1927 dom na ensten Zur eur Am 13., 14. u. 15. August 1927 findet unser ah Salt mit Bannerweihe und Mreisfeuerwehrtag des Kreises Heppenheim hier statt. —— Leſt⸗Oroͤnung: Samstag, den 13. August 1927. Abends 8 Uhr: Großer Fackelzug. Die Radfahrer-Ver- eine beteiligen sich am Samstag Abend am Fackel- zug ohne Räder.— Die Aufstellung erfolgt in der Lorscherstraße, mit der Spitze am Gasthaus zum Walfisch. Der Fackelzug bewegt sich durch die Rathaus-, Euler-, Neubau-, Holz-, Mannheimer-, Wein- heimer-, Wasser-, Wald-, und Lorscherstrasse zum Festplatz der D. J. K. Dortselbst Debrugung, knrung der grUnder, mus Und Lleder vorträge der hiesigen Gesangvereine usw. Sonntag, den 14. August 1927. Vorm. 5.30 Uhr: Weckruf. 0 6.30„ab: Empfang auswärtiger Wehren. 5 5 Kirohenparade. Aufstellung am Fürsten Alexander. * 9 Unr: Delegiertenversammlung des Kreisver- bandes der Freiw. Feuerwehren des Kreises Heppen- heim im Fürsten Alexander: Lichtbildervortrag und techn. Belehrung. 11„ Schulübung der Freiw. Feuerwehr Viern- heim; darauf Angriffsübung. Anschließend Mittagessen in den Lokalen. Nachm. 2 Uhr: Aufstellung des Festzuges in der Wein- heimerstrasse mit der Spitze an Brennerei Heinrich Reinhard. Der Festzug bewegt sich durch die Mannheimer-, Stein-, Rathaus- und Lorscherstrasse zum Festplatz der DJK. Daselbst Pehrügung, füstrede und kntnuung des neuen Banners. Abends 8 Uhr: Festball im Gasthaus zum gold. Engel. Montag, den 15. August 1927. Von 10 Uhr ab: Frühschoppen und Konzert auf dem Fest- platz. Nachm. 2 Uhr: Aufstellung der Wehr, Festjungfrauen und Schuljugend usw. am Spritzenhaus. Abmarsch daselbst nach dem Festplatz; hierauf Volks- und Kinderbelustigung. Abends bei eintretender Dunkelheit Großes Feuerwerk 1 Der Festausschuß. eeeceeeceeecc ccc 2 4 2 2 5 2 2 2 2 7 4 2 2 2 7 2 2 2 47 4 5 4 2 10 4 4 42 2 42 5 10 2 42 2 7 heute und weitere Tage 10˙/ Rabatt auf alle Artikel. Jakob Beyer. Nadlahrerberein Eüntrachl. r Anläßlich des Feuer⸗ 8 1 wehrfeſtes beteiligt ſich Dunſer Verein heute abend an dem Fackelzug(ohne Rad). Zuſammenkunſt im Lokal um ½8 Uhr, Morgen Sonntag an dem Feſtzug mit Rad und Sportanzug. Zuſammen⸗ kunft im Lokal um ½2 Uhr. Vollzählige Betei⸗ ligung iſt dringend erwänſcht. Der Borſtand. dportpereinpung ameila 09 Waldſportplatz Sonntag, den 14. Auguſt 2. Mſchſt.—-Bſg. Mannheim in Hambach(Pfalz) Abfahrt 121 O. E. G. Privat Mſchſt.— 2. Mſchft. .„Olympia“ Lampertheim 8 Uhr hier 1. Jugend in Lampertheim Abf. 17 Uhr Staatsb. 2. Jugend in Bensheim Abf. 11“ uhr O. E. G. Das Spiel der 1. Mann⸗ ſchaft fällt wegen des Feuer⸗ ö wehrfeſtes aus. Sämtliche Mannſchaften beteiligen ſich am Fackel⸗ und Feſt⸗ zug. Treffpunkt im Lokal. 8 15 r—... ̃ ̃ Zur Beteiligung am 40jähr. Stiſftungsfeſt der Freiw. Feuer⸗ wehr laden wir unſere ſämtliche Mttglieder hierdurch freundlichſt ein. Wir bitten alle, die nicht beim ſeſt⸗ 8 gebenden Verein oder aktiv bei — Geſang⸗ und CTurnvereinen beteiligt find, ſich unſerer Fahne anzuſchlleßen. Zuſammen! kunft Sonntag Nachmittag 1¾ Uhr in der Reſtau⸗ ration von Fr. Müller Wtw. am Bahnhof. Der Vorſtand. Turuerbund Viernheim Unſer Verein nimmt an dem Fackelzug teil, ohne Turnkleidung. Am Sonntag marſchiert unſer Verein im Feſtzug in Turnkleidung u. mit Tromm⸗ letkorps unter der Ordnungszahl Nr. 60. Antre. ten zum Fackelzug um 88 Uhr im Walfiſch, zum Feſtzug um ½2 Uhr im Halben Mend. Der Vorſtand. dio nelter billzen Preſe, gelte Krieget⸗ u. Sold.⸗Verein, Teulonia“ Ia. Elderſetlkiſe 20 proz. 9 Pfd. Mk. 6 30 franko Dampfäsefabrik Rendsburg. Mannheim, ke nplerstr. 19 2 Min. v. Hauptbahn- hof erteilt auf Grund jahrzehntelanger Han- delsunterrichts- und Bücher- Revisionstä-⸗ tigkeit am Tage und abends gründlichen Unterricht in Buchführung Scheck- u. Wechsellehre Rechnen Einkeltskurzschrilt Maschlnenschrelhen Schönschnellschrelhen Hundschrit lranzös. Sprache und anderen Fächern. Beginn einzelner Lehr- fächer kann jederzeit erfolgen. 2 0 Hausrat Gemeinnütz. Möbelversorgung für das Rhein-, Main- u. LahngebietG. m. b. H. Jetmabbnem F 7, U 1 4065 Art wie Küchen, Schlaſ- zimmer, Speise- und Herrenzimmer, Einzel- Möbel, Polster-Möbel Matratzen, Federbet- ten, e Kinderw. etc. 18 Teilzahlung auf ge- meinnütziger Grund- lage bis Zu 2 Jahren. 2. auer ale ficht erteilt 2 mal wöchent- lich in Viernheim Liss Schlaller langjährige Lehrerin an der Hochschulefür Musik. Nuheres bei Herrn Rektor Mayr und im Brauhaus. 8 9 ieee Für die ſaure Gurkenzeit empfehle Ihnen meinen Liter uur 35 Pfg. fluid nmmügtg te ttunumnmmemn Gpezial-Einmach⸗ braucht nicht gekocht zu werden Flora⸗ Drogerie-: Emil Nichter ſaaddadddeddugkgutäunggeüsupgunzehunnenn mmm nulumumunpimuunmnmumunn y Eſſig eee Fraun futur Viernheim Stall bosonderep Finlauung! — Wir laden nochmals hierdurch die hies, titl. Vereine zur detellgung am fachelzog Adana ngneugemennanene sowie zum Festzug öfl. ein und geben die Reihenfolge bei der Aufstellung bekannt: 1. Spielleute der Turngenossenschaft 2. Radfahrerverein„Vorwärts“ 3. Rad-, Renn- und Tourenklub „Staubwolke“ 4. Radfahrerbun d . Arbeiterradfahrerverein Solidarität Mitglsch. Wanderer Radsport Radfahrerverein„Amicitia“ 5„Eintracht“ a 0„Einigkeit“ „Spielleute und Festmusik Die Gründer der Wehr Festpräsident Gemeindevorstand u. Festkomitee Die festgebende Wehr Gesangverein„Sängereinheit“ Turngeèenossenschaft Gesangverein„Liederkranz“ Gesangverein„Sängerbund“ Kriegerverein„Teutonia“ Sportvereinigung„Amicitia“ Arb.-Gesangverein„Harmonie“ Sportabteilung D. J. K. mit Spiel- leuten Turnerbund mit Spielleute Männergesangverein„Harmonie“ Männergesangverein Gesangverein„Flora“ Verein f. Sport u. Körperpflege Stemm- und Ringklub„Germania“ 29. Schütengesellschaft„Edelweib“ 30. Odenwaldklub 31. Wohlfahrtsbund 32. Sanitätskolonne. Bei Einreihung in den Festzug richte man sich nach den aufgestellten nummerierten Täfelchen. Der Festausschull. NB. Sämtl. Einwohner, auch solche, Wo der Fackel- u. Festzug nicht durchgeht, werden gebeten, reich- lich zu zieren und zu beflaggen. Kirchweih in Walftadt Gafthaus zum Prinz Mar. Zu der am Sonntag, den 14. Auguſt ſtattfindenden Kirch⸗ weihe laden wir die geſchätzte Einwohnerſchaft von Viernheim ergebenſt ein. Für la Speiſen und Getränken iſt beſtens geſorgt. Kapelle Hanf⸗Blank. a Der Wirt. für den Kreis Heppenheim und der Ge⸗ meinde Viern⸗ heim. Erhältlich auf dem Melde⸗ büro des Polizei⸗ von allen Viernheimer Familien amtes Viernheim. Berein an dem Fackelzug der freiw. Feuerwehr. Bitte um vollzähliges Erſchelnen. Radfahrer⸗Bund 1914. Samstag, den 13. Auguſt beteiligt ſich der N eu eröffu Der Vorſtand. Viernheims, zur Kenntnis, Schwlegerelter Michel(Mat u„Sängerbund“. Samstag abend 8 Uhr Zusammenkunft der Sänger im Vereinslokal, zwecks Beteiligung am Feuer“ wehr⸗Feſt. Pünktliches Erſchei⸗ nen erwartet Der Vorſtand. in Haush eröffnet habe. backherde, ſowie ſämtliche Pianos, Harmoniums, erste Marken- instrumente, günstige, zeit- entsprechende Zahlungsweise. Musikhaus J. Metz ohne Kaufzwa Anto Spenglerei ANNE TN Gebe der verehrlichen Alnwohnerſchaft Ireunden Verwandten und Bekannten Spezialgeſchäft Küchengeräten Ferner führe: Oefen, Herde, die neueſten Gas⸗ Bitte um geneigte Unterſtützung meines Unternehmens und lade zur Beffe Zur Eröffaungswoche gebe ich 5% Rabalt et! Neu eröffnet! der werten Nachbarſchaft, daß ich im Hauſe meiner Futtermehl, Kleie, n, Gaſthaus z. Deutſchen h. Bugert) ein Bauern- Verein. Zur Stoppelſaat empfehlen wir: 1a. Königsberger Saatwickeon⸗ Frühlleeſamen, Weißrüben ſowie Deutſchen und ewigen Kleeſamen alles in beſtkeimender Ware.