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Sternheimer Nachrichten) Arſcheint taglich ait Ausnahme Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, eh einen ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, e eee, Neues in Kürze. 1: Streſemanns Rede in Genf wird von der euro! päiſchen Preſſe als wichtiger Schritt zum Frieden be grüßt. : Das Zentrum veröffentlicht in einer Kundgebung den Beſchluß, in Zukunft alle diejenigen Parteimitglieder mit Ausſchluß zu beſtrafen, die ſich in der Schulfrage den Beſchlüſſen der Partei widerſetzen. 16: Der Völker bundsrat hat in einer kurzen Sitzung das geſchäftsführende Mitglied der deutſchen Induſtrie, Dr. Ludwig Kaſtl, zum ſtändigen Mitglied der Man⸗ batslommiſſion des Völkerbundes ernannt. 14: Wie aus Newyork berichtet wird, hat dort zwi⸗ ſchen dem Staatsſekretär Mellon, Parker Gilbert und dem Gouverneur der Federal Reſerve Bank, Strong. eine Konferenz ſtattgefunden, in der die Fundierung der franzöſiſchen Schulden beſprochen worden ist. — 72 Die Truppenverminderung im Nheinland Kreuznach am 25. Oktober beſatzungsfrei. b Berlin, 10. September. Wie berichtet wird, iſt jetzt der Erlaß über die Ver⸗ minderung der franzöſiſchen Beſatzungs⸗ truppen erſchienen. Darnach werden am 25. Okto ber aufgelöſt das Generalkommando des 30. Armeekorps einſchließlich der Verwaltungsbe⸗ hörden in Mainz, der Stab einer Maſchinengewehr⸗ bataillone, die in Mainz und Worms ſtationiert ſind. Zurückgezogen werden der Diviſionsſtab der 41. In fanteriediviſion aus Kreuznach, ſowie meh⸗ rere andere franzöſiſche Truppenteile, ſodaß alsdann Kreuznach beſatzungsfrei wird. Außerdem wird ein Eiſenbahnpionierbataillon aus Trier zurückgezogen werden. 2 * Die Beſoldungsreform verzögert. Auszahlung von Vorſchüſſen am 1. Oktober. d Berlin, 10. September. Die Beratungen über die Beſoldungsreform befinden ſich im letzten abſchließenden Stadium, ſodaß die Vorlage in Kürze dem Reichsrat zugehen kann. N Spitzenorganiſationen der Beamtenſchaft ſind von dem Reichsfinanzminiſter gehört worden und ſie haben ihrerſeits zu den Vorſchlägen der Regierung der Bonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.4 Mr. frei ins Haus gebracht.— Sratis beilagen: wöchentl. das ahrplan ſowie einen Wand⸗ kalenber.— Unnahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, älteſtes 1. erfolgreiches Lokal⸗Auzeigeblett in Viernheim Sternheim— Voſtſchecktento Rr. 21577 Amt antfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchüftsſtelle Rathaus ſtr. Die ihre Wünſche geäußert, wobei ſich naturgemäß nicht ohne! weiteres überſehen läßt, inwieweit dieſe Wünſche noch Be⸗ rückſichtigung finden werden. Der Reichsfinanzmini⸗ ſter hat dann in einer Unterredung mit dem Reichs- kanzler ſich ſehr nachdrücklich für eine Beſchleuni⸗ gung der Verabſchiedung der Beſoldungsreformvorlage eingeſetzt, trotzdem läßt ſich nicht verkennen, daß noch geraume Zeit vergehen wird, ehe die Vorlage Ge— ſetzeskraft erlangt. Erſt müſſen ſich einmal die Aus⸗ ſchüſſe und das Plenum des Reichsrates mit der Vor⸗ lage befaſſen und da ja durch die Beamtenbeſoldung den Ländern nicht unerhebliche Mehrausgaben erwachſen, ſo werden ſich dieſe Beratungen nicht ganz einfach ge— ſtalten. Aus dieſem Grunde iſt daun auch die heutige Ka⸗ binettsſitzung der Reichsminiſter, zu welcher auch der preußiſche Finanzminiſter Dr. Höpker⸗Aſchoff zuge⸗ zogen war, nicht mit einem endgültigen Ergebnis abgeſchloſſen worden, ſo daß nach der Rücktehr des Reichs⸗ außenminiſters neue Beſprechungen angeſetzt wer⸗ den müſſen. In parlamentariſchen Kreiſen ſpricht man nun mit Beſtimmtheit davon, daß ſich die Beſoldungs⸗ reform bis zum 1. Oktober nicht mehr werde durchführen laſſen, ſo daß jetzt der Reichshalts⸗ ausſchuß darüber zu beſchließen haben wird, in wel⸗ cher Höhe den Beamten zum 1. Ottober Vorauszah⸗ lungen auf die künftige Beſoldungserhöhung zu gewäh⸗ ren ſein werden. Mit dieſer Frage wird ſich daher der Ausſchuß in ſeiner für den 22. September anberaumten Sitzung zu befaſſen haben, wobei anzunehmen iſt, daß ihm vom Reichsfinanzminiſterium entſprechende Vorſchläge gemacht werden. Das Programm der Neichstagstagung. Beſoldungsreform, Schulgeſetz— Liquidationsgeſetz Viernheimer Tageblatt I achtſeitige illustrierte Montag, den 12. September 1927 Arve vorfmven. eben ver Vorlage fur die Beſol⸗ dungsreform iſt der Reichsſchulgeſetzentwurf und der Geſetzentwurf die Liquidationsgeſchä⸗ di ten zu erledigen, außerdem dürften von verſchiedenen Partſeien andere Interpellationen, wie beiſpielsweiſe über die Flaggenfrage, eingebracht werden und nicht zu⸗ letzt wird ſich auch eine Aussprache über die auswär⸗ tige Politik und die Genſer Ereigniſſe nicht umgeben laſſen. Es iſt daher mehr als fraglich, ob der Reisen bereits nach einer Woche ſchon wieder ſeine Ferien 1 ſetzen kann. Der Sonderausſchuß, der ſich mit dem Straf⸗ geſetzentwurf befaßt, hält ſeine erſte Sitzung am 21. September ab. 1 Aus dem In⸗ und Auslande. Endgültige Konſtituierung der deutſchen Bauernſchaft. Berlin, 10. September. Im Reichstagsgebäude tag⸗ ten die beauftragten Vertreter des Reichsverbandes land— wirtſchaſtlicher Klein- und Mittelbetriebe, des Bayeriſchen Bauernbundes und des Deutſchen Bauernbundes. Sie vollzogen die endgültige Konſtitujerung der Deutſchen Bauernſchaft. Zu Vorſtandsmitgliedern wurden gewählt die Herren Miniſter Fehr und die Landwirte Evers(Sach⸗ ſen), Hillebrand(Schleſien), Marth(Pommern), Kuhr ſund Reimer. Zum Mitvorſitzenden wählte der Ausſchuß den Landwirt und Abgeordneten Wachhorſt de Wente. Als Geſchäftsführer wurden beſtimmt die Herren Lübke und Müller. Von Vertretern aus den verſchiedenen Ge⸗ genden Deutſchlands wurden die Bedeutung des Zuſam⸗ menſchluſſes gewürdigt und unter ſtarkem Beifall der Hoff— nung Ausdruck gegeben, daß die jetzt vollzogene organi— ſatoriſche Einigung der Deutſchen Bauernſchaft es zu Wege bringen werde, daß deutſche Agrarpolitik Bauernpolitik wird. Filchner am Leben.