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Ee Der Weltgerichtshof. e Der deutſche Reichsaußenminiſter hat, als ſtärkſte Pointe ſeiner Vöfferbundsrede die Ankündigung gebracht, jaß Deutſch and die Fakultativ⸗Klauſe! im Statuf ſes internationgten Gerichtshofes annehme und daß r noch in dieſer Seſſion im Namen des Reiches dieſe dlauſel unterſchreiben werde. Dieſer Akt hat nun für das Verhältnis zwiſchen deutſchland und denjenigen Staaten, welche die Klauſel ereits unterzeichnet haben, allergrößte Bedeutung und deiterhin hat Deutſchland wieder einmal den Beweis, für einen ehrlichen Friedenswillen gegeben, ſodaß s nun Sache der andern Großmächte iſt, ihm auf die⸗ em Weg zu folgen, dh. auch ihrerſeits die Bindung in das Statut des Weltgerichtshofes vorzunehmen. Denn ſie Bezeichnung der Fakultativklauſel ſührt inſofern leicht rre, als fakultativ, d.h. freiwillig, nur die Un⸗ erwerfung unter den Beſtimmungen des Ständigen ternationalen Gerichtshoſes iſt, während mit der Un⸗ erzeichnung der Klauſel ſelbſt die Anruſung dieſes „kändigen internationalen Gerichtshofes obligatoriſch h. zur Pflicht gemacht wird. Mit anderen Worten: deutſchland übernimmt nach der Unterzeichnung die Ver— flichtung, Streitigkeiten rechtlicher Art, welche jurch direkte Verhandlungen mit den einzelnen Staaten richt erledigt werden können und welche ſich ergeben aus ſjer Auslegung eines Vertrages, aus Fragen des Völker⸗ echts, aus dem Beſtehen einer Tatſache, welche die Ver⸗ etzung einer internationalen Verpflichtung bedeuten wür⸗ den, in Zukunft dem ſtändigen internationalen Gerichts— jof zu unterbreiten. Die Bedeutung dieſes deutſchen Schrittes kann nun nicht genug unterſtrichen werden und owohl in der franzöſiſchen, als auch in der engliſchen Preſſe iſt das durchaus anerkannt worden. Auch Briand zat dann in ſeiner Rede vor der Vollverſammlung des öllerbundes dieſem Entſchluſſe die Anerkennung nicht derſagt und wenn er ſeine Ausführungen mit den Worten⸗ chloß„zum Frieden durch das Schiedsgericht“ o iſt das eine Formel, die zwar nicht ſonderlich klar, inter der man ſich aber doch mancherlei denken kann. Ob der franzöſiſche Außenminiſter damit hat andeuten wollen, daß Frankreich dem Schritt Deutſchlands folgen werde, muß jedoch vorläufig dahingeſtellt bleiben, denn bisher hat keine einzige Großmacht die Fakul⸗ tatipklauſel des Schiedsgerichts unterzeichnet, aus⸗ genommen Frankreich, das aber den Vorbehalt ge⸗ macht hat, daß ſeine Unterſchrift nur dann wirkſam werde, wenn das Genfer Protokoll in Kraft trete, ſodaß tatſächlich Frankreichs Anterſchrift bisher noch nicht gültig geworden iſt. Die Einrichtung des ſtändigen internationalen Ge— richtshoſes iſt durch die Pariſer Völkerbundsakte vom 14. Februar 1919 beſchloſſen worden. Er ſollte, wie ſchon be⸗ merkt, zuſtändig ſein,„über jede Frage zu verhan⸗ deln und zu entſcheiden, die nach der übereinſtim⸗ menden Anſicht der Parteien geeignet iſt, ſchiedsge⸗ richtlich erledigt zu werden.“ Der Entſchluß zum Beitritt war den Mitgliedern des Völkerbundes nicht vorgeſchrieben und nur für diejenigen Mächte, die den Artilel 36 ſeines Statuts unterzeichnet haben, iſt es, wie gleichfalls ſchon erwähnt, eine Mußverpflich⸗ tung. 1 8 f Der Kampf um das obligatioriſche Schiedsgericht liegt ſchon lange zurück. Beſonders auf den beiden Haa⸗ ger Konferenzen von 1899 und 1907 hat er eine große Rolle geſpielt. Damals gelang es nur die ſakullative Schiedsgerichtsbarleit durchzuſetzen. Insbeſon⸗ dere Deutſchland verhielt ſich, obwohl es ſich für die Einrichtung eines ſtändigen Weltgerichtshofes erklärt hatte, gegen die obligatoriſche Schiedsgerichtsbar⸗ keit ablehnend. Auch damals wollte man ſie nur für gewiſſe reinrechtliche und wirtſchaftliche Streitigkeiten ein⸗ uhren, alle Fälle, die die Lebensintereſſen oder ie nationale Ehre der ſtreitenden Teile berührten ollten davon ausgeſchloſſen bleiben. In Deutſchland elbſt war der Schiedsgerichtsgedanke ſchon ſeit langem hr lebendig. 0 f Man braucht kein Wort darüber zu verlieren, daß der Schiedsgerichtsgedanke, wie er heute verwirklicht iſt, koch einen Torſo darſtellt. Man darf aber annehmen, ß mit der zunehmenden Befriedigung die Inſtitution doch weiter ausgebaut merden wird. Nor aus- Reer dete 40 Mr. frei ius Haus gebracht.— Gratisbetlagen: wöchentl. das achtſeitige Huftrier 1e e 900 Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender— Hunahme von Abennements täglich in der Geſchäftsſteſle u. beim Zeitungs träger Erſtes, ältezes u. erfolgreichſes Lökal⸗Auzeigeblat in Viernheim 111.— Telegramme: Anzeiger, Blernheim— Voſtſchecktonte Kr. 21577 Umt e— Gchriſtleltung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchüfisſtelle Rathaus ftr. Viernheimer Tageblatt mittags 8 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für 6 5 ihr, 19375 Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäfts telle und von ſämtlichen Aunencen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Autsblatt der Heffiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants latvorſchriſten det Anzeigen werben nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Aufnahme 1 ee e ee Tagen, kaun jedoch eine Gewähr nicht übernemmen werben, (Sternhetmer Bürger- Zig.