Anfälle beim Sport. Was man von der„erſten Hilfe“ wiſſen muß. Von Hans Weltin. Es läßt ſich wohl kaum vermeiden, daß bei der Aus⸗ übut, irgend eines Sportes— ſei es bei offiziellen Ver⸗ anſtaltungen, ſei es beim Training— einmal hier oder da ein mehr oder minder ſchwerer Unfall vorkommt. Meiſt wird es ſich dabei um Verletzungen und Verſtauchungen leichterer Natur handeln. Bei größeren Wettbewerben wird ja auch immer ein Arzt oder zum mindeſten ein Sa⸗ nitäter in erreichbarer Nähe ſein. Dagegen iſt die oft auf⸗ geſtellte Forderung, jeder Sportplatz müſſe eine eigene Sanitätsſtation haben, leider noch nicht erfüllt word en. Mehr wie einmal kommen alſo die Sportsleate za der Gelegenheit, einem Verletzten ſelber helfen oder ihm, doch wenigſtens ſolange Hilfe angedeihen laſſen zu müſ⸗ ſen, bis ein Arzt oder Sanitäter herbeigeeilt iſt. Es iſt daher ſehr wünſchenswert, daß jeder Sportsmann wenig⸗ ſtens einigermaßen mit den notwendigſten Handgriffen zur Erteilung der erſten Hilfe Beſcheid weiß. ö Kleinere Blutungen ſtillen ſich von ſelbſt wieder, wenn die Wunde verbunden iſt. Es genügt dazu, das ver⸗ letzte Glied ſtill zu halten. Bei größeren Wunden, die ſtark' bluten, muß man nicht die Munde ſelbſt, ſondern eine Stelle, die den Weg nach dem Herzen abſchneidet, gut verbinden. Ein häufig vorkommender Unfall iſt der Knochen⸗ bruch. Der Verunglückte verliert dadurch die Fähigkeit, das Glied zu gebrauchen. Eine Schienung iſt unbedingt erforderlich. Als Schienen können Spazierſtöcke, Regen- ſchirme, Latten, ja ſelbſt Zigarrenkiſtenbretter genommen werden. Man mache keine Verſuche, die Knochen wieder in die richtige Lage zu bringen. Das iſt Sache des Arztes. Man entferne nur etwa einige loſe Knochenſplitter und reinige die Wunde. Man ſtille das Blut und mache einen feuchten Verband. Dann geht man ans Schienen. Man chafft zunächſt durch Polſterung einen Druck an der Vrach⸗ ſtelle. Zum Befeſtigen der Schienen dienen als Behelfs— mittel Bindfaden, Taſchentücher, Strumpfbänder, Hoſen— träger uſw. Man achte darauf, daß die Schienen ordent— lich verſteift werden. Handelt es ſich um einen Beinbruch, ſo muß der Ver⸗ unglückte ſelbſtverſtändlich transportiert werden. Iſt keine Tragbahre zur Hand, ſo muß man ein Notgerät aus Brettern, Türen, Stangen, Leitern oder Waſchtrögen herſtellen. Im allerſchlimmſten Falle muß man den Ver⸗ letzten ſelber transportieren. Das hat ſelbſtverſtändlich mit der größten Vorſicht zu geſchehen. Ueberhaupt iſt beim Transport jede haſtige Bewegung, alles Sloßen, und Rütteln zu vermeiden. Sehr oft iſt man bei Unglücksfällen auf dem Sport⸗ platz genötigt, bei einem Verunglückten die künſtliche At⸗ mung anzuwenden. Der Patient wird auf den Boden ge— legt, nachdem man ihm den Oberkörper entblößt und die Kleidung gelockert hat. Der Bruſtkorb muß in eine er⸗ höhte Lage gebracht werden. Nun faſſe man die neben dem Körper liegenden Arme und bewege ſie über den Kopf bis zur Erde. Darauf führt man ſie zurück. Gleichzeitig übe man durch ſeitliches Preſſen einen kräftigen Druck auf den Bruſtkorb aus. Der Mund des Verletzten muß wäh— rend des ganzen Vorgangs offen gehalten werden. Vorkommende Verrenkungen darf nur der Arzt mie— der einrichten. Man beſchränke ſich darauf, das verletzte Glied zu kühlen. Dazu nimmt man eſſigſaure Tonerde. in! Notfalle Waſſer Auch hei Norſtauchungen gehe man — in der gleichen Weiſe vor. Vor allen Dingen achte man darauf, daß das verletzte Glied bequem lagert. Bei Gehirnerſchütterungen leichter Natur bringe man den Verunglückten in Ruhelage. Man merke: Kopf kühl, Füße warm halten. i Vom Hitzſchlag Getroffene müſſen mit dem Kopf hochgelagert werden. Man bedecks ſie mit feuchten Tü⸗ chern. Alle Kleidungsſtücke müſſen geöffnet werden. Nach Möglichkeit bekommt der Verunglückte zu trinken. Mr. Walker in Berlin. Der Bürgermeiſter von Newyork, Mr. James Wal; ker iſt auf ſeiner Studienreiſe durch Europa in Berlin an gelangt und von Oberhürgermeiſter Böß empfangen wor⸗ . den. Die Begrüßung fand im Rathauſe ſtatt. Da das — 575. N 0 5 0 00 8 0 0 a e! 100 8 00 10 Oberbürgermelsten BGB begrüßt Nr. Wa Ker für das Feſtbankett vorgeſehene Hotel Kaiſerho' am Verfaſſungstage nicht mit den Reichsfarben geflaggt Hatte, lehnte Bürgermeiſter Böß es im Sinne des vielbeſpro— chenen Magiſtratsbeſchluſſes ab, dort zu erſcheinen. — * Der Lehrlingsnachwuchs im Handel. Das Problem des Lehrlingsnachwuchſes im Handel wird ſeitens des GDA. zum Gegenſtand einer beſonderen Unterſuchung gemacht. Die Entwicklung der letzten Jahre iſt außerordentlich bemerkenswert. 1923 betrug die An⸗ zahl der den Großhandel erwählenden männlichen Ju— gendlichen 16 Prozent aller Schulentlaſſenen, einen auf den Kleinhandel gerichteten Berufswunſch hatten nur 1 Prozent. Oſtern 1924 zeigte ſich noch keine Aenderung; in⸗ zwiſchen begann die hohe Stellenloſigkeit. Der Anteil der Großhandelsgruppe ſank auf 12 Prozent. Die Jahre 1926 und 1927 verſchär ten die eingetretene Entwicklung. Die Zahl der männlichen Jugendlichen, die überhaupt zum len beiden Duhyhlren, warens des ene neee toe waren. Die Senkung bei den weiblichen Jugendlichen iſt allerdings nicht ſo ſtark wie bei den männlichen, 1927 blieb der Anteil der den Kaufmannsberuf erwählenden mäunlichen Jugendlichen mit 8 Prozent ebenſo gering wie im Vorjahr. Sehr deutlich tritt aber eine Aenderung der Berufswahl in bezug auf i Gontoriſten) und Einzelhandel(Verkäufer) ein. Bei den männlichen Ju⸗ gendlichen war ſchon eine kleine Steigerung des Anteils der Einzelhandelsgruppe an der Geſamtzahl der Jugend⸗ lichen 1925 zu bemerken. Die Zunahme der Jugendlichen mit einer auf den Einzelhandel gerichteten Abſicht wurden in den letzten beiden Jahren immer größer. Man berück⸗ ſichtige, daß in den vergangenen Jahren auf die Einzel⸗ handelsgruppe nur 1 Prozent an männlichen Jugendlichen, knapp 4 Prozent an weiblichen Jugendlichen der Ge⸗ ſamtzahl aller Schulentlaſſenen entfielen. Der Anteil der Großhandelsgruppe ſank daher auf je 5 bis 6 Prozent der Geſamtzahl gegenüber 20 bis 25 Prozent im Jahre 1924. Allgemein iſt bedeutſam, daß von den geſamten männ⸗ lichen Jugendlichen mit einem kaufmänniſchen Berufs⸗ wunſch in den Jahren 1923 und 1924 auf den Groß⸗ handel 94 Prozent, auf den Einzelhandel 6 Prozent bezw. 95 Prozent und 5 Prozent, dagegen 1926 und 1927 nur 76 Prozent auf den Großhandel und 24 Prozent bezw. 58 und 42 Prozent auf den Kleinhandel entfielen. Von, den geſamten weiblichen Jugendlichen mit einer kaufmän⸗ niſchen Berufsabſicht entfielen 1923 und 1924 auf den Großhandel 85 Prozent und auf den Einzelhandel 15 Prozent bezw. 87 Prozent und 13 Prozent. 