5 K 5 —„ Sdbörhraul 1 Pfd. 15 Pfg. Süge französische Jafel- Goldtrauhen eue Citronen esonslige Marinaden zu den billigsten Tagespreisen Lorscherstr. 10 Telefon 83 Sesangverein„Sängerbund“ Samstag abend ½9 Uhr dias lunde. 2 Die Sänger werden gebeten, pünktlich und vollzählig zu erſcheinen. Der VBorſtand. M. G. V.„Harmonie“ Samstag Abend ½9 Uhr Gingſtunde Der Vorſtand. K. K. V. Unſere Hauptversammlung findet Donnerstag, den 15. September 1927, abends 8½ Uhr im Kettelerſälchen ſtatt. Der wichtigen Tagesorgnung wegen werden alle Mitglieder gebeten, zu erſcheinen. 0 Der Vorſtand. 5 Deutſche Jugend kraft. Freitag Abend punkt 9 Uhr findet im Lokal eine ſehr wichtige Verſammlung ſtatt. Hierzu werden alle Fußballſpieler, Hand⸗ und Fauſtballſpieler, ſowie ſämtl. Leichtathleten fröl. eingeladen. Auch die Paſſiven wollen fich C vollzählig einfinden. Der Verſammlung geht eine Spielausſſchuß⸗ Sitzung voraus. Die Spfelausſchußmitglieder werden deshalb gebeten, ſich pünktlich einzufinden, damit die darauffolgende Verſammlung pünktlich ihren Anfang nehmen kann. Die Sportleitung. Futternehl Kleie, Maisſchrot, Kartoffeln, Hafer⸗ flocken, Weizen, Gerſte, Mais empfiehlt Heinrich Faltermann Moltkeſtr. 15. Telefon 76. — Hannbeim, K 1, 4 Gtögte Auswahl in Wengehendste Zahlungserleichterung del billigsten Kassapreisen ohne Zusehläige. Bekanntmachung. Betr.: Die Erhebung einer allgemeinen Wertzuwachsſteuer. b Der Gemeinderat hat die Erhebung einer allgemeinen Wertzuwachsſteuer be ⸗ ſchloſſen. Dieſer Beſchluß liegt ab 16. d. Mts. acht Tage lang zu jedermanns Einſicht auf unſerem Büro Nr. 27 offen. Während dieſer Zeit können Beſchwerden gegen dieſen Beſchluß hier vorgebracht werden. Viernheim, den 14. September 1927. Heſſiſche Vürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Winterhilfsmaßnahmen für Kriegs⸗ beſchädigte und Kriegshinterbliebene. Zuſatzrentenempfängern kann auf die Zuſatzrente zur Beſchaffung von Winter⸗ bedarf ein Vorſchuß gewährt werden. Der Vorſchuß darf höchſtens den Monatsbetrag der Zuſatzrente erreichen. Abzug erfolgt in 6 Monatsraten vom 1. Okt. 1927 bis 31. März 1928. Diesbezügliche Anträge werden am Montag, den 19. September 1927. vormittags auf unſerem Büro Nr. 27 entgegengenommen. Viernheim, den 13. September 1927. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Kupfermann vernröüfert wiener um die taglichen Massenverkäufe zu bewältigen, gliederten wir an unsere 1 jetzigen Baulichkeiten ein neues, mit Vorder- und Rückhaus zusammen 5 N Sckiges Ausstellungsgebäude ca. 2000 um Unsere Riesenauswahl 1s eine sehenswurdigkeili: Trka 70 Schlaf- Zimmer 815. 745. 625. 575. 525. 445. 325.— . 228. (Zirka 80 Küchen naturlasiert 425. 390. 375. 310.- 275. 235. M. 175. Zirka 30 Speise-. Zimmer Elche 826. 798. 675. 525. 495.— 445. 10 M. 375. Zirka 20 Herren- Zimmer Eiche 815. 725. 645. 475. 425.— 325. M. 295. 