Verein der Hundefteunde Donnerstag Abend 8½ Uhr Monats Verſammlung e οαονεε Q 5 10 SSS SEE — 9 SSScSccccsccc(céesccs(sc(ebccccel Mannsche Ilnplnpr Suna i Titular fest Montag: — verbunden mit Fahnenweihe 8. Mai 1927. i Vorbereitung: Mittwoch Donnerstag Freitag abends ½,9 Uhr veligiöse Vorträge in der neuen Kirche. Samstag von 5—7 und 8 Uhr an Gelegenheit zur hl. Beicht. Sonntag: morgens ½%8 Uhr 1. Kirchgang(Sammelstelle Haus der Engl. Fräulein). %8 Uhr hl. Messe mit General- Kommunion. 9 ¼ Uhr 2. Kirchgang(Sammelstelle: Haus der Engl. Fräulein.) ½10 Uhr feierl. Hochamt mit Predigt u. Fahnenweihe. nachmittags: 1¼ Ubr 3. Kirchgang(Sammelstelle, Freischütz.) ½%2 Uhr feierliche Aufnahmè der Aspiranten mit Predigt und Andacht. 5 4 Uhr Festversammlung mit Theater-Aufführung für die Unterabteilung im„Freischütz.“ abends 8 Uhr: Festfeier im grogen Saal des„Freischütz“, wozu die Eltern der Sodalen, Freunde und Gönner der Sodalität, sowie die Jungmänner herzlich eingeladen sind. % Uhr Engelamt für die verstorbenen und ge— fallenen Mitglieder der Sodalität. Es ist Pflicht und Ehrensache für alle Sodalen immer pünktlich und vollzählig zu erscheinen. Der Vorstand. Necceee eee. Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Nächſten Freitag abend in der Eintracht 1 5 9 Mitglieder⸗Verſammlung. 1. Ortsgeſchichtlicher Vortrag des Vorſitzenden. 2. Wichtige Angelegenheiten. Vollzähliges Erſcheinen, beſonders der Aktiven, iſt notwendig. 7 Han Chino! Auch die Damen ſind willkommen. Der Vorſtand mit Aoh⸗Mandelkleie Karton 1. berſchwinden 8 er cegelmäßig Der Erfolg iſt eine zarte Rathaus⸗Nogekie mit dem ungektie 5 zün zungsy nosol! 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Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. ernheimerfingeih; Viernheimer Tageblatt eigenpreife: (Viernhetmer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. iederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen ves mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeren Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Auslands. Anlsblatt der Heſſtſchen Vürgermeiſterei und des Polizeiamts Platzvorſchriften bei Anzeigen werken nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. been eren 44. Jahrgang Neues in Kürze. n: In Pariſer politiſchen Kreiſen nimmt man an, Faß Briand jetzt zu den von deutſcher Seite ange⸗ ſchuittenen Fragen, die mit der Truppenverminderung und der Rheinlandräumung im Zuſammenhang ſtehen, Stellung nehmen wird. 1: Kürzlich verbreitete Gerüchte, daß die Konferenz der brei Seemüchte in London oder in Haag ſtattfinden ſoll, werden an maßgebender Stelle dementiert. 2: Nach einer Mailänder Meldung wird Muſſolini im Miniſterrat einen ausführlichen Bericht über ſeine Innen⸗ und Außenpolitik erſtatten. :e: In Belgrader diplomatiſchen Kreiſen wird für dieſe Woche das erſte Zuſammentreffen des ſüdfſlawi⸗ ſchen Geſandten Naditſchs mit Muſſolini erwer'et. Man hofft, daß der Konflikt bei dieſer Gelegenheit nen nor⸗ malen Löſung nähergebracht wird. 45 Was will Poincaree? e Poincaree hatte in der letzten Zeit eine ſehr lobens⸗ werte Gewohnheit angenommen. Nachdem ſeine Sonntags reden in früheren Jahren zu dem Wochenprogramm dei franzöſiſchen Politik gehörten, hatte er ſich in letzter Zei! in allen Sprachen der Neuzeit ausgeſchwiegen und hatt: es ſeinem Außenminiſter Briand überlaſſen, die Fragen der auswärtigen Politik in Reden oder Kundgebungey zu behandeln. Dieſes Verfahren hat ſich durchaus bewährt. auch wenn die deutſch-franzöſiſche Annäherung trotz der Zurückhaltung des Miniſterpräſidenten keine Fortſchritte macht. Nun aber hat Poincaree mit dem löblichen Brauch des Stillſchweigens gebrochen und er hat vor dem Generalrat des Departements Meuſe eine Rede gehalten, an der man nicht ohne weiteres vorübergehen kann, zumal ſich, wenn auch der Name Deutſchlands nicht ein einziges Mal genannt wird, in dieſer Rede mancherlei Bemerkungen finden, die ſich gegen Deutſchland richten. Aller⸗ dings wird man wohl guttun, der letzten redneriſchen Leiſtung des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten keine über⸗ triebene Bedeutung beizumeſſen, umſo weniger, als etwa vier Fünftel der Rede innenpolitiſchen Fragen gewidmet waren und als auch mithin die Kommentare der franzöſi— ſchen Blätter ausnahmslos an die innenpolitiſchen Ausfüh⸗ rungen Poincarees anknüpfen und ſeine außenpolitiſchen Bemerkungen unerörtert laſſen. 5 Es ſcheint deshalb übertrieben zu ſein, wenn man teilweiſe davon ſpricht, daß über dieſer Rede das Motto ſtehen könne: Von Locarno zurück nach Verſailles. Aller⸗ dings zeigt die Rede, daß die Entwicklung der n letz⸗ ten Jahre ziemlich ſpurlos an Poincaree vor⸗ übergegangen iſt, daß ſeine Parole auch heute noch lautet: der Vertrag. Mit großem Nachdruck hat näm- lich Poincaree erneut betont, daß Frankreich außer⸗ ſtande ſei, die Rechte und Garantien, die es aus dem Verſailler Vertrag habe, zu opfern. Es iſt nicht ganz leicht, feſtzuſtellen, was Poincaree mit dieſen Worten ſagen will. In einem Augenblick, in dem das Thema der Rheinlandräumung zur Erörterung ſteht, liegt es nahe, dieſe Worte dahin auszulegen, daß der franzöſi⸗ ſche Miniſterpräſident nichts von einer früheren Räumung der Rheinlande wiſſen will und dieſe Kombi— nation erſcheint umſo begründeter, als Poincaree wieder einmal glaubte auf