— Eine Erklärung der mongoliſchen Regierung. Niga, 10. September. Nach einer Moskauer Meldung liegt dort eine amtliche Erklärung der mongoliſchen Re— gierung vor, wonach Filchner ſich am Leben befinde. U. a. wird in der erwähnten Erklärung geſagt, daß der Expedi⸗ tion Filchners nur ein Teil des Handgepäcks geſtohlen worden ſei. An Berliner zuſtändiger Stelle liegt zur Zeit noch keine genaue Meldung über das Schickſal Filchners vor. Vorbereitungen ö Gründung eines„Reichsbanners“ in Oeſterreich. Innsbruck, 10. September. In der letzten Zeit ſind in Oeſterreich unter Mitwirkung von Führern des„Reichs⸗ banners Schwarz⸗Rot⸗Gold“ Vorbereitungen zur Grün⸗ dung eines„Reichsbanners“ in Oeſterreich getroffen wor⸗ den. Es wurden bereits in allen öſterreichiſchen Ländern vom linken Flügel der Chriſtlich-Sozialen vorbereitende Ausſchüſſe eingeſetzt. Die öffentliche Werbetätigkeit ſoll im Oktober mit einer Agitationsrede Dr. Wirths ein— ſetzen, der in den einzelnen Landeshauptſtädten ſprechen wird. Vorausſichtlich dürfte an dieſer Werbereiſe auch ein Führer der reichsdeutſchen Sozialdemokratie teilnehmen. Die Bindung des neuen öſterreichiſchen Verbandes an das „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“ ſoll ſehr eng geſtaltet werden. Einſtellung der Ozeanflüge. Die„Royal Windſor“ fliegt nicht. O London, 10. September. Angeſichts des Verluſtes von drei Ozeanflugzeugen mit ihren Bemannungen und der damit von weiten Krei⸗ ſen der Oeffentlichkeit geforderten Einſtellung der Ozean⸗ flüge, hat nunmehr die„Weſtminſter Gazetta“ die be⸗ ſondere Forderung des Fluges Kapitän Courtneys an dieſen die telegraphiſche Bitte gerichtet, ſeinen Flug aufzugeben. Auch der frühere Luftfahrtminiſten der Regierung Macdonald, Lord Thompſon, ppricht ſich in einer Erklärung gegenüber der Preſſe dahin aus. daß der Atlantik in abſehbarer Zeit nur mit Luftſchiffen und ſeetüchtigen Flugbooten zu überqueren ſein werde. Der beabſichtigte Flug der„Royal Windſor“ iſt endgültig aufgegeben worden. Aus Rapid City wird berichtet, daß Coolidge offiziell erklärt habe, er werde nach ſeiner Rückkehr nach Waſhington die Frage der Atlantikflüge einer eingehenden Prüfung unterziehen. Aus Nah und Fern. Ein Auto unter einem Eiſenbahnzug.— Zwei Tote. Pinneberg, 10. September. In der letzten Nacht ereignete ſich am Bahnübergang bei der Mühlenſtraße ein furchtbares Unglück. Ein mit zwei Perſonen be⸗ ſetztes Auto, das den Bahnübergang kreuzen wollte, fuhr, da die Schranken nicht geſchloſſen waren, mib einem Güter⸗ zug zuſammen. Die beiden Autoinſaſſen wurden total zerſtückelt. Das Auto wurde von dem Zuge noch eilige hundert Meter mitgeſchleift. N Köln.(Abſturz des Sportflugzeug „Kruſe 1214“/.— Die Inſaſſen unberles 5 ei (Sternhetmen Bürger- Zig.— Siernh. Ves Anzeigenpreiſe: Die etmſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 5 f. dei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tat vorhen.— Annahme von Anzeigen in ö Geſchäftsſtelle und ven ſümtlichen Annencen⸗Erpebitionen Deutſchlands und des Aus laude. Antsblatt der Heſſiſchen Bürgermeifterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bet Anzeigen werben nach Möglichkeit n— Für die An an beſtimmt berger en t Inſerate und Notizen 568. unſeres en Tagen, kaun jeboch eine Gewähr nicht übernemmen 44. Jahrgang Das auf dem Kölner Flugplatz getaufte Sportllugzeug „Kruse 1214“ ſtürzte aus 40 Meter Höhe bei einem Start⸗ verſuch ab, bei dem der Motor plötzlich ausſetzre. Der Flugzeugführer und der Begleiter blieben uaverletzt, mäh⸗ rend das Flugzeug ſchwer beſchädigt wurds. . Eſſen.(Der Frauenmord in Eſſen.) Bei der ſortgeſetzten Durchſuchung des Kellers in dern Hauſe Frie⸗ drikenſtraße 33 in Eſſen, wo Bagoſat ſeine Wohnung hatte, wurden im Verſchlage unter Gerümpel nm Lumpen ver⸗ packt, die noch fehlenden Körperteile der Eemordeten funden. Damit iſt die Leiche der Maria Kach voll geborgen. Dafür, daß Bagoſat weitere Moxde aus hat, haben ſich Beweiſe bis jetzt nicht erbeingen laſſen. Der Täter konnte bis jetzt noch nicht ergrifzen werden. Auf ſeine Ergreifung ſind 500 Mark Belohnung vom Regierungspräſidenten ausgeſetzt worden. g Leipzig.(Beſtätigte Todesurteile.) Der Fe⸗ rienſenat des Reichsgerichts verhandelte die Reviſion des 26 Jahre alten Raubmörders Karl Becker, der wegen Ermordung der 10jährigen Senta Eckert und der Exäfin Lamsdorf zweimal zum Tode und außerdem wegen Rau⸗ bes und Sittlichkeitsperbrechens zu 15 Jahren Zuchthaus und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt wor⸗ den war. Die Reviſion wurde verworfen und ſomit die Todesſtrafe beſtätigt. Verworfen wurde auch die Reviſion des zum Tode verurteilten Ludwig Hoerth aus Zwei⸗ brücken. Hoerth hatte am 15. Februar die Arbeiterehefrau Grumm mit einem Beile erſchlagen und die Leiche im Walde verſteckt. Eiſenach.(Raubüberfall im Eiſenbahnab⸗ teil.) In dem Nachtperſonenzug Meiningen—Eiſenach wurde zwiſchen den Stationen Immelborn und Salzun⸗ gen ein Raubüberfall ausgeführt. In ein halbdunkles Abteil ſprang ein Räuber, der den einzigen anweſenden Paſſagier unter Vorhaltung eines Revolvers zar Her⸗ ausgabe ſeiner Barmittel aufforderte. Dabei entſpann ſich ein Kampf. Dem Räuber gelang es, den Paſſagier an die Tür zu drängen und aus dem fahrenden Zug hinauszuwerfen. Der Ueberfallene erlitt ſchwere Verletzun⸗ gen, vermochte ſich jedoch bis zur nächſten Station zu ſchleppen. Dem Täter iſt man bereits auf der Spur. 15 Regensburg.(Vorſicht beim Drachenſteigen⸗ laſſen.) Der 13jährige Sohn eines Werkmeiſters in Neumarkt vergnügte ſich damit, in der Nähe des Motor⸗ werks ſeinen Drachen ſteigen zu laſſen, der mit einem dünnen Draht feſtgehalten wurde. Unglücklicherweiſe ver⸗ wickelte ſich der Draht in die Hochſpannungsleitung, ſodaß der Knabe ſofort zu Boden geſchleudert wurde. Hierbei erlitt er ſo ſchwere Verbrennungen, daß er bewußtlos fortgetragen werden mußte. 9 rt — Kleine Chronik. I Ein jugoflawiſches Kriegsſchiff untergegangen. Ein jugoſlawiſches Kriegsſchiff, das ſich nach England unter⸗ wegs befand, um Beſtandteile für jugoſlawiſche Unter⸗ ſeebooten zu holen, iſt in der Nähe von Malta unterge⸗ gangen. Die Beſatzung iſt gerettet worden. „ FRieſenbrände in der Tſchechoſſowakei. In Katha⸗ rinaberg im Erzgebirge brach ein Großfeuer aus, dem ſechs Häuſer, ſowie das geſamte Lager der Verkaufs⸗ genoſſenſchaft zum Opfer fielen. In der Ortſchaft Do raſch bei Neutra brannten 56 Häuſer nieder. 