ſen dan Moderne Lichtspiele Telefon 27 Telefon 27 Ens Sonder- Aullunrung Heute Donnerstag ½9 Uhr mit dem Film Manschweruung Von den erhabenen Vorgängen der Zeugung Hppiene der kne Geschlechtl. darf nicht Geheimnis sein. Was feder vor der Fne Jon der Ene issen mug Ein populär- sexual- wissenschaftliches Filmwerk, welches durch den persönl. Vortrag eines Mannheimer Arztes er- läutert wird. Der Film wurde aufgenommen mit den Herren: Prof. Dr. Rubecka(Geburtshilf- Klinik) ra Prof. Dr. Wagner(Univers.-Frauenklinik) rag Prof. Dr. Pekam(Univers.-Frauenklinik) Wien Prof. Dr. Spitzy(Orthopädisches Spital) Wien Prof. Dr. Frenkl(Pathol. Anatom) Wien Prof. Dr. Moll(Reichsanst. f. Mutterschutz) Wien Prof. Dr. Tandler(Eheberatungsstelle) Wien Jugendlichen ist der Zutritt zu diesen Vorstellungen 8 strengstens untersagt.. Aaeaaadaaudad K. K. U. Uhr Kegeln in der Vorſtadt. f Der Vorſtand. gverein„Sängerbund“ 7 Samstag abend ½9 Uhr Fino stunde. Der Vorſtand Leues Delpaleg-Jauerhrau Pfund 15 Pfg. 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September Sabbat⸗Anfaug „ Morgen „ Nachmittag „ Abend Wochentag⸗Abend „ Morgen 80⁰ 4⁰⁰ 7⁴⁰ 7³⁰ 6³⁰ werden an das pünktliche und vollzähl. Erſcheinen zur Turn⸗ 13. Elul ſtunde erinnert. adf.⸗Verein„Eintracht“. 11 Freitag, den 9. 9. 27, abends halb N 5 gan im Vereinslokal„Zum grünen 0 Mitglieder-Versamminng. Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Alle Mitglieder werden gebeten, zu erſcheinen. Der Vorſtand. 1 ligen preisen . ̃ ² kaufen Sie: Bellbarchent 130 und 160 m breit 0 1 1 A0 15 AA 130 und 160 om brelt bei U 1 Mil: 1 f Küchen Sopodecken 1 Handtücher Lchlüeher Jerufenten Robert Steiert Weinheimerstr. 62. Gtößte Auswahl in chlaleimmer Weitgehendste Zahlungserleichterung bel billigsten Kassapreisen ohne Zuschläge. uMerpffbing Aeg U. Sonntag, 11. Sept.— Waldſportplatz Radfahrer ⸗Bund Freitag, den 9. Sept., lende 8 A9 1 Ang nieder- 8 08 Persammlung um A 92 nen. Nen 2. Verbands ſpiel 1. Nſchft.— 1. Mſchft. B. f. R. 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Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreife: bei 1 502 99 2 0 5— Annahmeſchluß für mittags 8 Uhr, größere Artike Seſchäftsselle 55 von sämtlichen Annoncen⸗ Expeditionen Deutſchlands und des Aus lands. Anlsblatt det Heſſiſchen Bürgerneißerel und des Polizeients Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Au 1 an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann * Siernhetmer Bürger- Ztg.— Biernh. Bebber Oise einſpaltige Petitzeile koſtet 75 Pfg., die Reklamezeile 60 fg, Inſerate und Notizen dos einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeren jedoch eine ZSewähr nicht übernommen In ser leren* at Erfolg ⸗ Nr. 209 Freitag, den 9. September 1927 44. Jahrgang —— 5 2 22 1 Neues in Kürze. ze: Der deutſch⸗franzöſiſche Handelsvertrag iſt allgemein in Kraft getreten. Auf Grund des neuen Abkommens ſollen bereits zahlreiche Abſchlüſſe zwiſchen der deutſchen und franzöſiſchen Wirtſchaft getätigt worden ſein. 1: Wie aus Genf berichtet wird, werden die Neu⸗ wahlen der nichtſtändigen Ratsmitgliever am 15. September ſtattſinden. Am gleichen Tage wird das belgiſche Geſuch um Wiederwählbarkeitserklärung erledi; werden. ö ö 1: Wie aus San Sebaſtian gemeldet wird, iſt die frühere Kaiſerin Zita von Oeſterreich erkrankt. Der König und die Königin haben ihr einen Beſuch abgeſtattet. :: Das Flugzeug„Old Glory“ iſt trotz eifrigen Suchens nicht gefunden worden. Man nimmt an, daß es ins Meer geſunken iſt, und daß die Flieger ertrunſen ſind. —2 „* Fallſtricke in Genf. . Nun hat es in Genf doch doch ſo etwas wie eine Sensation ben denn der Vorſtoß, den der hollän⸗ diſche Außenminiſter in der Abrüſtungsfrage un. ternommen hat, iſt tatsächlich ein Ereignis, mit dem ſich die geſamte Weltpreſſe und die Diplo ma- ten aller Länder auseinanderſetzen müfſen. Von holländiſcher Seite iſt zwar ſehr nachdrücklich aunterſtti⸗ chen worden, daß man nicht an eine Wiederbelebung des bekannten Genfer Protokolls denke, aber es waren doch die For m eln dieſes Protokolls: Schiedsge rich t. Sicherheit, Abrüſtung, die die Leitworte der Rede des holländiſchen Außenminiſters bildeten und aas. drücklich wird ja auch in der von Holland vorgeſchlagenen Reſolution ein erneutes Studium der Grund⸗ ſätze gefordert, die die Baſis des Genfer Protokolls bilden. In unſerer ſchnellebigen Zeit, die nur allzu leicht ver⸗ gißt, ſcheint es unter ſolchen Umſtänden notwendig und erforderlich, wenigſtens in aller Kürze noch einmal auf die Grundzüge des ſogenannten Genfer Pro⸗ tokolls hinzuweiſen, jener viel zitierten Schöpfung der fünften Völkerbundsverſammlung vom Jahre 1924, die man bereits begraben wähnte, von der aber ſchon vor zwei Jahren der holländiſche Drlegierte Loud on ſagte: „Das Protokoll iſt nicht tot, es iſt nicht are e es ſchlummert.“ Dies Protokoll verdankt bekanntlich ſeine Entſtehung der Tatſache, duß die unter franzöſiſcher Führung ſtehenden Staaten die Frage der. Abritung fo lange für unlösbar erachteten, wie nicht die Sicherheit für dieſe Staaten garantiert ſei. Da es ſich aber bei den unter franzöſiſcher Führung ſtehenden Staaten ohne Ausnahme um Siegerſtaaten, oder um Staaten handelt, die ihre Entſtehung dem Weltkriege verdanken, ſo bedeutet für dieſe Stag⸗ ten der Begriff Sicherheit eine Garantie für all das, 195 chien durch die Friedensverträge in den Schoß gefallen iſt. Man hat denn auch durchaus mit Recht den Inhalt des Genfer Protokolls kurz dahin zu⸗ ſammengefaßt, daß ſein Zweck ſei, die Friedens diktate pon 1919 und 1920 zu verewigen und den Artikel 19 der Völkerbundsſatzung aus zuſchalton, der die Völkerbundsverſammlung ermächtigt, von. Zeit zu Zeit die Mitglieder aufzufordern, unan wet dar gewordene Verträge ſowie internationale Verhält; niſſe, deren Aufrechterhaltung den Weltfrie⸗ den gefährden könnte, einer Nachprüfung zu 1 terziehen. Die Dinge liegen alſo keineswegs 0, l dies Genſer Protokoll ekwa die A bſicht verfo lat, jeden Krieg unmöglich zu machen, ſondern es handelt ſich auch hier wie in ſo