eee 2—— Kaniuchen⸗ und Geſlägelzucht⸗Verein Gegründet 1926 g Einladung! Freiwillige Sanſtats-Kolonne Edel sei der Mensch, hilfreich und gut. Anläßlich des in ganz Deutſchland am Sonntag, den 12. Juni 1927 ſtattfindenden Am Samstag von vor⸗ Werbetages e zu Gunsten des Roten Kreuzes findet in Viernheim eine Allgemeine Haussammlung att. Dieſelbe ſſt für ganz Heſſen vom Miniſterium des Innern genehmigt. 0 Die Milder 0 hieſigen freiw. Sanitäts⸗Kolonne haben ſich für die gute Sache Reffe Mied- denweine zu verkaufen. Wilhelm Bläß Holzſtr. 40 Sonntag, den 12. Juni, hält obiger Verein ſein N Preisſchießen und Preiskegeln verbunden mit Tanz⸗Unterhaltung und Geſangsvorträgen hieſiger Geſangvereine im Lokal zum„Kalſerhof“ ab. Als Preiſe gelangen nur erſt⸗ Haſäge Schlacht⸗ und Zuchttiere(Kaninchen und Geflügel) zur Austragung. (Viernheimer Zeuung— Viernheimer Nachrichten)(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreife: Die elnſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wlebeholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Fnſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Plagvorichriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. rſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, ältestes 1. erfolgreichstes Lokal⸗Auzeigeblatt in Viernheim Ia. hausgemachte Wurslu fiesen zu haben bei zur Verfügung geſtellt. NB. Die Krankentransporte nimmt jetzt unſer Mitglied, Ada m Babylon, Waſſerſtraße (alte Pfalz) vor. Der Vorſtand. Jemeinnützige Baugenoſſenſchaft e. G. m. b. H. Biernheim. Nachverzeichnete Bauarbeiten gelangen im Wege öffentlichen Angebotes zur Ver⸗ gebung und werden die am hieſigen Platze anſäſſigen Handwerksmeiſter gebeten, ihre Angebote verſchloſſen einzureichen bis Mon⸗ tag, den 13. Juni 1927, vorm. 11 Uhr auf dem Baubüro oder Sitzungsſaal des Nathauſes. Zu dem angegebenen Zeitpunkt werden die Angebote unter Beiſein evtl. Anbieter geöffnet und die Reſultate bekannt gegeben. a) Glaſerarbeiten b) Schreinerarbeiten Angebot sunterlagen ſind bei unſerem Geſchäftsführer Herrn Architekt Kühlwein gegen Erſtatt ung der Selbſtkoſten erhältlich. Seneinnützige Vaugenoſſenſchaft e. G. m. h.. Viernheim. C Fomnerjoppen Tüncher⸗, Gipſer⸗ Aub und blaue kits⸗Kleidung kauft man gut und billigſt bei J. Oopenneimer. Billige Marmelade letzter Ernte. Feinſte Vierfrucht Zwetſchen Preiſelbeeren Pfd. 45 7% Pfd. 50 Pfd. 60 5 Pfund⸗Eimer⸗ Marmelade in den Sorten: Zwetſchen, Pflaumen, Kirſchen, Jeder Stachelbeer, Johannisbeer. Eimer nur 2.20 Mk. Apfelgelee Johannisbeergelee Pfd. 60 Pfd. 70 4 Erdbeer⸗ und Aprikoſen⸗Confitüre Obſt⸗ und Gemüſekonſerven zu welt herabgeſetzten Preiſen is Walter. Zur Kinder- und Krankenpflege empfehle: RNamogen Doſe 1.50 Neſtles Kindermehl Doſe 1.80 Kufeke Doſe 1.80 Leelfferin Nervennahrg) Einzelflaſche 3.— ½ͤôFlaſche 1.75 L Kinderpuder 30, 75 Pf. Sau er, Stiller, Kinderflaſchen, Gummiſtoff, Kinderſeife, fenchelhonig, ſowie alle Be⸗ darfsartikel für Wöchnerinnen. athaus⸗ 6 Krieger⸗ 1. Sold.⸗Berein Teutonia Zur Beteiligung am 56jährigen Jubelfeſt des Krieger und Soldaten⸗ Bereins Lampertheim am g nächſten Sonntag den 12. Juni „laden wir ſämtliche Mitglieder Ich freundl. ein. Abfahrt 1,27 Uhr mit der Staatsbabn. — Es iſt Pflicht, daß wir uns recht zahkreich betetligen, beſon⸗ ders in Anbetracht unſeres 25jährigen Stiftungs- feſtes 1928. Der Vorſtand. 9589999599558 Datz Unſere werten Mitglie- W der(aktiven, paſſiven und Ehrenmitglieder) nebſt Fa⸗ i miltenangehörigen laden wir hierdurch auf Sams⸗ tag, den 11, Juni, 8½ Uhr im Freiſchütz zu einer . Nachfeier des Bechtheimer Feſtes und gleichzettig Abſchiedsfeier für unſer Mitglied Georg Rößling Für Fronleichnam: Heiligen- Figuren, Kruzifixe Leuchter, Wachskerzen Fenster decken in Tüll u. Stoff Prozessilons-Fahnen Trag-Kissen und Körbchen (auch einzelne Bestandtelle) Kopfkränzechen in großer Auswahl Lillen und Palmen Franz Binmöller J 2, 6 Tüchtige Cigarren⸗ und Wickelmacher geſucht. H. Samstag Cigarrenfabrik. Achtung! Achtung! darlenschlaucne! Gartenſchlauch rot?/ Zoll 1.95/ lid Mtr. Hartenſchlauch rot Zoll 1,60 lf Mtr. Gartenſchlauch dl/ Zoll 1,45 lfd. Mir. Gartenſchlanch rot/ Zoll 1,70/ lfd. Mtr. Gartenſchlauch ro ¼ Zoll 1,25% ld Mir. Bartenſchlauch dkl./ Zoll 1,15./ lfd. Mir. Gummiwarenhaus Val. Hoock 7. Rathausſtr. 91. Telefon 88 Gummi Regenmäntel, ſowie ſämtl. Krankenartikel in allen Preie lagen — Bei Barzahlung 5% Rabatt.— Karl Hoock Friedrichſtr. 47. Morgen Freunde und Gönner des Vereins ſind höfl. eingeladen. Der Vorſtand. Fecocceeeeeee ese 0 N 0 9 g 9 5 9 N Freitag von 1 Uhr 1a hausgemachte Wurst Il. Fleisch zu haben bei Adam Helbig Hausmetzger Kleine Waldstraße. 48. Lehm wird abtzegeben bei hil. Lahres Bauſtelle: Bekanntmachung. Betr: Verſteigerung von Frühkirſchen. Oberlück ſtatt. Jahnſtraße. nur beſte Ware Neue Zwiebeln Tel. 83 Empfehle: Neue gutgekühlte Matjes⸗Heringe Große Salzgurlen billigſt, keine hohle Ware. Feinſter Emmentaler Schweizerkäſe J¼ Pfd. 45 desgleichen ohne Rinde in Schachteln und im Aufſchnitt. Feinſter Ahaus, Aten genküſe Hinbeerſaft offen und in Gläſern. Juhob Winkenbach Viernheim, den 8. Juni 1927. 1 Stück 15 Lamberth. Am Freitag, den 10. ds. Mts. vor⸗ mittags 11 Uhr findet im Sitzungsſaal des Rathauſes die Verſteigerung von ca. 15. Loſen Frühkirſchen von der Oberbruchweide und der Wir weiſen wiederholt darauf hin, daß Perſonen, die aus dem vor⸗ igen Jahre noch Rückſtände an Na⸗ turalien bei der Gemeinde haben, vom Mitbieten ausgeſchloſſen find und auch nicht Bürger werden können. Heſſ. Bürgemeiſterei Viernheim. Pfd. 18 Singſtunde. ein Sängerbund Samstog abend ½9 Uhr N. Der Vorſtand. PB. Sonntag mittag 1 Uhr Vorſtandsſitzung im Gaſthaus zur Sonne bei Mitgl. P. Buſalt. mit 8 Jungen zu ver⸗ kaufen. Wo, ſagt der Verlag. wieder zu haben. Makulatur- Papier Viernk. Anzeiger. Lorſcherſtr 10 abend angeſetzte 7 fir Ian chsenner finden Sie wunderbare Deſſins und Qualitäten in bei Rob. Steiert- Weinheimerſtraße 62. Löwen ſtatt. erforderlich. Deutsche dugendkraft Die für morgen Freitag Uebungs⸗ ſtunde zur Einübung der Frein ungen findet heute Donnesstag abenb punkt 9 Uhr im Gaſthaus zum 5 Das Erſchei⸗ Ce nen aller Aktiven iſt hierzu Der Sportletter. Reichsbund Ludwig Vorſtandsſitzung. Um vollzähliges Erſcheinen bittet der Kriegsbeſchädigten, ehem. Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Freitag, den 10. Juni l. Is., abends ¼9 Uhr im Gaſthaus zum Schwarzen Peter bei Kamerad Der Vorſitzende. Radf.⸗Verein Bitte Schaufenſter beachten! 9 Sabbat Anfang „ Moraen „ Nachmittag „ Abend Wochentag Abend „Morgen Gebetzeiten der füd. Gemeinde 11. Junt B'haaloscho Perek 1. 11. Siwan 750 Uhr „Eintracht“. Freitag, den 10. Junt, abends 8½ Uhr im Lokal zum grünen Laub wichtige Mitgl.⸗Verſammlung Um vollzähl. Erſcheinen wird dringend gebeten Der Vorſtand. Turnerbund. 80⁰ f 0 00 9% Schül 800„ Morgen Freitag abend 5 Uhr erturnſtunde auf dem Sportplatz hinterm Waswerk Der Turnwart. 630 1. 7— Prims alte gelo fleiſchige Empfehle 1 Kirſchen, Orangen, Bananen, Zit onen, Oelnüſſe Erbſen, Salataurken, Karotten Kopfſalat, Wirſingkraut, Rettich, Meerrettich, Zwiebel Neue Italiener Kartoffel Speiſe⸗Kartoffel Lebensmittelhaus peter Roſchauer E zun Rebe. 0 eee Harmoniums, erste Marken- instrumente, günstige, zeit- Flügel Fachleute 8 Pianos, entsprechende Zahlungsweise. Musikhaus J. Metz Hauptstraße Nr. 135 an der eis. Brück NB. Stimmen, Reparaturen an Pianos. el, Harmoniums durch erste ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Hater a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtt. Neues in Kürze. 16: Der Reichstag nimmt am Dienstag, den 14. Juni ſeine Vollſitzungen wieder auf. Auf der Tagesordnung ſteht das Lebensmittelgeſetz. 6: Im Auswärtigen Amt haben die Verhandlungen zwiſchen dem Deutſchen Reich und dem Reich der Serben, Kroaten und Slowenen über einen Handels⸗ und Nieber⸗ laſſungsvertrag begonnen. . 14: Das litauiſche Auswärtige Amt gibt bekannt, daß der litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras am 12. Juni nach Genf abreiſen wird, um den litauiſchen Standpunkt in der Memelfrage zu verteidigen. 16: Wie aus Belgrad berichtet wird, haben die alba⸗ niſchen Behörden mit der Ausweiſung ſüdflawiſcher Staats⸗ angehörigen aus Albanien begonnen. 16: Nach Meldungen aus Marokko iſt bei einem An⸗ griff ſpaniſcher Flugzeuge auf Stellungen der Maroklaner der bekannte Kabylenführer Bakar durch eine Flieger⸗ bombe getötet worden. 18: Präſident Coolidge und Staatsſekretär Kellogg gaben nach Waſhingtoner Meldungen der Anſicht Aus: druck, daß ein Vertrag zwiſchen Amerika und Frankreich, der den Krieg für ungeſetzlich erklären ſoll, überflüſſig ſei Der Auftakt für Genf. Eine Sitzung des Reichskabinetts. Berlin, 9. Juni. Unter dem Vorſitz des Reichskanzlers fand heute Ichmittag eine Kabinettsſitzung ſtatt, in der ne⸗ jen der Erörterung der geſamten außenpolitiſchen Lage iuch die Richtlinien für die deutſche Völker⸗ ſundsdelegation beſprochen und feſtgelegt wurden. bierzu verlautet ſehr zuverläſſig, daß die Reichsregierung ſon einer genauen Umreißung der Direktiven für hie Delegation abgeſehen hat und zwar mit Rück⸗ icht auf die geſamtpolitiſche Lage, als deren Tharakteriſtikum die Stellung Frankreichs hinſichtlich der Räumungsfrage und die Haltung des engliſchen abinetts in der Frage der Beteiligung Deutſchlands an ber Mandatskommrfion des Völkerbundes ingeſehen werden muß. Da ſich in dieſen beiden Punk⸗ en eine deutlich ablehnende Haltung der bei⸗ hen Mächte zu erkennen gegeben hat, glaubt man auf Seiten der Reichsregierung die offizielle Aufrollung ieſer Probleme im Völlerbundsrat noch ſo lange urückſtellen zu müſſen, bis die perſönliche Füh⸗ ungnahme Dr. Streſemanns mit Chamberlain und Briand eine Klärung ergeben hat, ſo daß es im Augen⸗ fick noch nicht feſtſteht, ob die Erörterung ſowohl der mheinlandräumung, als auch der Mandatsfrage auf der ſiesmaligen Ratstagung öffentlich vorgenommen wer⸗ zen wird. Dagegen iſt mit Beſtimmtbeit anzunehmen. daß dieſe Fragen in ver perſonuchen Unterhaltungen hin⸗ er den Kuliſſen, die auch dieſes Mal wieder das Ent⸗ ſcheidende der Genfer Tagung abgeben werden, ein⸗ zehend beſprochen werden, wobei der Reichsaußenmini⸗ ter mit allem Nachdruck die Berechtigung der deut⸗ ſchen Forderungen und die Verpflichtung det Siegerſtaaten betonen wird, endlich mit jener Po⸗ ſitil der Vertröſtungen und Verſchleppungen zu brechen und auch ihrerſeits die vertraglich feſtgelegten Zu⸗ agen einzuhalten. Was dann weiterhin die Erör⸗ lerung des engliſch⸗ruſfiſchen Konflikts be⸗ frifft, ſo wird mit Beſtimmtheit verſichert, daß Dr. Streſemann dem britiſchen Außenminiſter gegenüber er⸗ leut die bereits bei früheren Gelegenheiten be⸗ konte Neutralität Deutſchlands unterſtreicher und darauf hinweiſen wird, daß die Reichsregierung un⸗ ler keinen Umſtänden von dieſer Haltung abgehen wird, da der politiſche Weg Deutſchlands ſo⸗ vohl durch den Vertrag von Locarno, als auch durch den Berliner Vertrag klar vorgezeichnet iſt. Vergebliche Proteſte. Die Portoerhöhung kommt doch. Berlin, 9. Juni. Unter den vielen nervenaufpeitſchenden und das all. 1 Intereſſe gefangennehmenden Ereigniſſen der letz, n Tage iſt die Neage der neuen Poſtgebühren . der Beſchluß des Ar, ermaltungsrates der Deut. heachtet worden. sausſchuſſes. des A — — een Freitag, den 10. Juni 1927 ſchen Reichspost, veinahe mir Sullſchweigen uvergangen worden, obwohl er, wenn ihm der Verwaltungsrat ſelbſt zuſtimmen ſollte, für das deutſche Wirtſchaftsleben von größter Tragweite ſein würde. Es iſt nicht mehr und nicht weniger beſchloſſen worden, als was die Reichspoſt haben wollte. Der Fernbrief ſoll fünfzehn Pfen⸗ nige koſten, der Ortsbrief acht Pfennig, die Fern⸗ poſtkarte acht Pfennige, die Ortspoſtkarte fünf Pfennige und jede Druckſache fünf Pfennige. Dieſer Beſchluß zeigt deutlich wieder, wie wenig Gewicht man in den Kreiſen der Re hspoſtverwaltung den einmütigen Proteſten aller Wirtſchafts⸗ kreiſe und deſſen Unterſtützung durch verſchiedene Län⸗ regierungen beilegt. Man kann daher nicht umhin, ge⸗ gen dieſe Mißachtung erneut ſchärfſten Einſpruch zu erheben und nochmals Jarauf hinzuweiſen, daß es eine außerordentlich ſtarke Belaſtung des Geſchäfts⸗ lehens ſein würde, wenn beiſpielsmeſſe das Porto für Briefe und Druckſachen nicht weniellens auf dem bis⸗ herigen Preisniveau gehalten würden. Man muß immer und immer wieder die Forderung