— Siernh. Welte Unzeigenprelſe: Die einſpaltige Petitzetle koſtet 25 0 1225 Reklamezeile 80 Vfg. In erate und Notizen vos Dienstag, den 13. September 1927 44. Jahrgang letzung dafur, jut aue Angelegenheiten die Unterwer⸗ fung unter ein Schiedsgericht einzuführen, vor allem die Abrüſtung. Deutſchland ſelbſt hat heute, nach⸗ m es vollſtändig entwaffnet, und nicht in der Lage iſt, einen Krieg zu führen, das größte Intereſſe daran, daß die Schiedsgerichtsbarkeit ſoweit ausgebaut wird, wie nur möglich. Mit vollem Recht hat daher Dr. Streſemann in ſeiner Genfer Rede betont, daß Deutſch⸗ lands Politik in dieſer Richtung gebe. Die Anterzeichnung der Schiedsgerichtsklauſel. Ein glücklicher Schritt mit glücklichen Folgen. E Brüſſel, 12. September. Der„Peuplie“ ſieht in der Erklärung S manns über die Unterzeichnung der Schieds— gerichtsbarkeitsklauſel durch Deutſchland die große Senſation der Völkerbundstagung. Dieſer glückliche Schritt könne noch glücklichere Folgen haben, meint das Blatt, fügt dann aber hinzu, Streſe⸗ mann habe durch dieſe Erklärung ſicherlich den ſchlechten Eindruck verwiſchen wollen, den ſeine Ablehnung des pol— niſchen Vorſchlages hervorgerufen habe. Dieſe lungnahme des Blattes mutet freilich ſonderbar an, wenn man ſich in Erinnerung ruft, wie ungünſtig der polniſche Schritt nicht nur in Genf beurteilt worden iſt. 114g treſe⸗ Stel⸗ Stel 2 * 7 7 4 In Litauen wird weiter geputſcht. Ein Teilerfolg der Aufſtänezſczen. Königsberg, 12. September Ueber die recht umfangreichen Putſchverſuche in Li tauen, deren Ausgangspunkt am Freitag der Ort Taurog gen bildete, verlautet nunmehr, daß dort die örte liche Miliz von den Aufrührern entwaff net wurde. Von hier aus muß der Aufruhr weiter un ſſich gegriffen haben. Obwohl von Seiten der Komman, dantur der ganze Vorgang als völlig harmlos bezeich net wurde und die ganze Sache als bereits liquidiert er klärt war, requirierte die Kommandantur noch am ſel ben Abend alle in Memel verfügbaren Laſtkraft⸗ wagen und beförderte mit ihnen Militär an die [Grenze. Auch wurden im Laufe der Nacht alle im Ge⸗ biet verkehrenden Privatautos einer genauen Unter ſuchung unterzogen. Neuerem Vernehmen nach ſind auch die zur Zeit ſtattfindenden litauiſchen Manöver abgebrochen worden. — 22 — Oie neue Beſoldungsreform. Eine Reform an Haupt und Gliedern.— Teilweiſe Er⸗ höhung bis zu 33 Prozent.— Keine neuen Steuern. D Magdeburg, 12. September. * Im Rahmen des mitteldeutſchen Beamtentages hielt [Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler ſeine ange⸗ kündigte Rede über den vom Reichstabinett im weſent⸗ lichen gebilligten Entwurf der Beamtenbeſol« dungsreform. Einleitend kennzeichnete er in großen Zügen die Entwicklung der Bauntenbeſoldung in den ein⸗ zelnen Etappen ſeit dem Gez vom Jahre 1920 und wies darauf hin, daß zumal in olge der Inflation und der damit in Zuſammenhang ſtehenden Erſcheinungen des Not der Beamtenſchaft ſo groß geworden ſei, daß mi dem Kampf um das nackte Leben die Stellung des deutſchen Beamten zum Schaden für den Staat geſunken ſei und nannte eine ſofortige Reform der Beſoldung eine abſolute Staatsnotwendig⸗ keit. Sinn und Zweck der Beamtenbeſoldung haben ſich im Laufe der jüngſten Vergangenheit grundlegend geändert. Die Reform dürfe ſich nicht nur auf die Höhe der Bezüge, ſondern müſſe ſich auch auf die Be⸗ chwerden erſtrecken, die immer wieder wegen der Zu⸗ ammenpreſſung von Nichtzuſammengehörigen und des wiseinanderreißens von Zuſammengehörigen in den Gruppen erhoben würden. Die neue Beſoldungsreform baut ſich grundſätzlich wieder auf dem Gruppenſy⸗ ſtem auf und es bleibt in der Zahl der Gruppen ſo⸗ wohl bei den Aufſteigenden, wie auch bei den Ein⸗ zelgehältern vollſtändig im Rahmen des Bis⸗ herigen. Die heutigen Anfangs- und Aufrückungsgrup⸗ pen haben zum Beiſpiel die Bea ten bei 10 und 1, 7 und 8 Beamte von 3 und 4 uſw. zuſammengefaßt und mit einer automatiſchen Auf ückung ausgeſtattet. Die neue Regelung wird für Zehn auſend von Beamten der Anfangsgruppe wieder die Möglichkeit eines weiteren Votrückens ſchaffen. Auseinandergehöriges wurde auseinandergenom⸗ men, handwerksmäßig vorgebildete Weamte für ſich be⸗ handelt, die Beförderungsſtellen, alſo d' jetzigen Grup⸗ pen 12, 9, 4 uſw. durch feſte unulderrufliche und penſionsfähige Zulagen herausgehoben. Selbſtverſtändlich unter Verleihung der Amtsbezeichnung Oberregierunasrat. Oberinfnektor um Hurch dieſe Man⸗ 22 nayme, die auch vie bisherige Verſch hterung des Be⸗ ſoldungsdienſtalters aufhebt, iſt auch das Syſtem der Schlüſſelung vollſtändig beſeitigt. „Die Anforderung der Beförderungsſtellen erfolgt je⸗ weils im Etat nach Maßgabe ſachlicher Bedürfniſſe. Auf⸗ rückungszeit und Aufrückungsſtufe ſind im allgemeinen die ſelben geblieben. Die zweijährige Zulagefriſt iſt bei⸗ behalten. Auch das Suyſtem der Verzahnung iſt im bisherigen Umfange grundſätzlich beibe alten. Die Fra u⸗ enzulage wurde in das Grundgehalt eingebaut, auf das durch die Frauenzulage erhöhte Grundgehalt werden prozentuale Erhöhungen gegeben. Beim Kin- derzuſchlag fällt die Differenzierung nach dem Alter weg. Für jedes Kind ſoll bis, unter gewiſſen Voraus⸗ ſetzungen, zum 21. Lebensjahre ein gleichmäßiger Zuſchlag von 20 Mk. monatlich gegeben werden. Die Be⸗ züge der Soldaten und Offiziere der Wehrmacht ſollen in einer Anlage zum Beſoldungsgeſetz für ſich geregelt werden. Das neue Beſoldungsgeſetz ſieht hei den unterſten Beſoldungsgruppen Erhöhungen im Durchſchnittsbetrag von etwa 25 Prozent vor; die gleich nach den mittleren Beſoldungsgruppen hin bis auf etwa durchſchnittlich 21 Prozent und bei den höheren Crupepn auf etwa 18 Prozent ſtehen. Gruppen, die ſchon bisher ſtart herausſtanden, ſind teilweiſe mit geringeren Erhöhungen. Gruppen, die bis⸗ her ſtark vernachläſſigt waren, zum Teil mit weſentlich hö⸗ heren Sätzen bedacht worden. Die bisherige Gruppe 2 3. B. enthält neben einer namhaften Erhöhung des An⸗ fangsbezuges eine Erhöhung von 33 Prozent. Eine der jetzigen Gruppe 1 entſprechende Gruppe gibt es nicht mehr. Der Miniſter erläuterte den Sinn