er, uis bei ver Erguhung solcher Erieonnſſe. Bel manchem ört man von nichts weiter als vom Eſſen und Trinken. „Und dann im Goldenen Adler von.. Dorf, da gab es ein Eſſen. Schweinebraten mit Preißelbeeren, und nach⸗ her einen Käſe, einen Käſe ſage ich euch, einfach groß⸗ artig. Den Kaffee haben wir dann in... ⸗hauſen genom. men, ich ſage euch, zu Hauſe iſt es beſſer. Der Kuchen war ja ganz anſtändig, aber ein bißchen klein. Na und das Abendbrot..“ So geht das weiter. Für manche Reiſende und Wanderer hat das Vergnügen anſcheinend nur den einzigen Zweck, Speiſekarten zu ſammeln. Andere wieder wiſſen nur über ihre lieben Mit⸗ menſchen zu erzählen. Wie merkwürdig dieſer oder jener Mitreiſende ſich benommen hat, wie komiſch der Sta⸗ tonsvorſteher in Z. ausſah, wie grob der Wirt im „Braunen Ochſen“ war, und was für ein ae Kleid bie Frau Maier an hatte, die man zufällig unterwegs traf! i Leute, die ſo denken und reden, könnten eigentlich ebenſogut zu Hauſe bleiben, denn ſie haben keine Ahnung vom wahren Zauber des Reiſens und Wanderns. Sie ſehen überall nur Speiſekarten und Menſchen, nichts aber von der Natur und all den anderen ſchönen und ſehens⸗ würdigen Dingen, denen man bei ſolchen Unternehmungen begegnet. Die aber, die ganz ruhig und verſonnen, mit leuch⸗ tenden Augen von ihren Erlebniſſen ſprechen, von wirk. lichen Erlebniſſen in der Natur und in fremden Städten, Kleinigkeiten, oft dem Alltagsmenſchen, das ſind die ichten, rechten Wanderer und Reiſenden. Sie ſind es auch, „ie von ihren Fahrten reichen und wirklichen Genuß qvnntragen. Reife Kirſchen. In Fruchthandlungen und Delikateßgeſchäften ſind die erſten Kirſchen erhältlich, allerdings zu einem Preiſe, der es nicht jedem geſtattet, ſich den Genuß des Obſtes m verſchaffen. Glücklicherweiſe hängt das leibliche Wohl nicht von dieſen erſten Kirſchen ab, und einen Preis erhält man in unſerem Zeitalter der Wettbewerbe auch nicht, wenn man ſich rühmen zu können glaubt, die erſte Kirſche, die dieſe Ernte brachte, genoſſen zu haben. Im Uebrigen dürfte die letzte Kirſche der erſten an Süße und Wohlgeſchmack bei weitem vorzuziehen ſein. Erſte Kirſchen haben immer den Nachteil. daß ſie die Eigen— chart haven, wie ort Obltsmund sagt:„ie Nou. Strumpf zuſammenzuziehen“, d. h. ſie entbehren in ge⸗ wiſſem Grade der angenehmen Fruchtſäure und Süße. Wenn wir vernünftig ſind, wollen wir alſo gern auf die⸗ ſen erſten zweifelhaften Genuß zu Gunſten anderer ver⸗ zichten. Wer jedoch nicht davon abzubringen iſt, halbge⸗ reifte Kirſchen zum teuren Preiſe ſich zu Gemfte zu fübven, dem ſei geſagt: Vorſicht beim Kirſcheneſſen! Die Früchte, die gegenwärtig auf den Markt kommen, find zum großen Teil italieniſcher Herkunft, ſind alſo bereits durch viele Hände gegangen, durch unſaubere und ſaubere, durch kranke und geſunde. Wäſcht man die Kirſchen infolgedeſſen vor dem Genuß nicht ab, ſo liegt eine Bazillenübertragung ſehr nahe, die zu komplizierten Krankheiten führen kann. Wer Wert auf ſeine Geſand⸗ heit legt, wäſcht die Kirſchen alſo vor dem Eſſen gründlich ab. Vom Wohlgeſchmack dürfte dabei wenig verloren gehen. Lebensgefährlich kann jedoch der Genuß von Kirſchen werden, wenn man leichtſinnigerweiſe nach ihrem Genuß Waſſer oder Bier trinkt. Ruhr, Cholera und Typhus ſind nicht ſelten die Folgeerſcheinungen. Pflicht aller El⸗ tern iſt es daher, ihren Kindern mit aller Schärfe die Gefährlichkeit eines ſolchen Handelns einzuprägen und im Nichtbefolgungsfalle der Ermahnungen, das ſpaniſche Röhrchen nicht zu ſchonen. So empfehlenswert und ge⸗ jſund der Obſtgenuß auch iſt, ſo gefährlich kann er wer⸗ den, wenn man alle Gebote der Hygiene außer acht läßt. ———— A Aus Heſſen. Mainz.(Vom Tode des Ertrinkens geret⸗ tet.) Vom Tode des Ertrinkens gerettet wurde am Ka⸗ ſteler Strandbad ein Mädchen von 18 Jahren aus Koſt⸗ heim, das ſich beim Baden zu weit hinaus gewagt hatte. Es wäre ſicher ertrunken, wenn nicht der Poſtangeſtellte Hugo Mohr, vom Poſtamt 3 in Mainz, mit den Klei⸗ dern dem Mädchen nachgeſprungen wäre, und es unter eigener Lebensgefahr an Land gebracht hätte. 5 Mainz.(Meſſerheld.) Beim Verlaſſen eines Wirtslokales auf der Mittleren Bleiche beläſtigten meh⸗ rere Burſchen ein Pärchen in gemeinſter Art. Der junge Mann verbat ſich dieſes, wobei es zu Tätlichkeiten kam, bei denen er einen Rückenſtich erhielt. der ſeine Ver⸗ „ ringung durch das Sanitätsauto ins Städtiſche Kian kenhaus notwendig machte. ——— Heſſiſcher Landtag. Das Gebäudeſonderſteuergeſetz vertagt. D Darmſtadt, 21. Juni. Zu Beginn der heutigen erſten Tagung des Land⸗ tags nach den Pfingſtferien gab zunächſt Staatspräſident Ulrich im Namen der Staatsregierung die Ecklärung ab, daß für die Zeit der Erkrankung des Innenminiſters bon Brentand der dem Zentrum angehörende Mi⸗ niſterialrat Kirnberger unter Belaſſung in feiner: Dienſtſtellung mit der Geſchäftsführung des Innenmini⸗ ſteriums betraut und daß als Stellvertreter des Staats- dräſidenten Miniſter Henrich vorgeſchlagen worden ſei. Hierauf wurde mit der 2. Beratung des Staatsvoran⸗ chlages für 1927 fortgefahren. Hierbei wurden zunächſt⸗ inige Beſchlüſſe der erſten Leſung abgeändert, worauf Staatspräſident Ulrich die Erklärung abgab, daß die, Regierung verſuchen würde, die übrigen nicht abgeänder⸗ ten Beſchlüſſe, ſoweit ihre Durchführung nicht auf unüher⸗ windliche Schwierigkeiten ſtoßen würde, gemäß den Be⸗ ſchlüſſen des Landtags durchzuführen. Im andern Fal] würde jedoch die Regierung mit einer neuen Vorlage an den Landtag herantreten. Bei der dann begonnenen Be⸗ ratung des Entwurfs eines Geſetzes über die Gewerbe⸗ ſteuer wurde wegen des zu erwartenden Reichsrahmen⸗ geſetzes beſchloſſen, die Beratung einſtweilen auszuſetzen und die vorläufigen Steuerzahlungen als endgültige zu. betrachten. Sodann wurde die Gebäudeſonder⸗ teuer in Angriff genommen, wozu die Sozialdemokratie erklärte, daß ſie bei ihren weitergehenden und vom Fi⸗ nanzausſchuß abgelehnten Vorſchlägen beharren würde, worauf ſich auch die Deutſche Volkspartei, ſowie der Bauernbund gegen die Vorlage ausſprachen, während die Demoiraten und das Zentrum die Beratung derſelben herlangten. Hierauf beantragte die Deutſche Volksparte die Verordnung über die Gebäudeſonderſteuer ab 1. April 1927 außer Kraft zu ſetzen, worauf nach längerer Ge⸗ chäftsordnungsdebatte beſchloſſen wurde, die Vorlage nicht ui verchſchieden. Damit war die heutige Tagesordnung irſchöpft und das Haus vertagte ſich auk morgen vor⸗ nittag 10 Uhr. — 5— —— 8 SIERN HEIM 85 Lorscherstr. 