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Der Verein beteiligt ſich am Sonn⸗ tag am Gauturufeſt in Leimen f bei Heidelberg. Abfahrt der Einzelwett⸗ if lurner Samstag Abend 55s Uhr O&Ecg. Vereinswetturner und ſonſtige Teilnehmer Sonn⸗ tag vormittag 109 Uhr O. E. G. Bollzählige Beteingung erwartet Der Turnausſchuß. dpo rer einigung Anmel 99 * 1 Ereltag Abend 9 Uhr N N Epielausſchuß⸗ ſizung , im Lokal. Der Vorſtand. n„Sängerbund“. Samstag abend halb 9 Uhr „ Zusammenkunkt der Sänger im Lokal, zwecks Darbringung einer Ovation. — Daran anſchließend um 9 Uhr Beteiligung an der Maſſenchorprobe im Gaſthaus zum Engel. Der Vorſtand. Klub der Geſflügelzüchter Viernheim 1926. Zu der am Donners- tag, den 4. Auguſt 1927, abends 8 ñ Uhr im Lo⸗ kal„zum Stern“ ſtatt⸗ findenden 5 Mitgliederverſammlung laden wir unſere Mit⸗ glieder zur zahlreichen Beteiligung höfl. ein Der Vorſtand. Feuerwehr-Uebung. Betr. Feuerwehrübung. Am Sonntag, den 7. Auguſt 1927, vormittags ½¼6 Uhr fin⸗ det eine Uebung der freiw. Feuer⸗ wehr und der Pflichtmannſchaft des Jahrgangs 1902 ſtatt. Signal 5 Uhr. Unentſchuldigtes Fernbleiben von Mit⸗ eliedern der Pflichtmannſchaft wird beſtraft. 2 ſchöne zu vermieten Wo, ſagt der Verlag. Milch⸗ ä ſchweine zu verkaufen. Friedrichſtr. 29. Entlaufen ein graues Huhn Um Ruckgabe bittet Nathausſtr. 36. Verloren einen Schuh Größe 35, von Friedrich⸗ ſtraße 23 bis Krotten⸗ wieſen. Um gefl. Rückgabe wird gebeten. Ein Mentkasten u. einen transportablen Keſſel zu verkaufen Annaſtraße 21. Der Amaleuur- Nfiol of.! sowie der Fachmann kauft seinen Bedarf an Platten, Pa- ieren sowie anderen Artikeln stets in dem rohes. M, Ffüunns MS. Entwickeln und Kopieren wird schnell und sauber ausgeführt. N Joh. Dewald 9. Friedrichſtr. 23. Nachhilfe- stunden Deutsch, Französisch, Englisch, Latein Griechisch sowie in Mathematik werden erteilt. Wo, sagt die Exped. ds. Bl. in d. Hundefreunde. 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Zurückgekehrt vom Grabe unſeres lb. nun in Gott ruhenden Sehnes, Bruders, Schwagers und Onkels, Herr Niholaus Gärtner ſagen wir für die vielen Beweiſe auf⸗ richtiger Teilnahme, für die zahlreichen Kranz und Blumenſpenden und für das überaus große Grabgeleite unſeren ttef⸗ gefühlten Dank. Beſonders herzlichen Dank den Schul⸗ kameraden für das ehrende Grabgelette und die Kranzniederlegung. Viernheim, den 3. Aug. 1927. Die tieftrauernd Hluterbliebenen. Eine ſchöne an junge, ruhige Leute zu vermieten. Von wem, ſagt die Exped. ds. Bl. U wochen alte, schöne Milch- ſehweine zu verkaufen. Jon. Wiln. Winkler, Weinhelmerſtr. 12. Empfehle: Neue Kartoffel 10 Pfd. 60, Futter⸗ gelbrüben, Weizen⸗Futtermehl, Weizenkleie, und verſchiedene Sorten Hühnerfutter. Heinrich Faltermann Moltkeſtr. 15. Telefon 76. — ——— erzes, ältetes u. erfelgreichtes Lobal⸗Auzelgeblatt in Biernheſn 111.— Telegramme: Anzeiger, Biernheim— Poſtſchecktkonto Rr. 21577 Amt Frandfurbe..— Schriftleitung, Druck u. Berlag: Joh. Martin, Geſchüftsſtelle Rathaus ſtr. 1 reitag, den 5 Auguft 1927 1 Neues in Kurze. ö: Schriftliche Mitteilungen, die der polniſche Ge⸗ ſandte in Moskau, Patek, dem polniſchen Miniſterpräſi⸗ deuten Pilſudſki in Warſchau übergeben hat, brachten die endgültige Löſung des Konfliktes, der anläßlich der Ermor⸗ dung des Geſandten Wojkow entſtanden war. Die beider⸗ ſeitigen Erklärungen ſind jetzt völlig befriedigend. 1: Die Aeußerung Coolidges, daß er für die Präſi⸗ dentſchaft nicht mehr kandidieren wolle, hat eine beſon⸗ dere Wirkung auf die Newyorker Börſe gehabt. Die Börſe zeigte erſt eine Schwächung, die aber bald in eine Hauſſe⸗ Spekulation umſchlug. :s: Die franzöſiſch⸗ſchweizeriſchen Handelsvertrags⸗ verhandlungen ſind zum Stillſtand gekommen und bis zum Herbſt vertagt worden. ꝛ«: Nach Warſchauer Meldungen ſoll es in Weißruß⸗ land erneut zu Unruhen gekommen ſein, wobei in der Garniſon Knudanow das 39. Sowjetbataillon und höhere Kommiſſare den Auſſtändiſchen in die Hände gefallen ſeien. :: Zwiſchen Bratianu und dem Regentſchaftsrat iſt es erneut zu Meinungsverſchiedenheiten gekommen. 18: Sacco und Vanzetti ſollen, nachdem Gouverneur Fuller von Maſſachuſetts entſchieben hat, daß kein Grund für eine Wiederaufnahme des Verfahrens vorliegt, am 10. Auguft hingerichtet werden. 1 e Mitten in die Debatte über die Genfer Seeab⸗ rüſtungskonferenz, an der insbeſondere die Vereinigten Staaten beteiligt ſind, iſt, wie ein Blitz aus heiterem Himmel die offizielle Meldung gefahren, daß Präſident Coolidge„nicht beabſichtige, im Jahre 1928 für die Präſidentſchaft zu kandidieren.“ Da man bisher annahm, daß Calvon Coolidge mit einer neuen Nomi⸗ nierung als Präſidentſchaftskandidat durch die republikani⸗ ſche Partei einverſtanden ſein werde, hat natürlich dieſe unerwartete Abſage überall überraſchenden Eindruck her— vorgerufen. 5 f Man geht nicht fehl, wenn man annimmt, daß der Entſchluß des Herrn Coolidge ſehr eng mit der Genfer Seeabrüſt ungskonferenz zuſammenhängt. Herr Coolidge hat dieſe Dreimächtekonferenz, nach dem Erfolg der Waſhingtoner Verhandlungen, in der Hoffnung ein⸗ berufen, daß ſie ebenfalls mit einem Erfolge enden werde, und daß dadurch ſein perſönliches Preſtige, das natürlich im Laufe der Jahre auch etwas gelitten hat, wieder mit, neuem Glanze umgeben werde. Da aber in Genf keinerlei Ausſicht mehr beſteht, daß ein einigermaßen befriedigendes Reſultat herauskommt, hat der amerikaniſche Präſident geglaubt, jetzt ſchon die Folgerung daraus ziehen zu ſol⸗ en. Daraus allein würde aber dieſer bedeutſame Schritt noch nicht zu erklären ſein. Es ſind vielmehr noch zwei andere wichtige Momente ausſchlaggebend, die den Prä⸗ ſidenten bewogen haben dürften, ſchon jetzt ſeine Abſage zu geben. Vor allem ſind die Farmer, die eine ziemlich wichtige Rolle unter der Wählerſchaft ſpielen, gegen die Perſon Coolidges eingenommen, da er als der Prototyp der protektioniſtiſchen Republikaner gilt, während die Farmer mehr freihändleriſch eingeſtellt ſind: haben ſie ja doch keine Konkurrenz aus dem Auslande zu befürchten. Der wichtigſte Grund jedoch, der gegen eine Wiedernomi⸗ nierung des Präſidenten Coolidge ſpricht, iſt die Tatſache, daß Herr Coolidge, wenn er wieder gewählt werden würde, damit zum drittenmal die Würde eines Prä⸗ ſidenten der Vereinigten Staaten bekleiden würde, Be⸗ kanntlich iſt es ſeit den Zeiten Waſhingtons Tradition geweſen, daß der Präſident nur einmal wiedergewählt werden könne. Die amerikaniſchen Demokraten berufen ſich auf dieſe Tradition und führen an, daß nach dieſem Angeſchriebenen Geſetz kein Präſident zu einem„dritten Termin“ berufen werden könne. Demgegenüber ſtehen allerdings die Argumente der Republikaner, die darauf hinweiſen, daß die erſte Periode der Präſidentſchaft ge⸗ wiſſermaßen ein Proviſorium war. Sie dauerte denn auch nicht länger als anderthalb Jahre und hat gewiſſer⸗ maßen den Abſchluß der Amtszeit des verſtorbenen Prä⸗ ſidenten Harding gebildet. Sie war alſo im Sinne der Republikaner nicht mehr als eine Vertrekung, die der im Jahre 1920 zum Vizepräſidenten gewählte Herr de bis zur regulären Neuwahl übernommen halte. Man dar annehmen, daß alle dieſe Gründe nicht ſo ernſthaft in die Wagſchale geworfen worden wären, wenn nicht Genf ein ſolches Fiasko erbracht hätte. 