2 ufa⸗Schlager im Central⸗Theater „Cohen contra Miller“ LA Großer Luſtſpielſchlager Nach dem gleichnamigen Bühnenſtück ö des 5 0 15 Cirkus⸗ Drama. 9 g Ergreiſen⸗ Friſch eingetroffen. Neue Heringe Stud 8/ 10 Stüc 75 9 Allgäuer Staugenläſe, viertelreif ½ Pfd. 114 Sdamer Käſe J Pfd. 18 Schweizerkäſe Pfd. 420 Ichweizerkäſe ohne Rinde im e 50 7 echwelzerkäſe in Schachen 1.— Ce 184 Camembert, Rahm, Münſter⸗ und Frühſtückskäſe Tüͤglich friſche Güßrahmtafelbutter pid. 2.— Ft. Vierfruchtmarmelade Pfd. 45 Johannisbeergelee Pfd. 70 Apfelgelee Pfb. hö Friſche Eier Stück 11, 13, 15% Alois Walter Turner bund. 1 1 Morgen Freitag abend 8 Uhr vollzählige Turnflunde, f anſchließend findet um ½10 1 Uhr eine zu Mitglieder⸗Verſammlung 5 verbunden mit Vortrag über die in Karlsruhe ſtattge⸗ fundene Turn- u. Sport- ausftellung ſtati. Unſere aktiven u. paſſiven Mitglieder werden hierzu freundlichſt ein⸗ geladen. Oer Vorſitzende. Jugendkraft„Sportplatz Kommenden Sonntag, den 28 Auguſt 1927 finden auf unferem Platze die Bezirks Fanuſtballſpiele ſtatt. Felder eingeteilt, auf denen im ganzen cirka 14 Fauſtball⸗ ſpiele zum Austrag gelangen. Zum erſtenmale zeigt ſich der Bezirk Südheſſen der D. J. K. in Viernheim im Fauſtballſpiel. Es dürfte daher zu erwarten ſein, daß alle Intereſſenten und Freunde dieſes Sportes auf dem Platze vertreten ſind. Zu dieſen Spielen laden wir alle freundlichſt ein. Die Sportleitung. NB. Die Teilnehmer an dem Mainzer Jugendkrafttag am nächſten Sonntag fahren teils am Samstag nachm. 42“ ab Staatsbahn und teils am Sonntag früh 7” Uhr ab Staatsbahn. Wer ſich als Begleiter anſchließen will, wird gebeten, ſich bezeiten an dem Bahnhof um die angegebene Abfahrtszeit einfinden. Tageuraum Der bekannte felepat u. Charakter- Beurteller fr. Maler aus Aannneim welcher mit verblüffender Genauig- keit die Charakter-EInenschaften eines menschen aus den Silrn- und Hand- Unlen zu lesen versteht und über Haraus entstehende Folgen und Er- eignisse Aufklärung gibt, kommt aul wenige Tage nach Viernheim Sprechlohal wird noch bekanntge- geben. Bel dem großen Zudrang zu dlesen Sitzungen empfenlt es slch, slch Sofort eine Finlaskarte zu Sichern, welche in der Geschäftsstelle des „Mornneimer anzeiger“ ernänten dt. Schon bei manchem Besuche ist nach einer Sitzung wieder Glück und Zufriedenheit eingekehrt. Die Turnwarte 22 1 Waggon la Essäpfel (Gold Ranette) mit einer Beiladung von Eßbirnen(ſüße Frucht) garantiert handgebrochene Ware iſt 10 Pfund Wiederverkäufer extra Rabatt. eingetroffen pro Ztr. 6.50 Mk. 75 Pfg. Heinrich Faltermann Der Platz wird in 4 Moltkeſtr. 15. Telefon 76. Kath. Arbeiter ⸗ Verein. Sonntag, den 28 Auguſt, nachmittags 4 Uhr! im Gaſthaus zum„Schützenhof“ Mitglieder⸗Verſammlung. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Präfident. eſangverein. Heute Donnerstag abend ½9 Uhr Hochzeitsſtändchen Die Säuger werden gebeten, vollzählig im Vereinslokal an⸗ 3 zutreten. Der Vorſtand. Sportbereimigung„meta“ 99 Waldſportplatz Sonntag, den 28. Auguſt Adswettſpiel gegen Feudenheim, hier 1. Mſchft.— 1. Mſchft. Feudenheim, ½4 Uhr 2. Mſchft.— 2. Mſchft. Feudenheim, ½2 Uhr 3. Mſchft.— 3. mſchſt. Feudenheim, 11 Uhr vorm. 1. Igd.— 1. Igd. Bens⸗ heim, hier, 10 Uhr vorm. 2. Igd.— 2. Igd. Wein⸗ heim, hier, 9 Uhr vorm. Freitag Abend 8¼ Uhr Spielerverſammlung. NB. Da Freitag Abend Vorſtands- und Spielaus ſchußſitzung iſt, ſo iſt heute, Donnerstag, Abend punkt 9 Uhr Singſtunde. Es wird er— wartet, daß alles erſcheint. Der Spielausſchuß. Harmoniums, erste Marken- instrumente, günstige zeit- entsrechende Zahlungsweise, Musikhaus J. Metz Weinheim Hauptstraße Nr. 135 an der eis. Brücke NB. 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Es wird beſonders darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß die morgen nachmittag ſtattfindende große Zwetſchenverſteigerung nicht im Sitzungsſgal des Rathauſes, ſon⸗ dern im großen Saal des Gaſthauſes zum Engel ſtattfindet. Viernheim, den 25. Au zuſt 1927. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim J. V. Roos. Bekanntmachung. Betr.: Beſſere Verwertung der Allmend. Zum Zwecke der Durchführung der beſſeren Verwertung der großen Allmend und der Schlothſtücke iſt die Erklärung der Ortsbürger unſerer Gemeinde, ob ſie der beabſichtigten Aenderung zuſtimmen oder nicht, notwendig. Der zu dieſem Zwecke zu erlaſſende Entwurf eines Nachtrages zu den Lokalſtatuten dürfte den Ortsbürgern durch die erfolgte Offenlage bekannt ſein. Damit das formelle Abſtimmungs⸗ verfahren vermieden werden kann, wird in den nächſten Tagen den Ortsbürgern eine Abſtimmungsliſte vorgelegt, in der ſie ihre Entſcheidung für oder gegen die be⸗ abſichtigte Neuregelung eintragen können. Der Entwurf des Nachtrags liegt während des Umlaufs der Liſten auf unſerem Büro zu jedermanns Einſicht 1 iernheim, den 25. Auguſt 1927. gez Roos. Hefſiſche S Viernheim 8 (Giernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) eint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 110. frei e gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte ahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, ältestes u. erfolgreichtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Feaniart a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. eee Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Anzeigenpreife: iernheimerfinzei Viernheimer Tageblatt 9 0 (Biernhetmes Bürger⸗Ztg,— Biennh. Delf Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeren Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Autsblatt der Heſischen Pürgermeiſerei und des Polizeianls Platzvorſchriften dei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Au f an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen— f Nr. 197 Neues in Kürze. : Der Generalrat der öſterreichiſchen Nationalbank hat mit Wirkſamkeit vom 23. Auguſt den Diskont von 7 auf 6,5 Prozent ermäßigt. 26: Trotzkt trat bei einem Empfang von amerikaniſchen Arbeiterdelegierten und Juriſten in Moskau für die ꝛuf⸗ ſiſch⸗amerikaniſche Annäherung ein. : In Belgrad werden die Gerüchte von den bevor⸗ ſtehenden endgültigen ſlawiſch⸗frauzöſiſchen Freundſchafts⸗ vertrage von hervorragender amtlicher Seite beſtätigt. : Marineſekretär Wilbur hielt in Vallejo(Kalifor⸗ nien) eine Rede, in der er ſeine Abſicht kundgab, vom Kongreß in der nächſten Seſſion eine hundertprozentige Vermehrung des Wauprogramms für die Kriegsmarine zu verlangen. 