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Gu eee Jobudumvine ange ch dun une e ee udghqu¹n⁰,ỹ¶ dunn e ee en uebocmeg nevg 10 ur ue ee; une sa qu i S“:usqvog ualnz b gun usſelobinv pig snogusz nc adden 100 uva zullen sog u dagvab vz zue Inv bunpog 1 f 07 Ju pou zt] 12 usbniz 120 2818 f ee ee e 8 e uri ef 0 1 ö u be 62 1 M agb on e dea Rue uled sn urban 0 alpnlogz nune enges uda noi 00 Spie ⸗Uuleuen vas 100 obne uso us ⸗oHuduluwolne waqplog Wlernhelmer Zeitung— Biernheimer Nachrichten) 58 Vier heimer Tageblatt WWiernbelmgz. Bürger- ts. Anh. Neltsbistn In e dana jqnAepnns 20 need an og 5 del unru⸗ uv aa 20 Anz zun 210 emp u mundi ig uga punumunc ze u Bupzdlu: leis zAgvlleulncß squbc uv unu ua ape e de eneesen e e da opnic id zun usbpfch mnie e ee een e n oi cpi ueißu zul so usqupcg ud pee„ele G une Anzzeann 1 Ssnuzag zm I4vſe 10 obiuzd 440 gen u J 4 Hoingz nequz * ineo Tun uz 2 beppeq aeg 1020 gap mogqppu“ 5 nus iqnvis i nem u. nevq Jiu adh dad r een p ga sbb so aivg uvul goa 0 12 6 usgob ne 7 g1 ueeubebeg zwang 1 18 une ehe ee ud uv gv aun hic un 20 ad oBupbu da 9 Boe ahhele szene z ,%le mean i e ee en e ne ee e be ud ausbon einc ue u dub uuf que 18 app use 901 eint tglich mit Ausnahme der Sonn- und Felertage.— Bezugspreis munatl. 8 Anzelgenpreife: Ole einſpaltige Petitzelle koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 50 Pig. b 770 r frei is Haus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. das achtſalge Uuſtrierte* 55 2 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchlu für Inserate und Notizen. Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗—— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer kalender.— Unnahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Se Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. * Erſtes, ältetes 1. erfolgreiches Aulal⸗Anzeigeblatt in Viernhein Antsblatt der Heſſiſchen Vürgermeiſterei und des Polizeiants recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Voſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Platzvorſchriften dei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnazme 1— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. an beſtimmt vorgeſchriedenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr icht übernommen— 1 Nr. 193 44. Jahrgang bsnvur ⸗pilquobnv ava Sun zus 2 bos ci ue ben e Inv bulß go 22 gig nene au gv K sog Inv dpi usul, een up med dun ehen eise eie een ie ee ⸗uigebun quvg 2. ebnen aud ogg dig inv ug G uin usſen aun qvulg. sckde z 210 a Sab ag 3 diu 10 aqnviß jwulnzd ꝙæpau jcknohrean uc un 2 ung udugi ng une augen ogvne 100 Inv 100 lol Invaze U uebi! mo uepnlzda usnvüne Inv ug! somseuie Teen bee ere mene aue ee denen Asgoagz jm dBDulusqnig sd ⸗sBunspnejun us sn söndsnxö⸗ ue 12 une 1 um alem p usb zz 1c ui bin — 8 1 1 7 1 9 . — dung aufe ina gun“ oog ul sn 200 dige 1 dull uv noeqspe S( * 7 1 „26e n ⸗ubine 4 ——— 2—Z—— xx 1 * nbunvoangz zi 20 1 aa 12301929 122 eg lnönzz be ae quaddv, 3 — de Toun gv aquvo ueg uso zagz eib ue; ava uo uebob un dpelne! nul 7 Invaom . 2 so ———— actctezT 510 Hoqueinzz auge 5 Anbꝛoznig used aun 2 uspienqvujc aun uoge nene eee e. ussdape ud? ane oT 10 quam seſpp⸗ eq uollv ue ee en eg udfuuvzequn ue 21 al uu Ne 8 i R Mann, ſo kann unſererſeits von einer beträchtlichen ßenminiſter auf bie immer noc unerfulftenVer⸗ ue n uürze. Verminderung nicht geſprochen werden. Aber bis jetzt ſneechungen von Locarno hinzuweiſen und noch⸗ e: Der deutſche Außenhandel im Juli weiſt eine be Fahl der Rörzalſſche Miniſterrat von ſich aus noch feine. 1 zu betonen, daß die immer wieder auftauchenden trächtliche Zunahme der Ausfuhr auf. Zahl genannt. ſranzöſiſchen Fühler nach weiteren deutſchen Zuge⸗ ds: Die Debatte über die Truppenverwinderung inn ali er wein au angrum de. Er hahe 98 0 ſtändniſſen auf politiſchem oder finanziellem Gebiet be i⸗ deen den 2e at eſer, ſ e, en b Ehe eend aan Segen ae ver en wee beriel an dee den, 1 ra 0 2 0 282 1* 5 a 1 1„e* 1 5** 0* eihläge ſeien für England Anannehnabür. dischen Bor Pranfteich wil iich infeltedeftea vorſgufſg noch Eine neue Lesart des„Matin“. 26: Die franzöſiſche Regierung hat den bisher von nich t feſtlegen, und zwar will es dies einfach ſchon ars Wie der„Matin“ berichtet, könne es bereits als ſo N g 0 8 dem Grunde nicht tun, weil es ſein eigenes Trup⸗ zam fich ſohe en, d die Ges t⸗ de Jouvenel begleiteten Poſten eines franzöſiſchen Völker⸗ i ög lich ziemlich ſicher angeſehen werden, daß die Geſam 0. 90 10 penkontingent möglichſt hochhalten möchte. Von 87 7 8 zierten Streitfrö i bundsdelegierten den Bruder des augenblicklichen Innen-][ ben 70000 Mann franzöſiſcherſeits zugegebenen Be— ſtärte der alliierten Streitkräfte im Rheinland„auf iniſter S M er mi e U Ueber ee d e e latungstrupven find etpas über 14 00% Faslendegg ard die Jah wren ſig die meisten aͤllerden Haupfſtödte de⸗ Pa 61*% iſt eine Solvatenverſchwörung für Belgier. Bel dieſem ſtark gegenſätzlichen Ver reits einig. Auf alle Fälle würde Frankreich un⸗ 1 e Die Verſchwörer wurden ver⸗ hältnis der Beteiligung der drei Staaten wirkt ich nachgiebig auf dieſem Standpunkt verharren. Nun⸗ e eee mehr bleibe nur noch die Verteilung der Verminde— meg— ueqh ne uvſe ga ue spa u 1 ou Ace eee eee 1 ad“ oipavuiz ad nenen undd u schnu aun Bun ed ieee eu uvun ahbe ionen ava aun dcang:uezpaneuse zept au sjwuldg a uvul qui diu! 510 11 1 Bupg . dia Inzz juaznepunudd Bunuufloc 10a 5 8 8 Uupiq se god oqnvib nden aequsczoc uv ue v 21928 did Spangom dena eule gun jozepluennz qtoap e u Bunpvazzauepuvog 10 noa zva usqpubz0 0 ueng bun eib e Jen 101 5 * ur gn eee aden 1600 1810 Ans ef 0 zee en e ehen ben eee „long d ui udqeg not og a ubqogquvg ne duenne zh m uon siuvbig useuvs ud dun ue opuqieg ada davich usa ut 5 — 2 — 17 IBunzoib n ind ee nav eee eee we 4¹ Daezun ze Hspegie n gun ndvunv 10 ind aun uobupngdom us lng uoleid sn loch uouobie 2161 Juan juggme5 2 3 pied ne 100 10 lle i n nag aun muhnzequn mieulequn Juuvzequn 8 L uzenvogß dd dene r 1% obe ere e e dige uu ue! a0 dus 1000 eee e eee kpngz dig uv aun usang did un n bligc eig uenehsinch eld uv dremimlanl qun : ue loch uendu uod qnabzejun punnvmzog ladaun sed avach uduie inv sig se use gun dau u oo Ipo 82 eo us uh aun 1 7. 1 Lea Sinus sad u w sajsuunjuebies— zenpzieqtei e d : pi an een ee e e open ee ee Y eee dun ellozspwond. Ada use 910 „ ou ue uus bug See een neun een ie ulnom uofezines S ang 708 T ud nh eden apm aid) rep Bungufqzogß u us 95 lus de dib binlpf Tscge ei fte ee Haeuug sui sid Bunzjvanzda pos uod un ner ulqa urzsgle 9 Sdd 3 1101 ueuggl bod n 2 4 Ibis av nu Buncpvazeqen Anu mach splol aur“ med“ Abus ue neuss ihn d duvzynvoeang usul! uoulel zb gelsb zog ui a upzq uva duch an! usapgz ui seid neig uv anch uejpnig 1% mut Sujöne apple r ue ol av uenuvog zd ne neue zog bungugz 10 Aus sv a ie Ane ee eeuc en ee ee, ens een e eee aun punbjo lieg opinion uae quo ung 200 20 goloch sog iꝙpn6 zee el a0 o uv sv unge? ne ꝙæpog ue jdnpgzeqn Bunzerbezg 10 u aun J phamvu usage u un uvul diuggmoß oog ue noelg ue„oezeggao pvu usqd zi oho 43 i nemeiun ung eunebvusbunzeibezs uela glied voss oled neee Snuuszuv ulis dle ueaoqqꝙpnvaq 1 3 4 Apen dig nel neueren usb usqvbgiz 10 uud dig duben 8„piu oil us 13 natürlich jede Verminderung auf den Geſamtbeſtand 7: Die Polizei der ameritaniſchen Grojiſtädte iſt er-] Dort beſonders ſtark aus, wo ſchon wenige Truppen] rung unter den alliierten Truppen übrig, Die dei aber 1010 in Kllarmzuſtand verſetzt worden, da weitere Atten⸗ ind, nämlich bei den Engländern und Belgern eine Frage zweiter Ordnung. Die deutſche Forderung ebe werden. Auch die Wache für Coolivge iſt] Den Franzoſen wäre es daher gar nicht unlieb, wenn] würde auf dieſe Weiſe zu ihrem Recht(2) kommen. Deals kit woven: die and eren ihrerſeits eine möglichſt ſtarke Vermin⸗ Reich könne bei einer ſolchen Verminderung der Beſatz⸗ 1 derung vornähmen und ſie ſel bit zu wennrger großen] ungstruppen nicht mehr von einer Geſte ohne Bedeutung . 