5 Es iſt allerdings noch nicht abzuſehen, ob der Ent, ſchluß des Präfidenten, für die Präſidentſchaft nicht mehr zu kandidieren, ſchon definitiv iſt. Die Möglichleit beſteht immer noch, daß Herr Coolidge doch noch, von ſeiner Par, tei gedrängt, als Kandidat der Republikaner in den hlkampf zieht. Umſomehr, als auf der anderen Seite wenig Partner ſind, die ſich mit ihm meſſen konnen. Wenn aber Herr Coolidge wirklich unverrückbar daran feſthält, vom Präſidentenamt entbunden zu werden, ſo kommen als Kandidaten der Republikaner bor allem der Vize⸗ präſident Dawes, der Senator Borah und der Han⸗ elsminſſter Hoover in Frage, während von den De, mokraten der Gouverneur des Staates Newgork. Alfred ö Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Platzvorſchriften bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an et vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. TTTPTTTTTTThWyyWͤTT—1—1„éWW!W!'!!!!!!!!.!!.!ꝛꝛ·ꝛ·ůꝛ ů ů ů x * 44. Jahrgang Smith, der fruyere Finanzminiſter Peiac Aboo un! der Senator David Reed in die engere Auswahl ge zogen werden dürften. Die Wahlen ſelbſt finden erſt an 4. November 1928 ſtatt. Ueber das Schickſal der Kan didaten wird von den großen Parteikonventionen aller dings ſchon im Sommer kommenden Jahres die Entſchei dung getroffen werden. f N Man kann geſpannt ſein, ob Herr Coolidge bei ſei p.eem Beſchluſſe verharren wird. Wenn das der Fall wäre ſo wäre das im gegenwärtigen Augenblicke für die Repu blikaner der Vereinigten Stgaten ein ſchwerer Schlag Aber auch in der übrigen Welt dürfte dieſer Eutſchluß ſeine Rückwirkung äußern. Auf alle Fälle wird der un gewöhnliche Schritt des Präſidenten Coolidge, der gewif lermaßen die Stabilität der Regierung der Vereinigten Staaten durchbricht, das ganze Anſehen der amerifaniſchei Politik in der internationalen Welt unbedingt ſchmäler: Man kann ſich des Eindrucks nicht erwehren, als ah He Toblidge ſich im gegenwärtigen Augenblick zu ſeinem Vor gehen nur deshalb entſchloſſen hat, um gewiſſermaßen inen Druck ſowohl auf die öffentliche Meinung der Ver migten Stgaten als auch auf England auszuüben. In der Hauptfrage keine Verſtändigung erzielt D Genf, 4. Auguſt. Die Dreiſeemächtekonferenz iſt heute Nachmittag un vier Ahr in einer öffentlichen Vollſitzung ergebnislos In der heutigen Nachmittags ſitzung, die einen rein formalen Charakter trug, gaben die drei Delegationsführer: für England, Lord Brigen man, für Japan, Admiral Seito, und für die Ver einigten Staaten von Amerika der Botſchaſter abgebrochen worden. Gibſon, Erklärungen ab, in denen der bekannte Stan punkt der Regierungen der drei Delegationen in der Ab rüſtungsfrage dargelegt und begründet wird. In einer ge meinſamen Erklärung aller drei Delegationen, die al, Beſchlußfaſſung der Konferenz gilt, wird darauf hinge wieſen, daß in einigen Fragen eine Verſtändigung erziel werden konnte. In der Hauptfrage, der Beſchränkun; der Kreuzerklaſſe ſei jedoch eine Einigung nich möglich geworden. in der gemeinſamen Entſchließung ihren Regierungen ein eingehende Prüfung, der auf der Konferenz erörterten Methoden einer Beſchränkung der Flottenrüſtung. Zun Schluß wirvb die Einberufung der Waſhingto ner Abrüſtungskonferenz zu einem früheren Ter min, als dem in Ausſicht genommenen Auguſt 1931 em, pfohlen. Nach Abgabe der Erklärungen der Delegationen wurde die Konferenz von dem Präſidenten formell ge⸗— ſchloſſen. Die Miniſterbeſprechung. Verſchlechterung der außenpolitiſchen Lage. Berlin, 4. Auguſt. Durch die Verfaſſungsfeier am 11.. gun werbe! eine Reihe von Reichsminiſtern ihren Ferienaufenthal unterbrechen müſſen und dieſe Rückkehr der meiſten Mini ſter in die Reichshauptſtadt wird der Regierung den er wünſchten Anlaß geben, in einer Miniſterbeſpre⸗ chung die geſamtpolitiſche Lage zu erörtern. In, nenpolitiſch wird die Aussprache kaum beſonders bez deutungsvoll werden, da zur Zeit große politiſche Pro, bleme nicht zur Debatte ſtehen, doch dürfte die aßen; polirtiſche Lage ziemlich eingehend erörtert werden, wo. bei man wohl nachdrücklich auf die in letzter Zeit ein getretene 10 ſtarke Verſchlechterung unſerer außenpolitiſchen Lage hinweiſen wird. Es iſt beinahe erſtaunlich, immer Wiegen die Preſſe der früheren Verbündefee e Ent waf fnungsfrage aufgreift, um gegen Deutſchlan; Stellung zu nehmen. Nachdem unlängſt erſt der belgiſch⸗ Kriegsminiſter unhaltbare Beſchuldigungen ge⸗ gen die Reichswehr vorgebracht hatte, beſchäftigt ſich die franzöſiſche Preſſe jetzt ſehr eingehend mit ganz wil, den Plänen, nach denen angeblich die Reichswehr derarf umorganiſiert werden ſoll, daß zwar die Zahl der Mann⸗ ſchaften unter den Waffen nicht erhöht wird, daß aber bereits die Mannſchaften nach drei Jahren zur Reſerve entlaſſen werden, ſodaß Deutſchland über einen weſent⸗ lich größeren Beſtand von ausgebildeten Leuten verfüger würde, als im Vexrſailler Vertrag vorgeſehen iſt. Die engliſche Preſſe beſchäftigte ſich immer wieder mit der Frage der Küſtenbatterien, eine Angelegen⸗ heit, die praktiſch überhaupt keine Rolle ſpielt, da über die Erſetzung einiger beweglicher Geſchütze durch feſteingebaute Geſchütze in den deutſchen Oſtſeebefeſtigungen ſchon von langer Zeit eine Verſtändigung mit der Botſchaſterlon⸗ ferenz erzielt worden iſt, und deren Beſtimmungen auch weiter terminmäßig eingehalten werden. Das ganze Spiel iſt äußerſt durchſichtia. man will mie früber ſchon betont Die drei Delegationen empfehle, zwuroe, veryimoern, dbaß Veulſchlano erwa die Frage der Rheinlandräumung auf der Septembertagung des Völkerbunderates aufwirft Dazu ſind der Gegenſeite alle Mittel recht. Man bezieh ſich auf Artikel des Ueberpazifiſten Förſter, eines Man, nes, über deſſen Geſinnung ſich niemand mehr im Un— klaren iſt, und man bezieht allem Anſchein nach auch ſonſt ſein Material aus recht trüben Quellen, mit denen nich zu beſchäftigen der Reichsanwalt allen Anlaß hat end man kramt längſt erledigte Dinge wieder vor, um die Welt glauben zu machen, daß die Entwaffnung Deutſchlands noch immer nicht vollſtändig ſei. Herr Dr. Streſemann wird in Genf einen recht ſchweren Stand haben, und auch ihm dürfte es aus dieſem Grunde dop⸗ pelt erwünſcht ſein, vorher noch einmal mit den Mitglie⸗ dern des Kabinetts alle dieſe Dinge eingehend z örtern. * er ⸗ 1——— .