eee 7 A Verein Ma. Maudeue und Peaume Nächsten Samstag und Sonntag feiert unser Verein das Fest seines 5 jährigen Bestehens und verbindet damit die Weihe der Vereinsfahne mit folgender Fest-Ordnung: Samstag den 9. juli 1927 a Rotkraut, Weiß⸗— 5 1 155. kraut, Einmach kirſchen, Rotrüben⸗„ Endivien⸗Kopfſalat⸗ ſetzlinge verkauft; ſpäteres Einmachobſt, N wie Mirabellen uſw. ö bittet baldigſt zu be⸗ ee 1 ſtellen. Ehatt.* e 1 1 Morgen Freita e. dug 7. un 19 6 g 15 . 9 erfinzeiger (Sternhelmer Bürger⸗Ztg,— Viernh, Volksblatt) Viernheim ö Olernheimer Zeitung— Blernhelmer Nachrichten) Viernheim er T a g ebl att Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezelle 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäſtsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme Am kommenden Sonntag, den 10. ds. Mts, hält unſer Ver⸗ ein ſeinen diesjährigen f Familien- Ausflug in das herrliche Neckartal nach eee Abfahrt 11d» Uhr am O. E.G. Bahnhof nach Mannheim⸗Heidelberg, Ab edelberg ein ſchöner Spaziergang über den Königsſtuhl nach Ziegelhauſen. Dortſelbſt gemütliche Unterhaltung bei Ge⸗ ſangsvorträgen und Tanz. Teilnehmer, denen der Spa⸗ ziergang, der ca. 2 Stunden dauert, zu beſchwerlich iſt, können 5 Wurſt und Fleiſch zu haben bei Jakob Thomas. Waldſtraße 6. Irſcheint täglich mit Ausnahme der Bonn⸗ und Felertage.— Bezugspreis monatl. 1% Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Pieinhein Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Abends ½9 Uhr Festkommers unter Mitwirkung des Vereins der Musik- freunde im groben Freischützsaale. Sonntag, den 10. luli 1927 i Vormittags ½ 10 Uhr Festgottesdienst mit Festpredigt des hochw. Herrn Profess or Dr. Stoh r, Mainz und Weihe der Vereinsfahne unter itwi irchenchors„Cäcilia.“ a Nacken 2 In ke tenden anschliebhend Rückmarsch zum Freischütz. Nachmittags 3 Festversammlung mit Festrede des Herrn Land- tagsabge ordneten Nuß, Worm 8. Abends ½9 Uhr Festball im Freischütz. Neben unseren Mitgliedern und Ehrenmitgliedern sind die Angehörigen der übrigen kath. Vereine sowie Freunde und Gönner unseres Vereins mit ihren Angehörigen zu allen Veranstaltungen recht herzlich eingeladen. Insbesondere bitten wir um recht zahlreiche Beteiligung an dem Fest- kommers am Samstag abend und an der Festversammlung am Sonntag nachm. Der Festausschußh. III 14115 erwehrübung. Am Sonntag, den 10. Juli 1927 vormittags 6 Uhr findet eine Uebung der ſrelwilligen Feuer⸗ wehr und der Pflichtmannſchaft des Jahrgangs 1902 ſtatt. Signal 5 Uhr! Unentſchuldigtes Fernbleiben von Mitgliedern der Pflichtmannſchaft Das Kommando. — wird beſtraft. Achtung, Jungbauern! Morgen Freitag abend 9 Uhr wichlige ang in der„Windeck“. Jeder Jung⸗ bauer hekunde ſeinen Baue rnſtolz morgen abend in ſeiner Perſon. Hauptbeſprechung des be⸗ vorſtehenden Erntefeſtes. ½ Stunde vorher Vorſtandsſitzung⸗ Der Borſitzende. Am nächſten Sonntag, den 10. Juli beteiligt ſich unſer Verein an dem Bezirks Sportfest in Tröſel, womit gleichzeitig unſer dies⸗ jähriger Familien-Ausflug mitverbunden iſt. Hierzu laden wir un⸗ ſere Mitglieder nebſt Angehörigen ganz ergebenſt ein und bitten um zahlreiche Beteiligung. Abfahrt der Sportler und Kampfrichter 6“ Uhr mit der O. E. G. Abfahrt der übrigen Teilnehmer 11“ Uhr mit der O. E. G. Sonntagskarten Wein⸗ heim löſen. Der Vorſtand. 2 — 9 2 2 2 2 2 2 2 2 Staunend 2 billiger 9 4 9 E — LN * 2 Verkauf bei fehlen. Harmonie. Samstag abend ½9 Uhr Singſtunde. Wegen der im September ſtattfindenden Prezioſa⸗Auf⸗ führung darf kein Sänger Der Vorſtand, Ee B. Oppenheimer P — Gegründet 1906— Sonntag, Juli, Kirſchen, Aprikoſen, Birnen, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Bananen Radf.⸗Verein„Vorwärts“ den 10. nachmittags punkt 4 2 Uhr, ſind alle Mitglieder N NN mit u. ohne Sport zu einer Empfehle: de matlichen Ausfahrt herz⸗ .* 5 KN lich eingeladen. Um zahl⸗ reiche Beteiligung bittet . der erſte Fahrwart. N. B. Ausfahrt vom Lokal, Amer zu vermieten.! dtrekt nach Ziegelhauſen fahren. N Alle Mitglieder, Aktive, Paſſive und Ehrenmitglieder, mit Familienangehörigen werden zu reger Beteiligung herzlich eingeladen. Der Vorſtand. Von wem, ſagt die Exped. d. Bl. E Krieger⸗ und Soldaten ⸗Verein„Teutonia“. Schützenateilung. Am Sonntag, den 10. Juli, von 3 Uhr nachmittags ab wird UAebungsſchießen abgehalten. Nach demſelben J Preis ſchießen für Jungſchützen, d. t. für diejenigen Schützen, die nicht Soldat geweſen ſind. Es iſt Pflicht eines jeden Schüt⸗ zen, die vorgeſchriebenen Uebungen zu erfüllen. Zahlreiche Beteiligung erbittet Der Vorſtand. Deutſche Jugendkraft. 2 Morgen Freitag abend c 5 7 0 Uhr im Lokal zur „Harmonie“ wichtige Verſammlung. Alle Mitglieder werden ge⸗ beten, pünktlich und vollzäh⸗ lig zu erſcheinen. In Anbe⸗ tracht der wichtigen Tages⸗ i ordnung darf kein Mitglied dieſer Verſammlung fernbleiben. Die Sportleitung.“ Italiener Kartoffel ſind billiger geworden tl Preis 8 Pfund 14 Pfennig Maljes⸗ Heringe e, 14. 55 ftiſche Holl. Bulter Pfund 1.90 Nahrhaft und billig! 20proz. Allg. Stangenkäſe 1a. viertelreife Ware J Pfd. 11 Pfg. Edamer— Münter Rahmlkäſe ft. cüpeheinüſe. 42 Echweizerkäſe ohne Rinde Etbſen, Gelberüben, Galatgurken, 4 Tomaten, Weißkraut, Rettich, Blumenkohl, Neu eingelrollen Meerrettich, Zwiebel. Wundervolle Pfälzer und Italiener Speiſekartoffeln. Bor düren⸗- Blumenmuster Lebens mittelhaus peter Roſchauer Voll Voil. Waschselde u. Ronselde. zum Rebſtock. Nobert Steiert Find der Geflügelzüchter Weinheimerstr. 62. 8 Am Sonntag den 10. 2 dleſes Monats Nachmit⸗ as uhr findet im Lokal um Stern unſere alb⸗ jährige 5 General⸗ verſammlung 8 ce Um zahlrsiches Er⸗ cheinen aller Mitglieder Der Worſtand. Beſtellungen von Bundesringe werben in der 8. Berſemmluug entgegen genommen. vr im Ausſchnitt Empfehle: 1a. gelbfleiſchige Speiſekartoffe“ 10 Pfd. 140 Mi Futtermittel: Weizen⸗Futtermehl, Weizen kleie, Schnitzel, Haferflocken u. Maisſchrot, Hühnerfutter Weizen, Gerſte, Mais und Kückenfutter Heinrich Faltermann Moltkeſtr. 