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Daselbst: Begrüßung der Festgäste, Musikvor- träge, Kunstfahren sowie sonstige Unterhaltungen Nachm. 6 Uhr: Preisverteilung an die Sieger. Die geehrte Einwohnerschaft, insbesondere Freunde und Gönner unseres Sportes sind zu unserem Feste recht herzlich eingeladen. 9 9 Eintritt frei!! 90 Der Fest- Ausschuß. 0 16+ꝓ—A——— 9800000000800 0 08 Kaninchen⸗ und Geflägelzucht⸗Verein Gegründet 1916 N Einladung Sonntag, den 12. Juni, hält obiger Verein ſein 5 8 9 0 U 9 90 9 f e 0 2 0 0 1 1 0 1. Gartenfeſt Preis ſchießen und Preiskegelu verbu 9 0 U 0 0 0 U U 0 0 Tanz⸗Unterhaltung und Geſangsvorträgen hieſiger Geſangvereine alſerhof“ ab. Als Preiſe gelangen nur erſt⸗ im Lokal zum uchttiere(Kaninchen und Haſſige Schlacht ⸗ und flügel) zur Austragung. Freunde und Gönner des Werems find höſt. eingeladen. Der Vorſtand. 4 K * N 9 5 Guterhaltenes Herren⸗ Rad ſpottbillig zu verk. Waſſerſtraße 11. Makulatur- Papier wieder zu haben. Mernh. Anzeiger. Heute Samstag von nachm. 4 Wurſtu. 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Sportplatzes verbunden mit Sportlichen Veranstaltungen und großer Kundgebung der kath. Vereine ſtatt. F e ſt folge Sonntag, den 19. Juni 1927. 5 Uhr Vormittag: Feſtgeläute und Poſaunenchor vom Turm der Apoſtellkirche. 8½ Uhr Vorm: Aufſtellung der Vereine zum Feſtgottesdienſt. 10 Uhr Vormittag bezw. nach Beendigung des Gottesdienſtes Auf⸗ ſtellung des Feſtzuges zur Platzeinweihung. 2 2 Mu f dem F e ſt page a) Uebergabe des Platzes durch Herrn Architekt Kühlwein an den Feſtpräſidenten. b) Begrüßungsanſprache des Feſtpräſidenten. c) Freiübungen, ausgeführt von Brudervereinen und der D. J. K. Viernheim. ch Feitrede des Herrn Aeichstagsabgeordueten Uulverſitäts⸗Profeſſor Dr. Deſſauer aus Fraußfurt. e) Turneriſche Vorführungen— Romriege— 12¼ Uhr nachm.: Rückmarſch der Vereine mit Muſik. 12 Uhr nachm.: Feſteſſen im Gaſthaus zum Freiſchütz. 11.: Nachmittagsgottesdienſt. e ae Nach der Andacht Aufſtellung des Feſtzuges mit Korſogehen. 2½ Uhr nachm.: Eröffnung der Leichathletiſchen Wettkämpfe auf dem Sportplatz. 6 Uhr nachm.: Preisverteilung. Montag, den 20. Juni 1927. 3½ Uhr nachm.: Aufſtellung des Zuges zur Kinderbeluſtigung auf e f dem Feſtplatze. Daſelbſt turneriſche Aufführungen, Preisballonfliegen und Jugendſpiele. Hierzu laden wir die Einwohnerſchaſt, ſowie ſämtliche bürgerliche Vereine herzlichſt ein. Der Feſtausſchuß. 8 —2 5 5 Does Nadf.⸗Verein„Eintracht“. Krieget⸗ u. Golb.⸗Perein Teutonia 8 eee 2 88086 S S S S S S S S 8 S S S S S S S 8 SSSeeede 2 Morgen Sonntag be⸗ ur Betelligung am teillgt ſich unſer Verein an⸗ 50jährigen Inbelfeſt läßlich des 24 jährigen f des Krieger⸗ und Soldaten Stiftugsfeſtes des Radf.⸗ WWereins Lampertheim am Vereins Amicitia hier an nüchſten Sonntag den 12. Juni dem Preiskorſofahren. laben wir ſämtliche Mitglieder Zuſammenkunft im Ber- Dfreundl. ein. Abfahrt 1,7 Uhr einslokal mittags 1 Uhr. mit der Staatsbahn, Um vollzählige Beteili⸗ Es ißt Pflicht, daß wir uns gung bittet recht zahlreich betetligen, beſon⸗ Der Vorſtand. ders in Anbetracht unſeres 25jährigen Stiftungs- feſtes 1928. Der Vorſtand Billige Bettfedern 4 4 5 füllende Sorten Vorwärts 5 gegr. 1906 1 Pfd. graue geſchliſfene K 1.50 1015 e 05 23 44 2.50, Samstag, den 11. Junt, 12 V 3.— und 3.50, daunen⸗ abends ½9 Uhr findet im weiche 50“ 4 6 u. 425 5 91 1.5 ee albwelße ungeſchliffene Nup— weiße e eee 5 , eam. 5 f g 1 til. Bolz 115 4 1 5 wüſte ſe e ſch inen erwartet iernheimerFinzeiget (Biernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt ankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſftr. 1 135] Neues in Kürze. : Nach einer Meldung aus Warſchau glaubt man in dortigen politiſchen Kreiſen, daß die Sowjetregierung eine ultimatir gehaltene Note an die polniſche Regierung ſenden werde, die die Auslieferung des Mörders Wojkowe verlangen werde. 16: An den Ufern des Großen Kanals in China haben weitere Kämpfe ſtattgefunden, wobei die Südtruppen er⸗ hebliche Fortſchritte in der Richtung auf Schanghai machen konnten. 16: Wie offiziell mitgeteilt wird, wird der ameri⸗ laniſche Schatzkanzler Mellon im Laufe des Monats Juli ſich zu einer ſechswöchigen Reiſe nach Europa einſchiffen. 18: Der Aſien⸗Oſteuropa⸗Dienſt ſtellt auf Grund von Angaben der in Berlin vorliegenden Sowjetblätter der letz⸗ ten Woche feſt, daß den 20 Hinrichtungen in Moskau ſeit dem 4. Juni 23 Hinrichtungen vorausgegangen ſind,. jämtliche volitiſche Hintergründe aufweſſen. a Das Programm der Natstagung. Vor und hinter den Kuliſſen. Genf, 13. Juni. Die heute beginnende Sommertagung des Völker bundrats fällt in eine weltpolitiſche Situation, die mal mit dem Begriff„geſpannt“ nur annähernd zutreffen charakteriſieren kann. Dementſprechend konzentriert ſich aue das Hauptintereſſe der Beratungen weniger auf die eigent liche Tagesordnung, als vielmehr auf die bereits geſter begonnenen Ausſprachen der Außenminiſter. Ne ben der ſchon angeſchnittenen Erörterung der Kon— trolle der deutſchen Oſtentfeſtigung und da Verminderung der Beſatzungstruppen wir hierbei der große Konflikt England— Rußlan! wohl den breiteſten Raum einnehmen und auch der ale baniſch⸗jugoſlawiſche Streitfall dürft gleichfalls in größerer Ausführlichkeit hinter den Kuliſſer behandelt werden. . Von den Fragen, die offiziell auf der Rats, ſitzung zur Sprache kommen, intereſſiert dann beſonder; die Memelbeſchwerde, bei welcher es ſich um di bekannten Klagen der Memelländer handelt, die in einel ausführlichen Denkſchrift den Nachweis dafür erbringen, daß dies angeblich autonome Gebiet durch die Gewalt herrſchaft der Litauer ſeit Monaten volllomniei entrechtet iſt. Bekanntlich bemühen ſich die Litaue arum, die Abſetzung dieſes Punktes von der Tagesord nung der Ratsſitzung zu erreichen, doch muß man ſchor im Intereſſe der deutſch-litauiſchen Beziehungen drin, gend wünſchen, daß ſich der Rat auf derartige Verſchlep, pungsmanöver nicht einläßt. Des weiteren intereſſier in ſtärkerem Maße die Angelegenheit des polniſchei Munitionsdepots aufder Danziger Weſtern platte und auch der rumäniſch- ungariſch— Streit, bei dem es ſich um die Frage handelt, ob ein Land auf Grund eigener Geſetzgebung einen Großgrund— beſitz enteigenen darf, der nach dem Friedensvertrage ent. ſchädigt werden muß, iſt von Bedeutung. Daneben wird auch der Bericht intereſſieren, den Dr. Streſemann über die Weltwirtſchaftskonferenz zu erſtat, ſen hat, ſodaß es alſo an Problemen, die der Erledigung harren, auch diesmal gewiß nicht fehlt. Die Maſſenhinrichtungen in Nuß land. Entrüſtungsſturm in England. London, 11. Juni. Der Entrüſtungsſturm über die neuerlichen Maſſenhinrichtungen in