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Wegen der Wichtigkeit der Beſprech⸗ ungen werden auch die Ehrenmitglieder der Martantkſchen Jünglingsſodalität ge⸗ beten zu erſcheinen. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Präſes: Hainz, Kpl. Aenne 25 . Odenwald ⸗Klub a 78 ſtatt.— erſcheinen. Mit Wandergruß„Friſch Der Vorſtand. Ortsgruppe Viernheim Anläßlich 2 918. n Wanderung am 19. ds. Mona findet am Amen den Dienstog, VOLK den 14. ds. Mts. abenos 8 Uhr 7 m Klublokal ein Klubabend n Da die Verlegung der Wanderung geplant iſt, werden die Mitglieder gebeten, vollzählig zu VENUHIDEN NF GROSSEN S FEST abSsTELLIU NC KONANAER SFE SLZ UGVOIMS- Bl STG UHC EN. BRILLANT FEUER EHU HAUPT FESTE SONNTAG 3/ ONTAG q auf“ eee Bedeutende Südfrucht⸗ und Landes⸗ produhten· Gvoßhandlnug m bereits vorhandenem großen Kundenkreis ſucht füt Viernheim und Umgegend tüchtigen Vertreter Offerten mit Angaben der früheren Tätigkeit unter k U 1380 an die Exped. dr. Ztg. f Frachtbrie erhältlich in ber Buchdruckerei Viernheimer Anzeiger. 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Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 1 * r Neues in Kürze. 1: Die heiden Ozeanflieger Chamberlin und Levin haCben am Grabe Richthofens im Berliner Invaliben⸗ friedhof einen Kranz niedergelegt. 15: Die Deutſche Kolonialgeſellſchaft erklärte in ihrei Königsberger Tagung eine großzügige Siedlungs⸗ und Kolonialpolitik für nötig zur Geſundung des deutſchen Vollslebens. 18: Die franzöſiſche Regierung hat den zu Gefängnie herurteilten Ronaliſtenführer Daudet, der ſich in ſeinem Zeitungsgebäude verſchanzt hatte, unter gewaltigem Po lizeinufgebot verhaften laſſen. 18: Die Mitglieder der Interalliierten Kontrolllom: miſſion für Bulgarien verlaſſen Sofia nach dem 15. Juni. 1: Ein beſtimmtes Gerücht aus Moskau beſagt, daß Trotzki, Radek und Sinowjew nach Sibirien transpor⸗ liert wurden. Eine Beſtätigung der ſenſationellen Nach⸗ kicht liegt noch nicht vor. Zwiſchen 1913 und 19285. Das Mehr an Steuern. Von Dr. rer. pol. Arthur Dieckow. * Von den Statiſtiken iſt bekannt, daß man ſie gebrau⸗ chen kana, wie man will. Immerhin aber gibt es bei der Verwertung der Statiſtiken gewiſſe Normen, über die man nicht hinauskann und an denen nicht zu drehen, und zu deuteln iſt. So bedingt der Wert jeder Statiſtik iſt, ſo liegt in ihr doch etwas Abſolutes. Inſofern kann man ihr auch Vertrauen ſchenken, wenn man ſich noch ſo ſkeptiſch Zahlenvergleichen gegenüberſteht. Das kann man vor allem an der großen Finanz⸗ ſtatiſtik ſehen, die, wie bereits berichtet, dieſer Tage veröfffentlicht worden iſt. Die Aufſtellung dieſer Statiſtil iſt ſeinerzeit im Auguſt 1925 vom Reichstag beſchloſſen und durch eine Verordnung vom 9. Februar 1926 angeord— net worden. Sie ſollte eine genaue Ueberſicht über die ge— ſamte Finanzgebarung der öffentlichen Hand liefern und dadurch Anhaltspunkte ſchaffen zu einer, den Vorkriegsver⸗ hältniſſen angepaßten Regelung des Finanzausgleichs mit den Ländern. Gleichzeitig ſollte das Material auch dazu dienen, die Verringerung der Steuerlaſt, die beſonders in der Nachkriegszeit ins Ungeheheure gewachſen iſt, herbei— führen zu helfen. Die Aufſtellung der Vergleichszahlen war ein ſchwieriges Stück Arbeit, da die Verhältniſſe weſent⸗ lich andere geworden waren und ein einfaches Gegenüber— ſtellen der Zahlen infolge der Umwälzung, die ſich durch die Erzberger'ſche Finanzrekorm vollzogen hat, nicht ohne weiteres möglich war. Der präziſen Arbeit der mit der Aufſtellung befaßten ſtatiſtiſchen Behörden iſt es aber ge— lungen, ein Bild herzuſtellen, das eine genaue Aeberſicht ermöalicht. Vor allem ergibt ſich daraus, daß das durch Krieg und Inflation verarmte deutſche Volk gegenüber der Blüte⸗ ſeit im Jahre 1913 ein bedeutendes Mehr an Steu— irn aufzubringen hatte. Während im Jahre 1913 in Deutſchland aus Steuern. Zöllen und ähnlichen Abgaben etwas über 4 Milliarden Reichsmark eingenommen wur⸗ ſen, waren es im Jahre 1925 über 10,5 Milliar⸗ en Reichsmark. Die Differenz betrug alſo 6.5 Milliarden, in Prozent ausgedrückt 160 Prozent. Wenn nan dieſe Summe auf den Kopf der Bevölkerung mrechnet, ſo fiel im Jahre 1925 auf jeden Deutſchen eine Steuerlaſt von 169,20 Reichsmark, während im Jahre 913 die Kopfquote nur 70,21 Reichsmark betrug. So agen die Dinge im Jahre 1925. Heute iſt noch eine we⸗ entlichere Verſchlechterung zu konſtatieren, da ſich die Re⸗ ſarationslaſt, die jetzt nuch dem Dawesplan abgetragen verden muß, unterdeſſen weſentlich erhöht hat. Was die Steuerarten betrifft, ſo verteilt ſich die Mehr⸗ ſelaſtung vor allem auf die Einkommenſteuer, auf die Umſatzſteuer und auf die Hauszinsſteuer. Bei der Ein⸗ zommenſteuer hat ſich eine Mehrbelaſtung für jeden Kopf der Bevölkerung von etwa 15 Reichsmark heraus⸗ jerechnet. Sie betrug im Jahre 1913 24,22 Reichsmar! ind im Jahre 1925 39,34 Reichsmark. Die Umſatzſteuer ind die Hauszinsſteuer, die es vor dem Kriege nicht gab, igurieren in der auf den Kopf der Bevölkerung gerechneter Steuerſumme mit 22,61 und 20,20 Reichsmark. Auf Reich, bänder und Gemeinden verteilt, erhielten aus dem steuereingang das Reich im Jahre 1913 1.6 Milliarden, m Jahre 1925 4.3 Milliarden, Reichsmark, die Länder 913 781. Millionen, 1925 2,3 Milliarden Reichsmark und e Gemeinden 1913 1,5 Milliarden, 1925 3,2 Milliarden ſeichsmark. Danach find die Gemeinden im Jahrt 925 weſentlich ſchlechter geſtellt geweſen, ale or dem Kriege. Das dürfte aber darin ſeinen Grund aben, daß auch ihre Ausgabenetats ſich verringert haben, ndem eine Reihe von Aufgaben von den Ländern über⸗ lommen worden ſind. a Wenn man all dieſe Zahlen unbefangen auf f wir⸗ en läßt, ſo kommt man zu dem erſchreckenden Schluß, daf lie Aufwärtsbeweauna der Steuerfaſf in einem Maße vo Anzeigenpreife Viernheimer Tageblatt iernheimerfinzeiger * * (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koftet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Auslands. Amisblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebsnen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. Dienstag, den 14. Juni 1927 J Duzierer oll. Ferner lich gehr, das ſchuezuich eines Tages ote„ ense des Er— träglichen überſchreiten muß. Ein Volk, das verarm! aus Krieg und Inflation herausgekommen iſt, iſt auf di Dauer nicht imſtande, ſolche Steuerſummen herauszuwirt— ſchafften. Es muß unter dieſer Steuerſchraube eines Tages verbluten, wenn nicht endlich einmal die Rückwärtsdrehunge erfolgt. Die Finanzſtatiſtik, hinter deren nüchterner Zahlen ſich Tragödien über Tragödien verbergen, ſollte der Anlaß dazu geben, ernſthaft zu überlegen, wie man ir Zukunft verhüten kann, daß noch mehr Milliarden dazv kommen, und daß von dem jetzigen Stande Abſtriche ge⸗ macht werden. Vor allem die Frage der Verwaltungs reform könnte eines der Mittel ſein, die Ausgaben zr Andererſeits darf kein Mittel unverſucht blei⸗ den, um d. Aufſtieg der Wirtſchaft zu fördern. Es ſcheint aber nicht, d= ſich der ſtarke Mann findet, der dieſe Auf— gabe bewältigt. Etöffnung der Genfer Natstagung. Noch keine Entſcheidung in der Memelfrage.— Die dent⸗ ſche zivile Luftfahrt.— Der Völkerbund zur Seeabrüſtungs⸗ konferenz. D Genf, 13. Juni. Heute vormittag 11 Uhr ift die Tagung des Völker⸗ bundsrates mit einer Geheimſitzung eröffnet wor⸗ den, an der Dr. Streſemann, Briand, Chamberlain, Graf Iſhii, Scialoja, der rumäniſche Botſchafter in London, Titulescu, Dr. Beneſch, der holländiſche und der ſchwedi⸗ ſche Außenminiſter, die ſämtlichen Delegierten von Aru⸗ guay und St. Salvator, Chile, ſowie der chineſiſche Ge⸗ ſandte in Rom, Chu, teilnahmen. In dieſer erſten Sitzung vurde die Tagesordnung endgültig feſtge⸗ etzt, doch kam wider Erwarten die Memelfrage, der man mit größtem Intereſſe entgegenſah, nicht zur Ver⸗ jandlung, vielmehr wurde der endgültige Entſchluß iber das Schickſal dieſer Beſchwer de auf eine, für morgen dormittag halb 11 Uhr feſtgeſetzte zweite Geheim⸗ ſitzung zurückgeſtellt. Sier ſteht dann die Frage zur Entſcheidung, ob die Memelbeſchwerde von einer Un⸗ klerkommiſſion oder vom Nat ſelbſt geprüft e⸗ den ſoll. Zu Beginn trag des Neichsaußenminiſters Str nann beſchloſſen, die auf der Tagesotbnung ſtehende Einreichung der Liſte der deutſchen zivilen Luftfahrt beim Völkerbund zwecks Regiſtrierung von der Tagesordnung der Ratstagung abzuſetzen, da dieſe Frage bereits in direkten Verhandlungen zwiſchen der beutſchen Regierung und der Botſchafterkonferenz gere⸗ zelt worden iſt, wodurch eine Erörterung dieſer Frage dor dem Völkerbundsrat ſich erübrigte. Sodann eilte der Genralſekretür des Nölferhundes mit. daß die Regierungen von Amerita, England und Japan die Mit⸗ virkung des Generalſekretatriats zur Durch⸗ führung der am 20. Juni in Genf beginnenden Drei— Seemächte-Konferenz beantragt hätten. Nach⸗ hem der Rat dem Generalſekretarint die Genehmigung zur Nitwirlung an der Durchführung erteilt hatte, wurde die Heheimſitzung abgebrochen und die Oeffentlichkeit herge⸗ tellt. Die öffentliche Sitzung.— Behandlung der Danziger Fragen. Die öffentliche Sitzung des Völkerbundsrates begann lodann um 11,30 Uhr unter Vorſitz Cham⸗ derlains. Zur Behandlung gelangten zunächſt Dan liger Fragen. Als erſter Punkt wurde die Aufhe⸗ hung der Danzig auferlegten Beſchränkungen des Flug— ſeugbaues erledigt. Präſident Sahm bat um be⸗ ſchleunigte Erledigung dieſer Frage. Völkerbundskommiſſar oan Hamel und der Vertreter Chiles als Berichterſtat⸗ ter ſchloſſen ſich dieſer Bitte an. Ohne weitere Debatte würde auf Vorſchlag des Generalſekretärs des Völker⸗ bundes beſchloſſen. die Frage zunächſt vom Luftfahrt⸗ Anterausſchuß der ſtändigen Militärkommiſſion prü⸗ fen zu laſſen. Da der Luftfahrtunterausſchuß erſt im September zuſammentritt, dürfte die Angelegen⸗ heit erſt auf der Septembertagung wieder den Rat be⸗ ſchäftigen. Es iſt außerordentlich zu bedauern, daß aus rein formalen Gründen eine ſolche Hinauszöge⸗ tung der Entſcheidung vorgenommen worden iſt. Umſo⸗ mehr als gegen die Aufhebung der Beſchränkungen keine Einwände erhoben worden ſind. Der Rat nahm dann einen Antrag van Hamel an, nach dem der Völkerbundskommiſſar in Danzig di Entſcheidung über die Durchfuhr von Kriegsmate⸗ tial nach anderen Ländern als Polen treffen wurde ein 1„ des Danziger der Beratung wurde ſodann auf An⸗ N r. 44. Jahrgang Senats uno oder porn u, Negterung aſfſge⸗ jommen, nach dem das Generalſekretariat des Völker⸗ bundes die Ernennung des Präſidenten des Danzig⸗wpolni⸗ chen Schiedsgerichtshofes auf Grund des Abkommens über zas Tabakmonopol treffen ſoll. Damit waren die auf ber Tagesordnung ſtehenden Danziger Fragen erledigt. Zum Schluß der Sitzung begründete Chamberlain einen Antrag zur Herabſetzung der jährlichen Ratstagungen von vier auf drei in längeren Aus⸗ ührungen. Gegenüber den geltend gemachten Bedenken rug er vor, dieſe Frage auf der Ratstagung im Septem⸗ zer bei der neuen Zuſammenſetzung des Rates erneut zu dehandeln. Der Rat beſchloß demgemäß und vertagte ſich bann auf morgen vormittaa 11 r. 5 g Eine ſaarländiſche Kommiſſion in Genf. Heute vormittag iſt unter der Führung des Ge heimrats Röchling eine ſaarländiſche De⸗ legation in Genf éingetroffen. Auf der Tagesordnung der Ratstagung ſtehen diesmal keine Saarfragen, jedoch wird, wie verlautet, die ſaarländiſche Delegation mit den Ratsmitgliedern in Fühlung treten, um auf die ernſter Widerſtände aufmerkſam zu machen, die zich in der Bevölkerung des Saargebietes gegen die Einführung der auf der Märztagung beſchloſſenen internationaler Bahnſchutztruppe geltend machen. Wie bekannt, ſol dieſe Trupppe bereits in der allernächſten Zeit ihre Funk⸗ tionen aufnehmen. Frankreich, Genf und Locarno. Pariſer Preſſeſtimmen zur