der Reform ge⸗ nauer an der bisherigen Gruppe 7(gehobene mittlere Beamte) als Eingangsſtelle und Aufrückungsmöglichkeit in die Gruppen 8 und 9. Das Anfangsgrundgehalt in der Gruppe 7 betrügt zurzeit einſchließlich Frauenzulage 2454 Reichsmark, das Endgrundgehalt 3576 Rm., in Gruppe 8 4104 Rm., künftig wird das Anfangsgrund⸗ gehalt der vereinigten Gruppen 7 und 8 auf 2800 und das Endgrundgehalt auf 5000 Rm. erhöht werden. Das Endgrundgehalt der Gruppe 9 betrug bisher einſchließlich Frauenzuſchlag 4698 Rm., alſo 600 Rm. mehr, gegenüber dem Endgehalt der Gruppe 8. Künftig beträgt dieſer Anterſchied 700 M., und zwar tritt der Beamte im diefen erböhten Bezug ſofort bei ſeiner Förderung, nicht erſt bei Erreichung des Endgehaltes der vorigen Gruppe. Der Wohnungsgeldzuſchuß ſoll in der bisherigen m beibehalten und nicht nach Gruppen getrennt wer- Das Ortsklaſſenverzerchnis wird alsbald neu aufgeſtellt. Eine Kürzung der Bezüge der weiblichen Beamten iſt an ſich nicht vorgeſehen, dagegen als Ausgleich dafür, daß die ledigen Beamten nicht von vornherein auch den Betrag des Frauenzuſchla⸗ s in Höhe von 144 Mk. erhalten, eine entſprechende Kürzung beim Wohnunasageldzuſchuß. Zu Gunſten der Schwerkriegsbeſchädigten iſt eine Verbeſſerung des Beſoldungsdienſtalters beabſichtigt, das gleiche gilt, für die Verſorgungsanwärter. Der Aufwand für die Durchführung des Be⸗ ſoldungsgeſetzes iſt bei der eigentlichen Reichsverwaltung auf fährlich 155 Millionen Mark berechnet. Dazu kommen die Koſten der Reform der Bezüge der Kriegsbeſchä⸗ digten mit etwa 170 Millionen Rm. jährlich. Eine entſprechende Vorlage wird dem Reichsrat demnächſt zu⸗ geben. Zur Schaffung der für die Reform notwendi Mittel kom Steuererhöhungen oder eme Er⸗ höhung der enbahntarife nicht in Frage. Der Mi⸗ niſter unterſteich, daß die Finanzen des Reiches unter allen Umſtänden in Ordnung bleiben und die Gewißheit herrſchen müſſe, daß das Reich alles un⸗ terläßt, was die'em Grundſatz entgegenſtehe. Die Mittel für die Beſoldungsreſorm ſieht der Reichs- finanzminiſter in den erhöhten Einnahmen aus Steuern und da in, daß er in ſtarkem Umfange laufende, vom Reichsrat und Reichstag bewilligte, Ausgaben eingeſchränkt habe. Durch den vom Reich beſchrit⸗ tenen Weg werden Länder und Gemeinden mehr oder weniger gezwungen werden, auch ihre Beſol⸗ dungsordnung durchzuprüfen und entſprechend zu ändern. ö 5 den. 2 — 222 Einkreiſung der Sowjetunion. Frankreich im engliſchen Fahrwaſſer. O Paris, 12. September. In Frankreich pielt ſich eben ein Vorgang ab, wel⸗ cher gewiſſermaßen ſchon ſeine Vorläufer in England hatte, als dort im Jahre 1924 der viel umſtrittene Sin ow⸗ jewbrief den Hauptgegenſtand des britiſchen politt⸗ ſchen Intereſſes abgab und als dann weiterhin in die⸗ ſem Jahre die antiruſſiſche Tendenz der engliſchen Kon⸗ ſervativen zum Abbruch der diplomatiſchen Be⸗ iehungen zu Sowjetrußland ſchritt. Wie Eng; and vor drei Jahren, ſo ſteht auch jetzt Frankreich bor Neuwahlen und mie in Enaland der Sinoc⸗ ſewbrief als Hauptgegenſtand der Wahlagitation ange! ehen werden mußte, ſo ſteht auch jetzt in Frankreich der Kampf gegen den Kommunismus im Vorder⸗ grund der innerpolitiſchen Intereſſen. In 19 0 nun ſchon eit längerer Zeit beſtehende Situation fiel dann eine ſehr ungeſchickte Rede des ſowjetruſſiſchen Bol⸗ ſchafters in Paris, Rakowfſki, in welcher dieſen die Soldaten und Arbeiter Frankreichs zum Wider; ſtand gegen das gegenwärtige Regime aufgefordert hatte, woraus ſich dann in der Folge eine diplomatiſche Auseinanderſetzung zwiſchen Paris und Moskau entwickelte. Tſchitſcherin, als der unmittelbare Vor⸗ geſetzte Rakowſkis hat dieſen dann nicht gedeckt, ſo daß dadurch wenigſtens ein offizieller Bruch zwiſchen den beiden Mächten fürs erſte vermieden wurde. Da es je⸗ doch dem Kabinett Poincaree vor allen Dingen auf eine eingehende Auseinanderſetzung mit den Kom⸗ muniſten ankommt, ſetzte in der Folge in Paris eine ſehr lebhafte Propaganda für die Abberu⸗ fung Rakowſkis ein, mit der ſich nun Ende der Woche ein franzöſiſcher Miniſterrat zu befaſſen ha⸗ ben wird. Hierbei geht dann der Kampf vorausſichtlich nicht ſo ſehr darum, Moskau zu zwingen, ſeinen, dem Kabinett Poincaree mißliebigen, Botſchafter in Paris abzu be⸗ rufen, als vielmehr darum, in welcher Weiſe man am beſten einen offiziellen Bruch mit der Sowjet⸗ union herbeiführen, um alsdann, entſprechend dem engliſchen Beiſpiel zur Zeit des Sinowjewbriefes, die kommuniſtiſchen Agitation zum Gegenſtand der kom⸗ menden Wahlpropaganda machen zu können. Ueber die Art und Weiſe, wie man ſich nun in franzöſi⸗ ſchen Regierungskreiſen die Entwicklung der Angelegen⸗ heit denkt, gehen nun die Meinungen ſehr weit ausein⸗ ander. Poincaree und ſein Anhang wünſcht einen direkten Bruch mit Moskau, während ſich die meh links gerichteten Elemente in der Regierung mit einel Maßregelung Nakowſkis begnügen möchten. Welche Strömung hierbei jedoch die Oberhand erringen wird, dürfte bei der derzeitigen Bearbeitung der öffent⸗ lichen Meinung Frankreichs nicht mehr zweifelhaft ſein: baekein iſt man der Auffaſſung, daß der bolſchewiſtiſchen Propaganda ein genügend ſtarker Riegel vorgeſchoben werden muß, ſodaß der Bruch aller Vorausſicht nach kommen wird. Damit wird dann Frankreich in die engliſche Rußlandpolitikeingeſpannt, wo⸗ durch der Ning, den man von London aus um die Sowjetunion zu legen geſonnen iſt, um ein ſehr bedeut⸗ des Glied verſtärkt würde VAus Nah und Fer. 1427 1 ! Schlochau.