85 Fami— lien wurden obdachlos. Mehrere Perſonen erlitten Brand— wunden. Exploſionsunglück in einer franzöſiſchen Eißengie⸗ ßerei. In den Gießereiwerken von Amiens explodierte eine mit Alteiſen in den Schmelzofen geratene Bombe. Elf Arbeiter wurden ſchwer verletzt, zwei von ihnen befin- den ſich in Lebensgefahr. i . Rieſenfeuer am Goldenen Horn.— 400 Häuſer eingeäſchert. Wie aus Konſtantinopel gemeldet wird, wurden durch ein Großfeuer in einer Vorſtadt am Gol⸗ denen Horn 400 Häuſer ip geäſcher! „ Schweres Exploſionsunglück in London. Im We⸗ ſten von London brach in einer Fabrik, in der Film⸗ abfälle verwertet werden, ein Brand aus. Die geſamten Filmvorräte explodierten. Die zur Zeit der Exploſion in den Fabriksräumen tätigen Männer und Frauen, etwa 40 an der Zahl, konnten ſich nur zum Teil retten. Meh⸗ rere ſprangen in brennenden Kleidern in einen neben dem Haus fließenden Kanal. Vier Frauen wurden ge⸗ tötet, ſechs Perſonen trugen zum Teil ſchwere Verletzun⸗ gen davon. Das Feuer griff auch auf eine Garage über 19 zerſtörte eine Reihe von Automobilen und Motor⸗ rädern. Die Schäden im oſtgaliziſchen Ueberſchwemmungs⸗ gebiet. Nach den bisherigen amtlichen Feſtſtellungen über die Höhe der Schäden im Ueberſchwemmungsgebiet in Oſtgalizien ſind von der Kataſtrophe 43 Landkreiſe mit 10 Städten und 444 Gemeinden betroffen worden. Un⸗ gefähr 52 000 Familien haben zum Teil ihr geſamtes Hab und Gut verloren. Wieder eine Reiſegeſellſchaft in Tibet überfallen. Wie aus Kalkutta gemeldet mird. ift in der Stadt Akumtfe eme dreiſegeſenſchuft aus zwet ameriranſſchen Familien aus fünf Kindern beſtehend, angekommen, die an der tibetaniſchen Grenze von Räubern überfallen und völlig ausgeraubt worden ſind. Nur dem Mut eines hrer Diener iſt es zu verdanken, daß die Familien nicht umgebracht worden ſind. 2 0 Wirtſchaftsumſchau. Eine Woche von Induſtrietagungen.— Deutſchlands Ge⸗ ſamtſchuldenlaſt.— Dawesplan und Volkswirtſchaft.— Weitere Beſſerung am Arbeitsmarkt. Die abgelaufene Woche brachte eine Serie von In⸗ duſtrietagungen, in Frankſurt tagte das Induſtrie⸗ parlament, der Reichsverband der deutſchen Induſtrie, in Kiel wurde der Sparkaſſentag abgehalten und die Schulze Delitz'ſchen Genoſſenſchaften hielten in Köln ihre 64. Hauptverſammlung ab. Wenn man geglaubt hatte, nuf einer dieſer Zuſammenkünfte Promi ter würde ein gutes Rezept herauskommen, mit dem man der beginnen⸗ den Wirtſchafts⸗Verflauung entgegenwirken könnte, hat man ſich geirrt. Die bedeutſamſte und auch inhaltsreichſte Tagung war ohne Frage die Reichsverbandstagung in Frankfurt. Dieſes Induſtrieparlament brachte nicht, wie man erwartet hatte, Ueberraſchungen, trotz der promi⸗ nenten Vortragenden und der außergewöhnlich guten Re⸗ ferate, doch ſtellte ſich heraus, daß die Stimmen hinſicht⸗ lich der Beurteilung der gegenwärtigen Konjunktur ſehr geteilt waren; der Reichswirtſchaftsminiſter legte den Wertton auf den Export, während andere Referate die Wichtigkeit und Pflege des Importes in den Vordergrund tellten. Aufſehen erregte die Schuldenaufrechnung Ge— heimrat Duisbergs, der Deutſchlands Geſamt⸗ ſchuld einſchließlich der Auſwertungsverpflichtungen uſw. auf 23,1 Milliarden Rm. veranſchlagt. Als Schulden⸗ aufrechnung iſt dieſe Zuſammenſtellung gewiß anzuzwei⸗ feln, Tatſache bleibt aber, daß die deutſche Wirtſchaft lo belebt ſein muß, um 1928 rund 4,5 Milliarden Rm. feſte Zinſen aus ſich herauszuwirken. In dieſen 4,5 Milliar⸗ nei Rm. ſind 2.5 Milliarden Rm. Daweslaſten einbe— griffen. Betrachtet man die Stimmen anläßlich der dritten beendeten Dawesannuität im In⸗ und Auslande ſo kann man freilich ſich ſchwerſter Bedenken nicht er— wehren. Seit einem Jahre gehen gleichſam nach einem inneren Plan die deutſchen Sachleiſtungen auf der ganzen Linie zurück. Die Barüberweiſungen ſind den alliiertem Ländern anſcheinend bequemer. Es zeigt ſich hier wieder kiner der Grundſehler des Aufbaues des Dawesplanes: Die ehemaligen gegneriſchen Länder riegeln ſich' künſt⸗ lich gegen die deutſche Einfuhr ab, ein lebhafter Export war aber eine der Hauptvorausſetzungen für den Dawes— plan geweſen. Rechnet man hinzu, daß der Dawesplan drei Jahre läuft und daß heute noch nicht einmal die Ge— ſamtſumme noch der Endtermin feſtgeſetzt ſind, ſo wird man an Methoden erinnert, die der deutſche unterlegene Hegner zu Beginn des vorigen Jahrhunderts über ſich er— zehen laſſen mußte, wo auch nach vollſtändig unterzeich— netem Frieden erfolgte Auslieferung und Abrüſtung die, zuferlegten Zahlungen willkürlich durch Napoleon her⸗ zufgeſetzt und verlängert wurden. Zählt man die Mo⸗ mente zuſammen, die für eine anhaltende Belebung der Wirtſchaft und eine Beſſerung der Außenhandelsbilanzl prechen, ſo ſtellt ſich heraus, daß faſt ein Wunder ein- ſreten muß, wenn das Wirtſchaftsjahr 1928 auch nur an⸗ zähernd die Belebung der Jahresfriſten 1926/27 bringen oll. Dieſe Erkenntnis hat ſich nun endlich auch der Börſe demächtigt; wie immer ſchlägt man einen Purzelbaum, aus dem wenig einſichtsvollen Hauſſier wird ein ebenſo wenig inſichtsvoller Baiſſier. 1 (anhaltend günſtige Witterung hat ühe einer weiteren leichten Beſſerung 925 Arbeits marktes in der abgelaufenen Woche geführt, die haupt⸗ ſächlich durch die ſtarke Aufnahmefähigkeit in der Land⸗ wirtſchaft und den guten Fortgang der Beſchäftigungs⸗ mo lichfajtan in den Muhongrhoifan Hervorgerufen wurde. Ju emem erhevicchen Teil derum die Metall⸗ und Maschine 0 0 ee 15 c ſch ie Bericht) ktil⸗ und chemiſchen Induſtrie, uneinhei im Nahrungsmittel- und We dünege epindunt le. keiſwelſe wie, rle, ieilweiſe Günſtig lauten d auch der Lederinduſtrie. Was iſt ein Augenblick? Argloſe Gemüter, die von dem böſen Tun und Trei⸗ ben der Menſchen wenig Ahnung haben, mögen annehmen, ein Augenblick ſei ungefähr der Zeitraum, der zwiſchen Heben und Senken der Augenwimpern liegt. Bald wer⸗ den dieſe harmloſen Gemüter durch die harte Wirklich⸗ keit des Alltags eines Beſſeren belehrt. 