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Man hat bereits die Frage aufgeworfen, ob nicht Angarn beſſer täte, aus dem Völkerbund aus⸗ zuſcheiden. 18: Das helgiſche Mitglied der Regierungskommiſſion des Saargebietes, Lambert, wird, wie aus Genf gemel⸗ det wird, aus der Regierungskommiſſion in den nächſten Wochen zurücktreten. 1: Der Außenminiſter der Yanking⸗Regierung kündigt an, daß ſeine Regierung Verhandlungen über eine Ne⸗ for der chineſiſch⸗franzöſiſchen Verträge von 1885 bis 1886 und 1887 aufzunehmen wünſche. 18: Nach einer Meldung aus Peking hat der chineſiſche Miniſterpräſident und Außenminiſter Wellington Kos neuerdings demiſſioniert. Mit der Bildung des Kobinetts 18 der bisherige Verkehrsminiſter, General Pang fu, raut. .. 2* 4 em In⸗ und Auslande. Der Reichsparteitag des Zentrums einberufen. Berlin, 18. Juni. Der Reichsparteitag des Zentrums um die neuen Geſetzesvorlagen, insbeſondere das. Reichsſchul⸗ eſetz zu b raten. Ferner ſol en auf dem Parteitag laufende Ange! heiten behandelt werden. Die Verhandlungen über Angelegenheit der Bayeriſchen Volkspartei mil zem Zn rum au de einer beſonders gebildeten Kommiſſion ur Beratung übergehen. Chamberlam nochmals bei Streſemann. Die Erörterung der Beſatzungsfrage. Genf, 20. Juni. Heute vormittag 10 Uhr fand zwiſchen dem engelſchen Außenminiſter Chamberlain und Dr. Streſe⸗ mann eine zweiſtündige Unterredung ſtatt, welche be— reits zur Zeit der Abreiſe Briands von Genf vorgeſehen war. Obwohl über das Ergebnis dieſer Beſprechung keine nähere Mitteilung gemacht, ſondern ledig⸗ 5 I. lich erklärt wurde, daß ſämtliche, während der letz- ten Tage aufgeworfenen Erörterungen nochmals zur Sprache kamen, wird aus Kreiſen der deutſchen Delega— tion auf das beſtimmteſte verſichert, daß dieſe neuerliche Fühlungnahme in der Hauptſache der Frage der Herab⸗ ſetzung der Zahl der Beſatzungstruppen galt, nachdem die überſtürzte Abreiſe des franzöſiſchen Außen⸗ miniſters, die ſich immer mehr als eine diplomati⸗ ſche Krankheit zu erkennen gibt, eine Erörterung mit den Mächten der Botſchafterkonferenz unmöglich gemacht hatte. Wie weiter beſtimmt verlautet, hat Dr. Streſe⸗ mann gegenüber Chamberlain insbeſondere auf die Note ber Botſchafterkonferenz vom 14. November 1925 verwieſen, in der eine„fühlbare“ Herabſetzung der Beſatzungsziffern in Ausſicht geſtellt worden war, doch bewegen ſich ſämtliche Vermutungen über die eventuellen Zuficherungen Chamberlains gegenüber der deutſchen Auf⸗ faffung hinſichtlich der Auslegung des Wortlauts dieſer Note auf unbeſtimmtem Gebiet, wenn auch kein Zwei ſel darüber beſtehen dürfte, daß Dr. Streſemann den engliſchen Außenminiſter über die verhängnisvol⸗ len Folgen aufmerkſam gemacht hat, die das Nicht⸗ einhalten der ſeierlichſt gegebenen Verſprechungen durch die Alliierten, das würdeloſe Feilſchen um jeden Mann der Nheinlandarmee und das unausgeſetzte Be⸗ ſtreben, durch künſtliche Konſtruktion neuer beut⸗ ſcher„Verfehlungen“ eine Berechtigung für das Ausbleiben der Rückwirkungen von Locarno zu finden, auf die geſamte deutſche öffentliche Meinung ausgeübt hat, indem das Zutrauen in die Ehrlich keit der alliier⸗ len Politik reſtlos verſchwunden iſt und größtem Mißtrauen gegenüber allen Verſprechungen der ehe⸗ maligen deutſchen Kriegsgegnern Platz gemacht hat. Ver⸗ edentlich wird nun behauptet, daß die heutige Anter⸗ ng von größerer Tragweite geweſen ſei, wie die banzen bisherigen Genſer Beſprechungen. doch wird hier⸗ 75 Montag, den 20. Juni 1927 1 44. Jahrgang tegen garen über erſt die Berichterſtartung Dr. Streſe⸗ manns vor dem Außenpolitiſchen Ausſchuß, ſowie die außenpolitiſche Debatte vor dem Plenum des Reichstags Klarheit über das Ergebnis dieſer letzten Fühlungnahme bringen. 5 2 27 7 Beglan ber Seeabrüſtungskonferenz. Skep' der engliſchen Preſſe. S Genf, 20. Juni. Die britiſche Delegation für die Seeabrüſtungskon— ſerenz, die unter Führung des erſten Lords der Admira ität Bridgeman iſt geſtern mit einem ziemlich gro— zen Stabe von techniſchen Sachverſtändigen in Genf an— zekommen. Die„Times“ erllären in einem Leitartikel, übel die Marineabrüſtung, es ſei ernſthaft zu bezwei feln, ob die Beſttebungen des Präſidenten Coolidge in Genf von Erfolg gekrönt ſein werden. Für Großbri: tannien ſei die Marine von fundamentalſter Bei deutung. Die ganze Frage könne durch Bridgeman uu! in engſter Zuſammenarbeit mit den Dom tien behandelt werden. Auch der„Daily Tele⸗ graph“ iſt peſſimiſtiſch, er weiſt darauf hin, daß Frank re ich und Italien den Verhandlungen fern blie⸗ ben und ſagt, es bleibe dahingeſtellt, wie die ſich daraus ergebenden Schwierigkeiten überwunden werden könnten, ob durch eine neue Konferenz, deren Initiative vom W5!⸗ derbund ausgehe, oder auf anderem Wege. Auslandsecho über Genf. Engliſche Hetze gegen den deutſch⸗uſſ. Vertrag O London, 18. Juni. Im Rückblicke über die letzte Seſſion des Völkerbundes nehmen die Genfer Korreſpondenten der Londoner Blättei das Hauptgewicht auf die privaten Beſprechungen der Außenminiſter. Dabei kommt die Völkerbundsarbeit nicht ſehr günſtig weg. Der Spezial— korreſpondent der„Times“ erklärt, daß die allgemeine Auffaſſung gehe, daß die jetzt beſchloſſene Seſ⸗ ſion in Völkerbundskreiſen hinſichklich ihrer Er⸗ gebniſſe am ſchlechteſten von allen bisheri⸗ gen Seſſionen beurteilt werde. Es kann dabei nicht überraſchen, daß ſich die beſten Freunde des Völker⸗ eigentliche bundes fragen, ob nicht einiges an den Methoden des Völkerbundes falſch ſei. Von größter Bedeutung ſeß die Behandlung der ruſſiſchen Frage geweſen. Es ſei jedoch kein Verſuch gemacht worden, eine Einheitsfront Rußland zu ſchaffen. erzielt worden. So gegen kaum Taktiſche Erfolge insbeſondere nicht in dem ſeien Streit über das polniſche Munitionsdepot in Danzig und anderen Problemen von denen der Friede Europas in hohem Grade abhänge. Dagegen ſei ein bemerkenswerter Fortſchritt in der Frage der Ab⸗ kü ſtung erreicht worden, inſofern als der Völker⸗ bundsrat nunmehr zu der Ueberzeugung gelangt jei, daß die deutſche Abrüſtung nicht länger mehr ein Angelegenheit der Votſchafterkonferenz ſein lönne. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Daily Te⸗ legraph“ bezeichnet die letzte Völkerbundstagung gleichfalls als einen Fehhlſchlag, da keines dei bedeutenden Probleme eingehender behandelt, ge— ſchweige denn, gelöſt worden wäre. Auch in den privaten Beſprechungen der Außenminiſter ſeien konkrete Er⸗ gebniſſe nicht erreicht worden. Dabei ſei wenigſtens eine teilweiſe Erledigung der Differenzen zwi⸗— ſchen Deutſchland und den Alliierten im gegenwärtigen Augenblick dringend erforderlich, zwecks Herſtel⸗ ſtellung einer ſolidariſchen Front gegenüber der Aggreſſivi⸗ tät des Bolſchewismus. Der Korxeſpondent weiſt dann weiter auf eine Frage hin, die nach ſeiner Anſicht beſondere Aufmerkſamkeit verdient. Wie verlaute, habe die deut⸗ ſche Regierung es als ihre Pflicht bezeichnet Moskau über die Fortſchritte in Genf zu informieren. Das zeige wie weitgehend der deutſch⸗ ruſſiſche Vertrag ſei und welche Gefahr er für Genf und Europa in ſich berge. Eine ſolche Situation lei nicht nur paradox ſondern unkragbar und es ſei Zeit, daß ein Proteſt hiergegen eingelegt werde. Durch die ausweichende Behandlung der Frage, ob Moskau wei⸗ terhin zu Völkerbundskonferenzen eingeladen werden ſolle, werde der Völkerbundsrat nicht an Preſtige gewinnen. „Die Danziger Frage zur Prüfung reif“. Paris, 18. Juni. Der Genfer Kotreſpondent des „Petit Parſſien“ ſtellte heute mit Bedauern feſt, daß zahlreiche Fragen die dem Bund der Bir tung Untervreter waren, vagne wi chtlgen Grun auf die nächſte Seſſion des Bundes vertagt wurden. Eine Viertelſtunde weiterer Beſprechungen hätte, ſo meint der Korreſpondent, genügt, um den rumäniſch⸗ungariſchen Konflikt wegen der Entſchädigung ungariſcher Grundbeſitzer in Siebenbürgen zu erledigen, und zwar hätte hierzu der Rücktritt des rumäniſchen Präſidenten bei den gemiſchten Berichten ausgereicht. Efnt weite re Vertagung der Streitfrage drohe die Anzu⸗ friedenheit zu erhöhen. Was die Danziger Frage anlange, ſo ſei auch dies ein Gebiet, das reif zur Preü⸗ fung ſei. Reichs abineit und Verfaſſungstag. Sonntagsdienſt für alle Reichs behörden. Berlin, 18. Juni. Das Reichskabinett, das geſtern bis in di ſpäte Nacht hinein getagt hatte, trat heute vormittag 10 Uhr wiederum zu einer zweiſtündigen Sitzung zuſam⸗ men um ſich endgültig über die Frage des Sonntagsdien⸗ tes am Verfaſſungstag ſchlüſſig zu werden. Aeber das Er⸗ gebnis wird amtlich mitgeteilt: Das Reichskabinett be⸗ faßte ſich heute mit der Regelung des Dienſtes m Verfaſſungstage. Es wurde beſchloſſen, durch⸗ längig für alle Reichs behörden Sonntags⸗ dienſt anzuordnen mit gewiſſen aus der Natur der Sache ſich ergebenden Sonderregelungen für die Betriebsverwaltungen. Arfbeſſerung der Beamtenbeſoldung Ein Beſchluß des Reichskabinetts. Berlin, 18. Juni. Das Reichskabinett hat in der Frage der Beamten jeſoldung in folgendem Stellung genommen: Die Reichsregierung verſchließt ſich nicht der Erkennt lis, daß die Bezüge der Beamten im Hinblick auf die geſteigerten Lebenshaltungskoſten unzulänglich ind, und iſt daher auch aus ſtaatspolitiſchen Gründen lewillt, die wiederholt verſprochene Aufheſſerung die⸗ er Bezüge durchzuführen. Sie glaubt in der An⸗ zahme, daß eine Verſchlechterung der allgemeinen Wirt⸗ chaftslage nicht eintreten wird, zuſagen zu können, ſaß noch im laufenden Kalenderjahr und zwar mit Wir⸗ ung vom 1. Oktober 1927 ab, eine durchgreifende, rlle Beamtengruppen umfaſſende Reform der Be— Imtenbeſoldung erfolgen wird. Im Reichsfinanz⸗ niniſterium iſt man dementſprechend mit der Ausarbei⸗ ung eines Entwurfes beſchäftigt, der bei einer durch⸗ zängigen Erhöhung der Bezüge auch eine Aenderung des derzeitig geltenden Beſoldungsgeſetzes bringen und die bielen berechtigten Beſchwerden beſeitigen ſoll, die ſich ſeit 1920 ergeben haben. Die Bezüge der Ruhegehalts empfänger, Wartegeldempfänger ſowie der Hinterbliebe⸗ ſten ſollen bei dieſer Regelung eine entſprechende Berückſichtigung erfahren. Im Zuſammenhang mit der Erhöhung der Beamtenbeſoldung werden auch gemäß Paragraph 87 des Reichsverſorgungsgeſetzes die zur Ver⸗ beſſerung der Lage der Kriegsbeſchädigten erfor⸗ derlichen Mitte! bereitgeſtellt werden. n 8 Das Heunſtältengeſetz vor dem Reich. Annahme in 2. und 3. Leſung. Berlin, 18. Juni. a Reichstagsſitzung wurde unächſt ein Geſetzentwurf über die Verlängerung er Pachtſchutzordnung um zwei weitere Jahre dem Siedlungsausſchuß überwieſen, während der jozialdemolratiſch-demokratiſche Antrag über die Beſtim⸗ mung des 11. Auguſt zum Nationalfeiertag an den Rechtsausſchuß ging, ebenſo ein von der Zentrums— fraktion neu eingegangener Antrag über den Schutz der geſetzlich anerkannten Feiertage. Es folgte die zweite Beratung des Geſetzentwurfes über die Abtretung von Beamtengehältern zum Heimſtättenbau. Darnach ſollen Beamle bis zu zwei Drittel des Betrages, um den ihr Einkommen bezw. Ruhegehalt die Summe von 1560 Mark im Jahr- überſteigt, an ein von der Regierung beſtimmtes öffent. lich⸗ rechtliches Kreditinſtitut oder gemeinnütziges Unter⸗ nehmen abtreten. Die Abtretung iſt nur zuläſſig zur Beſchaffung, Verzinſung oder Tilgung von Darlehen, die durch Depoſiten-, Grund⸗ oder Rentenſchulden aaf Wohn⸗ heimſtätten geſichert ſind oder geſichert werden ſollen. Abg. Roßmann(Soz.) berichtete über die Aus⸗ ſchußverhandlungen und erklärte, daß der Ausſchuß tron Zu Beginn der heutigen ver allerſeits geaußerten Beoentien, baß das MWeſetz un Volle den Eindruck erwecken könne, daß es den Beamten zu gut gehe, die Vorlage gutgeheißen 1 890% Abg. Lucke(Wirtſch. Vergg.) hielt das Geſetz für unannehmbar in einer Zeit der wirtſchaftlichen Not. Un⸗ tere Beamte kämen überhaupt nicht in Frage. Im übrigen habe der Bau von Einfamilienhäuſern ſich nicht bewährt. Die Vorlage ſei auf ſozialiſtiſchen Regierungsgrundſätzen aufgebaut. 