1926 betrug aber der Großhandelsanteil 48 Prozent, der Kleinhandels⸗ anteil 52 Prozent, in dieſem Jahr 38 Prozent gegen 62 Prozent. Es iſt alſo mit einem ſtarkem Rückgang des kauſ⸗ nänniſchen Berufswunſches der Jugendlichen eine ſichtliche 100 in der Verteilung auf Groß- und Einzelhandel eingetreten. e Kleine Chronik. a Deutſche in den franzöſiſchen Alpen verſchollen. Aus St. Gervais les Bains wird das Verſchwinden von wei deutſchen Alpiniſten gemeldet. Ihre Spuren gehen uf der Nordſeite des Ilonaſſay verloren, den ſie ohne Führer beſtiegen. Durch Anwetter wird die Hilfsaktion lark behindert. Einer der beiden Verſchollenen ſoll ein Dr. Grünwald aus Stettin ſein, der in Köln wohnhaft ein ſoll. 90 S werer Sturm in Süd wales. Das game Rhym⸗ neytal in Südwa'es, mit einer Bevölterung von 120000 Menſchen, war nachts in Dunkelheit gehüllt, infolge eines ſchweren Sturmes, der mehrere Stunden lang anhielt und die Zuleitung für das elektriſche Licht unterbrach. Zahlreiche Bezirke ſind überflutet. Zwei Häuſer wurden dom Blitz getroffen. Telegraphen⸗ und Telephondrähte wurden niedergeweht. * Banditenüberfall auf einen Straßenbahnwagen. In Marſaille drangen zur Mittagszeit fünf Benditen in einen vollbeſetzten Straßenbahnwagen ein, zwangen die Fahrgäſte mit vorgehaltenem Revolver zur Aufgabe jeden Widerſtandes und raubten einem Baukboten die Geld— taſche mit 5000 Franken Inhalt. Die Verbrecher, durch⸗ weg junge Burſchen, entkamen unbehelligt in einem be⸗ reilſtehenden Auto. Neue Reife Mode⸗Journale ben eine für Herbft und Winter in der Preislage von zu verkauſen Mal. 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Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreife: (Siernhetmer Bürger- Zig.— Sienng. Volksblaz Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen ver⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amsblatt der Heſſiſchen Pürgerneiſterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit derückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen Ar 20 1 Dienstag, den 30. Auguſt 1927 - e Neues in Kürze. ö 1e: Die polniſche Preſſe bringt kommentarlos die Mel⸗ vung, daß im kommenden Schuljahr in Oſtoberſchleſien 23 neue Minderheitenſchulen eingerichtet werden. : neber Rotterdam iſt der Belagerungszuſtand ver⸗ hängt worden, weil die ſeit der Hinrichtung Saceos und Vanzettis von kommuniſtiſcher Seit: ausgehenden Unruhen immer noch andauern. 16: Wie aus Kouſtautinopel berichtet wird, befindet ſich zur Zeit ſaſt gas geſamte türkiſche Kabinett in Kon⸗ tautincpel. In den nächſten Tagen wird alſo Kouſtanti⸗ nopel der eigentliche Regierungsſitz ſein. 1: Nach einer Meldung aus Cherbourg, haben ange⸗ ſichts der amerika feindlichen Ausſchreitungen der franzöſi⸗ ſchen Bevölkerung anläßlich der Saces-Vanzetti⸗Kundge⸗ bungen 1309 Amerikaner wieder die Rückreiſe angetreten und 1400 weitere ihre Plätze für die Rückſahrt belegt. 1: Der jipaniſche Stgatsrat hat auf Antrag des Pre— mierminiſter die In vichung der Ende Mai nach Tſi⸗ naufun entſanndten 4003 Mann Landtruppen genehneigt. Ausblick auf Genf. „ Mit dem Zuſammentritt des Völkerbundsrates am 1. September beginnt die diesjährige Vollverſamm— lung des Völkerbundes, die im unmittelbaren Anſchluß an die Natstagung am 5. September eröffnet werden wird. Das deutſche Reichskabinett wird, bever der Außenminiſter nach Genf abreiſt, heute noch einmal zu⸗ ſammentreten, um ſich mit den in Genf zur Behandlung ſtehenden Frage im Einzelnen und mit der dort einzu— nehmenden Haltung im Ganzen zu beſchäftigen, doch läßl das nach der letzten Kabinettsbeſprechung veröffentlichte Kommuniquee hereits jetzt mit einiger Sicherheit darauf ſchließen, daß Dr. Streſemann für Genf voll: kommen freie Hand haben wird. Angeſichts den auf dem Programm der Vollverſammlung ſtehenden Fra— gen tritt das Intereſſe für die von der Ratstagung vorher zu erledigenden Fragen ein wenig zurück, zumal man ja auch gewohnt iſt, daß die weltpolitiſch wichtigeren Komplere in den Sonderbeſprechungen der Außenminiſter außerhalb der offiziellen Tages⸗ ordnung behandelt werden. Dazu wird die längere Dauer des Bei ammenſeins während der Vollverſammlung dies mal ausführlichere Gelegenheit geben, als bei den ſonſti— gen Ratstagungen, vorausgeſetzt wenigſtens, daß keine unvorhergeſehenen Zwiſchenfälle, wie etwa im Juni die plötzliche Erkrankung Briands, die Beſprechungen ünter— brechen und damit unwillkommene Erörterungen unmög⸗ lich zu machen. Beurteilt man dieſe Technik der Sonderbe⸗ ſyrechungen der„Großen“ vom Geſichtspunkt der reinen Idee des Völkerbundes, ſo mag man zu dem Schluß kommen, daß ſie in genſiſſer Beriehung eine Min⸗ erung der Völkerbundsaulokität, eine Umgehung des vom Völkerbund Gewollten darſtellen. Betrachtet man ſie aber vom Standpunkt des Realpolitikers aus im Vergleich zu der geiſtigen und politiſchen Iſolierung der verantwort—⸗ lichen Staatsmänner voneinander in der Vorkriegszeit ſo darf man wohl auch in dieſen Sonderbeſprechungen eine Entwicklung in eben der Richtung ſehen, in der der Pölkerbund die“ Weltpolitik weiter zu bemegen verſuücht. Dafür ſpricht auch die Tatſache, daß die Publizität auch dieſer Sonderbeſprechungen allmählich nicht geringer. ſon⸗ ern größer geworden iſt. daß immer bewußter das Prin⸗ zipy der Geheimdiplomatie aufgegeben wird, die ehemals die ſeltenen Zuſammenkünfte verantwortlicher Staats, männer undurchdringhar umwitterte. Ueber den vorausſichtlichen Inhalt der hevorſte⸗ henden Sonderbheſprechungen dieſer Art zwiſchen den Außenminiſtern läßt ſich bisher verhältnismäßſg wenig ſagen, zumal ja auch ſie in ziemlich ſtarkrem Maße vor er allgemeinen Stimmung in Genf abhängig zu ſeir pflegen. Als einigermaßen ſicher darf man annehmen daf die weltpolitiſche Geſamtlage in ihrem Ver. hältnis zu Rußland einen nicht unerheblichen Teil der Beſprechungen ausfüllen wird. Dr. Streſemann dürfte es ſich vermutlich nicht nehmen laſſen, das Dik⸗ kicht, das den von Locarno und Thoiry kommenden Weg überwuchert und zu üherwuchern droht, ein we⸗ nig zu lichten, wofür der Abſchluß des deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Handelsvertrages wenigſtens eine halbwegs günſtige Vorausſetzung geſchaffen hat. Dieſe Aufgabe Streſe⸗ manns würde ſehr erleichtert worden ſein, wenn mit der er minderung der Beſatzungstruppen noch vor der Völkerbundsperſammlung begonnen worden wäre, was ja nicht im eigentlichen Sinne eine Konzeſſion, ſondern nur die Erfüllung eines bereits im November 1925 gegebenen Verſprechens dargeſtellt hätte, das nur deswegen vorübergehend in den Hintergrund trat, weil man in Thoirny ein Jahr ſpäter(September 1926) zu einer Geſamtlöſung zu kommen hoffte, eine Hoffmung allerdings, die ſeit Anfang dieſes Jahres wieder be⸗ graben werden mußte. Die Ratstagung ſelbſt wird ſich in der Haupt⸗ ache nur mit der Prüfung der Berichte der ver 44. Jahrgang lchredenen Roiemiffronen und der über die ver⸗ ſchiedenen inzwiſchen abgehaltenen Sonderkonferen⸗ zen beſaſſen, wobei die Vorſchläge der Wirtſchaftskonfe⸗ renz nebſt den folgenden Arheiten des Wirtſchaftskomi⸗ tees und die Frage der Erweiterung und Umformung der bisherigen Wirtſchaftsorganiſationen des Völkerbundes an der Spitze ſtehen. Weiter ſind zu behandeln die Berichte Dor Preſſekonferenz, der Verkehrskonferenz, der Kata— wmrophenkonferenz, die Frage des Transportes polniſchen Kriegsmaterials durch Danzig, der Danziger Flugzeug— fabrikation, des ungariſch-rumäniſchen