Die engliſchen Flieger Carr und Gillmann, welche zum England.— Indien⸗Flug geſtartet waren und ihren Flug infolge Maſchinendefekts über dem perſiſchen „ * 1. N 1 N 1 0 Meerbusen unterbrechen mußten. Die beiden Flieger wur⸗ den auf dem Meer von einem Dampfer geſichtet und mit ihrem Flugzeug an Bord genommen, nachdem ſie bereits als vermißt gemeldet worden waren. 5 aus Nah und Fern. Berlin.(Für 30000 Mark Wurſt und Schin⸗ ken verbrannt.) Auf dem Boden eines Hauſes in der Landsberger Alee, in dem ſich eine Fleiſch⸗ und Wurſt⸗ warenfabrik befand, entſtand Feuer. In dem brennen⸗ den Dachgeſchoß befanden ſich die Niucherkammer und die Kühlräume, die alle mit Schinken und Würſten an⸗ gefüllt waren. Der Schaden wird auf etwa 30 000 Mark neſchükt.— been„ eee ee N Chemnitz.(Tragiſcher Tod eines Bruder paares.) Auf der Chauſſee nach Lichtenſtein fuhr eir mit zwei Brüdern beſetzres Motorrad gegen einen Chauſ⸗ leeſtein. Beide erlitten durch den Sturz ſchwere Schen⸗ kelbrüche und innere Verletzungen, die ihren Tod her⸗ beiführten. Leipzig.(Ein Kommuniſtenführer wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt.) Der vierte Strafſenat des Reichsgerichts verurteilte den Arbeiter Groehl aus Berlin wegen Vorbereitung zum Hochverrat, wegen Vergehens gegen das Geſetz zum Schutze der Republik ſowie wegen erſchwerter Arkunden⸗ fälſchung, zu zwei Fahren, ſechs Monaten Gefängnis und 500 Mark Geldſtrafe. In der Arteilsbegründung führte Senatspräſident Niedner u. a. aus: Groehl habe für die Vorbereitung des Amſturzes im kommuniſtiſchen Sinne gewirkt und zwar in führender und beſtimmender Stellung Insbeſondere gelte das von der Zeit im September 1923, die für den Beſtand der deutſchen Republik be⸗ ſonders kritiſch geweſen ſei und in der Groehl der militä⸗ riſchen Leitung der KPD. angehört habe, wenn ar nicht überhaupt ihr militäriſcher Leiter geweſen ſei. Auch ſpä⸗ ter habe Groehl ſich in dieſem Sinne betätigt und auch für dieſe ſpätere Zeit ſei gerichtsnotariſch feſtgelegt, daß die verzichtet habe, ſondern daß ſie ihre Erreichung als nahe bevorſtehend bezeichnet und dabei ſtets auf Rußland hinweſſe. Die erſchwerte Urkundenfälſchung wurde darin geſehen, daß Groehl, um ſich der Strafverfolgung zu entziehen und ſeine illegale Arbeit beſſer betreiben zu können, ſich auf Grund eines gefälſchten Geburtszeugniſſes polizeilich gemeldet habe. f Brieg.(Sechs Gehöfte durch Feuer ver⸗ nichtet.) In dem Dorfe Poppelau(Kreis Oppeln) ent⸗ ſtand aus bisher unaufgeklärter Urſache ein Brand, der mit großer Geſchwindigkeit um ſich griff und ſechs Gehöfte in Schutt und Aſche legte. Der Sachſchaden iſt ſehr groß. Halle.(171 Kinder verunglückt.) Wie der Poltzeibericht meldet, konnten die Pferde eines Wagens, der 30 Kinder vom Rübenziehen nach Hauſe bringen ſollte, auf der Döblitzer Höhe nicht mehr halten. Der Wagen rollte einen 15 Meter hohen Abhang hinunter, wobei 29 50 1 herausfielen. 17 Kinder wurden dabei ſchwer verletzt. 0 ö Torgam.(Ausbruch zweier Strafgefan⸗ gener.) In der Nacht ſind aus der Strafanſtalt Lichten⸗ burg bei Torgau wiederum zwei Strafgefangene ent⸗ michen. Es bandelt ſich um den Maurer Albert Metz. der Wee ee e hat und pen stramwagenfuyrer Paul Seyska, deſſen Strafe bis 1933 läuft. Beide waren bei ihrem Ausbruch nur mit einem Hemd bekleidet. Noermond.(Drei Kinder in einem Sand⸗ berg verſchüttet.) Bei Ceſtel wurden an einem Bilde ö berg, auf dem Kinder ſpielten, vier derſelben, drei M chen und ein Junge, verſchüttet. f Junge, im Alter von etwa drei Jahren, fanden dabei den Tod. Das vierte wurde gerettet, ſchwebt aber in Lebensgefahr. Kleine Chronil. * Ein Flugzeug bei den Azoren geborgen. Tunkſpruch des Dampfers Aquitania zufolge Einem drei farbige Konkarden zu bemerken waren. a Schwerer Sturm in der Bucht von Ancona. In der Bucht von Ancona wurden zahlreiche Schifferharken durch einen ſchweren Sturm auf die hohe See verſchlagen. Mehrere Barken kenterten oder wurden gegen die Felſen geſchleudert. Die Zahl der Toten konnte noch nicht feſt⸗ geſtellt werden. Zahlreiche Verletzte wurden ins Kran⸗ kenhaus geſchafft. 1 5 von Torpedobootszerſtörern unterſtützt. Auch die königliche Jacht„Savoya“, auf der ſich der italieniſche König nach Trieſt einſchiffen wollte, wurde losgeriſſen und mußte ab⸗ geſchleppt werden. Der König ſetzte ſeine Reiſe auf dem Landwege fort. Zwei Frauen, die den Schreckensſsenen ertrank. . Theaterbrand in Turin. Aus bisher noch unbe⸗ kannter Urſache entſtand im Theater Brand, der bald das ganze Innere des Theaters zerſtörte. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. i Abſturz eines türkiſchen Flugzeuges. In der Nähe von Smyrna ſtürzte ein türkiſches Militärflugzeug aus etwa 1500 Meter Höhe infolge Flügelbruchs ab. Die Maſchine wurde vollſtändig zertrümmert, beide Inſaſſen waren ſofort tot. 5 5 W a Sturmkataſtrophe in Indiana. Nach einer Mel⸗ dung aus Newyork wurden Nord⸗ und Mittel⸗Indiana von einem ſchweren Orkan heimgeſucht. Das Ausmaß der Verwüstungen und die Zahl der Menſchenopfer iſt noch unbekannt. da alle Drahtverbindungen unterbrochen ſind. Rechtspflege. (6) Wartegeld iſt Dienſteinkommen.— Eine Entſchei⸗ dung des Reichsverſorgungsgerichts. Der große Senat des Reichsverſorgungsgerichts hat die grundſätzliche Entſchei⸗ dung gefällt, daß das Wartegeld ein Dienſteinkommen darſtellt und daß dieſe ſeine Eigenſchaft durch die Per⸗ ſonalabbauverordnung nicht verändert worden iſt. Die letztere enthalte keine Vorſchriften über das Wartegeld, in⸗ folgedeſſen beſtehe das Recht des Beamtengeſetzes wei⸗ ter und wenn auch nach der Auffaſſung der einen Parte manche Umſtände auf eine Veränderung ſchließen lietzen, ſo ſei ſie doch nicht rechtlich bindender Art. Die Vor⸗ geſchichte des Prozeſſes iſt folgende: Ein Oberſt, der ſei⸗ nerzeit auf Wartegeld geſetzt und bei dem Reichsverſor⸗ 5 17 5 05 5 kommunſſtiſche Partei auf ihre umſtürzleriſchen Ziele nicht ba e iu bie e en e ee es Perſonalabbaues aus ſeiner Zivilſtellung entlaſſen. Es ſollte ihm nun das Wartegeld auf die Penſion ange⸗ rechnet werden. Dagegen hatte er Klage erhoben mit dem Hinweis, daß das Wartegeld nach dem Beamtengeſetz ſtets als Dienſteinkommen angeſehen worden ſei und das die Perſonalabbauverordnung daran nichts ändern könn. In dieſem Sinne hatte er ein obſiegendes Urteil in er⸗ ſche Inſtanz erſtritten im Gegenſatz zu frühecen Ent⸗ cheidungen der Verſorgungsgerichte. Gegen dieſes Ur⸗ teil hatte der Fiskus Rekurs erhoben und zwar mit dem CLinweis, daß die Perſonalabbauverordnung in dem Sinne ausgelegt werden müſſe, zu ſparen ſelbſt auf Ko⸗ ſten früherer Berechtigungen. Die Abbauverordnung ſei wohl ein Ausnahmegeſetz ſchlimmſter Art und dürfe des⸗ halh nicht wörtlich, ſondern dem Sinne nach ausgelegt werden. Dieſer Sinn ſei, Erſparniſſe zu machen. Wenn ſie alſo von dem Warkegeld ſchweigt, ſo ſei daraus zu ſchließen, daß dieſes unter die ausſchließenden Geſetze der Verordnung falle. Dieſe Behauptung wurde von dem Rechtsberater des Klägers beſtritten mit dem Hin⸗ weis, daß gerade Ausnahmegeſetze gegen den Geſetz⸗ geber ausgelegt werden müßten, beſonders in dieſem Falle. 