Sowjet⸗Rußland kommt in den Berichten zum Ausdruck, die die heutige Morgenpreſſe kus allen Teilen der Welt veröffentlicht. Beſonders Ge⸗ 0 * 1 wicht wird dabei auf den Widerhall in Deutſch⸗ land gelegt und die Blätter geben wörtliche Auszüge der Berliner Preſſe wieder. Von den hieſigen Blättern gehen die„Times“ in einem Leitarlikel auf die terroriſtiſchen Metho⸗ den des Sowjet⸗Regimes ein, wobei ſie feſtſtellen, daß die Tſcheka auch nach dem Tode Dſhierſhinflis ihre blutig e Arbeit fortſetze. Die Methoden der Tſcheka ſeien nie abgeſtellt worden, ſondern nur wäh⸗ rend der letzten Jahre als die Sowjet⸗Regierung ſich um die Wiederherſtellung der internationalen Beziehungen mühte, manchmal etwas gemildert worden. Die einzige Erklärung für dieſen Akt könne man darin ſehen, daß die Sowjel⸗ Behörden inſolge der Miß erfolge ihrer außenpolitiſchen Beſtrebungen von einer Panit er⸗ 568 00 ſeien, aber mit 1 Methoden könne die inkende Autorität der Macht Lenins nicht wie⸗ ö Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreife: (Viernhetmer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiamts Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebsnen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. Montag, den 13. Juni 1927 44. Jahrgang —— K ei W e welben. Lie lul bie blutige Tat verant- wortlichen Männer ſeien ſelbſt ein Oc fer des Ter. rors. Der Moskauer Maſſenmord ſer ein deutlicher Beweis dafür wie Rykow und Stalin ſelbſt den Ab⸗ ee indem ſie ihre Toten hineinzögen. . er„Daily Telegraph“ erklärt, daß kar ein Zweifel darüber beſtehen könne, daß d 285 nelle zroße Terror eine Art Selbſt verteidigung darſtelle. Der Haß gegen die kommunkſtiſche Ge⸗ waltherrſchaft ſei in Sowjet⸗Rußland ein bedeutender Faktor, den die Bolſchewiſten mit blutigem Terror zu begegnen ſuchten. Auch die übrigen Blätter geben im weſentlichen der oleſchen Anſicht Ausdruck.„Darky ew weiſen in dieſem Zuſammenhang daraufhin, daß die Schlagkraft der roten Armee in Wirklichkeit ur zering ſei. Der Terror regiert wieder in Moskau. E Die Regierung der ruſſiſchen Sowjetunion hat dez Welt in einer international bereits über Gebühr zuge ſpitzten Geſamtſituation eine Ueberraſchung wenig erfreu⸗ licher Art bereitet. Das amtliche ruffiſche Telegraphen büro veröffentlichte, ohne daß man von einer Vorge⸗ ſchichte Weſentliches vernommen hatte, die kurz und kapz gehaltene Mitteilung, daß das ſogenannte Kollegium del Vereinigten Staatlichen Politiſchen Verwaltung am Don⸗ nerstng 20 Todesurteile gefällt hat, die un⸗ mittelbar danach auch bereits vollſtreckt wor⸗ den ſind. Die auf Befehl der Moskauer Regierung Er⸗ ſchoſſenen ſind ſämtlich Angehörige der früher, unter dem Zaren. herrſchenden Klaſſen, Mitglieder des einſtigen Hof⸗ udels, des einſtigen Großgrundbeſitzes, Garde⸗ offiziere, Parteigänger Wrangels, und haben ich nach der Feſtſtellung der Sowjetgerichte führend, aktiv »oer fördernd innerhalb der gegen revolutionären Bewe⸗ gung betätigt. Beſonders viel beſprochen wird die Er⸗ ſchießung des Fürſten Dolgorukow, der während einer gewiſſen Zeit ſich in der Tſchechoſlowakei aufgehalten aufgehalten hatte und im Vorjahre über Rumänien nach Rußland zurückkehrte, worauf er alsbald verhaftet und eingekerkert wurde. wurde aktive Mitarbeit zu Gunſten des früheren Groß— fürſten Nikolai Nikolajewitſch vorgeworfen. Es iſt nun bezeichnend, daß auch Berichte und Erläuterungen des zwanzigfachen Todesurteils, die aus Moskau ſelbſt kom⸗ men, mit den ernſteſten Bedenken gegen das Wieder⸗ aufleben eines längſt begraben geglaubten Terrorregi— ments nicht zurückhalten. Auch in der geſamten Preſ⸗ ſe Eu ropas wird offen ausgeſprochen, daß die Po— litik des Blutgerichtes, zu der ſich Moskau heute plötzlich wieder bekennt, der Stel lun gder Sowfet⸗ unton in der curopäiſchen Politik den ſchwerſten Schaden zufügen werde. ö 7 * * Was iſt nun als Urſache dieſes äußerſt peinlick wirkenden Frontwechſels anzuſehen? Großes Erſtauner mußte es bereits hernorrufen, daß di Sowjetregicrung eine Liſte von allerlei Fällen aktiver Umtriebe und Spionagebeſtrebungen herausgab, die angeblich auf das Konto Englands kommen. ke. Denn man konnte in dieſer Anklage kaum das geeia⸗ nete Mitte erkennen, um England in eine Verteidigungs⸗ ſtellung zu operieren. Noch weniger indeſſen begreift man es jetzt, daß die Regierung in Moskau mit der Rück⸗ kehr zu der Terrorpolitik früherer Jahre die große Ge fahr läuft, daß erſtens die monarchiſtiſchen gegen revolutionären Organiſationen größten ſtimmungsmäßigen Vorteil und daß zweitens draußen in der ganzen Melt einheitliche moraliſche Abwehrfront gegen Sowjetrußland gebildet wird. Daß ſich eine ſolche Front bereits bildet, iſt unverkennbar, und daß der Ter⸗ ror ſicherlich nicht dazu beitragen wird, die Kreditbe⸗ dürfniſſe Sowjetrußlands bei der internationalen Fi⸗ nanzwelt der Befriedigung näher zu bringen, braucht ehen⸗ falls nicht beſonders betont zu werden. Mal muß man deshalb fragen: Von ſolchen Geſichts⸗ punkten läßt ſich der kleine Kreis leitender Männer in Moskau bei alledem beſtimmen? Zunächſt einmal wird man annehmen dürfen, daß das neue Regime rückſichtsloſeſter Gewalt, das“ die Sowjet⸗ regierung gegenüber ihren monarchiſtiſchen und zariſtiſchen Gegnern proklamiert und ſeine praktiſche Auswirkung in Geſtalt zahlreicher Todesurteile auf die breiten Maſ⸗ ſen Sowjetrußlands ſtarken Eindruck machen dürf⸗ te. Man hat ferner geſehen, daß die Sowjetreaierang auch lonſt beſtrebt iſt, die Stimmungim ruſſiſchen Vol⸗ ke aufzurütteln, damit die Bevölkerung als Ganzes ſtärker und lebhafter an der Gestaltung der Gegenwart und nächſten Zukunft des Sowietſtaates intereſſiert wird. In einem auf ziemlich genauer Kenntnis der heutigen Verhältniſſe beruhenden Bericht aus Moskau wird dazu im Einzelnen ausdrücklich raden daß man bei der Beurteilung der neueſten drakoniſchen Abwehrmaßnah⸗ mon auch die heutiae innennnlitiſche Laoe in Somiet, Einem Fürſten Meſchtſcherski 0 Man fragt ſich vergebens, was hinter dieſem eigentümlichen Schritt. hin⸗ ter dieſer ſonderbaren Flucht in die Oeffentlichkeit“ ſtek und den haben, eine Und zum zweiten ruHglano int Betracht zlehen muüſſe Vle S 1 170 zer 5 de Sowterregterun fh 1 Schier et er neben außen po li. 8 S gkeiten aller Art dauern ch i nern ſchwer zu k konnte dee 15 e N o mancher anderen Near un ange auler 5 Engen 1 1 ſie jetzt ſelbſt vor wage bende lüſſen zurückſchreckt, um gefahrvoll ä inneren Problem abeulenken. eee ie Frage iſt nur, ob man i skau in der Uufe regung dieſer Tage nicht 0 2. 