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Wegen der Wichtigkeit darf kein Mitgkied fehlen. Der Vorſtand. Radfahrer⸗Bund. Freitag, den 20. Mai, abds. 8 Uhr Vorſtandsſitzung 2 anſchließend ½9 Uhr mil. Ver ſammlg im Lokal zum deutſchen Michel. Um vollzähliges Erscheinen bittet Der 1. Vorſitzende. NB. Die Rennfahrer werden gebeten, thre Meldung zum Vereinsrennen bis ſpäteſtens Donners⸗ tag, den 19. Mai abzugeben. Der Rennausſchuß: Kamuff. — N oft ſchon durch einmaliges Putzen mit der herrlich erfriſchend 1 der dafür eigens konſtruierten Chlorodont-Zahn- 0 bürste mit gezahntem Borſtenſchnitt. Faulende Speiſe- reſte in den Zahnzwiſchenräumen als Urſache des üblen ſſt. Erdnußöl extra Liter 1.40 20proz. Allg. Stangenkäſe Qualitätsware 1 Pfd. 55 Pfg. ſſt. Gewürzgurken lang 10.3 keine hohle Ware, 8— 12 em. Jakob Winkenbach Tel. 83 Lorſcherſtr 10 Harmoniums, erste Marken- instrumente, günstige, zeit- entsprechende Zahlungsweise. Musikhaus J. Metz Weinheim. Hauptstraße Nr. 135 an der eis. Brücke NB. 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Jahrgang Neues in Kürze. 15: Als Ergebnis der Londoner Beſprechungen war eine Amgrup;»rung und weitete Unſichtbarmachung der Beſatzung beze net. 12: Da die Regierung Poincaree auch in verſchiedenen Nüſtungsfragen Schlappen erlitten hat, ſpricht man in Frankreich von einer drohenden Regierungskriſe. 26: Die ruſſiſche Delegation in Genf hat beim Völker⸗ bund den Antrag auf offizielle Anerkennung des Sowjet⸗ iyſtems geſtellt. 16: Ueber den Geſundheitszuſtand des rumäniſchen Königs verlautet, daß er ſich wieder verſchlechtert habe. Das Aerztekollegium berät über die zu unteranehmenden Schritte. Geheimdiplomatie in London. Jie gekittete Entente. O London, 19. Mai. „ Fiie vormittag 11 Uhr haben der franzöſiſche Staalspräſident Doumergue ſowie Außenminiſter Briand die Metropole London wieder verlaſſen, nach⸗ dem dieſe beiden Würdenträger geſtern abend noch Gäſte des engliſchen Auswärtigen Amtes geweſen waren und es hier bei den Abſchiedsrꝛden zu einer Wieder⸗ holung der bereits bei der Begrüßungsfeier durch den Kö⸗ nig betonten„freundſchaftlichen Beziehungen“ der beiden Länder England und Frankreich gekommen war. Daneben wurde dann noch ein amtliches Kommunique über 5 und Chamberlain herausgegeben, doch läßt ſich aus dieſen weiter nichts entnehmen, da auch im Zeitalter des Völ⸗ die Unterredungen zwiſchen Briand kerbundes, in dem die Geheimdiplomatie aus der Po— litik verbannt ſein ſoll, nur die traditionellen Floskeln von der„völligen Uebereinſtimmung der Geſichtspunkte“, der „Solidarität der Entente cordiale“ und der„Notwendig⸗ keit, dieſe Entente zu ſtärken“ betont wird, während in Verbindung mit dieſer Entente die Praſe ſteht, daß ſie die „ſicherſte Grundlage des europäiſchen Friedens“ darſtelle. Was nun die Welt und hier wieder insbeſondere die in dem Geſpräch der beiden Außenminiſter direkt berühr⸗ ten Staaten von der Zuſammenkunft Briands mit Cham⸗ berlain zu halten haben, entzieht ſich entſprechend dem ge⸗ heimen Charakter der Beſprechung vollkommen jeder Kenntnis und erſt einer ſpäteren Zeit wird es vorbehalten fein, den dichten Schleier, welcher jetzt noch die engliſch— franzöſiſche Politik verhüllt, ſchrittweiſe zu lüften. Denn gerade darin liegt ja das Charakteriſtikum der Politik der Siegerſtaaten. daß dieſe Diplomatie nur inſoweit den Satzungen des Völkerbundes, welche die Ofenlegung der abgeſchloſſenen Staatsverträge und Abmachungen vorſchreibt, entſpricht, daß nur diejeni⸗ gen Vereinbarungen beim Völkerbundsſekretariat nieder— gelegt werden, welche durchaus harmloſen Cha⸗ takter tragen, während jeder Paſſus, der irgend⸗ welche delikate Beſtimmung enthält, ausſchließlich dorthin wandert, wo auch ſchon vor dem Kriege ſein Platz war, nämlich in das Geheimarchiv des in Frage kommenden Auswärtigen Amtes. Ein Schul⸗ beiſpiel hierfür gab ſchon im vergangenen Jahre die Zuſammenkunft Chamberlains mit Muſſo⸗ ini, bei weſcher Gelegenheit gleichfalls die„friedlichen Beſtrebungen“ der beiden Länder mit größtem Nach⸗ druck betont wurden, während bereits die nächſte Folge⸗ kei davon Kunde gab, daß in Livorno der Grund⸗ ein zu den neueſten Balkanſchwierigkei⸗ ten gelegt worden war und vielleicht auch noch die Fäden geſponnen wurden, welche die Beziehungen zwi⸗ ſchen Italien und Frankreich in letzter„eit ſo ſcharf geſpannt haben. Was wurde vereinbart? Wenn nun alſo über das eigentliche Ergebnis der Londoner Reiſe Briands— von dem Beſuch des Staats⸗ präsidenten Doumergue kann in dieſem Zuſammenhang vollſtändig abgeſehen werden, da dieſer nur als Dekora⸗ tionsſtück und als Vorwand der Reiſe des Außenminiſters . betrachten iſt— nichts verlautet, ſo dürften die aus ondon und Paris vorliegenden Preſſeſtimmen doch einen 2 0 Fingerzeig dafür geben, was eigentlich verhan⸗ lt wurde und in wie weit es gelungen iſt, die gegen⸗ leitigen Intereſſen der beiden Länder auf einer Linie 1. vereinigen. Zwar hält ſich die engliſche Preſſe t einer Art traditionsgemäßer Vorſicht immer noch etwas url und betont lediglich, daß der Erfolg des Beſuchs des 19 0 0 0 Staatspräſidenten mehr war, als eine ale Beſtätigung der alten Entente, doch iſt dafür iſche Preſſe, die ja immer ſehr gut von gariſer Regierung informiert wird, um ſo 650 muß deshalb beſonders ver⸗ aß hier allenthalben eine Art Enttäu⸗ ahruck fommf wenn auch andererſeits mit angö ber Nrnarnung ſengeſteur wiro, daß es Briand geglückt iſt, ge tbßiemſich geſpannten Beziehungen zwiſchen itg cn und Frankreich doch wieder einigermaßen auszug 11 chen. Dies bedeutet, daß Frankreich von dem Veſuch ſeines Staatspräſidenten in London mehr er⸗ wartet hat, doch iſt man immerhin mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden, während weiterhin der Schluß gezogen werden kann, daß als Sieger Herr Cham— berkaſn anzuſehen