——* N Die Pariſer Wirtſchaſtsverhandlungen Die letzten Schwierigkeiten? . Patis, 4. Auguſt. Eine anſcheinend vom Handelsminiſterium inſpirierte Information beſagt, die deutſchen und franzöſiſchen De⸗ legierten ſetzten die Arbeiten fort, um ſo raſch als mög⸗ lich zu ein Wirtſchaftsabkommen zu gelangen. Der geſtrige Tag ſei beſonders arbeitsreich geweſen. Eine gewiſſe Anzahl von Fragen habe im Laufe der letzten Verhandlung geregelt werden können. Im großen und ganzen könne geſagt werden, daß nur noch die Fragen der Ausfuhr franzöſiſcher Seiden⸗ und Wollwar en nach Deutſchland und die Einfuhr von Erzeugniſſen derchemiſchen Induſtrie Schwie⸗ rigkeiten bereiteten. Das„Petit Journal“ glaubt zu⸗ dem zu wiſſen, daß Deutſchland auf die Forderung ver⸗ zichtet habe, in Elſaß⸗Lothringen Handelskonſulate er⸗ richten zu können. Wenn auch noch kein Tag für die Unterzeichnung des neuen Abkommens vorgeſehen ſei, ſo könne doch geſagt werden, daß die Verhandlungen ihrem Ende entgegengehen. Es ſei anzunehmen, daß in dem nächſten franzöſiſchen Miniſterrat am Samstagvormit⸗ tag Handelsminiſter Bokanowſki um die Ermächti⸗ gung nachſuchen werde, das Abkommen für die franzö⸗ ſiſche Regierung zu unterzeichnen. Optimiſtiſches Interview Serruys. N Die„Information“ veröffentlicht Ausführungen des Wirtſchaftsdirektors im Außenminiſterium, Serruys, über die deutſch-franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen, bei denen Serruys bekanntlich eine maßgebende Rolle ſpielt. In großen Zügen könne das Abkommen folgendermaßen cha⸗ rakteriſiert werden: 1. Die vorläufigen Abkommen zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreich ſeien nur Teilabkom⸗ men geweſen, die nicht alle Wirtſchaftszweige betroffen hätten, während das neue Abkommen ſich auf alle Zweige der induſtriellen Produktion beider Länder erſtrecke. 2. Deutſchland und Frankreich hätten ſich in dem neuen Abkommen gegenſeitia die de facto-Klauſel der meiſt⸗ egunfſtigten veallon zuzuftehen bemuhr. 8. Das neue Ab⸗ kommen umfaſſe alle diejenigen Beſtimmungen, die ge— wöhnlich den Inhalt von ſtändigen Handelsverträgen aus⸗ machen. Auf dieſe Weiſe könnte das gegenwärtig be⸗ handelte Abkommen, falls die Umgeſtal' ung der Zolltarif— ſätze allen Bedürfniſſen gerecht werden ſollte, zu einem endgültigen Handelsvertrag umgeſtellt werden. Zuſam⸗ menfaſſend erklärt Serruys, daß das neue deutſch-fran⸗ zöſiſche Wirtſchaftsabkommen, das im weiteſten Maße von den Ideen der Genfer Wirtſchaftskonferenz beeinflußt worden ſei, ihm die Verwirklichung der allgemein erhoff— ten Zollentſpannung zu bedeuten ſcheine. Berliner Skepſis. Zu dem Interview Serruys wird von zuſtändiger deutſcher Stelle darauf hingewieſen, daß die Aus⸗ führungen des Herrn Serruys auf deutſcher Seite außer⸗ ordentlich begrüßt werden, jedoch könne man ſich nicht verhehlen, daß ſie reichlich optimiſtiſch klingen, da Frankreich bisher in der Praxis nicht ganz ſoweit gegangen iſt, wie Herr Serruys vorgibt. Selbſtverſtändlich habe äber Deutſchland ebenſo wie Frankreich ein großes In— lereſſe daran, daß ein möglichſt weitgehender und lang⸗ ſähriger Handelsvertrag mit Frankreich abgeſchloſſen werde. Leider erſchwere Frankreich die Verhandlun— geu, nach wie vor aber dadurch, daß es deutſche wirt⸗ chaftliche Forderungen zu politiſchen Forderungen zu ſtem⸗ peln verſuche. 0 . Konflikt zwiſchen Moskau und Peling. Proteſt gegen Abſchluß eines neuen Mongolei⸗Vertrages. LTientſin, 4. Auguſt. Die Pekinger Regierung hat ihren Geſandten in Moskau beauftragt. gegen den Abſchluß eines neuen — Mongolelverrrages, ver weostau velonvere Rechre in der„ ſo die Haltung einer eigenen Garniſon Auraumt. Proteſt zu erhe ben. In militäriſchen Kreiſen ſbenngs will man ſich jedoch mit dieſem Proteſt⸗ ſchritt nicht zufrieden geben, ſondern weitergehende Mak nahmen verlangen, da die ruſſiſche Garniſon in der Mon olei die Sicherheit Nordchinas bedrohe. In Peking bat eine labhafte Agitation zur Beſeitigung der ſowjet⸗ ruſſiſchen Beleilſaung an oſt eff en Bahn ein⸗ geſetzt: gleich eitig ſind aun e Maßnahmen gegen die bolſchewſſtiſche Propagande iffen worden. ö Oeſterreich und der Anſchluß. Zur Verwirklichung des Anſchlußgedankens. ö * Wien, 4. Auguſt. Das öſterreichiſche Schulgeſetz iſt im öſterreichiſchen Nationalrat nunmehr in zweiter und dritter Leſung an⸗ genommen worden. Das öſterreichiſche Schulweſen wird dadurch ziemlich dem reichsdeutſchen angeglichen. Der Zeltgedanke dieſes Geſetzes iſt es, die in Deutſch⸗ land durchgeführten Reformen zu berückſichtigen und das Schulweſen an die in Deutſchland vorhandenen Haupt⸗ ſchultypen anzupaſſen. Vor allem iſt im' neuen öſterreichi⸗ ſchen Schulgeſetz dem Grundſatz Rechnung getragen, daß der Unterricht auf der Baſis der ſittlich-religiöſen Prin⸗ zipien erfolgen ſoll. Daneben aber wird auch der deut⸗ ſche Charakter der Schule betont, ebenſo wie die ſoziale und ſtaatsbürgerliche Einſtellung eine ſtarke Berückſichti⸗ gung findet. In mancher Beziehung geht das neue öſterreichiſche Schulgeſetz noch über die deutſche Schul⸗ reform hinaus. Hoffentlich wird man das bei uns zum Anlaß nehmen, um auch von unſerer Seite eine Anglei⸗ chung vorzunehmen. Für die Verwirklichung des An⸗ ſchluſſes bedeutet das neue Geſetz einen großen Schritt. Wenn in dieſer Richtung weitergearbeitet wird, wird der praktiſche Anſchluß eines Tages da ſein, ohne daß ihn diejenigen Staaten hindern konnten, die ſich heute ſo ſehr gegen ihn ſtemmen. Mit politiſchen Argumenten allein läßt ſich eine ſo elementare Bewegung, wie ſie die Anſchlußbewegung darſtellt, nicht bekämpfen. Wo Blut zum Blute drängt, helfen alle Barrieren nichts. Vor allem aber wird Herr Muſſolini mit ſeinen ſchwungvollen Reden nicht aufhalten, was eine geſchichtliche Notwendig⸗ keit ſein wird. Er kann nur das große Werk damit beſchleunigen. — Aus dem In⸗ und Auslande. Waenting kommiſſariſcher Oberpräſident der Provinz Sachſen. Berlin, 4. Auguſt. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat das preußiſche Staatsminiſterium in ſeiner heutigen Sitzung beſchloſſen, den Miniſter des Innern zu ermächtigen, dem Aniverſitätsprofeſſor Ge⸗ heimen Regierungsrat Dr. phil. Waenting in Halle die kommiſſariſche Verwaltung der Stelle des Oberpräſi⸗ denten der Provinz Sachſen zu übertragen. Gleichzeitig wurde der Miniſter ermächtigt, das gemäß Artikel 86 der preußiſchen Verfaſſung erforderliche Einvernehmen des Provpinzialausſchuſſes der Provinz Sachſen mit der end⸗ gültigen Ernennung Prof. Waenting herbeizuführen. Starker Zulauf zur Wiener Bürgergarde. „Wien, 4. Auguſt. Die Organiſationen der Wiener Bürgergarde erklären, dieſe Bürgerwehr werde nur dann ins Leben treten, wenn die Aktion der Regierung gegen die Gemeindewache keinen Erfolg haben ſollte. Die Bür⸗ gerwehr ſoll einzig und allein dazu da ſein, gegen Tu⸗— multe oder Straßenaufläufe, die die Sicherheit des Eigen⸗ zums gefährden, in Aktion zu treten. Es heißt, daß die Anmeldungen zu bieſen Bürgerwehren ſich von Tag zu 9 mohren, und daß auch bereits 1 Organi— ationen perſchiedener Art ihre neſchloſſene Mitwirkung Eeheute Au ftellung ver ſeübeken beiäſcher Kabel „„Berlin, 4. Auguſt. Wie die Abendblätter aus Wa ington melden, ſpricht man in amerikaniſchen de gvon, daß auf der internationalen Konferenz für Nad 0 elegraphie, die am 4. Ottober in Waſhington en ad ritt, eine Neuverteilung der früheren deutſchen Kabel Bei der Verteilung de abel im Jahre 1921 waren Italien und Amerika leeſ ausgegangen, während Frankreich ein Fünftel von ihnen erhielt. England und Japan haben der Wiederaufrol ung der Kabelfrage bereits zugeſtimmt, nur Frankreich ſchweig Da die Kabel kaum im Stande gehalten werden d von Jahr zu Jahr an Wert verliert, iſt Amerike vor allem intereſſiert, die Kabelfrage endgültig zu löſen, Wieder eine grobe franzöſiſche Ausſchreitung im beſetzten Gebiet. „Trier, 3. Aug. Als eine Radfahrerabteilung des hien in Garniſon ſtehenden franzöſiſchen Alpenjägerregimentz au einer, verkehrsreichen Ecke zwei Fahrzeuge überholen wollte, kam ihr ein ſchweres Pferdefuhrwerk entgegen das in der ordnungsmäßigen Verkehrsrichtung fuhr. Auf Juruf des die Abteilung führenden Offiziers wich der Fuhrmann nicht aus, weil es keine Möglichkeit dazu gab. Daraufhin ſchlug der Leutnant mit ſeinem leichten Fahrrad nach dem auf dem Bock ſitzenden Kutſcher und als er ihn nicht erreichte, kam er auf den Wagen und ohrfeigte den Kutſcher mehrere Male. Nach dieſer Hel, dentat ſchwang er ſich wieder auf ſein Rad und fuhn mit ſeiner Abteilung weiter. Die Unterſuchung üben den Zwiſchenfall iſt bereits eingeleitet. N Der polniſche Staatspräſident in Gdingen. Danzig, 4. Auguſt. Der polniſche Staatspräſiden traf geſtern abend von Graudenz kommend in Gdinger ein, wo er vom Handelsminiſter und dem Bürgermeiſte begrüßt wurde. Der Führer der Danziger Polen gab ij ſeiner Anſprache ſeiner Trauer darüber Ausdruck, daf Danzig nicht unter polniſcher Herrſchaft leben könne. Dil Danziger Polen ſtänden aber auf der Wacht für das polniſche Reich und würden ihren nationalen Geiſt zu wahren wiſſen. ö Reſerviſtenkundgebung in Nancy. f Paris, 4. Auguſt. Wie die Hummanitee aus Nancy meldet, kam es auf dem Kaſernenhof des 26. Infanterie⸗ regimentes zu Kundgebungen der Reſerviſten. Eine Stunde nach dem Appell verließen die Reſerviſten die Mannſchaftsſtuben, um im Hofe die Internationale an⸗ zuſtimmen, ohne daß ein Vorgeſetzter einzugreifen wagte. Aufruf in Weißrußland? Warſchau, 4. Auguſt. In Warſchau verſtärken ſich die Gerüchte von einem Aufruf in Weißrußland, der ſich gegen die Sowjetherrſchaft richtet. Geſtern nacht ſollen Aufſtändiſche die Garniſon in Keudanow überfallen und das 39. Sowjetbataillon gefangen genommen haben. Auch hohe Sowjetkommiſſare ſollen den Aufſtändiſchen in die Hände gefallen ſein. Neuer Konflikt zwiſchen England und der Nanking⸗ Regierung. London, 4. Auguſt. Wie aus Schanghai gemeldet wird, verweigert das chineſiſche Poſtamt die Weiterleitung der Ausgabe der in engliſchem Beſitz befindlichen Zeitung „Nord⸗China⸗Daily⸗News“. Eine offizielle Begründung ieſes Schrittes wurde abgelehnt. Das britiſche Kon⸗ ſulat hat bei der Nanlingregierung Proteſt eingelegt. Nach einer weiteren Meldung aus Schanghai ſollen die Truppen ITſchangkaiſcheks Hſutſchaufu von den Nord— truppen zurückerobert haben. — 22— Aus Nah und Fern. Schweres Anwetter in Lothringen. Luexmburg, 4. Auguſt. Ueber den lothringiſchen Grenzgebieten ſind ſchwere Unwetter niedergegangen. Ein gewaltiger Sturm warf die ſchwerſten Bäume um und deckte die Häuſerdächer ab. Beſonders hart wurden die die Dörfer Ay an der Moſel und Hagendingen betrof⸗ fen. In dieſer Gegend wurden auch zwei junge Leute, die unter einem Baum Schutz geſucht hatten, vom Blitz zn der Bildung der Bürgerwahn zuage lag hoben. — Vom Leben geheizt Roman von J. S chneider-Foersfl 1 urheberredhisschul 1926 durch Verlag Oskar Meister, Werdau 2. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Armes Tier! Nun hatten ſie beide niemand mehr. Eine breite, von Schnörkelgitter umfaßte Treppe, die einer Wendeltreppe gleich ſich emporwand, führte nach den oberen Räumen. Sie trat zuerſt in das Zimmer des Vaters. Hier hatte ſie ihm die Augen zugedrückt, hier hatte er ihr vor Monaten ſeine Sorgen anvertraut, hier hatte ſie ihm den Schwur geleiſtet, dem Bruder, der noch ein Knabe war, die Heimat zu erhalten, für ihn zu ſchaffen und zu arbeiten, bis ſeine Hände ſelbſt die Zügel des Betriebes ergreifen, ſeine Schultern ſelbſt die Laſt des Lebens zu tragen vermochten. Ein Stapel von Briefen lag auf dem großen, dunkel gebeizten Diplomatenſchreibtiſch. Lauter Kondolenzkarten mit breiten, ſchwarzen Trauer⸗ rändern. Und zu oben auf ein Telegramm. Sie riß das Siegel ab und überflog die Zeilen: 5„Sei tapfer, mein Lieb— ich teile Dein Leid, Komme im Sommer zurück. In Sehnſucht— Bern⸗ a hard.“ Trude fuhr über ihre Schläfe und fiel in den Stuhl neben dem Schreibtiſch. Sie hatte des Verlobten vollkommen vergeſſen. Nur flüchtig hatten ſich in den letzten Tagen ihre Gedanken mit ihm beſchäftigt. Es gab ſo viel anderes zu ſorgen und zu denken, ſo daß keine Zeit mehr für Liebe und Träume blieb. Beide Hände vor das Geſicht gedrückt, weinte ſie lautlos. Das mußte nun auch zu Ende ſein wie alles, alles andere. Und war doch ſo gottvoll ſchön geweſen, dieſes kurze Glück, dieſe knappe Spanne Zeit voll Sonne und bräutlichem Glückſeligſein. Im Frühling des verfloſſenen Jahres hatte ſie ihn zum erſtenmal geſehen. Er war unten in der kleinen Stadt bei Verwandten zu Veſuch geweſen. Vollwaiſe war er wie ſie jetzt. Wie tauſend andere Offiziere, ſo hatte auch ihn der un⸗ verlangen. dläckſello verlorene Krieg aus ſeiner Laufbahn geſchlendert. Guten Abend,“ ſagte Trude und hob die Rechte, um ſie orſchlagen. Mit Mut und Selbſtvertrauen hatte er ſich dem Studium der Medizin zugewandt. die Mittel dazu vor. Er hatte das Examen