2 N 9 Konzeſſionen gezwungen wären. Aber die Engländer ſind ſprechen, trotzdem wäre Frankreich in der Lage, ſeine Beträchtlich Verminderung 4 es. 1 in den lern ton ken Ehururfer. der Be. Sicherheit im Rahmen des Vertrages zu gewährleiſten. von dem„internation 1 der Be⸗. 8 n Schon die bisherigen Auseinanderſeß un. ſatzung geprägt haben. Wenn England an dieſem dami Die franzöſiſche Theſe unannehmbar. gen'zwiſchen England und Frankreich, die ſeit[ausgedrückten Grundſatz feſthält, ſo dürften die, Blüten. Zur Näumungsſtage weiß der diplomatiſche Kokre⸗ einigen Tagen im Gange ſind und die Verminderung der träume der franzöſiſchen Militärs kaum ganz ſo üppig ſpondent des Daily Telegraph“ zu berichten, ia Rheinlandbeſatzung zum Mittelpunkt haben, ſind alles] ſprießen, als ſie es gerne wünſchten. Bönponer polliiſchen en de e e anden ür uns in Beuſchland als erbaulſch gewesen. A] And Deutschland? Für uns itt, ue geſagt. gebracht, daß die letzten Vorſchläge der framöſſchen Re⸗ einer gewiſſen Entſcheidung ſchienen jetzt die Dinge mite die Frage der Truppenverminderung eine Frage des gebracht, daß die letzten, ge der franzöſſchen e ini i i ſein, do ch 0 a(Sende ſtreifen 1 gierung über die Verminderung der alliierten Trapppen dem Ministerrat in Paris gekommen zu ſein, der[guten Rechts. Aus dieſem Grunde ſtreiten unt auch im Rheinlande für di i 1 am Freitag vormittag ſtattgefunden hat. Der Eindruck,[nicht um die mehr oder weniger ſophiſtiſche Auslegung im Rheinlande für die britiſche Rege u un⸗ den man bis jetzt von dieſem Miniſterrat hat, iſt womög⸗ des Begriffs„beträchtliche Verminderung“, ſondern wir annehmbar ſeien. Man erwarte deshalb, daß ein lich noch ungünſtiger als es die Auseinanderſetzun:⸗] weiſen immer nur wieder darauf hin was die Botſchaf- neuer Gedankenaustauſch in dieſer Angelegenheit ſtattfin⸗ gen vorher geweſen ſind. Man erkennt aus den knap⸗ſterkonferenz vom 14. November 1925 uns zugeſagt hat: den werde. Die franzöſiſche Beſatzungsarmee m pen Zeilen, die über die Sitzung berichten, deutlich das[feine beträchtliche Verminderung, ſondern Rheinlande ſei genau viermal! ſo ſſtark wie die briti⸗ Bemühen, ſich an alte, liebgewordene Begriffe zu chiffres normauxl, Herabsetzung auf den Stand ſche und belgische zuſammen. Trotzdem lehne die ftanzö⸗ klammern und auch die An gſt etwas 940 Ju 15 der Vorkriegsgarniſonen Deut im heute] ſiſche Regierung es ab, ihte Armee um mehr als 5009 as pee e 185 100 de pb nich nur] beſetten Gebiet. Mann zu vermindern und ſchlage vor, daß England und atbeſtand, um de i er h„—— Belgien, falls dieſe Ziffer von Großbritannien als utan⸗ 14, 2 3 1 3 0 7 1 dee ee, ke Beilin Darts. Se e e e.. gerungen, die aus dieſem Tatbeſtand zu ziohen ſind. Keine Verhandlungen eklun⸗ aris. Mann vermindern ſollten. Einer ſolchen unnatürlichen Hefliſſentlich vermengt in den letzten. Wochen die 5 a 1 15 Diploniatje.. Abe Verminderung würde London niemals ſeine Zuſtimmung franzöſiſche Preſſe die Frage der Rheinlandräu⸗ Die Taktik der franzöſiſchen Diplomatie. Ib⸗ geben, da dadurch Großbritanniens Einfluß un Rhe u⸗ mung mit der Frage der Truppenvermun de⸗ wartende Haltung. land auf den Nullpunkt verringert werde. Dieſer fran⸗ rung. Sie tut dies, weif ſie weiß daß die Nhein ande be Berlin, 20. Auguſt. zöſiſche Vorſchlag überraſche umsomehr, als der franzöſi⸗ 6 i in ei egenheit iſt, in der einig: a 1. 1 ö 127 N 1 J. Daf f be en ane noch bie Stent halten, wäh⸗ Der Hinweis des franzöſiſchen Kriegsminiſters[ ſchen Regierung ſeit geraumer Zeit bekannt ſei, daß Groß⸗ rend die Frage der Beſatzungsverminderung ſchon weni⸗ Painleve ſ über den geſtrigen franzöſiſchen Miniſterrat, ee auf einer Wee dee elan i der 175 ger eine Zuneigung der anderen Staaten auf die fran⸗T„der bekanntlich über die Frage der Truppenredu⸗ſtehe. Es ſei möglich, daß dieſer Vorſchlag u iter 111 zöſiſchen Wünſche zu haben ſcheint. In der Frage der zierung im Rheinland Beſchluß faſſen ſollte, das] Druck der franzöſiſchen Militariſten gemach Rheinlandräumung wird der deutſche Außenmini⸗ dieſe Frage noch nicht entſchieden werden konnte, da augen⸗ worden ſei, um eine britiſche Antwort herauszufordern und ſter die Initiative zu einem Zeitpunkt ergreifen, blicklich noch Verhandlungen mit den übrigen alliierten[London die Verantwortung für die Aufrechterhaltung des den er für den richtigen erkannt hat. Es iſt dies Beſatzungsmächten ſowie mit Berlin im Gangegen f militärischen ſtatus quo in Rheinland zuſchjeben zu können. eine Frage der diplomatiſchen Auseinander- bat in hieſigen politiſchen Kreiſen leer Ac. Zugleich veröffentlicht das genannte Blatt einen Beticht ſetzung. Anders die Frage der Beſatzungsver⸗ſſehen hervorgerufen, als man bis jetz 515 1100 4 von Pertin ar, wonach die Ausſichten füt eie fran minderung. Hier liegen die Dinge reſtlos klar: von einer Fühlungnahme der franzöſiſchen Diplomatie mi ſiſch⸗hritiſches Uebereinkommen in der Frage der Be⸗ 91 e ee de de die Seat belürken 905 ben mug, bag g Bett l c den Auel ſautznasverminderung heute günſtiger erſchienen als bisher. i e Beſatzungsſtärkeyſ e 0„daß m Außenmi⸗ 19 00 0 günſtie biber au c f 11 5 0 waücgeführt werden ſol⸗ niſterium von derartigen Verhandlungen nichts e Es habe den Abele als ob b Ae B i 0a len. Die„chiffres normaux“ ſind nun kein Kaut“ kannt ſei, ſo daß ſich als Schlußfolgerung Die ſeiner letzten Note vorgebrachten Argumente in Londen ſchukbegriff, wie ſo mancher andere, der in den mutung ergibt. daß die franzöſiſche Need ee ſympathiſch aufgenommen ſeien. Es ſei wahrſcheinlich Noten und Verlautbarungen unferer ehemaligen Gegner, lediglich den Wunſch hegt, auch mit Deutſchland in daß der Notenaustauſch eingeftellt und die ganze Frge 1 3 * * —— — 2 v gepebpng— zue 200 dae gun ue 1 Mul ue gun aspvzg Anil uszp! ene ae une de eee blsoenogz aueh due aquv) niz u 7 24 qaich ue 1% n eee nenen; d 100 Spvu uvul aqn 0 2 Nei v jovi ue 100 dee e ee Noz neun ꝛ00 dub iC 15 1 eagle Sllezzogz us 9 0 — uegefi n 201 2 * Bunzeibeze„usb“ zue opuplu 21d 4 oa ferpnpipbebun ꝛx f gun meqxog usa sa mend aun“ en enn bonn eng ie en enen eng aun ahegupggnu zn a zebang udn nue leudzch aul ue nod gun od dem Bunzerpezg a 8 Hog sog dug ain e e lee un eher eic e lech mul una oui z umneequn un ug! d uspnvig nevg op d aq u! uebi oiio piu ulm 108 od bub duni rem ot usſphiane usa 12001 1913 ach eien ue uiehleg us ueiemsiq 10 Sau unzog ꝗnu ucndzg 10 a0 ihc ue Anu uz ple ee unn! (uzoboch a u uv ul eg dn ee e: uu unecht aun usqlesq; a0 sno voc ud 906 T und! 