6. ſtatmausstr. 50 f EMPFEHL E: Holsl. Plockwur s! 11 1.90 1 tiüelaen— Heute Abend 9 Uhr im Lokal zur Harmonie löl. Thür. Cerbetal und Jalamiwurs! Fraunschweger Meadurst Jugendkraft- Sportplatz. alle Zuſammenkunft aller Mitglieder. Um die öſterreichiſchen Bundesbrüder würdig zu empfangen, werden alle gebeten, bei der Beſprechung anweſend zu ſein. Freitag Abend präeis 7 Uhr„ großes Freundſchaſts⸗Fußballtreffen Donnerstag abend 9 Uhr Verſammlung im Kettelerſälchen. K 9 Radfahrer⸗ Bund 1914 N. KN. HO. cus) abend Uhr Vorſtands⸗ Sitzung im Waldſchlößchen Um vollzählige Beteili⸗ „Et. Veit“ Wien 1. geg. Viernheim 1. Aaannnanmuneandanammmmnmenmfn unn Zu dieſem intereſſanten Spiele werden Mitglieder und Sportfreunde freundlichſt in Die Sportleitung. Junge von 16-18 Jahren für hler geſucht. Von wem, ſagt die Exped. ds. Bl. gung bittet Der 1. Vorſitzende, Bauern⸗Verein. Heute Mittwoch abend punkt 9 Uhr findet im Gaſthaus zum Löwen eine Generalverſammlung ſtatt. Tagesordnung wird im Lokal beknnnt ge⸗ geben. verhandelt. Landwirtſchaft Deshalb wird um vollzähliges Er⸗ Teer st Uchsenmaulsatal 08e 50 f. 9 Saligurzen Stück 5 U. 7. Ess iugurken Stück 3 U. 5. I. Schwelzerhäse d. 2 Elamer, flunsler. Rahmase geſucht. 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Haug Filemum. apiere, „ pier ram A 3 K artons, (Gieruheimter Beulung— Viernheimer Nachrichten) r cheint täglich mit Ausnahme der Honn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mf. frei ins Haus gebracht.— Grarisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, ältestes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt ankſurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathaus ſtr. 1—82—8ññ * 143 Neues in Kürze. 5 7 Auf der Tagesordnung der Sitzung des Aus⸗ 1 Ausſchuſſes am Freitag ſteht die Behandlung des Kriegsgerätegeſetzes, des deutſch⸗italieniſchen Schieds⸗ ßerichtsvertrage⸗ und die Behandlung von Reviſionen. 28: Die Reichsregierung beabſichtigt das Reichs mieten⸗ geſetz und das Mieterſchutzgeſetz, die beide bis zum 50. Juni d. J. befriſtet ſind, unverändert bis zum 31. Pe⸗ bemb er 1927 in alter Form beſtehen zu laſſen. ö b: In preußiſchen Regierungskreiſen beabſichtiat man, ſou⸗ das Reich von ſich aus im Hinblick auf die notwen⸗ dig werdende Regelung der Abfindung der Standesherren keine Initiative ergreift, im Reichsrat einen Antrag zu ſtellen, wonach dieſe Frage durch ein Reichsgeſetz ge⸗ regelt werden ſoll. de: Der Geſundheitszuſtand Briands wird als un⸗ verändert gemeldet. In ſeiner Amgebung erwartet man, daß er in einigen Tagen ſoweit hergeſtellt ſein wird. daß er ſich ſeiner politiſchen Tätigkeit wieder zuwenden kann. e: Die Arbeiten der franzöſiſch⸗ruſſiſchen Konferenz, die ſich mit der Regelung der ruſſiſchen Vorkriegsſchulden an Frankreich befaßt, ſind bis auf weiteres vertagt wor⸗ den. Man rechnet mit ihrem Wiederbeginn erſt für den Anfang des Herbſtes. Locarno⸗Kriſis? Neuer Kurs der deutſchen Außenpolitik? Berlin, 22. Juni. 8 Die Tatſache, daß die letzten Beſprechungen Dr. Streſem anns mit Briand und Chamberlain, bie anläßlich der Tagung des Völkerbundrates in Genf stattfanden, ziemlich negativ endeten, hat zu Diffe⸗ renzen im Reichskabinett und auch in der Ne⸗ gierungskoalition geführt. Eine Verſchärfung der Lage trat dann noch ein durch die Rede des fran zöſiſchen Miniſterpräſidenten, der wie⸗ der einmal in ſeiner gewohnten Tonart eine Tirade gegen Deutſchland losließ. Es wird daher bereits die Frage aufgeworfen, ob es nicht an der Zeit wäre, den Kurs der deutſchen Außenpolitik zu ändern. Man hat dem Zuſtand, in dem wir uns gegenwärtig befinden, die Bezeichnung„Locarno⸗Kriſis“ gegeben. Die Kursänderung ſoll darin beſtehen, daß wir uns von der Locarnopolitik abwenden und nicht mehr ſo freigebig mit Zuſicherungen ſein würden. Welche poſitive Politik aber an die Stelle der Locarnopolitik treten ſoll, iſt vorläufig noch nicht zu überſehen. Wenn es, was aber nicht wahrſcheinlich iſt, dazu kommen ſollte, daß die Gegner der Locarnopolitik durchdringen ſollten, ſo würde das eine ſchwere Erſchütterung auch unſerer ganzen innerpoliti⸗ ſchen Lage mit ſich bringen. Vor allem wären die Tage des Außenminiſters gezählt. Es iſt aber nicht anzunehmen, daß heute ſchon eine Kurs⸗ änderung erfolgt. Aber darüber ſoll man ſich auch in Frankreich und England keiner Täuſchung hingeben, daß wir nahe daran ſind, in eine Locarno-Kriſis zu ko ni⸗ men. Die Nichteinhaltung der vielen Verſprechun— gen, die Herr Brigand gegeben hat, erbittert auch diejenigen, die eine Verſtändigungspolitik in dem Sinne, wie ſie in Locarno angebahnt worden iſt, mit Freuden begrüßten. Es iſt zwar, wenn man die Dinge realpoli⸗ tiſch überblickt, kein Erſatz für die Locarnopo ki⸗ kik zu finden, der ſchnellere und beſſere Erfolge bringen könnte. Aber, da man allzugerne die Politik mit dem 0 Gefühl macht, könnte es doch kommen, daß unbe- ichadet dapon, welche Konſequenzen daraus entſtehen, die Antipathie gegen die Locarnopolitft ſ ſo groß würde, daß kein Außenmmiſter ſie ſo ſortſetzen könnte, wie ſie Herr Streſemann angefangen hat. Es wird daher von dem Ausgang der diplomatiſchen Verhand- lungen, die die Beſprechungen von Genf weſterführen ſollen, abhängen, ob die Partei derer, die heute ſchon das„Weg mit Locarno“ predigen, auch aus anderen Kreiſen Zuſtrom erhält. Auch in Paris und in London könnte man es heute nicht mehr mit Gleichmut hinneh⸗ men, wenn das ſo ſchön inſzenierte Werk von Locarno plötzlich pleite gehen ſollte. Man möge ſich daram in letzter Stunde noch darauf beſinnen, daß man auch ſeine Unterſchrift unter den Locarnovertrag geſetzt und daß man Briefe geſchrieben hat, die bindende Ver: ſprechungen enthielten. Par teiführerbeſprechung mit Dr. Streſemann. Der heute nachmittag beginnenden außen politi⸗ e ee stag ging geſtern nach⸗ mittag eine e n g ee e Viernheimer Tageblatt Feiger (Viernhetimer Bürger- Zig.