15. Telefon 76 NB. Kaufe jedes Quantum Früh⸗ e e Erſtlinge, Böhms Frühe uſw. Rad ⸗Sport„Germania M. d. D. R. U. 1 Freitag, den 8. Jul. abends ½9 Uhr, findet im Vereins lokal eine wichtige Mitglieder⸗Berſammlung ſtatt. Erſcheinen aller Mitglieder er wartet Der Vorſtand. Rabfahrer⸗Verein„Eintracht“. 7 e,, Samstag, den 0. 3 P„ abends ½9 Uhr, im V 1 9 eins lokal zum gr. Laub N wichtige 5 Mitgl.⸗Verſaumlung. Tagesordnung wird in Lokal bekanntgegeben. Un vollzähliges Erſcheinen dei Mitglieder bittet Der Vorſtand. Empfehle: Pfälzer Kartoffel Pfd. 14 Pfg. Italiener Kartoffel Pfd 17 Pfg. f Lebensmittelhaus Peter Roſchauer zum Rebſtock. Gebetzeiten der jüd. Gemetud. 9. Jult Bolok Perek 5 9. Tammuß Sabbat⸗Anfang 750 Uhr „ Morgen 8⁰⁰ „ Nachmittag 400 „ Abend 9³⁸ Wochentag⸗Abend 8⁰⁰ „ Morgen 6³⁰ Möbel * Vollzähliges T hartſchnittige holſt. Plochwurſt Pfund 2.— Heute Abend 8½ Uhr flonatsver sammlung im Wereinslsokal. Samstag abend ½9 Uhr Der Vorstand. V dlbslunt. Verein der Hundefreunde. Der Borſtand 5 Sesangverein„Sängerbund“.. Töbeſhaus N liſchen Unterhändlern e 117.— Telegramme: Anzeiger, ranlfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 1 Freitag, den 8. Juli 1927 an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. 0.00 ͤ ͤ dd 00/0 ˙·. TTT 44. Jahrgang n Kürze. : Der frühere württembergiſche Staatspräſident vo. helm Blos iſt nach mehrwöchiger ſchwerer Krankheit in Stuttgart geſtorben. is: Die letzten Formalitäten für das Inkrafttreten des neuen Saarabkommens ſind in Paris erledigt worden, Das neue Proviſorium, das bis zum 31. Juli läuſt, iſt damit heute bereits in Kraft getreten. 1s: Der Reſormverband der öſterreichiſchen Hausbe⸗ ſiteer hat beſ hloſſen, dem Reichsverband der Haus⸗ und Grundbeſitzer als Landesunterverband beizutreten. ö:s: Das Mißtrauensvotum der engliſchen Arbeiterpar⸗ tei gegen die Regierung wurde mit großer Mehrheit abge— lehnt. 18: Die türkiſche Regierung hat die Forderung der tür⸗ kiſchen Frauenrechtleriunen auf Gewährung des paſſiven Frauenwahlrechts für das türkiſche Parlament abgelehnt. Aus dem In⸗ und Auslande. Die memelländiſchen Parteien gegen die Lehrerkündigungen Berlin, 7. Juli. Wie aus Königsberg gemeldet wird, haben die großen memelländiſchen Parteien beim Direktor des Memelgebietes ſchärfſten Proteſt dagegen eingelegt, daß zum 1. Auguſt wieder ſieben Lehrer ohne Grund ge— kündigt worden iſt. Seit ſechs Monaten ſind damit 34 deutſche Lehrer gekündigt worden. Das Proteſtſchreiben chließt mit der Erwartung, daß die Auguſtkündigungen bis zur Bildung des ordnungsmäßigen Direktoriums auf⸗ leſchoben werden. Die Ructehr der amerikaniſchen Ozeanflieger. 1 Patris, 7. Juli. Die ſechs in Paris weilenden ante kanischen Ozeauflieger beabſichtigen, gemeinſam nach Newyork zurückzukehren. Sie kommen mit dieſem Plan einem Wunſch der amerikaniſchen Regierung entgegen, die einen gemeinſamen Empfang für ſie vorbereiten will. Sie werden aller Wahrſcheinlichkeit nach morgen Paris verlaſſen und am 12. Juli mit dem Dampfer„Levia⸗ than“ abfahren. Wie„Chicago Tribune“ meldet, be⸗ abſichtigt der Begleiter Byrds, Malchien, einen Flug von Newyork nach Oslo aus zu unternehmen. Die Entfer— ung beträgt ungefähr 7000 Kilometer. Malchien hofft in 55 Stunden dieſe Strecke zurücklegen zu können. Er wird ſich dabei eines Flugzeuges vom Typ der„America“ bedienen. Abſchluß des kurzfriſtigen polniſch⸗amerikaniſchen Kreditablommens. Warſchau, Juli. Heute iſt nach mehrſtündiger Kon— ferenz zwiſchen dem Staatspräſidenten, Marſchall Pil⸗ udſki, Vizepremier Bartels und dem Finanzminiſter das bkommen über den ſechsmonatigen 15 Millionen-Dollar⸗ Kredit zwiſchen der polniſchen Regierung und den amerika— ter unterzeichnet worden. Die Frage der 60 Millionen⸗Anleihe iſt bis zu einem günſtigeren Poren auf dem amerikaniſchen Geldmarkt vertagt n. Afghaniſtan gegen Sowjetrußland. Berlin, 7. Juli. Der„Rul“ erfährt aus Afghaniſtan, daß die afghaniſche Regierung die ruſſiſchen Inſtruktions⸗ offtziere für Luftfahrt, ſowie für drahtloſe Telegraphie 11 5 Moskan zurückzuſchicken beſchloſſen habe. Dieſe Tat⸗ ache erregt 1 Moslau großes Aufſehen, da der ſowjet⸗ ſuſſiſche Einfluß in. Afghaniſtan ſchwer zu G üſten Eng⸗ ands geſchwächl wird. ——.— Neuwahlen? „% Es iſt kein Wort darüber zu verlieren, daß die Verhältniſſe im Reiche ſich in einer Weiſe zugeſpitzt haben, vie es eigentlich nicht der Fall ſein ſollte. Die innere Beſchloſſenheit der Regierungskoalition hat ſich nicht ſo ark gezeigt, daß die Garantie dafür geboten wäre, daß kin reibungsloſes Arbeiten möglich iſt. Insbeſondere hat is die Zentrumspartei unangenehm berührt, daß das [Schulgeſetz nicht ſo behandelt worden iſt, wie man Mannheim, K 1, 4 Größte Auswahl in Schlafzimmer und Hüchen Weitgehendste Zahlungsetleichterung bel billigsten Kassapreisen l ohne Zuschläge. P 0 2 5 9 9 es vom Zentrum erwartete. Das Schulgeſetz iſt heute loch nicht ſo weit durchgearbeitet, daß die Regierung ſich damit befaſſen hätte können. Das iſt um ſo bedauerlicher, als doch von vornherein angenommen werden mußte, daß die Parteien nicht ohne weiteres, ſelbſt wenn ſie heute in einer Regierungskoalition ſaßen, für eine gemeinſame Vorlage des federführenden Miniſteriums zu haben ſein würden. Das ſcheint aber nicht der Fall zu ſein. Es be⸗ hen groß: Differenzen, wie man hört, über die Form und Art, wie der Entwurf geſtaltet werden ſoll, der dem Reichstag zugeleitet wird. g Demgegenüber beſteht von ſeiten verſchiedener ande⸗ ber Regierungsparteien, insbeſondere der deutſchnationalen Volkspartei, eine Verſtimmung darüber, daß die Zoll⸗ orlage gicht ohne weiteres zur Annahme gekommen und insbeſondere iſt man darüber empört, daß von ſten des Reichstages nicht ohne weiteres eine zuſtim⸗ nende Votierung erfolgt iſt. All dieſe Dinge laſſen es