Hur noch einige Jage in Mernheim Versäume niemand, den Unlversal-Fülm anzusehen. Ein Film von gigantischen Dimensionen. N Central Theater. e BEN=H iR Central- Theater Montag, Dienstag u. Mittwoch. Anfang ½9 Uhr. Massenöffnung 8 Uhr. Mittwoch nachmittag ½4 Uhr: Letztmals Groſe Kinder- Vorstellung. Verstefperungs- Anzeige Dienstag, den 17 Mai 1927, nachm. 2 Uhr ſollen im Rathaushof in Viernheim die nachverzeichneten Gegenſtände zwange weiſe gegen Barzahlung verſteigert werden: 1 Spiegel mit Console, 1 kleines Büffet 1 Bücherschrank, 1 Wasch- tisch, 1 Schreibmaschinentisch, 1 iernheime Viernheimer Tageblatt reife: Dis einſpaltige Petitzeile koſtet 25 15 1925 Reklamezeile 60 Pfg. (Bternhetmen Bürger- Zig.—. Steunh. Volks blatt 8 8 e 1 5 0 73 5— GSternheimer Nachrichten) Dankſagung. Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme, welche rf eint taglich ait Ausnahme ber Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl.— Anzeigen r 5 ö Nabatt.— Annahmeſchluß für erate und Notizen de t.— Fratis beilagen: wöchentl. das achtſeitige IUluſtrierte N bei Wiederholung abgeſtufter 6 ſch bee lie ene a0 Blüm“, balbſährlich einen Dahlen ſowie einen Wand⸗ ä mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in 0 Todes ⸗ An 8e ige Mlenber-— Unhahme von Ubenzements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Geſchäftsſtelle und von fümtlichen Annencen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Aus lands. Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß verſchied unſere liebe, unvergeßliche Mutter, Großmutter, Urgroßmutter und und Tante, Frau Elisabetha Hemp geh. Helfrich wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbeſakramente im Alter von 79 Jahren. Wir bitten um ein ſtilles Gebet für unſere liebe Ver— ſtorbene Viernheim, den 16. Mai 192. Ole Meltrauernd Hänterblienenen. Die Beerdigung findet am Dienstag nachmittag ½6 Uhr vom CTrauerhauſe, Weinheimerſtraße 13 aus, ſtatt. Deutſche Bau⸗ u. Siedlung man uns bei dem Hinſcheiden unſeres lieben Sohnes, Bruders, Schwagers und Onkels, Herrn Joſef Riehl erwieſen hat, ſagen wir allen unſeren herzlichen Dank. Ganz beſonderen Dank der Frau Oberin, Schweſtern, Aſſiſtenten und Pflegern der Chirurg. Alinik, dem techn. Wirtſchafts⸗ u. Waſchhausperſonal, der Gärtnerei und Verwaltung des Akd. Urankenhauſes Heidelberg. Vielen Dank auch für die vielen KHranz⸗ und Blumenſpenden und das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte, ſowie den Stiftern von Seelenmeſſen. Chaiselongue, 4 När maschinen, 3 Sola, 2 Hleiderschränke, 3 Fahrräder, 4 Plüschsessel, 1 Vertikow, 2 Spie- gel, 1 Sekretär. Gernsheim, den 13. Mai 1927. Litters, Gerichtsvollzieher. Darmſtadt. Ziusloſer Wohnungsbau. Mittwoch abend ½9 Uhr im Gaſthaus zum „Roten Löwen“ Werbe ⸗ Vortrag. Viernheim, den 16. Mai 1922. Die Leltrauernaen ateshfebenen. Gäſte willkommen. Ortsgruppe Viernhe m „ß .——— Dankſagung. Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme bei der lang— andauernden Krankheit und beim Binſcheiden N unſerer lieben Mutter, 8 Großmutter, Schwieger- mutter, Schweſter, Schwä- gerin und Tante, Frau 1 Lenne Joſephine geb. Beikert ferner für das zahlreiche Geleite F zur letzten Ruheſtätte und für die vielen UKranz⸗ und Blumenſpenden„ ſagen wir hierdurch tiefgefühlten Dank. 856 Beſonders Dank der hochw. Geiſt- lichkeit für den troſtreichen Beiſtand den ehrw. barmh. Schweſtern für VIERN HEIN Lorscherstr. B. 1a. Kernſeife 00 o. 16. Dalli Kernſeife Bio Reinweiße Kernſeife 250 Gramm gelbe u. weiße Schmierſeife rein amerik. Terpentinöl Vodenöl, Terpentinerſatz Schreibers Viernheim Lorscherst' age 6. Natgausstrage 50. Tur dalalzeil fſt. Oele Salatöl Liter 90. Tafelöle Lr. Jö. 25 J. 0 falnausstr. 50. 36. 32 Norddeutsche Saal- U. Gpeiſekartoffel die liebevolle aufopfernde Pflege, ſo- wie den Stiftern von Seelenmeſſen. N Viernheim, den 16. Mai 192. die lahrauerng Hinternlenenen. erhalten wir wieder ganz die wir zu ganz außerotdentlich billigen Preiſen unter jeder Garantie in upſeren Stallungen im M Bock“ in Weinheim fortwährend ab⸗ ge en. Montag und Mittwoch Böden hervorragende Läufer⸗ und Bodenbeize naß wiſchbar iſt ein Farb Bohnerwachs und anzuwenden Bohnerwachs. u. neuen Tannen u. Pitchpine feinſten Glanz, ſchöne Farbe und erhält den Boden. Vorrätige Farben: gelb, braun, rot Doſe 1.10 Mk. Böhms Erfolg(fleiſch⸗gelblich weiß) ſind eingetroffen und werden am Staatsbahn hof am Montag und Dienstag den ganzen Tag ſowie Mittwoch vorm. ausgegeben Zentner 7.50 Mk. Hch. Faſtermann Moftkeſt 5 T efen 76 Olivenöl in Flaſchen Citronen Eitrovineſſig Salat⸗ Tafel⸗ Weineſſig gewöhnliches gibt alten R u ben hacken Kartoffelhacken blank geſchliffen, in jeder Größe Giegkannen, alle Feid und Gartenge äte kaufen Sie billig ſt in beſter Oualität bei Buschhohnen grün- und gelbſchotige Stangenhonnen grün⸗ und gelbſchotige Hckerhonnen u. Frhsen in vielen be⸗ Einlegſchweine Fellbainchanhung redes. eingetroffen ein Poſten wunderbarer Parkettbodenwachs, 5 Effax, Stahlſpäne, Putzwolle Aufnehmer Stück 30, 40, 50, 75 9 kräftige Waſch⸗ u. Gcheuer⸗ bürſten, Handbeſen, Staub⸗ beſen, Saßenbeſen Jean Wunderle, Marktplatz. währten Sorten. Stecktwieheln Schoppen 15 Pfg. Spezial-Kartoffeldünger in Original Zentner Säcken. Superphosphat 10 15 8 IK 0 N. n lalsalt, Schwefels. Ammoniak, Harn- Stoll, Mitrophoska, de, neue Garten⸗ Z ntner 1.80 Mark und Blumendünger. — Briketts Alois Walter Zentner 140 Mark. 155„ peter Roſchauer, z. Rebſtoc.. W 0 0 Prachtvolle fisch ekolen. Anzug⸗Gtoff 1a. öl l de unen 9 4 Hang 5 b E Wascherep per Meter 1. Mk. per Meter O. 60 M. Zephir, Dirndl, Wasch- seide u Wollmousseline sonie Woil Voll, das aparte Blumen muſter in großer Auswahl empfiehlt Rob. Steiert Weinheimerſtraße 6 der Landwirt als Kenner kauft nur eine Deering Mähmaſchine „Neu Ideal“ mit autsmatiſcher Patenttreibſtange leichtzügig und tadellos arbeitendem Schneide apparat, für jebes Grat, tiefen und ſauberſten Schnitt garantiert. 