1 ü 55 ficht 85 im Auslande ſichtbar werden, und Die en de tereſſe des jetzigen Syſtems in Rußland„ e Werden ſollten? Denn darüber wird man fich auch in Moskau nicht im unklaren ſein, daß eine derartige Ter⸗ rorjuſtiz nur Waſſer auf die Mühlen derjenigen bedeutet die die Scheffung einer Einheitsfront gegen den Bolſchewis mus zu predigen nicht müde werden. War man bẽsher geneigt, den Ruſſen gewiſſe Sympa⸗ thien zuzuwenden und den Ueberfall auf die ruſſiſche Bot⸗ ſchaft in Peking, ſowie die Hausſuchung bei der Arcos als nicht eben faire Manöver anzuſehen, ſo zerſtören die jetzigen Terrormaßnahmen der Sowjetregierung das ficht allzu große moraliſche Preſtige, das ſich die Sowjets nuch dem Aufhören der Terrorherrſchaft der erſten Jahre in letzter Zeit zu erwerben vermochten. Wenn heute der amerikaniſche Botſchafter Herrick noch einmal eine ſolche Rede halten würde, die er gelegentlich der Feier des„Memorial Day“ in Paris gehalten hat, und in der er die Machthaber in Moskau mit tollwütigen Hunden ver⸗ alich die man einſperren müßte, um ſie zu heilen, ſo würde er zweifellos weitaus mehr Beifall und An⸗ klang mit dieſer Rede finden, als es damals der Fall war. Kann man in Moskau wirklich überſehen, daß un⸗ ter dem Schlagwort hie europäiſche— hie aſiatiſche Kultur die Schaffung einer Einheitsfront gegen die Sowjets betrieben wird, wobei nur daran erin⸗ nert ſein mag, daß erſt unlängſt in der„Neuen Züricher Zeitung“ der bekannte franzöſiſche Abgeordnete de Jo'u⸗ venel ſich mit ſtarkem Nachdruck für eine„Einigung des Abendlandes“ gegen die aſiatiſche Kul- tur der Sowjets eingeſetzt hat. Die jetzigen Maß⸗ nahmen der Sowjets können jedenfalls nur dazu beitragen, die Reihen der Gegner des bolſchewiſtiſchen Regünes zu ſchließen und die Antiſowjetfront zu ſtärken. . In⸗ Die Steigerung der Steuerlaſten. 5,5 Milliarden Geſamtſteuereinnahmen mehr als 1913. Berlin, 11. Juni. Die erſten Ergebniſſe der Reichsfinanzſtatiſtik füt 1913 und 1925 werden ſoeben von ſtatiſtiſchen Reichs amt veröffentlicht. Es ergibt ſich daraus, daß die geſamten Einnahmen aus Steuern, Zöllen und gleichzuſtellenden Abgaben 1913 insgeſamt 405,5 Millionen Mark be⸗ trugen, im Jahre 1925 hingegen 10 559,7 Millionen. Die Einnahmen ſind demnach um 6.5 Milliarden Reichsmark oder um 160,2 Prozent geſtie⸗ gen. Berechnet man dieſe Einnahmen auf den Kopf der Bevölkerung, ſo entfallen durchſchnittlich auf einen Einwohner im Jahre 1913 70,21 Mark, im Jahre 1923 hingegen 169,20 Reichsmark, was einer Steigerung um 140,99 Prozent gleichkommt, wobei allerdings die geſun⸗ kene Kaufkraft des Geldes außer Betracht bleibt. Die Erhöhung der Geſamtſteuereinnahmen wird ein— mal bewirkt durch die Einführung der ſehr ertragreichen Umſatzſteuer und der Hauszinsſteuer und wei— ler durch die Steigerung der Einnahmen, die bei faſt allen Steuern zu verzeichnen iſt. Die prozentual höchſte Steigerung weiſt die Kraftfahrzeugſteuer auf, mit 1062,5 Prozent. Als Folge der ſtarken Zunahme der Kraftfahrzeuge und der Erhöhung der Steuerſätze. Bei den Verbrauchs- und Aufwandſteuern iſt durch die ſtärkere Beſteuerung des Tabaks die Tabakſteuer jur ertragsreichſten Verbrauchsſteuer geworden. Der Stei— gerungsſatz beträgt 1033,33 Prozent. Hinter der durch⸗ ſchnittlichen Steigerung bleiben die Sinkommenſteuer, die Grunderwerbsſteuer, de Getränkeſteuen und die Zuckerſteuer zurück. Die wichtigſte ſteuerlich: Einnahme bildeten 1925 wie 1913 die Beſitzſteuern, die 1913 52,76 Prozent der Geſamtſteuereinnahmen machten und dieſen Anteil 1925 auf 55,08 Prozent er⸗ höhen konnten. Der Acbeilsplan des Reichstages. Ein umfangreiches Programm. Berlin, 13. Juni. „Morgen nachmittag nimmt der Reichstag ſeine Voll⸗ ſitzungen wieder auf. In einer ſeiner erſten Sitzungen wird ir zunächſt das Ktiegsgerätegeſetz zu verabſchieden haben, ſas die Ein⸗ und Ausfuhr von Kriegsgerät jeder Art, owie ſeine Herſtellung für die Ausfuhr verbietet. Dies Heſetz iſt bekanntlich nach unendlich fangen Verhandlungen A Aus- mii bel Botſchufrerron ferenz vereinvart worden, eine Abänderung ſeiner Beſtimmungen kann daher nicht in Frage kommen, wenn nicht neue Ver⸗ e geführt werden ſollen. Da nach den Genfer ereinbarungen dies Geſetz urſprünglich bis zum 15. Juni angenommen ſein ſollte, d. h. zu dem gleichen Ter⸗ min, zu dem die Verifizierung über die Durchführung der Zerſtörungsarbeiten an den Unterſtänden im deutſchen Fe⸗ ſtungsgürtel bei der Botſchafterkonferenz vorliegen ſollte, ſo wird der Reichstag dies Geſetz als einen der erſten Punkte erledigen müſſen. ö Da verſchiedene geſetzliche Beſtimmungen mit dem Ende dieſes oder nächſten Monats ablaufen, ſo iſt ein ziem⸗ lich umfangreiches Programm vom Parlament zu erledigen. Der Hauptkampf wird ſich dabei ver⸗ mutlich bei den Verhandlungen über die ſogenannte kleine Zolltarifnovelle abſpielen. Die Gültigkeit dieſer Novelle läuft mit dem 31. Juli ab. Damit wird wieder die Frage der Lebensmittelzölle akut und es iſt ja bekannt, daß bei⸗ ſpielsweiſe in Landbundkreiſen die Forderung auf ſehr er⸗ hebliche Erhöhung des Kartoffeleinfuhrzolles er⸗ hoben wird, daß von anderer Seite auch die Beſeiti⸗ gung des bisher zollfreien Gefrierfleiſchkon⸗ kingentes gefordert wird. Bei den Beſprechungen zwi⸗ chen den Vertretern der Landwirtſchaft innerhalb den Regierungsparteien, die unmittelbar vor der Vertagung es Reichstages ſtattfanden, iſt man dafür eingetteten, daf die Erörterung der Zollfragen unmittelbar nach der Pfinaſtferten in Angriff genommen werden ſoll. i Am 30. Juni läuft dann weiterhin ſowohl das Mie lerſchutzgeſetz als auch das Reichs mietengeſetz ab. ſo daf auch die Frage des Mieterſchutzes das Parlament be ſchäftigen wird. Eine entſprechende Regierungsvorlag: die, ſoweit bisher bekannt geworden iſt, im weſentlichen kuf die Verlängerung der jetzt geltenden Be ſtimmungen hinausläuft, hat bis jetzt das Kabi nett noch nicht paſſiert. Am 30. Juni läuft aber nuch das ſogenannte Sperrgeſetz in der Fürſtenabfindungs⸗ frage ab, durch das nun ſchon ſeit faſt zwei Jahren die Fortführung einer ganzen Reihe zwiſchen einzelnen frü⸗ dor voaiorendon Tailios und Lan betreffenden Länderr macht wer frage wird ſich das Parlament befaſſen müſſen, wobei ie Oppoſition zweifellos ihre alten Anträge wieder auf⸗ nehmen wird. 0 Die Regierung wird weiterhin zweifellos auf die Parteien einzuwirken verſuchen, daß unter allen Umſtän⸗ den auch noch der Geſetzentwurf über die Arbelitsloſenver⸗ licherung verabſchiedet wird, wobei daran erinnert ſein mag, daß der Reichsfinanzmini ſter es als aus⸗ geſchloſſen bezeichnet hat, daß das Reich über den 1. Oktober hinaus die Laſten für die Erwerbsloſen tra⸗ gen kann, während bekanntlich die Arbeitsloſenverſiche⸗ tnug den Reichsetat von dieſen Laſten befreit. Es iſt erner damit zu rechnen, daß in der kommenden Tagung es