Die Beſieuerung des Wertzuwachſes. 8 Neue Vorſchriften.. In den letzten Jahren beſchränkte ſich die Wertzu⸗ „ abeſteuerung auf die Erfaſſung des Wertzuwachſes aus dem in der Inflationszeit erworbenen Grundbeſitz. 15 ſonſtige Grundſtückswechſel wurde im allgemeinen teuerlich nur durch die Grunderwerbsſteuer erfaßk, zu der an Stelle einer beſonderen Wertzuwachsſteuer die Stadt⸗ und Landkreiſe erhöhte Zuschläge erheben dürften. Dieſe Zuſchläge ſind nunmehr beſeitigt worden, da es geboten erſchien, an Stelle der automatiſchen, auf die Lage des Einzelfa es keine Rückſicht nehmende Beſteuerung des Wertzu achſes durch Zuſchläge zur Grunderwerbsſteuer eine den beſonderen Verhältniſſen des Einzelfalles ange⸗ paßte E.ſaſſung des tatſächlichen Wertzuwachſes durch eine beſonde e Wertzuwachsſteuer treten zu laſſen. Die Er⸗ hebung einer ſolchen Wertzuwachsſteuer kann ſeitens der Stadt- und Landkreiſe nur im Wege des Erlaſſes beſon⸗ derer Wertzuwachsſteuerordnungen erfolgen. ——— Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 6. Auguſt. Der Schwerpunkt des hohen Druckes hat ſich bereits auf Nordweſt⸗Europa zurückgezogen und verliert immer mehr den Einfluß auf unſer Gebiet. Wir kommen in den Bereich kleiner Tiefdruckwirbel, die über Weſteuropa entſtanden ſind und ſich von dort über Mitteleuropa ausbreiten. Nach ſchwülem Wetter ſind vielfach Gewitter und, bei tieferem Eindringen der ſchon unterhalb 2000 Meter Höhe verlaufenden weſtlichen Strömungen gewit⸗ 0 0 8 Regenfälle mit nachfolgender Abkühlung zu er⸗ warten. Vorausſichtliche Witterung bis Mon⸗ tag: Vielfach Gewitter, zunächſt noch ſchwül, weitere Luftzufuhr mit weiteren Gewilterregen und nachfolgender Abkühlung. . Poſttarif⸗Kurioſa. Der neue Poſttarif mit ſeinen erhöhten Inlandsgebühren führt dazu, daß verſchiedene Sendungen in das Ausland weniger Porto beanſpruchen im Inland. Während man eine Druckſache von 57 ramm innerhalb Berlin jetzt mit 5 fennig franki muß, kann man für denſelben Tarifſatz die gleiche Orachſache auch bis Amerika und Auſtralien ſenden. Ungünſtiger noch geſtalten ſich aber für den deutſchen Poſtbenutzer die Dinge bei Geſchäftspapieren von 250. Gramm. Eine ſolche Sendung koſtet innerhalb Berlins, wie innerhalb Deutſch⸗ lands 30 Pfennig, ins Ausland jedoch nur 25 Pfennig. Aehnlich liegen die Verhältniſſe bei den Tarifſätzen für Warenproben. Die 100 Gramm Sendung koſtet inner⸗ halb Deutſchlands 15 Pfennig, für das Ausland jedoch nur 10 Pfennig. Die 250 Gramm Sendung für das Inland 30 Pfennig, für das Ausland nur 25 Pfennig. Miſchſendungen, ſoweit ſie nur Druckſachen und Waren⸗ proben enthalten, koſten 100 Gramm in Deutſchland 15 Pfennig, ins Ausland jedoch nur 10 Pfennig. Während der neue Poſttarif nun auch im Briefverkehr die 8⸗Pfen⸗ nig⸗Stufe gebracht hat, weigert ſich die Poſt nach wie vor, die Pfennigrechnung einzuführen. Gebühren, die für nicht⸗ oder unzureichend freigemachte Briefe und Poſt⸗ karten erhoben werden, und die das Eineinhalbfache des Jehlbetrages ausmachen ſollen, werden auf volle 5 Pfg. abgerundet und auch im Telegrafenverkehr wird der Ge⸗ ſamtbetrag an Gebühren für ein Telegramm auf einen durch 5 teilbaren Pfennigbetrag aufgerundet. Das ſteht im Widerſpruch zu früheren Bekanntmachungen anderer Reichsſtellen, die darauf hinausliefen, die Pfennigrechnung wieder zu Ehren zu bringen. — Reklameangaben auf Briefumſchlägen. Für den Auf— brauch von Briefumſchlägen, die nach der Poſtordnung auf Grund einer am 19. März 1926 ergangenen Be⸗ ſtimmung unvorſchriftsmäßig ſind, iſt eine Friſt bis zum 1. Oktober 192“ feſtgeſetzt. Verſuche, eine Verlängerung der Friſt zu erreichen, ſind erfolglos geblieben. Trotzdem wird ſich das Reichspoſtminiſterium einer Verlängerung der Friſt kaum entziehen können, wenn der einwand⸗ freie Nachweis er acht wird, daß bei den einzelnen Fir⸗ men noch erheblich. Vorräte an alten Briefumſchlägen mit vorſchriftswidrigem Aufdruck vorhanden ſind. Die Fir⸗ men werden daher gebeten, möglichſt bald der Handels- kammer mitzuteilen, in welchem Umfange ſie noch über unvorſchriftsmäßige Umſchläge verfügen und bis zu wel⸗ chem Zeitpunkt et. a dieſe Vorräte vorausſichtlich ver⸗ braucht ſein werden. Hierbei wäre anzugeben, wann die Briefumſchläge mit dem Aufdruck beſtellt oder geliefert wurden und unbedingt zu vermeiden, daß neue, etwa im Jahre 1927 erfolgte Lieferungen als alte Vorräte ungegeben werden. Das Bild auf der Briefmarke. leken, g Was die Poſtwertzeichen erzählen. Von Arno Wehlau. Nachdruck verboten.) Neue Briefmarken in Sicht.— Eine wirkungsvolle Kul: turpropaganda.— Warum George Waſhington populär an würde.— Siſtoriſche Poſtwertzeichen.— Eine Fundgrubt i für den Heraldiker. Die ſoviel bekämpfte Portoerhöhung iſt nun Tat: lache geworden. Die einzige Kategorie von Menſchen, die daran eine, allerdings auch nicht ganz ungetrübte, Freude hat, ſind die Briefmarkenſammler. Mit dem Er⸗ ſcheinen der neuen Portoſätze zu acht und fünfzehn Pfennig wird auch die Schaffung entſprechender neuer Briefmarken abtig, die jedoch erſt in vier bis ſechs Wochen zu haben ſein werden. Die Achtpfennigmarke ſoll das Bild Beet. hevens zeigen. Soweit man hört, iſt für die Fünfzehn⸗ ofennigmarke das Bild des erſten deutſchen Reichspräſiden. ten, Friedrich Ebert, in Ausſicht genommen. „ Damit iſt der Plan der Schaffung einer Marken. Der ſeihe deutſcher Köpfe wieder etwas verr o lſtändigt worden, Es war ein guter Gedanke, auf den Briefmarken des deut; ſchen Reiches die Bilder von Männern zu zeigen, die als Vertreter des deutſchen Reiches bekannt und berühmt ind. Eine eindringlichere Propaganda für deutſche Kul⸗ lur und deutſches Weſen konnte gar nicht gemacht werden Dieſe Ehrung bedeutender Männer durch Briefmar⸗ kenbilder iſt allerdings nicht neu. Traditionsgemäß zei. gen beiſpielsweiſe die engliſchen Briefmarken den Kopf es, jeweiligen Herrſchers Großbritanniens im Bilde Außerordentlich populär ſſt der Begründer der amerikani. ſchen Freiheit, George Waſhington, in aller Welt wohl gerade auch dadurch geworden, daß die am meiſten ge brauchte, amerikaniſche Zweſf⸗CTentmarke ſeinen Kopf in Bilde zeigte. Auch Abraham Lincolns Charakterkopf iſ überall in der Welt bekannt, weil er doch eine amerika niſche Briefmarke ſchmückt. Selbſt das Porträt des Prä⸗ ſidenten der rebelliſchen Südſtaaten, Jefferſon Davis, haf auf einem amerikaniſchen Poſtwertzeichen ſeine Verewi⸗ gung gefunden. Die Bilder ihrer Könige zeigen die kan, dingviſchen Staaten von jeher auf ihren Briefmarken Kaiſer Franz Joſefs gütiges, weißbärtiges Antlitz waf 10 den meiſten der alten öſterreichiſchen Briefmarken zu jehen. Zweifeellos vermitteln 1 Markenbilder hiſtoriſchſ Kenntniſſe oder regen doch zur Beſchäftigung mit der Ge— chichte des Landes an, dem ſie entſtammen. In viel grö. zerem Maße gilt das noch von Jubiläumsmarken, wi eßf 3.. eine mir dem Bude Hindenburgs anläßlich des ichtzigſten Geburtstages des Roichspräſidenten erſcheint Das Jubiläum der Entdeckung Amerikas wurde in den Vereinigten Staaten uta. durch die Herausgabe einer beſonderen Serie von Marken gefeiert, die in äußerſt in⸗ ereſſanten. Bildern Einzeldarſtellungen aus der Entdek⸗ ſungsgeſchichte der Neuen Welt gaben. Die Südameri⸗ aniſchen