(Zwei Tote und mehrere Schwer⸗ verletzte bei einem Autoung luck.) An einer ſchrankenloſen Bahnüberführung auf der Chauſſee Schlo⸗ chau—Nummelsburg wurde ein aus Polen kommendes mit echs Perſonen beſetztes Aulo vom Zuge erfaßt und über⸗ ehe Einer der Inſaſſen, ber Kriminalbetriebsſekretär Schwanke aus Nieſewand, war ſofort tot; zwei weitere Perſonen wurden ſchwer, die übrigen leichter verletzt. Einer der Schwerverletzten iſt einige Stunden ſpäter ſeinen Ver— letzungen erlegen. a 95 Wiesbaden.(Gefaßte Räuber.) Wie die Polizei⸗ direktion mitteilt, iſt es der Wiesbadener Kriminalpolizei im Zuſammenwirken mit der Landjägerei und der betreffen⸗ den Ortspolizei gelungen, die Perſon, die am 5. ds. Mts. machmittags auf der Landſtraße Diedenbergen— Weilbach eine Frau niedergeſchoſſen hat, um ſie zu berauben, zu ermitteln und feſtzunehmen. Der Täter iſt geſtändig. Er Wußte, daß die Frau als hauſierende Händlerin Geld bei ſich fü brite. Es bandelt ſich im den 24 Jabre alten le⸗ 0 digen Otto Müller, gevurtig aus Gronau bei Hanau, wohnhaft in Marrheim im Taunus. Müller hat bereits ein bewegtes Leben hinter ſich. Er befand ſich zwei Jahre bei der franzöſiſchen Fremdenlegion und war ſpäter bei der Eiſenbahnregie hier und in Koblenz tätig. Dem Müller werden außerdem noch Einbruchsdiebſtähle, die er in der letzten Zeit in Hofheim i. T. und anderen Taunusorten verübt hat, zur Laſt gelegt. Recklinghauſen.(Zwei Bergleute tödlich ver⸗ unglückt.) Auf der Zeche„General Blumenthal“ ge⸗ rieten in der Nacht zwei Bergleute unter plötzlich herein⸗ brechende Geſteinsmaſſen. Während der eine nur als Leiche geborgen werden konnte, verſtarb der andere im Kranken⸗ haus. Eſſen.(Tod durch eine Ohrſeige.) Hier geriet ein Invalide vor einem Kinderheim mit dem dork an⸗ geſtellten Hausdiener in einen Wortwechſel, in deſſen Ver⸗ lauf der Hausdiener dem Invaliden einen Schlag mit der Hand gegen den Kopf verſetzte. Der Invalide fiel zu Boden, erlitt einen Schädelbruch und verſtarb nach kurzer Zeit. f 0 Kleine Chronik. 26 Kinder in Bergnot. Wie aus Salzburg ge⸗ meldet wird, gerieten 26 weibliche Zöglinge eines Fe⸗ rienheims in Mondſee bei einem Ausflug in die Berge bei St. Lorenz in Bergnot. Ihre Hilferufe wurden aber im Tal gehört, ſodaß rechtzeitig das Rettungswerk einſetzen konnte. Die im Alter von 6 bis 14 Jahren befindlichen Kinder mußten über eine freie Bergwand abgeſeilt wer⸗ den. AZoei ruſſiſche A⸗Boote geſunken? Wie aus Mos, kau gemeldet wird, ſollen im Schwarzen Meer zwei ruſ⸗ ſiſche Anterſeebobte mit Mann und Maus geſunken ſein, Eine Beſtätigung dieſer Meldung lieat jedoch nicht vor. Borſe und Handel. e e Marktberichte vom 12. September. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 5 bis 6; Grüne Bohnen 4.5 bis 25; Wirſing 12 bis 13: Weißkraut 8 bis 15: Rotkraut 10 bis 18: Blumenkohl, Stück 30 bis 100: Karotten, Büſchel 4 bis 7; Gelbe Rüben 10; Rote Rüben, Büſchel 5 bis 6; Grüne Erbſen 40 bis 50; Spinat 135 bis 30: Zwiebeln 10: Knoblauch, Stück 5 bis 10; Kopf⸗ ſalat, Stück 8 bis 20: Endivienſalat, Stück 8 bis 18: Salatgurken, Stück 2 bis 10; Einmachgurken, 100 Stück 150 bis 300; Kohlraben, Stück 5 bis 10; Mangold 10 bis 15: Rettich, Stück 5 bis 15: Meerrettich, Stück 30 bis 60: Suppengrünes, Büſchel 5 bis 10: Schnittlauch, Büſchel 5 bis 8; Peterſilie, Büſchel 5 bis 8; Sellerie, Stück 8 bis 40; Aepfel 12 bis 40: Birnen 10 bis 40; Zwetſchgen 10 bis 18: Trauben 45 bis 60 Mirahellen 40 Pfirliche 25 bis 60: Brombeeren 40; Preiſeweeren 70; Nüſſe 60 bis 80: Pfifferlinge 25 bis 40; Süßrahmbutter 210 bis 240: Landbutter 200 bis 210: Weißer Käſe 50: Honig mit Glas 150 bis 180; Eier, Stück 10 bis 17 ahn, lebend, Stück 170 bis 350: Hahn, geſchlachtet, Stück 200 bis 400: Huhn, lebend, Stück 250 bis 380; Huhn, geſchlachtet, Stück 350 bis 600: Enten, geſchlachtet, Stück 500; Tauben, ge⸗ ſchlachtet, Stück 00 bis 420: Rindfleiſch 1307 Karbflerſch 140; Schweinefleiſch 120 bis 130; Gefrierfleiſch 70; Feld⸗ hühner 150 bis 250. g Mannheimer Produktenbörſe. Die Börſe verkehrte in ruhiger Haltung. Zu den ermäßigten Preiſen wurden mehr Abſchlüſſe getätigt. Man nannte: Weizen, inländiſchen 27,75. ausländiſchen 31,25 bis 32,75; Roggen, inländiſchen 25 bis 25,25, ausländiſchen 25,50 bis 261 Hafer, inländiſchen 21,50 bis 23, ausländiſchen 23,50 bis 24,50; Braugerſte 27 bis 29; Futtergerſte 22 bis 24: Mais mit Sack 19,75 bis 20; Weizenmehl, Spezial Null 39,75; Brotmehl 31,75; Roggenmehl 35,25 bis 36; Kleie 13 bis 13,25; Bier⸗ treber mit Sack 16,50 bis 17: Raps 33; alles in Reichs⸗ mark pro 100 Kilo waagaonfrei Mannheim. . Maunheimer chtvieymarrt. De markt am Montag waren zugeführt: 313 Bullen, 239 17 312 Färſen, 644 Kälber,( 3529 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Leben in Reichsmark: Ochſen 62 bis 63, 46 bis 52, 6. 40 bis 45, 33 bis 36, 30 bis 32; Bullen 56 bis 58. 46 bis 50, 38 bis 42, 32 bis 36; Kühe 50 bis 53, 36 bis 38, 28 bis 32, 16 bis 22; r en 62 bis 64, 49 bis 53, 38 bis 42: Kälber 78 bis 82, 74 bis 76, 62 bis 66, 58 bis 62; Schafe 42 bis 48; Schweine 73 bis 74, 74 dis 75, 75 bis 76, 73 bis 74, 72 bis 73, 66 bis 70. 58 bis 64. Marktverlauf: Mit Großvieh und Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand. ——22— 1 Arbeitsloſe. Wenn ſich die Zahl der Arbeitsloſen auch in den letz⸗ ten Wochen erheblich vermindert hat, ſo iſt ſie doch noch immer entſprechend groß. Es mag dahingeſtellt bleiben, ob Reich, Länder und Gemeinden alles getan haben, um das ſchreckliche Oeſpenſt der Arbeitsloſigkeit zu bannen. Es ſteht jedenfalls feſt, daß die Not, namentlich derjenigen Arbeitsloſen, die ſchon ſeit Wochen oder gar Monaten ohne Beſchäftigung und ohne Verdienſt ſind, ungeheuer groß iſt. Wer ſich davon überzeugen will, der braucht al einmal einem Arbeitsnachweis einen Beſuch abzu⸗ tatten. Arbeitsloſen täglich Nachfrage nach Arbeitsgelegenheit; ihre Hoffnung, ſie zu erhalten, iſt von vornherein meiſt ſchon auf ein Mindeſtmaß oder gar auf den Nullpunkt herabgeſunken, und in der Tat iſt meiſt nur einigen we⸗ nigen das Glück hold. Bei dem Erſcheinen von Zeitun⸗ gen werden förmliche Schlachten geſchlagen, um mög⸗ lichſt als erſter einen Abdruck zu erwiſchen. Mit fliegender Haſt werden dann die offenen Stellen durchgeſehen, und es, beginnt ein Wettlauf nach den vorausſichtlichen Ar⸗ beitsgelegenheiten. Wer wird der Glückliche ſein? Das iſt die bange Frage. 