Streitfalles, der Klage Griechenlands gegen eine deutſche Werft bezüglich eines vor dem Kriege beſtellten Kriegsſchiffes. Den Vor— ſitz der Ratstagung wird, der alphabetiſchen Reihenfolge gemäß, der Vertreter Chiles'legas fübren. Das Intereſſe für die Vollverſammlung wird ſich zunächſt auf die Wahl dreier neuer Ratsmit⸗ glieder konzentrieren. Gemäß dem ſogenannten„Ro— tationsſyſtem“, das im vergangenen Jahre zum erſten Mal in Anwendung kam, waren drei Staaten für drei Jahre, drei für zwei und drei für ein Jahr gewählt wor⸗ den. Die Ratszeit der für ein Jahr gewählten Staaten — das ſind Belgien, Tſchechoſlowalei und San Salvador — iſt nunmehr abgelaufen und es handelt ſich darum, ſie zu erſetzen. Für San Salvador kommt ein anderer lateinamerikaniſcher Staat in Frage. Im übrigen ſcheint Belgien eine neue Ratsmitgliedſchaft zu wünſchen, wo— für es nach der neuen Wahlordnung, entſprechend dem Reiſpiel Polens zunächſt mit Zweidrittelmehrheit von der Vollner'ammlung als wiederwählbar anerkannt werden üßte. Im übrigen nennt man Griechenland, Finnland, ſemark als Kandidaten und als Erſatz für San Sc Cuba. Tätigleitsherichte des Rates, ind der Berichte über die Durchführung früherer Beſchlüſſe der Vollperſammlung dürften an rein politiſchen Fragen chinefiſche, die rumäniſch⸗ungariſche und die Memelfrage beſonderes Intereſſe beanſpruchen. Daneben wird auch in der Vollperſammlung die Saar- frage zur Diskuſſion hen, ferner die Danziger Frage und vor allem der Bericht des Wirtſchaftskomi⸗ tees, der ſich in ſentlichen Beziehungen auf deutſche Anregungen ſtützt. Wie weit die Ergebniſſe der Na⸗ tionalitätenkonferenz. welche vom 22. bis 25. Auguſt in Genf getagt hat, ſchon auf der Vollverſamm⸗ lung behandelt werden, iſt ungewiß, doch darf man an⸗ nehmen, daß die Pollverſammlung an der Frage des Minderheitenſchutzes nicht vorbeigehen wird. Das alſo iſt reichhaltig genug und es wird von gleicher Wich⸗ tigkeit ſein, daß das was in den Zeilen dieſes Programms ſteht, ebenſo ernſthaft gefördert wird, wie das, was z wiſchen ihnen ſteht. Fac. Sorge! 7 des Selrerari 2 9 Das Beſatzungskompromiß. Oer neue Vertragsbruch der Alliierten. Berlin, 29. Auguſt. Nach dem tagelangen Meinungsaustauſch zwiſchen London und Paris in der Frage der Verminderung der Beſatzungstrupnen wird jetzt nach dem inzwi⸗ ſchen auch vom Foreign Office beſtätigten engliſch⸗ franzöſiſchen Kompromiß, die in den Rheinlanden ver⸗ bleibende Truppenzahl auf 60 000 Mann feſtgeſetzt. Damit werden insgeſamt 9700 Mann zurückgezogen und zwar im einzelnen 6800 Franzoſen, 1800 Enaländer und 1100 Belgier. Dieſes Ergebnis kann man in Deutſch⸗ land nicht anders denn vollkommen unzurerchend bezeichnen, denn in der Zuſage, die ſeinerzeit von der Botſchafterkonferenz in der Beſatzungsfrage ge⸗ nocht worden iſt, war ausdrücklich davon die Rede, doß eine„beträchtliche Nerminderung“ eintreten ſolle und als dann in der Folge von Deutſchland unter Werufung auf dieſe Zuſage und unter Anführung der in Locarno gemachten Verſyrechungen darauf hingewieſen murde. daß unter den„Chiffres normeaux“ nur die Zahl der Truppen verſtanden werden könne. welche vor dem Kriege von Deutſchland in den jetzt noch beſetzten Gebieten in Garniſon gehalten wurde, er⸗ folgte von alliierter Seite keine Einwendung und erſt der neuen Aera Poincarees blieb es vorbehalten, ſpäter eine neue Definition zu ſuchen und zu finden, die jedoch von deutſcher Seite in keiner Weiſe anerkannt werden konnte. Kabinettsſitzung über die Außenpolitik. Wie wir erfahren, wird in der morgigen Kabi⸗ nettsſitzung Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann über die außenpolitiſche Lage referieren. Man ecwariet, daß bis zu dieſer Sitzug eine offiztelle Benach⸗ richtigung durch Frankreich, England und Belgien über die erfolgte Einigung über die Frage der Truppen reduzierung im Rheinland bier vor⸗ liegt. An der Kabinettsſitzung werden nur die Miniſſer Heßler, Streſemann, Schiele, Koch um Cu- ius teilnehmen. Der Reichskanzler ſoun Vize anzler Herat und Neichsfinanszminiſfer Köhler wer- den ihren urlaub naar unterbrechen. Die entſcheidende Na binettsſitzung über die außenpolitiſche Lage hatte bekennt lich bereits Mitte Auguſt kurz vor dem Verfalags tag ſtattgefunden. Infolgedeſſen iſt auch mit einen Be Aluß des Reichskabinetts zur außenpolitiſchen Lage er gen nicht zu rechnen. Dagegen dürfte das Kabine wach der Ratstagung in Genf und der zu erwartenden Ausſprache der Außenminiſter der Locarnomächte kein Stellunanahme zum Ausdruck bringen. 5 Deutſcher Proteſt in Genf. Weniger bedeutſam als das Unzureichende ar dieſem Kompromiß iſt aber die Tatſache, daß Eng: land wieder einmal gegenüber der franzöſiſchen Theſe zurückgewichen iſt und daß nunmehr weniger von der berüchtigten franzöſiſchen„Sicherheit“ die Rede iſt, als vielmehr von der Garantie der Innehaltung der Zah— lungen aus dem Dawesplan, welcher die weitere Aufrechterhaltung der Beſatzung dienen ſoll. Denn wenn Frankreich heute noch 60000 Mann als notwendig erachtet, dann muß dieſe Zahl ihren Schatten auch ſchon auf die Zeit nach 1935 hinauswerfen. indem dann mit derſelben Begründung wie heute für eine wei⸗ tere Verlängerung der Beſatzungsfriſten argumentiert werden kann, da ja auch der Dawesplan zeitlich nich: begrenzt iſt und infolgedeſſen die Räumung erſt in dem Augenblick vorgenommen werden könnte, in welchem Deutſchland ſeine ſämtlichen Reparationsverpflichtungen erfüllt hat. Unter dieſem Geſichtspunkte betrachtet, iſt daher das zwiſchen England und Frankreich zuſtandege⸗ kommene Kompromiß ein Ding, das allerſchärfſten Proteſt von Seiten Deutſchlands auslöſen muß und, wie von zuſtändiger Seite verſichert wird, auch auslöſen wird. Es wird daher der Reichsaußenminiſter von der Reichsregierung dahingehende Dispoſitionen mit nach Genf bekommen, gegen derartige Beweggründe, welche die eigentliche Abſicht Frankreichs immer am Rhein zu bleiben, nur verſchleiern ſollen, zu prote⸗ ſtieren und, wenn eine Abänderung derſelben nicht zu erreichen iſt, zu beantragen, daß dieſe Frage vor einem Schiedsgericht geklärt wird. Die angebliche Abſicht Belgiens. Der Brüſſeler Sonderkorreſpondent des ſchreibt ſeinem Blatt, die belgiſche Regierung habe ſich dem Prinzip einer neuen interalliierten Truppenvermin— derung im Rheinland angeſchloſſen und werde zwei— fellos die Geſamtziffer von 60000 Mann annehmen. In belgiſchen politiichen Kreiſen warne man aber vor einem geſchickten politiſchen Manöver Deutſchlands, das darin beſtände, nicht mehr unmittelbar die Räumung der beiden beſezten Zonen zu verlangen, ſondern durch wiederholte Forderungen nacheinander Reduktionen der interalliier— ken Truppen zu erlangen. Da erſt vom 1. September 1928 an die Daweslaſten ihre eigentliche Höhe er— reichten, und zu befürchten ſei, daß die Deutſchen bis z dieſem Zeitpunkt der Anwendung des Dawesplanes keine Schwierigkeiten bereiten werden, ſei man in Brüſſel der Anſicht, die Rheinſandbeſatzung müſſe wenigſtens während des Jahres 1928 in den beiden letten