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Autsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants Platzvorſchriften dei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Au an beßimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Wewähr nich! übernommen 21 1 2 ne ones squsgebboiplsnv aue Inze Luvb siv Mcp! — erscheint uzlich ait Ausnahme der Bonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.0 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Bonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, älleſtes 1. erfokgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim nſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Rr. 21577 Amt Franifart d. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäfts nelle Rathaus ſtr. 3 Nr. 205 Montag, den 5. September 192[ 44. Jahrgang zue ui ui laoa snagz 1 poqel 10 Wuhglbo z, dub usfbz0 11 Nliea sequv ueppaiqpang snap 1 9 12 Gse dung 100 vlog usqu 925 du ie eee ee eben een beuge 10 und dane due nv un une ue ue nl Abl sinch ꝛ0 U% ue 2 1 udzolun ui vg 89 gha uga gun u rl wausaozs II dd Dunzonjgaog 100 bun ueuupzsnozdg ug ad bee ee n a umd aun unenenpe 100 Ho ꝛwoct did nemo ud 96 uenlſppu zd uf uelhubnde 10 V uobus Luvb u 1 4˙ 200 140 1 regupjuegnezg usgoaß un uduhog opou us aquvagz neue jd is mqundg 210 sI Agen Pau se oil ue une uev u eg ele aue p aun usegie uo ue eee uie quel pnnock gojg Jiu uu Topcpicplech 1d 12190 190 „ Uöebpzjebne sogonch chi aun zenvg uuv unde unde 10 155 ii sog nnen e en lee eee T a0 51 -o habe z0phlavabv u uobv 1 ieee e een“ Se aeg ünzuzenog zun agjehnuun 10 ing Uelloz ene ee e am oꝙpog ulaus Solplinlact segon ugellieusgangech a0 goa 26 fuse 2591 uvlng od avm o Ula 0 L /G uogolebqv 50 nogsniz ud aun uhpque udzgvlaogz zb bun usgeg sv 4e ue uv nobg ogg nous ab 901 S 6 TTT——5 g— e 5 2 5 b Neues in Kürze. 3 Die Porbereitungen der Präſidentenwahl zum Völkerbund und der Wahlen für die frei werdenden Ratsſitze ſind wegen perſoneller Fragen noch nicht beendet. 16: Der franzöſiſche Botſchaſter in Moskau hat im Auftrag Briands ſich über den Sowfetbotſchafter in Pa⸗ ris beſchwert, der ein revolutionäres Manifeſt mitunter⸗ 11 1100 hat. Tſchitſcherin ſoll Rakowfli nicht gedeckt aben. N 10 : In Paris wurde ein Organiſationskomitee für eine internatitznale Sammlung für die Familien Saccos 4 eg our cpi neige 101 Sbase pn inen S q vb uo Ine e eee e ee ieee uod us aun AIX bimang 25 jun dana abe uebiagplog u O08 T dun 009 T ue ⸗Buvj sv Teuupag Aenemqupg absavoegñ ub nem using un 111 10 aba ugs 08 aun noa noan für knnere Weſatungstoſten in bem alrbeſetzten Geblet 852 Millionen. Es müſſen dann die Beſatzungs— koſten für das Sanktionen⸗- und Ruhreinbſruchs⸗ gebiet hinzugezählt werden, die die Höhe von 141 Millionen Reichsmark erreicht haben. Wenn man dann noch den Betrag von 111 Millionen Reichsmark rechnet, der als innere Koſten für die interalliierte Kommiſſion aufgebracht werden mußte, ergibt ſich ein Geſamtbetrag von 1705 Millionen Reichs⸗ mark. Die beiden Etappen zuſammen machen an Be— ſatzungskoſten 5468 Millionen Reichsmark aus. Dann trat der Dawesplan in Kraft. Die erſte 0 N 0 9 ft 5 0 Jahreszahlung Deutſchlands enthielt bereits einen Po- und Banzettis gegründet, an beſſen Spitze der Deputierte] ſten von 214 Millionen Reichsmark, der für die Ausgaben der Beſatzungstruppen, die interalliierte Rhein⸗ und frühere Miniſter Durafour ſteht. e: Der engliſch Flieger, Kapitän M. Intoſh, hält landkommiſſion und die anderen interalliierten Kommiſſio⸗ 3 ſich auf dem Flugp'a; von Fiſton in Bristol mit ſeinem nen abgezweigt worden war. Im Anteil des zweiten der Be; Dawesjahres ſtehen 197 Millionen Reichsmark für Foltereindecer„Kenia“ bereit, um zu einem Atlantik 5 laufen den.“ 1 5 g a dieſelben Zwecke. Vom dritten Dawesjahr hat uns den. flug zu ſtarten. 200 ö 25.. 5 i 57 F 1334 % Zen Pong und Belgien i ein tolonial⸗ der Generalagent für die Reparationszahlungen berichtet, Die alliierte„Friedensliebe“. „ ae zo tungl und Belgien iſt ein Dion als daß insgeſamt 258 Millionen Reichsmark in un⸗ Damit hat alſo das belgiſche Geſamtkabi⸗ rertrag a geſchloſſen worden, der den ewigen Streitig ſere. Jahreszahlung für Beſatzungszwecke enthalten wa. nett ſeinen Außen miniſter desavouiert und 0 80 M Nen 18 0 e Angola einten. ie Zahlen zufammen ergeben dann den ungehen zwar hat hierbei wieder einmal die ſeit Kriegsbeginn, be⸗ ende ſetzen dot Lure. Der Wein iſt den Regierungen in ren Betrag von 6137 Millionen Reichsmark ſonders aber ſeit dem Waffenſtillſtand und dem Diktat Liſſabon und Brüſſel zur Ratifizierung übergeben worden. 5 a 5 von Verſailles ſo ſchöne und vor allem ſo beliebte Phraſ i f ö 05 Die Zahlen an ſich ſind ſchon ein Wahnſinn. Versailles ſo ſchöne und vor allem ſo beliebte Phraſe : Wie bekannt wird, ſollen die baltiſchen Rand⸗ aber auch das Prinzip, auf Grund deſſen dieſe Sum⸗ von der„alliierten Friedensliebe“ eine ſehr be⸗ ſigaten nunmehe endgültig beſchloſſen haben, die Kan: men erhoben werden, verdient kaum einen anderen Na-[deutſame Rolle ſpielt. Anerwartet iſt dieſe dibgeu: Finnlands Die 9 101 im Gr ene Wendung der Dinge, die im Gegenſatz zu der Behaupti 1 e men. Die Beſatzungskoſten ſtellen im Grunde genommen Sendung der Jinge, die im Gegen aß zu der Behauptung aufzuſtellen. a unproduktive Ausgaben dar, die das verſchuldete des belgiſchen Kommuniquees jetzt erſt dazu beitra⸗ Wenn nun auch die Beſchlüſſe, welche in dieſem Ka⸗ binettsrat gefaßt wurden, auch nicht offen bekannt ge⸗ geben wurden, ſo beſteht über ſie doch inſofern kein Zwei⸗ fel, als das belgiſch? Kabinett im unmittelbaren Anſchluß an den franzöſiſchen Miniſterrat ein Kommu⸗ niquee veröffentlichte. Darin wurde mitgeteilt, daß Belgien eine internationale Anterſuchung über den Franktireurkrieg nicht zulaſſen könne und daß darüber hinaus der angebliche Vorſchlag Deutſchlands, die Unter chung auf alle Fragen des Krieges aus- zudehnen, nicht angenommen werden könne, da es als„unzweifelhaft“ erſcheinen müſſe, daß„unter den gege⸗ benen Umſtänden die Leidenſchaften übermäßig aufwühlen, und Folgen haben würde, die dem ge⸗ meinſag n Wunſch auf Pazifizierung und Perbeſſerung ngen zwiſchen den beiden Ländern zuwider⸗ 2 NT „ uobloe I pildch sezecuv snv aunazch uca use eins zig qulenogz dun den nous daun gogo usnequp Raug uss nv vl blosse ag eil uscpvlan digger used zn Bunzgeuneashlog us ended eee bine Suan bunden ee usbunzedupzsammf Aue. uv Spanquig ng deuvb spa nei unjscpogß Sole gozb Lund zue n esu un ed 19& F usog sog jus song OT a0 vue pu uud ͤanupſob a0 Aeg eee eee ee et ieee e 0% 6 Oe inu ꝙænv did ugenvg quegn sequvg ufer ꝙæpou aol used billpluv uon ueen pg OOt useuvs un jeg usb aas 0008 jwunsc 1 u ei ene u eie ee nene eiu voice gun gude uuns ohnaquvg a0 sn ic sdaivausd sed gun zusqd z uaehgquzen og ususez ue ul a0 bnlunb