8 — 8 ———— eee 6 u loc fei im Central⸗Theater der Ria größte deutsche Mädchen⸗ ie 7 händlerfilm Versäume niemand diese Gelegenheit wahrzunehmen. % 8 155 25. Juli. „Kommt Jakobs Tag heran, ſo muß die blanke Senſe dran„ſagt eine alte Bauern⸗ und Wetterregel. Um die Zeit von Jakobi beginnt in faſt allen deutſchen Gauen der Schnitt der Halmfrüchte. Ueberall auf den Feldern hört man das melodiſche Dengeln der Senſen und Si⸗ cheln, das Rattern der Mähmaſchinen und Bindemaſchinen ſchallt über das im Sonnenbrande wogende Aehrenfeld. b Im Frühjahr und ſchon im Herbſt hat der Sämann das Samenkorn der Muttererde anvertraut; dort ruhte es, die Sonne legte ſich brütend darüber, und in der feuchten Wärme erwachte das verborgene Leben. Bald ſprengte es ſeine Hüllen und jenem zwieſpältigen Triebe folgend, der die Pflanze vom Dunkel zum Lichte, vom Lichte zum Dunkel zieht, dringt in das Blättergebilde febhlich oben, aber die Wurzel ſenkte ſich in das Erdreich. Aus 1 erſten Grün, vom Regen getränkt, vom Lichte um chmeichelt, ſtieg der Halm mit ſaftigen Röhren empor, zin Glied baute ſich auf das andere, und endlich brach Pie Aehre hervor, die nun in den Sommerlüften ſchwankt jund die nährende Speiſe des Menſchen in ſich trägt. 3 ö Wieder hat ſich im Kreislaufe der Jahre er üllt, wovon der Dichter ſingt. g e Dem dunkeln Schoß der heil'gen Erde Vertrauen wir der Händ e Tat, Vertrauen wir der Hände Tat, und hofft, daß ſie entkeimen werde zum Segen nach des Himmels Rat.“ Langſam und verſtohlen wuchſen die grünen Halme immer öher und höher, die Sonne bleichte ſie, bis ſie todreif wurden und nunmehr wieder die Sichel die goldenen Aehren ſchneiden wird. Da reift zunächſt die ſchwanke, grannenbeſetzte Aehre des Roggens, und bald folgt ihr auf kleinerem Halme die goldgelbe Gerſte mit den langen Haarſtrahlen, dann auf ſaftigem, ſtarren Stengel die mas⸗ ſige Aehre, des Weizens und zuletzt die Haferriſpe, des [Herbſtes zierliches Glockenſpiel. St. Jakob gilt von altersher als einer der bedeuten⸗ ten Wetterheiligen, der für den Ausfall und das Einbrin⸗ gen der Körnerernte, auch der Obſt⸗ und Weinernte, aus⸗ ſchlaggebend iſt. So wollen es zahlreiche Bauernregeln, ie:„Iſt's drei Sonntag“ vor St. Jakob ſchön, wird gut Korn getragen auf die Böhn(Böden).“—„Vor Jakobi ſchön drei Tag“, das Korn gut geraten mag.“—„Der 0 5 tut die Aepfel ſalzen,“ was wohl bedeuten ſoll, daß dann ihre eigentliche Reife anfängt und ſie nunmehr ausgewachſen ſind, ein Merkmal, das man ſchon gelten laſſen kann. In ähnlicher Weiſe ſagt eine andere Bauern⸗ regel:„Iſt es hell auf Jakobstag, viel Früchte man ſich 818 mag.“ Auch für die Kartoffelernte iſt der Jakobstag bedeutungsvoll:„Fällt vor Jakobi die Blüte vom Kartoffelkraut, auf keine gute Kartoffel dann baut.“ In dieſem Jahre fällt nach dem zum Teil herbſt⸗ ich kühlen Wetter, im Juni und auch noch Affaug Juli der Beainn der Ernte im allgemeinen etwas ſpäter— ob⸗ gleich der Apr uno weai meißt jommerlich warmes Wetter hatten, ſo daß Bauernregeln wie die beiden folgenden diesmal kaum Geltung haben können:„So viele Tage vor Maitag(1. Mai) das Buchenlaub eintritt, ſo viele wird vor Jakobi die Ernte kommen.“—„So lange die Schlehen vor Maitag blühen, ſo lange wird das Korn vor Jakohus reif.“ Träfe auch die folgende Wettervorher⸗ ſage regelmäßig zu:„Wenn am 1. Mai der Wald grünt) ſo iſt am St. Jakobi die Ernte zu hoffen,“ ſo hätte in dieſem Jahre die Ernte weit früher ihren Anfang nehmen können, da ſich bereits lange vor dem Maientage der Wald mit ſeinem grünen Kleide geſchmückt hatte. —— 27 ö Brände in Wien. Der Wiener Juſtizpalaft in Flammen.— Als das Ning⸗ theater brannte.— Feuervorſchriften aus alter Zeit.— Der Türmer von St. Stephan als Brandwächter.— Wie die Wiener Feuerwehr entſtand. Das Ereignis, daß bei den letzten Wiener Unruhen wohl am meiſten die Gemüter erregt hat, iſt die Nieder⸗ brennung des Juſtizpalaſtes durch die Demonſtranten. Das ſtolze Gebäude hat durch den Brand ſchwer gelitten. Wertvolles Aktenmaterial, beſonders die Grundbuchliſten ganzer Bezirke, wurden dabei ein Raub der Flammen. Es iſt nicht das erſte Mal, daß die ſchöne Stadt an der blauen Donau durch einen furchtbaren Brand in Schrecken verſetzt wird. Mag das jetzige Ereignis auch ſchlimm genug ſein, Wien hat doch ſchon ſchlimmere und entſetzlichere Brände erlebt. Zur Türkenzeit als die Os, manen mehr wie einmal Wien bedrohten und belager⸗ ten, iſt vieles in Flammen aufgegangen. Einmal mußten ſogar die ganzen Vorſtädte fortgebrannt werden. Den ſchlimmſten Brand erlebte aber Wien am 8. Dezember 1881, als das Ringtheater— die frühere Komiſche Open — den Flammen zum Opfer fiel. Das geſchah gerade während einer Vorſtellung. Es entſtand eine entſetzlich Panik. Vierhundert Menſchen kamen teils durch Rauch und Flammen um, teils wurden ſie von der heſinnungs. loſen verzweifelten Menge zu Tode getreten. Muſtergültig bewährte ſich hierbei, wie bei allen anderen großen und kleinen Bränden, in der Stadt an der blauen Donau du Wiener Feuerwehr. Schon frühzeitig waren die Wiener Behörden darauf bedacht, für ihre Bürger einen Schutz gegen das Feuef zu ſchaffen. Bereits das Leopoldiſche Stadtrecht vom Jahre 1221 enthielt eine Beſtimmung, daß derjenige, in deſſen Haus ein Brand ausbricht, ein„Talent“ Straft zu zahlen habe, ſobald die Flammen außerhalb dez Daches zu ſehen waren. Das war eine ſehr weiſe Vor: beugung unvorſichtigen Hantierens mit Feuer und Licht 1454 beſtand ſchon für alle Bürger die Verpflichtung beim Löſchen Hand anzulegen, wenn die Feuerglocke ode die Feuertrommel ertönte. Die Angehörigen beſtimmter Gewerbe mußten außerdem mit Werkzeugen und Ge⸗ räten antreten. Jever Burger mußte ſerner uuf ven Do⸗ den ſtets mehrere Bottiche mit Waſſer bereit halten, um beim Ausbruch eines Brandes ſofort ein Löſchmittel zur Hand zu haben. Signaliſiert wurden die Brände vom Türmer von Stephan. Wenn er das Feuerſignal gab, trugen es vier Feuerausrufer durch die Stadt. In ſpäterer Zeit kam dieſe primitive Methode ab. Das Verfahren, das man anwandte, um das Feuer zu melden, war immer noch ſehr originell. Der Türmer ſchrieb den Ort des Brandes nach ſeiner Beobachtung auf einen Zettel und ſchloß dieſen in eine Kapſel, die durch ein Rohr zum Meßner herabbefördert wurde. Dieſer eilte zum Unter⸗ kammeramt und ließ aus der Burg die Hofſpritze re⸗ quirieren. Auch in ſpäteren Jahren war der Turm von St. Stephan die Hauptmeldeſtation bei Feuerbränden. 1854 wurde von dort aus eine telegraphiſche Feuerſignaliſierung eingerichtet. 1864 gab es vom St. Stephan auch eine telegraphiſche Verbindung zu der Feuerwehrzentrale am Hof, 1872 auch eine ſolche zu den Theatern Wiens. Bis 1854 beſtand das Wiener Löſchkorps aus gan⸗ zen 34 Mann. In dieſem Jahre aber gab der große Brand im Schottenhof Veranlaſſung, zur N und Reorganiſierung der Feuerwehr. 