0 Leider ſind die Bemühungen vieler Hunderte von vornherein zur abel a verdammt, da die Stel⸗ lenangebote ſo unbeſtimmt abgefaßt ſind, daß man weder weiß, welche Anforderungen an den Bewerber geſtellt werden, ob eine jüngere oder ältere, erfahrene Kraft ver⸗ langt wird. Auch iſt oft nicht einmal erſichtlich, ob ſich die Arbeitsgelegenheit im Orte ſelbſt oder auswärts be⸗ findet und ſo für die Arbeitsloſen überhaupt nicht in Betracht kommen. Sie vergeuden dann unnütze Zeit und oft auch noch Geld, wenn ſie noch Fahrgeld und An⸗ koſten haben. Daher ſollte es ſich jeder, der eine Stelle zu vergeben hat, zur Pflicht machen, in der Anzeige oder bei dem Arbeitsnachweis möglichſt genau anzugeben, was von den Bewerbern verlangt wird. Geradezu als ein Unfug und eine Rückſichtsloſigkeit gegen die ohnehin oft ſchon erbitterten Arbeitsloſen muß es bezeichnet werden, wenn Hunderte von Bewerbern, wie es ſchon häufiger vor⸗ gekommen iſt, ſchließlich mitgeteilt wird, man habe ſich eines anderen beſonnen und wolle überhaupt niemand einſtellen. In vielen Fällen wäre hier jedenfalls noch eine rechtzeitige Benachrichtigung des Arbeitsamtes oder ein Zurückzieben der Anon mhalich In der letzten Zeit iſt vielfach die Frage erörtert worden, ob es nicht zum beſten der Arbeitsloſen erforder⸗ lich ſei, die Chiffreannoncen geſetzlich zu verbieten. Mit Recht ſind dagegen ſowohl von den Arbeitgebern als auch von den Arbeitnehmern erhebliche Bedenken geltend gemacht worden. Vas aber unbedingt gefordert werden muß, ist, daß die Arbeitgeber etwa eingeſandte Zeugniſſe, auch abſchriftliche, Lichtbilder, uſw. möglichſt umgehend zurückſenden, namentlich dann, wenn der Bewerber von vornherein nicht in Betracht kommt. Leider hat die Kri⸗ minalpolizei in der letzten Zeit recht zahlreiche Fälle feſt⸗ ſtellen müſſen, bei denen es ſich um ſchwindelhafte Stel⸗ lenangebote handelte und es die angeblichen„Chefs“ nur darauf abgeſehen hatten, das in der Anzeige geforderte Rückporto einzuſtreichen, was unter Umſtänden recht loh⸗ nend ſein kann, wenn man bedenkt, daß auf eine geſchickt abgefaßte Anzeige unter Umſtänden Hunderte, ja Tau⸗ ſende von Bewerbungen eingehen. Um ſolchen Schwind⸗ lern von vornberein das Handwerk zu lehen. wäre in „FFP ˙·... Roman von J. S chneider-Foersfl Urhbeberrechtsschufz 1926 durch Verlag Oskar Neisfer, Werdau (34. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Hellmuth ſtreifte ſeine Zigarre ab und ſah ihn forſchend an.„Haben Sie vielleicht ein Bild von Ihrer Braut? Ich glaube zwar, daß ich ſie ſofort wieder erkennen würde, ob⸗ wohl ich ſie nur einmal geſehen habe, aber immerhin, es wäre mir lieb.“ Der Doktor zog eine Brieftaſche heraus, öffnete ſie und durchſuchte mit einem ärgerlichen Ausruf die eine wie die andere Seite.„Ich habe es doch immer bei mir getragen, ich kann es beſchoören! Noch an dem Tag, an dem ich an⸗ kam, habe ich es dir gezeigt, Onkel!“ Er begann in den Scheinen zu wühlen—„ſie iſt nicht mehr dal— Verloren kann ich ſie nicht haben, ganz unmöglich!“ »Das Geld ſſt vollzählig?“ frug Hellmuth. „Ja!— auf den Pfennig.— Vielleicht—“ „Wer macht Ihre Zimmer in Ordnung, Herr Doktor?“ „Die Anne!“ „Die würde ich fragen— vielleicht haben Sie das Bild einmal herausgelegt und ſie hat es irgendwo hingeſteckt.“ Die Anne war ſtarr vor Schrecken, als ſie geholt wurde. -Ein Bild von einer Dame?— Ich habe nie eins zu Ge⸗ ſicht bekommen, Herr Doktor,“ ſagte ſie aufgeregt.„Ich hätte es Ihnen doch nicht aus der Brieftaſche genommen! — Ich ſtehle nicht!“ „Wer ſpricht denn von Stehlen!“ beſchwichtigte Guben. „Wenn Sie die Photographie nicht zu Geſicht bekommen haben beim Reinigen der Zimmer, dann können Sie wieder ehen.“ 8 Sie ſchüttelte energiſch den Kopf und verließ den Raum. „du haſt ſie verloren!“ ſagte Guben.„Biſt du nicht im Beſitze einer zweiten?“ „Nein!“ „Das iſt bedauerlich!“ meinte Hellmuth.„Es hätte mir gegebenenfalls die Suche ſehr erleichtert.— Aber es muß nuch ſo gehen, wenn auck vielleich“ etwas langſamer.“ „Mit dem Fünf⸗uhr⸗Zuß fuhr er wieder weg. Glühende Röte ſchlug Sanders ins Geſicht, ats die Anne kam und meldete, der Martens ſproche ſchon ſeit einer Stunde ſo wirres Zeug. Er hatte vollſtändig auf den armen Menſchen vergeſſen. Er lief die Treppe hinab, überquerte mit ein paar raſchen Sprüngen den Hof und trat eilig in der Nordſtube ein. Er ſchämte ſich, ſeine Pflicht ſo grob vernachläſſigt zu haben. Eine Viertelſtunde hätte er trotz der Anweſenheit Hellmuths mit Leichtigkeit herausfinden können, herüber⸗ zukommen. Martens Hände fuhren taſtend über die rauhe Decke, als er an ſein Bett trat. „Lene! Hab' doch Erbarmen, Lene! Du mußt mir helfen, — Vater hat es geſagt,— ich ſollte dich an etwas erinnern aus deiner Jugend.“ Sanders nahm ſein Thermometer heraus und maß die Temperatur. 39,8— er machte ſich Vorwürfe. Solch ein Fieber hätte nicht kommen dürfen, wäre nicht gekommen, wenn er ſeine Pflicht zur rechten Zeit erfüllt hätte. „Lene!l—— Gib mir die Papiere von deinem toten Enkel, damit ich die Stelle bekomme——— erbarme dich doch, Lene!