iſt, welcher mit beſtimmten Zu⸗ sagen wohl ſparſam geweſen ſein dürfte, nachdem die gewiffermaßen erpreſſeriſche Parſſer Politik es ihm hat geraten ſcheinen laſſen, auch ſeinerſeits nur Möglich kei⸗ teu, abet keive Beſtimmtbeiten zu verſprechen. Der Kampf um das Zünd holzmonopol. Die Regierungsvorlage in dritter Leſung angenommen. e bes Berlin, 19. Mai. Die heutige Reichstagsſitzung wurde um 12 Uhr von Präſident Loebe eröffnet. Als erſter Punkt ſtand auf der Tagesordnung das Abkommen zwiſchen Deutſch⸗ land, der Freien Stadt Danzig und Polem über die Durchführung des Artikels 312 des Ver⸗ ſailler Vertrages, welches in allen drei Leſungen angenommen wurde. Es folgte die zweite Beratung des Geſetzentwurfes über die Erlaubnispflicht für die Herſtellung von Zündhölzern. Neichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius ſuchte hierbei die gegen das Zündholzmonopol laut ge⸗ Der Vorwurf, daß die wordenen Bedenken zu zerſtreuen. Regierungsparteien im Ausſchuß eine Vergewalti⸗ gung der Minderheit und einen Bruch der Ge— ſchäftsordnung vorgenommen hätten, ſei vollkom⸗ men ungerechtfertigt. Der Entwurf ſei im Ausſchuß ein— gehend und ſorgfältig bearbeitet worden und es war die Ueberzeugung aller Beteiligten, daß die ganze Materie vollauf geklärt ſei. Die Zurückverweiſung an den Ausſchuß erfolgte nur wegen des ſogenannten Falles Behrens, der ebenfalls aufgeklärt worden iſt. Trotz der beſonderen perſönlichen Beziehungen des Abgeordneten Behrens hat dieſer die Berichterſtattung nach jeder Rich— tung hin objektiv geführt. Der Miniſter wandte ſich dann der Vorlage ſelbſt zu. Von einer Schädigung deutſcher Intereſſen könne keine Rede ſein. Es ſei ſelbſtverſtändlich und durchaus loyal, wenn der Schwedentruſt an der ein⸗ mal erzielten Verſtändigungſoweit wie irgend mög⸗ lich feſthalte. Das überwiegende Intereſſe der deutſchen Werke beſtehe in der Aufrechterhal⸗ tung des Vertrages und im Zuſtandekommen des vorliegenden Geſetzes. Das Einzelne noch Sonderporteile erſtreben, ſei eine Erſcheinung, die man in der Kartell— praxis dauernd beobachten könne. Die Ablehnung des Geſetzentwurfes würde die Sprengung des Syn⸗ dikats und die vollſtändige Aufſaugung der deutſchen freien Fabriken bedeuten. Bei An⸗ nahme des Geſetzes ſeien die Vorteile der deutſchen Volkswirtſchaft eine Beſchränkung des Schweden⸗ truſt auf 65 Prozent der Zündholzproduktion, die Beſeitigung der Gefahr weiterer Ueberſchränkung, 50⸗ prozentige Beteiligung am Syndikat, deut⸗ ſcher Vorſitz und deutſche Majorität im Auf⸗ fichtsrat, weiter Beendigung des Konkurrenz⸗ kampfes, feſter Abſatz, größere Ausfuhr und ſchließlich Bereitſtellung von Krediten durch die Reichskreditgeſellſchaft. N Die Intereſſen der deutſchen Verbraucherſchaft ſeien durch die geſetzlichen Beſtimmungen gewahrt. Die Zündholzverkaufsaktiengeſellſchaft lege größten Wert da⸗ rauf, daß der heutige Kleinhandelspreis für Zünd⸗ hölzer eingehalten wird. Die Verbraucherintereſſen ſind genügend geſchützt. Das Geſetz verſtößt nicht ge⸗ gen die Reiche v rfaſſung. Der Miniſter bat um Ablehnung der Aenderungsanträge und Annahme der Vorlage. Die Ausſprache. i Abg. Heinig(Soz.) hielt ſeine Bedenken gegen das Monopol aufrecht und beantragte Ablehnung des Ge⸗ ſetzes und Vorlegung eines neuen Geſetzes, das die Grün⸗ 19 5 1 ſtaatlichen Zündholzverkaufs⸗Aktiengeſellſchaft bezweckt. Abg. Rippel(Dtn.) ſchloß ſich den Ausführungen des Miniſters an. Die Angelegenheit Behrend ſei böllig geklärt und erledigt. Im Ausſchuß habe ſich ſehr ichnell herausgeſtellt, daß die Berichterſtattung des Abg. Behrend 165 einwandfrei geweſen ſei. wies auf die Auſſichtsratstätigkeit der demokratiſchen Abg. Fiſchbeck und Fiſcher⸗Köln, von denen der letztere 45 Auf⸗ ſichtsratsſtellen bekleide. Behrend habe ſich in der ganzen moet einwand⸗ und tadelfret benommen. Abg. Schlack(Z.) hielt ebenfalls die Tätigkeit des Abg. Behrend für völlig einwandfrei. Wenn das Geſetz nicht angenommen werde. ſo heſteßt die Gefahr. daß die Der Redner ver⸗ Beulſche Dunbhulnhz route und vie bokulſchen dem e ca werden. Abg. Roſenbaum(Komm.) vertr ie gegen⸗ eilige Arſicht.(Komm.) vertrat die gegen⸗ N22 Abg. Kiſch beck(Dem.) ſah in der Ausſchußſitzung Verheugen der Negierungsvorlage als eine de nicht bringen 950 88 die wirtſcftlh reh i 0 bn Es.„ingen wenn iche Freiheit hem Für die deutſche Polkswirtſchaft ſei das Gesetz 45— Wert. Die Schweden würden jetzt viel beſſer daſtehen, als vorher. Abg. Nauch⸗wunchen(. Vp.) ertlarte, das Geſet ei nicht ein Eingriff in die Gewerbefreiheit, ſondern ein Eingriff in die ſchrankenloſe Macht des ausländiſchen Ka⸗ pitals, deutſche Fabriken zu ruinieren und deutſche Arbe ter auf die Straße zu ſetzen. Damit ſchloß die Ausſprache. Die Vorlage wurde in zweiter und dritter Leſung gegen Demokraten, Sozial bemokraten und Kommuniſten angenommen. Es folgte die Beratung einer Entſchließung des Bil dungsausſchuſſes über. Berufsfürforge für Schulentlaſſene. Abg. Dr. Schreiber(Z.) empfahl als Becht erſtatter des Ausſchuſſes die Entſchließung zur Annahme, die die Reichsregierung erſucht, mit den Ländern in erneute Verhandlungen einzutreten, um die Fragen einer reichs zeſetzlichen Regelung des Reichsſchulweſens zu klären, fer, ier zu erwägen, im Benehmen mit den Ländern Mitte; für jugendpflegeriſche Arbeit an den erwerbsloſen Schul intlaſſenen und zur Pflege ihrer beruflichen Ausbildung und Fortbildung bereitzuſtellen. Abg. Dr. Löwenſtein(Soz.) hielt die Ausſchußz⸗ entſchließung nicht für ausreichend und empfahl eine Ent⸗ ſchließung ſeiner Fraktion, wonach ein- bis zweijährige Be⸗ rufsſchulklaſſen für Schulentlaſſene als unentgeltliche Pflicht. furſe geſchaffen werden ſollen. Ferner ſoll für ausreichende wirtſchaftliche Beihilfen für die Jugendlichen dieſer Kurs geſorgt werden. Unter Ablehnung der ſozialdemokratiſchen Eniſchlie⸗ zung wurde die Entſchließung des Ausſchuſſes angenommen; Das Haus vertagte ſich dann auf Dienstag, den 14 Juni 1927. SOrrolducher Regierungsbildung in Oeſterreich. Kabinett Seipel. Y Wien, 19. Mai. Der öſterreichiiche Mationalrat hat ſich heute dem geſtrigen Vorſchlag des Hauptausſchuſſes angeſchloſſen und als Regierung ein drittes Kabinett Sei⸗ pel gewählt. In ihm ſind wieder vertreten Chriſt⸗ lich-Soziale, Großdeutſche und Landbund. Heute Nachmittag hat das Kabinett beim Bundespeäſt⸗ denten den Eid auf die Verfaſſung geleiſtet. Am zwei Uhr wurde die Nationaltatsſitzung mit einer Negie⸗ rungserklärung des Bundeskanzlers wieder eröffnet. Im Anſchluß d⸗ wird die politiſche Debatte beginnen. — —.