Vierrkhein Milabrer- Hören Anil; 5 5 5 0 g Ortsgruppe des deutschen Rad- und Motorfahrer 5— Verbandes Gau XII, Bezirk 90— ——ñ——.. Sonntag, den 12. Juni 1927 begeht unser Verein sein 24 jähr. Stiftungs-Fest verbunden mit Preiskorso, Mannschafts- u. Langsamfahren im Goetheschulhof. 2 Fest- Prog ramm: Vorm. 7 Uhr: Zusammenkunft im Vereinslokal zum„Rhein- S S old“; Vorm. 8 Uhr: dereinsrennen, Start: am Goetheschulhof; 8 Ziel: eee Weinheimerstraße; Mittags 1 Uhr: Preisrichter- Sitzung im Vereinslokal zum „Rheingold“; 8 Mittags 20hr: Aufstellung des Festzuges in der Wasser- straße. Derselbe bewegt sich durch die Wasser-, Rathaus:, Bismarck- und Weinheimerstrabe nach dem Festplatze im Goetheschulhof. 5. Daselbst: Begrüßung der Festgüste, Musikvor- träge, Kunstfahren sowie sonstige Unterhaltungen Nachm. 6 Ukr: Preisverteilung an die Sieger. Die geehrte Einwohnerschaft, insbesondere Freunde und Gönner unseres Sportes sind zu unserem Feste recht herzlich eingeladen. Fintritt frei! Der Fest- Ausschuß. 882 Alte Jae Ludwigſtraße 18 Schöne Gchlafſtelle zu vermieten. Wo, ſagt der Verlag. Turnerbund. Heute Freitag Abend fi⸗ bdet nach der Turnſtunde eine wichtige Desorgchung fur Sportler und Handballer ſtatt. Wir erinnern an die bevor⸗ ſtehenden Orts⸗ und Gaumei⸗ ſterſchaſten und bitten an den Turnstunden Dienstags und Freitags, ſowie an dem Lauf⸗ abends 7 Uhr am Gaswerk Der Turnausſchuß. tetraing Mittwochs nilzuinehmen. Am Samstag von vor⸗ J a 50 5 e zollte jeder sein Blut auf bessern, die im Winter zich gesammelten Schlacken aus dem Korper entfernen, Körper und Geist fühlen sich nur wohl wenn die Bluteirculation eine gute ft, in vielen Fällen wird durch Leiferrii Anne Auffrischung in kurzer Zeit erzielt, es verzäume niemand diese Frühj ur vor⸗ zunehmen. Leciferrin schmeckt sehr angenehm und macht nicht korpulent. preis M. 1.75 Grose Flasche N. 3.— Zu haben in den Apotheken und Drogerien. GALENUS, Chemische industrie Frankfurt a. M. Apotheke in Biernheim Rathaus Drogerie, RNathausſtraße 15. Geſangverein „Liederkranz“ Heute abend im Deutſch. Kaiſer alles erſcheinen. Der Vorſtand. Turnerbund. Heute Freitag abend 5 Uhr Schülerturnſtunde auf dem Sportplatz hinterm Gaswerk 2291 Der Turnwart. gegr. 1906 Samstag, den 11. Juni, abends ½9 Uhr findet im Lokal zum Brauhaus Mitgl. Berſammlung att. Vollzähliges Er⸗ ſcheinen erwartet Der Vorſtand. Radſport„Germania“. Heute Freitag abend 9 Uhr Mitglieder ⸗Ver⸗ 25 dee* e S tzenhof. Vollzähliges S 2 Erſcheinen erwartet — Der Vorſtand. Empfehle: Neue gutgekühlte Matjes⸗ Heringe nur beſte Ware 1 Stück 15 7 Große Salzgurken billigſt, keine hohle Ware. Pfd. 18 Reue Zwiebeln Feinſter Emmentaler i Schweizerkäſe / Pfd. 45% desgleichen ohne Rinde in Schachteln und Radf.⸗Verein„Vorwärts“ mittags 8 Uhr ab Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehem. Kriegsteilnehmer und Kriegähinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. reitag, den 10. Juni l. Jg., abends% Uhr im Gasthaus zum Schwarzen Peter bei Kamerad 8 ud wig Vorſtandsſitzung. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſitzende. Wars u. fleisch zu haben bei Karl Hooch Friebrichſtr. 47. Heute Freitag von 3 Uhr ab hausgemachte 1 1 1 ue 15 eee Fund 1a Fig. ales Heringe a 1 85 ute Miche Holl. duller Pfd. 1.95 Freitag von 6 Uhr ab smacher bassspünen. 30 48 55, lb,% dat Fluchunrs!„. 190 2 Thür. Cerved- und Salamiwürsl Wursdu Fleisch zu haben. Anunaſtraße 1. im Aufſchnitt. Feiuſter Algäuer Stangenkäſe J Pfd. 15 Hinbeerſaft offen und in Gläſern. Jakob Winkenbach Tel. 83 Lorſcherſtr. 10 Radf.⸗Verein„Eintracht“. Freitag, den 10. Juni, abends 8½½ Uhr im Lokal zum grünen Laub wichtige Mital⸗Verſammlung Um vollzähl. Erſcheinen wird dringend gebeten Der Vorſtand. — Günmerjoppen! EEE Tüncher⸗, Gipſer⸗ und blaue Arbeits⸗Kleidung kauft man gut und billigt bei J. Dönenkeimer. Cen tral The ater Tel. 27 — Moderne Lichtspiele. Tel. 27 Freitag, Samstag und Sonntag Das Ufa-Weltstadt- Programm Zwei der besten Eilmwerke der Saison! Auf einem Siegeszug durch Deutschland kommt ab heute der neue Relnhold-Schinzel-Gronlilm ber Hema. f bitt kin Wiecersenn auch nach Viernheim. Wo dieser Grobfilm bisher gezeigt wurde, gab es volle Häuser und alle Besucher zollen diesem Film- Werk begeisterte Anerkennung. In der Hauptrolle der Liebling aller Kinobesucher und besonders der Damenwelt Als 2. Großfilm bringen wir aus der Ufa- Sonderklasse Ein Schauspiel in höchster Vollendung. Ein Lebensbild aus den Tiefen der Pariser Unterwelt in 7 ergreifenden Akten. In der Hauptrolle: Ramon Novarre, der Darsteller des Hen Har! Sie haben Ramon Novarro als Ben Hur gesehen, jetzt sehen Sie ihn als Eigentümer der roten Lilie in seinem neusten Film- werk. Sein Spiel ist bezaubernd.— Alles geht diese Tage Grone Salson-Husverkauf! ins Central-Theater. Rur 3 Tage! 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Jusbeſondere kann daß ſogenannte„Krauten“ nach 7 Uhr abends unter keinen Umſtänden geduldet werden, da die Erfahrung gelehrt hat, daß dieſe Zeit haupiſächlich zur Begehung allerlei Felddteb⸗ ſtähle benutzt wird. Es llegen uns verſchiedene Anzeigen wegen Beſchädlgung von Getreldeäckern durch unbe⸗ aufſichtigt herumlaufende, unmünd. Kinder vor. In diefen Fällen erfolgt Beſtrafung der Eltern dezw. geſetzl. Vertreter, da dieſe ſür das Tun und Treiben der Kinder verantwortlich ſtad. Wir richten deshalban alle Erzlehungsberechtigte das dringende Geſuchen, den Kindern das Ver⸗ bot des Betretens fremder Grundſtücke klarzu⸗ machen. Den Nachſtehen den Artikel 39 1 des Feldſtrafgeſetzes bringen wir zur öffent- lichen Kenntnis: Art. 39 Abſ. 1.„Mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu einer Woche wird beſtraft, wer Gänſe, oder Hühner, oder andere Haustiere außerhalb eingefrtedigter Grundſtücke ohne gehörige Auſſicht frel herum⸗ laufen läßt.“ Vlernhelm, den 9. Juni 1927. Heſſ. Bürgemeiſterei Viernheim. Lamberth. 10. Gpeiſekartoſſel wieder vorrätig Heinr. Falter mann Moltkeſtr. 15 6 Danksagung. Für die wolltuenden Beweise herzlicher An- teilnahme an dem schmerzlichen Verluste unseres lieben Entschlafenen danken wir von ganzem Herzen. Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Frau Anna Effler geb. Schlachter, diernh (Biernheimer Zeuung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, altes u. erfolgreichstes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt ankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 1155 Viernheimer Tageblatt e bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für 2 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in uaſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Anslaubs. Antsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für bie Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. eimer Finzeiger (Viernheimer Bürger- Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreife: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 9 5 145 Reklamezeile 80 Pfg. n erate und Notizen vor⸗ enteo en u Samstag, den 11. Juni 1927 —— tis: Der Generalſekretär des Völkerbundes hat ein Telegramm der litauiſchen Negierung erhalten, in dem mitgeteilt wird, daß Litauen auf der bevorſtehenden Ta⸗ gung des Völkerbundrates durch den Miniſterpräſidenten und Außenminiſter Woldemaras vertreten ſein wird. 8: Wie aus Rabat gemeldet wird, hat die am 29. Mai eingeleitete franzöſiſche Offenſive in Marokko nunmehr ihren Abſchluß gefunden. Ihr Ergebnis iſt ein Vorrücken der Linie um ſieben bis zehn Kilometern auf kiner Front von etwa 30 Kilometern. 8: Nach einer Londoner Meldung ſind in Sowjet⸗ Rußland erneut zwanzig Perſonen erſchoſſen worden. Dar⸗ unter neben ehemaligen Offizieren mehrere Angehörige des hohen ruſſiichen Adels. 20 Aus dem In⸗ und Auslande. Die Kulturſchande im beſetzten Gebiet. Koblenz, 10. Juni. Vom hieſigen franzöſiſchen Kriegs⸗ gericht wurden zwei franzöſiſche Soldaten wegen Ueber⸗ ſcklles und verſuchter Vergewaltigung eines jungen Mäd⸗ chens zu fünf Jahren Zuchthaus, Ausſchluß us dem Heere und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren verurteilt. Die Tat der beiden Soldaten war vor drei Wochen verübt worden. Abſchluß der Danziger Anleihe in London. Danzig, 10. Juni. Nach Erklärungen des Finanz⸗ Sengtors Dr. Volkmann im Hauptausſchuß des Volksta⸗ zes iſt der Danziger Anleihevertrag in London abgeſchloſ⸗ en worden. Die Anleihe läuft auf zwanzig Jahre und iſt hurch Unterbeteiligung von deutſchen, holländiſchen und Schweizer Banken internationaliſiert. Der Emiſſionskurs ſt 91,50 Prozent. Noch Abzug von 6 Prozent für Stem⸗ belgebühren und Proviſionskoſten wird die Anleihe einen Rettoerlös von 85,5 Prozent bringen. Neue Ruſſenverhaftungen in Polen. Warſchau. 10. Juni. Die Verhaftungen in Polen im Zuſammenhang mit der Ermordung des Sowietgeſand— len Wojkow dauern an. So wurden in Warſchau mehrere geue Verhaftungen vorgenommen, darunter die des Für⸗ ten Maſchtſcherfti, des ruſſiſchen Rechtsanwaltes Nikola⸗ ew, des Präſidenten des ruſſiſchen roten Kreuzes in War⸗ ſchau Ugrjumoff und verſchiedener anderer Perſönlichkeiten. In Wilna wurde der Verleger der monarchiſtiſchen Zeit⸗ ſchrift„Das neue Rußland“, Jakonaff, verhaſtet. Auch in Grodno, Breſt⸗Litowſk wurden zahlreiche Verhaffan⸗ gen vorgenommen. 6 Ein neuer italieniſch⸗franzöſiſcher Zwiſchenfall. Paris, 10. Juni. Nach einer Meldung aus Nizza hat ſich in der Nähe der Grenzſtation Ventimiglia ein neuer franzöſiſch⸗italieniſcher Zwiſchenfall ereignet. Auf einen zwi⸗ ſchen Nizza und Ventimiglia verkehrenden Perſonenzug wurden mehrere Schüſe abgegeben. Das Begleitvorſona ſagt aus, daß die Schüſſe von Angehörſgen der faſchiſtiſchen Miliz abgegeben worden ſeien. Die Leitung der Miliz. truppen beſtreitet die Richtigkeit dieſer Angabe. Die fran. zöſiſchen und italieniſchen Behörden haben eine gemeinſame Unterſuchung des Zwiſchenfalles eingeleitet, der unter den n Grenzbevölkerung große Erregung ausgelöſt Polens Außenminiſter wieder in Paris. Berlin, 10. Juni. In den eucopülſchen Hauptſtädten werden die Vor⸗ bereitungen für die Genfer Ratstagung ſehr eifrig be⸗ ttieben. Der polniſche Außen miniſter hat auch diesmal wieder ſeinen Weg über Paris genommen, und es iſt ſicher, daß er in der franzöſſiſchen Hauptſtadt mit Briand auch über die Frage der deutſchen Oſt⸗ unterſtände konferieren wird. Ueber die For m, in der die der Botſchafterkonſerenz angehörigen Mächte Kenntnis von der Durchführung der Zerſtörungs⸗ arbeiten nehmen werden, iſt ja bekanntlich eine Eini⸗ gung noch nicht erzielt worden, ſodaß dieſes Problem eingehend in Genf erörtert werden muß. So wird dieſe Frage den wichtig ſten Gegenſtand der Beſpre⸗ chungen zwiſchen Brian d. Chamberlain und Dr. Streſemann bilden, wobei daran erinnert ſein mag. daß die deut ſche Regierung ſchon vor geraumer Zeit den Vorſchlag gemacht hat, die Zerſtörungsarbelten durch en neutralen Sachverſtändigen n ach prüfen Man geht auch wohl kaum fehl in der Annahme, hat in an e hinter da gallen das Nerlan⸗ gen Deurſchlanos auf