1873 benutzte man zum erſten Male den Retkungsſchlauch. 1878 traten Dampf⸗ ſpritzen und Sprungtuch zum erſten Male in Wien in Tätigkeit. Nach den Erfahrungen des Ringtheaterbrandes wurde die Wiener Feuerwehr dann in ein militäriſch organi⸗ ſiertes Korps umgewandelt. Immer mehr verbeſſerte ſich ihre Technik, immer größer auch die Zahl der verwen⸗ deten Löſchgeräte und der Feuerwachen. Immer größer wurde auch der Perſonalbeſtand. Unverändert vom Wan⸗ del der Zeiten hat die Wiener Feuerwehr in Tauſenden von Brandfällen ihre Pflicht getan und wird ſie auch in Zukunft weiter tun. Vorstelperungs-GAn zeige. Dienstag, den 26. Juli 1927, nachm. 2 Uhr ſollen im Rathaushof in Viernheim die nachverzelchneten Gegenſtände zwangs⸗ weiſe gegen Barzahlung verſteigert werden: 1 Schreibtiſch, 1 Weißzeugſchränk⸗ chen, 1 Liegeſtuhl, 2 Kleiderſchränke, 1 Jauchepumpe, 1 Rübenmühle, 1 Klavier, 1 Kuh, 1 Bild, 1 Küchen⸗ büffet, 2 Schweine, 2 Nähmaſchinen, 1 Pferd, 1300 Zigarren, 1 Schreib- maſchine, 1 Fahrrad, 1 Kleider⸗ ſchrauk, 1 Vertikow. Verſtelgerung vorausſichtlich beſtimmt. Gernsheim, den 22. Juli 1927. Litters, Gerichts vollzieher. 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Die Unterſuchung wird geführt wegen Verdacht der Beteiligung an einem Auſſtand. 1: In ganz Polen wurden unter dem Verdacht, der Rommm!uniſtiſchen Partei anzugehören, zahlreiche Perſonen verhaftet. : Marineminiſter Bridgeman und Lord Ceeil kehren mit neuen Inſtruktionen nach Genf zurück. :: Die Nanking⸗Regierung hat ohne Angabe von „nden eine Anzahl deutſchen Dampfer beſchlagnahmt. Franzöſiſche Hetze ohne Ende. Eine neue Nede Poincarees. O. Paris, 25. Juli. Poincaree hielt geſtern in Orchies anläßlich er Feierlichkeiten für den Wiederaufban der Stadt ein zedeutſame politiſche Rede, in der er u. a. auch auf did bheutſch⸗belgiſchen diplomatiſchen Ausein inder ſetzungen der letzten Zeit Bezug nahm un! zichts mehr und nichts weniger verlangte, als daß di Deutſchen im Intereſſe der Annäherungspolitik die Kriegs ſchuldlüge auf ſich ruhen laſſen ſollten. Die Nede leitet Poincaree mit der bekannten Anſpielung auf die Ver letzung der belgiſchen Deutſchland ein. Er ſprach ſodann von der Ermordun bon Zivpiliſten und Frauen und von der Brandſchatzunt der Stadt Orchies durch deutſches Militär, um ſchließlich eine Wolff⸗Meldung aus der Kriegszeit über die belgi⸗ ſchen und franzöſiſchen Freiſchärleralte als Lüge hinzu, ſtellen.„Jedesmal wenn die kaiſerlichen Heere die Men ſchenrechte verletzt haben“, ſo ſagte Poincaree wörtlich. 82 „haben ſie mit Vorliebe das Märchen von den Frei hüllten ſich in größtes Stillſchweigen. ſchärlern aufgetiſcht. Dieſes abſurden Vorwandes be⸗ bient ſich auch derzeit die Anterſuchungskom miſ ſion des deutſchen Reichstages, um eine Ent, ſchuldigung für die verächtlichen Gewaltakte zu finden die die deutſchen Armeen anfangs des Krieges in Bel— nien verübt haben. Wenn wir dieſe Behauptungen ohne Erwiderung laſſen, ſo werden ſie als Wahrheit ange; die Welt irre zu führen und aufhören, dit Schuld der Zentralmächte am Wertkriege und die von ihren Truppen begangenen Ausſchreitungen wäh rend der militäriſchen Operationen abzuleugnen, werder die Franzoſen glücklich ſein, dieſe Ereigniſſe als geſchicht⸗ lich abgetan zu betrachten.“ Nach dieſen Poincaree kennzeichnenden Redensarten (ſchlug der franzöſiſche Miniſterpräſident einen etwas ſanfteren Ton an. Niemand unter uns wünſcht den Haf zwiſchen den beiden Nachbarnationen zu ſchüren, deren Ver— ſtändigung für den Frieden und die Menſchheit uner⸗ läßlich iſt. Wir alle wünſchen die Zeit, in der es uns durch das Verhalten der Deutſchen möglich ſein wird, die von 1914 bis 1918 erlittenen Leiden als der Ver- gangenheit angehörend zu betrachten. Frankreich hat nich aufgehört, ſeinen Verſöhnungswillen zu bekunden Es wird ſeine Anſtrengungen für den Frieden loyal und ohne Hintergedanken fortſetzen. Frankreich hat durch ſeinen Sieg ſeine natürlichen Grenzen wiedergefunden. E⸗ wäre ein unverzeihlicher Akt, wenn es ſich in ſeinen Wiederaufbauarbeiten durch Pläne abenteuerlicher Natuf beeinträchtigen laſſen würde. Poincaree ſchloß ſodann ſeine Rede mit einer Ermahnung an die Parteien, das Ka⸗ binett der nationalen Einheit im Intereſſe den wirtſchaftlichen und finanziellen Wiederaufrichtung Frank, reichs weilerarbeiten zu laſſen. Elftauſend Gachlieferungsverträge. Wie Deutſchland den Dawesplan erfülſt, Berlin, 23. Juli. Aus einer Zuſammenſtellung, die von der Reichs regie⸗ ung über die ſeit der Wirkſamkeit des Dawes⸗ lanes vorgenommenen Sachlieferungen angefertigt wor⸗ zen iſt, ergibt ſich daß bisher 11250 Sach liefe⸗ ſungs verträge abgeſchloſſen worden ſind. Dieſe Berträge umfaßten Lieferungen im Werte von Über 900 Rillionen Reichsmark. An der Spitze der Länder, die auf Grund dieſer Ver⸗ äge beliefert worden ſind, ſteht Frankreich. Nach rankreich wurden Waren im Werte von 496 Millionen rk geliefert. Der Hauptteil davon entfiel auf ſynthe⸗ ſchen Stickstoff und künſtlichen Stichtoffdünger, für die Sgeſamt 103 Millionen Mark 1 ſind. Außerdem 6 en nach Frankreich geliefert Eiſenbahnſchwellen, Te raphenſtangen. Schnittholz. Neltttaff Manier. Mulcher 9 . n rcd Dienstag, den 26. Juli 1927 Neutralität dur NKutzbiere, Fahrzeuge, Maschinen und Zucker. Belgien, nit dem 2250 Verträge abgeſchloſſen worden ſind, erhielt dor allem Chemikalien. Italien mit 33 Verträgen ver⸗ angte vor allem Maſchinen, während die Sachlieferungen, jach Rumänien und Jugoflawien in Söhe von 8 Millionen Mark hauptſächlich Waren aus unedlen Metallen umfaßten. Griechenland nahm uns für 10 Millionen Mark landwirtſchaftliche Nutztiere ab, wäh⸗ zend Portugal vor allem elektrotechniſche Erzeugniſſe bevorzugte. Außer dieſen Verträgen wurden Lieferungen auf Grund von ſogenannten Freiverträgen getätigt. Ob die Sachlieferungen auch in Zukunft in einem ſolchen Umfange beibehalten werden können, iſt fraglich. Wir befinden uns ſa gegenwärtig ſchon in einer Sachlieferungskriſis. * N Der Vertrag mit Frankreich. Der Matin über die Verhandlungen. Paris, 25. Juli. Wie der„Matin über den Stand der deut; franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen zu berichten weiß, erſtrecken ſich dieſe gegenwärtig auf ein weiteres Gebiet als urſprünglich vorgeſehen war. Die don den Parlamenten der beiden Regierungen erteilt 52 ten Vollmachten hätten die Erweiterung der zwiſchen den beiden Delegationen ausgetauſchten Warenliſten er⸗ möglicht, für die franzöſiſcherſeits der Minimal⸗ tarif und deu l(ſcherſeits eine Verminderung