5 Ein Angriff auf Baſel. „ Vom erſten Gewehrſchuß, der den Weltkrieg 1914 einleitete, angefangen, bis zur heutigen Stunde haben die Verſuche nicht aufgehört, die politiſchen und militäri⸗ ſchen Zuſammenhänge, die zum Weltkrieg geführt haben, aufzurollen und möglichſt eindeutig klarzumachen. Natur⸗ gemäß haftet allen Publikationen dieſer Art ein mehr oder weniger großes Maß von Subjektivität an, weil jeder der Publiziſten doch nicht von dem Hintergrund eines nationalen Denkens loskann und je nach Charakter- tärke geneigt iſt, die eigene Nation in hellerem Lichte daſtehen zu laſſen, als die anderen. Nun kann man aller⸗ dings von unſeren deutſchen amtlichen Stellen der Nachkriegszeit ſagen, daß ſie alles getan haben, ohne Rückſicht auf gewiſſe Zugeſtändniſſe, die zu machen waren. Dinge ſo erſcheinen zuß ihrerſeits dazu beizutragen, die laſen, wie ſie ſich wirklich ereigneet haben. Unſere Ge⸗ genſpieler im Weltkrieg haben in dieſer Beziehung ent—⸗ ſchieden weniger Mut gezeigt, was immerhin den Rück— ſchluß geſtattet, daß ſie mehr Anlaß hatten, etwas zu verbergen als wir. Aber nichtsdeſtoweniger laſſen ſich gewiſſe Dinge ein⸗ fach nicht aufhalten. Und ſo haben ſich denn auch andere Regierungen veranlaßt geſehen, aktenmäßige Zuſammen⸗ ſtellungen über Urſachen und Zuſammenhänge des Welt⸗ krieges herauszugeben. Von der franzöſiſchen amt⸗ lichen Kriegsgeſchichtsſchreibung liegen nunmehr die erſten Bände des Standardwerkes„Les armees fran⸗ caiſe dans la grande guerre“ Paris, Imprimerie, nationale, vor. Es iſt klar, daß ſich auf dieſes Werk die Fachleute aller mehr oder weniger intereſſierten Staaten geworfen haben, um es nach neuen Erkenntniſſen zu durch⸗ ſtöbern. Bereits liegen auch die erſten Ergebniſſe ſolcher Forſchungsarbeiten vor, und ſie bereiten uns Ueberraſchun⸗ gen, die wir, um mit Shakeſpeare zu reden,„mit einem heiteren, einem naſſen Aug“ betrachten. Die Heiterkeit allerdings iſt wohl mehr ein Aufatmen, daß eine Be⸗ ſtätigung dafür da iſt, wie gewiſſe militäriſche Not⸗ wendigkeiten auch die andere Seite nicht davor haben zurückſchrecken laſſen, gegebenenfalls einen Neutrali⸗ tätsbruch auf ſich zu nehmen. Im Verlage J. Biele⸗ feld, Freiburg i. Br. hat auf dieſe franzöſiſche Aktenpubli⸗ kationen geſtützt, ein ſchweizer Offizier und Publiziſt Al⸗ bert Heider von ſeinem vorbereiteten Quellenwerk „Die Kampagne im Sundgau 1914— im Lichte der franzöſiſchen Armeeakten“ den er⸗ ſten Band erſcheinen laſſen, das den Titel hat, den über⸗ raſchenden Titel muß man ſchon ſagen,„Ein Hand⸗ 10 auf Baſel— nach Joffre's Kriegs- plan.“ Es iſt bekanntlich ein Angel punkt der gegneri⸗ ſchen moraliſchen Entrüſtung über Deutſchland geweſen, daß deutſcherſeits der Durchmarſch durch Belgien volleogen worden iſt. England hat darauf ſeine Kriegserklärung geſtützt. Nun iſt aus dieſen Akten zu ſehen, daß es, wie man ſagt, um Haaresbreite ging, um Frankreich im Lichte des Neutralitätsbre⸗ chers daſtehen zu ſehen. Der jetzt bekanntgewordene große Offenſipplan Joffres von 1914 enthält als integrierenden Beſtandteil die Abſicht, aus„höheren ſtra⸗ tegiſchen Notwendigkeiten“ heraus die ſchweizer Neu⸗ tralität zu verletzen. Militärtechniſch war dieſer Plan und dieſes Ziel des Planes bis auf die For⸗ mulierung der Marſchordre fertig. Die Formationen waren beſtimmt und es war ihnen genaue Anweiſung ge⸗ geben, wie ſie ſich taktiſch zu verhalten hätten. Als der Krieg vorbereitet wurde, ſah dieſe Anweiſung vor, den badiſchen Bahnhof von Baſel und die Basler Rhein⸗ brücken zu berennen. Nachdem der Krieg ausgebrochen war, wurde dieſe Anweiſung dahin modifiziert, daß die Hüninger Brücke und der Bahnhof von St. Lud⸗ wig mit kavalleritiſcchen Sprengunternehmungen und ar⸗ tilleriſtiſch mit Beſchießung durch ſchwerſtes teilfeuer, das damals überhaupt zur Verfügung ſtand, und zwar mittels der e 155 mm, Me⸗ linit⸗Granaten zerſtört werden ſollten. Wie geſagt, wa⸗ ren alle Vorbereitungen ſo getroffen, daß es nur des Befehls bedurft hätte, dieſe Anweiſungen auszuführen. In dem genannten Werk erklärt der Verfaſſer nun, warum es dazu nicht gekommen iſt. In letzter Mi⸗ nute, ſchon als der fronzöſiſche Oberbefehlshaber im Be⸗ Freitag, den 26. Auguſt 1927 * 44. Jahrgang griffe war, wie man jagt, auf den Ftnopf zu drucen, um die Heeresmaſchine in Bewegung zu ſetzen, nach bem oben ſkizzierten Ziel hin, kam aus Paris die Anweiſung, aus politiſchen Gründen jede Aktion gegen die (Schweiz abzuſtoppen. Und die politiſchen Gründe wa⸗ „en welche? Gerade in dieſer Stunde nämlich war man dabei, durch Grey jene Begründung formulieren zu laſſen, auf die England dann ſeine Kriegserklä⸗ rung geſtützt hat, nämlich den Einfall Deutſchlanos in Belgien vorzuſchie ben. Hier iſt alſo ener von deu hiſtoriſchen Momenten, von denen man ſehr wohl behaupten kann, daß es an⸗ ders gekommen wäre, wenn in dieſem Augenblick nicht die Politik den militäriſchen Willen gebunden und in eine andere Marſchrichtung getrieben hätte. Damit fällt aber natürlich die Berufung auf eine„beſſere“ Moral und die Entrüſtung über die angebliche deutſche Skrupelloſig⸗ keit in ein Nichts zuſammen. Und damit iſt man auch an einem der wichtigſten Kernpunkte, die die Frage der Kriegsſchuld maßgebend beeinfluſſen und entſcheiden. Einen beſonderen Wert erhalten die Forſchun⸗ gen des ſchweizer Publiziſten gerade dadurch, daß er nicht zu einem der unmittelbar beteiligten kriegführenden Staa⸗ ten gehört, ſondern zu jenem Staat, der es einem poli⸗ tiſchen Glücksfall verdankt, neutral bleiben zu können. Der Angriff auf Baſel wird in der geſchichtlichen Beur— teilung des Kriegsausbruches ein gewichti⸗ ges Wort mitzureden haben. g Tagung der interparlamentariſchen Anion Poincaree und Löbe ſprechen. Paris, 25. Auguſt. Im Palais Luxembourg, in dem ſonſt der Senat tagt, wurde heute die Tagung der interparlamentari⸗ ſchen Anton eröffnet. 37 deutſche Delegierte wa⸗ ren anweſend, unter ihnen der Reichstagspräſident Löbe. Nach der Eröffnungsanſprache Doumer zum Vorſitzenden der Tagung gewählt. Doumer erinnerte in ſeiner Anſprache kirz an die Entſtehungsgeſchichte und parlamentariſchen Union. gelungen, der böſen Leidenſchaften Herr zu werden. Haß, die Eiferſucht und die ten 1914 durch den Weltkrieg wie ein ſchwerer Donner ſclag die Welt überraſcht. Für die Welt habe der Frieg eine Rückkehr zur Barbarei der früheren Jahrhunderte bedeutet. Aber gerade die Schrecken des eltkrieges hätten die Regierungen veranlaßt, die inter⸗ nationalen, Beziehungen wieder enger zu knüpfen. Der Völkerbund ſei geſchaffen worden, dem die wichtige Aufgabe der Annäherung der Völker zugefallen ſei. Auch die interparlamentariſche Union habe eine ähnliche Aufgabe wie der Völkerbund. Poincaree, der bei Beginn ſeiner Rede von der Verſammlung lebhaft begrüßt wurde, unterſtrich den Friedenswillen Frankreichs und erklärte der Konferenz die großen Sympathien des franzöſiſchen Volkes. Di Verſammlung erhob ſich hierauf von ihren