Rheinlandfrage. Paris, 13. Juni. Obwohl es ſchon ſeit einigen Tagen feſtſteht, daß die Frage der vorzeitigen Rheinlandräumung in ihrer Geſamtheit nicht auf der diesmaligen Ratstagung des Völkerbundes zur Erörterung kommen wird, wird dieſes Thema von der franzöſiſchen Preſſe eingehend beſprochen und in Verbindung damit auch die Frage der Reduzie— rung der Beſatzungstruppen erörtert, die ja auf jeden Fall Gegenſtand der perſönlichen Fühlungnahme der Außenminiſter ſein wird. Wie bereits in früheren Verlautbarungen, ſpielt hier naturgemäß auch die Frags der Stellung Deutſchlands zum engliſch⸗ruſ⸗ ſiſchen Konflikt eine ſehr bedeutſame Rolle und die große Boulevardpreſſe glaubt ſogar hierin den Schlüſ— ſel für die künftige Stellungnahme lands zum Rheinlandproblem erblicken zu können. Aebereinſtimmend wird dann feſtgeſtellt, daß die Natstagung des Völkerbundes keine überraſchende Ergebniſſe zeitigen werde und auch die Urteile über die Locarnovolitik ſind ſehr ſkeptiſch gehalten. Denn da es ja mit Fingern zu greifen iſt, daß der frü⸗ her mit ſo ſchönen Worten geprieſene Locarnogeiſt ſo ziem⸗ lich in ſeinen letzten Zügen liegt, glaubt man ſogar vor⸗ ausſagen zu können, daß auch ietzt dieſer Politik kein unrur» Teucn krrugebtuſen werde, woben vo Schuld an dieſer Wandlung Deutſchland zugeſchoben wird das hisher noch keine Aenderung in ſeiner Haltung gegen über Frankreich und ſeine Alliierten an den Tag geleg hahe. Da bei einer ſolchen Polemik wohlweislich da— Ausbleiben der berühmten Rückwirkungen die Deutſchland in Locarno feierlichſt verſprochen wurden verſchwiegen wird, iſt auch die Tendenz dieſet Berichterſtattung klar, indem man ſchon vor Beginn den Diskuſſion in Genf die Situation ſo zu verwirren ſucht, daß eine möglichſt undurchſichtige und ge⸗ ſpannte Atmoſphäre erzeugt wird, die es dann Unmöglich machen ſoll, daß die im Vordergrund ſte⸗ hende, grundſätzliche Frage, nämlich das Einhalten der Verſprechungen von Locarno über eine ſichtbare Re duzierung der Beſatzungstruppen, erledigt werden kann Die Zerſlörungsarbeiten im Oſten beendet. Offizielle Note der Reichsregierung. b Berlin, 13. Juni. Nachdem der Sachverſtändigne der Reichsregierung Generalleutnant von Pawels die Beſichtigung de Zerſtörungsarbeiten an den 34 Betonunterſtänden im Syſtem der deutſchen Oſtbefeſtigungen, die nach den Pariſer Vereinbarungen zerſtört werden ſollten, beende! hat, ſind heute die Berliner Perſonen der in der Botſchaf⸗ terkonferenz vertretenen Mächte von der Durchfüh⸗ rung der Schleifungen in Kenntnis geſetz worden. Der Note ſind Anlagen in Geſtalt von Plänen und photographiſchen Aufnahmen heigefügt. Rußland bau; ſeine Luffffreitträfte aus. „Unſere Antwort an Chamberlain.“ 0 London, 13. Juni. Nach Meldungen aus Moskau haben die Sowjethe⸗ hörden beſchloſſen, heute ein Zirfuſar unter dem Titel„Un⸗ (Ea Eng⸗ ere Antwort un Chuntbertain zu veröffentlichen, in dem ie Notwendigkeit des Ausbaues der Luftſtreit⸗ kräfte betont wird. Um dieſer Antwort mehr Nach⸗ druck zu verleihen, plant die Sowjet⸗Regierung die Vera, ſtaltung einer beſonderen Flugwoche. Das Luftfahrtde⸗ partement der Sowjet⸗Regisrung wird einen heſonde⸗ ren Fonds für den Ausbau der Luftſtreitkräfte einrich⸗ ten. Die Regierung hat als erſte anſtellle von Fremden auf das Grab Wojkows einen Betrag von 1000 Pfund gezeichnet. Der Bericht des Neparationsagenten. Der erſte Zweifel an Deutſchlands Leiſtungsfähigleit. Berlin, 13. Juni. Der Reparationsagent hat ſoeben zugleich mit den Berichten des Reichsbankkommiſſars, des Eiſen⸗ dahnkommiſſars, des Kommiſſars für die gepfän⸗ deten Einnahmen und der Treuhänder für die Eiſenbahn⸗ und Induſtrieobligationen einen Bericht über die ſeit 1. September 1926 verſtrichene Zeit erſtattet. Darin bringt er zum Ausdruck, daß der Plan während der Berichtsperiode normal gearbei⸗ tet hat. Deutſchland hat die vereinbarten Goldmark⸗ hlungen loyal und pünktlich bewerkſtelligt, auch die ebertragungen ſind regelmäßig und laufend vor ſich gegangen, ohne die Stabilität der deutſchen Wäh⸗ rung in Mitleidenſchaft zu ziehen. Dabei haben die Ueber⸗ Apen in fremder Währung einen wachſenden Anteil gehabt. 1 5 Der Fortſchritt der deutſchen Wirtſchaft ſei ſtändig, wenn auch nicht allgemein und nicht frei von Schwierigkeiten aufwärts gegangen. Starke Ar⸗ beitsloſigkeit hält immer noch an. Alle Anzeichen deuteten aber auf geſteigerte Produktions⸗ und. Verbrauchsverhältniſſe und eine gewiſſe Beſ⸗ erung des Lebensſtandards hin. Auch die Er⸗ 15 arniſſe ſeien weiter geſtiegen. Jedoch werfe der große Umfang der Einfuhr ohne entſpre⸗ chende Ausfuhrſteigerung die Frage auf, ob ſich Deutſchland nicht im Innern überentwickelt habe, ohne ſeine Fähigkeit zu ſteigern, in wirkſamen Wettbewerb auf den Weltmärkten zu treten. Der große Einfuhrüberſchuß war in der Hauptſache für die kürzliche Beanſpruchung der Reichsbankreſer⸗ ven und für die Erreichung des Goldezport⸗ punktes durch die deutſche Währung verantwortlich. Die janze Periode habe unter dem Einfluß der Kreditvolitik der Reichspantr, bie von wiberſtrevenden Einfluſſen be ſtimmt und nicht in der Hauptſache auf den Schutz ihren zuswärtigen Guthaben gerüſtet geweſen ſei, geſtanden Die Reichshaushaltseinnahmen hätten mit ihre Steigerung die Erwartungen der Sachverſtändiger döllig gerechtfertigt. Auf der anderen Seite ſeien wer auch die Ausgaben beträchtlich geſtiegen w daß ſie nunmehr die Einnahmen überſtieger ind eine Anleihe notwendig gemacht hätten. Da— nit hätten die Ueberſchüſſe früherer Jahre den übliche en Haushaltsverhältniſſen Platz gemacht. Die weſent iche Stabilität des Haushalts bleibe unberührt und ſi— verde auch weiterhin gewährleiſtet bleiben, wenn die deut. che Regierung die normalen Vorkehrungen treffen wolle bie in ihrem eigenen Intereſſe notwendig ſeien. Dil zem Plan zugrunde liegende Auffaſſung, nämlich, daß vas im Intereſſe der deutſchen Wirtſchaft liege, auch der Intereſſen der Ausführung des Planes entſpreche, werde hurch die Erfahrungen der Berichtsmonate beſtätigt. Finanzminiſter Or. Krausneck tödlich verunglück Von der Straßenbahn überfahren. O München, 13. Juni. Geſtern vormittag 9,45 Uhr iſt der bayeriſche Fi zanzminiſter Dr. Krausneck durch einen Straßen— dahnunfall tödlich verunglückt. Der Miniſter wollt um die genannte Stunde einen Straßenbahnzug der Linie 3 beſteigen, ſtürzte jedoch von dieſem ab, kam zwiſchen den Straßenbahn-Triebwagen zu liegen und wurde überfah— cen. Als man den Miniſter, den man nicht gleich kannte, unter dem Wagen hervorzog, war er ſo ſchwer verletzt, daß er 5 Minuten nach Einlieferung in die chirurgiſche Kli— nik ſeinen ſchweren inneren Verletzungen erlag. Er er⸗ litt einen Bruch der Halswirbelſäule und einen Beinbruch. 