des all— gemeinen deut Zolltarifs vorgeſehen ſei. Während die bisherigen pro oriſchen Abkommen ſich nur auf unge⸗ fähr ein Achte. des Warenverkehrs zwiſchen Deutſchland und Frankreich beſchränken, ſolle das neue Abkommen die geſamten ausländiſchen Waren, abgeſehen von eini⸗ gen Problemen zweiter Ordnung, umfaſſen. Die Ab— machungen wü en, wenn ſie zuſtandekämen, ihre Rück wirkung au den franzöſiſchen Zolltarif nicht verfehlen und erkennen laſſen, wieweit eine wirtſchaftliche Annäherung zwiſchen Deutſchland und Frankreich möglich ſei. Es ſei noch vollkommen unbeſtimmt, ſchließt das Blatt, wann die Verhandlungen abgeſchloſſen würden, man müſſe aber damit rechnen, daß der Abſchluß erſt zum 1. September erfolge. Die beiden Delegakionen 2 Aus dem In⸗ und Auslande. Hörſins tritt vom Oberyräſdentenpoſten zurück. Magdeburg, 25. Juli. Auf der Reichstagung des Reichsbanners hwarz⸗Rot⸗Gold erklärte Oberpräſident Hörſing, daß er ſich nach Rückſprache mit Miniſterpräſident Braun und In, niniſter Greſzinſki ent, loſſen habe, von dem Poſten des Oöberpräſidenten der Provinz Sachſen zu— rückzutreten, um ſich in Zukunft allein den Angelegenheiten d Reichsbanners Schwarz-Rot⸗Gold widmen zu können, Reichskanzler Marx aus dem Reichsbanner ausgetreten. Berlin, 25. Juli. Reichskanzler Dr. Marx hat in ſolgendem Schreiben an den Bundesvorſtand des Reichs⸗ banners ſeinen Austritt aus dem Reichsbanner mitge⸗ teilt:„Mit Rückſicht auf verſchiedene Vorkommniſſe der letzten Zeit, insheſondere auf die Kundgebung des Vor— ſtandes des Reichsbanners an den republikaniſchen Schutz- bund in Wien, die eine unberechtigte Einmiſchung in die politiſchen Verhältniſſe des befreundeten Oeſterreichs und eine ſchucſe Herabſetzung und Beleidigung der Bundes- regieru enthält, erkläre ich meinen Austritt aus dem Reichs!*“, Die der Zentrumspartei angehörenden führende kitglieder des eichsbanners ſind zu einer Be⸗ prechun Laufe dieſer Woche nach Berlin berufen worden. Die Anterſuchung der Wiener Vorfälle. Wien, 25. Juli. Die große Konferenz aller ſozial⸗ demokratiſchen Abgeordneten, Bundesräte und Bezirks- obmänner ganz Oeſterreichs iſt hier zuſammengetreten. Sie tagt unter ſtrenaſtem Ausſchluß der Oeffentlichkeit. Der ſozialdemokratiſche Abend mißt ihr eine ganz be— ſondere Bedeutung bei. Nach ihm ſollen die parſamenta⸗ tiſchen Belange, die jüngſten Juliereigniſſe, wofür eine parlamentariſche Unterſuchung gefordert werden ſoll, fer ner die inneren Angelegenheiten der Partei, beſonders Organiſationsfragen zur Vermeidung der Ueberraſchung der Arbeitervartei durch ähnliche Erei s niſſe wie die letzten ſowie die Möglichkeit von Neuwahlen erörtert werden. Neue Entlaſſungen deutſcher Arbeiter auf polniſchen Gruben. Nybnik, 25. Juli. Trotz entgegenſtehender Nachricht ten werden die Entlaſſungen deutſcher Arbeiter auf pol niſchen Gruben fortgeſetzt. Auf der Dubenſkogrube i erneut 60 Arbeitern gekündigt worden, die ſchon jahre lang auf der Grube beſchäftigt ſind und in der Haupt ſache der deutſchen Minderheit angehören. Aufhebung der ukrainiſchen kommuniſtiſchen Partei in Polen. a Warſchau, 25. Juli. In den beiden letzten Tagen führten die volniſche politiſche Partei eine umfaſſendſ Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Auslaubs. Amtsblatt der Heſſiſchen Pürgermeiſterei und des Polizeiamts Plazvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. 44. Jahrgang Anterſuchung gegen bas jogenannte Jentrauomnee kommuniſtiſchen Partei in der polniſchen Ukraine durch die die Aufhebung dieſer Organiſation im Gefolge hatte Es wurden im ganzen 19 Perſonen verhaftet. Die Or ganiſation hatte ihre Hauptzentralen in Lemberg un in Warſchau, wo große Mengen von Schriften und all Axt techniſcher Propagandamittel gefunden wurden. Wi erſt jetzt bekannt wird, iſt auch die Verhaftung des Mit arbeiters der Minderheitenzeitſchrift„Natio“ Ario in Zuſammenhang mit der Aufhebung dieſer Organiſatiol erfolgt. Ario war Ukrainer und hat anſcheinend mit del liquidierten urkrainiſchen Partei in Fühlung geſtanden. Schwere japaniſch⸗chineſiſche Zuſammenßöſte in Tſingtau „ Tientſin 25. Juli. In den letzten Tagen haben il Tſingtau wiederholt Zuſammenſtöße zwiſchen chineſiſcher und japaniſchen Soldaten ſtattgefunden. Den erſten An laß boten Rikſchas⸗Kulis, die wegen der Paßgebühreil mit japaniſchen Soldaten in Konflikt gekommen waren Chineſiſche Poliziſten unterſtützten die Forderungen def Kulis, wobei es zur erſten Schießerei kam. Mehrere Po liziſten wurden verwundet. Einige wurden von den Japa⸗ nern feſtgenommen, wogegen wieder chineſiſche Soldate einſchritten. In den Außenvierteln von Tſingtau kam ef zwiſchen Chineſen und Japanern zu regelrechten Kämpfen in deren Verlauf einige japaniſche Soldaten von Chine ſen gefangen genommen wurden. Die allgemeige Sti mung in Tſingtau iſt ſo erbittert, daß den'apaniſcher hörden die Freilaſſung der gefangengenommenen Soldaten mißlang. Aus Nah und Fern. Der Dammbruch der Schwarzen Elſter. Halle, 25. Juli. Der Dammbruch der Schwarzen El⸗ ter bei Mückenberg iſt trotz aller Bemühungen von Ar⸗ heiterſchaft und Reichswehr noch nicht in Ordnung gebracht vorden. Das Waſſer ergießt ſich durch die Bruchſtelle mit inheimlicher Gewalt in das tief liegende Land. An der Unglücksſtelle ſind Reichswehrverſtärkungen eingetroffen. Hroße Mengen Material, Baumſtämme, Sandſäcke, Ma⸗ chinen ſind angefahren worden, doch alles iſt bisher ohne lennenswerten Erfolg in dem Rieſenloch verſchwunden. die unter Waſſer geſetzte Gegend iſt ganz um ihre Ernte jekommen. Die Bevölkerung zeigt ſich darüber ſehr er⸗ egt und übt ſcharfe Kritik an der mange ten Inſtand⸗ haltung der Vorländer und der Verzögern e der m vori⸗ zen Jahre beſchloſſenen Elſterreſtaurierung. Das Ge— ſetz zur Reinhaltung der Schwarzen Elſter, durch das die Fabriken gezwungen werden ſollen, mindeſtens 80 Prozent der Reinigungskoſten zu tragen, weil ſie durch ihre Ab⸗ wäſſer die Verſchlammung und die verhängnisvolle Ver- flachung des Flußbettes verſchuldet haben, ruht immer, noch in den Ausſchüſſen des Landtages. Der Verhand zur Reinhaltung der Schwarzen Elſter war infolge Geldman⸗ gels auch nicht in der Lage, durch Ankauf von V das Elſterbett auszuräumen. Schachtunglück auf Zeche Auguſta⸗Victoria. Düſjſeldorf, 25. Juli. Der neue Schacht 3 der Zeche Auguſta⸗Victoria brach, wahrſcheinlich infolge Bruchs der Tübing⸗Säule, mit der der Schacht in der Schwemmſand⸗ ſchicht eingebaut war, zuſammen. Schachtturm und Förder⸗ gerüſt ſind verſackt. Die von Schacht 3 nach den alten Schachtanlagen 1 und 2 ſtrömenden Waſſer und Schlamm⸗ maſſen haben die Hauptverbindungsſtrecke teilweiſe an⸗ gefüllt und ſind dann zum Stillſtand gekommen, ſo daß „ien f Ne, en N Mar uach STchncht 3 ny ſelbſßtl zugeſtopft hat. Es gelang die auf den Swamfſaniagen 1 und 2 arbeitenden Leute bis auf fünf Bergleute zutage zu holen. Die Arbeiten zur Befreiung der noch Eingeſchloſ⸗ ſenen ſind im Gange, doch ſind ſie nach einer Mitteilung des Oberbergamts in Dortmund als tot anzuſehen. In der Nacht haben ungefähr 1000 Arbeiter unter Führung ſachverſtändiger Mannſchaften an der Bergung gearbei aber vollkommen erfolglos. 