3 Jean zur Probe! san MWunderle Sretielseſchüfte fü Land 1a Süßrahm⸗Tafelbutter ¼ Pſd 50 Amann la. Kaffees, friſch gebrannt, in nur bis zu en feinſten Oualttäten reinſchmeckenden, beſten Qualitäten, Hochzeits⸗ ½ Pfd. 1.20, 1—, 90 u. 75 Zucker, billigſter Tagespreis. Anzugſtoffe Hübſche Crepe de chine⸗ la. We zen⸗Mehle(Süddeutſche Fabrikate) Auszug 00 26 4 Spezial O 24 7 i Seide für Hochzeit kleider. la. Salat⸗Oel, Erdnuß, extra primiſſima, vom Guten das Beſte, trotz Steigen der Preiſe Liter noch 1.30 Mk. ö la. Speiſe Haferflocken Pfund 26 ö N 1 ö la. Futter⸗Haferflocken Pfund 22 5 Dpgegheimer . ö Ir. M. Herſchel. ebe Maſchine ö 5 4 7 Vangelegte Offenſive Tſchangkaiſheks gegen die Streit⸗ eres, illezes 1. erfolgreiches Lobal⸗Auzeizeblatt in Bieruhein 8 117.— Tel Sternheim— Poſtſcheckkonto Rr. 21577 Amt E harte.&.— Sachriſ ſeitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchüftsſtelle Rathaus ſtr. amme: Anzeiger, 114 Neues in Kürze. : In Pariſer politiſchen Kreiſen geht das Gerücht, baß es in der Räumungsfrage zu einer Viererkonferenz (Frankreich, England, Deutſchland und Italien) kommen könnte. ö 2: Wie aus Schanghaf gemeldet wird, iſt eine groß⸗ Kräfte Tſchangtſchungtſchangs im Gange. In der Pro⸗ vinz Anwhei gehen die Südtruppen nördlich von Hankau vor, um die Eiſenbahn Tientſin—Fukau zu erobern. Aus dem In⸗ und Auslande. Das Arbeitsloſenverſicherungsgeſetz im Reichstags⸗ ausſchuß. Berlin, 16. Mai. Der ſoziale Ausſchuß des Reichs⸗ tages nahm heute im Arbeitsloſenverſicherungsgeſetz die Beſtimmungen über die Erwerbsloſenfürſorge an. Von Seiten des Reiches wurde hierzu ausgeführt, daß die produktive Erwerbsloſenfürſorge, namentlich in den Zei⸗ ten erhöhter Arbeitsloſigkeit ein ſehr wertvolles Hilfs⸗ mittel geweſen ſei. Bei dem Geſetzabſchnitt über die Auf⸗ bringung der Mittel wurden verſchiedene Wünſche über die Reichsbeteiligung laut, denen die Regierungsvertceter entgegentraten. Die Beſchlußfaſſung wurde noch aus⸗ geſetzt. — Aruguay ſoll aus dem Völkerbund austreten? T Peris, 16. Mai. Aus Montevideo wird gemeldet, daß in der uruguayiſchen Kammer von dem Abgeord⸗ neten Perez der Antrag geſtellt wurde, daß Uruguay in⸗ nerhalb der nächſten zwei Jahre aus dem Völkerbund aus⸗ ſcheiden ſolle. Der Völkerbund ſei keineswegs eine demo⸗ kratiſche Organiſation, ſondern eine imverialiſtiſche, die den Herd von internationalen Intrigen bilde und weder Un⸗ terdrückung noch Mißbräuche verhindere. Bulow von den Südtruppen genommen. London, 16. Mai. Wise aus Schanghai gemeldet wirb, iſt die Stadt Bukor geſtern von den Südtruppen er⸗ obert worden. Die Nordtruppen haben in der Nacht ihre Streitkräfte wieder geſammelt und be“ en Bukom mit zahlreichen Geſchützen. 5* 1 9 7* 2 + f Die Kataſtrophe am Miſſiſſippi. Der Damm bei Bayou des Glaiſes völlig zuſammen⸗ . gebrochen. Newyork, 16. Mai. Der Staudamm bei Banou des Glaiſes iſt plötzlich in einer Breite von 55 Meilen zu⸗ ſammengebrochen. Die Fluten des Miſſiſſippi ergießen ſich unter donnerartigem Geräuſch in die Niederung. Ein Biertel Louie ſteht faſt völlig unte“ MWuſſer. * Reichstag und Nepublikſchutgeſet. Annahme der Entſchließung der Negierungs⸗ parteien. N b Berlin, 16. Mai. f Bei gut beſetztem Hauſe, welche zurückzuführen iſt, auf die erſte Leſung des gemeinſamen Antrags der Regie⸗ rungspartejen zur Verlängerung des Geſetzes zum Schutze der Republik, eröffnete Reichstags⸗ präſident Löbe um 3 Uhr die heutige Sitzung des Reichs⸗ lags. Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde die Ge⸗ nehmigung der Strafverfolgung des Aoge⸗ ordneten Hennings(Völk.) wegen Steuerſa⸗ botage erteilt, der in Verſammlungen zu Steuerver⸗ weigerungen aufgefordert und erklärt haben ſoll, der Stao möge ſehen, wie er zu ſeinen Steuern kommt. Sodann folgte die mit Spannung erwartete erſt⸗ Leſung des bereits erwähnten Antrags der Regierungspar⸗ teien. Nach dieſem ſollen die noch beſtehenden Zuſtän⸗ digkeiten des Staatsgerichtshofes zum Schutz⸗ der Repbulik auf das Reichsverwaltungsg erich! und bis zu deſſen Errichtung auf einen Senat des Reichsgerichts übergehen. In einer Entſchliezung wird die Reichsregierung erſucht, m Erwägungen darüber a für welche Vorſchriften des Geſetzes zum Schutze der Republik ein Bedürfnis der Beibehal⸗ teng beſtehe. Sodann gab f Abg. Scholz(D. Vp.) im Namen der Regierungsparteien folgende Erklärung ab: Die Gültigkeit des Geſetzes zum Schutze der Nepublil st bei ſeinem Erlaß von vornhereln 11 0 We ze Zeit begrenzt worden, weil das Geſetz 3 of ſchriften enthält, die in die verfaſſungsmä deelegtelen Frateren engen r timmt die deutſchnationale Fraktion zu. er Weſtarp nennen können. Die Tatſa i Anlsblatt der Heſſischen Bürgermeiſterel und des Polizeien 1 iften bei An 2 en vorgeſchri werben nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Aufnahme 55 1 5 jedoch eine Gewähr nicht übernommen werben. U 44. Jahrgang eee. bie tatfachlichen Verhalrniſſe, die zu Elia bes Welrge. geführt haben, inzwiſchen eine weſentliche Wendung zun beſſeren erfahren haben, und wenn auch, um die Worte de! Herrn Reichskanzlers in ſeiner Regierungserklärung vom 3 Februar 1927 zu wiederholen,„dank dem geſunden Sin! für Ordnung und dem ungebrochenen Lebenswillen de, deutſchen Volkes unſer wiederaufgerichtetes deutſche: Staatsweſens als innerlich gefeſtigt angeſehen werde kann“, ſo iſt doch ein erſatzloſer Wegfal des ganzen Geſetzes aus ſtaatspolitiſchen Gründen zur Zei noch nicht möglich, denn das Geſetz enthält auch ein Reihe von Vorſchriften, die dauernde Gültigkeit. behalten und darum in die ordentliche Geſetzgebunt überführt werden müſſen. Eine Prüſung der Frag, welche Einzelvorſchriften des Geſetzes der Dauerge ſetzgebunng in entſprechender Anpaſſung einzugliederr oder au, zaheben ſein werden, iſt notwendig. Dieſe Prü. fung iſt bei den Vorarbeiten zum neuen Strafgeſetzback bereits in die Wege geleitet und wird bei den weiteren Be ratungen dieſes Geſetzentwurfes, ſowie anderer Geſetz entw! e fortgeſetzt werden. Es erſcheint zweckmäßig, die ſe Prüfung zunächſt der Reichsregierung 3 1 übertragen und ihrem Ergebnis nicht dadurch vorza greifen, daß an den einzelnen materiellen Vorſchriften de⸗ Geſetzes jetzt auch eine verhältnismäßig kurze Zeit grund. ſätzliche Menderungen eſrfolgen. Die Negicrungsparteie: halten deshalb eine unveränderte Verlängerung der matt riellen Vorſchriften des Geſetzes auf kurze Zeil für die angemeſſenſte vorläufige Löſung. 