“ kam es geängſtigt. Sanders horchte auf. Während er ein Tuch in kaltes Waſſer tauchte und als Kompreſſe auf die Stirn des Kran⸗ ken legte, ſagte er freundlich überzeugend: „Sie haben ja Ihren Paß, Martens, ſeien Sie alſo ganz ruhig!“ Der Körper ſank zurück. Gleich darauf ſchnellte er abermals aus den Kiſſen. „Ich kann nicht! Herr Guonſkil— Ich kann nicht!“ Alſo doch, dachte Sanders. Hier mochte wohl ein dunkler Punkt in Martens Leben ſein.— Daß er ihn kannte, lag ja nun ſonnenklar. Warum er ihn nur belogen hatte vor⸗ geſtern abend? Sorglich rückte er ihm das Haupt in den Kiſſen zurecht. „Laſſen Sie mich liegen, Herr Doktor!— Sie hätten mich tiefer treffen ſollen!—— Tiefer!“ wimmerte er auf und verſuchte aus dem Bett zu ſpringen. Sanders hielt ihn zurück, griff nach dem Pulver auf dem Nachttiſch und ſchüttete es in einen Aluminiumlöffel, der daneben lag. Dann goß er einige Tropfen Waſſer darauf. Behutſam flößte er das Ganze dem Kranken ein. Martens ſtöhnte noch einige Male auf, die Hände taſte⸗ ten die Kante der Bettlabe entlang, dann wurden die Ve⸗ wegungen zuſehends müder— der Mund ſchwleg,— die Fieberröte begann allmählich abzublaſſen. Vis Sanders gegen zwei Uhr morgens auf ſein Zimmer ging, nahm er das Bewußtſein mit ſich, daß ſeine Nach⸗ läſſigkeit keine ſchlimmen Folgen für den armen Menſchen haben würde.. Uebermüdet ſchlief er ein— er ſah im Traume die Braut — hielt ſie im Arm, liebkoſte, küßte ſie— und merkwürdig — immer trug ihr Geſicht die Augen des Martens. Dieſe großen, dunklen Augen, aus denen ihm in den wenigen Tagen, die er die Geliebte hatte haben dürfen, ſtets eine Welt von Seligkeit geſprochen hatte. Er erwachte erſt gegen neun Uhr vormittags. Sein erſter Gang war nach dem Nordbau. Martens ſaß in den Kiſſen und Filcher neben ihm. Er hielt einen Rieſenſtrauß von roten Roſen auf den Knien. „Der Herr Baron hat es erlaubtl“ ſagte er auf den ver⸗ wunderten Blick Sanders. 0 „Haben Sie Freude an Blumen?“ frug dieſer. „Ja, Herr Doktor!“ „Und wie geht's— gut?— Das iſt hübſch! Kein Rebe mehr?“„ „Nein.“ „Wir wollen ja ſehen!“ Er ſteckte ihm das Fieber⸗ thermometer unter den Arm und ſetzte ſich zu ihm an den Bettrand. Filcher wollte ſich verabſe⸗ dnen Augenbli⸗ noch!“ bat Sanders.„Haben Sie wirkuch keine Abnu wo meine Braut ſich aufhält?“ 1555 „Nein, Herr Doktor!“ 3 „Glauben Sie. daß ſie Geldmangel hotte?“ „Ich denke ſchon,“ kam es überzeugt.„Sie ſagte mir. daß ihr nichts geblieben ſei, wie ſie von Falkenberg ging. Und dann hätte ſie ja auch nicht ſo danach truchter müſſen, daß ſie eine Stellung bekäme. Ich hätte r gem ausgeholfen, aber ich habe mir nicht getraut. ihr ewas anzubieten.— Sie würde es ja doch nicht haben. Vielleicht hätte ich ſie ſogar beleidigt! N ich nicht!“ „Waren Sie lange mit ihr zuſammen?“ „Ja, ſo etwa vier Wochen!“ „Hat ſie leidend ausgeſehend/„ 1 0 Zu Hunderten und Tauſenden halten dort die ehen, o ſaſſen oder. ten könnte, Rückporto zu fordern oder beizulegen. c Wenn man bedenkt, daß die Koſten, die Arbeitsloſe für Bewerbungen um Stellen aufwenden, vielfach ihre letz⸗ ten Groschen darſtellen, ſo iſt das Treiben ſolcher Hyänen des Arbeitsmarktes beſonders verwerflich; nicht weniger dasjenige von ſolchen„Unternehmern“, die von den vy ihnen geſuchten Vertretern für die von den letzteren u vertreibenden Waren oder gar nur Proben unverhältnis⸗ mäßig hohe Kautionen fordern, ohne daß die Bülrgſchaft gegeben iſt, daß ſie auch wirklich ſichergeſtellt werden. 10 0 iſt Vorſicht bei den Arbeitsloſen ebenfalls doppelt ge⸗ boten. f 22. —.— 32 Das Phaͤnomen von Konnersreuth. Die Wundermale der Thereſe Neumann. Seit einiger Zeit erregt das Bauernmädchen Thereſe Neumann in Konnersreuth in der Oberpfalz großes Auf⸗ ſehen. Ihr Ruf iſt weit über die Grenzen Bayerns hin⸗ ausgedrungen. Thereſe Neumann war längere Jahre blind, taubſtumm und lahm geweſen. Von einem beſtimmten Zeitpunkt an beſſerten ſich jedoch ihre Leiden, und an Stelle deſſen traten bei dem Mädchen ganz eigenartige Gebetsverzücungen auf. An Freitagen bekam das Mäd⸗ chen zunächſt an per Bruſt eine ſtark blutende Wunde, ſpä⸗ ter traten an dieſen Tag auch noch Wunden an den Händen und Füßen au,, die ebenfalls außerordentlich ſtark bluteten. Die Eltern des Mädchens benachrichtigen zunächſt den Dorfgeiſtlichen, und dieſer ſetzte ſich wieder mit ſeiner vorgeſetzten geiſtlichen Behörde in Verbindung, die venn auch gleich den ſeltſamen Fall zum Gegen— ſtand genaueſter Beobachſungen machte. Dies war um ih, Therese Neurri stin, dss Wunder von KormersretitH. o mehr am Platze, als ſich tagtäglich zahlreiche Be— ſucher von früh bis ſpät, aus weiteſten Entfernungen ſogar, einſtellten, um das„Wunder von Konnersreuth“ zu ſehen. Die bisherigen Unterſuchungen haben ergeben. oo man es micht uverhaupt unter⸗ daß das Mädchen tatſächlich an Freitagen an den ge⸗ 5 nannten Körperſtellen blutende Wunden trägt, die es ſich nicht ſelbſt zugefügt haben kann. Auch Wiſſenſchaftler haben ſich des Falles angenommen und Unterſuchungen angeſtellt, um die ſeltſamen Erſcheinungen aufzuklären. Bisher iſt es aber noch nicht gelungen, eine genügende Aufhellung der Urſachen der Wunden za finden. Es fand eine dreiwöchige ſtrenge Abſchließung der Thereſe Neumann ſtatt, wobei ſie ſtändig Krankenſchweſtern kontrolliert wurde. Aber auch unter die⸗ ſer Kontrolle traten die artig mutet auch noch die Behauptung an, daß die The⸗ von zwei vereioigten Phäuomene zutage. Recht eigen⸗ reſe Neumann ſeit drei Jahren keine Nahrung mehr zu ſich genommen habe, mit Ausnahme von etwas Waſſer. dieſe Behauptung ſtimmt, konnte natürlich noch nicht aufgeklärt werden. Feſt ſteht aber, daß während der drei⸗ wöchigen Beobachtung durch die Wiſſenſchaft das Mäd⸗ chen keine Nahrung zu ſich nahm und doch verhältnis⸗ mäßig ungeſchwächt war und wieder an den Freitagen die gleichen Wunden mit recht beträchtlichem Blutverluſt hatte. 