1 Mit dem beſten Freund wandelt man durch die Straßen, da ſcheint ihm plötzlich etwas einzufallen.„Nur einen Augenblick bitte, ich bin gleich wieder da“, ſagt er. „Ich habe hier eine kleine geſchäftliche Beſorgung.“ Und er verſchwindet in einem Haus. Man wartet, ſtiert in die Schaufenſter, ſtudiert ſämtliche erreichbaren Anſchlags⸗ ſäulen, lieſt zum dreiundzwanzigſten Male den Leitar⸗ tikel der Morgenzeitung, raucht krampfhaft Zigaretten und denkt: Wo mag der Kerl bloß ſtecken? Der trinkt inzwiſchen gemütlich bei ſeinem Geſchäftsfreund Kaffee und redet unnützes Zeug. Endlich kehrt er zurück. Me⸗ 1 0 ſchaut man auf die Uhr. Eine Stunde iſt ver⸗ oſſen. Knurrenden Magens ſitzt man im Reſtaurant und winkt dem Kellner.„Einen Augenblick bitte“ ruft der eilige Ganymed im Vorbeiſauſen. Mit wachſender Ungeduld beobachtet man, wie hier kaſſiert, dort Aufträge gegeben werden, wie der Kellner eilfertig nach der Küche läuft und mit dampfenden Schüſſeln wieder zurückkehrt. Nur zu uns kommt er nicht. In der Wut verzehrt man drei Brötchen und ſchmeißt den Senftopf um. Kommt dann aber nach einer halben Stunde dann wirklich der Oben an unſeren Tiſch, iſt man meiſtens vor Aufregung ſchon att und verläßt, alle ſchönen Redensarten verfluchend, das Lokal. 1 „Einen Augenblick bitte, ich bin gleich wieder da“, flötet ſanft die Ehefrau und verläßt ihren Mann, um gur ein bißchen Backware zum Nachmittagskaffee zu ho⸗ len. Der zurückgebliebene wartet in der optimiſtiſchen Hoff⸗ nung, ſie werde wenigſtens innerhalb einer halben Stunde wieder zurück ſein. Oh, welch ein Irrtum! Drei Stunden währts. Dann kehrt die Holde bis an die Naſenſpitze mit Paketen beladen heim.„Bin ich nicht ſchne bieder zu⸗ kückgekommen, mein Schatz? ſagt ſie lieblich und arglos. Bei Frauen ſind die Augenblicke eben beſonders lang. Oiernſchnuppen. Wer jetzt zue endlichen Stunde im Freien wandelt, der kann unter Umſtänden em ſeltſames. himmliſches Schauſpiel beobachten. Vom dunklen Himmel kommt jäh ein heller Feuerſtreifen herab. Eine Sternſchnuppe fiel von einer fremden Welt auf unſere Erde nieder. Der Volksmund behauptet: Ein Kind ſtirbt, wenn eine Stern⸗ ſchnuppe fällt. Andere wieder meinen, man müſſe ſich in dem Augenblick, da ſolch ein Himmelsbote erſcheint, innig etwas wünſchen. Das geht ganz ſicher in Erfül⸗ lung, ſedoch darf man dabei kein Sterbenswörtlein ſprechen. Wir modernen Menſchen lächeln über dieſe volkstüm⸗ liche Auffaſſung von der Sternſchnuppe. Wir wiſſen ſelbſtverſtändlich ganz genau, um was es ſich da han⸗ delt und das iſt auch ſchon romantiſch und poeſievoll genug. Meteorſteine ſinde es, die dort vom Himmel kom⸗ men, glühende Sprengkörperchen von fremden Welten abgeſplittert. Als mehr oder minder große, ſchwarze Steine finden wir ſie auf unſerer Erde. Der Kultur⸗ menſch betrachtet ſie mit wiſſchenſchaftlichem Intereſſe als Boten aus dem Weltenraum, als Beſtandteile fremder Himmelskörper. Kommt aber ſolch ein Stein zu Völkern, die noch im Naturzuſtande leben, ſo erlebt er häufig die Ehre, von dieſen armen, unwiſſenden Heiden zum Fetiſch erhoben zu werden. Bekanntlich iſt auch die Kauba, das Heiligtum der Mohamedaner zu Mokka nichts weiter als ein aroßer. ſchmarzer Meteorffoin. ö EA In mancher Weziehung bietet das n der Met ſteine der Wiſſenſchaft noch manches Rätſel. Man hal auch die Theorie aufgeſtellt, daß die Meteorſteine Stück eines Sternes ſeien, der gerade in dem Augenblick ſeinei Antergang erlebt. Das ſtimmt aber wieder nicht mit de Regelmäßigkeit des Sternſchnuppenfalles überein. Außer dem bereitet dieſe Theorie empfindſamen und nervöſei Menſchen nur Schmerzen, denn ſie haben ſofort die Vor ſtellung, daß vielleicht auch einſt unſere Erde in ſolche Stücke zerſplittert, durch den Weltenraum ſauſen wird Und wir mit. 8 — Afrikas erſter Gentleman. Zur Europareiſe des Präſidenten der Republik Libera.— Der Vertreter des einzigen Staates, der ſeine Kriegs⸗ ſchulden getilgt hat. Charles Dunbar Burgeß King, der Präſi⸗ dent der Republik Liberia, der von Paris in Hamburg eintraf und demnächſt— nach einem Gaſtſpiel in Genf —, auch Berlin beſuchen wird, iſt in mannigfacher Be⸗ ziehung eine bemerkenswerte Erſcheinung. Zunächſt iſt er das Oberhaupt eines der beiden im eigentlichen Sinne afrikaniſchen Staaten. Doch muß die Republik Liberia dem alten Kaiſerreich Abeſſinien gegenüber als das moderne Staatsweſen angeſehen werdeni nicht nur, weil ſie der jüngere Staat iſt, ſondern, weil ſie im Gegenſatz zu Abeſſinjen nicht mit der toten Tradition uralter Dyna⸗ ſtien belaſtet iſt. 1 00 Vor noch nicht zwei Monaten, am 26. Juli feierte die Republik Liberig ihr 80jähriges Betehen, Am 26. Juli 1847 machte Liberig, bis dahin amerikaniſche Ko⸗ lonie und Reſervoir für den amerikaniſchen Sklapenhan⸗ del, ſich von den Vereinigten Staaten unabhängig und der auf ſo unwahrſcheinliche Weiſe entſtandene Negerſtaat nahm eine Entwicklung, die in ihrer Geſamtheit weit⸗ aus ernſter gewertet werden müßte, als man es in Europa tut. Bietet dieſe Entwicklung doch die einzige ſachliche Grundlage für die Beurteilung der Ausſichten, etwaiger künftiger Emanzipationsbeſtrebungen der afrikaniſchen Ne⸗ ger. Die Verfaſſung der Republik iſt verſtändlicherweiſe durchaus der der Vereinigten Staaten nachgeahmt. Es gibt einen Senat und ein Repräſentantenhaus. Der Präſident wird auf jeweils vier Jahre gewählt. Präſident King wurde zum erſten Male 1920 zum Präſidenten gewählt, ſteht alſo jetzt im vorletzten Jahre ſeiner zweiten Amtsperiode. Man wird ſich zwar laum mehr deſſen entſinnen, doch kann, ohne unfreundliche Er⸗ innerungen heraufbeſchwören zu wollen, bei dieſer Ge⸗ legenheit erwähnt werden, daß mit dem Präſidenten King das erſte Oberhaupt eines derjenigen Staaten Deaͤtſch⸗ land beſucht, die im Weltkriege gegen uns kämpften. Im Auguſt 1917 trat Liberia in den Krieg gegen Deutſchland ein— ein Schritt, der der Republik beim böſeſten Willen nicht allzuſehr verübelt werden kann, da man ja weiß. welchen Druck Enaland und Frankreich in T. ͤ ccc ̃ Vom Leben gehefzi Roman von J. S chneider-Foersfl Urheberrechisschufz 1926 durch Verlag Oskar Meister. Werdau * (33. Fortſetzung.) 