Beretligung an ver m an⸗ datskom miſſion eine Rolle ſpielen wird, ein Wunſch, über den verſchiedentlich verhandelt worden iſt, ohne daß jedoch bisher eine zuſtimmende Antwort zu erlan⸗ gen geweſen wäre. Es handelt ſich hier um den ſogenann⸗ ten ſtändigen Mandatsausſchuß, der gemäß Ab⸗ ſatz 9 des Artikels 22 des Völkerbundsſtatuts eingeſetzt iſt, und der die Jahresberichte der Mandats⸗ mächte empfängt und prüft, und dem Rat Gutachten über die Mandatsfragen erſtattet. In dieſem Ausſchuß ſind jetzt Frankreich, England, Belgien, Spanien, Holland, Italien, Schweden, Japan und Portugal vertreten, wobei die Mitglieder der Kommiſſion als Sachperſtändige und nicht als Vertreter ihrer Regierungen er⸗ nannt werden. Es mag dabei betont ſein, daß es ſich nur um einen Sitz in dieſer Kommiſſion, nicht aber etwa um ein K olon ia lmandat ſelbſt handelt. Selbſt⸗ verſtändlich wird auch die Frage der Verminderung der Beſatzungstruppen in den Genfer Beſprechun⸗ gen der Außenminiſter erneut eine Rolle ſpielen. Alle dieſe Probleene ſind auch in der Kabinettsſitzung, die geſtern nachmittag ſtattfand, eingehend erörtert worden. Die deutſche Delegation für Genf. Wie nunmehr amtlich mitgeteilt wird, ſind für die Ratstagung in Genf für Deutſchland der Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Streſemann, Staatsſekretär von Schu⸗ bert und Miniſterialdirektor Gauß delegiert worden. Ferner begeben ſich nach Genf der Leiter der Preſſe⸗ abteilung der Reichsregierung, Miniſterialdirektor Zech⸗ lin, in Vertretung des erkrankten Staatsſekretärs Pün⸗ der. Die Herren der Völkerbundsabteilung des Auswär— tigen Amtes, Geheimrat von Bülow, Legationsrat von Dirkſen und Geſandter Freytag. Sekretär der Delegation iſt wiederum Legationsrat von edl⸗ hammer und Geſandtſchaftsrat Boltze. Sahm und van Hamel in Genf einge n en. Der Danziger Senatspräſident Dr. Sahm iſt in Begleitung der übrigen Mitglieder der Danziger Dele⸗ gation zur kommenden Tagung des Völkerbundrates in Gen eingetroffen. Gleichfalls heute vormittag iſt der polniſche Oberkommiſſar in Danzig, Straßburger, ſowie der Völkerbundskommiſſar für Danzig, van Ham el, eingetroffen. Deulſchland und die Nachſolgeſtaaten. Tin der Annmberung des Bukareſter Friedens. * Salzburg, 10. Juni. D Ser fi. det zurzeit eine Konferenz zwiſchen Ver⸗ tretern. Veutſchlands, Oeſterreichs, Ungarns und Rumä⸗ oniens ſtatt. Wie wir erfahren, handelt es ſich bei dieſen Beſprechungen lediglich um den Artikel 259 Abſatz des Verſailler Vertrages, der beſagt, daß Deutſchland den Frieden von Bukareſt rückgängig ma⸗ chen und die von Rumänien erhaltenen Zahlungen wieder zurückerſtatten muß. Dieſe Konferenz in Salzburg hat jetzt den Zweck rein rechneriſch die die Höhe der von Deutſchland während der Okkupatior Rumäniens vorgenommenen Requiſitionen feſtzuſtellen, während die von Deutſchland zu leiſtenden Zahlungen unter den Dawesplan fallen. N Poincaree vor dem Sturz; Die franzöſſſche Kammer gegen das Zündholzmonopol 9 eee Paris, 10. Junt. Die Kammer ſetzte heute vormittag die Beratung des Zündholzmonopols ſort. Nachdem der So⸗ zialiſt Moutet den Konzeſſionsentwurf der Regierung bekämpft und auf die ſchlechten Erfahrungen anderer Länder, wie Deutſchland, hingewieſen hatte, und auch der Präſident der Finanzkommiſſion, Malvy, auf die Nachteile der Konzeſſion für Land und Verbraucher hin⸗ gewieſen hatte, wurde die Abſtimmung vorgenommen. Sie ergab die Ablehnung des Konzeſfonseni⸗ wurfes mit 281 gegen 243 Stimmen und be⸗ deutet alſo einen perſönlichen Mißerfolg Poin⸗ carees. Ob nun das Kabinett aus dieſer Abſtimmung eine Schlußfolgerung ziehen wird, läßt ſich zur Stunde noch nicht feſtſtellen. e eee 5 Vertragsloſer Zuſtand mit Frankreich? Frankreich erſtrebt erneute Verlängerung des Handels⸗ N proviſoriums. e, Berlin, 10. Juni. Pelecniſen f 5 8 5 12 8 7 F Ae für die Handelsvertragsverhandlun 1 ankreich. a e ee eee Unterredung mit dem Wemiſterialdirertor Serruys. N dieſer Beſprechung wurde von franzöſiſcher Seite die Anregung gemacht, das am 30. Jun: ablaufende deutſch franzöſiſche Handelsproviſorium erneut zu verlän gern. Eine endgültige Antwort konnte Dr. Poſſe dare auf nicht geben, ſondern hat die Reichsregierung vor dieſem Erſuchen ſofort telegraphiſch in Kenntnis gehetzt In politiſchen Kreiſen erwartet man, daß die Reichs regierung das franzöſiſche Anſinnen ablehnen wird umſomehr, als ſich nach der ſoeben abermals erfolgter Zurückſtellung der Zollde batte durch die fran zöſiſche Kammer noch nicht überſehen läßt, zu welche m Zeitpunkt dieſe den neuen Zolltarif verabſchieder wird. Schon bei der jüngſt erfolgten Verlängerung des Handelsproviſoriums iſt die franzöſiſche Regierung nicht im Unklaren darüber gelaſſen worden, daß Deut ſch⸗ land kein Intereſſe an einer weiteren Ver- längerung des Proviſoriums hat. Es ſei nur darauf hingewieſen, daß in dem am 39. Juni ablau⸗ fenden Proviſorium ſowieſo nur einige wenige deutſche Induſtriezweige berückſichtigt worden ſind. Das Eintreten eines vertragsloſen Zuſtandes in handelspolitt⸗ ſcher Beziehung zwiſchen Deutſchland und Frankreich würde nach Ablauf des derzeitigen Proviſoriums keine Be⸗ deutung haben. Gibt England die Tientfin⸗Konzeſſion zurück? Eine Folge des Konflikts mit Nußland. Tokio, 10. Junt. Wie aus Peking gemeldet wird, zieht die engliſche Negierung die Rückgabe der Konziſſion von Tientſin unter Wahrung der Einheit des Be⸗ zirkes und der engliſchen Kapitalsinter eſ⸗ ſen in China in Erwägung. Die engliſche Geſandtſchaft ſoll den