5 Abg. Neddermeyer(Kom,) lehnte das Geſetz gleichfalls ab, wegen des verdächtigen Eifers, den die Regierung dabei gezeigt habe. Statt Gehaltserhöhung gebe man den Beamten den koſtenloſen Rat, mit noch weniger Geld auszukommen. Abg. Roßmann(Soz.) begründete Anträge auf Schaffung einer Rücklage, aus der den Sparern im Falle der Kündigung die eingezahlten Gelder zurückgezahlt wer⸗ den ſollen. Der Redner warnte die Beamten vor über⸗ triebenen Illuſionen. Das Geſetz könne nur dann einen rechten Erfolg haben, wenn die Ausführungsbeſtimmungen nach den Grundſätzen höchſter Wirtſchaftlichkeit ausgebaut werden. 5 Unter Ablehnung aller Aenderungsanträge wurde die Vorlage in der Ausſchußfaſſung in 2. und 3. Leſung gegen die Kommuniſten und die Wirtſchaftliche Vereinigung angenommen. Das Haus mittag 3 Uhr mil der L 2 5 Portoerhöhung in anderer Form. Nochmalige Einbringung des Vorlage. Berlin, 18. Juni. Der Verwaltungsrat der Reichspoſt hat ſich geſtert nachmittag 4 Stunden lang mit der vom Reichspoſtminit terium vorgeſchlagenen Erhöhung der Poſtgehühren be⸗ ſaßt, nachdem Abg. Dr. Naſchig(D.) den Antrag gen ltellt hatte, die Entſcheidung über dieſe Frage bis zun November zu vertagen. Als dann nach mehrſtündigel Debatte hierüber der Vertagungsantrag abge⸗ lehnt worden war, erklärte plötzlich der Reichspoſtmi niſter zur größten Ueberraſchung, daß er dem Beſchluß des Reichstags Rechnung tragen und im Namen der Reichsre gierung die Vorlage zurückziehen wolle. Nunmehr ſprach ſich Abg. Allecotte(Z.) dafür aus, daß jetzt den Verwaltungsrat von ſich aus die zurückgezogene Vor— lage wieder einbringen möge, während Kommer⸗ zienrat Wimmer, als Wirtſchaftsvertreter einen An⸗ trag ſtellte, in welcher der Reichspoſtminiſter beauftragt wurde, erneut eine Vorlage einzubringen Beide Anträge wurden nunmehr von Dr. Schätze aufgegriffen, ſodaß dann heute nachmittag die Vorlage erneut eingebracht wurde. Beide Anträge würden nunmehr von Dr. Schätze! aufgegriffen, ſodaß dann heute nachmittag die Vorlag! erneut eingebracht wurde. Der Verwaltungsrat erklärte jedoch einmütig, daß eine Weiterberatung der Vor⸗ lage, nachdem ſie nun einmal zurückgezogen ſei, nich! angängig ſei. Er nahm dann mit großer Mehrheil eine Entſchließung an, den Miniſter aufzufordern, ſo ſchnell wie möglich eine neue Vorlage einzubrin gen, die ſich auf die Beſchlüſſe des Arbeits aus ſchuſſes ſtützt. Die neue Vorlage wird in 3 bis 4 Ta gen erwartet. Ihre Erledigung düefte zweifellos binnen 8 bis 14 Tagen erfolgen. vertagte ſich hierauf auf Montag nach⸗ Tagesordnung: Schankſtättengeſetz Man muß ſich nun mit viecht wundern, daß trot der andauernden Proteſte und trotz der ſachlich begrün deten Einwendungen, welche gegen die Vorlage gemacht worden ſind, der Reichspoſtminiſter und die Inſtanz, die hinter ihm ſteht, ſich nicht entſchließen können, den allgemeinen Volksſtimmung Rechnung zu tra— gen, zumal der Zweck, zu dem die Portoerhöhung vorge— nommen werden ſoll, derart iſt, daß die Aufnahme einen Anleihe durchaus gerechtfertigt und wirt ſchaftlich vertretbar erſcheint. Andererſeits ſind je— doch die Argumente, die vom Reichspoſtminiſterium ange— führt werden, durchaus nicht ſtichhaltig und wenn auch innerhalb des Reichsminiſteriums faſt durchgehend Einigleit hinſichtlich der Notwendigkeit der Portoerhöhung beſteht, ſo dürfte dies doch nur darauf zurückzuführen ſein, daß man eben die Mehreinnahmen aus fiskaliſchen Gründen braucht und ſich gerne um Eine weitere Forderung gehyt dahin, daß die zoll⸗ neue Steuern bherumdrücken möchte, nachdem noch ſo vie von der Steuerſenkuna die Rede iſt. Im übrigen iſt in dem Vom Glück vergeſſen. Roman von Fr. Lehne. 78. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Endlich ſagte er mit tonloſer Stimme:„Gut denn, Gwen⸗ doline, wenn du mir auch jede Hoffnung auf deinen Beſitz genommen haſt: Ich kann Blanka Likowski dennoch nicht heiraten.“ „Nein, nein, rief ſie erregt. 1 „Ich bürde ſie dir auch nicht auf!— Ich fühle täglich mehr— es geht nicht. Wir ſind zu verſchieden von einander. In den nächſten Tagen ſchon werde ich ihr die Wahrheit ſagen, und nach dem Manöver will ich um meine Verſetzung einkommen!—— Ein einſamer, glückloſer Menſch werde ich dann ſein—“ 5 Sie hörte wohl die bange Sehnſucht, die flehentliche Bitte aus ſeinen letzten Worten. Aber es durfte nicht ſein. Ihre Hände krampften ſich in die Falten des Seidenmantels, Sie wich von ihm zurück, ihr war, als ob ſeine Sehnſucht mit tauſend Armen nach ihr griff und unwiderſtehlich nach ich will nicht die Schuld daran tragen!“ ſich zog— doch ſie durfte nicht unterliegen— Sie mußte ſtark bleiben, obwohl jede Faſer ihres Seins nach ihm bebte. „Gwendoline—“ Leidenſchaftlich kam ihr Name von ſeinen Lippen. Er ſtreckte die Hände nach ihr aus—„Gwendoline—“ Doch kühl und herb und verſchloſſen ſtand ſie vor ihm. Sie ſchüttelte den Kopf.„Nein!“ Da ließ er ſeine Hände traurig ſinken.„Mögeſt du nie Wen e e e icſen! Bu wilt nicht hat ſagen bereuen, daß du mich zurückgewieſen! N verſtehen, was die hohe, verklärte Frau dir wollen.“ rcgin kurz vor ihrem Scheiden geſagt hatte. Tages wird das Glück doch noch zu dir kommen, 10 ſacht.— Dann weiſe es nicht von deiner 61 für, halte es feſt— Aber ſie konnte es dennoch nicht! e Leb' wohl, Axel!