vielen anderen Fällen für die Sieger um die Sicherung ihres Sieges und um es noch etwas deutlicher zu ſagen, ihres Raub 0 5. Nun ſoll ohne weiteres zugeſtanden werden, daß, 10 holländiſche Vorſchlag, der ja nicht auf eine Wieder erte bung des geſamten Protokolls hinausläuft, von ſolchen Gedankengängen weit entfernt ſein mag und daß es den Holländern, die ſich ja in einer keineswegs benei⸗ denswerten politiſchen Lage befinden, bh e die Aufrechterhaltung des Friedens und die A b rü ſt 15 zu tun iſt. Die engliſche Delegation hat e neigung und Ablehnung dem holländiſchen MBorſchlac gegenüber bereits offen bekundet und damit iſt eig. ſich auch ſchon das Schickſal des holländiſchen Vor⸗ ſchlages beſiegelt, da dieſer Vorſchlag in ſeiner 9 Auswirkung eine Aenderung des Völkerbundsſtatate bedeuten würde, wozu eine Einſtimmigkeit erzielt werden muß, die ſchon allein infolge des engliſchen Wider⸗ ſpruchs nicht zu erreichen iſt. Gerade durch das Schei⸗ tern des holländiſchen Vorſchlages kommen nun die, Pos len in eine verhältnismäßig recht günſtige 111 ge und es iſt ſelbſtverſtändlich, daß nunmehr die po 1 50 ſche Formel, die jeden Krieg als außerhalh des Ge⸗ ſetzes Niehend betrachtet wiſſen will, in den Vorder⸗ grund treten wird. e eee ö So wenig man nun irgend eine Anregung Wai dem Grunde lehne kann, weil ſie von polniſcher Seite kommt, ſo genau muß doch der polniſche Votſchlag 15 . letzten Wirkungen hin geprüft werden. Es ö 10 legt nämlich die Gefahr außerordentlich nahe, daß Polen auf 1 Ummegs das zu errei ſuchen wiro, was ihm bisher nicht gelang, namlich eins Garantie für ſeine Grenzen. Es iſt von größ⸗ ter Wichtigkeit, daß die engliſche Delegation be⸗ reits mitgeteilt hat, daß ſie der vorliegenden polniſchen Formel nicht zuzuſtimmen vermöge und daß Cham; berlain erklärt hat, daß durch die Völkerbundsſatzung ſedem Mitgliedsſtaat bereits ſeine Sicherheit ga⸗ rantiert ſei, daß darüber hinaus lokale Verträge dieſt Sicherheit noch weiter verſtärkten, ſodaß die Unter Teich; rung eines jeden neuen Dokumentes über die Sicher, geit überflüſſic ſei. Das iſt ein Standpunkt, den man auch auf deut ſcher Seite teilen kann, wie denn überhaupt die deat— ſche Politik in der Frage Abrüſtung und Sicherheit klar vorgezeichnet iſt. So gewiß Deutſchland jeden Verſuch, den Weltfrieden zu ſichern und die Abrü⸗ ſtung zu fördern unterſtützen wird und unterſtützen muß, ſo ſehr muß doch die deutſche Delegation auf der Hut ſein, daß in Genf nicht neue Formeln aus⸗ geknobelt werden, die ſchließlich nur den immer wieder auf Seiten der Siegerſtaaten beobachteten Zweck haben, Deutſchlands Bewegungsfreiheit einzu⸗ engen und Deutſchland die Möglichkeit zu nehmen, auf friedlichem Wege eine Reviſion der unmög⸗ lichen Grenzen im Oſten anzuſtreben. — ** Zur Ernte⸗Finanzierung. Der Umfang der Ernteſchäden.— Noch keine Sonderaktion. ‚ bin, Berlin, 9. September. Durch die ſaſt um das Doppelte verlängerte Erntezeit, an die ſich unmittelbar die Herbſtbe⸗ ſtellungen und die Hackfruchternte anſchließen, wodurch dem größten Teil der Land orte das Dre— ſchen unmöglich gemacht wird, iſt allgemein ein Geldmangel eingetreten, der einmal die Frage der Ernte finanzierung und Lombardierung erneut in den Vordergrund ſtellt und auf der anderen Seite die Forderungen nach Sonderkrediten verurſacht hat. Die Mittel der großen Inſtitute, die der Dentſchen Rentenbank-Kreditanſtalt und der Preußenkaſſe, ſind aufs äußerſte angeſpannt. Selbſt im Falle der aus— gebliebenen normalen Ernte würde die Rückzahlung der 293 Mill. Rm. Abwicklungskredite Komplikationen ge— macht haben.. Man wird ſich daher Mitte Oktober Har werden müſ— ſen, auf welche Weiſe der evtl. fehlende Betrag zu leiſten iſt. Ueberhaupt iſt vor Anfang und Mitte Oktober mit einem Beſchluß ſowohl ſeitens der zuſtändigen Stellen der Länderregierungen wie des Reiches bezüglich Sonderbeihilſen nicht zu rechnen. Das Reichs⸗ miniſterium für Ernährung und Landwirtſchaft ſteht noch immer auf dem Standpunkt, daß Sonderbeihilfen vorzugsweiſe Sache der Länder ſei, zumal dieſe über den längſt eingeſpielten Apparat verfügen. Man wird jedoch ſeitens des Reiches kun, was in Kräften ſte ſpeziell auch hinſichtlich der Wechſelprolongatio⸗ nen in der von der Landwirtſchaft geforderten Weiſe einwirken. So iſt auch damit zu rechnen, daß die Per⸗ ſonalkredite der Rentenbank⸗Kreditanſtalt bis Früh⸗ jahr 1928 verlängert werden. In welchem Umfang Sonderkredite für die Notſtandsgebiete flüſſig gemacht werden, iſt noch ganz ungewiß. In unter⸗ richteten Kreiſen hält man eine Sonderzuweiſung an die Raiffeiſenverbände und den Reichslandbund zwecks defi— nitiver Sanierung für nicht ganz ausgeſchloſſen. 5 Frankreich und England in Genf. chen ver ⸗ Beginn der Völkerbundsdämmerung? S Genf, 8. September. Hatte man der diesmaligen Tagung des Völker⸗ bundes vorausgeſagt, daß ſie ſich in ziemlich ruhigen Bahnen bewegen werde, ſo hat die Entwicklung der po⸗ litiſchen Lage, wie ſie durch den polniſchen Pakt⸗ vorſchlag und in der Folge durch den Vorſtoß der holländiſchen Delegation geſchaffen wurde, einen geradezu ſtürmiſchen Verlauf genommen, ſodaß es nicht leicht iſt, die einzelnen immer wieder nebeneinanderlau⸗ fenden Entwicklungsahſchnitte richtig auseinanderzuhalten Id gegenſeitig abzuſtimmen. Und doch wird eigentlich von der Palaſtrevolution ver kleinen Staa⸗ ten, wie die franzöſiſche Preſſe die berechtigte Kritik der Holländer uſw. an der Friedensarbeit des Völker⸗ bundes benannt hat, allein für ſich betrachtet nur einen Schlag ins Waſſer darſtellen, indem das Urteil über den holländiſchen Antrag nach Wiederaufgreifen des Genfer Protokolls eigentlich ſchon beſprochen iſt: Mit der Weigerung Englands, der damit verbundenen Satzungsänderung des Völkerbundes zuzuſt im men, kann die erforderliche Einſtimmigkeit im Rat nicht erzielt werden und damit fällt der Antrag eigent⸗ lich in ſich zuſammen. Allein wenn England vor der Rede des holländiſchen Außenminiſters Beelearts auch nicht geneigt war, den polniſch⸗franzöſiſchen Nichtangriffs⸗ pakt in