den„militäriſchen Geiſt in Deatſch⸗ zand“ hinweiſen zu müſſen, auf die angeblichen„militä⸗ riſchen Organiſationen“, wobei der franzöſiſche Miniſter⸗ präſident nur leider zu erwähnen vergaß, wie sehr Frankreich um die militäriſche Ausbildung ſeiner eige⸗ nen Jugend bemüht iſt und wie beträchtliche Mit⸗ tel es zum Ausbau ſeiner Feſtungsanlagen und ſei⸗ nes. Heeres anwendet. Wenn man darüber hinaus der Poincaree'ſchen Rede wieder den Satz ließ, daß, wenn Frankreich überall auf ebenſo guten Willen geſtoßen wäre, wie es ſelbſt an den Tag gelegt habe, der Friede heute nicht nur auf dem Papier ſtünde, ſondern effektiv ſein würde, ſo braucht man demgegenüber wohl nur an den uguten Willen“ zu erinnern, den Frankreich in der Frage der Truppen verminderung im Rheinlande be⸗ wieſen hat, warten wir doch immer noch auf die Einlöſung des feierlich gegebenen Verſprechens, die Truppenzahl auf le weiteren Ausführungen Poincarees, 4 Deutſchland beſchäftigen, widerlegen, denn es ſind durch⸗ weg. mente, die nur allzu oft ſchon zurückgewieſen werden mußten. Jedenfalls hat der franzöſiſche Miniſterpräſident mit dieſer Rede dem Verſtändigungswerk nicht gedient und es ſcheint uns nicht ausgeſchloſſen zu ſein, daß ſein Außenminiſter bei der Lektüre dieſer Rede nicht ſehr erbaut geweſen iſt. Man wird nun guttun, die weitere Entwicklung recht aufmerkſam zu verfolgen, da ſich ſehr bald wird zeigen müſſen, ob dieſe Rede Poincarees kalſächlich die Rückkehr zu den alten Methoden bedeuten ſoll, oder ob die Rücſicht auf das Grenzdeparke⸗ ment den Redner neranlakte. Worte au mählen, die beſſer Donnerstag, den 5. Mai 1927 ungefſagtr gebneben waren. Eine offene, chlliche DBeadntwor⸗ tung dieſer Fragen wird natürlich niemals erfolgen, ſondern nur die politiſchen Tatſachen werden zeigen, was vielleicht gewollt war. Die franzöſiſche Preſſe hat zunächſt auf Poincarees Ausführungen mit ganz ge— ringen Ausnahmen für ihn nicht unangenehm reagiert. Von den Stimmen, die ſich gegen ihn wenden, iſt es der ſozialiſtiſche Populaire, der die Katze eine Katze nennt, indem er die Lage folgendermaßen charakteriſiert:„Es gelte jetzt zu wählen, entweder Kampf oder Oppoſition ge⸗ gen Poincarees antidemokratiſche oder antipazifiſtiſche Politik unter dem Deckmantel der Finanzſanierung, oder Reſignation, ſchwächliche Hinnahme, Zuſammenarbeit“. Damit wird der wunde Punkt der Boincaree'ſchen Innen⸗ politik bloßgelegt. Deutſch tens Außenminiſter wird aber trotzdem zu der— Stellung nehmen müſſen.— Die Poincaree'ſche Red. igt aber auch erneut, welch eltſame und welch falſche Vorſtellungen über Deutſchland noch heute in Frankreich herrſchen. Das dezieht ſich nicht nur auf den angeblich militäriſchen Geiſt, Fondern das gilt auch hinſichtlich der deutſchen Lei- tungsfähigkeit, denn auch Poincaree unterſtreicht za, daß Frankreich die Durchführung des Dawes— Planes unter allen Umſtänden erwarte. In dieſem Za⸗ ſammenhang iſt es recht bemerkenswert, daß gerade in dieſen Tagen der Temps einen eingehenden Artikel über Deutſchland veröffentlichte, in dem ſich der Verfaſſer am den Nachweis bemüht, daß Deutſchland wohlhabend ſei, wofür als Beweis dienen muß, daß zu Oſtern zahlreiche Berliner Ausflüge und Erholungsreiſen gemacht haben! Dies Hinausſtrömen aufs Land„beweiſe“, daß Deutſch⸗ land„reich“ ſei, wenn auch unmittelbar darauf der Ver— faſſer zugeben muß, daß die Wirtſchaftslage in Deutſch⸗ land keineswegs beſonders roſig ſei und daß es man⸗ nigfache wirtſchaftliche Schwierigkeiten gebe. Freilich weiß auch hierfür der Verfaſſer jenes Temps-Artikels ein Heil— mittel, denn Deutſchlands Ausgaben können nach ſeiner Anſchauung leicht eingeſchränkt werden und dieſe Ein— ſchränkung würde man auf franzöſiſcher Seite natürlich fordern, das kann man wohl aus dem Artikel ſchließen, wenn der Dawesplan in Gefahr kommen ſollte. Auch ſolche Aeußerungen und die Unterſtreichung des deutſchen„Reich— tums“ braucht man nicht ſonderlich tragiſch zu nehmen, Nat ſcheint uns die Lage recht aufmerkſamer Beachtung wert. 5 Die Beſatzungsſtärke im Rheinland Ein deutſcher Schritt in Paris.. 5 8 b Berlin, 4. Mai. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, iſt in Vertretung des erkrankten deutſchen Botſchafters in Paris, Herrn von Hpeſch, deſſen Stellvertreter, Bot⸗ ſchaftsrat Rieth, von der Reichsregierung beauf⸗ tragt worden, mit dem franzöſiſchen Außenminiſter eine Rückſprache über die Frage der Verminde⸗ rum der Rheinlandbeſatzung, welche in Locarno und Thoiry beſprochen und durch die bekannte Note der Botſchafterkonferenz; beſtätigt würde, herbeizuführen. Die Unterredung hat be⸗ reits ſtattgefunden, doch liegt amtlicherſeits noch kein Bericht über das Ergebnis vor. Weiter⸗ hin wird bekanntgegeben, daß eine gleichzeitige leberreichung eines Memorandums in den Städten Lon⸗ don, Brüſſel und Nom nicht ſtattgefunden hat. Die Diskuſſion der Rheinlandräumung. Engliſche Befürchtungen. 0 London, 4. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Tele— graph“ beſchäſtigt ſich heute in längeren Ausführungen mit der kürzlichen Rede des Reichsjuſtizminiſters Herget. Wich— tiger, ſo meint der Korreſpondent, als die Frage, ob die Rede mit geheimer Zuſtimmung Dr. Streſemanns oder zu dem Zweck gehalten worden ſei, einen Druck auf Dr. Streſemann auszuüben, ſei die Tatſache, daß die For— Mai. derung Hergts auf eine baldige Diskuſſion der die„Normalziffer“ herabzuſetzen. Mühelos ließen ſich auch Rheinlandräumung mit der Forderung des deut⸗ die ſich mit ſchen Außenminiſters zuſammenfalle. Es ſei ſo gut wie ſicher, daß dieſe Frage im Zuſammenhang mit der die alten immer wiederkehrenden Argu⸗ Juni⸗Tagung des Völkerbundes, vielleicht ſogar in der Ratsſitzung ſelbſt, von Dr. Streſemann auf- gerollt werde. Die diplomatiſchen Beobachter ſtimmen darin üb' rein, daß das Ausbleiben jeglicher Erleichterungen mach Locarno und Thoiry in Deutſchland waſch⸗ ſende Beſorgnis auslöſe, obwohl hinſichtlich der Abrüſt ung keinerlei Materia! gegen Deutſchland mehr vorliege. Für Deutſchland überrage gerade die Rheinlandräumung gegenwärtig alle anderen Probleme. Der divlomatiſche Korreſpondent behauptet bundsverſammlungen. in die ſem Jüfammenyang, vuß vie Ablienrun g Groh ⸗ britanniens von der Räumungsfrage durch die Vor⸗ gänge in China und durch innerpolitiſche Sorgen Ber⸗ lin in den letzten Monaten zu einer ſtärkeren Begch⸗ tung der ruſſiſchen Politik geführt habe. Das Reich benötige diplomatiſche Unterſtützung und wenn es ſie nicht im Weſten finden könne, dann ſuche es ſie im Often. Poincarees letzte Rede laſſe aber darauf ſchlie⸗ ßen, daß Frankreich ſchwerlich für eine baldige NRhein⸗ landräumung zu gewinnen ſein werde. N — Aus dem In⸗ und Auslande. Die Beſt'ſchen Aufwertungsanträge abgelehnt. Berlin, 4. Mai. Im Rechtsausſchuß des Reichslages wurde der Geſetzentwurf über die Verzinſung aufgewerteter Hypotheken udn ihre Umwandlung in Grundſchulden be⸗ raten. Insbeſondere wurden die vom Abg. Beſt geſtellten Abänderungsanträge diskutiert, die die Grundzüge der Aufwertungsgeſetzgebung teilweiſe ändern wollen. Die Beſt'ſchen Anträge wurden nach eingehender Diskuſſion mit den Stimmen der Regierunasvparteien abgelehnt, weil ihre Annahme nach Anſicht der Mehrheit des Ausſchuſſes tech⸗ niſch undurchführbar iſt. ö Verbot der kommuniſtiſchen Gegendemonſtrationen am Stahlhelmtag. ö Berlin. J. Mai. Der Polizeipräſident hat an die Kommuniſtiſche Partei Berzirk Berlin⸗-Brandenburg⸗Lau⸗ ſitz und an den Roten Frantkämpferbund Gan Berlin⸗ Brandenburg-Lauſitz ein Schreiben gerichtet, in dem die für den 7. und 8. Mai in Berlin geplanten Gegenkund⸗ gebungen der Kommuniſten zum Stahlhelmtag verboten werden. Auch der geſchloſſene Abmarſch in Berlin ein⸗ treffender Kommuniſten von den Bahnhöfen iſt ver— boten. England und die Tanger⸗Verhandlungen. London, 4. Mai. Chamberlain erklärte im Untechauſe. auf eine Anfrage, daß als Ergebnis des Gedankenaustau⸗ ſches über die Aenderung des Tangoerſtatuts beſchloſſen worden ſei, zunächſt den Erfolg der direkten franzöſiſch⸗ ſpaniſchen Verhandlungen zu dieſem Thema abzuwarten und erſt dann, wenn zwiſchen dieſen beiden Regierungen eine Eininigung über eine gemeinſame Verbandlungsgrund— lage zuſtande gekommen ſei, die Verhandlungen auf die engliſche und die italieniſche Regierung auszudehnen. e Die uneinigen China⸗Mächte. f London, 4. Mai. Nach Meldungen aus Peking hat eine neue Beſprechung der Vertreter der fünf Vertrags— mächte über die zweite Proteſtnote an Hankau abermals kein Ergebnis gezeitigt. Wie weiter gemeldet wird, hat das japaniſche Auswärtige Amt die Botſchafter in Wa—⸗ ſhington und London angewieſen, in den dortigen Außen⸗ ämtern Vorſtellungen zu erheben und auf die Bedeutung, der Zuſammenarbeit der fünf Vertragsmächte in der Frage der Hankauer Zwiſchenfälle hinzuweiſen. Die Lage in China. Paris, 4. Mai. Nach einer Meldung der Agentur Indio Pacifique aus Peking hat Tſchangtſolin ſämtliche Geheimgeſellſchaften ſchließen und ihre Führer in Peking verhaften laſſen. Die Mukdentruppen, die auf Hankan marſchieren, haben fünf abtrünnige Brigadegenerale ge— fangengenommen, die zur Aburteilung nach Peking über— führt wurden. 4000 Mann wurden gleichfalls feſtgenom⸗ men. Der aufſtändige General Weijifan, der mit ſeinen Diviſionen zu den Extremiſten übergegangen war, hat ITſchagtſolin um Hilfe gebeten und verſyrehen, ſich voll— kommen zu unterwerfen. Eröffnung der Weltwirtſchaſtskonferenz. Die ruſſiſchen Delegierten fehlen. Senf, J. Maj. Seute vormittag wurde pünktlich 11.25 Uhr durch den Präſidenten Theunis die Tagung der Weltwirtſchaftskonferenz eröffnet. Der An⸗ drang zu der Eröffnungsſitzung war bei weitem nicht ſo ſtark, wie bei den Hauptſitzungen der letzten Völker⸗ Trotzdem war die Kontrolle, an den Zugängen zum Reformationsſaal wieder ſehr ſtreng. Der Reformationsſaal war gegen elf Uhr faſt beſetzt. Nur die Bänke für die ruſſiſche Dele⸗ gation waren leer. Der Reformationsſaal bot ein vollkommen neues Bild, da unter den Delegierten nur ganz; wenige der von den Völkerbundstagungen her bekannten Köpfe zu ſehen ſind. Dem Erſcheinen der einzelnen Delega⸗ tionen, hauptſächlich der Vertreter der großen Induſtrie⸗ und Wirtſchaftländer wurde von den Preſſetribünen aus mit großem Intereſſe gefolgt. Die Bänke der deutſchen Delegation befinden ſich dicht am Eingang, rechts neben der Rednertribüne. Die noch leeren Bänke für die ruſſi che Delegation nehmen die letzte Reihe der den Delegationen zur Verfügung geſtellten Plätze ein 17 In ſeiner Eröffnung sanſprache gab„. Präſident Theunis zunächſt einen geſchichtlichen Ueberblick üher di, Beſchlüſſe der Völkerbundsverſammlung und des Völker, bundsrates zur Einberufung der Konferenz. Als beſon⸗ ders