9 130. 1 (Nachdruck verboten.) „Es iſt ein Elend,“ ſagte Guben,„er hat noch eine alte Großmutter zu Hauſe und einen Bruder, für den er ſorgen muß, was will er da auch noch heiraten. Das reicht ja dann nicht hinten und nicht vorne. Daß ſich das doch nie ver— meiden läßt, wenn man mehr Perſonal im Dienſte ſtehen fünf bis ſechs Jahre wartet, kann er die Förſterei beziehen und ſie meinetwegen mit. Aber bis dahin muß Ruhe ſein! Ich kann das nicht brauchen im Haus.— Die Anne ſoll ſich wo anders um einen Dienſt umſehen, und er kann bleiben, und wenn es Zeit iſt, ſoll er ſie holen, wenn es gerade ſein muß, daß er ſich eine Frau auf den Hals lädt.“ Den ganzen Vormittag kam Guben nicht aus dieſem Ge⸗ dankengang. Am Nachmittag wurde der Beſuch eines Herrn gemeldet, der mit dem Zwei⸗Uhr⸗Zug eingetroffen war. Sanders empfing ihn im großen Salon und ſtreckte, als er des Gaſtes anſichtig wurde, beide Hände nach ihm aus. „Ich danke Ihnen, Herr Hellmuth, daß Sie ſo raſch ge⸗ kommen ſind. Darf ich Sie zu meinem Onkel führen. Wir betreiben die Suche nach meiner Braut gemeinſam. Er hal ſin der vorigen Woche einen Unfall erlitten und muß das Sie ſchritten die Galerie entlang nach dem Zimmer des Freiherrn. „Haben Sie ſich ein Bild machen können von allem, was nh Ihnen geſchrieben habe, Herr Hellmuth?“ frug Sanders, und ſah erregt in das ſcharfgeſchnittene, glattraſierte Geſicht des Gaſtes. „Es iſt mir alles vollkommen klar, Herr Doktor,“ kam es ohne Haſt.„Nur einige Fragen ſind noch zu erledigen, die ich beſſer mündlich als ſchriftlich an Sie ſtellen möchte.“ Man war vor Gubens Zimmer angekommen und trat ein. Die Vorſtellung war raſch erledigt. Sanders rückte ſelbſt den Rauchtiſch herbei und bediente, Eine Erfriſchung lehnte 1 ſympathiſch, aber er war nicht zu umgehen. hat. Immer iſt es wieder das gleiche.— Wenn er noch Hellmuth ab. Er habe bereits unten im Dorfgaſthaus ein Glas Bier getrunken. .„Glauben Sie, daß die Sache von Erfolg begleitet iſt?“ frug Guben und ſchob ihm die Aſchenſchale zu. „Ich denke ſchon,“ ſagte der Detektiv und legte das Zünd⸗ holz in den Achatbehälter.„Man muß nur immer ganz von vorne anfangen, wie bei den erſten Zahlen einer Rech⸗ nung, damit man ſich nicht ins Endloſe verliert. Ich habe bereits Vorarbeit gemacht. Das iſt immer eine Hauptſache. — Ich bin in Falkenberg geweſen.“ „Bei Guonſki?“ rief Sanders dazwiſchen. „Ja, bei Guonſki! Der Menſch iſt mir ſa gerade nicht Der weiß nichts! Seit ſie weg iſt, hat er keinerlei Nachricht mehr er— halten. Auch die Leute nicht, die auf dem Gute bedienſtet ſind. Sie ſteht mit niemand in Korreſpondenz.— Da iſt es mir nun eingefallen, daß ich ſie ſelbſt einmal geſehen habe.“ „Meine Braut?“ warf Sanders erregt ein. „Ja— Ihre Braut!— Es war in München in der Georgenſtraße. So im April herum. Da hat ſie vor dem Haus des Profeſſors Zembſch geſtanden und er dabei und noch ein junger Mann.— Und Zembſch hat mich gefragt, ob die Firma„Zach u. Söhne“ gut iſt. Das Fräulein von Rommelt ſuche eine Stelle und er hätte ſie dorthin empfoh⸗ len. Ich habe nun bei Zembſch Nachfrage gehalten, der hat mich zu Kommerzienrat Zach geſchickt und von dem habe ich erfahren, daß das Fräulein nur ſechs Wochen bei ihm war und daß ein größerer Geldbetrag,— ſo an die ſiebenhundert Mark— in der Kaſſe fehlten. Er könne bis heute nichts Stricktes beweiſen, glaube aber eher an ihre Schuldloſigkeit als an eine Verfehlung.“ „Meine Braut iſt keine Diebin! fuhr Sanders auf. „Nein!— Natürlich nicht—“ kam es ruhig.„Aber es gehört alles mit zur Kette, die ich um ſie ziehen muß. wenn ich ihrer habhaft werden will. Uebrigens, iſt auf Ihrem Gute ein junger Menſch, der Filcher heißt, Herr Baron?“ „Ja, doch, Herr Detektiv!“ „Hat der irgend etwas dabei zu tun?“ frug Sanders. „Ja!— Sehr viel ſogar! Er hat nämlich damals, als Zembſch mit Ihrer Braut geſprochen hat, in der Georgen⸗ ſtraße dabei geſtanden.— Der kann ſehr wahrſcheinlich die beſte Auskunft geben.“ Sanders war ſchon aufgeſprungen.„Soll ich ihn rufen? Herr Hellmuuhe y i „Nein, nein! lieber Doktor. So mit der Tür ins Haus fallen darf ich nicht. Alles ſchön mit Ueberlegung. Wenn Sie geſtatten, mache ich jetzt einen Bummel rund um das Schloß, da werde ich ihn dann ſchon zu ſehen kriegen.— Wo arbeitet er denn?“ „Er iſt Gärtner,“ ſagte Guben.„Sie dürften ihn drüben im Park am erſten finden.“ „Ich kriege ihn ſchon!“ nickte Hellmuth, hob ſich aus dem Stuhl und ſtreckte ſeine ſehnige Geſtalt. „Aber was Sie von ihm erfahren haben, das darf man doch wiſſen,“ wandte Sanders ein. „Selbſtredend, Herr Doktor.— Ich bringe dann ſchon Be⸗ ſcheid.— In einer Stunde etwa.“ Es dauerte aber kaum eine halbe, bis er wieder zu Guben ins Zimmer trat. „Nichts?“ fragte Sanders von ſeinem Stuhl aufſpringend. „Nein! Was er mir zu ſagen hatte, das habe ich alles ſchon gewußt, eigentlich noch etwas mehr.— Er ſtand in Falkenberg in Dienſt, Guonſki hat ihn auf die Straße ge⸗ ſetzt, in München hat er bei einer Frau Rieger gewohnt und Ihre Braut auch. Dann kam ſie zur Geheimrätin Ring⸗ berg, der Sohn iſt ein Don Juan— ſchmutziger Kerl— da iſt ſie denn auch nur einen Tag geblieben.“ „Der Schuft!“ fuhr Sanders auf. „Allerdings!“ ſagte Hellmuth ohne Erregung.„Aber von einhundert jungen Mädchen machen neunzig die gleiche Er⸗ fahrung wie Fräulein Rommelt. Das iſt nun einmal ſo und nicht anders.— Dann war Filcher noch mit ihr bei Zach. Zwei Wochen ſpäter hat er die Stelle hier bekommen, und ſeither weiß er nichts mehr von ihr.“ „Haben Sie auch Walter von Rommelt noch nicht aus⸗ findig gemacht, Herr Detektiv?“ „Nein, lieber Doktor, dann wäre die Sache ja ſehr einfach. Der Junge würde ja wiſſen, wo ſeine Schweſter ſich auf⸗ hält, da ſie für ihn ſorgen muß. In einer Münchener Schule iſt er nicht. Ich habe alle Schülerverzeichniſſe ſchon durch⸗ geſehen und in Händen gehabt. Aber ich finde ihn ſchon noch, wenn ſie ihn nicht mitgenommen hat. „Wohin?“ ſagte Guben erſtaunt. 