Erwägung au ziehen, ſo hat die jekiage Haltung ſteht teh, ö der kleinen Staaten doch bewirkt, daß Chamberlain von ſeiner urſprünglichen Haltung abgewichen iſt und ſich für eine weitere Behandlung der polni⸗ ſchen Empfehlung ausgeſprochen hat und zwar of— fenbar aus der Abſicht heraus, dadurch Schlim⸗ meres zu verhindern. In der Folge ſind dann auch die Locarnomächte zuſammengetreten, um über die pol⸗ niſche Reſolution zu beraten und hier bemühte ſich vor allem Chamberlain darum, ſo viel von ihr ab⸗ zuhandeln, daß nicht mehr davon übrig blieb, als eine harmloſe Form, die es den Polen aber noch ermöglichte, das Geſicht zu wahren. Gegen dieſes Kompromiß, das in folgende zwei Artikel gefaßt worden war: 0 Jeder Krieg zur Löſung internationaler Konflikte iſt und bleibt verboten, 2. Alle interalliierten Konflikte müſſen mit friedli⸗ chen Mitteln beigelegt werden, hat jedoch in letzter Stunde die polniſche Delegation und zwar ſehr zur Ueberraſchung Chamberlains und Briands, Bedenken bekommen, ſodaß ſie erklärte, daß die A b— änderungen, die an dem urſprünglichen Vorſchlag vorgenommen wurden, ſo weitgehender Natur ſeien, daß die Delegation dem gegenwärtigen Entwurf ihre Zuſtimmung erſt nach Einholung neuer Inſtruktionen aus Warſchau geben könne. Wei⸗ terhin beantragte der polniſche Delegierte Sokal ſeine Abſetzung von der Rednerliſte der heutigen Vollverſammlung, wodurch eine abermalige Komplizie— rung der Dinge eingetreten war. Zu all dieſem kam dann noch ein übriges, indem jetzt auch die holländiſche Delegation auf der Behandlung ihres Initigtivantrages beſteht, indem Beelearts erklärte, daß er es gegebenenfalls auch auf eine Ahſtimmung in der Vollperſammlung ankommen laſſen werde, die bei der augenblicklichen Stim⸗ mung der kleinen Staaten ſicherlich zu ſeinen Gun⸗ ſten ausfallen dürfte. alles in allem bedeutet ja das Beſinnen der kleinen Staaten auf ſich ſelbſt und auf ihre nationale Würde weniger eine Kundgebung für das Genfer Protokoll, ſondern vielmehr eine mäch⸗ tige Demonſtration gegen die Diltatur, wel⸗ che Frankreich und England ſich gegenüber der gro⸗ ßen Maſſe der Pö'lkerbundsmitglieder angemaßt haben und dieſe Oppoſition vor allem iſt es jetzt auch, welche ſowohl der franzöſiſchen, als auch der engliſchen Delega⸗ tion vor Augen geführt haben, daß ihre bisher be⸗ triebene Politik aufhören muß, wenn ſie nicht zur Zerſchlagung des Völkerbundes ſelbſt und damit auch zur Vernichtung des bedeutendſten alliierten Machtinſtrumentes führen ſoll. Ueber dieſe tatſächlich drohende Gefahr geben dann die letzten Reden der Vertreter der kleinen Staaten Aufſchluß, die in der heutigen Vollverſammlung gehalten wurden und über die nachſtehend berichtet werden ſoll. Denn Die Debatte über die Reichsfarben. Der preußiſche Miniſterpräſident gegen Reichsminiſter Dr. Koch. b Berlin, 8. September. De n zu erwarten war, nimmt der neueſte Streit um die Flaggenfrage, welcher durch den bekannten Beſchluß des Berliner Magiſtrats gegen die Berliner Hotels in den Mittelpunkt des innerpolitiſchen Intereſſens gerückt worden war, auch nach den zwiſchen den ſtrei⸗ tenden Parteien eingeleiteten Schlichtungsbeſtrebungen ſei⸗ nen Lauf. Vorausgegangen war am Sonntag eine Rede des Reichsverkehrsminiſters Dr. Koch, in welcher dieſer den preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun wegen deſſen Rede auf dem Reichsbannertag in Rüdesheim angegriſſen hatte, während dieſer jetzt in Altona auf die Stettiner Ausführungen Dr. Kochs erwiderte. Mit der damit er⸗ folgten Rede und Gegenrede iſt nun feſtzuſtellen, daß das Rededuell eine Art offiziellen Charakter erhalten hat, der um ſo bedauerlicher iſt, als es ſich um Perſön⸗ lichkeiten des Reichskabinetts bezw. der preußiſchen Staats. regierung handelt, ſo daß alſo mit Beſtimmtheit ange⸗ nommen werden kann, daß auch eine weitere unerquick⸗ liche Fortſetzung der Debatte ſowohl im Reichstag, als auch im preußiſchen Landtag folgen wird, die ſicherlick nicht zur Beruhigung der Gemüter beitragen kann. Denn wenn ſchon durch die Rede des Reichsminiſters Koch eine geſpannte Atmoſphäre entſtanden war, ſo wurde dieſe jetzt in keiner Weiſe durch die Altonger Entgegnung des Mi. niſterpräſidenten Braun gemildert, der ſeinen Standpunkt und den ſeiner 8 darlegte und überdies noch eine gewiſſe perſönliche Note in die Debatte einfügte Es it daher zu erwarten, daß auch in der Folgezeit das unerquickliche Schauſpiel des Flaggenzwiſtes nicht ab⸗ ebbt. ſondern eher noch Heftigkeit gewinnen wird Erfolgloſe Guche nach„Old Glory“. Keine Hoffnung mehr vorhanden. O Newyork, 8. September. f Die letzten eingetroffenen Berichte beſagen, daß die Suche einer Reihe von Ozeandampfern nach der„Old Glory“ bisher ergebnislos geblieben iſt. Das, Flugzeug„Sir John Carling“, das bei ſeinem geſtern Mittag von Harbour Grace nach London erfolgten Ab⸗ flug noch keine Kenntnis von dem Schicksal der„Old Glory“ hatte, wurde ſpäter jedoch davon unterrichtet und 9 0 nach dem vermißten Flugzeug Ausſchad zu alten. Weiterhin berichten die Dampfer„Carmania“ und „Transſylvania“ in Funkſprüchen, daß auch ihre Suche nach dem Ozeanflugzeug„Old Glory“ ergebnislos verlaufen iſt. Wegen des hohen Wellenganges mußte die Suche mit dem Anbruch der Nacht aufgegeben werden. Auch die übrigen drei Schiffe, die ſich an den Nachfor⸗ ſchungen beteiligt haben, ſcheinen ihre Bemühungen aufgegeben zu haben, ſodaß kaum noch Hoffnang beſteht, den„Old Glory“ und ſeine Beſatzung zu retten. . Ueher die Natur des Unglücks iſt nicht das Ge⸗ ringſte bekannt. Nach Meldung eines der Schiffe, die die SOS. Rufe des Flugzeuges aaffingen, lag zwiſchen dem Hilferuf und der Mitteilung über die Poſition des Flugzeuges eine Pauſe von 6 Minaten, woraus man eine fetzte Hoffnung ſetzt, daß das Flugzeug nicht ſofort abſtürzte. Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Aufklärung eines Mordes mach 50 Jahren.) Vor fünfzig Jahren wurde in Frankenhauſen von zwei jungen Leuten an dem Landwirts⸗ ſohn Worbs aus Eiferſucht ein Mord verübt. Die Täter wurden erſt jetzt durch Zufall ermittelt, indem die beiden in Frage kommenden Perſonen, jetzt Greiſe, über 70 Jahre alt, ſich im Rauſch neulich gegenſeitig der Tat bezichtigten. Man zeigte die beiden alten Männer an, doch die Staats- unwaltſchaft leitete kein Verfahren gegen ſie ein, da das Verbrechen des Mordes bekanntlich nach dreißig Jahren verjährt. Die betreffenden Akten über die Mordſache ſind längſt nicht mehr vorhanden. Eſſen.(Auf der Spur eines Maſſenmör⸗ ders?) Bewohner des Hauſes Weißbachſtraße 14 fan⸗ den im Keller in einem mit einem eiſernen Schloſſe ver⸗ ſchloſſenen Senkſchacht einen Sack, in dem ſich Teile einer weiblichen Leiche befanden. Die polizeilichen Ermittlun⸗ gen ſtellten als wahrſcheinlichen Mörder einen Arbeiter Franz Bageſat aus Eſſen feſt, in deſſen Wohnung man einen über und über mit Blut beſudelten Holzkoffer und mehrere Koffer mit Mädchenkleidern, Schuhe, Hüten und Mänteln vorfand. Nach den in der Wohnung des Bageſat vorgefundenen Papieren handelt es ſich bei der Ermordeten um die 24 Jahre alte Hausgehilfin Maria Koch aus Eſſen. Der Täter iſt flüchtig. Eſſen.(Raubüberfall.) Zwei noch unbekannte maskierte Männer drangen in die Wohnung des Chefarztes des Knappſchafts⸗Krankenhauſes in Steele ein und for⸗ derten unter Vorhaltung von Revolvern von dem Chef⸗ arzt die Herausgabe der Knappſchaftsgelder. Als der Chefarzt erklärte, keine Knappſchaftsgelder zu beſitzen, durchwühlten die Räuber die Wohnung, wobei ihnen tauſend Mark, eine goldene Uhr und Schmuckſachen in die Hände fielen. Die Ermittelungen wurden ſofort auf— genommen. Hamburg.(Ein Eisbär in der Elbe.— Aus⸗ gebrochen und erſchoſſen.) Im Hamburger Hafen entſprang in der Nacht ein für den Leipziger Zoo be⸗ ſtimmter Eisbär ſeinem Käfig auf dem Dampfer„Leo“. Das Tier ſchwamm davon und konnte erſt nach langem vergeblichen Suchen etwa 15 Kilometer von Hamburg entfernt von der Hafenpolizei geſtellt werden. In dem Augenblick, als Meiſter Petz ſich anſchickte, das Waſſer zu verlaſſen, wurde er erſchoſſen. Vom Leben gehefzi Roman von J. S chneider-Foersfl 4 Urheberrechtsschufz 1926 durch Verlag Oskar Meister. Werdau E(31. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Die Wipfel der Tannen glühten glutfarben auf, blaßten ab zu reinem Gold, und blinkten dann auf wie eitel Silber. Ströme von Glanz und Licht rannen herab und ſchlangen zitternde Fäden von Stamm zu Stamm, von Aſt zu Aſt, von Zweig zu Zweig. 5 Ein Singen, ein Jauchzen, ein Jubilieren hob an, als hätte ein Dirigent den Taktſtock gehoben zu einer tauſend⸗ ſtimmigen Hymne, dem Schöpfer zum Lob, zur Ehre, zum Dank! Die beiden Männer hatten den Hut abgenommen. Martens Geſicht war feierlich ernſt. »Jetzt ſage ich ihm, wer an ſeiner Seite geht— jetzt ſoll er wiſſen, wer der Aermſte iſt, den das Leben hetzt, der mirgends eine Heimat finden kann. li Im Gebüſch krachte es. Ein Bock?— Blitzſchnell hob Sanders die Büchſe. „Herr Doktor!“— Martens ſprang vor, geradewegs in die Schußlinie— und brach im nächſten Augenblick zuſammen. Unter den Bäumen aber ſtampfte ein altes Weib dahin mit einem mächtigen Henkelkorb, der bis oben auf mit Schwämmen gefüllt war.— Der Doktor hatte es mit einem ild verwechſelt und Martens im letzten Augenblick noch ie Gefahr erkannt. fene kniete bereits neben ihm am Boden. „Martens, um Gottes willen, wo habe ich Sie denn ge⸗ ee Hier am Halſe?“ Er riß ihm die Joppe auf. Nicht—“ ſagte der junge Menſch, als er ihm auch das e wollte.„Ich— Herr Doktor— es iſt Nicht nötigl“ ſchrie Sanders heraus.„Ich ſoll Sie wohl werbluten laſſen?“ 19 g Die weiße Bruſt färbie ſich dunkelrot. Geſchwindigkeit angenommen hatte. Als der Zug zum kenſcheinen verurteilt.) Die Ehefrau A. R. von Waldſee fälſchte einen Krankenſchein und 2 Kranten⸗ geldbezugsſcheine und ließ ſich auf dieſe Fälſchungen 95,04 und 30,65 M. auszahlen. Wegen des gleichen Verbrechens erhielt ſie erſt kürzlich 2 Monate Gefängnis mit Bewährungsſriſt. Obwohl dieſe Bewährungsfriſt noch nicht abgelaufen iſt, erhielt ſie auch für die jetzige Strafe von 1 Monat Gefängnis nochmals Bewährungsfriſt bis 1. Januar 82. Auf einer pfälziſchen Grenzſtation wurden zwei Leute feſtgenommen, die in Mainz ſich zur Fremdenlegion an⸗ werben ließen und auf dem Weg zum Sammellager waren. Außerdem wurde hier ein Mann aus Trier ange⸗ halten, der ſeine Familie verlaſſen hatte und ebenfalls zur Fremdenlegion gehen wollte. Er hatte dabei allerdings das Pech, ſich auf der deutſchen Gendarmerieſtation an⸗ werben laſſen zu wollen. In dem Fabriklokal der Fa. Gebr. Preißer, Schuhfabrik, wurde eingebrochen. Den Dieben fielen Schuhwaren im Werte von mehreren hundert Mark in die Hände. V don Tätarn fohlt e 5 M die Hände. Von aufeinander. Farbige Lichter tanzten vor ſeinen Augen. Wir müſſen ſo raſch als möglich heim! Hier kann ich Ihnen nicht die nötige Hilfe angedeihen laſſen!— Können Sie den Weg zu Fuß zurücklegen, oder fühlen Sie ſich zu ſchwach dazu?“ iſt ja doch eins!“ treffen ſollen!“ „Jal—“7 feuchte Haar aus der Stirn.„Machen Sie ſich keine Sorge mehr. Sie können bleiben!— Ich verſpreche es Ihnen.— Mein Onkel wird die Entlaſſung zurücknehmen!“ dann ſchon nach!“ Mund und die Stirn mit Waſſer.„Ich werde Sie doch nicht hier allein zurücklaſſen!— Verſuchen Sie es, Martens, vielleicht geht es doch!— Sie dürfen ſich auf mich ſtützen, ſo feſt Sie wollen.— Ich halte ſchon etwas aus!“ Er hob ihn mit kräftigen Armen hoch.„Sol— Und jetzt lehnen Sie ſich gegen mich.— Sehen Sie, es geht ſchon. In einer halben Stunde ſind wir unten und dann lege ich Ihnen einen Verband an und hernach gehen Sie ſchlafen.“ nach vorwärts. Unter dem Taſchentuch ſickerte das Blut und machte ihm Bruſt und Rücken naß und glitſchig. Hamburg.(Blutiger Streit auf einem eng⸗ liſchen Dampfer.) Auf einem im Segelſchiffhafen lie⸗ genden engliſchen Dee überfielen abends zwei farbige Schiffsangeſtellte den erſten und dritten Offizier. Sie ver⸗ ſetzten den Offizieren, an die ſie Heuerforderungen ſtellten, mit Meſſern derartige Stiche und Hiebe, daß die Ueber⸗ fallenen dem hieſigen Hafenkrankenhaus zugeführt wer⸗ den mußten. Stettin.