1 Die Zuſtändigkeit⸗ und Verfahrensvorſchriften des Geſetzes ſind bereits durch das Geſetz vom 31. März 1926 grundlegend dahin geändert worden. daß die Zuſt ä ndig, keit des Staatsgerichthofes zum Schutze ber Republik für Straſſachen an die ordentlichen Ce- richte übergegangen iſt. Dem Grundgedanken, der zu dem Erlaß des Aenderungsgeſetzes geführt hat, entſpricht es auch die dieſem Sondergericht noch verbliebenen Zu⸗ ſtändigkeiten in Verwaltungsſachen auf dle⸗ jenige Inſtanz zu überführen, die verfaſſungsmäßig zur höchſtrichterlichen Entſcheidung von„Verwaltun Js ſtreitigkeiten im Reiche berufen iſt. Dieſe Inſtanz iſt das Reichsverwaltungsgericht. Da die geſotzgeberi⸗ ſchen Verhandlungen über ſeine Errichtung zur Zeit noch im Reichsrat ſchweben, müſſen ſeine Aufgaben proptſo⸗ riſch von einem Senat des Reichsgerichts übernom⸗ men werden Aus dieſem Grunde empfehlen wir ihren die Annahme des von uns eingebrachten Geſetzentourſes in unperäpderter Form. Abg. Landsberg(Soz.) aun als nächſter Redner darauf hin, da, eine Schaffurg des Republikſchutzgeſetzes mit⸗ gewirkt have, als ſie ein Warnungsſignal aufrichten wollte gegen di jenigen, di im Kampfe gegen die Republik alle Mittel, auch das des politiſchen Mordes, anwenden woli⸗ ten. Die Strafbeſtimmungen ſeien allerdings mit weit größerer Energie gegen die Kommuniſten als gegen rechts angewendet worden. Nachdem die Deutſchnationalen jetzt wies! Partei an der durch ihren Antrag ſelbſt den Schutz der Republik in die Hand genommen hätten, könnte man eigentlich das Re⸗ bpublikſchutzgeſetz für überflüſſig halten. Bei der ſeinerzeitt⸗ gen Beratung des Republilſchutzgeſetzes bezeichneten der Abg. Graef⸗Thüringen und andere Deutſchnationale das Geſetz, deſſen unveränderte Verlängerung ſie heute bean⸗ agen, als„ein Feigenblatt für die Knebelung der nationa— en Oppoſition“, als„ein Angſtprodukt erſten Ranges ge⸗ bdoren aus ſchlotternder Angſt vor den Deutſchnationalen.“ Heiterkeit links.) ationaler Redner, das Republikſchutzgeſetz ſei ein Ausnah⸗ negeſetz mit geradezu vorſintflutlichen Beſtimmungen. Die⸗ er Redner war der jetzige Reichsjuſttzminiſter Hergt.(Gr o⸗ Sogar dem Kaiſerparagraphen, Im Februar 1924 ſagte ein Deutſch⸗ ze Heiterkeit links). Hraf Weſtarp als Ausnahmeparagraphen bezeichchnet hat, Sie hätten ihn ofort beſeitigen können, wenn ſie die Verlängerung des Republikſchutzgeſetzes abgelehnt hätten. Es gibt nichts nehr, das die Deutſchnationalen zum freiwilligen Aus⸗ ritt aus der Regierungskoalition beſtimmen kann. Selbſt um Dolchſtoß in den Rücken des Monarchen ſind ſie bereit. venn ſie um dieſen Preis in der Regierung bleiben können. Wir Sozialdemokraten ſind den Deutſchnationalen zum lrößten Dank verpflichtet, wir werden für den ſeutſchnationalen Antrag ſtimmen.(Feiter⸗ eit und Beifall bei den Sozialdemokraten). Abg. Kreutzburg(Komm.) ehnte die Verlängerung des Republitſchutzgeſetzes ab, da s ebenſo, wie der Staatsgerichtshof bisher gegen die Ar⸗ ſeiterſchaft angewendet worden ſei. Abg. Dr. Sa as⸗Baden(D.) Eklärte, man werde das Republikſchutzgeſetz von jetzt ab gen ache, daz ich die 1. jetzt zu dieſem 92515 bekennen, ſei von 15 0 af Wfa er. 1a dhe die due gu b abe Weſtarp in einer re e unverbrüch 4 Traue acgenüber dem 8. lter beter Damit 00 1 3 „ unvereinvar, wenn verſelbe Grar Weſtarp beute die Verlängerung des Einreiſeverbots für Wilhelm II. be⸗ antrage. Aus der Verlängerung des Republikſchutzge⸗ ſetzes müßten die Deutſchnationalen endlich die Konſe⸗ quenz ziehen, daß ſie ein klares uneingeſchränktes Be⸗ kenntnis zur Republik ablegen.(Beifall links.) Abg. Mollath(W.⸗Partei) erklärte, daß ſeine Partei grundſätzlich gegen jede Aus⸗ nahmegeſetzgebung ſei. In dieſem Falle komme hiſtzu. daß das Republikſchutzgeſetz überhaupt nicht mehr not⸗ wendig ſei. Nachdem jedoch die Regierung, in der die Deutſchnationale Volkspartei führend beteiligt ſei. die Verlängerung ſelbſt beantragt habe, habe ſeine Partei keine Veranlaſſung, päpſtlicher als der Papſt zu ſein und ſtelle ihre Bedenken zurück.(Heiterkeit.) Abg. Kube(fraktionslos! erklärte namens der völkiſchen und nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten, bei der Stellungnahme der Deutſchnatio⸗ nalen handele es ſich wohl in erſter Linie darum, durch Zuſammenhalten der Regierung die Reichswehr vor den ſozialdemokratiſchen Plänen zu ſchützen. Bei den nichſten Reichstagswahlen werde man ſicher wieder die große Koa⸗ lition haben. da die Deutſchnationalen berechtigte Gründ⸗ fätze ihres Programms preisgegeben hätten. Der Red⸗ ner ruft der Rechten zu: Werdet hart und beugt Euch nicht der Diktatur des Zentrums. Damit ſchloß die erſte Beratung des Geſetzentwurfes. In der zweiten Beratung begründete Abg. Treutz⸗ burg(&.) Anträge auf Beſeitigung verſchiedener Be⸗ ſtimmungen des Republikſchutzgeſetzes. Unter Ablehnung aller kommuniſtiſchen Abände⸗ rungsanträge wurde ſodann der Geſetzentwurf der Regle⸗ cungsparteien in zweiter Beratung angenommen, ꝛbenſo die Entſchließung, die die Reichsregierung erſucht. in Erwägungen darüber einzutreten, für welche Beſtim⸗ nungen des Republikſchutzgeſetzes ein Bedürfnis der Auf⸗ techterhaltung beſteht. Die dritte Beratung findet am Mittwoch ſtatt. Es folgten die zurückgeſtellten Abſtimmungen zu dem Heſetzenkwurf über den Schutz der Jugead hei Luſtbarkeiten. Die Vorlage wurde unter Ab⸗ ehnung ſämtlicher Abänderungsanträge in zweiter Le— ung in der Ausſchußfaſſung angenommen. Darauf vertagte ſich das Haus auf morgen nittag 2 Uhr. Eine neue franzöſiſch englische Entente. 