Zonen aufrecht— erhalten werden, ohne daß große Veränderungen vor— genommen würden. ann „Temps Amerika als Weltgläubiger. Neufundierung der franzöſiſchen Anleihen in Amerika. O London, 29. Auguſt. . Wie aus Waſhington berichtet wird, wird voraus⸗ ſichtlich im kommenden Monat mit der Neufundie⸗ rung der amerikaniſchen Anleihen Frank⸗ reichs, die einen Wert von vielen Hunderten von Mil⸗ lionen Dollars betragen, begonnen werden. Die An— leihen, die eine der größten Finanztransaktionen darſtel⸗ len, die von der Wallſtreet in dieſem Jahre ausgeführt wird, bezieht nicht nur Regierungsanleihen, ſondern auch Monopols, Eiſenbahn⸗, Dampfſchiffahrts- und Geſell⸗ ſchaftsobligationen ein. Obwohl das Verbot gegen zanzöſiſchen Anleihen wegen der Nichtrati⸗ fizierung des Mellon Beranger-Abkommens moch in Kraft iſt, haben Finan kreiſe in Newyork ſeit beträcht⸗ licher Zeit verſucht, von der Waſhingtoner Regierung eine Erklärung zu erhalten, daß das Verbot ſich nicht auf Neufundierungsoperationen beziehen ſoll. Füh⸗ rende Mitglieder des Schatzamtes, die ſich in der letzten Zeit in Frankreich aufgehalten haben, teilen heute die Anſicht der amerikaniſchen Bankkreiſe. Wie verlautet, ſoll das Schatzamt bereits zu einer Entſcheidung gekommen ſein, die zwar noch geheimgehalten wird, aber intereſ⸗ ſierenden Bankkreiſen ſoll auf beſondere Anfrage eine entſprechende Mitteilung gemacht worden ſein. Die fran⸗ zöſiſchen Anleihen beliefen ſich bis zum erſten Januar 1927 zuf 531 Millionen Dollar, von denen ungefähr 190 Millionen mit fünf bis ſechseinhalb Prozent verzinſt ſind: die reſt'ichen 340 Millionen ſind mit ſieben, ſiebeneinhalb ind teilweiſe mit acht Prozent verzinſt. Die Kriſe im engliſchen Kabinett. Lord Cecil gegen das Rheinlandkompromi. 0 London. 29. Auguſt. In engliſchen politiſchen Kreiſen wird dem Gerücht, daß Lord Robert Cecil ſeinen Poſten im Kabinett nieder⸗ pute zen beabſichtigt, beträchtliches Intereſſe entgegenge⸗ cacht. Man hält es für ziemlich ſicher, daß die Rück⸗ trittsabſichten Lord Robert Cecils mit dem zwiſchen der engitchen und franzöſiſchen Regierung abgeſchloſſenen Kompromiß über die Rheinlandräumung zu⸗ ſammenhängt. Augenblicklich verlautet. daß von gewiſſer Seite ein Drug auf Lord Cecil ausgeübt worden ſei, ſeine Röckttittsabſichten aufzugeben. Dieſer Druck ſcheint inſofern von Erfolg geweſen zu ſein, als die end⸗ gültige Entſcheidung Cecils noch nicht erfolgt iſt und jedenfalls nicht erfolgt, bevor Cecil eine Aus- rache mit dem Miniſterpräſidenten Baldwin vor deſ⸗ len Abreiſe nach Aix les Bains gehabt haben wird. Der Sekretär Lord Cecils gab eine Erklärung ab, derzufolge ich Cecil noch nicht entſchloſſen hat, die ganze Ange“ genheit ſei noch in der Schwebe. In dieſem Zuſammenhang berichtet der diplomatiſche Korreſpondent des„Evening Standard“, daß Cecil Sin Auſten Chamberlain doch zur Völkerbundsver⸗ ſammlung begleiten wird. In diplomatiſchen Krei— ſen perlautet, daß Cecil auch nicht ganz mit der Mehr— heit ſeiner Kollegen über die Vorarbeiten der kürzlichen lot'enabrüſtungsklonferenz übereingeſtimmt habe. Der ehlſchlag in Genf habe nach Cecils Anſicht den Wert der der Abrüſtungskommiſſion geleiſteten Arbeit ver— nindert. —.— Der Flug um die Welt. Die amerikaniſchen Ozean⸗Flieger in England gelandet.— Begeiſterter Empfang. 0 London, 29. Auguſt. Die beiden amerikaniſchen Ozeanflieger William Brock und Edward Schlee ſind mit ihrem Eindecker „Der Stolz von Detroit“, nachdem ſie am Samstag mittag in Harbor of Grace(Neufundland) zur erſten Etappe ihres Fluges rund um die Welt geſtartet waren, geſtern vormittag um 10,33 Uhr im Flug— hafen von Groyden eingetroffen. Schon in den frühen Morgenſtunden hatte ſich eine große Men— ſchenmenge zur Begrüßung der beiden Flieger eingefunden. Der Weiterflug nach München als nächſte Etappe des Fluges„Rund um die Welt“ erfolgte heute morgen, nach— dem ſich die beiden Flieger von den Strapazen des At⸗ lantik⸗Fluges einigermaßen erholt hatten. Schlee über ſeinen Atlantikflug. Ueber die Erfahrungen beim Ueberfliegen des At⸗ lantik durch die amerikaniſchen Weltflieger berichtet der Pilot Schlee folgendes:„60 Meilen von Neufundland entfernt, flog die Maſchine in ſtark nebligem und wolkigen Wetter. Die Windſtrömungen waren ſehr niedrig und die Flieger verſuchten alle Höhen zwi⸗ ſchen 200 und 1000 Fuß. Bei Sonnenuntergang, der nicht beobachtet werden konnte, begann es zu regnen, Während des ganzen Fluges haben die Flieger nur zwei Schiffe beobachtet. In der Nacht war das Wetter ſehr veränderlich. Als die Flieger England erreicht hat⸗ ten, waren ſie anfänglich nicht in der Lage, die Gegend feſtzuſtellen und nahmen an, daß ſie ſich über Irland be⸗ fänden. Nach dreiſtündigem Suchen gelang es ihnen ſchließlich, den Namen einer Eiſenbahnſtation zu entziffern, worauf der Weiterflug nach Croydon keine Schwierig— keiten mehr bereitete. Die Landung in München. Die amerikaniſchen Flieger ſind um 16,02 glatt und voblbehalten auf dem Fluanlae Oherwieſenfeld ge⸗ landet. Zur Begrußung hatten ſich außer der Leitung der Süddeutſchen Lufthanſa, Vertreter der Stadt und des bayeriſchen Handelsminiſteriums, ſowie der amerikaniſche Generaltonſul in München eingefunden. Die Flieger wur⸗ den mit großer Begeiſterung empfangen und ihnen zunächſt zur Erfriſchung ein Maß Bier überreicht. Die amerikaniſchen Flieger über Mannheim? Mannheim, 29. August. Wie die Flugleitung der Luft⸗Hanſa mitteilt, iſt heute mittag um 13,50 Uhr ein Flugzeug über Mannheim geſichtet worden. Es war jedoch nicht möglich feſtzuſtellen, ob es ſich um die amerikaniſchen Weltflieger handelte. Morgen Start der amerikaniſchen Flieger? Angeſichts des glücklichen Verlaufes des Atlantil⸗ fluges der amerikaniſchen Flieger Schlee und Brock rechnet man damit, daß die franzöſiſchen Flieger gleichfalls zum Fluge Paris—Newyork ſtarten. Seit geſtern abend ſſt auf dem Flughafen Le Bourget ein beſonderer Wetter. dienſt, der auch nachts arbeitet, eingerichtet worden. Die Wetterlage auf dem Atlantik. Nach einer Mitteilung der deutſchen Seewarte iſt di⸗ Wetterlage für ein Ueberquerung des Ozeans in Oft⸗ Weſtrichtung noch immer ungünſtig. Der Sturmwirhel der geſtern öſtlich von Island lag, iſt weiter nach Nork⸗ oſten abgezogen. Ihm folgt ein zweiter nach, W Fern jetzt auf 50 Nord und 32 Weſtgrad liegt. Auf einer Südſeite herrſchen ſtürmiſche Weſtwinde. Das atlantiſche Hochdruckgebiet, das geſtern die Lage beherrſchte, iſt wei⸗ ter abgebaut worden. An der Oſtküſte von Amerika herrſcht kräftig eine Tiefdruckrinne, die vielfach Niederſchläge her⸗ vorruft. Aus bem In⸗ und Auslande. Reichskabinett und polniſche Kampfzölle. Berlin, 29. Auguſt. Wie berichtet wird, wird das Reichskabinett in ſeiner morgigen Sitzung ſich auch mit der Verordnung der polniſchen Regierung über die Er⸗ höhung der Minimalzölle befaſſen. Die Verordnung der polniſchen Regierung ſoll bekanntlich in vier Monaten in Kraft treten. Das unruhige Mexiko. London, 29. Auguſt. Dem amerikaniſchen Staats⸗ departement iſt von der mexikaniſchen Regierung mit⸗ geteilt worden, daß mexikaniſche Truppen 11 britiſche und 18 amerikaniſche Untertanen in Amparo in Mexiko gerettet haben, die gezwungen waren, ſich in ihren Woh⸗ nungen gegen Sacco-Vanzetti-Demonſtrationen zu vertei⸗ digen. In mexikaniſchen Regierungskreiſen befürchtet man als Ergebnis eines kommuniſtiſchen Aufſtandes im Staate Sonora eine neue Revolution. Alle Ausländer haben die Städte Piedrobola und Mazata verlaſſen, wo die kom⸗ muniſtiſchen Agitatoren eine große Aktivität entfalten. Ein polniſch⸗ruſſiſcher Zwiſchenfall. Warſchau. 