Sou uneniganvbgozgs gun ⸗Gong udp used ui oui did usson zl sv sus gag Susa sed gpnon g did ace» dens aun nodgong un no vans 200 „Lida ul da suinjusbioqunzch 880 use r5 usdlod MBz0pub u unpeigadd e e enen euehmalnv uefapis us N ui uv did u q uebunzgobjau unu opengl Anqpf 1 42 ee emed zbonvogß 106 Aaupfqle inen eee d Guben used ueggg geile Aue pnv al pad ci apa i udugojsg n gie ppou uvul qm ropa guvc 10 MSA ehe ee bun usbiog ul duupugemauvg spe 27 24 dug 1 unos mo us udn g; unge udo snunihusze ushlneuv ug quo u Ab pad oil e uollv uuvc 5 90 6 * 1 Sogilegß 800 Bunzshudlaeg ane Lusque r 1 nv cpi emognp aper ae ebene 210 1 zel Juso I un opuzqpl Juskoagß O0 T un usb ohhv 000 002 T1 Inv 000 Oo uda L suellec Bunzonga e ee n 8061 sid LI8T ug zdufonlusqog⸗ f Monpg olea onna 1 5 5 25 2 * C ase uzenveß a0 ies un sio In uaeheg O „15 aun uszuvogz uejneiinvzuieg uedaemauvc uda ud oun he ue uuns usg pg, udzeauv uv uu gvusnzz usqusq unh eu eee een eue nuuvz bunzenlgasgz ussiqupflusgogd ꝛzelun scpvang Saz0uo leg Segen Seng! 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Truppen nicht nur eine politiſche Angelegenheit iſt, ſondern guch einen höchſt materiellen Hintergrund hat, Europa einfach nicht verantworten kann und an denen im wahrſten Sinne des Wortes deutſcher Schweiß und deutſches Blut kleben. Politiſch ge— ſehen aber werden ſich dieſe ungeheuren Summen zu einem Faktor geſtalten, der die Löſung des inter⸗ alliierten Schuldenproblems ungeheuer er⸗ ſch wert. Dieſe Sumnien ſprechen eine ſo ernſte, an⸗ klagende Sprache, weil ſie zeigen, was die Beſatzung letzten Endes iſt: ä ein Verbrechen an der Kultur, Die große Beſoldungsreform. Beſprechungen Dr. Köhlers mit den Beamtenvertretern. dung Berlin, 5. September. gen wird,„die Leidenſchaften übermäßig aufzuwüh⸗ len“, nicht gelommen, nachdem der franzöſiſche Wider— ſtand gegen einen derartigen Gedanfengang bekannt war. Weiterhin drängt ſich aber auch gerade durch die bel⸗. giſche Weigerung, in eine unparteiiſche Unterſuchung der Kriegsvorgänge in Belgien einzutreten, von ſelbſt die Frage auf, warum die helgiſche Regierung den von ihrem Außenminiſter gemachten Vorſchlag auf endliche Klärung ablehnt und ebenſo ergibt ſich auch die Antwort von ſelbſt, daß man es auf alliierter Seite nicht wagen will und vor allem auch nicht was kann, daß eben in jene unſelige Kriegs- und Greuel propaganda, mit der man De 2 und noch anſchmutzt. Licht gebracht wird. dem ſteht auch für§ rrn Poincaree, der heute ſchol der ſich uns in Form der von uns aufzubringenden Be⸗ atzüngskoſten darſtellt. e„„ e —. Eine kleine Reminiszenz iſt zuerſt vonnöten. Als wir ſeinerzeit nach dem Kriege 1871 den Franzosen als Kriegskontribution den Betrag von ganzen fünf Mil⸗ liarden Mark auferlegten, ſchrien nicht nur die ſe auf. ſondern die ganze Welt ſtand im Banne dieſer un⸗ geheuren Summe. Aber das waren Laſten, die für den geſamten Krieg von Frankreich gefordert wurden. Eine einzige Kategorie von Koſten, die unſere ehemaligen Gegner jetzt von uns für die Liquidierung des Krieges verlangen, die Beſatzungskoſten, beträgt heute ſchon die ungeheure Summe von ſechs Milliard en M ark. Man muß die einzelnen Etappen anſehen, die ſchließ⸗ lich zu dieſer ungeheuren Summe geführt haben, um den ganzen Wahnfinn zu ermeſſen, der damit zum Aus⸗ brut kommt. Wohlgemerkt handelt es ſich hier nicht um Zahlen, die irgend jemand zuſammenkonſtruiert hat, ſon⸗ dern ein genauer Kenner der Sache, der deutſche Sach⸗ referent für die Beſatzungskoſten, Dr. Hans Ronde, hat dieſe Zahlen auf Grund authentischen Materials zu⸗ ſammengeſtellt: In drei Etappen bewegt ſich die Ent⸗ wicklung hin bis zu der Rieſenſumme von ſechs Milliar⸗ den. In der Zeit vom Waffenſtillſt and im Jahre 1918 bis zum 30. April 1921, dem Tage des Inkraft⸗ tretens des Londoner Zahlungsplanes, ö 3 unwiderſprochen als Mitperantwortlicher am Kriege angeſehen wird, zu viel auf dem Spiel ald daß er eine derartige geſchichtliche Klärung hätte zu⸗ laſſen können. Daher der Beſuch des fransöſiſ Botſchafters in Brüſſel bei dem belaiſchen Miniſter ſidenten, daher der kurz angeſetzte Miniſterra Paris und daher der ablehnende Beſchluß des be giſchen Kabinetts. Belgiens politiſche Sterilität. Hieraus aber ergibt ſich auch noch ein zweites, nämlich die Tatſache. daß Belgien inſolge feiner inni⸗ T Wie verlautet, ſind die Spitzenorganiſatio⸗ nen der Beamtenſchaft für den 8. September vom Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler zu einer Beſpre⸗ chung über die Beſoldungsreform eingeladen worden. Am 11. September will Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler bei einer öffentlichen Kundgebung des deutſchen Beamten⸗ undes in Magdeburg ſelbſt die Grundlinien des neuen Beſoldungsentwurſes bekanntgegeben. Erſt hierauf ſoll die Neformvorlage dem Reichskabinett vorgelegt wer⸗ den, das es wohl ſchleunigſt verobſchieden dürfte. Man wird geſpannt ſein dür ken, was Herr Dr. Köh er in Marienbad zuſtandegebracht hat. Nach dem es ihm nicht gelungen iſt, die Vorlage, wie er urſprünglich an⸗ gekündigt hatte, noch im Auguſt dem Reichskabinett zu⸗ gehen zu laſſen, wird wohl auch die Verabſchiedung durch die zuſtändigen Inſtanzen nicht zu dem Zeit⸗ punkt erfolgen lönnen, wie man es gehofft hat. Intereſſant dürfte vor allem auch ſein, wie ſich der Reichs N die Deckung der Mehrausgaben enkt. 5 Ag usbl up L usdieg u a0 nb eil gpl giaog udpo]j gun uscpiapi s ad anhin ueroqleimuun un auvg ————— aui pubs eee d uropucpene sijvgueqe uzenocgz zaun galequsgog nes Giuslem id oguleulach eg d Sequpnlunenvog useless llegun une z qupiuzenvogß uud ee ec une gane F aun onilngqud alba med ueqrehae die L- gun qipauzenvg ue 520906 2 digg danpqoch an nau eig em 44 upp dea ei aipnvag Baeue oanngud od og ume ne ꝙæpvu gun qppu gilegaunzch usa zn ner z n Sugpulheo eil uobuft ain hoc so. luvußv * dv uuvz usbnaea ↄquplebnog dusquvqzca sua zxc0n ze oculemech ed une uu; ueqsen! :snv obpjupjpnncozy die ei ussnbungusgog uezelun 5j ol i Soho sva jnb qun bun o log ne ssoadusdagß us og n eee ente eulen Unvus dog opluvmonlat oupzeiugseagvl cpangd used ⸗Uleinoch icuseeuse obis floh ſeuvb dig dm uengnluv udeictllegß uc ode our; aud æpau cpi uogen 0 uva ua 1000 uus uda s iel uur used g gun alva uv ae sv une snegungago e 6 se zung dd un snozueqe 1 pplitik nicht mehr imſtande iſt, ſelbſtändig zu handeln und daß es ſich ſeine Entſchlüſſe jeweils von Paris vorſchreiben laſſen muß. Daß es ſich hierbei um eine Frage aus dem am heißeſten umſtrit⸗ tenen Komplex handelt, erhöht zwar ſachlich das Inte⸗ reſſe an der Selbſtpreisgabe der belgiſchen Sou⸗ beränität, doch würde ihre Wichtigkeit ſich nicht ver⸗ mindern, wenn es ſich auch um andere Dinge handelte Schon zwei Mal, nämlich anläßlich der Frage des bel⸗ giſch⸗holländiſchen Schelde vertrages und weiterhin vor einem