314 Die„logiſche Ergänzung der Politik Poincarees““ Paris, 16. Mai. Dem Beſuch des franzöſiſchen Staatspräſidenten iw London und der mit ſeiner Reiſe verbundenen Unterre⸗ dung Briand⸗ Chamberlain wird hier die größte Bedeutung beigemeſſen. In nationaliſtiſchen Kreiſen iſt man feſt überzeugt, daß die Reiſe Doumergues zu einer Auffriſchung der Entente cor diale beitragen werde und die deutſchen Hoffnungen au! eine Räumung des Rheinlandes endgültig 4 nichte machen werde. Charakteriſtiſch in dieſer Bezie⸗ hung iſt die im„Journal!“ entwickelte Auffaſſung, daß s überhaupt zu Mißverſtändniſſen zwiſchen England und Frankreich gekommen wäre, daran ſei ſchuld, daß man ſich nach Locarno ſofort daran machte, die deutſch⸗franzöſiſche Annäherung gegen die engliſch⸗franzöſiſche Politik auszu- ſpielen. Die deutſche Politik der letzten Zeit, die dle Li⸗ quidierung der militäriſchen Klauſel des Verſailler Vertta⸗ ges für die Räumung des Rheinlandes ausnutzen wollte, hätte aber gerade das Gegenteil bewirkt und England und Frankreich einander wieder näher gebracht und zu 7965 Auffriſchung der Entente cordiale beigetragen, die 1912 von König Eduard 7. und Paul Cambon gegründet wurde. Die Begegnung Briand⸗Chamberlain ſei daher von größ⸗ ter Bebeutung. Das Hauptthema für London ſei di Gefahr Moskaus. Dabei müfſe man ſich aber da⸗ ran erinnern, daß Moskau und Berlin durcheine enge Entente verbunden. Das deutſche Problem ſei von dem ruſſiſchen un trennbar. Daher erwartet man, daß die Ausſprache zwiſchen Briand und Chamber⸗ lain über die Frage der Räumung des Rhein lanu⸗ des gegen den Abſichten Streſemanns aus⸗ fallen werde. 0 Der„Temps“ ſpricht von der Enttäu ch ung der engliſchen Politik gegenüber Amertka, das ſich trotz der hohen engliſchen Schuldverpflichtungen und der Löſung des engliſch⸗ſapaniſchen Bündniſſes nicht zu eilten gemeinſamen Vorgehen mit England in Ching, bewegen fe Bin ihrer Enttäuſchung gegenüber Deutſchland, das ſein Bündnis mik Rußland nicht aufgeben wolle. Daher wäre der Augenblick für eine Stärkung der Freundſchafts⸗ verträge zwiſchen Frankreich, England, Wolen, Belgien und der Kleinen Entente gekommen. als loalſche Ergän⸗ nach⸗ r e ee 5388 zung der Polltit der Regierung Pomcarees gegen ven Kommunismus und für die Intereſſen der Wiederaufrich tung des franzöſiſchen Franken. e Börſenkrach und Politik. Neue Verdächtigungen gegen Deutſchland. O Paris, 16. Mai. Die Vorgänge an der Berliner Börſe ſtehen noch im⸗ mer im Mittelpunkt des Intereſſes. Pertinar ſchreibt heute im„Echo de Paris“: Die Räumung des Rheinlandes und die Verminderung der Be, fatzungstruppen kündigten ſich als weniger unmittel bar bevorſtehend an, als im Jahre 1926. Das engliſche Kabinett zeige ſich ablehnend geſtimmt und Briand ziem⸗ lich überraſcht. Sollte Streſemann nunmehr ſein Glüc uf einem anderen Wege(gemeint iſt dir Zuſammenbruch Kurſe an der Berliner Börſe. Die Red.) verſuchen wollen?. g Weiterhin meint der Berliner Korreſpondent des „Echo de Paris“, Parker Gilbert ſei ein zu guter Beobachter, als daß er ſich von gewiſſen derben Manö⸗ dern, wie es die letzte künſtliche Baiſſe an der Berliner Börſe darſtelle, irrenführen ließe. Der nächſte Bericht Parker Gilberts werde beweiſen, daß er die wahre Wirt⸗ ſchaftslage des Reiches vollkommen kenne und daß Deutſch⸗ land die Möglichkeit habe, den Dawesplan auszuführen(), In derſelben Weiſe, wie das„Echo de Paris“, bringt die geſamte Pariſer Preſſe die gleichen Verdächtigungen zum Ausdruck. Der Berliner Korreſpondent eines Blat⸗ jes will ſogar wiſſen, Parker Gilbert habe mit Zahlen den deutſchen verantwortlichen Stellen nachgewieſen, daß das Reich auch ohn Ste. erhöhung und beſondere Schwierigkeiten in der Lage ſei, im September 1928 die Fahresrate von 2500 Millionen Reichsmark zu bezahlen! 22 —— Die Konferenz der Kleinen Entente Erneuter Zuſammenſchluß gegen Ungarn.— Gegen den Anſchluß Oeſterreichs. i 5 Joachimsthal, 16. Mai. Ausgehend von der Erkenntnis, daß die Staaten der Kleinen Entente nicht in der Lage ſind, den Gang der po⸗ litiſchen Dinge einzeln nach ihren Wünſchen zu lenken, hatten ſich die Außenminiſter der ITſchechoſlowakei, Ru⸗ mäniens und Jugoſlawiens in Joachimsthal zuſammen⸗ gefunden, um gemeinſam über die politiſchen Ereigniſſe der letzten Zeit zu beraten. Wie zu erwarten war, hat der nahezu zerfallene Balkandreibund, dem einſt Italien beizutreten beabſichtigte, wieder eine ſehr weſent⸗ liche Feſtigung erfahren, ſo daß die Hoffnung Un⸗ garns, gegen das die Kleine Entente urſprünglich ge⸗ gründet worden war, den eiſernen Ring durch ſein neues Freundſchaftsbündnis mit Italien zu ſprengen, als trü⸗ Heriſch angeſehen werden muß. 0 Als Ergebnis der Konferenz wird nun heute Herichtet, daß folgende fünf Punkte als maßgebende Zuſammenfaſſung der gemeinſamen Arbeit der drei Balkanſtaaten anzuſehen ſind: 1. Die Kleine Entente erhebt keinen Einſpruch J gegen die Aufhebung der Militärkontrolle in Bulgarien. 2. Die ungariſche Königsfrage iſt eine in⸗ terne Angelegenheit Ungarns, nicht aber die habsburgiſche Frage.— 3. Die Frage der Anerkennung Sowjetruß⸗ lands iſt eine Angelegenheit der einzelnen Staaten. 4. Mumänien übernimmt als halbſtändiges Mit⸗ ö glieb des Völkerbundsrates die Pflicht, die Intereſſen der Kleinen Entente zur Verhinderung des Anſchluſſes Oeſterreichs an Deutſchland wahrzunehmen. 5. Ju goſlawien bemüht ſich, um die Sprengung 1 der Kleinen Entente zu verhindern, eine baldige Bei⸗ legung des Konfliktes mit Italien anzubah⸗ nen.(Dieſer Punkt wurde durch den jugoflawiſchen Außenminiſter Marinkomitſch verſönlich beſtätiat.) ee 5 aer 77 Adrfaprovdiem iſt eine europäiſche Frage. Die Erllärungen Mitilincus über Deut ſchland atten folgenden Wortlaut: Wir haben unſere Beziehun⸗ gen zu Deutſchland geprüft. Hier gibt es leine Mei⸗ nungsverſchiedenheiten. Unſere Beziehungen zu Deutſchland haben die Neigung, ſich zu beſſern und wir find uns darüber lar, daß man gewiſſe Fragen liguidieren muß, damit die Beziehungen gut und ſelbſt kordial werden müſſen. 