—— „„ Das dritte 7 2 Aus dem In⸗ und Auslande, Zwei franzöſiſche Wüſtlinge in Koblenz derhafet. Köln, 19. Mai. Die beiden franzöſiſchen Soldaten, die am Sonntag auf dem Karthäuſerberg bei Koblenz ein deutſches Mädchen überfallen und zu vergewaltigen verſucht hatten, konnten durch die ſofort eingeleiteten Be⸗ mühnugen der Beſatzungsbehörden ermittelt werden. Un⸗ ter den verſchiedenen Soldaten, de dem Mädchen gegen⸗ übergeſtellt wurden, erkannte dieſes einen der Täter wie ⸗ der, der auch ein Geſtändnis ablegte und den Namen des Komplizen nannte. Das Mäddchen mußzte infolge des ausgeſtandenen Schreckens vorläufig im Krankenhaus un tergehracht werden. g Polens Agrarpolitik. Neue Gewaltandtohungen gegen Deutſche! n 10 Poſen, 19. Wa. Der polniſche Miniſter für Landwirtſchaftsreform Dr. Staniewicz hielt im Poſener Wojewodſchaftsrat eine Anſprache, in der er u. a. darauf hinwies, daß bei der Ausführung der polniſchen Landwirtſchafloreform vor al⸗ lem darauf zu achten ſei, was auf der anderen Seite der Grenze vor ſich gehe. Dort ſei eine ſtark geſteigerte deutſche Koloniſationsbewegung im Gange, deren Zweck es ſei, längs der Grenze eine geſchloſſene deut⸗ ſche Phalanx zu errichten, die einer Feſtung gleich, in Zu⸗ kunft als weiteres Ausfallstor nach dem Oſten() dienen würde. Dieſer deutſchen Mauer brauche Polen jedoch keine polniſche entgegenzuſetzen, da Polen eine derartige Mauer in Geſtalt der einheimiſchen polniſchen Bevölke⸗ rung beſitze. ö Der Miniſter meinte, daß er durch ſeine einjährige Tätiateit der deutſchen Minderbeit genügende Beweiſe 185 Jut ſeine Loyautat und fur ſein Wohlwollen geliefert habe. In Bezug auf die„Feinde“ oder bös willigen Staatsbürger werde er jedoch die volle Strenge und die ſchärfſten geſetzlichen Beſtimmungen in Anwendung bringen. Dieſe Beſtimmungen ſeien übrigens nicht von Polen herausgegeben worden, ihre Spitze richte ſich aber jetzt gegen diejen gen, die einſt ber polniſchen Nationalexiſtenz nach der Parole„ t ten“ den Todesſtoß zu verſetzen trachteten. Berliner Handelskammer und Portoerhöhung. Entgegenkommen gegenüber der Poſtverwaltung. b Berlin, 19. Mai. Der Verlehrsausſchuß der Berliner Induſtrie⸗ und Handelskammer hat ſich mit der geplanten Erhöhung der Poſtgebühren befaßt und einſtimmig dagegen Proteſt erhoben. Der Ausſchuß ſteht auf dem Star“ punkt, daß, wenn eine Erhöhung der Gebühren ni Ae zu vermeiden ſei, dieſe Erhöhung doch durch⸗ ſchnittlich nicht mehr als 20 Prozent betragen dürfe. „. Es iſt ſehr bedauerlich, daß durch dieſe Ver⸗ ſautbarung eine Breſche in die Reihe der Pro⸗ ſteſtkund gebung en geſchlagen wird, die von allen Wirtſchaftsverbänden und auch von der geſamten Oef⸗ fentlichkeit einhellig getätigt worden ſind. Die Reichs⸗ woſtverwaltung wird natürlich die Auffaſſung des engen anz der Berliner Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer mit Vergnügen aufgreifen und ſie als Gegena rgument gegen die Ausführungen verwenden, Die gegen eine Gebührenerhöhung überhaupt gemacht wer⸗ den. Und doch muß immer und immer wieder darauf ingewieſen werden, daß die Portoerhöhung, ob ſie nun n dem Umfange eintritt, wie es die Reichspoſtverwal⸗ tung will, oder ob noch Abſtriche vorgenommen wer⸗ den, der Wirtſchaft ſchweren Schaden tut und der Poſt keinen Nutzen bringt. 8 Schweres Otraßenbahnunglück in Kaſſel 11 Tote, 19 Schwerverletzte. dec Kaſſel, 19. Mai. Geſtern abend gegen 8 Ahr hat ſich in Kaſſel⸗Wilhelmshöhe ein furchtbares Straßenbahn unglück ereignet. Ein Wagen der großen Kaſſeler Straßen⸗ bahn, der am Ende der abſchüſſigen Fürſtenſtraße hielt, zeriet dadurch ins Rollen, daß ein Knabe die Hand⸗ ybremſe lockerte, während der Wagenführer ſich vom Wagen entfernt hatte. An der Kurve zur Brabanter⸗ traße entgleiſte der Wagen und ſchlug um. Bei dem Anglück ſind 11 Tote und 19 Schwerverletzte zu beklagen. Die Leichen ſind bis zur UAnkenntlich⸗ leit verſtümmelt. Der Wagen wurde vollſtändig ertrümmert. Nach einer halbamtlichen Darſtellung ſpielte ſich das Straßenbahnunglück folgendermaßen ab: Ein Hauptwa⸗ den, der mit 35 bis 40 Perſonen beſetzt war, ſtand im Ge⸗ leiſe. Die beiden Schaffner hatten für einen Augenblick den Wagen verlaſſen, als ein Paſſagier die Bremskuppe⸗ lung des 200 Zentner ſchweren Wagens löſte. Der Mo⸗ torwagen raſte darauf mit einer Stundengeſchwindigkeit von 100 km die ſehr ſteile Straße herab. An einer Stra⸗ Fenkreuzung ſchlug der Wagen um und raſte dann noch 6 Meter weiter. Plötzlich vernahmen die Straßenpaſſanten aus einer dichten Staubwolke Schreie und Hilferufe. Der ſtark demolierte Wagen ſtand auf dem Kopf. Auf das Signal: Großalarm, waren alle Sanitäts⸗ und Hilfs⸗ mannſchaften Kaſſels binnen weniger Minuten an der Un⸗ fallſtelle. Nach längerer Arbeit konnten neun Tote und 18 Schwerverletzte geborgen werden. Von den ſechs inzwiſchen identifizierten Leichen konnte die Perſon des in Heſſen ſehr bekannten Juſtizrats Rintel feſtgeſtellt werden, eben⸗ falls ein Kaſſeler Amtsgerichtsratsehepaar. Heute wur⸗ den 50 Perſonen darüber vernommen, ob die Bremskup⸗ pelung in verbrecheriſcher Abſicht gelöſt worden iſt. In Kaſſel herrſcht heute Stadttrauer. Dynamitattentat auf eine Schule. Die Wahnſinnstat eines Farmers.