4 er, Saarbrücken.(Ein Hochofenarbeiter ver⸗ unglückt.) Im Röchlingwerk zu Völklingen wurde ein 21jähriger Arbeiter durch einen Kran zu Tode gedrückt. Unter gleichen Amſtänden und auf derſelben Stelle ver⸗ unglückte vor einigen Jahren der Vater des jungen, Mannes. Saarbrücken.(Todesſturz aus dem Fenſter.) Die 37jährige, von Oberſtein ſtammende Ehefrau des Schuhmachers Karl Petſchel ſtürzte ſich aus dem Fenſter ihrer im vierten Stock gelegenen Wohnung in den Hof und war ſofort tot. Es ſcheint ſich um einen plötzlichen An⸗ fall von geiſtiger Umnachtung zu handeln. f Köln.(Kleideraufſchlitzer und Tinten ſpritzer.) In den letzten Monaten iſt es wiederholt vorgekommen, daß in einem Kölner Kaufhaus Damen die Kleider mit einer Schere aufgeſchnitten wurden. Weſter wurden mehreren Frauen in den Hauptverkehrsſtraßen und in größeren Kaufhäuſern von bisher unbekannten Per⸗ ſonen die Kleider mittels Tinte und andern ätzenden Säuren beſpritzt. Die Täter konnten bisher nicht gefaßt merden. r.(Durch Unvorſichtigkeit in den Tb In Echternach trank eine Frau, die verſehentlich ſtatt der Waſſerflaſche ein Gefäß mit Salzſäure ergriffen hatte, eine geringe Menge dieſes Giftes. An den inneren Verletzungen verſchied iſe kurz darauf. a Berlin.(Wohlfahrtsgelder perun teu) Umfangreiche n Unterſchlagungen iſt man bei dem e amt Kreuzberg in Berlin auf die Spur gekommen. 5 55 dort beſchäftligte Kommiſſionsvorſteher des anfahrt amtes, Hähnel, und ſein Kollege Henſel haben Nucch fortgeſetzie Betrügereien den Berliner Magiſtrat 9 10 d 0 bisherigen Feſtſtellungen um die Summe von 10 000 ar, geſchädigt. Gegenwärtig beſchäftigt ſich die Staa. waltſchaft 2 mit der weiteren Unterſuchung der Be uu. gereien. Es iſt damit zu rechnen, daß die Summe der veruntreuten Beträge ſich noch weſenklich erhöht. N Berlin.(Drei Perſonen beim e ertrunken.) Auf der Havel wurde zwiſchen der Ge nicker Brücke und Moorlake ein mit drei e e ſetztes Paddelboot durch eine plötzliche Bo: Ken ern gebracht. Zwei der Inſaſſen, ein 23jährig ee und ein ſiebenzehnjähriges Mädchen erteg en, währer ein 18jähriges Mädchen gerettet werden ante Berlin.(Großer Juwelendiebſtahl.) In einem der größten Berliner Juwelengeſchäfte im Zentrun der Stadt wurde von offenbar gewerbsmäßigen Laden, dieben ein raffinierter Diebſtahl verübt, bei dem die Täter Brillantringe im Geſamtwerte von mehr als 60 000 M. erbeuteten.. „Leipzig.(Mit dem Motorrad in den Tod.) An der Straßenkreuzung Altenbach— Wurzen ereignete ſich ein folgenſchweres Motorradunglück. Ein Motorrad mit Beiwagen fuhr in ein Laſtautomobil hinein. Der Mo⸗ koradfahrer und ſeine Frau wurden auf die Straße ge⸗ ſchleudert; ſie waren ſofort tot. Das Motorrad wurde ſchwer beſchädigt. ö Breslau.(Giftgaſe im Brunnenſchacht.) In dem Dorfe Lorankwitz ereignete ſich ein ſchweres Unglück, dem vier Menſchenleben zum Opfer fielen. Ein Brunnen⸗ bauer aus Koberwitz war mit zwei Mann zum Ausbau eines Brunnens in die Tiefe geſtiegen. Dort hatten ſich betäubende Gaſe angeſammelt, wodurch die drei Leute he⸗ ſinnungslos wurden und ins Waſſer ſtürzten. Ein vierter Arbeiter, der nachſtieg, konnte ſich mit Mühe wieder her⸗ ausarbeiten, nachdem er noch verſucht hatte, einen der Verunglückten zu retten. Ein fünfter Arbeiter verſuchte ebenfalls in die Tiefe hinabzuſteigen. Ihn ereilte eber dasſelbe Geſchick wie die erſten. Die Verunglückten konn⸗ ten nur als Leichen geborgen werden. Breslau.(Ein Reichsbahninſpektor we⸗ en Betruges verurteilt.) Nach zehntägiger Verhandlung wurde vor dem Großen Schöffengericht in dem Prozeß gegen den Reichsbahninſpektor Jurjans, der die Reichsbahnverwaltung um etwa 60 000 Mark geſchä⸗ digt hat, das Urteil gefällt. Jurjans wurde wegen fort⸗ eſetzten Betruges ſowie einfacher und ſchwerer Urkunden⸗ fälschung zu drei Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehr⸗ ſverluſt verurteilt. Die Mitangeklagten, Ingenieur Bar⸗ winſki und Kaufmann Brock, wurden wegen fortgeſetzten Betruges zu einem Jahr bzw. neun Monaten Gefängnis, der Holzkaufmann Meja wegen Beihilfe zum fortgeſetzten Betruge zu neun Monaten Gefängnis verurteilt; der Holzkaufmann Sachs wurde freigeſprochen.. Stendal.(Die Ehefrau mit der Bier⸗ flaſche erſchlagen.) Der Delikateſſenhändler Her⸗ mann Ganſewig wurde unter dem Verdachte verhaftet, eine Frau mit einer Bierflaſche erſchlagen zu haben, um ich in den Beſitz einer Verſicherungsprämie von 16000 Mark zu ſetzen. Der Verhaftete leugnet die Tat. Salzwedel.(mord und Selbſtmord.) Abends egen 7 Uhr ſpielte ſich in Dähre ein blutiges Familien⸗ rama ab. Ein Landwirt tötete ſeine Ehefrau und dann ſich ſelbſt durch Revolverſchüſſe. Als Grund zur Tat vermutet man finanzielle Schwierigkeiten. — 2— 2 Kleine Chronik. Schwere Unwetter in Südfrankreich und Nord⸗ nanen. Wie bie Wreorgeltbiatrer uus parts und rom melden, haben in Südfrankreich ſchwere Unwetter be⸗ trächtlichen Schaden angerichtet. In Frankreich iſt vor allem das Departement Iſere heimgeſucht worden. Un⸗ weit Viennes entgleiſte der Schnellzug Marſeille-Paris. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. In Nord- talien wurde vor allem Tremona von großen Wolken⸗ brüchen betroffen, die vier Tote und 50 Verwundete for⸗ derten. Auf dem Markusplatz in Venedig ſtürzte ein großer Maſt auf die Markuslirche. Anerfreulicher Nachtbeſuch. die Weng ener amerrraniſchen Lunzer namens Eiy Vea is ſchlich 10 in der Nacht ein Dieb ein. Durch er ge Geräusche aufmerkſam gemacht, wachte die Tänze! auf, er Dieb zwang ſie mit vorgehaltenem Revolver ſich ruhig zu verhalten, bemächtigte ſich aller Wertgegen⸗ ſtände und verſchwand dann durch das Fenſter durch das er gekommen war. Die Tänzerin, deren Wohnung im erſten Stock gelegen iſt, hatte die Gewohnheit, bei offe⸗ nem Fenſter zu ſchlafen. Ein ganzes Dorf in Polen verbrannt. In Ziemen im Kreiſe Wilna iſt durch ein während eines ſtarken Stur⸗ nes ausgebrochenes Feuer ein ganzes Dorf mit ungefähr 10 Häuſern verhrannk. Das Feuer breitete ſich mit derarf ſaſender Geſchwindigkeit aus, daß nichts gerettet werden ſonnte. Der Sachſchaden iſt außerordentlich groß. „Vergewaltigt und ermordet. In dem Städtchen Raab(Ungarn) iſt der 18jährige Johann Sourada aus dem dortigen Gerichtsgefängnis, in dem er