Staaten insbeſondere haben eine Unmenge ſol⸗ her hiſtoriſchen Marken, die neben Köpfen von Staats⸗ nännern und Generälen alle möglichen Epiſoden aus der Heſchichte dieſer Länder darſtellen. Starke Anregung und hohen Propagandawert bieten zuch viele ſogenannten Kolonialmarken, insbeſondere die Englands und Frankreichs durch bilneriſche Darſtellung 'on Menſchen, Tieren und Landſchaften aus dem betref⸗ enden Kolonialgebiet. Die deutſche Kolonialpropaganda zat es ſeinerzeit verſäumt, von dieſem wichtigen Mittel Hebrauch zu machen. Das Markenbild des Schiffes mit her ſtändig wechſelnden Inſchrift des Namens der be⸗ leffenden Kolonie hatte lange nicht den Reiz, wie es zielleicht Darſtellungen charakteriſtiſcher Menſchen, Tiere lnd Menſchentynen aus dieſen deutſchen Kolonien gehabt zätte. Eine weniger auf den erſten Blick wirkende, aber lichtsdeſtonenitſer ſehr intereſſante Wirkung haben auch liefenigen Marlen auf den Beſchauer, die Wappen und ſonſtige Symbole ihres Landes zeigen. Die alten deut⸗ hen Briefmarken ſind nach dieſer Richtung hin geradezu ine Fundgruhe für den, der ſich für Wappenkunde in⸗ ereſſiert. In der Zeit der neuen Sachlichkeit, in der wir etzt leben, ſind ſolche Symbole immer mehr und mehr on den Briefmarkenbildern verſchwunden. Man gibt ut der Wirklichkeit nähere Darſtellungen. Die ewige Säerin im Morgenrot auf Frankreichs Marken iſt deshalb doch nicht verſchwunden. Die erſten Marken, die in hat Deutſchland nach dem Kriege herauskamen, verſuchten l ibenſo ſymboliſch zu wirken. Es gab da Schmiede, die den Amboß ſchlugen, eine wunderliche rote Eiche und ehr ſtiliſtiſch ausſehende Männer, die ſich mit Backſteinen ihleppten. Man wollte mit dieſen Markenbildern den Mainz. ſtanden, in zwei keiner! den wackeren meiſter ſein. zeplanten Wiederaufbau bes be Es war ein gutge meinte fiel Anklang fand. weil die ilder keinem lünſtleriſchen G So erzählen uns die Bild jeichen mancherlei W bon der Geſchichte 970 ſaten Schichten fremder Völker, U d zum Studium und haben einen ungeheuren Propagandawert. ei Mark, der Verkau Die Inhaber der beteili reiches Geſtändnis abgelegt. Waren, die ſie hergeſtellt hat nehmern durch d fand wieder Tanz ſtatt. den ſchattigen Wald oder Strahlen hernieder. Reichstreffen vertreten 1 der Ortsmeiſterſchaft Wann die Vertreter der D. kommen, iſt noch unbeſtimmt. glänzender Empfang werden, da Viernheims Name rühm⸗ lichſt heute in der Sportwelt Deutſchlands genannt wird. Wir gratulieren iſſenswertes. — 22 Aus Heſſen. :(Millionen⸗Spritbetrug.) Weinbrennerei mittle N der Zeit vom Nove 1927 eine halbe Million Liter M zwei Millionen Liter Deſtilate, del zu bringen. Es handelt ſich un A.⸗G., die 1925 in unter Geſchäfts franzöſiſchen Kaufmann Georges P Gewinn erſichtlich, daß Siegern!— er au Geographi aubte das der Vor⸗ ulſchen 0 umpoll⸗ r Verſuch, d Ausführung der Marken⸗ eſchmack entſprach. ü f unſeren Poſtwert⸗ Sie tragen Kenntniffe e ihres Landes in die ie regen zum Rachden⸗ vor allen Dingen 7 2 7 er aher nicht Eine ren Umfanges in Mainz hat es ver⸗ mber 1926 bis Juli ſtonopol⸗Sprit, das ſind widerrechtlich in den Han⸗ u die Firma Ohlenſchläger n. Zahlungsſchwierigkeiten geriet, ſich aufſicht begeben mußte, und die von dem 8 ayen erworben wurde. des Schwindelunternehmens wird daraus der Geſtehungspreis für den Liter etwa fspreis aber acht Mark betrug. gten Firma haben ein umfang⸗ Eine große Menge der ten, wurden bei Großab⸗ ie Staatsanwaltſchaft beſchlagnahmt. Sonntags Chronik. Das geſtrige Wetter war ſo recht zu einem Feſtſonntag geeignet. Die Temperatur war durch den von Samstag auf Sonntag niedergegangenen Regen abgekühlt und der Staub niedergehalten. Im Laufe des Vormittags entſchwanden die Wolken am Himmel, die Sonne kam zu ihrem vollen Recht. Und Er war eine Hund letzten 14 Tage ſchon mehrm Noch am Sonntag Früh gl die Veranſtaltung im Goethf war Gott ſei Dank nicht ſo, brachten hochſommerlich heißes Wetter, ſ ſagte Verfaſſungsfeier reſtlos durchgeführt Wir berichten hierüber auf 3. Seite.— Eine weitere Beran⸗ ſtaltung, die des Kegel Klub„Alemannta“ im Gaſthaus zum grünen Baum verdient Erwähnung. konnte das vorgefehene Programm glatt durchgeführt werden.— Der Turnerbund beteili feſt in Leimen, von dleſem, ſehnlichen Preiſen heimkehren donnten. wie? Frage Stagshitze, wie dieſe in den als auf der Menſchheit laſtete. Reichsbanner, daß chulhof ausfallen müßte, dem und Nachmittag odaß die ange⸗ werden konnte. Auch hier gte ſich am Gauturn⸗ Verein und Turner mit an⸗ Ein„Gut Heil“ In verſchiedenen Gaſtſtätten — Das Central⸗Theater hatte trotz der Hitze recht guten Beſuch aufzuweiſen.— Wer nicht Feſt⸗ oder Tanzbummel mitmachen wollte, den zog es in blieb zu Haus.— Heute, Mon- tag früh ſandte die Sonne ſchon beizeit ihre brennenden Es iſt Sommerszeit! Ruhiger Sountag. Trotz der enormen Hitze am geſtrigen Sonntag ſind Ruheſtörungen beſonderer Art nicht zu melden. Es kam nur 1 Perſon zur Anzeige. Glinzender Erfolg der O. J. K. in Köln. ö Wie bekannt, begaben ſich Ende le Sportler zum Reichstreffen der Digg. halben iſt man geſpannt, wie ſich die hieſigen Sportler ſchlagen werden. Heute Montag früh ging aus Koln ein Telegramm ein, aufgegeben am Sonntag 135 Uhr. Hanf zweiter Reichsmeiſter im 1 500 mLauf. Nach Stand der Vorrunde wird wo tzter Woche DI. nach Köln. Allent⸗ hl Dortmund 1. Reichs⸗ Für die D. J. K. ein glänzender Erfolg, wenn man bedenkt, daß das Viernheim zum erſtenmale beim ſt und Hanf ſich beim Austragen eine Sehnenzevrung zugezogen J. K. aus Köln zurück⸗ Jedenfalls wird ihnen ein Ortsgewerbeverein Morgen Dienstag abend ÿ9 Uhr Bauern-VHerein. Zur Stoppelſaat empfehlen wir: 1a. Königsberger Saatwicken, Erbſen Frühkleeſamen, Weißrüben ſowie Deutſchen und ewigen Kleeſamen alles in beſtkeimender Ware.— An Fufterartitel haben wir an Lager: Futtermehl, Kleie, Mais- und Haferſchrot, Malztreber, Schnitzel, Palm kuchen uſw. erhältlich in ber Buchdruckerei Viernheimer Anzeiger. Der Vorſtand. Porſtandsſtzung im Gaſthaus„Zum Engel“. Hierzu ſind alle Innungsmeiſter und deren Stellvertreter freundlichſt eingeladen. Jedes Hand⸗ werk ſoll vertreten ſein. Der Vorſtand. eee Einlegſchweine, 1 Schreibtiſch, 3 Fahr⸗ räder, 3 Vertikow, 2 Kleiderſchränke, 2 Ferkel, 2 Sofa, 1300 Zigarren, 1 Plüſchſofa. Gernsheim, den 5. Auguſt 1927. Litter s, Gerichts vollzieher. Wieder eingetroffen! Allgäuer Stangenkäſe pd. 30 ff. Deſſertkäſe Schweizerkäſe ſaftige Ware/ Pfd. 40 Schweizerkäſe ohne Rinde teilig, Schachtel 1.— Vers te berunos-Anzeige. 2 c Dienstag, den 9. Auguſt 1927, nachm. ff. Münſterkäſe 2 Uhr ſollen im Rathaushof in Viernheim Camembert die nachverzeichneten Gegenſtände zwangs⸗ Reue Heringe weiſe gegen Barzahlung verſteigert werden: Oelſardinen 1 Küchenbüffet, 6 Nähmaſchinen, 2 Neue Kartoffeln Neue Grünkern ganz und gemahlen. Süßrahmtafelbutter täglich felſch. Alois Walter Empfehle: Neue Kartoffel 10 Pfd. 60, Futter⸗ gelbrüben, Weizen⸗Futtermehl, Weizenkleie, und verſchiedene Sorten Hühnerfutter. Heinrich Faltermaun Moltkeſtr. 15. Telefon 76. Stück nur 109 Portion 18.3 % fund 18.3 Portion 204 / Pfund 40 friſche Ware, Portion 25 Stuck 10 200 gr. Doſe 45 10 Pfund 60 Saͤmtliche zu bedeutend herabgeſetzten Prelſen. Aug. Specht, 86 Frachtbriefe en Lederwaren Hilge nee Una gebrauente möbel! 