wichtig und aktuell bezeichnete er das Problem den Handels⸗ und Zollpolitik und die Frage der internationalen induſtriellen Verſtändi⸗ gungen. Bezugnehmend auf die vorliegenden dokumen— kariſchen Unterlagen, wies Theunis dann im einzelnen au das Miß verhältnis zwiſchen Produktion und Abfatz in der Nachkriegszeit, auf die Unterbrechung und auf die Hemmniſſe der internationaler Wirtſchaftsbeziehungen und auf die Schwierig⸗ keiten der neu zu ſchaffenden Handelswege hin. durch welche neue unabhängige Produktionszentren entſtan, den ſeien. Hinweiſend auf die Verarmung eines beträchtlichen Teils von Europa und auf die unſicheren Finanzverhältniſſe den Nachkriegszeit ſprach Theunis auch von den terr itoria— len Grenzberänderungen, die die für das inter⸗ nationale Wirtſchaftleben ernſte Rückwirkungen zur Folge hatten. Immer mehr verbreite ſich unter den Völ⸗ kern der Wunſch, ſich wirtſchaft lich auf ſich allein zu ſtellen und ſich gleichzeitig neue Abſatzmärkte zu ſchaffen, zwei offenkundig entgegengeſetzte Strö⸗ mungen. Dieſe anormalen und künſtlichen Maßnahmen haben ſchließlich als Endergebnis dazu geführt, daß die Anſtrengungen zur Vermehrung der Produktion im- mer erfolgloſer wurden. Die Arbeiten der Konferenz werden auch zweifellos ergeben, daß die durch den Krieg bedingte Verlegung der alten wirtſchaftlichen Handelswege und Beziehungen ſchlimmere und dauernder e Wirkungen gehabt hat, als die materielle Zerſtörung und die Vernichtung der Maſchinenanlagen. Vielleicht wird man in dieſem Umſtand die Erklärung dafür finden, daß das Zentralproblem, der Kern der gegenwärtigen Schwierigkeiten der Weltwirtſchaft, anſcheinend darin be— ſteht, daß der Handel vor allem in Europa mit der Entwicklung der Produktionsmittel nicht Schritt halten konnte. Er wolle, ſo bemerkte Theunis, ſich auf keine Vorausſagen über das Ergebnis der Welt⸗ wirtſchaftskonferenz einlaſſen, die ſicherlich nicht mit einem Zauberſchlag den wirtſchaftlichen Mißſtänden ein Ende machen könne. Man müſſe ſich klar ſein, daß es ſich um ein Werk auf weite Sicht handelt. Man dürfe aber auch nicht daran zweifeln, daz eines Tages feſte Peſultate erzielt werden müßten. um den immer bprennenber wervenven Frrieven sour Der Völieer zu ſtillen. Man müſſe ſich deſſen bewußt fein, daß das politiſche Werk des Völkerbundes nich— tig wäre, wenn es nicht auf einen zweckmäßigen wirt⸗ ſchaftlichen Unterbau errichtet wird. Zum Schluß machte Theunis eine Reihe von Vorſchlägen über das Arbeitsverfahren der Konferenz, wober er auch ſeine Abſicht mitteilte, die Reden der nächſten Tage die in eine allgemeine Darlegung der Wirtſchaftsprobleme n den eigzelnen Länder ſeien. nach Materien zu klaſſifi⸗ zieren. Er hoffe, daß dieſe Konferenz am 21. vielleicht ab⸗ geſchloſſen werden kann, bat aber gleichzeitig ſämtliche Dele— gierten bis zum 28. Mai freizuhalten. Auf Vorſchlag des Präſidenten wurde ſchließlich Loucheur unter Betonung ſeiner Verdienſte für das Zu— ſtandekommen der Weltwirtſchaftskonferenz unter lebhaftem Beifall zum erſten Vizenräſidenten gemäßhlt ene es wirlich Sonne sein soll. dann dart ein guter Kuchen oder eine schöne Torte auf htem Tisch nicht fehlen, denn es is neute nicht schwer, preiswertes und wohlschimeck Gebäck mit Dr. Oetker's Backpulver„Backin“ nach dem neuen farbig iſlustr. Oetker- A Keiepthuch, Ausg. E herzustellen. Du 8 naturgetr. 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Auf Erſuchen des Ausſchuſſes waren neben dem Reichsminiſter der Juſtiz, der Reichswirtſchaftsminiſter und der Reichsbankpräſident erſchienen, um ihren Standpunkt zu der vorausſichtlichen Auswirkung einer Aenderung der Aufwertungsgeſetzge— bung darzulegen. g Neichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius behandelte in eingehenden Ausführungen die Bedeutung der Frage für das Gebiet der gewerblichen Wirtſchaft und der Banken. Er ging davon aus, daß die gegen⸗ wärtige Wirtſchaftslage trotß erkennbarer Beſ⸗ ſerungszeichen reineswegs so la, ane oe; ſtigt ſei, daß man mit einem günſtigen Verlaufe rech ien kann. Er nahm anhand einzelner, aber typiſcher Belang⸗ ergebniſſe Stellung zu den verſchiedenen Aufwertungs⸗ problemen, insbeſondere zu der Frage der Aufwertung der Induſtrieobligattonen, der Lebensver⸗ verſicherung und der Aufwertung der Bankgut⸗ guthaben. Er kam zu dem Ergebnis, daß in allen bieſen Punkten eine Aenderung der gegenwärtigen Ge⸗ ſetzgebung gefahrbringend ſei. Zuſammenfaſſend wies er dar⸗ aufhin, daß der geſamte inländiſche und internationale Geldverkehr ſeit 1925 ſich darauf gegründet habe, daß eine Aenderung der damals feſtgelegten Verhältniſſe nicht mehr eintreten dürfe. Eine Enttäuſchung dieſer Anſchauung müſſe dazu führen, daß auch in Zukunft eine neue Regelung nicht als endgültig angeſehen werden dürfe und 0 0 im Hinblick auf die Gefahr einer weiteren Aenderung Riſikoprämien einſchalten würde, die zu einer Verteuerung der deufſchen Mirtſchaft und zu SSS Anlätzlich meines 50. Geburtstages und 25 jährigen Bestehens meines Geschäftes veranstalte ich einen außergewöhnlich großen und umfangreichen 1 Dieser Verkauf ist seit Aonaten vorbereitet und biete, was Billigkeit anbelangt, etwas, das meiner Firma für lange Jahre den kuf als vorteilhaſte Einkaufsquelle sichern wird. 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Eingang beachten.