Vorſchlag gemacht haben, die bisherige Konzeſ⸗ ſion durch einen Stadtrat, der gleichmäßig aus Chineſen und Ausländern zuſammengeſetzt iſt, und unter chineſiſchen Vorſitz ſteht, zu verwalten. Falls ſich dieſe Nachricht bewahrheiten ſollte, ſo würde die Ausführung dieſes Projektes zeigen, daß Eng⸗ land bereit iſt, die Verſtändigungspolitik nach den Richtlinien des Chinamemorandums in der bisherigen Weiſe fortzuſetzen. Das wäre dann auch nur die konſequente Folgerung, aus der in der letzten Zeit von England in China betriebenen Politik. Angeſichts der mit Rußland beſtehenden Konflikte muß den Engländern ſehr viel daran gelegen ſein, wenigſtens in der chin 1 Frage zu einer friedliche: Löſung zu kommen. Attentate. Ein konz eutriſcher Angriff gegen Gowjetrußlandg 5% O Niga, 10. Juni. Nachdem die blutige Tat eines ruſſiſchen Emigranten dem diplomatiſchen Vertreter Sowjetrußlands in War⸗ ſchau das Leben gekoſtet hat, ſind verſchiedene andere Bomben geplatzt, die ebenfalls dem Leben der Sowfet einen ſchweren Schaden zufügen wollten. Es hat faſ den Anſchein, als ob die ganze Well ſich augenblick⸗ lich gegen Sowjetrußland verſchworen hat. Von allen Seiten her fallen die Keulenſchläge auf das Haupt der Männer, die im Kreml reſidieren, und ob es nun einer Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen, ob die ſcharfe Rede eines Botſchafters, ob es Revolverſchüſſe oder Bom⸗ ben ſind, alles dokumentiert einen unfäglichen Haß gegen Moskau und das Syſtem, das Moskau darſtellt. Immer aber muß dagegen geſagt werden, daß mit ſolchen Waffen Sowjetrußland nie zu Boden ge⸗ rungen werden kann. Die kommuniſtiſche Idee, die heute Sowjetrußland zu verkörpern glaubt, iſt einem feſt⸗ gefügten G edankenkomplex entnommen, und da man noch nie Ideen mit Knüppeln niederringen konnte, wird es auch nie möglich ſein, das was Rußland von heute darſtellt, mit dem Platzen vom Bomben zu zer⸗ ſprengen. Rußland iſt heute bereits ſo weit. daß von dem Urſprünglichen, von dem ſeinerzeit Herr Lenin aus⸗ ging, ſoviel wie nichts übrig iſt. Die Sowfets haben ſich weſtlich emanzipiert. Der kommuniſtiſche Ideal⸗ ſtaat, der in den rot eingeſchlagenen Büchern Lenins noch gepredigt wird, iſt der Realität des Lebens zum Opfer gefallen. Iſt es nicht eine Tragik, daß gerade n einem Momant, wo man ſich in Moskau dazu ent⸗ cloften hat. die Frage. ab ruſſiſchoder revolu⸗ Jo nar, iq dem Sinne zu beantworten, daß man das uſſiſche, alſo das Nationale und das Vernünf⸗ e an die Spitze des Programms zu ſtellen, pon der Welt mit mechaniſchen Mitteln, wie es Bom⸗ ben und Revolverkugeln einmal ſind, den Verſuch zu machen, eie dem ins Herz zu treffen, das kein Herz mehr hakte. Sowietrußland, wie es heute vielleicht der Kommuniſt Müller im höchſten Norden Berlin ſich erträumt, existiert nicht mehr. Auch Somietrußland be⸗ innt einer der Kulturſtaaten zu werden, die Hand n Hand heute ſuchen, ihrer Schwierigkeiten Herr zu 1 0 Mit Attentaten macht man Rache, aber nicht Zukunft. Maſſenhinrichtungen in Moskau. Nach Meldungen aus Moskau ſind dort heute 20 Perſonen erſchoſſen worden und zwar vor allem ehemalige zariſtiſche Offiziere, ſowie Angehörige des hohen ruſſiſchen Adels. Wie der Vorſitzende der Moskauer G. P. U.(die frühere Tſcheka) bekannt gibt, befinden ſich unter den Hingerichteten Perſonen Fürſt Dolgoruko w, Fürſt Meſchtſcherski, der ehemalige Staatsrat Sulanin, ſowie andere bekannte Perſön⸗ lichkeiten der vorbolſchewiſtiſchen Zeit. Die Vollſtrecklung der Hinrichtungen durch die Nachfolgerin der Tſcheka, ge⸗ ſchah ohne vorheriges ordentliches Gerichtsurteil. Be⸗ gründet wird dieſes Vorgehen damit, daß den Beſchuldig⸗ ſen Spionage im Auftrag Englands nachge⸗ wieſen worden ſei und daß infolgedeſſen der Staat ſeine Sicherheit mit außergewöhnlichen Mitteln ſchützen müſſe. m übrigen erwartet man noch weitere ſcharfe Maßnahmen der G. P. U., mit denen ſich jedoch die Parteioppoſition nicht einverſtanden erklären ſoll. Wei⸗ ſere Meldungen aus dem Kaukaſus beſagen dann, daß auch dort Gegen revolutionäre erſchoſſen wurden, während auch in der Ukraine und in Weiß⸗ rußland nach Spionen gefahndet wird. Zurückzuführen find all dieſe blutigen Maßnahmen des bolſchewiſtiſchen Nußland auf den Warſchauer Geſandtenmord, ſowie auf die beiden Attentate auf Sowjetbeamte in Minsk und in Moskau. Moskau mit der polniſchen Note unzufrieden Wie aus Moskau gemeldet wird, findet heute eine Sitzung des Rates der Volkskommiſſare ſtatt. die die zweite Note an die polniſche Regierung beraten ſoll. Tſchitſcherin wird zum 16. Juni in Moskau erwartet. Die Inveſtigia ſchreibt heute, daß die letzte polniſche Note nur ungenügend ſei, weil ſie nur ſchöne Worte mache und klein Taten zeige. — 2.— Dislonterhöhung der Rei Gebaut. Der Lombardzins unverändert. 