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Autsblatt der Hefſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants Plazvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſitamt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Bewähr nicht übernommen werden. iernheimerfinzeiger (Slernheimer Bürger- Zig:— Sternh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzetle koſtet 75 Pag., die Reklamezelle 80 51g. 183 Neues in Kürze. 8: Butſchafter von Hoeſch hat ſich nach Paris zur, begeben und wird die Geſchäfte der deutſchen Botſchafl ö wieder übernehmen. 1: Der Vetrug in der preußiſch⸗ſüddeutſchen Klaß. ſenlotterie wird Gegeuſtand einer Interpellation im Land lag ſein. Die für heute augeſetzte Ziehung wird am ache Tage verſchoben. ze: Die deutſchen Delegierten beim kommuniſtiſchen Par- teikongreß in Moskan haben eine Erklärung gegen die Trotzkiſche Parteioppoſition abgegeben. 12: Die franzöſiſchen Militärflieger Weiß und Aſſo⸗ laut, die zum Fluge Paris—Kaſpiſches Meer auſ⸗ ſteigen wollten, ſind durch die ungünſtigen Wetterver⸗ hältniſſe bisher am Abflug verhindert worden. 26: Nach aus Portugal vorliegenden Nachrichten hereſch dort eine neue Miniſterkriſe. Der Rücktritt verſchiedenc⸗ Mitglieder der Regierung ſoll bevorſtehen. Als Urſach der Kriſe wird eine Differenz zwiſchen Regierung un Armeeleitung bezeichnet. :: Das vom Gouverneur Fuller eingeſetzte beratend Komitee hat, wie aus Boſton berichtet wird, einen Berich über die nachträgliche Ueberprüfung des Falles Sacco un Vanzetti veröffentlicht. Das Komitee teilt die Anſicht de Gouverneurs und iſt der Auffaſſung, daß den Verurteilte jede Chauee im ordentlichen Gerichtzwerſahren gegeben ie Geptembertagung in Genf. Die proviſoriſche Tagesordnung. O Genf, 8. Auguſt. Die proviſoriſche Tagesordnung, der am 1. Sep⸗ lember unter Vorſitz von Villegas⸗Chile beginnenden 46. Seſſion des Völkerbundsrates, wird vom Völkerbunds⸗ ſekretariat ſoeben etwas verſpätet und in gekürzter Form veröffentlicht: Der Nat wird ſich mit dem Tätigkeitsbe⸗ ticht ſeiner Kommiſſionen(Wirtſchaft. Finanz, Mandate, zeiſtigen Zufammenarbeit uſw.) befaſſen. Dann mit dem Bericht der internationalen Konferenz zur Beſchaffung liner internationalen Notſtandshilfe, die unter dem Prä⸗ ſidium des gew'eſenen Reichsminiſter Külz im Juli ſtatt⸗ gefunden hat, ſowie mit dem Bericht über die Tätigkeit der dritten internationalen Verkehrskonferenz, die in der zweiten Hälfte Auguſt ſtattfinden wird. Denn wird ſich der Rat mit der entſprechend den Beſchlüf en der Welt⸗ rtſchaftskonferenz vorzunehmenden Neuorganiſation eines Wirtſchaftsorganis mus zu beſchäftigen haben, wei⸗ ler mit den Verſuchen des Norwegers Nanſen, die arme⸗ niſche Flüchtlingshilfe am Lehen zu erhalten und ſchließ⸗ lich mit den Fragen der Stadt Danzig. Sier kommt zuerſt der Bericht des Luftausſchuſſes der Militär⸗ kommiſſion in Betracht, der ſich bekanntlich im vorigen NRonat in ſehr zweidentiger Weiſe über die Frage der Zi⸗ pilluftfahrt auf dem Danziger Gebiet ausgeſprochen hat. ines der ſchwierigſten Probleme dürſte der ungariſch⸗ kumäniſche Optantenſtreit werden, der ſich ſeit 1923 hin t und im März und Juni ds. Is. nicht ge⸗ löſt werden konnte. Endlich kommt die Differenz zwi⸗ chen der griechiſchen und der deutſchen Vul⸗ anwerft, bezüglich der Erbauung eines von der grie⸗ chiſchen Regierung beſtellten Kreuzers zur Verhandlung. den Griechenland jetzt unter Berufung auf Artikel 190 und 192 des Verſailler Diktates nicht übernehmen will. ——22—— 22 Für Gacco und Vanzetti. Drohender Generalſtreik in Amerika. London, 8. Auguſt. i Das internationale Sacco⸗Vanzetti⸗Verteldigungsko⸗ mitee hat einen Plan veröffentlicht, nach dem Morgen, dem Vortag der Hinrichtung Saccos und Van⸗ jetig, ein ausgedehnter Generalſtreik ein⸗ ſetzen ſoll. Dieſem Plan zufolge droht oas Komitee die Schlüſſelinvuſtrien in Newyork City einſchließlich der Ver⸗ ehrsmittel und der Anlagen an der Waſſerfront lahm⸗ zulegen. Das Komitee erklärt, daß die Mehrheit der Colorado⸗Vergarbeiter die Arbeit niederlegen werde. Wei⸗ ter hat das Komitee allen Arbeitern empfohlen, ſich am Dienstag nach Charleſtoun in Maſſachuſets zu begeben. wo Sacco und Vanzetti eingekerkert ſind, um dort eine eihe von Demonstrationen abzuhalten. Newyorker Polizei hat Inſtruktionen erhalten. „Mann und jede Frau zu verhaften, die verdächtig emen, Gewalttätigleiten zu begehen. Eine große An⸗ ahl, van Perſonen itt bereite nach den veschiedenen Po⸗ Weiſtationen gebracht worden, wo ſie einem eingehenden erhör über ihre Perſonalien und Zugehörigkeit zu 55 ner der erteidiaer Saccos und Vanzeftis hat ſich nach Dedham Dienstag, den 9. Auguft 1927 Jegeben, ul ben Alltag zu Hellen, einem meduen Progger durchzuführen, da neues Beweismaterial vorläge. Ein an⸗ derer Rechtsanwalt der Verurteilten hat Antrag auf Hin⸗ usſchiebung der Hinrichtung geſtellt. Der, Antrag iſt dem Staatsſekretär des Gouverneurs von Boſton unterbrei⸗ tet worden, da der Gouverneur ſelbſt nicht anweſend war. Zehn Minuten Verkehrsſtreik in Paris. — Nachdem die Regierung jede Kundgebung für Sacco und Vanzetti auf den öffentlichen Plätzen von Paris unterſagt hat, berief das„Verteidigungskomitee“ eine Maſ⸗ ſenverſammlung im Bois de Vincennes ein, die ſoweit bis jetzt bekannt iſt, ohne Zwiſchenfälle verlief. In dem Zuge, an dem ungefähr 100 000 Perſonen teilnahmen, ritt die Schweſter Vanzettis. Um Ausſchreitungen und ein Fortpflanzen der Kundgebung nach Paris zu ver⸗ hüten, wurde ein ungeheures Polizeiaufgebot entſandt. Flugzeuge, die mit Radioſtationen ausgerüſtet waren. überflogen den Zug der Manifeſtanten. Außerdem war eine feldmarſchmäßige Infanterieabteilung hinzugezogen. Au, Beſchſuß der Gewerkschaft der Transpo arbei⸗ ter ſtellten geſtein nachmittag von 3.00 bis 3.10 Uhr ſämtliche Straßenbahnen, Verkehrs-Kraftwagen und die Pariſer Dampfboote den Verkehr ein. Die kommuniſti⸗ ſchen Gewerkſchaſten und der Bauarbeiterverband forder⸗ ten ihre Mitglieder auf, morgen in einen 24ſtündigen Proteſtſtreik einzutreten. Heute werden außerdem in Lyon, Lille, Saint Etienne und Boulogne und morgen in Breſt die Gewerkſchaftsmitglieder die Arbeit niederlegen. Nach⸗ dem gleich nach Bekanntwerden der Entſcheidung des Gou⸗ verneurs Fuller der polizeiliche Ueberwachungsdienſt in der Umgebung der Pariſer Botſchaft der Vereinigten Staaten verſtärkt wurde, wurden ſeit geſtern noch repu⸗ blilaniſche Garden eingeſetzt; außerdem wurden Bereit⸗ ſchaftspolizei in der Nachbarſchaft des Botſchaftsgebäudes konzentriert. Demonſtration auch in London. Geſtern nachmittag fand am Trafalgar-Platz in Lon don eine kommuniſtiſche Demonſtration über die Hinrich⸗ tung Saccos und Vanzettis ſtatt die gleichzeitig gegen die britiſche Intervention in China und gegen den Bruch der Beziehungen zu Sowietrußland richtete. Hauptred— ner war der engliſche Kommuniſt Tom Mann. Nach der Verſammlung wurde ein Demonſtrationszug gebildet, der zur amerikaniſchen Botſchaft zog. Eine Deputation der der Eintritt in die Botſchaft geſtattet wurde, legte Proteſt⸗ ſchriften vor. 2 Polen und Litauen. Keine Wilnaverhandlung. Berlin, 8. Auguſt. Wie aus Kowyo