— An ie 9 wir an Lager: ais- Malztreber, Schnitzel, Palmkuchen uſw. Erbſen und Haferſchrot, Ver Vorſtand. altungswaren und Badeöfen, Keſſelöfen, Feld⸗ u. Gartengeräte chtigun ng freunblichſt ein. 9 n Mandel und Inſtallationsgeſchäft — Meinheim. Hauptstraße Nr. 135 an der eis, Brücke NB. Stimmen, Reparaturen an Pianos, * 2 . 2 EEE 2 — 0 8 2 2 — — empfiehlt Elügel, Jarmoniums durch erste Fachleute, 85 — 8 S 8 88 JLuupion⸗ Girlanden Feſgrüße in großer Auswahl J. Schweibart Bapierhandlun M. G. B.„Harmonie“ Zur Teilnahme am Fackel⸗ zug und Kommers des Freiw. Feuerwehrkorps verſammeln ſich die Mitgl. punkt /8 Uhr im Lokal Harmonte. Der Vorſtand Eine Gefahr fungen dngmhlamummnmigcmmmnc LI N im Hause Aiman un numnmnnnuumumunnumn bilden Mäuse, Wanzen, Mäfer denn dleſes wlederliche Ungeziefer — überträgt auch Krankheiten.— Nadltale vernichlungsmittel erhalten Sie in der Nalhaus⸗Nrogerie Peter Mos kopp. 5 5 7 857 9 (Giernheimer Zeuung— Viernheimer Nachrichten) rſcheint täglich mit Ausnahme 1 Mk. frei ins Haus gebracht.— 1 1 Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjä kalender.— Annahme von Abonnements tägli der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. e e wöchentl. das achtſeitige illustrierte rlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, ältestes u. erfolgreiches Lobkal⸗Auzeigeblatt in Viernheim 0 577 Amt .— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 215 e Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathaus ſtr. N iernheimerfinzei Viernheimer Tageblatt Anzelgenpreife: Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit geen an bepimmt vorgeſchriebenen Togen, kann jedoch eine Gewähr nicht (Viernhetmer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Bolksblath N f ſ· 5 Pfg., die Reklamezeile 60 fg. Die einſpaltige Petitzetle koſtet 25 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— eee e eee ittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme ö Geſchaftsſtelte 15 von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslaubs. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants berückſichtigt.— Für die Aufnahme übernommen we 1 Samstag, den 13. Auguſt 1927 abrgang Sonntagsgedanken. „Wem Gott will rechte Gunſt erweiſen, den ſchickl er in die weite Welt.“ Die Wahrheit dieſes Dichterwortes fühlen wir erſt recht in dieſen Tagen, die wie zum Wan⸗ dern geſchaffen ſind und die uns ſo recht den Genuß der Gottesnatur zum Bewußtſein kommen laſſen. Beſonders an den Sonntagen, wo die Gebundenheit an den Wagen des Berufes und die Sorgen des Alltags ſich gelöſt haben, ſollte es uns hinausziehen in den Wundergarten. Das rechte Wandern iſt auch ein, Gottesdienſt. Wenn wir uns ſattrinken an all den Herrlichkeiten, die in tau⸗ ſenderlei Variationen vor unſerem Blicke erſtehen, wenn wir mit offenem Herzen aufnehmen, was jeden Menſchen entzücen muß, und wenn wir uns von dem überquellen⸗ den Herzen überſchütten laſſen, dann müſſen wir fromm werden. Unwillkürlich wird die Bewunderung, die wir dem Werke zollen, zum Danke gegen den Schöpfer. Nicht zu Unrecht hat man das Dichterwort variiert: Wenn wir Gott die rechte Ehre erweiſen wollen, dann müſſen wir hinaus in ſeine ſchöne, blühende Welt, zu ſeinen ewig alten und doch immer wieder ſo neuen Wunderwerken. Die Kirche aus Stein und der Dom der Natur, ſie haben beide ſo viel Gemeinſames, ſie ergänzen ſich. Ihnen entquillt wahre Sonntagsſtimmung und unverfälſchtes Sonntags— glück. Wie wir ruhig werden, wenn die Klänge der Orgel die Herzen in lichte Höhen heben ſo verschwinden unſere Sorgen auch, wenn wir ſüßen Blütenduft trinken und ein Lerchengezwitſcher unſer Ohr erfreut. Wie weggeblaſen iſt all das, was uns irdiſche Unzulänglichkeit aufgebürdet. In weiter Ferne ſehen wir nur, was uns in Büro und Werkſtatt, in der Fabrik und im Heim die Seele ſchwer machte. Mit jedem Schritt fällt mehr und mehr Staub von uns ab. Dann gehen in uns Knoſpen auf und es blüht und zwitſchert im Herzen wie in der Natur. Wie die Kinder werden wir fröhlich und genußfähig. Die Atmoſphäre, die uns umgibt, hat etwas Ueberirdiſches. Wir fühlen den Atem Gottes. Nützen wir darum die Zeit, in der das unerhörte Ge⸗ ſchenk des Naſurgenuſſes uns noch in seiner einzigartigen ö Schönheit gebo en wird! Laſſen wir uns emporheben üher das, was der Alltag uns aufbürdet! Selig und fröhlich werden wir heimkehren, geſegnet mit Kraft, auch einen dornenvollen Weg weiterzugehen. * 9 Anhaltende Beſſerung der Arbeitsmarktlage.— Keine Neichsbankdiskonterhöhung.— Luſtlol igkeit an der Börſe. — Die Induſtrie lebt auf zu großem Format.— Ver⸗ flauung der Marktlage in Auskicht?— Erfreulicher Reichs⸗ ſaatenſtandsbericht. 1 Die Beſſerung der Arbeitsmarktlage ſchrei⸗ tet fort. In erſter Linie iſt die Entlaſtung auf die mit dem Fortgang der Ernte einſetzenden verſtäckten Anfor⸗ derungen der Landwirtſchaft zurückzuführen. Baugewerbe und die Eiſen⸗ und Metallindurſtie haben weiter Nachfrage nach Arbeitskräften. Die Beſſerung in der Metallinduſtrie iſt beſonders auf eine ortſchreitende Belebung im Werkzeug⸗, Großmaſchinen⸗ und Autobau ſowie in der Elektroinduſtrie zurückzuführen. Die um⸗ fangreiche Nachfrage nach Arbeitskräften lounte in ein⸗ zelnen Bezirken nicht reſtlos befriedigt werden. Wider Erwarten iſt die Herabſetzung des Newyorker Diskontſatzes erfolgt. Der Londoner Diskont wird vor⸗ gusſichtlich bis zum Frühjahr unverändert bleiben. Man hat alſo in Deutſchland Grund, erleichtert aufzuatmen, die Erhöhung des Reichsbankdiskontes iſt wie⸗ der einmal vorübergegangen. Sieht man jedoch näher zu, ſo ändert das gar nichts an den ungeſunden Verhält⸗ niſſen des Geldmarktes. Die Entſpannung iſt im Grunde genommen doch nur unweſentlich und erſtreckt ſich ledig⸗ lich auf tägliches Geld, während Monatsgeld unverändert faſt bis zu neun Prozent erfordert und auch die Groß⸗ banken bei der Feſtſetzung des Prolongationsgeldſatzes für Medio Auguſt keine Ermäßigung vornahmen. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß bei einem Revortgeldſatz von neun Prozent eine Belebung an der Börſe nicht ein⸗ treten kann. ie e ür die Verſchlechterung der deutſchen Außen handels⸗ ian kräst die in den letzten Jahren durchgeführte Ratio⸗ naliſierung in ſich ſelbſt— wiewohl unbeabſichtigt— weſentliche Gründe. Angeſichts der erheblich geſtiegenen Fertigwareneinfuhr und des abſoluten wie elativen Rück. gangs der Fertigfabrikatenausfuhr bleiht lediglich der Schluß, daß die deutſche Wirtſchaft ſich wieder einmal den ſchädlichen und gefährlichen Luxus zu großer Lägerhaltung leiſtet. Die Rationalisierung hat bisher die Geſtehungs⸗ kloſten kaum verbilligt, vielmehr wurde man nicht zu Unrecht auf die kommenden Jahre in dieſer Hinsicht ver,; tröſtet, ſie hat aber eine weſentliche Steigerung der ge⸗ ſamten Erzeugung verurſacht. Man hatte, ſo vorſichtig auch im einzelnen an die Umſtellung hexangegangen wurde. doch mit einem Abſatz als Vorausſetzung gerechnet, der weder im Inlande noch im Auslande eingetreten iſt Die deutſche Induſtrie lebt ſomit ſtändia auf zu aroßem For⸗ Auch das mat, das inſolige ber mmer noch anhaltengen teh erpro⸗ duktion und der Zollſchranken in aller Welt nicht aus genutzt werden kann. Wird es nicht ausgenutzt, verſchlingt es unnötig viel finanzielle und ſachliche Mittel, ſo erklärt ſich zum großen Teil die Verſchlechterung des deutſchen Fertigwarenhandels. Die Diskuſſion über die Geſtaltung der Mirtſchaft in den nächſten Monaten iſt durch den peſſimiſtiſchen Bericht der Düſſeldorfer Handelskammer in Fluß gekommen. Sieht man von den häufig ausſchlaggebenden Gefühlsmom enten in dieſer Richtung ab, ſo bleiben einige, um Teil höchſt anerfreuliche Symptome: die ſaiſonmäßig bedingten An⸗ ſpannungen nicht gerechnet, das Preisniveag langſam ſtetig nach oben. In dieſen uſammenhange iſt erwäh⸗ nenswert, daß die Gegn— er Kohlenpreiserhöhung wahrſcheinlich die Oberhand behalten werden. Denn. bleibt die Steigerungstendenz des Preisniveaas be— ſtehen. Der Inlandsabſatz, der für die geſamte deutſche Induſtrie den weitaus größten Markt darſtellt, kann eine Preisſteigerung in ſich ſelbſt nicht ausgleichen, muß alſo notwendig verflauen. Wenn nicht alle Anzeichen täuſchen, iſt der Beginn dieſes Prozeſſes bereits in den Konjunktur⸗ berichten für Anfang Auguſt zu bemerken, wo ſämtliche Induſtriezweige, auch die bisher am beſten beſchäftigten, wie das Spinnſtoffgewerbe und die chemiſche Induſtrie, über eine Verflauung der Marktlage klagen. Man hat auf Grund von vorſichtigen Schätzungen ſchon Millionen Dabei iſt die Verichlechte⸗ Rechnet man zu jetzt eine Arbeitsloſenziffer von wieder 1.5 im Winter in Ausſicht geſtellt. rung der Geſamtlage nicht einbegriffen. 0 1. dieſen Momenten die oben erwähnten ungünſtigen Symp— tome hinzu, vergegenwärtigt man ſich, daß den pon Woche zu Woche ſteigenden Auslandsanleihen keine Beſ⸗ ſerung des Exportes gegenüberſteht, ſo erſcheint eine ernſte Betrachtung der kommenden Dinge wohl angebracht. Wir ſtehen mitten in einem Uebergang, die An⸗ zeichen des Juli ſprechen für Verſchlechterung. der aller⸗ 5 22 2 85 5* 1 7 neueſte Bericht der Arbeitsämter für die erſte Auguſt⸗ Dekade meldet eine Beſſerung. Es muß ſich in Kürze entſcheiden, ob die ſaiſonmäßig eintretende Svpätſommer⸗ Belebung der Geſamtwirtſchaft mit Uebereinſtimmung einer mittelguten Ernte kräftig genug iſt, den Ver⸗ flauungstendenzen entgegenzuwirken. Die Frage nach dem Ernteergebnis iſt daher von ausſchlaggebender Bedeutung. Der ſoeben erſchienene Reichsſaatenſtandsbericht für Anfang Auguſt iſt, unter Berückſichtigung der anorma— len und wechſelnden Witterung, erfreulich zu nennen und ſtellt eine etwas beſſere Durchſchnittsernte in Ausſicht. Jedenfalls wird das Ernteergebnis nicht ſo ſchlecht wie im letzten Jahr, erreicht aber auch nicht das gute Ergebnis von 1925. Die Steigerung der Produktion von Nah⸗ rungsmitteln im Inlande iſt noch immer der naheliegendſte Weg, die Außenhandelsbilanz zu beſſern. Nur muß man nicht denken, daß die Zölle das einzige Mitte! ſind: die Zölle wirken lediglich preisbeſſernd und damit beſſernd auf die finanzielle Lage der Landwirtſchaft, produktions— techniſch wird wenig geändert, ja man hat Grund zu der Annahme, daß eben infolge der beſteren Preiſe für die gleiche Produktion der Anreiz zur Mehrproduktion völli, berſchwindet. Merkwürdige Flaggenmanieren in Danzig. Eine Provokation Deutſchlands. V Danzig, 12. Auguſt. Wie noch erinnerlich ſein dürfte, wirbelte es ſeiner⸗ zeit in der Danziger wie auch in der deutſchen Oeffentlich⸗ keit viel Staub auf, daß aus Anlaß des polniſchen Nationalfeiertages am dritten Mai das deut⸗ ſche Generalkonſul in Danzig die deutſche Reichsflagge gehißt hatte, während nicht einmal das amtliche Danzig die Danziger Flagge zu Ehren des polniſchen Nationalfeiertages hißte. Man brachte durch dieſe Nichtbeflaggung auf Danziger Seite damals zum Ausdruck, daß man nicht geſonnen ſei, die vielen Beweiſe böſen polniſchen Willens gegenüber Danzig durch diplomatiſche Höflichkeiten zu beantworten. Umſo erſtaunter war man, daß das Generalkonſulat des Deutſchen Reiches zu Ehren der Polen geflaggt hatte. Es wurde damals erklärt, daß der Doyen des diplomatiſchen Korps, in dieſem Falle der däniſche Generalkonſul, die Flaggenhiſſung für das ganze diplomatiſche Korps in Danzig angeordnet habe und das deutſche Generalkonſulat ſich dieſer Anord— nung nicht habe entziehen können. 5 Umſo geſpannter war man nun, ob der diplo— matiſche Doyen aus Anlaß des deutſchen Verfaſſungs⸗ tages die gleiche Anordnung treffen und ob das pol⸗ niſche Generalkommiſſariat in Danzig zu Ehren des Deutſchen Reiches die nolniſche Flagge biſſen würde. Aber nichts dere leichen iſt ge⸗ ſchehen. Kein ausländiſches Konſulat hatte geflaggt. Auf eine Anfrage an zuſtändiger Stelle wurde erklärt, daß die Anordnung betreffs des polni⸗ ſchen Nationalfeiertages deshalb ergangen ſei, weil Po⸗ len die auswärtige Vertretung Danzigs habe. i Dieſe Logik iſt vollkommen un verſtändlich. Danzig legt auf die Vertretung ſeiner auswärtigen In⸗ tereſſen durch Volen bekanntlich nicht hen gerinaſten Wert. Im Gegenteil iſt dies ein durch den Verſaillet Vertrag ihm aufgezwungener, höchſt unet, wünſchter Zuſtand. der ſchon zu den größten Reibum gen zwiſchen Danzig und Polen geführt hat. Durch dit Anordnung des däniſchen Generalkonſuls iſt aber pra iſch erreicht worden, daß das deutſche General konſulat am polniſchen Nationalfeiertag die