9% Berlin, 10. Juni. In der Zentralausſchußfitzung der Reichs⸗ bank, die unter dem Vorſitz des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht heute vormittag tagte, wurde der Dis⸗ kontſatz von 5 auf 6 Prozent erhöht, während der Lombardzinsfuß unverändert bleibt. Mit dieſer Entſchließung des Reichsbankdirektoriums it ein Beſchluß in die Tat umgeſetzt worden, welcher ſchon ſeit etwa 4 Wochen von der Bank- und Geſchäfts⸗ welt erwartet wurde und den man urſprünglich abhängig machen wollte von einem gleichen, aber vorherigen Schritt der Bank von England. Da dann dieſe darauf verzichtet hat, den Diskontſatz zu erhöhen, hatte die Reichsbank nno fichte dor ſtändigen Mer fnannuna des Gel⸗ 1 1 des in Deutſchland auf die Banken in dem Sinne hin⸗ gewirkt, daß dieſe die großen Kredite für die Effekten⸗ ſpekulatfion sperrten, während ſie ihnen andererſeits die Möglichkeit gab, ſich durch Einreichung von reichs⸗ bankmäßigen Wechſeln Geld zu heſchaffen. Eine ſcharfe Ausnützung dieſer Möglichkeit durch die Pri⸗ ogtbanken hatte dann in der Folge dazu geführt, daß die Reichsbank außerordenklich hohe Wechſel⸗ beſtände anſammelte, während unabhängig hiervon auch die freien Zinsſätze eine ſtark ſteigen de Ten⸗ denz aufwieſen. Hinzu 0 dann noch die Tatſache, daß auch der Notenumlauf der Reichsbank und der Notenbanken verhältnismäßig ſtarf geſtiegen iſt, während ſich gleichzeitig der Deviſenbeſt and ver⸗ ringert hatte, ſo daß nicht nur auf den ausländiſchen Börſen eine Verſchlechterung des ſeit dem Ende der Inflation gehaltenen deutſchen Wechſelkurſées zu verzeichnen war, ſondern des weiteren ſogar Gold⸗ abgaben vorgenommen werden mußten. All dieſe Gründe beſtimmten ſodann die Reichsbank unabhängig von dem Beharren der Bank von England auf dem bis⸗ herigen Diskontſatz, den Reichs bankdiskont um 1 Prozent zu erhöhen, wozu vielleicht auch noch die Erwägung bei⸗ trug, daß auch der Zuſtrom der ausländiſchen Kapitalien auch Deutſchland infolge des niedrigen Zinsfußes faſt gänzlich ausgeblieben iſt. Die Er⸗ höhung des Diskontes bedeutet nun ohne Zweifel zwar auch eine Erſchwerung und Verteuerung, andererſeits aber wird ſie Pe auch die Zufuhr von Aus lands⸗ kapitalien wieder anregen und damit auch dem De⸗ vtſenmarkt eine gewiſſe Erleichterung verſchaf⸗ fen. Die weitere Befürchtung, daß die Privatbanken nun⸗ mehr auch ihre Sollzinſen erhöhen werden, dürfte dagegen hinfällig ſein, da ſich dieſe nach dem Lom⸗ bardzins richten, der unverändert geblieben iſt. Selbſt iſt der Mann!— Die Fernando.— Schafft die Fußgänger ab!— Berolina ſucht Stellung.— Die Reu' iſt lang.— Hausmacher⸗Seide. Mitunter ſoll es vorkommen, daß jemand, der gerade die Alpen überſtiegen hat. zu Haus die Treppen nicht mehr hinaufkommt, weil ihm der Hausſchlüſſel abgebrochen iſt. So ungefähr erging es Chamberlin, bis er glücklich auf dem Tempelhofer Felde vor Berlin landete. Aber ein Gutes hat dieſer kleine Treppenwitz doch gehabt: die Ozeanflieger konnten den Himmel ſich erſt einmal ge⸗ hörig ausnieſen laſſen, um dann bei ſtrahlendem Sonnen⸗ ſchein ihren Einzug in Berlin zu halten. Der Aufenthalt in Cottbus war überdies eine hygieniſche Notwendigkeit. Ein Wäſcheſpezialgeſchäft ſtiftete einen Poſten Herren⸗ wäſche, denn irgendein Schlüſſelloch mußte ausgeplaudert haben, daß der gefeierte Gaſt nach Beendigung der erſten Empfangszeremonien auf verſchwiegenem Hotelzimmer höchſt eigenhändig ſein Sporthemd wuſch, um ſich vor den begeiſterten Gaſtfreunden in ſtrahlender Weiße zeigen zu können. Lachend erklärte er, daß er ſich dieſe unge⸗ wohnte Mühe alſo hätte erſparen können. Das Hotel An⸗ ſorge, in dem der ſchneidige Pilot den erſten S auf „5 1 deutſchem Boden ſchlief, wird die Berühmtheit eines Sansſouci erlangen. Ich— Ernſt Hilarion— werde jedenfalls. ſo off ich nach Catthus famme. nie norfehlen. nehmen! bn iwas auf mich ab. Menſchen Je geiſtert ſind über dieſen Triumph kübnſer Menſchhei kräume, erkläre ich in B. B.! Auf die Seehunde, denen das immer häufiger wiederkehrende Kusttern der Motore auf die Nerven gefallen iſt, und die mit Proteſt die ent⸗ weihten Gewäſſer ihrer Hehn venepgg um nun wer weiß wo herumzuzigeunern, kann man doch keine Rückſicht ier geht es um Höheres! Die Menſchheit befindet ſich in einem raſenden Tempo des Aufſtieges. Wenigſtens muß man zu dieſer Ueber⸗ zeugung kommen, wenn man ſich vergegenwärtigt, wie ſehr die Zahl der Rekorde im Steigen begriffen iſt. Rein sportliche Höchſtleiſtungen als Schrittmacher zu kör⸗ perlicher Ertüchtigung ſind aber noch lange nicht geeignet, den erſehnten„Uebermenſchen“ heranzuzüchten. Der Menſch lebt nicht vom Sport allein. Es iſt daher ſehr er⸗ freulich, zu hören, daß unlängſt jemand einen Weltrekord im Eier⸗Eſſen aufgeſtellt hat, ein anderer im Pfannkuchen⸗ verſchlingen, ein dritter im Tabakrauchen, und eine Dame gar im Apfelzermalmen. Im Dauertanzen wird ja mit⸗ unter auch von Amateuren ganz Reſpektables geleiſtet. Aber ſie werden alle vor Neid erblaſſen, wenn ſie erfahren. daß ein gewiſſer Senor Fernando aus Berlin⸗O ſechs Tage und ſechs Nächte ununterbrochen über das Parkett flitzte, alſo insgeſamt 145 Stunden lang, daß er dabei zweitauſendvierhundertundeinundachtzig Charleſton, Tan- gos, Boſtons, Blues und Black⸗Bottoms erledigte, fer. ner eintauſendſechshundertzweiundvierzig Partnerinnen außer Gefecht ſetzte, dabei innerhalb 24 Stunden 120 Zi⸗ garetten rauchte, an Nahrung diverſe Beefſtaeks a la ta. fare, entſprechende Quantitäten Fleiſchbrühe, hin und wie⸗ der ein Glas Fruchtlimonade und ein Stückchen Schoko. lade zu ſich nahm und zur Krönung der bundertſten Stunde ein Glas Henckell Trocken hinter die feuchte Binde goß. Er beabſichtigt, ſich nach Paris zu begeben, um dort 150 Stunden zu tanzen. Ob man ihm jedoch dafür den Orden der Ehrenlegion verleihen wird, erſcheint zwei⸗ felhaft, wiewohl es ſich im obengenannten ausſchließlich um Kriegstänze der Wilden handelt. a Auch die Amerikaner haben einen neuen Weltrekord zu verzeichnen. In Newyork wird laut amtlicher Sta; tiſtik alle neun Minuten ein Verbrechen begangen. In Chi⸗ kago ſoll man noch flinker bei der Hand ſein. San Fran; zisko aber ſchießt den Vogel in dieſem eigenartigen Wett bewerb ab, der freilich nicht