15 „Ins Ausland— ich rechne beſtimmt damit.— Sonſt könnte ſie doch nicht ſo ſpurlos verſchwunden ſein.“ ö Sanders ſtöhnte auf.„Ich begreife nicht, wie ſie mir das antun konnte.— Sie muß doch wiſſen, wie ich mich ſorgel“ 1 F ortſetzung folgt.) * rreichbaren Staaten in diefe aller usert guf bie iyne ee e Iſt Liberia doch Nachbar owohl Eng⸗ lands, deſſen Kolonie Sierra Leone Liberia im Süden 905 Oſten begrenzt, und Nachbar Frankreichs, deſſen Ko⸗ lonie Elkendeinfüte auf der anderen Seite die Neger⸗ republik umſchließt. Als einzige deutſch⸗liberiſche Kriegs⸗ aklion iſt höchſtens noch die Zerſtörung der drahtlosen Station Monrovia durch deutſche Unterſereboote in Er⸗ innerung. 5 e. Auch noch in anderem Sinne iſt dieſer Beſuch von beſonderer Art: reiſt doch Präſident King als Oberhaupt des einzigen Staates der ehemaligen Alliierten, der ſeine Kriegsſchulden vollſtändig abgetragen hat, nach Genf. republik Liberia die letzte Rate ſeiner Kriegsſchulden an die Vereinigten Staaten abführte, mußte ſich das groß⸗ mächtige England vom amerikaniſchen Schatzamt ſagen laſſen, daß die jetzt von Liberia getilgte Schuld ſicherlich doch für die kleine afrikaniſche Republik eine mindeſtens ebenſo drückende Laſt geweſen ſein müſſe, wie Englands Schulden an Amerika. 1 Man darf alſo den Negerpräſidenten King in man⸗ cherlei Bezſehung als eine bemerkenswerte und reſpek⸗ table Per nlichkeit begrüßen. und man ſoll ihm nach Möglichleſt Gelegenheit geben, die Wünſche zu erfül⸗ len, die ihn nach Europa und nicht zuletzt nach Doutſch⸗ land ührt haben: Erweiterung ſeiner ſtaatspolitiſchen Kellutnuſe vurch eigene Anſchauung fremder Verhältniſſe⸗ Studium der europäiſchen Verkehrstechnik und der Mög⸗ lichkeſt ihrer Uebertragbarkeit auf ſeinen Staat und wirt- ſchaftsorganiſatoriſche Fragen, deren Beantwortung er in erſter Linie in dem ſo ſchwer geprüften Deutſchland zu finden hofft. Die Seidenzucht, ein ſchöner Frauenberuf. Von F. W. Klein, Leiter der Mitteldeutſchen Seiden⸗ bau⸗Zentrale in Kaſſel. In der Schule haben wir es gelernt:„Friedrich der Große hat in ſeinem Staate den Seidenbau eingeführt und gab dafür die für jene Zeiten, wo, wie jetzt, faſt alle Kaſſen leer waren, ſehr große Summe von 3 Mil⸗ lionen Talern aus zur Anpflanzung von Maulbeerbäu⸗ men und Einführung der Seidenraupen, ein Plan, der trotz des damaligen Tiefſtandes der Wiſſenſchaft der Bio⸗ logie der erſten Seidenraupe die ſchönſten Erfolge hatte. Denn der über 10 fache Betrag wurde als volkswirtſchaft⸗ licher Wert geſchaffen. Viele Spindeln und Haſpeln ſurr⸗ ten und drehten, und noch mehr Webſtühle klapperten um die gewonnene herrliche Seite zu verarbeiten. Und in Großmutters Garten in der Laubenecke ſtan⸗ den drei alte Maulbeerbäume, deren ſüße, weiße, ſchwarze und auch rote Beeren von uns Kindern viel mit Freude verzehrt wurden. Plötzlich wie aus der Verſenkung ſcheint einem der geniale Plan des großen Königs und Volkswirts wieder emportgetaucht und mit Ueberraſchung und noch größerem Intereſſe hört, lieſt und ſieht man, daß das, was man früher für unmöglich hielt, auf den Boden realer Wirk⸗ lichkeit mit neuen Kräften, größeren Kenntniſſen und ſiche— ren Hoffnungen heute mit allem Eifer einer gewinnbrin⸗ genden Zukunft entgegenwächſt. Das Größte dieſes Planes iſt, daß in einer Zeit ſchwerſten wirtſchaftlichen Kampfes, der Ueberfülle in allen Berufen, der Kapitals⸗ und Arbeitsloſigkeit, ſich hier eine gute Gelegenheit bietet, vor allem die„Viel⸗ zu Vielen“ im Lande, die Frauen, auf die ſchöne Exi⸗ ſtenz⸗ und Verdienſtmöglichkeit hinzuweiſen, wie ſie ſich m. E. ſelten oder nie günſtiger für ſie geboten hat und bietet. Von keinerlei großer Vorbildung, keinem Examen, keinem Alter und keinem Maß von Körperkraft und faſt keinem Kapital abhängt, kann zunächſt und allererſt jede Frau auf dem Lande, jede Gartenbeſitzerin, jede In⸗ haberin eines kleinen Heimgartens oder Laubenkolonie in kleinem Maßſtabe anfangen, Seidenbau zu treiben und vom Erfolg ermutigt, ſich zu größerem Umfange und Verdienſt entſchließen. 5 Die Seidenzucht iſt ganz einfach und macht keine beſonderen Schwierigkeiten. Ein kleines Schulmädchen kann die Seidenraunen füttern. Als Zuchtraum eigner ſich jedes Zimmer, jede Kam⸗ mer und Diele, jede Flur und Dachboden und andere Ne— benräume. Auch ein warmer, heller und luftiger Keller läßt ſich verwenden. Die Seidenzucht iſt vollſtändig frei von unangenehmen Begleiterſcheinungen, wie Geräuſch und üblem Geruch. Die Zucht dauert 5—6 Wochen und eine Seidenraupe verzehrt während ihrer ganzen Lebens⸗ zeit, alſo vom Auskriechen aus dem Ei bis zum Spinnen der Seidenkobons 23 bis 26 Gramm Maulbeerlaub. Nach meinen über 20jährigen Erfahrungen und Be⸗ obachtungen können mit dem Laub einer vier⸗ bis fünf⸗ jährigen Maulbeerpflanze etwa 50 Seidenraupen gefüttert werden. Mit dem Baum ſogar 45000 Seidenraupen. Allein mit einer doppelreihigen Maulbeerhecke läßt ich ſchon mit einer 6wöchigen Zucht ein Reinertrag von 300 1200 Mk. erzielen, je nach Größe und Alter der Maulbeerpflanzen und Erfahrung, Eignung, Fleiß und Tüchtigkeit der Züchterin. 5 5 WMWaährend es für die Kokons der gewöhnlichen Wirt⸗ ſchaftsraſſen nur 10—12 Mk. pro Kilo gibt, wird für die von der Mitteldeutſchen Seidenbau⸗Zentrale heraus⸗ gegebenen Edelfarb⸗Seidenſpinner erzielten Kokons mit 20—25 Mk. bezahlt. Ueber 350 Millionen Goldmark gehen leider jähr⸗ lich für Rohſeide ins Ausland. Es muß bea ernſtes Be⸗ ſtreben ſein, dieſe Summe im Lande zu behalten. 0 So iſt durch eine leichte Sommerarbeit von Juni bis Ende September mit oft ſonſt nicht gebrauchsfähigen Kräften ein Nebenverdienſt geſchaffen, der vielfache Se⸗ genquelle ſein kann, manchem Leben das tröſtende Be⸗ wußtſein oder Daſeinsberechtigung geben, mancher Haus⸗ mutter die Freude und Sicherheit eigner Erwerbsmöglich⸗ keit nebe ihren alten Pflichten gibt, manchen Zukunfts- plan bei üngeren Land⸗Töchtern ſchon mit ein oder zwei Morgen Land verwirklichen, manchen arbeitsleeren, aber willigen Händen gutes ermutigendes Beiſpiel iſt und da⸗ mit letzten Endes das ſchönſte Ziel, das heute deutſchen vorſchweben kann, aus der Not der Nachkriegszeit durch neue Wege alte glücklichere Zeiten wieder zu erreichen. Ja, als zur Feier des 80jährigen Beſtehens der Neger⸗ Schrecken davon. N rEIBTREU f KAFFEE-Z USATZ DDA * drei Monate Gefängnis. Aus Heſſen. ü Dormſtadt.