————— Anzeiger Viernheimer Tageblatt Nernheim leunheimer Zeitung—. Bternhetmer Nachrichten) kaun nicht Lac gewinnen, aber leicht kann sich ſeder einen Gewinn verschaffen durch eine sichere gute Erdbeerernte, wenn er die richtigen, durch langjährige Versuche und Auswahl durchgezüchteten echten Sor- ten anbaut. Wir liefern solche kräftigen Pflanzen von nur wirklich bewährten Sor⸗ ten wie: Sieger, sehr früh, große Früchte, 100 St. 3.50, Stück 2.—. Hindenburg, Riesen- erdbeere, Frucht ca 100 gr. wiegend, 100 Stek. 5 50, 50 Stück 3.—. Perle, beste, immertra- gende, 100 Stek. 6.50, 50 Stck. 3.80 Soſiath, immertragende Riesenwalderdbeere, 100 St. 6.—, 50 St. 3.25. Versand per Nachnahme. Unsere neue Preisliste über Blumenzwiebeln Obstbäume usw. ist erschienen und wird 5 umsonst zugesandt. Walker 8 Co., Samenbau, Erfurt—8 26. eee eee, benlrat-Ihealer Tel. 27. Moderne Lichtſpiele Tel. 27 8 based lg bede gönn ind Fubu Der Fergie Einwohnerſchaft und im Beſonderen unſerer wt. Kundſchaft diene zur gefl. Mitteilung, daß wir unſere Kinds, Kalbs⸗ u. Schweine⸗ Metzgerei ab 1. Auguſt l. Is. an Herrn Otto Boſſert über⸗ geben haben. Indem wir für das uns in ſo reichem Maße entgegengebrachte Vertrauen beſtens danken, bitten wir, dasſelbe auch unſerem Nachfolger entgegenbringen zu wollen. Hochachtend Adam Ringhof 5. und Frau. 8 Bezugnehmend auf vorſtehende Anzeige teilen wir * K 5 — Morgen Sonntag, den 7. August, von 3 Uhr ab, findet im Gasthaus zum 5 „Grünen Baum“ ein Gartenfest verbunden mit Konzert und Preiskegeln ö N i (Sternhetmer Bürger- Zig,— Stiernh, Volksblatt) Srſseint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 5 An 3 Mf. frei ius Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. bas achtſeitige illuſtrierte N bei Genntagz blatt„Sterne unb Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ 5 0 mittags 8 Uhe, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer ſalenber.— Unnahme von Abennements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗ Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. erſtes, Alteſtes u. erfolgreichſtes Lekal⸗Arzelgeblalt in Piemheſn N Aeblat der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants 55 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt eigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzetle koſtet 75 15 die Reklamezeile 60 Pfg. ziederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ Uilhge neue Und gebrauenle möbel Kücheneinrichtungen 75, 125, 175—360, Schlaf⸗ zimmer mod., eiche, 3 tür. 465, Dipl⸗Schreib⸗ tiſch 55, 95, Verliko 28, 55, pol. u. eich. Bufetis 175, pol. eichene und Metallbetten, Diwan 35, 45 bis 110, Speiſeſchrank Chaiſelonque 28, 48, statt.— Abends 8 Uhr Fortsetzung, unter gütiser Mitwirkung des Männergesangver- eins„Harmonie“ und eines bekannten Pistzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme Mannheimer Humoristen. an betimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Wewähr nicht übernommen werden. kurt a. R.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Zu zahlreichem Besuche laden wir rern f . 225 Samstag, den 6. Auguft 1927 ganz ergebenst ein. Insbesondere bitten . Jahrgang facgagggaagamauaagamadaamaam wir die hiesigen Kegelbrüder um ihr Er- eee erer 181 Für vorzügliche Speisen und Achtung! Zwei Monumental- Weltſtadt⸗ Schlager. 0 0 1 1 5 4 1 f 5 15 . —— — .—— Carl Haas Gaſtwirt. Erinnern scheinen Getränke wird bestens Sorge getragen. des Hegelkuns aemanma ber Vorstand ö Bücherſchrank, Ma⸗ tratzen 17, 25, 35 und verſchied. billig zu verk. 