“ ſagte ſie mit klarer Stimme, und Ach, jetzt 1 ſie gar wohl das Wort, das die Her⸗ ganzen xumpf um ole portverhoyung noch bie Feſtſtellun; zu machen, daß von den 40 Mitgliedern des Ver waltungsrat es der Reichspost 21, das iſt alf, die Mehrheit, Reichs⸗ und Staatsheam te ſind die faſt keine Briefe zu ſchreiben haben, während von dez 14 Mitgliedern des Arbeitsausſchuſſes al lein 9 ulſo die Zweidrittelmehrheit, Beamt ſind, die gleichfalls von der Portoerhöhung nicht ſtarl betroffen werden. Werden die Zölle erhöht! Für und gegen die kleine Zolltarifnovelle. , Berlin, 20. Janj. Da die ſogenannte kleine Zolltarifnovelle die von derſelben Regierungskoalition, wie wir ſie heat haben, im Auguſt 1925 verabſchiedet wurde, am 21 Juli abläuft, mußte ſich die Reichsregierung darüber kla werden, in welcher Form ſie eine Verlängerung des damaligen Zollgeſetzes vornehmen will. Die großen Spitzenverbände der Induſtrie und des Handel! haben ſich bekanntlich für eine unveränderte Ver⸗ längerung entſchieden, beſonders wünſchen dieſe Wirt ſchaftsgruppen keine Aenderung der Zollſätz; bei denjenigen Poſitionen, die umſtritten ſind. Se hat denn auch die Induſtrie und der Handel— mit Aus tahme der Automobilinduſtrie— keine neuen Zollfor derungen angemeldet. Anders dagegen die Kreiſe del Landwirtſchaft, die im Reichslandbund orga liſiert ſind. Von dieſer Organiſation wird mit Unter, ſtützung des Reichslandwirtſchaftsminiſters eine Exhö⸗ ung der Zollſätze für etre! ganz 9 755 ers für Weizen bien Einfuhrkontingente für Gefrierfleiſch, die jetzt 20000 Tonnen jährlich betragen, fortfallen und dafür in erhöhter Gefrierfleiſchzoll eingeführt wird. Eine itte Forderung iſt die Erhöhung der Zollſätze für fri⸗ ſches Schweinefleiſch von 21 auf 32 Mark. für Schweineſpeck von 14 auf 20 Mark und für Schweine⸗ chmalz von 6 auf 10 Mark. Die Landwirtſchaft vertritt den Standpunkt, daß es ihr möglich ſei, den Schwei⸗ refleiſchbedarf faſt ganz zu decken, ſie will da⸗ zegen geſchützt ſein, daß die deutſche Schweineproduktion durch niedrige Preiſe für eingeführtes Schweinefleiſch In⸗ zentabel wird und zur Einſchränkung des Schweinebeſtan⸗ des zwingt. Ferner wünſcht der Reichslandbund eine Vervierfachung des jetzigen Kartoffelzolls. Der Reichslandbund glaubt nämlich verſichern zu können, haß auch bei den Kartoffeln der Inland s bedarf von der inländiſchen Erzeugung gedeckt werden ann. Die Stellungnahme des Reichskabinetts. Nunmehr hat ſich das Reichskabinett mit dieſen ſchwe⸗ benden Zolltariffragen befaßt und hierüber amtlich fol⸗ gendes bekanntgegeben: Das Reichskabinett wird unver⸗ züglich den Reichswirtſchaftsrat erſuchen, unter Hinzu⸗ ziehung des handelspolitiſchen Ausſchuſſes des Reichs⸗ lags ein Gutachten über eine Reviſion bes deutſchen Zolltarifgeſetzes zwecks Herabſetzung des Zollniveaus abzugeben. Sodann ſollen entſprechende Vorſchläge beſchleunigt den geſetzgebenden Körperſchaften zugehen. Mit Rückſicht auf die Exiſtenz der bäuerlichen Betriebe und im Intereſſe der inneren Koloniſation müſſen jedoch hierbei einzelne landwirtſchaftliche Zollſätze eine gewiſſe Erhöhung erfahren. Auf Grund dieſer Er⸗ wägungen hat das Kabinett beſchloſſen, den geſetzgebenden Körperſchaften die Erhöhung des autonomen Kartoffelzolls auf eine Mark vom 1. Dezember 1927 ab ſowie die Streichung des Zwiſchen⸗ zolls für Schwei nefleiſch vorußzſchlagen, ſodaß be⸗ züglich des Schweinefleiſches der Zollſatz des ſchwebiſchen Handels vertrages von 32 Mark praktiſche Bedeutung er⸗ langt. f Weiterhin wird noch bekanntgegeben, daß auch die Erhöhung des autonomen Zuckerzolls unter gleich⸗ eitiger Herabſetzung der Zuckerſteuer durchgeführt werden voll, während die übrigen Zollſätze, wie das zollfreie Kontingent für Gefrierfleiſch in der gegenwärtigen Höhe beibehalten werden ſollen. Die ganze Regelung ſoll bis zum 31. Dezember 1929 gelten. ohne ihm die Hand zu geben, traurig ſah er ihr nach.——— Das Wetter hatte umgeſchlagen. Beinahe herbſtlich kühl war es geworden und ein Regenſchauer löſte nach nur kur⸗ zen Sonnenblicken den anderen ab. Wie im April war es, nicht wie im Auguſt. Blanka Likowski verzog verdrießlich den Mund. „Bei ſolchem Wetter nach Riem,“ und ſie dachte mit Bedauern an die ſchicke, aparte, helle Toilette, die ſie ſich extra für dieſes Rennen hatte machen laſſen und die heute zu tragen ſehr unangebracht war. Auf Hannas Bitten hatte ſich Gwendoline entſchloſſen, mit nach Riem zu fahren, obgleich ſie lieber daheim ge⸗ blieben wäre. Wozu die Qual eines Wiederbegegnens mit Axel Kronau heraufbeſchwören, den ſie ſeit jener letzten Ausſprache vor fünf Tagen nicht wieder geſehen. Doch Hanna fuhr leidenſchaftlich gern zu den Rennen; ſo durfte ſie deren Bitten nicht abſchlagen. Axel Kronau ſtieg heute zweimal in den Sattel. Trotz des ungünſtigen Wetters hatte ſich eine große Anzahl von Beſuchern eingefunden. Nachdem die Mutter und Schweſter und Gwendoline in der Loge Platz genom⸗ men, ſuchte Blanka den Verlobten. Er ſtand in der Box bei ſeinem Gaul„Mondſchein“ und war liebevoll um das ſchöne Tier bemüht. Blanka hängte ſich an ſeinen Arm und tat ſehr verſtändnisvoll und vertraut mit allen Sport⸗ angelegenheiten. Er ſah das beluſtigte Lächeln einiger Kameraden, die in der Nähe ſtanden, als ſie fragte, ob „Mondſchein“ gut in Form ſei, ihr ſcheine das nicht ſo; ob er ihm nicht Sekt geben wolle! Sie freue ſich darauf, ihn im zweiten Rennen im Sattel zu ſehen. Auf jeden Fall müſſe er es machen! Denn ſein Sieg ſei auch ihr Sieg! Axel bekam einen roten Kopf und wies ſie ziemlich kurz ab. Sie war ſehr beleidigt. 8 3 „Du ſcheinſt ſchlechter Laune, mein Freund! Gib acht, daß du 5 on scheine nicht dadurch nervös machſt. Er iſt r feinnervig und reagiert vielleicht zu ſehr auf deine ſe Stimmung—“ entgegnete ſie ſcharf,„bedenke, wie viel auf euch geweſtet wird 800 ſetze ande Mark.