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreife: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., bie Reklamezetle 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands Amtsblatt der Hefſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants Platvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewühr nicht übernommen werden. * er Donnerstag, de n 23. Juni 1927 5 1 44. Jahrgang durch den Neichsaußenminiſter voraus, welche Dr. Stre— lemann deshalb herbeigeführt hat, weil er bei die Gelegenheit auch ſolche Einzelheiten der Genfer b chung mitzuteilen beabſichtigte, welche ſich zur Behandlung im Plenum nicht eignen. Ueber dieſe Parteiführerbe⸗ ſprechung verlautete nun nichts beſtimmtes, doch geht man wohl nicht fehl in der Annahme, daß der Reichsaußen⸗ miniſter die„Auffaſſung unterſtrichen hat, daß die Be⸗ deutung Genfs in einer Entſpannung der welt⸗ bc Finchen Lage zu ſuchen ſei, während demgegen⸗ iber von Parteiſeite betont wurde, daß es für Zeutſchland weſentlich wichtiger ſei, die Zahl der Truppen im Rheinland, ſowie das Problem der Oſtfeſtungen zu regeln, als die Frage, wer in Alba⸗ nien herrſche. Trotzdem wird man aber damit rechnen können, daß vor dem Reichstagsplenum perſönliche Angriffe gegen den Reichsaußenminiſter unterblei⸗ ben werden, wenn man ſich auch die allgemeine Anzu⸗ friedenheit mit der Entwicklung, welche die letzte Zeit gebracht hat, nicht verhehlen darf. Aus dieſem Grunde haben ſich denn auch die Regierungsparteien entſchloſſen 1 0 b 9d ee Erklärung zu begnügen, jede der Parteien einen eigen edner 60 cen wid weinen eigenen Redner Aus dem In⸗ und Auslande. Chamberlain über das Ergebnis der Natstagung. London, 22. Juni. Im Unterhaus erklärte der Anterſtaatsſekretär des Auswärtigen. Locker Lampſon, auf Anfrage zur letzten Tagung des Völkerbundrates, alle Teilnehmer hätten ihren feſten Entſchluß zum Ausdruck gebracht. die Durchführung der Locarnopolitik fortzu— ſetzen. Chamberlain habe mitgeteilt. er habe bie Z11⸗ verſicht, daß eines der Ergebniſſe der Beſprechung ſein worde, die baldige beiderſeitige Durchführung derienigen Maßregeln zu erleichtern, die noch ergriffen werden müß⸗ ten um frühere Vereinbarungen der Mächte, wie z. B. den Beſchluß der Botſchafterkonferenz in Bezug auf die Truppen im Rheinland und die verſchiedenen noch nicht erledigten Punkte in Bezug auf die Entwaffnung, volle Wirkſamkeit zu verleihen. 3 Eineinhalb Milliarden franzöſiſcher Paris, 22. Juni. Die Finanzkommiſſion mer nahm verſchiedene Geſetzentwürfe, darunter einen Kol⸗ lektivgeſetzentwurf für Ergänzungskredite für das Budget jahr 1926, an. Hiervon werden ine geſamt 3923472 803 Tranken verlangt, was eine Erhöhung um 293 331277 Franken bedeutet. Hierbei ſtellte der Berichterſtatter ſeſt. daß das Budgetjahr 1926 mit dem Datum des 10. Juni mit einem Ueberſchuß von 1592 Millionen abſchließt. Angenommen wurde ferner der Uebertrag der Kredite von 1926 auf 1927. Für das allgemeine Budget betragen die Kredite für 1927 631083115 Franken, Die Kommiſ⸗ ſion nahm außerdem auf Verlangen der Regierung einen Geſetzentwurf zur Ausweiſung einer Penſion von 24000 Franken für den früheren Miniſterpräſidenten Monis an ane ner Haushalts berſchuß. 0 Qin. r Kam Heſſiſcher Landtag. Die Mahlperiode des Landtages von drei aaf vier Ishre erhöht. O Darmſtadt, 22. In der heutigen Landtagsſitzung wurden zunächſt ver⸗ ſchiedene Anträge verabſchiedet, welche zum Landtags- wahlgeſetz geſtellt worden waren. Sodann beantragten die Demokraten, für die kommenden Wahlperioden die Zahl der Landtagsabgeordneten um 20 zu verringern, die Wahlperiode von drei auf vier Jahre zu erhöhen und Einzelwahlkreiſe zu ſchaffen. Nach einer kurzen Debatte wurden ſodann die Anträge, welche dahin gehen, die Zahl der Abgeordneten herabzaſetzen, ſowie Einzelmahl⸗ kreiſe zu ſchaffen, abgelehnt, während gegen die Stimmen und Sozialdemokratie beſchloſſen wurde, die Legisla⸗ turperiode des Landtages von drei auf vier Jahre zu erhöhen. Sodann wurde noch in die Be— ratung und Erledigung von etwa 30 Anträgen eingetreten, die jedoch zum größten Teil lokalen und untergeordneten Charakter trugen. Unter anderem wurde hierbei oie kom⸗ muniſtiſche Interpellation betreffs des Potemkinfilms be⸗ handelt, die jedoch dadurch ihre Erledigung fand, daß dieſer Film nach Freigabe durch die Reichsprüfungsſtelle jetzt auch in. Heſſen vorgeführt werden darf. Auch der Antrag Wittmann hetreffend die Rechtsverhältniſſe der Gemeinde⸗ beamten erledigte ſich von ſelbſt, nachdem von der Regie⸗ rung mitgeteilt worden war, daß eine diesbezügliche Vor⸗ ſage dem Landtag zugehen werde. Da weitere Punkte ſich nicht mehr auf der Tagesordnung befanden, wurde gegen 12 Uhr die Sitzung abgebrochen und auf morgen vor⸗ mittag vertagt. en Sul. Aus Heſſen. Mainz.(Durch kochendheiße Milch ſchwer verbrannt.) Schwere Brandwunden am Körper durch kochendheiße Milch zog ſi chdas 2jährige Kind einer hieſi⸗ gen Familie zu, als es durch eine ungeſchickte Bewegun den Topf mit dem heißen Inhalt umwarf und über ſich ſchüttete. Das Sanitätsauto verbrachte das bedauerns⸗ werte Kleine ins Städtiſche Krankenhaus. Hechtsheim.