erheben, daß wenigſtens der Verwaltungsrat den Beſchluß des Arbeitsaus⸗ ſchuͤſſes korrigiert. Warſchau und Gerajewo. Die Gefahren einer Aufbauſchung. „Berlin, 9. Juni. Zwangsläufig tauchte bei den erſten Meldungen übel die Ermordung des ruſſiſchen Vertreters in Warſchau die Analogie mit dem Mord von Scrajewo mi allen düſteren Konſequenzen auf. Soweit die Situation ſich bis jetzt überſehen läßt, ſcheint es ſich jedoch in der Ta; nur um den perſönlichen Racheakt eines vielleſch berhetzten ruſſiſchen Emigranten zu handeln, wie denn a die Stimmung auch unter denjenigen ruſſiſchen Emigran⸗ ten außerordentlich erbittert iſt, die aus Sehnſucht nach den Heimat vielleicht geneigt wären, ihren Frieden mit dem gegenwärtigen Regime zu machen, denen es aber trot aller Bitten und Anſtrengungen nicht gelingt, wieder in die Heimat zugelaſſen zu werden. Auch die Tatſache, daf die Fahrt des Ermordeten zum Bahnhof, wo der Mord geſchah, gänzlich geheim war und nur durch Indiskretionen polniſcher Telegraphenbeamter zur Kennt— nis des Mörders hätte gelangen können, iſt kein Be⸗ weis für die Schuld irgendeines polniſchen Beamten, da außerdem noch die Möglichkeit beſteht, daß der Mörder das Haus des ruſſiſchen Vertreters einfach ſyſtematiſch beobachtet hat. ö Umſo befremdlicher und bedenklicher iſt es, daß Lit— winow dem polniſchen Geſandten in Moskau eine Not, überreicht hat, in der die Regierung der Sowjetunion di— Ermordung Wojkows mit jener anderen„Reihe von Akten in Zuſammenhang bringt, die auf Zerſtörung der diplomatiſchen Vertretung der Sowjetunion im Aus, lande hinzielen.“ Das heißt alſo, daß der Warſchauer Mord von Moskau ſeiner Bedeutung nach einrangier wird in die Aktionen gegen die Sowjetvertretungen in Pe— king, Schanghai und London, Aktionen, die die in Rede ſtehende Note kurzerhand als Ueberfälle bezeichnet Dieſe Note mußte in Warſchau umſo heftigere Er tegung verurſachen, als die polniſche Regierung in der Tat ohne jegliches Zögern alles getan hat, was auf diplomatiſchem Wege getan werden kann, um das Be⸗ dauern und die Verurteilung einer Tat auf das Glaubhbaf⸗ teſte zum Ausdruck zu bringen. Will man in Moskau an der bedauerlichen Tat wirklich einen aus der allge meinen Antipathie des Auslandes geborenen Art ſehen ſo wird man ſich dort nicht leicht von dem Gegenteil über— zeugen laſſen. Trotzdem bedeutet die Inbeziehung— ſetzung der Tat von Warſchau mit der von Serajewo eine Aufbauſchung eines an ſich höchſt traurigen Vorfalles, die nach Möglichkeit abgebremſt werden ſollte, da ſie in einem kritiſchen Augenblick ein neues Beunruhi⸗ gungsmoment ſchafft, wo gelaſſene und nüchterne Bewertung der Realitäten notwendig genug iſt. Die polniſche Antwortnote an Moskau. Eine Entſchädigung an Rußland. & Warſchau, 9. Die polniſche Regierung hat ſich, wie ſoeben be⸗ kannt wird, bereit erklärt, wegen der Ermordung des ruſſiſchen Geſandten Wojkow eine Entſchädi⸗ gung an Litwinow zu zahlen. Heute fand unter Feierlichkeiten, die ſie für einen Korpskommandanten vor⸗ geſehen ſind, die Ueber führung der ſterblichen Ueberreſte Wofkows ſtatt. Es iſt noch nicht ent⸗ ſchieden, vor weiches Gericht der Attentäter geſtell wird. Jedenfalls beabſichtigt die Regierung raſcheſtens das Verfahren durchzuführen. Die Antwort auf die ruſſiſche Note ift bereits fer⸗ tigseſtellt und geht heute ab. Sie hebt hervor, daß die polniſche Reaierunn mehrmals WMaitow verfön⸗ Juni. ichen Schuß ün geboten hat, Daß jedoch Wofjton unter Hin weis darauf. daß er in Polen, wo er als Polenfreund bekannt iſt, nichts zu befürchten habe, a b. gelehnt hat. Man hofft in Warſchau, daß die An⸗ gelegenheit in kurzer Zeit erledigt ſein wird. Antipolniſche Demonſtration in Moskau. Nach Mel. unge, aus Moskau, haben dort neue De monſtratjionen anläßlich der Ermordung des ruſſi⸗ ſchen Geſandten in Warſchau ſtattgefunden. Die Meng! berſuchte auch vor bem polniſchen Geſandtſchafts⸗ lebände zu demontieren, wurde jedoch von der berit⸗ enen Miliz auseinandergetrieben. Die Sowietregierung beabſichtigt. ich jetzt an die Großmächte mit einer Ver⸗ öffentlichung zu wenden. in der die Stellung der Sow⸗ etregierung zur Ermordung des ruſſiſchen Geſandten in Warſchau bekanntgegeben werden ſoll. — Neue Attentate gegen Sowjet⸗Beamte. Moskau, 9. Juni. In Minsk wurde der Cher der bolitiſchen Polizei, Opanski und ſein Chauffeur erſchol⸗ en, zwei weitere Sowjet⸗Beamte ſchwer verwundet. Das Attentat geſchah, während der Polizeichef auf einer Mo⸗ kordraiſin einen feſtgenommenen ſpionageverdächtigen Offizier nach Linz bringen wollte. Der polniſche Offi⸗ ier ſcheint entkommen zu ſein. Nähere Einzelheiten liegen hier noch nicht vor, doch bezeichnen die unterſuchenden Behörden das Attentat mit Beſtimmtheit als das Werk gegenrevolutiogärer Elemente. Ein Bomben ⸗Attentat in Leningrad. Weiterhin wird jetzt auch ein in Leningrad begangenes Bombenattentat bekannt. In einer Diskuſſionsverſamm⸗ ung der kommuniſtiſchen Partei drangen nach amtlicher Oarſtellung zwei unbekannte Männer ein, warfen zwei Bomben und entflohen, wobei ſie auf ihre Verfolger choſſen. In der entſtandenen Verwirrung gelang es hnen zu entkommen. Durch die Splitter der explodier⸗ ken Bomben erlitten 26 Verſammlungsteilnehmer Ver— etzungen bezw. Gasvergiftungen. Sämtliche 26 Ver⸗ wundete mußten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Ueber die Täter und die Motive zu dem Attentat war eine Auskunft bisher nicht erhältlich. Zuſammenkunft Chamberlain⸗Muſſolini? Berlin, 9. Juni. Wie aus London gemeldet wird, it in diplomatiſchen Kreiſen das Gerücht einer unmittelbar bevorſtehenden Zuſammenkunft Chamberlains und Muſſo⸗ linis zur Beilegung des Albanienkonfliktes aufgetaucht. Chamberlain, der vor der Genfer Ratstagung eine kurze Er⸗ holungswoche in Savoyen verbringt, ſoll auf Vorſtellung Briands hin die Abſicht haben, einen kurzen Abſtecher auf italieniſches Gebiet zu machen. Als für die beiden Teile beſt erreichbarer Ort wird Turin genannt. Wieder Aufflackern des Druſenaufſt andes. London, 9. Juni. Aus Konſtantinopel ſind Berichte eingegangen, wonach die Druſen eine neue Offenſive ge⸗ gen die franzöſiſchen Truppen in dem Abſchnitt vom Gouta eingeleitet haben. Die franzöſiſchen Truppen ſollen zahlreiche Verluſte an Toten und Verwundeten haben Drei Dörfer wurden von den Druſen niedergebrannt und ſechzig Einwohner maſſakriert. Franzöſiſche Todesurteile in Syrien. Angora, 9. Juni. Die franzöſiſchen Kriegsgerichte in Syrien haben wieder neue Todesurteile gegen Aufſtändiſch⸗ verhängt. In Aleppo ſind ſechs Perſonen von ihnen zum Tode verurteilt worden. Eine große Anzahl von Prozeſſen, die wahrſcheinlich ebenfalls mit Todesurteilen endigen wer⸗ den, werden in der nächſten Zeit in verſchiedenen Orten des Landes zur Verhandlung gelangen. „ Tos r RRE Ie . b N. JE lane. 1. 