(Frauenmord in der Neumark.) In der Umgegend von Stargard ſind in den letzten Wochen wiederholt junge Mädchen von einem Unhold überfallen und in den Wald geſchleppt worden. Der gefährliche Menſch ſcheint aber außer im pommerſchen Kreiſe Saatzig auch im Kreiſe Pyritz und in der Gegend von Soldin (Neumark) ſein Unweſen getrieben zu haben. Dort wurd jetzt in der Nähe des Dorfes Kerkow eine Einwohnerin von Pyritz, die 48 Jahre alte Händlerin Habermann, er. mordet im Walde aufgefunden. Eine Unterſuchung an der Fundſtelle ergab, daß Luſtmord vorliegt. Neuſtrelit.(Eine Bluttat) Im benachbarten ohenzieritz ereignete ſich aus geringfügiger Urſache eine luttat. Ein Streit zwiſchen Kindern, in den ſich die ſltern einmiſchten, endete damit, daß ein Arbeiter einen anderen mit einem Forkenſtiel erſchlug. 2 * Kleine Chronik. a Einer neuen Chamonix⸗Kataſtrophe entgangen. Auf der Bergſtrecke nach Chamonix, auf der vor einigen Tagen ein Jug entgleiſte, kam es nunmehr zu einem neuen Zahn⸗ radbruch. Der Zug fuhr in großer Geſchwindigkeit berg⸗ abwärts, wodurch die Reiſenden in furchtbare Aufre⸗ gung gerieten. Es gelang aber einem Bremſer, den Zug zum Stehen zu bringen, nachdem er bereits eine erhebliche Stillſtand gekommen war, ſtiegen ſämtliche Reiſende ab und zogen es vor, zu Fuß nach Chamonix zurückzukehren. . Kampf zwiſchen der Polizei und einem wahn⸗ ſinnigen Neger. Bei der Verhaftung eines wahnſinnig gewordenen Negers in Evansville(Indiana), der ſich in ſeinem Hauſe verbarrikadiert hatte und mit einem Re⸗ volver verteidigte, wurden fünf Poliziſten verwundet. Die Polizei ging zuerſt mit tränenerzeugenden Bomben vor und ſteckte dann das Haus in Brand. Die von Kugeln durchlöcherte Leiche des Negers wurde unter den Trüm⸗ mern geborgen. Ein Wechſelfälſcher in Mailand verhaftet. Der Bürochef der Banca Commerciale Ferraris in Mailand iſt unter dem dringenden Verdacht, Wechſelfälſchungen in 185510 von 700000 Lire begangen zu haben, verhaftet worden. * Aus der Pfalz. Ludwigshafen.(Wegen Fälſchung von Kran⸗ Speyer.(Der Weg zur Fremdenlegion.) Pirmaſens.(Schwerer Einbruchsdiebſtahl) e ee eee* 89 5 Dee e uch die Deutſche Turnerſchaft trifft bereits in reich Maße ihre Vorbereitungen für die Olympiſchen Spiel 1928, um rechtzeitig dem gemeinſamen Ausſchuß, nach gründlicher Weiterausbildung in beſonderen Olympia ⸗Lehr⸗ gängen, ihre Beſten zur Verfügung ſtellen zu können So werden gerade im Handball, der von den Turnern mit beſonderer Vorliebe gepflegt und betrieben wird, bes der anerkannt hohen Spielſtärke, ſich eine Anzahl Kan⸗ didaten befinden, die für die deutſche Vertretung in Frage kommen werden. Aufgrund zweier Auswahlſpiele wird unter den Auserwählten der Turnkreiſe weitere ſcharfe Ausleſe gehalten und die Teilnehmer für den vom 2 9. Oktober in Berlin ſtattfindenden Olympia⸗Lehrgang der D. T. beſtimmt. Im Chemnitzer Spiel ſtehen ſich die Mann⸗ ſchaften von Norddeutſchland und Oſtdeutſchland gegenüber Am gleichen Tage, am kommenden Sonntag, 11. Septem⸗ ber treffen ſich in Mannheim, des Pferderennens we⸗ gen bereits vormittags 11 Uhr auf dem Platze des T vereins v. 1846 Süddeutſchland und Weſtdeutſchland. Die ſüddeutſche Elf, die ſich aus den Kreiſen Pfalz, Baden, Württemberg und Bayern zuſammenſe wird in folgender Aufſtellung antreten: (Pol. Raſtatt) (TB. München) 1 Dittrich Eßlingen)(TV. 60 Fürth) d aſtatt)(TV. 61 Ludwigsh.) Erſatz: Kaſper, MTV. Ludwigshafen N 0 Sedeberg e udwigshafen und Wacker, (MT. München) 9 gersh.)(TV. Kuff Kon (TV. Eppſt.)(Eßling.) Die weſtdeutſche Mannſchaft, mit den Kreisen Mittelrhein, Rheinland, Weſtfalen und Mitteldeutſchland entſendet nachſtehende Vertretung: ee eee (Pol. ee Hagen)(MTV. Minden) einze (MT.„%(TV. (TV. Langen) Briefmarken mit Hindenburgs Bild. Zum 80. Geburtstag des Reichspräſidenten hat die che Reichspoſt vier Hindenburg⸗Briefmarken nach! einem Entwurf des Kunſtmales Eddy Smith her 10(TV. Saarbr.) i f bp. 11 e N N U 0 1 tee laſſen, die mit den Werten 8, 15, 25 und 50 Pfenng bezeichnet ſind und ein Jahr lang Gültigkeit haben ſollen.“ Die Marlen gelangen Ende September zur Ausgabe. —— 2— 2 2 eee e— D Der Arzt aber lief nach dem Quell, der in der Nähe ſprudelte, tauchte ſein Taſchentuch hinein, dann ſprang er zurück, nahm Martens das Hemd etwas zur Seite und legte es als Kompreſſe auf die blutende Wunde. Mit dem Riemen des Ruckſackes band er ihm das Tuch feſt. Martens hatte die Augen geſchloſſen und biß die Zähne „Herr Doktor!“ ſagte er bittend. „Was iſt's?— Sind die Schmerzen ſo unerträglich?— „Ich— laſſen Sie mich hier liegen, Herr Doktor!— Es „Was iſt eins!“ fuhr Sanders auf. „Was es mit mir iſt!— Sie hätten mich ettas lefer „Ins Herz, meinen Sie?“ „Martens,“ ſagte Sanders erregt und ſtrich ihm das Ein ſchwaches Lächeln war die Antwort. „Es iſt ja doch...“ „Was wollten Sie ſagen, Martens?“ „Ich weiß es nicht mehr!“ Das ſchmale Geſicht war wie Wachs. „Gehen Sie jetzt nach Haus, Herr Doktor.— Ich komme „Ausgeſchloſſen,“ ſagte Sanders und wuſch ihm den „Ja,“ ſagte Martens und ſchleppte ſich Schritt um Schritt ers, jetzt fällt er!— Abet er hielt ſich aufrecht, bis er in ſein Zimmer kam.. Das blutleere Geſicht, die ſchmerzerſtarrten Augen jagten dem Doktor ein Fröſteln über den Rücken. Zu toll, daß ihm das paſſieren mußte! 5 „Ich komme ſofort wieder, und bringe alles mit, was ich zum Verbinden brauche.“ 15 „Ich kann es ſelber machen, Herr Doktor!— Ich— be⸗ mühen Sie ſich nicht!“ 1 „Reden Sie doch keinen Unſinn!“ fuhr Sanders nervös dazwiſchen.„Sie ſcheinen kein großes Vertrauen in meine N Kunſt als Arzt zu ſetzen, ſonſt würden Sie nicht derlei! ſagen.— Soll ich Ihnen derzeit den Turmwart ſchicken.— g dachte Sand „Niemand, bitte, niemand!“ „Dann muß ich ſelbſt Ihnen noch alles herausſuchen. Wo, haben Sie denn Ihre Hemden? Sie können machen mit der Schußwunde.“ „Die Anne— wüßte alles!“ „Na alſo, dann die Anne!— Einen Augenblick.“ Der erſte, der Sanders in die Hände lief, war Filcher, „Iſt etwas paſſiert, Herr Doktor?“ ſagte er, als er deſſen erregtes Geſicht ſah. ö „Ich habe den Martens angeſchoſſen.