Sitzen un bereitete Poincaree eine begeiſterte Ovation. Nur we nige der Delegierten blieben ſitzen, unter ihnen die Mehr zahl der Deutſchen. „Im weiteren Verlauf der Sitzung ſprach Reichstags⸗ präſident Löbe, der ausſührte, daß die Unruhe, die man in letzter Zeit in der Welt feſtſtellen könne, zum Teil von dem ſchwerfällige Apparat des Völkerbuns komme, der die Völker von neuem 3 mehr oder weniger heimlichen Einzelverhandlungen an⸗ roge. Mit Befriedigung habe er feſtſtellen können, daß Poincaree dem Friedenswillen Frankreichs Ausdruck ver⸗ iehen habe. Aber es fehle immer noch in der Welt der Uebergang von der Rede zur Tat. es fehle der große Zug des Entgegenkommens, der zu einer vofttiven Tat führen müſſe. Wenn beiſpielsweiſe Frankreich am 1. Januar alle ſeine Truppen vom deutſchen Böden zu⸗ rückziehen würde, ſo würde damit ein wertvolles Werk der Menſchenverſöhnung vollbracht. Deutſchkand habe die Verträge von Locarno, die die gegenſeftige Sicher⸗ heit verſprechen, unterzeichnet. Es habe auf die Befrerang deutſchen Gebietes nach dem Abſchluß der Locarnober— träge gehofft. Es ſei in dieſer Hoffnung gekäuccht wor⸗ den. Die Rede des Reichstagspräſidenten wurde mehr- fach von lebhaftem Beifall unterbrochen. ö 8 27 Der Kampf um die Beſatzung. Rätſelraten über die engliſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen. 0 London, 25. Auguſt. Nachdem geſtern von franzöſiſcher Seite erklärt wor⸗ den war, daß bisher noch keine Antwort des Forelau Office auf die franzöſiſche Rheinlandnote eingetroffen ſei. berichtet der diplomatiſche Korreſvondent des Dailn Te⸗ legraph, daß bis geſtern ſpät abends in London noch leine franzöſiſche Antwort auf die letzte bri⸗ tiſche Mitteilung in der Frage der Verminderung der Rheinlandfrage vorgelegen habe. ie D wurde Senatspräſcben! die Entwicklung der inter⸗ Leider ſei es der Union nicht Der Herrſchſucht der Völker hät! . Die„Times“ weit heute in einem Leitarkikel auf die für die Verminderung der Rheinlandtruppen maß⸗ gebende Rechtslage hin. Das Blatt geht dabei von der Feſtſtellung aus, daß die engliſch⸗franzöſiſchen Verhanb⸗ lungen in dieſer Frage befriedigend verlaufen. Dem franzöſiſchen Standpunkt ſetzt die Times den eng⸗ liſchen entgegen, der unter Berufung auf Artikel 438 des Verſailler Vertrages an einer interalliierten Beſetz ung feſthält, weil dieſe und nicht eine fran⸗ zöiſche Beſetzung als„eine Garantie für die Durchführung des gegenwärtigen Vertrages durch Deutſchland“ zu gelten habe. Frankreich habe durch Aufrollung der Sicherheits frage einen neuen Geſichtspunkt zur Debatte geſtellt, der weit vom Locarno-Pakt entfernt ſei. Die Unterhafe tung von Truppen für defenſive Zwecke auf deutſchem Gebiet würde außerdem, das im Verſailler Vertrag feſt— gelegte Syſtem der Entmilitariſierung verletzen. Gerade darauf ſeien aber ſo große Hoffnungen geſetzt worden. Die Rheinlandbeſetzung ſei als eine zeitlich begrenzte Maß⸗ nahme mit beſtimmten Aufgaben gedacht geweſen. Werde dieſer oberſte Geſichtspunkt verwiſcht, ſo trete Verwir⸗ rung ein. J Franzöſiſche Mandatsſorgen. Die Mißwirtſchaft in den Kolonien. Berlin, 26. Auguſt. England hat ja bereits ſehr unzweideutig und mit ſehr fragwürdiger Berechtigung auf den bevorſtehenden Eintritt Deutſchlands in die Mandatskommiſſion reagiert. Man erinnert ſich noch, mit welch unmißbarer Haſt die Frage der endgültigen und unwiderruflichen Ein ver- leibung Deutſch⸗Oſtafrikas, des gegenwärtigen Tanganyka⸗Mandates, in ein möglichſt bald zu ſchaffendes oſtafrikaniſches Dominion betrieben wurde, ſobald man erkannt hatte, daß der Eintritt Deutſchlands in die Man⸗ datskommiſſion des Völkerbundes nicht mehr zu hinter⸗ treiben ſei. Die Südafrikaniſche Union zeigt ebenfalls keinerlei Geneigtheit, das ihr als Mandat Über⸗ tragene ehemalige Deutſch⸗Südweſtafrika jemals wieder freizugeben. Die Kolonialdiskuſſionen der letzten Monate in Deutſchland, gleicherweiſe aber die eigene Gei⸗ ſtesverfaſſung der in Betracht kommenden Großmächte macht es für die engliſchen und ſranzöſiſchen Staatsmänner nun höchſt unwahrſcheinlich, daß Deutſchland, die durch den Eintritt in die Mandatskommiſſion erhaltenen Möglichkeiten anders ausnutzen werde, als zur Erhe— bung eigener Kolonialanſprüche. Infolge⸗ deſſen beeilt man ſich nach dem Beiſpiel Englands in; Frankreich, auch ſeinerſeits feſtzuſtellen, daß eine Dis⸗ kutierung der Frade einer Rückübertragung der franzöſiſchen Mandate über Togo und Kamerun an Deutſchland unter gar keinen Umſtän⸗ den in Betracht kommen könne. Dieſe Stellungnahme hinſichtlich der Gehietsfrage als ſolche wird in der fran⸗ zöſiſchen Preſſe mit ſehr viel größerer Entſchie⸗ de nh eit beantwortet, als die Frage prinzipieller Berechtigung Deutſchlands zur etwaigen Erhebung derartiger Forderungen, über deren Zweckmäßigkeit man ſich ja bekanntlich bei uns noch keineswegs ſchlüſſig iſt. 1 Bezeichnend genug iſt es auf jeden Fall, wenn„Le Journal“ das gerade die vorerwähnte Seite der Ange⸗ legenheit mit der angedeuteten Entſchiedenheit beſpricht, bezüglich der prinzipiellen Fragen den ehemaligen Kam⸗ merabgeordneten Bouſſenot ſagen läßt:„... ich glaube nicht. daß es an uns iſt, eine ſolche Geſte zu. tun. An uns weniger als an irgend einem der An⸗ deren...“ Dieſe kurze Formulierung ſagt in der Tat genug und beſtätigt. wos man über die Mißwirt⸗ ſchaft der verſchiedenen Mandatsverwal⸗ gen in den ehemals deutſchen Kolonien gehört hat. Es iſt weniger die Furcht, eines Tages einen Beſitz rück⸗ erſtatten zu müſſen, in dem man ſich bereits ſicher ge⸗ wähnt hatte, als vielmehr die Angſt davor, in einem Gremium, auf das die Augen der Welt ge⸗ richtet ſind, feſtſtellen laſſen zu müſſen, daß die Be⸗ garündungen, mit denen man ſeinerzeit dem Rau b der Kolonien den Schein des Rechtes zu verleihen trachtete, erlogen waren, daß die deutſchen Kolo⸗ nialmethoden beſſere Früchte gezeitigt hatten, als die Methoden der Mandatsländer. England hat in der angedeuteten Weiſe vorbeugende Maßnah⸗ men getkoffen. ütn die Mandatsgebiete in einem neuen und nicht vorgeſehenen Zuſammenſchluß mit anderen Kronkolonjen fremder Kontrolle zu entziehen. Daneben haben ſowohl England wie Frankreich die Man⸗ datskommiſſion im Cegenſatz zu den Abſichten bei ihrer Errichtung zur Machtloſigkeit verurteilt. Manu wird abwarten müſſen und man wird eingreifen müſ⸗ ſen, wenn verſucht werden ſollte, die Mandatskommiſſion welterbin ſo ihter Bedeutung zu entlleiden. legation für die diesmalige Tagung des Völkerbundes zuſammen aus dem Reichsaußenminiſter Dr. Streſe⸗ mann, Staatsſekretär in der Reichskanzlei Dr. Plünderer Außerdem werden als Delegierte wiederum Vertreter der großen Parteien des Reichstages an den Voll⸗ verſammlungen des Völkerbundes teilnehmen. Die So⸗ Volkspartei durch Frhr. v. Rheinbaben und die treten ſein. legation binetts über die Die Tagung in Genf. Abreiſe der deutſchen Delegation am 30. Auguſt. 