berichtet wird, iſt auf die in letzte Zeit immer wieder auftauchenden Gerüchte über bevor, ſtehende Wilnaverhandlungen zwiſchen Polen und Litauer letzt ein ſcharfes Dementi ſeitens der litauiſchen Regierung erfolgt. Das Sprachrohr von Woldemaras„Lietuva“ erklärte mit größter Entſchiedenheit, daß der in Poler weilende Profeſſor Herbaczewſki weder beauftragt, noch ageſandt ſe', um Verhandlungen mit Polen zu führen Seine Propaganda für die polniſch-litauiſche Verſtändi gung geſchehe auf eigene Fauſt. Die litauiſche Regierung ei zwar ſtets bereit, ſich mit Polen zu verſtändigen, abe iur mit der Bedingung, daß Polen auf Wilna verzichtet Die Deutſchlandͤhetze. Diplomatiſche Vorſtellungen in Paris und London? de Berlin, 8. Auguſt. Da anläßlich der Verfaſſungsfeier ſowohl der eichskanzler wie auch ſämtliche Reichsminiſter in Ber⸗ in anweſend ſind, wird am 10. Auguſt das Kabinett zu iner Sitzung zuſammentreten. In dieſer Sitzung ſoll vor lllem die Verſchlechterung der außenpolitiſchen Situation jeſprochen werden und darüber Beſchluß gefaßt werden, velche Maßnahmen gegenüber den außenpolitiſchen An⸗ reundlichkeiten, die uns in letzter Zeit ſo zahlreich zuteil jeworden ſind, zu ergreifen ſind. Wie wir hören. beab⸗ ichtigt man durch die diplomatiſchen Vertreter in den Ententeſtädten Schritte unternehmen. laſſen, um auf die Wirkung, die durch das Verhalten der Ententemächte in Deutſchland hervorgerufen worden iſt, die Außenmini⸗ ter der Entente hinzuweiſen und eine Klärung der Si⸗ ſuation anzubahnen. 8 8 Es dt dpngend notwendig, daß von deutſcher Seite einmal ernſtlich den Treibereien, die von amtlicher und orivater Seite beſonders in London, Paris und Brüſſel gegen Deutſchland inszeniert worden ſind, ein Ende zu bereiten oder feſtzuſtellen, inwieweit ſich die fremden Re⸗ gerungen damit identifizieren. Nach dem Ergebnis dieſer Demarchen wird Deutſchland ſeine Einſtellung zur aus- wärtigen Politik für die Zukunft vornehmen müſſen. Schon die nächſte Völlerbundsratsſitzung gibt ut⸗ ſchen Delegation die Möglichkeit, Konſeguenzen der jeuen Lage zu ziehen. Hoffentlich überſieht ma n Ententeſtaaten nicht, daß Deutſchland auch noch 2 0 n der Hand hat, die es ausſpielen kann. F 44. Jahrgang Perſien und Rußland. Vor dem Abſchluß des Handelsvertrages. D Riga, 8. Auguſt. meldet wird, können die ruſ— Handelsvertragserhand⸗ len ſo gut wie abgeſchloſſen gelten. Eine Einigung ſt bereits in den Fragen der Fiſchereikonzeſſionen, der Zölle und der Freihäfen erzielt worden. Ein Entwur für den endgültigen Vertrag iſt nach Teheran per Luft⸗ poſt abgeſandt worden. Die Unterzeichnung des Ver— trages wird dieſer Tage erwartet. Wie aus Teheran ge— leeldet wird, haben die amerikaniſchen Finanzſachverſtän— digen im perſtſchen Finanzminiſterium ihre Demiſſion ein— gereicht. Die Rücktrittsgeſuche der amerifaniſchen Beam— len erfolgten, weil der Vertrag des Hauptſachverſtändigen Dr Millspaugh von der perſiſchen Regierung nich erneuert morden iſt. Die perſiſche Regierung verſucht auf zütlichem Wege, den Konflikt beizulegen. Die Amerikaner derlangen jedoch die Wiedereinſtellung des Hauptſach— berſtändigen ehe ſie ihre Arbeiten wieder aufnehmen. .. Wie aus Moskau ge iſch-perſiſchen 7 Soweitrußland ſieht Gefahren. Riga, 8. Auguſt. Wie aus Moskau gemeldet wird, wird dort das Scheitern der Genfer Abrüſtungskonferen; auf die vornherein bei den Teilnehmern herrſchende Abt ſicht zurückgeführt, die Abrüſtung nicht durchzuführen. Dag Scheitern der Konferenz an ſich werde die Sowjetregie— rung nicht berühren, wenn nicht in Genf eine Annäh e rung zwiſchen England und Japan eingefädel worden wäre, die zu Beſorgniſſen Anlaß gebe. Ja pa verfolge in der letzten Zeit eine überaus aktive Politik, die insbeſondere auf Koſten der ruſſiſch-japaniſchen freunde ſchaftlichen Beziehungen gehen müſſe. Ein japaniſch-eng⸗ liſches Bündnis würde in Moskau als gegen Rußland ge— richtet aufgefaßt werden. Japan habe aus der letzten Unterbrechung des engliſch⸗apaniſchen Bündniſdes ſchein⸗ bar nichts gelernt. Es ſehe nicht die egoiſtiſchen Ziele, Ziele, die die britiſche Regierung verfolge. Die So we jetregierung würde gegebenenfalls aus der Tat: ſache eines ſolchen Bündniſſes ihre Konſequenzei ziehen müſſen. 2 — 5— Aus dem In⸗ und Auslande. Keine weiteren Feme⸗Opfer in Döberitz geſunden. Berlin, 8. Auguſt. Die von der Berliner politi— chen Politei in Döberitz angeſtellten Nachgrabungen ſind lach angeblichen weiteren vergrabenen Femeopfern, nach— dem ſie mit aller Gründlichkeit betrieben worden waren, erfolglos»ingeſtellt worden. 5 Hoeſch beim Reichsaußenminiſter. Berlin, 8. Auguſt. Der deutſche Botſchafter in Paris, v. Hoeſch, hat heute dem Reichsaußenminiſter einen Be⸗ ſuch abgeſtattet. Er wird Berlin erſt nach dem Verfaſ⸗ ſungstage verlaſſen und die Zwiſchenzeit benutzen, ſich über die Vorgänge zu orientieren, die ſich während ſeines Krankheitsurlaubs zugetragen haben. Zur Nachfolgeſchaft Hörſings. Magdeburg, 8. Auguſt. Der Miniſter des Innern hat den Landeshauptmann der Provinz Sachſen, Herrn Dr. Hübner empfangen, ihm von der Abſicht des Staats⸗ miniſteriums Kenntnis gegeben, den Profeſſor Dr. Wän⸗ tig in Halle zum Oberpräſidenten der Provinz Sachſen zu ernennen und ihn erſucht, die Zuſtimmung des Pro— vinzialausſchuſſes zu dieſer Ernennung zu veranlaſſen. Der Innenminiſter und der Landeshauptmann ſind übereinge⸗ kommen, dem Vorſitzenden des Provinzialausſchuſſes vor⸗ zuſchlagen, von der Einberufung des Provinzialausſchuſſes zu einer Sondertagung abzuſehen u die Angelegenheit auf die nächſte ordentliche Sitzung. 13. September zu ſetzen. Ricciotto Garibaldi kommt nach Deutſchland? Paris, 8. Augquſt. Der von der franzöſiſchen Re⸗ gierung als faſchiſtiſcher Lockſpitzel ausgewieſene Oberſt Ricciotto Garibaldi, dem die engliſche Regierung die Auf⸗ enthaltserlaubnis verweigert hat, hatte die Abſicht, nach Frankreich zurückzukehren. Die franzöſiſche Regierung haf ihn jedoch wiſſen laſſen, daß ſie ſeine Rückkehr unter keinen Umſtänden geſtatten werde. Hier glaubt man, daß Gari⸗ baldi verſuchen wird, in Deutſchland ein Aſyl zu finden. Neue Reſerviſtenrevolten in Frankreich. Paris, 8. Auguſt. Nach der„Humanitee“ kam es auf dem, Manövergelände von Chalon zu einer Revolte, in dem 46. Infanterieregiment, indem Rufe wie:„Nieder mit dem Krieg“ laut wurden. Beim Ausrücken wurde die Internationale angeſtimmt. Als ein aktiver Leutnant die Reſerviſten zur Rede ſtellte, und mit Kriegsgericht drohte, wurde er mit dem Rufe:„Schlagt ihn tot“ empfangen. N ——— — ——— —— —— —— 8 n 0 N 4 5 0 0 ———— 5 Ein ſchweizeriſch⸗italjeniſcher Grenzzwiſchenfall. Baſel, 8. Aug. Auf der Garzirola⸗Spitze am Lu⸗ gano⸗See wurden ſechs Schweizer auf Schweizer Boder von italieniſchen Faſchiſten een du und nach Come überführt. Zwei der Verhafteten wurden ſofork wieder freigelaſſen, während die übrigen vier in Haft behalter wurden. weil ſie Piſtolen bei ſich trugen. Das ſchweizer politiſche Departement iſt ſofort bei der italieniſchen Re⸗ gierung vorſtellig geworden und hat die Freilaſſung der Verhafteten verlangt. Schwere Korruption bei der ſpaniſchen Marokko⸗Armee hat ein Prozeß gegen 31 Offiziere der Marokkoarmee, un zwar 18 Oherſte und 13 