dent ſche Neichsflagge hißte, während das polni⸗ che Generalkonſulat ſeine Flagge am deutſchen Veri faſſungstage nicht zu hiſſen brauchte. In Danzig er— tegt jedenfalls eine derartige Handhabung nur Kopfſchüt— feln und es iſt zu hoffen, daß, wenn ſchon nicht geflaggt wird, auch das deutſche Generalkonſulat in Zukunft nicht wieder gezwungen wird, am polniſchen Na⸗ tionalfeiertag ſeine Flagge zu hiſſen. — Das Oeutſchtum in Oberſchleſien. Abſetzung einer deutſchen Gemeindevertretung. Nybnik, 12. Auguſt. Bei den Gemeindewahlen in Oſtoberſchleſien hatt, u.a. auch die Gemeine Gaſch- itz eine Gemeindevertre— tung erhalten, die eine erhe iche deutſche Mehr heit aufwies. Nunmehr iſt jedoch, nachdem die neue Ge— meinde vertretung bereits in Funktion getreten war, di Wah! für ungültig ſ erklärt und eine proviſo⸗ riſche Gemeindevertretung eingeſetzt worden, Die Gründe für die Ungültigkeitserklärung der Pemeinde— vertretung ſind nicht bekanntgegeben worden. Die Fraktionsbildung in Sowjetrußland. Ein bolſchewiſtiſches Locarno. b Berlin, 12. Auguſt. Der Sieg Trotzkis im ſowjetruſſiſchen Zentral, komitee wird in Berliner volitiſchen Kreiſen als ein Vorgang pon weltgeſchichtlicher Bedeutung gewertet. Ob Stalin aus ſachlichen oder aus taktiſcher Gründen den Kampf gegen die Oppoſition nicht bis zun bitteren Ende durchführte, läßt ſich nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen nicht mit Sicherheit feſtſtellen Es iſt aber kaum zu verkennen, daß der Sieg Trotzkit nicht nur ein Erfolg ſeiner hervorragender Perſönlichkeit darſtellt, ſondern gleichzeitig auch eir Zugeſtändnis an die ſchon ziemlich Heitgediehene Fraktionsbildung der Oppoſitron eit, um der Frieden und die Eintracht in der Regierungspartei nach Möglichkeit wiederherzuſtellen. Der verſtärkte außenpoli⸗ iſche Druck, der auf Sowietrußland laſtet und nahezu vöchentlich zunimmt, mußte zu dieſem innerparteilichen owjetruſſiſchen Locarno führen. Aus Nah und Fern. Kaſſel.(Auf der Eiſenbahn gepfändet. Der Dramatiker Reinhard Goering, der Dichter de „Seeſchlacht“, wurde abends auf dem Hauptbahnhof in Schnellzug Frankfurt—Hambura verhaftet, weil er eim Penſion in Kaſſel ohne ſeine Rechnung zu bezahlen ver laſſen hatte. Nach Pfändung ſeines Mantels wurde Goe ring wieder in Freiheit geſetzt. Saarbrücken.(Seilfahrtsunglück.) Seilfahrt ſtürzte auf dem Saargrubenſchacht Nr. 1“ der Förderkorb in den Schachtſumpf. Bergleuten wurden 20 verletzt. 5 Saarbrücken.(Selbſtmordverſuch eine) Vier zehnjährigen.) Ein 14jähriges Mädchen aus Altenwald ſuchte ſeinem Leben durch einen Sprung in den Hühnerfelder Weiher ein Ende zu machen. Das Mädchen wurde von Anwohnern beobachtet, die es aue dem Waſſer zogen. Das Kind wollte durchaus einem Leben ein Ende machen, weil es von ſeiner Stiefncuften fortgeſetzt mißhandelt worden ſei. Hamburg.(170000 Mark Geldſtraf⸗.) We⸗ gen umfangreicher Wein⸗ und Rumſchmuggeleſen ver⸗ urteilte das Landgericht zwei Weinhändler eu insgeſamt 170000 Mark Geldſtrafe. Euskirchen.(Ein furchtbares Verbrechen.) Das Ehepaar Dr. von Mallinckrodt von Schloß Wachen⸗ dorf wurde in ſeinem Kraftwagen von dem eignen För⸗ ſter durch mehrere Schüſſe rücklings erſchoſſen. Darauf he⸗ ging der Förſter Selbſtmord. Der Förſter war bereits 91 Jahre im Dienſt. Da er geiſteskrank war, ſollte er im vorigen Jahr in eine Irrenanſtalt kommen. Dr. v. Mallinckrodt hatte ſich aber geweigert. den Mann dort. hin zu bringen, und wollte ihn im Dienſt behalten. Als das Ehepgar eine Reiſe nach Thüringen antreten wollte, kam der Förſter an den Kraftwagen heran, ſcheinbar um ſich von den heiden zu verabſchieden. Darauf ſchoß er und traf Dr. v. Mallinckrodt in den Hals und ſeine Frau in die Bruſt; beide verſchieden unmittelbar dargquf. Der ſcrörſter war 76 Jahre alt Heute 2 Blätter Vei den „Itzenplit Von 40 Die Dame am Lenkrad. Sollen Frauen Autos führen? Von Regina Struve. (Nachdruck verboten.) Die Frau, die, am Lenkrad ihres eigenen Autos sitzend, ihr Fahrzeug ſelber dirigiert, iſt heute keine allzu ſeltene Erſcheinung mehr. Allerdings gehört dazu ein gewiſſer Mut. Nicht etwa der Mut, der Pannen und Zuſammen⸗ ſtöße kraftvoll überwindet, ſondern ein Mut, der es auch vermag, ſich über die Vorurteile der Mitmenſchen und ihr ſpöttiſches Lächeln hinwegzuſetzen, das man der Dame, die ihren Kraftwagen ſelber lenkt, noch gar zu oft ſpendet. Seien wir ganz ehrlich! Die Automobiliſtin gilt nicht ganz als voll in den Kreiſen des Automobilſports und in der Oeffentlichkeit. Man traut ihr nicht ſo recht. Frauen ſind ja bekanntlich unberechenbar, und ſo ſetzt ſich mancher, tapfere Mann nur mit einem gewiſſen Zagen in ein Auto, das von einer Frau gelenkt wird. Nicht gerne begegnen auch kühne Automobiliſten einem Kraftfahrzeug, deſſen Steuer eine Frau in den Händen hat. N Das ſind aber Vorurteile, die unbedingt überwunden werden müſſen. Sie ſtehen nicht vereinzelt da. Trotzdem doch gerade Frauen in den letzten Jahren immer mehr und mehr gezeigt haben, daß ſie ſehr wohl auch in den Berufen und Sportarten Hervorragendes zu leiſten ver— mögen, die man urſprünglich für die Männer vorbehalten glaubte. Man denke nur an die deutſche Fliegerin Theck Raſche, deren Kunſtflüge ſelbſt von ihren männlichen Kol⸗ legen als unnachahmlich und bewundernswert bezeichnet werden. Jetzt gerade iſt dieſe einzigartige deutſche Aviati⸗ kerin dabei, den Amerikanern ihr Können zu zeigen. Man erinnere ſich auch, daß ſelbſt der Beruf des Richters, der bislang den Frauen als vollkommen verſchloſſen galt, nun auch ſchon von einer Vertreterin des weiblichen Ge⸗ ſchlechts ausgeübt wird. In der Perſon von Fräulein Dr. Maria Hagemeyer haben wir die erſte deutſche Richte, rin. Es iſt ein hohes und ſtarkes Verantwortungsgefühl, das gerade zur Ausübung des Richterberufes nötig iſt— dasſelbe Verantwortungsgefüht, deſſen es bedarf, um ein Auto zu lenken. Wir haben heute eine andere Frauen— generation als ehedem. Der Typ der zimperlichen und un— mutigen Frau verſchwindet immer mehr. 5 Man wird einwenden, daß die körperliche und ſeeliſche Dispoſition der Frau jener Eigenſchaft ermangelt, die zun Führung eines Automobiles notwendig ſind. Da unter⸗ ſchätzt man eben unſere heutigen Frauen. Die Frau, die es ſich leiſten kann, ein eigenes Automobil zu lenken, iſt meiſtenteils von vornherein auch Sportsdame. Die Sport, ausübung hat ihren Körper geſtählt, ihren Geiſt freie gemacht von Nervoſität und Mutloſigkeit und ihr jene Entſchlußkraft, Aufmerkſamkeit und Gewandtheit vermittelt die zum Führen eines Automobils unbedingt erforderlich in „Nicht vergeſſen darf man auch, daß es in Deutſchland nicht genügt, nur ein Auto zu kaufen, um auch ſelber lenken 