2'weeees Berlin, 25. Auguſt. Wie beſtimmt verſichert wird, reiſt die deutſche De⸗ bereits am 30. Auguft nach Genf ab. Sie ſetzt ſich Staatsſekretäre Dr. von Schubert, dem und dem Miniſterialdirektor Dr. Gauß zuſammen. zialdemokraten werden in Genf durch Dr. Breit⸗ ſcheid, die Demokraten durch Graf Bernſtoff, da⸗ Zentrum durch den Prälaten Dr. Kaas, die Deutſch Deutſchnationalen durch Profeſſor Hötzſch ver⸗ Ferner werden der Staatsſekretär im preu⸗ ßiſchen Innenminiſterium Dr. Weißmann und der Preſſechef, Miniſterialdirekltor Dr. Zechlin, der deut⸗ ſchen Delegation angehören. Vor der Abreiſe der De⸗ wird keine Beratung des Neichska⸗ wichtigen Fragen der inneren und äußeren Politik ſtattfinden, da der Reichskanzler erſt am 7. September und der Vizekanzler Dr. Hergt noch ſpäter von ihrem Urlaub zurückkehren werden. ——— * Nachklänge zur Boſtoner Tragödie. Die Erregung in Amerika. bh Berlin, 25. Auguſt. In Boſton ſtürmte eine große Menſchenmenge menge eine Krematorium aus Wut darüber, daß die Behörden die Aufbahrung der Leichen Saccos und Van— zettis in einer großen Leichenhalle verboten haben. Die Polizei mußte mit großem Aufgebot das Krematorium räumen und zahlreiche Verhaftungen vornehmen. Die Leichen der Verurteilten müſſen auf Anordnung des Ge— ſundheitsamtes bis morgen verbrannt werden. Die Aaf— ſtellung der Urnen wird nirgends geſtattet, außer in einem kleinen Ausſtellungsraum. Es iſt noch zweifelhaft, ob die Behörden auch eine groß angelegte Beiſetzung der Urnen zulaſſen werden. Die amerikaniſchen Zei⸗— tungen drucken nach wie vor alle europäiſchen Meldun⸗ gen über die Sacco-Vanzetti-Demonſtrationen und Aus⸗ ſchreitungen in großer Aufmachung. Hunderte von Verletzten in Paris. In Paris ſind bei den Unruhen im Anſchlaß an die Sacco-Vanzetti-⸗Demonſtrationen Hunderte von Perſonen verletzt worden. Unter den Verletzlen befinden ſich allein 123 Poliziſten. Von den Ver⸗ hafteten ſind 211 in polizeilichem Gewahrſam geblieben, ſie werden ſich wegen Widerſtandes gegen die Staats- gewalt zu verantworten haben. Blutige Zuſammenſtöße in Hamburg. Im Anſchluß an die geſtern von der Hamburger Kommuniſtiſchen Partei verauſtalteten Demonſtration für Sacco und Vanzetti ſetzten bei Eintritt der Dunkelheit auf dem Groß-Neumarkt und in der Wex-Straße und Um⸗ gegend Angriffe auf Polizeipatrouillen ein. Die Bꝛamten wurden meit Steinen und Flaſchen beworfen. Auf dem Zeughausplatz wurden Straßenbahnwagen angehalten. Als ein nicht im Dienſt befindlicher Polizeiunterwacht— meiſter in einem Straßenbahnwagen von den Demon— tranten bemerkt wurde. ſtürzten ſie ſich auf ihn. holtov ihn aus dem wagen und mizyandelten mn im un⸗ menſchlicher Weiſe. Es gelang dem unglücklichen V' amten, ſich loszureißen und bis zu den Anlagen am Hol⸗ ſtenwald zu entkommen. Dort brach er infolge der er⸗ littenen Kopfverletzungen zuſammen. Auf den völlig er⸗ ſchöpften, Mann ſtürzte ſich nunmehr eine Rotte von 50 bis 60 Leuten. Einer der Angreifer ſtieß ihm ein Meſſer in die Bruſt und verletzte ihn tödlich. Der Mörder entkam unter dem Schutze der Nacht. Die Po⸗ lizeibeamten waren bei dieſer Sachlage gezwungen, von ihren Piſtolen Gebrauch zu machen, zumal auch aus einem Hauſe in der Wex⸗ Straße auf ſie geſchoſſen wurde. Ver⸗ letzt wurden bei dieſen Kämpfen ein Polizeibeamter, der durch Flaſchenwürfe Kopfverletzungen erhielt, ferner ein 2ljähriger Demonſtrant, der einen Schuß davontrag. Mehrere völlig Unbeteiligte Privatperſonen wurden von den Demonſtranten gleichfalls ſchwer mißhandelt. Es gelang der Polizei, gegen 2 Uhr morgens die Ruhe über⸗ all wiederherzuſtellen. ö Moskau droht mit Rache. Wie aus Moskau gemeldet wird, bezeichnen die „Isweſtija“ und„Prawda“ die Hinrichtungen von Boſton als ein Zeichen dafür, daß die bürgerliche Staats⸗ ordnung gegen die ſozialiſtiſche Gefahr ankämpfen will. Das bewaffnete Proletariat werde Sacco und Vanzetti zu rächen wiſſen. Dieſen Willen zur Rache hätten in Rußland die gemeinſamen Kundgebungen der Kommu⸗ niſtiſchen Internationale, der Gewerkſchaftsinternationole und der amerikaniſchen Sektion der Kommuniſtiſchen In⸗ ternationale gezeigt. —— * Der deulſch⸗Franzöſiſche Handelsbertrag. Zuſtimmung des Reichsrats. Berlin, 25. Auguſt. Der Reichsrat ſtimmte in ſeiner öffentlichen Voll⸗ ſitzung dem deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrag zu. Ge⸗ nen den Vertrag ſtimmte nur Heſſen. In der von dem Vertreter der heſſiſchen Regierung abgegebenen Er⸗ klärung wird der Abſchluß eines Handelsvertrages int Frankreich zwar als eine nationale Notwendia⸗ keit bezeichnet, weiterhin aber feſtgeſtellt, daß die heſ⸗ ſiſche Regierung dem Abkommen nicht zuſtimmen könne, weil dadurch ein wichtiger Produktionszweig und z We Lebensmüglichlen t der Weinbau in Jetroffen werde. Aus dem In⸗ und Auslande. Schiedsſpruch im Arbeitszeitſtreit bei der Re ſchsver⸗ waltung. Berlin, 25. Aug. Wie der Geſamtverband Deutſcher Angeſtelltengewerkſchaften mitteilt, wurde in dem Ar⸗ beitszeitſtreit der Reichsverwaltung und den Angeſtellten⸗ gewerkſchaften im Reichsarbeitsminiſterium ein Schieds- ſpruch gefällt, der über das bisherige Abkommen hinaus einen beſonderen Zuſchlag von 20 bis 40 Pfennigen und einen Grundlohn von einer bis zwei Mark für die ge⸗ leiſtete Mehrarbeitsſtunde vorſieht. Der Schiedsſpruch ſoll mit rückwirkender Kraft ab 1. Juli 1927 wirkſam ſein. Erklärungsfriſt iſt der 1. September 1927. Die Daweszahlungen der Induſtrie. Berlin, 25. Aug. Als zweite Halbjahresrate der für das dritte Reparationsjahr vorgeſehenen Jahres- zinsleiſtung von fünf Prozent auf die Belaſtung der deutſchen Induſtrie in Höhe von 15 Milliarden Mark hat heute die Bank für deutſche Induſtrieobligationen dem Reparationsagenten für Rechnung des Treuhänders für die deutſchen Induſtrieobligationen friſtgemäß den Be⸗ trag von 125 Millionen Goldmark überwieſen. Amerikaniſcher Kriegsſchiffbeſuch in Danzig. Danzig, 25. Aug. Heute vormittag trafen zwei amerikaniſche Torvedobootszerſtörer zu einem vporals⸗ ſeiner lichtlich vis zum 28. August bauernben Beſuch um Lanziger Hafen ein. Die 18505 wurden 1 einen Vertreter des Danziger Polizeipräſidenten, ſowie durch den Danziger Lotſenkommandeur und einem Sekretär des amerikaniſchen Konſulats begrüßt. Heute abend wird der Senat der 11 97 0 Stadt Danzig den Gäſten im Rathauſe ein Eſſen geben. Politiſche Amneſtie in Sowfetrußland? Riga, 25. Aug. Aus Moskau wird gemeldet, daß die G. P. U. ein Dekret zur Amneſtierung politiſcher Ver⸗ brechen vorbereitet, das vor der zehnjährigen Feier der Revolution veröffentlicht werden ſoll. Von der Anine⸗ ſtie ſollen insgeſamt 1000 Perſonen betroffen werden, darunter die zum Tode verurteilten Annenkow und De⸗ minſoff, wie eine größere Anzahl Prieſter der verſchie⸗ denen Glaubensrichtungen. Chinas neuer Vertreter beim Völkerbund. Genf, 25. Aug. Die Pekinger Regierung hat anſtelle ihres bisherigen ſtändigen Vertreters im Völkerbundsrat, ſchu, der vor einiger Zeit ſeine Demiſſion gegeben hatte, nunmehr den chineſiſchen Geſandten in Brüſſel, Wang King Ky, zum ſtändigen Vertreter Chinas beim Völkerbund ernannt. Der Brüſſeler Geſandte wird China bei der am 1. September beginnenden Tagung ves Völ⸗ kerbundsrates und auf der am 5. September beginnenden Vollverſammlung des Völkerbundes vertreten. ä— Aus Nah und Fern. Schweres Eiſenbahnunglück in England.