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Paris, 15. September. Sowohl„Matin“ als„Petit Journal“ wiſſen heute über einen bevorſtehenden franzöſiſchen Vorſchlag zur Ab⸗ rüſtungs⸗ und Sicherheitsfrage zu berichten. Nach dem letztgenannten Blatt beabſichtigt die franzöſiſche De⸗ legatio n der dritten Völkerbundsverſammlung einen allg emeinen Antrag zu unterbreiten, der die Frage der Sicherheit und Abrüſtung verquicke und darauf abziele, daß die vorbereitende Abrüſtungs⸗ konferenz ſich mit den ſo verbundenen Fragen beſchäftige. Auf dieſe Weiſe würde, ſo bemerkt das Blatt, die Abrüſtungskonferenz den Auftrag erhalten, das Doppelproblen einer ſeiner Geſamtheit zu be⸗ trachten, ohne daß irgend einer der Gedanken oder der Texte auf die Frankreich und eine Zahl anderer Staaten Wert legen, ausgeſchloſſen ſei. ü Trotz der verklauſulierten Formel iſt der Hinweis 91 5 Wiederbelebung des Genfer Protokolls deutlich Der Geheimbericht Guillaumats. Anklageerhebung gegen den Verbreiter.— Der Zweck der Hetze erreicht. Paris, 15. September. Gegen den Verbreiter des Geheimgerichtes Guillau⸗ mats durch die Zeitſchrift„Im Horchwinkel“, den Di⸗ rektor Levi, iſt auf Grund des Spionagege⸗ etzes von 1886 Anklage erhoben worden. In n Mitteilungen, die Levi in dieſer Angelegenheit an die reſſe richtete, bezeichnete als Zweck ſeiner Veröffent⸗ ichungen über Verminderung der Rheinlandtruppen, um ine vorzeitige Räumung des Rheinlandes zu verhüten. devi rühmte ſich, dieſes Ziel auch teilweiſe erreicht u haben. Er verteidigte die auf Umwegen erfolgte Pu⸗ likation eines geheimen Generalſtabsberichtes damit, daß r infolge des Säumens der Regierung alz nationaler Journaliſt ſich in einem Falle„höherer Gewalt“ befunden abe. N Der„Avenier“ begleitet die Mitteilung der Anklage mit der Erklärung, die Wiedergabe des Berichtes Guillau⸗ mats ſollte ausſchließlich den Zweck haben, in Frank⸗ reich, England und Belgien einen Geiſteszu⸗ ſt an d zu ſchaffen, der die franzöſiſche Regierung bei den Verhandlungen in London in die Lage verſetzte, die franzöſiſchen Truppenteile aur um das Minimum zu verringern und die von einem„nachläſſigen“ Miniſter Briand dem Reich gemachten„törichten“ Verſprechungen zu mildern. ———— Am 17. Oktober Neichstagsbeginn. Falls das Reichsſchulgeſetz vorliegen ſollte. b Berlin, 15. September. Der Aelteſtenrat des Reichstages trat nach ſeiner nenden Tagung heute Mittag nochmals zuſammen um über den Termin der Einberufung des Reichs⸗ tages zu beraten. Zu Beginn der Sitzung ſtellte Prä⸗ 95 Löbe feſt, daß der Reichsinnenminiſter von Keu⸗ dell keinen Vorwurf gegen die preußiſche Regierung wegen der Verzögerung der Verabſchiedung des Reichs⸗ ſchulgeſetzes erhoben habe. Der Aelteſtenrat ſchloß ſich einſtimmig dieſer Feſtſtellung an. Ein kommunſſtiſcher trag, den Reichstag noch im September einzuberufen und ihn über die Heraufſetzung der Mieten und die Kri⸗ enfürſorge beraten zu laſſen, fand nur die Zuſtimmung e ee und Demokraten, wurde alſo ab⸗ nt. Es wurde ſodann beſchloſſen, den Reichstag zum 17. Oktober einzuberufen und davon nur dann Ab⸗ and zu nehmen, wenn das Reichsſchulgeſetz auch ann noch nicht vorliegen ſollte. Ein demokratiſcher An⸗ rag auf die Tagesordnung auch das Kleinrentner⸗ 14 zu ſtellen, wurde gegen die Demokraten, Sozial⸗ demokraten und Kommuniſten abgelehnt. Feiertage.— Bezugspreis menatl. . Viernheimer Tageblatt mittags 8 2 Anzeigenpreife: Ichentl. bas achtſeitige illuſtrierte dei ahrplan ſowie einen Wand⸗ 2 alender-— Unnahme von Abennements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger eres; ilteßes 1. erfolgreiches Lekal⸗Auzeigeblatt in Viernheim ſprecher 1171.