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S un n obaalin nomaupc udu 11 — N — uszegnaz! cui ꝛ00 oplupahb 0 N qubipo!“ auen ee wee, lee zupa dire nee ed euern ad ualon pq ue 77 une nupzqp! dia uc aqui mes p a d uhu 8 N 1 v tuenqnt Luo ehem eee aun snoc ola uo An(0e nog did qpanq o dun: ju An zk sous ue au usgog uolnz05 ul oil uo! 10 siv bun Bunſvazogß deuvd „0 Sich uh usuugvu Uno oneu did& zug div 100 Bunle! nau 200“ dag aun„101 uvbzo pau avec di ode dun Ileloagz ud zdgngs scan usbunzugß unos Sulsiüe usnou sed udo 3 7 2 — 9 sb Sei usb bnd sv in ck 0 0 ppu alvq aun uerpoq Zollnpc 5 KRnoeg aun and! 1 U z' Uejuuvusbol uqa ice! mul z aun use! uedunppennee zndu uenvinogz ue aun uuf eee ent Legi pan nu u uluuazpozg ui Szaemquv 1 1 Selb udqobobsav 150 uouje 1 zoleq ne od Julnck (ppjeia aqs mech use 1b seid ua d aun us aun uo 21 une uozighob jojunC 200 zhplsuigvusny dule æmau aba shops usnv h luer neden. uo 10 ud 00 ou sd de udunldue b wa 10 100 ad q hun omen 0 pi ee mec en 4a sv aun usgeluiz sec 2 onpznvoang aueh ol oi n 0 1 nw olbjaol ul om genhvu usqd uga zuchnjqasz aun bunmun daga masses Tenemqun 1 aun nogs par d snxng 100 un uobvzso bug unuausbne olhiu 1 2 van Jpappeloach seeed Boule d uejuvqp z; „% Ab * uU * L dufe an! bugpuiv ocpfol siv n jeans e 00 ung ue sogelec vcplllolos bun Ind 1 2 111 mund ieee 1 1 Huv cock d slubnog 8 da 8 Ongple Uelsen 180 17 21 ih eee; 0 11 w aul sueqe! 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Spis ſetzten Gebieten in Garniſon ſtanden. Sie belaufen perſichert wird, hat ſich die deutſch e, Diploma 15 is ſich a uf 45 bis 50000 Mann. jetz abſichtlich von den ſeit einigen Wochen deu fern Ein franzöſiſcher Verſuchsballon. Als Briand in der vorvergangenen. Woche in befindlichen interalliierten Besatzung vechand mee fern. Paris, 20. Aug all. der Frage der Beſatzungsverminderung ſo hoffnungsvolle gehalten und zwar aus dem einfachen Patte dane nen i de older Abr spendete d che d Töne anſchlug, hat ſich auch bei uns in Deutſchland einiger! in Berlin von dem franzöſiſchen Gedankengang unter- Wie Lo 5 en 5. nden anuaqup i Hunpvanegen zuuu Ini 0 hu engaueng) goab 21 z u une bod un 461 aun us50 ng nv poi espbze en lock ofleloluv! usdes Bunßpuqiz au uc udn did ß see locpleg vuelgoich 120 dc ee en e ebe Sundl u 0 dquengs zin“ dueqaaq́; D cpp gun nemme spa“ fals 1 E — 121 sd ue! pa 81 ur un ende zk sn Subider Gunze Sn -o udsgoaß 1d Bunzzuimuld d „nemuezge 1016 dang dun bunguleahug 5 oplangsiomduvg 1 220 lIphiegß uuns jpg 80 pnag ah 10 siv Sei unehne eneeeg Taba erben iu di bann us mu uquphhaig u a0 megusgenineun usqejsnogs pg sog Us aus usgog 16 hp; qusunbone söhne dbnpngom dule inv siv ze jqppoctlea ilqueun ja be wee e eee ee Dpa oeh a due ad 4) 120 Tae e 90 0 ueluulo inqpo dig duße pBHupz q Id 210 55 100 dpiplocg an uepeipc aun „Hoibnpnssb gend Hpcebs uon Sn inn iw uezuveg 10 le ul bunzeozg eg um dioqaog 210 qs uo 1 Bor ban 1800 2 Ana 0 uus Holo nue dim due qun usch 8 5 egi Bun! T ue 1 c. ute udn eee 1 unde aich 11 * 01 G 25116 ö un ep; 70 1645 vues Mino 41 1 uz zm 00 ul 15 onegg n Hepp aun 04 — ö ri, ei j s Schei Ver⸗ Paris“ aus London zu melden weiß, iſt dort das Gerücht er de richtet war, einmal ein eventuelles Scheitern der Ver Paxié e e ee 5 e chen aber bat bieten 10 i fis 1 7 t 194 handlungen in der Beſatzungsfrage Deutſchland zu⸗ Beine daß die ſeit 380 27 0 Monaten gezühſten ertötel. B 3 he alle Zahlenkategorien pon 5000 bis] zuſchieben und weiterhin die Gelegenheit der Verhand- er 5 18 0 über 8 1 1 0 tand ed ol 95 12000 ff 1 t worden. Und doch ſchrieb am Tage lungen dazu zu benützen, von der Reichsregierung für die Er⸗ Da Abi a tes a 1 0 0 1 5 made die 1 ice des Min ſterrats das Echo de Paris“ noch daß alle bis⸗ füllung der in Locarno gegebenen Verſprechungen neue dem lbſchluß ſtehen. Die Grundlage des Paktes zwiſchen 77 7 0 0 0 0„„ d i olitiſchem Gebiet zu[ Muſſolini und Streſemann ſchildert der Korre⸗ 15 ee een c Ver- ee 1 1 ſpondent folgendermaßen: Ita lien werde in Genf und ae e b i Frade kohnmen konnte. Here Pan- Man ſteht daher in diplomatiſchen Kreiſen auch] wo es nötig erſcheine, die deutſchen Koloniglanſprüche 1„ b 5 5 . 2* 15* r Nr o D 1 1 N lepe, der franzöſiſche Kriegsminiſter, hat, als er den[heute noch auf dem Standpunkt, daß ſich i ene Frege de t eaten auf ein, Koſonſal⸗ Miniſterrat verließ, zwar keine Zahl genane. aber von liche Verhandlungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland[ mandat anerkenne, mit anderdn. Worten, das erſt' zu ver⸗ einer„beträchtlichen Verminderung geſoro. in dieſer Frage erübrigen, zumal ja der Pariſer Res kteilende Mandat müßte Italien zufailen. chen. Hält man neben dieſer,„beträchtlichen Verminde⸗ gierung die deutſche Auffaſſung voll und ganz Wie wir nun an Berliner zuſtändiger Stelle zu die⸗ rung“ die Behauptung, daß ſie noch unter den bisher[bekannt iſt und wird auch weiterhin eine durch⸗ ſen Ausführungen des„Echo de Paris“ erfahren, ſind deſ⸗ A Zahlen bleiben ſoll, ſo fragt man ſich unwill' aus abwartende Haltung einnehmen. Dieſe Hal⸗ ſen ſämtliche Behauptungen aus der Luft gegrif⸗ e e unter einen, betteſchtlcchen Reuge tung wird um ſo mehr angebracht ſein, als als ſicher fen und lediglich auf den Wunſch zurückzuführen, Deutſch⸗ derung eigentlich verſtanden werden 0 659 2 90 93 anzunehmen iſt, daß die franzöſiſchen Völker: land aus ſeiner bisherigen Zurückhaltung in der Kolonial- nen Ausſage Painleves ſind zur 5 1 j ch G frage herauszulocken. Die Anführungen, daß zwiſchen b f n Ge, bundsdelegierten dieſes Mal nicht nach Genf ge herauss b e 9 l See e an nber 4000 eng liſcbe Kad ge: gehen werden, ohne daf ore dene e eee Hertefun der ne verbelben elonelnanbcle getroffen 10 ruppen kommen. Danach beträgt die Def ihren angeblich guten Willen in der Beſatzungsfrage zu er⸗ worden gel, ſei ebenſo unrichtig, wie die Behauptung, erenz zwiſchen den Normalziffern und der augenblick“ kennen gegeben hat. Daß dieſer ſogenannte gute Wille daß man in englischen politiſchen Kreiſen eine Abtrelung ſchen Beſatzung rund 19 bie 25090 Mann. Jeder, natürlich weit hinter dem zurübleibt, wg 125 nalaſtinicchen Hiandats an Italien nicht ungern ſehen wenn er nicht gerade franzöſiſcher Militär it, 1 0 18 Deutſchland beim Beſatzungsabbau erwartet, braucht pürbe und verfolgt lediglich den Zweck, Eng land in den Begriff 7057 0 anden 90 dan die hierbei nicht beſonders erwähnt zu werden, doch werden der andatsfrage ſcharf zu machen und eine Zahlen eindeutig feltzuſegen. Selbſt wenn dich pi dann die Genfer Verhandlungen Gelegenheit geben, nicht giöglichſt baldige Uebereinſtimmung zwiſchen Lon, e Sab e hen Aae d 000 nur bei der dire ten Fühlunanabhme der Au don und Paris zuſtande zu bringen. 