22—— gebun Zwei Mädchen und der Mädchen, etwa ſechs Jahre alt, hat der Dampfer Oilfield nordweſtlich der Azoren einen Schoner geſichtet, der ein Flugzeug in Schlepptau hatte, an dem Die Rettungsarbeiten wurden von Algirie in Turin ein Aus dem badiſchen Lande. Der Konflilt an der Ingenieurſchule Mannheim. Die Tageszeitungen der näheren und weiteren Um⸗ beſchäftigten ſich in den letzten Tagen mit dem Konflikt zwiſchen der Direktion und den Studierenden an der Ingenieurſchule. gen 19 1 unmittelbar Beteiligten, als auch der intereſſier⸗ ſen Verbände zur Kenntnis. Durch Eingreifen der Stadt Mannheim fanden dann Einigungsverhandlungen unter dem Vorſitz des Beigeordneten Dr. Zoepfel ſtatt. Di. Ausſprache führte zu einem befriedigenden Ergebnis; je⸗ doch behielten ſich die Vertreter des Studentenausſchuſſes die Entſcheidung durch die Vollverſammlung der Studie. Verhandlungsleiter Dr. Zoepfel renden vor. Dem 1 0 wurde es auf Treu und Glauben überlaſſen, die in der Ausſprache ſeſtgelegten Einigungspunkte zu formulieren und die Niederſchrift den Beteiligten zuzuſtellen. Aus dem nun übermittelten amtlichen Protokoll war zum größ⸗ ten Erſtaunen der Studierenden zu entnehmen, daß die Formulierungen in den grundſätzlichſten Punkten den Feſt⸗ legungen nicht entſprechen und zum Teil die Hauptforde⸗ rungen der Studierenden garnicht enthalten. einſtimmig ab, Beratungs⸗ und Beſchlußrecht. 2. Errichtung eines& vom Ufer zuſahen, ſtürzten ſich ins Meer. Eine von ihnen tkoriums, dem neben der Behandlung allgemeiner Schul⸗ angelegenheiten auch Einfluß auf den Lehrkörper, die Rechnungsführung der Lehranſtalt und allgemeine Ver⸗ waltungsangelegenheiten zuſteht. 3. Bildung einer Prü⸗ fungskommiſſion, zuſammengeſetzt aus Vertretern des Ku⸗ ratoriums und unter Mitwirkung eines Staatskommiſſars. Wegen dieſes letzten Punktes ſoll das zu bildende Kura⸗ forium die erforderlichen Verhandlungen einleiten. Die Oeffentlichkeit ſamt den 445 Studierenden haben ein In⸗ tereſſe an der baldigen Beilegung des Konfliktes. Vermiſchtes. Ter Wert der Augenbrauen. Jede Einzelheit de. menſchlichen Körpers hat ihren beſonderen Zweck. Selb die Augenbrauen ſind nicht etwa allein dazu da, daß wi 5 ausſehen. Sie halten den Schweiß, der von de Stirne rinnt, von den Augen ab, um ihn dann durch ihr bogenförmig geſchweifte Form ſeitwärts abzulenken. Wit hoch fliegen Inſekten? Ueber die Höhe, in di Inſekten fliegen, ſind noch vielfach Irrtümer verbreitet Von einem„Tummeln im hohen Aetherblau“, wie e mitunter ſo poetiſch heißt, iſt jedenfalls keine Rede. Di. Inſekten fliegen höchſtens 30 bis 50 Meter über den Erd hoden hoch, daher ſieht man auch die inſektenfreſſende Vögel, insbeſondere Schwalben, in dieſer Höhe Nah rung ſuchend herumſtreifen.. Wo bleibt die Zeit nur? Die meiſten Menſchen ſind ſich überhaupt nicht ganz klar darüber, wie viel Zei die allergewöhnlichſten Verrichtunge nin Anſpruch neh men. Die klugen Statiſtiker haben ausgerechnet, daß ein 0 Menſch von durchſchnittlicher Lebenslänge ein Drittel seine; Daſeins verſchläft, daß er ferner ungefähr dreieinhall Jahre ſeines Lebens ißt und trinkt und daß er 105 eir und ein Vierteljahr hindurch aus⸗ und ankleidet. Un da fragt man noch, wo die Zeit bleibt! Eine illegitime legitime 1525 Im November eanne Jacqueline Le page Monſieur Albert Rooſen. Im Eheregiſter wurde de Braut aber als Jeanne Rooſen angegeben, was die Neu, vermählten nicht bemerkten. Dieſer kleine Irrtum würd keine ernſten Folgen gehabt haben, hätte Jeanne Jacques line nicht eine Schweſter beſeſſen, die kurzweg Jeanne hieß, demnach ſo, wie die junge Ehefrau ins Regiſten Jahres 1913 heiratete in Brüſſel eingetragen worden war. Als Frau Rooſen zwei Jahre nach ihrer Heirat im Rathaus eine Identitätskarte ve langte, es war im Krieg, wurde ihr geſagt, daß nicht ſie, ſondern ihre Schweſter Jeanne mit Albert Rooſen ver heiratet ſei; obwohl ſie beſchwor, daß ſie die Ehegattin Rooſens ſei, blieb man im Amt bei der Behauptung, Jeanne ſei die Gemahlin Rooſens und ſagte ſchließlich un⸗ willig, das Amt wiſſe das beſſer als Jeanne Jacqueline: ie ſcheine einen Schwindel ausüben zu wollen. Im Jahre 1917 wurde Jeanne Lepage, die nach dem Eheregiſter deanne Rogſen hieß, oeiſteskrank und im Jahre 1919 ſtarh Vom Glück vergeſſen. Roman von Fr. Lehne. 6½ FJörtſetzung. ex. mein Wort darauf. i Vaterland für viele Jahre verläßt—“ Er nickte ernſt. „Ja, Baroneſſe, es iſt das beſte— ein blaſſes, ſüßes ch kann Maria Chriſtina frika. Ich ſchließe mich einer wiſſenſchaftlichen Expedition zur Erforſchung der Frauenbild nimmt mir die Ruhe. nicht vergeſſen. Ich gehe nach Schlafkrankheit an.“ Sie konnte ein leichtes Erſchrecken nicht verbergen. Er lächelte ein wenig. Durch Arbei ſein. 32150 1 5 1! e riſtina zu ſehen, ſo ſagen Grüßel Mein 5 ö 1 traurig und ergriffen na N Wirft du wie e : cr N Zwanzigſtes Kapitel. Der Nebel 1 1 Nachdruck verboten. Ahnungslos, daß Axel ſie geſehen, ging Gwendoline mit ihrem Begleiter weiter. Sie ſprachen von Maria Chriſtina. „Ich habe ſie einmal noch geſehen, als ſie an der Seite des Herzogs, ihres Gemahls, durch die Straßen fuhr!“ ſagte „Und ſie hat mich auch geſehen!— Es war reiner Zu⸗ jull, Baroneſſe, ich hatte dieſe Begegnung nicht geſucht— f t Meine Angelegenheiten erforderten dringend eine Anweſenheit in A.— denn wenn man das „Sie wollen fort aus Deutſchland?“ fragte ſie überraſcht. 10„Nun ja— auf dieſem Gebiet gibt es noch ſo viel zu er⸗ forſchen! Schon als junger Student habe ich mich beſonders dafür intereſſiert— und jetzt wird mir Gelegenheit geboten! überwindet man alles. Ich bin ſchon auf dem Wege zur Ausreiſe. In vier Tagen muß ich in Hamburg en das zu ſagen, kam ich 117 Wenn Sie erlauben, nd ſollten Sie Gelegen⸗ ie ihr meine letzten eben gehört nur noch der Wiſſenſchaft.“ Als er ſich von ihr verabſchiedet hatte, ſah ſie ihm ab die Frage wüten ihr! Bogenlampen hingen wie rötlich ſchimmernde Bälle, wie durch nichts gehalten, phantaſtiſch in der Luft. Schatten⸗ gleich tauchten die Geſtalten der Menſchen unvermutet von einander auf, um dann gleich wieder in dem dichten Grau 1 verſchwinden. Unheimlich klangen die Hupen und das attern der Autos, die wie geſpenſtiſche Ungeheuer mit zwei 10 1 Augen 0 a und den undurchdring⸗ ichen grauen Schleier auf Sekunden zerriſſen. Man konnte kaum atmen, ſo ſchwer legte ſich die nebelige feuchte Novem⸗ berluft auf die Bruſt. Gwendoline Reinhardt hatte einige kleine Beſorgungen Wan und war auf dem Heimweg begriffen. Von der heatinerkirche ſchlug es ſechs Uhr. Da begegnete ihr vor der Reſidenz Axel von Kronau, ſie war in ihrer Eile in dem Nebel beinahe mit ihm zufammengeſtoßen. „Du, Gwendoline? Wohin?“ Er blieb ſtehen. „Nach Hauſe, mein Axel.“ Erfreut über dieſes unver⸗ hoffte Sehen fue die ſie ihn mit innigem Blick und Ton. „Ich egle te dich, vorausgeſetzt, daß es dir angenehm iſt und du keine anderen Verabredungen haſt.“ Er ſprach ſo abſichtlich, daß ſie ihn befremdet anſah. „Andere Verabredungen? Wie meinſt du das?“ „Nun, ich meine— doch vielleicht wirſt du es ſelbſt am beſten wiſſen.“ „Nein Axel, ich weiß nur, daß du bei den 1 kurzen Begegnungen, die wir miteinander hatten, mich immer gekränkt haſt durch Bemerkungen, die mir unverſtändlich waren! Ich habe mich nach einer Ausſprache mit dir ge⸗ ſehnt, weil ich dir ſo manches zu ſagen habe! Wie lange haben wir uns doch 15 eſprochen, obwohl wir in einer traße wohnen— es iſt beinahe le dene „So komm, Gwendoline, ich habe heute Zeit!“ Er faßte ſie unter den Ellenbogen 1 hrte ſie durch das Hofgartentor in die Arkaden des Hofgartens. Dort war um die jetzige Jahreszeit niemand; nur eilige Fuß⸗ änger N an ihnen vorbei. Er Aut dicht neben ihr, f 94 e einander i ähe eß ihn dicht und ſchwer in den Straßen, den Alick auf weniae Scheſtte beicrünkend. Die Eaerten un kreifte Fre! legte den Arm um ſie und zog ſte zn ſich boron. reiften. Ihre 1g 155 r einen Augenblick ſeinen Groll vergeſſen. Er ein Mund „Gwendoline!