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Feuerwehren des Kreises Heppen- heim; Lichtbildervortrag und techn. Belehrung. „: Schluhßübung der freiw. Feuerwehr Viern- heim; darauf Angriffsübung. Anschließend Mittagessen in den Lokalen. Nachm. 2 Uhr: Aufstellung des Festzuges in der Wein- heimer- und Blauehutstrasse, Spitze am Kriegerdenk- mal. Der Festzug bewegt sich durch die Weinhei- mer-, Mannheimer-, Stein-, Rathaus, Neuhäuser-, Anna-, Lampertheimer-, Bürstädter-, Ludwig- und Lorscherstraße zum Festplatz. Daselbst Dohr gung, Fsfrede dad knthunung des neuen Banners. Abends 8 Uhr: Festball im Gasthaus zum gold. Engel. Montag, den 15. August 1927. Von 10 Uhr ab: Frühschoppen und Konzert auf dem Fest- platz. 5 Nachm. 2 Uhr: Aufstellung der Wehr, Festjungfrauen und Schuljugend usw. am Spritzenhaus. Abmarsch daselbst nach dem Festplatz; hierauf Volks- und Kinderbelustigung. Abends bei eintretender Dunkelheit Großes Feuerwerk Der Festausschuß. CCC CCC(CeCe * TT.. ̃. ̃... ̃ ̃ ̃.. 1. Der große aktuelle Schlager: Pais agg hei Tag u. Nacht ggg ga Ein luſtiger Film in 6 Akten. Ein Blick hinter die Kuliſſen einer Weltſtadt. Pariſer Leben! Pariſer Luft! Die Geſchichte einer abenteuerlichen Bummelfahrt vom Eiffelturm durch Apachenkeller, nächtliche Straßen, Polizeiſtuben und geheimen Nachtlokalen. Als zweiter Schlager:— Ein Spitzenfilmwerk der Deulig Der Großfilm aus dem zariſtiſchen Rußland Der h Frauenbändiger a ac. Aintanannnahthataghttadtetdttcgiuht tete titutgtutttutthted Die romantiſche Liebe eines ruſſiſchen Prin⸗ zen, der allen Frauen gefährlich iſt und ſein Herz an eine kühle Engländerin verllert. Eine atemraubende Handlung von Kairo bis nach Petersburg. Wahre Begebenheit. Die Ufa Woche bringt ſtets das — Neueſte aus aler Wen— Dieſes Großſtadt⸗Programm müſſen ſie ſich anſehen. Gonntag mittag Große Kinder⸗BVorſtellung. Spielzelten: g Samstag ab 8 Uhr, Sonntag ab ½8 Uhr,! Ab 9 Uhr iſt nochmals das ganze Programm zu ſehen. 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Anfang kommendei Woche findet die Miniſterbeſprechung ſtatt. 16: Italien verzichtet auf die Ligu'dation desjenigen feindlichen Eigentums in Italien, das noch nicht ſequ ſtriert oder liquidiert iſt. 18: Aus Waſhington wird berichtet Coolidge eine neue Seeabrüſtungskonferen nach Waſhington einberufen wl. ꝛ6: In hieſigen politiſchen Kreiſen giaubt man nicht daß Präſident Coolidge in die Angelegenheit Sacco Vanzetti eingreifen werde, da der Präſident ſtets del Meinung geweſen ſei, daß der ganze Prozeß eine Ange, legenheit der Gerichte von Maſſachuſett jet. — Präſiden Jahre 1929 Nachklänge zum Genfer Abbruch. Starke Eindruck in London. d Berlin, 5. Auguſt. Der Abbruch der Genfer Seeabrüſtungskonferenz hat n London einen ſtarken Eindruck hervorgerufen. Miniſter⸗ präſident Baldwin iſt von der Regierung ſofort von dem ergebnisloſen Ausgang der Konferenz unterrichtet vorden. Bis zum Augenblick hat Baldwin ſeine öffentliche Erklärung über ſeine Auffaſſung zu dem Zuſammenbruch der Konferenz noch nicht abgefaßt, doch kann kein Zwei⸗ ſel darüber beſtehen, daß die Regierung die vom erſten Cord der Admiralität Bridgeman in ſeiner Erklärung in Genf zum Ausdruck gebrachte Hoffnung, in vollem Um— ang teilt, daß der Zuſammenbruch keine ungünſtigen po— itiſchen Rückwirkungen haben möchte. Die Londoner Blätter veröffentlichen die erſten Meldungen über den Abbruch der Konferenz in ſenſationeller Auf— machung. Die Berichte werden mit