585 0 1 4 25. 5 6 ⁰ Lab αν Hgiem&. es 0 e bisfodit SLAVIUENN „ Gosse, 4 72 1 vero A R. 1 Zum Fintreſfen der ite Hriegs fois anti flich des mpfanges Homag Htot Fmendels in Piest. e 5 10 —. Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Ein verwegenes Räuber⸗ ſtückche n.) Eine Frankfurter Firma ſchickte einen 17jäh⸗ kigen Angeſtellten auf eine Bank und ließ hier 2900 Reichsmark abheben und einen Scheck über 3000 Reichs⸗ mark ausſtellen. Als der junge Mann die Bank verlaſſen wollte, trat ein etwa 30jähriger wohlbeleibter Herr auf ihn zu, ſtellte ſich als Kriminalbeamter vor und forderte Um auf, ſofort mit auf das Polizeipräſidium zur Verneh⸗ zung zu kommen. Völlig eingeſchüchtert folgt der junge Mann dem Herrn nach dem Präſidium. Hier mußte er fich im erſten Stock auf eine Bank im Flur ſetzen, wäh⸗ vend ſich der angebliche Beamte mit der Mappe entfernte, um noch weitere Kollegen zu holen. Als dem jungen Mann die Zeit zu lange wurde, erkundigte er ſich und mußte nun zu ſeinem Schrecken erfahren, daß er einem Räuber, der ihm in der Bank bei der Abhebung des Geldes beobach⸗ tet hatte, zum Opfer gefallen war. Der Gauner hatte ſich mit der Mappe und dem Gelde ſchon längſt aus einem anderen Ausgang entfernt. Von ihm fehlt bisher jede e Scheck über 3000 Reichsmark wurde ſofort geſperrt. N. Fraulfurt a. M.(Tragiſches Ende eines Ausfluges.) Bei einem von den Eheleuten Kerſten unternommenen Ausflug auf den Feldberg fiel der ſie⸗ benjährige Erich Otto Kerſten beim Spielen in ein kleines Holzſtäbchen, das er wahrſcheinlich in der Hand hatte, und Das ihm unter dem rechten Auge eindrang. Das Kind wurde ſofort durch ein Auto nach dem Heiliggeiſthoſpital verbracht, wo es jedoch an dieſer Verletzung, die ſich als eine Hirnverletzung herausſtellte, verſtorben iſt. Berlin.(Feuergefecht mit einem Einbre⸗ cher.) Ein Einbrecher wurde in der Wohnung eines auf Reiſen befindlichen Privatlehrers von einem Polizeiwacht⸗ meiſter üherraſcht. Der Einbrecher gab 10 bis 15 Schüſſe auf den Beamten ab, die dieſer erwiderte. Der Einbre⸗ cher flüchtete unter ſtändigem Gebrauch ſeiner Schußwaffe. In einem Nachbarhauſ ewurde er geſtellt. Es entſtand ein regelrechtes Feuergefecht mit inzwiſchen herbeigeeilten Polizeibeamten. Schließlich fand man den Täter tot mit einem Herzſchuß auf, den er ſich anſcheinend ſelbſt beigebracht hatte. Polizeibeamte wurden nicht verletzt. Wittenberg.(Schwere Strafe für einen zabiaten Sohn.) Ein 19jähriger Schuhmacher aus Dabrun kam mit ſeiner Mutter auf dem Felde in Streit. Oer Burſche wurde dabei ſo rabiat, daß er auf ſeine Mut⸗ ler mit einem Revolver einſchlug und ſie am Kopf ſchwer zerletzte. Bei dem Schlag entlud ſich der Revolver und die Kugel traf den Sohn tödlich. Amberg.(Ein Gefängniswagen vom Zuge Iberfahren.) Auf der Köferinger Landſtraße bei Am⸗ berg überfuhr ein Zug ein Fuhrwerk der Gefangenen⸗ anſtalt und tötete einen Aufſeher ſowie einen Häftling. Der vordere Teil des Fuhrwerks, ein Gefangener, der es lenkte, und die Pferde blieben unverſehrt. Merſeburg.(Durchſtechereien auf dem Leu⸗ awerk.) Auf dem Leunawerk der J. G.⸗Farbeninduſtrie iſt man großen Durchſtechereien mit Lieferfirmen auf die Spur gekommen. Durch nicht ausgeführte Arbeiten, die in Rechnung geſtellt wurden, wurde das Werk um Be⸗ träge geſchädigt, die eine Million Mark überſteigen. Der Daus et einer Malerfirma Schönfeld aus Leipzig wurde verhaftet. Kleine Chronik. Ein Taucher durch Nachläſſigkeit ums Leben ge⸗ kommen. In der Bucht von Fiume hat man einen Taucher, der in einer Tiefe von 57 Metern die zur Hebung eines Torpedos erforderlichen Arbeiten ausführen ſollte, aus Verſehen anſtatt der zuläſſigen 15 Minuten 37 Minuten unter Waſſer gelaſſen. Die Aufholung, die nach den Vor⸗ ſchriften eine Stunde benötigen ſoll, wurde dann in 15 Minuten vorgenommen. Leider machte dieſe Maßnahme die Nachläſſigkeit nicht wieder gut, denn der unglückliche Taucher erreichte ſterbend die Oberfläche. Die Mannſchaff des Begleitſchiffes wurde verhaftet. „i Wieder zwei Opfer der Berge. Im Großgloclner⸗ Gebiet nahe dem Reffeltor wurden zwei unbekannte Tou⸗ riſten eine Dame und ein Herr, erfroren aufgefunden. „Ein deutſcher Dampfer im Sturm. der deutſche Dampfer„Greif“ traf in Falmouth(England) ein. Das Schiff war unterwegs von Stürmen ſchwer mitgenommen worden und hatte an Backbord und Steuerbord erheblich Keutien. Vie metrungsbobre und oie an Bord befindlichen Jollen ſowie Reeling und Verſteifungen wurden ſchwer be⸗ ſchädigt. Zwei Mann ſind während des Sturmes über Bord geſchwemmt worden und ertrunken. N 2 20 Perſonen verbrannt. Wie aus Jeruſalem ge⸗ meldet wird, brach in einem Mekkaer Bethaus, in dem ſich 600 Leute zur Andacht befanden, ein Feuer aus, in dem 20 Perſonen umkamen. Schwere Stürme im Schwarzen Meer. Ueber das bulgariſche Gebiet am Schwarzen Meer ging ein ſchwerer Sturm nieder, der zahlreiche Todesopfer forderte. Dächer murden vom Sturm weggeriſſen und Bäume entwurzelt. Zahlreiche kleinere Schiffe ſind geſunken. Bombenattentat in Leningrad. Nach einer Mel⸗ dung aus Leningrad warfen unbekannte Täter in einem Saal, in dem eine Sektion des Leningrader Diskuſſions⸗ klubs der kommuniſtiſchen Partei tagte, zwei Bomben. Der Raum wurde zerſtört, 26 Perſonen erlitten ſchwere Ver⸗ letzungen. Die Täter ſind entkommen. 6 Turnen Sport Spiel. Zum Endſpſel um die deutſche Fußballmeiſterſchaft. Lie Leitung des Spiels, das am 12. Juni zwiſchen Hertha⸗BSc, und 1. F. C. Nürnberg im Deutſchen Sta⸗ dion in Berlin⸗Grunewald zum Austrag kommt, wurde dem Eſſener Schiedsrichter Willi Guyenz übertragen, der ſchon vor zwei Jahren im Frankfurter Stadion ein End⸗ 910 um die Deutſche Meiſterſchaft mit beſtem Erfolge eitete. Die dritte Hauptrunde um den S V.