glänzend beſtanden und eine Stel⸗ lung als Schiffsarzt erhalten. Während ſeines Urlaubs hatten ſie ſich kennen gelernt, ſich ineinander verliebt. Der Vater hatte ſeinen Segen gegeben. Wenn er wiederkam. wollten ſie Hochzeit machen. Damit war es nun endgültig vorbei. Was ſollte der unbemittelte Arzt mit einer Braut, die ihm nichts in die Ehe brachte. Und wenn ſie auch kein Drohnendaſein führte, wenn ſie mit und für ihn arbeitete wie eine Magd, es würde nicht reichen. Sie würden in Schulden ſitzen, wie ſie es jetzt durchzukoſten hatte. Ueber kurz oder lang würde er be, reuen, ſich an das mittelloſe Mädchen gebunden zu haben. Sie müßte ihm ſein Wort zurückgeben und das ſeine dafür Ein entfernter Onkel ſtreckte ihm „Heute noch nicht,“ kam es wie ein Wimmern unter den gefalteten Händen. Erſt wenn einmal alles über ihr zu⸗ ſammenbrach, wenn ſie kein Heimatrecht mehr hier auf Falkenberg hatte und irgendwo in der Fremde Zuflucht nehmen mußte, Ein Klopfen ſchreckte ſie aus ihren Gedanken auf. Draußen dunkelte es bereits, ſie hatte noch immer ohne Licht geſeſſen. Die Stille tat ſo wohl, dieſes dämmernde Schweigen des Abends war ſo barmherzig. „Was gibt es, Hanne,“ frug ſie das eintretende Zimmer⸗ mädchen. „Herr Guonſki läßt fragen, ob das gnädige Fräulein zu ſprechen wäre. Er wartet unten auf Beſcheid. Soll ich ihn heraufbitten?“ g 5 „Nein, nein, ich komme ſchon.“ eee Und dabei klopfte Trude Rommelt das Herz in hüpfenden Sprüngen. Sie wußte ja ſchon im Vornherein, was alles kommen würde. Aber ſie hatte gehofft, er würde ſo viel Rückſicht nehmen, ſie heute am Begräbnistag des Vaters noch damit zu verſchonen. Glättend fuhren ihre Hände das ſchwarze Kaſchmirkleid entlang und ſtrichen das Haargeringel aus den Schläfen. Als ſie unten in das große Eßzimmer trat, ſtand der Ver⸗ walter neben dem ſchweren geſchnitzten Eckſchrank. Er zögerte einen Augenblick, ſchritt dann auf ſie zu und verbeugte ſich. 8 0 ziehend als abſtoßend Lächeln, irgendeine Weichheit der Mundlinien, eine Geſte, welche aus einer edlen Seele geboren wird, laſſen uns die Mängel des Leibes vergeſſen und nur nach dem ſchauen, was er Köſtliches umſchließt. 5 ſucht. in die harte, ſchwielige Hand Guonſtis zu legen. Ihnen ſerviert, Herr Verwalter?“ allein zu ſpeiſen.“ — ich ebenfalls. gehen. Es gibt Dinge, die wichtiger ſind.“ geknopften Rock ſprengen zu wollen. jede Weichheit. Die Augen ſtanden klein und verkniffen unter der übermäßig hohen Stirne. abbekommen, und die dicken, aufgeworfenen Lippen zeigten von brutaler Sinnlichkeit. überein. ., Berlin.(0 Mart Jahresrente fur pri räfin Matzen au.) In dem ben b den die Erd n Matzenau, die frühere Geliebte des roßherzogs Adolf s Fünften don Mecllenburg⸗Streliß gegen die Mellen. durger Dynaſtie angeſtrengt hatte iſt es zu einem Ver⸗ Neich gekommen, nach dem die Gräfin eine Jahresrente don 6000 Mark erhält. 40 Miscsladbach.(Verunglückte Faltboot ah ter.) Auf dem Ahein, in der Nähe von Beuel, veriglie en zwei junge Faltbootfahrer von hier. Sie waren eine 10 Berg fahrenden Schleppzug ausgewichen, als ſie(6 ch ganz dicht hinter ihrem Boot einen zweiten Sc, og uug bemrekten. Der eine Inſaſſe des Bootes konnte ſich loch retten, indem er ſofort ins Waſſer ſprang. Sein Bei leitmann, Ernſt Otto Klauſer, ein Sohn des Landratz on Dortmund, wird vermißt. Wahrſcheinlich iſt er mit amt dem Boot von dem Schlepper oder einen er Schleppkähne erfaßt worden. Teile des zertrümmertei. o, es trieben ſpäter ſtromabwärts. 5 4 Berlin.(Gattenmörder Dittmer ſtell, ſich freiwillig.) Der Friſeur Dittmer, deſ ſeine Frau nach einem Zwiſt ermordet hatte un! geflüchtet war, hat ſich jetzt auf dem Berliner Polizei präſidium geſtellt. Er gab an, ſeine Frau abe während des Streites ein Beil geholt, worauf er aus einem Laden ein Raſiermeſſer herbeiſchaffte. Beide Ehegatten ſeien dann aufeinander los gegangen, wobei er die Frau am Halſe gewürgt habe. Magdeburg.(Exploſion eines Trockenzy⸗ inders.) In der Rohpappenfabrik Neue Mühle bei Burg explodierte im Pappmaſchine aal der größte vor⸗ handene zehn Trochenzylinder. Ein„uchinenmeiſter wurde zetötet. Die Wiederaufnahme der Arbeit in dem Be⸗ riebe würd wegen des erheblichen Schadens erſt in einigen Monaten erfolgen können. Berlin.(Finanzierung eines Ozeanflugs.] lleber die Finanzierung eines Ozeanfluges der Junkers, verke haben Sondierungen bezw. Verhandlungen ſtatt⸗ zefunden, die nunmehr zu dem Abſchluß eines Vertrage⸗ mit dom Varddoutſchon Mand aoführt haben. 925 f f Neulöln.(Drei Tagetot in der Wohnung. Der 70 Jahre alte Tiſchler Horſchke und ſeine Frau wild den in ihrer Wohnung in ihren Betten durch Gas verglftef tot aufgefunden. Die Leichen haben drei Tage in der Wohnung gelegen. Oh Selbſtmord oder Unglücksfall vor⸗ liegt, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Haarbrügen.(Bei der Hochzeit verhaftet.] er Polizei gelang es, zwei Straßenräuber, die bei Clal reuthal einem Poſtſchaffner 3000 Franken und 530 Rm, abgenommen hatten, in Altenkeſſel von der Hochzeitsfeiel weg zu verhaften. Es handelt ſich um den Bräutigam und einen Trauzeugen, die Brüder Joſef und Jakob Becker aus Pgettlingen. Zwei mitbeteiligte Sochzeitsgäſte flüch⸗ teten. Der Raub ſollte der bevorſtehenden Heirat dienen. : Kiel.(Eine furchtbare Familientragö⸗ die.) Vor einigen Tagen hatte ſich der Leitungsaufſehen Beaſtrup in der Nähe von Bordesholm durch einen Kopf, ſchuß getötet. Jetzt wurden nun ſeine Frau und ſeine 13jährige Tochter mit Gas vergiftet in ihrer Wohnung tot aufgeſunden. Der Kummer um den koten Gatten dürften die Frau mit ihrem Kind in den Tod getrieben haben. 5 Bremen.(Havarie eines Lloyddamp fers.) Der Doppelſchraubendampfer Columbus“ hat n dei Fahrt nach Newnork, 1100 Seemeilen öſtlich vo! der amerikaniſchen Küſte, die Steuerbordwelle gebrochen und die Steuerbordſchraube verloren. Der Dampfer ſetzte mil einer Schraube die Reiſe verlangſamt fort. Hamburg.(Schweres Bootsunglück au der Unterelbe.) Auf der Unterelbe bei Brunsbüt⸗ tel Koog wurde unmittelbar vor der Kanaleinfahrt ein mit drei Herren und zwei Damen beſetztes Seegelboot von einer Gewitterböe erfaßt. Das Boot kenkerte. Vier In. ſaſſen wurden gerettet, eine Dame ertrank. Die Leſche wurde geborgen. 3 40 Hat man „Nein, das heißt— ich habe auf Ihr Erſcheinen gewartet, gnädiges Fräulein.