— 75 Kinder getötet. 2 Newyork, 19. Mai. In der Dorfſchule des Ortes Bath im Staate Mi⸗ chig an erfolate während des Unterrichts eine furcht⸗ vate Dynamiterploſſon, Kinder getötet und piele verletzt wurden. Anter den nicht zerſtörten eil des Schulgebäudes wur⸗ den noch 10 mit abgebrannter Zeitzündung verſehene Dynamitpatronen gefunden, die aus irgendwelchen Um⸗ ſtänden nicht explodiert waren. Gleichzeitig erfolgte in demſelben Dorfe ein Dynamitattentat auf das Poſtamt, in welchem ein Poſtbeamter getöte! wurde und kurz darauf eine Ex ploſion in einer Farm, in welcher ſich der Beſitzer mit ſeiner Frau in die Luft ſprengte. Sämtliche drei Atten⸗ tate hängen unmittelbar miteinander zuſammen und ſind alle auf den Farmer zurückzuführen., welcher in einem Anfall von Wahnſinn die Tat beging, da ihm ein Geſuch um Steuerermäßigung von den Behörden abgelehnt worden war. Aus den Trümmern des Schulhauſes ſind bisher die Leichen von 38 ſchrecklich verſtümmelten Kindern geborgen worden, während noch weitere 37 Leichen unter den Mauern begraben ſein ſollen. Bei den Bergungsarbeiten ſpielten ſich ſchreckliche Szenen ab, da ſämtliche El⸗ dern der Schulkinder herbeieilten, nachdem das Schul⸗ haus zur Zeit der Exploſion voll beſetzt war. Ein Elternpaar hatalle fünf Kinder verloren. Aus Heſſen. „ Darmſtadt.(Einheihung des heſſiſchen Ar⸗ tillerie⸗Denkmals.) Nach einer Mitteilung des Denkmalausſchuſſes findet die feierliche Einweihung des heſſiſchen Artillerie⸗Denkmals am 3. Juli, verbunden mit fie Wiederſehensfeier der Artilleriſten aus ganz Seſſen ſtatt. Darmſtadt.(Schwerer Anfall.) Der Kauf⸗ mannslehrling Ferdinand Hergert aus Wixhausen wurde an der Ecke der Heidelberger⸗ und Eſchollbrückerſtraße von einem Perſonenkraftwagen überfahren. Der überfahrene Hergert wurde in ſchwerverletztem Zuſtande in eine Kli⸗ nik eingeliefert. Gernsheim.(Ein hinterhältiger Dank.) Ein junger Mann, der abends einem Fremden den Weg nach dem Stadthaus gezeigt hatte, erhielt als Dank eine Zi⸗ garette. Kaum hatte er dieſelbe angezündet, da fiel er ohnmächtig zu Boden. Man vermutet, daß ſich in dem Tabak der Zigarette ein narkotiſches Mittel befunden hat. Anterſuchung iſt eingeleitet. Griesheim.(Den Ringfinger ausgeriſſen.) Beim Abhängen eines Schlüſſels glitt ein hieſiger Land⸗ wirt auf dem benutzten Tritt aus und blieb mit dem Trau⸗ ring an dem Haken hängen und riß ſich den Ringfinger aus der Hand. Heppenheim.(Heſſiſche Frauentagung an der Bergſtraße.) Am 17. und 18. Juni ſoll hier eine heſſiſche Frauentagung ſtattfinden. Neben der Beſprechung ſozialer, karitativer und wirtſchaftlicher Fragen werden Vorträge über die Lage des Deutſchtums in den Grenz⸗ gebieten gehalten werden. ö Biebrich.(Beſtrafte Unſitte— Frecher Ein⸗ bruchsdiebſtahl.) Eine Anzahl Radfahrer aus Er⸗ bach, von einem Feſt in Erbenheim heimkehrend, kamen den ſteilen Erbenheimer Weg herunter. Dabei hatte der Buchdrucker Otto Skruppa von dort noch den Schuhma⸗ cher Karl Michau auf ſein Fahrrad genommen. Durch dieſe Belaſtung verlor er auf dem ohnehin für Radfah⸗ rer gefährlichen Berg die Gewalt über ſein Rad und beide ſauſten unten gegen den das Bahngelände abſchließen⸗ den Bretterzaun, wobei ſie ſich ſo verletzten, daß ihre Ver⸗ bringung nach dem Krankenhaus nötig wurde. Dort liegt der 30jährige Skruppa an einer ſchweren Gehirn⸗ erſchütterung darnieder, während der gleichaltrige Michau entlaſſen werden konnte.— In einem Geſchäft wurde am hellen Tage ein Einbruch verübt. Mittels Nachſchlüſſels iſt die vom Flur aus in den Laden gehende Tür aufge⸗ ſchloſſen und dann der in der Ladenkaſſe enthaltenen Be⸗ trag geſtohlen worden. Im Verdacht ſtehen zwei Män⸗ ner im Alter von etwa 25 Jahren, die in der Zeit zwi⸗ ſchen 4,15 und 5,30 Uhr geſehen worden ſind. ö Nieder⸗Olm.(Von der heſſiſchen Pferde⸗ zucht.) Hier fand in der Pariſer Straße eine Pferdemu⸗ ſterung bezw. ⸗körung von dem Heſſiſchen Landesober⸗ ſtallmeiſter des Landesgeſtüts ſtatt. Dabei wurden elf erſtklaſſige Pferde gekört. Naunhain IMa IAH Ai ci Mattlae vel welcher etwa 78 na 10 ich ſich durch die offene Wohnungstür in ein Haus ein 0 b f bpem nach wiederyonrem Anklopfen nicht geöffnet wurde entwendete einer Arbeiterfamilie einen größeren Geld⸗ etrag. Als der Diebſtahl entdeckt wurde, war der Bettler verſchwunden. 633. an Lampertheim.(Nachgefolgter Tod.) Vor etwa 5 Wochen iſt der Ingenieurſchüler H. Groß in Sandhofen mit einem Radfahrer zuſammengeſtoßen und erlitt bei dem Unfall einen Bruch der Wirbelſäule und damit eine Verletzung des Rückenmarkes, die eine völlige Lähmung des erſt Zwanzigjährigen zur Folge hakte. Jet iſt er nun ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Heſſiſcher i Landtag. Gegen die Beſatzungsſchmach. O Darmſtadt, 19. Mai. „„ der fortgeſetzten Beratung des Etats des Innen⸗ ministeriums verteidigte heute Abg. Hoffmann(.) die Regierung gegen die Angriffe der Oppoſition, wäh⸗ rend Abg. Leuchtgens(Bbd! ſich gegen die von der Sozialdemokratie eingebrachten Anträge auf Höhereinſtu⸗ fung der Polizei wandte und Zurückverweiſung dieſer Anträge forderte Abg. Dr. Werner(Da.) forderte dann vom Ministerium des Innern einen beſſeren Schutz der Sonntagsruhe, die beſonders auf dem Lande durch die ſonntäglichen Viehtransporte nach den Viehmärkten ſehr im argen liege. Abg. Galm(K.) wandte ſich in ſeinen Ausführungen gegen die Sozialdemokratie, die er für das Erſtarken der Rechtsparteien verantwortlich machte, während Abg. Niepoth(D. Vp.) die Beſchleunigung der Genehmigung der Ortsſatzungen forderte. Unter Zurückſtellung der Abſtimmung über die Kapitel des Innenminiſteriums, die morgen vorgenom⸗ men werden ſoll, nahm ſodann der Landtag einſtimmig eine von allen Parteien unterzeichnete Entſchließung an, die ſich gegen die