der Menſchheit, ſondern nur den ſenſationslüſternen Revolperblättern zum Heile ge reicht. Die Herren Rowdies ſollten doch mehr Rückſich auf die Aeberlaſtung der Sicherheitsorgane nehmen. Berlin meldet 1635 Opfer bei Verkehrsunfällen in der letzten drei Monaten. Die Schuld liegt natürlich vor allen auf Seiten der Fußgänger: weshalb wählen ſie nicht der Weg über die Dächer! Die Fahrzeuge ſind eben die Her ren der Straße. Was ihnen vor die Räder kommt, if geliefert. Das iſt alſerdinas zum Verrücktwerden Soga das Koloſſalſtandbild der Berolina auf dem Alexander⸗ platz wurde ganz verrückt dabei, weil Bauarbeiten an der Untergrundbahn ihr Fundament gefährdeten. Die Rie⸗ ſendame hat ihrer Stadt enttäuſcht den Rücken gekehrt und fucht ſich nun anderswo eine Slelkung. Hoffen wir, daß ſie nicht einem gewiſſenloſen Mädchenhändler in die Fänge gerät, wie ſie jetzt wieder unter Verſprechungen wunderſchöner Reiſen ihr Unweſen treiben. Die weite Well lockt allzu verführeriſch, und was die ahnungsloſen Engel an Schmach und Schande erwartet, hat ihnen gewiß nie⸗ mand an der Wiege geſungen. Bleibe im Lande und nähre dich redlich! Das iſt zwar bei dem heutigen Arbeitsmangel für Männer und b⸗ 1 qc Fan bee Heizi ar 2 In Le, u 42200UU ö „ Fe Ihle lebt: allerlei. 1 5 85 22 llbechelb ri. 600 0 rikefitis che 20 qu 101 r aazrre Vom Glück vergeſſen. a Roman von Fr. Lehne. 72. Fortſetzung. Nachdruck verboten. And Gwendoline ließ ihr dieſen frommen Glauben. 0b 6 war ihr eine kleine Heilige! Und ſeit Maltes Tod hatte ſie jeden irdiſchen Wunſch begraben—— ſie war froh und ruhig geworden— nun konnte er keiner anderen mehr gehören, und ſie trieb einen förmlichen Kult mit den Erinnerungen an ihn! Seine Bilder, ſeine Briefe und Gedichte bewahrte ſie wie Heiligtümer auf!— Gwendolines Sorgen um die Mutter vergrößerten ſich. Vier Wochen war ſie bereits zu Hauſe. An ihre Muſik⸗ übungen durfte ſie nicht denken, da jeder Ton die kranke Frau unbeſchreiblich aufregte— und ſchließlich verdichteten ſich ihre Befürchtungen zu einer erſchreckenden, ihr vom Arzt beſtätigten Erkenntnis: Der Geiſt der Mutter umnachtete big 1 war gezwungen, ſie in eine Nervenheilanſtalt zu ringen! ine 1 8 Schwermut umdüſterte das Gemüt der armen Frau; der Zuſammenbruch der Nerven nach den verſorgten, verhärmten Jahren war da, durch den unſtillbaren Schmerz um Maltes Tod beſchleunigt.. „Das iſt dein Werk, Malte!“ dachte Gwendoline voller Erbitterung. And die Sorgen blieben wieder ihr. Das Kapital war ganz aufgebraucht, der wertvolle Schmuck zum größten Teil verkauft. Schulden waren ſogar ſchon gemacht. Sie mußte wieder von Hanna annehmen, 15 hob eg ihr i oben ſein. Sie hatte die 1 e Frau in eine Anſtalt gebracht. ſſen Die nicht. And Gwen⸗ doline wollte das Herz brechen, als ſie von ihr gehen mußte — als ſie das Haus mit den vergitterten Fenſtern verließ, widerſtrebte— aber die Mutter ſollte gut aufge ae hatte die a es über 0 ergehen la trennung von der Tochter empfand ſie das die barg, der ſie das Leben verdankte. Nun war ſie gen allein Sie ſaß am A ein. end in ihrer ſtillen Wohnung am offenen Jenſter, durch das weich und lind die Mabel ler. cli gen. Sie hatte die gefalteten Hände um das Knie geſchlungen und ſtarrte mit trockenen, tränenloſen Augen in den ver⸗ dämmerten Tag. Jetzt war es ein Jahr, daß ſie ſich mit Axel gefunden! Doch wie ſchnell war dieſer kurze Glückstraum vorüber— für ſie war kein Glück— nur Sorgen und Pflicht! Eine nie gekannte Mutloſigkeit und eine ſchwere Trau⸗ rigkeit erfüllten ſie. Was hatte ihr Leben denn noch für einen Zweck? Am beſten, wie Malte es getan, fort aus dieſer Welt— dann hatte ſie Ruhe. Sie ſehnte ſich ſo da⸗ nach, ſich an einen mitfühlenden Menſchen anzulehnen— von ihm getröſtet zu werden—— aber ſie war allein— nie hatte ſie dieſen bie ſo ſchmerzlich und drückend empfunden wie jetzt. Und dieſe Sehnſucht nach dem geliebten verlorenen Mann wuchs ſo allgewaltig in ihr, daß ſie ſeinen W Wee und verlangend die Arme ausbreitete. „Axel— 1 Aber er hörte ſie nicht. Sie legte die Stirn auf das Sanne und ein wildes, verzweifeltes, tränenloſes chluchzen erſchütterte ihren Körper. Und ſie blieb allein. Dreiundzwanzigſtes Kapitel. Seit einigen Wochen weilte die Herzogin Maria Chriſti⸗ na in Ems, um dort ihren hartnäckigen Katarrh vom Winter her, der nicht ſchwinden wollte, a eee Gwen⸗ doline Reinhardt war wieder um ſie; die begleitende 15 dame hatte wieder weichen müſſen— mit dem Eigenſinn der Kranken beharrte ſie auf ihrem Willen. Die Herzogin lag in einem bequemen Stuhl auf der Veranda der Villa, die ſie gemietet, und ließ die wohl⸗ tuenden Strahlen der Morgenſonne auf Gef einwirken. Seltſam blaß und müde mit einem ſtarren Geſichtsausdrück 119 15 da, unempfindlich gegen den ſanften Reiz ihrer mgebung. N 1 5 Gwendoline las ihr vor. Maria Chriſtina hörte aber die Worte kaum; ſie lauſchte nur auf den Klang der tönen⸗ den dunklen Stimme der Freundin 0 ihr 4 00 Ei el—— eftiger Huſtenanfall de 0 20 1 e fa g ö ſie in ihren Armen, bis der Anfall vorüber war und die Herzogin erſchöpft die Augen ſchloß. Sie blieb bei ihr ſitzen, ihre Hand feſt und beruhigend umklammernd. ö „Warum gibſt du dir gar ſo viel Mühe um mich, Liebe? Es hat ja doch alles keinen Zweck mehr!“ meinte Maria Chriſtina müde. „Sage das nicht, Chrißn, es tut mir weh! Du mußt nur wollen— dann wirſt du auch geſund.“ ö „Für wen—?“ „Das fragſt du noch? Für den Herzog— für deine „Immer fur andere— nie für ſch ſeldſl Sch mag nig „Immer für andere— nie für ſich ſe mag n mehr, Gwendoline— ich kann auch nicht mehr!