“ „Sie müſſen für heute entſchuldigen, wenn ich Sie bitte, „Sie ſind ohne Appetit Wir können alſo beide die Eſſenszeit über⸗ „Ich begreife,“ unterbrach er ſie. Während er ſeine Mappe von einem Seitentiſche nahm und Aktenſtſicke und loſe Einzelblätter umſtändlich auf den Tiſch zu breiten begann, ließ ſie kein Auge von ihm, obwohl ſeine Perſönlichkeit abſolut nichts Anziehendes für ein Frauen⸗ auge hatte. Der Kopf ſaß wie eine Rieſenbirne auf dem gedrungenen, fleiſchigen Holſe, der faſt unvermittelt in einen ebenſo flei⸗ ſchigen Nacken überging und an die Formen eines andalu⸗ ſiſchen Stieres erinnerte. feſt⸗ Dem Geſichte fehlte Es war ſo eckig wie der ganze Schädel. Der Leib ſprang weit vor und ſchien den dunklen, Dafür hatte der Mund ein Größenteil zuviel Und doch konnte dieſem Menſchen, der ſo eigentlich zu den Häßlichſten der männlichen Kategorie gehörte, nichts Belaſten⸗ des nachgeſagt werden. a Er war kein Schürzenjäger. konnte ſich entſinnen, ihn je mit einem weiblichen Weſen bei⸗ ſammen geſehen zu haben. Er ſaß nicht in den Wirtshäuſern, er ſpielte, trank, politiſierte nicht. Die einzige Schwäche, die er hatte, war der Tabak. Stück Ackerland zwiſchen einer Wieſe und dem Gemüſegarten lieferte ihm den ganzen Jahresbedarf. f Niemand auf dem Gute Aber er baute ihn ſelbſt. Ein Es gibt Menſchen, die trotz ihrer Häßlichkeit eher an⸗ wirken. Der Blick der Augen, ein Bel Guonſki hätte man vergeblich nach Derartſgem ge⸗ Sein Inneres und Aeußeres ſtimmte vollkommen 5 5 Faortſetzung folgt) den fſandtſchaft, g 10„Blumenkohl, Megensburg.(Ein Sechzehnfähriger breun of ſeines Vaters niedet.) n. Aumba brannte das geſamte Beſitztum des Gutsbeſitzers un Landwirtes Joſeph Piendl nieder. Zur Vorſicht halt Piendl einen hohen Stacheldrahtzaun ziehen laſſen unz aute Wachhunde angeſchafft. Es ſchien ogher ein Rätſel, vie der Brandſtifter unter dieſen Vorſichtsmaßnahniel veuer legen konnte. Nun wurde von der Gendarmerie zer eiſt 161ährige Sohn Joſeph als Schreiber der Brandbrieſe und ſogleich auch der bee ver⸗ zächtig verhaftet, da Schrift und Fingera drücke genau ibereinſtimmten. Der Verhaftete leugnet zwar, iſt abe: ils ein Tunichtgut bekannt. Schon am 6. Juni und am 2. Juli war im Stadel Feuer gelegt, das jedoch jedes⸗ nal rechtzeitig gelöſcht werden konnte. Königsberg.(Der beſteuerte Bubikopf.) In Wartenburg(Ostpreußen) wurde in der Stadtverord⸗ netenperſammlung ein Antrag auf Einführung einer Bu⸗ bikopf⸗Steuer 0 Verheiratete Bubiköpfe haben den doppelten Steuerbetrag zu entrichten, während Bubi⸗ köpfe bis zu 15 Jahren ſteuerfrei bleiben. 5 München.(Piraten der Landſtraße.) Ein von Seelfeld kommendes Münchener Perſonenauto mit dem Beſitzer und einem Chauffeur wurde des öfteren von einem roten Rennwagen und einem Tourenwagen über⸗ holt. Dabei blieb der Rennwagen immer nach einiger Zeit ſtehen, bis ihn das Münchener Perſonenauto über⸗ holt hatte, und fuhr dann ſtets aufs neue vor. Kurz vor Pöcking fuhren beide Autos vor und ſtellten ſich quer über die Straße. Die Inſaſſen ſtiegen aus und überfielen! die beiden Inſaſſen des Münchener Autos, denen ſie mit Gummiknütteln ins Geſicht ſchlugen, worauf ſie ſich ſchleu⸗ N nigſt entfernten. a 4 Görlſz.(Sturz von der Teufelsbrücke.) Hier hat ſich ein 50 Jahre alter Arbeiter in ſelbſtmörderi⸗ ſcher Abſicht von der Teufelsbrücke auf die Gleiſe der Zit⸗ dauer Bahnſtrecke geſtürzt, wo er mit zerſchmetterten Hlie⸗ dern tot liegen blieb. Anhaltende Arbdeitsloſigkeit iſt der Grund zur Tat. N 4 Storkow.(Ein falſcher Kaplan.) Hier wurde ein Kellner feſtgenommen, der dort verſucht hatte, eine Stelle als katholiſcher Geiſtlicher zu erlangen. Der Schwindler, der dasſelbe Manöver bereits einmal in Breslau verſucht hatte, iſt geſtändig. 2 2 Aus der Flugwelt. Ein neuer Flugrekord. Friedrichshafen, 4. Auguſt. Der Pilot Wagner perſtändlicher Akzentuierung bezeichnete. Eine zielte mit dem Dornier⸗Schwimmer⸗Merlur mit B. M. B. 6 Motor einen neuen Rekord, indem er mit 2000 Kg Zu; ladung auf einer Strecke von 100 Kilometern eine Stun: dengeſchwindigkeit von 190,5 Kilometern erreichte. Der bisher von den Italienern gehaltene Rekord dieſer hielt ſich auf der Höhe von 176,005 Kilometern. Die Vorbereitung zum Ozeanflug. UAeber 3500 Kilometer zurückgelegt. 115 N& Leipzig, J. Auguſt. Mit vollkommen einwandfrei arbeitendem Motor ſetzten Edzard und Riſticz ihren Rekordverſuch fort. Das Wiedereinſetzen des Nebels zwang die Piloten, den Ap⸗ parat, deſſen Bahn für die Bodenbeobachtung durch die glühenden Auspuffgaſe deutlich markiert war, zunächſt über Leipzig zu halten und erſt um 1 Uhr wieder in Richtung Deſſau abzufliegen. Seit dieſem Zeitvunkt er⸗ ſcheint die Maſchine jeweils mit 40 bis 43 Minuten Zwi⸗ ſchenpauſe in Mockau, um hier die Wendemarke in einer Höhe von 80 bis 100 Metern zu paſſieren. N Um 11,09 Uhr wurde die 28. Runde Deſſau— Leipzig vollendet. Die Piloten warfen einen Zettel ab, mit der Mitteilung:„Alles in Ordnung, nur bodenlos langwei⸗ lig“. Die Entfernung, die in dem über 30 Stunden an⸗ dauerndem Fluge zwiſchen den Wendemarken bisher zu⸗ rücgelegt wurde, beträgt etwa 3000 Kilometer. Bis 6 Uhr morgens hatten ſie 3500 Kilometer zurückgelegt. 2 * 11900 Kilometer lange Fernſprechſtrecke Der Fernſprechverſuch Berlin—Buenos Aires geglückt. . Berlin, 4. Auguſt. Die geſtern abend um 20,30 Uhr begonnenen und bis kurz vor 21 Uhr fortgeſetzten Sprechverſuche bon Berlin nach Buenos Aires ſind ſämtlich glänzend gelungen. Die drahtloken telefoniſchen Anſpra⸗ chen ſämtlicher im Berliner Vorhaus verſammelten Ver⸗ treter des Reichspoſtminiſteriums, der argentiniſchen Ge⸗ aft, des Auswärtigen Amtes, der Preſſe, der internationalen Handelskammer, der Geſellſchaft Telefun⸗ zen uſw. wurden ſämtlich kaum eie Minute ſpäter nach Abſchluß der ſewefligen Anſprache als gut gehört von Buenos Aires beſtätigt. Die Strecke ſomit durch drahtloſe Telefonie verbundene beträgt 11900 Kilometer. Es beſteht zwar hon zwiſchen London und Newpork eine telefoniſche Funkverbindung von 5500 Km. Die deutſche Firma P. Telefunken hat für ihre weil größere Strecke zunächſt nur an Berlin bezw. durch gewöhnlichen Fernſprechverkehr mit Nauen einen Sender, während der Empfänger in Villja [TCliſa ſteht, der die Sprechſchwingungen durch Draht nach Buenos Aires weiterleitet. Die lange Strecke ſtellt jedoch an die Sprechenden weniger Anforderungen, als ſie für zie Funkverbindung London. Newyork benötigt werden. die deutſche Verbindung geht durch kurze Wellen, wäh⸗ end die engliſch⸗amerikaniſche durch lange Wellen geht. Börſe und Handel. Marktberichte vom 4. Auguſt. Maunheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen ns, Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Vochenmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Pfennig zerlangt und bezahlt: Neue Kartoffeln, 10 Pfund, 65 dis 20, Wirſing 10, Weißkraut 10 bis 12, Rotkront 15 20, W arüne Erbſen 30 bis 40, grüne Bohnen bis Stück, 20 bis 60, Karotten, el, Spind: 6 gelbe Ruben 10 bis 12, rote Rüben 10 2, 55 5 bis 35, Zwiebeln 10 bis 12, Knoblauch, Stück, 515, Lauch, Stück, 10 bis 15, Kopfſalat, Stück, 8 25, Endivienſalat, Stück, 10 bis 20, Salatgurken, 430 bis 60, Figinach urken, 100 Stück, 90 bis 150, Stüc, 5 bis 40, l 1 961 10 960 10. he fille Büchel 5 951 Fel. e bis„Peterſilie, el,„ 5 lc 10 bis 35. e 955 5 50. Pfifferling pout 90, ſen, inl., 24 bis 24,28, er, ausl., 22,75 bis 24, Futtergerſte 23 bis 24,50, Mais nehl 31,50, Mangold 10 bis 15, Rettich. 