Beſatzungslaſt wendet und in der zum Ausdruck gebracht iſt, daß der ſtarke Druck franzöſiſchen Beſatzung, der insbeſondere auf dem heſſi⸗ ſchen beſetzten Gebiet lastet, unter allen Umſtänden eine ſofortige Herabſetzung der Zahl der Be⸗ ſatz ungstruppen erfordert, während weiterhin mit Nachdruck feſtgeſtellt wird, daß nach den Beſtimmungen des Verſailler Vertrages heute deutſche Gebietsteile über⸗ Bgaupt nicht mehr beſetzt ſein dürften. Mit Entſchiedenheit wird daher gefordert, daß die beſetzten Gebiete ſchleunigſt geräumt werden müſſen, wobei von der Regierung erwartet wird, daß ſie alles tut, um beftebn. Gebiet von dem ſchweren Beſatzungsdruck zu ien. Nach der Annahme dieſer Erklärung durch den Land⸗ tag wandte ſich das Haus noch dem Kapitel Polizei zu, wozu Abg. Leuchner(S.) einige Ausführungen machte. die er jedoch infolge der vorgeſchrittenen Zeit bald abbrach, um ſie dann morgen fortzuſezen. Sodann vertagte ſich das Haus auf morgen vormittag 10 Uhr. * wegs Aus Nah und Fern. Wieder ein Straßenbahnunglück.— Zwei Tote. Frankfurt a. M., 19. Mai. Heute vormittag kurz vor halb 8 Uhr ſtieß in Frankſurt a. M ein Straßenbahn⸗ zug mit einem Zug der Hafenbahn zuſammen. Zwei We in wurden zertrümmert. Bis jetzt konnten 2 Tote und mehrere Verletzte geborgen werden. 1.1 S ist das Beste, dus am gründlichsten reinigt und die Wãsche nich anqreiff. Ss heisst Du ſnompsons Seifenpulver 4 Vom Glück vergeſſen. ö Roman von Fr. Lehne. 56. Fortſetzung. Nachdruck verboten. „Warum hat er denn um Hanna geworben, über die er, wie du ſelbſt gehört, oftmals in liebloſer Weiſe ge⸗ ſpottet hat! Verteidige ihn nicht, Mutter! Einen gewiſſen⸗ loferen Menſchen als ihn trägt der Erdboden nicht!—— Jetzt lege dich ein wenig nieder— du ſiehſt zum Erbarmen aus! Und kalt iſt es hier! Ich werde jetzt Feuer machen, damit du eine warme Stube haſt! Alles Reden über das Geſchehene hat keinen Zweck mehr— jetzt heißt es: han⸗ deln!— Ich muß mich umziehen und dann ſofort wieder zu Hanna gehen!“ ——— Gwendoline hatte das Haus verlaſſen, nach⸗ dem ſie der Mutter eine Taſſe Kakao gebrüht und ein wenig Ordnung geſchafft hatte. Kaum eine Viertelſtunde war ſeit ihrem Weggang verfloſſen, als es an der Vor⸗ jaaltür in wohlbekannter Weiſe läutete. Frau von Rein⸗ hardt ſchreckte aus ihrem Halbſchlummer auf— ſie öffnete — Malte ſtand vor ihr! Er hatte die and de ſeines Lodenmantels über den Kopf gezogen; niemand hatte auf ihn geachtet. e „Malte—“ In erſtickten Tönen rang ſich ſein Name von der Mutter Lippen.„Malte, du biſt es—“ „Ja, ja, Mutter, ich bin es— mach fix—“ ungeduldig drängte er ſich an ihr vorbei,„gib mir etwas Warmes— Kaffee oder Tee oder meinetwegen einen Grog— ich bin die ganze Nacht herumgelaufen.“ Er warf ſich auf den Diwan. In der fahlen Regenluft ſah er ſeltſam alt und verlebt aus. Seine Kleidung war nicht ſo ſorgfältig wie ſonſt, und das ſonſt peinlich 1 6 0 telte Haar hing ihm verwirrt um den Kopf. Der Kragen und das weiße Hemd waren verknittert— er machte den e e Aeyr Eindruck eines Menſchen, der ein paar Tage nicht aus den Kleidern gekommen war. Er roch nach Alkohol und Zigar⸗ ten— Wirtshausdunſt umſchwebte ihn. Er hörte, wie die Mutter nebenan in der Küche die Koffeemühle drehte. Das ſcharfe Geräuſch machte ihn nervös, er ſprang auf und durchmaß mit ungeduldigen Schritten den kleinen Raum, rückſichtslos die Möbel, die ihm im Wege ſtanden, fortſchleudernd. Wie lange das doch dauerte, bis ſo eine Taſſe Kaffee fertig wurde! Endlich kam die Mutter mit dem friſch duftenden Getränk. Die Hände zitterten ihr ſo, daß ſie beim Niederſetzen des Tabletts von dem Kaffe verſchüttete. Scheu ſah ſie den Sohn von der Seite an; doch er ſagte nichts, goß gierig das heiße Getränk hinunter und ver⸗ ſchlang heißhungrig die Butterſemmeln. „Malte—“ Sie nahm einen ſchüchternen Anlauf zum Sprechen. Doch er machte eine ſo ungeduldige Bewegung, daß ſie betreten ſchwieg. Er ging ans Fenſter und ſtarrte in das trübſelige, regennaſſe Grau des Oktobermorgens. Die gelben, zackigen Blätter des Ahorns hingen zum Teil noch an dem Baum, auf den ſein Blick fiel; zum größten Teile aber deckten ſie dicht und modernd den Boden des Gartens. Plötzlich lachte er kurz und höhniſch auf. „Om, war wohl geſtern'ne ſchöne Ueberraſchung, als ich nicht kam und man ſo wartete, ſo wartete auf den Bräutigam.“ Er drehte ſich kurz um und ſah der Mutter forſchend in das elende Geſicht. f Sie ſtreckte verzweifelt die Hände gegen ihn aus. „Malte, um Gottes willen, ſo ſag' mir doch—“ „Ganz einfach, Mutter: nun es verflucht ernſt werden ſollte, erkannte ich, daß es doch über meine Kräfte ging, das kleine Scheuſal zu heiraten—“ erklärte er mit zyniſcher Offenheit, und dann fuhr er in einem pathetiſchen, ge⸗ ſpreizten Tone fort:—„Als ich vom Polteraben ging, der mir wie eine tolle Burleske erſchienen war, da wurde mir klar: ehe ich mich ſelbſt verleugnete, lieber eine Kugel! Nee, Malte von Reinhardt iſt doch noch zu ſchade für ſo ne Komödie— der ganze Kerl iſt doch noch mehr wert!— Ich fühle ſo viele Möglichkeiten in mir! Was könnte ich leiſten, wenn ich an der richtigen Stelle ſtehe! Man hat mich nur nicht 1 ihr alle habt mich unterdrückt, habt mich in d 15 ee Verbindung hineingeredet— und darum habt ihr auch die Folgen zu heim⸗ tragen! Ich laſſe mich nicht verkaufen—“ Mit einer troigen Bewegung warf er den Kopf zurück und ſtand in gut geſpielter, heldenhafter Poſe da.„Du und Gwen⸗ doline, ihr habt immer auf mich hineingeredet— ich ſoll etwas werden, damit ich Geld verdieneſ Ihr habt nicht abwarten können— ihr ſahet nur das Ziel, nicht aber den langen, mühevollen Weg dahin—“ Perſtändnislos ſah ihn die Mutter an; da alles? Malte berauſchte ſich an ſeinen Worten; ex fand immer neue, größere Töne; es war, als wolle er ſich gegen ein ganzes Forum von Anklägern verteidigen. Mit einer müden Bewegung ſtrich ſich die Baronin über das ergraute Haar. Eine dumpfe Troſtloſigkeit hatte ſich ihrer bemächtigt; ratlos blickte ſie um ſich her— ſie ver⸗ ſtand den Sohn nicht. 