Jahre, als ſich die Belgier eniſchlie⸗ zen wollten. die deutſchen Kreiſe Eupen und Mat⸗ med gegen finanzielle Entſchädigungen an das Reich zurückzugeben, hatte Poincaree mit Erfolg Ein⸗ dena eee een 00 dec edugge udueegebpvu ausef ain im pu queue 110g a0 gn; zu pou aun quviluzenvqu ml 82 I p. : Uelela zd un ofeicklliogz joe anzg so an ogyfckzs Haig id mee Aegean Luer 10261 ul e jäveu rd aue a ee eee bagel de leg Luer 1 bungagploch eng unog us! 1% ulld vensdeg n ee eehheene ͤ ua giequsg 1 ö nie zꝛkheanvg golq z uenb cpang oquseu c add dus ubs mes e eee „ion gunmcplusgag uod usgozg 5 uospvag 406 0 a uses Se eee en hee ee neaqvo usb vu zx% ue quvjoquseuoch aun alva uv gilegß ue ee eee ee eee e eee beeeun eeueee h enee elei pbu aquseuiech zue Bunzpohhuch opunvg dia nupg va ⸗ ol Jungch usqusbuiae usgel dug jp zog Inv jpg Invzes ⸗uduuuvlne Javic use uo us 0a oquplech usbꝛozg O8—0z acplebun jupnaq vs use gra guupzeg iv une uegunacplea usgo gad mda Szqupinda ano abuse Inpzinzz opang usage 08 vanso za i umme o goa icpen ie usul a a0 unqusgqagʒ 00 1 a0 ee eee ee eue puque uaeezus dog a zap ue wee eum; ue ee ep sIv T e uung sa usqiemze ne quvjusenog jeia Apubgu nv Jig bigpulpece an! so obvjuv jpc dpi siv dim udqunzbobnlongz sn inna el en enaca Luvb icpiu Sou if ir Ipieheia aun nog aule apbal qvb qe edu de necduedog e and oa z æpuvut gur]! Bunqusmzeg spin bus aus obojuphogz ecpuvu ueog szegung ago 6T so ehh ue 2% u unzuzenvg so zan Aneaus dog ue eu ninodsbunugogq dobibnegoab uuva anu uvu noa uenga ga zue uv uezuvaoch ul ua uuelle! a0 ui uunq uvu zva alvog eq uvu Sus Acppund aum alegusdogz u c 0 auer ͤ bun ͤ eue ae id ueplelb 1 Auf Befehl Poincarees. gen die äußeren Beſatzungskoſten nach den Mitteilun⸗ Belgien lehnt die Franktireur⸗Enquete ab. , 10 b. Berlin, 3. September. Joldmark. Dazu müſſen noch. 11 55. Gleichzeitig mit der erſten Ratstagung des Völker⸗ dete at als dritter oer e 0 ſo⸗ bundes ſind ſowohl in Paris, als auch in Brüſſel Mi⸗ enen ten knneren Beſatzungskoſten, die mit 619 Mil- niſterrateſitzungen abgehalten worden, zu welchen ide 110 Wart Bh tehen Innerhalb dieſes Zeit- die beiden. Außenminiſter trotz der Notwendigkeit e icht drei Jahren haben die Be⸗ ihrer gleichzeitigen Anweſenheit in Genf von ihren fahne 1 700 1 fte 15 900 don rund 3763 Mil- Kabinetten kommandiert worden ſind. Während Mane Gol ene e pendig gemacht.(D. h. hin⸗ jedoch Briand von vornherein in Paris zurückgeblieben 11„ Rotwendigkeit“ muß ein ehr großes Frage⸗ war, wurde der belgiſche Außenminiſter VBandervelde zeichen geſetz werden, denn nur allzu aul, wiſſen wir. e e ie e e eie 1 f N Helder ſodaß ſich ein direkter Zu ö hen On 1 0 1905 0 0 n d 59 50 0 ele den Mirniſterratsſitzungen in. Paris und Brüſſel ergibt. Fe ed Die weite Etappe erſtreckt ſich von der Denn peide behandelten dieſelbe Frage, nämlich die in ſind 8 5 155 0 16 9055 Zahlungsplanes, von Vandervelde angeregte Enquete über den 0 bel Mat 1921 bis zum Inkrafttreten des Da Franktireurkrieg in Belgien, die von deutſcher 9 5 05 e 31. Au us 1924. Zunächſt war nach Seite mit vorbehaltloſer Genugtuung begrüßt wor⸗ de ahm 5 15 e Zahlungsplanes binnen den war und welche gleichzeitig auf franzöſiſcher drei We. War eine Milkiarde Goldmark zu Seite den ſchärfſton Widerſtand hervorgerufen be ahl an 115 allerdings die Franzoſen nichts hatte. Dieſer Widerſtand hatte dann in der Folge noch Abalten haben weil dieſer Betrag an England und an dadurch ſeine Sanktionierung erhalten, daß der fran⸗ Belgien 55 wurde. Es muß dieſer üunſeand aus- zöſiſche Botſchafter in Brüſſel dem belgiſchen Miniſter⸗ unge 5 Sog Funusperucd aus bone e ange e ng zue eee ehen wien eee eee eee ee dean de euere ne ien! Sole inen oled usbpjupszeich uebuunpie dig an uu Auleggunzbgonc 1% gun opnnusphme a ionpg Inving cpang clp dull eigne ivo z zublgen Siusq 10% ue e end a0! ace e eee e eee eee ee Squig seule usqoölnvneg usa g uo a0 iind pee e eee enen een enen enen en „ie uhu ua agile dau due ꝙæpau use oqupf g 20 a 1c uda gun pußb eue] Sunzecenbum 10 ann spe Sage n S dne dee e un eld uin; eee ee ne en ͤGunnogzvequs gag deal ee enen 160008 auhc bun munis ev i due hene eaunflugenvog Inf u uh T ua 00 8 1 gun snzsi o ꝙæphlleg dg usqvg 9261 sid gef uda udo 1008 uod us 008 icqn bomusnvmugcphojun bunnvmoch 100 1 58% 2151 Ua usgeuva dlny 1 vq 4 zqupn * 7 een eee eee deem ed g 0 12 pile ee ul geqaogß ue leg ꝛcu 8 uslognesnvi20 36 nes e ad bon lag vlog 1 2 geben der helgiſchen Regierung gegenüber Frankreichs Er⸗ ſuchen der Eindruck von der politiſchen Sterilitäf Belgiens in verhängnisvoller WMeiſe geſtärkt worden iſt und zwar weder zum Heile Belgiens, noch zu Frankreichs Gunſten, noch zu Gunſten des Werks der Völkerverſöhnung und Völkerverſtändigung, an der man augenblicklich in Genf zu arbeiten angibt. Die Sitzung des Völkerbundsraleg. Die griechiſch⸗bulgariſche Flüchtlingsfürſorge. D Genf, 3. September. Die heutige öfſentliche Sitzung des Völkerbundsrates die um 10,30 Uhr begann, war nur von kurzer Dauer. Zu Beginn der Sitzung legte Chamberlain einen Be⸗ richt über die Durchführung der griechiſch⸗bulga⸗ ciſchen Flüchtlingsfürſorge vor. Die Entſchä⸗ digung der Flüchtlinge bereite, ſo heißt es in dieſem Bericht, noch immer große Schwierigkeiten. Das Finanz⸗ lomitee ſei aufzufordern, weitere Vorſchläge über die finanizelle Regeſung der Angelegenheit vorzulegen. In dem Bericht wird weiter darauf aufmerkſam gemacht, daß hne das Einareilen des Vöfterhundes in der Ange⸗ Auen ue zul uzo nog dldg g 000 28 dunz in bunzezigasqnu eesglogd lav zwöol gun jonzuskogck sun abe useuvb un uivu qu g dusbech 101 un u jus ufs A Sehcapur! O ul! juskongßz Inv zuvl 2881 226 02 on ou Senf e uuf uoleg aqui I pieiheia igel Jusboagß 9˙9 uenpgg med use duren des neun Mu efneg ub 9e gonch bicay 0008 1 uezquv av siv nbjus BunleiS sue joct use dure jnuva gpg 1 bigpuuelgve uc usqog pnv uiequo Anqp! Io inuebse quvnluzonvg sed ueung vie neag ue 8 Huzenvg ꝛ0 Szogucleg sn quoluzonvgz ung Ind digpmusigve unn sellv sg 2 Bol 1200 aheqtving q Aefeoisneq zzz 120 ohr pumquvg 5 pi eim eig udzgvs 9g ul 0 000 un qu ugvu aun — udo invqte 008 Ab Bopusq uni mag eum pile meld zun ua nog dalun gg 1 5 joqupgq ute ui ꝙnv menndheg N asudgß sleag ul 11 L' L Mieguebed 00 nge eee bun 12 ung leg uoggaßsqeineg 100 un ualeophhneg qu! pwußp—9 uocpl 1e eignu o aqubg saube simdung uebi! neuere od muede ͤ eee ei us quem 1 3 sad unn za 0 Pinsgeg sued S 9 D neee Bidung deu 000 S un zwo Bumenga eee eee ee de S Ae eeeee e t ee eee e q siv n imp hau eines Anz! usb j ee e ee 1 p eng dum ane endg Juso; Le mu Luvb an! 