Reichstages auch die erſte Leſung des neuen Strafge⸗ ſetzbuches durchgeführt werden wird. Dagegen iſt nicht anzunehmen, daß das Steuerrahmengeſetz noch im Laufe der Sommertagung dem Parlament zugehen wird, da in dieſer Frage erhebliche Meinungsverſchieden⸗ heiten beſtehen. Auch hinſichtlich des Reichsſchulgeſetzes wird man kaum damit rechnen können, daß, wie ur⸗ prünglich geplant war, das Geſetz dem Reichstag vor den Sommerferien zugeht. Aber auch ohne dieſe Vorlagen bleibt dem Parlament ein recht umfangreiches Arbeitsprogramm, ſo daß man damit rechnet, daß die Tagung des Reichstages bis weit in den Juli hinein- ſeichen wird. Die erſten Beſprechungen in Genf. Oſtkontrolle und Beſatzungsverminderung. Ein Kompromiß? D Genf, 12. Juni. nachdem die führenden Staatsmänner der diesmali⸗ gen Natstagung des Völkerbundes geſtern abend hier ein⸗ getroffen ſind, fand bereits heute vormittag die erſte Fühlungnahme ſtatt, indem Dr. Streſemann ſowohl mit dem franzöſiſchen Außenminiſter, als auch mit Chamberlain konferierte. Obwohl nun über den In⸗ halt dieſer Unterredungen keine beſtimmte Verlautbarrn⸗ gen vorliegen und die Außenminiſter ſelbſt ſich gleichfalls in nur vagen und, dem Genfer Herkommen entſprechenden, opportuniſtiſchen Aeußerungen ergehen, bewegen ſich die Vermutungen der Preſſevertreter gleichwohl in ſehr he⸗ frag wi Prozeſſe inhibtert worden it. Auch mit drefer immer Worm, wober wieber einmal pie Beobachtung g kann, daß gerade das Unbeſtimmte und Ge⸗ heinmisvolle die Phantaſie der anweſenden Berichter⸗ ſtatter beſonders anregt. Dr. es keinem Zweifel unterliegt, daß vor allem die Frage der Verminderung der Beſatzungstrup⸗ 5 n und in Verbindung hiermit das Problem der Kon⸗ rolle der Zerſtörungsarbeiten an den dent⸗ chen Oſtfeſtungen im Mittelpunkt der Anterredungen ſtanden hat, wird in Journaliſtenkreiſen vielfach das Gerücht kolportiert, daß der Gegenſatz, welcher zwi⸗ ſchen der deutſchen und der franzöſiſch⸗engli⸗ ſchen Auffaſſung über die Kontrolle der Entfeſtigung des deutſchen Oſtens beſteht, in der Weiſe überbrückt werden ſoll, daß ſowohl der deutſche Vorſchlag, nach welchem ne u⸗ trale Sachverſtändige die UAeberprüfung vornehmen ſoll⸗ ten, als auch das alliierte Verlangen. das die den Berli⸗ ner Botſchaften der Wrächte Frankreich, England, Japan und Italien zugeteilten Militärattachees mit die⸗ fer Aufgabe betraut haben will, durch ein Kompromiß u bgelö ſt werden ſoll. Dieſes ſoll dann dahin gehen, daß keine öffentliche Kontrolle ſtattfinden würde, ſondern lediglich eine Inaugenſcheinnahme der „Jerſtörungsarbeiten durch die allfierten Militärſachv⸗“ Kandigen und zwar in der Form, daß dieſe als Zivi perſonen ſich von dem Stand der Dinge überzeugten. Dadurch würde dann der von Deutſchland befürchtete Präzedenzfall, der als indirekte Wjedereinfüh⸗ zung der abgeſchafften Militärkontrolle gedeutet werden Baatz, umgangen werden, während gleichzeitig dem zöſiſch⸗engliſchen Verlangen Genüge geleiſtet wäre. Mißtrauen gegen mündliche Verſprechungen. Ob an dieſer Kombination ein Körnchen Wahrheit iſt, läßt ſich naturgemäß nicht mit Beſtimmtheit be⸗ urteilen, doch iſt immerhin zu beachten, daß die Ko m⸗ promißſtimmung in Genf immer ſehr groß iſt und daß auch bei der diesmaligen Völlerbundstagung eine Löſung gefunden werden muß, da im andern Falle frühere Ratsbeſchlüſſe weitgehend berührt werden und Preſtigeeinbußen befürchtet werden müſſen. Es kann da⸗ her der angeführte Gedankengang einen gewiſſen Grad von Wahrſcheinlichkeit für ſich in Anſpruch nehmen, za⸗ mal die Löſung der Kontrollfrage ohne weiteres auch die Frage der Verminderung der Beſatzungstrup⸗ pen auslöſen muß, nachdem die franzöſiſche Auffaſſung dahin geht, daß nur bei einer Frankreich befrie digen⸗ den Klarſtellung der Oſtentfeſtigung die ins Auge geſaßte Herabſetzung der Truppenzahl um 10000 Mann vorgenommen werden könnte. Hand in Hand mit dieſer in Ausſicht geſtellten Er⸗ leichterung der deutſchen Beſatzungslaſt ſteht jedoch an⸗ dererſeits das gewiß nicht unberechtigte deutſche Miß⸗ trauen gegenüber derartigen alliierten Verſprechungen, die ſchon zu oft gegeben, aber niemals dem Sinn oder dem Wortlaut gemäß gehalten wurden. Es iſt daher im Augenblick des weiteren feſtzuſtellen. daß die Stimmung der deutſchen Anterhändler da⸗ hin geht, daß eine Kompromißlöſung hinſichtlich der Kon⸗ trollfrage der deutſchen Oſtfeſtungen nur in Verbin⸗ dung mit einer ſchriftlichen Zuſage auf ſo⸗ fortige Reduzierung der Truppenzahl am Nhein getroffen werden könnte, wozu dann noch zu bemerken wäre, daß auch die allgemeine Auffaſ⸗ ſung der in Genf anweſenden Diplomaten und Politiker ſich entweder in gleicher Richtung bewegt, ober ſich doch wenigſtens in ihrer Mehrheit nicht gegen eine ſolche Sicherſtellung der deutſchen Forderung ſtemmt. Aus dem In⸗ und Auslande. Die Arbeitsloſenverſicherung im Sozialausſchaß. 0 Berlin, 11. Juni. Der Sozialausſchuß des Reichs⸗ tages beſchloß, die Vorlage über die Arbeitsloſenverſiche⸗ rung dahin zu ergänzen, daß nach Bedarf Fachabteilungen und Abteilungen für Angeſtellte geſchaffen werden können. Der Ausſchuß verhandelte ſodann über die Uebergangsbe⸗ timmungen. Von Seiten der Regierung wurde hetont, aß ſie den größten Wert darauf legen müſſe, daß die Ar⸗ beitsloſenverſicherung nach jahrelangen Vorbereitungen nunmehr baldiaſt in Kraft trete. Mit dem Inkrafttreten el Arbertstkofenverſugerung pevurſe es einer 12 1 ſcherung E er Erwerbsloſenfürſorge nicht mehr. Flle d eberlei⸗ un der Fürſorge in die Verſicherung trifft der zur Ver⸗ andlung ſtehende Geſetzesabſchnitt die erforderlichen Be⸗ mmungen. g N Nüczug der franzöſiſchen Truppen aus dem Saargebiet. . Paris, 11. Juni. Wie Havas meldet, hat jetzt das weite Bataillon des 153. Infanterieregiments Sagr⸗ rücken verlaſſen, um in Forbach neue Garniſon zu be⸗ ziehen. Drei Kompagnien des dritten Bataillons wurden aus Sulzbach und in Neunkirchen zurückgezogen. Sie ſol⸗ len in Morchingen garniſoniert werden. Um die vom Völkerbundsrat beſchloſſenen 800 Mann interalliierte Schutztruppen ſicherzuſtellen, wird, wie Havas weiter mel⸗ det, die vierte Kompagnie des dritten Bataillons erſt nach der Ankunft der engliſchen und belgiſchen Kontingente von Sulzbach nach Morchingen verleat werden. Widerlegte franzöſiſche Setze. Iris, 11. Juni. Gegenüber einer tendiziöſen Mel⸗ dung des„Intranſigeant“ aus Lille, das von Deutſchland Deutſchland auf Reparationskonto gelieferte Vieh ſei mit Wurmbronchitis behaftet und vielleicht ſogar absichtlich von den Deutſchen infiziert worden, ſtellt der„Matin feſt, eine von ihm eingeleitete Unterſuchung habe die An⸗ kichtigkeit dieſer Nachricht ergeben. Der Vorſteher der Naturallieferungsabteilung der Bauerngenoſſenſchaft des Nord⸗Departements habe erklärt, daß bisher über keinen der zahlreichen Viehtransporte eine Klage eingelagfen ſei. Der Schlachtkreuzer Moltke gehoben. London, 11. Juni. Der bei Scapa Flow geſunkene 23 000 Tonnen große deutſche Schlachtkreuzer Moltke konnte nach achtſtündiger Arbeit gehoben ind in ſolche Lage gebracht werden, daß er nach dem Abbruchsort ge⸗ bracht werden kann. Die mit den Hebungsarbejten be⸗ traute Firma erklärt, daß die Moltke das größte Schiff iſt, das jemals gehoben werden konnte. Aus Nah und Fern. Frankfurt.