wegen Not⸗ cht und Betrug eine Strafe zu verbüßen hatte, auf sher unaufgeklärte Weiſe entſprungen. Bei dem Aus⸗ ſruch aus dem Gefängnis hat er den Gefängnis, ſeher, eſſen Frau und die Kinder mit einer Hacke e hlagen und dem Aufſeher 10 000 Schilling geraubt. Wie ferner eſtſteht, hat er ſowohl die Frau, wie die Tochter des Auf: ehers por dem Ausbruch vergewaltigt. Auch auf ſeiner Flucht ſind ihm bisher wiederum drei Notzuchtfälle nach⸗ ſewieſen, ohne daß man ſeiner habhaft werden konnte. Ein wertvoller Ambraklumpen. Ein Fiſcher au Gloteſter(Amerika) fand, 15 Meilen von der Küſte ent fernt, einen Klumpen Ambra im Werte von 12500 Dollars. Auf die Fundſtelle war der Fiſcher dadurch auf⸗ merkſam geworden, daß eine Schar Möven über ihn hin ⸗und herflog. Das Waßfßhington⸗Denkmal in Buenos⸗Aires in die Luft geſprengt. Wie aus Buenos⸗Aires gemeldet wird, iſt das dortige Denkmal Waſhingtons von unbe⸗ kannten Tätern in die Luft geſprengt worden. Auch vor der Filiale eines amerikaniſchen Konzerns wurde eine Bombe zur Exploſion gebracht. Die Polizei nimmt an, daß dieſe Attentate von Anhängern Saccons und Van⸗ zetti angeſtiftet worden ſind. Eine italieniſche Himalaja beſteigung. Der Mai⸗ länder Alpenkluh hat beſchloſſen, nächſtes Jahr mit aus⸗ ſchließlich italieniſchen Milgliedern eine Himelajabeſteigung zu verſuchen. i Vier Tote bei einem Autounglück. Ein ſchweres Automobilunglück wird aus Vevey(Frankreich) gemeldet. Ein Perſonenauto, das mit 10 Perſonen beſetzt war, wurde bei einem Eiſenbahnübergang von einem Zuge ergriffen und zertrümmert. Der Bahnwärter hatte ge⸗ rade nach der Durchfahrt eines erſten Zuges die Schran⸗ len geöffnet, aber dabei überſehen, daß aus der entgegen⸗ geſetzten Richtung ein Schnellzug im 80 Kilometer-Tempo heranbrauſte. Von den Inſaſſen des Autos wurden 4 auf der Stelle getötet, die übrigen erlitten ſehr ſchnne Verletzungen. 5 —.— Aus der Flugwelt. Weltflug eines Deutſchen? Berlin, 25. Juli. Einer Meldung aus Newyork za⸗ folge, kündigte Freiherr von Barnekow⸗Raven, der ach ſeiner Angabe Mitglied der Richthofen⸗Staffel wäh nend des Krieges war, für nächſten Monat einen Rundflug um die Welt mit 180 Meilen Stundengeſchwindigkeit an. Das in Ausſicht genommene Flugzeug, das den Namen Curtnes Hawk führen ſoll, befindet ſich im Bau und wird 22 000 Dollar koſten. Als erſte Flugſtrecke wird San Francisko— Hawai— Japan angegeben. —— ** Börſe und Handel. Marktberichte vom 25. Juli. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Pfennig derlangt und bezahlt: Neue Kartoffeln, inl. 7 bis 9 Wirſing 15 bis 18; Weißkraut 12 bis 15: Rotkraut 20 bis 25; Grüne Erbſen 20 bis 25; Grüne Bohnen 20 bis 35; Blumenkohl, Stück 20 bis 70: Karotten, Büſchel 3 bis 8; Gelbe Rüben 7 bis 12: Rote Rüben 8 bis 12 Spinat 30 bis 40: Zwiebeln 8 bis 15; Knoblauch, Stüch 5 bis 12; Lauch, Stück 10 bis 12; Kopfſalat, Stück 8 bis 18; Endivienſalat, Stück 10 bis 18; Salatgurken, Stüch 30 bis 60; Einmachgurken, Stück 2 bis 4; Kohlraben, Stüc 6 bis 12; Mangold 12 bis 15; Rettich, Stück 5 bis 15: Suppengrünes, Büſchel 8 bis 10 Peterſilie, Büſchel bis 8: Sellerie. Stück 20 bis 95: Tomaten 30 bis 50 siflertinge 30% Steinpitze 40 bi Jhbis bo, unten 30 bie 3 fesche eidelbeeren 40 bis 50; se 5 eeren 25 elbeeren 30 bis 35; Pfirſiche 50 bis 65 230 mit Glas 150 bis 2501 Eier, Stück 8 lebend, Stück 150 bis 400; Hahn, geſchlachtet, Stück 2 bis 600; Huhn, lebend, Stuck 150 bis 400; Huhn, ge⸗ ſchlachtet, Stück 300 bis 650 Tauben, geſchlachtet, Stüc 100 bis 140: Gänſe, geſchlachtet, Stück 1000 bis 1400 Rindfleiſch 120: Schweinefleiſch 1107 Kalbfleiſch 130; Ge⸗ frierfleiſch 70 Rehragout 90; Rehbug 150; Rehrücken und Keule 250. 5 Mannheimer Produktenbörſe. Die Stimmung war ſteti bei guter Nachfrage nach naher Ware. In neuer Ware i das Geſchäft ſowohl in Wintergerſte als auch in neuem Roggen noch vollſtändig unentwickelt. Man nannte: Wei⸗ zen, ausländiſcher 30,50 bis 32,50, Roggen, ausländiſchei 26 bis 26,50, Hafer, Rien 23 bis 24, Futtergerſte 23 bis 24,50, Mais mit Sack 9,25, Weizenmehl, Spezial Null, 40, Brotmehl 32, Roggenmehl 36 bis 37,50, Kleie 12,75, Biertreber mit Sack 15,50 bis 15,75, Raps, neues bis 167 Hahn 900 36 bis 37: alles in Reichsmark pro 100 Kilo waggonfrefß Mannheim. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Für den Schlachtvieh⸗ markt am Montag betrug der Auftrieb: 256 Ochſen, 161 Bullen, 864 Kühe, 323 Färſen, 582 Kälber, 38 Schafe 3979 Schweine. Bezahlt würden pro 50 Kilo Lebendgewich n Reichsmark: Ochſen 61 bis 63, Bullen 52 bis 56 Kühe 50 bis 54, Färſen 62 bis 64, Kälber 76 bis 80, Schafe 40 bis 48, Schweine 60 bis 62.— Marktverlauf! nit Großvieh mittelmäßig, geräumt; mit Kälbern mittel⸗ näßig, ausverkauft; mit Schweinen lebhaft, geräumt. ——— 75 Der Ameiſenhügel. Auf unſeren ſommerlichen Wanderungen durch die Natur treffen wir ab und zu einmal auf einen Ameiſen⸗ hügel. Mit aufmerkſamen Augen ſchauen wir herab auf das Gewimmel zu unſeren Füßen. Zuerſt erſcheint es ung planlos und ohne Zweck. Doch ſehen wir näher hin, dann erkennen wir, daß all die vielen Hunderte von ſchwarzen Arbeiterinnen ganz planvoll an irgend einem Werk mitarbeiten. Da baut beiſpielsweiſe eine ganze Gruppe an einem neuen Teil der Kolonie. Erdklümpchen auf Erdklümpchen werden herbeigeſchafft, fünf, ſechs Ameiſen zerren ein Zweiglein herbei, das für ihre Ver⸗ hältniſſe ein dicker Baum iſt. Irgendwo im Bau finde ein Umzug ſtatt, eine ganze Kolonne der emſigen Ar⸗ beiterinnen ſchleppt die Puppen von einem Ende der An⸗ iedlung zum anderen. Dort wieder vollbringen etliche Ameiſen eine ganz merkwürdige Tätigkeit. Sie ſind dami beſchäftigt, einigen als Milchkühen gehaltenen Blattläuſer durch ſanftes Streicheln den Saft abzumelken. Etwas abſeits vom Bau wird ein gewaltiges Un, ernehmen vorbereitet. Mehrere Hundertſchaften transpor, tieren eine tote Maus. Das iſt ein großes Stück Arbeit Aber ſie ſchaffen es doch. Langſam bewegt ſich der Ka⸗ daver vorwärts. Auf einer anderen Seite rücken ganze Kolonnen vom Bau ab. Wo mögen ſie nur hinwollen? Anſere Blicke folgen der kleinen Armee. Wahrhaftig! Es handelt ſich um einen Kriegszug. Dort, ein ganzes Stülg Weges ab, befindet ſich ein anderer Ameiſenhaufen. Nun ſchickt unſer Bau ſeine Kolonnen aus, um drüben die fremden Puppen zu rauben. Die Plänkler ſind ſchon mit heftigen Biſſen aneinander geraten. So bildet der Ameiſenhaufen eine kleine, intereſſante Welt für ſich, die wir nicht müde werden zu beobachten. Wenn uns der Uebermut packt, fahren wir nicht ſelten mit dem Spazierſtock n das Gewimmel hinein. Dann bricht eine Panik in dem Ameiſenhaufen aus. Bald aber ordnen ſich wieder die Kolonnen, um das Zerſtörte auf⸗ zubauen. Dabei