Hauptleute, wegen verſchjedene Anregelmäßigkeiten, beſonders in den Magazinen vor Ceuta und Larrache, ſein Ende gefunden. Sämtliche An geklagte erhielten den ſtrikten Abſchied. Der deutſche Ozeanflug. Ende dieſer Woche Start der Flieger. * Deſfſau, 8. Auguſt. Als Ergebnis der Beſprechungen in den Junkers⸗ werken iſt anzuſehen, daß die deutſchen Ozeanflieger mit Rückſicht auf die Wetterlage erſt Ende dieſer Woche zum Ozeanfluge ſtarten werden. Auch dann wird der end⸗ gültige Startbeſchluß ſelbſtverſtändlich von den Wetter⸗ meldungen abhängen. Die beiden für den Ozeanflug beſtimmten Junkers⸗ maſchinen W 33 ſind ein Frachttyp, der ſich namentlich auch bei dem vorjährigen Seeflugwettbewerb in Warne⸗ münde ſehr gut bewährt hat. Sie ſind in ihrem In⸗ nern ſo umgebaut worden, daß das größere Mittel⸗ ſtück von Tanks ausgefüllt iſt, durch die in der Mitte ein Laufgang zu der im Schwanz befindlichen kleinen Kabine führt, wo eine Hängematte angebracht iſt. Die Führerſitze ſind zum Schutz gegen etwaige Unwetter ganz jeſchloſſen. Beide Maſchinen ſind äußerlich in einer Be⸗ zonfarbe gehalten. Kurz vor dem Start werden die bei— den Maſchinen auf die Namen„Europa“ und„Bre— men“ getauft werden. Riſticz und Edzard werden die Europa“ fliegen, die ſie auch bei der Aufſtellung des Dauerrekords benutzt haben, Looſe und Köhl die„Bre⸗ nen. Jedes Flugzeug wird drei Perſonen mitführen. da außer dem amerikaniſchen Journaliſten Knickerbocker auch der Propagandachef des Norddeutſchen Lloyd, von Hünefeld, mitfliegt. Die Führer, die alle vier Übrigens auch erprobte Feldflieger ſind, rechnen damit, daß ſie bei mittleren Wetterverhältniſſen etwa 40 bis 45 Stunden brauchen. Sie werden auf dem ganzen Flug Gegenwind haben: daraus erklärt ſich die längere Dauer. Ein aus⸗ detetcnter Fachmann, Kapitän König, rechnet damit, aß auch um dieſe Jahreszeit immerhin noch mit Winden von 40 Kilometer Stundengeſchwindigkeit gerechnet werden muß. Der Grund der Verzögerung des Startes bis in die zweite Hälfte der Woche iſt in der augenblicklichen meteorologiſchen Lage zu ſuchen. Amerikaniſche Anterſtützung. Der Berliner amerikaniſche Botſchafter hat ein Ka— beltelegramm an das Auswärtige Amt in Waſhington neſandt. indom er pon dom hoenarſtohondon Mmorifaklun Madrid, 8. Aug. Vor dem hieſigen ane r deutf nkersmaſchin 9 und eine Aueh e der deutſchen Regierung u 0 ſtutzung der Flieger durch viermaſige telegrap 155 . Wet: terangabe der amerikaniſchen Stationen ibermittelſe. Da: amerikaniſche Außenminiſterium hat ſich in einem Ant wortte egramm zur Ueßermittelung der Wetternachrichten nach dem mitgeteilten Schema bereit erklärt. 5 Paris und die deutſchen Ozeanflüge. Die franzöſiſche Preſſe iſt über die bevorſtehend n deutſchen Ozeanflüge ſtark beunruhigt, da ie ſurchtet, daf die Deutſchen den Ozean vor den Franzoſen überqueren, Andererſeits fehlt es nicht an warnenden Stimmen, die behaupten, daß die franzöſiſchen Flieger uicht genü zend borbereitet wären, um mit Ausſicht auf Erfolg ſich an dem Wettkampf zu beteiligen. So ſchreibt„Paris Midi“. daß man nicht ohne Zittern an das Schſckſal der fran zöſiſchen Flieger denken könne. Kein einziger von ihnen habe mit ſeinem Apparat die notwendige Zeit in def Luft zugebracht. Das Blatt fordert von der Regierung, die Flüge nur zu geſtatten, wenn der Flieger einen Probe⸗ lug non mindeſtens 48 Stunden Dauer zurückgelegt hät, den. Man dürfe nicht vergeſſen, daß die deutſchen Flie⸗ zer ſeit zwei Jahren ſich methodiſch für einen Ozean, flug vorbereitet haben. Aus Nah und Fern. Feuerkampf zwiſchen Polizei und Autodieben. Ulm, 8. Auguſt. Zwiſchen Polizei und Autodieber zutſpann ſich geſtern ein reguläres Feuergefecht. Die Per. brecher feuerten auf die Beamten, um ſich der Feſtnahm i entziehen. Ein Mitglied der Bande wurde getöte und zwar durch einen Schuß ſeiner eigenen Waffe. Iwe Verhrecher konnten feſtgenommen werden. Bei de Bande wurden vier Schußwaffen und mehrere hunder Schuß Munition gefunden. Leipzig.(Diergſende Kuh im Leunawerl. zm Leunaperk ſtürzte ſich eine Kuh aus zehn Meter Ent zernung mit geſenktem Kopf auf einen Fleiſcher, verletzt. hu mit den Hörnern am Unterleib und warf ihn in dil guft. Beim Aufſchlagen auf den Boden kam er auf die ziſenhahngleiſe zu liegen und mußte ſchwerverletzt ing Irankenhaus gebracht werden. Das wildgewordene Tien aſte in Hofe umher und zertrümmerte ein Motorrad krſt nach längerer Zeit gelang es, die Kuh einzufangen Leipfig.(Grubenbrand.) Auf der zum Kreis Chernowit gehörenden Braunkohlengrube Goltach ent⸗ ſtand im Sägewerk ein Brand. Drei Wertſtätten wurden eingeäſchert. Die Feuerwehr mußte ſich darauf beſchrän⸗ ken, den Herd auf ſeinen Herd zu beſchränken. Der Gru⸗ benbetrieb erleidet keine Unterbrechung. Erfurt.(Von der Säge zerſchnitten.) In Weſthauſen geriet der Mühlenbeſitzer Otto Conrad mit dem Kopf in eine Kreisſäge. Der Kopf wurde ihm voll⸗ kommen zerſchnitten. Es wird angenommen, daß Conrad in einem Ohnmachtsanfall in die Säge geſtürzt iſt. Sgarbrücken.(Zuſammenſtoß von Zug und Auto.) In der Nähe von Körprich rannte ein Saar⸗ brücker Lieferauto in voller Fahrt gegen den Roffelner Arheiterzug. Ein Reiſender flog bei dem Zuſammenſtoß kopfüber aus dem Kraftwagen und wurde acgen die Zua⸗ Nermomnn on den pr deben der Haupt Hittcocn Horgen und soweit die Vorräte reichen am Freitag leichten alte ingen davon. Saarbrüden.(Ein gefährli er 1 räuber b ei e In Friedrichsthal ge⸗ lang es der Polizei, einen a e e e in der Perſon des bereits mehrfach gorbeſtraften Schloſ⸗ ſers Wilhelm Bach aus Büldſtock feſtzunehmen. Ob⸗ gleich er erſt ſeit einigen Monaten verheiratet war, uner⸗ nahm er mit einem 17jährigen Mädchen eine Rheintour, die ſchließlich in Würzburg endeke, wo den beiden Durch⸗ brennern das Geld aufging. Um wieder zu Geld zu kommen, verübte Bach einen Raubüberfall in der Nacht auf einen unbeſetzten Straßenbahnwagen. Er zwang den Schaffner unter Vorhaltung des Revolvers zur Heraus⸗ gabe des Geldes. Seine Verhaftung konnte durch Ver⸗ rat der Geliebten erfolgen. a Berlin.(Verfahren gegen zwei Beamte der Preußiſchen Generalfotterſe⸗ Direk⸗ tion.) Wie bekannt geworden iſt, haben bei der Preu⸗ ziſchen Generallotterie⸗Direktion beſchäftigte Beamte Loſe der Preußiſchen Süddeutſchen Klaſſenlotterie geſpielt, ob⸗ wohl ihnen dies ſtreng verboten iſt. Der Umſtand, daß auf zwei dieſer Loſe erhebliche Gewinne entfallen ſind, gat Anlaß gegeben, der Angelegenheit nachzugehen. Die Beamten ſind zunächſt ihres Dienſtes enthoben worden. Wie wir erfahren kann das Geſtändnis der beiden betei⸗ ligten Perſonen des Lotterieinſpektors Böhm und des Lotterieſekretärs Schahrnſchein als erwieſen gelten, daß dieſe ſich auf unlauterer Weiſe in den Beſitz von Gewin⸗ nen in Höhe von 100 000 und 50 000 Mark geſetzt haben. Böhm und Schahrnſchein haben es durch engſtes Zuſam⸗ menarbeiten fertiggebracht, daß die von ihnen gewählten Losnummern gezogen wurden. 5 Natibor.(Furchtbare Familientragödie.) In der Nacht erſchoß der frühere Direktor der Deutſchen Bank in Ratibor, Sauerbier, ſeine Frau und ſeine beiden 10 und 12 Jahre alten Kinder und fuhr darauf mit einem Auto davon. Einige Stunden ſpäter wurde er als Leiche in ſeinem Auto aufgefunden. Das Motiv zu der unſeligen Tat iſt darin zu ſuchen, daß Sauerbier vor einigen Tagen wegen falſcher Transaktionen von der Deutſchen Bank friſtlos entlaſſen worden war. Hamburg.