(Verurteilter Landesverrä⸗ ter.) Das Große Schöffengericht hatte wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe auf Grund des Paragraphen 6 des Geſetzes vom 3. Juni 1914 den Kellner Hans Hof⸗ mann zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte, der früher bei der Fremdenlegion war. hatte längere Zeit in Verbindung mit franzöſiſchen Geheim⸗ agenten geſtanden und beſtimmte Aufträge erhalten. In der Berufungsinſtanz wurde H. zu einer höheren Strafe. nämlich zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Hannover.(Drei Opfer des Blitzes.) Ueber der Ortſchaft Vardfelde entlud ſich ein ſchweres Gewitter, Ein Blitz ſchlug in einen Neubau und tötete drei Perſonen Mürzburg.(Das Opfer ſeines Berufes. Im Rangierbahnhof Kitzingen wurde der Hilfsbremſer Joſeph May von Würzburg beim Rangieren getötet Der Bruſtkorb war ihm eingedrückt. Der Frühzug bracht— den Toten nach Würzburg zurück. Dortmund.(Feſtnahme eines deutſchen De fraudanten in Frankreich.) Poſtſekretär Kattwin kel aus Bochum, der am 7. September 1926 nach Unter ſchlagung von 344000 Reichsmark Poſtgeldern verſchwun den war, wurde in Frankreich, in der Nähe von Lyon verhaftet. Hierzu teilt die Oberpoſtdirektion mit: Der Poſtüberwachungsſtellen in Bochum und Aachen war be kannt geworden, daß Kattwinkel ſich in Südfrankreich auf halte. Es gelang, ihn in Meron bei Lyon zu ermitteln und feſtzunehmen. Er hatte ſich dort in einem Hote als E. Wyngaerd eingemietet. Man fand bei ihm nu noch 805 Reichsmark und 1900 franzöſiſche Franken. Katt winkel hat die Unterſchlagung im vollen Umfange ein, geſtanden und ſieht jetzt ſeiner Ueberführung nach Deutſch land enten, Eſſen.(Raubmord.) Der Oberſekretär Heinrich Küpper der Knappſchaftskaſſe Bochum wurde in Byfang bei Kupferdreh von einem aus einem Auto ſpringenden Mann überfallen, erſchoſſen und der mitgeführten Knapp⸗ ſchaftsgelder in Höhe von 18 800 Reichsmark beraubt. Das Auto, in dem ſich noch zwei andere Männer befan⸗ den, war kurz vorher in Eſſen geſtohlen worden. Nach dem Mord erlitt der Wagen eine Panne und blieb im Straßen⸗ graben liegen. Die Täter entkamen unerkannt. Wittenberg.(Aufklärung einer Mordtat.) Durch das Geſtändnis des im Derleberager Amtsgefängnis, om Glück vergeſſen. Roman von Fr. Lehne. 73. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Gwendoline ließ die Herzogin reden, weil ſie wußte, daß es ihr wohl tat, ſich auszuſprechen und ſich in ihre Phantaſien einzuſpinnen. Maxia Chriſtina konnte ſich in der Wirklichkeit nicht zurechtfinden; ihre empfind⸗ ſame Seele fühlte ſich von allem verletzt, und ſcheu zog ſie ſich in ſich ſelbſt zurück, ſich dabei immer mehr von dem Gatten, dem etwas derben, ſinnen- und genußfrohen Manne, entfernend. Sie hatte dem Manne ihrer erſten, einzigen, roman⸗ tiſchen Liebe ein treues Andenken bewahrt, hatte ihm Altäre in ihrem Herzen errichtet und betrauerte ihn jetzt, als ſei mit ihm der Gatte geſtorben. „Ob er wohl noch meiner gedacht?“ hatte ſie oftmals gefragt „Wäre ſeine Liebe nicht ſo tief geweſen, Chriſta, er hätte dich nicht gemieden und wäre nicht ſo weit fort⸗ gegangen. Bernd Ivers war ein Mann, der ſein Herz nur einmal fortſchenkt— und dann ganz— für immer.“ „Wenn nur die Sehnſucht nicht wäre, die nie ver⸗ löſchende, nie geſtillte!— Kennſt du ſie, Gwendoline—?“ „Ob ich ſie kenne! Ach, Chriſta——“ Wie ein Auſſchrei kam das von Gwendolines Lippen. Sie legte die Stirn auf die Lehne des Stuhles, in dem die Herzogin ruhte. „Ja, Chriſta, ich kenne die Sehnſucht, die nimmerruhende — aber ich darf mich ihr ja nicht hingeben.“ Da faßte Maria Chriſtina nach Gwendolines beiden Händen,„Iſt's um deinen Axel?“ Gwendoline nickte ſtumm. „So ſage mir doch, Liebe, du biſt darüber ſo een —— warum iſt's zu Ende mit Euch beiden— Das ſchöne, blonde Mädchen wandte den Blick zur Seite, „Frage m ch nicht, bitte.“ 405 Doch die Herzogin ließ nicht nach. 1 „Chriſta, er hegte Mißtrauen gegen mich— und das iſt's, was ich am wenigſten vertragen kann, weil ich die Lüge haſſe— allerdings war der Schein gegen mich— er fragte—und ich gab keine Antwort.“ „Du böſer Trotzkopf! Warum aber ſo ſtolz?“ „Er hätte mir auch ohne Erklärung glauben ſollen! Chriſta, er hatte mich mit Bernd Jvers geſehen, in München — und ſchon vorher in Kreuth, und Blanka Likowski auch, und ſie wird es geweſen ſein, die ihn argwöhniſch gemacht —“ entgegnete ſie leiſe und ich konnte und durfte doch nichts erklären!“ ö „Gwendoline—“ Die Herzogin legte Gwendolines Hände gegen ihre Augen.„Um mich, Gute, Stolze— flüſterte ſie erſchüttert,„um mich haſt du dir dein Glück erſtört? Aber nein, das kann ich nicht zugeben, nein! in ſolches Opfer iſt mir zu groß.“ Sie nahm Gwendo⸗ lines Kopf 10 5810 ihre Hände und ſchaute tief in deren ſtolz leuchtende Blauaugen.„Ja, du biſt ohne 1 biſt gut und treu! Nein, du Liebe, was durch mich verſchuldet iſt, ſoll gutgemacht werden!“ „Nein, Chriſta, ich ſage nochmals: er hätte mir glauben müſſen, auch ohne große Erklärungen! Er wußte doch, daß ich ihn liebte! Genügte das nicht?—— Bitte, tue nichts, Chriſta! Ich bin fertig mit ihm. Ich bleibe bei dir, ſolange du mich brauchſt, und dann habe ich meine Kunſt.“ Jie ließ ſich nicht umſtimmen. Sie wurde beinahe eftig in ihrem Widerſpruch.—„Sein Mißtrauen würde tets trennend zwiſchen uns ſtehen, Chriſtal Gewiß, ich bin empfindlich, ich gebe es auch zu, durch die Verhältniſſe ſo geworden— darauf mußte er Rückſicht nehmen.“ Sie nahm ihre Arbeit wieder zur Hand, eine feine iriſche Spitzenhäkelei, eine Kunſt, worin ſie Meiſterin war — ſie a der Herzogin ſchon ein allgemein bewundertes Ueberkleid gehäkelt. Nach einer Weile brachte ein Diener die Vormitta 1 7 Ein Brief von 17 Likowski und eine große Pruckſache in Büttenpapfer für Gwendoline 10 1 ſich darunter. Die Druckſache trug Blankas riftzüge. ü „Eine Verlobungsanzeige—“ Mit einem gewiſſen Unbehagen, das ſie ſich gar nicht erklären konnte, öffnete ſie nach Erlaubnis der Herzogin ihre Briefſchaften, zuerſt die Druckſache. b. Es war die Anzeige der Verlobung Blanka Likowskis mit dem Oberleutnant Axel von Kronau!“ Nun war es doch geſchehen! Er hatte ſich das Gold⸗ fiſchchen gekapert! Ihr Mund verzog ſich zu einem ſo verächtlichen Lächeln, daß ihr Geſicht ganz entſtellt davon wurde. Sie bemerkte den forſchenden Blick der Herzogin. „Das, was wir vorhin beſprochen, hat ſich erü rigt! Axel von Kronau iſt mit Blanka Likowski verlobt!“ ſagte ſie mit tonloſer Stimme.„Hier die Anzeige—— Und Hanna ſchrieb:„Ja, meine beſte Gwendoline, nun iſt unſere Blanka auch Braut! Möge ihr ein glücklicheres Los beſchieden ſein als mir! Axel von Kronau iſt mir ſehr ſympathiſch, ſo gediegen und ernſt— Du kennſt ihn ja auch! Aber zu Dir kann ich ja offen ſprechen— 10 ürchte, er iſt doch nicht der rechte Mann für Blanka ch wundere mich ſehr, daß die Beiden ſich gefunden haben. Iwar, Mama und Blanka haben es, wie ich wohl bemerkt abe, ſehr gewünſcht, doch Axel Kronau war, obwohl er ehr viel eingeladen wurde, immer reſerviert. Ich glaube, ie Verlobung war beinahe eine Ueberrumpelung für ihn. Am Sonntag war Blanka nach dem Diner im Salon mit ihm allein; ſie hatte es ſehr eilig, ihm ein neues Gemälde zu zeigen, das Mama gekauft! Und als Mama mit mir und General von 1% nach ihnen auch in den Salon kamen, hatte Blanka 6 ſie das Gemälde betrachteten. Mama rief:„Was ſehe i 1 Ihr lieben Kinder!“ Und der General und die Generalin e ſofort ihren Segen! Blanka war ſehr glücklich! ronau war aber verlegen— ganz deutlich ſah ich es ihm an. Der General— Du kennſt ihn ja— wollte das frohe Ereignis gleich mit Sekt begießen, obwohl er bei Tiſch 1 5 genügend getrunken— und die Verlobungsfeier ehnte ſich bis in die ſpäten Nachmittagsſtunden aus! Jetzt hältſt Du mich gewiß für boshaft und für neidiſch — aber das bin ich nicht— von Herzen wünſche ich beiden alles Gute— 5 a (Gortſezung ſelat.] en Leutnant untergefaßt, während Pert VDfebſtahis in Hafr vefmonchen Arveners un l wer ging und vaß vie Ermaßigung des Pisronts auf 5 Peeſt aus Guhlsdorf wurde eine am Dezember 1926 Jusgeführte Mordtat aufgeklärt. Willi Peeſt geſtand ein, den ſeit Anfang Dezember vorigen Jahres verſchwundenen Urbeiter Süder mit einer Axk erſchlagen zu haben und ann unter Mithilfe ſeines Vaters verſcharrt zu haben. die inzwiſchen angeſtellten Ermittelungen ergaben die Rich⸗ gkeit ſeiner Angaben. In der Nähe des Dorfes i an in eineinhalb Meter Tiefe die bereits in Verweſung bergegangene Leiche des Ermordeten. Nach dem Tat⸗ eſtand zu urteilen ſind die Eltern des jungen Peeſt als uſtifter zu der Mordtat anzuſehen. Süder hatte ſchein⸗ ar mit dem Peeſt Diebſtähle ausgeführt und mit. einer nzeige gedroht. f ö 0 Boitzenburg.(Bootsunglück.) Zwei junge Leute unternahmen in einem Paddelboot eine Segelpartie auf der Elbe. Infolge heftigen Sturmes kenterke das Boot die Inſaſſen fielen ins Waſſer. Während der eine ſich bruch ſchwimmen retten konnte, verſchwand der andere ſo⸗ ort in den Fluten. Die Leiche konnte erſt nach einigen tunden geborgen werden. 1 München.(Zwei Kirchenräuber zuelf und ieben Jahren Zuchthaus verurteilt.) Das Münchener Schöffengericht verurteilte die beiden gefähr⸗ lichen Kirchenräuber Rabus und Kokorniak, die unter an. derem in drei Kirchen im Ammerſeegebiet mit Gewalt ein⸗ brachen und dort wertvolles Kirchengut raubten, zu ſchwe⸗ ten Zuchthausſtrafen. Rabus wurde wegen zehn ſach⸗ lich zuſammentreffender Verbrechen des ſchweren Dieb⸗ ſtahls im Rückfalle zu der Geſamtzuchthausſtrafe von elf Jahren und Kokorniak wegen ſieben Verbrechen des Dieb⸗ ſtahls zur Geſamtzuchthausſtrafe von ſechs Jahren verur⸗ tielt. Beiden wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt und unter Polizeiguf⸗ licht geſtellt. Heidelberg.(Ueber 3000 Studierende an der Univerſität Heidelberg Nach dem ſoeben erſchienenen Perſonalverzeichnis wird die Heidelberger Uni— 80 im laufenden Sommerſemeſter von 2892 Stu⸗ dierenden gegenüber 2211 im vergangenen Winterſemeſten und 2641 im Sommerſemeſter 1926 beſucht. Zu dieſer Zahl kommen noch 206 Hörer, ſodaß die Geſamtbeſacher⸗ e ſich auf 3098 beläuft. Eine weitere Steigerung iſt urch neue Anmeldungen noch möglich. Damit hat die Beidelberger Univerſität zum erſten Male ſeit längerer Seit wieder die Beſucherzahl von 3000 überſchritten. Die meiſten Studierenden ſtammen aus Baden; ferner find 161 Ausländer als Studierende eingeſchrieben. Weinheim.(Zum Streit an der Mannhei⸗ mer Ingenieurſchule.) Der hieſige Stadtrat kam auf Grund eingehender Beratung zu dem Beſchluſſe, daß bon einer Verlegung der Ingenieurſchule Mannheim nach Weinheim abgeſehen werden müſſe, weil in erſter Linie ente entſprechenden Unterkunftsräume zur Verfügung ge— ſſtellt werden können. Ludwigshafen.(Abſchaffung des Brücken geldes.) Nachdem ab 1. Juli d. J. 50 Automobile beim Paſſieren der Rheinbrücke in Wegfal kommt, verſuchte die Induſtrie- und Handelskammer Lud. wigshafen auch die Beſeitigung des Brückengeldes für andere Fahrzeuge zu erwirken; man hofft, bayeriſche Staatsminiſterium für Handel, Induſtrie und Gewerbe Schritte unternommen hat, um bis zur endgül⸗ tigen Löſung der Brückenbaufrage auch die gänzliche Beſei⸗ tigung des Brückengeldes durchzuſetzen. Frankenthal.(Noch rechtzeitig bemerkt.) Im Laclierraum der Möbelfabrik Weil an der Eiſenbahnſtraß! brach Feuer aus. Die Urſache wird auf Kurzſchluß in der elektriſchen Leitung zurückgeführt. Nachbarn, die auf den Brand aufmerkſam wurden, verſtändigten die Polizei, die das Feuer noch vor Eintreffen des ſtädtiſchen Löſch— zuges löſchen konnte. Friedberg.(erte Pfändung.) Einem Einwoh⸗ ner im benachbarten Södel ſollten zwei Pferde ge⸗ pfändet werden, die der Beſitzer jedoch nicht gutwillig abgeben wollte. Die Gendarmerie und eine Abteilung Schupo von fünf Mann überſtiegen darauf kurzerhand das Hoftor, um nach wenigen Minuten bereits mit dem Pfandobjekt zu erſcheinen. Der Vorfall hatte eine große Schar Neugieriger angelockt. Appenheim.(Glück im Unglück.) Ein hieſiger Landwirt wollte noch, ehe ein Zug herankam, mit ſeinem Fuhrwerk über den Bahnübergang kommen. In demſelben Augenblick kam der Zug heran und erfaßte den Pflugs⸗ karren, welcher ſchwer beſchädigt wurde. Das Pferd blieb unverſehrt. Der Landwirt wurde zur Seite geſchleudert und kam mit kleinen Verletzungen davon. Dieburg.(Gemeine Tat.) Eine gemeine Tat wurde in der Nacht verübt. In der Erzbergerſtraße im Völkerſchen Hauſe wurde ein Haſenſtall erbrochen und die darin befindlichen 14 Haſen getötet. Es wurde jedoch kein Stück mitgenommen, daraus wäre zu ſchließen, daß ein Racheakt vorliegt. Weilburg.