— Schauen Sie doch nach ihm.— Ich hole nur meinen Verbandkaſten.“ Er lief ſchon an ihm vorüber über den Hof auf die Turmtreppe zu. N Die Dina war im ſelben Augenblick des Wegs gekommen und humpelte in die Küche, wo alles beim Frühstück aß da es erſt gegen ſieben Uhr ging. „Der Doktor hat den Martens erſchoſſen!“ das doch nichl 75 Die Anne ſchnellte auf, fiel im nächſten Augenblick wieder auf den Stuhl zurück, warf beide Hände über den Tic und legte das Geſicht hinein. Ein krampfhaftes Schluchzen ſchüttelte ihren Körper. Der Stallmeiſter trug keinen Er ſtarrte auf die Köchin, Wangen ſchoſſen. Tropfen Blut im Antlitz. ö der die Tränen über die ihm noch das ander der Torwart ſo ein bravet 5„Und geſtern hat paſſteren müſſen und heute iſt er tot!“ ſagte und wiſchte ſich über die Augen.—„Und iſt Menſch geweſen! Aber die haben im . Glück in der Welt.“(Fortſetzung fol Börſe und Handel. 0 Marktberichte vom 8. September. Maunheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Kae Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 5 bis 6; Grüne ohne 12 bis 25; Wirſing 12 bis 15; Weißkraut 8 bis 15; Rot⸗ kraut 10 bis 15; Blumenkohl, Stück 30 bis 80; Karotten, Büſchei 6 bis 8; Gelbe Rüben 8 bis 10; Rote Rüben 10 bis 12; Spinat 25 bis 30; Zwiebeln 10; Knoblauch, Stück ö bis 10; Kopfſalat, Stück 10 bis 20; Endwienſalat, Stück 8 bis 18; Schlangengurken, Stück 30 bis 60; Salat⸗ gurken, Stück 5 bis 15; Einmachgurken, 100 Stück 180 bis 300: Kohlraben, Stück 5 bis 8; Mangold 12; Rettich, Stück 5 bis 10; Mer veſtich, Stück 20 bis 60; Suppen⸗ arünes, Büſchel(““ Schnittlauch, Büſchel 6 bis 7˙ Peterſilie, Büſchel 5 bis 8: Sellerie, Stück 12 bis 40 Aepfel 10 bis 25 Birnen 12 bis 35; Zwetſchgen 10 bis 251 Trauben 40 bis 50; Mirabellen 40 Pfirſiche 35 bis 40; Brombeeren 40 bis 45; Pxeiſelbeeren 70; Nüſſe 70 1 bis 80; Pfifferlinge 30 bis 40; Steinpilze 50 bis 607 Süßrahmbutter 200 bis 240; Landbutter 180 bis 200; Weißer Käſe 50; Honig mit Glas 140 bis 240; Eier, Stück 10 bis 17; Hahn, lebend, Stück 150 bis 400; Hahn, geſchlachtet, Stück 209 bis 700; Huhn, lebend, Stück 150 bis 400; Huhn, geſchlachtet, Stück 200 bis 700; Enten, geſchlachtet, Stück 500, bis 600; Tauben, geſchlachtet, Stück 100 bis 120: Gänſe, lebend, Stück 500 bis 800; Gänſe, geſchlachtet, Stück 1200 bis 1400; Rindfleiſch 120; Kuhfleiſch 76; Kalbfleiſch 130; Schweinefleiſch 130; Ge⸗ frierfleiſch 70; Feldhühner 150 bis 280. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Zum heutigen Vieh⸗ markt waren zugetrieben und wurden für 50 Kilogramm Lebendgewicht bezahlt in Reichsmark: 101 Kälber 76 bis 80, 74 bis 76, 64 bis 68: 25 Schafe 42 bis 48; 252 Schweine 74 bis 75, 75 bis 76, 76 bis 77, 75 bis 76, 72 bis 74, 62 bis 67; 651 Ferkel und Läufer 8 bis 25 das Stück; 6 Ziegen; zuſammen 1035 Stück.— Marktver⸗ lauf: Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. Mannheimer Produktenbörſe. Bei großem Angebot vom Ausland und Zurückhaltung der Konſumenten verkehrte der Markt in ruhiger Haltung. Man nannte: Weizen, inländi⸗ ſcher 28, ausländiſcher 31,50 bis 33; Roggen, inländiſcher 25,25, ausländiſcher 25,75; Hafer, inländiſcher 21 bis 22,50, ausländiſcher 23 bis 24,50; Braugerſte, inländiſche 27 bis 29: Futtergerſte 22 bis 24; Mais mit Sack 19,75: Weizen- mehl, Spezial 00, 40: Brotmehl 32 Roggenmehl 34,50 bis 36,50; Kleie 13,25 bis 13,50; Biertreber mit Sack 16,50 bis 17: Raps 33; alles in Rm. pro 100 Kilo waggonfrei Mannheim. Drotlsche Zeitbetrachtung an- Der Dichter der„Ehre“.— Der Weber⸗Dichter.— Part und Poeſie.— Der geſchorene Moslem.— Ein Höhe⸗ punit des Lebens.— Die Fliegerkappe.— Das Feuſterkleid. Hermann Sudermann feiert ſeinen 70. Geburls⸗ tag und die Theater werden aus dieſem Anlaß von ihm verfaßte Stücke vorführen. Auch dasjenige, das Sudermann mit einem Schlage berühmt machte—„Die Ehre“ Und faſt wäre es unaufgeſührt gehliebon, durch einen Glücks⸗ zufall erblickte es das Rampenlicht und bahnte ſeinem Autor als Bübnenſchriftſteller den Weg. wie ſchon ſo oft der angeblich„blinde“ Zufall eniſcheidend in das Leben und Wirten eines Menſchen eingriff und ſein Schickſal zum Guten oder Schlimmen geſtaltete. Nach dem großen Er— folg der„Ehre“ ſchrieb Hermann Sudermann noch eine ganze Reihe effektvoller Stücke, aber die„Ehre“ blieb doch der unerreichte Schlager, dis der Jahn der Zeit auch an ihm ſeine Arbeit tat, das Neue veraltete und der Geſchmack ſich änderte. Und auch Sudermann ließ ſich den langen, wallen⸗ den Vollbart ſchneiden, als Vollbärte unmodern wurden und das Alter Silberfäden hineinwob, und die Darſſelſer des Grafen Traſt in der„Ehre“ wußten nicht, ob ſie dieſem Beiſpiel folgen oder ob es bei dem Sudermaun⸗ Vollbart, den ſie ſich immer umgehängt hatten, belaſſen ollten, da er ihnen ein ſo ſtattliches Ausſehen gab und nan damit aufs wirkſamſte überlegene, Männlichkeit doſieren und bei den geiſtreichen Reden mit den Fingern darin herumſtreichen konnte. Heute, wo ſich die meiſten Männer den Bart ganz oder bis auf ein paar Ju ſel haben abraſieren laſſen, ſpielt man den gräflichen Kaffeetönig iemlich allgemein bartlos. Man merkt aber auch ſo noch, daß es ein nicht mehr in unſere Zeit paſſendes Vollbart⸗ Stück iſt, mit einem Konflikt und einer Tendenz, die der Gegenwart kaum noch etwas bedeuten. Die heutigen Büh⸗ nendichter können trotzdem noch alle von Hermann Suder⸗ mann lernen, wie man ein Theaterſtüd. kunſtgerecht au bauen muß, und von dieſer ſeiner Fähigkeit dürfte auch das Werk, das uns der Siebzigiährige beſcheren will, wieder Zeugnis ablegen. 