(Verkehrsunfall.) Ein Autounfall kreignete ſich Ecke Roßdörfer⸗ und Beckſtraße. Ein Mo⸗ torradfahrer ſtieß mit einem Automobil, das aus der Beckſtraße einbiegen wollte, ſo ſtark zuſammen, daß das Rad unter den Wagen zu liegen kam. Beide Fahrzeuge ſcheinen ſich nach Angaben von Augenzeugen in ziemlich ichneller Fahrt befunden zu haben Glücklicherweiſe lamen die Fahrer mir dem Schregen davon, wahrend Auto und Motorrad ſtark beſchädigt wurden. Mainz.(Jugendlicher Ausreißer.) Bürſchchen von 12 und 13 Jahren, die ſich auf einer „Weltreiſe“ befanden, wurden hier von der Polizei auf: gegriffen und ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. Die in Köln wohnenden Eltern der beiden Jungen wurden von der Feſtnahme in Kenntnis geſetzt. Nierſtein. Dem Tod entgangen.) In arge Be⸗ drängnis gerieten zwei hieſige Bewohner, die ſich mit einem Nachen an das jenſeitige Ufer begeben wollten. Sie ſtießen mit ihrem Fahrzeug gegen ein vorbeifah⸗ rendes Boot, wobei der Nachen ſich überſchlug und un⸗ terging. Die beiden Inſaſſen hielten ſich krampfhaft am Boote feſt um der Gefahr des Extrinkens zu entgehen, worauf i dann von den Matroſen auf das Schiff gebracht wurden. Später wurde der Nachen von zwei Arbeitern einer Schiffsbaggerei wieder aus den Maſſer herausgeholt. Nieder⸗Ingelheim.(Selbſtmordverſuch min Salzſäure.) Mit Salzſäure wollte ſich ein Dienſt— mädchen vergiften. Ein ſofort herbeigerufener Arzt nahm Rettungsverſuche vor, die von Erfolg gekrönt waren. Das Mädchen warde in bedenklichem Zuſtande in das hieſige Krankenhaus eingeliefert, doch befindet ſie ſich auf dem Wege der Beſſerung, ſo daß keine Lebensgefahr mehr be⸗ ſteht. Die Gründe zu dieſer Tat ſind unbekannt. Alsheim.(Schwerer Sturz von der Tele⸗ graphenſtange.) Ein Unglücksfall ereignete ſich als auf der Straße nach Mettenheim ein Telegraphenarbei⸗ ter eine Arbeit vornehmen wollte. Plötzlich brach dies Telegraphenſtange, der Arbeiter ſtürzte zu Boden und erlitt ſchwere Kopfverletzungen und einen Beinbruch. In bewußtloſem Zuſtande wurde er ins Wormſer Kranken⸗ haus verbracht. Sein Zuſtand iſt bedenklich. Aſtheim.(Die Brandgeſchädigten in Aſt⸗ heim.) Der Landtagsabgeordnete Dr. Dehlinger hat in einer Eingabe an den Heſſiſchen Landtag den Antrag geſtellt, den Brandgeſchädigten unſerer Gemeinde zu nied— rigen Zinſen Kapital aus Staatsmitteln zur Verfügung zu ſtellen, damit die ihrer Ernte beraubten Landwirte Mehl zur Ernährung ihrer Familien, Futtermittel für das Vieh beſchaffen und die Wiederaufbauarbeiten ſo⸗ fort in Angriff nehmen können. Geſchädigt ſind acht Landwirte, die zuſammen 104 Morgen Land, meiſt Pacht⸗ land, bewirtſchaften. ö 8 5 Dromersheim.(Blutige Schlägerei.) Wäh⸗ rend einer Schlägerei wurde ein Karuſſellbeſitzer ſchwer verletzt, ſo daß ſeine Aeberführung in das Heilig⸗Geiſt⸗ Hoſpital nach Bingen erfolgen mußte. Eingehende Un⸗ terſuchung des Falles iſt eingeleitet und es dürfte eventuell eine ſchwere Beſtrafung des Täters erfolgen. Hamm.(Dem Tode entriſſen.) Als einige junge Leute von hier im Rhein badeten, verſchwand vlötzlich einer der Badenden. Als dies die Umſtehenden ſahen, ſprangen ſie nach und retteten denſelben noch im letz⸗ ten Augenblick vor dem Tode des Ertrinkens. Lauterbach.(Tödlich vom Blitz getroffen.) Ueber dem benachbarten Bermuthshain entlud ſich ein ſchweres Gewitter. Dabei wurde eine Landwirtsfrau, die gerade auf dem Felde beſchäftigt war, und Rübenblätter pflücken wollte, von einem Blitzſtrahl getroffen und ſo⸗ fort getötet. Ihre Angehörigen fanden ſie ſpäter tot neben dem beladenen Schubkarren liegen. Offenbach.(Ein fingierter Ueberfall.) Im Frankfurter Stadtwald wurde ein junger Mann aufge⸗ funden, der an Armen und Beinen Meſſerſtiche aufwies. Er wurde von der Rettungswache ins Krankenhaus ge⸗ bracht. Er gab an, auf einem Spaziergang von einer An⸗ kahl junger Leute überfallen, mit Meſſern bearbeitet und ausgeraubt worden zu ſein. Er verwickelte ſich jedoch in Widerſprüche und geſtand ſchließlich, daß er die Sache erdichtete, um ſich intereſſant zu machen. Es handelt ſich um einen Friſeurgehilfen aus Offenbach. Jugenheim.(Verhaftung.) Hier wurde der Se⸗ paratiſtenführer Eugen Sommer, der von verſchiedenen Behörden wegen Betrugs, Urkunden- und Wechſelfälſchung geſucht wird, auf dem Speicher ſeiner Wohnung, wo er fich verſteckt hatte, feſtgenommen. Sonderbach bei Heppenheim.(Schwerer Un⸗ fall.) Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich hier. Man war mik dem Umladen von Steinen aus einem Fuhrwerk in ein Laſtauto beſchäftigt, als der Wagen durch das aun⸗ gleiche Gewicht aufkippte. Der Bruder des Betriebslei⸗ ters, der Volontär Weimar, ſprang von dem Steinfuhr— werk, wurde aber von den Steinen getroffen und erlitt ſchwere Beinquetſchungen. Man brachte den Verletzten nach der Klinik in Heidelberg. Eberſtadt.(Fuhrwerk gegen die Elektri⸗ ſche.) Die Elektriſche ſtieß auf ein Fuhrwerk, das die Schirmſchneiſe herauskam. Das Fuhrwerk wurde demo⸗ liert, die Mitfahrenden kamen glücklicherweiſe mit dem * an * — Die heſſiſchen Landtagswahlen im November. Die Neuwahlen zum heſſiſchen Landtag finden in der zweiten Hälfte des Monats November ſtatt. Der jetzige Landtag wird vor ſeiner offiziellen Schließung im Oktober vorher zu einer kurzen Tagung zuſammentreten. W Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Beſtell⸗Schwindeleien.) Vor dem Großen Schöffengericht hatten ſich eine Reihe von Perſonen wegen Beſtellſchwindeleien zu verantworten Ein 22. Jahre alter Arbeiter aus Hockenheim, der für Illu⸗ ſtrierte Zeitſchriften und ſpäter mit Bilder reiſte, fälſchte Beſtellſcheine und kaſſierte dafür Proviſion im Geſamt⸗ betrage von 285 Mk. ein. Er erhielt zwei Monate Ge ängnis. Ein Techniker aus Oggersheim, der für Ver⸗ icherungszeitſchriften rſeiſte, legte ſein Büro mit 92 Mk. Proviſion für