(Tötlicher Tritt wider den Leib.) Der hieſige 17jährige Maurer Georg Konrad. welcher ſich beim Handballſpiel in Koſtheim beteiligte, wurde während des Spieles wider den Leib getreten und mußte infolgedeſſen nach Hauſe gebracht werden. Der Verletzte mußte ſich einer Operation unterziehen und iſt win geſtorben. Wackernheim.(Schwerer Sturz vom Motor- rad.) Ein auswärtiger Motorradfahrer mit Begleit⸗ fahrer fuhr nachts auf der Straße Mainz— Bingen. Kurz vor Wackernheim kam die Maſchine ins Schleudern. Dez Motorradfahrer, ſowie ſein Begleiter flogen im Bogen über das Rad hinweg. Der Führer erlitt ſchwere Ver⸗ letzungen, während ſein Kollege nur einige leichte Haus- abſchürfungen davontrug. Drais.(Gut abgegangener Autounfall. Noch gut abgegangen iſt hier ein Autounfall. Ein auswär⸗ tiges Auto fuhr in raſcher Fahrt auf der Straße Drais⸗ Ober⸗Olm, als ſich plötzlich an einem Rade die Schrauben löſten und das Rad frei wurde. Der Chauffeur konnde 155 Wagen noch rechtzeitig abbremſen, bevor er ſich Über⸗ ſchlug. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.( Familientragödie.) Die Bewoh⸗ ger des Hauſes Neckarauerſtraße 20 in Neckarau wurden in der Nacht durch einen Schrei darauf aufmerkſam, daß die Ehefrau des 33 Jahre alten Malers Adam Keiſtler aus dem 3. Stock ihreer Wohnung in den Hof gefallen war und dort bewußtlos liegen blieb. Auch der Ehemann Keiſtler ſprang hinterher aus dem Fenſter in den Hof und fiel in den Schacht des Kellereinganges, wobei er ſich einen Schädelbruch und ſonſtige Verletzungen zuzog, die den ſofortigen Tod zur Folge hatten. Die Ehefrau wurde mit einem Schädelbruch und inneren Verletzungen in das ſtädtiſche Krankenhaus eingeliefert. Es wird angenommen, daß Keiſtler zuerſt ſeine Frau, die nur mit einem Hemd be— kleidet war, zum Fenſter hinausgeworfen hat, und dann ſich ſelbſt hinausſtürzte. Mißliche Verhältniſſe ſollen die Urſache der grauſigen Tat ſein Mannheim.(Ein rabiater Ehe 1. 31 Jahre alte Schneidermeiſter Georg Müller von Gai⸗ berg hatte in der Nacht zum 1. März als Folge des Fa⸗ ſchings mit ſeiner Frau eine Eiferſuchtsſzene, durch die das ganze Dorf in Aufregung verſetzt wurde. Er warf ſeine Frau völlig nackt auf die Straße. Gäſte einer Wirt- ſchaft kamen der ſchreienden Frau zu Hilfe. Der Werk⸗ meiſter Engelhardt erhielt dabei von dem wütenden Ehe— mann einen Schuß in den Hinterkopf und die rechte Schul⸗ ter, der Wirt Joſeph Rey wurde in den rechten Ober— ſchenkel getroffen. Müller verſteckte noch Nacht die Schußwaffe bei Verwandten in C Staatsanwalt beantragte zwei Jahre Ge i Gericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von einem zwei Monaten, ab vier Wochen Unterſuchungshaft. Heidelberg. Durch Leichtſinn und Genuß⸗ ſucht ins Gefängnis.) Die 24jährige Konto riſt: Klara Durchdenwald l hatte eine große 1 5 1 mann.) Dei von hier zahl Schecks und Quittungen gefälſcht und ſich dadurch 3000 Mark verſchafft, die ſie für Eſſen, Kleider, Wäſche, Ve gnügungen uſm. durchbrachte. Das Urteilte ſie zu einem Jahr Gefängnis. Schöffengericht ——.— 0 Aus der Pfalz. Ludwigshafen.(Sträflicher Bis jetzt Unbekannte legten auf das Geleiſe der bahn in Frieſenheim 1,8 bis 10 Meter lange Waſſer⸗ leitungsrohre, die ſie von der zu einer Bauſtelle führen⸗ den Waſſerleitung abgeſchraubt hatten. Der Führer der Lokomotive des in der Frühe die Stelle paſſierenden Lo— kalzuges konnte jedoch das Hindernis noch rechtzeitig be⸗ merken, ſo daß ein etwaiger Anfall verhütet werden konnte. Neuſtadt a. d. H.(Gefängnis wegen unbe⸗ rechtigter Erwerbsloſenunterſtützungs⸗ nahme.) Jakob Bernhardt, geboren 1868, Maurar in Lindenberg, erhielt einen Strafbefehl über eine Woche Gefängnis, weil er als Erwerbsloſer im Februar und März 27 Arbeiten für Einwohner von Lindenberg ver⸗ richtet und dabei Verdienſt hatte und dies nicht beim Bürgermeiſteramt Lindenberg anmeldete, ſondern ſich die Erwerbsloſenunterſtützung noch ausbezahlen ließ. Ju der Hauptverhandlung erſchien er nicht, weshalb ſein Ein⸗ ſpruch koſtenfällig verworfen wurde. Mutwillen.) Lokal⸗ 2 Kleine Chronik. Die Ozeanflieger in Budapeſt. Wie aus Budapeſt gemeldet wird, ſind die Ozeanflieger Chamberlin und Le⸗ vine auf dem Budapeſter Flugplatz gelandet, wo ſie feier⸗ lich begrüßt wurden. Zum Empfang hatten ſich u. a. auch, deutſche und der öſterreichiſche Geſandte eingefunden. % Verwegener Kirchenraub. In der Dreifaltigkeits⸗ kirche zu Prag, einem im Zentrum der Stadt gelegenen Barockbau, wurde ein Kirchenraub verübt. Die Täter drangen durch das Dach der Sakriſtei in die Kirche. verwüſteten die Altäre und raubten ſilberne und vergol⸗ dete Meßgeräte. Ein Bild Marias wurde zu Boden ge⸗ worfen und der beſonders wertvollen Krone beraubt. Die Almoſenbüchſen wurden geplündert. Die meiſten Bet⸗ tühle wurden zertrümmert. Die in einer Glastruhe ruhen⸗ en Gebeine des Hl. Prokop, des Begründers der Kirche, wurden geſchändet! Die Räuber brachen der Reliquie den rechten Zeigefinger ab, der mit einem koſtbaren Ring geſchmüdt war und ſtahlen die Krone des Heiligen, die reichen Schmuck aus Halbedelſteinen trug. Von den Kir⸗ chenräubern fehlt jede Spur. Meuterei in einem amerikaniſchen Gefängnis. Wie aus Newyork berichtet wird, haben im Staatsgefängnis von Lanſing im Staate Canſas 300 Gefangene ge⸗ meutert und ſich in einer Grube unterhalb des Gefäng⸗ niſſes eingeſchloſſen, weil ihnen nicht geſtattet wurde, Zi⸗ garetten in Empfang zu nehmen. Der Zugang zu der Grube, in der ſich weder Nahrungsmittel noch Waſſer befinden, iſt verbarrikadiert und die Gefangenen lehnen es ab. Zurufe zu beantworten. 14 Gefängniswärter wer⸗ den als Geiſeln von ihnen feſtgehalten. Eheſcheidungen nach dem B. G. B. Von Hans Langkow. (Nachdruck verboten.) Die Flut der Eheſcheidungen iſt in Deutſchland zwar ſchon etwas zurückgegangen, doch leider nicht in dem Maße, daß man von einem normalen Stand reden könnte. Die Scheidung der Ehe nach deutſchem Recht iſt nicht leicht. Sie erfolgt, was die Scheidungsgründe anbetrifft, nach den Beſtimmungen der Paragraphe 1565 bis 1569 des Bürgerlichen Geſetzbuches.