5 der zlughafen Bab Oenhauſen nied ſebrannt Ein politiſcher Sabotagealt? g Hannover, 16. Mai. Ein Großfeuer vernichtete heute morgen drei Ahr die Flughallen in Bad Oeynhauſen, die an mehreren Stellen zugleich Feuer fingen, ſodaß Brandſtiftung aus politiſchen Gründen vermutet wird. Bier Flugzeuge und ein Aute nobil fielen den Flammen zum Opfer. de Hallen ſind bis iuf die Grundmauern niedergebrannt. Maikäfer flieg! Jetzt iſt er wieder da, der mit Recht ſo beliebte ait den Grün der Bäume ſitzt er ſcharen⸗ weiſe, köhlich ſummend und nagend. Das iſt ſo recht etwas für unſere Kinder. Mit Zigarrenkiſten und ſchach teln bewaffnet, machen ſie ſich auf zur Maikäfer⸗ ernte. Die kleinen Arme ſchlingen ſich ſeſt um die Bäume, es beginnt ein gewaltiges Rütteln und Schütteln, und wo es einer nicht gleich ſchafft, da helfen die anderen mit. Plumps, plumps fallen die Maikäferbataillone zur Erde. Jetzt geht es an das eifrige Sammeln. Bald ſind die Kiſten und Schachteln bis an den Rand mit den braunen, zappelnden Käfern gefüllt. g . Das Allerſchönſte aber kommt jetzt erſt: das Sor⸗ tieren und das Handeln. Es gibt da unter den Mai⸗ käfern nach beſonderen Merkmalen Könige und Müller, Bäcker und Schuſter. Sie werden ſorgfältig vonein⸗ ander geſondert, einzeln begutachtet und angeboten. Ein tiefer Sinn liegt nun einmal im kindlichen Spiel. Zu⸗ künftige kaufmänniſche Talente offenbaren ſich hier beim Maikäferhandel oft in überraſchender Weiſe. Aber auch, wie im Leben, finden wir den Typ des gutmütigen Dum⸗ merchens, das ſeine Ware halb verſchenkt und den ande⸗ ren den Profit läßt, worüber ſich jene andern um ſo mehr freuen. b die Malffäfer ſich allerdings bei dieſem Handel und Wandel wohlfühlen, möge dahingeſtellt bleiben. Die Gefangenen nehmen über kurz oder lang doch immer ein unrühmliches Ende durch Zerquetſchung oder im Magen irgendeines braven Huhnes. Das iſt nun einma Mai⸗ käferſchickkal. Und daran ändern auch die ſchönen Lieder nichts, die die Kinder zu Ehren des Maikäfers ſingen. Uns aber erfreut es, wenn helle Kinderſtimmen an einem ſchönen Maiabend zu uns herüberklingen:„Mai⸗ käfer flieg“, dein Vater iſt im Krieg, deine Mutter iſt im Pommerland, Pommerland iſt abgebrannt, Mai⸗ käfer flieg'!“ N Anangenehme Freunde. Die unangenehmſten Zeitgenoſſen, die ein Menſch haben kann, ſind nicht etwa ſeine Feinde, ſondern jene „Freunde“ deren Bekanntſchaft er auf dem beruſlichen, oder geſellſchaftlichen Zwangswege gemacht hat und die er nicht mehr los wird. Ihre nervenzerrüttenden Eigen⸗ tümlichkeiten ſind ſeines Daſeins Qual. . Da iſt zunächſt der Mann mit dem ſchlechten Gedächt⸗ nis, derjenige, der permanent ſeine Brieftaſche vergeſſen hat und ſich deswegen„aus augenblicklicher Verlegenheit“ Ait einer kleinen Summe aushelfen läßt. Daß er das Zurückgeben dieſer Kleinigkeiten dann ebenfalls vergißt, iſt bei ſeinem ſchlechten Gedächtnis kein Wunder. %„Ein weiterer unangenehmer Zeitgenoſſe und Freund iſt der Mann der ſtehenden Redensarten. Er beginnt edes Geſpräch mit der originellen Wendung:„Na, wie geht's?“ und würzt es mit der in jedem Satz dreimal * Vom Glück vergeſſen. Roman von Fr. Lehne. Nachdruck verboten. Daran hatte ſie doch im Ernſt nicht gedacht, da Malte geſtern zur Polterabendfeier der Vergnügteſten einer geweſen war! 53. Fortſetzung. Erſchreckt blickte Blanka auf. „Du meinſt—?“ Die Stimme verſchlug ihr. Gwen⸗ doline nickte. Mit todesmutigem Blick ſah ſie auf Axel und ſank auf die Bank neben der Haustür nieder, in ein heißes, verzweifeltes Weinen ausbrechend, ſie konnte ſich nicht mehr beherrſchen. Unſagbar ſchämte ſie ſich. „Herr von Kronau—?“ Bang fragend wandte ſich Blanka an den Offizier. Schweigend zuckte er die Achſeln. „Mein Gott,“ murmelte Blanka. Beide blieben an der offenen Haustür ſtehen. Unwill⸗ kürlich faßte ſie nach ſeiner Hand— er ließ es 2 0 Mit heißem Neid ſah Gwendoline das trotz ihres tränen⸗ verſchleierten Blickes. Auch das noch—! Da brachte ein Dienſtmann einen Brief— für Baro⸗ neſſe Reinhardt! Blanka erkannte Maltes Handſchrift. „Hier, Line, iſt vielleicht die Erklärung, lies,“ ſtieß ſie aufgeregt 1 8 6 und gab der Angeredeten mit ſpitzen Fin⸗ gern den Brief. Abwehrend hob ſie die Hände. „Sei barmherzig, Blanka, ich kann nicht.“ Da öffnete Axel Kronau mit raſchem Entſchluß das Schreiben; er begriff ihr Zögern, ſie tat ihm unendlich leid. Sein Geſicht verfinſterte ſich beim Leſen; unwillkür⸗ lich ballte ſich ſeine Hand zur Fauſt. Schwer und zögernd reichte er dann Gwendoline die an ſie gerichteten Zeilen. Ueber deren Schulter hinweg ſcelch Blanka auf das ſtark parfümierte Papier. Malte chrieb: „Gwendoline, Du, die beſte Freundin der lieben Hanna wirſt auch die geeignetſten Worte finden, 1 6 zu ſagen daß ich mein ihr gegebenes Wort nicht einlöſen kann! 5 fühle mich dieſer reinen edlen Seele nicht würdig; und ich fürchte ihr noch nicht das Glülc geben zu können, das ſie verdient And dennoch iſt mir Hanna teuer über alles! Und in ihrer grenzenloſen Güte wird, muß ſie mir vergeben! Gwendoline, es iſt die erſte Bitte, die ich an Dich richte: lege Fürſprache ein für Deinen armen, unglücklichen Bru⸗ der, der innerlich ſo zerriſſen iſt, daß er nur einen Ausweg vor ſich ſieht!— Und Blanche wird mich auch verſtehen! Ja, ſie muß mich verſtehen. Eine ſchlafloſe, verzweifelte Nacht liegt hinter mir. Tröſte meine geliebte Hanna— und die Mutter, Gwen⸗ doline! Ich weiß, uf ich Euch allen für den Augenblick etwas Ungeheures zufüge— aber es iſt ſtärker als ich, was mich dazu drängt, noch in letzter Stunde zurückzu⸗ treten! Seid großdenkend und kommt darüber! Ich gehe in die Einſamkeit, um mich zu läutern, und dann, wenn ich würdiger bin— bis dahin muß meine Hanna Geduld haben und für mich beten— dann komme ich wieder! Dein Bruder Malte.“ Das Briefblatt entſank Gwendolines zitternden Hän⸗ den; ſie ſchloß wie im Schwindel die Augen. Das ſah Malte 1 Solche phraſenhaften Ausreden— ſeine ganze innere Verlogenheit kam da wieder einmal zum Vor⸗ 5 ein!