40 Ols 90, Aepfel 20 ois 99, Dirnen 10 ots 40, Kirschen. 65, bis 90, Himbeerſen 30 bis 60, Süßrahmbutter 200 bis 230, Landbutter 160 bis 180, weißer Käſe 35 bis 50, onig mit Glas 150 bis 250, Eier, Stück, 9 bis 16, hahn, geſchl., Stück 200 bis 650, Huhn, geſchl., Stück 200 is 800, Enten, geſchl., Stück 600“ bis 900, Tauben, ge⸗ chlachtet, Stück 80 bis 140, Gänſe, geſchl., Stück 800 is 1600, Rindfleiſch 120, Kuhfleiſch 70, Schweinefleiſch 110 bis 120, Kalbfleiſch 130, Gefrierfleiſch 70, Reh⸗Ra⸗ Reh⸗Bug 150, Reh⸗Rücken und ⸗Keule 250. g Mannheimer Produktenbörſe. Beeinflußt durch die eſtere Tendenz von den überſeeiſchen Märkten zeigte auch der hieſige Markt eine beſſere Tendenz. Man nannte: Wei⸗ en, inl., 28 bis 28,25, ausländiſcher 30 bis 30,50, Rog⸗ ausländiſcher 24,50 bis 25, Ha⸗ nit Sack 19,25, Weizenmehl, Spezial 0, 39,50, Brot⸗ 6 Roggenmehl 35 bis 36, Kleie 13 bis 13,25. Biertreber mit Sack 15,50 bis 16, Raps 35,50, alles in Reichsmark per 10 Kilogramm waggonfrei Mannheim. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zum heutigen Klein⸗ ee betrug der Auftrieb 94 Kälber, 4 Schafe, 113 chweine, 719 Ferkel und Läufer, 2 Ziegen. Bezahlt wurden ro 50 Kilogramm Lebendgewicht für Kälber 70 bis 75, Phe 40 bis 46, Schweine 62 bis 64, Ferkel und Läufer bis 22 Mark pro Stück, Ziegen 10 bis 20 Mark. Markt⸗ ſerlauf: Mit Kälbern und Schweinen mittelmäßig, ausver— auft, mit Ferkeln und Läufern ruhig. — urpoditischeæ geitbetrœcruturge r Heſellſchaft!— Das geweſene Familienbad.— Hoch klingt das Lied vom braven Mann!— Ein braver Junge.— Die menſchen— freundliche Poſt.— Klaſſiſche Briefmarken.— Der Rutſchtanz, 1 5— Ein Millionen pferd. Es wird jeden Tag ſehr viel Neues, aber nur ganz ausnahmsweiſe etwas Erfreuliches gemeldet, und auch die Optimiſten bekommen ſchon peſſimiſtiſche Anwandlun⸗ gen, da man immer nur von Auto-, Eiſenbahn⸗ und Schiffsunfällen, Wetterkataſtrophen, Verbrechen und ähn— lichem hört. Man iſt ja abgeſtumpft, aber noch nicht un⸗ empfindlich, und auch ſtarke Nerven vibrieren manchmal noch, und harte Herzen werden von der Tragik der Ereig⸗ niſſe erſchüttert. Das Jahr 1927 hat es in ſich, es wirft dunkle Schatten. Leichtlebigen und Leichtſinnigen in die oft recht trüben Fluten des Vergnügungsſtrudels. Was aus gewiſſen„mon- dänen“ Sommerfriſchen berichtet wird, iſt nichts weniger ö als erbaulich. Es ſcheint da eine Geſellſchaft tonangebend zu ſein, die man ſonſt nur als„Geſellſchaft“ 11 1 05 nette Geſell⸗ ſchaft! Erlaubt iſt ihr alles, was ihr gefällt, nur das, was ſich ziemt, iſt offenbar verboten. Und beit edlen Frauen anzufragen, um das Ziemliche genau zu erfahren—— göttlicher Taſſodichter, du würdeſt, hätteſt du hundert Jahre ſpäter geleht und wäreſt unſer Zeitgenoſſe, ſolch komiſchen Einfall nie gehabt haben. Aus dem Familienbad iſt in den meiſten Seebädern das Geſellſchaftsbad ge— worden. Das Familienbad, das zwiſchen dem vorher ſtreng getrennten Herren- und Damenbad eine Brücke schlug, war ein Zugeſtändnis an freiere Anſchauungen, und vielfach vurde es für ein zu weitgehendes gehalten. Von der Familie hält man zwar nicht mehr viel, doch iſt man loloſ⸗ al familiär.„Geſellſchaft“ heißt hier: frei von jedem Zwang. Und wer ſchenierlich, vaßt nicht mittenmang!— Aus den Schreckensſchreien des Unglücks, dem Geläch, dringt mitunter aber noch einn ter des Amüſiertrubels, i edle, ſchöne Stimme an unſer Ohr, man glaubt das Lied zu hören, das wie Orgelton und Glockenklang klingt— das Lied vom braven Mann! Menſchenleben in Gefahr Wie häufig iſt der Ruf in dieſem Sommer ſchon erſchallt an der brandenden See und in den ſchneebedeckten Bergen im friedlichen Tal, das ein Wolkenbruch überſchwemmt— oder ein orkanartiger Sturm verwüſtete! Wer hilft, we rettet? Denken alle nur an ſich, wagt keiner ſein Leber für den bedrohten Nächſten? Gottlob, es gibt noch tapfere hochherzige Menſchen, die es wagen und ſich um anderen willen in Gefahr ſtürzen. Man belobt ſie öffentlich, mar verleiht ihnen die Rettungsmedaille, aber das iſt nu⸗ äußerer Dank. Man muß es ihnen auch innerlich danken denn ſie ſind ja lebende Beweiſe dafür, daß Eigennutz und Selbſtſucht noch nicht alle Seelen in ihren Bann geſchlager haben. In einem der Fälle war der„brave Mann“ eir braver Junge von dreizehn Jahren in einem märkiſcher Dorfe. Er rettete zwei Kinder, die in tiefes Waſſer ge⸗ raten und ſchon verſunken waren, und brachte auch die Mutter an Land, die den Kindern nachgeſprungen war und von der Strömung fortgetrieben wurde. Mehr als drei Menſchenleben hat auch der Bauersmann nicht geret⸗ tet, dem Gottfried Auguſt Bürger in ſeinem Lied vom f braven Mann ein unvergängliches Denkmal ſetzte. Die Tal des braven Jungen wird wohl unbeſungen bleiben, aber man ſollte ſich ihrer immer wieder erinnern, wenn ein Peſſimismus, der an allem verzweifeln will, auch an unſe— rer Jugend kein gutes Haar mehr laſſen möchke. Vor dem 1. Auguſt hat man noch ſeine geſamte rück— ſtändige Korreſpondenz erledigt, Briefe, Poſtkarten, Rech⸗ nungen geſchrieben und getan, was man konnte, um ſig) in poſtaliſcher Hinſicht glatt zu ſtellen. Die Poſt ſollte nach dem Erſten Ruhe haben, damit ſie ſich von der An⸗ ſtrengung der Tariferhöhung erholen könnte. Eine men⸗ ſchenfreundliche Geſinnung! Aber wie ich„aus ſicherer Quelle und von durchaus zuverläſſiger Seite“ erfahre, wa es auch nur lauterſte Menſchenfreundlichkeit, die die Pof zu ihrer Tariferhöhung veranlaßt hat. Es iſt ja befaunt daß trotz Achtſtundentag, Kurzarbeit, Weekend zu viel ung zu angeſtrengt gearbeitet wird. Der ungeſunde Juſtand muß beſeitigt werden, und beſonders muß jede überfſüſſige Arbeit, die mit Unluſtgefühlen verbunden iſt und nichta einbringt, unterbleiben. Dazu gehört in nicht geringem Umfange das private Brief- und Kartenſchreiben. May ſchiebt es dann auch tunlichſt auf die lange Bank, ſucht nack ttichhaltigen Ausreden, um ſeine Schreihfaulbe“ zu en, ſchuldigen, und ſtoppelt ſich mit Mühe und Not eine kiäg⸗ liche Epiſtel zurecht, falls man nicht mehr umher kaun. Run erbarmt ſich die Poſt unſer. Wir brauchen uns nichl mal auf die Tariferhöhung zu berufen, wenn wir die Schreiberei unterlaſſen, man verſteht ſchon ſo, es it ein ſtillſchweigendes Uebereinkommen, das von beiden Seiteß reſpektiert wird. Ob dauernd, iſt zwar fraglich. Die neue klaſſiſche Marke mit dem markanten Kopf Beethovens wird vielleicht wenigſtens die Mufikfreunde zur 9 ***** lieben, wie die Literaturfreunde gern Schiller und Goetye⸗ Bee hoven ſelbſt war fein eifriger Briefſchre 10 über eine Portoerhöhung wütbe alu geen a er aben. Im Wirtſchaftlichen pflegte er, der ſo erſchmwen. eriſch aus dem Schake ſeines Gen us ſchenkte. ſehr ſparſam Um ſie nicht zu ſehen, ſtürzen ſich die ö ——.