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonte NI. 21577 Amt 355 Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsgedle Rathars ft. iederholung abgeſtufter Rabatt.— Ann U 1, größere Artikel emen Tag 3— Ot etuſpaltige Petttzeile g be eee 80 en. Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗ Platzvorſchriften bet Un an beſtimmt vorgeſchri 1 ö N ö A————— = uzeigen m ie nahme von G Erpebitionen Deutſchlands und bes 7 J Antstlät ber geſiſher Sittemelßerel uu bes Balten r. Freitag, den 16. September 1927 I 8 7. 5 Die„Rückwirkungen“ in der Pfalz. Erneuter Haftbefehl gegen den Schriftleiter des „Eiſenhammer“. N Ludwigshafen, 15. September. Der Oberkomman⸗ dierende der Rheinarmee, General Guilleaumat in Mainz, hat gegen den verantwortlichen Schriftleiter der Nationalſozialiſtiſchen Wochenſchrift der„Eiſenhammer“ Heinrich Förſter in Ludwigshafen a. Rh. erneut Haftbefehlerlaſſen, der von der franzöſiſchen Gen⸗ darmerie geſtern Abend ausgeführt werden ſollte. Auf Anordnung der Parteileitung hat Förſter das beſetzte Gebiet vorläufig oerlaſſen, ſodaß die Gendarmen unverrichteter Dinge wieder abziehen mußten. Redak⸗ tion und Wohnung wurden von franzöſiſchen Kri⸗ minalbeamten überwacht. 0 Aus dem In- und Auslande. Trotz Gebührenerhöhung kein Rückgang des Poſtverkehrs. Berlin, 15. September. Der Arbeitsausſchuß des Verwaltungsrates der Reichspoſt trat heute unter dem Vorſitz des Reichspoſtminiſter Dr. Schätzel zu einer Sitzung zuſammen. Zunächſt gab der Miniſter eine Ueberſicht über die Auswirkungen der letzten Gebührenerhöhung. Er ſtellte dabei feſt, daß ein Verkehrsrückgang dadurch nicht eingetreten iſt. Die Gebühren ſind in den veranſchlagten Höhen eingegangen. Polniſche Maßnahmen gegen die Zeichner der Hindenburg⸗ Spende. Berlin, 15. Sept. Wie aus Warſchau gemeldet wird, beabſichtigen die polniſchen Behörden in Pomerellen und Poſen gegen die polniſchen Staatsbürger deutſcher Natio⸗ nalität vorzugehen, die ſich an der Sammlung für die Hindenburg-Spende beteiligt haben. Dabei wird in den polniſchen Zeitungen mur von einer„nationalen Gabe für den Reichspräſidenten“ geſprochen, ohne zu erwähnen, daß es ſich um eine ſoziale Hilfeleiſtung handelt, deren Unter⸗ ſtützung nach internationaler Gepflogenheit auch im Aus⸗ lande zu geſtatten iſt. Der Kreishauptmann von Tauroggen verhaftet. Niga, 15. Sept. Nach Meldungen aus Kowno be— richtet die„Lietuevis“, daß der Taurogger Putſch nicht von Parteien der Oppoſition, ſondern nur von einzelnen Mitgliedern der Oppoſitionsparteien eingeleitet worden ſei. Der nach dem Putſch verſchwundene Kreishauptmann von Tauroggen, Natanavitſchus, hat ſich dem General- ſtab geſtellt und ſei verhaftet worden. Demnach treffen die Meldungen über die Ermordung des Kreishauptmanns nicht zu. Es dürfte ſich vielmehr um eine Verwechſelung mit dem am Samstag in Krottingen erſchoſſenen Polizei⸗ kommiſſar Griſas handeln. Vor einem neuen franzöſiſch⸗amerikaniſchen vertrag. 5 Paris, 15. Sept. Wie„Newyork Herald“ mitteilt, hat der Geſchäftsträger der Botſchaft der Vereinigten Staaten in Paris, Witehouſe, dem Quai d'Orſay den Entwurf eines franzöſiſch-amerikaniſchen Handelsoertrages unterbreitet, der den Zweck verfolgt, die neuen franzöſiſchen Tarife auf beſtimmte amerikaniſche Erzeugniſſe herab⸗ Handels⸗ zuſetzen. Andererſeits hat der Vorſitzende der amerikani- ſchen Handelskammer in Paris eine außerordentliche Sitzung der Kammer einberufen, um die augenblicklichen wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den Vereinigten Staa— ten und Frankreich zu prüfen. ö —2 2 Die Naturkatastrophe in Südjapan. 