5 „Was wird nun?“ Mit Flammenbuchſtaben ſtand das Wort vor ihrem Auge und ihre Lippen hauchten es. Wild rief er:„Was wird nun, eure beliebte Frage, mit der ſchon manches ſtrebende Genie ins Unglück getrie⸗ ben iſt! Holzhacken, Steineklopfen, und jeden Abend mit dem Tagelohn nach Hauſe kommen, das iſt euer Ideal, das nächſte, was ihr in eurem beſchränkten Untertanenverſtande vor euch ſeht!— Lernt größer, lernt freier denken!— Seht mich an: ich gebe ein ſicheres Wohlleben an der Seite einer reichen Frau auf— gehe lieber ins Ungewiſſe, ehe ich meine Seele, meinen Geiſt von der Alltäglichkeit und der Proſa des Lebens knechten laſſe!—— Nur in der Freiheit kann der Geiſt ſeine Schwingen entfalten.“ „Was haſt du vor, Malte? Du kannſt dich hier doch nicht mehr ſehen laſſen!“ wimmerte ſie. 5 J „Ihr werdet 950 von mir hören— gönnt mir Zeit! was ſagte er Wohln ich gehe, weiß ich noch nicht— mein Genius wird mich 10— Dux ſollſt noch ſtolz auf mich 1605 können, liebe Mutter! Du biſt mir 1 der Welt!“ Sein Ton war jetzt bei dieſen Worten ganz anders gewor⸗ den, als da er in ſeinen hochtönenden Phrasen erging. clung- Haryy Phe Hömm ab heute Abend 8 Uhr ins Central-Theater ab 9 Uhr nochmals das ganze Programm. Kapelle Hanf- Blank. geſſer Coli.“ den.) In dem Betrieb der Firma Dr. Otto im benach⸗ barten Bendorf wurde ein Arbeiter Heinrich Kämmerer, g der aus einem Benzoltank Benzol ſchöpfen wollte, durch die giftigen Gaſe betäubt und fiel in den Tank. Sein Verſchwinden wurde erſt bemerkt, als er bei der Kaffee⸗ pauſe fehlte. Die Leiche wurde im Benzoltank gefunden. N Köln.(Vergiftung durch Löwenzahn.) Die beiden drei und vier Jahre alten Kinder einer Witwe in Großehrenberg erkrankten plötzlich an ſchweren Vergif⸗ partei in dem nordamerifaniſchen i gMenge Lynchjuſtiz an einem Neger, der beſchuldigt war. une weiße Frau und ihre Tochter angefallen zu haben. J 9 5 es 15 0 daß ſie 1 1 5 1 0 jexaten ſind. 15000 Perſonen wurden gußerdem noch dur ö dehördlahen Befehl vag gezwungen, ſich 5 e e Zwei Flaſchenpoſten von Nungeſſer aufgefunden. Paris, 19. Mai. Nach einer Havasmeldung aus Salmouth, einem kleineren Hafen im Süden von Corn- wales iſt in einiger Entfernung von der Landzunge vor Cornwales eine Flaſche mit folgender Botſchaft aufge⸗ funden worden:„Genau 75 Meilen von Irland entfern: Schwierigkeiten des Motors. Nungeſſer.“ Andererſeits meldet das„Journal“ von Pas de Calais eine Flaſchen⸗ auffindung, die folgende Botſchaft enthält:„12. Ma- 1927 ſind ohne Lebensmittel allen ein Wiederſehen Nun⸗ Koblenz.(Im Benzoltank den Tod geſ an tungserſcheinungen. Nach Angaben von Spielgefährten hatten ſie Blüten von Löwenzahn gepflückt und den wei⸗ ßen Milchſaft aus den Stengeln geſogen. Trotz ſofortiger ärztlicher Hilfe iſt das älteſte Kind geſtorben, während ſich das jüngere auf dem Wege der Beſſerung befindet. Düſſeldorf.(Im Kohlenbunker erſtickt.) Beim Herunterſtoßen der Kohlen fiel einem Arbeiter des Städt. Elektrizitätswerkes die Schaufel in den Kohlenbunker. Bei dem Verſuch, ſeine Schaufel wiederzuerlangen, iſt er ab— gerutſcht und in den Bunker gefallen, wo er von den nach— ſtürzenden Kohlen verſchüttet wurde und erſtickt iſt. Berlin.(Die Kindesle iche im Poſtpaket.) Wie aus Sterkrade-Buſchhauſen gemeldet wird, erhielt ein dortiger Handwerksmeiſter durch die Poſt ein Paket zu⸗ geſtellt, das die Leiche eines Neugeborenen und emen Zettel mit der Bitte enthielt, die Leiche zu begraben. Das Paket iſt in Duisburg-Ruhrort aufgegeben. Die polizeilichen Ermittlungen ſind bisher ohne Erfolg ge— blieben. Wanne⸗Eickel.(Folgenſchwerer Unglücks⸗ fall.) Auf der Kokerei der Zeche Shamrock 3/4 wurden Ausbeſſerungsarbeiten an den Gasleitungen vorgenom— men. Hierbei ſchlug plötzlich eine Stichflamme aus einer Leitung und verbrannte zwei Schloſſer und die aufſicht— führenden Kokereiaſſiſtenten. Sie erlitten ſchwere Brand— wurden am ganzen Körper. Die beiden Schloſſer haben ihr Gehör verloren. Altenburg.(Großfeuer auf einer Kohlen- gruhe.) Auf dem Brikettwerk der Grube entſtand in der Nacht ein Großfeuer, das den ganzen Belrieb vernich— tete. Durch die Zerſtörung des Betriebes iſt eine große Anzahl Arbeiter arbeitslos geworden. Es wird vor— ſätzliche Brandſtiftung vermutet. Kleine Chronik. i Kampf zwiſchen Räubern und Polizei. Bei Aus⸗ hebung eines Räuberneſtes im Culmer Walde kam es zu einem ſchweren Kampfe zwiſchen Poliziſten und den Räu- bern. Der Polizei gelang es, ſechs langgeſuchte Raubmör⸗ der feſtzunehmen. Die Verhafteten ſollen ſofort durch ein Standgericht abgeurteilt werden. a 5 Opfer der Berge. Auf dem Wege zum Trappen⸗ lar in Tirol ſind zwei Touriſten aus Leoben abgeſtützt. Sie wurden ſchwer verletzt aufgefunden. Ein dritter, bis⸗ her noch unbekannter Touriſt wird vermißt. i Opfer der Autoraſerei. In einem Pariſer Vor⸗ ſtadtvierlel ſtieß ein Auto mit einer Straßenbahn ſo hef⸗ tig zuſammen, daß der Kraftwagen zertrümmert und der Straßenbahnwagen eingedrückt wurde. Drei Perſonen wurden getötet, ſechs ſchwer verletzt. Das Auto ſoll die zuläſſige Geſchwindigkeit erheblich überſchritten haben. Dem Ehemann das Züchtigungsrecht der Ehefrau in Frankreich zuerlannt. Bei einem Scheidungsprozeß ſprach ein Pariſer Gericht im Urteil dem Ehegatten das Recht zu, ſeine Frau zu züchtigen, wenn ihn deren Beneh⸗ men dazu veranlaſſe. 