denken die fleißigen Ameiſen vielleicht: Puh, das war ein großes und ſchweres Naturereignis, das war ein höheres Weſen, das uns den Bau zerſtörte. And doch war es nur ein übermütiges Menſchenkind, das vielleicht beim erſten Grollen eines herannahenden Ge⸗ witters ſchon in den nächſten fünf Minuten ängſtlich unter einen Baum flüchtet, weil es den Strahl aus den Wol⸗ ken fürchtet.. Vermiſchtes. .. Jubiläum des Aluminiums. Das Aluminium feiert in dieſem Jahr ſein hundertjähriges Jubiläum. Es wurde 1827 von Wöhler entdeckt. Allerdings hat man dieſes für uns ſo brauchbare Metall erſt 1859 fabrik⸗ mäßig hergeſtellt. Beſonders die Hausfrauen, die Alu⸗ miniumgeſchirr gern benutzen, würden es heute ungern entbehren. Seine Leichtigkeit, Zähigfeit, und Widerſtands⸗ kraft iſt unübertrefflich. Wegen dieſer vorzüglichen Eigen. ſchaften hat man das Aluminium poetiſch wohl auch als „Silber aus Leim“ bezeichnet Die Liebe des Herrn von Gudewill. ö Roman von Ella Luiſe Rauch. ö Zwar liebte ſie ihn— gewiß— aber das war ja ihre Frauenliebe nicht, es war ſchweſterliche, holde Zuneigung und ein inniges ſorgendes Mühen, ihm Gutes zu tun, ihn verſtehen zu wollen. Die Liebe aber, nach der ex ſich ſo quälend ſehnte, nein, die war es nicht und viel⸗ leicht war es auch ſo, daß ſie gar nicht lieben konnte und er ſich ſein ganzes Leben hindurch vergeblich nach ihr ſehnen mußte. Wenn er in ſchlafloſen Nächten mit dieſem Gedanken rang, kam es wohl, daß er außer ſich vom Lager aufſprang und an die Tapetentür ſtürzte. Aber er betrat die Treppe mie. Das Geſpräch vom Morgen nach ihrer Hochzeitsnacht bannte ihn, es war ſtärker als jede Feſſel— und zuletzt wäre er noch inmitten all ſeines quellfriſchn Lebens ein Verſchmachtender geworden, wenn ihm nicht Hilfe von außen und von einer Seite her gekammen wäre, von der er ſie niemals gewünſcht hätte. Dieſer ſtolze Herr von Gudewill. Eines Mittags ſtand die Monika auf der Terraſſe, ſchaute nach ihm aus und zappelte vor Ungeduld. Als ſie ihn endlich kommen ſah, ſprang ſie ihm entgegen und ſchwenkte einen flatternden Briefbogen in der Hand. „Rüdiger, denkr doch nur, der Onkel Chlodwig kommt. Er kommt ſelbſt und meine Idee findet er wunderſchön und ſie ſoll ausgeführt werden. Ich freue mich furchtbar. Er bringt Stephan Jarnigk mit und der ſoll es malen, denn er will es nicht machen, weil es ihm nicht läge.“ Rüdiger ſtand und blickte ſie verſtändnislos und ent⸗ ſchieden nicht erbaut an.„Monika, was iſt das für eine Idee und wer iſt der Stephan?“ „Ach, ich darf es dir ja nur halb ſagen wegen der Ueber⸗ raſchung. Ich habe mir doch für unſeren Feſtſaal etwas ausgedacht und kann es nicht machen, deshalb habe ich an Onkel Chlodwig geſchrieben. Er wollte erſt gar nicht. Er ſagte, du hätteſt etwas von einem Tyrannen— es würde ihm hier ungemütlich. Aber das hahe ich ihm ausgeredet, denn wenn du ein Tyrann wärſt, müßte ich es ja wiſſen.“ Rüdiger nahm im Augenblick an Chlodwig Bruggers Meinung über ihn keinen Anteil. Er hatte nur eins ge⸗ hört.„Monika, erkläre mir nun endlich, was ſoll er hier?“ „Aber Rüdiger, es handelt ſich um Fresken. Es gelingt mir nicht. Man muß da eine großartige Kühnheit haben, ſo eine flotte Geſte— nein, die habe ich nicht.“ Rüdiger ſetzte ſich auf die Treppenſtufen. f „Erlaub mal, wenn ich jetzt richtig begreife, ſo willſt du in deinen Feſtſaal Fresken gemalt haben, zu denen dir die flotte Kühnheit fehlt. Mir wird ganz ſchwach vor der Ueberraſchung. Was ſind das für Texte, die du den Fres⸗ ken zugrunde gelegt haſt?“ 5 „Ach Gott, nun verſtehſt du ganz falſch. Man ſieht, daß du kein Maler biſt.“ Er ſtand kerzengerade aufgeſchnellt. „Ich— ein Maler!“ 15 N Monika jauchzte auf.„Rüdiger, du biſt prachtvoll ehr⸗ lich. Aber verſteh nur recht. Die Kühnheit bezog ich auf die Technik— die hab ich nicht. Aber die Idee habe ich und die ſoll ausgeführt werden. Und das wird der Ste⸗ phan Jarnigk tun.“ i 1 Rüdigers Kopf bog ſich hart und herriſch zurück.„Wer iſt Stephan Jarnigk und wie kommſt du dazu, ihm deine Idee mitzuteilen?“ 6 5 „Rüdiger, wie du biſt! Ich kenne ihn doch gar nicht. Ich glaube es wenigſtens. Seinen Namen kenne ich nicht. Onkel Chlodwig hat es ſo beſtimmt. Er ſchreibt, er hätte ihm die Stelle aus meinem Brief vorgeleſen und da er be⸗ geiſtert aufgeſprungen und hätte gerufen, das mache er, das verſtünde er, er ſähe es bereits mit ſeinen inneren Augen, ihn ſolle er nach Hohenwalde laſſen. Da hat der Onkel es mit ihm ausgemacht. Er ſchreibt auch, ſo ein Auftrag ſei ihm zu gönnen, denn er ſei mittellos und wir ſollten ihn richtig pflegen. Und das wollen wir tun. Und er ſei ein genialer Kopf und ſo bekomme ich alſo den erſten bunten Vogel in unſer Haus.“ f „Monika, ich wünſche nicht, aß ein fremder Mann hierherkommt, der deine Ideen malt.“ Monikas Augen ſchauten ihn betroffen und fragend an. „So willſt du mir die Freude verderben?“ 5 Da zwang er ſich.„Ich ſeh's nicht gern, Moni.“ „So warte nur, bis das Werk fertig iſt. Dann ſiehſt du's gern. Glaube mir, du wirſt dich herzlich daray freuen.“ 2765 N Ihr ganzes Weſen atmete liebliche obe be Er ergaß„Aber Moni, du ſitzeſt nicht oben bei ihm, wenn er malt.“ 0 „Rüdiger, nur manchmal. Weißt du, ich freu ſchon auf den Geruch ſeiner Farben. Und ſehen muß ich auch, wie mein Gedanke Geſtalt bekommt.“ Rüdigers Körper ſpannte ſich, wie vor einem Kampf, *** elde, Erwartung und Am Abend— ſie hatte ſich gerade zur Ruhe gelegt— ſtand er plötzlich in ihrem Schlafzimmer. Sie hatte keine Tür gehen hören, wie war er denn nun hereingeko nmen? Lieber Himmel, durchs offene Fenſter wie ein Dieb. Wenn es jemand geſehen hätte! „Moni, 0 nicht. Ich tue dir nichts. Aber laß mich doch ein Weilchen im Dunkeln hier bei dir ſitzen und mit dir reden. Erlaubſt du?“ (Fortſetzung folgt.) e 0 ſen 84 bis 100; under ren 50 bis 60; Süßrahmbutter 200 bis Landbutter 160 bis 180; Weißer Käſe 50; Honig Seidelberg.(1 Jahr 6 Monate Zuchthaus 10 einen Sittlichkeits verbrecher.) Der 52 g ahre alte, wegen gleichen Delikts ſchon ſchwer vorbe⸗ ſtrafte Bauarbeiter Adam Brödel aus Thaleiſchweiler (Pfalz) wurde wegen zweier Sittlichkeitsverbrechen zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus verurteilt. Schönau.(Unfall.) Der beim Elektrizitätswerk beſchäftigte Lehrling Alfred Bund ſtürzte bei der Vor⸗ nahme von Inſtallationsarbeiten vom Heuſtock herunter und zog ſich Verletzungen im Rücken zu. a Wetterbericht vom 20. Julf. „Die Uuberflutung des Feſtlandes mit ozeälliſchen Luft aſſen hat Abkühlung bis über 5 Grad gehracht. Zu jächſt breitet ſich hoher Druck über Süddeutſchland aus Vo rausflichtliche Witterung bis Mitt 5 Heiter, warm und trocken, nur ſchwache Luft⸗ ewegung. 