— 15 Tote. London, 25. Aug. Auf der Strecke London—Deal hat ſich ein ſchweres Eiſenbahnunglück ereignet. Bei Sevenoaks entgleiſte ein Schnellzug, der von London unterwegs war. Die Zahl der Toten beträgt 15, die der Schwerverletzten 30. Eine große Anzahl von Per⸗ ſonen haben leichtere Verletzungen davongetragen. Es iſt noch immer nicht gelungen, alle Toten zu identifizieren. Die Urſache des Unglücks ſcheint hauptſächlich auf Boden⸗ ſenkunge/ infolge des ſtarken Regens zurückzuführen ſein. Als der Zug in voller Geſchwindigkeit die Brücke von Riverhead erreichte, kam er ins Schwanken, wobei der dritte Wagen die Brücke berühr Der Zug w irde in zwei Teile zerriſſen. Die Mehrz. der Wagen ſtürzte um. Die Maſchine liegt noch etwa 600 Meter reiter. 2 * Schweres Un, lück bei den japaniſchen Flotlenmanövern.— 129 Tote. Berlin, 25. Aug. Bei nächtlichen Flottenmanövern ſt auf der Höhe von Maizuru der Kreuzer„Jindzu“ mit dem Torpedobootszerſtörer„Warabi“ zuſammengeſto⸗ zen. Der Zerſtörer ſank innerhalb 15 Minuten, wobei 90 Matroſen und 12 Offiziere ertranken. Von der Be⸗ atzung konnten nur 22 Perſonen gerettet werden. Gleich⸗ ſeitig ſtieß der Kreuzer„Naka“ mit dem Torpedobotts⸗ jerſtörer„Aſhi“ zuſammen, wobei 27. Menſchen ums Le⸗ ben kamen. Das Geſchwader hatte ſeine eigentlichen Ma⸗ növer beendet und nahm aaf der Rückfahrt zu ſeinem Stützpunkt Uebungen in der Abwehr eines nächtlichen Torpedobootsangriffs vor, Der Mond war bon Wol⸗ ken verhüllt und die Schiffe fuhren mit abgeblendeten Lichtern mit Volldampf vsraus, als die Torpedoboots⸗ flotille angriff. Offenbar wollten die Torpedoboote„Wa⸗ rabi“ und„Aſhi“ dicht vor den Kreuzern vorbeikom⸗ men. Die Kreuzer aber konnten dann nicht mehr ihren Kurs rechtzeitig genug ändern, um einen Zuſammen⸗ ſtoß zu vermeiden. 1 Köln.(15 Perſonen bei einem Autoun⸗ fall verletzt.) Das Gemeindeauto vor Aßmanns⸗ hauſen, das mehrere Einwohner des Dorfes zu einem in. einem Nachbarort ſtattfindenden Kirchweihfeſt bringen ſollte, ſtürzte infolge Verſagens der Bremſe um. 15 Per⸗ ſonen wurden erheblich verletzt. Köln.(Ein noch rätſelhaftes Verbrechen.) Ein am Steuer eines Perſonenkraftwagens Sitzender ſprach eine am Blaubach auf die Strakenbabn wartende .... ͤ ͤ Vom Leben geheizt Roman von J. S chneider-Foersil heberrechlsschutz 1926 durch Verlog Oskar Neisſer, Wer dau (19. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „Auswärts?— Ja?— Und habe dich ſo gebeten, Trude, daß du nicht weggehſt!— Iſt dir's nicht gut genug bei mir?“ Die Mädchenhände koſten von rückwärts um das gütige Geſicht mit den vielen, vielen Fältchen.„Ich muß ja erſt ſehen, Lene, ob ich Glück habe! Meinſt du?“ „Ja, Kind!— Hoff' nur immer zu, dann wird's ſchon!“ Als nach vier Tagen noch immer keine Antwort ein— getroffen iſt, wird Gertraud ihre Unruhe nicht mehr los. Sie läuft von einer Stube in die andere, vom Fenſter zu— rück nach dem kleinen Sofa und von dort nach dem Herd. Und immer ſo fort— bis die Greiſin das gar nicht mehr mit anſehen kann und ſie bittet, ihr eine Beſorgung in der Stadt zu machen. Dort ſind Menſchen, dort iſt Verkehr, dort ſind die Auslagen, in denen es ſo viel zu ſehen gibt, und dort wird ſie dann doch hoffentlich an etwas anderes den— ken als nur immer an das eine, ob die Stelle noch frei iſt, oder ob ſie ſchon vergeben wurde. Aber Trude kommt zurück, matt und müde, und ohne etwas gekauft zu haben. Sie hat auf alles vergeſſen und nichts geſehen,— und nichts gehört, und immer nur an das eine gedacht, an das ſie nicht denken ſollte. „Daß es ſo etwas Schreckliches gibt, wie das Warten! Lene!“ ſagt ſie aufſeufzend. „Ja, Kind— ja!— Gerade in deinen Jahren, da iſt es am ärgſten! Man möchte alles ſchon im vorhinein wiſſen! Wann die erſten Vergißmeinnicht blühen und die Kirſchen rot werden, wann die Schwalben kommen und die Stare zuförderſt.— Lauter Dinge, die hintennach ganz unnütz ſind, denn es kommt alles anders!— Immer anders!— Und wenn auch hie und da was eintrifft, wie man ſich's ausgetüpfelt hat, drei Viertel iſt verſchoben und auf den Kopf geſtellt.“ Das Mädchen lächelte. Es war ein rührend feines Lächeln, nur wie ein Huſch, dann war's vorüber. „Und in deinen Jahren, Lene?— iſt es da nimmer ſo?“ „Behüt!“ ſagte die Greiſin.„'s ſtünd' ſchlimm um uns alte Leute, wenn's ſo wäre. In meinen Jahren, da will man nichts mehr wiſſen im vornherein. Kommt alles ſchon von ſelber!— das Gute und das Schlimme! Da iſt man froh, wenn man nicht hungern und nicht frieren muß und dankt für jeden Tag, der einem Sonne bringt, und lacht, wenn man am Morgen aufſteht, daß einen der Tod nicht heimgeſucht hat zur Nacht. Da iſt man ganz geruhſam und zufrieden und will immer ſo, wie unſer Herrgott will, weil's hintennach doch immer ſo am beſten iſt, wie er's ge⸗ macht hat. Man tät ſein ganzes Leben verſchuſtern und verſchneidern, wenn man's allein zurecht richten müßte!“ Gertraud nickte und ſeufzte dabei. Die Lene hatte recht. Und doch!— Am Abend ſteht ſie wieder unter den Wartenden am Schalter des Poſtamtes und nennt, als die Reihe an ſie kommt, ihre Chiffre. Der Beamte reicht ihr einen Brief heraus, mit einer Freiherrnkrone als Petſchaft auf der Rückſeite. Sie umfaßt ihn mit feſten Fingern, damit er ihr nicht aus der Hand gleitet. Schrecken und Freude!— Was würde er enthalten? Warten mit dem Oeffnen, bis ſie nach Hauſe kommt, iſt unmöglichl 5. In einer Mauerniſche ſchlitzt ſie mit einer Nadel aus ihrem Haar den Umſchlag auf. pfeifen, ob die Mode lange Aermel bringt und der Winter Eis und Schnee zum Schlittenfahren, wie der Liebſte aus⸗ ſieht, der einem einmal heimführt, ob er braune Augen hat und lauter Lachen drinnen oder blaue wie der Flachs im Feld, und was er ſagt, und wie er's meint, und ob's ein Glück wird oder keines.