15 dürfen. Es iſt eine ſehr ſchwere und komplizierte Prü⸗ lung ſowohl auf theoretiſchem wie auf praktiſchem Gebiete fn en Ein äußerſt ſchwerer und vielſeitiger Fahr⸗ urſus muß aber auf jeden Fall erſt einmal durchgenom⸗ men werden, ehe die Frau ſich ern hinter das Lenk⸗ rad ſetzen darf. Gerade Frauen aber werden ſowohl wäh⸗ rend des Lehrkurſus als auch bei der behördlichen Prüfung beſonders ſtreng herangenommen. Man glaube nicht, daß man ihr etwa aus HSalanterie den Führerſchein überläßt, ohne ſich zu vergewiſſern, daß ſie auch theoretiſch und prak⸗ liſch die notwendigen Kenntniſſe beſitzt. Man kann ruhig innehmen, daß eine Frau, die den Führerſchein erworbe hat, beſtimmt alle Vorausſetzungen erfüllt, die man an- zinen ruhigen und ſicheren Autolenker ſtellen muß. Dar⸗ um fort mit den Vorurteilen gegen die Dame am Lenkrad! Unter den Frauen, die ſelbſt ihren Kraftwagen lenken, linden wir nicht wenige, die es an Ent chloſſenheit und Fahrſicherheit, an autotechniſchen Kenntni en, an Mut und Beiſtesgegenwart mit jedem ihrer männlichen Kollegen durchaus aufnehmen, wenn ſie ſie nicht gar in dieſer Be⸗ Ion noch übertrumpfen! Daß trotz all dem ſo viele lutounglücke täglich paſſieren, iſt auf den ungeheuren Verkehr der Autos zurückzuführen; prozentual fallen ſie nicht allzuſehr ins Gewicht. Aufſchneider. Der berühmte Aufſchneider, Freiherr von Münch⸗ Prete d wandelt und ſchwindelt heut nicht mehr auf un⸗ erer Erde. Aber ſeine Erben ſind dafür immer noch recht munter. Es gibt eine gar nicht geringe Anzahl von Leuten, die das große Meſſer mit einer Geſchicklichkeit zu handhaben wiſſen, die unübertroffen iſt. Gerade jetzt in der warmen Jahreszeit ſteigert ſich dieſe Fähigkeit häufig bis ins Unendliche. Die Hitze beflügelt die Phan⸗ taſie dieſer guten Leute ſehr ſtark. Ihrem großen Vor⸗ gänger folgend ſind ſie jetzt in der Reiſezeit beſonders tätig in der Schilderung ihrer Fahrten zu Waſſer und zu Lande. a a Man muß ſolch einen weitgereiſten Münchhauſen⸗ ünger ſehen, wie er, nach der Rückkehr, braungebrannt m Stammtiſch ſitzt und den daheimgebliebenen Freun⸗ den ſeinen Bericht gibt.„Italien, ja, das muß man ge⸗ ſehen haben. Was meint Ihr, wie ich dort aufgetreten 200 Wo ich hinkam, flogen mir die Herzen entgegen. In Venedig auf dem Liſo traf ich den Grafen von Calabiskula, der bekanntlich mein intimſter Freund iſt, eitdem ich ihm auf meiner vorigen Ferienreiſe in Phil⸗ ipopel das Leben rettete. Hundert Flaſchen uralten Chi⸗ anti, der noch aus dem Weinkeller Kaiſer Neros ſtammt, hat er mir vermacht. Die Sendung iſt noch unterwegs, ſonſt würde ich Euch gleich eine Probe anbieten. Wir haben da Zollſchwierigkeiten. Der italieniſche Zollkom⸗ miſſar iſt ein Fürſt von Polanegri. Er iſt mein Feind, weil ich ihm in dem großen Makkaroniwetteſſen zu Rom vernichtend ſchlug! Ueberhaupt Makkaroni! Eine ſolche Nudel iſt zehn Meter lang und von unglaublicher Viel⸗ ſeitigkeit. Mein unglücklicher Wirt in Capun beiſpiels⸗ iſe hat ſich aus Liebeskummer an ſolch einer Mak⸗ aroninudel aufgehängt.: Der Erzähler macht eine Atempauſe. Die Freunde tarren gedankenvoll vor ſich hin. Da tritt ein Frem⸗ er in den Raum und nimmt an einem Nebentiſche Platz. Der Erzähler muſtert ihn nachdenklich und run⸗ zelt die Stirn.„Erzähl' doch weiter“, drängen ihn die Fleunde.„Wie war es denn ſonſt in Capua?“ Der Vielgereiſte ſchweigt immer noch.„Aber nun erzähl doch weiter von Deiner Ferienreiſe nach Italien“, mahnen die Freunde weiter. Immer noch ſchweigt der lich Reiſende. Da erhebt ſich der Fremde vom Nebentiſch und ſchreitet freudeſtrahlend mit geöffneter Hand auf ihn zu.„Guten Tag, Herr Schnorrmeier“, ſagt er freude⸗ ktrahlend mit lauter Stimme,„wie geht es Ihnen denn? Mein Name iſt Knöppchen. Wir trafen uns doch wäh⸗ rend Ihres vierwöchentlichen Urlaubs jeden Abend in Ohnmach; il ver wann mi vem grogen Weeſſer vom Stuhl. a 2223ů—ů— 50 Winke und Natſchlage. 2 Aprikoſenſalat. Einen ſehr gutſchmeckenden Apri⸗ koſenſalat ſtellt man auf folgende Weiſe her: Die entkern⸗ ten und geſchälten Aprikoſen werden in dünne Scheiben geſchnitten, mit Staubzucker beſtreut und dann mit etwa Portwein beſpritzt. Bevor der Salat auf den 0 lommt, bedecke man ihn mit einer Lage Rahm, der mi Vanillezucker geſüßt wurde. „Verhütung des Durchliegens. Um bei Kranken, die lange Zeit bettlägerig ſind, das gefürchtete Durch. liegen zu verhindern, Jorg man vor allem dafür, daf Bettuch und Hemd ſtets glatt gezogen ſind. Die Hau des Patienten muß immer trocken gehalten werden. Ab. teihungen mit Franzbranntwein, Eau de cologne oder Eſſigwaſſer helfen dazu. Fleißiges Pudern iſt ebenfallz u empfehlen. Bei den erſten Anzeichen des Wund, iegens muß ma! die betreffende Stelle mit einem Leinen, äppchen verſehen, das dick mit Borpaſeline beſtrichen iſt Zum Befeſtiaen nimmt man am beſten Leukoplaſt. Aus dem Gerichtsſaal. § Weil er den Gerichtsvorſitzenden geohrfeigt hatte, Wegen körperlicher Mißhandlung, tätlicher Nast Hausfriedensbruchs und Widerſtandes gegen die Staats gewalt hatte ſich der Handlungsgehilfe Alfred Hampe vorn Erweiterten Schöffengericht Berlin⸗Schöneberg zu verant worten. Der Anklage lagen ſchwere Ausſchreitungen zu runde, die ſich Hampe im Kammergericht hatte zuſchulder omm enlaſſen. Das Kammergericht hatte eine Beſchwerde aus formellen Gründen abgewieſen. Als Hampe dieſe Ent ſcheidung mitgeteilt wurde, eilte er unangemeldet in daz Dienſtzimmer des Senatspräſidenten, der den Vorſitz in dem entſcheidenden Senat geführt hatte, und ſtellte ihn er⸗ regt zur Rede. Da Hampe eine drohende Haltung einnahm, wollte der Senatspräſident das Zimmer verlaſſen. Hampe folgte ihm und gab ihm plötzlich eine ſchallende Ohrfeige, die dem Verletzten noch lange Zeit Ohrenſauſen und Kopf⸗ ſchmerzen verurſachte. Das Gericht verurteilte den Ange⸗ klagten zu zwei Monaten Gefäng'lis. Landwirtſchaftliches. Wie berechnet man die Ankoſten von Neuanſchaffungen? Neuanſchaffungen werden gemacht, weil durch dieſel⸗ ben ein Betrieb verbeſſert werden ſoll. Die Verbeſſerung ſoll darin beſtehen, daß durch die Neuanſchaffung die Betriebskoſten verbilligt und daher der Reinertrag erhöht werden ſoll. Namentlich der Kauf von Landmaſchinen muß oft ſorgfältig erwogen werden. Die Rentabilitäts⸗ berechnung, die der Verkäufer aufmacht, ſtimmt oft nicht, da er häuſig verſucht, ſie recht günſtig darzuſtellen, um einen Verkauf erreichen zu können. i Man muß bei Landmaſchinen zwei Gruppen von Un— koſten unterſcheiden. Zur erſten gehören die direkten Be⸗ triebskoſten, das ſind die Ausgaben für die Bedienung, für Betriebsſtoffe, Beſpannung und dergleichen, alſo die⸗ jenigen Koſten, die entſtehen, wenn die Maſchine in