“ Da ſchlug ſie den Schleier hoch und bot ihm die Lippen, die den ſeinen ſehnſüchtig entgegendrängten. And heiß und durſtig erwiderte ſie fei Scham über ſich ſelbſt, daß ſie zuviel von ihrem Sehnen verraten, trat ſie einige Schritte von ihm zurück. „Ach, Axel, ich bin ſo unglücklich—“ begann ſie ſtockend, „kannſt du mir noch gut ſein na bc betragen? Was habe ich gelitten— wie drückt mich 18 alles dir gegenüber und ich bin doch ſo ſchuldlos an allem.“ „Das weiß ich Gwendoline, und das brauchſt du mit gegenüber nicht betonen!— Ich habe auch Sorgen und Kümmerniſſe—“ entgegnete er. 6 „Wenn ich ſie dir doch tragen helfen könnte—“ ſagte ſie innig. 5 „Du eben verurſachſt ſie mir!“ brach er aus. „Ich?“ Verſtändnislos ſtarrte ſie ihn an. a, du, Gwendoline.“ 5 5. Tränen— 5 Und mein Bruder—“ „Das alles 1 es nicht, Gwendoline.“ Schritte unter einer brennenden Laterne an, ſie dadurch um Stehenbleiben zwingend.„Sieh mich einmal an— wendoline, biſt du mir treu?“ „Axel—“ In Empörung und Schmerz rief ſie es aus. „Axel, was 1 0 dich an! Du, an den ich als meinen ein⸗ igen Halt, als ein einziges bißchen Glück denke— du 1 mir eine ſolche Frage? Habe ich dir denn Anlaß azu gegeben?“ 10 „Ja, Gwendoline, ich ſah dich an Allerheiligen mit einem Herrn vor mir hergehen.“ 1 51 te einen Augenblick; hatte er ſie mit Dr. Jvers ge en 1 f 55 1 0 N „Ah, und das berechtigt dich, anzunehmen, ich ſei dir nicht freu?“ f e e Es kamen ſowohl Veröffentlichun. Die Stu⸗ dentenſchaft nahm daher hierzu Stellung und lehnte es i das von Herrn Dr. Zoepfel gefertigte Protokoll anzuerkennen. Nach wie vor werden von der Studentenſchaft u. a. folgende Hauptforderungen vertre. ten: 1. Schaffung des bereits zugebilligten Senates mit ura⸗ iernheimernzeiger ebe e Seuung—. Slernheimer Nachrichten) erscheint täglich ait Ausnahme der Gonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 8 Nr. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte ntazsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen 1 5 ſowie einen Wand⸗ tsſtelle u. deim Zeitungs träger FErſtes, ältetes 1. exfolgreichſtes Lekal⸗Anzelgeblatt in Vieruheſn ſprecher 1171.— Telegramme: Anzeiger, Biernheim— Poſtſchecktento Nr. 21577 Amt l 4. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathaus ſtr. — Annahme ven Abonnements täglich in der Geſchl ne Küſſe. Dann aber, wie in dem, wie mein Bruder ch deiſehſe dich, Axel—“ Ihre Stimme bebte in 3 die unklaren Verhältniſſe meiner Familie! 1 Er hielt sein SGaortſetzung font) 4 9 Neues in Kürze. 7 N Nach Meldungen aus Tokio iſt der deutſche Kreu⸗ zer„Emden“ in Pokohama eingetroffen, wo ihm, dem engliſchen Bericht zufolge, ein großartiger Empfang be⸗ beitet wurde. 8: Der frühere engliſche Miniſterpräſident Mac⸗ donald hat erklärt, die Arbeiterpartei ſei gewillt, die Re⸗ gierung wegen des Bruches mit Sowjetrußland zur Aus⸗ ſchreibung von Neuwahlen zu zwingen. 12: Wie aus Schanszhai gemeldet wied, iſt über die Vorſtädte Schanghais erneut der Kriegszuſtand ver⸗ hängt worden, da ein Augriff irreg ner Troppen aus der Provinz Schantung droht. Die Lehren für Moskau. „ Nachdem die britiſche Regierung den offiziellen Abbruch der diplomatiſchen und der Handelsbeziehungen mit Rußland endgültig ausgeſprochen hat, verſchwindet der urfprüngliche Eindruck, als ob die Erklärung, welche die Ruſſen in Genf auf der Weltwirtſchaftskonferenz ab⸗ gegeben haben und in welcher ſie verſicherten, daß ſie in Zukunft nicht mehr gegen die Anſichten der Regie⸗ rungen der Weltmächte intrigieren würden und die faſt gleichzeitig vorgenommene Durchſuchung des Lon— doner Gebäudes der ruſſiſchen Handelsdelegation, in dem ſich auch die Geſchäftsräume der Handelsgeſellſchaft Arcos befanden, ein zufälliges Zuſammentreffen geweſen wäre. Denn nach den Ausführungen des britiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten vor dem Unterhaus, in welchem Bald⸗ win darlegte, daß von Seiten der Arcos-Geſellſchaft und der ruſſiſchen Handelsdelegation ſyſtematiſch mi- litäriſche Spionage betrieben worden ſei, daß weiterhin die Anweiſung zu dieſem völkerrechtswidri⸗— gen Verhalten der ruſſiſchen Stellen direkt auf Mos— kau zurückzuführen ſei, daß ferner die ſowjetruſſiſche Regierung auch in China antiengliſche Propa⸗ ganda habe betreiben laſſen und Anweiſung gegeben habe. ſämtliche Nachrichten aus China im kantoneſiſch⸗ nationaliſtiſchen Sinn zu färben, kann kein Zweifel mehr darüber beſtehen, daß man in Moskau die Gefahr erkannt und erwartet hatte, daß die britiſche Kenntnis all dieſer Zuſammenhänge von weittragenden Fol⸗ gen für die Geſtaltung der diplomatiſchen Beziehungen Sowjetrußlands nicht nur zu England, ſondern auch zu den übrigen Nationen begleitet ſein mußte, ſo daß man ſich entſchließen mußte, die Genfer Erklärung abzugeben, welche wohl als eine Art Abwehrmittel gegen⸗ über den kommenden Ereigniſſen gedacht war. Allein, in dieſem Punkt hat ſich nun die Sowjetdiplomatie, welcher man im allgemeinen das Prädikat einer ziemlich bedeutenden Geſchicklichkeit zugeſtehen muß, bitter ge⸗ täuſcht, indem die Rückwirkung auf die Handlungs⸗ weiſe und die Entſchlüſſe des Londoner Kabinetts ausge— blieben iſt. ſo daß ſelbſt die Weigerung Moskaus, auf Grund der Vorgänge im Arcos-Haus, welche von ruſſiſcher Seite als Provozierung und als völkerrechtswidrig hin⸗ geſtellt wurde, die diplomatiſchen und Handelsheziehun— gen mit England abzubrechen, den endlichen Bruch mit Großbritannien nicht aufzuhalten vermochte. Konnte nung ſchon dieſe Weigerung der ruſſiſchen Ge⸗ walthaber, die Folgerungen aus dem geſpannten engliſch⸗ xuſſiſchen Verhältnis zu ziehen, als eine Art ſtilles Schuldeingeſtändnis Moskaus gedeulet werden, ſo bringt das Material, welches jetzt Baldwin vor dem Unterhaus zuſammengetragen hat, den nahezu unum⸗ ößlichen Beweis dafür, daß es Rußland mit ſeinen Pflichten, welche ihm aus dem diplomatiſchen Ver⸗ kehr, aus der Exterritorialität, welche ſeine Vertreter im fremden Lande genießen und aus der hieraus reſultie⸗ renden Gaſtfreundſchaft erſtanden ſind, nicht ernſt ge⸗ nommen hat und daß aus dieſem Grunde die jetzt eingetretenen Rückwirkungen, nämlich der Abbruch der gegenſeitigen Beziehungen erfolgen mußte. Außerdem kann ann noch die engliſche Regierung für ſich und ihr Vor⸗ gehen anführen, daß die zerſetzende ruſſiſche Diplomatie mit ihrer Propaganda für die Meltreyolu⸗ tion nicht nur in England und im Bereich der briti⸗ ſchen Intereſſengebiete ſich breit macht, ſondern auch in en übrigen nichtbolſchewiſtiſchen Ländern eine emſige Tätigkeit entfaltet und neben dem Kampf gegen den Kom, munismus, der ſeit einiger Zeit in Frankreich ausgebrochen iſt, kann ſchließlich auch noch der Vorgang herangezogen werden, der ſeinerzeit in Berlin ſich ereignete, wo die Berliner Kriminalpolizei die Amtsräume der raſſiſchen andelspertretung durchſucht hatte und wo gleichfalls ark belaſtendes Material vorgefunden wurde. Konnte ann auch dieſer Fall nach vielem Hin und Her wieder aus der Welt geſchafft werden, ſo dürften die Londoner ehren jetzt doch nachhaltiger und wirkſamer „ zumal eben die Sowjetpropaganda nicht nur auf naland heſchränkt iſt und ſich nahe üherall hroit macht 4 1 zeitige konſervative Regierung in London ſehr bald wie⸗ ietzt neben den Vereinigten Stgaten von Nordamerika auch der nächſt mächtige Vertreter des Ka⸗ pitalismus, England, dazu übergegangen iſt, keinen Viernheimer Tageblatt UAnzeigenpreife: Freitag, de 27. Mai 197 1 * 7 9 (Bternhetmer Bürger- Zig:— Siernh. Bolksblaitz Oie etnſpaltige Petitzeile koſtet 75 Pfg., bie Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgestufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vet mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeres Geſchäftsſtelle und bon sämtlichen Annsncen⸗Erpebittenen Deutſchlands und des Auslanbs. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants Wlagvorſchriſten bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an bestimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. UP,. 44. Jahrgang Hierbei i es zwar richtig, daß die offizielle engliſche Politik ſich nie ſehr viel aus der Freundſchaft Sowjet⸗ rußlands gemacht hat und daß ſich insbeſondere die der⸗ der von der unter der Miniſterpräſidentſchaft des Arbei⸗ terführers Macdonald eingeleiteten Pflege der Beziehungen zu Moskau abgewandt hat, allein der jetzige Vorgang iſt doch inſofern von allergrößter Bedeutung, als diplomatiſchen Verkehr zu unterhalten, da es ihm auf dieſe Weiſe leichter iſt, die ſtaatsgefährliche Propaganda im e' enen Lande zu unterbinden und die innerpolitiſche Sid zit heſſer zu gewährleiſten. Man darf daher geſpannt ſein, ob die Moskauer Macht. haber jetzt endlich aus dieſen Vorgängen lernen, nach dem ſich wieder emmal zur Evidenz gezeigt hat, daß Rußland keine Autarkie treiben kann, da es in vielen Be— ziehungen auf die europäiſchen Mächte angewtiefer iſt. Darüber dürfte aber jetzt ſchon Klarheit beſtehen daß nämlich, wenn ſich die Sowjetunion nicht entſchließer kann, von ihrer Methode, in andern Ländern Propagan da für die Weltrevolution und den internationalen Korm— munismus zu treiben, abzugehen, ſie ſich nne Fernde zu Freunden machen, dagegen ſich aber manchen wert vollen Freund verſcherzen wird. Unter dem har— ten Druck der Notwendigkeit hat Rußland zwar ſchor manches von ſeinen Prinzipien ſang- und klanglos aufge— geben und ſehr vieles iſt dort heute ſchon anders ge— worden, als es die Verwirklichung eines konſequenten Mar rismus erfordert hätte, warum will man nur nicht auck den Konflikten mit den ausländiſchen Staaten aus den Wege gehen und fremde Völker nach ihrer Faſſon ſelit werden laſſen? In Genf hat man nun, wohl weil mar das Geld der kapitaliſtiſchen Staaten gerne nehmen möchte erklärt, daß man jetzt aufhören wolle, gegen dit— Regierungen der Weltmächte zu intrigieren und wenn mar auf ruſſiſcher Seite das in Zukunft auch wirklich tur vill, dann hat natürlich der Abbruch der engliſch-xuſſiſcher Zeziehung nicht mehr die Bedeutung, welche er ſonſ haben müßte, allein bisher muß man die wirklick ehrliche Abſicht der Ruſſen noch bezweifelm, nachdem di— zatſächlichen Ereigniſſe immer anders ausge gehen haben, als ſie von Moskau aus versprochen wor den waren und es gerade genug Verſicherungen gibt, di— man n Rußland zwar abgegeben, aber nie gehalten hat Rußland, England und wir. Keine Preisgabe der deutſchen Neutralität. 5 Berlin, 25. Mai. Mit größter Spaynung hat man nicht nur in Mos kau, ſondern wohl in der geſamten Welt die Erklärun— der englichen Regierung über die Arcos-Affäre erwartet Bis zuletzt hat man darauf hingewieſen, daß Eng lan! ſelbſt recht gute Geſchäfte mit Rußland machte und daß wenn auch in den letzten drei Jahren die ruſſiſche Feind ſeligkeit gegen das britiſche Reich zugenommen habe. der Handel zwiſchen Rußland und England in diefen 3 Jahren doch geſtiegen ſei. Demgegenüber iſt hier und da darauf verwieſen worden, daß die anderen Länder aus dem Bruch zwiſchen England und Rußland Vorteile ztehen würden und, daß ſie Beſtellungen übernehmen könnten die ſonſt nach England gefallen wären. Auch in Deutſchland iſt dieſe Anſchauung hier und da anzutreffen und ſie iſt auch zweifellos vom rein geſchäftlichen Standpunkt aus betrachtet, nicht unrichtig Po litiſch geſehen liegen die Dinge allerdings we— ſentlich anders. Gerade bei der eigenartigen Lage Deutſch lands, das ſich ſtets geweigert hat, für den Oſten oder für den Weſten zu optieren, um ein geläufiges Worf Dr. Luthers zu gebrauchen, birgt ein engliſch-raſſiſcher Konflikt gewiſſe Gefahren. Man braucht noch niche, einmal bis an die letzten Möglichkeiten zu denken, an den Appell, an die Waffen, ſondern man wird ſich klar darüber ſein müſſen, daß ſchon die jetzige Zuspitzung des engliſch-ruſſiſchen Konfliktes ſich dahin auswirken kann, daß von dieſer oder jener Seite verſucht werden wird, auf Deutſchland einzuwirken. Für Deutſchland aber kann es nur eine Politil der ſtrikten Neutralität geben, eine Politik, di ſede Verwicklung auf das ſorgfältigſte vermei⸗ det, die aber darüber hinaus ſogar den Schein vermei⸗ den muß, als ob in irgend einer Form für, eine der Par⸗ teien bei uns Stellung genommen würde. Die außen⸗ bolitiſche Lage hat ſich mithin durch die Zuſpitzung des engliſch⸗ruſſiſchen Konfliktes nur noch weiter kom⸗ pliziert. Die Pariſer Reiſe Tſchitſchetins zeigt la auf das klarſte, daß Rußland die Bildung einer anti⸗ bolſchewiſtiſchen Einheitsfront zu verhindern ſucht, denn fachen landes zu erledigen. beigerte, des aachlich faßt worden und der Völkerbundsrat wird ſich mit ihnen eingehend tikel 17 des Memelſtatuts, daß jedes Mitglied de⸗ Völkerbundsrates berechtigt ſein ſoll, die Aufmerkſam keit des Rates auf jede Verletzung der Beſtimmungen is iſt ſicherlich kein Zufall, daß der ruſſiſche Vollskommiſ. lar für das Aeußere gerade einen Tana nor der enaliſche⸗ Regierungsertlarung in Parts eintraf und es wurde nicht einmal Wunder nehmen, wenn man jetzt von ruh⸗ ſiſchen Zugeſtändntſſen in den Schuldenver⸗ handlungen mit Frankreich hören würde. Da Herr Tſchitſcherin auf ſeiner Rückreiſe nach Moskau auch Berlin berühren wird, wird auch für die Reichs⸗ regierung die Möglichkeit beſtehen, ihm klor und unzwei⸗ deutig den Standpunkt und die Hal- li Regierung auseinanderzuſetzen. * 805 B Ror i 6 Deulſche Beſchwerde über Atauen. Nie Memelfrage kommt vor den Völkerbund. Berlin, 25. Mai. Die deutſche Regierung hat ben Völlet⸗ bundratsmächten mitgeteilt, daß ihr eine Be⸗ ſchwerde der Deutſchen im Memellande über die litauiſche Gewaltpolitik zugegangen ſei, und ſie hat gleichzeitig gebeten, dieſe Beſchwerde guf die Ta⸗ gesordnung der nächſten Natsfitzung zu ſetzen. Damit kommt nun die ganze Memelfrage vor den Völlerbundsrat und es beſteht die Hoffnung, daß auf dieſe Weiſe ein Ergebnis erzielt wird, das in den di⸗ rekten Verhandlungen zwiſchen Berlin und Kownonicht zu erreichen war, da die litauiſche Regierung den nachdrücklichen und wiederholten deu en er gen ausweichend antwortete. 