— oder Kunde erhält ein wertvolles ubilaums-Geschenk. 2999 Vom Glück vergeſſen. Roman von Fr. Lehne. 43. Fortſetzung. Nachdruck verboten. „Hoheit ſind ſehr eigen und lieben die Muſik gar nicht,“ murmelte ſie wie zu ihrer Entſchuldigung. Sehr verbindlich, jd liebenswürdig ſtreckte ſie Gwendoline die Hand entgegen zum Abſchied. Verdrießlich empfing die Kommerzienrätin Gwendoline. „Haſt du dich endlich wieder auf uns beſonnen? Geh' zu Jeannette, damit ſie von ihrer albernen Sehnſucht nach Malte abgelenkt wird— es iſt kaum noch zum Aushalten!“ Endlich kam Blanka nach Hauſe. Es war längſt acht Uhr. 5 1 „Die Herrſchaften laſſen grüßen! Es iſt zu ſpät ge⸗ worden, ſonſt hätten ſie nochmals mit vorgeſprochen, um ſich von dir zu verabſchieden, Mama! So wollten ſie aber nicht mehr ſtören. Wie waren wir vergnügt! Der Bruck iſt zum Totlachen! Und in Kronau ſteckt ein Humor, den man niemals in ihm geſucht hätte! So fidel habe ich ihn noch nie geſehen, ſolange ich ihn kenne— Schnadahüpfl hat er gedichtet und geſungen—“ ein ſchräger heimlicher Blick ſtreifte Gwendoline, um die Wirkung dieſer Worte zu beob⸗ achten— und ſie war zufrieden; denn ſie ſah das jähe Er⸗ blaſſen, den ſchmerzlichen Zug in der Freundin Geſicht, die vol! Bitterkeit dachte, daß er hatte vergnügt ſein können, während ſie ſich in Sehnſucht und Sorge verzehrt hatte. Ach ja, Line, eben fällt es mir ein— ich habe deinen Handſchuh gefunden— es iſt doch einer von den ſeidenen, die dir Jeannette geſchenkt hat—“ Blanka nahm aus dem Handtäſchchen den erwähnten Gegenſtand, und leiſer fügte ſie hinzu:„und„er“ war auch noch da und las— mache dir mein Kompliment, hübſcher Menſch!— Ganz in ſeiner Nähe lag der Handſchuh—“ Gwendoline atmete ſchwer; ihre Augen hatten jeden Glanz verloren. Axel von Kronau war alſo Zeuge dieſes Fundes geweſen— und ſie konnte ſich Blankas Kommen⸗ tare dazu lebhaft denken! 1 Aber ruhig hielt ſie Blantas ſpottfuntelnden Blic aus. ſie mit trotziger Verzweiflung. Vierzehntes Kapitel. Meine angebetete, liebe Chriſta! Ich muß ſo ſchreiben, das„gnädige Fräulein“ will mir nicht aus der Feder! Zürnen Sie mir nicht ob dieſer Dreiſtigkeit, ich will Ihre Zeit auch nicht lange in Anſpruch nehmen! Nur ſchnell ſagen möchte ich, daß ich mit Sehn⸗ ſucht auf ein Wiederſehen warte, und innig bitte ich Sie, mir ein ſolches zu gewähren und bald! Ich habe Ihnen ſo viel zu ſagen, Chriſta, und eine Frage habe ich an Sie zu richten, von deren Beantwortung meines Lebens Glück abhängt. Getreu meinem Wort, ſpüre ich Ihnen nicht nach, obwohl es mir ein Leichtes wäre! Sie ſelbſt ſollen mir ſagen, wo ich Sie und Ihre Eltern ſprechen darf— Chriſta, ahnen Sie, warum? In Ihrer Hand liegt es, mich ſehr glücklich zu machen! Süßes, teuerſtes Mädchen, ich liebe Dich! Bernd Ivers. Nun hatte Maria Chriſtina den Brief geleſen; ſchüchtern legte ſie ihre Lippen daran! Der erſte Liebesbrief, den ſie bekommen. Es ſchwindelte ſie vor Glückſeligkeit, als ſie ſeine Worte las—„ich liebe Dich!“ Dieſe Worte galten ihr, dem Weibe! Er wußte doch nicht, wer ſie war. 5 Nun mußte ſie ihm Antwort geben— er ſollte doch nicht vergebens warten! ö Aber als ſie die Feder zum Schreiben anſetzte, fiel es ihr ſchwer auf die Seele. Was ſollte ich ihm ſagen? Der anze Märchenzauber verflog, und die Wirklichkeit klang net wie eine grelle Diſſonanz. Um ſie, die Prinzeſſin Ehrenberg, warb ein einfacher Arzt, wollte bei ihren Eltern um ſie werben—— l Würde die Mutter ihm, als einem Wahnſinnigen, nicht die Tür weiſen? Ach, ſie könnte alles um ihn vergeſſen— was war ihr Reichtum, Rang, Stand! Sie wollte Liebe, Liebe— und die gab er ihr—! Sie öffnete das goldene diamantbeſetzte Herz an ihrer Uhrkette— da lag der Vierklee von ihm darin, noch friſch und grün. „Nein, das Glück hat mich e Du ſagſt es mir deutlich!“ flüſterte ſie,„und ich will auch um mein Glück „Und es iſt doch nicht ſo, wie du denkſt, Blankal“ ſagte[ kämpfen!“ Ach, wie leicht dachte ſich dies das romantiſche, 7 weltunerfahrene Fürſtenkind! Da hörte ſie ein Geräuſch im Zimmer nebenan! Ach, durfte ſie denn nicht eine Stunde für ſich haben! Sicher würde die Limbach kommen. Mit einem Seufzer ſchob ſie ihr Schreibgerät beiſeite und ſtützte das Geſicht auf die Hand. Sie blickte nicht auf, als ſie die Gräfin Limbach ein⸗ treten hörte. Nach einem kurzen Schweigen ſagte die: „Hoheit bitten, daß Hoheit ſich zu ihr bemühen— es iſt etwas ſehr Wichtiges zu beſprechen—“ Maria Chriſtina zuckte leicht die Achſeln.„Ich kann mir ſchon denken! Mir ſoll die einzige Freude genommen werden, die ich habe: mein Muſizieren mit Gwendoline Reinhardt.“ 5 5 „Nein, Hoheit, etwas viel Wichtigeres! Darf ich mit erlauben, es anzudeuten; es hängt mit der Reiſe ihrer Hoheit zuſammen: wir dürfen in den nächſten Tagen den Beſuch Seiner Hoheit de“ Herzogs von Hernsheim er⸗ warten!“ ſagte die Hofdame wichtig und geheimnisvoll. Maria Ehriſtina ſprang auf und blickte die andere tödlich erſchrocken an.„Was ſagen Sie, Gräfin?“ Ihre Stimme erſtarb im Flüſtern. f Was deren Worte bedeuteten, hatte ſie ſofort erfaßt. Der Herzog von Hernsheim: kein Mann war ihr ſo un⸗ ſympathiſch wie gerade er, mit dem ſie im Winter auf dem Hofball einigemale getanzt. Er war es alſo, dem man ſie beſtimmt! 