⸗Pokal. Die Paarungen für die dritte Hauptrunde um den Pokal des Süddeutſchen Fußballverbandes ſind jetzt end⸗ gültig getroffen, und zwar ſpielen: Sp. Vg. Fürth gegen Bayern München, FSV. Frankfurt gegen FC. Pirmaſens, 1. FC. Nürnberg gegen Karlsruher JV. Während die beiden erſtgenannten Spiele am 12. Juni in Fürth bezw. Frankfurt zum Austrag kommen, ſteht der Termin für das dritte Spiel noch nicht feſt, da der 1. FC. Nürnberg an dieſem Tage zum Endſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft antreten muß. Die Sieger aus den Spielen in Fürth und Frankfurt treffen am 26. Juni in der Vor⸗ ſchlußrunde aufeinander, der Sieger aus dem Treffen 1. FC. Nürnberg gegen Karlsruher FV. kommt kampflos in das Endſpiel. 5. Börſe und Handel. Marktberichte vom 9. Juni. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamtes wurden auf dem heu⸗ tigen Wochenmarkt folgende Preiſe pro Pfund in Pfennig berlangt und bezahlt: Kartoffeln 7,5 bis 9,5; Neue Italien. Kartoffeln 15 bis 18; Malta⸗Kartoffeln 25; Weißkraut 20; Mangold 12 bis 15; Blumenkohl, Stück 40 bis 100; Karotten, Büſchel 8 bis 15; Rote Rüben, Büſchel 15 bis 20: Spinat 25 bis 30; Zwiebeln 17 bis 18; Gurken, Stück 40 bis 90; Lauch 5 bis 10; Kopf⸗ ſalat, Stück 3 bis 12; Kohlraben, Stück 8 bis 20; Pfifferling 70 bis 80; Rettich, Stück 3 bis 12; Meer⸗ rettich, Stück 20 bis 50; Suppengrünes, Büſchel 8 bis 10; Schnittlauch, Büſchel 5 bis 7; Peterſilie, Büſchel 5 bis 8; Sellerie, Stück 10 bis 30; Tomaten 70 bis 100; Spargeln 40 bis 85; Aepfel 60 bis 120; Kirſchen 45 bis 60; Süßrahmbutter 200 bis 230; Landbutter 180 bis 200; Weißer Käſe 35 bis 50; Honig mit Glas 150 bis 180; Eier, Stück 8 bis 15; Hahn, lebend, Stück 150 bis 400; Hahn, geſchlachtet, Stück 150 bis 600; Huhn, lebend, Stück 150 bis 400; Huhn, geſchlachtet, Stück 160 bis 700; Enten, geſchlachtet, Stück 700 bis 900; Tauben, geſchlachtet, Stück 80 bis 160; Gänſe, lebend, Stück 650; Gänſe, geſchlachtet, Stück 1000 bis 1700; Rindfleiſch 120; Kuhfleiſch 70; Kalbfleiſch 130 bis 140; Schweinefleiſch 110 bis 120; Gefrierfleiſch 70; Zicklein 90; Rehragout 100; Rehbug 150; Rehrücken und Keule 200 bis 250. Mannheimer Produktenbörſe. Infolge der rückgän⸗ gigen Kurſe nahm der hieſige Markt einen ruhigen Ver⸗ lauf. Es notierten: Weizen ausl. 31,50 bis 33,50, Rog⸗ gen ausl. 29,50 bis 29,75, Hafer inl. 25,25 bis 25,75, ausl. 24.50 bis 25.50. Brauaerſtie ausl. 31 bis 34, „ 7 16 Reichsmark: Schweine 60 bis 62, Fe uneerge e 20 bis 2, 0, 20 a 0 11 5 Weizenmehl Spezial 0, 41,78 bis 42, rormehl i e 15 1 40, Kleie 13, Biertreber 16 bis Mambeim n Reichsmark pro 100 Kilo waggonfret „Mannheimer Kleinviehmarkt. Für de 1 betrug der Auftrieb: 322 Sahre, g e re ind Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht bis 30 pro Stüc, Marktverlauf: Mit Swen tuhig, Ueberſtand? mit Ferkeln und aufem mitten Moſaik. N(Unpolitiſche Zeitbetrachtungen.) Man kommt nicht aus!— Die„notwendigen“ Bedürfniſſe.— Reichsbahn und Reichspoſt.— Das Kursbuch.— Schule und Erziehung.— Wer lacht da?— Der Umgang mit Mücken.— Die ſtarken Frauen. Das Auskommen richtet ſich nach dem Einkommen, und wer keine Schulden machen will, darf nicht mehr ausgeben, als er einnimmt. Eine Binſenwahrheit! Seit den erſten Anfängen des Wirtſchaftslebens iſt es ſo ge⸗ weſen, und da dieſe auf Olims Zeiten zurückgehen, müßten die Menſchen das Balancehalten zwiſchen den beiden Polen wirtſchaftlicher Schaukelkunſt eigentlich ſchon beſſer gelernt haben. Es iſt aber einer der Punkte, in dem ſie unbelehrbar ſind. Mitunter ſcheint es, als wollten ſie alle ee das Gleichgewicht verlieren. Alle jammern ſie, aß ſie nicht mehr auskämen und daß ihnen geholfen werden müßte oder ſie würden von der Schaukel her⸗ unterfallen. Und es jammern nicht nur die mit geringem Einkommen, ſondern auch die mit hohem, und will ſonſt keiner ihnen helfen, ſoll es der Staat tun. Aber er jam⸗ mert mit, auch bei ihm wollen die Einnahmen nicht mehr zu den Ausgaben für die notwendigen und notwendigſten Bedürfniſſe reichen. Ein Schauſpiel, wie es ſich uns jetzt wieder bietet. Gewiß ſind manche Volkskreiſe in einer bedrängten Lage, es herrſcht Not, man erzielt kein Em⸗ kommen, das zum Auskommen bei den heutigen Teue⸗ rungsverhältniſſen erforderlich iſt, aber ſchon im Hin⸗ blick auf dieſe wirklich Bedürftigen muß man kritiſch gegen⸗ über den Unzufriedenen ſein, die ein durchaus auskömm⸗ liches Einkommen haben— auskömmlich, wenn ſie ihre Ansprüche an das Leben nur etwas herabſchrauben möchten. Aber wie darf man ihnen das zumuten! Unter den An⸗ lichtspoſtkarten, die mir in den letzten Wochen zugingen, find verſchiedene von Bekannten. die auch immer über die ſchlechten Zeilen ſtoynen und daß ſie ſich nichts, rein gan nichts leiſten könnten. Aber ſiehe da— für die„Er holungsreiſe“ nach der Schweiz, Italien, Frankreich hat ez gelangt, die mußten ſie haben] Sie iſt ja auch ſo billig Dabei war ihnen von einer Erholungsbedürftigkeit nich das mindeſte anzumerken geweſen. Und ein jeder meiner Leſer kennt wohl ſolche„Bedürftige, die für das Not⸗ wendige angeblich kein Geld haben, für das Vergnügen aber ſtets, und ich will nur hoffen, daß er nicht auch ſo einer iſt. Als der weiſe Sokrates einmal vor einem Hau⸗ fen von Koſtbarkeiten ſtand, ſagte er:„Nun ſehe ich erſt; was ich alles nicht begehre und was ich enthehren kann!! Mit dieſer Weisheit würde er heute als Witzbold ſtür⸗ miſche Heiterkeit ernten. 1 0 Meine aufrichtige Anerkennung der Reichsbahn, di ihr letztes Geſchäftsſahr mit einem anſehnlichen Rein- ginn abgeſchloſſen hat und das Geſamtergebnis als zu⸗ f. denſtellend bezeichnet. Warum hört man bet der all, gemeinen Defiziterei noch eine derart erfreuliche Kunde? Und die Reichsbahn kann darauf hinweiſen, daß ſie meh⸗ rere Frachtermäßigungen bewilligt hat, wogegen die Reichs⸗ poſt ihre Tarife bekanntlich erhöhen will. Bei ſchlechtem Geſchäftsgang, liebe Reichspoſt, ſoll man die Kundſchaft durch Entgegenkommen eifriger heranziehen, aber nicht durch Preisſteigerungen noch mehr abſchrecken. Ueberhaupl iſt es die Aufgabe der Behörden, den ſehr gefährlichen Preisſteigerungen und Verteuerungen entgegenzuwirken und nicht den Anreiz dazu zu geben. Von der Eiſenbahn wer⸗ den wir nun ja in dieſer Hinſicht nichts zu befürchten ha⸗ ben, und noch bereitwilliger werden wir nach dem Kurs⸗ buch greifen, um zur weiteren Erhöhung ihrer Einnahmen beizutragen, und wäre es auch nur durch eine kurze Wochenendfahrt. Das Kursbuch iſt ein Buch, das nicht jeder leſen kann, dazu gehört Uebung, aber wer öfter reiſt, muß ſie haben. Die erſte Anleitung dazu könnte viel⸗ leicht ſchon in der Schule erzielt werden. Ich habe dieſer Tage dem Vortrage einer Pädagopain aus Oeſterreich Vom Glück vergeſſen. Roman von Fr. Lehne. 71. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Wie ſchwer wurde es ihr, der Herzogin am anderen Tage zu ſagen, daß ſie fort müſſe—„Chriſta, ich habe es mir in der Nacht überlegt: Meine Pflichten gegen meine Mutter verlangen es—“ ſchloß ſie mit ſtockender, leiſer Stimme. fete heftete die Herzogin ihre leuchtenden Augen auf ſie. „Warum willſt du fort?“ „Chriſta, ich ſagte es dir ja: Ich habe Sorgen um meine Mutter, die ganz allein iſt——“ „Doch nicht erſt ſeit geſtern! Du haſt noch einen an⸗ deren Grund—“ „Ach, Chriſta, glaubſt du, daß ich gern gehe? Doch meine arme Mutter—“ „Vergißt du deine Geſangſtudien? Wie du ſelbſt ſagſt, fehlt dir noch viel, bis du den Anforderungen, die man an dich als erſte dramatiſche Sängerin an unſerer Bühne ſtellt, gerecht werden kannſt—“ Krampfhaft verſchlang Gwendoline die Hände inein⸗ ander und blickte vor ſich hin. „Ich habe heute morgen dem Intendanten den Ver⸗ trag zurückgeſchickt— ich kann das Engagement nicht an⸗ nehmen,“ ſagte ſie faſt unhörbar. „Gwendoline, jetzt ſage mir die Wahrheit—“ „Chriſta, ich bitte dich, quäle mich nicht und laſſe mich meine Straße ziehen! Meiner Mutter bin ich ſo nötig—“ „Nicht nötiger als mir, die ich zu ſehr an dich gewöhnt bin, um dich nicht ſchmerzlich zu entbehren,“ erwiderte die Herzogin vorwurfsvoll. „Ich bin ja der am meiſten verlierende Teil, Chriſta! Doch ich kann nicht anders— verzeihe mir—“ „Sieh mich einmal an, du—“ Maria ee hob Gwendolines Kinn in die Höhe und blickte 1 in die klaren Blauaugen, in denen es verräteriſch blinkte. u„Ich kenne deinen Grund jetzt, Gwendoline,“ ſagte die 5 1 Herzogin mit ſeltſamer Ruhe,„längſt wußte ich Beſcheid — doch ich ſah auch deine Argloſigkeit—“ Gwendoline kniete vor ihr.„Nicht wahr, Chriſta, du fei ein, daß ich nicht bleiben darf, auch wenn ich dir rei ins Auge ſehen kann! Du willſt ja bald auf Reiſen gehen— dann rufe mich— und ich bin immer für dich da—“ Sie ſchmiegte ihr Wangen auf Chriſtas kühle, ſchlanke Hände. 5 „Es iſt ja ſo gleich—“ flüſterte die junge Fürſtin, und ihre Augen ſchauten wie in weite Fernen; durch ihre Glieder ging ein leichtes Fröſteln.„Dich, den ein⸗ zigen Menſchen, der mich kennt und liebt, den will ich nicht verlieren. Nein, du biſt mir unentbehrlich! In kürzeſter Zeit werde ich nach Ems reiſen— dort werden wir uns wiederſehen. Bis dahin gehe denn zu deiner Mutter—“ Und koſend ſtrichen ihre Finger über die widerſpenſtigen Härchen, die ſich aus Gwendolines Scheitel gedrängt. —— Gwendoline war wieder in München bei der Mutter. Natürlich hatte ihre plötzlich erfolgte Rückkehr bei Likowskis große Verwunderung erregt; beſonders Blanka regte ſich darüber auf, und da ſie Gwendolines Auskunft darüber gar nicht, und ſtichhaltig fand, erging ſie ſich in allerhand müßigen Kombinationen — denn es war ja Unſinn, daß Gwendoline nur um der Mutter willen ſo unvermutet zurückgekommen war— ſie hatte ſie doch bisher ſeelenruhig allein gelaſſen—l Sicher, ganz ſicher: Die Herzogin hatte ſie fortgeſchickt, weil ſie mit dem Herzog kokettiert hatte.—„Sie, Blanka, kenne doch Gwendoline ganz genau in ihrer blonden Scheinheiligkeit!“ Blanka war ganz im Bilde und verhehlte nicht, Axel von Kronau 15 Erfindung als ihr hinterbrachte, wohl⸗ verbürgte Tatſache hinzuſtellen! a Eine gewiſſe Eiferſucht auf Gwendoline lebte doch in ihr— und je länger Kronau zögerte, das entſcheidende Wort zu ſprechen, lte ungeduldiger wurde ſie— ſie liebte den 0 Of 5 mit der Kinder ſich auf ein begehrtes Spiel ug kapr izier mit der eigenwilligen 9015 zieren, und wenn ſie es nicht gleich bekommen können, umſo begehrlicher darauf werden. Axel von Kronau war in einem inneren Zwieſpalt Durfte er glauben, was ihm Blanka als verbürgt geſagt? Nein, berechnende Koketterie ſah ſeiner ſtolzen Gwendo— line nicht ähnlich. Seiner Gwendoline—! Ach, ſie gehörtce ihm ja gan nicht mehr! Und dennoch konnte er ſeinem Herzen nicht gebieten, das unruhig geworden, ſeit er ſie wieder in den Stadt wußte. Er begegnete ihr einmal in ſeiner Straße, gerade, al; ſie aus dem Hauſe trat. Fremd und kühl dankte ſie au ſeinen Gruß, ohne ihn anzuſehen. Da wallte ſein Stolz auf— er riß ſich zuſammen und beſchleunigte ſeine zögernd gewordenen Schritte. Sie ſchien ſehr ſtolz und ſiegesbewußt. Freilich, als 1 Primadonna des Herzoglichen Theaters in A. und als Freundin der Herzogin und— Er konnte nicht weiter denken; ſeine Hand umklam, merte den Säbelkorb, als wollte er ihn zerbrechen—— Tor, der er war, noch an ein Weib zu denken, mit den er fertig ſein mußte für alle Zeit!— Das klügſte war ſich nach einer anderen umzuſehen und Schluß mit allen Erinnerungen zu machen! Gwendoline mußte ihre ganze Kraft der Pflege den Mutter widmen, die ſeit Maltes Tod ganz e gebrochen war. Stundenlang lag ſie da, ins Leere ſtar⸗ rend, abgeriſſene Worte vor ſich hinmurmelnd. Er vergibt dir, Gwendoline, du haſt ihn aber nie verſtanden! Keiner hat ihn verſtanden— nur ich, ſeine Mutter— wie groß und gut er dachte—!“ Und Hanna, die öfter kam, wurde nicht müde, darau zu hören.—„Hannchen, er hat dich ſehr geliebt, ich ſoll es dir ſagen! Er hatte ſich deiner nur nicht würdig gene Wdche—“ Und ſie ſtreichelte die Wangen des junge ädchens. 0 hat mich ſehr geliebt!“ wiederholte Hanna bei, nahe inbrünſtig; ſie klammerte ſich an dieſe Worte. 81 ed 4 iſt doch wahr—— in e ten (Fort 75 deim genengres Por geſchentt, worm die heunge Schun * geprieſen wurde, daß ich nur bedauerte, nicht auch och— o ſelig, o ſelig!