20 Verletzte beim Einbruch des Fußbodens eines Saales. Während einer von der unabhängigen Arbeiter⸗ Glasgow einberufenen Verſammlung ſtürzte nlötzlich ein Teil des Fußbodens des Saales ein. 20 Perſonen wurden verletzt. „Grubenunglück im Donetzbezirk. Nach Meldungen aus Charkow ſtürzte im Bergwerk Rodakowo bei Er⸗ weiterungsarbeilen ein Teil der Grube ein. 18 Bergar⸗ beiter und 4 Steiger wurden verſchüttet. Die Rettungs⸗ lolonnen unter Leitung deutſcher Ingenieure konnten bis etzt 3 Arbeiter bergen. i huchjuſtiz an einem Neger. In Little Rock m Staate Arkanſas verübte die Die Frau, die noch das Geſicht verbunden hakte, erlilärte, aß der Neger der richtige Mann ſei. Das Opfer der Voltsjuſtiz wurde dann auf das Dach eines Automobils Zeſtellt und ein Strick, der an dem Aſt eines Baumes defeſtigt war, um ſeinen Hals gelegt. Der Wagen fuhr dann von dannen und ließ den Neger baumeln Tus der Menge wurden zahlreiche Schüſſe auf den hängenden Kör⸗ der abgefeuert. Schließlich ſchnitt man bie Leiche ab und derbrannte ſie. Die Polizei war machtlos und beſchränkte ich darauf, den Verkehr an der Richtſtätte in Ordnung zu Ein halten. i Haarſchnelden und Baden auf Befehl. 1 Blatt in Mexiko berichtet, daß Beamte des Geſundheits⸗ niniſteriums im Laufe des vergangenen Jahres insge⸗ amt 134 000 Perſonen zwangsweiſe zu Wannenbädern gebracht haben. Die meiſten dieſer Leute ſcheinen nie zu⸗ bor in ihrem Leben Waſſer an den Körper bekommen 10 1 1 N Soldaten ſind bei ebf arne l 1 foſtaeſetzt it: 3.30 Uhr Stort eines . Noch nichr ſchlau genung. Ein aus dem Gefängnis in Miſſouri in Nordamerika entwichener Gefangener wurde auf originelle Weiſe wieder verhaftet. Er hatte ſich als. en 15 10 Nollings, Trudeln), 4,45 Uhr Segelflug mit Loopings aus 1000 Meter Höhe mit abgeſtelltem Motor und o Prieſter perkleidet und war in dieſer Maske ins Gefäng⸗ nis zurückgekehrt, um einen Gefangenen, der ihm bei der Flucht geholfen hatte, gleichfalls zu befreien. Börſe und Handel. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamtes wurden auf dem heu⸗ tigen Wochenmarkt folgende Preiſe pro Pfund in Pfennig bezahlt: Kartoffeln 7,5 bis 9,5, Salatkartoffeln 15 bis 16, Maltakartoffeln 26 bis 28, Weißkraut 20 bis 25, Rotkraut 20 bis 25, Mangold 12 bis 15, Blumenkohl 70 bis 130, Gelbe Rüben 15 bis 18, Rote Rüben 12 bis 16, Spinat 10 bis 15, Zwiebeln 17 bis 18, Gurken, Stück 40 bis 100, Lauch 5 bis 10, Kopfſalat Stück 3 bis 20, Kreſſe 40 bis 60, Lattich 30 bis 40, Rettich Bſchl. 6 bis 10, Meerrettich Stück 20 bis 60, Suppengrünes Bſchl. 6 bis 10, Schnittlauch Bſchl. 5 bis 7, Peterſilie Bſchl. 6 bis 10, Sellerie Stück 10 bis 50, Tomaten 120 bis 180, Spargeln 40 bis 90, Aepfel 50 bis 100, Süßrahm⸗ butter 200 bis 230, Landbutter 180 bis 200, Weißer Käſe 35 bis 50, Honig m. Glas 150 bis 250, Eier Stück 8 bis 15, Hahn geſchl. Stück 150 bis 800, Huhn geſchl. Stück 250 bis 700, Enten geſchl. Stück 500 bis 900, Tauben geſchl. Stück 80 bis 150, Gänſe geſchl. Stück 1000 bis 2000, Rindfleiſch 120, Kuhfleiſch 70, Kalbfleiſch 130 Schweinefleiſch 110, Gefrierfleiſch 70, Zicklein 90, Reh⸗ Ragout 100, Reh-Bug 160, Reck-Rücken 250. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt waren zugetrieben 107 Kälber, 155 Schweine, 783 Fer⸗ kel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Le⸗ bendgewicht in Reichsmark für Kälber 8 bis 82, Schweine 60 bis 61, Ferkel und Läufer 10 bis 29 pro Stück. Markt⸗ verlauf: Mit Kälbern lebhaft, geräumt, mit Schweinen mittelmäßig, ausverkauft, mit Ferkeln und Läufern mit⸗ BImRbin 1 Mannheimer Produktenbörſe. Der hieſige Markt verkehrte in feſter Haltung, doch legten ſich die Käufer zu den erhöhten Preiſen eine gewiſſe Zurückhaltung im Ein⸗ auf auf. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr für: Weizen, inl., ohne Angebot, ausländiſchen 31 bis 33, Roggen, inl., ohne Angebot, ausländiſchen 28,75 bis 29, Hafer, inl., ohne Angebot, ausländiſchen 23,75 bis 25, Braugerſte, ausl., 30,25 bis 33,75, Futtergerſte 23,50 bis 24,50, Mais mit Sack 19,25, Weizenmehl, Spezial , 41,25, Brotmehl 33,25, Roggenmehl 38 bis 39,50, Kleie 13,75 bis 14, Biertreber mit Sack 16 bis 16,50, Reichsmark, alles per 100 Kilo waggonfrei Mannheim. Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie 1. Tag der 2. Klaſſe vom 18. Mai. Vormittags-⸗Ziehung. Gewinne zu 100 000 Rm. 243890. 2 Gewinne zu 5000 Rm. 37593. 2 Gewinne zu 3000 Rm. 154649. g 1 6 Gewinne zu 1000 1 0 110599 290622 501254. 2 Gewinne zu 1000 Rm. 9. N 10 Gewinne zu 800 Rm. 23318 28322 49776 96868 308178. 34 Gewinne zu 500 Rm. 50658 65642 89448 98350 110512 137072 148618 160609 166383 210682 215037 234926 240767 296157 315670 317463 337129. 97“ Gewinne zu 300 Rm. 6809 20350 20536 35689 8863 48378 49262 57769 61130 83028 85926 93454 99677 103975 104998 120862 187598 18841 195656 196644 209122 211883 222541 231403 231588 234976 236280 246086 253604 274026 277581 279539 280281 283776 286339 292145 293667 295907 3055 /6 318161 321014 325983 326720 332769 341332. Ferner 226 Gewinne zu 180 Rm. Nachmittags-Ziehung. 2 Gewinne zu 3000 Rm. 269277. 4 Gewinne zu 2000 Rm. 43477 105605. 6 Gewinne zu 1000 Rm. 57274 204200 2127/5 26 Gewinne zu 500 Rm. 51117 51950 uſw. Ferner 100 Gewinne zu 300 Rm. und 234 Geo zl. 180 Rm. Aus dem badiſchen Lande. Eine furchtbare Familientragödie. 75 orzheim, 19. Mai. Heute früh erſtach in dem Dorf lien bei Pforzheim eine 25jährige Ehefrau nach einer Eiferſuchtsſzene mit ihrem Mann in ihrer Erregung ihr ſechs Jahre altes Kind und brachte ſich ſelbſt eine Reihe von Stichwunden im Geſicht bei. Auf dem Wege ins Krankenhaus erlagen beide ihren ſchweren Verletzungen. Ihrem Ehemann ſchüttete ſie ein Quantum Salzſäure ins Geſicht, wodurch die eine Geſichtshälfte ſtark verletzt wurde. 