— Möchte wiſſen, wieviel Kinder einem der Himmel ſchenkt, und ob es Vuben eder Mädel „ P. P. Betrachte Sie hiermit als in meinen Dienſten ſtehend und erwarte pünktliches Eintreffen. 6 55 eh ee, An Freiherr von Guben auf Eck.“ Sie hält das Schickſal ihres Lebens in der Hand.—„O, Gott! Gib, daß es ein Glück iſt!— ein Glück! Leg' alles in deine Hände, Die Luſt, den Schmerz und das Leid, Ich weiß ja, du wirſt es wenden. Alles z feiner Zeit!“ „Alles zu ſeiner Zei““ ſagt ſie leis in ihren Gedanken nach. Den Brief noch mer zwiſchen den Fingern haltend, geht ſie heimwärts.— Aber ſie läuft nicht.— Ihre Schritte werden immer langſamer.— W e 0 Ehe ſie die Hand auf die Klingel zu Lenes Tür legt, zögert ſie noch eine gute Weile. „Leg' alles in deine Hände!“ Sie findet kein anderes Gebet. „Haſt wieder kein Glück gehabt, Trude?— Wer weiß, für was es gut iſt,“ tröſtet die Kinderfrau. „Ich hab' die Stelle bekommen, Lene.“ „Bekommen?“ ſagt dieſe und geht nach dem Ofen. Das Kind braucht die Tränen nicht zu ſehen, die über die runze⸗ ligen Wangen laufen. N War doch ſo ſchön geweſen alle Morgen, wenn es aus der Stube nebenan gekommen und einen umarmt und auf den Mund geküßt hatte! Wenn's in den Kiſſen lag mit den feinen, roten Wangen und dem Haargeringel, das über das weiße Linnen fiel! War ſo traulich geweſen immer, wenn ſie zuſon nen am Tiſche ſaßen und von der Vergangenheit ſprachen von all den Toten, denen einmal ihre ganze Liebe gehört hatte. Und nun ſollte das alles wieder für immer vorbei ſein! Das kann die Lene nicht in einem Augenblick überwinden. „Iſt's eine gule Stelle? Weile. „Jal—“ „Als was denn?“ Die Alte ſieht fragend in das ſchmale, blaſſe Geſicht. Statt einer Antwort reicht das Mädchen den Brief mit dem Freiherrnſiegel hinüber. „Ich muß erſt meine Brille haben, Kind— magſt ſie mir holen dort am Fenſter?— Und nimm auch gleich den Vor⸗ hang ein bißchen zur Seite— dann ſeh' ich beſſer.— Sol Trude?“ frägt ſie nach einer Sie drückt die Hand auf dos Herz vod ſohnt ſich im Taumel an die weiße, kahle Mauer. 3 jetzt!—“ 1 „ ——. Gortlezung ſeldt: rau an und fragte nach eimer Straße in der Nähe des Doms, Er bat die Frau, ihm doch den Weg zu zeigen, und ließ ſie zu dieſem Zweck im Wagen Platz nehmen. Vor der Hohenzollernbrücke gab dann der Fahrer Voll⸗ gas und jagte in wilder Flucht Grevenbroich zu. Die geänſtigte Frau ſchrie aus dem Fenſter des Wagens um Hilfe, und ein Schupowachtmeiſter nahm in einem nach⸗ folgenden Wagen die Verfolgung auf. Außerhalb Kölns wurde der Verfolgte geſtellt. Der Beamte ſetzte ſich nun mit gezogener Piſtole neben ihn, damit er zurückfahre. Alsbald täuſchte der Unbekannte eine Panne vor, und es gelang ihm, bei dieſer Gelegenheit zu entfliehen. Die Her⸗ lunft des feſtgehaltenen Kraftwagens konnte bisher nicht feſtgeſtellt werden. Vermutlich iſt er geraubt worden. „Düſſeldorf.(das Spiel mit der Waffe.) Ein 14jähriger Junge aus Köln legte aus Scherz auf der Straße auf ein fünfjähriges Mädchen eine Piſtole an, die ſich enllud. Das Kind iſt durch den Schuß tödlich getroffen worden. 5 Berlin.(Ein erotiſcher Betrüger.) Eine Großberliner Elektro ⸗Firma wurde von dem in ziſchen Kaufmann Gaupat Rai⸗Sharma, der als Teilhaber in das Geſchäft eingetreten war, um über eine Viertelmillion Mark geſchädigt. Der Indier ſoll auch an anderen Orlen Betrügereien verübt haben. i Berlin.(Schwere Eiferſuchtstat auf offe⸗ ner Straße in Berlin.) In der Friedrichsſtraße nahe der Weidendammer⸗Brück verübte ein 40 jähriger Straßen⸗ händler eine ſchwere Bluttat, indem er ſeiner fruheren Braut vor den Augen ihres neuen Bräutigams und hun⸗ derter entſetzter Paſſanten die Kehle mit einem Raſier⸗ meſſer durchſchnitt. Als der Täter verhaftet werden ſollte, durchſchnitt er ſich ebenfalls den Hals. Beide wurden nach der Univerſitätsklinit in der Ziegelſtraße gebracht. Der Täter iſt ſchon bei ſeiner Einlieferung geſtorben; ſein Opfer ſchwebt in Lebensgefahr. g Kleine Chronik. Ein Erdbeben in Japan. Einer Meldung aus Tokio zufolge wurden durch ein Erdbeben in der Nähe von Tainan 10 Perſonen getötet und über 100 verletzt. Es ſollen 200 Häuſer zerſtört ſein. 20 Perſonen ertrunken. In der Nähe von Przemyſl kenterte auf dem Fluſſe Wislok eine Fähre, wobei 20 Perſonen umkamen. Ein Zug in Mexiko überfallen. Bei Acontanepa in Mexiko iſt ein Zug von Banditen überfallen worden. 15 Paſſagiere wurden getötet oder verwundet. Unter den Schwerverletzten befindet ſich eine Amerikanerin. Die amerikaniſche Botſchaft hat einen Proteſt gegen die me— rikaniſche Regierung gerichtet. Ueber Nordſchweden Orkan über Nordſchweden. raſte ein orkanartiger Sturm, der von ſchweren Regen— güſſen begleitet war. Bäume, Stege und Brücken wurden ſortgeriſſen, Schiffe von ihren Ankerplätzen abgetrieben. Mehrere Schiffe werden vermißt. Der ſchwediſche Dam— b iſt geſunken. Die Beſatzung konnte gerettet werden. ö Auf der Suche nach den vermißten Honolulu⸗Flie⸗ gern. Einer Meldung aus San Franzisko zufolge, haben 15 weitere Kreuzer der amerikaniſchen Kriegsmarine Be⸗ fehl erhalten, ſich an der Suche nach den ſieben vermißten Honolulu-Fliegern zu beteiligen. Insgeſamt befinden ſich damit 57 Marinefahrzeuge auf der Suche. Ein unterſeeiſcher Vulkan in Tätigkeit? An Bord des Dampfers„Franet“ wurden in der Nähe des Leucht⸗ turms Ambroſe ſtarke Erſchütterungen verſpürt, die von einem unterſeeiſchen Vulkan herrühren dürften. Die Paſ⸗ ſagiere wurden von ihren Liegeſtühlen geworfen. Dabei ſtürzte der franzöſiſche internationale Tennismeiſter Bo⸗ rotra ſo unglücklich, daß er ſich den Daumen der linken Hand brach. Ein polniſches Dorf in Flammen. In der Nähe von Lemberg wurde das Dorf Dubieck durch Feuer faſt völlig vernichtet. Die Rettungsaftion der aus der Um— gebung herbeigeeilten Feuerwehren dauerte fünften Stun⸗ den. Infolge ſtarken Sturmes hat das Feuer mit raſender, Schnelligkeit um ſich gegriffen und im ganzen 22 Häuſer vernichtet. Die Urſache des Brandes konnte noch nicht, ſeſtgeſtellt werden. s ö Der ſchiefe Turm von Piſa. Da ſchon verſchiedent⸗ lich alarmierende Gerüchte über die Stabilität des ſchie⸗ ſen Tufmes von Piſa verbreitet wurden, iſt eine beſondere Kommiſſion ernannt worden, die in wiſſenſchaftlichen Meſ⸗ ſungen feſtſtellen ſollte, ob tatſächlich Gefahr für das Bauwerk beſtünde. Das Gefälle des Turmes hat ſich in neun Jahren um 9 Millimeter erhöht und durch das Ein⸗ dringen des Grundwaſſers ſind die Fundamente gefährdet. Beim Schmuggeln erwiſcht. An der deutſch⸗bel⸗ giſchen Grenze wurde ein Schmuggler, der 15000 Ziga⸗ retten über die Grenze zu bringen verſuchte, auf friſcher Tat ertappt und feſtgenommen. „ — Börſe und Handel. Marktberichte vom 25. Auguſt. Mannheimer Kleinviehmarkt. Für den Kleinviehmarkt ain Donnerstag betrug der Auftrieb: 139 Kälber, 10 Schafe, 221 Schweine, 803 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Wbendagzwecht in Reichsmark: Kälber 76 bis 80, 72 bis 78, 64 bis 68, 54 bis 60; Schafe 42 bis 48; Schweine 64 bis 65. 