—— Ich bin nicht an der richtigen Stelle— ein beſcheidenes, bürger⸗ liches Glück— ich wäre damit zufrieden geweſen! Für den kalten Glanz und die Macht war ich nicht geſchaffen!— Meine Mutter hat nicht gut getan, mich zu zwingen zu etwas, das meinem innerſten Weſen fremd iſt!— Und den der mir das wahre Glück hätte geben können, den hab' ich fortgetrieben—— in einen frühen Tod——“ „Chriſta, aber er hat dennoch nicht umſonſt gelebt! Du haſt dach ſelbſt geleſen, welche ehrenvollen und rüh⸗ menden Nachrufe man dem jungen Forſcher gewidmet hat, der als Opfer der Wiſſenſ aft im Kampf gegen eine tückiſche Krankheit 7793 iſt. 5 „Und im Urwald hat man ihn begraben. Nur wenige wiſſen um ſeine letzte Ruheſtätte— Palmen wiegen ſich darüber——“ Sie ſchauerte in ſich aon A und legte die Hand über die Augen. Geheimnisvoll und 1700 kam es dann von ihren Lippen:„Und nun ruft er mich, immer Tag und Nacht, und er ſoll auch nicht mehr lange warten! Ich 1505 es— es läßt mir keine Ruhe, meine 8 die iſt mein Tod! Wie einen Geliebten ſehne ich ihn herbei—— und dann wird mir wohl ſein— wohl—“ Die Lider ſanken ihr ſchwer über die Augen, 98 tiefe 1 15 den leidenden Ausdruck des lieben, holden G ts noch verſtärkten.„Und dann werde f ihm nah in ihm, von dem iche Leben wie bgründe trennten—“ flüſterte ä Leichugchen Ges DosSœfs 2 HAchligę grelluuo Oe/ Haschlouqe 1 1 N — 8 GA Ales Ochen ce. VS fichern den& OI 9 Die ſocler in ole feriq bereifete Q Fersilſougé ge- ſegte sche bird bei ſongsomem Grudrmen cer ge und Gfferem limriihren umd eine Niertelstunde ge- Vocht und noc Gbltihſen æuersſ gu worm, concch lol gespili 2s L: Fiehl iges HH ehen und ZA lei, U elglleles UAsgleu! Hillionen Houssfrouen mochen es so uborum nichi quon Sie? n ſecſem foſſe ober milssen Se Jersil gllgig und ohne Zusotz nehmen, und, ue gesogi ume, Hli guldseu zem Weannermangel fur Frauen nicht iminer ganz leicht, aber es iſt doch noch hundertmal beſſer, als draußen in der Fremde den ſicheren Untergang zu finden. War⸗ nend erhebt eine deutſche Frau in China ihre Stimme. ja nicht etwa einem Chineſen als Braut ins Reich der Mitte zu folgen. Die weiße Frau wird von der Familie des gelben Mannes nicht als ebenbürtig betrachtet. Er muß ſich ſogar eine Landsmännin als legitime Gattin dazuneh⸗ men. Zu dieſer Erniedrigung kommt dort noch die allge— meine Geringſchätzung der Frau überhaupt, die einem wei⸗ zen Mädchen auch das Zuſammenleben mit dem Sohne des Himmels als Hölle erſcheinen laſſen muß. Ueberdies dringen die ewigen Unruhen im fernen Oſtaſien die größ⸗ len Gefahren mit ſich, und das übervölkerte Land kann zelbſt ſeine eigenen Söhne nicht richtig ernähren. Alſo auch dort wird man keine Seide mehr ſpin— en können. Iſt es da nicht ganz vernünftig, daß man bei uns die Einführung der ſchon vom Alten Fritz verſuch— ten, aber damals mißglückten Seidenxaupenzucht mit beſ⸗ ſeren Mitteln wiederholt? Die Anpflanzung der Maul⸗ beerbäume ſoll in weitem Umfange geglückt ſein, und die Seidenraupen wird man in Zimmerkulturen nebenbe— ruflich aufpäppeln können. Allem Anſchein nach wird mit dem Geſchäft noch was zu machen ſein, beſonders wenn die liebe Steuerbehörde hilfreich Pate ſteht und für jedes Näuplein etwa eine Bauch⸗-Banderole vorſchreibt, um durch Häufung der Widerſtände den Tatendrang zu ſtei⸗ gern. Denn dann werden die braven Seidenſpinnerinnen um ſo eiliger ihr dankenswertes Lebenswerk vollenden. Eine ganze Welt vperſunkener Romantik wird neu er⸗ ſtehen: die Spinnſtubengeſchichten von anno dazumal finden eine idylliſche Fortſetzung, und jeder Backfiſch. der etwas zuf ſich gibt, webt ſich ſein Fähnlein ſelber. Der Gedanke iſt zu ſchön, um wahr werden zu können. Immerhin— wenn die häusliche Seidenzucht in der Saiſon von Ende Mai bis Ende September 600 bis 800 Reichsmark ab⸗ wirft, wie ein Herr Gotzelt angibt— bei Anfragen Rück⸗ porto beilegen—, ſo iſt das doch ſchon ganz nett und manchem iſt damit geholfen, ohne daß er ſeinen Beruf deswegen aufzugeben braucht. Vermiſchtes. Gedämpf! Pfefferlinge. Jetzt lohnt es ſich wie⸗ der, ein Pfefferlingsgericht zu machen. So ſchmecken ſehr gut ende Pfefferlinge. Die Pilze werden geputzt, gewaſchen und mit kochendem Waſſer überbrüht, dann auf ein Sieb geſchüttet und mit einem Tuch abgetrocknet. Hier⸗ auf röſtet man in einer Pfanne mit Butter oder ausge⸗ bratenem Speck kleine Zwiebeln an, tut die Pilze dazu, dämpft ſie gut und würzt ſie mit Salz, Pfeffer, Zitronen⸗ ſaft und gewiegter Peterſilie. „ Moher das Wort„Getterde“ kommt. Wenn wir letzt an ſchönen Junita über das Feld gehen und überall das hoch 2 5 5 e Getreide ſehen, werfen wir wohl unwillkürlich die Frage auf, woher das Wort 00 J kommen mag. galt ns ſagen, daß das Wort mit„Tragen“ e U 11 es auch. Getreide ſbammt vom Althochdeulſchen ſittegidi“. Das bedeute. affas. mas agekragen wird. Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Ein Rekord in Knochen⸗ brüchen.) Im ſtädtiſchen Krankenhaus befindet ſich ge⸗ genwärtig ein Mädchen in Behandlung, deſſen Krankheit Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Ein Schadenerſatzprozeß ge⸗ gen die Stadt Mann heim.) Auf dem Luiſenring war vor einiger Zeit ein 14jähriger Schüler von rückwärts ine dunkle Ahnung dürfte gegen die Stirnwand eines Straßenbahnwagens angeſto⸗ ßen, wobei er zu Fall kam und überfahren wurde. In der Folge mußte dann das linke Bein des Knaben ab— genommen werden, worauf die Eltern des Kindes eine Schadenerſatzklage gegen die Stadt Mannheim einreichten. Dieſer angeſtrengte Prozeß endete in erſter Inſtanz damit, daß das Landgericht Mannheim die Stadt zu Schadens⸗ erſatz verurteilte, während das Oberlandgericht Karlsruhe die Klage abwies. Auf die Reviſion des Klägers hin ver⸗ urteilte jetzt das Reichsgericht in Leipzig die Stadt dazu, den halben Schaden zu tragen, da einmal der Straßen⸗ bahnwagen mit einer zu großen Geſchwindigkeit gefahren ſei, während weiterhin der überfahrene Schüler anneh— men konnte, daß der Wagen an der Halteſtelle halten Würde. Mannheim.