6 v uolloj dbu nen C gh 200 11 1022 ip 4b G ub 1800 gucd aun zwi 1 Suh f eee eee ee e ue din 50 Uopnad pvulcpang pmusmvu gans une gude waun so 10 a ioo un vor Hung! 5 0 oc ue 8581 d nv ne udp usw 1 g Io aba quping don duc de ee gusbose bu auf iT ud N us010 ne Sul Solo ngen usch! caieg jep ud ue G uo bang; sap cpu squv! — D mebog aun 4 pucmvoa aun UU ue ue O eee Mui uu vegponneg 6 i siv 12¹⁰ abus! 10 aun usbulunura ben so us gol) nne i wulsz gef 1% ven noſlesd 1 ne ohpunvenng 2 lun use us zus qun 3 our] 1005 guete pus aue dun Bungee 91 p 100 lan 10113 2 ung u 5 u ball udzom 51 usuug gheles up uopvonſ uva! nog sean mu og ue eee eee ubziqnceze een use uslleaegu Bunſchun qm aun nad nens n 57 4 ucnvz mehbun aun udhaaC ud u nun eure unge uu önzun us -usqebsno„Funugz 40 v— pl 10 10 ua np panog 21 nl sdquv L usa nm ius 2 eu! cn uche d Son 7 F us siv 25 porseg dune u boa uur enge mb 250 auviiiund usa an 10llnnc bien zu 19 a ub Sup aiv seaubennd gvuuv T Weid jpg dpeucübg 12 (onv dil udn d pl 210 5 1 4 * usbnogq gb 1⁰ nul o ja 100 pbunv „ 126152 1 une u! 3 qoß qupnpen q uopunjqupgß nv Hmlad us S uoile vg: Hunuhganquz 1 e Sunuſpo reg d ab igemqpꝛelo dug; dic zgelsnoaca C us r e eig e Aezlopluebich uenn ping 6581 aun 858 181 0 ne us so hu gte. 2 uam u oa dub in zndu s ul Bus 100 30 mehuhocech 210 ange hquο n⁰ Mule au 1 debian? — 50 une eiue aun 4 valnv iu une S uu gu us 2 Sobiqu n ung SBemegz udequp u 1 mul a1 ung ue mcbavuv pi 2 q usppgzs aur; 1 7 mud ol sunt 20 aur q 1˙ d diam 2 uo 1 2 7 1 — 2 nell 1 nene ed 915 zpuchvu aun jpꝛaqi i bogus zu 2520 92 100 1 gui bm uses equi ne 7 eu i Sou de en u usbie nanvzeusg nene ee 0 5 80 11 Inpq zd quel ue o 2 Ivo Su ſpiln 5 un vg 1 od 51 uanpzg 100 un e mund ua dez zv qun ul A0 0 20 10 0U%%ẽ ug 4 J ene eee Inv ne 1: Ad dae 9 s 9 ie uoq og ssd iu tus n aun quvz 1 duis slv a 1 ſcpr 29 un uu dan ud uod pi anch uzpuongnj0 1 Hu 1 ben Bun zend ud 4 * am usmucusbsno egen use! 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Pioiincaree als treibende Kraft. Paris, 20. August. Nachdem die Paciſer Wochenſchrift„Revue des eur Mondes“ ſoeben die Memoiren Saſſa⸗ ows veröffentlicht hat, beſchäftigt ſich jetzt die radilal⸗ räſident, der Republik und heutige oincaree geſpielt hat, ſchreibt u. a.: „Eine Tatſache in der Entſtehung der Kriegsur⸗ ſache und der Kriegsſchuld ſteht nunmehr feſt: Die ruſſiſche Mobilmachung iſt die erſte der von den Großmächten vorgenommenen Mobilmachungen gewe⸗ ſen. Sie hat dadurch, daß ſie bei den Gegnern und den Miniſterpräſident nicht wieder Gutzumachende bewirkt. Ohne dieſen Fun⸗ ken, der das Pulver in Brand ſetzte, hätte der Friede vielleicht noch erhalten werden können. Aus dieſem Grunde hat die franzöſiſche R e⸗ gierung, um die franzöſiſche Oeffentlichkeit ns führen, die ruſſiſche allgemeine Mobilmachung im Gelb⸗ buch ſyſtematiſch unterſchlagen: deshalb hat Poincaree, als Vietor Baſch im Jahre 1915 eine Broſchüre über die Entſtehung des Krieges vorſchlug, ihn ſchändlich getäuſcht, indem er ihm wi f en t⸗ lich falſche Auskunft gab oder geben ließ, daß die all- gemeine ruſſiſche Mobilmachung erſt am 31. Juli u ach der öſterreichiſchen angeordnet worden ſei. Vom militäri— ſchen Standpunkt aus waren die Schlußfolgerungen des ruſſiſchen Generalſtabs gewiß richtig, aber auch diejeni⸗ gen des deutſchen Generalſtabs waren es nicht weniger, wenn er einen entſprechenden Druck auf den Kaiſer aus⸗ übte, um ihm die Gefahr zu zeigen, der Deutſchland im ruſſiſch-franzöſiſchen Kreuzfeuer ausgeſetzt war. 5 a Aus dieſem Zuſammenhang muß dann der Schluß gezogen werden, daß es in einem Konflikt, an dem eine Reihe von Mächten beteiligt iſt, ſchwierig, ja Ak möglich iſt, den Angreifer ſeſtzuſtellen, da die Ber⸗ antwortlichkeit ſich auf beide Lager verteilt, ſo daß ſich als Ergebnis ergeben muß: Weder Wilhelm 2. noch Nikolaus 2. ſcheint den Krieg gewollt zu haben;; ſie haben unter dem Druck der Militariſten nachgegeben. Was Poincaree betrifft, ſo iſt er, auch wenn er den Konflikt ebenfalls nicht gewollt hat, dafü r veraut⸗ wortlich, ihn leichten Herzens ins Auge ge- faßt und ihn im voraus gebilligt au haben, während es für ihn doch ein leichtes geweſen wäre, die friedlichen Tendenzen des Zaren zu u uter⸗ ſt tz en und ſeinen kriegsluſtigen Ratgebern zu ſagen, daß Frankreich nicht geneigt ſei, das Blut ſeiner Söhne für einen öſterreichiſchen Streit zu opfern. Die Haltung Rouviers bei der Annerion Bosniens hätte ihm ſein Verhalten diktieren ſollen.“ Mit dieſer erſten. Kritik eines franzöſiſchen Blattes an der Tätigkeit des jetzigen franzöſiſchen Miniſterpräſidenten in den Tagen des Kriegsausbruchs erfährt die Welt nichts neues, zumal ſie aus den Veröffentlichungen der ruſſiſchen Vorkriegsdokumente bereits viel weiter unterrichtet iſt über die Zuſammenarbeit des früheren zariſtiſchen Mi⸗ niſterpräſident und nachmaligen ruſſiſchen Botſchafters in Paris, Iswolſki, deſſen Ziel war, unter Zertrüm⸗ merung der Donaumonarchie für Rußland im Ein verſtändnis mit Frankreich die Dardanellen⸗ frage zu löſen. Daß dabei auch ein Krieg mit Deutſch⸗ land, das ja mit Oeſterreich verbündet war, unbedingt mit in Kauf genommen werden mußte, war ſowohl, Is⸗ wolſki, als auch Poincaree bekannt und daß hierbei Poincaree mit dieſer Möglichkeit direkt gerechnet hat, das beiweiſt allein ſchon der Ausſpruch des fran⸗ hinzutretende Abonnementen wird der Neu bis jetzt erſchienene Roman gratis nachgeliefert. legen Bolſcafters in we »ourg, Louis, ven dieſer ei der Wahl Poincarees zum Präſidenten der Republik im Jahre 1912 tat:„Poincaree, das bedeutet den Krieg!“ Wenn alſo die er die zwi⸗ ſchen Petersburg und Paris der Welt trotz des Spruches von Verſailles ſchon längſt bekannt ſind, ſo bedeutet die heutige erſte Kritik eines angeſehenen franzöſiſchen Blat⸗ tes an der Tätigkeit des heutigen franzöſiſchen Miniſter⸗ räſidenten gleichwohl einen Markſtein in der Ge⸗ chte der Erforſchung der Kriegsſchuld, denn damit wird etzt auch einmal von franzöſiſcher Seſte offen zuge⸗ jeben, daß Poincaree, und damit Frankreich mif ine treibende Kraft am Ausbruch des Krie⸗ zes war, da der Präſident der Republik den kriegeriſckhen Ronflikt leichten Herzens ins Auge dine und ihn„im boraus gebilligt“ hat. 5 5 . 2 Juſtizmord. Werden Sacco und Vanzetti hingerichtet? O Newyork, 20. Auguſt. Der Boſtoner Oberſte Gerichtshof hat die Berufung der italieniſchen Anarchiſten Sacco und Vanzetti verwor⸗ fen. Damit beſtätigt er die Todesurteile. Werden ſie auch hingerichtet? Das iſt die Frage, die erneut dis ganze Welt in Atem hält. 8 99 Der Gerichtshof hatte ſich mit dem Einſpruch der Verteidiger Saccos und Vanzettis zu befaſſen. Formal⸗ juriſtiſche Fragen ſtanden zur Entſcheidung. Es hanbelte ſich um die Befangenheit der Richter Webſter und Thayer, die von der Verteidigung ebgelehnt waren. Das Beweismaterial, das von Dr. Hill, dem Verteidi⸗ ger Saccos und Vanzettis, zuſammengetragen war, konnte den Oberſten Gerichtshof Boſtons nicht überzeugen. Daher wurde die Berufung verworfen. An eine Wiederauf⸗ nahme des Verfahrens iſt ſomit nicht zu denken Was übrig bleibt iſt Hinrichtung oder Begna⸗ digung. Für die Begnadigung ſpricht alles. Mikd ſie nuch erfolgen?— Muſſolini hat ſich für ſeine Lands⸗ leute eingeſetzt. Der Papſt bittet um Gnade. Wico ſie gewährt werden? 