2 18% in wuyreulh als Sohle eus buheriſchen Runtamt⸗ mannes geboren. Der Verſtorbene hat nach Vollendung der Aniverſitätsſtudien und des Borbereitungsdienſtes für den höheren Juſtizdienſt und Verwaltungsbienſt ſich der Finanzverwaltung zugewandt. Er war Regierungsaffeſ⸗ ſor in Ansbach, würde dortſelbſt zum Regierungsrat be⸗ „andert und trat im Jahre 1919 an das Staatsminiſterium wer Finanzen ein: Am 27. März 1920 wurde er zum Staatsſekretär in demſelben Miniſterium ernannt. Nach dem Rücktritt des erkrankten Miniſters Kofler am 18. Juni 1920 wurde er Staatsminiſter. Dieſe Stelle behieſt er ſeither ununterbrochen unter den Kabinetten von Kahr, von Lerchenfeld, von Knillina und Dr. Held bei. Seine Ne 919 1 15 e Hintere in 1 5 Münche⸗ er Klinik. Dr. Krausneck hinterläßt außerdem zwei Söhne und eine Tochter. 0 10 Pariſer Senſation. 1000 Mann verhaften einen Rebukteur⸗ Paris, 13. Juni. Der franzöſiſche Royaliſtenführer Lon Daudet der Chefredakteur der bekannten nationaliſtiſchen Zeitung „Action Francaiſe“, war ſchon vor längerer Zeit wegen einer ſeiner üblichen Verleumdungen zu einer Gefängnis. trafe verurteilt worden, die er jetzt antreten ſollte, nach. au Haun e. über das Schicksal des Luftſchiffes und ſeiner Inſaſſen. dem ihm mehrmals Strafaufſchub gewährt worden war, Daudet jedoch glaubte ſeinem Publikum mit einer„Sen ation“ aufwarten zu müſſen und begab ſich, als die ihm zeſetzte Friſt zum Strafantritt abgelaufen war, in ſeine Redaktion, von wo aus er in großſpurigen„Manifeſten“ ſeinen Anhängern erklärte, daß er„lieber ſterben““ würde, als ſeine Strafe anzutreten. Scharen ſeiner Gläu⸗ bigen zogen ſodann zum Redaktionsgebäude der„Ac⸗ tion Francaiſe“, die, ben, regelrecht als Belagerungsgebiet angeſehen werden mußte, ſo daß der Verkehr durch die Straße nicht mehr möglich und die Polizei machtlos war. Die⸗ ſes Verhalten Daudets wurde dann ſchließlich zum Gre⸗ genſtand einer Kabinettsſitzung gemacht, die endlich ein energiſches Eingreifen der Poli- zei gegenüber dieſem Skandal zur Folge hatte, ſo daß heute vormittag ein Polizeiaufgebot von un⸗ gefähr 1000 Mann die„Action Francaiſe“ umzin⸗ gelten und in dieſe ſelbſt eindrangen. Gegenüber dieſer Uebermacht zog es dann Daudet vor, lieber nicht zus ſter⸗ ben und„übergab ſich“ ſeinen Häſchern. Nach zwei Stunden war das Polizeiaufgebot wieder verſchwunden, Daudet im„Priſon“ und Paris um ſeine geliebte Sen— ation reicher. „ 1 1 Aus dem In⸗ und Auslanbe Die Ozeanflieger auf der Durchreiſe in Karlsruh und Baden⸗Baden. Baden⸗Baden, 13. Juni. Chamberlin und Levine tra: fen heute vormittag auf der Durchreiſe nach Baden-Baden mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug um 9,52 Uhr in Karlsruhe ein. Sie wurden von Vertretern. der badi⸗ ſchen Flugverkehrsgeſellſchaft, des Fliegerbundes und der Stadt Karlsruhe begrüßt, die Blumenſpenden überreichten. Eine große Menſchenmenge brachte den Fliegern lebhafter Ovationen dar. Ein Flugzeug der Lufthanſa gab den Fliegern von Mannheim aus das Geleit! nach Baden; Baden, wo ſie von Vertretern der badiſchen Staatsre⸗ gierung und der Stadt Baden⸗Baden begrüßt wurden Eine tauſendköpfige Menſchenmenge brachte den Fliegern lebhafte Ovationen dar. Oberbürgermeiſter Fieſer über. reichte den Fliegern einen mit Landes⸗ und Stadtfarber geſchmückten Blumenſtrauß. Chamberlin und Levine wur⸗ den von der begeiſterten Menge auf die Schultern gehoben und zu den Autos getragen. Die Fkieger begaben ſich dann ins Hotel Stefani. Frankreich gegen Chamberlin und Levine. Paris, 13. Juni. Die Korreſpondenten franzöſiſcher Blätter in Berlin beklagen ſich über die Zurückſetzung, die ihnen bei der Feier zu Ehren Chamberlins und Levine zu⸗ teil wurde, und der„Paris⸗Midi“ geht ſogar foweit, daß er die Pariſer Bevölkerung auffordert, bei der bevorſte⸗ henden Ankunft Chamberlins und Levines in Le Bourget eiſige Zurückhaltung zu bewahren. Demgegenüber muß hervorgehoben werden, daß die Korreſpondenten deutſcher Blätter in Paris bei den Feiern zu Ehren Lindberghs aus⸗ nnahmslos weder eingeladen noch zugelaſſen wurden. Finanzminiſter Dr. Krausnack wurds am 5. Oktober un mit Stacheldraht umge« 1 Bekämpfung des Privatkapſtals im Nußland. Riga, 13. Juni. Aus Moskau wird gemeldet, daf die Bekämpfung des Privatkapitals in der Sowjetunion im Zuſammenhang mit den letzten Ereigniſſen an Schärft zunimmt. In Zentralrußland ſind über 3000 private Un. kternehmungen geſchlofſſen worden. Hiervon allein im Gouvernement Tulg über 300. Die Eiſenbahnverwal. tungen ſind angewieſen worden, private Frachten nich zu befördern. Aus dem Börſenkomitee, wo das Pri⸗ vatkapital noch vertreten iſt, ſollen die Vertreter des Pri, vatkapitals gleichfalls ausgeſchloſſen werden. ö 1 ö 1 Naturkataſtrophen in aller Welt. In Chile 3 Städte zerſtört. London, 13. Juni. Eine über Südchile dahingehende Waſſerhoſe hat drei Städte zerſtört und ſchweren Schaden verur⸗ ſacht. Hunderte von Leuten ſind obdachlos geworden. In Ecuador und Peru wurden 6 