(Ein ungetreueerr Gemeinderech⸗ ner.) Im benachbarten Waldhauſen wurde der Rechner der Gemeinde wegen grober Unregelmäßigkeiten in der Kaſſenführung aus ſeinem Amt entlaſſen. Während eine Prüfungskommiſſion des Landratsamtes im Gemeinde⸗ haus weilte und die Bücher einer Nachprüfung unterzog, ging der Rechner nach ſeiner Scheune und erhängte ſich, Der von der Kommiſſion ſoſgeſtellte Fehlbetrag beträgt mehrere tauſend Reichsm ei. Der Bürgermeiſter wurde nach dieſem Ergebnis ſofort vorläufig von ſeinen Dienſt⸗ obliegenheiten entbunden. 9* Zur Erhöhung des Neichsbankbdiskonts Die Hoffnungen der Börſen. Berlin, 11. Juni. Obwohl ſchon Anfang Mai, als Dr. Schacht die Großbanken veranlaßte, die Spekulationskredite einzu⸗ ſchränken, auch die Möglichkeit einer Diskonterhöhung der Reichsbank lebhaft erörtert wurde, hatte man zu⸗ nächſt doch den Eindruck, daß der Reichsbankpräſident be⸗ ſtrebt ſei, gerade durch die Kreditbeſchränkung der Not⸗ wendigkeit einer Diskonterhöhung auszuweichen. Inzwiſchen hat ſich aber gezeigt, daß die Zuſpitzung er Lage am Geldmarkte ebenſo wie die ſtarke Anſpannung des Deviſenmarktes weit tiefere und ernſtere Urſachen hat, als das Ueberhandnehmen der Effektenſpelulation. Man hat auch in Banktreifen er⸗ kannt, daß die Reichsbank in dem Beſtreben der Wirt⸗ ſchaft, Erleichterun aen zu ſchaffen. doch etwas zu s Brückengeld 10 0 N 0 daß dieſe Frage demnächſt zur Zufriedenheit gelöſt wird, da das Prozent im Januar d. J. nicht im Einklang zu bringen iſt mit der tatſächlichen Stellung unſerer Wirtſchaft und vor allem unſeres Geldmarktes im Rahmen der Weltwirtſchaft. Deutſchland muß leider vorläufig damit rechnen, daß außerdem große 90 ahlungen in ausländiſcher oon 250 bis 300 illionen Rm. auſfweiſt und daß außerdem große Zahlungen in ausländiſchen Valuta für Reparationen und für die Ver zin⸗ ſungen und Amortiſation von Auslandsan⸗ leihen zu leiſten ſind. Das bedeutet nicht nur eine Be⸗ laſtung des Geldmarktes ſondern auch eine außeror⸗ dentlich ſtarke Inanſpruchnahme unſeres Deviſenmark⸗ tes. Die Ausſichten auf eine Reviſion des Da⸗ wesplanes, die geeignet wäre, unſere Reparations⸗ verpflichtungen zu vermindern, ſowie auf eine Beſſe⸗ rung der Handelsbilanz ſind im Augenblick nicht groß. Infolgedeſſen bleibt als einziges Mittel zur Aufrechterhaltung des Kreislaufs der Wirtſchaft nur die Inanſpruchnahme von Auslandskredrten. Der früher ſo reichlich fließende Strom von ausländi⸗ ſchen Krediten iſt ſeit Februar d. J. faſt vollkommen verſiegt, man führt dieſe Tatſache nicht mit Unrecht auf die vorangegangene Diskontermäßigung zu⸗ rück. Umgekehrt hofft man aber, daß die jetzt wieder⸗ hergeſtellte Diskontermäßigung auf E Prozent unſerem Geldmarkte ſehr raſch größere kurzfriſtige Auslands⸗ kredite und ine weiteren Verlaufe auch langfriſtige Anleihen zuführen werde. Aus dieſen Erwägungen her⸗ aus hat die Börſe die weitreichende Maßnahme der Diskonterhöhung, der man vor kurzem noch mit gro— 7 Sorge entgegenſah, mit einer neuen fröhlichen auſſe begrüßt. Die Spekulation hofft, daß die Dis, konterhöhung weitere Kreditbeſchränkunger überflüſſig machen werde. 44„ — Lokales und Allgemeines. — Eine Mahnung an die Motorradfahrer. Es er⸗ cheint dringend nötig, an die Motorradfahrer die ernſte ahnung zu größerer Vorſicht und Fahrdiſziplin zu rich⸗ ten. In der letzten Zeit häufen ſich, beſonders an den Sonntagen, die ſchweren Unglücksfälle von Motorrad—⸗ fahren und durch Motorräder in beängſtigender Weiſe Sie ſend weit zahlreicher, als e Unglücksfälle die durch Autos hervorgerufen werden. In ſehr vielen Fällen wer⸗ den die Anfälle durch überſchnekles Fahren, unvorſichtiges Ausweichen, zu raſches Nehmen von Kurven, Ueberholer anderer Fahrzeuge, Wettfahren uſw. herbeigeführt. Vorn allem kann man immer wieder beobachten, wie Motor— radfahrer ein geradezu mörderiſches Tempo einſchlagen ſodaß auch der beſonnendſte und vorſichtige Radfahrer oder gar Fußgänger in die ſchwerſte Lebensgefahr kommt. Mindeſtens ein Teil der bedauerlichen Vorfälle ließe ſich ganz zweifellos durch ein diſzipliniertes Fähren, durch größere Rückſichtnahme auf den übrigen Verkehr und durch ein vernünftiges Verzichten auf den Geſchwindigkeitsfim⸗ mel vermeiden. Es liegt im öffentlichen Intereſſe, wenn wieder einmal auf dieſe Mißſtände des ſonntäglichen Verkehrs auf der Landſtraße hingewieſen und eindring⸗ lich zu größerer Achtſamkeit und Verkehrsdiſziwlin ermahnt vird! —* Gut Heu! Die Schnitter dengeln ihre Senſen im Abenddämmer⸗ chein.„Ping, pang— ping, pang———“ Luſtig lingt das Lied der Hämmer die Dorfſtraße entlang. „Ping, pang———“ Morgen in aller Herrgotts⸗ rühe. menn die Tauverlen im erſten Sonnenſtrabl alitzern ind gleißen, irgendwo in den Lüften ein Lerchenlied ju⸗ ſelt und ſich Freund„Flinkpfot“, der Haſe, den Schlaf aus en Augen wäſcht, geht es hinaus mit rüſtigem Scheitt um erſten Ernten.„Sſſ,— ſſſ, ſſſ———“ ſingen die Senſen und alle Gräſer und Blumen im lichtgrünen Hag allen unter dem ſcharfen Stahl.„Jetzt wetzt er das Meſ⸗ er.“ raunen die im Morgenwind zitternden Halme,„es ſeht ſchon viel beſſer,“ ſagt der Senſenmann und weiter leht es: ſſſ,— ſſſ,— ſſſ....“ bis alles Gras gemäht iſt. In langen Schwaden, ausgerichtet wie beim Appell. iegen die Gräſer auf harten Stoppeln. Dies iſt die große Varade, die der Wieſentod im Junius hält. Doch der Landmann iſt darob nicht traurig. bieſem Jahre die Heuernte ſo reichlich ausfällt, daß das vürzig duftende Trockenfutter ſeine Scheunen und Speicher üllen wird. Die diesjährige Heuernte bereitet jedem Landmann im Mai große Sorgen: denn der langanhalten— de Regen gab zu Befürchtungen Anlaß, daß das gemäht: Futter wie im vorigen Jahre nicht unter Dach und Fach zebracht werden könne. wodurch ſeinerzeit der Landwirt⸗ chaft ein ungeheurer Schaden zugefügt wurde. In dieſem Jahre ſcheint der Wettergott den Landmanne gnädig zeſinnt zu ſein. Der Juni brachte gleich mit ſeinem Ein— jug echte Hochſommertemperaturen, die das Heu ſchnell und gründlich dörren, daß es kniſtert und knaſtert, wenn man es mit dem Rechen bearbeitet und den bläulichen Farbton erhält, der Zeugnis von der dem Heu inne— wohnenden Kraft als Futtermittel ablegt. Kniſtern muß das Heu, zunderdürr ſoll es ſein, wenn es von den Kühen mit Wohlbehagen gefreſſen werden ſoll. Ja dann macht die Heuernte Vergnügen. Das Ga⸗ beln iſt ſo leicht, als hätte man ein loſes Luftgeſpinſt in den ſtählernen Zinken. Da geht die Arbeit noch einmal ſo ſchnell und Bauer, Knechte und Mäade ſind immer froh, lachen, plaudern und haben ein frönliches Lied auf den Lippen. Trotz all dieſer Erntefreuden, gibt es aber auch Un⸗ angenehmes zu ertragen. Der ſogenannte Heuſchnupfen tritt in dieſer Zeit beſonders auf und raubt dem armen Patienten den guten Erntehumor. Gefährlich kann das friſche Heu demjenigen werden, der es als Ruheſtätte in der Nacht aufſucht. Der würzige Geruch iſt ſo betäubend, daß ſich eine ſchwere Ohnmacht einſtellt, aus der man nur ſelten wieder erwacht. Dies möge allen Wanderburſchen zur Warnung dienen, die auf ſolche Weiſe zu übernachten gedenken. Dem Landmann aber rufen wir zu: „Gut Keul“ Sonntagschronik. um geſt igen Sonntag waren in unſerem Orte eine Fälle von Veranſtaltungen, die alle einen guten Beſuch, und Dank der guten Einſicht des Him⸗ mels einen ſchönen Verlauf hatten. Wenn es auch gegen Abend trüb wurde u. kurz nach 7 Uhr der Himmelſeine Schleußen Iffnete, ſo konnte dies doch den Veranſtaltungen nicht mehr viel antun.