1 N Auf die Siebzig ſteuert auch Gerhart Hauptmann les, der Dichter der„Weber“, wie man ihn immer nennen hört, ahwohl er ebenfalls noch viele andere und darunter weck, Hollere Stücke geſchrieben hat, und obwohl auch die ed lich in ihrer Zuſtanbsſchilderung bereits überlebt haben. Hauptmann hal nie einen langen Bart getragen er trebie ermer dem bartioſen Gostheſchen o vielleicht läßt er ſich nun, wo er Shakeſpeares„Hamlet“ bearbeiten will, auch einen Shakeſpegre⸗Bart wachſen, einen kurzen, krauſen Vollbart. Man ſoll jedem Menſchen ſein Vergnügen gönnen, und warum ſoll Shakeſpeare, der ſchon ſo manche Bearbeitung über ſich ergehen laſſen mußte, nicht noch einmal einer ſolchen Prozedur unterzogen wer⸗ den. Ich würde mir an Hauptmanns Stelle aber doch lieber beſcheidentlich meine eigenen Werke zu dieſem Zweck vor⸗ nehmen und ſie zu verbeſſern ſuchen als die des Titanen Shakeſpeare. Beſſer als er kann man es unter keinen Um⸗ ſtänden machen und in das, was er gedichtet hat, ſoll man nicht hineindichten wollen. Daß ein Shakeſpeare Haupt⸗ manns Werke„bearbeiten“ würde, halte ich für gänzlich ausgeſchloſſen. Man kann, wie aus der Bildergalerie der Literatur zu erſehen iſt, mit und ohne Bart ein hervor⸗ ragender Dichter ſein, und wenn die Vollbärte wieder in Mode kommen, werden auch die Poeten ſich wieder damit ſchmücken. Aber bis auf weſteres wird Herr Shaw, der in Deutſchland vielgeſpielte Millionär, aber Kapitaliſtenfeind. einer der wenigen literariſchen Bartträger ſein. Fallen der Weltmode doch ſogar bef den Muſelmännern, die auf den Bart des Propheten ſchwören, die ſchönſten, längſten Ulemas⸗ und Derwiſchbärte zum Opfer, und ohne daß Kemal Paſcha, der reformſüchtige, es befohlen hätte, Und die türkiſchen Damen laſſen ſich bobben und europäiſieren ſich überhaupt im Blitzzugstempo. Wenn es ihnen nur n noch einmal leid wird! Mit dem e eben, das einſt führten. dürfte es vorbei ſein. N. Pflichten! Vie weit her, die ungewo d g g N Die transatlantiſch überhand, und in Ameri nahmen dagegen treffen, die ſorgfältig vorber⸗ Hiobspoſten über mißlur die Menſchheit heute leidet, man muß wünſchen, daß weil nervöſe Völker ſich laſſen. Aber auch hier han die von einer inter üßte, und was wir augen wäre eine Konferenz geg internationaler Konferenzen, Geld koſten und ſelten e die Durchſchwimmung Dover dürfte auch ſchon erwog in einen Maſſenſport auszuar Schwimmer oder eine dern es ſtürzen ſich gleich um das jenſeitige Schiffskapitäne ſind in heller der im Kanal ſowieſo ſehr Alter Mütterchen von acht tern in Luftdroſchken, um vor ihnen bevorſteht, mit irdiſ herabzublicken und verſichern na „Höhepunkt ihres Lebens aufs Wort glauben. Wie un wärmen, zeigt die pel Pichre petrgchter, nichr aunu hnten Pflichten aber en und Wel ka will man Rechte fino, t⸗Rundflüge nehmen ſchon geſetliche Maß⸗ und nur noch diejenigen erlauben, iſt unbeſtreitbar, daß die ge die Nervoſität, an der noch zu ſteigern vermag, und das Gegenteil hingewirkt wird, leicht zu Dummheit delt es ſich um eine in ernationalen Konferenz geregelt blicklich noch dringender en die Ueberhandnahme die den Völkern ein bringen. Ein Verbot gegen des Kanals zwiſchen Calais und en werden, da dies Wagnis ten droht. Nicht mehr ein n unternimmt es, ſon⸗ echs in die ßlungene Flü en verleiten ternationale Schwimmeri leich immer fünf oder f Ufer zu erreichen, Wut über die Behinderung chwierigen Schiffahrt. zig bis hundert Jahren klet⸗ der letzten großen Reiſe, die n auf die irdiſche Welt chher begeiſtert, daß das der ö ſei. Man kann es ihnen ſere jungen Damen für den Fliegerkappe, der Herbſt⸗ und die eines der Winterſaiſon turmfeſt und erobert die Män⸗ n niedliches Geſicht. können ſich unter ihr verſtecken. l- und Geſellſchaftskleid a lernen, die Erfindung einer eng⸗ m Rücken des Kleides iſt sgeſchnitten und an dieſem chung zu vervollſtändi⸗ Flugſport ſch„ bevorzugten Hutmodelle 1927 werden ſoll. Sie iſt ſ nerherzen im Sturm, ſte Die weniger nie Als neueſtes Ba mit dem Fenſter kennen liſchen Modekünſtlerin. Auf de der Stoff viereckig oder rund au ſind, um die Täuf Gardinen angebracht, man geſtickter Seide. Es cht, wie man auf noch ein der⸗ t doch alles der Entkleidung ckt darunter ei ollen wir das Fenſterrahmen ſi gen, kleine geraffte i ter auch mit Scheiben aus Ich begreife nur nicht, l= und Geſellſchaftskleid bringen kann, denn da iſ hängtes und unver Rückkehr von llen wir es begrüßen. n war wirklich ſchon ganz reizend ſein. einem modernen Bal artiges Fenſter anzu bloß Fenſter— unver wenn das Fenſterkleid eine kleidung darſtellt, wollen wi Ausgezogenheit in Ball- und Feſtſäle nicht mehr anziehend. — 2— 1600 Jahrfeier des Xantener Domes. Am 11. September 327 wurde in Xanten. chen Heldenepos berüh Vier Gotteshäu und Feuersbrün dem deutſche Kirche geweiht. 0 Fundamenten durch Kriege wurden auf ihren ſte zerſtört. St. Viktor, wurde 113 hunderte, erbaut. Die ihrer Gemeinde mit und Illumination des Der heutige Dom von Tanten bis 1525, alſo während dreier Jahr Stadt begeht die 1600 ⸗Jahrſeier Feſtzügen in hiſtoriſchen Koſtümzen Aus Heſſen. Londwietſchaftliche Lande Darmſtabt, 8. Sept. Die Vorbereitungen ſür die e Landes⸗Ausſtellung in Darmiſtadt, die er auf dem ehemaligen Exer⸗ hr ziemlich abgeſchloſſen. Verkehrs ſind Extrazüg? vorg!⸗ e Quartierbeſchaffung durch Landwirtſchaftlich. dom 15. bis 20. Septemb zierplatz ſtattfindet, ſi Zur Bewältigung des ſehen, ebenſo iſt ſur genügend das ſtädtiſche Verlehrsamt Sorge getragen. die Unterhaltung der Gäſte beſondere dürfte die g ſträßer Weine intereſſieren. Eine hre Werbetätigteit entfalten. * te iſt genügend geſorgt. Weinkoſthalle rheinheſſiſcher 0 Lotterie wird ebenfalls Darmſtadt. getreuen Poſtb teſegraphenſelrotär Ne angeſtellt. hat und Gebühte übe de egen vor dem Bezirk ih zu drei Monaten Gef Rüſſelsheim. (Gefängnis einen un⸗ eamten.) Der 37 Jahre alte L W. Darmſtädter, ſeſt 1906 bei der Telegrammannahmegelder unterſchla⸗ rhebung getrieben. Er mußte ſich sſchöffengericht verantworken, das ängnis verurteilte. (Einbruchsdiebſtahl.) Nacht wurde in dem Reinheim ſchäft, das abſeits der Stadt gen iſt, ein Einbruchsdiebſtahl. durchbrach von der Straße aus eine Glasſch dentüre, öffnete von innen durch den im Schlof Schlüſſel die Türe und drang, Ladens in dem Nebenzimmer ſchlie ein und entwendete eine größ retten und Nauchtaßak. erſchen Kolonialwarenge⸗ der Opelkolonie gele⸗ verübt. Der Eiabrecher eibe in der La⸗ trotzdem der F, in den Geſchäftsraum ere Menge Zigarren, Jiga⸗ eiche Rechte, gleiche Lokales und