nicht unmöafich 1 1010 man daran denkt. das Vo⸗ - ſum des Voltes einzuholen, indem man vaeeu wahren lsſchreibt. Man iſt, wie man hört, nicht abgeneigt, im Derbſt Neuwahlen zu veranſtalten. Insbefondere ſoll von Seiten des Zentrums die Neigung beſtehen, die Neu⸗ vahlen noch vor Ablauf der bisherigen Neichstagsſeſſion u erzielen. Das Zentrun ſelbſt befindet ſich augenblick⸗ ich in einer ſchwierigen Lale dadurch, daß der Kurs, den die Zentrumsfraktion des reußiſchen Landtages ein⸗ ſchlägt, eine etwas andere Richtung hat als der Kurs, der gegenwärtig von der Reichstagsfraktion des Zentrums innegehalten wird. Die Tatſache erleichtert die wahl⸗ laktiſche Poſition des Zentrums nicht und man kann es begreifen, daß man in den führenden Kreiſen des Zen⸗ lrums Neigung verſpürt, gegenwärtig ein Syſtem zu ündern, das auf die Dauer keine Haltbarkeit haben kann. Es iſt natürlich noch zweifelhaft, ob die andern Parteien dieſer Situation Rechnung tragen und ob insbeſondere 1100 Seiten der Oppoſition Geneigtheit beſteht, dies zu un. Auf der andern Seite aber ſtehen gewiſſe Moments einer Neuwahl entgegen. Insbeſondere iſt es notwendig, mit Rückſicht auf die außenpolitiſche Lage, keine Umwälzung zu erſtreben. Gerade die nächſten Monate bringen ſo viele Fragen zur Entſcheidung, die nicht ohn? weiteres von einem Kabinett entſchieden werden könnten, ohne daß das Mandat des Volkes regierte. Infolgedeſſen wird man ſicher auch in den Kreiſen, die heute zu einer Neuwahl drängen, die Verhältniſſe mit Rückſicht auf die außenpolitiſche Lage ſo einſchätzen, daß man die Tenden— zen, die zu einer Auflöſung des Reichstages drängen, nöglichſt zurückzuſchieben verſucht. Da auf keiner andern Seite Neiaung heſteßt gegenmärtia eine Krilis heraufzu— zeſchworen,— zei es nun mir der Abſſcht, ein neues Kabt— tett zus gewinnen oder aber durch Neuwahlen eine Aende— ung der politiſchen Lage herbeizuführen, wird ſicher nich ſie Gelegenheit ſich ergeben, in einer Neuwahl darüber ibzuſtimmen, ob der Kurs der gegenwärtigen Regierung beiterhin Fortführung finden ſoll oder nicht. Es dürften lun Neuwahlen keine beſonderen Aenderungen ergeben, Insbeſondere deshalb nicht, weil die große Mehrheiſ es deutſchen Volkes die Außenpolitik, die gegenwärtig ge— rieben wird, unterſtützt und daß man hofft, daß Ver⸗ brechungen— es ſei nur an die Rheinlandräu— tung erinnert— gehalten werden. Auch was die In⸗ enpolitik betrifft, ſo ſind nicht ſo ſchwerwiegende Gegen⸗ itze zu verzeichnen, als daß nicht die Möglichkeit beſtände, le heute im Wege des parlamentariſchen Ausgleichs in Irdnung ze bringen. Warum alſo Neuwahlen? Wir haben in den letzten Monaten verſchiedene Wahlen hinter uns. Sie haben eine weſentliche Verſchiebung des Beſitzſtandes der einzel⸗ en Parteien erbracht. Im großen und ganzen hat ſich in, gewiſſer Konſervatismus herausgebildet, der für die ſteichstagswahlen kein beſonderes Prognoſtikum bildet, Es wird, wenn man die Lage richtig überſieht, dabei blei— gen, daß die bis jetzt dominierenden Parteien auch in Zukunft ihre Poſition beibehalten, und daß ſich im Grund⸗ ticht ſehr viel ändern wird. Man darf erwarten, haß in Berückſichtigung dieſes Geſichtspunktes die vorzei⸗ igen Neuwahlen nicht ſtattfinden. Das iſt auch gut ſo: teuwahlen koſten Nerven und Geld, und welche Partei herfügt heute darüber, ohne daß ſie ſelbſt allzu ſtark ammnaniert mürde d 9 L Der Kampf um die Näumung Die menſchenrechtsfeindliche franzöſiſche Liga für Menſchenrechte. Berlin, 7. Juli. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat it einer Osloer Friedensrede von Wellenbergen und Wellen. älern der auswärtigen Politik geſprochen. Er hat dami der alten Weisheit des Weltweiſen Thales von Milet daß alles im Fluſſe iſt, eine moderne Prägung gegeben die freilich nicht neu iſt, aber die gegenwärtige weltpoli iſche Lage vortrefflich illuſtriert. Dafür liefert jetzt auch ber Zentralausſchuß der franzöſiſchen Lige ür Menſchen rechte einen beklagenswerten Bei rag. Er vertritt nämlich in einer Erklärung zu:! Frage der Rheinlandräumung die Auffaſſung aß das Deutſche Reich kein Recht habe, die Räumun der Rheinlande auf Grund des Verfailler Friedensver rages zu fordern und die Alliierten auch nicht ver oflichtet ſind, in ſie einzuwilligen. Der Artikel 431 de⸗ Vertrages beſagt ausdrücklich: „Leiſtet Deutſchland vor Ablauf ver 15. Jahr, allen ihm aus dem gegenwärtigen Vertrag erwachſen den Verpflichtungen genüge, ſo werden die Beſatzungs truppen ſofort zurückgezogen.“ Auf Grund der Londoner Vereinbarungen aus den Dawesplan zahlt das Deutſche Reich jährlich an Repa, tationen, was es nur zahlen kann. Es iſt des, halb eine rein formal⸗juriſtiſche Zänkerei un Wortglauberei, wenn jetzt von den Franzoſen in den Ay tikel 431 hineingeleſen wird, daß bei demgegenwärti agen Zahlunasplan das Deutſche Reich nach 15 Jahres och nicht ale in seinen jmanziellen Verpflichtungen aus dem Verſailler Friedensvertrag nach gekommen iſt, zumal! m Londoner Abkommen keine Endſumme für die beutſchen Reparationszahlangen feſtgelegt wurde. Den moraliſchen und politiſchen Anſprſach uf die Räumung der heute noch beſetzten Gebiete muf nach Abſchluß des Vertrags von Locarno und dem Ein tritt des Deutſchen Reiches in den Genfer Völkerbund frei lich auch der Zentralausſchuß der franzöſiſchen Liga fü Menſchenrechte anerkennen. Er ſtellt aber für die frühzeitig, Räumung die Bedingung,„daß Deutſchland die Organiſa, tion einer Kontrolle durch den Völkerbund, insbeſondere ii den Rh inlanden, gemäß Artikel 213 des Friedensverkrage: geſtattet“, womit wieder einmal das alte franzöſiſche Steckenpferd von der ſtändigen Kontrolle der Rhein lande auch nach der Räumung beſtiegen wird. Der ange, führte Artikel 213, der am Schluß des 5. Teiles des Ver⸗ ſailler Vertrages ſteht, lautet aber: „Solange der gegenwärtige Vertrag in Kraft bleibt verpflichtet ſich Deutſchland, jede Uuterſuchung zu dul den, die der Nat des Völkerbundes mit Mehr heitsbeſchluß für notwendig erachtet.