29. Auguſt. An der Grenzſtation Kraſho im Wilnagebiet an der polniſch⸗ſowietiſtiſchen Grenze er⸗ chien ein ſowjetruſſiſcher Militärflieger, der plötzlich ein heftiges Maſchinengewehrfeuer auf die polniſche Grenz⸗ vache eröffnete. Das Gewehrfeuer wurde von polniſcher Seite erwidert, worauf das Flugzeug nach kurzer Zeit in der Richtung der Gren wieder verſchwand. Bombenattentate und Brandſtiſtungen. Zwiſchenfälle bei der Trauerfeier für Sacco und Vanzett in Boſton. M Newyork, 29. Auguſt. Während der Trauerfeier für Sacco und Vanzetti in Boſton wurden von unbekannten Tätern zwei Feuer⸗ wehrſtationen in Brand furt fett nachdem die Feuerwehr vorher durch falſchen Alarm fortgelockt worden war. Ferner wurden zwei chemiſche Fabriken, in denen große Mengen Exploſinſtaffe lagerten. in Brand 0 1 1 i flit, Die Vruetwehr lone jevoch va, ützt durch ſtarke Regenfälle zur rechten Ze J und ſo eine große Kataſtrophe verhindern Explo⸗ ſivſtoffe hätten genügt, um ganze Stadtpiertel in Trüm⸗ mer zu legen. Der Trauerzug bewegte ſich durch vorher nicht bekannt gegebene Straßen Boſtons. Er würde an⸗ geführt von einer großen Zahl berittener Poliziſten. An dem Trauerzug durften nur 2900 Perſonen teilneh⸗ men. Ihm folgten getrennt durch zweihundert Mann berittener Polizei etwa 7000 Perſonen, die immer wieder durch die Polizei zurückgedrängt wurden. Die Si⸗ cherheitsmannſchaften machten wiederholt vom Gummiknüppel Gebrauch. 200000 Menſchen waren auf den Beinen. Die geſamte Boſtoner Po⸗ lizei und Truppen hielten die Ordnung aufrecht. Die Trauerrede hielt eine Frau Donovan, ſie forderte 1 als Zeichen Saccos und Vanzettis zu kämpfen und zu ſiegen. Nach dem für heute erwarteten Eintreffen der beiden Aſchenurnen in Newyork, wird eine große Kundge⸗ bung auf dem Anion⸗Sguare ſtattfinden. Die Arnen werden auf vier Fuß hohen Pyramiden aufgeſtellt werden. Später wird dann ihre Aufſtellung im Italienerviertel ſtattfinden. Die Ueberführung der Urnen nach Europa wird am, Mittwoch an Bord der„Berengaria“ erfolgen. — Die Nordtruppen überſchreſten den Hangiſe. Tſchangtſolm Präſidentſchaftskandidat? i London, 29. Auguſt. „Veber die Lage in China liegen widerſprechende Mel⸗ dungen aus Schanghai vor. Die Tatſache, daß der ge⸗ ſamte Paſſagierverkehr auf der Eiſenbahnſtrecke Schanghai— Nanking eingeſtellt worden iſt, läßt die Nachrichten glaubwürdig erſcheinen, doaß die Nordtrup⸗ pen den Yangtſe äberſchritten und Tſchiang⸗ kiang geſtern früh angegriffen haben. Neben dieſen be⸗ ſagen jedoch Meldungen von Seiten der Nationgltruppen, daß die Nordtruppen bereits über den Pangtſe zurück⸗ getrieben worden ſeien. Nach Meldungen aus Peking hält man es dort nicht für ausgeſchloſſen, daß Tſchangt⸗ ſolin die Präſidentſchaft Chinas überneh⸗ men wird * Die Beſetzung Nankings beſtätigt? Nach Meldungen aus Peking hat Tſchangtſolin ei Erklärung veröffentlicht, in der es 4 n d ihn befreundete General Sun die Stadt Nanking beſetz habe. Bei der Beſetzung ſeien 6000 Gefan gene ge. macht worden. Ein Teil der Regierung ſei verhaftet wor den. Der Hauptteil der Streitkräfte der nordchineſiſchen N., gierung ſollen nunmehr zur Beſetzung der Stadt Schang. hai verwandt werden. In der Erklärung heißt es wei⸗ ter, daß nunmehr der größte Teil Chinas von den Bol⸗ ſchewiſten geſäubert ſei. Zum 12. November oder dem chineſiſchen neuen Jahre beabſichtigt Tſchangtſolſn die Na⸗ tionalverſammlung einzuberufen. ö Eine neue Erdbebenkataſtrophe in Armenien. Hilfsmaßnahmen der Sowjetregierung. Riga, 29. Auguſt. Aus Moskau wird halbamtlich gemeldet, daß in der Stadt Namangan in Armenien neue Erdſtöße ſtattgefunden haben. Durch dieſes neue dritte Erdbeben ſind über 80 Häuſer eingeſtürzt. Bis jetzt ſind etwa 100 Tote und Verletzter feſt⸗ geſtellt worden, Die Sowjetregierung hat wieder Geld⸗ mittel für die betroffene Bevölkerung zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Wie die ruſſiſchen Behörden mitteilen, werden in nächſter Zeit neue Erdſtöße im Kaukaſus und auch in Perſien erwartet. Die Sowjetregierung hat einen Sani⸗ tätszug zur Bekämpfung der infolge der Kataſtrophe aus⸗ gebrochenen Krankheiten entſandt. Die Stadt Namangan iſt vollkommen abgeſperrt. Die Sowjetregierung hat das Betreten der Stadt verboten. 2 22 Vom Leben gehefzi Roman von J. S chneider-Foersſl Urheberrechisschuiz 1926 durch Verlag Oskor Neisier, Werdau (22. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „Ich bin Hans Martens!— Hans Martens!— Hans Martens!—“ ſchärfte ſich Trude nochmals ein, als ſie mit Filcher die ſchmale Treppe hinaufſtieg, die in den ſchmalen Seitenturm eingebaut war und droben in eine offene, ſäulengetragene Galerie mündete. „Ich ſeh' die Anne nicht,“ ſagte Filcher.„Dort rechter Hand, das iſt das Arbeitszimmer, Sie brauchen nur zu klopfen! Wenn der Herr Baron nicht gleich„Herein“ ruft, dann warten Sie halt ein bißchen. Er macht es oft ſo, wenn er für den Augenblick gerade nicht geſtört ſein will.“ „Ich danke Ihnen!“ Der Gärtner nickte gleichmütig und ſchritt, ohne ſich auch nur noch einmal umzuſehen, den Gang wieder hinunter, der Treppe zu, auf der gleich darauf ſein Schritt erklang. Einen Moment blieb Trude vor der Tür unſchlüſſig ſtehen. Filcher!— Wie kam Filcher nach Schloß Eck?— Zwar hatte er ſchon damals, als ſie ſich das letztemal in München ſahen, geäußert, daß er eine neue Stelle in Ausſicht habe. Aber daß es gerade hier ſein mußte! Wie komiſch das Leben doch manchmal lief! Quere nach es ſeine Fäden zog! Trude empfand es als Beruhigung, daß er in der Nähe war. Wenn Sie ſich nicht ſelbſt verriet, er kam wohl nie⸗ mals darauf, wer da als Hans Martens mit ihm unter einem Dache ſchlief! Von drinnen kam ein Räuſpern, dann ein Schritt und gleich darauf das Klirren eines Fenſters. Sie klopfte mit hartem Knöchel gegen die hohe Doppeltür. „Herein!“ Die Flut von Sonne, die ihr entgegenſtrahlte, als ſie ein⸗ rat, blendete ſie für den Augenblick derart, daß ſie nichts unterſcheiden konnte. Dann ſah ſie drüben unter dem Fenſterkreuz einen Mann Und wie der don Mittelgröße ſtehen. Aus dem etwas dünnen Haupt⸗ haar blitzten Silberfäden auf. Langſam wandte er ihr das Geſicht zu. „Sie wünſchen?“ „Geſtatten Sie, Herr Baron,— ich bin Hans Martens!“ „So, das ſind Sie alſo! Ich habe ſchon erwartet, daß Sie heute eintreffen werden. Ich bin für abſolute Pünkt⸗ lichkeit im Dienſt— in allem!