Ueberſchriften ver— ehen wie„Die letzten Szenen hinter den Kuliſſen“, Amerika lehnt zwei britiſche Angebote ab“ und„Ein⸗ tellung des Flottenbaues von Amerika abgelehnt“. Die Pariſer Preſſe. Zum Abbruch der Seeabrüſtungskonferenz nimmt die heutige Pariſer Morgenpreſſe nur teilweiſe Stellung. Aus den, Kommentaren der Rechtsblätter ſpricht eine ge⸗ wiſſe Genugtuung, wenn nicht gar unverhoh⸗ lene Schadenfreude über den Mißerfolg. Der „Matin“ freut ſich, daß der von ihm prophezeite ergeb⸗ zisſoſe Ausgang der Konferenz eingetroffen iſt. Aller⸗ dings meint das Blatt, daß man das Recht, ſich über . Krieger⸗ U. Golpaten verein„Teutonia 25 a Morgen Sonntag, den 7 ds. 5 ) mit nachfolgendem Bedingungs“ Jedermann freundl. eingeladen S οοοοοοπνε das Fiasko zu freuen, den Feinden überlaſſen könne. Im übrigen betont der„Matin“, daß bei der Abrüſtung nicht für alle Länder dieſelbe gleiche ſtarre Formel angewendet werden könne, und daß Frankreich zur Aufrechterhal— ung des Friedens zum Nutzen aller ein mächtiges Heer brauche, während Deutſchland ohne einen Soldaten an feinen Grenzen ruhig ſchlafen könne, da es niemand an⸗ greifen wolle. Kellog hofft auf einen ſpäteren Ausgleich. Nach Meldungen aus Newyork ſtellt Kellogg in einer Erklärung noch feſt, daß er den Genfer Fehl- ſchlag nicht als endgültig betrachte. Er vertraue darauf, daß die in Genf geleiſtete Arbeit ſich nicht als unnütz erweiſen werde. Er hoffe, daß es gelingen werde, lach vorherigen Beſprechungen zwiſchen den beteiligten fegierungen eine Baſis für einen Ausgleich der verſchiede⸗ en Anſichten zu finden. In keiner Weiſe würde der ehlſchlag der Genfer Konferenz die herzlichen Beziehun⸗ beendeter offizieller Verfaſſungs, e zen zwiſchen Großbritannien und den Vereinigten Staa— en berühren. Die deutſchen Küſtenſorts. Ein unberechtigtes Kontrollverlangen. Berlin, 4. Auguſt. „Deutſchland ſteht auf dem Standpunkt, daß es leine üſten bauten oder Küſtenforts beſitzt, die ir dendwie als unzuläſſige Nüſtungsmaßnahme angeſehen werden könnten! Demgegenüber verſuchen die alliierten Militä achverſtändigen, die ſich immer noch, obwohl ihre iſſion nach Feſtſtellung der Entwaffnung Deutſchlande krledigt iſt, in Berlin aufhalten, weitere Anläſſe zu kon⸗ rieren, um ihre Funktionen beibehalten zu können und als einen ſolchen Anlaß die deutſchen Küſtenbefeſtigungen zu benützen. Auch die alliierten Regierungen haben ſich chon mit dieſer Frage befaßt und wie man hört, iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß von Seiten der Botſchafterkon⸗ leren; die Zulaſſung einer Inſpektion dieſer Anlagen ur die Militärſacnerſtänbiaen verlangt wird. „.. Sollte das wirtuch der all ſein, ſo würde ein ſolche Vorgehen in ſtärkſtem Widerſp 1 5 5 den Vereſn barungen ſtehen, die man ſeinerzeit in Genf getroffen hatte. Na) dieſem Abkommen geht, nach der Feſtſtellung der deutſchen Entwaffnung das Kontrollrecht an den Völ bund. über und venn man ſich auf Seiten der Entent. wirklich durch die paar deutſchen Küſtenforts in ſeinen „Sicherheitsgefühl beunruhigt fühlt, hätte man loyalen zeiſe die vorgeſehene Inſpektion durch den Völkerbund derlangen und vornehmen laſſen können. Bisher iſt noch kein Erſuchen an die deutſche Regierung geſtellt worden aber die Tatſache, daß die Regierung zu der Angelegen heit noch ſchweigt, ohne die aus London kommende Mel— dung zu dementieren, dürfte ein ſicherer Beweis dafür ſein daß man auch im äriſen Amt eine Aufbauſchung dieſer Angelegenheit b ö Die Frage der deutſchen