“ Somit erhellt aus dem Wortlaut dieſes Artikels onnenklar, daß es ſich hier um keine dauernde Kon trolle handelt, ſondern um eine Inveſtigation, eine Un terſuchung des Völkerbundes von Fall zu Fall. Nack der heutigen Rechtslage gehört die Kontrolle durch di— Alliierten Militärkontrollkommiſſion der Geſchichte ar und es beſteht nur noch das Inveſtigationsrech! des Völkerbundes. Dieſe Auffaſſung der franzöſiſchen Liga für Menſchen— rechte ſtößt erfreulicherweiſe bei ihren Geſinnungsgenoſſen im Deutſchen Reich auf energiſchen Widerſpruch. So erklärt jetzt Profeſſoe Quidde: „Man kann auf deutſcher Seite, um die raſche Räu— mung der Rheinlande zu erreichen, materielle Opfer bringen. Aber man darf kein Zugeſtändnis machen das eine dauernde Rechtsungleichheit bedeu ten und damit die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen vera giſten würde. Die Organiſation einer Kontrolle in den Rheinlanden wäre ein Pfahl im Fleiſche deut ſchen Volkstums und deutſcher Eigenſtaatlichkeit.“ Das iſt ganz vortrefflich geſagt, nachdem hier vol allem darauf hingewieſen wird, daß man das Recht, das man für ſich ſelbſt in Anſpruch nehmen möchte, auch der anderen Seite zubilligen muß, da nun auf dieſem Wege eine endliche Befriedung herbeigeführt Jen kann. 3 2 12—— Die Arbeitsloſenverſicherung Annahme der Vorlage in dritter Leſung. be Berlin, 7. Julk. .. Auf der Tagesordnung der heutigen Reichstags itzung ſtand die dritte Beratung des Geſetzes über die Ar beitslo ſenverſicherung. Dazu legten die Rei gierungsparteien eine Entſchließung vor, die die Reichs, regierung erſucht, ſo bald hinreichende Erfahrungen in dei Arbeitsloſenverſicherung vorliegen, zu prüfen, ob es im In⸗ tereſſe einzelner Gruppen(Landwirtſchaftsangeſtellte) liegt und ohne Schaden für die Geſamtverſicherung möglich iſt, für dieſe Gruppen Erſatzkaſſen oder andere Sonderein— richtungen zu ſchaffen. Bei der Reichsanſtalt ſoll darauf hingewirkt werden, daß folgende Gruppen von Arheits— ſuchenden bevorzugt zur Vermittlung vorgeſchlagen werden: 1. Einkommensträger kinderreſcher Familien, 2. Aeltere Arbeiter und Angeſtellte, 3. Kriegsbeſchädigte und Kriegs- teilnehmer, die an der Front geſtanden haben, und 4. Vertreter aus den abgetretenen Gebieten, dem Auslande oder den deutſchen Kolonien. Weiter ſoll für das geſamte Arbeitsgeſetz die Frage geklärt werden, inwieweit der Gartenbau zur Landwirtſchaft, oder zu den gewerhblichen Graßmann(S.) forderte eine des Unterſtützungsſatzes für die unterſten die höchſtbezahlten Qualitätsarbeiter müſſen an den Laſten teilnehmen. r begrüßen iſt, daß es dieſem Geſetz gelungen iſt, den Unterſchied zwiſchen Angeſtellten und Arbeiter zu überbrücken. Die Sozialdemokratie werde das Geſetz annehmen, da es einen Fortſchritt bedeutet. 0 Abg. Labach(Dn.) ſtellte feſt, daß ſeinerzeit als die monarchiſtiſche Regierung die ſoziale Geſetzgebung ein⸗ führte, die Sozialdemokratie ſich dagegen geſträubt habe. Erfreulich iſt, daß in der vorliegenden ſozialpolitiſchen Vor⸗ lage eine Einheitsfront beſteht. i 105 Abg. Brüninghaus(D. Vp.) ſah in der Beſtim⸗ mung, daß Verſorgungsanwärter bei der Anſtellung nicht bevorzugt werden dürfen, einen Rückſchritt auf dem Ge⸗ biete der Militärverſorgung.. Nun wandte ſich Abg. Rädel(K.) gegen eine Be⸗ ſetzung der Stellen bei Arbeitsnachweiſe mit ehemaligen Unteroffizieren und Offizieren der Reichswehr, während Abg. Stöhr(Nat. Soz.) die Vorlage ablehnte. Die Vorlage wurde darauf in dritter Leſung an⸗ genommen. ebenſo die Entſchlienuna der Reaierunasvar⸗ Betrieben zu rechnen iſt. Abg. Erhöhung Stufen. en. Di namentlſche Schlußabſtimmung würde zurüg⸗ ſtellt. g Sodann folgte die namentliche Schlußabſtimmung über den Entwurf eines Kriegsgerätegeſetzes. Dabei verlangte Abg. von Gräfe(Völk.) die Feſt⸗ 15 einer Zweidrittelmehrheit, da es ſich um eine a e e e weil in die Reichsſouve⸗ ränität eingegriffen werde. ö ö 5 Ein Antrag Frick(Natſoz.) die Abſtimmung erſt in der nächſten Tagung des Reichstags vorzunehmen, wurde abgelehnt. 5 Die Vorlage würde mit 349 gegen 44 Stimmen bei 3 Enthaltungen angenommen. Dagegen ſtimmten ge⸗ ſchloſſen die Völliſchen, die Nationalſozialiſten und die Kommuniſten. i f 1 ſtellte Präſident Loebe feſt, daß die Bedin⸗ gungen für ein verfaſſungsänderndes Geſetz erfüllt ſeien. Anſchließend folgte die zweite Beratung des Geſetz⸗ entwurfs über die Beſchäftigung von Frauen vor und nach der Niederkunft und über die Ratifizierung des Washingtoner Abkommens gleichen In⸗ halts, a 5 Dazu forderte Abg. Frau Nemitz(Soz.) die Aus⸗ Wehe 15 Schutzes auf Frauen in allen Betrieben, auch in der Hausbirtſchaft. Sie beantragte. daß die Befreiung von der Beſchäftigung auf acht Wochen vor und nach der Niederkunft erweitert wird. Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns legte dar, daß die vorläufige Nichtanwendung des Geſetzes auf landwirtſchaftliche Betriebe nur darauf zurückzufüh⸗ ren ſei, daß das Waſhingtoner Abkommen dieſe Be⸗ triebe herausgelaſſen habe. In einem beſonderen Geſetz werde der Schutz der in der Landwirtſchaft beſchäftigten Frauen geſichert werden. g a Das Haus nahm dann die zurückgeſtellte namentliche Schlußabſtimmung über das Arbeitsloſenverſiche⸗ rungsgeſetz vor. Sie ergab die Annahme der Vor⸗ lage mit 356 gegen 47 Stimmen bei 16 Enthaltungen. Dagegen ſtimmten Kommuniſten und Nationalſozialiſten. Dann wurde die Ausſprache über das Geſetz zum Schutze der Frauen vor und nach der Niederkunft fort⸗ eſetzt. 5 5 Abg. Frau Arendſee(Kom.) verlangte längere Freiheit für die in Betracht komwenden Frauer— 5. Abg. Frau Teuſch(3.) ſtimmte den beiden Vor⸗ lagen zu in der Erwartung, daß bald auch ein Geſetz vor⸗ gelegt werde, das ſich auf die Landwirtſchaft erſtreckt. Die Anträge der Sozialdemokraten und Kommuniſten auf Aufhebung der Ausnahme der Land- und . 