44, Vom biſchöflichen Ordinariat in Würzburg wird an⸗ geſichts dieſer Erſcheinungen gemahnt, ſtrenge Reſerve we⸗ nigſtens ſo lange zu üben, bis das zuſtändige Ordinariat in Regensburg eine amtliche Entſcheidung gegeben habe und die Freiſinger Biſchofskonferenz(die Vereinigung aller bayeriſchen Biſchöfe) erläßt zu den Vorgängen in Kon⸗ nersreuth folgende Kundgebung:„Die Biſchöfe Bayerns auf der Konferenz in Freiſing ſprechen hiermit die dring⸗ lichſte Mahnung aus, über die Vorgänge in Konnersreuth noch nicht abſchließend zu urteilen, bis die kirchliche Autori⸗ tät ſelbſt entſchieden hat, und deshalb alle Beſuche dort zu unterlaſſen, wie der zuſtändige Biſchof von Anfang an davor gewarnt hat.“ „Die Univerſitat in Erlangen wird das Mädchen in die.? Tagen zu einer Beobachtung bei ſich aufnehmen. bl ie Klärung des Rätſels zu verſuchen. In wiſſen⸗ chaftlichen Kreiſen wird zum Teil die Anſicht verfochten. ſaß es ſich hier um einen Fall außerordentlich ſeltener Autoſuggeſtion handele. Man wird zunächſt die weiteren krgebniſſe der kirchlichen und wiſſenſchaftlichen Unterſu⸗ hungen abwarten müſſen, ehe man über das Phänomen on Konnersreulh urteilen kann. —— Die Frau in der Oeffentlichkeit. Was man nicht tun darf. Von Liſa Müller. (Nachdruck verboten.) . Das Erſcheinen der Frau in der Oeffentlichkeit, ihr Arbeiten und Wirken auf Gebieten, die noch vor Jahr⸗ zehnten ausſchlietlich dem Mann vorbehalten waren, iſt 15 1 über die ſich heute niemand mehr wundert. 1 die Frau ſich heute geſellſchaftlich freier bewe⸗ gen dark, als eden macht niemand mehr Kopfſchmer⸗ zen. Leider aber wird die geſellſchaftliche und perſönlich⸗ reiheit, die man ihnen gewährt hat, von vielen Frauen noch nicht recht verſtanden. ir wollen ſchon garnich von denjenigen reden, die Freiheit mit Losgelaſſenhein porwechſeln. Notwendig iſt es aber, viele unſerer all zu ſelbſtändigen Frauen daran zu erinnern, daß die größere Freiheit ihnen die beſondere Veroflichtung auferlegk, mehl noch mie bisher gemiſſe Gremo, au aiehen. 0 1 0 Dann erhalten Sie den gehalt vollen Zuſatz, der jeden Kaffee ſo hervorragend macht. Es gibt große Anterſchiede, wie beim Bohnenkaffee auch. Sie können gar nichts beſſeres ö bekommen! Machen Sie bitte doch ſelbſt Verſuche, dann bleiben Sie ſicher ſtets nur bei f Aecht Franck ———— Die ſo ſelbſtanoig gewordene Frau ſollte nie ver⸗ geſſen, daß ſie Dame iſt. Sie ſollte immer wieder be⸗ uchten, daß es gewiſſe Di ge gibt, die für die Oeffent⸗ lichkeit nicht beſtimmt ſind und die man ſtillverſchwiegen für ſich abmacht. Hierzu gehört beiſpielsweiſe die ſo oft geübte Methode, Verſchönerungskünſte mit Puder und Schminle vor verſammeltem Publitum im Kaffee, in der Straßenbahn oder ſonſt an einem öffentlichen Orte ub ganvig at uu duneeneg een ee e ee beeni auszuüben. Mancher Frau mag das ſehr reizvoll vor— Bewunderung hervorrufen zu können. Die anderen Frauen ziehen nur ſpöttiſche Geſichter und den Männern ſollte man überhaupt nicht zeigen, wie ſo etwas gemacht wird, ſonſt geht der Zauber verloren. „Die Frau, die ſich in der Oeffentlichkeit all zu un⸗ geniert und burſchikos benimmt, bringt ſich ſelber um ſehr vieles. Schließlich iſt es ja auch das Ziel der Frau von heute, endlich in den Hafen der Ehe einzulaufen. Daran hat auch die neue Zeit nichts geändert. Der Mann von heute ſucht in der Frau den verſtehenden Lebenskameraden, aber er verlangt auch, daß ſie wirk— lich Frau iſt. Die Frau, die ſich in der Oeffentlichkeit alle Ungeniertheiten erlaubt, tut dies nicht ungeſtraft. Sie wird ſich allerdings, wie die Dinge nun einmal ſtehen, nicht über Zuvorkommenheit und Freundlichkeit der Män⸗ ner zu beklagen haben, die ihren Weg kreuzen. Wenn es nur auf das„Ausgehen“ im Leben ankäme, dann brauchte ſie nie zu klagen. Sie wird aber leider bald die Erfah⸗ rung machen, daß ſie nicht in gleichem Maße überall Achtung wie Beliebtheit genießt. Und wenn dann einmal die berühmte Heiratsfrage angeſchnitten wird, dann ſa⸗ gen dieſe komiſchen Männer danke. Sie gehen zu einer anderen, die ſich etwas weniger freier benimmt und hei⸗ raten ſie. Die Ungenierte aber ſtaunt dann, wie ſo etwas nur möglich iſt. Man muß eben, wie geſagt, Grenzen zu ziehen wiſſen. Keiner verlangt heute von der modernen Frau, daß ſie nicht ihren Anteil an den Freuden und Vergnügungen ihres Lebens haben ſoll, hat ſie doch auch ihren großen Teil an Laſten und Mühen im Kampf um das Da⸗ ſein. Keiner will, daß ſich die Frau in ihr Kämmer⸗ lein einſperre und nichts tue als beim Lampenlicht ge⸗ 100 8 Strümpfe ſtopfen. Keiner will das. Aber man muß trotzdem verlangen, daß die moderne Frau, ſich in der Oeffentlichkeit einer gewiſſen vornehmen Zurück— haltung befleißigt, daß ſie nicht ihre Toilettenkünſte auf den Markt trägt und daß ſie bei aller Zurückhaltung Frau bleibt. Es muß in ihrem ganzen Weſen und in ihrem ganzen Auftreten trotz aller Freundlichkeit und Zuvorkommenheit, trotz aller Kameradſchaft und aller Freiheit ein gewiſſes Etwas liegen, das ſagt: Bis hier⸗ her und nicht weiter!. Die Frau, die ſo handelt, wird nie ihre weibliche Anziehungskraft verlieren. Sie wird ſich einen unwider⸗ ſtehlichen Zauber bewahren, der trotz ihres Auftretens in der Oeffentlichkeit nie verblaſſen kann. Sie wird auch 115 den Meg finden in eine gute und harmoniſche he. Aus Heſſen. (Exploſion in einem Filmlabo— zatorium.) In dem Laboratorium des Mogantia⸗ Film⸗Vertriebes in der Boppſtraße ereignete ſich eine chwere Exploſion. Mit einem lauten Knall flogen di! Fenſterſcheiben des Laboratoriums heraus und die Flam⸗ nen ſchlugen am Haus empor, das fluchtartig von ſeinen Bewohnern verlaſſen wurde. Der Feuerwehr gelang es, den Brand bald zu löſchen, der bereits auf das ganze Stockwerk überzugreifen drohte. Das Laboratoriun: ſelbſt iſt ganz abgebrannt. Mainz.