Be⸗ trieb geſetzt wird. Zur anderen Gruppe gehören die Verzinſung, Amortiſakion und die Unkoſten für Repara⸗ tur. Die Verzinſung des angelegten Kapitals muß man anſetzen, ganz gleichgültig, ob die Maſchine überhaupt be⸗ ſutzt wird oder nicht. Auch die Ankoſten für die Amor⸗ iſation und die Reparaturen hängen bei Landmaſchinen meiſt mehr mit ihrem Lebensalter als mit ihrer Be⸗ autzung zuſammen. Die Maſchinen leiden beim Herum⸗ ehen meiſt ebenſo ſehr wie bei der Benutzung. Da die Benutzung von Landmaſchinen ſtets an eine ganz be⸗ timmte Jahreszeit gebunden iſt und oft nur wenige Tage im Jahre beträgt, ſind die Koſten für Verzinſung uſw., die auf den einzelnen Arbeitstag entfallen, oft beträchtlich, jodaß dann von ihnen in erſter Linie die ganze Rentabi⸗ lität abhängt. Ein Dreſchkaſten mit Elektromotor, der 150 Zentner am Tage leiſtet, mag 3000 Rm. koſten. Die täglichen Betriebskoſten für Bedienungsmannſchaften, Strom und Oel lönnen mit 50 Rm. angenommen werden. Für Ver⸗ zinſung, Amortiſation und Reparatur ſeien 20 Prozent des Kaufpreiſes eingeſetzt, das ſind alſo im Jahre 600 Am. Kann im Jahre 30 Tage gedroſchen werden, ſo verteilen ſich dieſe 600 Rm. auf 30 Tage für den einzelnen Tag betragen ſie alſo 20 Rm. Die täglichen Geſamtkoſten ſind dann 50 und 20 kind 70 Rm. Wird nur 20 Tage im Jahre gedroſchen, ſo ent⸗ fallen von deen 600 Rm. auf jeden Tag ſchon 30 Rm. und wird nur 10 Tage gedroſchen, ſo ſind es gar 60 Rm. Die täguchen Geſamkkoſten ſind demnach bei 20 Urbeits⸗ tagen 80 und bei nur 10 Arbeitstagen 110 Nm. je Arbeitstag. Man ſieht alſo, wenn eine Maſchine ſo groß gewählt wird, daß ſie nicht genügend lange im Jahre be— ſchäftigt werden kann, ſo arbeitet ſie unrentabel, obgleich die täglichen Betriebskoſten in einem Falle nicht höher ind, als im anderen. Richtiger iſt es da alſo eine ent⸗ prechend kleinere Maſchine zu kaufen, die weniger An⸗ lagekapital erfordert. Was an dieſem Beiſpiel gezeigt wurde, gilt auch für viele andere, alſo auch bei Anſchaffungen von Schrot⸗ mühlen, Häckſelmaſchinen, Sämaſchinen aſw. ö Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 13. Auguſt. Das Eindringen ozeaniſcher Luftmaſſen aus Weſten führte meiſt zu Regenfällen, die ſtrichweiſe in Gewitlern begleitung auftraten. Die Temperaturen gingen weiter⸗ hin zurück. Für die nächſten Tage ſteht Fortdauer des inzwiſchen eingetretenen Weſtwindes in Ausſicht. Vor ausſichtliche Witterung bis Sonn⸗ tag: Wechſelnd wolkig bei zeitweiſe auffriſſchenden Win⸗ 15 einzelne Regenfälle, ſtrichweiſe in Gewitterbeglei⸗ * 9 — Der Zug nach der Stadt. Die letzte Volkszählun vom 16. Juli 1925 hat ergeben, daß eine immer Rar⸗ lere Bevölkerungsbewegung vom Lande nach der Stadt im Gange iſt. Das iſt ſchon ſeit ſangem ſo. Von 1871 bis 4910 ſtieg die Bevölkerung Deutſchlands von 41 auf 05 Millionen. Dieſe 24 Millionen ſind reſtlos in der Bevölferung der Städte aufgegangen, während die Zahl der Einwohner des flachen Landes ſtabil blieb. Damals, Berlin im ſtalſenſſchen Reſtaurant in der Anhaltſtraße.“ wie heute, iſt das Hauptzuzugsgebiet Berlin. 5 Wegtmung rr vtiaytichwimmer. Hunden eingerichtet, das bei Platzm Vie letzten heißen Tage haben den Sommerbädern wieder piel Juſpruch gebracht. Es mußte hierbei leider, wie auch in früheren n die Beobachtung gemacht werden, 10 ſehr viele ungeübte Schwimmer häufig Badeſtellen aufſuchen, die nur dem guten Schwimmer vorbehalten ſein ſollten. Die Waghälſe ſollten zunächſt in den Nichtſchwimmerabteilen ihre Schwimmfertigkeit verſuchen und vervollkommnen ehe ſie ſich ins tiefe Waſſer wagen. Man beherzige die War⸗ nung, ehe es zu ſpät iſt! — Die deutſchen Spareinlagen Ende Juni 1927. Nach Angaben des Deutſchen Statiſtiſchen Reichsamtes betrug der Stand der Spareinlagen im Deutſchen Reiche Ende Juni 1927 4022 703 000(Ende Mai 3 940 068 000), Im Vergleich zu den letzten Monaten, wo ein weiterer Rück⸗ gang in der Kapitalbildung zu verzeichnen war, iſt mit der vorliegenden Ziffer ein neuer Höchſtſtand der Spar⸗ guthaben ſeit Ende der Inflation feſtzuſtellen. — Gegen Schwarzarbeit und Pfuſchereſ. Die Klagen aus dem Handwerk über das Zunehmen der Schwarz⸗ und Pfuſcharbeit werden immer lauter und häaftger; be⸗ ſonders im Malerhandwerk ſind die Fälle, in denen ein Berufsfremder oder ein Gehilfe außerhalb ſeiner Ar⸗ beitszeit herangezogen wird, nicht ſelten. Es ſoll ſogar vorgekommen ſein, daß ein privater Auftraggeber enen bei ihm im Auftrag eines Meiſters beſchäftigten Gehilfen veranlaßt hat, nach Feierabend noch einiges für ihn aus⸗ zuführen, ohne es dem Meiſter wiſſen zu laſſen. Es muß darauf hingewieſen werden, daß ein olches Verhalten nicht unbedenklich iſt und unter Umſtänden ſogar zu ſtrafrechtlichem Einſchreiten Anlaß bieten kann. Weiterhin bringt aber jede Schwarz⸗ und Pfuſcharbeit für den Auf⸗ traggeber ſchwere Haftungen mit ſich, da der betreffende, die Arbeit Ausführende der zuſtändigen Zeru'sg⸗noſſen⸗ ſchaft nicht angehört, und da deshalb der Auftraggeber in dieſer Hinſicht als der Unternehmer zu beanſpruchen iſt. Schon im Intereſſe der Erlangung einer einwandfreien meiſterhaften Qualitätsarbeit, als auch mit Rüchſicht auf die Belange des gewerblichen Mittelſtandes ſollte jeder Auftraggeber, gleichviel, welchem Stand er angehört, ſich nur an einen ſelbſtändigen Betriebsinhaber wenden. — Wie man vom Blitz getroffene Menſchen behan⸗ delt. Vom Blitz Getroffene werden, wenn möglich da⸗ durch wieder ins Leben zurückgerufen, daß man die At⸗ mung und mit ihr den Blutumlauf wieder in Bewegung bringt. Zunächſt iſt alle einengende Kleidung wieder zu entfernen, dann bürſte und reibe man den ganzen Körper, um Wärme zu regeln kitzle man das untere der Naſe oder des Schlundes mit einem Federbart. Vor allen Dingen lege man eine dicke Decke unter den oberen Rücken, damit die Bruſt hochkommt, faſſe die Arme über dem Ellen⸗ bogen und beſchreibe mit ihnen einen Bogen von oben nach unten und zurück, ſodaß die Bruſt ſich hebt und ſenkt. Man komme bei dem Senken und Drücken zu Hilfe. Auch kann man beim Heben de Bruſt mit Atemeinblaſen die Wirkung verſtärken, wobe man hinter dem Kopf ſteht. Tritt bei dieſer künſtliſch. Bewegung das Atem⸗ holen von ſelbſt ein, ſo beginnt damit auch die Blutzir⸗ kulation und die Lebensfunktion. Der vom Blitz getrof⸗ fene iſt ſomit ins Leben zurückgerufen. e e. Mitführen von Hunden in Perſonenzügen. D e and lber mee d dende künftig nicht nur in der dete Wage aendern auch in einem für Reiſende ohne Trat Malen 1 Wagen vierter Klaſſe mit Sitbänken ein Mbten lun pee ſende mit Hunden eingerichtet 2 2 2 De 2 und lich gemacht wird. 0 des Fahrpreiſes für die 9 es in i ſſe tritt ei Aenderung nicht ein. t fü Hunde f 8 ane Beſgſeen e 5 160 Klaſſe zu löſen. Um i fader übrigen Mitreiſenden durch Hund dezzwermeipen, ſind die Hunde in den Abteilen p unde Leine zu führen und mit einem Maulkorb 1 95 für die Folge wird alſo in jedem Eil⸗ u 0 i und 9 er 3115 ein Raucherabteil 3. 