— Uebrigens 1 4 3 0 Iſt es beſteht, ging ſie ſchnell davon. Und haſt du Mama und Jeannette noch nicht begrüß O, dieſe Fliegen! e Ahnungslos hat man ſich zum Nachmittagsſchläſchen auf dem Sofa ausgeſtreckt. Plötzlich dringt ein merk⸗ würdiges Geräuſch an das Ohr des ſchon halb Schlum⸗ mernden: Surr, ſurr! Ehe er es ſich verſieht, krabbelt etwas über ſeine Naſenſpitze, rennt die Stirn entlang und macht ſich am linken Ohr läſtig. Die Stubenfliegs iſt wieder da. Nun iſt es um den Schlaf geſchehen. Haſtig fährt man empor, den Uebeltäter zu vernichten, doch der iſt ſchneller. Summend umtkreiſt er das Haupt des aus ſeiner Behaglichkeit aufgeſtörten Menſchen und verſchwin⸗ det dann fur eine Weile. Triumphierend ob des Sie⸗ ges, legt man ſich wieder nieder, um den unterbrochenen Schlummer fortzusetzen. Doch es war ein Pyrrhusſieg. Die Fliege kehrt zurück und bringt zur Verſtärkung gleich noch zwei Genoſſen mit.... Nun iſt es mit der Ruhe vorbei. Nach einigen vergeblichen Verſuchen, die Plagegeiſter zu verſcheuchen, bleibt nichts übrig, als aufzuſtehen. Es nützt auch nichts, daß man die noch ungeleſene Mittagszeitung zuſammenrollt und eine furchtbare Jagd auf die kleinen Beſtien unternimmt. Wenn es gut geht, ſind die. drei Plagegeiſter nach einer halben Stunde erlegt. Sieges⸗ trunken ſchaut man dann auf ihre zerquetſchten Leichen. Doch der Sieg war nicht ohne Opfer. Eme Kaffeetaſſe, eine Vaſe, und die Gipsbüſte Schillers liegen zerſchmet⸗ tert am Boden. Die Tinte fließt in ſchönen, ſchwarzen Strömen, alles verderbend, über den Schreibtiſch, und die Stiefelſpuren auf dem Sofa zeugen gleichfalls davon, wie hart der Vernichtungskampf war. Und dabei war der Nutzen gleich Null. Am Nach⸗ mittage beim Kaffeetrinken finden ſich ungeniert wieder ein Dutzend Fliegen zur Reviſion von Zuckerdoſe und Kuchenteller ein, ja, eines der ſchwarzen Bieſter ſchwimmt ſogar ſchon im Milchkännchen. Man gedenkt der Ver⸗ luſte des Kampfes und läßt die Plagegeiſter vorerſt un⸗ geſtört. Dann geht man, Nachegefühle im Buſen hegend. zum nächſten Kaufmann und bringt den beſten Fliegen⸗ fänger heim, den man ergattern kann. Leider aber ist die Qualität des auf dieſem Inſtrument beſindlichen Lei⸗ mes dermaßen gut, daß er beim Befeſtigen an der Decke an der Hand kleben bleibt und nur mit Mühe und unter Verluſt eines großen Hautfetzens loszubekommen iſt. Die Fliegen dagegen ſcheint der ſogenannte Fliegen⸗ fänger weniger zu genieren. Entweder meiden ſie ihn änzlich oder ſie ſaugen vorſichtig den Leim ab. wobel ſie zuſehends fetter werden. Es bleibt ſchließlich nur noch die Ausräucherungsmethode übrig. Man beginnt Tas und Nacht die dickſten Zigarren und die ſchwerſten Zig⸗ retten zu qualmen. Aber eher holt man ſich die Lungen⸗ ſchwindſucht, als daß nur eine Fliege ſich zum Weichen veranlaßt ſieht. Am Ende gibt man den Kampf reſigniert auf und läßt die Fliegen in Ruhe. Sie ſchwirren fortan triumphierend und unbekümmert überall umher, vermeh⸗ ren ſich tunlichſt und mißbrauchen ſorglos die ihnen ge⸗ währte Schonung. Sch. Kriegskoſten der Landwiriſch aft. Der Menſch lebt im ewigen Kampf mit den Ele⸗ menten. Im Vordertreffen dieſes Kampfes ſtehen die⸗ jenigen Berufsgruppen, die der Natur Schätze abzu⸗ ringen haben, die für den beſonderen Bedarf der Men⸗ ſchen notwendig ſind. Es ſind dies ganz Berufsgruppen, die verſchiedenen Rohſtoffinduſtrien und dann die ganze Berufsgruppe derer, die in der Landwirtſchaft tätig ſind. bei den induſtriellen Erwerbsgruppen ſo, daß deren Kampf gegen die Elemente in der Hauptſache darin ihr eigenes Leben gegen Naturkataſtrophen zu ſchützen, ſo iſt es bei der Landwirtſchaft ſo, daß die Ele⸗ mente das Produkt, dem der Landwirt ſeine Arbeit widmet, ſelbſt bedrohen. Nicht nur ſind es dabei ver⸗ ſchiedene klimatiſche Einflüſſe und Einflüſſe des Wetters, wie unzeitgemäßer Regen oder ebenſo unzeitgemäße Trok⸗ kenheit, auch andere Feinde geſellen ſich dazu im Kampfe der Elemente gegen den Menſchen: Bakterien und Ba⸗ zillen, die das wertvolle landwirtſchaftliche Produkt be⸗ jallen und es vernichten. Leider Gottes hat man hier in Europa verhältnis⸗ mäßig ſpät erkannt, welchen ſchädigenden Einfluß die Pflanzenkrankheiten für das Gesamtergebnis der Land— wirtſchaft haben. Erſt ſeit einem Jahrzehnt rund be⸗ ſchäftigt man ſich in allen europäiſchen Staaten mit der wiſſenſchaftlichen Erforſchung der Pflanzenkrankheiten ſelbſt, mit ihrer Abwehr und endlich auch mit einer rechneriſchen Feſtſtellung des von ihnen verurſachten wirt⸗ t!— Gwen: doline Reinhardt iſt auch mit uns gekommen. Lockt dich das nicht, die Freundin der Hoheiten zu ſehen?“ Boshaft funkelten ihn ihre Augen an. Es war da etwas zwiſchen den beiden geweſen, zwiſchen Axel und Gwendoline, oder war Gwendoline unglücklich in den jungen Offizier ver⸗ liebt geweſen?— Auf ihre dahin zielenden Bemerkungen hatte Axel immer ein ungeduldiges Achſelzucken oder gar ſchroffe Antworten gehabt, die ſie aber nicht befriedigten. Er antwortete nicht auf ihre letzte Aeußerung. Aber er ſchloß ſich ihr an, um die Damen zu begrüßen. Vor Gwendoline Reinhardt verneigte er ſich ernſt und zurüc⸗ haltend. Heiß ſtrömte ihm bei iſhon Anblick das B. zum Herzen— das geliebte, ſtolze, ſchöne Geſicht nahm ihm alle kühle Ueberlegung. Faſt zum Verzweifeln brachte ihn Blankas Fragen nach dem zweiten Rennen, ihre Nat ſchläge, ihre Mahnungen und er war froh, als er ſich jetzt verabſchieden mußte, da es Zeit für ihn wurde. Dee Flachrennen war, geſattelt. Als er langſam in die Bahn ritt, winkte ihm Blanka lebhaft zu. Sie kam gerade vom Totaliſator und hob die Rechte mit dem Ticket. Er biß ſich auf die Lippen. Wie erſchien ihm ihr lebhaftes, lautes Weſen unfein und ab⸗ ſichtlich! Er konnte es nicht mehr ertragen. Er mußte ein Ende machen, noch heute oder morgen! Dieſer Zwieſpalt rieb ihn ganz auf. N Der Himmel hatte ſich mehr umdüſtert. Beſorgt blickte Axel nach den ziehenden ſchweren Wolken. Jetzt begann es zu ſprühen. Das konnte„Mondſchein“ nicht gut ver⸗ tragen. Der Start wurde durch ſeine Unruhe verzögert: aber mit feſter Hand zwang ihn Axel doch unter ſeinen Willen und wie ein Pfeil. das ſchöne Tier ſchließlich dahin die anderen weit hinter ſich laſſend. Doch in„Queen Mab“, der Nappſtute eines Ulanen, erwuchs ihm ein ge⸗ kampf entwickelte. (Fortſetzung folgt.) 