(Wegen wider natürlicher Unzucht verurteilt.) Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ver⸗ handelte das hieſige Bezirksſchöffengericht gegen den 50⸗ jährigen Kreisſtraßenwärter Ludwig Backes aus Neu⸗ amberg und den 23jährigen Schloſſer Wilhelm Bil⸗ lenſtein aus Eppenrod. Beiden wurde zur Laſt gelegt, im April d. J. in einem Hauſe in Lonsheim, in welches von außen her durch ein Fenſter Einblick genommen wer- den konnte, durch widernatürliche Unzucht öffentliches Aergernis erregt zu haben. Während Billenſtein frei⸗ 1 8 0 wurde, da das Gericht annahm, daß er in⸗ ge feiner Betrunkenheit ſich nicht genügend der An⸗ 9. e Bacers erwehren konnte, wurde der Hauptangellagte 12105 zu einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten ver⸗ u 4 Mainz. wären. Spieler: Zeigt der Mannheimer Sportwelt, Mittwoch: Lokale Nachrichten. Viernheim, 13. September. Das Unterhaltungsprogramm auf der landwirtſchaftl. Landes ausſtellung. Auf der land wirtſchaftlichen Landesausſtellang von 15.—20. September in Darmſtadt ſiadet der Beſucher nicht nur reichhaltige Belehrung auf auf allen Gebleten der Land⸗ wirtſchaft, die auch für den ſtädtiſchen Beſucher von größtem Intereſſe ift, ſondern auch Unterhaltung mannigfacher Art. In einem Dorfkin o werden bel freiem Eintritt abwechſelnd folgende Filme vorgeführt:„Die Land wirtſchafiskammer, ihre Einrichtung und ihre Tätigkelt“,„Die Viehzucht und Weidewirtſchaft des Vogelberges“,„Der Grünfutterſilo“ und einige kleinere Filme. Aus dem Programm heben wir ſolgendes hervor: ö Donnerstag Mittag 12½ Uhr und an den nächſten Vormittagen von 10 Uhr ab fiadet elne Vorführung preisgekrönter Tlere und Tlerſammlungen bei Muſik ſtatt. Nachmittags von 4—8 Uhr iſt Konzert auf dem Ausſtellungplatz. Am Donnerstag um 4 Uhr nachmit⸗ tags und Freitag um 2 Uhr, ſowie Dienstag um 3 Uhr nachmittags ſind Vorführungen durchdie he ſſiſche Schutzpoltzet im Vorführungsring: ferner werden die heſſ. Landgeſtütshengſte vorgeführt. Am Samstag Sonnſag und Montag lt jeweils um 2 Uhr nachmittags graßes Reit- und Fahrturnier mt: Konzert, Vorführ⸗ ungen der laͤndlichen Reitervereine im Vorführungsring. Für das Reit- und Fahrturnler betragen die Preiſe für die Sitz ⸗ plätze: 1 Platz 3 Mk., 2. Platz 2 Mk und für Stehplatz 1 Mk., es ſteht eine große gedeckte Tribüne im Vorführungs⸗ ring zur Verfügung. Samstag urd Sonntag 1 ½¼ Uhr nachmittags iſt eine Trachtenſchau von volkstümlichen Origtnaltrachten, die von etwa 140 Landleuten vorgeführt werden. Einen Höhepunkt wird der Rheini ſche Abend am Samstag ab 8 Uhr abends bilden, über deſſen Programm wir nichts näheres verraten wolles. Es ergeht deshalb an Alle der Ruf: Beſucht die landwirtſchaftliche Sandes ausſtellang in Darmſtadt. Kreis Unterbaden. Viernheim gewinnt gegen B.f. R Mannheim 5 0 Rheinau ſchlägt Weinheim 6:3 07 Mannheim ſiegt gegen Heddesheim 3:0 Sportvereinigung 09— B. f. R. Mannheim 5 0 Wie nicht anders zu erwarten war, ſiegte am vor⸗ geſtrigen Sonntage unſere einheimiſche Sportvereinigung, trotz zweier Erſatzleuten mit dem Bombenreſultat von 5: 0. Die Gäſte boten in ſpieleriſcher Hinſicht aber auch rein garnichts, ſodaß der Platzbeſitzer es ſcheinbar nicht für nötig hielt, aus ſich herauszugehen. Dutzende von Chancen wurden noch ausgelaſſen, die bei einem richtigen Punktekampf ſicherlich zur Hälfte ausgenutzt worden Die Torſchützen waren Haas, Ph. mit 3 und Ringhof, W. mit 2 Toren. Nachdem nun Weinheim am vorgeſtrigen Sonntag in Rheinau eine recht empfindliche 6: 3 Schlappe erlitten hat, iſt Viernheim die einzig, noch ohne Punktverluſte daſtehende Mannſchaft im Kreiſe Unterbaden. Der kommende Sonntag bringt nun ein Spiel von höchſtwichtiger Bedeutung. Die Spielvereini⸗ gung 07 Mannheim, muß mit ihren 3 Mannſchaften nach Viernheim auf den Waldſportplatz. Einen großen Kampf wird es geben und die Frage wird lauten: Wer wird Schon heute gilt der Mahnruf an die daß Ihr eueren guten Ruf auch in dieſen Verbandsſpielen zu wahren verſteht... kämpfet und ſieget! Die 1. Jugend ſpielte gegen Lindenhof 111 Die 2. Jugend verlor gegen Lindenhof 1:2 NB. Kommenden Freitag Abend ½9 Uhr Wichtige Mitgliederverſammlung. Tabellenführer? Alle Spieler und Mitglieder werden hierzu höflichſt ein⸗ geladen. Auch Jugend hat zu erſcheinen. Deutſche Jugendkraft! Wochenplan Abend 6¼ Uhr Training für Fauſt⸗ und Hand⸗ ball ſpieler. Abend 6½¼ Uhr Training für olle Leichtathleten. Donnerstag: Abend 6 ½ Uhr Fußballtralning für die erſte und zweite Mannſchaft. Abend 6½ Uhr Fußballtraining für die Jugend⸗ und Schülermannſchaften. nachm. von 4 Uhr ab arbelten auf dem Sport ⸗ platze, wobei ſich nach Möglichkeit jeder D. J. K. ler betelligen ſoll. Die Bekanntgabe des Splelprogramms für den nächſten Sonntag erfolgt in nächſter Nummer. Die Sportlettung. Auf dem Schweinemarkt in nheim waren am letzten Samstag Zugeführt: 882 Stück erkauft: 324 Stück tchſchweine: 5—13 Mark das Stück Läufer! 18-35 Mark das Stuck Gemeindekaſſe. Morgen Mittwoch, nachmittags von 2—4 Uhr, Auszahlung der Militär⸗Zuſatzreuten. J. VB.: Zöller. Ein Ereignis ſind die am 14. ds. Mts. beginnenden Serientage des beſtbekannten Warenhauſes Geschwister Mayer in Weinheim. Die in der heutigen diesbezüglͤchen Beilage enthaltenen Angebote werden allgemeines Auf⸗ ſehen erregen. tenstag: Freitag: Samstag: *Schweinemarkt. Wel