6 Sie mußte dem Gebot der Mutter folgen, mit verſagen⸗ den Knien begab ſie ſich zur ihr. ü Die Prinzeſſin Ehrenberg, eine hohe gebietende Erſchei⸗ nung, empfing ihre Tochter mit freundlichem Lächeln, was etwas Seltenes war. a 1 „Nun liebe Chriſting, wie fühlſt du dich? Ich finde, du ſiehſt ein wenig bleich und nervös aus! Das kommt nur vom allzu vielen Muſizieren—! Ich denke, wir laſſen 1 für einige Tage, damit du recht friſch biſt, mein ind.“ Sie faßte nach Maria Chriſtinas Hand und drückte die Tochter in einen Seſſel. 3 5(gortſehung folgt) ten. 128 Milliarden 3 Ausgang.) ereignete ſich hier. Der Hausbeſitzer und ein Mieter, letz— Bie Hände fiel. Nauf 1 i i i 5 NMaub aber nicht weit, denn er wurde in der Nidaer Ge⸗ ſeine B etner Schädigung inzer wertvewerosfayig⸗ keit führen müſſe. Die Vermögensverhältniſſe hätten ſich uzwiſchen grundlegend geändert. Eine Aenderung der Aufwertungsgeſetzgebung werde nur zu neuen großen Un⸗ netechtigleiten, in vielen Fällen ſogar mittelbar zu einer entichädigungsloſen Enteignung führen. Reichsbankpräſident Schacht unterſtrich die Ausführungen des Reichswirtſchaftsminiſters und ergänzte ſie durch zahlreiche konkrete Beiſpiele. Er ging auch insbeſondere auf die Beſtrebungen der Auf⸗ mertung der Reichshanknoten ein und wies unter Bezugnahme auf die Entſcheidung des Reichsgerichts die techniſche, wixtſchaftliche und rechtliche Unmö'g lichkeit einer folchen Aufwertung nach. Eine Aufwertung des Pa⸗ viergeldes würde einen Pruch des Londoner Paktes hedeu⸗ hanknofen ſeien heute noch un— öſt, während das Vermögen der Reichsbank noch nicht ganz eine Milliarde aus wacht. Auch bezüglich der unkauthaben trat er den Ausführungen des Reichs⸗ ſchaftsminiſters bei und hetonte ſehr dringlich die Un— üglichkeit einer ſolchen Aufwertung. Nach einer längeren Debatte, die ſich an die Aus⸗ igen des Reichswirtſchaftsminiſters und die des leichsbankpräſidenten anſchloß, lehnte hierauf der Aus⸗ ſchuß mit den Stimmen der Regierungsparteien einen demokratiſchen Antrag ab, welcher die Aufhebung des Paragraphen 8 des Aufwertangsgeſetzes verlangte, der vorſieht, daß bei ungünſtiger Vermögenslage des i Schuldners dic Aufwertung herabgeſetzt werden kann. Wei⸗ terhin wurde auch ein ſozialdemokratiſcher An⸗ trag abgelehnt, welcher in Einzelfällen(zur Abwendung einer Unbilligkeit) eine höhere Aufwertung bis zu 50 Pro⸗ t verlangt. Sodann vertagte ſich der Ausſchuß. Aus Heſſen. an— 8 8 5 , Darmſtadt.(Schwere Zuchthausſtrafe we⸗ gen Sphonag e.)„Wie aus Leipzig berichtet wird, hatte ich der 2 jährige Landwirt Georg Berg aus Hetzdach Kreis 5 934 eſſe nog 75= (Kreis Erbach) in Heſſen wegen verſuchter Spionage vor dem 5. Strafſenat des Reichsgerichts unter Ausſchluf nnn 0s 50 s unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit zu verantworten. Der Angeklagte, der frü⸗ her bei der Schupo angeſtellt war, hakte wegen Dieb⸗ ſtahls eine Gefängnisſtrafe in Darmſtadt abzubüßen. Hier lernte er einen franzöſiſchen Spion kennen, der auf Grund von Angaben eines Gärtners Starke feſtgeſetzt war. Bei ſeiner Entlaſſung gab ihm Berg einen Brief an fran— ſiſche Stöli 1 1 10 7 7 zöſiſche Stellen mit, in dem dieſe aufgefordert wurden, Starke feſtzuſetzen, damit er nichts Belaſtendes gegen ihn ausſagen könne. Außerdem waren in dem Briefe im In⸗ tereſſe der Landesverteidigung geheim zu haltende Nach— richten enthalten. Der Brief wurde abgefangen und Berg verhaftet. ſuch ö auf vier Jahre Zuchthaus, zehn Jahre Ehrenrechtsverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. ä EN—* 3 Das Urteil lautete wegen verſuchter Spionage Mainz.(Freigabe eines Schulgebäudes. Durch Verhandlungen des hieſigen Bürgermeiſteramtes mit den franzöſiſchen Beſatzungsbehörden iſt es jetzt ge lungen, das hieſige Realgymnaſium freizubekommen. Dos chulgebäude konnte jetzt wieder ſeinem eigentlichen Zweck, zur Verfügung geſtellt werden. 5 Bensheim.(Profeſſor Wilhelm Filehne ge⸗ t ar ben.) Hier iſt im Alter von 83 Jahren der Bres⸗ auer Univerſitätsprofeſſor Geheimrat Dr. Wilhelm Fi— lehne, der ſich um die Einführung des Antipyrius und des Pyramidons in den Arzneiſchatz beſondere Verdienſte er rworben hat, geſtorben. Hahnheim.(Mieterſtreit mit tödlichem Ein Mieterſtreit mit tödlichem Ausgang terer aus Frieſenheim, gerieten in einen Wortwechſel, in en Verlauf der Mieter ſeinem Kontrahenten einen Fuß— gegen den Leib verſetzte. Auf ärztliche Anordnung ute der Getroffene ſofort ins Krankenhaus gebracht den, wo ſich die Notwendigkeit einer Operation heraus— e. Eine Stunde nach der Operation gab der Ver⸗ ſeinen Geiſt auf. Der renitente Mieter, der verhaftet de, wird ſich deswegen vor den Schranken des Ge— es zu verantworten haben. Schotten.(Vielperſprechendes Frücht⸗— en.) Im benachbarten Rainrod brach ein 16 Jahre alter Nur orgezögling aus Offenbach, der aus der Erziehungs— G.utalt in Mühlheim a. M. durchgebrannt war, bei einem Landwirt ein, wobei ihm ein Betrag von 100 Mark in Der jugendliche Dieb kam mit ſeinem gend verhaftet und in das dortige Amtsgericht eingeliefert. Gießen.(Eingeſtelltes Verfahren.) Wie win zören, iſt das gegen den Gerichtsreferendar Zimmer von hier gelegentlich der Wiederverhaftung des Stahlhelm repalteurs Heinz eingeleitete Ermittelungsverfahren ein— geſtellt worden. Auf Grund von Angaben der Magde⸗ burger Polizei hatte man damals angenommen, Zim⸗ mer. habe dem Heinz über den Inhalt ihm bekannter Ak⸗ kenſtücke Kenntnis gegeben und ihm auch ſeine bevorſte⸗ Abende Verhaftung mitgeteilt. Die Ermittelungen haben gehen, daß alle dieſe Beſchuldigungen unwahr ſind. Gießen.