7797 Hund dem übrigen Europa angewandt werden. Sechs Pferde wurden zum zweiten Rennen, das ein fährlicher Nebenbuhler, ſo daß ſich ein aufregender Eſid⸗ ſſcafnichen Schaben, o liegt uc ber Natur der Sache, daß gerade das Letztere nicht ſo ganz einfach iſt. Bisher hat man ſich auch in den, meiſten Fällen nur auf an⸗ nähernde Schätzungen des finanziellen Schadens, der durch Pflanzenkrankheiten verurſacht wird, beſchränkt. Wohl das ſerſte Mal hat jetzt eine ſchweizeriſche landwirtſchaftliche Verſuchsanſtalt bei Zürich einen etwas eingehenderen Ver⸗ ſuch gemacht, eine einigermaßen zutreffende Ueberſchlags⸗ rechnung über die Verluſte zu geben, die die Schweiz ſalljährlich durch die Pflanzenkrankheiten erleidet. Damit iſt ein gewiſſer Maßſtab geſchaffen, der mit einiger Ge⸗ nauigkeit auf dieſelben Verhältniſſe in Süddeutſchland angewandt werden kann, darüber hinaus aber auch noch einige Rückſchlüſſe für andere Teile Deutſchlands und Europas geſtattet. Der Leiter dieſer ſchweizeriſchen landwirtſchaftlichen Verſuchsanſtalt Dr. Ernſt Gäumann veröffentlicht unter der Ueberſchrift„Die wirtſchaftliche Bedeutung unjerer wichtigeren Pflanzenkrankheiten“ eine Abhandlung im Mai⸗ Heft des„Landwirtſchaftlichen Jahrbuches der Schweiz“, In den Berechnungen, die in dieſer Abhandlung aufge⸗ führt werden, ſind natürlich einige Fehlerquellen enthalten, die bei der Beurteilung der Ergebniſſe berückſichtigt wer⸗ den müſſen. Da iſt zunächſt die Tatſache, daß der Ver⸗ faſſer im Weſentlichen auch immer noch auf birekte Schätzungen angewieſen war: in einigen Fällen nur konnte er ſich auf Rentabilitätsberechnungen größerer, genau buch— führender Betriebe ſtützen, aber nichtdeſtoweniger war ein objektives, oder wenigſtens annähernd objektives Ergebnis nur durch Vergleiche mit ausländiſchen Er⸗ gebungen, wie ſolche zum Beiſpiel Amerika und Kanada angeſtellt haben, möglich. Die Berechnungen Dr. Gäumanns umfaſſen fünf Betriebszweige. Da ſind zunächſt beim Getreidebau die hauptſächlichſten Getreidekrankheiten: Brand und Roſt⸗ krankheiten, der echte Meltau, der Schneeſchimmel, die Fußkrankheiten und das Mutterkorn. Der Ernteausfall, den der ſchweizeriſche Getreidebau pro Jahr durch dieſe Krankheiten erfährt, wird auf ungefähr eineinhalb Mil⸗ lionen Schweizer Franken berechnet. Zur Zeit belaufen ſich gegenüber dieſem Verluſt in der Schweiz die Koſten für borbeugende Maßnahmen auf rund 150000 Franken. An dieſem einen Beiſpiel iſt ſchon zu erſehen, daß es ſich loh—⸗ nen würde, ganz andere Aufwendungen zu machen, um der Ernteausfall herabzumindern. Sodann erſtreckten ſich di Berechnungen auf den Hackfruchtbau und beſonders auf dil Kartoffelkrankheiten. Als Geſamtergebnis der Berech⸗ nung ſtellt Gäumann feſt, daß eine erfolgreiche Bekäm⸗ pfung der Kartoffelkrankheiten es möglich machen würde, 30 bis 40 Prozent mehr Kartoffeln dem Verbraach zuzu— führen. Mit anderen Worten heißt dies: daß zur Zeil über ein Drittel des geſamten Kartoffelbaues durch Pflan— zenkrankheiten vernichtet wird. Der Weinbau ſteht mis einem Schadenſatz von 15 bis 20 Prozent der möglichen Ernte zu Buch. Im Geldwert ausgedrückt heißt das, daß der Schweiz jährlich durch die verſchicdenen Reben⸗ krankheiten 15 Millionen Franken verloren gehen, umgerech— met die Summen, die für die verſchiedenen Bekämpfungs— maßnahmen angewandt werden müſſen. Allerdings ſind die Gelder, die man für Bekämpfungsmaßnahmen aus— gibt, wie auch das Beiſpiel beim Kartoffelbau beweiſt, Durchaus als»rodullipe Anlage zu werten, da ſie geeig⸗ net ſind, das Ernteergebnis zu ſteigern. Bei den verſchie— denen Obſtarten ergeben ſich durch Pflanzenkrankheiten Ernteverluſt von mindeſtens 30 Prozent, d. h. alſo auch hier geht jährlich ein Drittel des geſamten Fruchtergeb⸗ niſſes durch Krankheiten zugrunde. Bei der letzten Gruppe, die einer genauen Berechnung unterzogen worden iſt, dem Gemüſebau, iſt es verhältnismäßig am ſchwierigſten ge⸗ weſen, zu einem annähernden Zahlergebnis zu kom— men. Aber es ſoll der Satz von zehn Prozent Ernteaus— fall einige Wahrſcheinlichkeit haben. Aehnlich ſchwierig iſt die Berechnung bei zwei weiteren Betriebszweigen, dem Wieſen⸗ und Waldbau, geweſen. Aber ſelbſt, wenn hei dieſen der Ernteausfall durch Krankheiten nur einen ge— ringen Prozentſatz ausmachen würde, ſo würde es ſich um Summen handeln, die mindeſtens durch eine zweiſtel— lige Millionenzahl auszudrücken ſind. Die Raufutterernten in der Schweiz machen jährlich 750 bis 850 Millionen Franten aus, ein zehnprozentiger Schaden alſo würde bis zu 85 Millionen Franken Verluſte pro Jahr bedeuten. Dieſe wenigen Zahlenangaben zeigen alſo, welchen Schaden die Pflanzenkrankheiten jährlich den Menſchen tun. Was einleitend ſchon geſagt iſt, muß hier noch einmal erwähnt werden: das Beiſpiel der Schweiz darf wohl ohne viel Veränderungen auf die Verhältniſſe in Deutſchland Auf alle Fälle aber zeigt das Schweizer Ergebnis, daß die Be— kämpfung der Pflanzenkrankheiten ein Gebiet iſt, das nach jeder Richtung hin unbedingt materiell lohnend iſt. Die Mittel, die dafür aufgewandt werden, ſind Kriegs— koſten, die auf alle Fälle für einen ſiegreichen Kampf u au— gewandt ſind. Aus der Pfalz. Ludwigshafen.(Tod eines Ludwigshafe⸗ ner Rennruderers.) Der Ludwigshafener Ruder⸗ verein 16 von einem harten Verluſt betroffen. Einer feiner ekfolgreichſten Schlagmänner, Göbel, ſtarb an einer Furunkuloſe mit nachfolgender Blutvergiftung. Göbel war langjähriger Nennruderer und beteiligte ſich immer her⸗ vorragend an den ausgeſchriebenen Konkurrenzen. Wegen ſeiner Kameradſchaftlichkeit erfreute er ſich in Rudererkrei⸗ ſen weitgehender Beliebtheit. Ludwigshafen.(Blutiger Streit.) Drei Bur⸗ ſchen im Alter von 23 bis 26 Jahren verübten in be⸗ trunkenem Zuſtande in einer Wirtſchaft in der Gellert⸗ ſtraße durch Schimpfen und Schreien Unfug. Von einem der Gäſte zur Ruhe aufgefordert, verſetzte einer der Bur⸗ ſchen einem 44 Jahre alten Kaufmann einen Meſſerſtich in das Geſicht, wobei ihm die Oberlippe durchſchnitten wurde. Der Täter ging mit ſeinen Begleitern flüchtig. Neuſtadt a. d. Hdt.(Zur Warnung für Er⸗ werbsloſe,) Der 48 Jahre alte Fabrifarbeiter Georg Kiefer aus Haßloch war erwerbslos und hatte einem ge⸗ wiſſen Heß geholfen, für eine hieſige Firma Holz zu ver⸗ laden. Als Entſchädigung erhielt er ca. für 5 Ster Ab⸗ fallholz im Werte von 30—35 Mark. Da er dieſen Ne⸗ benperdienſt bei der Erwerbsloſenfürſorge nicht angemeldet hatte, trotzdem er Arbeitsloſenunterſtützung bezog, ver⸗ Zeichen bei ſich trug, nicht näher zu erkennen war.