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Zu dieſer Milliarde kommen nun b. alſo fur Frankrei innehmha währen pleßem Zeitraum an äußeren Beſatzun stoſten 580 weiterhin über dieſe Frage ein franzöſſiſcher Mimiſterrat Millionen Mark. Weiterhin 18 Milkkenen Mark angeſetzt wurde, welcher Briand an ſeiner Abreiſe nach ir Zwecke der inter alliierten Kommiſſion und Genf verhinderte.. uenogz jussocaqh 9 Sou ou inn uv 02 aa uo Juskoigz 92 va cen pou ud usgoeſue ſpou ug ei sr gubnpogz ue usqou quv] mus! eng uebi ch 000 88 gun: use uf up 1 uebi 08 gun 8 us 5510 e cpi Jr sus dog uspenpg 500 61 L un uonog 12 minus d sog Space puuuu daupjne 4 2 C qvꝛ2g loilu 286 T 220 O „ Mqhe sshheaurenog s% T ue 0% pile ute mee z0C f öneg Bmqu ans neu döigpunus bond 1% Ji 1 000 8. un ualſec Luvb ulenpgz 12 000 02 un zcpihnenpg ed jus dd 8061 81d 288 T ud us usbebom 9061 qun 8681 us d did pn Adex 009 TT un! un! jusgoag 18 mou! 100 javg ed 68 Inv 8681 O sog cpi quvnluzenv dave Ob ue e 40 uf o uf dunn q ud ung 2 usgebinv Bunug is 0„iam T Ind uu voin 2, Jusdsoacß 29 21 8 Dont ee eee ee ere dpuu Apogh leꝛao nunc αh¹ pn segoaß quob 1% 5 legenheit der grlechiſch⸗vuigarſſchen Fiuchrungsfurſorge ver Friede Europas bedroht worden Wie 9 1 Ohne Debatte nahm der Rat einen Bericht des pol⸗ niſchen Vertreters über die bisher noch nicht ratifizierten Abkommen, die unter den Auſtizien des Völkerbundes abgeſchloſſen worden ſind, an. Der Berichterſtatter hob hervor, daß die Opiumkonzeſſion von 1925 bisher nur von zwei Ratsmitgliedern ratifiziert worden ſeſ. Der Bericht des italieniſchen Senators Sci⸗ uloſa über den Wellwothilfekongreß wurde leichfalls ohne Debatte ommen. Die Konvention oll der Vollverſammlu elegt werden. Aneingeſchränkter Flugzeugbau für Danzig. Sodann nahm der Rat den Vorſchlag des chileni⸗ ſchen Delegierten für die Aufhebung der Flug⸗ zeugbau⸗Beſchränkung in Danzig an und be⸗ ſchloß, der Freien Stadt Danzig in Zukunft den unein⸗ ge ſchränkten Flugzeugbau zu geſtatten, jedoch ſoll der Völkerbundskommiſſar in Danzig das Recht haben, füt den Fall, daß Zweifel über die Ver⸗ wendung der auf dem Gebiete der Freien Stadt ge⸗ bauten Flugenzge entſtehen, einen Appell an den Völkerbundsrat zu richten, worauf dieſer die Un⸗ terſuchung dem Luftfahrtausſchuß des Völlerbun⸗ des übertragen werde. Senatspräſident Sahm dankte dem Rat für dieſe Regelung, die den Wünſchen der Dan⸗ ziger Bevölkerung gerecht werde. a Hierauf vertagte ſich der Rat, ohne den Zeitpunkt. für die nächſte Sitzung feſtzuſetzen. Aus dem In⸗ und Auslande. Konferenz der Juſtizminiſter der Länder. Berlin, 3. September. Im Juſtizminiſterium iſt heute bormittag unter dem Vorſitz des Staatsſekretärs Joel die Konferenz der Juſtizminiſter der Länder zuſammen⸗ getreten, um gemeinſame Richtlinien für die aus An- laß des 80. Geburtstages des Reichspräſidenten vorge⸗ ſehenen Einzelbegnadigungen auszuarbeiten. f Der neue deutſch⸗-franzöſiſche Handelsvertrag und Marokko. Paris, 3. Sept. Wie aus Rabat gemeldet wird, ſind in Anwendung des am 17. Auguſt unterzeichneten deutſch-franzöſiſchen Handelsvertrages ab 6. September bedeutende Abänderungen des Zolles auf deutſche Waren gegenüber in Marokko geübten Vorſchriften angekündigt, die ſich in erſter Linie auf das völlige Entfallen jeder Einfuhrbewilligung für deutſche Produkte bezw. deutſche Fabrikate oder Fabrikate deutſchen Urſprungs beziehen. Deutſche Schiffe werden in den marokkaniſchen Häfen, wie ſich die Preſſe ausdrückt, dem gleichen liberalen Regime, unterliegen wie die Schiffe aller anderen Länder. f Polniſches Altimatum. Litauen und die polniſchen Spione. O Kowno, 3. September. Nach Mitteilungen des polniſchen Generalſtabs hat eine polniſche Delegation unter Führung des Prä⸗ fekten von Wilna dem Chef der litauiſchen Grenzpo— lizei ein Ultimatum überreicht, wonach binnen achtundvierzig Stunden drei polniſche Grenzſoldaten, die, wie es heißt, wieder einmal„zufälliger Weiſe“ die Grenze Litauens überſchritten hatten und verhaftet worden wa- ren, freigelaſſen werden ſollen. Für den Fall, daß Li⸗ tauen dieſes Ultimatum nicht annehmen ſollte, erklärt Polen, die Verantwortung für alle Folgen ablehnen zu müſſen. Die litauiſche Regierung hat dieſe Tatſache und die Vorgeſchichte den ausländiſchen Vertretungen in Kowno bereits zur Kenntnis bracht und gleichzeitig mitgeteilt, daß ſie gegen das polniſche Vorgehen Proteſt eingelegt habe. Von litauiſcher Seite wird darauf hingewieſen, daß es ſich bei den verhafteten nolniſchen Soldaten um dre! polniſche Spione handene, von benen einer bereits im Jahre 1920 von einem litauiſchen Kriegsgericht we⸗ wegen Spionage zum Tode verurteilt worden war. In dem Vorgehen Polens kommt erneut die Rivalität zwiſchen den beiden Ländern zum Ausdruck, Während ez urſprünglich ſchien, daß ſich das Verhältnis der beiden Länder zueinander beſſern würde, hat nunmehr dieſe Spio⸗ nagegeſchichte alle guten Anſätze vernichtet. Wie— Dinge liegen, wird es ſich ja bald zeigen, ob es ſich un, eine Ueberſpannung des polniſchen Nationalbegrif⸗ fes handelt oder ob die drei polniſchen Soldaten wirk⸗ lich Spione und deshalb von der litauiſchen Regierung zu Recht feſtgeſetzt worden ſind. Auf alle Fälle wird die litauiſche Regierung nicht umhin können, Beweisma⸗ terial bekanntzugeben. Erſt dann wird man in der Lage ein, ein einigermaßen objektive Beurteilung des Schrittes er polniſchen Regierung vorzunehmen. 22 — 22 Der Kampf um das Qſtlocarno. Polens„friedliche“ Abſichten.— Mißtrauen in Völker⸗ bundskreiſen. 5 D Genf, 3. September. Auf franzöſiſch⸗polniſcher Seite hatte man geglaubt, das ſowohl in Paris als auch in Warſchau ſo heiß erſtrebte öſtliche Locarno, von dem, mit Ausnahme dieſer beiden Länder ſämtliche Staaten leds weit abrüden, auf verſtecktem Wege ſeiner Erfüllung nahe zu bringen. In der Pariſer Preſſe war deshalb geſtern unter marktſchreieriſchen Ueberſchriften die Mitteilung er⸗ folgt, daß Polen, um ſeine Friedensliebe ſchlagkräftig zu beweiſen, dem Völkerbund, angeſichts der geſcheiterten Abrüſtungsverhandlungen einen Nichtangriffspakt, vorſchla⸗ gen werde, in den alle Staaten einbegriffen werden ſollen. Der Zweck dieſer lancierten Meldung war dann der, den Völkerbund unter der Floskel, Deutſchland könne wegen des Scheiterns der Abrüſtungsverhandlungen dem Bund vorwerfen, daß er ſeinem eigenen Pakt nicht treu ſei, zu bewegen, in eine weitere Ausdehnung der Locarno⸗ Abmachungen einzuwilligen. Dies wäre dann gleichbedeutend geweſen mit dem Wiederauf⸗ aufgreifen der ſ. Z. vor allem durch den Widerſtand Englands geſallenen Beſtimmungen Genfer Protoko! es und weiterhin mit dem Ein⸗ ſpannen der britisch Politik vor den polniſchen Wa⸗ gen, ſchließlich dürfte Jann zu den Vätern des ganzen Planes auch noch der Gedankengang gehören, durch einen derartigen Beweis der polniſchen„Friedfertigkeit“ die Tat⸗ lache zu verſchleiern, aß Polen im Augenblick wieder einmal die Abſicht har, gegn Litauen militäriſch vorzugehen. Gerade aber der letztere Grund, der in Völkerbundskreiſen unliebſames Aufſehen er⸗ regt hat, hat es jedoch bewirkt, daß man nicht nur in engliſchen, ſondern ſogar ganz allgemein in Völ⸗ kerbundskreiſen dem Plan eines polniſchen Nichtangriffs⸗ paktes ſehr ſtarken Widerſtand entgegenſetzt, ſo daß ſich die polniſche Delegation gezwungen ſah, der kurz vorher von ihr lancierten Meldung bereits ein Dementi entgegenzuſetzen, das jedoch ſo gehalten iſt, daß ein Wie⸗ deraufgreifen des urſprünglichen Planes zu einem geeig⸗ neteren Zeitpunkt noch durchaus im Bereich der Meslich⸗ keiten liegt. Alles in allem kann jedoch geſagt werden, daß man hier derartigen Gedankengängen durchaus mißtrauiſch gegenüberſteht, wenn ihnen auch die fran⸗ zöſiſche Delegation aus ſehr begreiflichen Gründen be— geiſtert zuſtimmt. des ſogenannten 9 * Furchtbares Sprengunglück bei Kaſſel. Zwölf Todesopfer durch Selbſtentzündung eines Sprengſchuſſes. V Kaſſel, 3. September. In einem Baſalt⸗Steinbruch in Schlierbach im Kreiſe Fritzlar ereignete ſich infolae vorzeitiaen Losge⸗ hens eines Sprengſchuſſes ein foigenſchweres Unglück. Zwölf Arbeiter aus den umliegenden Dör⸗ fern wurden getötet und 40 verletzt. Ueber die Arſache des Anglücks gibt es bisher nur Vermu⸗ tungen. Die Sprengung pflegte mit elektriſcher Zün⸗ dung vorgenommen zu werden, ſodaß die Möglichkeit be⸗ ſteht, daß Selbſtentzündung die Exploſion hervor⸗ gerufen hat. Zu dem Unglück erfahren wir ergänzend, daß der Baſaltſteinbruch der Firma Siege u. Co. in Kaſſel gehört. In dem Bruch arbeiteten etwa 100 Arbeiter aus den umliegenden Ortſchaften. Geſtern mittag waren 11 Mann damit beſchäftigt, eine große Sprengung vor⸗ zubereiten. 40 Zentner Sprengſtoff waxen bereits in einem 15 Meter langen Stollen untergebracht worden und die Arbeiter wollten gerade zur Erhöhung der Sprengwirkung die Stollen mit einem Betonblock ver⸗ ſchließen, als ſich die Exploſion ereignete, die weit im Umkreis die Häuſer erſchütterte. Es bot ſich nun ein ſchauriges Bild. Der Stollen war unter gewaltigen Schuttmaſſen begraben. Auf dem Gelände vor dem Ba⸗ ſaltſteinbruch lagen zerſtreut mehrere Tote, zum Teil entſetzlich verſtümmelt. Einem Arbeiter wurde der Kopf vollſtändig abgeriſſen, von anderen fand man nur noch die Gliedmaßen, zum Teil in der Umgebung auf den Bäumen hängend. Vier Arbeiter müſſen noch in dem Stollen verſchüttet ſein. Die Namen der Toten waren bisher nur nach der Reihe der Vermißten feſtzuſtellen. Die Toten ſtammen aus den Ortſchaften Michelsberg, Schlierbach, Wal⸗ tersbrück und Allendorf. Die Kunde von dem Unalück hatte ſich ſehr ſchnell in der Umgebung verbreitet, doch wurde die Unalücksſtelle ſofort abgeſperrt. Von den Angehörigen der Verunglückten waren indes nur wenige anweſend. Behörden und Aerzte waren ſehr bald zur Stelle. Oberſtaatsanwalt Heinzmann aus Marburg nahm ſofort die Unterſuchung und Vernehmung auf. — 22 * Ein neuer Ozeanflug. Kapitän Courtney in Portsmouth geſtartet. London, 3. September. Der engliſche Flieger Kapitän Courtney iſt heute früh um 6.26 Uhr mit dem Wal Nr. 25 von Portis⸗ mouth aus zu ſeinem Flug über den Atlantil geſtartet. Die Wetterbedingungen waren günſtig Der Flug wird über die Azoren und die Trepaſſey Bay nach Montral(Newyork) gehen. Kapitän Courtney war am 28. Juni d. J. von Friedrichshafen nach London geſtartet. Die ganze Strecke von Friedrichs⸗ hafen bis Montreal beträgt 6000 Kilometer. Bei dem Wal Nr. 25 handelt es ſich um das Flag⸗ zeug, mit dem Amundſen ſeinen Nordpolflugaus⸗ geführt hat. Der Wal hat ſich bis vor kurzer Zeit im Beſitz von Norwegern befunden, die mit ihm eine Reihe von Flügen von Oslo nach London und Anſſter⸗ dam ausgeführt hatten. Am 19. März wurde er von den Dornier⸗Metallbauten in Kiel übernommen und zuf dem Luftweg nach Friedrichshafen überführt, wo ir für den Atlantikflug umgebaut wurde. f Zwei Zwiſchenlandungen beabſichtigt. Der Abflug Courtneys hat in London allgemein überraſcht, da der Flieger noch geſtern abend erklärt hatte, erſt den Wetterbericht von 7 Uhr früh abwarten zu wollen. Als er heute früh um 6 Uhr auf dem Marine⸗ flugplatz eintraf und günſtige Wetterberichte vorfand, ent⸗ hältnismäßig wenig Zuſchauer bei. Frau Courtney hatte ihrem Mann das Geleit bis zum Flugplatz gegeben. Der Start gelang erſt nach zwei vergeblichen Verſuchen. Wie weiterhin belannt wird, beabſichtigt Courtney zwei Zwi⸗ ſchenlandungen vorzunehmen, und zwar eine auf den Az o⸗ ren und die zweite in St. John auf Neufund⸗ Vom Leben gchefzi Roman von J. S chneider-Foersfl Urheberrechtsschutz 1926 durch Verlag Oskar Meister, Werdau (27. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „So? Nun, dann iſt es ja in Ordnung! Nimm dir einen Stuhl herüber, Bernhard, und rücke das Tiſchchen ein wenig näher!—„Martens!“ rief er, als dieſer eben ein⸗ rat.„Schauen Sie, daß mein Neffe etwas Bequemlichkeit findet. Stellen Sie das Glas Limonade vorläufig hierher ſund bringen Sie uns noch etwas zu veſpern! Aber etwas Gutes, ja?— Und die Anne——“ „Es wird alles beſorgt, Herr Baron! Die Anne iſt im Heuen und die Köchin auch! Ich weiß aber ſchon Beſcheid in der Küche!“ Gubens Lachen klang ihm nach:„In Ihnen iſt ein Mäd⸗ chen verlorengegangen!“— Martens lehnte ſich draußen im Flur gegen eine der Säulen der Galerie und drückte die Hand gegen die Augen. „Er“ war dal Zuerſt war es tödlicher Schrecken ge— weſen, der ihm das Wort in der Kehle zurückſchnürte, und nun war es himmelhochjauchzende Freude, ihm ſo nahe zu ſein. Nun gab es keine Gefahr mehr. Wenn wirklich ein⸗ mal eine ſolche drohen ſollte, brauchte er ſich nur ihm an die Bruſt zu werfen und ſagen:„Hilf mirl, ſchütze mich! Allein kann ich das Leben nicht mehr meiſtern, leih mir deinen Arm, gib mir den Platz an deinem Herzen, der mir gehört!“ Martens Lachen.— Die Arme um ſeinen Hals legen, die Wangen an die ſeinen ſchmiegen, ihn küſſen dürfen!— Küſſen!— Nun wurde es ihr erſt klar, wie lieb ſie ihn hatte, und ſie durfte für ihn ſorgen und ihm Behagen ſchaffen. Vielleicht ſprach er zu dem Freiherrn auch einmal über die Braut, wenn er das nur hören könntel Nur wiſſen, bob er ſich ſorgte oder ob er die Sache als abgetan be⸗ krachtete. Er war nicht mehr an ſein Wort gebunden— aber in hörte Sanders Stimme von drinnen, ſein dialer Stunde kam es dem Martens zum Bewußtſein, wie geſagt hatte— dann war ſeine Liebe auch nicht ſo groß geweſen, wie ſie hätte ſein müſſen, wenn ſie Mann und Weib geworden wären! Als die Köchin eine Viertelſtunde ſpäter von den Wieſen herüberkam, ſchlug ſie ſchon unter der Tür die Hände über dem Kopf zuſammen!„Martens!— Sind Sie denn glatt⸗ weg übergeſchnappt? Sowas gibt es doch in der ganzen Welt nicht mehr!“ Der junge Mann ſtand, eine große Küchenſchürze vor⸗ gebunden, an dem mächtigen Herd, in dem ein Rieſenfeuer loderte. Kaffee dampfte in der Kanne, Eier kochten in einem Topf daneben, auf einem Tablett war Schinken auf⸗ gerichtet und Aſpik, Sardinen und Lachs mit Grün da⸗ zwiſchen. „Es iſt Beſuch gekommen“ ſagte er ſchüchtern. „Sol— Der Torwart iſt ein Eſell— Der hätte auch können um mich ſchicken. Es wär' wahrhaftig keine zehn Meilen hinüber geweſen!“ „Ich habe gar nichts verſchwendet, Köchin!“ beruhigte er, „und alles habe ich wieder an ſeinen Platz getan, und wenn ich fertig bin, dann ſpül' ich weg!— Und— und— gegeſſen habe ich nicht einen Biſſen von allem dem!“ Sie ſtemmte beide Hände in die Seiten und lachte hell⸗ auf:„Ja, das glaub' ich! Sie verhungern glattweg, auch wenn Sie mitten in einer Räucherkammer voll Wurſtzeug ſitzen. Tragen Sie jetzt das hinauf und dann kommen Sie zum Veſpern, und ich ruf' derzeit die Anne, daß ſie ein Zimmer inſtand ſetzt. Wer von der Verwandtſchaft hat ſich denn glücklich wieder heraufgefunden zu uns?“ „Doktor Sanders!“ „So, der!— Na, der tut's noch! Der iſt zum Mit⸗ nehmen und kümmert ſich nicht um alles, was ihn nichts angeht. Da wird dann die Braut auch nimmer lange aus⸗ bleiben.“ Das Tablett auf Martens Händen kam ins Schwanken. „Heiliger Gott!“ ſchrie die Köchin auf.„Bei einem Haar wär' alles hin geweſen. Ich trag's ſelber hinauf, ſonſt gibt's noch Trümmer!“ „Nein, Köchin! Ich nehm's gewiß in achtl“ 3 Ein Blick in ſein Geſicht verſöhnte ſie augenblicklich wieder. Es war ein Elend mit dem Mannsvolk. Unſer Herrgott mußte es re 6 Jeder, der Hoſen anhatte, war anders. Da kenn' ſich einer ausk Sie ſah ihm nach, wie er über den Hof ging, die Treppe hinauf, an den Säulen der Galerie vorbei. Es war ein Kreuz mit ihm! Aus dem wurde man in alle Ewigkeit nicht klug! Wenn er nicht ſo anhänglich geweſen wäre und ſo gute Augen hätte, weiß Gott, man könnte ſich allerhand denken. Irgend etwas ſtimmte da nicht. Geſchichte. Aber welchen, das mußte ſie erſt noch heraus⸗ bekommen. Vielleicht hatte er irgendwas auf dem Ge⸗ wiſſen, war einmal in ſchlechte Geſellſchaft geraten und hatte ein paar Jahre abſitzen müſſen oder ſo Na, dann war er auch der erſte und der letzte nicht, dem das paſſierte. Und wenn ſie es auch wüßte. Wahrhftig. von ihr würde keiner etwas erfahren. Das ſtand ſicher. Guben vergaß beinahe auf ſeine Schmerzen und nickte zufrieden, als Martens den kleinen Tiſch zu decken und dann zu ſervieren begann. 0 11 „Es wird ſchon noch Licht in die Sache kommen!“ ſagte er, und ſchob ſeinem Neffen ein beſonders ſchönes Stück Schinken auf den Teller.„Es iſt gewiß ſehr achtenswert von deiner Braut, daß ſie dir unter den gegebenen Um⸗ ſtänden das Wort zurückgab, aber ſie hätte doch auch war⸗ ten müſſen, ob du damit einverſtanden biſt. Und dann— ich meine, es wäre doch nicht allzuſchwer, ein Mädchen zu finden, auch wenn es ſich abſichtlich verborgen hält. Wenn du ſelbſt vergeblich nach einer Spur von ihr geſucht haſt. dann übergib doch die Sache einem Detektiv. Die haben eine Naſe für ſo etwas! Und in drei bis vier Wochen haſt du ſie wieder!“ N „Glaubſt du, Onkel?“ ſagte Sanders erfreut. „Na, aber ſicher, Bernhard! Und dann hat ſie ja auch noch einen Bruder. Iſt denn der auch nicht aufzufinden?“ „Das iſt es eben,“ klagte der Doktor.„Ich war in Ettal, und dort wurde mir der Beſcheid, daß Walter ausgetreten wäre, aber man wiſſe nicht, wo die Schweſter ihn unter⸗ gebracht habe. Sie hat nichts darüber verlauten laſſen!“ „Komiſch!“ ſagte Guben.„Ich wüßte dir übrigens noch einen Rat! Fahre hinüber zu dem Guonſki, der jetzt Fal⸗ kenberg in Beſitz hat, und frage ihn nach ihr. Es ſollte mich wundern, wenn er nicht wüßte, wo ſie ſteckt. Der Nerl Einen Haken hatte die hat ſeine Naſe überall.“ ſchloß er ſich ſofort zum Start. Dem Abflug wohnten ven land. Außer dem Beobachter Vowner und dem Me⸗ chaniker Little, befindet ſich noch ein dritter Be⸗ gleiter Courtneys an Bord, über deſſen Perſön⸗ 1 0 jedoch noch vollkommene Unklarheit herrſcht. ö Verbot von Transozeanflügen. Nach Meldungen aus Otava ſoll der Kanadiſthen Regierung eine Vorlage zugehen, wonach alle Trans⸗ ozeanflüge, deren Erfolg nicht von vorn⸗ herein ſicher ſei, verboten werden ſollen. Eine ähnliche Vorlage ſoll auch dem amerikaniſchen Kon⸗ greß zugehen. In der Entſchließung wird drauf hin⸗ gewieſen, daß die Ozeanflüge bisher ſchon 25 Men⸗ .ſchenleben gefordert haben. Der Marineſtabsſekretär der Vereinigten Staaten hat erklärt, er würde amerikaniſche Kriegsſchiffe zur Nach⸗ falle wi nach dem St. Raphael zur Verfügung ſtellen, falls dieſes den Kanadiſchen Behörden erwünſcht ſei. ee eee Aus dem In⸗ und Auslande. Wortſetzung der deutſch⸗polniſchen Eigentums⸗ N verhandlungen. Berlin, 3. Sept. Die deutſch⸗polniſchen Verhandlun⸗ gen über das Vermögen der durchſchnittenen Grenzkreiſe ſollen am 27. September wieder aufgenommen werden. Aus dem umfangreichen Programm, das die Feſtſtellung der kommunalen Selbſtverwaltungskörper und die Gegen⸗ ſtände, die der Auseinanderſetzung unterliegen, ſo ſind die Grundſätze und die Durchführungsvorſchriften für die Aus⸗ einanderſetzung umfaßt, ergibt ſich, daß die mit dieſer Frage betraute Kommiſſion einer langwierigen und ſchwie⸗ rigen Aufgabe gegenüberſteht. 0 5 120 polniſche Soldaten unter Vergiſtungserſcheinungen ſchwer erkrankt.. Warſchau, 3. September. In Wilna ſind 120 Sol⸗ daten des 6. Legionär⸗Regiments nach dem Genuß von Konſervenfleiſch unter ſchweren Vergiftungserſcheinunge erkrankt und mußten in ein Spital überführt werden. Die Erkrankungen ſind zum Teil lebensgefährlich. Ein großer Teil der Kranken liegt ohne Beſinnung darnieder. Kommuniſtenkonferenz in Paris? Wien, 3. September. Wie der Korreſpondent der Reichspoſt in Saloniki aus zuverläſſiger Quelle erfahren haben will, ſoll Mitte September in Paris eine kom⸗ muniſtiſche Konferenz zuſammentreten, um einen Plan für neue kommuniſtiſche Aktionen auf dem Balkan und in Mitteleuropa in ſeinen Einzelheiten zu beraten. Der Haupt⸗ ſchlag ſolle diesmal gegen Ungarn gerichtet werden. Zahl⸗ reiche kommuniſtiſche Funktionäre aus Ungarn und den Baltkanländern ſeien bereits nach Paris unterwegs. Die Lage der Sun⸗Armee verſchlechtert ſich. London, 3. September. Nach Meldungen aus Pe⸗ king hat General Sun⸗Schuanfang den Hauptangriff ſeiner Streitkräfte gegen die Südtruppen an einem Punkt etwa 20 Meilen unterhalb von Nanking angeſetzt. Der Kampf ſoll bisher völlig unentſchieden weitergehen. Die Süd⸗ truppen machten geſtern 1800 Gefangene. Meldungen aus Schanghai zufolge ſoll ſich die ſtrategiſche Lage Suns er⸗ heblich verſchlechtert haben, zumal alle Verſuche ſeiner Truppen, den Dangtſe zu überſchreiten, mit großen Ver⸗ luſten verbunden waren, ohne Erfolge zu erzielen. Da⸗ zu komme, daß es Sun nicht gelungen ſei, eine Anleihe von 2 Millionen Mark für ſeine Truppen aufzubringen, Aus Nah und Fern. Typhus und Ruhr in Heſſen. Hanau, 3. September. In mehreren Landgemeinden des Kreiſes Hersfeld ſind Erkrankungen an Typhus und Ruhr zu verzeichnen, die bereits drei Todesopfer gefordert haben. Auch die ſpinale Kinderlähmung hat im Kreiſe N Hersfeld einige Todesopfer gefordert. Osnabrück.(Große Unterſchlagungen.) Große Unterſchlagungen ſind beim Finanzamt in Osnabrück feſt⸗ geſtellt worden. Dem Vernehmen nach handelt es ſich, ſoweit bis jetzt hat ermittelt werden können, um Verun⸗ treuungen in Höhe von 6000 Mark, doch wird angenom⸗ men, daß ſich dieſe Summe noch weſentlich erhöhen wird. Die Unterſchlagungen ſind u. a. auf dem Konto„Kraft⸗ wagenſteuer“ erfolgt und ſind entdeckt worden in der Zeit, als ſich der ungetreue Beamte auf Urlaub befand und der Poſten inzwiſchen von einem anderen Beamten verwal⸗ tet wurde. Der Täter iſt auch bis heute noch nicht vom Urlaub zurückgekehrt. Dresden.(Fünf Jahre Zuchthaus wegen Spionage.) Das Oberlandesgericht Dresden verurteilte den 23 Jahre alten Wirtſchaftsgehilfen und ehemaligen Reichswehrſoldaten Ernſt Alfred Röhricht wegen Verrats, militäriſcher Geheimniſſe zu fünf Jahren Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren. f Bochum.(Drei Kinder Opfer eines Auto⸗ unfalls.) In Oſterfeld fuhr ein Laſtkraftwagen gegen einen Vorpfeiler und brachte dieſen zum Einſturz. Drei Kinder, die in der Nähe ſpielten, wurden unter den Pfeilertrümmern verſchüttet. Ein Kind wurde getötet, die beiden anderen erheblich verletzt. Berlin.(38 Mehlkutſcher feſtgenommen.) Hier wurden ziemlich gleichzeitig 38 Mehlkutſcher feſtge⸗ nommen, weil ſie aus den ihnen zum Abfahren gegebenen Säcken gewohnheitsmäßig mehrere Pfund Mehl heraus⸗ nahmen. Einer det Haupthehler, an den die geſtohlene Ware verkauft wurde, ein Kaufmann, der zwei Geſchäfte in Berlin betrieb, erlitt auf die Nachricht von der Ver⸗ haftung einen Schlaganfall pruſung die unterſchlagungen ſeſgeſteut wurden, verſuchne⸗ er, ſich mit Lyſol zu vergiften; er wurde ſchwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Die Unterſchlagungen ſollen die Höhe von 40000 Mark überſchreiten. Osnabrück.(Im Streit erſchoſſen.) In der Hülſingſchen Wirtſchaft zu Engter kam es zu tätlichen Auseinanderſetzungen zwischen dem früheren Gaſtwirt Hülſing und dem im gleichen Hauſe wohnenden 21 Jahre alten Friseur Fr. Franz. Der Alkohol ſcheint dabei eine verhängnisvolle Rolle geſpielt zu haben. Dabei griff Hül⸗ ſing zu einem Jagdgewehr und gab aus etwa 50 Meter. Entfernung einen Schrotſchuß auf Franz ab, der, in Hüfte und Unterleib getroffen, ſchwer verwundet zuſammenbrach und im Osnabrücker Stadtkrankenhaus geſtorben iſt. Hül⸗ ſing will in Notwehr gehandelt haben, was aber von anderer Seite entſchieden ritten wird. Kleine Chronik. Elf Tote bei eint Fabrikexploſion. Wie aas Buenos Aires berichtet wird, wurden bei einer Fabrik⸗ exploſion in dem Vorort von St. Martin 11 Perſonen getötet. Die Fabrik wurde vollſtändig zerſtört. Nach der Exploſion brach Feuer aus. N a 0 Die Waldbrände in Südfrankreich und Korſika. Aus Korfika werden neue ſchwere Waldbrände gemeldet, denen auch mehrere Häuſer zum Opfer fielen. Zwei junge Leute, die vom Brand überraſcht wurden, kamen auf der Landſtraße um. Ebenſo wird von neuen Waldbränden bei Toulon berichtet.. g. Eiſenbahnunglück bei Mailand. Nach einer Mel⸗ dung aus Mailand rannte in der Nähe von Vareſe auf einer abſchüſſigen Stelle ein mit Holz beladener Güter⸗ wagen mit raſender Geſchwindigkeit gegen einen Straßen⸗ bahnzug. Neunzehn Paſſagiere wurden verletzt. g Ein ganzes Motorſchiff geſtohlen. In Szegedin verübte ein Schloſſergehilfe einen beiſpielloſen Diebſtahl. Er beſtieg in der Nacht ein unbewacht auf der Donau liegendes großes Motorſchiff und ſteuerte es ſtromab⸗ wärts zur jugoflawiſchen Grenze. Die Flußwache, durch die unſichere Führung aufmerkſam gemacht, hielt das Boot ſchließlich an und verhaftete den Dieb.. * Feſtnahme eines Geldſchrankknackers. Wie aus Warnsdorf in der Tſchechoſlowakei gemeldet wird, ge⸗ lang es der Poli ei, den Führer einer Einbrecherbande, die in letzter Zeit die nordböhmiſchen Sparkaſſen heimſucht, beim Einbruch in die Sparkaſſe Warnsdorf niederzuſchie⸗ ßen. Der Verbrecher wurde ſchwer verwundet, ſeine bei— den Komplizen konnten entkommen. . Eiſenbehnunglüc in Frankreich. Der D⸗Zug Pa⸗ ris-— Bordeaux iſt kurz nach Mitternacht bei Joue⸗les⸗ Tours entgleiſt. Der Lokomotivführer, der Heizer und 30 Perſonen wurden getötet und viele verletzt. Der Sachſchaden iſt beträchtlich. Man weiß noch nicht, ob unter den Trümmern noch Opſer liegen. Die Anter⸗ ſuchung hat ergeben, daß die Entgleiſung des Schnell⸗ zuges auf einen verbrecheriſchen Anſchlag zurückzuführen iſt, da an der Unfallſtelle die Laſchen der Schienen gelöſt waren. * Ein ſchauriger Todesfall. Der Heizer des Schnell⸗ zuges Barcelona— Paris wurde lurz nach Verlaſſen der Stadt Barcelona, als der Zug einen Viadukt paſſierte, von deſſen Eiſengeſtänge enthauptet. Der Zugführer, der durch die Schreckensſcene faſt gelähmt wurde, hatte die Geiſtesgegenwart, den Zug anzuhalten, bevor er ohn⸗ mächtig zuſammenſtürzte. Nur dieſem Umſtand iſt es zu danken, daß eine Kataſtrophe vermieden wurde. Entführung eines Paſſagierdampfers durch See⸗ räuber. Der unter engliſcher Flagge fahrende chineſiſche Dampfer„Kutſchau“ wurde bei Sikiakng von chineſiſchen Seeräubern überfallen, wobei der Kapitän und der lei⸗ tende Maſchiniſt erſchoſſen wurde. Der Dampfer wurde darauf nach Taipinghu überführt, wo die Seeräuber das Schiff vollſtändig ausplünderten und die Beſatzung, ſowie hundert chineſiſche Paſſagiere gefangen ſetzten. Japan kauſt deutſche Flugzeuge. Die japaniſche Regierung hat bei den Dornierwerken Flugboote bauen laſſen, die im Marinedienſt verwendet 1 In. paniſchen Bezeichnungen verſehen. 2 Elektrizität als Düngemittel. Der Sedanke die elektriſche Kraft zur Beeinfluſ⸗ ung des Wachstums unſerer Pflanzen zu gebrauchen, iſt an ſich nicht ganz neuen Datums. Aber man hat nie gehört, daß man mit der Methode, den Pflanzen künſt⸗ lichen Strom zuzuführen, irgendwelche nennenswerten Er⸗ folge erzielt hat. Praktiſche Erfolge waren dieſem Ver⸗ fahren ſchon aus dem Grunde verſagt, weil ſich die Zu⸗ ührung künſtlichen Stroms auf die Dauer als zu koſt⸗ pielig und umſtändlich erwies. Trotz dieſes Mißerfolges iſt aber doch nicht der Gedanke zur Ruhe gekommen, daß die Elektrizität irgendwie praktiſch zur Förderung des Pflanzenwuchſes herangezogen werden könnte. 