(Rechtskräftiges Urteil gegen 8 inen Bürgermeiſter.) Der Bürgermeiſter Wilhelm ö Müller 5 aus Langgöns bei Gießen wurde Ende Februar 6 vom hieſigen Amtsgericht wegen Amtsunterſchlagung und Urlundenfälſchung zu drei Monaten und zwei Wochen Ge⸗ 195 5 angnis verurteilt und ihm außerdem die Fähigkeit zun 1 Bekleidung öffentlicher Aemter auf drei Jahre abge⸗ ſprochen. Da der Angeklagte gegen dieſes Urteil Be, rufung einlegte, tat der Staatsanwalt vorſorglich da gleiche. Jetzt hat der Angeklagte ſeine Berufung zurück⸗ genommen; daraufhin hat auch die Staatsanwaltſchaft le ihre zurückgezogen, ſo daß das Urteil nunmehr Rechts- aft erlangt hat. Die Gemeinde ſteht nun vor einer neuen Bürgermeiſterwahl. „ 0 Heſſiſcher Landtag. Keine Aufhebung der Wohnungszwangswirtſchaft. O Darmſtadt, 4. Mai. Der heſſiſche Landtag ſetzte heute vormittag 9 Uhr exatungen fort. Hierbei löſte ein kommuniſtiſcher 17 N welcher die landesgeſetzliche Regelung des Schutzes ür Mutter und Kind verlangte, eine längere Debatte aus, welche ſchließlich dazu führte, daß beſchloſſen wurde, den lommuniſtiſchen Anfrag für erledigt zu erklären und die Staatsregierung zu erſuchen, bei der Reichsregierung da⸗ bin zu wirken. dan eine reichsgeſokliche Regelung im Sinne des Antrags geiroſſen wiro, Als wenerer Punrt ſtand auf der Tagesordnung die Frage der Aufhebung der Wohnungszwangswirtſchaft, wozu Anträge von vier Fraktionen vorlagen. Das Zentrum, die Demokraten, die Deutſche Volkspartei ſowie die Deutſchnationglen ſor⸗ derten hierbei eine Lockerung der derzeitigen Beſtinmun⸗ gen. während die Kommuniſten für Beibehaltung der augenblicklich geltenden Geſetze eintraten. Nach längerer Dehatte wurde die Ablehnung der Abänderungsankräge beſchloſſen, ſo daß die Wohnungszwangswirtſchaft wei⸗ terhin in Heſſen aufrechterhalten bleibt. Dasſelbe Schick⸗ ſal erfuhren auch die vorliegenden Anträge nach Auf⸗ hebung der Zwangswirtſchaft für gewerbliche Räume, ſo daß auch hier keine Aenderung der derzeitigen Be⸗ ſtimmungen, eintritt. Sodann beriet der Landtag noch über verſchiedene kleinere Vorlagen und Anfragen wie über die Beleuchtung auf den Bahnhöfen, um ſich dann auf Freitag vormittag 9 Uhr zu vertagen. Auf der Tages⸗ ordnung der nächſten Sitzung ſteht der Staatshaus⸗ halt für 1927, über welchen morgen ven der Fi⸗ nanzausſchuß noch beraten will. 5„„ Lokales und Allgemeines. 0 Wetterbericht vom 5. Mai. Einbrechende Polarluft hat zur Bildung eines Hoch⸗ druckkeiles geführt, der zwiſchen Island und England den Durchzug der atlantiſchen Wirbel in Richtung des Golf⸗ ſtromes vorübergehend abſperrt. Der weſtlich Englands gelegene Wirbel iſt daher nach Südoſten gewandert und hat das Flachhoch über Weſteuropa abgelöſt. Damit ba⸗ ſteht Ausſicht auf wolkiges Wetter mit Gewitterregen. Vorausſichtliche Witterung bis tag: Wolkig und warm, einzelne Regenfälle, Fewitterbegleitung. * 2 regen in — Immer weniger Schwalben. Auch in dieſem Jahr. in dem die Schwalben verhältnismäßig ſpät zu uns zurückgekehrt ſind, fällt die geringe Zahl der Tiere auf. eine Tatſache, die man ſich eigentlich nicht gut erklären kann. Umſo ſtärker tritt an alle Freunde dieſes nützlichen Tieres die Pflicht heran, alles zu verhindern, was den Neſtbau und das Brutgeſchäft der Schwalben ſtören könn— te. Ein jeder möge ſich vor Augen halten, was die n allein ſchon in der Vertilgung von Mücken leiſten. — Zeitgemäße Gartenarbeiten. Erdbeerbeete ſind mit Holzwolle, Torfmull, Sägeſpänen, im Notfalle mit ſtro— higem Miſt zu bedecken. Bei ungleichmäßig wachſenden Schnurbäumen ſind die mageren hochzubinden, die ſtärkeren herunterzubinden. Neupflanzungen an Bäumen und Sträuchern ſind des öfteren zu begießen. Das Dungfaß iſt aufzuſtellen, ud zwar ein Teil Jauche, fünf Teile Waſſer, etwas Hornſpäne oder Geflügeldünger, mehrere Wochen lang alle paar Tage gründlich umzurühren. Rottdung iſt zu ſieben. Dahlien und andere Knollen ſind in den Boden zu legen, Pfähle vorher in grader Reihe einzuſchlagen. An⸗ getriebene Knollen ſind von Mitte des Monats ab auszu— pflanzen. Wegkanten ſind abzuſtechen, verblühte Zierſträu⸗ Veredelungsköpfen ſind Schutzſtäbe— beizubinden, ſtarke Waſſerſchoſſen zu entſpitzen, ſchwache unbehelligt zu laſſen. cher auszuſchneiden. Im Infla⸗ —. Der Fleiſchverbrauch in Deutſchland. In tionsjahr 1923 war der Fleiſchverbrauch in Deutſchland auf den bisher größten Tiefſtand geſunken. Seitdem hat er aber ſtändig zugenommen. Auf den Kopf der Be— völkerung entfiel 1926 wiederum ein Kilogramm Fleiſch mehr als im vorhergegangenen Jahr, aber noch immer 3,6 Kilogramm weniger als vor dem Kriege. 14 Stunden im motorloſen Flugzeug. Einen neuen Weltrekord im Dauerflug ſtellte an— läßlich des vierten deutſchen Segelflugwettbewerbes be— Roſſitten auf der kuriſchen Nehrung der oſtpreußiſche Lehrer Schulz mit einem motorloſen Flugzeug mit 14 Stunden acht Minuten Dauer auf. Schulz war um 4,51 Uhr morgens auf dem Segelflugzeug des oſtpreußiſchen Vereins für Luftſchiffahrt geſtartet. Um 3,10 Uhr hatte Schulz den bisher von dem Franzosen Naſſau gehaltenen, international anerkannten Segelflugweltrekord von 10 St 19 Min. erreicht und landete ſchließlich um 6,59 Uhr nach einer Flugdauer von 14 Stunden acht Minuten wohlbehalten unweit der Startſtelle, wo ihm u begei— ſterter Empfang bereitet wurde. * Die Fußballamateurfrage. In den in Frankfurt a. M. ſtattgefundenen Beſpre— chungen der Vertreter von fünf Landesverbänden des Deutſchen Fußballbundes wurde volle Einmütigkeit be der Beratung einer Neuregelung der Sperrbeſtimmunger zum Schutz der Amateurgeſetze erzielt und die Einbe— rufung eines außerordentlichen Bundestages für Mitte Juli beſchloſſen. 