Erdſtöße verzeichnet, Der Hafen von Samanco in Peru wurde beſchädigt. Wie aus Madrid gemeldet wird, iſt bei einem Krie⸗ gerfeſt au em Flugplatz von Getafe ein Luftſchifi vom Serm davongeriſſen worden. e 9 7 An Bord be⸗ fanden“ vier Offiziere, ein Oberſt, ein Major und zwei Bisher iſt man ohne jede Nachricht Aus Nah und Fern. Der„Prophet“ Häußer geſtorben. Berlin, 13. Juni. Der Volkskaiſer, Präſident der Vereinigten Staaten von Europa und Vorſtand der Chriſt; lich⸗Radilalen Volkspartei, der„Prophet“ Hänſer, iſt im Städtiſchen Krankenhaus Neukölln nach längerer Krankheil geſtorben. Häußſer gehörte zu den merkwürdigſten Er⸗ ſcheinungen der Nachkriegszeit. Den Höhepunkt ſeines„po. litiſchen“ Lebens erreichte er während der Reichslags⸗ wahlen im Jahre 1924, wo es ihm gelang, eine eigene Partei ins Leben zu rufen. Er erhielt in ganz Deutſchland mehr als 50 000 Stimmen. Häußer hat ein ſehr roman⸗ tiſches Leben hinter ſich. Im Jahre 1881 wurde er als Sohn eines Weinbauern geboren. Nach einem ſehr luxiö⸗ ſen Leben im Ausland, entdeckte er während des Krieges ſeine„innere Wandlung“, die ihn jedoch nicht hinderte, ſein, weiteres Leben weniger romantiſch zu geſtalten. Nach einer ſehr kurzen Ehe mit einer Pariſerin. verlohte er ſich im Jahre 1924 in Oldenburg mit der Tochter des Admirals von Pohl. Zur Eheſchließung kam es jedoch nicht. 2 Heftiger Feuerkampf mit Räubern.— Fünf Verfe“ verletzt. Erkelenz. 13. Juni. Zwiſchen Erkelenz und Ven⸗ rath wurden zwei Mädchen auf einem Großgüterhof von zwei Burſchen überfallen und unter Vorhaltung von Schußwaffen zur Herausgabe der Kaſſe aufgefordert. Auf die Hilferufe der Mädchen eilte ein Landwirtſchaftsgehilfe herbei, auf den die Räuber mehrere Schüſſe abgaben und ſodann die Flucht ergriffen. Landjäger, unterſtützf durch zahlreiche Perſonen aus den Nachbarortſchaften, nahmen ſofort die Verfolgung auf. Nach verzweifelter Gegen⸗ wehr konnten die Räuber endlich feſtgenommen werden. Bei dem Feuerkampf wurden fünf Verfolger verwundet, einige ſogar recht ſchwer. * Oberhauſen.(Elf Verletzte beieiner Gas⸗ XD Eßbion.) Auf der Giſenhütte Ohberhauſen 1 erfolate —— Gutes Einweichen iſt halbes Waſchen! ſagt der Volksmund. Am Abend vor dem Waſchtag ſetzt man die Wäſche in ein Ein— weichbad von Henko Waſch⸗ und Bleich⸗ Soda. Der Schmutz aus der Wäſche löſt ſich, und das nachfolgende Waſchen iſt denk⸗ bar erleichtert und verkürzt. Dieſes bewährte Ergeugnis befindet ſich ſchon ſeit 50 Jahren im Handel und iſt im In- und Auslande ſeiner ausgezeichneten Wirkung wegen hochgeſchätzt. Oenko Waſch⸗ und Bleich⸗Soda iſt um ein Mehrfaches ergiebiger als loſe Soda und frei von allen Unreinlichkeiten, die in loſer Soda ſehr oft enthalten ſind. Vom Glück vergeſſen. Roman von Fr. Lehne. Nachdruck verboten. Cenebline verſtand kaum den Sinn deſſen, was ſie las Gleichviel: mochte die Verlobung zuſtande gekommen ſein, wie ſie wollte: Blanka Likowski würde Axel Kronau heiraten! Die nahm, was ihr das Glück lachend mit vollen Händen gab— und ſie, Gwendoline, mußte immer am Wege ſtehen! 5 ö Die Herzogin beobachtete denn die Freundin und mußte die Selbſtbeherrſchung bewundern, mit der Gwen⸗ doline wieder mit ihrer Handarbeit beſchäftigt war. Kaum ein Wimperzucken, ein Beben der Lippen verriet, was in ihr vorging. Sie hatte ſich in ihren Stolz wie in einen ſtählernen Panzer gehüllt. 5 5 Hatte Gwendoline denn überhaupt ein Herz? Beinahe wollte es— im Vergleich mit ſich— die Herzogin bezwei⸗ feln; denn ſo konnte ſich doch kein Menſch beherrſchen, wenn ihm das Liebſte verloren gegangen! Jedoch ein Blick in Gwendolines Augen belehrte ſie eines anderen. So troſtlos blickten ſie, der Glanz der ſchönen Sterne wie erloſchen von den nach innen geweinten Tränen, daß es Maria Chriſtina wehe tat. Könnte ſie ihr doch helfen! 510 wat es zu ſpät! Hätte Gwendoline doch früher ge⸗ prochen! Aub ſie grübelte darüber nach—— denn nichts hatte für ſie größeres Intereſſe als die Herzensangelegenheiten anderer! Aber Gwendoline wollte nichts davon hören! „Chriſta, er war doch ſchon vorher für mich abgetan — nur ſo überraſchend kam mir das, daß gerade Blanka — mir iſt es gleich— ganz gleich——“ Doch ihr blaſſes Geſicht und die zuckenden Lippen ſtraf⸗ ten ſie Lügen. „Ich bleibe bet dir, Chriſta.“ „Ja, Liebſte, und ich danke dir! und ich bin bei ihm!“ Lange wird es ja nicht mehr dauern—— und dann hat alle Not ein Ende, Geheimnisvoll und glücklich leuch⸗ teten ihre Augen, ſo daß bei Gwendoline der Schmerz und die Sorge um die geliebte Freundin die eigenen Sorgen und Schmerzen zurückdrängten—— denn die Herzogin wurde immer ſchwächer— ſie verfiel ſichtbar trotz aller Bemühungen der Aerzte. Es war kein Wille zum Leben mehr da! Und dann kam ein Tag, an dem man ſie heim⸗ holte, weil ſie in ihrem Lande ſterben wollte. Prangende Sommerpracht rings umher. Reifendes Korn und blühende Roſen, doch drinnen im fürſtlichen Schloß rüſtete ſich ein junges Leben zur letzten Fahrt. Lächelnd lag Maria Chriſtina in ihrem breiten Bett. Gwendoline war bei ihr, deren Gegenwart tat ihr wohl. „Ich habe keine Angſt!“ flüſterte ſie.„Mir iſt ſo frei und leicht!— Vielleicht würde mir das Scheiden ſchwerer, wenn ich ihn noch auf der Welt wüßte! Das Glück hat mich doch nicht ganz vergeſſen; es iſt barmherzig und läßt 11 gehen, ehe mir das Leben zur unerträglichen Qual wird. „Ja, du haſt's gut, Chriſta!“ ſagte Gwendoline und neigte das Haupt auf die Hände der Freundin.„Könnte ich mit dir gehen!“ 1 b „Nein, Liebe, du ſollſt leben und glücklich ſein!“ „Das iſt vorbei.“ 5 „Gib acht, Gwendoline: ich weiß es genau, dich hat das Glück doch nicht vergeſſen— eines Tages wird es doch noch zu dir kommen, ganz heimlich, ganz ſacht— dann weiſe es nicht von deiner Tür, halte es feſt.“ Ein geheim⸗ nisvolles Lächeln flog über ihr Geſicht, und ſie nickte der Freundin zu.„Dann denke an mich!