770 en Man hat ſich in Berlin nicht ganz leichten Herzens zu dieſem Vorgehen entſchloſſen, ſondern man war zunächſt' bemüht, in Verhandlungen mit der litauiſchen Re⸗ gierung die Memellandfrage zu bereinigen und die mannig⸗ Beſchwerden der deutſchen Mehrheit des Memel⸗ Zu dieſen Beſchwerden gehört vor al⸗ lem das Vorgehen der Litauer gegen den memel⸗ ländiſchen Landtag, der ohne Angabe von Grün⸗ den anfangs dieſes Jahres aufgelöſt wurde, lediglich weil er eine den Litauern unbequeme deut ſche Mehrheit aufwies, hatten doch die Deutſchen von den 29 Sitzen nicht weniger als 27 inne. Die Wahlen zun neuen Landtag wurden von der litauiſchen Regierung un⸗ ker bunden, als der Magiſtrat der Stadt Memel 5 diejenigen Großlitauer in die Wahlliſten aufzunehmen, die erſt jetzt in das Memelgebiet einge⸗ wandert ſind, wobei angemerkt ſein mag, daß die Litauer die Wahlberechtigung ſogar auch für das litauiſche Mili; tär im Memelgebiet forderten. Durch die Verhinderung der Wahlen iſt das Memelland heute noch ohn Parlament, da die litauiſche Regierung ſich weigert, den durch die Beſtimmungen des Memelſtatutes begrün⸗ deten Standpunkt des Memeler Magiſtrates anzuerkennen Neben der Wahlfrage gibt es noch eine große Anahl an— berer Beſchwerdepunkte, die rigoroſe Handhabung Kriegszuſtandes im Memelgebiet, die Ge— valt maßnahmen gegen die deutſche Preſſe, die Kün— digung deutſcher Beamter, die Verhinderung der Ein deiſe von Juſtizbeamten uſw. Immer wieder hat ja un der letzten Zeit der Draht von Verſtößen der Litauer egen die Autonomie des Memellandes zu berichten gewußt Alle dieſe zahlreichen Klagen ſind nun in einer ſehr gehaltenen Beſchwerdeſchrift zuſammenge⸗ doch der Ar heſchäftigen müſſen, beſtimmt des gegenwärtigen Abkommens zu lenken. Man mu hoffen und wünſchen, daß der Völkerbundsrat für die Wiederherſtellung der rechtmäßigen Zuſtän de im Memellande ſorgt und Garantien für die Inge⸗ haltung der Beſtimmungen des Memelſtaluts schafft. Das erſcheint nicht nur im memelländiſchen Intereſſe dringend cünſchenswert, ſondern nicht minder im Intereſſe Deutſch. lands und Litauens, da die Memellandfrage eine ſchwe re Belaſtung für die Beziehungen beider Länder unter⸗ einander bildet. Erſt wenn es gelingt, die mamelländiſchen Fragen zu bereinigen, wird der Weg frei ſein für die deutſch-litauiſchen Verhandlungen, die gerade im gegen wärtigen Augenblick von der litauiſchen Regierung in Wiest, ſchaftsdingen angeſtrebt werden. bolniſcher Gewaltſtreich gegen Danzig. Danzig proteſtiert beim Völkerbund. ö . 2 Danzig, 25. Ma. 1 Sowohl die Frage der Wahrung der Hoheits⸗ rechte auf der Halbinſel Weſternplatte noch keineswegs entſchieden iſt, hat Polen trotz des Dan⸗ ziger Proteſts das Munitions becken auf der Halb⸗ inſel in Ben ützung genommen und einen Mun i⸗ tionsdamp e fer in Begleitung eines Kano⸗ nenboots dorthin heorderk. ma ſofort mit der Löſchung 0 der Ladung begonnen wurde. Hterbei ſtellt die gleichzeitige tſendung des Kanonenboots offenbar eine drohende eſte Polens gegen Danzig dar, um auf alle älle Danzig mit Waffengewalt daran zu indern, ſeine Hoheitsrechte geltend zu machen. Da⸗ mit haben die Auseinanderſetzungen zwiſchen Danzig und olen eine außerordentlich ſcharfe Zuſpitzung rfahren, ſo daß ſich der Senat der Stadt Danzig enk⸗ chloſſen hat, dieſe neue Angelegenheit ohne jeglichen itverluſt dem Völkerbund zu unterbreiten und ihn m eine Entſcheidung bereits auf der Jun! tagung zu erſuchen, da die ſtänd igen Uevergriffe Polens gegenüber der Stadt ſchon keine Präzedenz⸗ fälle mehr darſtellen, ſondern als bewußte Miß⸗ achtung der geſchloſſenen Verträge anzuſehen ſind. Or. Alber über die Beſatungsverminderüng. Der Wortbruch der Alliierten. ö& Frankfurt a. M., 25. Mai. 15 Vor Mirtſchaftsvertretern ſprach Reichskanzler a. D. r. Luther über Wege zum Wiederaufbau unſeres Wirtſchaftslebens. Bei der Darſtellung der Außen⸗ politik betonte er, daß ſich die Entente durch Be⸗ ſchluß der Botſchafterkonferenz vom November 125 und zwar vor der Zuſtimmung des Reichstages zur Locarnopakt zu einer nennenswerten Verminderung der Truppen im beſetzt bleibenden Gebiete verpflichtet habe, und daß der Antrag der Reichsregierung an den Reichstag auf Ratifizierung des Locarnopaktes ül rhaupt erſt dann erfolgt ſei, nachdem dieſes Verſprechen vorlag. Wenn es jetzt nicht in dem verſprochenen Am⸗ fang eingelöſt werde, ſo liege hierin der glal Bruch eines gegebenen Verſprechens. Neue Miſſiſſippi⸗Kataſtrophe. 1 Weitere zwei Millionen Hektar fruchtbaren Londes ö überflutet. i Newyork, 25. Mai. Nüördlich von New Orleans brach jetzt auch der Damm des Mac Crea am öſtlichen Ufer des Atzhafalaya⸗ fluſſes, der bisher von der Flut verſchonte weite und fruchtbare Landſtriche geſchützt hatte. Zwei Millio⸗ nen Hektar ſind den Waſſermaſſen zum Opfer gefal⸗ len, 50000 Menſchen ſind von der neuen Kata⸗ ſtrophe betroffen worden. Es wird notwendig ſein, daß in den nächſten Tagen weitere Zehntauſende oon Menſchen ihre bedrohten Wohnſtätten verlaſſen. Durch den neuen Dammbruch iſt die Lage verzweifelt ge⸗ worden. Der Mac Crea⸗Damm hat bisher das große Gebiet von Süd⸗Louiſiana, das zwiſchen Atzhafalaya und Miſſiſſivpi lieat. vor dem Eindringen des Waſſers be⸗ wahrt. iſt, ſteht der hemmungsloſen Gewalt der Flut kein ernſthaftes Hindernis mehr im Wege. Die Fortſetzung der Verſtärkungsarbeiten iſt völlig ausſichtslos geworden. N f Amgruppierung der Machte! Nußlands Werben um Frankreich. Paris, 25. Mai. Nachdem der Seuch zwiſchen der Sowjetunion und England jetzt entgültig vollzogen iſt, wird man ſich nicht mehr verhehlen dürfen, daß demſelben neben der inner⸗ politiſchen auch eine außen⸗ und weltpoliteſche Seite von großer Bedeutung zukommt. Denn die Zuſpitzung des Konflikts zwiſchen London und Mos⸗ kau bis zum letztmöglichen Aeußerſten ſtellt jetzt auch die übrigen Länder und Staaten vor die Notwendigkeit, für die eine und gegen die andere Seite Stel⸗ lung zu nehmen, ſo daß jetzt die unvermeidliche Folge eine neue und ſchwere Belaſtung der inter⸗ nationalen Lage iſt. In erſter Linie iſt natürlich hierbei Rußland bemüht, die übrigen Staaten für ſich zu gewinnen, und wenn auch die ruſſiſche Abneigung, die zariſtiſchen Schulden an Frankreich anzu⸗ erkennen, zur Genüge bekannt iſt, ſo iſt doch zu bedenken, daß gerade in Frankreich jetzt zu viel für die Sowjet⸗ union auf dem Spiele ſteht, als daß ſie nicht zu ſehr weitgehenden Zugeſt ändniſſen bereit ſein könnte. Denn wenn ſich Frankreich dem antlbol⸗ ſchewiſtiſch een Kurs Englands anſchließt, dann wäre der Ring der europäiſchen Großmächte um Ruß⸗ land nahezu geſchloſſen, da auch die Kleine Entente im Schlepptau Frankreichs ſegelt und Ita⸗ lien mit Angarn und Rumänien ebenfalls von England abhängig ſind. Es iſt daher durchaus denkbar, daß ſich je nach den Erfolgen, welche dem ruſſiſchen Volls⸗ kommiſſar Tſchitſcherin in Paris beſchieden ſind, eint UAmgruppie rung der europäiſchen Mächte eintreten kann, ſo daß hier auch der Punkt iſt, auf den ſich das Intereſſe richtet, welches Deutſchland an der neuen Komplikation hat, da auf jeden Fall jetzt die Be⸗ ſtrebungen einſetzen werden, die dahin gerichtet ſind, auch Deuſchland in die engliſche Front einzugliedern⸗ Heute 2 Blätter Jetzt, nachbem dieſes letzte Bollwerk gefallen Ole Genſer Konferenz und tuntkeih. Gitte mige Verurtellung der franzöſiſchen Handelspolitit. 