38500 92015 Rheinbrückenfrage und Rheinbrückengeld. f Mannheim, 19. Mai. Der Reichsverkehrsminiſter hat der Handelskammer für den Kreis Mannheim mit⸗ geteilt, daß nach Klärung der techniſchen Unterlagen in⸗ zwiſchen die erſten Verhandlungen mit der deutſchen Reichs bahngeſellſchaft über ihre Koſtenbeteiligung an den Rhein⸗ brückenbauten bei Mannheim, Marau und Speyer ſtatt⸗ gefunden haben und daß der Reichsverkehrsminiſter dem⸗ nächſt in die weiteren Verhandlungen mit den Ländern eintreten zu können hofft. a g Wegen der Erhebung des Brückengeldes hat die Handelskammer bei der badiſchen Regierung Vorſtellun⸗ gen erhoben, um deſſen Beſeitigung am 1. Juli 1927 nicht nur für Kraftfahrzeuge, ſondern für jeden Ver⸗ kehr zu erreichen. Das Finanzminiſterium hat nun der Handelskammer mitgeteilt, daß es ſich mit dem bayri⸗ ſchen Staatsminiſterium des Innern in Verbindung geſetzt habe, um einen gemeinſamen Weg zur gänzlichen Beſeiti⸗ gung des Brückengeldes zu finden. ee ö Mannheim.(Großflugtag.) Am Sontag, den 29. Mai, de auf dem Flugplatz Mannheim⸗Neuoſt⸗ eim ein Großflugtag ſtatt, für den ee e ee den Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtverein, 3,425 Uhr Start zum Geſchwaderflug, 4 Uhr Luftkampf, 4,15 Uhr Luft⸗ ſpiele, Ballonrammen, 4,30 Uhr Kunſtflüge(Loopings, ſchließender Ziellandung, 5 Uhr Fallſchirmabſprung, 5,13 Uhr Segelflüge, 5,30 Uhr Akrobatik an der fliegenden Maſchine, 6 Uhr Vorführung der Himmelſchriftreklame. Ab 6 Uhr werden Paſſagier⸗Rundflüge im offenen Sport⸗ flugzeug vorgenommen, wobei der Flugpreis für eine Perſon zehn Mark heträat. Lokales und Allgemeines. 4 Wetterbericht vom 20. Mai. „ Ein neuer, über Frankreich liegender Weſtwirbel. der über das Mittelmeer ziehenden Zyklonenfamilie holte Warmluft von Süden herüber. Im allgemeinen bleibt die Hochdruckwetterlage erhalten. Vorausſichtliche Witterung bis Sams⸗ tag: Vorübergehende Gewitter, Regen, ſonſt zeilweiſe heiter, etwas wärmer. — Ein Eierrezept. Endlich iſt die Zeit wieder gekommen die auch dem beſcheidenen Haushalt den Genuß von Eiern geſtattet. Aber Abwechſelung muß auch in den mit Eiern. hergeſtellten Gerichten ſein. Empfehlenswert iſt folgendes Rezept: Man brate Scheiben von geräuchertem Seck und ſchneide ihn in Streifen. Damit belegt man eine ende flache Schüſſel, gibt auf den Speck verlorene Eier, brät in dem Speck gehackte Zwiebel goldgelb, gibt ein Glas Madeira hinzu und gießt dieſe Tunke über die Eier. * Der Mairegen und Malen ſonnenſchein wirken Wunder. Wer durch die Felder wandert, kann ſo recht den wohltätigen Einfluß des Regens beobachten; denn das Wachstum wird durch das günſtige Wetter in überraſchender Welſe gefördert, und die junge Saat zeigt berelts ſattere, tiefere Farben. Auf Wieſen und Rainen blühen tauſeade von Blumen und ſelbſt das Unkraut ſcheint uns ſchön in dieſer Zeit. * Gemeinderatsſitzung am Dlenstag, den 24. Mai, abends 7½ Uhr mit folgender Tagesordnung: 1. Herſtellung eines Kanals in der Blsmarckſtraße von der Rathaus⸗ bis zur Annaſtraße. 2 Herſtellung eines Kanals zwiſchen der Lorſcher⸗ und Waſſerſtraße. 3. Den Zuſtand der Ortsſtraßen; bier Pfläſterung der Straßenübergänge. 4. Ueberlaſſung des Goetheſchulhofes an Vereine zwecks Ab⸗ haltung von Feſtlichkeiten. 5. Abgabe von Bauplätzen am Tivoli; hier Feſtſetzung des Kaufpreiſes für ſolche Ban⸗ plätze, auſ denen Geſchäftshäuſer errichtet werden. 6. Be⸗ ſtückung der Kreisſtraßen infolge von Straßenaufbrüchen zweds Legung der Waſſerleitungsrohre. 7. Feſtſetzung des Waſſerpreiſes. Bäckergewerbe. Im hieſigen Bäckergewerbe darf die Arbeitszett vormittags 5 Uhr und die Verlaufszeit um 7 Uhr beginnen * Turnerbund. Heute Freitag abend wichtige Be⸗ ſprechung ſämtlicher Volksturner. Es empfiehlt ſich, das heutige Inſerat beſonders zu beachten. 1 95— 3 Erhöhung der Invalldenverſicherungsbeittäge. 2 5 Ab 27. Juni 1927. Das Reichsgeſetz vom 8. April 1927 über Leiſtungen und Beiträge in der Invalidenverſicherung(R. G. Bl. 1 S. 98) verdoppelt die Steigerungsbeträge ſür Bei⸗ tragszeiten vor der Inflation(1. Oktober 1921), betei⸗ ligt auch die alten— vor dem 1. April 1925 feſtgeſetzten — Hinterbliebenenrenten an dieſen Steigerungsbeträgen, gibt der 65jährigen Witwe die Alterswitwenrente und berbindet mit einer Invalidität, die vor dem 1. Januar 1912 entſtanden und bis zum 1. Januar 1924 entſchä⸗ digt worden iſt, die Anwartſchaft auf Hinterbliebenenfür⸗ ſorge. Der Wert der neuen Leiſtungen wird auf 190 bis. 200 Millionen Reichsmark im Jahre geſchätzt. Neue Leiſtungen erfordern neue Beiträge. Dem⸗ gemäß hat der Reichstag die bisherigen Beiträge zur Invalidenverſicherung um durchſchnittlich 24 v.. er höht und für einen Wochenlohn von mehr als 36 Reichs⸗ mark eine neue Lohnklaſſe 7 mit einem Wochenbeitrage von 2 Reichsmark eingeführt. 15 Die Erhöhung der bisherigen Invalidenverſiche⸗ rungsbeiträge tritt am 27. Juni 1927 in Kraft. Von dieſem Tage ab ſind zu zahlen: 5 1 bei einem Wochenverdienſt bis 6 Reichsmark(gleich Lohnklaſſe 1) wöchentlich 30 Reichspfeunigz bei einem Wochenverdienſt von über 6 Reichsmark bis 12 Reichsmark(gleich Lohnklaſſe 2) wöchentlich 60 Reichspfennig;. ei einem Wochenverdienſt von über 12 Reichsmark bis 18 Reichsmark(gleich Lohnklaſſe 3) wöchentlich 90 Reichspfennig: 5 einem Wochenverdienſt von über 18 Reichsmark bis 24 Reichsmark(gleich Lohnklaſſe 4 wöchentlich 120 Reichspfennig; a i einem Wochenverdienſt von über 24 Reichsmark bis 30 Reichsmark(gleich Lohnklaſſe 5) wöchentlich 150 Reichspfennig; ö i einem Wochenverdienſt von über 30 Reichsmark bis 36 Reichsmark(gleich Lohnklaſſe 6) wöchentlich 180 Reichspfennig. Die neue Lohnklaſſe 7(Wochenverdienſt von über 36 Reichsmark) mit einem Wochenbeitrag von zwei Reichsmark gilt erſt vom 2. Januar 1928 an; bis dahin ſind für die Verſicherten mit einem Wo⸗ henverdienſt von über 36 Reichsmark Beiträge der Lohn⸗ klaſſe 6 zu entrichten. f 1 Arbeitgebern, die mit ihren Invalidenverſicherungs⸗ beiträgen im Rückstand ſind, wird dringend empfohlen, die Beitragsentrichtung und Markenklebung für ihre Ver ſicherten alsbald in Ordnung zu bringen, da auf Grund des neuen Geſetzes vom 1. Auguſt 192 ab auch für vor dem. 27. Juni 1927 liegende Beſchäftigungsver⸗ hältniſſe die neuen höheren Beiträge zu ent⸗ richten ſind. f a