“ Sie atmete tief auf.„Jetzt will ich ſchlafen ich bin müde.““L. Und ſie ſchloß die Augen; treu behütete die Freundin ihren Schlummer. Vierundzwanzigſtes Kapitel. „Unheilbar!“ Die junge blonde Dame in Trauer ſchauerte leicht zu⸗ ſammen, wenn ihr auch die Eröffnung des Arztes nicht lehr überraſchend war. 20 wußte es ſchon, Liebſte, ich hatte dir nur nichts chrei davon en wollen flüſterte ihre Begleiterin, ihr teil⸗ nehmend die Hand drückend.„Komm, Gwendoline, laſſe es dir ein Troſt ſein, ſie 70 davon! Weine nicht!“ Die beiden jüngen tſernten N. weißen, freundlichen Gebäude, dem man nicht anſah, wieviel menſchlicher Jammer, wieviel Troſtloſigkeit es barg. Lang⸗ ſam ſchritten ſie dem auf ſie wartenden Kraftwagen zu. „Ich habe deine Mutter jede Woche beſucht, und da iſt mir aufgefallen, wie ſie ſich von einem Beſuch zum andern verändert hatte! Anfangs ſprach ſie mit mir immer noch von Malte und ganz vernünftig. Aber das letzte Mal—! Sie hielt ein Kiſſen wie eine Puppe im Arm, herzte und küßte es und redete mit ihm wie mit einem kleinen Kinde.“ „Hanna, es iſt furchtbar!“ ſtöhnte Gwendoline und ihre Augen füllten ſich mit Tränen.„Wie es mir das Herz zerriß, dieſe Teilnahmsloſigkeit gegen mich— ich bin ihr nichts. Sie kümmerte ſich nicht um mich, ſtarrte ſo unheim⸗ lich vor ſich hin, hörte mich nicht! Und jetzt hätte ich ihr das Leben erleichtern und verſchönern, hätte ihr wirklich alle Sorgen abnehmen können! Und nun iſt es zu ſpät! Das Glück hat die arme Frau wirklich vergeſſen.“ „Oder ihr die Wohltat erwieſen, einen Schleier über die traurigen Tage zu werfen, die ihr noch beſtimmt ſind zu leben— ſie empfindet nichts mehr— und was man nicht weiß und fühlt, Gwendoline,—— wahrhaftig, ich bin be⸗ dauernswerter! Wie oft kann ich nicht ſchlafen vor Jammer über mein verlorenes Glück; die Gedanken kommen, fragen und klagen an.“ „Haß du noch nicht vergeſſen, Hannerl?“ „Das kann ich nie, ſolange ich lebe, Gwendoline— nur 9 0 6 nicht darüber!— Was mich etwas beruhigt, dir will ich es ſagen—“ ein lichtes Rot färbte ihr blaſſes Ge⸗ ichtchen—„daß Malte nicht mehr lebt! Es war wohl eee alles ſo kam!“— ——— Die kehrenden ſehr freundlich. Daß Gwendoline die vertraute Freundin der Herzogin von Herrnsheim geweſen war, im⸗ ponierte ihr doch innerlich gewaltig. N In der Veranda war der Teetiſch gerichtet. Des kupfer; nen Teekeſſels leiſes, melodiſches Singen verbreitete ein⸗ angenehme Stimmung. Gwendoline goß, wie ſrüher, den Tee auf und bediente Frau Likowski und Hanna, ehe ſi⸗ an ſich ſelbſt dachte. 1„ 0 1 7(Jortſetzu Frau Kommerzienrat empfing die Zurück⸗ Wie aus Leningrad gemeldet wird, ſtürzten in der Iſaak⸗ ſtiſche Touriſtengruppe, die das in ein„Proletariſches Heim 2 5. 4 a 0 80 U* ö on den pci r „ Doeber Cen fiaureen Horgen Httdoch und soweit die Vorräte teichen am Freitag Jon Hlelderstoffen, gelgensfoffen, Mantelseide, Seldentnot ett. zur Hälfe und zwei Drittel des regulären Preises. Reste von Baumwollwaren aller Art Set bacglag eine Gasexpionnon in ber Kauwinoleſtung vet wodurch größere Zerſtörungen an den Nah n ee Gebläſeteilen der Gasgebläſemaſchine verurſacht würden Durch die bei der Exploſion weggeſchleuderten Eiſenteile 90 5 den 9e beende erde Flammen, wurder ähe befin i eg. N. 515 f mie iche Arbeiter verletzt. Neun Ve ichen Aufräumungs⸗ und Inſtandſetzungsarbeiten ſind in ach neten ngen im größeren Umfange werder Berlin.(Der Autounfall des Staats kretärs von Kühlmann vor Ge ich h de Ane des Staatsſekretärs a. D. von Kühlmann an 12. Mär d. J., bei welchem derſelbe einen Schädelbruch davon ge 1250 bat, wt nen davon ge agen hat, wird am 24. Juni vor dem Ermeiterter Schöffengericht Mitte ein gerichtliches Nachſpiel gegen den Motorradfahrer Hans Schulz haben, der wegen fahr läſſiger Körperverletzung angeklagt iſt. Er wird beſchul digt, das Haltegebot der gelben Lampe der Verkehrs umpel nicht beachtet zu haben und mit ſeinem Motorrad iber die Straßenkreuzung hinausgefahren zu ſein. Hanau.(Brillen en auf der Straße.) Der kagilomiſche Vorgang, daß an einem Apriltage in Hanau in der Nähe des Wellbaanhofes auf der Straße ſpielende Kinder ſich mit warvollen Brillanten beſchäftigten, iſt in einer Verhandlung vor dem Großen Schöffengericht in Hanau in ſeiner Vorgeſchichte aufgerollt worden. Wegen Diebſtahls hatte ſich der 22jährige Juwelenfaſſer Spie⸗ ler aus Hanau zu verantworten, der ſeinem Arbeitgeber Brillanten im Werte von über 1200 Mark entwende! hatte. Als der Verdacht gegen ihn rege wurde, begab er ich in ein Krankenhaus zu einer Blinddarmoperation, ent⸗ fernte ſich jedoch noch vor derſelben heimlich und vertraute den Reſt der Brillanten in einer Streichholzſchachtel einem Poſtbriefkaſten an. Beim Kaſtenleeren wurde das Schäch⸗ telchen von einem Poſtbeamten gefunden, der an einen Scherz glaubte und es achtlos auf die Erde warf. Kinder anden es dorf und ſpielten mit dem Inhat Ein Fachmann denachrichtigte die Polizei, welche die Steine ſammelte, ſo— daß nur ein Brillant verſchwunden blieb. Der Dieb er— hielt ſechs Monate Gefängnis. Dtesden.(Panik bei einem Kinobrand.) In einem Kino in Dresden-Neuſtadt brach während einer Kindervorſtellung ein Brand aus. Obgleich das Feuer ſchnell gelöſcht werden konnte, bemächtigte ſich der zahl— reichen Kinder große Panik. Alles ſtürmte zum Aus⸗ gang, wo die Kinder in dichten Reihen übereinander zu liegen kamen. Glücklicherweiſe hat kein Kind ernſtere Verkezungen erlitten. Die Entſtehungsurſache des Bran— des iſt auf vorſchriftswidrigen Zuſtand des Vorführungs— apparates zurückzuführen. Sagen.(Bluttat und Selbſtmord im Trunk.) Die drei Brüder Auguſt, Martin uno Joſeph Reinartz von hier gerieten auf einer Bierreiſe in einer Stehbierhalle in Düſſeldorf in Streit. Plötzlich zog Auguſt eine Piſtole und ſchoß auf ſeine Brüder, dann richtete er die Waffe gegen ſich ſelbſt und tötete ſich durch einen Kopf— ſchuß. Der eine der Brüder hat einen Schuß durch die Bruſt, der andere S hüſſe in den Bauch und den Ober— ſchenkel erhalten. Beide liegen ſchwerverletzt im Kran— kenhaus. Grünberg in Schleſien.