4. Klaſſe für Reisende t angel auch mit anderen als ſolches kennt⸗ Reiſenden beſetzt werden kann. Aus Heſſen. Hilfsmaßnahmen für die heſſiſchen Landwirte und Winzer. Darmſtadt, 12. Aug. Der Ausſchuß, der zur Prü⸗ ſung der Unwetterſchäden in verſchiedenen rheinheſſiſchen Gemeinden geweilt hat, hat beſchloſſen, daß auf Staats⸗ koſten den geſchädigten Winzern Mittel zur Schädlings⸗ bekämpfung in den Weinbergen geliefert weeden ſollen. Denjenigen Landwirten, die erhebliche Schäden an Halm⸗ Ffrüchten erlitten haben, ſollen unter gewiſſen Voraus⸗ ſetzungen die Koſten zum Teil erſetzt werden, die ihnen beim Ausdruſch erwachſen ſind. Wo infolge Mangels an Futtermitteln das Durchhalten des Viehbeſtandes in Frage geſtellt iſt, ſollen Futtermittel bereitgeſtellt werd n. Die öffentlichen Sammlungen zugunſten der Geſchädigten ſollen fortgeführt werden. b Die heſſiſche Einheitspolizei. 0 Darmſtadt, 12. Aug. Die jetzt pollzogene Neuord⸗ nung des heſſiſchen Polizeiweſens hat die Einheitspoli⸗ zei gebracht, die Blaue Polizei, Gendarmerie und Schutz⸗ polizei umfaßt. Um die Einheitlichkeit auch nach Außen hin in Erſcheinung treten zu laſſen, ſind die drei Gruppen in gleicher Weiſe uniformiert und ausgerüſtet worden. Eine weſentliche Aenderung beſteht darin, daß der her⸗ paßt blaue Stoff durch einen grünen erſetzt worden t, daß im Dienſt ſtatt der Mütze ein Tſchako getragen wird und an Stelle des langen untergeſchnallten Säbels ein übergeſchnalltes kürzeres Seitengewehr getreten iſt. Durch die Anzweigung an die Schutzpolizei find auch Bie neue Amtsbezeichnungen erforderlich geworden. ie früheren Polizeiwachtmeiſter führen jetzt je nach der Zugehörigkeit zur Gehaltsgruppe 4 und 5 die Dienſthez zeichnung Oberwachtmeiſter und Polizei Iuneiſter, die früheren Oberwachtmeiſter die Amte ahnung Po⸗ lizeimeiſter und die ehemaligen Re vierte» niſſare die Dienſtbezeichnung Polizeikommiſſare. * Darmſtadt. W e Gerichtsver⸗ handlung.) Eine intereſſante Verhandlung zpielte ſich vor dem Bezirksſchöffengericht ab. Vor ben Schran⸗ ken, des Gerichtes hatte ſich der wegen Diebſtahls rück fällige Willi Meyer, aus Sachſen ſtammend, zu ver⸗ antworten. Er verſtand es, heiratsluſtige Damen zum Verkauf von Möbeln dadurch 1 veranlaſſen, daß er ihnen die Heirat verſprach. dann aßer mit dem erlöſten Geld * perſchwand. Bei der Verhandlung lehnte er ſowohl den Porſitzenden, als auch das ganze Gericht und den Arzt ale befangen ab, ſtellte ſich ſogar dem Gericht als Gerichts- zeferendar vor. Er beteuerte ſeine Unſchuld, doch das Gericht war anderer Meinung und diktierte ihm ein Jahr Gefängnis zu, gegen welches Urteil er ſofort Beruſung einlegte. Worms.(Verhaftete Kircheneinprecher.) In der Nacht wurde von drei jungen Burſchen ein Ein⸗ bruch in den Dom verübt. Es gelang der Polizei, der Täter habhaft zu werden und ſie hinter Schloß und Riegel zu ſetzen. Worms.(Durch Starkſtrom ſchwer ver⸗ letzt.) Ein bedauexlicher Unglücksfall ereignete ſich hier. Zwei an dem elektriſch betriebenen Karuſſell beſchäftigte junge Leute kamen beim Auflegen des Treibriemens dem Motor zu nahe und erlitten durch den Starkſtrom ſchwere Verletzungen, die ihre Ueberführung ins Krankenhaus gotwendig machten. Wie wir erfahren, ſoll für die bei⸗ den Verletzten keine Lebensgefahr beſtehen. Worms.(Unfall beim Mähen.) Dem zwei Jahre alten Sohne des Jakob Heimberger aus Manden⸗ heim, der bei ſeinen Großeltern in Kleinbockenheim zu Beſuch weilte, wurde auf dem Felde der rechte Fuß abge⸗ mäht. Der Kleine wurde ins Krankenhaus überführt. Wieviel Streichhölzer verbrauchen wir. In Deutſch land werden jährlich im Durchſchnitt 110 Milliarden Streichhölzer verbraucht. Schätzungsweiſe kommen danach auf den Kopf der Bevölkerung 2200 Stück pro Jahr Da Säuglinge aber keine Streichhölzer zu verbraucher oflegen, ſo iſt der Verbrauch des einzelnen Erwachſener eigentlich viel größer. Ein ſtarker Raucher braucht ein Schachtel Streichhölzer mit 50 Stück in drei Tagen. Ha ir aber eine ſchlecht ziehende Pfeife, ſo kommt er ſelbſt, herſtändlich auch damit nicht aus. * Wirtſchaftseröffnung. Herr Jean Haas 12., Rathausſtr. 84 eröffnet heute Samstag ſeine Wirtchaft „Zum Tannhäuſer“. Die geräumigen Lokalitäten ſind ſchmuck hergerichtet und bieten einen angenehmen Aufent⸗ halt. Zum Ausſchank gelangt das wohlſchmeckende Apoſtelbräu, Worms. Man beachte das Inſerat in vor⸗ ltegender Nummer. * Die Kapelle Hanf ⸗ Blank ſpielt morgen Sonntag und am Montag auf der Kirchweihe in Wall⸗ ſtadt im„Prinz Max“. » Sie Tanzluſtigen treffen ſich morgen Sonntag im„Deutſchen Kaiſer“. a * Kirchweihfeſt. In der Feſthalle des„Pfälzer Hof“ in Weinheim findet morgen Sonntag und Montag großer Kirchweih⸗Tanz ſtatt. Siehe Inſerat in heutiger Nummer.— In Käfertal iſt auch Kirchweihe. * Die Freiwillige Feuerwehr begeht morgen Sonntag ihr 407 jähriges Beſtehen, welches mit einem Kreſs⸗ ſeuerwehrtag verbunden iſt. Alles Näheres iſt aus dem Feſtprogramm in heutiger Nummer erſichtlich. Schwerer Aufall. Wie wir erſt heute erfahren, ereignete ſich am Montag Abend auf der Straße nach Käfertal bei den Akazienwäldchen hinter den Doſen ein ſchwerer Motorradunfall. Der verheiratete, 50 Jahre alte Herr Johann Träger 1. von hier fuhr mit ſeinem Fahrrad von der Arbeit heim und rannte an der Un⸗ glücksſtelle mit einem Motorradfahrer zuſammen. Beide C ͤ Ke fuhren, es war gegen 10 Uhr, ohne icht und blieben ſchwer verletzt auf dem Platze liegen, wo ſie bald aufge⸗ aan und in das Städtiſche Krankenhaus nach Mann⸗ eim verbracht wurden. Wie wir erfahren, ſoll Herrn Trägers Zuſtand heute noch ſehr bedenklich ſein.— Kurz vor Redaktionsſchluß hören wir noch, daß Herr Träger Ne 1 im Krankenhaus in Mannheim, er⸗ egen iſt. 0 BVerfaſſungsfeier der Schule. Unſere Schule feiert nach behördlicher Verfügung den Verfaſſungstag am erſten Tag nach den Sommerferien, alſo am Dienstag, den 16. Auguſt. Gs haben ſich nicht nur alle Volksſchüler vom 3. Schulfahr ab daran zu beteillgen, ſondern auch die Schüler und Schülerinnen der Knaben ⸗ und Mädchen berufs ſchule, ſoweit dieſelben an dieſem Tage Unterricht hätten. Unentſchuldigtes Fehlen wird als ſtrafbares Verſaumnis be⸗ hendelt. Dle Feier iſt für alle Klaſſen morgens um 7 Uhr. * Die Filmgrößen Lilian Harvey, Ernſt Hoffmann Werner Fütterer und Willy Fritſch gastieren heute Sams⸗ tag und Sonntag im Central⸗Theater in dem Film „Dle keuſche Suſanna“ ein Luſtſpiel mit köſtlichem Humor nach einer gleichnamigen Operette. Ferner„Riff und Raff im Weltkriege“ und die Ufa Wochenſchau. Ein wirklich erſtklaſſiges Programm. Darum auf in das Central Theater, das Haus der guten Fllme. Gottesdienſt⸗Oroͤnung der katholiſchen Gemeinde. 