(B. G. B.) Das deutſche Eheſcheidungsrecht ſteht durchaus auf dem Standpunkt des Verſchuldens, d. h., es muß eine zinſeitige oder beiderſeitige Schuld der Ehegatten an dem Zugrundegehen der Ehe vorhanden ſein. Nur eine Aus⸗ hiervon iſt vorhanden. Die Scheidung wegen Geiſtes⸗ krankheit. Hier wird die Schuldform nicht ausgeſprochen. Nach Paragraph 1569 des B. G.B. kann ein Ehegatte auf Scheidung klagen, wenn der andere Ehegatte in Geiſtes⸗ krankheit verfallen iſt, die Krankheit während der Ehe nindeſtens drei Jahre gedauert und einen ſolchen Grad zrreicht hat, daß die Geiſtesgemeinſchaft zwiſchen den Shegatten aufgehoben, auch jede Ausſicht auf Wieder— gerſtellung diefer Gemeinſchaft ausgeſchloſſen iſt. Im übrigen entſcheidet das B. G. B. abſolute und rela⸗ ve Scheidungsgründe. Bei den abſoluten Scheidungs— zründen begründet das Vorhandenſein eines beſtimmten Tatzuſtandes das Klagerecht. Dieſe Gründe ſind: Ehe⸗ druch, Bigamie, Homoſexualität, mörderiſche Abſicht des einen Ehegatten gegen den anderen und böswilliges Ver— zaſſen. Während es bei den zuerſt genannten abſoluten Gründen darauf ankommt, Zeugen und Material herbei— zuſchaffen, iſt das böswillige Verlaſſen derjenige Schei⸗ dungsgrund, deſſen Geltungmachung am meiſten Zeit erfordert. Der beklagte Eheteil muß zur Herſtellung der häuslichen Gemeinſchaft verurteilt worden ſein und danach ein Jahr lang in böswilliger Abſicht dem Urteil nicht Fol⸗ ge geleiſtet haben. Ferner, wenn ein Gatte ſich ein Jahr lang gegen den Willen des anderen Ehegatten in bös— williger Abſicht von der häuslichen Ehegemeinſchaft fern⸗ zuhalten hat und die Vorausſetzungen für die öffentlichen Zuſtellungen gegen ihn beſtanden haben. Relative Scheidungsgründe liegen in ſchwerer Ver⸗ etzung der durch die Ehe begründeten Pflichten, in ehr⸗ oſem oder unſittiſchen Verhalten, falls dadurch eine ſo tiefe Zerrüttung des ehelichen Verhältniſſes verſchuldet iſt, daß den Ehegatten die Fortſetzung der Ehe nicht zugemutet verden kann. Ausdrücklich wird noch feſt⸗ jeſetzt, daß grobe Mißhaddlungen als ſchwere Perſetzungen der ehelichen Pflicht gelten. Die Be— 1 I . NM— N 8— 7 Vom Glück vergeſſen. Poman von Fr. Lehne. (Schluß.) SEie kniete vor dem Verlobten und ſuchte ſeine Hand zu faſſen. Er lag mit offenen, klaren Augen da. „Axel, kennſt du mich, ſiehſt du mich, deine Blanche?“ Er ſah ſie nicht an. Seine dunklen Augen blickten be— harrlich nach der Tür. „„Axel—!“ ſchrie Blanka da auf.„Herr Doktor, er iſt nicht bei Bewußtſein, er iſt im Fieber——“ „Gwendoline!“ flüſterte er. Was enthüllte ihr dieſes eine Wort! „Gwendoline Reinhardt will ich ſeh Kronau.„Sie ſoll kommen, Doktor.“ Blanka ſchrie laut auf. WMein gnädiges Fräulein, Ihre Anweſenheit bringt dem Kranken Unruhe— ich muß bitten—“ bemerkte der Arzt mit Ungeduld. Und er dachte an das ſchöne Mädchen, das er vorhin für die Braut gehalten. Welcher Kofflikt ſpielte da?—— Axel, läßt du mich von dir gehen?“ ſchluchzte Blanka. „Du biſt mir böſe— verzeihe mir meine unüberlegten Worte— ich hab's ja nicht ſo gemeint— ſei gut.“ Er hörte nicht auf ihre bittenden Worte. Alles Leben chien ſich in ſeinen Augen zu konzentrieren, die unverwandt mach der Tür blickten. 5 g „Gwendoline—! Bringen Sie ſie mir doch, Doktor! fie wartet draußen! Ich weiß es, ich fühle es.“ Der Arzt ging hinaus und ſah draußen die fremde dame ſtehen, die bei ſeinem Anblick unwillkürlich einige chritte auf ihn zutrat und ihn mit tränenvollen Augen enblickte. Er ſagte einige Worte zu ihr; ſie nickte errötend und entgegnete leiſe auf ſeine Frage:„Ja, ich heiße Gwen⸗ line.“ IJIn ſeiner Begleitung trat ſie endlich, endlich in das Haus, totenblaß vor„ 4„Gwendoline—“ Urteuung ber Suulige ct uber hier bet ben retauben Scheidungsgründen durchaus in den Händen des Richters. Er iſt nicht, wie bei den abſoluten Gründen, verpflichtet, nur nach dem Tatbeſtand zu richten. Ob eine ſolche Zer⸗ rüttung vorliegt, daß dem unſchuldigen Teil eine Fort⸗ ſetzung der Ehe nicht 1 ee he nichk zugemutet werden kann, entſcheidet Im Scheidungsrecht gibt es auch beſtimmte Friſten. Die Scheidungsklage muß in den Fällen der Paragraphe 1565 bis 1568 binnen ſechs Monaten von dem Zeitpunkt an erhoben ſein, in dem der Ehegatte von dem Schei⸗ dungsgrunde Kenntnis erlangt. Die Friſt läuft aber nicht, ſolange die häusliche Gemeinſchaft der Ehegatten aafge⸗ hoben iſt. Damit iſt die Möglichkeit gegeben, daß ſich die 1 trennen, ohne ihren Scheidungsanſpruch zu ver⸗ ieren. Das Recht auf Scheidung erliſcht in den Fällen der Paragraphe 1565 und 1568 durch Verzeihung. Insbe⸗ ſondere iſt dieſe Verzeihung in der Leiſtung der ehelichen Pflichten zu erblicken. Doch dürfen Tatſachen, auf die eine Scheidungsklage nicht mehr begründet werden kann, zur Unterſtützung einer auf andere Tatſachen gegründeten Scheidungsklage geltend gemacht werden. Es iſt ein ſchwerer Schritt, wenn ſich zwei Menſchen, die ſich auf Lebenszeit verbunden glaubten, durch Schei⸗ dung trennen müſſen. Man ſoll ſich dies daher ſehr reif⸗ lich überlegen. Häufig aber iſt es wirklich für beide Teile beſſer daß ſie ausei andergeben 0 kens ſoviel Achtung voreinander haben, daß man die Schei⸗ dungsangelegenheit mit aller nur möglichen Schonung und Rückſichtnahme auf den anderen Teil erledigt. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 23. Juni. Wir behalten in der Hauptſache noch Hochdruckwetter mit vorübergehenden Verſchlechterungen durch Ausläufer des nordeuropäiſchen Tiefdruckgebiettes. Vorausſichtliche Witterung bis Frei tag: Meiſt heiter, trocken und warm. — Der Feldblumenſtrauß. Gern bringt man ſich jetz einen Strauß friſcher Feldblumen von einer Wanderung durch die freie Natur mit. Man achte dabei darauf, daß man die Blumen möglichſt in der Knoſpe pflückt. Dit Knoſpen blühen dann nach und nach im Zimmer alle noch auf und man hat ſehr lange Freude an ſeinem Feldblu⸗ menſtrauß. — Landwirte ſchließt Tür und Tor! Die Heuernte hat begonnen und von früh bis abends ſpät iſt der Land⸗ wirt mit Frau und Kindern draußen auf dem Felde. Die Dorfſtraßen ſehen wie verlaſſen aus und liegen in größ, ter Ruhe, auch während des Tages. Das iſt die Zeit zur reichen Ernte für Landſtreicher, Diebe, die oft ſchlecht verſchloſſene Häuſer oder gar offene Häuſer antreffen. In den ſeltenſten Fällen werden die Schlüſſel von den Haus⸗ beſitzern mitgenommen; ſie werden einfach da oder dort, an anſcheinend ſicheren Plätzchen, verſteckt. Wie mancher aber war höchſt erſtaunt, trotzdem beim Heimkommen die Spuren eines ungebetenen Gaſtes zu enkdedden und den oder jenen Gegenſtand oder Geld zu vermiſſen. Die bei⸗ nahe allerorts übliche Gewohnheit, die Hausſchlüſſel auf ein Blumenbrett, in eine Niſche, ins ſogenannte Katzen- loch zu legen, iſt den Gewohnheitsdieben bekannt. Iſt ein⸗ mal der Hausſchlüſſel gefunden, ſo wird auch innerhalt der Wohnung nicht ſelten ein anderer Schlüſſel zum Schrank gefunden. Wer alſo ſein Haus, ſein Gut ſchützen will, der treffe Fürſorge, daß es dem Diebesgeſindel nicht gar zu leicht gemacht wird, wie es oft der Fall iſt, ſich fremdes Gut anzueignen. — Dos eingige was ihn 9 9 noch schmeclei enn er krank ist, ist ein guter Oeilecr- Pudding. Diese wWohlschmeckenden, aber leicht verdaulichen Speisen werden von nie verschmäht. Durch reitung mit der vitamig- eh und durch die Dr. rt etker- Pudding: Gute Rezepte für Süß- u. Gele- farbig illustr. Oetker-Rezeptbuch, Aus F, das 8 1 5 Kaufmann erhalten, wenn vergriffen, gegen Einsend. von Marken von Dr. A. Oelker- Bieleſeld. 5 Wie es in den Augen des Kranken bei dem Anblick des ſchönen blonden Mädchens aufleuchtete, wie er dieſen Namen ausſprach. Der Arzt wußte jetzt Beſcheid. Er nahm Blanka, die heftig auf Gwendoline zulief, ohne weiteres beim Arm. „Gnädiges Fräulein, ich muß meine Bitte von vorhin wiederholen— im Intereſſe des Kranken! Ihre Wünſche heben Sie für gelegenere Zeit auf!“ Und im Nu hatte er die ſich Sträubende hinausgeführt. „Mein armes Kind, meine Blanche!“ Die Kommer⸗ zienrätin ſchloß Blanka in die Arme.„Was tut Gwen⸗ doline dadrinnen? Du Arme.“ „Ja, arm, Mama— und betrogen—“ ſchlu zte Blanka, „betrogen von ihm und Gwendoline—! omm fort, komm fort von hier—— ich ertrage es nicht—— Johanna ſtand mit großen, verſtändnisloſen Augen da. Was ging da vor? Gwendoline Reinhardt—— und Axel Kronau? „So komm doch, Jeannette—— was zögerſt du noch?“ dei Blanka die Schweſter an. „Blanka, ſo erkläre mir doch—— „Quäle mich nicht, Mama, und frage mich jetzt nicht! Ich will nach Hauſe——“ Sie zog und zerrte die Mutter, daß die ihr kaum zu folgen vermochte. Sie ſprang ins Auto, warf ſigz laut ſchreiend in zorniger Erbitterung in die Ecke des Wagens und war jedem Troſteswort unzu⸗ gänglich. In ihrer Wut riß ſie den Handſchuh von der linken Hand, ſtreifte den Verlobungsring ab und warf ihn weit aus dem Wagen in das grüne Feld.—— Währenddem kniete Gwendoline vor Axels Lager, leiſe und behutſam ſeine Wange ſtreichelnd. „Nun biſt du bei mir!“ flüſterte er mit ſchwachem Lächeln.„Jetzt 110115 ich nichts mehr! Gwendoline, liebſt du mich noch? rſt du nun bei mir bleiben?“ 6 1 fragſt du noch, du Lieber? Jetzt bleibe ich immer ei dir.“ „Mußte ich mir gene erſt den Hals brechen, um dich zurückzugewinnen! Aber nun wird alles gut!“ 64 66 Es wird wieder geſpart. Ein gutes Zeſchen für die langſame, aber ſichere Wiedergeſundung unſeres Wirt⸗ ſchaftslebens iſt die Tatſache, daß ſeit der Inflation die Spareinlagen wieder weſentlich geſtiegen ſind. Während beiſpielsweiſe die preußiſchen Sparkaſſen in der Inflatior nur ſehr minimale Konten aufwoelſen konnten, betrug die Geſamtheit der Spareinlagen dort Ende April 1927 wieder 2493,9 Millionen Reichsmark gegenüber 2411, Millionen Ende März. In einem Monat ſind alſo 82,4 Millionen Reichsmark an Spareinlagen dazugekommen. Auch die Sparkaſſen in anderen deutſchen Ländern können einen en erfreulichen Zuwachs der Sparkaſſenlonten verzeichnen. Gemeinderats⸗Sitzung am Mittwoch, den 22. Juni 1927. Kurz nach 8 Uhr war das Plenum beſchlußfähig. Der Bürgermeiſter gab vor Eintritt in die Tagesordnung einige Beſchlüſſe der Bau- und Finanzkommiſſion bekannt. Hiervon die Wichtigſten: Die Anſchaffung eines Leichen⸗ wagens von der Stadt Mannheim für 150 Mk. wurde beſchloſſen.— Für die Benützung des Goetheſchulhofes als Feſtplatz bei Vereinsfeſtlichkeiten wird ein Betrag von 50 Mark feſtgeſetzt.(Der Platz am Ochſenbrunnen koſtet 20 Mk)— Die Anſchaffung von 2 Nähmaſchinen, 2 Gasherden und 1 Gaskocher für die Mädchenfortbil⸗ dungsſchule bei den Engl. Fräulein wird genehmigt.— Falls ein ehemaliger Gemeinderat das Zeitliche ſegnet, wird von Seiten der Gemeinde von nun an immer eine Kranzniederlegung erfolgen, wie dies auch bei dem letzt⸗ hin verſtorbenen ehemaligen Gemeinderat Hofmann der Fall war.— Auch in den Gemeindehäuſern wird die Inſtallierung von Waſſer vorgenommen, ferner werden an verſchiedenen Stellen Hydranten erſtellt. In denjeni⸗ gen Gemeindehäuſern in denen die Einwohner mit der Miete noch im Rückſtande ſind, wird vorerſt noch keine Inſtallation vorgenommen.