— Er wollte tie e nicht, weil er Hanna verab⸗ 115—1 Blanka ſtieß einen höhniſchen Lachlaut aus. „Da, ſiehe deinen dankbaren Bruder! Einem eine ſolche Blamage zu bereiten! Ein Lump iſt er! Oh,“ ſie ſtampfte zornig mit dem Fuße auf,„und unſere arme Mama! Herr von Kronau, was müſſen Sie von uns denken, was wir für eine Familie ſind, der man ſo etwas zu bieten wagt.“ „Aber ich bitte, gnädiges Fräulein, Sie ſind doch ganz ſchuldlos.“ Er verſuchte, die 0 Blanka zu beruhi⸗ gen. Die Rückſicht auf Gwendoline hielt ihn davor 5 915 ſeine Anſicht über Malte 07 äußern. Das war ein Schur⸗ kenſtreich ohnegleichen! Er hätte den feigen Buben mit kalter Hand züchtigen können, der ſo unermeßliches Herze⸗ leid über zwei Familien brachte. f „Nun können ja alle wieder 165 Hauſe gehen, Herr von Kronau, das Spiel iſt aus!“ lachte Blanka hyſteriſch. „Gwendoline, ebe und ſage es Mama bitte, aber recht ſchonend,“ befahl ſte herriſch,„er knüllte ſie das Dortommenden Wenoung„ſaveihafr und aynuchen geiſn haltigen Vorrat gut abgelagerter, alter Witze, die er be. jeder paſſenden und unpaſſenden Gelegenheit in das Ge, ſpräch einflechtet. 1 Naoch ſchlimmer iſt derjenige, der als pee irgendeine, uns gänzlich kaltlaſſende Liebhaberei reitet, wie etwa das Sammeln von Hoſenknöpfen oder hiſtori⸗ ſchen Zahngebiſſen. Unterhaltungen mit ihm wachſen ſick in einſeitige wiſſenſchaftliche Vorträge aus und bilden ein vorzügliches Schlafmittel. „ Anangenehm ſind manchmal auch jene Herren, die ihren Lebenszweck in der Vertilgung möglichſt großer Mengen alkoholiſcher Getränke ſehen. Sie glauben ge⸗ wöhnlich dem davon Betroffenen einen beſonders großen Gefallen zu tun, wenn ſie ihn bis zur Bewußtloſigkeit durch die Lokale ſchleppen und unter Alkohol ſetzen. Sie alle übertrifft an Wirkung der Peſſimiſt. Wo er erſcheint, da fliehen alle, die ihn kennen und die noch zuf einen Reſt von Lebensfreude Wert legen. Wehe dem, der ſich mit ihm in ein Geſpräch, und ſei es auch nur über ein harmloſes Thema, einläßt! Nichts gibt es, was er nicht mit der ſchwarzen Tinte ſeiner Welt⸗ anſchauung überſchüttet. Und ſollte uns die Wahl blei⸗ ben, dem Mann mit dem ſchlechten Gedächtnis, dem ewi⸗ zen Witzbold, dem Steckenpferdreiter, dem Alkoholbe⸗ zeiſterten oder dem Peſſimiſten in die Hände zu tallen, ſo iſt es beſſer, wenn die vier erſten unterer unc aeneh⸗ nen Zeitgenoſſen zufe nen über uns, wenn ein einziger Peſſimſt ſeh uns naht. b Aus Nah und Fern. Neuwied.(Schweres Autounglück.) Ein ſchwe⸗ rer Autounfall ereignete ſich in dem benachbarten Dorfe Pohl,. Der Wagen des Grafen Wolf von Metternich aus Neuwied kam in ſcharfem Tempo am Eingang des Dorfes zum Schleudern, überſchſug ſich und fuhr in eine Schar ſpielender Kinder. Zwei Kinder erlitten Schädel⸗ brüche und andere Verletzungen. Unter dem vollſtändig zertrümmerten Wagen wurde der Baron don Romberg getötet aufgefunden. Die Frau des Barons lag mit ſchweren Verletzungen bewußtlos unter dem Wagen. Der Chauffeur trug Schnittwunden im Geſicht davon, wäh⸗ rend Graf Metternich, der den Wagen ſelbſt geführt hatte, nicht verletzt wurde. Hannover.(Schweres Bauunglück.) Ein ſchweres Bauunglück ereignete ſich auf dem Erweiterungs⸗ bau des St.⸗Johannes⸗Hoſpitals in Hamborn. Zweit Ar⸗ beiter, die mit dem Abmontieren eines Gießturms in etwa vierzig Meter Höhe beſchäftigt waren, ſtürzten in die Tiefe. Sie erlitten derart ſchwere Verletzungen, daß ſie kurz nach ihrer Einlieferung in das Krankenhaus ſtarben. Berlin.(Das Schickſal der Leiferde⸗Ver⸗ brecher.) Das preußiſche Staatsminiſterium wird ſich wahrſcheinlich ſchon in der nächſten Sitzung mit der Frage beſchäftigen, ob die zum Tode verurteilten Urheber der Engleiſung des D⸗Zuges Berlin—Köln bei Leiferde be⸗ gnadigt werden ſollen. Der Gerichtsvorſitzende, der Ge⸗ neralſtaatsanwalt und die Mehrheit der an dem Urteil beteiligten Geſchworenen haben ſich gegen die Hinrichtung ausgeſprochen. Münſter.(Exploſionsunglück.) In der am Bahnhof gelegenen Fettgasanſtalt erfolgte abends aus noch unbekannter Arſache eine Exploſion. Eine Stichflam⸗ is ſchlug empor, das Dach wurd emporgehoben und= dne Fabrik zurückgeſchleudert. Das Gebäude brannte volr⸗ ſtändig nieder. Ein Arbeiter wurde mit ſchweren Brand⸗ 9 ins Hoſpital gebracht. Der Sachſchaden iſt ſehr — Richtig kochen 2 muß man, um gute Speiſen auf den Tiſch zu bringen. Deshalb beachten Sie bitte auch bei Maggi's Suppen die jedem Würfel N aufgedruckte einfache ee die r acturgemäß nicht für jede der vielen Sorten ee die 11 645 ſein kann. Dann ſchmecken Maggi's Suppen vorzüglich. 1 Wür⸗ fel für 2 Teller 13 Pfg. * 8 Ausrede! Sonſt, dieſe Botſchaft hier würde bei Hannas ſchwachem Herzen tödlich wirken! Du weißt, ſie hat ihr he u ſchon zu Maltes 2 gemacht,“ ſie lachte böſe auf,„ſage, daß Malte einen Automobilunfall auf der Fahrt hierher erlitten hat! Ich gehe, den Gäſten dasſelbe zu erzählen.“ Eine flammende Glut ſchlug über Gwendolines blaſſes Geſicht.„Ich werde vorſichtig ſein, verlaſſe dich darauf, Blanka,“ entgegnete ſie tonlos,„und an Hannas Teſta⸗ ment werde ich auch denken.“ Sie ſchämte ſich vor Axel, ſie hatte wohl ſeinen unwillig erſtaunten Blick bei Erwähnung des Teſtamentes geſehen! — Wie durfte ſie danach noch an ihn denken! Und ihr hatte man noch zum Ueberfluß das Schwerſte auferlegt! Die Knie verſagten ihr beinahe, als ſie die Treppe hinauf⸗ —.— ſchritt, ganz langſam Stufe für Stufe nehmend. Die Kom⸗ merzienrätin öffnete gerade die Tür von Hannas Zimmer, als Gwendoline in e einen Augenblick ruhte. Nach einem Blick in ihr Geſicht wußte die Dame alles, ſie riß ihr den Brief aus der Hand, und gierig überflogen ihre Augen das Geſchriebene. In ihrer zornigen Erregung zer⸗ riefblatt.„Der Elende! Er ſoll wagen, mir noch einmal vor die Augen zu kommen!“ „Nichts ſagen! Jetzt nicht Hanna die Wahrheit ſagen,“ flüſterte Gwendoline,„ſie ertrüge ſie nicht.“ „Meine arme Hanna! Mein unglückliches Kind!“ jam⸗ merte Frau Likowski. „Ich will es auf mich nehmen, Hanna allmählich vor⸗ zubereiten,“ ſagte Gwendoline mit müder, tonloſer Stimme. „Und unſere Gäſte? Dieſe Blamage! Oh, es iſt nicht auszudenken! Wir ſind doch unmöglich geworden in der ganzen Stadt, lächerlich gemacht in der Geſellſchaft.