1 2 7— Se Außerordentlicher Bundestag des D. F. B. Am Samstag und Sonntag waren die Vertreter es Bundesausſchuſſes des D. F. B. und die Vertreter er einzelnen Landesverbände zu einem außerordentlichen undestag in München verſammelt, der diesmal beſonders ichtig war, da er zum Ausdruck bringen ſollte, daß der und und die Verbände den Amateurgedanken mit allen itteln und wenn nötig, ſogar mit Zwang aufrecht er⸗ alten wollen. Nach ausgedehnter Ausſprache wurde chließlich grundſätzlich die Einführung des Amateurſchutz⸗ bertrages einſtimmig angenommen. f Der Paragraph 1 des Amateurſchutzvertrages beſagt, 8 den Vereinen, die einen Vertrag mit ihren Landes⸗ erbänden abſchließen. die Amateurbeſtimmungen bekannt ein müſſen, die die Vereine unbedingt zu erfüllen haben. aragraph 2 verpflichtet die Vereine, dem Landesverband elle Anhaltspunkte über die Erwerbsverhältniſſe der Spie⸗ er vorzulegen. Paragraph 3 geſtattet den Fußballbe⸗ örden Einſicht in die Bücher, Belege etc. der einzelnen ereine zu nehmen. Der Paragraph 4 endlich ſieht für die Nichteinhaltung der Beſtimmung ſtrengſte Beſtrafun⸗ del vor, die außer den bei Verletzung der Amateur⸗ beſtimmungen vorgeſehenen Strafen, verhängt werden. Im Zuſammenhang mit der Annahme des Amateur⸗Schatz⸗ verbandes wurde den Paragraph 69 der Satzungen fol⸗ Vine Satz angefügt:„Vereine ſind zur Teilnahme an zerbands⸗ und Bundesſpielen nur berechtigt, wenn ſie kinen Schutzvertrag zwiſchen Verband und Vereinen ab⸗ ene haben. Der Amateur⸗Schutzvertrag muß ppä⸗ eſtens am 1. September 1927 von den Verbänden mit den Vereinen abgeſchloſſen ſe'n.“ Deutſche Polizei⸗Fußballmeiſterſchaft. Im Darmſtädter Stadion wurde am Samstag di Zwiſchenrunde um die deutſche Polizei⸗Fußballmeiſterſchafl wiſchen Schupo Darmſtadt und Schupo Berlin ausge ragen. Beim Wechſel führte Berlin noch mit 2:0, doch lich Darmſtadt bis Schluß aus. In der Verlängerung par Darmſtadt dann weit überlegen und gewann mil 2 Toren und qualifizierte ſich ſomit für das Endſpiel. Internationales Sportfeſt in Bochum. Das internationale Sportfeſt in Bochum hatte eine ſecht beachtliche nationale und recht gute internationale Beteiligung erfahren. Bemerkenswert iſt der Doppelſieg don Hoffmeiſter im Diskus⸗ und Speerwerfen mit gelten Leiſtungen ſowie die guten zweiten Plätze von Borner über 100 Meter hinter Houben und über 200 Mete hinter Schüller. Bahnrennen in Rheingönheim. Auf der Radrennbahn in Rheingönheim kam am Sonntag ein intereſſantes Sportprogramm zur Durch⸗ führung. Der Beſuch war aach dieſes Mal wieder außer. ordentlich ſtark. Im Mittelpunkt der Kämpfe ſtand der Vierländerkampf Bayern, Baden, Heſſen und Mürttem. berg, der von der bayeriſchen Mannſchaft mit 14 Punk. ten vor Baden mit 12 Punkten gewonnen wurde. Großes Intereſſe wurde auch dem Mannſchaftsfahren entgegen⸗ gebracht, in dem nicht weniger als 16 Mannſchaften au den Start gingen. Dieſes Rennen wurde von der Inkra⸗ Mannſchaft Helmling⸗Schuler überragend gewonnen. Hat Dempſey nach den Regeln gefochten! Streit der Kampfrichter. „ Matheſon, einer der Kampfrichter in dem Kamp Dempſey— Sharkey, wird an die Borkommiſſion berichten, daß Sharkey durch einen Tiefſchlag kampfunfähig gemach wurde. Deshalb müſſe Dempſey disqualifi iert werden. Der unparteſiſche O'Sullivan teilt hierzu mit, daß der Schlag .. F Jsck Dermp se; 222 kampfgerecht erteilt wurde. Er gibt aber zu, daß Sharker por ſeiner Niederlage mehrmals Tiefſchläge erhalten habe, ie aber nicht abſichtlich und nicht regelwidrig geweſen ſeien, Eine offizielle Zeitlupenaufnahme des Borkampfes die jetzt Vertretern der Preſſe vorgeführt wurde, zeigt, 00 der beanſtandete Schlag empſeys offenbar ganz rege recht ausgeführt wurde. — 174 Lokales und Allgemeines. ., Buch⸗ und. Betriebsführung. Das Reichsfinanz, miniſterium teilt mit: Der Reichsminiſter der Finanzen hat in einem Erlaß vom 7. Juli 1927 nähere Anord⸗ nungen über den Aufbau des VBuch⸗ und Betriebsprüfungs⸗ dienſtes ſowie üher die Rechte und Pflichten der Buch⸗ und, Betliebsprüfer gegeben. Hierbei hat er darauf hin⸗ gewieſen, daß dem Buch⸗ und Betriebsprüfungsdienſt die große ethiſche Aufgabe obliegt, an der Wahrung der Ge⸗ rechtigkeit und Gleichmäßigkeit der Steuerveranlagung mitzuwirken. Es wird erneut der leider immer wieder auftauchenden Unterſtellung entgegengetreten, als ob die Buche und Betriehsprüfer in irgendeiner Weiſe an dem Ergebnis ihrer Arbeit finanziel! beteiligt ſeien. Den Buch⸗ und Betriebsprüfern wird ein zuvorkommendes und takt⸗ volles Verhalten gegenüber den Steuerpflichtigen zur Pflicht gemacht, gleichzeitig aber der Erwartung Ausbruch gegehen, daß die Steuerpflichtigen ihrerſeits alles tun, um den Buch und Betriebsprüfern ihre ſchwere Arbeit zu erleichtern. Der Erlaß will der Aufgabe dienen, die der Reichsminiſter der Finanzen in ſeiner Rede i Rei hs⸗ tag vom 16. Februar 1927 mit den Worten umſchrieben hat:„Wir müſſen ſo weit kommen, daß der Buchprüfer nicht als Feind, ſondern als ſachverſtändiger Berater und Helfer wenigſtens der ehrlichen Steuerpflichtigen ange⸗ ſehen wird.“ „Die neue Krankenkaſſenverſicherungspflichtgrenze, Angeſtellte mit einem Monatseinkommen von 225 bis 0 Mark waren bisher nicht verpflichtet, einer Kranken kaſſe anzugehören. Der Reichstag hat mit Wirkung vom 1. Oktober 1927 die Erhöhung der Verſicherungsgrenze auf 300 Mark monatlich(Zuſchläge für Frau und Kin⸗ der nicht mitgerechnet) Wa Angeſtellte mit einem Einkommen bis zu 300 Mark müſſen alſo 91 Arbeit⸗ geber zu dieſem Zeitpunkt ber der zuſtänd. en Orts⸗ oder Betriebskrankenkaſſe an neldet werden, wenn ſie nicht vorher einer Stande mag kenverſicherung beitreten. Der Arbeitgeber hat den Beitragsanteil in Höhe des Pflichtkrankenkaſſendrittels unmittelbar an den Verſicher⸗ en bei der Gehaltszahlung abzuführen. “ Lampionszug. Die D. J. K., Sportabteilung der Marian. Jünglings⸗Sodalität, feterte geſtern hren Sleg vom verfloſſenen Sonntag Aus dieſem Anlaß fand auch geſtern Abend ein Fackelzug durch die Ortsſtraßen ſtatt. Soziale Großtat. Den Hinterbliebenen des kurz ⸗ lich verſtorbenen Altinvaliden Georg Alter 1. wurde vom gentralverband der In vallden, Ortsgruppe Viernheim, der Betrag von 100 Mark als Sterbebei⸗ hilfe ausbezahlt, wofür in heutiger Nummer des Inſeraten⸗ teils der öffentliche Dank zum Ausdruck gebracht wird. Dieſe ſozlale Beihllfe erhalten alle, die dem Zentralverband der Invaltden als Mitglied angehören. Darum kaan der Bei⸗ tritt nur immer wieder empfohlen werden. *Reichsbanner. Auch die ſaure Gurkenzeit bringt immer politiſchen Stoff mehr wie genug. Zuerſt erfolgte der Rücktritt Hörſings von ſeinem Oberpräſidenten⸗ poſten, dann, was noch wichtiger iſt, der Austritt des Reichskanzlers Dr. Marx