(Doer Banderolenein⸗ bruch aufgeklärt.) Der Einbruch ins Zollamt Grünberg, wo für 180 000 Mark Steuerbanderolen, haupt, ſächlich Zigarettenbanderolen, geſtohlen worden waren, haf jetzt eine teilweiſe Aufklärung gefunden. Es gelang, ir einem Lokal der Schönhauſer Allee vier Hehler zu faſ— ſen und für 52000 Mark Banderolen zu beſchlagnahmen, die von dem Einbruch herrübsen- Schwerin.(maubmord.) In der Gegend von Dittmar fand man fünf Meter von einem Landwege ent⸗ ernt auf dem Felde die Leiche des Gutsſekretärs Stroh— irch von dem an der Oſtſeeküſte gelegenen Gute Hohen— Wiemedorf. Etwa 700 Mark Lohngelder, die er von det Bank geholt hatte, waren dem Toten geraubt. Allem Unſchein nach liegt Raubmord vor. Nach den bisherigen Ermittelungen wurde Strohkirch mit einem Knüpppel er— chlagen. Velden.(Schweres Automobilunglück.) Um Bahnübergang bei dem Dorfe Eitze wurde ein Omni⸗ bus, indem ſich bremiſche Landwirte von einer Vergnü— zungsfahrt nach Hauſe begeben wollten, von einer Klein⸗ zahnlokomotive erfaßt. Eine Perſon wurde getötet, ſie⸗ den andere wurden mehr oder minder ſchwer verletzt. Stolp i. P.(Der tödliche Blitz aus der Lampe.) Im Dorfe Redlin wuſch ein Taglöhnermäd⸗ hen am Abend während eines Gewitters ſein Haar und jämmte das noch naſſe Haar unmittelbar unter der elektri— chen Lampe. Ein Blitz, der in die Starkſtromleitung ge⸗ ahren war, ſprang aus der Lampe auf das Mädchen über und tötete es auf der Stelle. Kleine Chronik. i Verſuchter Gefangenenausbruch aus dem Sofiger Zentralgefängnis. Im Sofiaer Zentralgefängnis haben im Laufe der Nacht politiſche und kriminelle Gefangene einen großen Maſſenausbruch verſucht. Die Gefangenen hatten einen 366 Meter langen unterirdiſchen Gang gegra⸗ ben. Nur wenige Meter fehlten zu deſſen Vollendungn, durch die ſich die Gefangene Freiheit verſchafft hätten. 127 Gefangene wurden als beteiligt an dem Ausbruchs⸗ verſuch in andere Gefangenenhäuſer transportiert. Eine große Anzahl Beamte des Zentralgefängniſſes wurden unter dem Verdacht, ben Ausbruchsverſuch unterſtützt zu haben, verhaftet. Die Unterſuchung über den Fall iſt noch nicht abgeſchloſſen. 5 a Sechs Perſonen von Marmorplatten erſchlagen. athedrale ſten große Marmorplatten auf eine kommuni⸗ der Kulte“ umgewandelte Gotteshaus. wollten. ichs Perſonen wurden von den Steinplatten getötet, Aufnahme im Krankenhaus. Die erfe-der Börſe und Handel. Marktberichte vom 13. Juni. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamtes wurden auf dem heu— tigen Wochenmarkt folgende Preiſe pro Pfund in Pfennig berlangt und bezahlt: Kartoffeln, alt, 9 bis 10, Salat⸗ artoffeln 18 bis 20, Maltalartoffeln 25, neue italieni⸗ che Kartoffeln 16 bis 18, Weißkraut 20 bis 25, Man⸗— zold 15 bis 20, Blumenkohl, Stück, 50 bis 120, Karotten, Büſchel, 7 bis 15, rote Rüben, Büſchel, 20 bis 25, Spina 20 bis 30, Zwiebeln 17 bis 18, Gurken, Stück, 40 bis 30, Lauch 6 bis 12, Kopfſalat, Stück, J bis 15, Kohlra⸗ dien, Stück, 7 bis 15, Rettich, Stück, 5 bis 12, Meerret⸗ ich, Stück, 20 bis 50, Suppengrün, Büſchel, 8 bis 10, Schnittlauch, Büſchel, 5 bis 8, Peterſilie, Büſchel, 5 bis 10, Sellerie, Stück, 10 bis 50, Tomaten 70 bis 120, Spargel 40 bis 85, Aepfel 80 bis 120, Kirſchen 40 bis 50, Ananas 80 bis 90, Süßrahmbutter 200 bis 230, Landbutter 160 bis 200, weißer Käſe 50, Honig mit Hlas 150 bis 180, Eier, Stück, 8 bis 15, Hahn, geſchl., Stück 250 bis 650, Huhn, geſchl., Stück 400 bis 900, Tauben, geſchl., Stück 100 bis 130, Rindfleiſch 120, Kalbfleiſch 140, Schweinefleiſch 110 bis 120, Gefrier⸗ kleiſch 70. Mannheimer Produktenbörſe. Beeinflußt durch die cückgängigen Kurſe an den auswärtigen Börſen verkehrte der hieſige Markt in ruhiger Haltung. Man nannte gegen 12,30 Uhr: Weizen, ausl., 31,25 bis 33,50, Roggen, ausl., 29, Hafer, inl., 25,25 bis 26, Braugerſte, ausl., 30,75 bis 34, Futtergerſte 24,50 bis 25,50, Mais mit Sack 19,50, Weizenmehl, Spezial 0, 41,50 bis 42, Weizen⸗ brotmehl 33,50 bis 34, Roggenmehl 38,25 bis 40, Wei⸗ enkleie 12,75 bis 13, und Biertreber mit Sack 16 bis 6.50 Reichsmark, alles per 100 Kilogramm waggonfrei Mannheim. 9 . Manynheimer Schlachtviehmarkt. Für den Schlacht: viehmarkt betrug der Auftrieb: 241 Ochſen, 192 Bullen 271 Kühe, 362 Färſen, 530 Kälber und 3328 Schweine Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 60 bis 63, Bullen 53 bis 55, Kühe 49 bis 51. Färſen 82 bis 86, Schweine 58 bis 60. Markt⸗ verlauf: Mit Großvieh mittelmäßig, kleiner Ueberſtand, 15 Kälbern lebhaft, geräumt, mit Schweinen langſam, Ueberſtand. ————— Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 14. Juni. Ueber den britiſchen Inſeln und dem Feſtlande be— ſtehen gegenwärtig nur geringe Druckunterſchiede, ſo daß noch mit Fortdauer des veränderlichen, zu Gewitter nei— genden Wetters zu rechnen iſt. Vorausſichtliche Witterung bis Mitt voch: Wechſelnd wolkig, mit einzelnen Gewitterregen, bei unveränderten Temperaturen. — Milch zum Tee? Tee ich auch in der heißen Jahres— ei“ ein vorzügliches, durſtſtillendes Getränk. Viele Leute ieben es nun, zum Tee Milch zu nehmen. Das iſt aber venig empfehlenswert. Der Käſeſtoff der Milch gerinnt zäufig durch den Gerbſtoff des Tees und wird dann im Magen ſchwer oder gar nicht wieder aufgelöſt. Tee mii Milch bekommt daher vielen deuten nicht. Außerdem ver⸗ jögert er die Verdauung. Man ſollte ihn alſo meiden, heſonders dann, wenn man ſchon an einer gewiſſer Träg— zeit der Verdauung leidet. N * Zum Sportfeſt der D. J. K. De Zahl der von auswärts gemeldeten Vereinen beträgt ſchon über 21! Es werden teilnehmen eine kombinierte Mannſchaft aus Köln, beſtehend aus Mitglieder der„Germania 99“(Kln⸗Niehl), „Eintracht(Kln⸗Lindental),„Germania Vorwärts“(Linden⸗ tal),„Bonlfatius“(Kln- Nippes) und„Olympia“(Klu). Von Mainz kommt die D J. K. Abteilung der biſch Marian⸗ ſchule und von Mannheim kommen K. K. V.„Kolumbus“ und„St. Bonifatins“. Ferner kommen„Arminta“ Fronk⸗ furt, Baden⸗Baden, Offenbach a. M, Höchſt a. M, Bingen a. Rh., Bensheim, Heppenheim, Gernsheim, Mutterſtadt Oggersheim, Schriesheim, Abenhelm, Lampertheim, Birkenau, Feudenheim, Oberflockenbach, Käfertal uſw. Nachmeldungen ſind nicht ausgeſchloſſen. Das Sportprogramm iſt reichhaltig andere ſhwer verlebt. und gibt Gelegenheit zu großen und intreſſanten Kämpfen. Es wird für den mehrfachen Ortsmelſter Ad. Hanf ſehr ſchwer werden, bei der überaus ſtarken Konkurtenz einen Sieg davon⸗ zutragen. Denn es haben ſich bereits mehrere Kreismeiſter, ſo aus Mainz, Frankfurt, Köln und Bingen gemeldet. Wir ſind geſpannt, welchen Ausgang die Kämpfe nehmen werden. » Wohnungsneubau. Die Deutſche Bau- und Stedlungsgemeinſchaft hat die Arbeiten für das Wohnhaus des Peter Unrath, durch Herrn Phil. Sax ausſchreiben laſſen, Submiſſion iſt am Mittwoch, den 15. Juni 1927. » Radſport„Germania“. Bei dem am Sonn⸗ tag hier ſtattgehabten Radfahrerfeſt des Radfahrer⸗Vereins „Amicitia“ gelang es der Rennmannſchaft in Klaſſe A mit einer Differenz von einer halben Minute gegenüber dem 1. Preis den 2. Preis zu erringen. Im Corſofahren konnte der Verein in Klaſſe A bei ſcharfer Konkurrenz den 2. Preis erhalten. Dem Verein ſowohl als auch der Rennmannſchaft zu dieſem ſchönen Erfolge ein drei⸗ faches„All Heil“. * Spielreſultate. Dle Pokalſpiele im Kreis Neckar⸗ Unterbaden ſind endgültig abgeſchloſſen, nachdem Neckarhau⸗ ſen in Plankſtabt geſtern ſeln letztes Spiel 2:1 gewinnen konnte. Damit iſt Neckarhauſen Meiſter vom Kreis Neckar geworden. Viernheim iſt mit 23 Punkten mithin 1 Punkt hinter Neckarhauſen, aber wir ſind von de Kreiſes Unterbaden mit 6 Punkten Vorſprung an erſter Stelle und bamit Meiſter des Kreiſes Unterbaden. Der Meiſter⸗ mannſchaft unſeren herzlichſten Glückwunſch in der Hoffnung auf weiteres Gewinnen! Neckarhauſen und Viernheim wer⸗ den nunmehr mit Mundenheim um die Entſcheidung ſpielen. wer von den drei Gruppen Pokalſieger der Gruppe Rhein wird und hiernach im nächſten Jahre au den Aufſtiegſpie⸗ len zur Bezirksliga berechtigt iſt. Lorſch iſt Pokalmeiſter vom Kreis Odenwald, nach dem Ergebnis des geſtrigen Be⸗ zirkstages wollen die Rledvereine zum Kreis Mannheim, wogegen ſich aber die Mannheimer Vereine ſtellen infolge der ſchlechten Fahrtverbindungen. Auch für uns wäre eine Beteiligung mit den Vereinen Lorſch— Biblis eine Unmög⸗ lichkeit. Für dieſe Vereine iſt die Verbindung mit den Wormſer Verelnen das Beſte, während wir mit den Ver⸗ einen Weinheim, Neckarhauſen, Wallſtadt, Heddesheim, Vor⸗ wärts, Feudenheim, 07 und Rheinau in einem Kreis zu⸗ ſammen zu ſpielen wünſchen. Wir kennen zu gut die Fahr⸗ ten in den Rled, die für uns in jeder Weiſe große finanzi⸗ elle Laſten brachten. Unſere Sportanhänger dürften mit uns einverſtanden ſein, daß wir mithin in die Entſcheidungs⸗ ſplele um den Aufſtieg eingreifen. Wir erwarten auch da⸗ bei von der Meiſtermannſchaft, daß ſie hierin ſiegen wird. Ein fleißiges Training und gegenſeitlges gutes Verſländigen, uneigennütziges Spiel und Tore ſchießen: ſo wird der Sieg ezrungen. 2. Mannſchaft gegen Alzey 2. 8:0 für uns. 3. Mannſchaft gegen Laudenbach 1. 6:1 für uns. Sonderfahrt des heſſiſchen Handwerks zur Münchener Ausſtellung. Der Sonderzug des heſſiſchen Handwerks nach München nimmt ſeinen Ausgang von Darmſtadt und ſährt vom Hauptbahnhof Darm⸗ ſtadt am Mittwoch, den 15. Jun vormittags pünktlich um 10 Uhr 15 ab Min.; ab Bensheim: 10 Uhr 35, ab Heppenheim: 10 Uhr 40 ab Wein⸗ heim: 10 Uhr 50. Eintreffen in München bereits um 18 Uhr 49. Allen Fahrtteilnehmer wird dringend ge⸗ raten, rechtzettig am Sonderzug zu ſeln. Sämtliche Anmeldungen zur Sonderfahrt werden erſt wirkſam mit Einzahlung des Fahrpreiſes für die Hinfahrt nach München. Die Sonderfahrlarten werden rechtzeitig verausgabt; letzte Ausgabe der Karten am 15. Juni vor Abfahrt des Sonder⸗ zuges an der Sperre des Darmſtädter Hauptbahnhofs. * Schweinemarkt. Auf dem Schweinemarkt in Weinheim waren am letzten Samstag Zugeführt: 580 Stück Berkauft: 366 Stück Milchſchweine: 7—15 Mark das Stück Läufer: 17—32 Mark das Stud Bekanntmachung. Betr: Die Ausführung der Polizeiverordnung über die konfeſſtonellen Felertage hler? den Fronleichnamstag. Es liegt Veranlaſſung vor, die hleſtge Eluwohnerſchaft nochmals nachdrücklichſt auf die Polizeiverordnung obigen Betreffs vom 20. Oktober 1923, ſowie die Bekanntmachung 1 Kreisamts Heppenheim vom 24. Mai 1913 hinzu⸗ weiſen. Darnach gilt der Frouleichnamstag in der Gemeinde Viernheim als allgemeiner Feiertag, an welchem gewerbliche Arbeiten jeder Art zu unterbleiben haben. Wir empfehlen die Elnhaltung dieſer Beſtimmungen bei Meidung von Strafanzeigen. Viernheim, den 13. Juni 1927. Heſſ. Polizeiamt Viernheim. Ludwig. Bekanntmachung. Betr: Klrſchenverſtelgerung. Am Freitag, den 17. ds. Mts,, vormittags 9½ Uhr ſindet im Sitzungsſaal des Rathauſes eine Kirſcheu⸗ verſtetgerung ſtatt, Biernheim, den 14. Juni 1927. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth Gemeindekaſſe. Morgen Mittwoch Nachmittag Auszahlung der Mili- tär⸗Zuſatzrenten pro Juni 1927. 8 Win lenbach. Untererhebſtelle. Zahltage für dieſe Woche ſind Mittwoch u. Frei⸗ tag vot⸗ und nachmittags bis /5 Uhr. Kirchner. Vereinsprogramm der Sportogg. Amicitia 09 Viernheim. Training: Dienstag Abend Jugendmannſchaften im Sport Mittwoch„ 1. u. 2. Mannſchaften Freitag„ Leichtathletik aller Aktiven für die Orts⸗ meiſterſchaften 9 Uhr Geſamt⸗ Verwaltungs ⸗Ausſchuß⸗ Sitzung ſowie Spielausſchuß Sonntag, den 19. 6.: 1. Mannſchaft in 9 10 fer heim Abfahrt Staatsbahn 1,20 U nachm. In Worms mit der Elektriſchen 1 15 ff