5 5 15 Die öffentliche Meinung in den Vereinigten Staaten Nordamerikas iſt geteilt. Waſhington hält ſich ängſtlich zurück. Kein verantwortlicher Staatsmann hat ſich bis jetzt mit ſeinem Urteil hervorgewagt. Nur wenige Mit⸗ glieder des Senats und Repräſentantenhauſes tracten ſich hervor. Die Richter ſind ängſtlich. Selbſt die Profeſ— ſoren halten ſich auffallend zurück. i Dennoch, ein neuer Kampf hat eingeſetzt! Die „World“ hebt in einem ſechsſpaltigen Artikel die Uaſtim⸗ migkeiten hervor, die in dieſem Prozeſſe zutage traten. Gouverneur Fuller wird erneut gebeten, die Harichtung von Sacco und Vanzetti aufzuſchieben. Auch die„New⸗ vork Times“ ſetzt ſich für die Verurteilten ein. Das gleiche tut die„New Republic,“. Dieſe Zeitſchrift fordert Auf⸗ klärung über die Widerſprüche, die in dieſem Prozeſſe in die Erſcheinung traten und erklärt, daß das amerikaniſche Volk die Verantwortung für die Hinrichtung dieſer beiden Italiener nicht übernehmen könne, ſolange dieſe Widerſprüche nicht aufgeklärt werden. ö Auch in Europa wird ſich erneut ein Sturm gegen die Hinrichtung der Verurteilten erheben. Die ganze euro⸗ päiſche öffentliche Meinung iſt gegen die Vollſtreckung des Todesurteils, in der ſie einen Juſtizmord erblicken würde. Das wiſſen die Amerikaner. Auch ihre Botſchafter in den europäiſchen Hauptſtädten können darüber nicht im Un⸗ klaren ſein. Wird Waſhington ſich um Europa kümmern?, Kleiner Belagerungszuſtand in Amerika. Im Zuſammenhang mit der Verweigerung der Be⸗ ruſung iſt über ſämtliche öſtlichen Staaten ſowie über Chi-zago der kleine Belagerungszuſtand ver⸗ hängt worden. Urlaub an Polizeiangehörige wird nicht mehr bewilligt. Sämtliche öffentliche Gebäude ſtehen un⸗ ter verſtärktem polizeilichen Schutz. In Chicago wur⸗ den zahlreiche Radifale unter beſondere polizeiliche Auf⸗ ſicht geſtellt. Im Oſten und in Newyork werden De⸗ monſtrationen zu Gunſten der Verurteilten erwartet. Die Po izei hat Anweiſung erhalten, die Demonſtranten ſo⸗ fort zu zerſtreuen. 2— — 22 ubanlk 5 f be Berlin, 20. Auguſt. Im Einvernehmen mit der Reichsbank geben die Rentenbank und die Preußenkaſſe bekannt, daß 11 0 von dem, im November d. J. von der Ren⸗ tenbank an die Reichsbank abzuführenden fälligen letzten Drittel der Abwicklungskredite in der Höhe pon 293 Mil⸗ lionen Reichsmark bis jetzt bereits 70 Millionen geſichert ſind. Des weiteren werde die Rentenbank und die Rentenbank⸗Kledilanſtalt weitere 50 Millionen aus ihren Liguiditätsreſerven bereitſtellen. Die Diffe⸗ renz von 175 Millionen müſſen von den Spitzen⸗ inſtituten der Landwirtſchaft aufgebracht wer⸗ den. Ferner iſt der Umſtand beachtlich, daß die Ab⸗ deckung der Düngermittelkredite erſt im De⸗ zember zu erfolgen hat und die von der Rentenbank⸗ kreditanſtalt gegehenen Perſonalkredite infolge Prolonga⸗ tion erſt im nächſten Frühjahr fällig ſind. Die Mühlen, Handel und Genoſſenſchaften ſind nun auch wieder ka⸗ pitalkräftiger geworden. Deshalb dürften wohl der Ernte⸗ inanzierung nicht allzu große Schwierigkeiten entgegen ehen. Auch die Ausſichten für den Getreide⸗ kport ſcheinen ziemlich günſtig. Ferner dürfte licht ohne Bedeutung ſein, daß die Reichsbank an ihren bisherigen Diskontſätzen feſthält. ö Aus dem In⸗ und Auslande. Der Stapellauf des Kteuzers„Karlsruhe“. Kiel, 20. Aug. Auf der Kieler Werft der Deutſchen Werke A.⸗G. wurde heute mittag 12,06 der dritte Neubau der deutſchen Reichsmarine glücklich zu Waſſer gelaſſen, Aus dem ganzen Reiche hakten ſich eine große Anzahl Ehrengäſte eingefunden, an ihrer Spitze Reichswehrminlſten Dr. Geßler und der Chef der Marineleitung Admiral Zen⸗ ker. Von der alten Beſatzung der erſten„Karlsrahe“ wa⸗ ren 59 Offiziere und Mannſchaften erschienen. Kautz vor 12 Uhr erſchienen der Reichswehrminiſter Dr. Geßler und der Chef der Marineleitung Admiral Zenker, die nach kurzer Begrüßung unter den Klängen des Präſentiermar⸗ ſches die Front der Ehernkompagnie, die von der Mgtro⸗ ſen⸗Artillerie-Abteilung Kiel geſtellt wurde, abſchritten. Alsdann begab ſich die Tauf⸗Geſellſchaft an ihrer Spitz der Reichswehrminiſter Dr. Geßler, Admiral Zenker und Oberbürgermeiſter Dr. Finter⸗Karlsruhe auf die Tauf⸗ kanzel. Oberbürgermeiſter Dr. Finter hielt ſodann dig Taufrede. Der eigentliche Taufakt wurde ſodann durch Frau Kapitän Köhler, die Gattin des mit der erſten „Karlsruhe“ untergegangenen Kommandanten vollzogen mit den Worten„Ich taufe dich auf den Namen Karls⸗ ruhe“ und unter den Klängen des Deutſchland⸗Liedes und brauſenden Hurraruſen glitt das Schiff in ſein Ele⸗ Eine Hindenburgwoche in Saarge ont. Saarbrücken, 20. Aug. Infolge der politiſchen Ver⸗ gältniſſe im Saargebiet iſt es nicht möglich, daß hier die Behörden eine Organiſation zur Unterſtützung des großen ozialen Hilfswerks ins Leben rufen, Da aber das Saar⸗ zebiet ſeine Zuſammengehörigkeit mit dem Deutſchen Reich auch bei dieſer Gelegenheit bekunden will, haben ſich die Mitglieder des früheren Hauptausſchuſſes für die. Jahr⸗ tauſendfeier im Saargebiet zuſammengetan, um die deut⸗ ſchen Verbände und Organiſationen zu einer entſprechen⸗ den Betäfigung aufzurufen. Dieſer Ausſchuß hat auch be reits einen Aufruf erlaſſen, in dem geſagt wird: Es gilt auch im Saargebiet für die bedürftigen Volksgenoſſen ein Scherflein zu ſammeln und mit dieſer Sammlung zu⸗ gleich die Bekundung der Anhänglichkeit an das Reich und die Achtung für ſein Oberhaupt zu verbinden. In Aus⸗ ſicht genommen iſt eine Hindenburg⸗Woche, in der Hals, ſammlungen und Saalveranſtaltungen der Turner, Sport: ler und Sänger erfolgen ſollen. Ihren Abſchluß soll die Woche durch große Veranſtaltungen am Sonntag, den 2. Oktober, finden in Form von Feſtgottesdienſten, Platz⸗ konzerten, Blumenverkauf, turgeriſchen, ſportlichen und ge⸗ ſanglichen Darbietungen auf allen Turn und Sportplätzen der Stadt. Alle Veranſtaltungen ſollen nach Möglichkeit bon der geſamten Bevölkerung ohne Unterſchied der Par⸗ teirichtung und Konfeſſion getragen werden. Vom Leben gchefzt Roman von J. S chneider-Foersfl Urheberrechtsschulz 1926 durch verlag Oskar Meister, Werdau (15. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Der Kommerzienrat drehte bereits die Kurbel ſeines Tiſch— telephons, welches das Kontor mit der Privatwohnung ver— band. „Elſe! Ja?— Bitte komm' für einen Augenblick zu mir herüber! Nein, du kommſt nicht zu ſpät zu deiner Tennis partie! Ich möchte dich nur etwas fragen!“ Gertraud horchte angeſtrengt und atmete auf, als kaum fünf Minuten ſpäter leichte Füße über den Korridor liefen und ein blonder Kopf ſich zur Tür hereinſtreckte. „Grüß Gott! Papa! Schönen Nachmittag, Fräulein Rommelt!— Was iſt's?— Ich habe ſolche Eile!“ Sie knöpfte noch raſch ihre Handſchuhe zu und hielt der— zeit den Schläger unter den Arm geklemmt. „Du haſt vor einigen Tagen Fräulein Rommelt um den Schlüſſel zum Kaſſenſchrank gebeten, Elſe?“ „Ja! Am Mittwoch!— Nicht Frälllein Rommelt? Ich wollte meinen Anhänger heraushaben und du warſt verreiſt. — Ich habe ihn am andern Morgen dem Fräulein ſelbſt wieder abgeliefert.“ „Und es hatte ihn niemand in Händen als du? Elſe?“ „Nein, niemand ſonſt— das heißt— die Geheimrätin Ringberg war bei uns zu Beſuch und ihr Sohn!