1 megterun Keren auf bawige Vorlegung eines Geſetzes für den 0 l utz auf dem Lande, desgleichen ein Antrag, die sregierung zu erſuchen, bei er Verwertung des im 1 einer Beſatzungsverminderung etwa freiwerdenden Reichseigentums an Wohnungsein⸗ tichtungen, die bisherige bewährte Form beizubehalten, die namentlich dafür Sorge getragen hat, daß Handel und Gewerbe im beſetzten Gebiet nicht unnötig geſchädigt wür⸗ den. Ebenfalls zur Annahme gelangte ein Antrag, die Be⸗ ſetzung zweiter beſetzbarer Stellen mit Warteſtandsbeam⸗ ten ſchärfer als bisher durchzuführen. 1 ö nnahme fand ferner in zweiter Leſung ein Geſetzent⸗ wurf der Regierungsparteien auf Verlängerung des Ge⸗ ſetzes über Einſtellung des Perſonalabbeues bis zum 31. Forſtwir tſchaft und der Hauswirtſchaft von dieſem Geſetz wurden mit 204 gegen 145 Stimmen abge— FFP lehnt. dritter Leſung angenommen. Die Vorlagen wurden unverändert in zweiter und Angenommen wurde weiter eine Entſchließung der Jui 1928. 5 l Abg. Haas(D.) beantragte, auch die Interpellation ſeiner Fraktion über die Liquidationsgeſchädig⸗ ten auf die Tagesordnung zu ſetzen. 5 5 Dazu erklärte Reichsminiſter Köhler, daß die e dieſe Interpellationen noch nicht beantworten önne. i ö Ein demokratiſcher Antrag, die Interpellation trotz dieſer Erklärung zu beſprechen, wurde abgelehnt. ö Darauf vertagte ſich das Haus auf morgen 1 Uhr mit der Tagesordnung: Zweite Leſung der Zollvorlagen. Der Reichstag geht in Ferien. Vertagung des Reichsſchulgeſetzes. 5 des Berlin, 7. Juli. Der Aelteſtenrat des Reichstages einigte ſich heute dahin, daß der gegenwärtige Tagungsabſchnitt am Sona⸗ abend dieſer Woche zu Ende gehen ſoll. Da das Reichs⸗ ſchulgeſetz und das Liguidationsſchädengeſetz erſt an den Reichsrat gebracht werden, können ſie erſt nach längerer Friſt dem Reichstag zugehen. Des⸗ halb iſt ihre Erledigung im Reichstag auf eine im Sep⸗ tember einzuberufene Tagung verlegt worden. Morgen ſollen neben kleineren Vorlagen die Zollvor⸗ lage und die Arbeitszeitregelung für die Bäk⸗ lereien in zweiter Leſung zur Behandlung kommen, am Samstag iſt die dritte Leſung vorgeſehen, ſodaß damit die Arbeit vor der Sommerpauſe abgeſchloſſen ſein wird. Am Samstag tritt der Aelteſtenrat noch einmal zuſammen, um den Termin für die Septembertagung end⸗ gültig feſtzuſetzen. Aus den Neichstagsausſchüſſen. Reichsminiſter Schiele zur Zollfrage. i„Berlin, 7. Juli. Auf eine kommun iſtiſche Anfrage im Han⸗ delspolitiſchen Ausſchuß erklärte Reichsernäh⸗ rungsminiſter Schiele, daß er keine Auswirkungen des autonomen Zolles für Mehl vorausſehe, da die Reichs⸗ regierung die Gelegenheit benutzen merde. um den auto⸗ der Mal damm durch su in einen Vertra tamen, 6 Gegenwärlig ſeien die Getreidepr Der vorgeſchlagene Kartoffelzoll ſentlichen Einfluß auf den res ausüben. rung bedeute eine Preisſteigerung von einem Viertel⸗ Pfennig für das Pfund Kartoffeln. Der Miniſter wies darauf hin, daß der Fleiſchkonſum den Porkriegs⸗ konſum erreicht habe. Trotzdem die Landwirtſchaft den Fleiſchbedarf wieder decken könne, komme die Regierung der Bevölkerung weit entgegen, indem das Gefrier⸗ fleiſch kontingent bis 1929 feſtgeſetzt werden ſoll. 5 Anſchlag auf den kommuniſtiſchen Parteiſelretär von Leningrad.. 725 5 Wien, 7. Juli. g Wie aus Warſchau gemeldet wird, iſt der Sekretär der kommuniſtiſchen Partei in Leningrad, Noiſki, von unbekannten Tätern durch zwei Revolverſchüſſe ſch wer fir een worden. Zahlrelche Verhaftungen nd vorgenommen worden. Falls Noiſti ſtirbt, ſollen ehrere Verhaftete erſchoſſen werden. . 2„„ 75 Schweres Eiſenbahnunglück im Harz f 9 Tote und 22 Verletzte. 0 5 be Berlin, 7. Juli. Nach einer Mitteilung der Reichs bahndirektion Ber⸗ Un hat ſich auf der Harz⸗Querbahn in der Nähe der Station Dreiannenhohne ein ſchweres Eiſenbahn⸗ unglück ereignet. Infolge einer Gleis unterſpü⸗ lung, hervorgerufen durch einen Wolkenbruch, ſtürzte ein Zug der Harz⸗Querbahn ab. Hierbei ſind der Lokomo⸗ tivführer, der Heizer und 7 Reiſende getötet und 22 Per⸗ ſonen verletzt worden. Der Oberpräſident, der Regie⸗ rungspräſident, die amtlichen Perſonen der Eiſenbahn und der Berliner Miniſterien begaben ſich ſofort an die Anfallſtelle. Seitens der Stadtverwaltung iſt eine Silfs⸗ aktion eingeleitet worden. ö Ueber das ſchauerliche Unglück werden von einem Augenzeugen folgende Einzelheiten geſchildert: Infolge eines am Spätnachmittag im Oberharz nie⸗ dergegangenei Unwetters mit Wolkenbruch und Hagel⸗ ſchlag hatte der fahrplanmäßige Zug von Nordhauſen eine Stunde Verſpätung. In vorſichtiger Weiſe hatte die Bahnverd tung dem Zug den Regierungsbaumeiſter Meyer end den Techniker Rothe aus Werningerode beigegeben da man ſchwere Ueberſchwemmungen und Ge⸗ fährdung d. Bahnſtrecke annahm. Als der Zug von Drei⸗ annenhohne kommend gegen dreiviertel 8 Uhr abends die ſcharfe Kurve im Thumkuhlenthal durchfuhr, gab f Dammbruch nach. Die dem Bahndamm ſieht man einen Perſonenwagen faſt len mit den, darauf befeſtigten Schienen hängen ſeitlich verbogen weit über dem Abgrund. Ausgewurzelte Bäume Ein neues Attentat in Rußland. 9 1 wirrbares Chaos. der Anfallſtelle. Alle anderen Leichen konnten bis jetzt hoch nicht gefunden werden und man nimmt an, daß ſie bis nach Hagenrode oder Werningerode abgeſchwemmt worden ſind. ö mund von Preußen beim internationalen Reittur⸗ nier in Luzern ſchwer. Nachdem es anfangs geſchienen, als ob durch die ſofort vorgenommene Operation eine Beſſerung eingetreten ſei, verſchlimmerte ſich in der Folge das Befinden des Prinzen derart, daß er in der Privat⸗ klinik des Dr. Kopp ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. [Prinzen Friedrich Leopold. Vermählt iſt er mit ſein Rad wies, um eine Luftpumbe bat, um den defek⸗ hungen in den Mald zu ſchleppen und ſich an ihr in ge⸗ b 0 Zildi Hur die Deme⸗ klegante Rogchevr.-vpangenschuhe.... 4.95 Feurige Ladk-Spangenschuhe Gritsch.. 