Entwaffnung. Ein Schrasden Briands an den Völkerbund. Paris, 5. Auguſt. Die Pariſee Preſſe veröffentlicht in großer Auf⸗ machung ein Schreiben Briands vom 22. Juli an den Völkerbund, die Vollmachten der Botſchafterkonferenz ſo⸗ weit ſie die Kontrolle der deutſchen Abrü⸗ ſtung betreffen, dem Völkerbund zu übertragen. Die Veröffentlichung wird von einer Reihe von Zeitungen durch folgende, anſcheinend halboffizlöſe Bemerkung ein⸗ geleitet:„Die neue, von Deutſchland eröffnete Kam⸗ pagne, durch die es vermeiden will, daß die Alllierten oder der Völkerbund zu einer Nachprüfung der Ent⸗ waffnung des Deutſchen Reiches ſchreiten, insbeſondere ſowejt ſie die Küſtenbefeſtigungen Deutſchlands betrffft, erſcheint unangebracht. Die kürzlichen Enthüllungen über den Amweg, auf dem Deutſchland ſeine Armee zu ver⸗ mehren beabſichtige, beweiſen, daß eine Kontrolle durch⸗ zus notwendig iſt. Selbſtverſtändlich ſei es der Völker⸗ bund. dem dieſe Kontrolle zufällt.“ Der„Matin“ erinnert daran, daß die Botſchafter— konferenz nicht in der Lage ſei, Deutſchland die ge— wünſchte Quittung für ſeine Abrüſtung ausz.l⸗ ſtellen, bevor nicht in allen ſtrittigen Fragen endaültige Klarheit geſchaffen ſei(Küſtenbefeſtigung und Polizeiſta⸗ tut). Die betreffenden Nachprüfungen müßten nunmehr gemäß dem Brief Briands dutch die zuſtändige Kom⸗ miſſion des Völkerbundes durchgeführt werden. Dieſe Kampagne iſt wohl als ein neuer Verſuchsballon Frankreichs zu werten, eine neue Kontrolle feſtzu⸗ legen, obgleich die techniſche Abwicklung der Kontrollen 5 längſt durch die Note vom 12. Dezember 1923 erledigt iſt. — 7* 2** Die Oppoſition gegen die Sowjete Aenderung des außenpolitiſchen Kurſes? E Moskau, 5. Augut. Die Mißerfolge des Sowjetregimes in England. China und Perſien haben die oppoſittonelle Portei innerhalb des ruſſiſchen Kommunismus erheblich geſtärkt, was ſchon darau hervorgeht, daß man ſich von ofſtzieller Seite der Parteileitung bemüht, einen Aus⸗ ſchluß der Oppoſitionsführer aus der ruſſiſchen Partei in erzielen. Bei der Tagung des Zentralkomitees, die gegenwärtig ſtattfindet. wird die Entſcheſdung fallen. Es geht daher. wie man hört, in den Sitzungen ſehr kehhaft zu. Im übrigen hat der bekannte Kommuni⸗ ſtenführer Sino wie in einer Anſprache verlangt, das. der außenpolitiſche Kurs vollſtändig geändert werde. Ins⸗ beſondere dürfe Rußland nicht dem ausländiſchen Kapeta! ausgeliefert werden. i f Die Oppofſition wendet ſich vor allem gegen die Uebertreibung einer drohenden Kriegsgefahr durch die Parteileitung und ſtellt feſt, daß ein Krieg bei den ruſſi. ſchen Arbeitern äußerſt unpopulär ſei. Wie nun der Kamp! ausgehen wird, ob man die Oppoſitionsführer weiterhir in der Partei läßt oder ob man ſie ausſchließt, das ein— ſteht feſt, daß ein Riß durch die kommuniſtiſch Partei Rußlands geht, der nicht ſo leicht wieder zugekleiſtert werden kann und der unter Umſtänden den Ausgangspunkt für einen vollſtändigen. Zerfall bildet. Es beſteht kein Zweifel darüber, daß die kommuniſtiſche Partei Rußlands in ihrer Leitung gegenwärtig kein, überragende Perſönlichkeit beſitzt, die geeignet wäre, auf diner gemeinſamen Plattform die widerſtrebenden Ele⸗ nente zuſammenzuführen. Man ſieht erſt jetzt, was die Sowjets durch den Tod Lenins verloren haben. Der Zwieſpalt in der Partei wird ſich natürlich auch in den den Komintern angeſchloſſenen Gruppen entſprechend aus— pirken. Daß das der Fall iſt, ſehen wir ja ſehr deut⸗ ich bei uns ſelbſt. 