5 Genf, 25. Mai. Nach faſt dreiwöchentlicher Dauer hat die Genfer Weltwirtſchaftslonferenz ihren Abſchluß gefun⸗ den. Die Frage ob die Verhandlungen einen nennens⸗ werten Erfolg davon getragen haben oder nicht, läßt ſich im Augenblick ſchwerlich beurteilen, da man es bei den Delegierten ja nicht mit Regierungsvertretern im amt⸗ lichen Auftrag zu tun hatte, ſondern mit wirtſchaft⸗ lichen Sachverſtändigen, die an keine Marſchrou⸗ te gebunden waren, und deren Meinung für die vertretenen Länder ganz unverbindlich war. Die Teilnehmer ſelbſt ſind, ſoweit man ihre Urteile hört, nicht unzu⸗ frieden. Aber auch ſie bringen immer wieder zum Aus⸗ druck, daß jedes Urteil über den Erfolg oder Mißerfolg der Genfer Arbeiten davon abhängen werden, was nun die beteiligten Länder mit den gefaßten Entſchlüſſen anfan⸗ gen werden. Einer der Väter der Weltwirtſchaftskonferenz war der franzöſiſche Induſtrielle Loucheur. Es iſt recht merkwürdig, daß die Handelspolitik, die ſein Land zu Üben beliebt, faſt einſtimmige Verurteilung er⸗ fuhr. Ja, dieſe Verurteilung übte bereits einen derartigen moraliſchen Druck aus, daß die franzöſiſche Re⸗ gierung ſchon bei den laufenden Handelsverhandlungen mit Deutſchland ihren bisher ſo feſtgefügten Standpunkt der wirtſchaftlichen Souveräni⸗ tät und Autarkie wahrſcheinlich erheblich lockern wird. Auch die Schweiz und England haben den franzöſiſchen Ueberprotektionismus ſehr getadelt. Und noch in einem anderen Punkte hat Loucheur ſeine Ziele zurückſtecken müſſen, nämlich in der Frage der Forcie⸗ tung der internationalen Kartellwirtſchaft. Dieſen Punkt hat man recht nüchtern und kalt betrach⸗ tet und iſt zu der Meinung gekommen. daß die Frage der internationalen Kartelle nicht grundſätzlich, ſondern nur von Fall zu Fall beantwortet werden können. Herr Loucheur dürfte von dieſem Ergebnis nicht ſonderlich erbaut ſein. Der Fall Frankreich fei aber, daß eine Weltwirtſchaftskonferenz unter umſtänden unmittel⸗ bar politiſche Bedeutung gewinnen kann, und das iſt zweifellos ein Vorgang, den europäiſchen Diploma⸗ ten ſicher in ihr„ien“ n werden. ö Aus dem In⸗ und Auslande. Die Reform der Beamtenbeſold ung. Berlin, 25. Mai. Das Reichsfinanzminiſterium be⸗ ſchäftigt ſich gegenwärtig mit der Reform der Beamten⸗ beſoldung. Es iſt geplant, das ganze Beſoldungsſyſtem zu überprüfen und nicht nur die jetzigen Gehaltsſätze auto⸗ 22··—ůwꝛꝛ.—————— ꝙ—̃ Q—[s IA dul jetzt im gaumungs-Mus verkauf billigen Preisen aaa ua MANNH EIN aaa jetzt noch H habe ich die preise nochmals herabgesetzt, denn ich will, ieh muh und ich werde räumen J Age, Mäut zu verbiuffend 5 1,2 BREITESRTASSE EINBA c Auf Firma und Eingang bitte genau zu achten! Vom Glück vergeſſen. . Roman von Fr. Lehne. Gortſetzung. Nachdruck verboten. „Es ſchien mir derſelbe, mit dem du im Sommer in Kreuth— erinnerſt du dich, du hatteſt mit einem Herrn dott ein Zuſammentreffen, wobei du einen Handſchuh ver⸗ loren hatteſt, den Blanka Likowski gefunden— du warſt verſtört— ich ſah deine Befangenheit— biſt ſpäter noch mehrere Male mit ihm geſehen worden. Soll mich das nicht ſtutzig machen? Gwendoline, wer iſt der Mann? Ich hab' ein Recht, es zu wiſſen.“ „Ah, und das veranlaßt dich, an meiner Treue zu zweifeln?“ fragte ſie mit eigentümlicher Stimme. „Ich zweifle ja nicht, ich frage nur.“ „Schon die Frage iſt Zweifel.“ Dann ſag' mir doch, wer dieſer Mann iſt— warum haſt du Blanka Likowski nicht geantwortet, als ſie dich nach ihm fragte—?“ „Ach, Blanka, immer Blanka— ſie hat dir getreulich alles hingebracht—— und du haſt ſie angehört.“ Muß dir das nicht ſeltſam erſcheinen, Gwendoline? Ich begreife dein Zögern nicht, mir meine Frage zu beant⸗ worten.“ „Nun denn, ich will es tun!“ ſagte ſie kalt. Der Herr iſt ein Arzt, Doktor Jvers mit Namen, der jetzt auf dem Wege nach Afrika iſt, um die Schlafkrankheit zu erforſchen. Er ſagle mir neulich Lebewohl!“ „Du haſt ihn in Kreuth kennen gelernt?“ watrſt?“ 15 a.“ „Haſt du mit ihm vielleicht auch korreſpondiert?“ „Zweimal.“ „Und ſonſt?“ 7 9 5 nichts“ a Ihr kurzes, einſilbiges, ablehnendes Antworten reizte n. Er faßte ſie derb an dem Ar m., wendeline einen ſolchen Ton kann ie nach verkenden.“ a. * 2 1 5 „And er war es, mit dem du mehrere Male zuſammen Sie befreite ſich von ſeinem Griff. „Ich auch nicht!“ „So gib doch zu, daß dich irgendein Geheimnis mit dem Herrn Doktor verbindet! Denn daß ein Geheimnis zwiſchen Euch iſt, iſt mir klar.“ „Deine Annahme iſt Fichi, Axel! Doch dieſes Geheim⸗ nis iſt nicht das meine! Darum frage mich nicht weiter danach— wenigſtens jetzt, hier nicht.“ Er lachte ungläubig auf. „Wie ein Roman klingt das ja beinahe! Und das ſoll ich dir ohne weiteres glauben?“ „Ich zwinge dich ja nicht dazu!“ „Du, Gwendoline, ich ſage dir nochmals: erzähle mir kein Märchen.“ „Ich ſage dir die Wahrheit.“ „Aber in dieſem Falle—“ „Ich lüge nicht, Axel—“ rief ſie heftig. Zornestranen funkelten in ihren Augen. Ihr raſches, nur durch die Vernunft gebändigtes Tem⸗ perament brach durch; bis jetzt hatte beef done Ruhe ezwungen. Doch der leiſeſte Zweifel an ihrer ahrhaftig⸗ eit konnte ſie zum äußerſten empören und trotzig machen. „Axel, mit leben deiner Worte haſt du mich ſchwer be⸗ leidigt! Dir hätte ich ohne Zögern jenes Geheimnis geſagt, weil ich dir ſchrankenlos vertraue. Du hatteſt mich ja aber bisher nicht gefragt— und ich wußte gar nicht, daß du etwas wiſſen wollteſt— hatteſt mich nur mit unverſtänd⸗ lichen Andeutungen gequält, die mir jetzt allerdings be⸗ greiflich ſind!— Blanka durfte von dem, was ich weiß nichts wiſſen: 10 ſcheint dir aber maßgebend! Und mich kränkſt du ſo durch Mißtrauen—“ Sie war ſtehen ge⸗ blieben und ſah ihn grollend an. „Du machſt viele Worte, Gwendoline—“ ſagte er langſam. N 195 laubſt mir 11 05 Axel? Du 1 0 mir 0 beinahe ſchrie ſie es,„aber freilich— die Schweſter eines 1955.— wie 5 ſie 157 ſein! 15 0 je Berechtigung, zu verlangen, daß man ſaubt . ſſe dhe Erlibeang nich eie 00 kann!— de di „Aber nicht, was er dir iſtl“ „Mir iſt er ſo viel oder ſo wenig wie ich ihm bin! Wir ſchätzen und achten uns! Daß ich dir das ſagen und beteuern muß, iſt ſchon zu viel!“ Ihr Stolz war aufs tiefſte verletzt. „Wenn du mich ſo niedrig einſchätzeſt, Axel, wäre es am beſten,“ ſie brach ab, preßte die Lippen feſt zuſammen und ſtürmiſch ging ihr Atem. Er ſah ſie an. Unverwandt in Zorn und Liebe blickte er in ihr ſchönes, erregtes Geſicht, das lebhaft gefärbt war. War dieſe Röte eine Nöte der Verlegenheit und der Scham, ertappt zu ſein— oder die Farbe ehrlicher Entrüſtung über ungerechtfertigte Vorwürfe? Er wußte es nicht. Der Zwieſpalt in ſeinen Empfindungen riß ihn hin und her. Wer ich dir glauben dürfte,“ murmelte er. N 0 9715 es gehört. „No rungen?“ Sie ſchwieg einen Augenblick. Dann ſagte ſie raſch und trotzig:„Dann glaube, was du willſt, und denke. was du willſt! Mir iſt es jetzt ganz gleich, denn wir beide haben nichts mehr miteinander zu ſcha trauen beleidigt mich zu ſehr, als da zu meiner Verteidigung ſage— jedes Wort, das ich jetzt geſprochen, war ſchon zu viel! Leb wohl!“ Schne 175 e davon: doch er holte ſie gleich wieder ein und hielt ſie feſt. „So gehen wir für heut' nicht auseinander, du——“ 155 heute?— Für immer, ſage lieber! Es iſt mein ern Laſſe mich!“ wehrte ſie ungeſtüm. rnig, in e e Glanz funkelten ihn ihre Augen an, und heftig riß ſie ſich los. Gwendoline, kannſt du ſo hitzig ſein? Du, aber ich liebe nicht das Drohen mit äußerſten Ent mir doch, was du als Geheimnis hüten zu müſſen glaubſt, und es it zwiſchen uns wie vorher, dies ſoll unſer erſter und letzter Streit geweſen ſein Sie ſah ihn groß und 8 ig an. Doch ein Zug unbeug⸗ ſamen Trotzes lag auf ihrem Geſicht, als ſie ihm ent⸗ gegnetez, 5 f, f e Fortſehung f chlüſſen! 799 nicht, Axel, noch 1 Trotz meiner Beteue⸗ 1 en! Dein Miß⸗ ch noch ein Wort Jie billigen preise u Fritz-Schuhe hei hervorragender Qualität müssen sprichwörtlich Werden. Mannheim nur HI, 8 Breifesir. e Ueberzeugen Sie sich, ehe Sie Schuhe kaufen! ee,. G , . 