7.95 felnfarbige Damen-Sangenschuhg Seneste.. 8.95 Fur 5 TT. Immun 2 15 2-3 fiel dlm. Aadbos-Zabzchohe eee Tlegaute Ladl-Nalbschune welß gedoppelt. 5. 9.65 klegante Rogchevf.-Sfietel Babrenwae... Schweizingersirane 48 CCTV 8 25 8 2 255 N 9 uh f. 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Einen Hut entdeckte man nicht an ihr, dafür hing das Goldhaar, in Zöpfen geflochten, zu beiden Seiten nieder, und ſo wie ſie da ging, mit leichten beflügelten Schritten, wax ſie dermaßen lieblich, geſund und herzerfriſchend anzuſchauen, daß die geſamte Männer⸗ welt, ſo ihnen begegnete, vom knurrigſten Alten bis zum jüngſten Stift ihr mit offenſtaunender Bewunderung nach⸗ ſtarrte. f Und hinter ihnen— in angemeſſener Entfernung, aber in gleichem Tempo— ſchritt der Herr von Gudewill. Es war ihm ein leichtes geweſen, zu erfahren, wo Monika ſich aufhielt, und er war in der Frühe dieſes Tages in München angekommen mit der Abſicht, Herrn Glodwig Brugger, aufzuſuchen. Auf dem Wege zu ihm hatte er plötzlich die beiden, die er ſuchte, vor ſich hergehen ſehen und war ihnen unverweilt gefolgt. Seine Augen lie⸗ ßen nicht ab von der blauen Geſtalt. Er hatte ſie niemals in einem derartigen Kleid geſehen und er fand es uner⸗ hört, daß man ſie, ſo„wenig angezogen“, unter die Men⸗ ſchen gehen ließ. Da mußte ja ſeder grüne Junge glauß⸗: können, daß er ein Recht hahe, ſie anzusprechen. Und der alte Herr, ſtatt auf das auffällige Gebaren dieſes Gelich⸗ ters aufzupaſſen, zeigte nach allen möglichen Architekten⸗ Hunſtſtückchen, blieb ſtehen, lachte und die Gaffer hatten „ ihre Augenweide an ſeiner Begleiterin, die rechtmäßig in Hohenwalde und nicht in München zu ſein hatte. Der Herr von Gudewill ballte auf dieſem Wege oftmals ſeine ſchlanken, kräftigen Hände, aber niemand nahm davon Notiz, und es war ein Glück, daß dieſer Spaziergang ein Ende nahm. Aber als man ſich dem Bahnhof näherte, geſchahen neue unerwartete Dinge. Eine Schar ähnlich gekleideter junger Mädchen, untermiſcht mit jungen Leuten in Wadenſtrümpfen und bunten Leinenjacken, ſamt und ſonders barhäupig und ſonnverbrannt, kürzte ſich auf die beiden. Monika wurde nach ſtürmiſcher Begrüßung in die Mitte genommen und ſo zog die luſtige Bande in das Bahnhofsgebäude. f Der Herr von Gudewill folgte ihnen mit einem erſchrek⸗ kend hochmütigen Geſicht. Er hatte jetzt feſtzuſtellen, wo⸗ hin die Reiſe gehen würde, ohne ſelbſt geſehen zu werden, und er wußte, daß er vorſichtig ſein mußte, denn ſein ſcharf geprägter Kopf fiel überall auf, beſonders den Künſtlern, und daß dieſe Buntjacken angehende oder ſchon gewordene Künſtler waren, konnte ja ein Blinder ſehen. Die Geſell⸗ ſchaft rief ihr Reiſeziel indeſſen ſo unbekümmert durch die Bahnhofshalle, daß er keine Schwierigkeiten bekam. Un⸗ geſehen von Monika fuhr er im ſelben Zuge wie ſie durch das Iſartal und ſtieg in Höllriegelskreuth aus, nachdem die muntere Schar ſich draußen verſammelt hatte. Nun ging es bergab, bergab durch den Wald, bis ſie an eine tümliche Stimmung lag unter dem ſich ſtändig veränderten Wolkenzug über ihr. Sie ſchien auch das iel der Ge⸗ ſellſchaft zu ſein. Die mitgebrachten Staffeleien wurden verteilt und aufgeſtellt, plötzlich aber, nachdem der alte Brugger etwas Launiges geſagt haben mußte, ließen ſie alles liegen, liefen zuſammen, faßten ſich an den Händen weite Lichtung kamen, eine Wieſe, mäßig abfallend, einzeln f beſtanden mit ſeltſam gewachſenen Bäumen. Eine eigen⸗ —— und tanzten einen fröhlichen Reigen um den alten Herrn, der mit ſeinem weißen wehenden Bart in der Mitte ſtand und ſchalkhaft den Takt mit den Händen ſchlug. waren nun auf der wechſelnd belichteten, anſteigenden Wieſe mit ihrer dunklen Umrahmung ein ſo reizendes Bild junger Lebensfreude, daß jedes Herz ſich daran er⸗ wärmt hätte, nur das des Herrn von Gudewill nicht. Denn er ſah die blaue Geſtalt der Monika mit in dem Reigen wirbeln und das war unerhört. Das hätte er ibr auch nie zugetraut. Es war außerdem nicht abzuſehen, wie er ihr näher kommen konnte, ohne daß die ausgelaſſene Bande aufmerkſam geworden wäre. Geduld beſaß er aber nicht mehr viel, er hatte ſchon zu lange warten müſſen. Er ſtand unter den ihn verſchattenden Räumen und trat von einem Fuß auf den anderen. Da ſtellten ſie plötzlich den Reigen ein und ſchienen zu beratſchlagen. Und dann begann wahrhaftig ein neues Spiel. Es wehte wie Glockenklang zu ihm herüber, ſie ſangen. Und tanzten einen neuen Reigen, in deſſen Verlauf immer ein Paar in den Kranz trat und allein tanzte, wobei die Tänzerin zum Schluß von ihrem Partner um die Hüften gefaßt, gehoben, einmal herum gewirbelt und wieder in den Kranz der N übrigen geſchwungen wurde. Dieſen letzten Akt begleitete jedesmal ein helltönender jauchzender Akkord der Reigen⸗ ſtimmen. Und der Herr von Gudewill pallte wieder die meinſter Art und und ſeine Geliebte, die büchſe, die ſich ſelbſt entladen hatte, getötet. ſſchoß eine mit einem Arbeiter zuſammen l 1 e wohnende Ehe⸗ frau ihre 7 Jahre alte Tochter, erwürgte ihr 15 gers.) Es iſt der Kriminalpolizei gelungen, den Haupt⸗ Dies ſchlanken bräunlichen Hände, als er ſehen mußte, wie die Monika in den Kreis trat und von einem Rotgejackten frech durch die Luft gewirbelt wurde, daß der Akkord dies. mal noch viel jauchzender klang wie vorher, geſchah ib zum Hohn. Der Gradmeſſer ſeiner Temperatur ſtand in ö Siedepunkt. (Fortſetzung ſeigt,) dach etwa 50 wieter vor der Kurpe berens ut den Padwagen und den folgenden Perſonen⸗ er. Die Unglücksſtelle bietet heute ein Bild. Tief unten liegt die Lokomolive i wildtoſenden 5 Ein Perſonen⸗ wagen zwei ind dritter Klaſſe iſt auf den Noyf geſtellt und das Dach Hälfte in der Längsrichtung abgeriſſen. Die Wagenräde ſtarren zur Luft. Rechts von der Loko⸗ otive liegt ein vollſtändig zertrümmerter Packwagen. uf umbrauſt von ur Hälfte über dem Abgrund hängend. Die Holzichwel⸗ liegen im herabſtrömenden Waſſer, und bilden ein unenk⸗ Nur die Leiche des Technikers konnte bisher gehorgen werden, und zwar 5 Kilometer unterhalb Prinz Gigismund von Preußen 7. Luzern, 7. Juli. Wie bereits gemelder, verunglückte Prinz Sigis⸗ Er war bis zur letzten Minute vollkommen bei Be⸗ wußtſein. Die Leiche wird nach Potsdam überführt werden. Der ebenfalls in Luzern weilenden Gattin des Prinzen wendet ſich allgemeine Teilnahme zu. Prinz Friedrich Sigismund iſt ein Sohn des Marie Luiſe, Prinzeſſin von Schaumburg⸗Lippe, ie die reiterlichen Paſſionen ihres Gatten teilt und loſt zu den erfolgreichſten deutſchen Turnierreiterinnen It. Der Ehe ſind zwei Kinder entſproſſen, eine neun⸗ ährige Tochter Luiſe und der achtjährige Fritz-Karl. Aus Nah und Fern. Kaſſel.