10. Sonntag nach Pfingſten. ½7 Uhr hl. Meſſe; Kommunion für die erſte und zweite Abt. der Jungfrauen ⸗Kangregatkon. 8 Uhr Singmeſſe mit Segen ohne Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt 10 Uhr Kindermeſſe 1 Uhr Kindergottesdienſt ½2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung des 3. Ordens Von 3—6 Uhr Gelegenßelt zur hl. Beicht. Feſt Mariä Himmelfahrt(gebotener Feiertag) 7/7 Uhr hl. Meſſe 7/8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 7/10 Uhr Hochamt mit Predigt. 110 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht. In der neuen Kirche an Werktagen: Dienstag: ¼/6 Uhr beſt. Amt für Michael Brechtel 1., Eltern Jakob Brechtel und Ehefrau Kath geb. Mandel und Angeh. 7 Uhr beſt. Amt für Eva Magd. Wunderle geb. Haas und Eltern, Schw⸗Eltern und Angeh. Mittwoch: 6 Uhr 1., ¼7 Uhr 2 S.⸗A. f. Peter Müller. Donnerstag: ¼6 Uhr 1., ¼7 Uhr 2. S.⸗A. für verſt. Schweſter Martina, in der Welt: Maria Brechtel. Freitag: /%6 Uhr 3. S.⸗A. für veiſt. Schweſter Martina, in der Welt: Maria Brechtel. ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für Peter Müller, Samstag: /6 Uhr beſt. Amt für Heinrich Baldauf und Hans Michael Meinl., Ehefrau Karoline geb. Schreck, Kinder Rudolf und Ommo. 1¼7 Uhr beſt. E.⸗A. für Kath. Reinhardt geb. Mandel, deren Sohn Ernſt. um Dienstag iſt um 6 Uhr bei den Varmb. Scwt⸗ ſtern heil. Meſſe.— Um nächſten Sonntag is gemeinſch. Kommunion für die Schülerinnen der Frl. Lehrerinnen Kürcher, Krimmel, Ingebrand, Müller und Rles, Beicht für dieſe am Samstag um 2 Uhr. Die Kollekte am nächſten Sonntag iſt für die Taubſtummen beſtimmt. Kirchliche Anzeigen der Epangeliſchen Gemeinde Sonntag, den 14. Auguſt 1927. 9 Sonntag n. Trinltatis. Borm. 9½ Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10½ Uhr: Kindergottesdlenſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Bekanntmachung. Beir: Die„Hindenburgſpende“. Die Reichsreglerung und die Regierungen der Länder haben, um jedem Deutſcheu Gelegenheit zur Perſönlichen Ver⸗ ehrung Hindenburgs zu geben, beſchloſſen, eine„Hindenburg ſpende“ zu veranſtalten, die ihm am 80. Geburtstage über⸗ geben werden ſoll. Seinem Wunſche entſprechend ſollen die aufgebrachten Gelder in erſter Linle dem Perſonenkrels zu Gute kommen, der ihm beſonders nahe ſteht, nämlich den Rriegsbeſchäbigten und Kriegshinterbliebenen. Wlr möchten daher die herzl. Bitte an alle Vereine, Verbände, Arbeitsgeber, ſowie jeden einzelnen richten, dieſe Spende nach Kräften zu unterſtützen, um ſo mitzuhelſen, die große Not zu lindern. Die Sammelſtelle für unſere Gemeinde befindet ſich auf unſerem Büro Nr. 27. Betr: Die Einſargung von Leichen. Auf Antrag der Schrelner⸗ Innung hat die Finanz kommiſſton genehmigt, daß die Einſargung der Leichen bis auf weiteres durch die Totengräber gegen elne von den An⸗ gehörlgen in die Gemeindekaſſe zu bezahlende Gebühr von zuſ. 3„ für Verſtorbene über 1 Jahr und 1,50% für ſolche bis zu 1 Jahr zu erfolgen hat. Die Erhebung dieſer Gebühren erfolgt durch unſere Zemeindelaſſe mit den übrigen Beerdigungs gebühren. Viernheim, den 10. Auguſt 1927 Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim J. B. Roos Gemeindekaſſe. Am Dienstag, ddn 16. Auguſt 1927 vormittags von 10—12 Uhr kommen die Militär⸗Zuſatzrenten pro Auguſt 19 27 zur Auszahlung. Sonſtige Zahlungen müſſen während dieſer Zeit abgewieſen werden. Winkenbach. Aus der Pfalz. Frankenthal.(Geſtürzt und ſchwer verletz t., In der Petersau ſcheuten infolge eines Gewitters zwei von einen Heuwagen geſpannte Pferde und gingen mit den Wagen durch. Dadurch kam der Fuhrmann, der die Pferde zurückhalten wollte, zu Fall, geriet zwiſchen ſeiner und einen gerade vorbeifahrenden anderen Wagen und wurde an Kopf, Bruſt und Beinen ſo ſchwer verletzt, daß er ins Städtiſche Krankenhaus überführt werden mußte. Frankenthal.(Vom Gerüſt abgeſtürzt.) Ein an der Realſchu'e beſchäftigler Zimmermann ſtürzte wäh⸗ rend der Arbeit vom Gerüſt, wodurch er ſich ſchwere Ver⸗ letzungen zu og. Er mußte ſofort ins Krankenhaus ver⸗ bracht werden. RR 772... Colli dl-Ineater Tel 27. Moderne Lichtſpiele Tel. 27. — —— 992 Rehtung Nur Samstag u. Sonntag Hehtung zu den Viemheim im Zeichen der Sensation Aufführung der neueſten Parufamet-Groß⸗ ſtadtluſtfptele, 2 heitere Saiſonſchlager Die keuſche Montag vormittag trifft ein großer Transport ſtarker gien Tages preiſen ein. Die Schweine werden frei ins Haus gelieſert, wozu Kauflieb⸗ haber freundlichſt einladet Müller- Weinheim Sante binn. 4 Peter Roſchauer „ Ldller- und „»Tileges chene Zitronen. Suſanne Ein Senſations⸗Luſtſpiel in 6 köſtlichen Akten nach der gleichnamigen Operette Wenn der Vater mit dem Sohne auf den Bummel geht In der Hauptrolle: Lilian Harrey, Willy Fritſch, Werner Fütterer u. E. Hoffmann AIs 2, Groller Lustsplel- Schlager Riff und Naff im Weltkrieg Unſer Weltkrieg von der anderen Seite geſehen. Eine Groteske rund um den Schützengraben. Lachſalven auf Lachſalven folgen wie die Kugeln eines Maſchinen⸗ Empfehle Prima gelbfleiſchige Spelsehartofleln 10 Pfund 55 Pfg. Einmachgurken 100 Stück 1.00 Mark Lebensmittelhaus Peter Roſchauer zum Rebſtock. zum Rebſtock. Bohnen, Eiunach⸗ und Calatzurken Endivienſalat, Rotkraut, Weißkraut, Gelbe⸗ rüben, Zwiebel, Tomaten Zwelſchgen, Birnen, Bananen Prima gelbfleiſchige Speiſekartoffeln. Lebensmittelhaus e e Kleidung Tüncheranzüge blaue Urheitsanzüge Manchesterhesen engl. Letlerhosen gestreifte Hosen Nappa Eismaſch Zentner 5.00 Mark gewehres.— Als Einlage: Die uneueſte Ufa⸗Woche Verſäumen Sie nicht, das großartige Luſtſpielſchlager Programm anzuſehen. Sowas hat die Welt noch nicht geſehen. Dieſes Parufametprogramm hann nicht überboten werden. ichlungl Hinder! Sonntag mittag Br. Minder- Vorstellung Samstag und Sonntag Das Haus der guten Filme. n 3 Die c Deutſche Jugendkraft nimmt en ue ut 155 deem euerwehr teil. mtliche Mitglieder verſammeln Auf ins Central Theater! 15 zur Teilnahme am Fackelzug eine halbe Stunde vorher im Lokal. Es wird gebeten, die Lampions die noch im Beſitze der ien e e e inen (Alexanderwerk) Einkochapparate, verz. und email. „Adler“⸗Küchenwaagen i Marktwaagen— Gewichte 2 Ulrich⸗Zinkwaren, Haus⸗ und Küchengeräte Gote⸗ Stahlwaren kaufen Sie am billigſten bel Jean Wunderle am Marktplatz. Urheitshemden bei Robert Weinmann Hügelstraße 4 ur Gtoppelſaat empfehle: la. 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