2 7 e Gu muliſch zu gryvhen., Es tolnimen ulſo aug ungrupplerun⸗ gen und Neueinſtufungen in Betracht. Die Mittel ſollen zum Teil durch Einbringung eines Nachtragsetats gewon⸗ nen werden, wie überhaupt geplant iſt, die aus der Beſol⸗ dungsreform anlaufenden Ausgaben durch laufende innere Einnahmen zu decken. Die Vorarbeiten ſind aber gegen⸗ wärtig nicht ſoweit gediehen, daß die Reform, wie viel⸗ fach gewünſcht wird, ſchon am 1. Juli in Kraft treten kann. Italien und das Minderheitsproblem. Berlin, 25. Mai. In Berlin tagt gegenwärtig der Kongreß der Völkerbundsligen. Auf dieſem Kongreß ſoll bor allem auch das Minderheitsproblem behandelt wer⸗ den. An dieſer Konferenz kann jedoch der Delegierte der Südtiroler Sektion der italieniſchen Völkerbundsliga, Ba⸗ ron Sternbach, nicht teilnehmen, da ihm die italieniſche Regierung die Päſſe für die Reiſe nach Deutſchland ver⸗ weigert hat. Dieſer Beſchluß der italieniſchen Regierung zeugt von dem ſchlechten Gewiſſen, das man in den maß⸗ gebenden italieniſchen Kreiſen wegen der Behandlung der deuſſchen Minderheit in Italien hat. Es iſt ein wir⸗ kungsvolleres Dokument für die Minderheifennot, als es die beſte Rede geweſen wäre, die Baron Steinbach auf der Berliner Konferenz der Völkerbundsliga hätte halten können. Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Der Gebäudeeinſturz in der Mainzer Landſtraße vor Gericht.) Der Gebäudeeinſturz in der Mainzer Landſtraße, dem ſeiner Zeit drei Tote und acht Schwerverletzte zum Opfer fielen, wird jetzt ſeine Sühne finden. Die gegen drei verantwortliche Perſonen angeſtrengten Ermittlungen ſind abgeſchloſſen. Sie werden ſich Ende Juni vor dem er⸗ weiterten Schöffengericht wegen fahrläſſiger Tötung be⸗ ziehungsweiſe Körperverletzung zu verantworten haben. Düſſeldorf.(Acht Jahre nach der Tat ver⸗ urteilt.) Der wiederholt vorbeſtrafte frühere Reichs⸗ hankangeſtellte Oehmen, der im Februar 1919 die Reichs⸗ bankſtelle in Düſſeldorf um 300000 Papiermark(etwa 10000 Goldmark) betrogen und den Betrug durch falſche Buchführung verdeckt hatte, wurde zu einem Jahr, neun Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt ver— Arteilt. Hannover.(Schweres Exploſtonsunglück in iner chemiſch en Fabrik.) In einer chemiſchen Fa- brik in Seelze ereignete ſich ein ſchweres Exploſionsun. glück, wobei der Chemiker Dr. Nottbohm tödlich verletzt und ein Arbeiter ſchwer verletzt wurde. Berlin.(Verwerfung der Berufung des [jährigen Raubmörders Müller.) In der Berufungsverhandlung gegen den 15jährigen Fürſorge— jögling Müller, der wegen Ermordung des 76ährigen Poſtſektetärs Dobrindt, deſſen 66jährige Frau und deren Tochter vom Jugendgericht in Oranienburg zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden war, kam die Straf— zammer in Berlin zur Verwerfung der Berufung des Angeklagten. Das Gericht hielt es für erwieſen, daß den Angeklagte die Tat mit Ueberlegung ausgeführt hat. Geldern.(Der Bahnhof Rhede abgebrannt. In der Nacht iſt das Bahnhofsgebäude Rhede abgebrannt Als man das Feuer gegen 3 Uhr bemerkte, ſtand das Ge— däude bereits in hellen Flammen. Sämtliche in den Schuppen lagernden Güter, ſowie das Inventar ſind bis auf den Geldſchrank verbrannt. Die Löſcharbeiten geſtal, teten ſich äußerſt ſchwierig, weil das Waſſer aus mehr als 300 Meter Entfernung herangeholt werden mußte Münſter i. W.(Doppelmord.) In der Bauern. ſchaft Heven kam es zwiſchen dem Landwirt Lütkebitter der vor einigen Jahren wegen verſchiedener Verbrechen zu ſechs Jahren Zuchthaus verurteilt und dem von Ge richtswegen zur Deckung der Gerichtskoſten eine Weid verkauft worden war, und dem Landwirt Heinrich Fe ger, der dieſe Weide erwarb, zu einer Auseinanderſetzung in deren Verlauf Lütkebitter auf Heinrich Feger und ſeinen Bruder Joſef mehrere Schüſſe abgab, die beide tödlich trafen. Der Mörder, der noch zweieinhalb Jahre Zuchthaus zu verbüßen hat, wurde der Sto Haltſchaf n Münſter zugeführt. Aus dem badiſchen Lande. Der Streik an der Mannheimer Ingenieurſchule weiter. Mannheim, 25. Mai. Geſtern hielten die Ingen ar ſchüler eine Verſammlung ab, in deren Verlauf einſtim mig beſchloſſen wurde, weiter zu ſtreiken. Der Studenten ausſchuß wird nun das Kultusminiſterium als Schlichte antufen. Der Konflikt droht dadurch eine unangenehm Wendung zu nehmen, daß die Direktion den Unterrichts beginn auf bereits Freitag— bei Strafe der Nichtan, rechnung des Semeſters— angeſetzt hat, die, nächſte be lußfähige Studentenverſammlung aber erſt am näch ten Samstag ſtattfindet. Wie wir hören, iſt eine nich geringe Anzahl von Schülern gewillt, den Unterricht 4 1 doch werden Terrorakte durch die Weiterſtreiken den befürchtet; wahrſcheinlich werden aber die unterrichts willigen Schüler notfalls unter polizeilichem Schutz ſtehen Edingen.(Mordverſuch am ſchlafenden Gat ten). Bei einer hier zugezogenen Familie brach End, verfloſſener Woche gegen Morgen Feuer aus. Es ver breitete ſich bald das Geſpräch, daß die junge Frau aus 1 30 1 das Bett ihres Mannes angezündet habe. Die⸗ 6 iſt aber rechtzeitig erwacht und konnte ſich vor 22 1 5 Ne e 90 1 0 wurde von der Gendarmeri nach Mannheim abg 5 Karlsruhe. Durch Exploſton des Spit, tuskochers le bendig verbrannt.) Auf a Weiſe ume Loben aokommen iſt im Bernbardasbauſe der Südſtadt die leoige kultſabeth Wenzel aus Haſtau, Dis ſich krankheitshalber ſeit 6 Jahren hier aufhielt. Wäh, rend die Schweſtern in der Kirche waren, begab ſie ſich in die Küche und machte ſich am Spirituskocher zu ſchaf⸗ fen. Anſcheinend durch Unvorſichtigkeit explodierle dieſen und ſetzte die Kleider der Wenzel in Brand. Bis die Schweſtern aus der Kirche kamen, war ſie bereits erſtickt Kandern.(Des Kindes Schutzengel!) Ir Kandern fiel das eineinhalbjährige Kind der Famili⸗ Lander in einem unbewachten Augenblick aus dem Fen⸗ ſter des zweiten Stockwerks. Wie durch ein Wunder bliel das Kind beim Fallen in etwa 10 Meter Höhe mi ſeinen Beinchen an einigen Drähten der Umzäunung hän⸗ gen. Nachbarn befreiten das Kind aus ſeiner unglücklicher Lage. Es blieb völlig unverſehrt. Raſtatt.(Eine Kindsleiche aufgefunden. Eine Kindsleiche wurde auf dem hinteren Schloßplatz in eine Kartonſchachtel verpackt, aufgefunden. Das männ— liche neugeborene Kind hat nach der Geburt zweifellos gelebt. Ueber die Kindsmutter iſt noch nichts bekannt. Bel la bei Donaueſchingen.(M eſſerſtech eren.) In hieſigen Orte kam es zu einer ſchweren Meſſerſtecherel die von dem 20jährigen Zimmermann Karl Kitzlig vor Frankenhauſen in Heſſen provoziert worden war. Der Landwirt Joſef Götz hatte ſeinen Knecht zum Vieh. füttern nach Hauſe geſchickt, als ſich Kitzlig in die An; gelegenheit miſchte mit den Worten, Götz habe ſeinem Knecht nicht zu befehlen. Götz verbat ſich das, wobe⸗ es zwiſchen Kitzlig zu einer Rauferei kam, bei der Kitzlig mit dem Dolche auf den Landwirt Götz losging. Götz eilte Franz Liebert zu Hilfe und erhielt von dem Kitzlie einen Stich in den Arm. Gbtz wurde in den Rücker und in den Handballen geſtochen. Kitzlig und ſein Helfers⸗ helfer Walter Herzau, ebenfalls aus Frankenhauſen ge. bürtig, wurden von den Gendarmen feſtgenommen un! ins Amtsgefängnis nach Donaueſchingen eingeliefert. Die beiden Verletzten mußten ins Krankenhan nach Hüfingen gebracht werden. 0 Pfalz. Neuſtadt a. v.(Ein Kind verbrannt.) Zie der Polizeibericht meldet, ſtieg im Holzweg während zurze: Abweſenheit ſeiner Mutter ein Sjähri Kind aus dem Bett, verſchaffte ſich eine Schachtel Streichhölzer, pielte mit denſelben und verbrannte ſich derart, daß es ſogleich in das Städtiſche Krankenhaus verbracht werden. mußte. Das Kind iſt nun ſeinen ſchweren Brandwunden erlegen * 01. nſtadt.