— Lokale Nachrichten. Viernheim, 20. Juni. * Sonntags⸗Chronik. Im Mittelpunkt der Ver⸗ anſtaltungen am geſtrigen Sonntag ſtand das Dick-⸗Feſt. Eingeleitet wurde dasſelbe durch feierliches Glockengeläute unſerer Apoſtelkirche, dem ſich dann zwei Choräle der Feſtmuſik anſchloſſen. Viele Ortseinwohner waren vor dem Platze der Kirche verſammelt, um dieſes ſeltene Er⸗ eignis mitzuerleben. Die Choräle wurden in faſt allen Ortsteilen ſehr gut gehört und von der Feſtmuſik aus⸗ gezeichnet geſpielt. Wer das Feſtgeläute und die herr⸗ lichen Weiſen, die vom Turme in alle Gaſſen ſchallten verſchlafen hatte, der wurde ſicher durch die ſchneidigen Klänge der DIK⸗Kapelle vom Schlafe geweckt. In den Morgenſtunden war es ziemlich friſch, was wohl auf die niedergegangenen Gewitter zurückzuführen war. Trotz den Launen des Wetters konnte das vorgeſehene Pro⸗ gramm zur Durchführung gebracht werden. Von Stunde zu Stunde kamen nun die Dckler immer mehr in den Feſtort eingezogen. Der gemeinſame Kirchgaag am Vor⸗ mittag hatte ſchon zahlreiche Gäſte neben dem Feſtaus⸗ ſchuß im Feſtzug geiehen. Nach beendigtem Gottesdienſt, der in beſonders feierlicher Weiſe vor ſich ging, wurde dann der Feſtzug formiert und zum neuen Sport- und Feſtplatz hinausgezogen. Daſelbſt angekommen, vollzog ſich dann der Wetheakt, zu dieſem viele Ortseinwohner herbeigeeilt waren. Der Reihe nach ſprach Herr Archi— tekt Mich. Kühlwein als erſter, darnach der Feſt⸗ präſident Herr Gg. Klee und für den am Erſcheinen plötzlich verhinderten Herrn Univerſ. Prof. Dr Deſſauer ſprang Herr Stadtrat Braun aus Mannheim ein. Herr Bürgermeiſter Tamberth hat im Namen der Gemeinde geſprochen und deren Glückwünſche für die ſchöne neue Sportplatz⸗Anlage überbracht. Herr Direktor Haſſinger vom Bildungsamt Darmſtadt, ferner Herr Schukrat Dr. Weil, Heppenheim, ſprachen im Sinne der Jugendpflege, der auch der Sport hinzuzählen ſei. Sodann folgten die Maſſenfreiübungen und die turneriſchen Vorführungen der Romriege Mannheim. Hierfür zeigte das Publikum ſehr großes Intereſſe, das durch reichen Beifall dankbar zum Ausdruck kam. Nach 12 Uhr fand dann der Rückmarſch des Zuges in die Lokale ſtatt, wo— ſelbſt die Teilnehmer das Mittageſſen einnahmen. Im „Freiſchütz“ war eins für die geladenen Herren beſonders vorgeſehen, wobei die üblichen Anſprachen pp. gehalten wurden. Um ½2 Uhr war kurze Andacht, darauf wurde der Feſtzug in der Rathausſtraße aufgeſtellt. Die Spitze bildeten ſchmucke Reiter. Dann reihten ſich Muſikkorps, Trommler, Pfeifer, Verein an Verein, deren Zahl es über 30 geweſen ſind. Die Straßen, durch welche ſich der Feſtzug bewegte, zeigten reichen Flaggenſchmuck und war die Begrüßung überall eine herzliche. Auf dem Feſt— platz ſelbſt entwickelte ſich nach dem Einmarſch des Zuges bald ein fröhliches Treiben. Flotte Weiſen der Feſtmuſik, Wettkämpfe im Spielfeld, Wirtſchaftsbetrieb, Karuſſell, Verkaufsbuden boten reichlich Gelegenheit zur Unter— haltung. Nach beendigten Wettkämpfen wurden an die Vereine und Einzelkämpfer die Siegespalmen verteilt. Erſt nach 8 Uhr konnte der Feſtplatz wieder verklaſſen und der Feſtzug am„Freiſchütz“ aufgelöſt werden. Einen beſonderen Antec an dem guten Gelingen haben die ſondern in die Sportereigniſſe enſcheldend eingegriffen haben. Zahlreiche erſte Preiſe konnten die Kölner er— Ferringen, ein Beweis, daß in der rheiniſchen Metropole der DiK-Sport in Blüte ſteht. Unſer Heil ſei darum den ſieggewohnten Kölnern, wie auch den anderen Grup— pen, die ſich tapfer geſchlagen. Heute Nachmittag und Abend ſoll noch eine kleine Nachfeier mit Wettſpiel auf der neuen Sportplatz⸗Anlage ſtattfinden.— Ein weiteres großes Feſt fand in Lorſch ſtatt, wo die dortige Frei⸗— willige Feuerwehr ihr 50jähriges Jubiläum feierte. Un⸗ ſere Frei w. Feuerwehr hat ſich auch daran betei— ligt— Die Rheinfahrt des Arbeitergeſang⸗ vereins„Harmonie“ wurde ſchon am Sonntag in aller Frühe durch Sonderzug der O. E G. angetre— teten. Das Wetter ließ wohl zu wünſchen übrig. Den— geweſen ſein. an Bord und an Land ſehr ſchnell dahineilen. Schönheiten, die unſer lieber, ſchöner deutſcher Rhein bietet, ſind für das Auge ſo entzückend, ſo ſagenumwoben, ſchen Landſtrich einen Beſuch abzuſtatten. Es waren Stunden, die von allen Teilnehmern ihr Leben lang un— vergeſſen bleiben werden. Ganz beſonders auch deshalb feſt geſtaltete, die bei 600 Teilnehmern imponierend wirkte und auch keinen Mißton aufkommen ließ.— Der ſangswettſtreit in Bürſtadt. kundigungen war das Ergebnis für den hieſigen Verein in Anbetracht der Verhältniſſe ein gutes.— Ein Rad— fahrerverein zog mit ſeinen Mannen nach auswärts.— Am Vormittag des Sonntag zog noch eine geſchloſ— ſene Truppe durch unſeren Ort, die aber, da ſie keine Im übrigen meldet das hieſige Polizeiamt, daß Störung der öffentlichen Ordnung oder Streithandel über den Feſttag nicht vorgekommen ſind. Das Wetter war halt doch etwas kühl, was auf die Gemüter einen ruhigen Einfluß ausübte. Das warme Wetter hat die Krſchen hier ſchnell reifen laſſen. Die Ernte bal nun allenthalben be⸗ gonnen, und bet der letzten Verſteigerung wurden ſehr hohe Gebote erzielt Das Pfund Kirſchen kofſet 40 Pfg.