Allgemeines. E Mohnung an die Frauen. In letzter Zeit mehren ſich die Fälle, in denen Frauen müll Meeder Bücher⸗ und Bilderbeſtellſcheine mit allen möglichen Neben⸗ abreden unterſchrieben haben, und nun an einem aus⸗ värtigen Gericht auf Abnahme und Zahlung des Kauf⸗ breiſes verklagt werden ſollen. Nach ſorgfältiger Durch⸗ eſung finden ſie auf dem Beſtellſchein den Vermerk, daß ille mündlichen Nebenabreden keinerlei Gültigkeit haben ee e be e möglich ist. An alle Frauen ergeht die ernſte Mahnung, die Anterzeichnu zol Beſtellſcheinen»bzulehnen. B 1 — Falſche 10 Nentenmark⸗Scheine. Im Umlauf be. finden fach falſche Rentenmarkſcheine zu 10 Mark und zwar wurden die Falſchſtücke in Hamburg und Altona bis⸗ her feſtgeſtellt. Die Fälſchung iſt außerordentlich mangel⸗ haft und weicht ſtark von den echten Scheinen ab. Das Papier iſt ſeiſig im Griff, Waſſerzeichen und Faſern feh⸗ en. Der Stoffauflauf iſt durch Aebertünchen mit grüner Farbe vorgetäuscht. Der Trockenſtempel iſt ſchwach ange⸗ deutet, die Riffelung in unregelmäßigkeiten, zu ſtark ge⸗ wellten Linien ausgeführt, die nur den Schaurand 95 decken. Die Beſchriftung iſt unſauber und läßt handſchrz⸗ liche Ergänzungen erkennen. Die Herſtellung iſt aue p ſo⸗ tographiſchem und handzeichneriſchem Wege im Stein⸗ druckverfahren hergeſtellt. Die bisher angehaltenen Scheine tragen die Nummer 1824 234. — Fahrradbeförderung auf der Eiſenbahn. Es wer⸗ den häufig Fährräder zur Beförderung mit der Eiſenbahn aufgeliefert, an denen die zugehörigen Luftpumpen ſo mangelhaft befeſtigt ſind, daß ſie während der Beförderung leicht herunterfallen. Bei der großen Zahl der in den Pack⸗ wagen mitgeführten Fahrräder ſind in ſolchen Fällen Verwechſelungen und Verluſte von Luftpumpen unver⸗ meidlich. Den Radfahrern wird daher in ihrem eigenen Intereſſe empfohlen, Luftpumpen, die nicht ſicher am Fahr⸗ rad befeſtigt ſind, vor der Auflieferung der Fahrräder abzunehmen. Wetterbericht vom 9. September. 1 Auf der Rückſeite des Tiefdruckausläuſers iſt ein Schub neuer Luft eingedrungen und hat zu Abkühlung geführt. Mit der zu erwartenden Aufheiterung wird jedoch Erwärmung einſetzen. Durch das im Weſten folgende Teilhoch ſteht bei uns Aufheiterung und meiſt trockenes Wetter in Ausſicht, doch wird in der nächten Zeit unſere Witterung durch die weſtlichen Luftzufuhren beeinflußt werden. z. Vorausſichtliche Witterung bis Sams“ tag: Noch ziemlich heiter und meiſt trocken, eiwas wärmer. Gelbe Blätter. Wenn bas Jahr einmal an der Schwelle des Sep⸗ tembers angekonumen iſt, dann zeigen ſich trotz Himmens⸗ bläue und Sommerſoinenſchein auch ſchon die erſten leiſen Zeichen des Vergehens und Welkens in der Natur. Eben noch ſtand die Allee in ſattem Grün. Wohltuend und ſchat⸗ tenſpendend wölbte ſich das tiefgrüne Blätterdach und nicht ein Mißton ſtahl ſich in die friſche, lebensvolle Har⸗ monie der Naturbildes. 115 1 Aber: was ſo ein paar Spätſommettage vermögen! Mit einem Mal ſteht da eine Linde im Sonnenbrand. wie leblos und dürr und bietet mit verbrannten und miß⸗ farbenen runzeligen und verſtaubten Blättern ein recht lägliches Bild. Und dort lärmt aus dem grünen Kleid einer mächtigen Kaſtanie plötzlich ein häßlicher fahlgelber Fleck. Ach und da drüben iſt noch einer und dort wieder einer: die erſten böſen Runzeln in dem noch lebensfriſchem Antlitz der Natur. 1 Noch ſinds nur Schönheitsfehler und wenn morgen oder übermorgen ſich ein ſtrammer Wind aufmacht, dann kämmt er wohl dieſe erſten Silberfäden aus den Bäumen und nochmals grützen ſie uns in der mildem September⸗ ſonne, wie auf der Höhe ihres Lebens. Und wie dn im April beglückt ſind über jedes Blatt, das ſproßt und grünt, ſo lächeln wir gun in den Septembertagen froh und beſchenkt ſedem Baume zu, deſſen bis in den Sep⸗ tember hinein ſchönes, friſches Blätterkleid uns ein freund⸗ liches Symbol der Friſche und der Lebenskraft erſcheint. Freilich— lang wirds nicht mehr währen! 5 „ Gala⸗ und Eröffnungs ⸗Vorſtellung.“ Der Circus Hagenbeck, welcher geſtern von Bürſtadt kommend hier eingetroffen iſt, gab noch am gleichen Abend ſeine Eröffnungsvorſtellung. Das große Circuszelt, das mehreren Tauſend Perſonen Sitzplatz und gegen jede Witterung Schutz bietet, war zufriedenſtellend beſucht. Nachdem der Circus Hagenbeck ſich geſtern Abend in ſo glänzender Weiſe gut eingeführt hat, werden ihm gewiß zu ſeinen weiteren Vorſtellungen noch beſſere Erfolge be⸗ ſchieden ſein. Mit einigen ſchneidigen Märſchen des Hausorcheſters wurde der Reigen des Abends eröffnet. Der vorgeſehene Spielplan war ſehr reichhaltig, er wies 28 Nummern auf. Das Programm wurde mit größter Präziſſion durchgeführt. Eine Nummer war ſchöner wie die andere. Alle Künſtler und Künſtlerinnen verdienen für ihre Leiſtungen volle Anerkennung. Geboten wurden Dreſſuren jeglicher Art. Die ſchönſten Reiterkunſtſtückchen waren zu ſehen. Zum Totlachen waren die Vorführungen einer Anzahl gut dreſſierter Hunde. Auch die übrigen Darbietungen, ob Turner, Akrobaten oder Tänzer, boten eine Fülle reicher Abwechslung. Die Dreſſuren der ein⸗ zelnen Tiergattungen übecraſchten allgemein. Bei anderen Vorführungen waren die Beſucher faſt ſtarr geworden über die Waghalſigkeit und den Mut der Künſtler und Künſtlerinnen. Wirklich zum Tränenlachen hat ſich das Publikum über die beiden Auguſte amüſiert. Ohne Zweifel hat Circus Hagen beck alles bisher Dage weſene überboten. Wirklich, ſo etwas ſieht man ſo bald hier nicht wieder. Das war das allgemeine Urteil de Maſſenbeſucher, als ſie den Circus verlaſſen haben. Un ſo ein Unternehmen, das ſo vielen Arbeitern und Ang ſtellten Erwerb und Brot gibt, und nicht zuletzt auch dem deutſchen Namen Weltruf verſchaffte, wirklich, das gehört unterſtützt. Darum ſoll Jung und Alt dieſe Gelegenh wahrnehmen, dem Circus Hagenbeck einen Beſuch abzu⸗ ſtatten.— Heute Freitag Abend iſt wiede große Vorſtellung, zu der wieder recht herzlich eingeladen wird. Auch wolle man das heutige Inſerat beſonders beachten. f „In Maunheim leben zur Zeit 21 Leute d jeder 0 als 1 Million Mark Vermögen haben..