“ Er ging nach ſeinem Schreibtiſch, zog ſich den geſchnörkelten Stuhl zurecht und winkte dem jungen Menſchen an der Tür, näherzukommen. „Was ich alles will und was ich vorausſetze, das hat in der Annonce geſtanden. Viel Reden iſt nicht meine Sache. Auch nicht viel loben und tadeln. Der Förſter geht morgen mit Ihnen ins Revier, und was ſonſt zu tun iſt, da habe ich ſchon den Auftrag gegeben, daß man Sie in die Arbeit einweiht.— Haben Sie Papiere?“ Martens knöpfte die Joppe auf und entnahm ſeiner Brieftaſche die Papiere von Lenes verſtorbenem Enkelſohn. Es waren lauter ehrenvolle Zeugniſſe über geleiſtete Dienſte. Gubens ſcharfe, hellbraune Augen glitten prüfend über den Inhalt, dann muſterten ſie die ſchlanke, jugendliche Geſtalt. „Wo waren Sie zuletzt beſchäftigt?— Es iſt eine Lücke hier!“ Er zeigte nach dem Buch.„Sie müſſen doch ſeit dem vorigen Frühjahr irgendwo in Stellung geweſen ſein!“ „Ich war im Ausland!“ „Wo?“ „In Braſilien!“ „Es iſt da drüben auch nicht alles Gold. was glänzt Wie?“ „Nein, Herr Baron!“ „Wenn Ihre Führung nichts zu wünſchen übrig läßt, dann iſt es hier eine Dauerſtellung für Sie! Ich wechſle nicht gerne, und wenn der Förſter heute geht— er iſt ſchon an die Sechzig— dann können Sie aufrücken, wenn Sie bleiben wollen!“ „Jawohl, Herr Baron!“ Das Nicken des Freiherrn ſchien Entlaſſung zu bedeuten Martens verneigte ſich ehrerbietig. N „Noch eins!“ rief ihm Guben knapp an der Tür zu. Er ging noch einmal nach dem Schreibtiſch und nahm eine ſtramme dienſtliche Hallung ein. „Liebſchaften im Hauſe,“ ſagte der Freiherr,„das dulde ich nicht!— Das müſſen Sie ſich ein für allemal gemersl ſein laſſen! Ich habe nichts dagegen, wenn ein junger Menſch, wie Sie, ſeinen Schatz hat. Aber reinlich muß das Ganze ſein, nicht heute die und morgen eine andere, und zum Schluß läßt man ſie beide ſitzen und nimmt die dritte oder vierte.— Und von den Mädeln im Schloß., da laſſen Sie mir jede in Ruhe, verſtanden?— Ich will nichts ſehen oder hören, was dagegen iſt!— Und nen können Sie gehen!— Der Gehalt iſt einhundertzwanzig Mark, Ver⸗ pflegung bekommen Sie wie das andere Perſonall Ihr Zimmer liegt drüben im Nordflügel.— Guten Abend!“ Als ſich die Tür hinter Martens geſchloſſen hatte, atmete: er auf. Papiere, war vorüber. Das, was er am meiſten fürchtete, die Durchſicht der Der Dienſt ſelbſt, der machte ihm keinerlei Schwierigkeiten, der verurſachte ihm kein Bangen! Worte betreffs der Liebſchaften erinnerte. haftig, darüber konnte er beruhigt ſein! Ein Lächeln ging über ſein Geſicht, als er ſich an Gubens Nein!— wahr⸗ Ueber ihn würde ſich kein Mädchen zu beklagen haben. Im großen Viereck des Hofes lag die Sonne nur noch zur Hälfte, als er wieder die Turmtreppe hinunterkam. Der Springbrunnen in der Mitte plätſcherte in ein ge⸗ mauertes Baſſin und beſtäubte den Kies ringsum mit fei⸗ nem Regen. Grün umrankt, ſprang. über Die Bogen in der Runde waren alle von das bis hoch hinauf ins Dachgeſchoß Mächtige Pferdeköpfe, kunſtvoll geſchnitzt. hingen rundgebogten Türen, welche zu den Stallungen führten. keiner was zu ſchaffen! Neugierig trat er ein. a Ein weißbärtiges Männergeſicht ſah ihn an.„Hier hat Laſſen Sie ſich vom Torwart führen, wenn Sie das Schloß zu ſehen wünſchen!“ Martens ſchüttelte den Kopf.„Ich bin vor einer halben Stunde angekommen und möchte was zu tun haben.“ „Sol— Sie ſind der neuel— Haben Sie Ihre Sachen ſchon von der Bahn geholt?— Noch nicht?— Dann können Sie gleich mitkommen! Ich muß ſowieſo hinunter! — Teufel!— Willſt du nicht ruhig halten, Nordſtern?— Ein ſchreckliches Vieh!— Kann keine zehn Minuten ruhig ſtehen, das Bieſt!—“ f (Fortſetzung folgt.) aifun⸗Kataſtrophe in Japan. Ueber 50 Tote.— 4000 Häuſer zerſtört. 0 London, 29. Auguſt. Nach Meldungen aus Tokio ſind die japaniſchen Pro⸗ vinzen Nagaſaki und Kochi ſowie die Inſel Shi⸗ kolu von einem furchtbaren Taifun heimgeſucht worden. Etwa 4000 Häuſer wurden zerſtört. Zahl⸗ reiche Brücken ſind fortgeriſſen worden. Nach den bisher vorliegenden Meldungen ſind über 50 Perſo⸗ nen getötet worden. Die Zahl der Verletzten ſoll ſehr groß ſein. Nähere Einzelheiten liegen noch nicht vor, da die Verbindungen unterbrochen end. Man rechnet mit einem Schaden von weit über zwei Millionen Nen. Aus Nah und Fern. Eiſenbahnunglück bei Koblenz.— Zahlreiche Verletzte. Köln, 29. Auguſt. Der Perſonenzug 410(Kaſſel— Trier) ſtieß geſtern nachmittag 16,15 Uhr kurz vor der Einfahrt in den Koblenzer Hauptbahnhof auf einen auf den Gleilen ſtehenden Triebwagen. Zum Glück hatte der Perſonenzug ſeine Fahrtgeſchwindigkeit bedeutend herab⸗ gemindert, ſodaß der Zuſammenſtoß nicht ſo heftig war. Trotzdem erlikten eine ganze Anzahl Reiſender nicht nur in den vorderen Vierterklaſſe-Wagen, ſondern im mittleren Teil des Zuges ſchwere Verletzungen. Der Schaffner des Triebwagens, der das Unglück kommen ſah, rettete ſich durch einen Sprung aus dem Fenſter, wobei er innere Verletzungen davontrug. Der Führer und ein Schaffner des Perſonenzuges kamen mit leichteren Verletzungen da⸗ von. Der Lokomotivführer und der Heizer blieben un⸗ verletzt. Der Zuſammenſtoß iſt dadurch entſtanden, daß der Weichenſteller den Perſonenzug durchließ, obwohl der Poſten gemeldet hatte, daß der Triebwagen auf den Gleiſen ſtehe. Sehr zu bedauern war, daß eine Stunde nach dem Unfall noch kein Arzt und keine Sanitäter zur Stelle waren, die ſich der Verletzten hätten annehmen können. Der Triebwagen und die Lokomotive wurden ſtark beſchädigt. Maſſenerkranlungen in Bautzen. Bautzen, 29. Auguſt. Gegenwärtig wird die Stadt Bautzen von Maſſenerkrankungen, die beide Geſchlechter jeden Alters ergreifen, heimgeſucht. Erreger und Cha⸗— rakter der Krankheit ſind noch nicht genau erforſcht, je— doch kommt aller Wahrſcheinlichkeit nach ein Grippeer⸗ reger als Urſache in Frage. Die Krantheit äußert ſich vorwiegend in Darmerkrantungen, Kopfſchmerzen und Aus— ſchlag im Geſicht. Sie nimmt einen raſchen und gutarti— gen Verlauf. Saarbrücken.(Ein ſchwerer Junge gefaßt.) Bei einer Razzia der hieſigen Kriminalpolizei konnte ein gefährlicher Einbrecher in der Perſon des 30jährigen Ar— beiters Peter Zimmermann ſeſtgenommen werden. Der Verbrecher ſetzte ſeiner Verhaftung heftigen Widerſtand entgegen. Man fand bei ihm eine mit acht Patronen geladene Schnellfeuerpiſtole, eine ſchwarze Geſichtsmaske und modernſte Einbrecherwerkzeuge. Eine Durchſuchung in ſeiner letzten Unterkunftsſtelle förderte zahlreiches Diebes⸗ gut zu Tage. Ins Kreuzverhör genommen, geſtand der Verbrecher, mehrere in letzter Zeit begangene Einbruchs— diebſtähle ein. Hanau.(Im Bett erſtickt.) Ein 24 Jahre alten Mann, ber ſeit Jahren ſchon an Epilepſie leidet, iſt unter eigenartigen Umſtänden zu Tode gekommen. In der Nacht erlitt er wieder einen heftigen Krampfanfall und lag dabei ſo unglücklich auf den Kiſſen ſeines Bettes, daß er erſtickte. Magdeburg.