(Der Streik an der Mannhei⸗ mer 3 ngenieurſchule.) In der Verſammlung der Ingenieurſchüler wurde beſchloſſen, dem Unterricht weiter fernzubleiben, bis auf einen an die Reichsregierung ge— richteten Brief die Antwort eingegangen iſt. Seitens der Ingenieurſchule wurde inzwiſchen er Unterricht wieder aufgenommen. Jedenfalls hat ſi. die Zahl der Anhän ger des Streiks vermindert, zumal auch von der Reichs regierung keine Entſcheidung zu erwarten iſt, da die In genieurſchule ein Privat-Inſtitut iſt. Karlstuhe.(Verurteilter Betrüger.) as Schöffengericht verurteilte den 60 Jahre alten Kaufmann Karl Weisflog wegen Betrugs zu ſieben Monaten Gefäng— nis. Unter Vorſpiegelung falſcher Tatſachen hatte der Angeklagt ein den Jahren 1924 und 1925 bei privaten Geldverleihern Kredite von über 25000 Mark aufgenom- men, wofür er ihnen wiederholt die Maſchineneinrichtung ſeines mit einem Sozius betriebenen Fabrikunternehmens in Darlehen verpfändete. Das geliehene Geld wurde als Betriebskapital zur Auswertung einer Erfindung ver— wendet, die jedoch nicht die erhofften Erfolge brachte. D Aus der Pfalz. Ludwigshafen.(Vom Laſtkraftwagenüber⸗ fahren.) Der fünf Jahre alte Karl Dietrich, Bremſer⸗ ſtraße 47 wohnhaft, hängte ſich in der Bremſerſtraße ſtraße an die Kuppelung zwiſchen Laſtkraftwagen und Anhängewagen, ohne daß dies von dem Führer, wie auch von dem Begleitmanne gemerkt wurde. Der Knabe fiel zu Boden und wurde von dem nachfolgenden Anhänge⸗ wagen überfahren. Er erlitt einen ſchweren Schädel⸗ bruch. An der erlittenen Verletzung iſt er im Kranken⸗ haus verſtorben. Ludwigshafen.(Beim Rangieren verun⸗ g.lücckt.) Am Bahnhof Germersheim entgleiſte beim . ein 18 fe 1 00 15 der Rangierer An⸗ re aus Weſtheim(Pfalz) am rechten Bein ei ſtarke Quetſchung. 1515 9 e Frankenthal.(Beim Spielen verunglückt.) Beim Spielen auf der Straße lief der zehnjährige Erich Weſtermann vor ein Auto, das gerade durch das Speyerer Tor fuhr und wurde von dieſem trotz ſofortigen Hal⸗ fahr 1 08 10 ee 8 Kraftwagens über⸗ ren. Der Junge erlitt einen Oberſchenkelbruch und wurde ſofort ins Krankenhaus gebracht. 90 weckt. zu verzeichnen und ſchon vierzig Knochenbrüche gehabt. Es das größte Intereſſe der mediziniſchen Wiſſenſchaft er⸗ Das Kind hat einen Rekord von Knochenbrüchen ſcheint, daß in der Knochenbildung dieſes bedauernswerten Geſchöpfes irgendeine noch nicht näher feſtgeſtellte Sub⸗ ſtanz fehlt, ſo daß die Knochen ſich äußerſt leicht ſplittern. Als das ſchon zehnjährige Mädchen kürzlich vom Bürger⸗ ſteig auf den Fahrdamm trat, erlitt es, wie ſchon oft, wieder mehrere Beinbrüche. Lediglich ſchon ein Auftreten und nicht etwa ein Hinfallen genügte bei dem Kind, um Brüche hervorzurufen. 0 Fraulautern(Saar).(Exploſion in einer Oelfabrik.) Im Betriebe der Oelwerke Meguin explo⸗ dierte ein Miſchkeſſel, wodurch ein Brand f ervorgerufen wurde. Die Feuerwehr konnte das Feuer auf ſeinen Herd beſchränken; troß großer Zerſtörungen erfährt der Be⸗ trieb der Oelwerke keine Unterbrechung. Bei der Explo⸗ ſion wurde ein Arbeiter lehensgefshrlich verletzt. 4 . Kaſſel.(Anklage ang gegen die Ka ſeler Straßenbahnbeamten.) Auf Antrag der Staatsanwaltſchaft iſt nunmehr wegen des furchtbaren Straßenbahnunglücks Anklage gegen den Straßenbahn⸗ ſchaffner der Großen Kaſſeler Straßenbahn Joſeph Hen⸗ trich und den Motorwagenführer Karl Gerlach erhoben worden. Die Anklage ſtützt ſich auf fahrläſſige Tötung und Körperverletzung. Es kann mit Beſtimmtheit ange⸗ nommen werden, daß die Hauptverhandlung bereits am 20. Juni ſtattfindet. Es ſind vier Sachverſtändige und 57 Zeugen geladen worden. 2 Berlin.(Verhaftung einer Diebesbande. Der Berliner Kriminalpolizei iſt es gelungen, eine ge⸗ fährliche Diebesbande und einige Spezialiſten für La deneinbrüche zu verhaften. Bisher ſind 21 Perſonen ver⸗ haftet worden. Ebenſo wurde ein großes Warenlager ge ſtohlener Sachen beſchlagnahmt. Hagen i. W.(Raubüberfall im D⸗ Zug.] Auf dem hieſigen Hauptbahnhof wurde in dem von Ber⸗ lin kommenden Zug D 60 der Ingenieur Otto Ziehler aus Unng beſinnungslos aufgefunden und ins Krankenhaus überführt. Ziehler, der nach Angabe der inzwiſchen ein⸗ getroffenen Angehörigen einen Geldbetrag bei ſich führte, war ohne jede Geldmittel. Ob er das Opfer eines Naab⸗ überfalls iſt, wird die ſofort eingeleitete Unterſachung noch ergeben müſſen. Cböthen.(Schwere Bluttat.) Der Rittergutsbe⸗ ſitzer Kleyp und deſſen Sohn wurden auf der Fahrt von Klein-Paſchleben nach der Domäne Wohlsdorf von einem unbekannten Täter erſchoſſen. Der Täter iſt flüchtig. Ver⸗ mutlich handelt es ſich um einen Racheakt.. 1/ Bekanntmachung. Betr: Ausführung von elektr' Licht⸗ und Kiaftanlagen, ſowie von Waſſerinſtallationen. Die Flrma Math. Fader& Co. Kltſchenſtr. Nr. 11 iſt zur Ausführung von elektr. Licht⸗ und Kraftanlagen, ſowle für Waſſeriuſtallationen zugelaſſen. Biernheim, den 10, Juri 1927. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Heute 2 Blütter.