“ Gertraud wechſelte die Farbe von einem fahlen Grau zu Mußten immer und immer wieder dieſe glühender Röte. deiden Menſchen in ihren Weg treten? „Und?— Elſe?“ drängte der Vater. „Da habe ich den jungen Ringberg gebeten, mit mir her⸗ efſpchtet allein. ill ſſt bei Nacht. Ich habe meine Schatulle herausgenommen, ſie an dieſen Tiſch getragen, den Anhänger herausgeſucht und dann wieder abgeſchloſſen.“ „Und der junge Ringberg?— Was hat der inzwiſchen überzukommen ins Kontor. Ich habe ic Weil es in der ganzen Fabrik ſo unheimlich Wir waren aber gar nicht lange hier. gemacht?“ Gott, Papa! Das kann ich dir wirklich nicht ſagen!— Ich habe abſolut nicht Obacht gegeben, ſondern mich wie immer an den Steinen gefreut!“ a „Es fehlen ſiebenhundert Mark in der Kaſſe!“ „Papa!“ rief ſie beſtürzt. Gertraud ſenkte ihre Augen mit einem verzweifelten Blick in die des jungen Mädchens. „Gnädiges Fräulein——“ „Aber nein!“ unterbrach dieſe ſie.„Nicht wahr, Papa, das kommt ja wahrhaftig nicht in Frage, Fräulein Rommelt! — Glaubſt du, Papa?— Daß— er wird es doch nicht getan haben!“ Verſtört blickte ſie auf den Vater. „Ich werde heute noch zur Geheimrätin fahren und ſon— dieren. Dann wird es ſich vielleicht klären.“ Und es klärte ſich! Aber es klärte ſich entſetzlich! Der Sohn der Geheimrätin gebärdete ſich wie ein an⸗ geſchoſſener Eber. Die gekränkte Mutter erſtarrte ganz zu Eis, daß der Kommerzienrat überhaupt eine derartige Frage an ihren Einzigen zu ſtellen wagte, obwohl es in jeder Weiſe diſtinguiert geſchehen war. Egon beruhigte ſich nicht, bis Zach den Vorſchlag machte, man fahre zuſammen nach der Fabrik und halte genaue Suche im Kontor. Das, ſagte er, könne er billig verlangen für den ihm angetanen Schimpf. Nach einer Viertelſtunde war man dort angelangt, und wieder nach einer Viertel⸗ ſtunde hatte man die fehlenden ſiebenhundert Mark gefunden. Sie lagen unter einem Stoß Maſchinenpapier auf Gertraud Rommelts Arbeitstiſch. „Solch raffiniertes Frauenzimmer!“ ſchrie Ringberg mit gut geſpieltem Effekt. „So jung und ſchon ſo verdorben,“ klagte die Geheimrätin. „Und ich habe erſt gemeint, mein Sohn belügt michl Ich habe dir Unrecht getan, mein Junge! So bitter Unrecht!— Verzeih mir's!“ Er kniete vor ihr nieder und barg den Kopf in ihrem Schoß. Mit vor Erregung zitternden Händen fuhr ſie ihm über den gepflegten, glänzenden Scheitel. „Mein Bub! Mein armer Bub!— Nun ſoll aber keiner mehr es wagen, dich bei mir zu verdächtigen!“ a Sie hob ihn zu ſich auf, drückte ihn mit mütterlicher Liebe an ſich und küßte ihn wiederholt auf Stirn und Wangen. Der Kommerzienrat ſtand ſchweigend, nachdenklich, ſagte Lein paar entſchuldigende Worte und brachte Mutter und in der Regel ſelbſt damit! 5 Sohn in ſeinem Auto wieder nach Hauſe. Zweifel und Glauben an Gertraud Rommelts Ehrlichkeit ſtritten ſich in ſeinem Innern die ganze Nacht bis an den frühen Morgen. Uebelgelaunt kam er ins Kontor. Seine Sekretärin trat, trotzdem ſie ſo gehetzt hatte, erſt, um drei Minuten ſpäter ein, als der Chef. 5 Das hatte gerade noch gefehlt, deſſen Gereizthelt voll⸗ zumachen c.% Ihr„Guten Morgen“ blieb unerwidert.„ Er murrte etwas Unverſtändliches in den Bart und ſie glaubte ganz deutlich das Wort„Frechheit“ herausgehört zu haben. 0 Den ganzen Vormittag arbeitete ſie mit einem fiebrigen Rot auf den Wangen und wagte nicht zu fragen, ob er ber den Ringbergs geweſen war. Der Mittag brachte endlich die Entſcheidung. Mit einem warnenden Blitzen in den grauen Augen ſland der Chef plötzlich vor ihr und ſah ſie an, als müßte er ihr auf dem Grunde der Seele leſen. 5 „Das Geld hat ſich gefunden, Fräulein Rommelt!“ „Gott ſei Dank!“ Er war einen Augenblick verblüfft. 5 8 Tränen ſchoſſen über ihre Wangen, er ſah, wie die junge Bruſt ſich hob, daß die Laſt von ihr genommen war. „So jung und ſchon ſo verdorben!“ hatte die Geheimrätin geſagt. Das fiel ihm jetzt zur rechten Zeit ein. „Wollen Sie wiſſen, wo ich es fand?“ betonte er ſchorf. „Hat es irgendwo verſteckt gelegen, Herr Komme zler⸗ rat?“ frug ſie ohne Argwohn. „Ja!— Es hat irgendwo verſteckt gelegen— nämlich auf Ihrem Schreibtiſch!“ Ihr ganzes Geſicht, ſelbſt die Lippen erblaßten.„Nein“, ſchrie ſie auf. Der Ton machte ihn erſchrecken. Aber die Worte der Geheimrätin waren eine böſe Saat, die ſchlimme Früchte zeitigt. Alles Komödie! urteilte er hart. Sie iſt wirklich grundverdorben! 2 „Hier unter dieſem Stoß Maſchinenpapier hat Ringberg es gefunden.“ a „Ringberg!“ ſtammelte ſie kaum hörbar. 8 5 „Ja! Ringberg— ſehen Sie, ſo geht es, wenn man anderen Leuten einen Strick drehen willl Man hängt ſich 1 * e A g „ . 1795 9 5 hnerbewegung in Elſaß⸗Lothringen. 6% 20. Aug. Im Anſchluß an die vom franzöſi⸗ ſchen Parlament votierte 0 der Bast eines Apfangsgehaltes von 8000 Franken für die unterſte Lohnſtufe(die Eſſenbahner haben nur 6250 Franken An; fangsgehalt, und darin iſt noch eine 25prozentige, nicht penſtonsfähige Lohnzulage enthalten) hat die dothringi⸗ ſche Eſſenbahnerſchaft jetzt urch Vermittlung ihrer zuſtän⸗ igen Organe Schritte in Paris unternommen, um die + fortige Erhöhung der Bezüge der Eiſenbahner ſowie die Errichtung einer paritätiſchen Kommiſſion für die Eiten⸗ bahner durchzuſetzen. Der Miniſter der öffentlichen Ar⸗ beiten erwiderte, die Gefellſchaften würden eine Erhöhung e Bezüge nur daun annehmen, wenn eine neue Tarffer⸗ l den cr 510 0 0 10 105 den jetzigen Aden ſchwer durchzuſetzen, ſo daß die angekündigte ſohnkämpfe emlich ſchwer ſein 1 0 0 ee Vor einer Hungersnot in Rußland? Niga, 19. Aug. Wie aus Moskau berichtet wird, iſt in dem unteren und mittleren Wolga⸗Gebiet die Ernte über Erwarten ſchlecht ausgefallen. Aus Mittel- rußland fehlen noch Angaben über den Ernteverlaaf, was den Bauern des Wolgagebietes Veranlaſſung gibt, Getreideverkäufe ſehr zurückhaltend vorzunehmen. Die ſtaatlichen Ankaufsſtellen haben die Anweifung aus Mos⸗ erhalten, ſelbſt vor höheren Preiſen nicht Halk zu machen, um die nötigen Getreidemengen ſicherzuſtellen. Bei Zaryzi iſt es in dem Dorfe Gumrak zu Zuſammenſtößen zwiſchen Bauern und Beamten gekommen. Letztere ver⸗ flangten den Verkauf von Getreidevorräten und drohten mit bewaffneter Gewalt, falls die Bauern den Verkauf verweigern ſollten. Die Bauern haben trotzdem unker Hinweis auf die zu niedrigen Preiſe der Kommiſſion das Getreide nicht verkauft. Nachdem die Bauern eine deo⸗ hende Haltung eingenommen und die Beamten mit Miſtgabeln bedroht hatten, zogen die Beamten unverrich⸗ teter Sache ab. Coolidge für neuen Ausbau der Kreuzer⸗ und Unterſee⸗ i bootsflotte. „ Newyork, 20, Aug. Nach Meldungen aus Rapid City ſoll Präſident Coolidge ſich für einen möglichſt ſchn J⸗ len Ausbau der amerikaniſchen Kreuzer⸗ und Unterſee⸗ bootsflotte ausgeſprochen haben, damit ſie keiner Flotte der Welt nachſtehe. Coolidge ſei für ein Kreuzerpro⸗ gramm, daß eine Verdoppelung des geplanten Kreuzer⸗ baues bringe. Nach dem Fall Nankings. London, 20. Aug. Nach Meldungen aus Schang⸗ hai ſoll die Lage in der Provinz Tſchekiang äuß'rſt un⸗ befriedigend ſein. Der Bevölkerung habe ſich eine Panik bemächtigt, da die Stadt von den flüchtigen Soldaten der Südtruppen überlaufen ſei. Ueber 60000 Mang hät⸗ ten bereits Stadtquartier. Man erwartet, daß Steeit⸗ kräfte Sunſchuanfangs das Nordufer des Pantſe beſetzen werden. In Kiukiang ſoll die fremdenfeindliche Agita⸗ tion wieder aufgelebt ſein. * — 2 * Aus Nah und Fern. Taifun über Manila.