aus dem Reichsbanner. Nicht unerklärlich und überraſchend kommt der Schritt des greiſen Zentrumsführers, denn die Kundgebung des Reichs- bannerführers Hörſing, betreffend der Wiener Vorgänge, hat es deutlich und klar bewieſen, daß die ſozialdemokra⸗ tiſchen Kreiſe im Reichsbanner keine Rückſicht auf Anders⸗ denkende nehmen. Ein Mann, wie Marx, mit Verant- wortungsgefühl, mußte da ſeine Konſequenzen ziehen. Die Jugendkapelle Hauf errang ſich beim Nuſil⸗ wettſtreit in Rimbach den 3 Preis beſtehend aus Pokal und Diplom bel ſchwerer Konkurrenz. Stürmiſches Beifallllatſchen durchbrauſte den Feſtſaal nach dem Mufikvortrag unſerer tungen Künſtler. Wenn man in Belracht zieht, daß dieſe junge Garde zum erſtenmal dle Bühne betrat, muß dieſer Erfolg als großarlig bezeichnet werden. Nar ſo weiter ihr Jungen, dann iſt euch der 1. Ptels ſicher. An dle Eltern aber möchten wie die Bitte richten, ihre Kinder ſoweil ſie muſilaliſch veranlagt ſind, dieſer edlen Kunſt zuzuführen und ſomit bieſe ſtrebſamt, junge Kapelle zu unterſtützen. Euere Kinder werden es euch ſpäter danken. Der errungene Prels der Jugendkapell⸗ iſt im Schaufenſter der Buchhandlung Hofmann (Drehſchelbe) aus geſtellt. Wochenplan der Deutſchen Jugend kraft Dienstag Abend 7½ Uhr Fußballtralning für die 3. und 4. Mannſchaft. Mittwoch Abend 7½ Uhr Training für Leichtathleten, Handball- und Fauſtballſpleler. Donnerstag Abend 6½½ Uhr Fußballtraining für alle Mannſchaften. Unſer vorfähriger Trainer Herr Schweizer aus Mannhelm wird die Training ſtunde abhalten. Für eden Aktioen iſt es Pflicht, an dieſem Abend dle Tralningsſtunde zu beſuchen. 2 Uhr Spielauſchuß⸗ Sitzung im Vereinslokal zur Harmonie, wozu alle Ausſchußmitglieder und Warte erſchelnen wollen. Freltag Abend 7½ Uhr Training für Lelchathleten, Handball und Fauſtballſpieler. 9 Uhr gemütliche Zuſam men kunft im Lolal. Samst eg nachm. 6 Uhr Fußballtralning für die Jagend⸗ Maunſchaften. Dle Alteren werden gebeten, dieſen Tag für die Jugend freizuhalten und die für ſte angeſetzten Uebungabende zu beſuchen. 6 wied abermals darauf hingewleſen, daß alle Aktien die augeſetzten Trainingabende zu beſuchen haben und in Sportkleidung auf dem Spielfelde erſcheinen. Es iſt nicht genug, wenn man nur mit den Fuß ballſtieſel kommt und den Roc auszieht. Richte ſich jeder danach ein. Die Spiele für den kommenden Sonntag werden am Freitag Abend im Lokal bekanntgegeben. Die Sportleitung. Nas Plerubeiner Sport und Vollsfef. Die Heerſchau der hieſigen Sportler aller Arten tſt vorbei. Erfreulich kann geſagt 5 daß die Teil⸗ nahme au den Orts meiſterſchaften gegen das Vorjahr faſt das Doppelte in dieſem Jahre betrug, es waren 86 Teilnehmer, welche zuſammen in 170 Einzelkonkurrenzen teilnahmen. Allgemein wurden beſſere Leiſtungen erzielt als im 1 Die drei Staffeln wurden wieder eine Beute der K, während in den übrigen Konkurrenzen die beiden Türnvereine dominierten. Auch die beiden Athletenvereine machten im Stemmen Propaganda für ihren Sport, während die Schüler des Turnerbundes ihre exakten Freiübungen vorführten. Der Aufmarſch der Sportler iim Feſtzug bot einen tmpoſanten Eindruck. Auf dem Sportplatze wurden die Leiſtungen und Siege durch das zahlreich erſchienene Publikum ſtürmiſch ge⸗ feiert und die einzelnen Läufer ſtark angefeuert. Gegen Uhr waren die Kämpfe beendigt und es ſetzte gegen 8 Uhr der gewaltige Menſchenſtrom zum Waldſportplatz ein, um das Brillant⸗Feuerwerk anzuſehen. Niemand dürfte enttäuſcht worden ſein, denn das Feuerwerk war wirklich gegen das Vorjahr um ein ganz Bedeutendes ſchöner. Man merkte beſonders die fachmänniſche Aus⸗ führung der Firma Gebr. Buſch, Mannheim, welche das Feuerwerk ſelbſt abbrannte. Den Abſchluß dieſer gut ge⸗ lungenen Veranſtaltung bildete das„Deutſchland über 0 während die Preisverteilung folgende Sieger er⸗ ab: Rund um Viernheim: 1. Sieger D. in 9 Min. 19 Sek.(1926 in 12,14 Min.) 2. Sieger Turngenoſſenſchaft 3. Sieger Turnerbund 441 O0m Staffetie: 2. Sieger Sportvereinigung 3. Sieger Turnerbund 10 100m Staffette: 1. Sieger DK. 2. Sieger Turnerbund Kämpfe der Aktiven: 50 m Lauf: 1. Sieger Falter Peter, 2. Rein Rich . 3. Helfrich Georg 100 m Lauf: 1. Sieger Alter Michael, 2. Rein Rich. 3. Gölz Jakob 200 m Lauf: 1. Sieger Alter Mich., 2. Helfrich Auguſt 400 m Lauf: 1. Sieger Alter Mich., 2. Brechtel Nik. 3. Helfrich Auguſt, 4 Weidner Valt. 800 m Lauf: 1. Sieger Winkenbach Jakob,(Turner⸗ bund) 2. Träger Edmund 1500 m Lauf: 1. Sieger Winkenbach Jak.(DI), 2. Ringhof Jak. 3. Helfrich Auguſt Diskus: 1. Sieger Aae Anal(28,70 m), 2. Ning⸗ o ath. Schleuderball: 1. Sieger Ringhof Math.(46,65 m), 2. Gölz Jakob Hochſprung: 1. Sieger Wieland Jak.(1,58 m), 2. Effler Willi, 3. Pfenning Michael Stabhochſprung: 1. Sieger Ringhof Math.(3 m), 2. Wunder Ludwig, 3. Kempf Heinrich Weitſprung: 1. Sieger Ringhof Math.(5,68 m), 2. Gölz . Jakob, 3. Helfrich Auguſt Kugelſtoßen 1. Sieger Trager Math.(9,67 m), 2. Hoock Philtpp, 3. Ringhof Math. Steinſtoßen: 1. Sieger Träger Math.(6,79 m), 2. Gölz Jakob, 3. Piroth Auguſt Altersklaſſe(über 30 Jahre) Kugelſtoßen: 1. Steger Blaſchke Heinrich(9,07 m) 2. Sieger Ditſch, Valentin 100 m Lauf: 1. Sieger Keck Kaſp., 2. Wohlfahrt Heinr. Ingendklaſſe 50 m Lauf: 1. Sieger Weißenberger Ludwig 2. Ehrhardt Jakob 100 m Lauf: 1. Sieger Menz Jakob, 2. Bugert Franz 3. Piroth Auguſt 200 m Lauf: 1. Sieger Weißenberger Ludwig, 2. Menz Jakob, 3. Thomas Nik. 400 m Lauf: 1. Sieger Menz Jakob, 2. Thomas Nil. 3 Winkler Heinrich Weitſprung: 1. Steger Bugert Franz(5,40 m), 2. Ehr⸗ hardt Jakob(5,25 m) Dreikampf: 1. Sieger Piroth Auguſt(52 Punkte), 2. Hoock Philipp(48 Punkte) Das Geſamcklaſſement ergibt: a Turngenoſſenſchaft: 1. Siege= 10, 2. Siege= 6, 3. Siege= 6 zuſammen 48 Punkte Di.: 1. Siege— 8, 2. Siege= 2, 3. Stiege 1 zuſammen 29 Punkte Tbd.: 1. Siege= 4, 2. Siege= 7, 3. Siege= 2 zuſammen 28 Punkte Sportvereinigung 09: 1. Siege= 1, 2. Siege= 7, 3. Siege— 2 zuſammen 19 Punkte. Den Siegern und Vereinen die herzlichſten Glückwünſche. 1. Steger DI. Bekanntmachung Beitr: Einrichtung von Steuerſprechtagen. Der nachſte Sprechtag des Finanzamts Heppenheim witb eam Dienstag, den 9. Auguſt 1927 auf dem hieſtigen Rathauſe ſftantfinden. Diefeulgen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich dis ſpäteſtens Donnerstag, den 4. Auguſt 1927, vorm. 11 Uhr bet uns anmelden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Deir: Verſtelgerung von Hafer. Am 7 5 Samstag, den 30. Jult 1927, vorm. 11 Uh wird im Stitzungsſaals des Nathauſeß der Hafer(auf dem Halm) von der Schlotlache an die Meiſtbietenden öffent⸗ lich verſteigert. Viernheim) den 26. Juli 1927. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth.