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Aheinlandräumung und Abrüſtung. 4% Der deutſchen Delegation in Genf iſt, wie amtlich berichtet wurde, die offizielle Mitteilung über⸗ mittelt, daß die Truppenſtärke im beſetzten Gebiet um 10.000 Mann auf 60000 Mann herabgeſetzt werden wird. Der Zeitpunkt für dieſe Maßnahme ſteht im Augenblick noch nicht feſt, es verlautet nur, daß die Maß⸗ regel„in kürzeſter Friſt“ durchgeführt werden ſoll und man darf erwarten, daß nicht unter dem Vorwand mi⸗ litärtechniſcher Schwierigkeiten eine neue Verzögerung dieſer notwendigen Maßnahme, auf die Deutſchland ein unbedingtes Anrecht hat, herbeigeführt wird. So erfreulich es gewiß für das beſetzte Gebiet iſt, wenn die ſchweren Laſten, die es nun ſchon ſeit Kriegs- ende zu tragen hat, etwas gemildert werden, ſo beſteht für die deutſche Diplomatie keine Veranlaſſung, die jetzt angekündigte Maßregel beſonders zu feiern. Erſb recht aber kann von großen politiſchen Auswirkun⸗ gen dieſer Maßnahme keine Rede ſein. Wenn das ge⸗ gebene Verſprechen alsbald nach Locarno in“ großzü⸗ giger Weiſe eingelöſt worden wäre dann hätte ihm eine ſtarke Wirkung im Sinne der Verſöhnungspolitik nacht verſagt bleiben können. So aber verpufft die Aktion nicht nur, ſie läßt auch noch den bitteren Sta⸗ chel zurück, daß das Verſprechen nur teilweiſe er⸗ füllt iſt. Dazu kommt, daß die Reichsregierung ſich unter den gegebenen Verhältniſſen außerſtand e fieht, in den nächſten Monaten diplomatiſche Schritte ju weiterer Verminderung der Beſatzung zu unter⸗ nehmen, die Ausſicht auf Erfolg haben. Mit dem Ver⸗ weilen von 60 000 Franzoſen, Engländern und Bel⸗ giern in der zweiten und dritten Rheinlandzone iſt ſomit noch für längere Zeit zu rechnen. Dieſe bittere Pille ſoll uns nun dadurch verſüßt werden, daß die Fran⸗ zoſen aus Genf die Nachricht verbreiten, ſie wollten das Generalkommando in Trier aufheben und ſich, künftighin mit zwei Generalkommandos anſtatt der bis⸗ herigen drei begnügen. So ſehr wir unſeren Landsleuten in Trier den Abzug der Franzoſen und die Freigabe der beſchlagnahmten Wohnungen wünſchen, ebenſoſehr müſſen wir bedauern, daß auch dieſe Maßnahme nur einen Trop⸗ fen auf einen heißen Stein iſt. Ein ſchwacher Troſt bleibt für die deutſche Reichsre⸗ gierung. Das Reichsminiſterium für die beſetzten Gebiete hat immer erklärt, daß tatſächlich noch 79000 Mann Franzoſen, Engländer und Belgier in den beſetzten Ge⸗ bieten ſtehen. Denn ihre amtliche Ziffer wurde ſtets von den Franzoſen und Belgiern als unrichtig hinge⸗ ſtellt. Nicht ein einziges Mal ſtimmten die Vergleichs⸗ ziffern überein, die über die Stärke der Beſatzungstruppen amtlicherſeits in Berlin, Paris und Brüſſel veröffentlicht wurden. Jetzt endlich werden mit einem Schlage die deut⸗ ſchen amtlichen Meldungen von ſämtlichen alliierten Mächten als zutreffend anerkannt, ſodaß die nahe⸗ liegenden Rückſchlüſſe auf den Wert der jetzt verkündeten und bevorſtehenden Truppenverminderungen zu weiteren Bemerkungen keinen Anlaß geben. Eine gradlinige Fortſetzung der Locarnopolitik hätte ſchon längſt dazu führen müſſen, daß die deutſche Reichs⸗ regierung in Verhandlugen mit den Alliierten Mächten ſtünde, die ſich auf die vollſtändige Räumung der heute noch beſetzten rheiniſchen Gebieten erſtreckte. Das iſt leider nicht der Fall. Ebenſo hat der Abrü⸗ ſtungsgedanke trotz Locarno und unſeres Eintritts in den Genfer Völkerbund keinerlei Fortſchritte zu verzeichnen. Vor einem Jahre hoffte man noch, daß in dieſem Jahre von dem Genfer Völkerbund eine inter⸗ 1 1 Abrüſtungskonferenz einberufen würde. Aber eute Der Bericht des Generalſekretärxs, der jetzt der Völkerbundstagung vorliegt, widmet der Abrüſtungs⸗ frage ein beſonderes Kapitel. Das dürfte Anlaß geben, dieſe Frage gründlich aufzurollen. Der deutſche Dele⸗ ationsführer in dem ee e e des Völ⸗ bundes, Graf Bernuſtorff, hat in den Vorbeſpre⸗ ungen namens der Reichsregierung gefordert, 12 der ſtwaffnuna Deutſchlan ds nunmehr auch die aI1⸗ ſprecher 117.— Telegramme: e Viernheim— Poſtſcheckkonto Rr. 21577 Amt ———— 2——— Donnerstag, den 8. September 1927 gemeine Abruſtung folgen muſſe. Die zwanzig Staa⸗ ten, die in dem Sachverſtändigenausſchuß vertreten wa⸗ ren, konnten aber zu keiner Einigung gelangen. Das geht aus dem Protokoll des Ausſchuſſes, das 176 Druchſeiten umfaßt, klar hervor. Ueber die UArſachen Des Fehlſchlags beſteht kein Zweifenl. Die in dem Aus⸗ chuß vertretenen Regierungen erteilten eben ihren Vertretern Inſtruktionen, die wenig Eifer für die allgemeine Abrüſtung verrieten und die tatſächlich ange⸗ nommenen Vorſchläge ändern an den ungeheuren Rü— tungen der europäiſchen Staaten ſo gut wie nixß Dafür ſorgte der internationale Militarismu⸗ Das bisher vorliegende Ergebnis mußte die öffent; liche Meinung der Welt aufs ſchwerſte enttäuſchen. Dazu kommt der Rücktritt des engliſchen Völkerbunds⸗ delegierten Lord Cecil, der eine öffentliche Mahnung an den Völkerbund darſtellt, die bisherigen unfrucht⸗ baren Wege zu verlaſſen. Eine gründliche Aus⸗ ſprache in der dritten Kommiſſion des Völkerbundes und in einer öffentlichen Völkerbundsverſammlung könnte wie ein reinigendes Gewitter wirken. Der Anlaß dazu iſt ge⸗ geben. Das Wirken der Generäle und Admi⸗ räle hinter den Kuliſſen muß einmal auf öffent⸗ licher Völkerbundstribüne klargeſtellt werden. Ver⸗ ſagt hier der Völkerbund wiederum, dann hat er wirklich ſeinen Zweck verfehlt. 2 Das deutſche Eigentum in Amerika. Kommt jetzt die endliche Freigabe? i Waſhington, 7. September. Nachdem der Entwurf über die Freigabe des gangenen Jahr das Repreſentantenhaus eingehend be⸗ deutſchen Eigentums in Amerika bereits im ver⸗ ſchäftigt hatte, rechnet man jetzt in intereſſierten Kreiſen damit, daß der Kongreß wenn nicht mehr in dieſem, ſo doch zu Beginn des nächſten Jahres das Freigabegeſetz annehmen wird. Hierbei iſt jedoch zu beachten, daß die Vorlage gegenüber dem Entwurf der vergangenen Sitzungsperiode des Repräſentantenhau⸗ ſes eine ſehr weſentliche Verſchlechterung er⸗ fahren hat, indem jetzt die 20⸗prozentige Quote, welche von dem deutſchen Eigentum einbehalten wer⸗ den ſollte, von dem Finanzausſchuß des Senats ver⸗ doppelt wurde, ſodaß alſo insgeſamt eine 40 ⸗pro⸗ zentige Kürzung der beſchlagnahmten deutſchen Ver⸗ mögen geplant iſt. Da nun im vergangenen Jahr die um Senator Borah verſammelte Gruppe ſchon in der Eenbehaltung der urſprünglich vorgeſehenen 20 Prozent eine zu dem Grundſatz von der Unverletzlichkeit des Pri⸗ vateigentums in Widerſpruch ſtehende Teilkon⸗ fiskation erblickt hatte und welche nur ſehr zögernd und weiterhin auch nur aus der Erwägung heraus, daß das Freigabegeſetz überhaupt vorwärtskommen müſſe, ihre Einwilligung zu der Einbehaltung gegeben hatte, iſt jetzt zu erwarten, daß ſich um die nunmehr verdop⸗ pelte Quote noch ſehr hartnäckige Kämpfe ab⸗ ſpielen werden. Vorausſichtlich wird man dann mit einem Kompromiß zu rechnen haben, auf Grund deſſen etwa 25 bis 30 Prozent als Pfand für die deutſchen Entſchädigungszahlungen an Amerika einbehalten werden. Nach der endgültigen Annahme des Geſetzes wird es jedoch bis zur Freigabe ſelbſt noch längere Zeit dauern, da immerhin noch ſehr ſchwierige und langwierige Abrech⸗ nungen vorzunehmen ſind, welche durch die immer noch nicht erledigten Rieſenſkandale, welche mit der Ver⸗ ſchleuderung des deutſchen Eigentums durch verſchiedene werben zuſammenhängen, gewiß nicht erleichtert werden. N 0 2 22 Verſchiebung der Kabinettsſitzung. Infolge der neuen Wendung in Genf. Berlin, 7. September. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, ſteht es vorläufig noch nicht feſt, ob die Kabinettsſitzung noch in dieſer Woche ſtattfinden oder auf die na ch ſt e Woche verſchoben werden wird. Die Entſcheidung darüber hängt von der Entwicklung der Verhand⸗ lungen in Genf ab, vor allem davon, wann es Dr. Streſemann möglich ſein wird, nach Berlin zu kommen. 2 227 Wiederaufleben des Genfer Protokolls. Ein holländiſcher Vorſtoß in Genf.— Deutſchlands Elementarintereſſen bedroht. Genf, 7. September. Konnte man bis jetzt mit Fug und Recht davon ſprechen, daß der polniſch⸗franzöſiſche„Nichtangriffspakt“ ſeit der kurzen Zeit ſeines Bekanntwerdens in Genf be⸗ reits drei Etappen durchlaufen hat, ſo iſt er jetzt ebenſo überraſchend ſchnell in ſeine vierte Entwicklung ein⸗ getreten. Bei dieſer neuen Mondung der Dinge verdient 44. Jahrgang jedoch beſonders hervorgeyoven zu werden, daß dieſes Mal der Anſtoß nicht von franzöſiſch-polniſcher Seite her kam, daß vielmehr dieſe vierte Periode, die noch dazu die bedeutſamſte darſtellt, von den wirklichen Friedens- und Ahrüſtungsfreunden ausgegangen iſt, indem der holländiſche Delegierte Beelaerts, dem das Referat über die Ergebniſſe der vorbereitenden Abs rüſtungskonferenz des Völkerbundes übertragen war, im Auftrag ſeiner Regierung gegen die durch die Sieger— und Rüſtungsſtaaten protegierten Rückentwicklung des Abrüſtungsgedankens proteſtierte und einen Entwurf über die Wiederaufnahme der Erörterung des Genfer Protokolls einbrachte. Dieſer unerwartete Vorſtoß der holländiſchen Dele⸗ gation bedeutet naturgemäß eine Unterſtützung und weitere Fortentwicklung des polniſch⸗franzöſiſchen Nichtangriffspaktes, ſodaß dieſer ſelbſt, da er weniger weit geht als der holländiſche Entwurf, mehr oder weni⸗ ger in den Hintergrund des politiſchen Intereſſes ge. treten iſt. Es war dann weiterhin auch ſelbſtverſtändlich, daß die Gegner des Genfer Protokolls, vor allen Din⸗ gen England, über dieſe neue Wendung ſehr ſtar! verſtimmt ſind und wenn auch von deutſcher Seite gegen den Vorſtoß Beelagerts die allerſchwerſten Bedenken geltend gemacht werden, ſo iſt das nicht darauf zurückzuführen, daß das Wiederaufgreifen der Gedankengänge des Genfer Protokkolls, den Krieg an ſich verbietet, vielmehr richten ſich die deut⸗ ſchen Befürchtungen gegen den eben von Frankreich⸗Polen protegierten Hintergedanken des Protokolls, welcher dahingeht, jede Maßnahme, welche geeignel iſt, das zum Himmel ſchreiende Unrecht der Diktatur von Verſailles in Recht zu verwandeln, mit al⸗ len Mitteln zu unterſtützen. Denn die deutſche Politik hat bis heute noch niemals darauf verzichtet, die heutigen Grenzen des Reiches, welche gegen Rech! und Geſetz gezogen worden ſind, und welche nur dem politiſchen Bedürfnis Frankreichs entſprechen, einer ſchſeds richterlichen Reviſion unterziehen zu laſſen. Da aber dies der eigentliche Sinn des Genfer Protokolls darſtellt, wird auch die deutſche Delegation in entſchiedener Weiſe gegen den holländiſchen Vor⸗ ſchlag Stellung nehmen müſſen und in der Tat machen ſich auch inſofern ſchon jetzt die erſten Auswirkungen be⸗ merkbar, als die beabſichtigte Reiſe Dr. Streſe⸗ manns nach Berlin vorerſt unterbleiben wird. Lettland unterſtützt den holländiſchen Antrag. Die nun geſtern durch den holländiſchen Delegierten begonnene Kritik der Völkerbundspolitik der letzten Jahre und hier insbeſondere der Abrüſtungsſabotage der Sieger ſtaaten, fand dann heute eine entſprechende Fortſetzung indem der lettländiſche Außenminiſter betonte, daß die Völkerbundsleiſtungen zur Friedens ſicherung nur ſehr gering ſeien. Man ſpreche viel, während überall aufs ſtärkſte gerüſtet werde Die Friedensverträge hätten mehrere Großſtaaten zur Abrüſtung: e zwungen und doch überſteige die Zahl der aktiven Truppenbeſtände die Rüſtungs⸗ ſtärke von 1914. Auf dem Gebiet der Luft⸗ und Gaswaffen habe man in letzter Zeit die Rüſtungen überaus verſtärkt. Dann käme noch erſchwerend hinzu, daß zwiſchen den einzelnen Staaten Konfliktenſtoffe vieber angeſammelt ſeien, die ſich immer mehr ver tärken.—— Die ſchwierige Beſoldungsreform. Eine Konferenz der Finanzminiſter der Länder mit Dr. Köhler. d Berlin, 8. September. Wie aus politiſchen Kreiſen mitgeteilt wird, werden die Verhandlungen über das Beſoldungsproblem der Reichs⸗ und Staatsbeamten aller Vorausſicht nach bon ſehr erheblichen Konſequenzen finanzpoli⸗ tiſcher Art begleitet ſein, nachdem eine große Anzahl von Länderregierungen die Erklärung abgegeben hat, die große Mehrbelaſtung, welche ihnen durch die Be⸗ ſoldungsreform entſtehen wird, nicht tragen zu können. Dies gilt, wie weiter mitgeteilt wird, insbeſondere für Bayern, wo die Staatsregierung erklärt hat, keine Mittel zu haben, um die Beſoldungsreform darchzu⸗ führen und auch aus Württemberg kommen ähnliche Klagen. Nunmehr werden morgen die Finanzminiſter der größeren Länder im Reichsſinanzminiſterium zu einer Beratung über die Beſoldungsreform zuſam⸗ mentreten, doch wird es ſich hier eigentlich mehr um eine Ausſprache handeln, nachdem das Reichskabinett zur Beſoldungsfrage noch keine endgültige Stellung genommen hat und es ſich bei dem Entwurf zur Beſol⸗ dungsreform bis jetzt eigentlich mehr oder weniger nur um Vorſchläge des Reichsfinanzminiſters handelt. zu welchen die Reichsregierung erſt noch in einer Kabinettsſitzung Stellung zu nehmen gedenkt. —* * 5 Schweden für ſchleunigſte Abrüſtung. Der ſchwediſche Außenminiſter Lofgren ſtellte ſodann feſt, daß die Friedensarbeit des Völ⸗ kerbundes gegenüber den Jahren 1924—25, wo bei der Regelung des griechiſch-bulgariſchen Konfliktes und des Moſſulſtreites wirklich etwas getan worden ſei, in letzter Zeit bedenklich nachgelaſſen habe. Das Ab⸗ rüſtungsproblem ſei vom Völkerbundsrat wie vom Völkerbund ſo träge behandelt worden, daß ü ber⸗ all, vor allem in den kleineren Staaten, eine tiefe Enttäuſchung über die Tätigkeit des Völkerbundes herrſche. Große politiſche Konfliktſtoffe in Europa ſeien vom Völkerbundsrat noch nicht berei⸗ nigt worden. Der ſchwediſche Außenminiſter erklärte mit Nachdruck, daß die außerordentlich ernſte Weltkage den Wiederz Abrüſtungskonferenz gebiete. ſehe ſich die ſchwediſche Regierung veranlaßt, den holländi⸗ ſchen Antrag nachdrücklich zu unterſtützen. Die Sitzung wurde ſodann auf nachmittags 8 Uhr: vertagt. 2 * Der polniſche Reſolutionsantrag. An Dr. Streſemann überreicht. a Genf, 7. September. ö Der polniſche Delegierte Sokal hat heute mittag Dr. Streſemann den polniſchen Reſolutionsanttag offiziell überreicht. Die maßgebenden Mitglieder der polniſchen Delegation ſind noch zu einer Beſprechung zuſammengetreten. Eine offizielle Stellungnahme der deut⸗ ſchen Delegation zu den polniſchen Vorſchlägen liegt noch nicht vor. Der polniſche Reſolutionsentwurf wird heute abend im Präſidium der Vollverſammlung des Völterbundes überreicht werden. Der Zeit⸗ punkt für den Beginn der Debatte über den polniſchen Antag iſt noch nicht feſtgeſetzt worden. 0— Die Genfer Ratswahlen. Belgien beantragt Wiederwahl. S Genf, 7. September. Die heutige Vormittagsſitzung der Völkerbundsver— ſammlung begann mit der Verleſung eines Schreibens der belgiſchen Regierung durch den Präſidenten in dem der belgiſche Außenminiſter den Antrag ſtellt, Belgien den Charakter der Wiederwählbar⸗ keit für die bevorſtehenden Wahlen in den Völkerbunds— rat zuzuſprechen. Nach der im vorigen Jahre ange— nommenen Wahlordnung kann ein Ratsmitglied zum zwei— ten Male in den Völkerbundsrat dann nur gewählt werden, wenn die Vollverſammlung vorher ſeine Wie⸗ derwählbarkeit erklärt. Der Antrag der belgiſchen Regie— rung wird nunmehr vom Büro der Vollverſammlung auf die Tagesordnung einer der nächſten Sitzungen geſetzt werden. Ueber den Antrog wird alsdann ohne Kommiſ— ſionsüberweiſung und ohne Debatte abgeſtimmt werden. — — 9 Die Enaurie⸗Berhandlungen mit Belgien. Die belgiſche Delegation in Verlegenheit. Berlin, 7. September. An zuſtänd ie Stelle wird erneut darauf hingewieſen. daß die deutſch⸗belgiſchen Verhandlungen über die Frage der Franktireur⸗Enquete in Genf noch nicht zum Abſchluß gekommen ſind. Die Beſprechungen hierüber ſind eingeleitet. Eine Entſcheidung in der Angelegen⸗ heit ſteht jedoch noch aus. ſammentritt der vorbereitenden In dieſem Sinne Wie vrerzu versichert wird, iſt die Initiatide zu dieſen Verhandlungen nach dem bekannten ablehnenden. Beſchluß des belgiſchen Kabinetts in Genf aber mals von belgiſcher Seite ausgegangen. Belgien ſchein da⸗ nach alſo Wert darauf zu legen, Deutſchland zu einer Au⸗ e zu der Vertagung der Enquete zu veran⸗ aſſen, doch dürfte nach Informationen von zuſtändtger Stelle die Reichsregierung kein Intereſſe daran ga⸗ ben, der belgiſchen Regierung die ſchwere moraliſche Niederlage, welche ſie durch ihre unkluge Ablehnung in den Augen der ganzen Welt erlitten hat, durch ein wach dazu den deutſchen Standpunkt verletzendes Kem⸗ promiß zu erleichtern. 2 Die Ausweiſung der Memel⸗Redakteure ö Die oſtpreußiſche Preſſe an Dr. Streſemann. ö O Königsberg, 7. September. Der Verband der oſtpreußiſchen Preſſe richtete an: den Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann folgendes Telegramm:„Bei der Begrüßung der aus dem Me⸗ melland ausgewieſenen reichsdeutſchen Kollegen Leub⸗ ner, Warm und Brieskorn richten wir an Sie die dringende Bitte, die Kollegen vor der Vergewal⸗ N tigung durch die litauiſchen Behörden zu ſchützen und unbedingt ihre Wiedereinſetzung bei den memelländiſchen Blättern durchzuſetzen. Die Ausweiſung ſteht im Widerſpruch zur Memel⸗ konvention und im Gegenſatz zu den feierlichen Verſprechungen des litauiſchen Miniſterpräſidenten in Genf.“ Hoffentlich nimmt der deutſche Reichsaußenminiſter, 8 der ja in Genf ſchon eine einſtündige Unterredung mit dem litauiſchen Miniſterpräſidenten gehabt hat, die neue Ge⸗ walttat gegen das Deutſchtum im Memelgebiet wahr und weiſt Herrn Woldemaras in einer neuen Be⸗ ſprechung mit darauf hin, wie wenig er bis jetzt getan hat, um ſeine Verſprechungen, die er das Jetzte Mal in Genf gegeben hat, wahrzumachen. Die⸗ es Mal dürfte man ſich jedoch auf deutſcher Seite nur mit beſtimmten Garantien begnügen dürfen, zu⸗ mal bereits neuere Nachrichten aus dem Memelgebiet vor⸗ liegen, welche beſagen, daß man auf litauiſcher Seite beabſichtigt, der Ausweiſung der Redakteure der deut⸗ ſchen Zeitungen auch diejenige des geſa mten deut⸗ 991 0 Perſonals derſelben folgen zu laſſen, wo⸗ urch dann das Deutſchtum ſeiner geſamten Preſſe verluſtiggehen würde. N 2 * Ozeanflieger in Not. SOS.⸗Rufe von der„Old Glory“. O Newyork, 7. September. Nachdem geſtern mittag 1 Uhr, amerikaniſcher Zeit, das Flugzeug„Old Glory“ mit den Fliegern Ber⸗ taud und Hill an Bord am Seeſtrand Old Orchard (Maine) zum Flug nach Rom geſtartet war, waren n der Folgezeit nur gute und beſte Nachrichten von dem Verlauf des Wagniſſes eingelaufen. Bald nach Verlaſſen des Landes begann es jedoch auf dem Meer zu regnen, doch da die Beſatzung des Flugzeugs von ihrem Funk⸗ apparat nur ſpärlich Gebrauch machte, glaubte man, trotz des Wetterumſchlags an eine gute Fortſetzung der Fahrt, bis heute nachmittag die amerikaniſchen Dampfer „Lapland“ und„Carmania“ meldeten, daß ſie S O S.⸗ Rufe der„Old Glory“ aufgefangen haben. Auch der Dampfer„Transſylvania“ hat dieſe Rufe ver⸗ nommen und daraufhin ſeinen Kurs geündert, um dem Flugzeug zu Hilfe zu eilen. Nach Schätzung dere 3 Dampfer, die ſich ſämtliche auf die Suche nach dem Flugzeug begeben haben, befin⸗ det ſich die„Old Glorg“ 49,50 Grad nördlicher Breite und 441,14 Grad weſtlicher Länge und zwar 83 Meilen 4 von dem nächſten Schiff ontfornf. Schiffs⸗ berichte vetonen nun werter, daß Seegangs auf dite Atlantik ſein wird, die Flieger zu ent zumal aus der Tatſache, daß die„Ol erſten Hilferufen keine Lebensz ſich gegeben hat, mit der Mögl muß, daß das Flugzeug bei dem hoh reits teilweiſe unter Waſſer ſich 25 5 8 ————7 5 Aus dem In⸗ und Auslande. Die preußiſche Denkſchrift zum Reichsſchulgeſetz ö fertiggeſtellt. Berlin, 7. September. Wie berichtet wird, iſt die preußiſche Denkſchrift zum Reichsſchulgeſetz, die zahlreiche Abänderungsvorſchläge enthält, von den zuſtändigen Re⸗ ferenten des Kultusminiſteriums fertiggeſtellt worden. Die preußiſche Staatsregierung, die urſprünglich erſt am 20. September zu einer Kabinettsſitzung zuſammentreten woll⸗ te, wird ſich vorausſichtlich Mitte des Monats mit dieſer Denkſchrift befaſſen. Faſchiſtiſchee Stinkbomben in einer Prager Wahl⸗ 0 verſammlung. f Prag, 7. September. Geſtern abend kam es in einer Wahlverſammlung der tſchechiſchen nationalen Arbeiter- partei als Auftakt zu den Gemeindewahlen zu recht ſtür⸗ miſchen Szenen. Faſchiſten verſuchten in großer Zahl die Verſammlung zu ſprengen, warfen Stinkbomben und Ordnern und Polizei entfernt und zum Teil verhaftet. Boykottbewegung gegen Japan in der Mondſchurei. Peking, 7. September. In der Mondſchurei iſt eine große Boykottbewegung gegen Japan ausgebrochen. Streik und Sabotageakte ſind an der Tagesordnung. In allen Städten finden Demonſtrationen gegen Japan ſtatt. Trotzdem wird die Zurückziehung der japaniſchen Truppen aus der Schangtung⸗-Provinz fortgeſetzt. Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Zuchthaus für einen unge⸗ treuen Poſtbeamten.) Das Große Schöffengericht derhandelte gegen den Poſtaushelfer Martin L. wegen berſchiedener Vergehen und Verbrechen im Amt. Der An⸗ geklagte ſollte verſchiedene Amerikabriefe beraubt haben. Auch Einſchreihbriefe ſoll er erbrochen und vernichtet haben und ſchließlich ſtand er in dem Verdacht, Empfangsbeſchei⸗ nigungen gefälſcht zu haben. In der eingehenden Ver⸗ handlung konnte ihm nachgewieſen werden, daß er in einigen Fällen Einſchreibebriefe erbrochen, ihres Geldin⸗ halts beraubt und dann vernichtet hat. Das Gericht er⸗ kannte nur auf ein Jahr Zuchthaus, weil des Angeklagten Lebenshaltung bot. Anallerbſen in den Saal, wurden aber ſchließlich von Gehalt nicht ſo bemeſſen war, daß es ihm eine bequeme enn die uchboin Se daß Ihnen Ihr Kuchen immer 1 00 1 N 0* gut gerät, so erzählen Sie ihr, N * daß Ste nur mit Dr. Oetker's Backp.„Backin“ nach den schönen Oetłker- 79255 Rezepten bacten. Solch 7,guler Rat wird sich beloh- nen. Zalilreiche neue An- regungen z. Backen bietet 172 Ihnen d. neue farb. illustr. 475 Oetleer- Rezeptbuch, Ausg. F. 0 8 Sie lesen darin auch Näheres über den vorzüglich. Backapparat, Kuchenwunderi, mit dem Si Klei Castocherflamme Backen, braten und kochen xòônnen. e für 15 Ffennig in allen einsorlügigen Geschäften erhältlich, wenn vergriffen, gegen Einsendung von Marten von Dr. August detker, Bielefeid. „ —— w Vom Leben gehelzi Roman von J. S chneider-Foersfl 1 Urheberrechtsschutz 1926 durch Verlag Oskar Nelstfer, Werdau 1(30. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) 6.„Er hat ja keinen Grund, für mich zu bitten,“ kam es entſchuldigend. Der Förſter zuckte die Achſeln, ſtieg die Treppe hinauf und klopfte an Gubens Tür. Der Freiherr war noch immer ſehr erregt, ſagte etwas von Subordination und Selbſt⸗ überhebung, von jungen Menſchen, die keinen Gehorſam gelernt hätten und bei denen immer alles nach ihrem Willen gehen müßte. Er ſprach ſich immer mehr in Aerger. „Wenn Sie dem Martens halt dies einemal durch die Finger ſehen wollten, Herr Baron!“ ſagte der Förſter, ohne irgendwie Furcht zu zeigen.„Er hat's wahrhaftig nicht bedacht! Ich kann mir's ja denken, wie's geweſen iſt. Er hatrzuerſt gar nicht den Willen dazu gehabt, und dann auf einmal, wie der Bock'rausgeſprungen iſt, hat er die Büchſe heruntergeriſſen und losgedrückt.— War nur ein Augen⸗ blick.— Der Herr Baron können das doch ſelbſt am beſten beurteilen, wie das iſt bei einem Jäger.“ 5 „Iſt ja alles ganz gut, mein lieber Volkart!“ ſagte Guben, „aber es handelt ſich um die Konſequenz. Wenn ich es ihm einmal nachſehe, dann meint er, es müſſe immer ſein. Heut' ſchießt er mir den Sechſer weg und morgen einen Gabler und übermorgen einen Spießer und ſo fort. Und er kann gewiß nicht ſagen, daß ich nicht gut und nachſichtig mit ihm geweſen bin in der ganzen Zeit her. Aber gerade deswegen macht es mir ſoviel Aerger. Er wußte, daß ich es verboten habe, alſo hatte er ſich danach zu richten.— Das iſt mein letztes Wort in der Sache. Gute Nacht! „Gute Nacht! 1 hartem Schritt die Galerie entlang, den Turm hinunter. Unter dem Perſonal hatte ſich das Geſchehene bereits her ⸗ um geſprochen. Alles nahm Partei für den Martens. ſchlecht,“ ſagte die Köchin,„wenn er ihn wegen ſo einer Kleinigkeit davonſagen wollte! Wenn er was geſtohlen hätte, wollte ich nichts ſagen! Aber ob jetzt er den Bock zum Schuß bringt, oder der Doktor, das, meine ich, ging 0 Herr Baron,“ ſagte Volkart und ging mit „Wär' nicht doch auf eins hinaus! Gewildert hat er ja nicht. Hätt' ſich halt der Doktor beſſer umgeſehen, dann hätte er ihn ge⸗ ſehen, dann hätt' er ihn gehabt. Ich werde ſchon reden mit dem Herrn. Wäre doch eine Schande, den armen Menſchen; vor die Tür zu ſetzen, hat ſich noch nie was zuſchulden; kommen laſſen, ſchafft, daß ihm das Waſſer vom Rücken, und vom Geſicht rinnt, und dann wegen ſo einer Bagatelle“ müßt er gehen.“ Die Anne ſagte gar nichts. Aber ſie weinte hellauf und preßte die Schürze vor die Augen. Der Turmwart brummte etwas von Tyrannei und der Stallmeiſter ſekundierte ihm. „Wird auch die Welt nicht aus ſein,“ ſagte die alte Dina, die Hausmagd.„Wenn er bei uns fort muß, ſchafft man ihm wo anders einen Platz! Gibt Arbeit genug jetzt. Wo das Heu auf den Wieſen liegt und das Getreide zum Schneiden und Einfahren wird. Ich gehe morgen ins Dorf und ſchau' um nach einem Unterſchlupf. Auf der Straße braucht er deswegen nicht ſitzen!“ „Da haſt du fetzt wenigſtens einmal etwas Geſcheites ge⸗ ſagt,“ lobte die Köchin.„Geh' jetzt, Anne und hol' ihn zum Abendeſſen, hat noch keinen Biſſen gehabt ſeit Mittag. Iſt auch ein Menſch, wenn er gleich nur ein Dienſtbot' iſt.“ Wenige Minuten darauf kam das Mädchen wieder: Er könnte nichts eſſen heute, und die Köchin ſollte nicht böſe ſein deshalb.„So erbarmt er mich,“ weinte ſie auf,„ſo armſelig ſitzt er hinten in der Stube auf ſeinem Bett und ſo ſauber hat er alles, und braucht ihm die ganze Woche niemand einen Handgriff zu tun. Alles macht er ſich ſelber, ſogar ſeine Hemden wäſcht er ſich unten am Bach und treibt ſie ſelber durch die Mangel. Damit mon ja keine Arbeit mit ihm hat.“ 5 Ein Klingelzeichen kam von oben. Das Zimmermädchen ſprang hinauf und beachte den Le⸗ fehl, der Martens ſolle ſervieren. a „Der Martens! Immer der Martens!“ ereiferte ſich die Köchin.„Können ſie dem Menſchen heut' nicht ſeine Ruh' laſſen! Sage es ihm meinetwegen! Wenn ich er wäre, ich tät's nicht! Meinethalben könnte ſervieren, wer wollte!“ Martens kam ein paar Minuten ſpäter in die Küche mit rotgerandeten Augen und zwei dunkel brennenden Flecken auf den Wangen. 1. 2 g Ohne ein Wort zu ſagen, nahm er das Tablett und ging nach dem Eßzimmer. 0 „Wie ein verprügelter Hund!“ ſagte der Torwart,„möcht einem das Herz weh tun, wenn man ihn bloß anſchaut!“ Guben nahm ihn feſt ins Auge, während Martens die Platte reichte und die Teller wechſelte. Es ſchien dem armen Menſchen doch arg nahe zu gehen. Das ſtimmte ihn milde. Vielleicht ließ er ihn doch bleiben. Aber ſagen brauchte man ihm das heute nicht gleich. Eine Strafe mußte ſein. Und Bernhard hatte auch gebeten für ihn— und ſchließlich—— es war ihm ſelber lieb, wenn er ihn behalten konnte. Er hatte ſich ſchon ſo an ihn gewöhnt! f „Wechſelt noch ein zweiter Bock irgendwo in der Näh im Revier?“ ſagte er unvermittelt. „Ja, Herr Baron,“ kam es beſcheiden. „Haſt du Luſt, Bernhard, morgen nochmal hinauszu⸗ gehen? Das Wetter ſcheint ſich zu ändern. Bei Regen zu pirſchen iſt wenig angenehm.“ „Vielleicht morgen früh, Onkel.“ ſtimmend. „Um fünf Uhr oder früher?“ „So um fünf Uhr, ja!“ „Dann wecken Sie den Herrn Doktor, Martens, und gehen mit ihm den Katzenſteig hinauf. Dort kommt er am erſten zu Schuß. Büchſe nehmen Sie keine mit! Haben Sie mich verſtanden?“ „Ja, Herr Baron!“ Es war noch Dämmerung, als Martens an Sand... er klopfte und meldete, daß es Zeit ſei.„ 0 ſagte Sanders zu · Er/ hatte ein kleines Frühſtück zubereltet und trug es für den/ Doktor ins Speiſezimmer. Kurz nach halb fünf Uhr brachen ſie auf. Martens ohne Büchſe, nur den Ruckſack über die Schulter gehängt. Tiefes Schweigen lag noch über dem Hochwald, die Wipfel lehnten ſich ſchlaftrunken gegeneinander. Leiſe wiegten ſich die Aeſte, ſchlaftrunken ſchwankte das Gezweig⸗ Der Teufelsklee ſtand tief zu Boden geneigt, ſo ſchwer drückten die Silbertropfen, die auf ihm glänzten. Glitzern⸗ der, schillernder Hauch lag auf dem breiten Blatt von Huf⸗ lattich und Haſelſtrauch. Eng drückte ſich Heidekraut und Ginſter an das grün⸗ſchwarze Wacholdergeſträuch. Ein Vogelpaar erwachte von gegenſeitigem Gekoſe, eine Droſſel ſchüttelte Moos und Laub ab, in dem ſie nächtens ſo treu behütet ſaß. i 5 8 Cortſezung folat) 1 7 Fr.. Moderne Sicheſpiele CCC ͤ vb Der einzige dieſer Art exiſtierende Film: Das Schweigen am Starnberger See Schickſalstage König Ludwig II. von Bayern in 6 Akten von ergreifender Wirkung. In allen Theatern im ganzen deutſchen Reich war mit dieſem geheimnisvollen Filmwerk ein Maſſen⸗ andrang zu verzeichnen. Nur 4 Tage! Freitag bis einſchließlich Montag. Werktags ab halb 9 Uhr, Sonntag ab 8 Uhr. i cap mar eee eee Nur 4 Tage! 0 N Ei Film der nur ſelten gezeigt wird. Der 2. Teil des Programms iſt ein Reinhold Schünzelfilm Der Juxbaron Ein Luſtſpiel von ſeltenem Humor in 6 Akten mit dem größten Lacherfolg. Die neueſte Ufa⸗Wochenſchau bringt Bilder aus aller Welt. Keine erhöhten Eintrittspreiſe. Lokale Nachrichten. Viernhelm, 8. September. Gemeinderatſitzung am Dienstag, den 13. Sept. 1927, abends 7½ Uhr im Sttzungsſaal des Rathauſes mit folgender Tagesordnung: 1. Beſetzung zweler Lehrer⸗ ſtellen in Viernheim.— 2. Die Erhebung einer allgemeinen Wertzuwachsſteuer.— 3. Hindenburgſpende.— 4. Pflaſter⸗ ung der Ortsdurchfahrten; hler Pflaſterung der Rathausſtraße von der Lorſcherſtraße bis Holzſtraße.— 5. Vergebung der vier Wohnungen im Gemeindehaus Tivoli— 6. Die Be. ſtenerung der Wohnungsbauten; die im Kalenderjahr 1927 begonnen worden ſind— 7. Büͤrgſchaftsgeſuche. * Ein Aufklärungsfilmwerk von beſonderer Bedeutung iſt der Film„Menſchwerdung“, der nur heute Donnerstag im Central⸗Theater vorgeführt wird. Dieſes populäre Werk wird durch einen Vortrag eines Mannheimer Arztes erläutert. Keiner darf dieſen Film ver⸗ ſäumen. Für Jugendliche geſperrt. * Vom ſüddentſchen Tabakmarkt. Durch den ſtüändigen Regen hat ſich in den Tabakpflanzen faſt überall auf den Plättern die Roſtkrankheit gezeigt. Vielfach iſt man bereits daher zur Ernte des Obergutes geſchritten, um weitere Verluste zu vermeiden. Die in den letzten Tagen eingetretene Veſſerurg im Wetter dürfte dem Spättabak ſehr zu ſtatten kommen, ſo daß wenigſtens bei dieſem die Aueſichten beſſer ſind als die ſeinerzeit ſo viel verſprechenden Frühpflanzen. In der Südpfalz hat man in der Sandblatternte gute Fort⸗ ſchritte gmacht. Hinſichtlich der Oualität iſt man zufrieden. Unter dem Einfluß der ſchlechteren Ernteausſichten hat ſich am Markt für 1926⸗er Rohtabake erhöhte Nachfrage ein⸗ geſtellt, wobel beſſeres Schneldegut beſonders begehrt wurde, ohne daß jedoch der Bedarf nur einigermaßen gedeckt werden konnte. Die Peislage iſt unter dieſen Umſtänden eher etwas feſter geworden, und die Forderungen bewegten ſich für 1 a Schneldegut bis über 130 Rm. pro Zentner. Auch in geringerem Schneidegut haben die Preiſe etwas angezogen und ſtellen ſich dieſe auf etwa 85—100 Rm. Alte Zigarren⸗ tabake waren zu etwa 8088 Rm. zu haben. Die Markl⸗ lage für mländiſche und überſeeiſche Rippen hat ſich dagegen nicht geändert. »Das Lied von der Glocke Bei der Auf⸗ führung von Schillers„Glocke“ ſind vom Arbeiter⸗Geſang⸗ verein„Harmonie“ neben bedeutenden auswärtigen Soliſten auch unſere heimiſchen Sänger, die Herren Guſtin Lam⸗ berth(Tenor) und Herr Joſef Kempf, vom Stadttheater Heidelberg(Baß), verpflichtet worden. Der Ruf der dieſen Künſtlern vorausgeht, bürgt für eine Aufführung der man in hieſigen Kunſtkreiſen weitgehendſtes Intereſſe ent⸗ gegenbringt. Auf die demnächſt ſtattfindende Karten⸗ Ausgabe wird die Einwohnerſchaft jetzt ſchon darauf auf⸗ merkſam gemacht und zum Beſuch der Konzerte höflichſt eingeladen. * Herbſtſchauturnen des Turnerbundes. Wie alljährlich, ſo hält auch in dieſem Jahre wieder der hieſige Turnerbund ein Herbſtſchauturnen größeren Umfangs ab. Dasſelbe findet am Sonntag, den 9. Oktober nachmittags 3 Uhr im großen Freiſchütz⸗Saal ohne Wirtſchaftsbetrieb ſtatt. Die Vorbereitungen hierzu ſind im vollem Gange. Die hohe Leiſtungsfähigkeit des Turnerbundes bürgt für erſtklaſſige Darbietungen, die auch dem diesj. Schauturnen beſondere Bedeutung beimeſſen werden. Es lei deshalb letzt ſchon auf dieſe Veranſtaltung aufmerkſam gemacht. „ Cirens Hagenbeck. Heute Vormittag traf mit Sonderzug der große Deutſche Rieſen⸗Circus Hagenbeck hier ein. Schon lange vorher hatte ſich eine beträchtliche Menge am Bahnhof angeſammelt, um der Ankunft dieſes großen Weltunternehmens entgegen zu ſehen. In der Tat bedeutet es für unſeren Ort ein Ereignis, wenn ein Circus, wie der weltbekannte Hagenbeck bei uns ſeinen Einzug hält. Kein Wunder daher auch, als bei l des Zuges ein allgemeines Ah ertönte. Raſch wurden die Wagen des Rieſentransportes zum Entladen an die Rampe bereit geſtellt, und ſchon rollt Wagen auf Wagen zum Platz hin. Auf dieſem herrſcht bereits ein emſiges wühlen und ſchaffen. Ueberall ſieht man die ſtraffe Organiſation dieſes muſter⸗ gültigen Unternehmens. Hier werden Wagen angefahren, dort beginnt man ſchon mit dem Zeltaufbau und ehe, daß man es ſich verſieht beginnt die große Zeltſtadt zu wachſen. Wagen aller Gattungen werden aufgefahren immer de ⸗ Jaht von der Schar Neugleriger, welche in ſtattlicher ahl ſchon auf dem Aufbauplatz vor Ankunft des Circus anweſend waren. In einem Wagen vermutet man dle Tiger, in jenem Wagen Bären und Löwen und ſo geht ein ſtetes Raten und Raunen durch die Menge. Endlich iſt der Geſamtaufbau bewältigt und vor unſeren Augen erheht ſich eine Wagen⸗ und Zeltſtadt, welche in nur wenigen Stunden aufgebaut wurde. Ein Purcus gebäude, wie es nicht oft in unſerem Ort geſtanden hat.. Indeſſen ſind auch die übrigen Zeltanlagen ſo Stall⸗ und Mannſchaftszelte aufgerichtet. In großer Karawane beziehen alsdann die Exotentiere, Elefanten, Lamas, Guana⸗ cos, Waſſerbüffel, Zebras und viele andere Tiere ihre her⸗ gerichteten Quartiere, und ſind auch dieſe immer der Gegenſtand des aufrichtigen Bewunderns des zahlreichen anweſenden Publikums. Sind doch gewiß viele unter ihnen, die eine ſolch großartige Exotenſchau noch nicht ge⸗ ſehen haben. Im Cireus indeſſen werden die letzten Vor⸗ bereitungen zur heutigen Abend⸗Eröffnungs⸗ vorſtellung getroffen und Kraft der zielbewußten Leitung dieſes Rieſenunternehmens kann punkt 8½ Uhr die Haupt⸗Eröffnungsvorſtellung ſtattfinden. Ueber die einzelnen Darbietungen der Groß⸗Raubtierſchau und Circus Hagenbeck kommen wir in unſerer nächſten Nummer noch zurück. * Das Schweigen am Starnberger See. Am 13. Juni 1886 drang in alle Gauen unſeres Vaterlandes die entſetzliche Kunde vom Tode Ludwig 2. Man konnte es nicht glauben, nicht faſſen, es iſt unmöglich, allerlei Gerüchte wurden im Lande verbereitet.— Das bayerlſche Volk war untröſtlich über dieſen Verluſt. Noch nie hat eln Regent die Herzen ſeiner Untertanen ſo ſehr an ſich geriſſen— kein Wunder! — denn er ſpendete jährlich unermeßliche Summen für Arme ohne daß jemand davon erfuhr. Ueber den vielen Bauten und Hochſchulen, die dieſer Regent errichten ließ, ſtehen irium⸗ phlerend die gigantiſchen Königſchlöſſer: Linderhof, Hernchim⸗ ſee und Neuſchwanſtein— weit weg vom Lärm der Groß⸗ ſtadt— ganz in der Einſamkeit der Berge— jährlich von 1000 Menſchen beſucht— ſtrotzend von phantaſtiſchem Pruuk, der die ſagenumwobene Wartburg weit übertrifft, alles nach ſeinen Angaben und Geſchmack errichtet. Aus ſeinem reich⸗ dewegten Leben und einzig daſtehenden Vaten, die den Herzen der Bayern nie erſterben, ſondern immer und immer fortleben laſſen wird, iſt ein Film hergeſtellt, betitelt:„Das Schwelgen am Starnberger See“, Schickſalstage Ludwig 2., der das ganze Leben von dieſem Regenten zeigt— wie er ſich wegen ver⸗ ſchmähter Llebe allmählich zurückzog— ein Einſiedler wurde und die Königsſchlöſſer mit Ihren Prunk baute, während ſeine Truppen in Frankreich kämpften— bis er plötzlich als gelſtes⸗ krank befunden, nach Schloß Berg am Starnberger See ver⸗ bracht wurde und ſein Märchenland für immer verläßt. „Warum haltet Ihr mich für wahnſinnig?“ rief er aus und wollte flüchten, als ihn der Irtenarzt Dr. Gudden im Starn⸗ berger See einholte und beide in dieſem Kampfe den Tod ſanden.— In allen deutſchen Theatern übte dieſer einzig exiſtlerende Füm eine koloſſale Anziehungskraft aus, ſo daß überall ein Maſſenandrang zu verzeichnen war. Der Film läuft ab Freltag bis Montag im bieſigen Central ⸗ Theater und wird auch hier ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen.— Als 2. Fllmwerk zeigt man einen Großfilm der Panufamet ein Reinhold Schünzelfilm„Der Juxbaron“ in 6 Alten mit dem größten Lacherfolg ſowie die neueſte Ufa Woche. Siehe Inſerate und Plakate. Bekanntmachung. Betr: Unterhaltung der Schulen. Die notwendigen Schreiner⸗ und Tüncherarbeiten ſollen im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. An⸗ gebotsformulare ſind gegen Erſtattung der Selbſtkoſten auf dem Baubüro erhältlich. Die Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis Montag, den 12. ds. Mts. vormittags 10 Uhr auf dem Baubüro einzureichen. Die Eröffnung der Angebote findet im Bei⸗ ſein etwa erſchienener Bieter ſtatt. Zuſchlagsfriſt 14 Tage. Betr: Verſteigerung von Schllf. Am Samstag, den 10. ds. Monats, vormittags 11 Uhr werden im Sttzungsſaal des Rathauſes verſchiedene Loſe Streu von der Landgrabenreinigung herrührend, ver⸗ ſteigert. Viernheim, den 8. September 1927. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Großer f över al Uu verkaufe ich ab heute sämtliche Sohu Waren ſſadicattadeetgg inte gttthd std tg snta tg sfedttgdagg g nitbrgtagg ngen eedtgeabthtatgtdsaudtatstantudtugagugtataeatgidtaatantataatattat für Damen, Herren und Minder zu bedeutend herabgesetzten Preisen in meiner frühe- ren Wohnung, Mannheimerstraße 13(altes Pfarrhaus) Schuhhaus Pfenning.