— 37 Arbeiter ertrunken. London, 20. Aug. Nach Meldungen aus Manila wurde der Hafen von einem Taifun heimgeſucht. Ein vollbeſetztes Dampfboot kenterte. Dabei ſind 37 Arbeitet ertrunken. 5 Ueber 600 Menſchen ertrunken. „ Riga, 20. Aug. Wie aus Wladiwoſtok gemeldet wird, ſind nach halbamtlicher Mitteilung über ſechshundert Perſonen bei der großen Waſſerkataſtrophe im Wladico⸗ ſtoker Gebiet ertrunken. Wie die ruſſiſchen Blätter mit; teilen, iſt in der Stadt Nikolsk⸗Uſſarisk durch die Ueber, ſchwemmung ein Kinderheim zerſtört worden. Zahlreiche Kinder ſind ertrunken. Wiesbaden.(Vom engliſchen Milfrärge⸗ richt verurteilt.) Das engliſche Militärgericht in Wiesbaden verurteilte den Reichsbannerführer Wolff, del anläßlich der Feier zum Verfaſſungstage durch die Veran⸗ taltung eines Fackelzuges gegen die Rheinlandordonnanzen verſtoßen hatte, zu 200 Mark Geldſtrafe wegen virbotenen Singens und wegen militärmäßigen Marſchierens in mik. täriſchem Anzuge. Walmerod(Weſterwald).(Schweres Autoun⸗ glück.) In der Nähe von Herſchbach überſchlug ſib ein Perſonenkraftwagen und begrub fämtliche Inſaſſen unde ſich. Einer der Mitfahrenden war ſofort tot, zwei andere wurden ſchwer verletzt. 5 Aſchaffenburg.(Eine Wahnſinnstat.) N der Ortſchaft Nieder⸗Werren ſchlug der ledige 251 4b. rige Schloſſer Heinrich Welzer ſeiner verhefrateten 80 jährigen Schweſter Lina Förſter mit einem Zimmer, mannsbeil im elterlichen Anweſen den Kopf ah. e hat die Tat in einem Anfall geiſtiger Amnachtung be gangen. Er wurde einſtweilen verhaftet und in da Landgerichtsgefängnis eingeliefert. Sagebrücken.(Dreiſte Einbrüche.) 505 Frs cher Einbruchsdiebſtahl wurde in einer Gaſtwirtſchafi ver übt. Die zwei Diebe, welche in der Gaſttoirtſchaff 65 ten, ſchlichen ſich, während die Wirtsfamitie uf der, Bedienen der Gäſte beſchäftigt war, in die obe 17 5 wohnung und erbeuteten 15000 Franken, 1000 Reiche Maxk ſowie goldene Uhren. Sie beſaßen noch die sprech heit, nach dem Einbruch die in der Wirtſchaft gemacht, Jeche zu bezahlen. Leider iſt es den Bemühungen del olizei noch nicht gelungen, die Diebe dingfeſt zu machen — Aus einer Devotionalienhandlung in der Hohenzoz, ernſtraße ſtahlen Diebe Glasmalereien, Heiligenfiguren iw. im Werte von etwa 50000 Franken. Wadern(Life).(Durch einen Schuß dis Sprache verloren.) Bei der Einführungsfeier eines Geiſtlichen gaben mehrere jüngere Burſchen aus dem Feu ler einer Wirtſchaft mehrere Freudenſchüſſe ab. Dabe prallte ein Geſchoß am Eiſen des Oberfenſters ab und traf den 15 Jahre alten Hermann Maus aus Antermorſch⸗ zolz in die Schädeldecke. Die Kugel blieb ſtecken. Der Junge rerlor ſofort die Sprache. Der Täter, ein 22jäh⸗ riger Burſche, wurde ins Gefängnis gebracht. 6, Berlin.(Das Ende eines Mörders.) Im Anterſuchungsgefängnis in Moabit hat ſich der am 11. Fuli, wegen Mordes verhaftete 25jährige Setzer Otlo philipp an ſeinem Halstuch erhängt. Philſpp hat in dem Dorſe Buch bei Torkow ſeine Stiefmutter, die Frau des Gemeindevorſtehers Lauriſch, mit einem Gewehrkol⸗ ben niedergeſchlagen, den Geldſchrank erbrochen und mit. dem Inhalt von 500 Mark das Meite geſucht. Lokales und Allgemeines 1 Wetterbericht vom 21. Auguſt. 1% Nach Durchzug des über der Nordſee gelegenen Tiefs it in dem Feſtlande wieder Auſwölkung eingetreten. 1e 909 1 19 15 0 dee Aufheiterung wird jedoch ö uer ſein, da ein zeaniſcher Wi beat e a neuer ozeaniſcher Wirbel oraus iche Witterung bis Mon⸗ tag: Nach vorübergehender Aufheiterung Tuchzüg wei terer Regenfälle, etwas wärmer. Verbilligte Telephoneinrichtungen für Kranlheiets⸗ fälle. Beim Vorliegen außergewöhnlicher Umſtände, z. B. u. Krankheitsfällen, beſteht bei den Fernſprechteilnehmern oft der Wunſch, im Krankenzimmer vorübergehend eine Telephoneinrichtung zur Verfügung zu haben oder ſon⸗ ige Aenderungen in der Fernſprechanlage für die Dauer das außergewöhnlichen Anlaſſes vornehmen zu laſſen. ach der neuen Fernſprechordnung brauchen die Teil⸗ nehmer in ſolchen Fällen künftig keinen Apparatbeitrag mehr zu bezahlen. Hierunter verſteht man einen feſten ein⸗ maligen, Beitrag, bei deſſen Bemeſſung die Poſt ihre Apparatbeſchaffungskoſten zugrunde legt und der 3.B. für einen, Hauptanſchluß 80 Rm. und für eine Nebenſtelle 20. Rm. beträgt. Apparatbeiträge ſind nur dann zu be⸗ zahlen, wenn die Benutzung der Fernſprecheinrichtungen ein Vierteljahr überſteigt. Sonſt wird für die vorüber⸗ zehend eingerichteten Apparate der Poſt nur die Selbſt⸗ ſoſten für die Einrichtung und Aufhebung zu erſtatten. Die ſaufenden Gebühren und die Mindeſtzahl der Ortsge⸗ ſpräche werden anteilmäßig bierechnet. — Steuerfreiheit der Jubiläumsgaben. Jubſſädams⸗ gaben, die Arbeitgeber ihren Arbeitern nach vollendeter 28jähriger Dienſtzeit zahlen, ſind ſteuerfrei, wenn ſie den Betrag von 300 Reichsmark nicht überſteigen. Früher Herbſt? Seit einigen Tagen ſind die Schwalben und ſonſtigen Zugvögel beim Sammeln zu beobachten, ein Vorgang, der dem Abzug der Vögel nach dem ſonnigen Süden voranzugehen pflegt. Solch friih⸗ 1 Rüſten zum Verlaſſen der Heimat kann als hen ür einen frühen Herbſt gedeutet werden. ö — 22 2—— Alte Möbel. Der Sinn der heutigen Menſchen für Romanti 1 für liebevolles Erinnern an werd angene gelten e immer mehr und mehr. Nur wenige ſind es, die ſich noch begeiſtern können für die gute alte Zeit. In der heutigen haſtigen und nerpöſen Zeit iſt alles nur auf Zweckmäßigkeit und Nüchternheit eingeſtellt. Die neue Sachlichkeit regiert Was können uns Modernen Deiſnielsmeiſe ein vaar alte Mobel erzapien. Traumernauren und Sonntagsrinden allerdings fühlen ſich beim Anblick eines alten Schreib- 1 eines ehrwürdigen Spinetts, eines ſeltſam ge⸗ ſchnörkelten grünen Sofas oder eines rieſigen Schrankes aus Großmutters Zeiten zurückverſetzt in die poeſievolle Vergangenheit der Poſtkulſchen und Krinolinen. Seltſam knurrt und kniſtert es in den alten Möbeln Wenn wir in rechter Stimmung ſind, dann ſehen wir vor unſerm geiſtigen Auge an dem alten Schreibtiſch, der mit einem Mal ſo neu ausſieht, einen würdigen Herrn in, Biedermeiertracht ſitzen, die Gänſekielfeder in der Hand. Mit unendlicher Sorgfalt und Ruhe ſchreibt er einen lan⸗ gen, langen Brief an einen Geſchäftsfreund in einer Stadt, die man heute in zwei D⸗Zugs⸗Stunden erreichen kann. Damals dauerte es vierzehn Tage, bis der Brief dort hin war, Am Spinatt ſitzt eine junge Frau im Slilkleid und ſpielt die Träumerei von Schubert. Der große Schrank aber ſteht weit offen. Er liegt voller Wäſcheſtucke bis oben⸗ hin. Alles ſelbſtgeſponnen, nichts bei Tietz und Wertheim gekauft. Das waren die Zeiten, wo es noch eine Aus⸗ teuer gab. Und auf dem grünen Sofa ſitzt eine alle Frau, Leiſe ſurrt ein Spinnrad. Und plötzlich wachen wir wieder auf zwiſchen den Aten, Möbeln. Neben uns ſchnurrt der Kater, der ſich us Zimmer geſchlichen hat. Wir aber reiben uns die Augen und lächeln verlegen:„Närriſcher Traum!