— Das Tabak- und Rübenpflanzen, das dem Landwirt ſehr viel Arbelt macht, iſt in vollem Gange. Wie man wahrnehmen ärteilte ihn das hieſige Amtsgericht wegen Betrug zu einer Heldſtrafe von. 30 Mk. Kölner, die das Intereſſe am Feſte nſcht nur hoben, noch ſollen die Teilnehmer, die in großer Zahl erſchienen waren, mit dem Verlauf der Rheinfahrt ſehr zufrieden 0 Geſang, Muſik, der goldene Humor zahl⸗ reicher Arbeiterſänger ließen die Stunden auf der Bahn, All die daß es ſich wahrhaft gelohnt hat, dieſem herrlichen deut- unvergeſſen, weil ſich die Rheinfahrt zu einem Familien- Geſangverein„Liederkranz“ beteiligte ſich am Ge- Nach eingezogenen Er⸗ ö ö ö ö ö 100 000 Quadratmeter, wohl eine ganze Anzahl Landwirte bem Spargelblan widmet. Die voriges Jahr in großer Anzahl angelegten Spargelfelder liefern jedoch erſt in 2 Jahr. eine Ernte. Auch hat ſich ſchon der Spargelkäfer eingeſtellt, der ſich raſch vermehrt und großen Schaden anrichtet. Es müſſen daher beizeiten Vorſichtsmaßregeln getroffen werden, daß ſich dieſer Vielfraß nicht gar arg vermehrt und die Spargelernte, auf die die Landwirte alle Hoffnung ſetzen, nicht zu ſehr enttäuſcht— Veim Rundgang durch die Felder kann man feſtſtellen, daß die Frucht im Durchſchnitt ſchön gediehen iſt und eine mittlere Ernie verſpricht. Die Kartoffeln ſtehen recht üppig da. Einzelne Felder haben unter der letzten Kälte gelltten. * Einmachkurs. Diejenigen Jungfrauen, die den Elnmachlurs mitzumachen wünſchen, werden gebeten, ſich morgen, Dienstag, den 21. abends um 8 Uhr im Hauſe der Engl. Fräulein einzufinden. * Künſtlicher Regen. Am Donnerstag wurde auf dem Gut„Nonnenhof“ bei Bobenheim am Rhein eine Groß⸗Feldberegnungs anlage, Syſtem Lanninger, zur Be⸗ regnung von Fröhkartoffeln, Viehweilden und anderen Feld⸗ kulturen, in Betrieb genommen. Mit der Anlage können in 24 Stunden, alſo pro Tag etwa zehn Hektar, das ſind beregnet werden. Der gegebene Regen hat dabetl 15—20 Millimeter Stärke und entfpricht einem ſlarken Landregen. „Concordia“ Lebeus⸗Verſicherungs⸗ Bank Aktien ⸗ Geſellſchaft, Köln. Gutes Lebeusverſicherungsgeſchäft! Das Geſchäftsjahr 1926 war für die Geſellſchaft ein Jahr kräftiger und geſunder Weiterentwicklung. Der Neu⸗ zugang an Kapitalverſicherungen betrug 61 469 306 R Mk. und übertraf damit den größten in der Vorkriegszeit von der alten Concordia erzielten Jahreszugang um mehr als 50%. Der Beſtand an Kapitalverſicherungen iſt auf 160 Millionen Reichsmark zu Ende des Jahres angewachſen. Die Prämten⸗ einnahme iſt um rund 2 Milllonen Reichsmark auf rund 8,4 Millionen Reichs mark geſtiegen; der Zuwachs an Prämien- reſerven und Ueberträgen betrug rund 3,8 Millionen R. Mk. Die Sterblichkeit iſt wiederum günſtig verlaufen; der Sterb⸗ lichkeiisgewinn beläuft ſich auf 806 741 R. Mk. Der Brutto- überſchuß beträgt bel reichlicher Bemeſſung aller Rücklagen ca. 1,5 Millionen Reichsmark gegenüber ca. 1 Million R. Mk. im Vorjahre. Davon werden 1 350 253 R Mk., alſo 90% den Gewenntücklagen der Verficherten überwieſen, die damit auf rund 3 Millionen R. Mk. anwachſen. Als Verſicherten⸗ Dividenden ſind für 1928 je nach der Höhe der Prämien 25% bezw 20% bezw. 8% der vollen Prämlen feſtaeſetzt worden. Auch im laufenden Jahre har ſich das Geſchäft bieher günſtig weiter entw ckelt. Wetterbericht vom 19. Juni. In der nächſten Zeit werden wir vorausſichtlich das inzwiſchen eingetretene Weſtwetter behalten. Wegen des am Rande des Islandtiefs über uns hinwegziehenden Teilhochs iſt mit vorübergehender Aufhellung zu rechnen. Vorausſichtliche Witterung bis Mon⸗ tag: Vorübergehende Aufhellung, mäßig warm und ver⸗ einzelt Strichregen bei Weſtwinden. 0 Aer —. „— Fleiſchkonſervierung im Sommer. In der warmen Jähreszeit ſchwebt das im Hauſe aufbewahrte Fleiſch oft in der Gefahr des Verderbens. Ein vorzügliches Ve* vierungsmittel, bei dem ſämtliche Nährteile den Fleiſch erhalten bleiben, iſt folgendes: In einen großen, gutſchlie⸗ ßenden Topf werden 20 bis 30 Gramm der ſtärkſten Eſſig⸗ ſäure gegoſſen. Fünf Zentimeter darüber bringt man einige Holzſtäbe an, auf die das Fleiſch gelegt wird. Danſt wird das Gefäß gut verſchloſſen.. 4 7 Sl 77 675 Fe — Keine Altersgrenze für Angeſtellte. Nachdem die Frage aufgeworfen worden war, ob Angeſtellte des Rei⸗ ches, die das 65. Lebensfahr überſchrütten haben, wegen Er⸗ reichung der Altersgrenze entlaſſen werder fönnten, hat jetzt der Reichsfinanzminiſter entſchieden, daß Angeſtellte dieſes Alters bis auf weiteres weiter beſchäftigt werden ſollen, ſofern ſie den dienſtlichen Anforderungen, welche an ſie geſtellt werden genügen, und wenn weiterhin die von ihnen eingenommene Stellung durch einen anderen Ange⸗ ſtellten erſetzt werden müßte. Für die Auffaſſung des Reichsfinanzminiſters ſind maßgebend, einmal die Ab⸗ ſicht, eine wirtſchaftliche Notlage der älteren Angeſtellten zu umgehen, und weiterhin die Ueberlegung, daß beim Ausſcheiden der älteren Angeſtellten jüngere Kräfte ein⸗ geſtellt werden müßten, und ſomit kein zwingender Grund vorhanden iſt, lediglich wegen Erreichung der für Beam⸗ 1 We Altersgrenze einen Angeſtelltenabbau vor zunehmen. —, Strafrechtliche Verfolgung unrechtmäßiger Inanu⸗ ſpruchnahme der Erwerhsloſenfürſorge. Nach einer Mit⸗ teilung des Reichsarbeitsminiſters häufen ſich die Fälle von Mißbräuchen bei der Inanſpruchnahme der Erwerbs⸗ loſenfürſorge. Wiederholt iſt feſtgeſtellt worden, daß Er⸗ werbsloſe ſich in dauernden Arbeitsſtellen befanden oder daß ſie Gelegenheitsarbeiten verrichteten, ohne den Ver⸗ dienſt aus dieſer Zeit dem öffentlichen Arbeitsnachweis anzuzeigen. Nicht ſelten haben ſich ferner Perſonen da⸗ durch zu Unrecht in den Genuß der Erwerbsloſenunter⸗ ſtützung geſetzt, daß ſie im Unterſtützungsgeſuch falſche An⸗ gaben machten oder durch eigenmächtige Stempelnach⸗ ahmung oder auf andere Weiſe die Kontrollvorſchriften verletzten. In einer allgemeinen Verfügung werden die Strafverfolgungsbehörden erſucht, gegen ſolche Mißbräuche ſoweit ſie den Tatbeſtand einer ſtrafbaren Handlung, ins⸗ beſondere etwa des Betruges oder der Urkundenfälſchung erfüllen, nachdrücklichſt vorzugehen und dabei dem Ge⸗ ſichtspunkt Rechnung zu tragen, daß die Erwerbsloſen⸗ fürſorge eine öffentliche Einrichtung von großer ſozial⸗ politiſcher und finanzieller Tragweite und die Gefahr von Mißbräuchen hier beſonders groß iſt. Es ſoll alſo auf eine der Bedeutung der Tat entſprechende Beſtrafung hin⸗ aewirkt werden. f — 5— A kann, wird auch dieſes Jahr ſehr viel Tabak gepflanzt od EIEiBETREU KAFFE E-Z USA Z