4 „* N D Aue Jie sollten unbedingt Ihren neuen Anzup, Mantel, oder sonst ein Kleidungsstfel bei uns kaufen. Nicht nur, weil Sie diese bel uns zu einem be- sonders nedrigen Preis bekommen, sondern auch damit Sie sehen— falls Ste es noch nicht wußten— daß Sie bel unt trotz dieset „ Pteise, ſür die wir dekannt sifid, doch vorzügliche Oualitaten bekommen. Also guie Qualit, HHur wenig Gelid Ringel 1 elannnheim 3267 Planken O 3, 4a 1 fepbe gegenüb. dem Münghener Inomasbrau N * Religiöſe Vorträge. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß heute und morgen Abend ½9 Uhr für bie Mitglieder der Mar. Jünglingsſoda⸗ lität rellgtöſe Vorträge in der Kirche gehalten werden. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen iſt Ehrenſache. » Die älteſte Frau unſerer Gemeinde, Ellſabeth Winkler geb. Hook, konnte am 3. Mat ihren 89. Ge⸗ burtstag feiern. Noch nachträglich unſere herzlichſte Gratu⸗ lation! » Jubiläum. Am 5. Mai begeht das bekannte Konfek⸗ tions haus Julius Simon, Mannheim, S 1,3, ſein Doppel- jubiläum. An dieſem Tage ſind es 25 Jahre, daß Herr Simon ſein Geſchäft gegründet hat und gleichzeitig feiert er ſeinen 50. Geburtstag. Aus den kleinſten Anfängen heraus, hat ſich die Firma zu einem Unternehmen entwickelt, das in wetteſten Kreiſen der Bevölkerung beſtens bekannt und bellebt iſt und muſtergültig daſteht. Die originellen Ideen ſeiner Reklame haben Herrn Simon populär gemacht und er er⸗ freut ſich weit und breit der größten Beliebtheit. Herr Simon iſt geborener Zweibrücker und beſitzt einen goldenen Pfälzer Humor. Vor ſeiner Etablierung war Herr Simon jahrelang in leitender Stellung bei Kander. Im ganzen iſt Herr Simon ſelt 30 Jahren in Mannheim anſäſſig. »Neue Löhne im Malergewerbe. Mit Wirkung vom 30. April B. Js. ſind durch Schiedsſpruch z. Ausgleich der 10% tigen Mietzinsſleigerung die Löhne im Maler-, Tüncher⸗ und Lackierergewerbe erhöht worden. Im Lohngebiet Mann⸗ heim beträgt hiernach der Stundenlohn für Gehilfen ab 30 April 1927 1,13 RM.(vorher 1,10 RM.). Ab 1. Oltober 1927 wird eine weitere Erhöhung um 2 Pfg. auf 1,15 NM. eintreten. * Sänger. ⸗Einheit. Vorſtand und Sänger wollen das heutige Inſerat beachten. „118er heraus! Alle alten„Gelben“, mögen fle nun dem aktiven Regiment 118, dem Reſerve⸗ Regiment 118, dem Landwehr ⸗Regiment 118 oder den vom 118 er Regiment aufgeſtellten Formatklonen angehören, ſind mit ihren Angehörigen herzlichſt eingeladen zu dem 118er Ver⸗ bandstag mit Wieder ſehens feier am Sonntag, den 8 Mai 1927 in Auerbach a. d. Bergſtr. im Hotel Weigold. Die Tagesordnung i wie folgt feſtgeſetzt: 8.30 Uhr: Sizung des Verbar dsvorſtandes, 9 Uhr Verbands tagung, 12—1 Uhr Gedenkfeier am Kriegerdenkmal in Auerbach, 1—2 Uhr Gemeinſames Eſſen, 3—7 Uhr Gemütliches Zuſammenſein. Der letzte Verbandstag im vorigen Jahre in Darm⸗ ſtadt hat gezeigt, daß auch bet uns 118ern das Bedürfnis herrſcht, die alien Kameraden, mit denen wir unſere Dienſt ⸗ zeit verlebt, an deren Seite wir vor dem Feinde geſtanden haben, wiederzuſehen. Mögen auch diesmal viele alten „Gelben“ dem Rufe Folge leiſten und ſich zur Wiederſehens⸗ feier in Auerbach einfinden. „Rege Bautätigkeit. Im Gemarkungsteil„Tivoll“ macht ſich in den letzten Jahren eine ſehr rege Bautätigkeit bemerkbar. Es ſtehen bereits ganz nette Wohnhäuſer, dle hauptſächlich im Wege der Selbſthilfe erbaut wurden. Nun hat vor Wochen die Eemeinnuützige Baugenoſſenſchaft noch Hand ans Werk gelegt, um durch Neubauten einen ganzen Baublock daſelbſt zu erſtellen. Man muß dieſes begrüßen, daß der immer noch großen Wohnungsnot derart zu Leibe gegangen wird. Hoffentlich gehen alle Arbeiten glücklich vonſtatten, dann wird das Viernheimer„Neuoſthelm“, wie der hieſige Volksmund ſo ſchön ſagt, unſerer Gemeinde bald zur Zierde gerelchen. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr: Verhütung von Waldbränden, Nachſtehende Pollzelverordnung bringen wir hlermtt zur allgemeinen öffentlichen Kenntuſs und Beachtung. Viernheim, den 4. Mal 1927. Heſſ. Polizeiamt Viernheim. Ludwlg. Betr: Verhütung von Waldbränden. Auf Grund des Art. 65 des Geſetzes betr. die innere Verwaltung und die Vertretung der Krelſe und Pro⸗ vir zen vom 8. Jull 1911 wird das Folgende angesrd · net: 1. Jedes Rauchen und Feueranzünden außerhalb von Gebäuden in den Waldungen und in deren Nähe dis zum Umktleis von 20 Meter lſt verboten. 2. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis zu 90 Mark beſtraft, ſofern nicht nach den Beſtimmungen des Reichsſtrafgeſetzbuches und des heſſ. Forſtſtrafgeſetzes höhere Strafen verwirkt ſind. Dieſe Anordnung tritt mit dem Tage ihrer Bekannt- machung in Kraft. Ihre Uebertretung hat außerdem eine zlollrechtliche Haftpflicht den Geſchädigten gegenüber zur Folge. Hppeneſm, den J. Juli 1926. Heſſ. Kreisamt Heppenheim. gez. Pfeffer. Feuerwehrübung. Sonntag, den 8. Mal 1927 worgens 6 Uhr findet eine Uebung i S 1 ½6 Uhr. der frelw. Feuerwehr ſtatt 5 N e 3 ——— 5 8— ä —