—.⸗ 2 u ſem, um ver Junggeſenie lag deswegen mit ſeren ale in beſtändigem Streit. Die nächſte der laſſiſchen Briefmarken dürfte die Mozart⸗Marke ſein. In der„Hochzeit des Figaro“ ſpielt ja auch ein Brief eine dedeutungsvolle Rolle, allerdings ein anonymer, und iner den die Poſt nicht befördert.. Hitze ſoll träge machen und ein ſtarkes Ruhebedürfnis hervorrufen. Trotz der Hundstagshitze wird aber lebhaft em Tanze gehuldigt. Namentlich iſt es der Charleſton, auf zen die männlichen und weiblichen Tanzbeine verſeſſen ſind. das Geſchlenker lockert die Kniegelenke, und aus den Knie⸗ elenken muß ſich ein Strom des Wohlbehagens durch den körper ergießen. Man wird im kommenden Herbſt und Winter aber doch weniger Charleſton als Heehie⸗Jeebie ind Bananas⸗Slide tanzen. Von dieſen beiden friſchimpor⸗ ierten Niggertänzen feſſelt beſonders der Bananas⸗Slide, veil man dabei ſolche Bewegungen auszuführen hat, als zutſche man auf einer Bananenſchale aus.(Slides gleiten. zusgleiten!) Großſtädter, die öfters auf den Straßen auf ichtlos weggeworfenen Bananen- und Apfelſinenſchalen zusrutſchen, bringen für den neueſten Schwof ſchon einige Uebung mit. Ein reizendes Bildchen, wenn ein Tanzpär⸗ hen bald nach rechts, bald nach links, nach vorn und hin⸗ en rutſcht! Außerdem ſoll nach dem Beſchluß des eng— iſchen Tanzlehrer-Kongreſſes der„Yale“ getanzt werden, der eine Kombination von Tango, Foxtrott, Charleſton ind Blues iſt. Wird man bei einem Tango alſo nicht lug, was es für einer ſein ſoll, wird es wohl ſtets ein Dale ſein. Die Engländer müſſen immer etwas Veſonde⸗ zes haben. Sie beſitzen jetzt auch das teuerſte Pferd: Call Boy“, den Sieger des diesjährigen engliſchen Der⸗ dys, der für 1200000 Reichsmark verkauft wurde. Das iſt zuch für einen Derby-Sieger eine rieſige Summe und eine zweifelhafte Kapitalsanlage, da ſchon mancher be⸗ zühmte Renngewinner nachher eine traurige Niete wurde, nie kaum noch die Futterkoſten lohnte. Mir wäre ein Pferd nicht ſo viel wert. Doch es war auch ein Engländer, der für ein Pferd ſogar ein Königreich geben wollte— der Halunke Richard III., als es ihm an den Kragen ging ind er auf flintem Roß ausreißen wollte. Aber zer bot den hohen Preis aus Angſt: gezahlt hätte er W ee * Aus Heſſen. Belohnung bei Aufdeckung von Brandſtiftung Darmſtadt, 4. Auguſt. Die heſſiſche Brandverſiche⸗ rungsanſtalt ſichert aus Anlaß der bedenklichen Zunahme verdächtiger Brände in einzelnen Bezirken und Gemein⸗ den allgemein eine Belohnung von tauſend Mark zu, durch deſſen, Tätigkeit ein Brandſtifter entdeckt und der⸗ geſtalt überführt wird, daß ſeine rechtskräftige Verurtei⸗ lung wegen vorſätzlicher Brandstiftung erfolgt. Haben mehrere Perſonen bei der Entdeckung erfolgreich mitge⸗ wirkt, ſo findet eine Verteilung der Belohnung ſtatt. 0 Mainz.(Betriebsunfall.) Beim Drehen eines Eiſenteils ſprang dieſer aus der Einſpannung und ſchlug dem Arbeiter gegen den Kopf, ſo daß der Be⸗ Dauernwerte bewußtlos umfiel und ſofort mit dem Fa⸗ brikauto ins Städtiſche Krankenhaus Mainz verbracht werden mußte. Daſelbſt muß durch Röntgen feſtgeſtellt werden, ob außer Gehirnerſchütterung auch noch eine Schädelbruchverletzung vorliegt. Lebensgefahr ſoll nicht beſtehen. 5 Aus dem badiſchen Lande. Der Mannheimer Hauptbahnhof wird umgebaut. Mannheim, 4. Aug. Die Reichsbahn hat ſich nun bereit erklärt, als vorläufige Verbeſſerung des Haupt⸗ vrfahren. sge! 8 m Herlbſt dieſes Jahres begonnen und ſo gefördert wer⸗ ben, daß die Fertigſtellung ſpäteſtens im Frühjahr 1929 erfolgt. ö bahnhofes einen vollſtändigen Ambau des Aufnahmege⸗ bäudes an ſeiner jetzigen Stelle vorzunehmen, wofür eine Summe von 1,5 Millionen Reichsmark aufgewendet wer⸗ den ſoll. Es iſt vorgeſehen, die Faſſade des Bahnhofs⸗ gebäudes in etwa 10 Meter Breite in den Bahnhof- platz hineinzuſchieben. Dadurch erhält das Bahnhofsge⸗ bäude eine Grundfläche, die um rund 60 Prozent größer iſt, als die des beſtehenden Gebäudes. Dementſprechend wird der Bahnhofsplatz einige Veränderungen durch Weg⸗ nahme von Anlagen und Verlegung der Straßenbahngleiſe Der Umbau des Bahnhofsgebäudes ſoll noch Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 5. Auguſt. Der hohe Druck, der in ziemlicher Stärke beinahe nahe ganz Europa umfaßt, wird ſeinen Einfluß weiter urchſetzen, ſo daß auch in Süddeutſchland bei anhalten⸗ er Nordoſtſtrömung völlige Aufheiterung eintreten und anger andauern wird. Vorausſichtliche Witterung bis Sams- ag: Fortdauernd heiter, trocken und warm, nordweſt⸗ iche Winde. Fortbeſtand der ſchönen Witterung für die jächſten Tage wahrſcheinlich. 6 * Adreßbuch für Viernheim. Was bisher ſchon oft vermißt wurde, das Vorhandenſein eines Adreßbuches., iſt nun endlich Tatſache geworden. E enthält im Namens ⸗ verzeichnis alle hieſigen Familien. Ueber den Wert elnes Adreßbuches werden ſich wohl alle einig ſein, denn es laun für Gewerbe und Handel zur Anknüpfung von Geſchäftsver⸗ bindungen nur nützlich ſein. Das gleiche gilt auch vom Krelsadreßbuch. Erſteres iſt zum Preiſe von 1,50 Mk., während das letztere zu 3,50 Mk. bei dem Mel debüre des hieſigen Polizelamtet erhältlich. » Reichsbanner. Am Sonntag, den 7. Auguſt, begeht die hieſige Gemeinde die offiztelle Verfaſſuag s ⸗ feier. Aus dleſem Anlaß hat das Reichbanner ein Pro⸗ gramm aufgeſtellt, das dem Verfaſſungs⸗Gedenklag elnen würdigen Verlauf ſichert. Der Voetheſchulhof mlt ſeinen ſchattenſpendenden Bäumen iſt gerade wie zum Feſtplatz ze⸗ ſchoffen. Es ſollte daher Niemand verſaͤumen, an dleſer vaterläadiſchen Kundgebung ſich zu beteiligen. Bei allem Weh, die die heutige Zeit mit ſich bringt, gibt uns die Verfaſſung doch die Grundlage, anf der eine erſprießllche Aufbauarbeit nur möglich und uns zu lichteren Höhen führt. Die Parole helßt für den Sonntag: Auf zur Verfaſſungs⸗ feier in den Goetheſchulhoſ!— Heute Abend iſt Mitglieder veiſammlung des RNeichsbanners in der„Gambrinus halle“. Eiſcheinen der Kameraden iſt Pflicht.