(Schweres Automobilunglück.] In Lentföhrden ereignete ſich ein ſchweres Autounglüc, Auf der ſchlüpfrigen Chauſſee geriet ein Automobil, in dem ſich vier Geſchäftsleute auf der Reiſe von Flens⸗ burg nach Hamburg befanden, ins Schleudern und über, ſchlug ſich. Einem Inſaſſen wurde die Schädeldecke einge⸗ drückt. Er war ſofort tot. Einem anderen wurde ein Arm abgeriſſen. Die übrigen Inſaſſen kamen mit leich⸗ teren Verletzungen davon. Frankfurt a. d. O.(Neuer Dammrutſch. Auf der Eiſenbahnſtrecke Frankfurt a. d. O.—Breslar zwiſchen Brieskow und Finkenherd erfolgte ein Damm. rutſch, durch den das Gleis Berlin— Breslau auf etwa 30 Meter verſchüttet wurde. Von einem gerade vorüber fahrenden Leerzug wurden vier Wagen durch den ab rutſchenden Boden zur Seite in das Gleis Breslau.— Ver lin gedrückt. Nach zweiſtündigen Aufräumungsarbeitei konnte das Geleieſe bereits wieder fahrbar gemacht wer den. während das Geleiſe Berlin— Breslau zwölf Stun. Ton deldenstokfen, Woll v. Waschstoffen, Waschtelde, eldentrot zur Hälffe und zwei Drittel des regulären Preises. Reste on Haumwolwaren aller A reien e hg FEE ͤ T.. ˙.————— Vom Leben geheizt Roman von J. S chneider- Foerstl Urheberrechisschulz 1926 durch Verlag Oskar Neisfer, Werdau 485. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „Das verlernt ſich noch,“ behauptete die Kutſchersfrau. „Ei wol Wie ſollt ſich das verlernen! Ein Weib bleibt ein Weib!— Da hat jedes einen Sack voll Mitleid über— gehängt, und wenn du ihm Hoſen anziehſt, die gehen nur bis an die Mitte. Das Herz ſteckt ein für alle mal in einem Weiberkittel. Wäre traurig, wenn's anders wär— ſonſt hätt' der Herrgott ja im vorhinein lauter Mannsvolk auf die Welt ſetzen können.“ Die Alte widerſprach nicht mehr. Er hatte wohl recht — wie immer. Am 1. Dezember waren die Hypothekenzinſen fällig. Es fehlte mehr als die Hälfte. f Das neue Dach der Oekonomiegebäude hatte eine bedeu— tende Summe verſchlungen. Zwei Kühe waren mitſamt ihren Kälbern verendet in Pferd war in eine roſtige Schraube getreten. Der Tierarzt war mehr als ein dutzend⸗ mal gekommen, und trotzdem lahmte es nun. Im Schweine⸗ ſtall lag die Mutter mitſamt ihren vierzehn Jungen tot vor dem Trog. Niemand wußte, woher es kam. „Rotlauf“, konſtatierte der Tierarzt und kam wieder, um zu impfen, und verhängte die Sperre über den Hof. Gertrauds Schritt hatte etwas Taumelndes bekommen. Die letzte Rate für Ettal war nicht bezahlt worden. Und Walter ſchrieb von Weihnacht und Wiederſehensfreude und vom Chriſtfeſt zu Hauſe. In hohen, ſchweren Schaftſtiefeln trabte ſie allein durch den verſchneiten Winterwald und ſortierte Chriſtbäume aus, die allenfalls auf den Markt gebracht werden konnten. Aber alles, was an Einnahmen in die Kaſſe floß, war nicht mehr als ein Tautropfen auf ein glühendes Eiſen. Ein Brief ſchlug Walters Weihnachtsſehnen in Scherben und doch hatte ſie ihr möglichſtes getan, um ihm ein Heim⸗ kommen gewähren zu können; er ſolle die beigelegten fünf⸗ ng Mark entweder zur Heimreiſe b. gen oder ſie zu! etwaigen Bedürfniſſen verwenden. Dazu packte ſie ein kleines Kiſtchen mit Eßwaren und legte Tannenzweige obenauf. Der Junge ahnte nicht, wieviel ſchlafloſe Nächte an dem Gelde hingen, bis die Schweſter ſich von einem Ringe, dem Andenken der toten Mutter, getrennt hatte, um ihm ein Chriſtgeſchenk geben zu können. Als er ſchrieb, er würde in Ettal bleiben, atmete ſie auf. Am Neufahrsmorgen brachte ihr Guonſki ſeine Wünſche dar und kündigte ihr zugleich ſeine Dienſte auf. Ihr farbloſes Antlitz wurde noch um einen Schein blaſſer. „Weshalb, Herr Verwalter,“ brachte ſie mühſam hervor. „Es iſt mir anderweitig ein doppelt ſo hohes Gehalt ge⸗ boten worden wie hier.“ Er beobachtete ſie lauernd. Sie hatte ſich nicht gerade zu ihrem Vorteil geändert, ge⸗ ſtand er ſich ſelbſt. Das ſchwarze Kleid umhüͤllte hagere Formen, die noch im Sommer in mädchenhafter Rundung geblüht hatten, das Geſicht war früher jungfraulich weich geweſen, nun zogen ſich herbe Linien von der fein⸗ geſchwungenen Naſe zum Munde. Das Traumhaft⸗Selige war aus dem Auge gewichen, kühl, forſchend glitt der Blick über Menſchen und Gegenſtände. Nur die Angſt, wie damals am erſten Abend, als er ihr mit den Büchern gegenüberſaß, ſtand auch heute wieder darinnen geſchrieben. Ich kann Ihnen kein doppeltes Gehalt geben, Herr Guonſki,“ ſagte ſie bedauernd. Er nickte und legte einen Poſten Rechnungen auf den Tiſch vor ſie hin. ö „Wenn Sie ſonſt irgend etwas——“ „Unter einer Bedingung würde ich allenfalls bleiben, gnädiges Fräulein.“ „Ja?“ ſprach ſie, wie von einer Laſt befreit. „Werden Sie meine Fraul“ Mit einem hellen Laut wich ſie vor ihm zurück. Er folgte ihr Schritt für Schritt. Ste hatte hinter ſich nichts mehr als die Mauer. Wenn die ihr Halt gebot— Von einem Schwindel befallen, ſchloß ſie die Augen. 10 harte, rauhe Stimme Guonſkis klang dicht vor ih auf: 1 — „Nehmen Sie meinen Antrag an, Gertraud. und bleiben Sie hir als Herrin! Es ſoll Sie nicht gereuen, mein Weib Jorden zu ſein!“ Ab end ſtreckte ſie beide Hände gegen ihn aus. Ihre Augen öffneten ſich und ſahen die Begierde, das ſtürzte eines infolge Reißens des Seiles ab e N ganz Gefühlloſe in den kalten, berechnenden Augen, ſahen die brutale Schächergeſtalt in ihrer unverkappten Lüſtern⸗ heit. „Ich kann nicht, Herr Guonſkil“ „Sie können nicht?“ Er lachte verächtlich auf. „Weshalb d“ „Sie wiſſen, ich bin verlobt!“ „Ach ſo! Das hat in dieſem Fall nichts zu ſagen. Es frägt ſich nur, was Ihnen begehrenswerter erſcheint: ſich das Erbe Ihrer Väter zu erhalten oder den Mann, den Sie zu lieben glauben! Er wird ſein Verlöbnis von ſelbſt löſen, wenn er hört, um was es ſich handelt!“ „Ich kann nicht,— auch wenn er ſein Wort zurück⸗ nimmt!“ Die ſchwammige Geſtalt ſtreckt ſich vor ihr. „Ich bin Ihnen wohl nicht hübſch genug, was?“ Seine Hände greifen nach den ihren, aber ihr Blick läßt ihn einen Schritt zurücktreten. „Können Sſe auch dann nicht, wenn ich Ihnen ſage, daß der ganze Beſitz in meine Hände übergeht— das heißt, o⸗ viel wie bereits mein Eigen iſt.“ Er weidet ſich an dieſem tödlich erſchrockenen dunklen Augenpaar, das ihn faſſungslos erſchrocken anſtarrt. „Das ganze Gut— in— Ihren Händen? Es iſt nicht möglich, Herr Guonſkil“ „Ich kann es Ihnen ja beweiſen,“ ſpottete er.„Dreißig⸗ tauſend Mark zu zwanzig Prozent liegen als Hypotheken von meinem Gelde darauf.“ g „Von Ihrem Gelde——“ „Seit ſechs Jahren,“ unterbricht er das Mädchen,„be⸗ ziehe ich keinen Gehalt. Sechsmal vier macht vierund⸗ zwanzig, dazu die Zinſen——“ „Warum haben Sie keinen Gehalt bezogen, Herr Guonſki?“ „Weil es für mich nicht mehr gereicht hat,“ lachte er be⸗ luſtigt.„Eben deshalb, verſtehen Sie?“ Sie verſtand. 