8 Neuerdings werden nun Verſuche bekannt, die in dieſe Richtung ainagen und von denen es his jetzt ſcheint. als ob ſie das Problem geioſt haben. In der Nähe von Ber⸗ lin, in Alt⸗Glienicke, ſind ſeit etwa Jahresfriſt Verfahren ausgeprobt worden, wie man den Pflanzen elektriſche Kraft zuführen kann. Kurt Fritſche, der dieſe Verſuche geleitet hat, iſt aber nicht darauf verfallen, etwa künſtlichen Strom dafür zu nehmen, ſondern er benutzt die elektriſche Kraft. die ſich in der Erde und in der Luft ſelbſt befindet. Der Boden enthält bekanntlich von Natur aus ein erdelek⸗ triſches Stromfeld. In dieſes Stromfeld nun wird ein künſtliches magnet⸗elektriſches Stromfeld eingebaut, und zwar derart, daß man aus Eiſen⸗ oder w oder auch ⸗band ein Netz von beſtimmten Abmeſſungen flicht und in dieſes Netz Magnetpole einbaut. Dieſes künſtlich magnet⸗elektriſche Stromfeld wird ſo tief in die 1 ugtiefe wilt das rde es mindeſtens 10 cm. unter der üblichen elektro⸗maanetiſcher Runarate luste. gt. Dieſes Stromfeld wird nun dadurch ge⸗ 85 kriſche Ströme aus ver Luft aufgefaugt werden. Pte, Stromzuleitungen beſtehen aus etwa 8 Meter hohen Holz⸗ maſten, auf denen Magnetſcheiben angebracht ſind. Dieſe Magnetſcheiben ziehen alle Arten luftelektriſche Ströme an ſich und leiten ſie dann weiter auf das Strahlennetz im Erdboden, das ſeinerſeits wiederum die Kraft unmittelbar weitergibt an die Wurzeln der Pflanzen. Prinzipiell hat ſich dieſes Verfahren durchaus be⸗ währt. Denn unzweifelhaft iſt feſtgeſtellt worden, daß ſich dadurch ſowohl die Ergiebigkeit des Bodens, als auch eine größere Schnelligkeit in der Reife der Pflanzen erzielen läßt. Die Reife geht ſo ſchnell vor ſich, daß man in un⸗ ſeren Breiten ſogar zwei Ernten im Jahre abhalten kann. Auf dem Verſuchsfelde in Alt-Glienicke ſteht jetzt be⸗ reits wieder eine neue Saat in Roggen und Gerſte, und ſie ſteht o zut, daß der Erfinder glaubt, Ende Septem⸗ ber, Anfang Oktober den zweiten Schnitt vornehmen zu können. Dieſe Erfolge ſind mit dem Verfahren auf einem Boden„ Hielt worden, der an ſich durchaus nicht ein ſol⸗ hes Ergeonis rechtfertigen würde. Es iſt minderwertiger. ungedünater wärkiſcher Sand(Bodenklaſſe VII), der für dieſe Verſuche benutzt worden iſt. Durch genaue Analyſen iſt feſtgeſtellt worden, daß nicht etwa irgendwelche zufällig nicht entdeckten Kraftſtoffe in dieſem Boden ſich befan⸗ den, die die Veranlaſſung für ein ſolch gutes Wachstum hätten ſein können. Auch die Arten der Pflanzen, die man angebaut hat, geſtatten nicht etwa den Rückſchluß, daß bei dieſen ſelbſt und allein die Urſache für das ſchnelle Reifen zu ſuchen iſt. Es ſind Pflanzenarten, die zum Teil bei uns zu Hauſe ſind, zum Teil aber ſonſt nicht an⸗ gebaut werden: Sommerroggen, Gerſte, Weizen, Zucker⸗ rüben, Kartoffeln, Hafer, Wintergerſte, Winterhafer, Win⸗ terroggen, aber auch Mais und Sojabohnen. Was dieſes Verfahren praktiſch für unſere Landwirt⸗ ſchaft und unſere Volkswirtſchaft bedeutet, liegt auf der Hand. Es iſt ja die ſtändige Sorge bei uns, daß ſeit der Umſchichtung, die die deutſche Produktion durch die In⸗ duſtriealiſierung erfahren hat, die Landwirtſchaft von ſich aus allein nicht in der Lage iſt, unſere Ernährung ſicher⸗ zuſtellen. Sie iſt dazu nicht in der Lage, trotzdem ſie es an perſönlichem Fleiß und an Ausnutzung aller techniſchen und wiſſenſchaftlichen Hilfsmittel nicht fehlen läßt. Die Intenſivierung der deutſchen Landwirtſchaft hat gerade nach dem Kriege ſehr große Ausmaße angenommen und trotzdem iſt das Problem der Volksernährung nicht gelöſt. Wenn es nunmehr mit Anlagen, deren Koſten beſtimmt nicht unerſchwinglich ſein können, möglich ſein ſollte, allein ſchon die Ergiebigkeit unſeres Bodens weſentlich zu ſtei⸗ gern, ſo müßte dieſes Verfahren angewandt werden und man müßte es als einen Gewinn für uns betrachten. Am wievielmehr aber gilt dies, wenn, wie augenſcheinlich be⸗ wieſen iſt, durch dieſe elektriſche Düngung zweimal im Jahre geerntet werden kann. f f Daß man die Bedeutung dieſer Erfindung in den maßgebenden Fachkreiſen und nicht nur bei uns, ſondern auch im Auslande erkannt hat, geht aus dem großen Intereſſe hervor, das man den bisherigen Verſuchen ent⸗ gegengebracht hat. Von der engliſchen Regierung wiſſen wir daß ſie der Sache ihre größte Aufmerkſamkeit ſchenkt, und bereits den Erfinder veranlaßt hat, eine beſondere Denkſchrift über den Anbau von Zuckerrüben mit dem elektriſchen Düngungsverfahren einzureichen. Auch die deut⸗ ſchen Behörden, an der Spitze das Reichsernährungsmini⸗ ſterium, ſtehen in lebhaftem Verkehr mit dem Erfinder. Man kann wohl ſagen, daß mit der Verwendung der Elek⸗ trizität als Düngemittel eine neue Epoche für Landwirt⸗ ſchaft und Volksernährung eingeſetzt hat. Lalale Nachrichten. Viernheim, 5. September. „ Sonuntags⸗Chronik. Das Wetter am geſtrigen Sonntag war wieder recht günſtig. Obwohl der Himmel fat den ganzen Tag bewölkt, hielt das Wetter doch ſtand! Zu Ausflügen, Spaziergängen etc war es vorzuglich geeignet. Die Wirtſchaften hatten wieder ganz gutes Geſchäft. Ueber⸗ haupt ſcheint es, als hätte der Wirtshausbeſuch wieder etwas zugenommen. In den Tanzlokalen war der übliche Betrieb. — Der Vortrag des Ortsgewerbevereins im Engel, hatte zahlreiche Zuhörer. Das Thema ſelbſt brachte viele Auf⸗ klärungen, ſodaß dem Vortragenden am Schluß der Ver⸗ ſammlung der Dank zum Ausdruck gebracht werden konnte. — Die Junggeflügelſchau im Gaſthaus zum Stern erfreute ſich eines recht zahlreichen Beſuches. Die Ausſtellung ſelbſt war ſehr gut beſchickt und verdient die Anerkennung aller Züchter.— Der von der Arbetter⸗Wohlfahrt veranſtaltete Blumentag erbrachte eiu ganz gutes Ergebnis. Den Damen u. Herren, die ſich für dieſe Sache bereltwilligſt zur Verfügung flellten, ſel hiermit öffentlich gedankt.— Der am Abend in der Kirche ſtaltgefundene Vortrag war von der Männerwelt ſehr gut beſucht.— Von der Pollzei wurden wieder 3 Straf; anzeigen wegen ruheſtörenden Lärms und 2 Perſonen, die ohne Licht gefahren ſind, Protokolle gemacht. e Ohne Licht. Am Samstag Abend zwiſchen 8 und 9 Ühe batte die elektriſche Beleuchtung mehrmals verſagt. Dieſes ſcheint wohl auf einen entſtandenen Schaden im Hauptwerk zurückzuführen geweſen ſein. Nach kurzer Zeit war wieder alles in Ordnung. Das Verſagen des elektr. Lichtes hat wieder gezeigt, daß man immer Erſatz zur Hand haben muß. Wenn aber das elektr. Licht als ausgeht und man zu Hilfsmitteln Zuflucht nehmen muß, meikt man ſo recht, welche Vorteile die elellr. Beleuchtung bietet. * Störung in der Waſſerabgabe. Infolge Rohrbruchs in der Waſſerleltung war die Waſſerabgabe am Samstag unterbunden. » Freilichtbühne. Seit einigen Tagen gaſtiert eine Wanderbühne mit ihrem eigenen Freilicht Theater am Gas⸗ weikplatze. Stand man auch Anfangs den Darbietungen etwas mißtrauiſch gegenüber, ſo hat man ſich, nach dem 3 Voiſtellungen vorüber ſind, überzeugt, daß die Leiſtungen der Truppe auf erſtaunlich hohen Niveau ſtehen. Es ſind durchwegs ausgezeichnete Schauſpleler die der Direktion Schlözmann zur Verfügung ſtehen, und all ihr Können auf⸗ wenden, um jedem Beſucher elnen genußreichen Abend zu bieten. Nan hat es hier mit elner nur guten, künſtlertſchen Truppe zu tun, und wir hoffen, daß die zwei letzten Vorſtellungen ſo beſucht werden, daß die Bemühungen der Truppe gelohnt werden. Siehe Näheres im Inſeradz.