(Ein Sittlichkeits verbrechen im einghardswald.) Eine in Kaſſel zu Beſuch wei⸗ de Lehrerin hatte das gute Wetter benutzt, um eine rößere Radtour zu unternehmen. Auf einer der Haupt⸗ raßen im Reinhardswald wurde ſie von einem Manne ungehalten, der ſie mit höflichen Worten, indem er aaf n Schlauch ſeines Hinterrades wieder aufpumpen zu önnen. Die Dame, nichts Böſes ahnend, ſtieg vom Rade erunter und ſchickte ſich an, ihre Luftpumpe zu entfer⸗ nen. Dieſen Augenblick benutzte der Unhold, um die ehrloſe Frau zu Boden zu ſchleudern, ſie unter Dro— ſiſe zu vergreifen. Die polizeilichen rmittelungen Gange Eſſen.(Selbſtmord eines Liebes res Aus dem Rhein⸗Hernekanal wurden zwei Lachen 9 151 f et, die mit einem Hoſenträger zuſammengebunden waren. Wie die polizeilichen Ermittlungen ergaben, handelt es ich um einen von ſeiner 0 e Händler gemeinſam den Tod geſucht haben. Rheinhauſen.(Durch eine Juftb uche getz tet.) Hier wurde eine 10jährige Schülerin, die mit meh⸗ reren Knaben ſpielte, durch einen Schuß aus einer Luft⸗ Mühlheim(Ruhr).( Familiendrama.) Hier er⸗ grenes Kind und erſchoß ſich dann ſelbſt mit einer Armee⸗ piſtole weil ſie ſich pon ihrem Geliebten verlaſſen fühlte. Saarbrücken.(Verhaftung eines Falſchmün⸗ beteiligten einer Falſchmünzerbande, die hier ih f peteilis 0 zer bande, yr Unweſen .* und falſche Dreimark⸗Stücke herſtellte, zu verhaften. Es handelt ſich um den Schauspieler Hans Diehl, der in einer fahrbaren Werkſtä f f 1 bergeſtelft hatte ſtätte Falſchgeld in großen Mengen Börſe und Handel. Marktberichte vom 7. Juli. 1 Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen de enden Nachrichtenamtes wurden auf 100 1 Wo⸗ chenmarkt folgende Preiſe pro Pfund in Pfennig bezahlt, Neue Kartoffeln Inland 12 bis 14, Ausländiſche Kartof⸗ feln 16 bis 17, Wirſing 15 bis 20, Weißkraut 20 bis 25, Rotkraut 30 bis 35, Grüne Erbſen 20 bis 30, Kohl⸗ lraben Stück 7 bis 15, Blumenkohl Stück 10 bis 90, elbe Rüben 10 bis 15, Rote Rüben Büſchel 10 bis 15, pinat 25 bis 30, Zwiebeln 15 bis 18, Grüne Bohnen 60 bis 80, Lauch 10 bis 12, Kopfſalat Stück 10 bis 20, Endivienſalat Stlick 10 bis 20, Rettich Stück 7 bis 20, [Suppengrünes Büſchel 8 bis 10, Schnittlauch Büſchel 5 bis 8, Peterſilie Büſchel 5 bis 8, Sellerie Stück 20, To⸗ maten 35 bis 70, Kirſchen 40 bis 60, Ananas 65 bis 100, Stachelbeeren 25 bis 50, Heiledbeeren 45 bis 55, Jo⸗ anntsbeeren 20 bis 25, Pfirſiche 70 bis 80, Aprikosen 70 bis 80, Süßrahmbutter 200 bis 230, Landbutter 160 bis 190, Eier Stück 8 bis 16, Hahn lebend Stück 150 bis Tou, enten geſchlachrer Sruc doo bis 0b, Lunden lebend Pagr 180, Tauben geſchlachtet Stück 80 bis 140 Gänſe W Stück 1200, Rindfleiſch 120, Kuhfleiſch 70, Kalbfleiſch 130 bis 140, Schweinefleiſch 110 bis 120, Gefrierfleiſch 70, Rehragout 90, Rehbug 150, Rehkeule und Rücken 200 bis 250. Mannheimer Produktenbörſe. Bei ziemlich unveränder⸗ Preiſen verkehrte die Börſe in 0 Haltung. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr: Weizen ausländiſchen 30,75 bis 33, Roggen ausländiſchen 26,75 bis 27, Hafer ausländiſchen 23,25 bis 24,25, Braugerſte ausländiſche 31 bis 34, Futtergerſte 24 bis 24,50, Mais gelber 19 bis 19,50, Weizenmehl, Spezial Null, 41,25, Brotmehl 33,50, Roggenmehl 36,75 bis 39, Kleie 12,75, Biertreber 15,75, alles in Reichsmark per 100 Kilo waggonfrei Mannheim. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zum heutigen Kleinvieh⸗ markt betrug der Auftrieb: 56 älber, 1 Schaf, 245 Schweine, 760 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Le⸗ bendgewicht in Reichsmark: für Kälber 72 bis 76, Schweine 57 bis 59, Ferkel und Läufer 7 bis 23 pro Stück.— Marktverlauf: Kälber ruhig, langſam geräumt; Schweine ruhig, Ueberſtand; Ferkel und Läufer ruhig. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 8. Juli. druckgebiet eingedrungene atlantiſche Störungen Gewitter und Abkühlung verurſacht hatten, iſt in Verbindung mit dem zu erwartenden neuen Druckfall wieder Aufheiterung zu erwarten. Vorausſichtliche Witterung bis Sams⸗ tag: Zeitweiſe Aufheiterung, weitere Gewitterregen, Tem⸗ peraturen wenig verändert. — Der Nuten der Brenneſſel. Die Brenneſſel gilt allgemein als ein unnützes Kraut, das nur dazu da iſt, um andere, nützlichere Pflanzen zu verdrängen und uns zu verbrennen, wenn wir ihm nahen. Und doch tut man der Brenneſſel unrecht; ſie hat mancherlei ſchätzenswerte Eigenſchaften. Man kann ſie, jung gepflückt, als Spinat verwenden, doch iſt dieſe kulinariſche Benutzung der Brennneſſel angeſichts der Erinnerungen an die Kriegs⸗ gerichte wohl kaum ernſthaft zu befürworten. Zu Heil⸗ zwecken wurde ſie aber früher, und wohl auch heute noch ab und zu, mit vielem Erfolg verwertet. Bei Blutungen und Hautleiden hat ſie ſich oft bewährt. Bei Lähmungen, Gicht und Rheumatismus benutzte man früher friſche Brenneſſeln, um die ſchmerzenden Glieder zu peitſchen. Der Tee aus Brenneſſelwurzeln wurde als ſtärkendes Haar— waſſer benutzt. — Die Bienen fliegen! Unſere Inſekten ſind jetzt überall eifrig unterwegs, Honig aus den Blüten zu ſaugen und ſich ira Sonnenſchein zu tummeln. Am eifrigſten iſt dabei die Biene, Ihre Flügel ſchwirren nur ſo durch die Luft, wenn ſie im eiligen Flug daherkommt. Es iſt eine gewaltige Arbeitsleiſtung, die das kleine Tier bei dieſen Flügelbewegungen verrichtet. Nicht weniger als 650 mal bewegen ſich die Flügel des Tierchens in der Sekunde. Um einen Vergleich herbeiziegen zu können, was das bedeutet, vergegenwärtige man iich daß Schmetterlinge nur neun— mal in det Sein em ihre Flügel bewegen., ö Aus Heſſen. Der Stand der Riedentwäſſerung. 