— Das Hauplfeß war wohl das 24lährig Er freut ſich, daß in, d 0 auf die Anregung des Herrn Oberbürgermeiſters in die Stiftungsfeſt des Radfaßrervereins„Amicitia“. Dazſelbe wurde Vormittags durch ein Vereinsrennen eingeleitet, bei welchem der Mannſchaft des Radſahrerbundes die Sieges⸗ palme zuflel. Im Corſofahren gelang es dem Nabſahrer⸗ Beiein„Eintracht“, der in ſchmuckem Fahrdreß mit Schleife antrat, den 1. Preis zu erringen. Auf dem Feſtplatz fan⸗ den ſich dann die Sportfreunde dei Muſikvorträgen und ſonſtigen Unterhaltungen fröhlich zuſammen um ſich nach der Preis verteilung mit dem frohen Bewußtſein zu trennen, elnige gemütliche Stunden im Freundeskreiſe verlebt zu haben.— Auch das 1. Gartenfeſt mit Tanz ete. des Ka⸗ ninchen⸗ und Seflügelzuchtvereins hatte eine große Menſchen⸗ menge angelockt, die ſich an der neu hergerſchteten Garten⸗ wirtſchaft vom„Kalſerhef“ beim trinken, ſchmauſen Muſfik und Tanz wohl ſein ließen.— Im Gaaſevärdel war es be⸗ ſonders luſtig. Es war ſicherlich kein ſchlechter Gebanke ein ſolches Feſt, das einem Familienfeſt glich, zu arrangieren, und iſt hier denjenigen, die ſich in ſelbſtloſer Welſe zur Ver⸗ fügung geſtellt hatten, beſonders Dank zu ſagen. Mit 27 geſchmücken Geiſen, unter Vorantritt eines Trommlerkorps zog der Feſtzug durch die Burſtädterſtraße zum Tambour wäldchen. Wie freuten ſich dle Alten, als ſie ſich im Kreiſe der Jugend wiedertrafen Nie herrſchte ein ſchönerer Freund⸗ ſchaftsgeiſt und das Zuſammengehörigkeitsgefühl wurde ſo recht lebendig. Es war ſchön und wird wohl jedem Gaaſevärdler noch lange gedenken.— Der Krieger⸗ u. Soldatenverein„Ten⸗ tonta“ und der Kameradſch. Wohlfahrtsbund haben in ſtatt⸗ licher Anzahl an dem Stiftungsfeſt des Lamperthelmer Brudervereins teilgenommen. Die Lampertheimer werden wohl ihr Beſtes zur Unterhaltung ihrer Gäſte getan haben. — Ob die Freiw. Sanktätskolone bei ihrer Sammlung einen vollen Erfolg hatte? Hoffen wir es! Denn in Anbetracht der guten Sache wird wohl jeder ſicherlich gerne ein Scherf⸗ lein beigeſteuert haben.— Die Tanzunterhaltung im Fürſten Alexander und auch das Central Theater mit ſeinem erſtkl. Schlager⸗Programm hatten einen reichen Zuſpruch.— So herrſchte den ganzen Sonntag reger Betrieb in den Straßen, der ſich erſt am Abend, als der Regen einſetzte, legte. Wegen Ruheſtörung kamen über Sonntag 8 Perſonen zur Anzeige. Im Silberkranze. Herr Johann Roos 5., Waſſerftraße 29, konnte diefer Tage mit ſeiner Ehefrau Katharina geb. Eſchwei das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern. Wir gratulieren und Glückauf zur gol⸗ denen Feier! »Radfahrer⸗Verein Eintracht. Einen ſchönen Erfolg hatte der Verein am geſtrigen Sonntag anläßlich des Stiftungsfeſtes des Radfahrer Vereins Amicitia zu verzeichnen. Es wurde ihm beim Korſs in Klaſſe A mit 145 Punkten der 1. Preis zuerkannt. Auch im Mann⸗ ſchaftsfahren konnten die Rennfahrer trotz Kettenbruch und Reifenſchaden den 6. Platz einnehmen. Im Langſamfahren wurde der Ortsmeiſter von 1926, das Mitglied Georg Müller, mit dem 1. Preis bedacht. Zu allen dieſen Er⸗ folgen unſere herzlichſte Gratulation. * Bei der Grasverſteigerung, welche heute vor⸗ mittag von der Gemeinde Viernheim im Engel vorge⸗ nommen wurde, wurden für die Wieſenloſe der Ortsbürger, für das Los ca. 3750 qm., von 30—90 Mk, geboten. Die deutſche Fußballmeiſterſchaft. Das Ent- ſcheldungsſpiel zwiſchen Hertha⸗Berlin S. C. und dem 1. F. C. Nürnberg um die deuſche Meiſterſchaft hat am geſt⸗ rigen Sonntag im Deutſchen Stadion in Berlin- Grunewald ſtattgefunden und endete mit einem 2:0 für Nürnberg. 55000 Zuſchauer haben dieſem hochintereſſaaten Spiele bei ⸗ 1 7 Somit iſt. im Jahre 1927 Nürnberg deutſcher eiſter. 25. Heſſiſchet Landes ſenerpehitag Worms! Unter den zahlreichen und erfreulichen Tagungen, die in den Mauern der alten Nibelungenſtadt in dieſem Sommer abgehalten werden, dürfte der 25 Heſſiſche Landes⸗ feuerwehrtag Worms die Glänzendſte werden. Abgehalten in den Tagen vom 2. bis zum 4. Juli, verſpricht er nach den großzügigen Vorbereitungen, die die freiw. Feuerwehr Hände des Verkehrsvereins gelegt hat, einen glänzenden Verlauf. Sein Werbeplakat mit dem brandroten Hahn wird bald von allen Straßenecken und Straßenfäulen flammen und unter der Doviſe:„Gott zur Ehr, dem Nächften zur Wehr!“ und„Einer für Alle, Alle für Einen“ auch die Bürgerſchaft, derem Schutze ſie bei Tag und Nacht ſtets unermüdlich dient, zu gleichfalls hilfsbe⸗ reiter und werktätiger Unterſtützung aufrufen. Mit ihm verbunden iſt eine Feuerwehrausrüſtungs⸗ und Löſchgeräteausſtellung in der Turnhalle am Jahn⸗ platz, die am Freitag, den 1. Juli eröffnet wird. Da mit einem Maſſenbeſuche von Feuerwehren nicht nur aus ganz Heſſen, ſondern auch aus den Nachbarſtaaten gerechnet werden dürfte, bietet ſich den Fachfirmen eine glänzende Gelegenheit zu einer erfolgreichen Vorführung ihrer Fabvikate, deren Anmeldung die Feſtleitung im Rat⸗ hauſe entgegennimmt. Am 2. Juli leitet nach einer nach⸗ mittäglichen Verbandstagung im ſtädtiſchen Spiel⸗ und Feſthaus(Mozartſaal) ein großer Zapfenſtreich mit nach⸗ folgendem Komerſe in der Feſthalle auf dem Feſtplatz an der Turnhalle die Tagung ein. Anſprachen, Maſſen⸗ chöre und Aufführungen der Wormſer Turnerſchaften werden abwechſlungsreichſte Unterhaltung bieten. Der Hauptfeſt⸗ tag, Sonntag der 3. Juli, ſieht nach einem Tagweckrufe vormittags 11 Uhr eine große Schul- und Angriffsübung auf dem Marktplatz einen Feſtzug und ein allgemeines Volksfeſt auf dem Feſtplatze vor, das mit Jugendſpielen, Wurſtſchnappen, Sacklaufen Kletterbaum und Topfſchlagen die alten Feſte auf der Kieſelswieſe wieder aufleben laſſen wird. Am Montag, den 4. Juli wird das Volksfeſt in vollem Umfange fortgeſetzt. Ein glänzendes! Brillantfeuer⸗ werk am Abend wird dann den Schluß der Tagung bilden. Die altbewährte Gaſtfreundſchaft der Nibelungenſtadt wird ſich bei dieſem Feſte neu bewähren. a Ob im Leder⸗ oder im Meſſinghelm rufen wir allen Wehrmännern im breiten, rot⸗ und e e Leib⸗ el mit dem blanken Feuerbeil am blltzenden Kara · erhacken alſo heute ſchon zu:„Auf nach Worms!