2 Heute 2 Blätter Zu den Erklärungen des Prinzen Carol. Die öffentliche Meinung in Rumänien. . 1 N O ee 5. Auguſt. Die Pariſer rumäniſche Geſandtſchaft iel 7 in Telegramm aus Bukareſt, in dent Jeg nd erklärungen des Prinzen Carol hätten auf die öffentliche Meinung in Rumänien keinen Eindrucd ſe macht. Man betrachte die Frage der Thron⸗ olge als endgültig gelöſt, und niemand denke daran, einen Appell an Prinz Carol zu richten. Die von ellen Parteien im Parlament abgegebenen Erklärungen jeßen darüber keinen Zweifel. Was in dieſem Augen⸗ lick die rumäniſche Oeffentlichkeit beſchäftigt, ſei die Frage bie die Konſol'dieruna des Handes in erzielen ſei Generalſtreik in Amerika! Als Proteſt gegen das Sacco-Vanzetti⸗Urteil. 2 Newyork, 5. Auguſt. Die Kommuniſtiſche Arbeiterpartei hat in einer Mas ſenverſammlung der letzten Nacht alle Arbeiter in den Vereinigten Staaten aufgefordert, am nächſten Dienstag um 12 Uhr in den Generalſtreik einzutreten, als Pro⸗ teſt gegen die Hinrichtung von Sacco und Vanzetti. Die Polizei ſchützt die Stadt durch ſtarke Wachtrupps gegen Bombenattentate. In Waſhington bewacht die Geheimpolizei die ſtaatlichen Schatzkammern und die ande— ren Staatsgebäude, ebenſo das Haus Kellogs wegen et⸗ waiger Bombenattentate von Anhängern Saccos und Vanzetti. Für Kellogg iſt außerdem eine Spezialwache als Schutz gegen Meuchelmord geſtellt worden. Sacco und Vanzetti bezeichnen in einem offenen Brief, in wel— chem ſie die Anarchie verherrlichen und den Gouverneur angreifen, dieſen als den ſchuldigen Mörder. Der Brief ſchließt mit einem Hoch auf die Anarchie. Deulſcher Wellrekord im Dauerflug. 52 Stunden und 23 Minuten in der Luft. ' Deſſau, 5. Auguſt. begannen. Die beiden Flieger Riſticz und Edzard gann um 23,55 Uhr mit ihrem Flugzeug die 42. Runde Doſſau Leipzig. Das Flugzeug hatte damit als geſchloſſene Strecke 4200 Kilometer zurückgelegt. Dazu kommen etwa 1000 Kilometer, die geſtern während des nebligen Wet⸗ ters rund um Deſſau zurückgelegt wurden. Am 0,01 Uhr hatte die Junkersmaſchine den don dem Franzo⸗ ſen Drouhin aufgeſtellten Weltrekord von 4400 Kilo⸗ metern im Streckenflug gebrochen. Kurz nach 10 Uhr kündigten die beiden Weltrekordflieger ihre Landung durch das Abſchießen einer weißen Leuchtkugel an. Am 109.14 Uhr ſind ſie auf dem Deſſauer Flugplatz glatt gelandet, nachdem ſie 52 Stunden und 23 Minuten in der Luft. geblieben ſind. Bis zur letzten Minute ergab ſich ein ein⸗ wandfreies Arbeiten ſämtlicher Teile des Flugzeuges. Begeiſterter Empfang der Flieger. Die beiden Flieger wurden bei ihrer Landung von Profeſſor Junkers, der mit Gattin, Tochter und Sohn 9,10 Uhr im Flugzeug von Warnemünde kommend hier gelandet war, und von Vertretern der Behörden, dar— unter dem Staatspräſident Deiſt und dem Re⸗ gierungspräſidenten von Deſſau begrüßt. Die geſamte Belegſchaft des Werkes und das Zahlreiche Publi⸗ kum ſtürzten auf das Flugzeug los und brachen in be⸗ geiſterte Jubelrufe aus. Nachdem die Flieger, die einen außerordentlich friſchen Eindruck machten, geduldig das Filmen über ſich hatten ergehen laſſen, ſprach Profeſſor Junkers ihnen den Dank für ihre große Tat aus. Er betonte in ſeiner Rede, daß die Tat ganz Deutſchland zu Ehren gereiche und ſchloß mit einem Hoch auf das deutſche zaterland. Die Menge ſang ſpontan das Deutſchlandlied. 11. 90 Prof. Huge Junkers. Dann ſprach Direktor Schleitzing von den Junker verken, der gleichzeitig allen Förderern und Freunden insbeſondere den Vertretern der Behörden, von Reichs. zegierung, von Staat und Fiadt. Darauf bealück.