45. Darmſtadt, 7. Juni. Durch die bis jetzt durchge— führten Arbeiten an der Riedentwäſſerung ſind an Haupt⸗ kanälen insgeſamt 35 Kilometer ausgehoben worden. An Kleingräben wurden durch die Feldbereinigung insgeſamt 250 Kilometer angelegt. Sie ſind zum allergrößten Teil bereits fertiggeſtellt. Die neuangelegten Feldwege meſ⸗ ſen insgeſamt etwa 300 Kilometer. Bei dieſer gewaltigen Arbeit wurden atwa 700000 Kubikmeter Erde bewegt. Vier Pumpwerle— das vierte iſt noch zu erbauen— gahen das überflüſſige Waſſer in den Rhein zu beför— ern. Vermiſchtes. Die Vogelſprache im Volksmund. Die Rufe und das Zwitſchern unſerer Vögel deutet ſich der Volksmund auf c eigene Weiſe. Nach ihm ruft beiſpielsweiſe die 92 4 0 50 e 0 1 8 29 Fritz. kitz, willſt Du mit zum Wein gehen?. Die Schwalbe: Du Dieb, du Dieb! 1 . 4 Gefährliche Obſtreſte, Erfreulicherweiſe ſind wir jetzt wieder in der ſommerlichen Obſtzeit. Es gibt allerlei ſchöne und geſunde Früchte. Manche Leute haben eine Nachdem verſchiedene, in das zentraleuropäiſche Hoch⸗ ſolche Begenrerung vafur, baß ſie ſeloſt bet tyren Gange auf den Straßen Obſt verzehren. Dabei ſollten ſie 9905 wenigſtens 0 vorſichtig ſein, die Ueberreſte ihrer improvi⸗ ierten Mahlzeit nicht auf den Bürgerſteig und den Fahr⸗ aum zu werfen. Wie leicht kann jemand durch ſolch einen Obſtreſt zu Fall kommen und ſchwere Verletzungen davon⸗ tragen! Darum werft keine Obſtreſte auf die Strobe! V N ee Ein SchlsdchboSt ais Feftungs mittel be. Oberseeflugen. Ein Opfer der Badezeit. Wie wir erfahren iſt der 26 Jahre alte Johann Adler, Lindenſtr. 4 wohnhaft, geſtern nachm. gegen 1 Uhr im Neckarkanal, in Mannheim, beim Baden ertrunken. Dle Klelder des Ungluücklichen wurden am Ufer gefunden und durch einen Impfſcheln identifiziert. Die Leiche wurde bis jetzt noch nicht geländet. Dleſer Vor⸗ fall dürfte wieder zur Warnung dienen, beim Baden in öffent⸗ lichen Gewäſſern Vorſicht walten zu laſſen. Auch hier wird beſonders von der Jugend vielfach verſucht, in den außer⸗ halb beim Dorfe liegenden Gruben und Lachen baden zu gehen. Ohne genaue Kenntnis der Tiefe des Waſſers iſt alleräußerſte Vorſicht geboten, wenn nicht gar eln Verbot elterlicherſelts am Platze iſt. Die Gruben in der Lache haben ſtellenweiſe haushohe Tiefe, wer in eine ſolcke gerät und des Schwimmens nicht kundig, geht unfehlbar unter. 1917 aus der Schillerſchule Entlaſſeuel Die Schulkameraden geben ſich heute Freitag Abend beim Kameraden Karl Faltermann(Violine) weißen Roß ein Stelldichein, um einige gemütliche Stunden miteinander zu verleben. Keiner fehle! Wichtige Ver ſammlungen haben heute Freitag Abend die Jugendkraft in der Harmonie, die Jungbauern in der Windeck und der Radſport Germania im Schützenhof. „Geſchäftshaus⸗Ambau. Das auf dem hiſtork⸗ ſchen Boden des ehemaligen Neckartores ſtehende Eckhaus in U 1, 2 haben die Architekten Marx und Wagner durch Umbau der beiden unteren Etagen zu einem ſchmucken und neuzeitlichen Geſchäftshauſe umgeſtaltet und damit den immer moderner werdenden unteren Teil der Breiten Straße um eine weitere Zierde berelchert. Der ſchöne hellgelbe Travertin-Naturſtein, der die vier großen Schau⸗ fenſter und den breiten Eckeingang umfaſſenden ſtilvollen Parterrefaſſade hebt das ganze Haus äußerſt wirkungs⸗ voll hervor. Eine Hauptſchwierigkeit des Umbaus lag in der Verlegung von Hauseingang und Treppe von der Breiten Straße nach der Seitenſtraße; die aufgewandte Mühe wurde durch den hierbei erzielten größeren Raum⸗ gewinn belohnt. Die glasreichen Fronten und der weiße Innenanſtrich von Decken, Wänden und Einrichtungen geben den Geſchäftsräumen beider Etagen eine freundliche Tageshelle, die das Kaufen zur Freude macht. In dieſen Räumen eröffnet morgen Kaufmann Arthur Steinbach ſein in Mannheim ſeit 20 Jahren beſtbe⸗ kanntes Herren⸗ und Knabenkonfektionsgeſchäft(bisher in S 1, 2). Beſtrebt, allen Wünſchen eines großen Kunden⸗ kreiſes gerecht zu werden, hat die Firma Steinbach noch weitere Artikel der Herrnkonfektionsbranche(Hemden, Kragen, Krawatten uſw.) neu aufgenommen, ſo daß der Kunde bei der Wledereröffnung ein reiches Warenlager vorfindet. Turnerbund. Heute Freitag Abend Meldeſchluß für alle Einzelwetturner zu dem Gauturnfeſt in Leimen. Gleichzeitig iſt daſelbſt der Einſatz zu entrichten. Ab 7 Uhr auf dem Sportplatze bis 400, Hahn geſchlachtet Stück 200 bis 700, Huhn le⸗ end Stück 50 bis 400. Huhn gaſchlachtet Sf 300 Trainieren der Läufer. Der Turnausſchuß. n f Hoenſfun, fe J un redeten 417 ll releen 21 lu.. 75. stellt dem Fleisch des hollünd. aucherwaren ate nen Vom Guten das Beste Magere Sohinkenspeckstücke. pana 1.40 Zarte mild gesalz, Rollschinken. puna 1.60 Il. roher Schinnen 50 Pf. sind bei Ein Hochgenuſ fa en menen Mageres Dürrileisch... Pund 1.25 Magere Munschinken... Pund 1.60 Sekocnte finpchen 50 pf. — Alle Sorten Wurstwaren— der Jahreszei flüssel nisch und 60 Sohweinshaxen esalzen Plund bf. im Ganzen irische Schwelne- und Kalbsgelinge pid. 80 pf. irische Schweine- und Kalbsleber pid. 1. Mk. gekochte Sülze. Pfund 50 Pl. ehochtes Ochsen manl. pfund 35 Pf. Fflsoh ausgel. Misopfett Gang. d. Schwelnecobmalh) pf. 60 Pl. entsprechend— bllligst.=* Fottwährender Verkauft? ausgesuchte von holländ. nüchtern. Kälbern are Haxen, Hoteleit, Einmachlleisch pu. 68 p. Haihsbraten. Schnitzel onne Knochen...., Plund 1.60 Ammer zu vermieten. Von wem, ſagt die Exped, d. Bl. 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