— ein Kind, ein Schulkind zu ein. Man lerne mehr, als in der alten Schule gelerm burde, und lerne es ſpielend. Es ſei für die Kinder nichl mehr ein Graus, ſondern eine Wonne, in die Schule zu gehen. Lehrer und Schüler ſeien die beſten Freunde, wie zus folgendem Beippiel erſichtlich: Ein Lehrer betritt das Schulzimmer. Die Kinder lachen. Er fragt nach der Ur ache. Antwort:„Wir lachen über einen Kollegen.“(T. „Kollege iſt ein Mitſchüler). Darauf der Lehrer:„Ihr nußt nicht über einen Kollegen lachen, ſondern eher über mich!“ Die Vortragende ſchien dies für einen überaus ge⸗ dankenſchweren, tiefſinnigen Ausspruch zu halten, und da⸗ war er wohl auch, denn ich bin in den Sinn noch nicht gan; Zingedrungen. Aber daran wird meine alte Schule chult ein. Mich wollte nur bedünken, daß folgerichtigerweiſe zin Lehrer, der beim Betreten der Klaſſe die„Kollegen“ dei einer Prügelei antrifft, zu ihnen ſagen müßte:„Ihr müßt nicht euch, ſondern eher mich prügenn. und ihnen ſeinen Buckel hinzuhalten hätte. Das früher in en Schulen viel auswendig gelernte Gedicht„Der Löwe iſt los, der Löwe iſt frei“, nannte die Dame blödſinnig, und ſie er⸗ klärte, daß es ihr noch heute Angſtträume verurſache. Gott, es war früher eben alles Blödſinn, auch die ganze Jugenderziehung, ein Schwachkopf wie der Goethe wollte die Knaben zu Jienern, die Mädchen zu Müttern erzogen haben. dann müde oc nher nb! stehen. aher das iſt a ein uverwunvener—„ alt, uno wir wonen uns doch freuen, daß jetzt ein zehnmal klügeres, zehnmal vortreff⸗ licheres Geſchlecht heranreift, und wollen von den herrlichen Zeiten träumen, die nun endlich kommen werden!— Der Mückenkampf, der im Winter mit Giftdämpfen, Stichflammen und Saugluft geführt wurde, wird im Sommer als Vernichtungsfeldzug gegen die Brut fort⸗ geſetzt, die ſich in ſtillſtehenden Gewäſſern aus winzigen Wierchen zu den ſo beliebten Stechmücken entwickeln. Ueber den Erfolg läßt ſich noch nicht urteilen. Die Mücken haben ihre Tücken, man kann tagelang keine einzige ſehen und glauben, daß ſie alle ausgerottet ſeien, und plötzlich fallen ie maſſenweiſe über einen her, man kann es Schwarz auf Weiß von ſeinem Sommerfriſchenwirt haben, daß der Ort mückenrein ſei, und wird nach der Ankunft gewahr, daß man in eines der ärgſten Mückenneſter geraten iſt. Von den Stechmücken ſoll nur das Weibchen ſtechen, kein Wunder— die Männer haben ja immer das weichere Herz! Und ſind öfter, als ſie es wahr haben wollen, der ſchwächere Teil. Was in der Menſchenfamilie erſt neuerdings auffallend in Erſcheinung tritt, daß das weib⸗ liche Element ſtärker ſein will, als das männliche, iſt in der Mückenfamilie ſchon ſeit Urzeiten der gegebene Zu⸗ ſtand. Aher wir kommen ſchon auch noch dahin. Die Frau ſtählt zielbewußt ihre Muskeln. Nächſtens werden ſich die ſporttreibenden Damen zu einem internationalen Sportfeſt verſammeln, unter Ausſchluß aller Männlich⸗ ſeiten als Mitbewerber. Man wird die hervorragendſten Leiſtungen im Laufen, Springen, Speer- und Diskus⸗ werfen uſw. werten und auszeichnen, und die zuſchauen⸗ den Männlichkeiten werden merken, wie ernſt die muskel⸗ kräftigen Damen ihre Sache nehmen, und daß ſie, die Serren der Schöpfung, auch laufen, ſpringen. Speer und Diskus werfen müſſen, ſofern ſie es noch nicht tun, wenn ſie nicht bald ihre Herrenrolle ein für allemal ausgespielt baben wollen. Jops. Aus der Pfalz. „ Ludwigshafen.(Ein Zechpreller.) In eine; Wertſchaft in der Dammſtraße machte ein auf Wanderſchaf ich befindlicher 37 Jahre alter Schuhmacher Friedrich Krölle von Höchſt a. M. eine Zechſchuld und gab dafün ein bei ſich geführtes Fahrrad in Pfand. Er verübte vaun, noch in einigen anderen Wirtſchaften Zechbetrüge kabei er in Haft genommen wurde. Nach feiner Feſt⸗ zahme ſtellte es ſich heraus, daß er das Fahrrad in einen Wirtſchaft in der Frieſenheimerſtraße geſtohlen hatte. 5 Ludwigshafen.(In den Kanalſchacht gefal en.) Auf ſeiner Arbeltsſtelle beim Kanalbau Mundenhei⸗ zerſtraße erlitt ein 49 Jahre alter verheirateter Arbeiter innen epileptiſchen Anfall und ſtürzte in den 2m tiefen Kanalſchacht. Er erlitt dabei eine leichte Gehirnerſchüt⸗ dung und mußte in das Krankenhaus gebracht werden. Aus dem babiſchen Lande. Das Befinden des vormaligen Großherzogs von Baden Freiburg, 9. Juni. Das Befinden des ehemaligen Froßherzogs hat in letzter Zeit zu wünſchen übrig ge⸗ aſſen. Es ſtellten ſich Herzbeſchwerden ein, ſodaß zwe Aerzte zu Rate gezogen werden mußten. Die Sehkraft iber Augen hat erheblich nachgelaſſen. Im Augenblig ie leichte Beſſerung zu verzeichnen. Mannheim.(Die Ausſtellung 1929 ge⸗ chert.) Als einziger Punkt der Tagesordnung der etzten Bürgerausſchußſitzung ſtand das Ausſtellungs⸗ brojekt für 1929 zur Beratung. Die betr. Vorlage ſieht ach dem Plan des Profſeſſor Bonatz⸗Stuttgart als Aus⸗ tellungsgelände die Heranziehung eines Teils des Lui⸗ enparkes vor. Nachdem früher gegen dieſen Plan er⸗ ſehliche Bedenken in der Preſſe geltend gemacht worden waren, war eine gemiſcht⸗beratende Kommiſſion noch ein⸗ gal mit der Ueberprüfung der Vorlage betraut worden. Die nochmalige Durcharbeitang hat im weſentlichen zur Klärung der Lage beigetragen und eine Mehrheit des Bürgerausſchuſſes für das Projekt geſichert. Die Zuſtim⸗ mung des Hauſes kam durch die Mehrzahl der Redner zum Ausdruck und die Vorlage wurde nach lebhafter Debatte mit großer Mehrheit angenommen. Damit ſind für das Projekt 2845000 Mark bewilligt. Dagegen ſtimmten geſchloſſen die Kommuniſten, die kleinen Grup⸗ en der Auſwertler und Chriſtlich⸗Soziglen, ſowie ein Teil der Deutſchnationalen und der Wirtſchaftsparteien. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 10. Juni. Wir befinden uns augenblicklich noch im Vereich der zus dem Teilhoch des Alpenvorlandes abſinkenden Luft und haben daher vielfach heiteres Wetter. Es iſt jetzt ft allmählichem Uebergreifen der Weſtſtrömung auf ünſer Land zu rechnen. Vorausſichtliche Witterung bis Sams⸗ angs zunehmend wollig mit einzelnen Strich⸗ emlich heiter und mäßig warm. 05 ahrung braucht der Menſch? Nach ſtati⸗ ngen. der en gürngaewſſfengaff braucht DA! —.——r—7r—5ðv. 2 Zu Obige Semz bescciers rigen Wir einer grober Poster [EN- Im einer Riesenauswahl fell weise Feabrikrrusfer, Schuhe rrif Kleinen Feblerr, Eirzelpaere urid Resf- SOrfirrerife OUrsfiger Serien- Preiser SCRUNn Eirberi Kleinen Teil dieser Warer! Zeiger WIr irn einer Sohder- Auslage HEHREH- ud KINDER SCHUHE Größte Auswahl Billigste Preise JI, 1, Ecke Preifes frage 2 88 — 1. 1 7 25 f f f 1 in erwachſener telt, ber nicht gerade ſchwere Arbeit zu leiſten hat, durchſchnittlich für den Tag 119 Gramm Eiweiß. 56 Gramm Fett und 485 Gramm Kohlenhydrate. In Nahrungsmittel umgeſetzt, bedeutet das, daß er täg⸗ lich 750 Gramm Brot, 230 Gramm Fleiſch, 33 Gramm Fett und 200 Gramm Gemüſe, Reis uſw. genießen muß, um ſeinem Körper die nötigen Aufbauſtoffe zuzuführen. Natürlich enthalten auch andere Nahrungsmittel, wie Milch, Käſe, Hülſenfrüchte, die gleichen Stoffe. Man muß daher abwechſeln. Eine einförmige Koſt würde, ſelbſt wenn ſie alle benötigten Nahrungsſtoffe enthielte, nur ſchaden. Der Roggen blüht. Unaufhaltſam ſchreitet die Natur im Wachſen, Blühen und Gedeihen mit Rieſenſchritten vorwärts, zur Freude des Landmannes. Ueber Nacht iſt nun wieder ein großes Wunder geſchehen⸗ Die Roggenähren, die vor wenigen Tagen noch ſchmucklos im Winde wiegten, ſtehen heute in voller Blüte. Zwar glüht und leuchtet das wogende Meer der Getreidefelder nicht in farbenprächtigem Glanz, ſondern nur winzige, faſt unſcheinbare Staubgefäße hän⸗ gen wie Flittergold an den Aehren. Und das iſt auch gut ſo. Denn, wenn es Blühten im wahrſten Sinne des Wortes wären, Blüten ſo groß und leuchtend wie flam— mender Klatſchmohn, ſo kämen ſicher die Kinder und große Blumenfreunde, würden die Aehren pflücken, Sträuße und Kränze winden. Sie würden kaum daran denken, daß ſie ſich mit ihrem Tun und Treiben ſelbſt ſchädigen, das Brot aus ihrem Hauſe verbannen. Denn noch immer gehört der Roggen zu den Hauptnahrungsmitteln Euro— pas. Darum hat es die Natur klug und weiſe eingerichtet, daß das blühende Roggenfeld, das nach Schönheit dür— ſtende menſchliche Gemüt nicht durch üppige Farbenpracht verlockt. Durch das Pflücken von Kornblumen wird dem Getreide ſchon großer Schaden zugefügt. Soll iſchen⸗ hand daher noch größeres Unheil anrichten? Iſt doch das Getreide auch auf die Witterung an— gewieſen, die zwar heilbringend erwünſcht iſt, aber auch unheilvoll ſein kann. Darum bittet der Landmann jetzt, wo der Roggen blüht, das gütige Geſchick um Wind und Sonnenſchein, damit das große Werk der Befruchtung zur guten Ernte führe. Natur, wie klug und weiſe biſt du auch in dieſem Falle! Sollte der blühende Roggen, wie es zum größten Teile bei Blumen, Pflanzen, Bäumen und Sträuchern üblich iſt, von dem fleißigen Heer der In— ſekten befruchtet werden, ſo wäre es ſicherlich ſchlimm um die Ernte beſtellt; denn zu groß, zu unermeßlich iſt das Meer des wogenden Getreides. Die Inſekten ſtän den dieſer Aufgabe machtlos gegenüber. könnten das aroße Wert der Befruchrung nich zum guten Ende führen. Dazu kommt, daß der Roggen bald verhlüht. Darum hat ſick⸗ die Natur mit dem Winde verbündet, der die gewaltige Aufgabe mit ſpielender Leichtigkeit löſt. Dann können die Früchte wachſen und gedeihen. Wenn des Landmanns Bitte in Erfüllung geht, die er in den Worten einer alten Bauernregel zum Ausdruck bringt, indem er ſagt: „Vor Johanni(24. Juni) bet' um Regen Nach Johanni kommt er ungelegen“, werden die Aehren voll und rund und ſchwer und geber eine gute Ernte, denn: g „Juni feucht und warm, Macht den Bauer nicht arm!“ 5 * Erdbeeren, Kirſchen, (auch zum Einmachen) Wirſing, Weißkraut Erbſen, Gelberüben, Guterhaltenes Herren⸗ Rad ſpottbillg zu verk. gane 1. Jes Spargel, Kopfſglat, Landes konferenz der kathsliſchen Arbeiter des Freiſtaates Heſſen in Harmfadt Sonntag, den 12. Juni 1927. Aufruf! In einer für den Arbeiterſtand ſpannungsreichen, hochernſten Zeit, die mehr als je ein einiges Zuſammen⸗ gehen fordert, rufen wir die katholiſche Arbeiterſchaft aus allen Orten Heſſens zu einer Landeskonferenz zuſammen, die Sonntag, den 12. Juni ds. Is, in Darmſtadt im Concordiaſaal, Waldſtraße 33, ſtattfinden ſoll. Vor Beginn der Verhandlungen vormittags 10 Uhr iſt hl. Meſſe in der nebenanliegenden Kapelle der Engliſchen Fräulein. Die Verhandlungen der Konferenz, die um 10.45 Uhr beginnen, werden in geſchloſſener Sitzung ohne Unterhrechung durchgeführt bis zum Nachmittag. In den Reſtaurationsräumen des Concordiaſaales wird nach Abſchluß der Verhandlungen ein einfaches, billiges Mittag⸗ eſſen verabreicht. Die Tagesordnung betrifft 1. die Organiſation der katholiſchen Arbeiter Heſſens nach den mit dem Verband der kath. Männer⸗ und Arbeitervereine der Diözeſe Mainz getroffenen Vereinbarungen; 2. ihre Stellung zu den brennenden Fragen der Gegenwart auf dem kirchlich⸗kul⸗ turellen, wirtſchaftlichen und politiſchen Gebiet. Für die Behandlung dieſer Fragen ſind beſondere Referenten be⸗ ſtellt. Nachmittags 2 Uhr iſt im Coucordiaſaal öffentliche Verſammlung zum Gedächtnis des großen ſozialen Mainzer Biſchofs Wilhelm Emmanuel Freih. von Ketteler, deſſen Todestag dieſes Jahr zum 50. Mal wiederkehrt. Die Gedächtnisrede hält Herr Reich⸗ tagsab geordneter Anuiverſitätsprofeſſor Dr. Oeſ⸗ ſauer⸗Frankfart a. M. An die geſamte kath. Arbeiterſchaft unſeres Landes, ſoweit ſie in kath Arbeitervereinen organtſiert iſt aber auch an alle kath. Arbeiter aus Orten, an denen Arbeiter⸗ vereine noch nicht beſtehen oder wegen geringer Zahl der Arbeiter nicht moglich find, richten wir die dringende Aufforderung, zur Landeskonferenz in Darmſtadt zu er⸗ ſcheinen. Keine einzige Gemeinde darf unvertreten ſein. Jede, auch die entlegenſte Gemeinde, ſende einen oder mehrere kath. Arbeiter als Vertrauensmänner bereits zu den vormittägigen Beratungen. Ganz beſonders erwarten wir, daß Nachmittags die kath. Arbeiter des Heſſenlandes ahl zur Biſchof Ketteler⸗Gedächtnis⸗ ee die ein lautes und dankbares Bekenntnts zu ſeinen ſozialen Lehren ſein ſoll. Katholiſche Arbeiter Heſſens! Auf nach Darmſtadt! Weder Mühe noch Unkoſten dürfen Euch von der Tagung abhalten. Die Stunde ruft Euch! Seld Euch ihrer Wichtigkeit voll bewußt! Seid uns alle in der Landes ⸗ hauptſtadt herzlich willkommen! Darmſtadt, Ende Mai 1927. Dekan Eich, Diözeſanpräſes, Bingen. Regierungsrat Knoll, M. d. R. Da raſtadt. Prälat Dr. O. Müller, Verbandspräſes, M.⸗Gladbch. Arbeiterſekretär Hans Even, Mainz. f Die katholiſchen Arbeitervereine Heſſens. 5 1