65 bis 66. 66 bis 68. 66 bis 67. 97 bis 64, v0 bis 65, 32 bis 98 Ferkel und Laufer 6 bis 20, Rm. pro Stück.— Marktverlauf: mit Kälbern mittel⸗ mäßig, langſam geräumt; mit Schweinen langſam, Ueber⸗ ſtand; mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. Mannheimer Produktenbörſe. Trotz rückgängiger Aus⸗ landsbörſen verkehrte der hieſige Markt in ſtetiger Hal⸗ tung. Man nannte: Weizen, inländiſchen 28 bis 29, aus⸗ händiſchen 31 bis 32,5; 0 0 en, inländiſchen 24,5 bis 24,75, ausländiſchen 25 bis 25,50; Hafer, inländiſchen 20,5 bis 21, ausländiſchen 22,50 bis 24; Braugerſte, inländiſche 25,50 bis 27,50; Futtergerſte 22 bis 24; Mais mit Sack 20: Weizenmehl, Spezial 00, 40; Brocmehl 32; Roggenmehl 34,25 bis 36; Kleie 13,25; Biertreber mit Sack 16 bis 16,25: Raps 33 bis 33,50; alles in Reichsmark per 100 Kilo waggonfre. Mannheim. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Neue Kartoffeln 5,5 bis 6; Salat⸗ Kartofſeln 10; Wirſing 12 bis 15; Weißkraut 8 bis 10; Rotkraut 15; Grüne Erbſen 30 bis 35; Grüne Bohnen 10 bis 20; Blumenkohl, Stück 20 bis 100; Karotten, Büſchel 5 bis 7; Gelbe Rüben 10; Rote Rüben 10 bis 12; Spinat 20 bis 30; Zwiebeln 10: 1 Stück 5 bis 10; Lauch, Stück 5 bis 10; Kopfſalat, Stück 8 bis 18; Endivien⸗ ſalat, Stück 6 bis 15; Salatgurken, Stück 5 bis 40; Ein⸗ 518 0h ch, 100 Stück 180 bis 20: Kohlraben, Stück 5 dis 8. Mangold 10 bis 15; tich, Stück 6 bis 12; tück 30 bis 70: Suvpenarünes, Büſchel 5 Weit bis 8; Peterſilie, Büſchel 5 bis 8; Sellerie, Stück 15 bis 26; Tomaten 25 bis 30; Pfifferlinge 25 bis 30; Stein⸗ ilze 70 bis 80; Aepfel 12 bis 30; Birnen 15 bis 40; rauben 50 bis 65; we echgie 12 bis 18; Brombeeren 40; Johannisbeeren 35; Pfirſiche 45 bis 70; Himbeeren 50; Süßrahmbutter 200 bis 240; Landbutter 180 bis 190 Weißer Käſe 50; Honiſz mit Glas 150 bis 190; Eier, Stüc 9 bis 17; Hahn, lebend, Stück 150 bis 350; Hahn, geſchlachtet, Stück 150 bis 600; Huhn, lebend, Stück 200 bis 350 Huhn, geſchlachtet, Stück 300 bis 800; Enten, geſchlachtet, Stück 450 bis 1100; Tauben, geſchlachtet, Stück 80 bis 140; Gänſe, lebend, Stück 600; Gänſe, geſchlachtet, Stück 1000 bis 1700; Rindfleiſch 120 bis 130; Kuhfleiſch 70; Schweinefleiſch 120; Kalbfleiſch 130 bis 140; Gefrier⸗ fleiſch 70: Rehragout 80; Rehbug 150; Rehrücken und Keule 200 bis 250. S Ur 2.— Die neue„Saiſon.“— Hormonie und Harmonie.— Medizin⸗ Männer und ⸗Frauen.— Der weibliche Wettbewerb.— Wie vermehrt man ſeine Güter?— Das Ekartee.— Der Tanzwelt⸗ rekordmeiſter in Caſablanea.— Alte und neue Denkmäler.—. „Sie vis pacem—!“ Ueber Langeweile hört man nur noch ſelten klagen und hat auch keine Veranlaſſung dazu. Es paſſiert ja ſo ſo viel, und wir werden mit Neuigkeiten aus allen Welt⸗ teilen förmlich überſchüttet. Daß kaum eine darunier iſt, über die man ſich freuen könnte, iſt eine Sache für ſich. Dafür ſind Telegraph und Funkſpruch nicht verantwort⸗ lich, und wir haben uns auch ſchon daran gewöhnt. Die Menge der neueſten und allerneueſten Nachrichten, die wir täglich zu konſumieren haben, das ganze raſche Arbeits⸗ und Vergnügungstempo unſerer Zeit laſſen keine Lange⸗ weile mehr aufkommen. Das Leben ſcheint immer ſchnel⸗ ler dahinzufließen. Manchen aber noch nicht ſchnell genug. Sie können das Kommende nicht erwarten, ſuchen es mit Gewalt heranzuziehen. Und ſo konnte man ſchon An⸗ fang Auguſt verſchiedentlich von der„Eröffnung der Win⸗ terſaiſon“ leſen, wo es eben erſt ein bißchen Sommer ge⸗ worden war. Die Damen tragen ja allerdings auch im Sommer ihre Pelze, damit ſie(die Pelze!) nicht die Mot⸗ ten kriegen und die Pelzkonfektion auch in der warmen Jahreszeit ihren Umſatz hat und verdient. Aber es iſt doch nicht jedem gegeben und es hat nicht jeder den Wunſch, im Sommer bereits Winter mitzuſpielen, ſich der ſchlech⸗ teren Jahreszeit zuliebe um die ſchönere betrügen 3u laſſen. Es reizt uns nicht, auch noch an Kohlenrechnungen zu denken, wo uns andere Rechnungen ſchon hinreichend Konfſchmerzen verurſachen, es reizt uns auch ſonſt nichts an dem kommenden Winter, und wir wollen unſer Leben nicht noch dadurch verkürzen, daß wir Jahreszeiten vor⸗ »hegnehmen. „Vorläufig währt dies Leben ja immer noch ſiebzig Jahre und, wenn es hoch konemt, achtzig Jahre, meiſt endet es aber ſchon eher, häufig ſo früh, daß es gar kein Leben war. An der Verjüngung wird weiter herumexperimentlect, die„Hormonie“ genannten Drüſenprodukte, durch die wir zur Harmonie unſeres Daſems und zu einem Alter von mindeſtens hundertfünſzig Jahren gelangen ſollen, haben ſich ihre letzten Geheimniſſe aber bisher nicht abluchſen laſ⸗ ſen, und ſo lange müſſen wir altern und ſterben. Die Hormonie mit der Harmonie iſt ein Wechſel auf die Za⸗ kunft, von dem wir einſtweilen nicht wiſſen, ob er ein⸗ gelöſt werden wird. Dann aber wären alle Krankheiten im weſentlichen aus einem Punkte zu kurieren— durch Einſpritzung von Drüſenertrakten. Das mediziniſche Stu⸗ dium wird ſich vereinfachen, und wir werden mit erheblich weniger Aerzten auskommen. Trotz dieſes für Aeskulap⸗ jünger nicht ſehr tröſtlichen Ausblicks hält der Andrang zum Medizinſtudium an. Um ihn einzudammen, wird wieder einmal davor gewarnt. Mit der Jahl der Medizin⸗Män⸗ ner iſt auch die der Medizin⸗Irzwen, der approbierten Aerztinnen, außerordentlich gewachſen. Aber überall im Berufsleben, wo beide Geſchlechter miteinander wett⸗ eifern, hat man dae Bis Auf der freien Bahn für die Tüchtigen herrſcht ein Gewimmel und Gedrängel, daß auch die Tüchtigſten kaum noch voran können, und von dem weiblichen Teil läßt ſich nicht gerade ſagen, daß er ſchüchtern iſt, er verſteht die Ellbogen recht gut zu ge⸗ brauchen, und die Männer geraten ſichtlich ins Hintertref⸗ fen. Nach zwanzig oder dreißig Jahren haben wir viel⸗ leicht einen Emanzipationskampf der unterdrückten Män⸗ ner, die die Gleichberechtigung mit den Frauen fordern, aber ich bin mir nicht ſicher, ob ſie damit durchdringen werden.„Halte feſt, was du errungen!