gefälſchte Beſtellungen herein. Er erhielt In einem dritten Falle ähn⸗ licher Art wurden pier weitere junge Leute zu Gefäng⸗ nisſtrafen von acht Monaten bis zwei Wochen verurteilt. Zwei Lokales und Allgemeines. — Eine eden Die Hinbenburg⸗ ſpende hat nach dem bekannten Bildplakat eine eigene Bildpoſtkarte herſtellen laſſen, die das Porträt des Reichs⸗ präſidenten und darunter ſeinen bekannten Sinnſpruch lte Hindenburgſpende zeigt. Dieſe in Kupferdruck hergeſtellte Karte erſcheint nicht im Handel. Sie wird lediglich von den Geſchäftsſtellen der Hindenburgſpende zu Empfangsbeſtäti⸗ gungen verwendet. um ihren Wert für Sammler zu erhöhen, hat die Hindenburgſpende 60 000 dieſer Poſt⸗ karten mit eingedruckter Drei⸗ und Acht⸗Pfennig⸗Marke verſehen laſſen. Die Entwertung der Karten erfolgt in Berlin durch einen beſonderen Poſtſtempel. Bis auf wei⸗ teres werden die bei den Poſtſcheckkonten der Hindenburg⸗ ſpende Berlin 73800, Dresden 37000, München 9000, Stuttgart 23000 eingehenden Beträge über zehn Mark mit einer dieſer Poſtkarten beſtätigt. Da die Poſtkarte, wie erwähnt, nicht im Handel und nur in beſchränkter Auflage erſcheint, dürfte ſie vorausſichtlich bald größeren Sammelwert gewinnen. — Söchſtbezugsdauer in der Erwerbsloſenfürſorge. Angeſichts der günſtigen Entwicklung des Arbeitsmarktes hat der Reichsarbeitsminiſter die allgemeine Höchſtbezugs⸗ dauer in der Erwerboloſenfürſorge mit Wirkung vom 12. September 1927 ab grundſätzlich wieder auf das regel⸗ mäßige Maß von 26 Wochen feſtgeſetzt. Bis zu 29 Wo⸗ chen darf die Unterſtützung nur noch in folgenden Berufen gewährt werden: Gärtnerei, Metallverarbeitung und In⸗ duſtrie der Maſchinen, Lederinduſtrie, Nolz⸗ und Schnitz⸗ ſtoffgewerbe und Bekleidungsgewerbe. Die Befugnis der örtlichen Stellen, zur Vermeidung unbilliger Härten die Unterſtützungsdauer im Einzelfall bis zu 13 Wochen zu verlängern, bleibt unberührt. Wetterbericht vom 11. September. Ein Sturmwirbel liegt über Süd⸗Skandinavien und zieht über den Aermelkanal einem Ausläufer nach, deſſen Durchzug Niederſchläge bringen wird. Auf der Rück⸗ ſeite iſt über England kühlere Luft polaren Urſprungs ein⸗ gedrungen und ſtellt auch wieder bei uns Abkühlung in Ausſicht.. Vorausſich““iche Witterung bis Mon⸗ tag, den 12. September: Bei weſtlichen Luft⸗ zufuhren meiſt wollig und regneriſch, meiſt warm, ſpäter etwas kühler, beſtändiger Witterungscharakter. 0 „ Sonntags⸗ Chronik. Als man geſtern Sonn⸗ tag früh erwachte, ſah es draußen troſtlos aus. Anhaltend rieſelte der Regen vom wolkenſchweren Himmel hernieder und die Befürchtung lag nahe, daß der Sonntag zu Waſſer werden würde. Aber zum Glück kam es anders. Um die Mittagszeit gegen 1 Uhr durchbrach die Sonne das Gewölk, es wurde ein ſchöner Nachmittag und erſt nach 7 Uhr ging ein Regen nieder.— Der hier gaſtierende Cixeus Hagenbeck hatte mit ſeinen Vorſtellungen den beſten Erfolg. Die AbſchiedsVorſtellung war glänzend be⸗ ſucht— Das Central⸗ Theater hatte mit der Vorführung:„Das Schweigen am Starnberger See“ ſehr guten Zuſpruch. Ueberhaupt hatte das Central⸗ Theater in letzter Zeit ſehr gute und ſchöne Filme, was auch an dieſer Stelle nur dankend anzuerkennen iſt.— Die Fünfzig⸗Jährigen des Jahrgangs 1878 gaben ſich bei der Karpſen⸗Wirtin Frau Herbert ein Stell⸗ dichein, um die Vorbereitungen für die geplante Jubel⸗ feier zu beſprechen.— Auf den Sportplätzen hatten ſich zahlreiche Zuſchauer eingefunden. Mit Spannung und Intereſſe wurde den Spielen gefolgt.— Die chriſt⸗ lichen Bauarbeiter kamen in der„Germania“ zu⸗ ſammen, wobei wichtige Verbandsangelegenheiten zur Aus- ſprache und Beſchlußfaſſung kamen.— Den Oden⸗ waldklub führte eine Wanderung an die Bergſtraße und in den Odenwald, die wie immer ſo auch geſtern ein Erlebnis für die Mitglieder wurde.— Der Kegelklub „Bloohut' veranſtaltete geſtern ein Preiskegeln, wel⸗ ches bei muſikaliſcher Unterhaltung einen recht gemütlichen Verlauf genommen.— Die Jugend hat ſich zu den Tanzveranſtaltungen wieder zahlreich einge⸗ funden.— Die Pferderennen in Mannheim wurden auch von vielen Viernheimern beſucht. Polizeibericht. In der letzten Woche wurden 9 Perſonen wegen Ruheſtörung und 6 wegen fonſtiger Ueber⸗ tretungen zur Anzelge bzebracht.— Auf die Wache ſiſttert wurde in letzter Nacht ein hleſiger Einwohner wegen uner⸗ laubtem Waffentragen und Drohen mit dem Revolver. Er wird dieſerhalb zur Anzeige gebracht.— Wegen Famililen⸗ ſtreitigkeiten, Brandſtiftung und Bedrohung wurde eln Mau; rer feſtgenommen und nach Aufklärung des Sachverhalts tn Unterſuchungshaft genommen.— Ein Lehrling, der mit dem Ciicus Hagenbeck flüchtig gehen wollte, wurde in Schutzhaft genommen und heute ſeinem Vormund in Mann⸗ heim uͤbergeben.— Ein auf der Wanderſchaft befindlicher Bäcker aus Stuttgart hat hente ein Fahrrad, das er als ſein Eigentum bezeichnete, zum Verkauf angeboten. Da der Polizei dle Sache verdächtig erſchien, wurde er feſtgenommen und es ſtellte ſich heraus, daß er das Fahrrad in Waldhof geſtohlen hat. * Die Beſucherzahl des Wurſtmarktes wird auf 40000 Perſonen geſchätzt. Aus Aſchaffenburg, Karls⸗ ruhe und Worms liefen Sonderzüge ein. Die Rhein Haardt⸗ bahn, welche vielfach gänzlich überfüllte Wagen hatte, brachte ungefähr 8000 Beſucher. Die Staatsbahnen brachten 25 000, davon allein 10 000 aus der Richtung Neuſtadt an der Haardt. * Keine Hindenburgfeiern. Reichspräfident von Hindenburg begeht am 2. Oktsber 1927 ſeinen 80. Geburtstag. Es entſpricht ſeinem Wunſche, von beſonderen Feiern aus dieſem Anlaß abzufehen. Die Reichsreglerung wird daher weder in Berlin noch in ſonſtigen Orten Deutſch⸗ lands amtliche Friern veranſtalten. In einem Rundſchreiben des Relchsmintſters des Innern an die Landesreglerungen bittet die Reichsreglerung die Landesregierunger, gleichfalls auf ſolche Feiern zu verzichten. Dem Erſatz der Feſern ſoll die Hindenburg: Spende dienen, über deren Sammlung Reichs. regterung und Landesreglerungen Übereingekommen ſind. Die Heſſ. Regierung hat ſich dieſer Auffaſſung angeſchloſſen. „ Bruchleidende. Auf das Inſerat in heutiger Nummer wird aufmerkſam gemacht.