— Die Tagesordnung: Punkt 1. Beſetzung zweier Lehrerſtellen an der Volksſchule. Hierfür ſind 7 Bewerber aufgetreten Hier⸗ von ſchlägt der Schulvorſtand einen Herrn von Mörlen⸗ bach und den Schulverwalter Herrn Dr. Seyfried von hier vor. Dieſem wird zugeſtimmt. Punkt 2. Antrag der Schulleitung um Bewilligung von Bretzeln für den Jugendtag. Wie alljährlich, ſo werden auch hier wieder 1650 Bretzeln für den Jugend⸗ tag am Freitag, den 24. Juni zur Verfügung geſtellt. Die Bäckerinnung wird mit der Lieferung beauftragt. Punkt 3. Die Erhebung einer Bierſteuer. Laut Reichsgeſetzlicher Beſtimmung ſoll in Gemeinden über 2000 Einwohner die Bierſteuer eingeführt werden. Führt die Gemeinde dieſe Steuer nicht ein, ſo kann der Kveis dieſe Beträge für ſich einziehen. Es wird nunmehr die Stellung des Kreistages in dieſer Sache abgewartet. Will er die Steuer erheben, ſo wird natürlich die Ge⸗ meinde nolens volens gezwungen ſein, die Steuer einzu⸗ führen und für ſich zu erheben. Punkt 4. Uebernahme von Bürgſchaften für den Zwiſchenkredit auf die Baudarlehen pro 1927. Die ge. nehmigten Baukoſtenzuſchüſſe laſſen auf ſich warten. Es ſoll daher, zum Zwecke der beſchleunigten Auszahlung an die Handwerksmeiſter ein Zwiſchenkredit aufgenommen werden, für den die Gemeinde bürgen ſoll. Für diejeni⸗ gen Häuſer, die auf Gemeindeplätzen gebaut werden und noch nicht übereignet ſind, ſteht hier nichts im Wege. Die Privalbauenden, alſo die, die auf eigene Plätze bauen, müſſen hierfür der Gemeinde für je 1000 Mark der Bürgſchaftsſumme, einen der Finanzkommiſſion an⸗ genehmen Bürgen ſtellen, oder einen hypothekariſchen Sperrvermerk für die Höchſtbetragshypothek im Grund⸗ buch eintragen laſſen, damit die Gemeinde in jeder Hin⸗ ſicht gefichert iſt. Punkt 5. Ortsſtraßen. Die Provinzialdirektton hat nunmehr anerkannt, daß die Straßen in Ordnung gebracht gehören und will eine Walzung im Frühjahr 1928 vornehmen laſſen. Da jedoch ein Befahren der Straßen während der Erntezeit als gefährlich zu bezeich⸗ Sie nickte und legte ihm die Hand auf den Mund. Sie errötete, als ihr Blick dem des Arztes begegnete, der ſie mahnend und verwundert zugleich anſah. „Nichts mehr ſprechen jetzt! Dazu haben wir ſpäter viel Zeit! Laſſe dir genügen, mein Geliebter, daß ich bei dir bin! Du wirſt geſund werden— für mich!“ ö Er nickte froh. Sie las in ſeinen Augen eine Bitte. Da neigte ſie ſich über ihn und küßte ihn auf den Mund. In dieſem Augenblick drang heller Sonnenſchein in den Raum. Die ſpäte Nachmittagsſonne hatte ſiegreich den Regen überwunden und ſandte ihre milden Strahlen auf die Erde, die Herzen der beiden Menſchen, die ſich fürs Leben gefunden, mit froher Verheißung erfüllend. 5 „Mein Geliebter—“ ſagte Gwendoline.„Das Glück hat es zuletzt noch gut mit uns gemeint; das Glück hat uns doch nicht vergeſſen!“ Ende. Der beſchränkte Kopf. Der geiſtvolle Schriftſteller J. J. Engel, der im 18. Jahrhundert eine große Berühmtheit genoß, wurde einſt 00 einem Fürſten gerufen, der ſich gern als Beſchützer der Gelehrten und Künſtler aufſpielte. Nachdem er eine Zeitlang im Vorzimmer gewartet hatte, wurde er einge⸗ laſſen, und der Fürſt, auf dem Sofa ſitzend, nickte ihm gnädig mit dem Kopf zu und erkundigte ſich nach ſeinen Lebensumſtänden. Er hielt es aber nicht für nötig, Engel zum Sitzen aufzufordern. Das Geſpräch kam au den Herzog v. B.„Den haben Sie ja wohl auch gekannt? fragte der Fürſt.„O ja, recht gut,“ verſetzte Engel. „Nun, und was halten Sie von ihm?“—„Aufrichtig geſtanden, nicht viel,“ erwiderte der Dichter.„Wenn ich die Wahrheit 01 6 ſoll, ſo war er ein höchſt gewöhn⸗ licher, beſchränkter Kopf. Ich bin oft bei ihm geweſen, aber er benahm ſich immer wie andere Menſchen uu und verſäumte zum Volle fene, mir einen Stuh anzubieten.“. M. G. nen iſt, ſollen dieſelben notdürftig hergerichtet werden. Auch ſoll verſucht werden, evtl. doch Kleinpflaſter zu er⸗ halten.— Für die Beſtückung der Kreisſtraßen wegen der Waſſerleitung wird ein Zuſchuß abgelehnt.— Das . öſt'che Anweſen der Gemeinde, das ſr. Zt von dem E. Oehlenſchläger geſteigert wurde, ſoll, da ein Kaufvertrag nicht zu Stande kam, falls eine Wohnung frei werden kann, nochmals verſteigert werden, *Geſangswettſtreit. Die Glücksgöttin, die auch beim Geſangwetiſtreit oft mehr oder weniger eine Rolle ſpielt, ver⸗ ſagte leider dem Vertreter der Sängerſache unſeres Heimat- wrtes auf dem, am verfloſſenen Sonntag in Bürſtadt ſtatt⸗ gefundenen Geſangwettſtreſt, ihre Gunſt. Der Geſangvereln Llederkranz mußte ſich mit dem 3. Preis in der 1. Klaſſe zufrieden geben. Ein Grund zur Mißſtimmung hierüber dürfte unſeres Erachtens jedoch nicht Platz greifen. Denn wenn wan bedenkt, daß die Sängerſchar des Geſangvereins Liederkranz zum größten Teil aus jüngeren Leuten beſteht, die noch nicht vor einer größeren Oeffentlichkett aufgeſtellt waren und köfolgedeſſen vielleicht mit einem gewiſſen Lampen⸗ fieber zu kämpfen hatten, ſo iſl dle Leiſtung des Vereins, der in der 1. Klaſſe eine Punktzahl von 199 erreicht, doch als eine gute zu bezeichnen. Ehre dem Ehre gebührt. Wir gönnen deu beiden Kon⸗ kurrenten unſeres hieſigen Vereins, dem Geſangverein Sänger⸗ luſt, Waldhof(72 Sänger) der mit 201 Punkten ſich den 2. Plaß ſicherte und dem Geſangverein Cäcilia Lampertheim 20 Sänger,) der mit 210 Punkten den 1. Prels errang. Jedenfalls braucht der Geſangvereln Liederkranz ſich ſeiner Seiſtung nicht zu ſchämen. Die Dlfferenz der Punktzahl 196—201— 210 zeigt, daß die Leiſtungen der 3. lonkurriecen⸗ den Vereinen in Anbetracht der Sängerzahl im Großen und Ganzen ebenbürtig waren.