(Schwere Gaserploſion.) In der neu erbauten Siedlung der Gemeinnützigen Heimſtätten— geſellſchaft in der Wilhelmſtadt ereignete ſich eine ſchwere Gasexploſion. Ein dort wohnender Verſicherungsbeamter hatte, um ſich zu vergiften, die Küchentüren feſt verſchloſ⸗ ſen, die Gashähne geöffnet und ſich dann niedergelegt Als ſeine Ehefrau bei ihrer Rückkehr im Flur das elek, triſche Licht ein chaltete, explodierten die angeſammelten Gaſe, wodurch in der Wohnung großer Sachſchaden an— gerichtet wurde. Die Wand des Küchenraumes wurde ir den Flur hinausgedrückt und zertrümmert. Das Fenſten wurde aus dem Rahmen geriſſen und auf die Straß geſchleudert. Mitten in der Küche lag die Leiche des Ver ſicherungsbeamten, der an einem Herzſchlag geſtorben war Kleine Chronik. Ein däniſches Marineflugzeug abgeſtürzt. Ein dä niſches Marineflugzeug iſt bei Hellerup in den Sund ge ſtürzt. Der Pilot fand den Tod. Eiſenbahnunglück in Frankreich. Nach einer Mel dung aus Paris iſt in der Nähe von Joigny ein Per ſonenzug mit einer Lokomotive zuſammengeſtoßen. Eil Wagen ſtürzte um. 35 Reiſende wurden mehr oder we— niger ſchwer verletzt. Rieſenwaldbrände bei Los Angeles. Nördlich von Los Angeles wüteten große Waldbrände. Nach den bis⸗ her vorliegenden Meldungen ſind 21000 Acres Wald vernichtet worden. 200 Lepralkranie in Paris. In Paris halten ſich nach den letzten Zählungen 200 Leprakranke(Ausſatz auf. Die Oeffentlichkeit fordert im Hinblick auf die An ſteckungsgefahr deren Konzentrierung in einem Lager. Drei Kinder im Sand erſtickt. Nach einer Mel dung aus Boulogn.ſur⸗mer wurden in dem Badeor Berc⸗Plage vier Kinder beim Bau von Sandburger ver ſchüttet. Drei von ihnen ſind erſtickt. Aus Heſſen. Darmstadt.(Gefängnis für einen Rauf bold.) Zwei Vorfälle, die ſich am Oſterſonntag 115 Oſterdienſtag hier in der Mahlowſchen Wirtſchaft ereigne⸗ en, haben zu einer Anklage gegen den Poltzeiunterwacht⸗ meiſter Aug. Rahn hier und den Wirt Guſt. Mahlow da⸗ ene geführt. Rahn war an beiden Tagen ſtack angehe“⸗ 1 Am Sonntag wurde viel vom Boxen, in welch. unſt Rahn groß. geſprochen. Von dieſem Geſpräch us kams zu einem Krach und ein gewiſſer Karl Trietſch, zer mit ſeiner Braut und ſeinem Bruder Wilhelm in zer Wirtschaft waren, gerieten mit den anweſenden Schu⸗ e b„A eiertag ſaßen einige upos ſchon n 3 Uhr in der Mahlomſchen Wirlſchaft 12 dileben * 0 mu keiner einſtundigen unterbrechung varin bis zum Abend Rahn beläſtigte hier die Ehefrau des Schneidermeiſterz Krierim, wurde dann gegen deren Ehemann und ſpatei gegen den herheigerufenen in der Nähe wohnenden K minalwachtmeiſter Schüßler tätlich. Letzterem gegenüber ⸗ leiſtete er auch Widerſtand und borte gegen Kuhn. Das Urteil ſpricht Mahlo frei, Rahn erhält 7 Monate Ge⸗ fängnis, durch die Unterſuchungshaft ſind 1 Monat und 1 Woche verbüßt. Aus dem badiſchen Lande. Karlsruhe.(Vu ſollſt den Sonntag heili⸗ gen.) Ein Gärtner aus einem Vorort war vom Bezirks⸗ amt wegen Störung der Sonntagsruhe mit 60 Mark Geldſtrafe beſtraft worden. Er hatte an Oſtern d. J. da⸗ durch öffentliches Aergernis erregt, daß er Bau⸗ und Feld⸗ arbeit verrichtete, und längere Zeit ſeinen Molorpflug reparierte, was nicht geräuſchlos abging. Der Gärtner erhob gegen den Strafbefehl Einſpruch und oerlangte, weil er die Strafe als„willkürlich hoch“ feſtgeſetzt em⸗ pfand, gerichtliche Entſcheidung. In der Verhandlung vor dem Einzelrichter beſtritt er nicht ernſtlich, an dem be⸗ treffenden Feiertag gearbeitet zu haben; es ſei jedoch nie⸗ mand in ſeiner Ruhe geſtört worden. Der Richter hatte ein Einſehen und ermäßigte die Geldſtrafe auf 8 Mark. Neuthard(Amt Bruchſal).(Durch elektriſchen Strom getöket.) Der 20 Jahre alte Gregor Kitzner hantierte an der elektriſchen Hausleitung und erhielt plötz— lich einen Schlag, der den ſofortigen Tod des jungen Man- nes herbeiführte. Sulsſeld.(Einbruch.) In der Bäckerei Wurſter in der Mühlbacherſtraße wurde eingebrochen und der In— halt der Ladenkaſſe ſowie verſchiedene Gegenſtände ge⸗ ſtohlen. Von den Tätern fehlt bis jetzt noch jede Spur. Karlsderf(Amt Bruchſal).(Ein Kind vom Mo⸗ torrad angefahren.) Das ſieben Jahre alte Söhn⸗ chen des Arbeiters Emit Schmitt ſprang hinter einem Laſt⸗ auto her, wollte dann plötzlich die Straße überqueren, als »in von der entgegengeſetzten Seite kommendes Motorrad das Kind erfaßte und zur Seite ſchleuderte. Der Knabe wurde mit ſchweren Kopfverletzungen ins Bruchſaler Spi— tal verbracht. Reichenbach.(Autounfall.) Das Auto eines Karlsruher Architekten fuhr gegen die Mauereinfaſſung der Nebenbahnüberführung Buſenbach-Langenſteinbach. Da die Steinbrüſtung den Anprall aushielt, ſo wurde das Auto vor dem Abſturz bewahrt, erlitt aber ſo erhebliche Beſchädigungen, daß eine Weiterfahrt unmöglich wurde. Der Autolenker trug nur leichte Verletzungen davon. Freihura.(Ein Heiratsſchwindler.) Zwei Bräute zu gleicher Zeit beſaß der 26jährige Emil Fort⸗ wänaler von hier. Jeder verſprach er die baldige Heirat. Beide ſind Dienſtmädchen, die eine in Waſſer bei Emmen⸗ dingen, die zweite in Ettenheim in Stellung. Der Brief- wechſel, den Fortwängler mit den zwei Bräuten unter⸗ hielt, gipfelte in dem ſtändigen Verlangen, ihm Geld zu chicken. Die eine„Braut“ ſandte ihm von ihrem ſchma⸗ len Einkommen nach und nach 53, die andere 45 Mark. Schließlich kamen die betörten Mädchen dahinter, daß ſie im Narren'eil herumgezogen wurden. Ein Mädchen ſtellte chließlich Strafantrag. Nach dem Urteil des Einzelrich⸗ ers bekam Fortwängler wegen Heiratsſchwindel drei Mo- tate Gefängnis. — 22 2 Börſe und Handel. Marktberichte vom 29. Auguſt. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Pfennig berlangt und bezahlt: Neue Kartoffeln 5,5 bis 6; Wir⸗ ſing 12 bis 15; Weißkraut 8 bis 10; Rotkraut 12 bis 15; Früne Erbſen 25 bis 35; Grüne Bohnen 15 bis 22; Blumenkohl, Stück 20 bis 130; Karotten, Büſchel 6 bis 8: Gelbe Rüben 8 bis 10; Rote Rüben 10 bis 12; Spinat 25 bis 30; Zwiebeln 10 bis 12; Knoblauch, Stück 5 bis 40; Lauch, Stück 5 bis 12; Kopfſalat, Stück 5 bis 15: Endivienſalat, Stück 5 bis 15; Salatgurken, Stück 5 bis 50: Einmachgurken, 100 Stück 200 bis 300; Kohlraben, Stück 5 bis 8: Mangold 10 bis 12; Rettich, Stück 8 bis 12: Meerrettich. Stück 30 bis 60: Suppenarünes. Büſche! 7 bis 8; Peterſtne, Buſchel 9 ois“ Seilerie, Stuc 10 bt; 40; Tomaten 25 bis 30; Pfifferlinge 25 bis 30: Steen vilze 60: Aepfel 15 bis 30; Birnen 15 bis 40; Trauber 30 bis 65: Zwetſchgen 14 bis 18; Mirabellen 30 bis 40 Brombeeren 40: Pfirſiche 40 bis 70: Süßrahmbutter 200 dis 240; Landbutter 180 bis 190: Weißer Käſe 50: Honig ait Glas 150 bis 180: Eier, Stück 9 bis 17; Hahn, ge⸗ ſchiachtet, Stück 200 bis 600; Huhn, geſchlachtet, Stück 200 bis 600: Rindfleiſch 120 bis 130: Schweinefleiſch 120; Nalbfleiſch 130 bis 140: Gefrierfleiſch 70. g Mannheimer Produktenbörſe. Trotz des beſſeren Wet— ers bleihen die Angebote in Inlandsgetreide ſchwach: und za auch die Offerten vom Auslande höher lauten, ſo ver⸗ kehrte die Hörſe in ſtetiger Haltung. Man nannte: Weizen, tuländiſchen mit 28,75 bis 29; Weizen, ausländiſchen mit 31.25 bie 32,50; Roggen, inländiſchen mit 25,25 bis 25,50; Noußen, ausländiſchen mit 25,75 bis 26, Hafer, inländi⸗ ſchen mit 21 bis 22,50: Hafer, ausländiſchen mit 22,50 bis 24: Braugerſte, inländiſche mit 26,50 bis 28: Futter⸗ gerſte mit 22 bis 24: Mais mit Sack mit 20 bis 20,25: Weizuninah!, Spezial 00, mit 40,25; Weizenbrotmehl mit 32,95: Boggenmehl mit 34 bis 36,50; Weizenkleie mit 13,25 und Biertreber mit Sack mit 16,25: alles in Reichs⸗ mark per 100 Kilo waggonfrei Mannheim. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Für den Schlachtvieh⸗ garkt am Montag betrug die Zufuhr: 347 Ochſen, 244 Rutlen, 845 00 374 Färſen, 636 Kälber, 35 Schafe, 6576 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in Rm.: Ochſen 60 bis 62, 45 bis 51, 51 bis 55, 36 bis 43, 32 bis 34, 30 bis 32: Bullen 52 bis 55, 43 bis 45, 34 hie 35, 30 bis 33; Kühe 50 bis 51, 34 bis 36, 28 „ 3, 14 bis 20; Färſen 61 bis 63, 48 bis 52, 37 bis 89: Fälder—.—, 78 bis 82, 71 bis 75, 60 bis 64, 56 „e 80: Schafe 40 bis 45; Schweine 70 bis 71, 71 bis 72. 78 bis 75, 72 bis 73, 68 bis 70, 65 bis 68, 56 bis 50.— Warktperlauf: mit Großvieh anfangs mittelmäßig, ſpäter langſam, Ueberſtand; mit Kälbern mittelmäßig, ge⸗ Aumt; mit Schweinen mittelmäßig, kleiner Ueberſtand. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 30. Auguſt. „Der vom Azforenhoch losgelöſte Teil hat über dem Feſtiand durch die dortliegenden Kaltluftmaſſen erneute Stärkung erhalten, ſodaß nach der augenblicklichen Druck⸗ derteflung Ausſichten auf Fortbeſtand des heiteren Wet⸗ e deſtehen. Borausſichtliche Witterung bis Mitt⸗ „och: Heiter, trocken und warm, im Gebirge vereinzelt zoch Gewitterbegleitung.. 5 1 1 ö 0 * Blutvergiftung. Dieſer Tage wurde in Edingen eine 24jährige Landwirtsfrau zu Grabe getragen, die auf tragiſche Art um ihr Leben kam. Beim Geizen des Tabaks wiſchte ſie ſich den Schweiß von der Stirn mit der Hand, die mit dem Saft des Tabaks getränkt war. Ein unbedeutendes Pickelchen an der Stirn, das ſie nicht achtete, wurde dabei berührt. Am Abend ſchon ſchwoll das Geſicht an. Der herbeigerufene Arzt riet dringend die Ueberführung nach Heidelberg ins Krankenhaus, da alle Anzeichen einer beginnenden Vergiftung zu Tage traten. Obwohl der ärzt⸗ lichen Anordnung ſofort Folge geleiſtet wurde und die Aerzte in Heidelberg alles verſuchten, war das Leben der fleißigen Frau nicht mehr zu retten— am Sonntag ſtarb ſie.— Vor Jahren ſtarb in Ladenburg eine Landwirtsfrau, die eine unbedeutende Hautſchürfung an der Hand hatte und künſtlichen Dünger im Feld ſtreute Auch ſie wurde ein Opfer der Blutvergiftung. Daher äußerſte Vorſicht, wo eine kleine entzündliche Stelle der Haut vorliegt. Autounfall des heſſiſchen Staatspräſidenten. Bel einer Autofahrt von Darmſtadt nach Wlesbaden ſtieß der Wagen des heſſiſchen Staate präſidenten Ullrich, in dem außer ihm ſeine Gemahlin ſaß, mit einem Wagen zuſammen, der in ſcharfer Fahrt dem Auto des Staatspräſtdenten in die Flanke fuhr. Der Anprall wurde aber dadurch gemildert, daß der 2. Wagen auf den an der Seite des erſten Autos an⸗ vedrachten Reſervereifen aufſtieß u. von ihm abgeſtoßen wurde. Beide Wagen wurden trotzdem ſchwer beſchädigt. Staais präſident Ullrich und ſeine Gemahlin blieben wie durch ein Wunder unverletzt. Auch die Inſaſſen des zweiten Wagens kamen ohne ernſtere Verletzung davon. Der Arbeitgeber haftet für unterlaſſene Beitragsentrichtung. In allen Soztalverſicherungsgeſet⸗ zen befindet ſich ein Paragraph, der den Arbeitgebern für eine ordnungsgemäße und pünktliche Abführung aller von ihm eingezogenen Beiträge ſeiner Arbeitnehmer haftbar macht. Eine Beſtimmung über die Pflicht des Beitragseinzuges ergänzt dieſen Paragraphen. Verſäumt der Arbeitgeber die Erfüllung der ihm geſetzlich auferlegten Pflichten, ſo haftet er mit ſeinem ganzen Vermögen für den durch das Verſäumnis entſtandenen Schaden. ——————f—ü—ä———— einigung. 2. Jad 3. Mannſchaft gegen Feudenheim vom Stapel. war ein Sieg von 4:1 zu verzeichnen. werden, die in Sportkleidung erſcheinen. Wie weit eine derartige Haftung gehen kann, zeigt des Amtsgerichtes in J. Hter wurde ein Arbeitgeber rechts⸗ kräftig verurteilt, an die Witwe eines verſtorbenen Angeſtellten, Mark 30,89 monatliche Rente bis zu ihrem Tode zu zahlen, weil er die Beitragsentrichtung an die Angeſtelltenverſicherung unterlaſſen hatte. Deutſche Jugend kraft. Wochenplan, Dienstag Abend 6½ Uhr Training für Fauſtball. Mittwoch Abend 6½ Uhr Handballtraining und Training für alle Läufer. Donnerstag Abend 6½ è ẽéUhr Fußballtraining für alle Maunſchaften. Das Training wird von Herrn Schweizer, Mannheim abgehalten. Freitag Abend 6 Uhr Faßballtratning der 1. und 2. Mannſchaft. [Samstag nachm. 5 Uhr Training für die Jugendmanr⸗ ſchaften Alle aktiven Fußballſpleler werden dringend gebeten, an dem Pflichttraining am Donnerstag Abend teilzunehmen. Dies gilt auch für die Schüler. Es können nur ſolche zugelaſſen Wir bitten dies genau zu beachten. Am Fileitag Abend 8 Uhr Zuſammenkunft im Lokal zur Harmonie. Nächſten Sonntag, den 4 September 1927 Pokalſpiel in Oftersheim woran die erſte, zweite und die Privat- mannſchaft teilnehmen. Abfahrt wird am Freitag bekannt gegeben. Die Sportleltung. Vereinigung gewinnt mit ſeinen 5 Mannſchaften 20 2 Viernheim 1.— Feudenheim 1. 1.0 Viernheim 2.— Feudenheim 2. 5:0 Viernheim 3.— Feudenheim 3. 4: 1 Viernheim 1. Igd.— Bensheim 1. Igd. 3:1 Viernheim 2. Igd.— Weinheim 2. Igd 7:0 Einen großen Tag hatte geſtern unſere Sportver⸗ 5 Mannſchaften konnten mit nicht weniger als 20: 2 Toren ſiegreich bleiben. Um 9 Uhr ſtartete die In ſchönem Spiele gegen Weinheim konnten ſie 7 Tore buchen. Nach ihnen waren es die Bensheimer Gäſte, die gegen die„Einheimiſchen“ 1. Igd. mit 3: 1 ver⸗ loren. Um 12 Uhr lief das erſte Verbandsſpiel der Auch hier Im Borſpiel der 2 Mannſchaften konnten wiederum die„Einheimiſchen“ nach glänzendem Paßſpiele ihren Gegner mit 5:0 nieder⸗ ringen. Der ganzen Mannſchaft gebührt hier ein Ge⸗ ſamtlob. Beſonders der Torwart war nicht zu ſchlagen. fleißigten gegen das Vorjahr nicht wieder zu erkennen. Pünktlich /4 Uhr traten die beiden Erſten“ in den Kampf. Vorweg ſei geſagt! Beide Mannſchaften be⸗ ſich einer fatren Spielweiſe! Feudenheims Können befindet ſich in aufſteigender Kurve und 1 tne energievolle und flinke Mannſchaft haben wir geſehen, die den heute ſchlechtſpielenden und mit Pech verfolgten Viernheimern den Sieg nur durch einen Elfmeter zuließen. Zum Spiele ſelbſt wäre nicht viel zu ſchreiben. Gleich nach Anfang drängen die„Grünen? und mehrere Schüſſe des Innenſturmes gehen vorbei. Die 5. Minute bringt die J. Ecke für den Platzbeſitzer. Eine brenzliche Situation entſteht, Weidner ſchießt endlich— vorbei. Auch Feuden⸗ heim erzwingt eine Ecke, die verpufft. 50 Gegenſtoß geht Haas Ph. allein durch, doch nur Eckball Nr. 2 iſt das Ergebnis. Ringhof gibt denſelben ſcharf aufs Tor, der Ball iſt bereits im Tor, doch der Torwart fon Nach wefteren Ecken beiderſeits naht torlos die Halbzeit. Nach derſelben ſcheint ſich das Blatt zu wenden, Angriff auf Angriff wird eingeleitet, aber alles zerſchellt an der aufopfernden Verteidigung der Gäſte. Die 30. Minute bringt dann den Händeelfmeter, den Kiß 2. ſicher ver⸗ wandelt. Beiderſeits werden noch Chancen e dann war Schluß. Vereinigung hatte ſeine erſten beiden Punkte erobert. K.