“ wird es bei den Frauen heißen, und ſie werden feſthalten, feſter als die„Herren der Schöpfung“, die ſich Vorrecht um Vor⸗ recht, Poſition um Poſition entwinden ließen. Man hat uns dieſer Tage ſchon einen jungen weib⸗ lichen Schiffskapitän bildlich vorgeführt. Aus der„Fiſche⸗ rin, du kleine“, die nicht allein im Sturmgebraus auf das weite Meer hinausfahren ſollte, iſt ein geprüfter Capi kano geworden, der, ausgerüſtet mit dem Schifferpatent für große Fahrt, alle Meere befahren darf und auf ſeinem Schiff die Kommandogewalt hat. Die weiblichen Matro⸗ ſen exiſtieren auch ſchon längſt, und Sowjetrußland hat eine weiblichen Soldaten, die beſonders kriegeriſch ſein ollen. Ich ſehe viele Ehemänner verſtändnisvoll mit dem Kopfe nicken, aber ich denke mir, daß auch die Rauhbeinig⸗ keit dieſer femininen Soldateska auf die ſeidenen Stram⸗ 1 nicht verzichten wird. Ein„Verjüngungsproblem“ bereitet auch den kaufmänniſchen und gewerblichen Ange⸗ tellten wachſende Sorge. Schon ein Fünfunddreißigjähri⸗ ger findet nicht leicht mehr eine Stellung, der Fünf ind⸗ wanzigjährige und der noch jüngere wird ihm vorgezogen. Durch Verjüngung des Perſonals plant man feiſcheg Blut, einen friſcheren Zug in das Geſchäft zu beingen, Man vergißt aber, daß die reifere Erfahrung und die in langjährigem Dienſt geſammelten Kenntniſſe auch ihren Wert haben und daß die Jahre oft kein richtiger Maß⸗ ſtab für die körperliche und geiſtige Leiſtungsfähigkeit ſind. Und werden wir erſt hundertfünfzig und zweihun⸗ dert Jahre alt, wird ja der Fünfunddreißigſäszige noch ein halbes Wickelkind, der Achtzigjährige ein grüner Jüng⸗ ling ſein. Stellen wir uns doch jetzt ſchon etwas danach um und hehandeln Männer im kräftigſten Alter nicht wie verbrauchte, unnütze Greiſe! Man ſoll auch nicht nur die ſozialen Pflichten erfüllen, die einem das Geſetz vorſchreibt, fenden aus menſchenfreundlichem Herzen heraus ſozial ein. Die irdiſchen Güter laſſen ſich durch Fleiß und Spar⸗ ſamkeit verbeſſern, auch ein Glückszufall kann dazu bei⸗ tragen. Das Glück beim Spiel iſt das fragwürdigſte, da dem Gewinn faſt jedesmal bald der Verluſt folat. Aber wer vont Spierteuſetl veſeſſen it, wird nicht klug. Ein zeichsgerichtliches Urteil hat nun auch das(karte in die Reilſe der verbotenen Glücksſpiele verwieſen, und die Po⸗ lizei hat dieſe Handhare bereits benutzt, gegen Ekarte⸗ Klubs einzuſchreiten. Etarte iſt eigentlich ein Spiel zu Zweien aber in den Kurs war es zu einem Spiel von be⸗ liebig Vielen geworden, die ſich durch Pointſeren beteiltg⸗ ten. Werden ſie es jetzt nicht mehr ſpielen? Da kennt man Buchholtzen und die Glücksſpieler ſchlecht! Und die mit allen Waſſern gewaſchenen und doch oft ſo unſauberen Spielunternehmer werden ihrem einträglichen Metſer auch nicht untreu werden. Ihnen iſt vor allem das Handwerk zu legen, und gegen ſie ſind die polizeilichen Maßnahmen auch in erſter Linie gerichtet Es ſind gewiſſenloſe Kerle, die nur auf Raub ausgehen. In der neuen„Saiſon“, die ſo zeitig begonnen hat, will man auch wieder Tanztar⸗ niere veranſtalten zur Feſtſtellung der„bedeutſamen“ Tat⸗ lache(bedeutſam iſt heute alles unbedeutſamel), wer am ſchönſten und am längſten tanzen kann. Man ſollte ſich hierzu den marokkaniſchen Weltrekordmeiſter verſchreiben, der in Caſablanca wohnt und bei einem Dauertanz, bei dem ſeine vielen Partnerinnen ſchachmatt wurden, einen Rekord von 274 Stunden aufſtellte. Es werden neuerdings ſo wunderliche Denkmäler ge⸗ etzt, wogegen man mißfällige alte hinwegzuräumen ſucht, aß dieſem Dauertänzer auch eines aus Stein gehauen oder Erz gegoſſen werden ſollte. Die Spiritiſten planen ein Mo⸗ nument für ihre erſten„einwandfrei beglaubigten beiden Medien“— die Schweſtern For. Man darf geſpannt ſein, vie der Künſtler ſie darſtellen und ihre Beziehungen zum Leberſinnlichen verſinnlichen wird. Dem Frieden ſetzt man mmer neue Waſſer⸗ und Luftdenkmäler in Geſtalt von Kriegsſchiffen und Kriegsflugzeugen. Amerika will ſich zu den ſchon vorhandenen noch dreitauſend bombenſchmeißende Segler der Lüfte zulegen. Wer den Frieden will, be⸗ zaffne ſich—— bis ins Blaue hinein. Holder Friede, iße Eintracht! Jobs. ——2—— 22 Chaplins Ehekonflikte. harlie Chaplin iſt jetzt nach einem monatelang währen⸗ den Prozeß mit ſeiner 18jährigen Frau Lita Grey ge⸗ ſchieden worden. Allerdings kommt ihm die Sache ziem⸗ lich teuer zu ſtehen, denn die Entſchädigung, die Frau Chaplin ausgezahlt bekommen ſoll, beträgt rund eine Million Dollar, von denen 800 000 Dollar auf ſie und e 100 000 Dollar auf ihre Kinder fallen. Damit hätte cheplins Fhe e e zweite Ehe Chaplins ihr Ende gefunden, deren Anfang durch beſonderes Auſſehen erregte, daß die junge Film⸗ atiſtin Lita Grey noch minderjährig war und durch be⸗ andere Verfügung angehalten wurde, ihren Schulunter⸗ richt erſt zu beenden. In einer Broſchüre hatte ſie nach zjähriger Ehe gegen ihren Mann Beſchuldigungen er⸗ zoben, die ſeinem Anſehen ſehr geſchadet haben. In erſter Ehe war Chaplin mit der Tänzerin Marna Kennedy borhbeiratet. Aus Heſſen. Mainz.(Chronik der Unfälle.) Ein Mann hatte eine kleine Wunde an der Hand. Da ſich dieſe ver⸗ ſchlimmerte, mußte er ſich ins Städtiſche Krankenhaus be⸗ geben, wo ein operativer Eingriff vorgenommen werden mußte.— In das Krankenhaus eingeliefert wurde ein Mann aus einem Nachbarorte, der einen Oberarmbruch erlitten hatte, ferner ein junger Mann mit einer Braſt⸗ muetſchung.— Auf der Landſtraße nach einem Land dete garen wahrſcheinlich durch betrunkene Burſchen die zar Kennzeichnung der aufgebrochenen Stellen des Bodens aufgeſtellten Laternen ausgelöſcht worden. Infolge deſſen fuhr ein Radfahrer gegen die Schutzbalken und zog ſich eine Geſichtsverletzung zu, die ſeine Aufnahme in das Krankenhaus notwendig machte.— Bei einem Treppen⸗ ſturz in der Neutorſchule erlitt ein zwölfjähriges Mädchen einen Armbruch. Durch das herbeigerufene Sanitätsauto wurde es in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert. Lokale Nachrichten. Viernheim, 26. Auguſt. Tagung des Landesverbandes Heſſen vom Deutſchen Seeverein. Kürzlich tagte in Büdingen zum erſten Male wleder ſeit 1913 der Landesverband Hiſſen vom Deutſchen Seeverein. Der 1. Vorſitzend?, Dr Merk⸗Darm⸗ ſtadt eröffnete die Verſammlung, worauf Admiral Jacobſen über„Das Weſen, Wollen und Wirlen des deutſchen Sce⸗ verelns“ ſprach. Nach dem von Major a. D. Vollmar- Dayumſtadt erſtatteten Jahresberlcht zählt der Landes verband Heſſen 1650 Mitglieder. Die Haupiverſammlung 1928 ſoll in Rheinheſſen ſtattfinden. “ Die vorläufigen Ergebniſſe der Reichs⸗ wohnungszählung in Maunheim liegen nunmehr vor. Bei 247 486 Einwohnern wurden am 16. Mai hier 61067 Wohnungen gezählt. Davon waren 161 leer. Die Zahl der Haushaltungen betrug 65 674. In 4762 Woh⸗ nungen waren zwei und mehr Haushaltungen. 1035 Fa⸗ millen hatten keinen eigenen Haushalt. “ Elektriſche Verbindung Mannheim— Sand⸗ hofen— Lampertheim. Demnächſt ſoll zwiſchen der Direktion der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft und den Bürgermeiſtern der beteiligten Städte eine Beſprechun des Proſektes einer elektriſchen Straßenbahn Mannheim i dee de e ſtattfinden. an glaubt, daß dieſe ſchwebende Frage bald zur Erledigung kommt.