9 5(Fortſetzung 101g 1 ö Kai leien werden dem mit dieſem Buche merkwürd (Zwe te 1 ine n Autounglück.) Ein auf der Rück. 175 e von Frankfurt a. M. befindliches Automobil fuhr auf der Heerſtraße Baſſum⸗Bremen gegen einen Baum Der Fahrer und ein Herr, beide aus Bremen⸗Schwachhau. ſen wurden ſofort getötet, während ein anderer Herr und eine Dame ſchwer verletzt wurden. Durch die Wucht de⸗ Anpralles wurde der Baum entwurzelt und mehrere Me⸗ ter fortgeſchleudert. Die Verletzten wurden dem Kranken. haus zuge ülrk. Der Zuſtand des verletzten Herrn iſt ehr bedenklich , Der Tod in den Bergen. Von zwei Züricher Touriſten, die den Dent du Requin beſtiegen batten und war ſofort tot. Ein weiterer Touriſt aus Zürich fand am Mat⸗ terhorn infolge Erſchöpfung den Tod. i Juammenſtoß in Böhmen. Der Schnellzug von Prag nach Protivin fuhr bei Berann af einen Güterzug 100 Drei Wagen entgleiſten. Perſonen wurden nicht ver⸗ letzt. i —— Börſe und Handel. Marktberichte vom 8. Auguſt. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen bes Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Neue Kartoffeln, inl., 6 bis 7 Wirſing 12 bis 15, Weißkraut 10 bis 12, Rotkraut 16 bis 20, grüne Erbſen 30 bis 40, grüne Bohnen 10 bis 18. Blumenkohl, Stück, 20 bis 60, gelbe Rüben 10 bis 12, rote Rüben 14 bis 12, Spinat 30 bis 35, Zwiebeln 10 bis 12, Knoblauch, Stück, 5 bis 10, Lauch, Stück, 10 bis 12, Kopfſalat, Stück, 10 bis 15, Endivienſalat, Stück, 10 bis 15, Salatgurken, Stück, 20 bis 50, Einmachgurken, 100 Stück, 90 bis 130, Kohlrabien, Stück, 5 bis 10. Mangold 10 bis 15, Rettich, Stück, 5 bis 12, Meerret⸗ lich, Stück, 30 bis 50, Suppengrün, Büſchel, 8 bis 10. Peterſilie, Büſchel, 5 bis 8, Sellerie, Stück, 15 bis 20. Tomaten 30 bis 40, Pfifferlinge 45 bis 50, Aepfel 20 bis 35, Birnen 20 bis 45, Heidelbeeren 55 bis 60, Jo⸗ hannisbeeren 30 bis 35, Pfirſiſche 60 bis 80, Aprikoſen 80 bis 85, Himbeeren 60, Bananen, Stück, 10 bis 20, gitronen 5 bis 10, Süßrahmbutter 200 bis 230, Land⸗ butter 160 bis 180, weißer Käſe 50, Honig mit Glas 150 bis 250, Eier, Stück, 8 bis 16, Hahn, geſchl., Stück 150 bis 500, Huhn, geſchl., Stück 200 bis 700, Tauben, eſchl., Stück 100 bis 120, Rindfleiſch 120, Schweine⸗ f flciſch 110 bis 120, Kalbfleiſch 130, Gefrierfleiſch 70. Maunheimer Produktenbörſe. Beeinflußt durch die billigeren Angebote in Auslandsware verkehrte die hie⸗ ſige Markt in ruhiger Haltung. Man nannte: Weizen, ill., 28 bis 28,50, ausländiſcher 30,25 bis 32,50, Roggen, nl., 23,75 bis 24, ausländiſcher 24,25 bis 24,75, Ha⸗ ſer, ausl., 22,50 bis 24, Futtergerſte 22,75 bis 34, Mais mit Sack 19,50 bis 19,75, Weizenmehl, Spezial 0, 39,50. Brotmehl 31,50, Roggenmehl 34,25 bis 35,75, Kleie 19 dis 13,25, Biertreber 15,50 bis 16,25, Raps 35, alles in Reichsmark die 10 Kilogramm waggonfrei Mannheim. Mauuheimer Schlachtviehmarkt. Dem Schlachtvieh⸗ markt waren zugetrieben: 227 Ochſen, 222 Bullen, 253 fühe, 398 Färſen, 593 Kälber, 3 Schafe, 3117 4Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 61 bis 63, Bullen 52 bis 55, Kühe 50 dis 53, Färſen 62 bis 65, Kälber 76 bis 80, Schafe 40 dis 48, Schweine 64 bis 65. Marktverlauf: Mit Groß⸗ dieh und Kälbern mittelmäßig, ausverkauft, mit Schwei⸗ nen lebhaft und geräumt. Anſterbliche Kinderbücher. Was ſollen unſere Kinder leſen? Von Melitta Kökeritz. (Nachdruck verboten.) Jetzt iſt immer ſoviel von der körperlichen Ertüchti⸗ gung unſerer Kinder die Rede und es ſcheint, als ob von denen, die auf dieſe äußerliche Ausbildung einen ſo gro— ßen Wert legen, oft die innere Erziehung der Kinder ganz vergeſſen wird. Die körperliche Ertüchtigung in allen Ehren, aber auch Herz und Seele der Kinder wollen ihr Recht haben. Die jugendliche Phantaſie verlangt nach Anregung. Dieſes Verlangen kann jeder Erwachſene, der irgendwie Kinder in ſeiner Verwandtſchaft oder Bekannt⸗ ſchaft weiß, leicht erfüllen, wenn er den Kleinen hin und wieder ein gutes Unterhaltungsbuch ſchenkt. Gelegenheiten dazu gibt es ja immer. Nicht nur auf dem Gabentiſch der hohen Feſte ſollen Bücher für die Kinder liegen. Be⸗ ſondere Brapheit und gute Leiſtungen in der Schule be— gründen oft ſchon das Schenken eines Buches. Was aber ſoll man einem Kinde als Lektüre ſchen⸗ ken? Alljährlich werden neue Bücher, Bilderbücher, Mär⸗ chenbücher, Baſtelbücher, Abenteuerbücher für Kinder auf den Markt geworfen. Den Wert dieſer Werke kennt man gicht immer ohne weiteres. Man muß alſo bei ihrem Kauf eine gewiſſe Vorſicht walten laſſen. Viel beſſer iſt es, ſich daran zu erinnern, daß es eine ganze Reihe klaſ⸗ ſiſcher Kinderbücher gibt, deren Wirkung und Wert er⸗ probt iſt und die immer wieder in neuen und ſchönen Ausgaben angeboten werden. Bei ihrem Anblick wird 1 mau ſelber wieder zum Kinde. Gern kauft man ſie, um dem Beſchenkten ebenfalls dieſes unendliche Reich der 1 zu erſchließen, das uns als Kinder einſt ent⸗ Da iſt zunächſt der unſterbliche„Struwelpeter“, wohl ö da älteſte Kinderbuch, das heute noch in alter Friſche ebt und wirkt. Die Geſchichte von dem ſchrecklichen Peter, der ſich nie die Fingernägel ſchneiden ließ und von dem dummen„Suppenkaſpar“, deſſen Abneigung gegen flüſ⸗ 1 ſige Nahrung mit dem Tode beſtraft wurde, ſind von hohem pädagogiſchen Wert und werden von Eltern und 0 rſehern in prakſiſchen Fällen immer wieder als abſchrek⸗ endes Beiſpiel herangezogen werden. Auch Wilhelm Buſch's böſe Buben„Mar und Moritz“ ſind hier zu nennen. Die klangvollen Verſe der Neiſters zitiert auch der Erwachſene noch gerne, der ſie einſt als Kind geleſen hatte. Nicht weniger eindrucksvoll chwehen die humorvollen Iliuſtrationen Wilhelm Buſch'e auch in ſpäteren Jahren noch vor ſeinen Augen. Die Märchenbücher der Gebrüder Grimm und des “bäniſchen Dichters Anderſen gehören unbedingt in die kleine Bibliothek eines ſeden Kindes. Mit ihren rühren⸗ ſhrerlaipen Fabenn, mit ihrem e Beiwerk und ſhrer, ſchlichten Sprache wirken ſie mi tiefer Eindring. Bbteit auf die kindliche Seele. Des ae Aufſchneiders aron von Münchhauſen ſeltſame Geſchichten beſcheniler eſchenkten llede nicht weniger Freude machen, als etwa„Gullivers ige Abenteuer und Reiſen unter Zwergen und leſen, ein Werk, das ebenfalls zu dem eiſernen Beſtand der kindlichen Lektüre gehört. Sola lic in einem graben zomanllcher Si wiſſes Westende für die romantiſcher Sin So a um ein gewiſſes Dinge des Lebens und der Wel zu regen beginnen, ſollte 10 ihm das unſterb lichte aller Jugendbücher, den Robinſon Cruſde in di Hand drücken. Dieſes Buch iſt wertvoller für das Kind, als es zehn langatmige Leſebücher ſein können.