“ i Das Erntefeſt der Jungbauern im Saale zum grünen Laub waren über Erwarten ſehr gut beſucht. Ein Programm mit 12 Nummern ſorgte für gehobene Feſtesſtimmung. Alle Teilnehmer werden ſich noch lange dieſes ſchönen Abends erinnern, den ihre Organiſatlon in ſo vortrefflicher Weiſe geboten, Dank ſei Allen, die ihre Kräfte den Jungbauern in ſo liebenwürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt hatten. g 5 »Die jüdiſche Bevölkerung in Deutſchland be⸗ trug nach einer Statiſtik in der„Central⸗ Verelns⸗Zeitung“ im Jahre 1925 zuſammen 564 379 Perſonen. Davon wohn⸗ ten in Heſſen 20 401 und in Baden 24064. Im Jahre 1910 betrug die Zahl der Juden in Deutſchland 535 122. Es iſt ſomit ein langſames Wachſen der jädiſchen Bevölkerung in Deutſchland zu verzeichnen. Am geſtrigen Sonntag hatte unſere hieſige israeli⸗ tiſche Kultusgemeinde einen großen Tag. Galt es doch die Feier des hundertjährigen Beſtehens der Synagoge und der Enthüllung einer Ehrentafel für die im Welt⸗ krieg gefallenen israelitiſchen Gemeindemitglieder. Das ehrwürdige, ſchön geſchmückte Gotteshaus war faſt zu klein die alle zu faſſen, die gekommen waren, dieſes wür⸗ dige Feſt mitzufeiern. Außer den hieſigen Israeliten waren viele andere erſchienen, Vertreter von Behörden, Vereinen uſw. Unter den Feſtgäſten befanden ſich auch Abordnungen des Reichsban ners, des Krieger⸗ und Soldaten vereins Teutonia und des Krieger bundes Haſſta, die mit ihren Fahnen gekommen waren und am Altare Aufſtellung ge⸗ nommen hatten. Um 3 Uhr begann die Feier, die mit einem ſtimmungsvollen Geſang des Claus S yna⸗ gogenchores⸗Mannheim eröffnet wurde. Der religiös, feierliche Chor mit Unterſtützung der von Herrn Oberkantor Eppſtein⸗ Mannheim herrlich geſungenen Soloſtellen verſetzt die Anweſenden in feierliche Stimmung. Alsdann hielt Herr Lehrer Loew öeine Anſprache, in welcher er die Feſtgäſte aufs herzlichſte begrüßte und den Will⸗ komm entbot. In längeren Ausführungen gab er hier— auf einen intereſſanten Rückblick auf die Geſchichte des Gotteshauſes. Vor 100 Jahren hätten es in ſchwerer Zeit die zwölf hier wohnenden Familien unternommen, mit großen Opfern, Mühen und Laſten die Synagoge zu erbauen. Mit herzlichen, tlefempfundenen Worten gab er ein Bild von jener Zeit bis in die Gegenwart über die israelttiſche Religkonsgemeinde und dieſes Gotteshaus Nach einem abermaligen Vortrag eines Predigtlledes, das wieder weihevoll das Haus erfüllte, hielt Herr Rabbiner Dr. Italiener die Feſtpredigt. Das waren von Herzen kommende und zu Herzen gehende Worte, die der Herr Redner den andächtig Lauſchenden vorge— tragen und das ſinnige Thema: Kraft, Stolz und Geduld fand eine formvollendete tiefſinnige Ausdeu— tung, die auch den Weg zu den Herzen der anweſenden Andersgläubigen fand. Mit einem innigen Gebet ſchloß der Feſtredner ſeine prächtige Predigt. Nachdem wieder ein geiſtliches Lied des Mannheimer Synagogenchores, der überhaupt mit ſeinen Geſängen die ganze Feier wür⸗ dig und ſtimmungsvoll umrahmte, verklungen war, ergriff Herr Oberarzt Dr. Fried ⸗ Worms, als Vor⸗ ſitzender des Reichsbundes jüdiſcher Frontſoldaten, das Wort zur Wetherede für die Gedenktafel. Seine Aus⸗ führungen gipfelten darin, daß auch die Soldaten jüdiſchen Glaubens im Weltkriege, entgegen aller böſen Beſchimp⸗ fung und Verleumdung von gewiſſer Seite, für Vater⸗ land, Heimat und Familie ihr Höchſtes freudig hingegeben hätten und in Liebe und Treue zum deutſchen Vaterland ſich von niemand überbieten ließen. Wie ſollte das auch anders ſein? denn ſie kämpften für ihr Vaterland, das ſie ſchon— und beſonders am Rhein— vor 1000 Jahren als das Ihre anerkennen und lieben. In den Befreiungskriegen, anno 1870/1 und im Weltkriege Hundert Jahre Synagoge in Viernheim Eine glänzend verlaufene Jubelfeier Ehrung der im Weltkriege Gefallenen— Teilnahme ſtaatlicher Vertreter, der Gemeinde, der Schule, Vereinen und der beiden Konfeſſionen. in die Heimat zurückgekehrt. Nun gelte es eine Ehren⸗ ſchuld zu tilgen, die Namen dieſer 3, die den Heldentod fürs Vaterland geſtorben ſind, für alle Zeiten durch dieſe Ehrentafel dankbar feſtzuhalten. Auf ſein gegebenes Zeichen fiel nun die Hülle, nur eine in die Wand einge⸗ laſſene weiße Marmortafel kündet in Goldſchrift die Namen und die näheren Daten der 3 Helden. Es ſind: Jakob Kaufmann, Ludwig Weißmann und Max Holzmann.— Nun ergriff Herr Bürger⸗ meiſter Lamberth das Wort. Zunächſt dankte er für freundliche Einladung und übermittelte namens der Gemeinde Viernheim der israelitiſchen Gemeinde zum heutigen Ehrentag die beſten Glück und Segenswünſche, beſonders betonend, daß die Beziehungen der hieſigen Israeliten zu den anderen hieſigen Konfeſſionen die denkbar beſten ſeien und ſtets das harmoniſchſte Einver⸗ vernehmen herrſche. Mit dem Wunſche, daß dieſe ſchöne Harmonie auch fernerhin ſo bleiben möge, ſchloß er ſeine Anſprache. Namens der katholiſchen Kirchengemeinde überbrachte hochw. Herr Kaplan Oeſtreicher der Feſtgemeinde die herzlichſten Glück. und Segenswünſche, daran anknüpfend an das Bibelwort:„Wo der Herr die Gemeinde nicht bewacht, wacht der Wächter vergebens!“ Einigkeit, Treue und Nächſtenllebe ſeien die Grundpfeiler jeder Religionsgemeinſchaft und ſo möge es auch in der israelitiſchen Gemeinde immer bleiben. Die evangeliſche Gemeinde, deren Vorſitzender durch auswärtigen Dienſt am Erſcheinen verhindert war, war durch vier Kirchenvorſtandsmitglieder vertreten und hatte ihre herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche der Jubilarln vorher ſchriftlich ubermittell. Herr Regierungsrat Jann⸗ Heppenheim entbot namens des Kreiſes Glück⸗ und Segenswunſch der Feſtgemeinde zum heutigen Tage. Ein Vertreter des Landesverbandes der israel. Religtons⸗ gemeinden, ein Vertreter des Centralvereins deutſcher Staatsbürger jüdiſchen Glaubens, ein Vertreter des Mannheimer Synagogenrats überbrachten namens ge⸗ nannter Vereinigungen ihren hieſigen Glaubensbrüdern herzliche Glück und Segenswünſche mit der Mahnung, feſtzuhalten am alten jüdiſchen Glauben und am deutſchen Vaterland. Für das hieſige Polizeiamt gratulierte Herr Oberwachtmeiſter Kühne und Herr Rektor Mayr entbot Glück⸗ und Segenswunſch namens der Schule, die die israelitiſchen Kindern mit den anderen Kindern gemeinſam beſuchen. Das ſei gut ſo und möge immer ſo bleiben, denn durch dieſe Gemeinſchaft lernten die jungen Kinderherzen Toleranz und gegenſeitiges ge⸗ rechtes Beurteilen und Verſtehen. Somit hatte die würdige Feier ihr Ende erreicht und nach dem Schluß⸗ gebet des Herrn Rabbiner zogen die Feſtgäſte aus dem Gotteshaus, wo ſie Zeuge waren einer ſchönen, ſchlichten aber nichts deſtoweniger herz⸗ lichen und würdigen Feier. Am Schluſſe ſei noch bemertt, daß am Vorabend ein Feſtball ſtattfand, zu dem die Freundeskreiſe aus Nah und Fern in ſtattlicher Zahl erſchlenen waren. Auch hätten ſie dieſe Liehe mit ihrem Blut beſiegelt. 21 wackere lsraelitiſche Söhne Viernheims ſeien ausge⸗ zogen in den Weltkrieg, davon ſind aber drei nicht mehr dieſe Veranſtaltung hat gezeigt, daß unſere jüdiſchen Mitbürger in Punkto Geſelligkeit nichts nachſtehen, denn alle Teilnehmer verließen zufrieden den Engelſaal.