— Im höchſten Ehrenſingen er⸗ reicht unſer hieſiger Verein von 78 zu erreichenden Punkten 76. Ein Beweis, der auch hier guten Leiſtung des Vereins. Beſonders zu erwähnen ſei noch die richtige Deutung der Kompoſition ſämtlicher Cchöre, durch den Dirigenten des Vereins, des Herrn Lehrer Baldauf, was ſeltens der Preis- richterzin der Rubelk:„Auffaſſung, mit der höchſt zu erreichen⸗ den Puultzahl 7 anerkannt wurde. Alles iu Allem dürfte für die wackere Sängerſchar des Geſangvereins Liederkranz mit ihrem unverwüſtlichen Dirigenten, die ſich am Sonntag in allen Ehren ſchlugen, kein Anlaß dazu ſein, nun den Mut ſinlen zu laſſen. Gondern jetzt erſt recht an die Arbeit zur Erreichung des geſteckten Zieles zur Ehre des Vereins und zum Wohle des Deutſchen Liedetz. * Zum erſten internationalen Wettkampf der OSeutſchen Jugend kraft. Die Deutſche Jugendkraft Viernheim iſt bereits weit über die Grenzen ihres engeren Heimatlandes bekannt geworden. Oeſterreichiſche Bundes ⸗ brüder, die erſte Elf des St. Veit aus Wien werden am Freitag Abend 7 Uhr auf dem Jugenkraftſportplatz ein Gaſt⸗ ſpiel geben. Elne beſondere Ehre für dle Viernheimer D. J. Kler, das erſte Länderſpiel austragen zu dürfen. Wie uns mitgeteilt wird, iſt die Mannſchaft in beſter Auf⸗ ſtellung und ſoll die beſtſplelende 1. Elf der Reichs bundfport⸗ vereinlgung Oeſtereichs ſein. Von Holland kommend ſplelte die Mannſchaft am Montag in Hünfeld und am Mittwoch in Karlsruhe Batertheim und wird am Donnerstag und Freitag bei uns in Viernheim weilen, um am Samstag nach München welterzufahren. Jugendkraftler zeigt Euch würdig dieſes Ehrentages. Zeigt euch von der beſten Seite. Deut⸗ lich konnte man bel den Feſtſpielen die erfreullche Feſtſtellung machen, daß ein neuer Zug durch die Mannſchaft geht. Er⸗ hebend waren die beiden Spiele anläßlich der Sportplatz⸗ einwelhung. Die ſaubere Arbeit und Komination des Sturms geftel algemein. Seid auf der Hut ihr Blau⸗wießen und hütet Elter Heiligtum, damit ihr als Sieger aus dem erſten internationalen Wettkampfe hervorgehen könnt. Für alle Mitglieder und Sportfreunde winkt ein intereſſantes Spiel. Eines jeden Sportlers Parole muß lauten: auch ich muß die öſterreichlſche Mannſchaft ſpielen ſehen! Die Mannſchaften werden in folgender Aufſtellung antreten: Wien Hammer Relſinger Slavik Freſſl Gönner Clabian Hanl Grasmück Wimmer Brenner Treßfarbe: ſchwarz⸗gelb. Miſchek Viernheim. Buſalt Adam Faber Math. Sauter Rud Hofmann VBalt. Hoock Phl. Kaufmann Fr. Helfrich H. Mandel J. Winkler J. Stumpf H. Hofmann K. Treßfarbe: blau⸗weiß. * Ballonflug D. J. K. Die ernte Karte von dem Ballonflug D. J K. der Schulkinder iſt eingetroffen. Der Ballon, von der Klaſſe des Herrn Lehrer Stockert, iſt in Er⸗ buch b. Erbach niedergegangen. Wer wird Steger ſein? Wir bitten um weitere Mitteilung. Haulunreinigkeit pickel, Hautgries entfernt ok-Seesand Mandelkleie Pkt. 1 Mark Rathaus- Drogerie Patent⸗ Flügelklammer verhindert das Ueberflie gen der Hühner über di Zäune. Stets zu haben bei Jak. Beyer. Inſerieren bringt Gewinn! cos oſbeudhe Ciaueichiailte /! Arbeiter- Sportkartell Viernheim. —. — Progr a in m zum Aeichs⸗Arbeiterſporttag 1927 am Sonntag, den 26. Juni. ½6 Uhr: Weckruf; läufer; bis zum Sportplatz hinter dem Gaswerk. Einzelwettkämpſe ſämtlicher Vereine. Verbindungen in allen Sporten auf dem hinter dem Gaswerk. Abends 8 Uhr: heims höflichſt ein. Der Vorſtand des Arbeiter ⸗Sportkartells Viernheim. ½10 Uhr: Antreten der Staffetten⸗ 10 Uhr: Staffettenläufe von der Freiheitseiche 5 Kae Anſchließend. em Kartell angeſchloſſenen Nachmittags 3 Uhr: Fortſetzung der fore hen J Sportplatz Sommer ⸗ nachts feſt: Feuerwerk, ſportliche Darſtellungen uſw. Hierzu laden wir die geſamte Einwohnerſchaft Viern⸗ Aufforderung. Alle diejenigen Handwerker u. Lieferanten/ welche aufgrund ihrer Leiſtungen an dem Eportplatz der D. J. K. noch Forderungen haben, erſuche ich, ihreRech— nungen bis Sonntag mittag, den 26 Juni bei mir einreichen zu wollen. Es wird angenommen, daß diejenigen, welche ihre Rechnungen. bis zu dem genannten Zeitpunkt nicht eingereicht haben, zugunſten der Kaſſe der D. J. K. auf ihre Forde⸗ rungen verzichten. eln. Jugendkraft Sportplatz. Freitag Abend präcis 7 Uhr f 1. internationales Fußballtreffen „Et. Veit“ Wien 1. geg. Viernheim 1. ianannaeaneatdadtundtadluntamdtekadat lnttatetutumtgduntanntumetmnttaentume — Wir laden zu dieſem intereſſanten Spiele alle Mitglieder und Sportfreunde freundlichſt Heute Donnerstag Abend 753 Uhr Ankunft der Gäſte mit der Elektriſchen.. 5. die Gäſte am Bahnhof empfangen. Das Muſikkorps und die Mitglieder werden Keiner fehle beim Empfang. Die Sportleitung. M. Kühlwein, Architekt. r fd. 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Niedrigſte Preiſe 8 B. Oppenheimer desang-Verein Liederkranz. Am Samstag im Lokal punkt⸗ lich 8 Uhr wichtige Vorſtands⸗ I ſitzung. Anſchließend vollzähl. Singſtunde. Um reſtloſes, frühzeitiges Erſcheinen wird dringend ge⸗ beten Der 1. Vorſitzende, V.„Harmonie“, zu haben bei Morgen Freitag von nachm. 5 Uhr ao hausgemachte Uurglu fach Kaſpar Froſchauerb We. Alexan derſtr. 12. Rathausſtr. 91. Telefon 88. N g. Amicitia 09. 9 ö lötet Motten Packet 20 Pfennig zu haben in der ſathaus-Drogerie finden lohnende Beſchäftigung bei Aktiengeſellſchaft Marx Maier Mannbheim- Käfertal Morgen Freitag abend 91 0 Uhr 8 0 Training aller Leichtathletenam Groß⸗ ſachſener Weg. Anſchlteßend im Lokal Zuſammenkunft Samstag abend ½7 Uhr 10 Rückſpiel der 1. Mannſchaft in Sandhofen. Treffpunkt per Rad am Sandhöferweg um ½5 Uhr. Die Sportleitung. den bei Gchutt kann abgeladen wer⸗ Sebrüder Hewald Bertholdus⸗Pfenninghſt. Fuchs Mannheim, K 1, 4 Samstag abend ½9 Uhr im Lokal„Harmonie“ Singſtunde in der kein Sänger ſehlen darf.— N Singſtunde 1 0 1 Vovſtands⸗Sitzung. Der Präſtdent. Besang-Verein „Sängerbund“ Samstag abend ½9 Uhr Singſtunde. Der Vorst i deutet Ausſchluß a Turngenoſſenſchaft. us dem Corps. 5. Der Am kommenden Sonntag, une er den 27. ds. Mis., vormtttags Unregelmäßigkeiten in der Zuſtellung unſeres Blattes wollen gemeldet werden, damit wir für Abhilfe ſorgen können. Gtößte Auswahl in 9½ Uhr findet im Wäldchen am Bürſtädter Weg eine Desame Probe für ſämtliche Spielleute ſtatt. 111 Erſcheinen der Splelleute iſt erforderlich. Un⸗ entſchulbigtes Fernbleiben be⸗ gegr. 1906 Radfahrer-Verein„Vorwärts“ „Samstag, den 25. Junt, abends ⅛9 Uhr findet im Lokal zum Brauhaus Vorſtanbſitzung und um 9 Uhr Mi llederderi mmm e wecks es ſteß beim Ra Weltgenendste Zahlungsetleichterung bel billigsten Kassapteisen ohne Zuschläge. erein