„Sigis⸗ mund Rüſtig, der Skeuermann“ muß in dieſem Zuſam. menhang unbedingt genannt werden. Coopers„Leder. ſtrumpf“ iſt ebenfalls nicht zu vergeſſen. Arm war die Jugend deſſen, die dieſe Bücher nicht beſeſſen und ſie nicht mit heißen Wangen und glühenden Augen ver⸗ ſchlungen hat. Die Geſtalten aus dieſen Büchern beglei ten ihn im Geiſte überall hin, wenn er ſie in ſeinen Kinder lagen kennen gelernt hat. Beim Spiel in Wald und Heide ſucht er ihre Taten nachzuahmen. Als Exwachſenen bleibt er gern an dem Schaufenſter der Buchhandlung ſtehen, wenn er in der Auslage dieſe Werke entdeckt. Dann träumt er ſich zurück in vergangene Jugendtage. Vielleicht auch betritt er das Geſchäft, um das einfache Kinderbuck zu kaufen und ſich noch einmal in die Lektüre ſeiner Ju⸗ gendtage zu rerſenſen. Schenkt euern Kindern Bücher und vergeßt dabei nicht die unſterblichen Werke, die auch euch in eurer Jugend das Herz höherſchlagen ließen. Winke und Natſchläge. Die Lagerung des Ohnmächtigen. Wenn jemand ohnmächtig wird, dann kommt es vor allem darauf an, ihn zunächſt richtig zu lagern. Man ſchiebt ein Kiſſen unter das„Kreuz des Kranken, lagert den Kopf tiefen und legt ein feuchtes Tuch auf die Herzgegend. ): Wie können Milch und Butter friſch erhalten werden? Ein erfolgreiches Verfahren, Butter und Milch ohne Verwendung von Eis friſch zu erhalten, iſt folgen⸗ des: Die Butter wird feſt in eine Porzellanſchüſſel ge. ſchlagen, die wieder in eine größere Emailſchüſſel geſtellt wird. Darauf füllt man die Emailſchüſſel bis zum Rande der Butterſchüſſel mit kaltem Waſſer, dem man ein Hand⸗ voll Kochſalz zuſetzt. Hierauf bedeckt man die Butter⸗ ſchüſſel mit einem Stück Mull, deſſen vier Zipfel da⸗ bei ins Waſſer reichen müſſen. Die Butter bleibt ſo lalt und feſt. Aehnlich wird bei der Milchaufbewahrung berfahren, wobei man jedoch dem Waſſer kein Salz zu geben braucht und den Mull vierfach zuſammengefaltet über das Milchgefäß decken muß. Die Friſcherhaltung vird bei dieſem Verfahren durch das Geſetz erzielt, daß die Verdunſtung Kälte erzeuat. Das neinigen heuer Korbmobel. Um lackierte helle Korbmöbel zu reinigen, bürſte man ſie mit kalter Klee⸗ ſalzlöſung aus. Man nimmt dabei auf einen Liter Waſſer einen gehäuften Eßlöffel Kleeſalz. Dabei löſt man das Kleeſalz erſt reſtlos in einem Taſſenkopf kochenden Waſ⸗ ſers auf und gibt dann erſt kaltes Waſſer hinzu. Nach Bearbeitung der Korbmöbel mit einer weichen Bürſte und der Kleeſalzlöſung möglihſt man ſie mit klaren kalten Waſſer und läßt ſie möglichſt ſchnell trocknen. — 2— 22 2 U OE fAHaHHAffεεN So leicht isf mie das Jreppensteigen noch nie geworden Schâtzel 5e Neef Pos fg æbUAH HEN. Aus der Pfalz. Ludwigshafen.(Beſtraft er Unfua.) Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen teilt mit: Am 8. April haben zwei Burſchen im Alter von 16 und 18. Jahren vährend der Eiſenbahnfahrt von Böhl nach Schifferſtadt uuf entgegenkommenden Perſonenzug Schrottkörner ge⸗ vorfen, die mit ſchußartigem Geräuſch gegen die Fenſter brallten und die Reiſenden in begreifliche Aufregung ſerſetzten. Das Amtsgericht Ludwigshafen hat nun⸗ nehr die beiden Täter zu einer Geſamtſtrafe von je neun Mark, erſatzweiſe drei Tage Haft verurteilt. Neuſtadt a. d. H.(Verurteilter Wüſt⸗ ing.) Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wurde gegen zen Tagner Philipp Thomas, geboren 1902, aus Mek⸗ enheim verhandelt, weil er an einem 17jährigen Mäd⸗ hen in einem Wingert Notzucht verübte. Er wurde ſu einem Jahr ſechs Monate Gefängnis verurteilt. Kaiſerslautern.(Wegen Gefangenrenmeu⸗ ſerei verurteilt.) Wegen eines Vergehees der Ge⸗ fangenenmeuterei hatte ſich vor dem hieſigen Schöffen⸗ gericht der 32 Jahre alte Arbeiter Karl Rühl aus Hech⸗ lingen in Mittelfranken, der ſich zurzeit hier in Strafhaft befindet, zu verantworten. Ex hatte mit den im glei⸗ chen Strafraum befindlichen Mitgefangenen Eichert, Ben⸗ her und Gabriel verabredet, aus dem hieſigen Gerichts⸗ zefängnis gewaltſam auszubrechen. Am Abend des 2. Dezember 1923 brachen ſie ein Loch in die Decke und ge⸗ angten dadurch auf den Speicher des Gefängniſſes. Sie deckten dann einen Teil des Daches ab und flüchteten. Eichert und Rühl gelang die Flucht, während Bender und Gabriel bald wieder verhaftet wurden. Rühl konnte ſich den ſteckbrieflichen Verfolgungen bis in die üngſte Zeit entziehen. Er wurde erſt kürzlich im Oſt⸗ eebad Swinemünde feſtgenommen und jetzt vom hieſigen Scheensericht zu einem halben Jahre Gefängnis ver⸗ urtet ö N sse H iebſgbeſt und hen fragend lh ung! Ori ſot fii ſeqes Hof- rer folien geeignei Meson eig Helo. 2 0 0 oe Voseſuinenudsele! — And um Blejcfen sue 5 95— R 3 Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 9. Auguſt. Der ozeaniſche Luftwirbel hat ſich vertieft: während in Teilwirbel davon den Golfſtrom entlang zieht, ent⸗ vickelt der vor der iriſchen Südküſte liegende Wirbel übel zem Kanal und Frankreich bis ins Mittelmeer weiten ahlreiche Störungen. Nach beträchtlicher Hitzeſteigerung vird es zu verbreiteten ſchweren Gewittern kommen. Dar lach dringt kühlere Stömung über Weſteuropa vor. Vorausſichtliche Mitfterung bis Mitt⸗ boch, den 10. Auguſt: Nach erheblichen Hitzeſtei— jerungen im Laufe des Tages verbreitete Gewitter, ſpäter mas nhler 5 * Wirtiſchafts⸗ Eröffnung Dle Wirtſchaft zum Ochſen, die nach innen um außen ueu reno ert, wird am Donnerstag wieder ihre Pforten öffnen. Siehe auch Er⸗ öͤffnungs⸗Anzelge in heutiger Nummer. * Feiertag. Aus Anlaß des Verſaſſungstages blli⸗ ben am Donnerstag, den 11. Auguſt 1927 alle öffentlichen Büros geſchloſſen.— In Baden iſt es anders, da iſt der Verſaſſungstag geſetzlicher Felertag. Warum nicht auch in Hiſſen? Warum dieſe Stückarbeſt? Es geht doch um die Reich sverfaſſung, zu der doch wohl alle Deutſche ſtehen ſolen. Daß ober ein Teil feiert, während der andere arbeiten ſol, das iſt doch etwas komiſch. Ja, wenn die Beit nicht ſo bitter ernſt wäre, müßte man über derartige Staats weisheit herzlich lachen. * Abkühlung. Das geſtrige Gewitter brachte eine merkliche Abkühlung. Fär die Kulturen war auch dieſer Regen wieder von unſchätzbarem Wert. An Kartoffeln, Futter uſw. wird es nicht fehlen, ebenſo wird der Tabak üppig ins„Kraut“ ſchießen. Zum Herbſt winkt manche Gin⸗ nahme. Ueber dieſe wird man heutzutage auch nicht mehr ſehr froh, denn eine nlegeahnte Steuerſchraube droht nach⸗ gerade alles zu verſchlingen. Man ſpricht und redet ſehr viel von Einfachheit, von Sparſamkeit, aber an der richtigen Quelle, wo geſpart werden könnte, geht man ſorglos vorüber. Um den Süddeutſchen Verbandhpok ul. Spielvereinigung Fürth— 1. Fußball⸗ klub Nürnberg 1:0(0:0). Eckenverhältnis 4:2 für Fürth. Sehr hartes Spiel. Das einzige Tor des Tages erzielte Franz in der 14. Minute der zweilen Spielhälfte nach einem Eckball aus einem Gedränge heraus. Ca. 12000 Zuſchauer wohn⸗ len dem Spiel bei. Verbandsſpiele: Gruppe Main: F. SV. Frankfurt— Viktoria Aſchaf⸗ enburg 5:1, Fechenheim— Eintracht Frankfurt 1:9, Fermania Frankſurt— Rot⸗Weiß Frankfurt 1:2, Union Niedertad— Sportv. 1860 Hanau 6:1. 5 Gruppe Saar: Trier 05— Saar 05 2:3, Boruſſia Neunkirchen— Eintracht Trier 0:1, FV. Saarbrücken — VfR. Pirmaſens 2:1, Sportfreunde Saarbrücken— FC. Idar 4:3, Pirmaſens Fc.— Kreuznach FC. 2:3. Gruppe Rhein: Pfalz⸗Ludwigshafen— Sp. B. Sandhofen 3:1, Phönir Ludwigshafen— Friedrichs⸗ feld 2:1, VfL. Neckarau— Ludwigshafen 03 4:0, Mann⸗ heim⸗Waldhof— Phönir Mannheim 6:0, FC. Speyer — VfR. Mannheim 0:2. Privatſplele. Sportfreunde— Bayern München 1:6, FC. Bam⸗ berg— München 1860 1:5, Ballſp. Cl. Augsburg— Teutonia München 0:3. 5 * Schweinemarkt. Auf dem Schweine markt 10 Weinheim waren am letzten Samstag Zgugefübrt: 528 Stück Berkauft: 404 Stück Milbſcneine: 5—10 Mark das Stück Nin ſer!: 15-30 Mark das Stück Bekanntmachung Betr: Die Feler des Verfaſſungstages. Anläßlich der Feler des Veifaſſungstages bleiben alle oͤffenllichen Büros am Donnerstag, den 11. Auguſt 1927 Iſchloſſen. 11 Vlernhelm, den 9 Auguſt 1927. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. J. B. Roo Vntererhebſtelle. Der Zahltag am Donnerstag, den 11. Auguſt(Ver⸗ ede d dt 1 und wird daftir morgen Mittwoch, den 10. Auguſt und Freltag, 12. Auguſt abgehalten. Kirchner.