(Billiges Fleiſch.) Innerhalb kur⸗ 3 hat ſich hier der Preis für das und Schweine- fleiſch von Mk. 1.30 auf Mk. 1.— ge Die Land⸗ i und Schweinezüchter ließen ihre Schweine ſelbſt aushauen und pfundweiſe verkaufen. Inſolgedeſſen waren auch die hieſigen Metzger gezwungen, ihre Ladenpreiſe niedriger zu ſetzen. Niemaſens.(Die neuen Gehaltsfätze in der Schuhinduſtrie.) Die Gehaltskätze der kauſmänni— ſchen Angeſtelſte nder Schuhinduſtrie in Pirmaſens wur⸗ den mit rückwirkender Geltung vom 1. Man 1927 zur Abtragung der eingetretenen Mietpreisſteigerung neu feſt⸗ geſetzt und betragen für männſiche Angeſtellte in der Ge⸗ haltsklaſſe 1 105 bis 215 Mk., in der Gehaltskl. 2 120 bis 250 Mk., in der Gehaltskl. 3 195 bis 320 Mk., in der Gehaltskl. 4 240 bis 350 Mk. Mittelbexbach.(Vom Blitz getötet.) Hier wurde bei einem heftigen Gewitter der Lenker eines Koh⸗ lenfuhrwerks auf dem Wagen ſitzend vom Blitz getroffen und zur Erde geſchleudert. Aerztlicherſeits ſofort ange— ſtellte Wiederbelebungsverſuche an dem am Kopf und Oberkörper ſtark verbrannten Manne waren erfolglos. Dreiſen.(Autounfall.) Infolge Verſagens der Bremſe überſchlug ſich auf dem Wege nach Marnheim das Auto des Mechanikers Bohl von Kirchheimbolanden. Die mitfahrende Frau Bohl erlitt eine ſchwere Kopfverletzung, während Bohl ſelbſt mit dem Schrecken davonkam. Der Wagen wurde ſtark Heſchädiot W V Kopfschmerzen Benommenheit, Unruhe im ganzen Körper, Schlaflosigkeit sind Anzeichen, dal der Blutzustand nicht in Ordnung ist, der Körper functioniert nicht, wird nervös, ist nicht im Stande richtig zu arbeiten, hiergegen leiste“ Leilerri welches sehr angenehm zu nehmen ist und nicht corpulent macht, oft vorzügliche Diente. Schon nach kurzem Gebrauch ztellt sich eine wesentliche Beserung des Befindens ein, der Appetit hebt sich, die Kopfschmerzen, Schlaf- lotigkeit verschwinden, der ganze Körper fühlt sich wofiſer. Preit 1.75, Or. Fl. 3.— zu haben in den Apotheken und Drogerien. GALEMous, chem. Ind., Frankfurt a. M. Apotheke in Viemhein Aathaus⸗ Drogerie, Nathausſtraße 15. . n S e f 0 der Straße nach Speyer ereignete ſich ein ſchwerer Motor⸗ Büdenhofen.(Schwerer Autounfall.) Auf radunfall, der den Tod des Verunglückten zur Folge hatte. Der 21 Jahre alte Einnehmereigehilfe Horländer fuhr mit voller Geſchwindigkeit, wobei ſich das Motorrad über⸗ ſchlug. Horländer wurde mit ſchweren Verletzungen in das Diakoniſſenhaus eingeliefert. wo er geſtorben iſt. Queichhambach.(Wozu die Schranken nicht da ſind.) Ein unerhört grober Verſtoß gegen die Bahn⸗ polizeiverordnung hat ſich an einem Bahnübergang in der Nähe von Queichhambach zugetragen. Ein Perſonen⸗ wagen kam an einen Bahnübergang und mußte wegen der verſchloſſenen Schranke halten. Der Führer hob kurzer⸗ hand die Schranke in die Höhe, fuhr über die Geleiſe und mußte nun auch vor der anderen Schranke halten, Während er mit dem Sochheben derſelben beſchäftigt war, kam ein Zug heran, der jedoch noch rechtzeitig hal⸗ ten konnte, weil das Hindernis aus größerer Entfernung bemerkt worden war. Die Perſonalien des Kraftfahrers wurden feſtgeſtellt: eine empfindliche Strafe iſt ihm ſicher. Straßburg.(Ein zweiter ſchwerer Löwen⸗ angriff im Zirkus Gleich.) Nachdem am Samstag im Zirkus Gleich bei einer Löwendreſſur der Bändiger Ser⸗ er⸗Jackſon eine ſchwere Verletzung durch einen Prankenhieb mf die Hand erlitt, wurde er jetzt zu Beginn einer neuen Vorſtellung erneut angefallen und lebensgefährlich ver⸗ etzt. Der ſchreckliche Vorgang ſvielte ſich folgendermaßen ib: Während Jackſon mit einem Löwen arbeitete, fiel in anderer, Sultan genannt, dem er den Rücken kehrte, hlötzlich über ſeinen Herrn her, und brachte ihm von hinten im Rücken durch Prankenhiebe und Biſſe fürchterliche Verletzungen bei. Auch das zweite Tier, das er vor ſich hatte, machte Miene über Jackſon berzufallen. Dieſer be⸗ aß noch die Geiſtesgegenwart, ſofort das über dem Zwin⸗ ier hängende Seil zu erfaſſen und ſich trotz ſemer durch „I großen Blutveriuſt bewirkten Schwäche an demſelben eſtzuhalten, bis er aus dem Käfig gezogen war, wo er zewußklos liegen blieh. Seine Verletzungen ſind äußerſt efährlicher Natur. Man hofft indes, daß die Lunge licht verletzt iſt, ſodaß der Löwenbändiger trotzdem mit em Leben davonkommen dürfte. Das von einer Panik rgriffene, mehrere Tauſend zählende Publitum wurde jene Perſonal beruhigt, das auf die Lö⸗ kel üſſe abgab. Nach einer anderen Mel⸗ zſung haben Akrobaten über dem Löwenkönig dem in jöchſter Gefahr ſchwebenden Bändiger ein Seil zugeworfen, nit dem er aus dem Zwinger gezogen wurde. Die Frau hes Verletzten kehrte, nachdem dieſer im Spital unterge⸗ hracht war, in den Zirlus zurück und führte die Rum⸗ ner mit den dreſſierten Seehunden in bewundernswerter Selbſtbeherrſchung vor. 1 ** 28 Kleine Chronik. Eine Pariſer Bank um ſieben Millionen Franken jeſchädigt. Die Banque de l'Union Pariſienne iſt durch eine Scheckfälſchung um ſieben Millionen Franken geſchä⸗ bigt worden. Der Verwalter einer Pariſer Aktiengeſell⸗ chaft iſt verhaftet worden, beſtreitet jedoch, an den Fäl⸗ chungen beteiligt zu ſein. Eine von ihm als Urheber be⸗ jeichnete Perſönlichkeit iſt nicht aufzufinden und anſcheinend nach der Schweiz geflüchtet. Abſturz eines polniſchen Militärflugzeuges. In der Putziger Bucht unweit von Heiſternes ereignete ſich ein chweres Flugzeugunglück. Ein polniſches Militärflugzeug türzte aus beträchtlicher Höhe auf die Erde und wurde ſotal zertrümmert. Der Kapitän Malickt, der das Flug⸗ jeug führte, iſt tot, der Mechaniker Sebaſtnuk erlitt ſehr chwere Verletzungen und wurde in hoffnungsloſem Zu— tande ins Krankenhaus transportiert. Fü 8 Handgranate. In 3 Fünf Knahen Opfer einer Nikolsburg in Polen ereignete ſich ein furchtbares Un⸗ glück. Fünf Knaben, die auf einer Wieſe ſpielten, fan⸗ den dork eine Handgranate und warfen ſie im Spiel ſich zegenſeitig zu. Plötzlich explodierte die Handgranate und zerriß die fünf Knaben in Stücke. Geldſtraſen für Wahlfaule. Wegen unentſchul⸗ digtem Fernbleiben von den ungariſchen Wahlen für das Abgeordnetenhaus wurden 85000 Budapeſter Wähler zu Geldſtrafen von 2 bis 10 Pengoe verurteilt. —— Eiſenbühnunglück in Amerika. Bei Flagſtaff(Ari⸗ zona) verunglückte der Santa-Fe⸗Expreßzug. Eine Per⸗ ſon wurde getötet, 24 verletzt, darunter 10 ſchwer. Es hieß erſt, der deutſche Botſchafter von Maltzan und meh⸗ rere Herren ſeiner Begleitung befänden ſich im Zug, doch ſtellte ſich ſpäter heraus, daß er in Williams(Arizona) bereits den Zug verlaſſen hatte, um das landſchaftliche großartige Gebiet Grand Canyon zu beſuchen. Schwere Typhus⸗Epidemie in Kanada. Wie aus Montreal gemeldet wird, ſind von den ſeit Anfang März eingetretenen 3843 Typhuserkrankungen 289 töd⸗ lich verlaufen. Großes Schadenfeuer in Beirut. Wie aus Beirut gemeldet wird, richtete ein Brand im Zollgebäude großen Schaden an. Warenvorräte im Werte von 40 Millionen Mark ſoln vernichtet worden ſein. — Schug bie Wogeineſter! omen von Vogelneſtern gehört leider zu einem b. ten Frühlings⸗ zeitvertreib unſerer Jugend. Das ſollte man immer ver⸗ indern, beſonders wenn es ſich um Wide ſandelt. Fünf Singvogeljunge verzehren während der Zeit, in det ſie von ihten Eltern gefüttert werdeg, durchſchnittlich 7500 Raupen, die ihrerſeits, an am Leben bleiben würden, 225 000 Stück Obſtbaumblüten verzehren würden, was der Vernichtung von ebenſoviel. Aepfeln, Birnen, Kirſchen uſw. gleichhemiat.