“ ziſchelte die Kommerzienrätin. Ihr Geſicht war ganz wut⸗ verzerrt; doch mit 12 auf die Gäſte mußte ſie ſich be⸗ errſchen, durfte nicht toben.—„O ihr Reinhardts! Das iſt nun der Dank für unſere, für meine Güte, daß ich für 169 iber genen dürchgefüttert zabel Hätte ich euch do nie gesehen cee e ee„„ 9655 10 alien Redewendungen. Außerdem beſitzt er einen reich. i Mannheim.(Unfälle.) Als eine 59 Jahre alte Frau die Luzenbergſtraße in Waldhof überſchreiten wollte, lief ſie, ohne die nötige Aufmerkſamkeit obwalten zu jaſſen, gegen einen langſam daherfahrenden Lieferwagen. Ste wurde vom linken Kotflügel erfaßt, zu Boden geſchleu⸗ dert und erlitt einen Schädelgrundbruch.— Weiterhin hr ein 26 Jahre alter Artiſt bei einer Trainingsfahrt mit dem Fahrrade in der Verlängerten Schienenſtraße in Waldhof über einen Stein wurde vom Rade geſchleudert und zog ſich eine Prellung der Wirbelſäule zu. Weinheim.(Die Sonne bringt es an den Tag.) In einen Abgrund menſchlicher Sittenloſigkeit fiel in Schlaglich anläßlich der Verhaftung eines hieſigen in en 40er Jahren ſtehenven verheirateten Taglöhners we⸗ eine eigene Ehefrau verkuppelt zu haben. Nun aber mel⸗ eten ſich Ohrenzeugen, die gehört haben wollten, daß 10 ſchwerer Kuppelei. Es wurde ihm zur Laſt gelegt, die Frau des Taglöhners ihrem Mann wiederholt mit einer Mordanzeige drohte, falls er ſie in ihrem dunklen 1 ſtöre. Nach erfolgter Verhaftung geſtand der Mann, vor zwanzig Jahren in einem bayeriſchen Ort, wo er bei einem Landwirt arbeitete, mit noch vier Kum. panen einen e 90 und bit e e N f e ie Str i verjährt ſein; es dürfte nl 1 e e ee 0 0 ö des Städtiſchen Nachrichtenamtes wurden auf dem heu⸗ tigen Wochenmarkt folgende Preiſe pro Pfund in Pfennig aber das Erforderliche geſchehen, um das vor ſo langer Zeit begangene Verbrechen reſtlos aufzuklären. Gegen die Ehefrau des Taglöhners iſt Strafanzeige wegen gewerbs⸗ mäßiger Unzucht erſtattet worden. Jahrhundertfeier der Erzdiözeſe Freiburg. feier des Erzbistums Freiburg begann mit einem Feſt⸗ gottesdienſt im Münſter der Vertreter des Papſtes, bengrün. gottesdienſt in Münster, dem der Ver Peterſilie Bſchl. 5 bis 10, Sellerie Stück 10 bis 40, To⸗ maten 140 bis 180, Spargel 40 bis 90, Aepfel 4 Nuntius Pacelli, Reichsfmanzminiſter Dr. Köhler, der badiſche Staatspräſident Dr. Trunk, badiſche Mini⸗ ſter und zahlreiche Vertreter ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden beiwohnten. Erzbiſchof Dr. Car! hielt die Feſtrede, in der er einen Rückblick auf die verfloſſenen kindert Jahre warf und dann den 1 0 Handſchreibens des Papſtes verlas, in dem dieſes jeine Freude an dem Jubiläum zum Ausdruck bringt. Am Schluß der kirchlichen Feier erteilte der Nuntius der Ge⸗ meinde den päpſtlichen Segen. Nachmittags 3 Uhr fand eine Gedenkfeier im Münſter ſtatt, die hauptſächlich für die auswärtigen Städte gedacht war. Erzbiſchof Dr. Carl richtete dabei herzliche Begrüßungsworte an die Gäſte und hob hervor, daß die Kämpfe im letzten Jahr⸗ hundert durch falſche Auffaſſung von den Aufgaben des Staates enttanoen ſezen. Die Folge war, daß die Veam —4 ten des Staates ſich in Kirchenverhältniſſe eingemiſcht ha, ben. Das religiöſe Leben und die Freiheit der Kirche dürf⸗ ten künftig nicht beeinträchtigt werden. Zu gleicher Zei Mais mit Sack 19.25 bis 19,50, Weizenmehl, Spezial O, 41 bis 41,75, Weizenbrotmehl 30 bis 33,25, Rog⸗ genmehl 37 bis 39,50, Weizenkleie 13,50 bis 14, und Biertreber mit Sack 16 bis 16,50, alles per 100 Kilo ger.. waggonfrei Mannheim. Als Ausklang der Feſtlichkeiten fand am Abend eim ö Feſtakt ſtatt. zu dem wieder u. a. Nuntius NMacellt. Reichs fand auch in der Feſthalle eine Verſammlung ſtatt, di ſehr ſtark beſucht war. Die Feſtrede hielt der Profeſſe der katholiſchen Fakultät, Prälat Dr. Göller, und die Schlußanſprache Dr. Burger. kraut 18 bis 25, bis 200, bis 250, Eier St. 8 bis 15, Hahn geſchl. Wortlaut eines“ 5 8 8 100 bis 120, Gänſe geſchl. St. 1200 bis 2200, Rind⸗ fleiſch 120, Kuhfleiſch 70, fleiſch 100, Gefrierfleiſch 70. Zicklein 90. ſmanzmmiſter Or. Kopier, die veiden badiſchen Minister und viele Geiſtliche erſchienen waren. In ſeinen Begrü⸗ ßungsworten unterſtrich Generalvikar Dr. Seſter be⸗ ſonders das große Verſtändnis, das Reichsfinanzmimiſter ö ö 0 Dr. Köhler als badiſcher Finanzminiſter ſtets für die Kirche gezeigt habe. Darauf hielt Nuntius Pacellt eine Rede, in der er u. a. betonte, daß das vergangene Jahrhundert eine Zeit ſtarker innerer Entwicklung und eines harten Kampfes und geiſtigen Ringens für die Frei⸗ heit der Kirche geweſen ſei. Feſtredner des Abends war Landtagspräſident Dr. Baumgartner. Nach ihm übermittelten der badiſche Staatspräſident, der Biſchof von Fulda im Namen der vier Bistümer der oberrheint⸗ ſchen Kirchenprovinzen, Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler Namen des Reichskanzlers Dr. Marx und Oberbürgermei⸗ ſter Dr. Bender für die Stadt Freiburg ihre Glück⸗ wünſche. Im weiteren Verlaufe des Feſtaktes verlas der Erzbiſchof ein zweites Handſchreiben des Papſtes, worin md Gottes auf die Arbeiten der Erzdiözeſe erfleht wird. Börſe und Handel. aulheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen bezahlt: Kartoffeln 7,5 bis 9,5, Salatkartoffeln 15, Mal⸗ takartoffeln 25 bis 28, Weißkraut 18 bis 25, Rot⸗ . f Mangold 12 bis 15, Blumenkohl 60 bis 120, Gelbe Rüben 15 bis 18, Rote Rüben 10 bis 12, Spinat 10 bis 15, Zwiebeln 17 bis 18, Gurken Stück ei 5 i. aupttag der Jahrhundert⸗ 60 b 0 Freiburg, 16. Maj. Der Haupttag Rettich Bſchl. 6 bis 10, Meerrettich Stück 20 bis 50, Sup⸗ bis 80, Lauch 5 bis 10, Kopfſalat, Stück 10 bis 25, pengrünes Bſchl. 8 bis 10, Schnittlauch Bſchl. 5 bis 8, „ bis 100. Süßrahmbutter 200 bis 230, Landbutter 180 Weißer Käſe 40 bis 50, Honig m. Gl. 150 b 5 180 bis 700, Huhn geſchl. St. 250 bis 650, Tauben geſchl. St. Kalbfleiſch 130, Schweine⸗ . Mannheimer Produktenbörſe. In Uebereinſtimmung mit den Meldungen von den überſeeiſchen Getreidemärkten war die Grundtendenz auch am hieſigen Platz feſt. Die Mühlen ſind indes im Einkauf zurückhaltend, ſo daß das eſchäft ſich in ruhigen Bahnen bewegte. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr: Weizen, inl., ohne Angebot, ausländiſcher 31 bis 33, Roggen, inl., ohne Angebot, ausländiſcher 28,50 bis 28,75, Hafer, inl., 24,50 bis 25, ausländiſcher 23,50 bis 23,75, Braugerſte, inl., fehlt, ausländiſche 30 bis 33,50, Futtergerſte 23,50 bis 24,50, Mannheimer Viehmarkt. Für den Schlachtviehmarkt gotrug dar M.. Fe faR. IHR Om NO Mαοae og Gan Mur noch heute und morgen in Viernheim Eine Sehenswürdigkeit die von niemand verſäumt werden darf. Ein farbenprächtiges Filmwerk das man ſich anſehen muß. Heute und Morgen ab ½9 Uhr. Kaſſeneröffnung 8 Uhr. Spieldauer 3 Stunden. Mittwoch mittag letztmals große Kinder⸗Vorſtellung. N. Dienſtag Abend 306 Farſen, 589/ Kalber, 14 Schale, 2880 Schweine. Be⸗ zahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichs⸗ mark: Ochſen 60 bis 62, Bullen 52 bis 54, Kühe 46 bis 50, Färſen 61 bis 63, Kälber 80 bis 34, Schafe 38 bis 46, Schweine 60 bis 61. Marktverlauf: Mit Groß⸗ vieh mittelmäßig, geräumt, mit Kälbern lebhaft, aus⸗ verkauft, mit Schweinen lebhaft, geräumt. Lokale Nachrichten 1 *Sommer⸗ Fahrplan. In unſerer heutigen Nummer bringen wir den Som mer⸗Fahrplen, gültig ab 16. Mai 1927. Wir empfehlen unſeren Leſern denſelben auszuſchnelden und aufzubewahren. * Der unſichtbare Chriſtus. Eine ganz beſonders feinſtunige Idee des Regiſſeurs Niblo war es, im neuen Metro⸗Goldwyn⸗Film„Ben Hur,“ der jetzt übrigens auch bei unt im Central⸗Theater läuft, die Geſtalt des Gottes⸗ ſohnes, die den ganzen Film beherrſcht, in keiner einzigen Szene zu zeigen. Sine Erſcheinung, wie Chriſtus, trägt jeder Menſch in ſelner Phantafte ſo erhaben in ſich, daß ihm dieſes Bild durch keine ſchauſpieleriſche Höͤchſtleiſtung über⸗ troffen werden kann. Darum läßt Niblo nur die Hand Jeſu auf der Leinewand erſcheinen und auch dies nur in wirkungsvollſter Sparſamkeit der Szenen wie der Geſten. Es iſt wirklich ſehr aazuerkennen, daß nicht verſucht wurde die hehre heilige Geſtalt unſeres Heilandes durch einen ſterb⸗ lichen Menſchen nachzuahmen. * Zinsloſer Wohnungsbau. Morgen Mittwoch abend 9 Uhr findet im Gaſthaus zum Löwen ein Werbe⸗ Vortrag der Deutſchen Bau- und Siedlungsgemeinſchaft, Ortsgruppe Piernheim ſtatt. Alle Interſſenten ſind freund⸗ lichſt eingeladen. Liederabend verbunden mit Beethovenfeier. Der Männergeſangv. hält am nächſten Sonntag abends 8½ Uhr im Gaſthaus zum“Engel,, an Stelle ſeines üblichen Frühjahrskonzerts einen Liederabend verbunden mit Veethoven⸗ feier ab Der Abend ſoll ein ſchönes Familienfeſt innerhalb des MV. werden und iſt zugleich als eine Ehrung für den genialen Meiſter Beethoven gedacht, deſſen 100. Todes ⸗ tag am 26. März 1927 allgemein feſtlich begangen wurde. Die Mitglieder des Mäynergeſangvereins ſeien hieraus be⸗ ſonders aufmerkſam gemacht. * Sport der Deutſchen Jugend kraft. Wie bereits angezeigt, iſt es der D. J. K Vternheim gelungen, den welthin bekannten, ſpielſtarken und gefürchteten Gegner, die D. J. K.„Kurpfalz“ Mannheim⸗Neckarau, zu einem Freundſchaftsſpiele zu verpflichten. Splelte letzterer doch vor kurzem noch um die Badiſche Meiſterſchaft und hat da das richtige Zeugnis ihres Könnens gegeben. Kommenden Sonn- tag, den 21. Mat 1927 wird den Viernhelmern der Kampf um den Sieg ſchwer werden. Wollen wir einen weiteren wohlverdienten Sieg für uns in Anſpruch nehmen, daun muß das Spiel von Anfang an auf Sieg geſtellt werden. Warum denn nicht? Wie hat ſich doch unſere erſte Elf ſeit kurzem zu einer geſchloſſenen, im Spiel ſich gegenſeitig zu⸗ recht findenen Mannſchaft entwickelt und iſt ſtark geworden, den Kampf auch mit gefürchteten Gegnern aufzunehmen. Man kann hier ſo recht den Unterſchied von damals und heute erkennen. Damals ein unzulänglicher Sportplatz. Keine rechte Entwicklung der Kräfte. Heute nun, wo die Jugendkrafiſeine herrliche Sportſtätte ihr Eigen nennen lann, ein ganz anderes Können. Man merkt jetzt ſchon deutlich, es kommt Schwung dahinter. Von der jetzigen Maunſchaft, vielleicht mit einer kleinen Verbeſſerung kann man ſich für die Zukunft recht viel verſprechen. Jugendkraft⸗ Anhänger, Feunde und Intereſſenten des Sports, wollt ihr einen ſchönen Kampf um die Lederkugel ſehen, ſo verſäums nicht auf den Jugendkraft. Sportplatz am Lorſcherweg zu kommen. Keiner wird unbefriedigt nach Hauſe gehen. Und nun noch ein Wort zu unſeren Blau- weißen. Seid euch des Kampfes wohl bewußt. Alle Kräfte müſſen aufgeboten werden, um den Sieg für Viernheim zu erringen. Jeder Mann an ſeinem Platz. Erwartet ſo den badiſchen Nachbar und zeigt ihm, wie Viernheims D. J. Kler Fußball ſplelen. a rn Wochenplan der Oeutſchen Jugendkraft. 29 Uhr Einübung der Freiübungen für die Platzeinweihung im Baſthaus zum Löwen (Großer Saal.) Mittwoch Abend ½9 Uhr Sitzung des geſamten Spiel Ausſchuſſes und der Warte, ſowie der zu dem zechniſchen Ausſchuß für die Durchführung des Feſtes beſt'mmten Leute. ½8 Uhr Training ſämtlicher Leichtathleten in Sportkleidung auf dem Platz. Anſchlißend Anmeldung der Teil⸗ mehmer am diesjährigen Bezirksſportfeſt am 29. Mai 1927 in Fürth 1. O. Freitag Abend /9 Uhr E nübung der Freiübungen für die Platzeinweihung im großen Saal des Löwen. Sonntag den 21. Mai 1927 Freundſchaftsſpiele der 1. Mannſchaft gegen Mannheim— Neckarau 1. 2. 5 71 U! 1 2. 3.* 70* KR 7 1 Privat— Mannſchaft. 3. 3 — Waldhof Der Sportleiter. An allen Mochentagen wird von 6 Uhr an und am Samſtag von 4 Uhr an am Sportplatzt gearbeitet. Keiner fehle. Wochenplan des Turnerbundes Viernheim. Dienſtag Turnſtunde von 5—7 Uhr Schüler von 9—11 Uhr ältere Turner Mittwoch Abends 7 Uhr Training für Läufer am Gaswerk. Freitag DTurnſtunde von 5—7 Uhr Saler von 9—11 Uhr ältere Turner und Sportler 2. Sonntag von ½10 Uhr Training für Handballſpieler und Läufer, Gerlteturnen im Freiſchuz. . Der Turnausſchuß. 5805