3000 Todesopfer. London. 15. September. Die während der letzten Tage über Südjapan niedergegangene Sturm- und Ueber⸗ ſchwemmungskataſtrophe ſtellt ſich nach den letzten aus Tokio vorliegenden Meldungen noch weſentlich ſchwerer heraus, als die erſten Berichte vermuten ließen. Der Zahl der Toten wird offiziell mit 3000 ange⸗ geben. Weitere tauſend Perſonen werden noch vermißt. Die ſüdöſtliche der vier Hauptinſeln Japans, Kynshu, hat in ihrer ganzen Ausdehnung ſchwer gelitten. . f%„ Infolge Unterbrechung der Verbindungen mit Tokio, ſind dort Einzelheiten über die Kataſtropbe nur ſehr ſchwer zu erhalten und vielfach ungenau. Feſt ſtent jedoch, daß es ſich um den erſten ſchweren Taifun handelt, von dem Japan in den letzten 40 Jahren betredſen worden iſt. In dem Bezirk Kunamoto wurden 70000 Acres kul⸗ tivierten Landes überſchwemmt. Flugzeuge, die die ver⸗ wüſteten Gebiete überflogen haben, haben Luftaufnahmen mitgebracht, die ein anſchauliches Bild der ſchweren Ver⸗ wüſtungen geben. In Tokio, das heute früh von dem Taifun errreicht wurde, wurden 30 Kinder durch Teile eines weggetragenen Daches verwundet. wurde auch die Stadt Fukuoka betroffen. Das Unwetter in Mexiko. 5 ö Newyork, 15. September, Nach den letzten Meldun⸗ gen über das Unmetfer an der meritaniſchen Weſtkuſt eren a neren un tsdt an Steeb. 00 Beſonders ſchwer 17 5 44. Jahrgang hatten die Stürme durchweg eine Durchſchnittsgeſchwindig⸗ keit von 60 Meilen in der Stunde. Die Drahtverbindung und der Zugverkehr ſind noch völlig unterbrochen, ſodaß in den heimgeſuchten Gebieten nur ſehr mangelhaft ärzt⸗ liche Hilfe vorhanden iſt. Die Städte Salina Eruz und Manzanillo bilden ein einziges Trümmerfeld. Die Geſamtzahl der Toten geht in die Hunderte, ſie dürfte bielleicht gar Tauſend betragen. Jab lreiche Ort⸗ ſchaften ſtehen unter Waſſer und mehrere Schiffe ſind Als verloren gemeldet. Das Erdbeben in der Krim. Niga, 15. September. Aus dem Erdbebengebiet dei Krim treffen fortgeſetzt Schreckensnachrichten ein. In Jalta wurden 30 Perſonen getötet und 300 verletzt. In Odeſſa wurden wiederum leichtere Erdſtöße verſpürt. Die Bevölkerung, der ſich eine ungeheure Panik bemächtigte verbrachte die Nacht auf der Straße. 0 Aus Nah und Fern. Mit dem Auto in die Hochzeitsgeſellſchaft.— Drei Tote, Düſſeldorf, 15. September. Zwiſchen Meererbuſch und Oſterath ereignete ſich heute früh ein ſchweres Auto⸗ unglück. Ein aus der Richtung Meererbuſch kommendes Auto fuhr in eine aus Oſterath zurückkehrende Gruppe von Hochzeitsgäſten. Zwei Perſonen waren ſofort tot, wäh⸗ rend zwei weitere im ſchwerverletzten Zuſtande in das Krankenhaus überführt werden mußten. Einer der Ver⸗ letzten ſtarb iedoch auf dem Transvort zum Kranken⸗ haus. Wie verlautet, ſoll der Führer des Kraftwagens ohne ſich um die Verletzten zu bekümmern, davongefah⸗ ren ſein. 8 2 Schreckliches Ende der berühmten Tänzerin Iſadora Duncan. Paris, 15. September. Die berühmte Tänzerin Iſa⸗ dora Duncan, die im Jahre 1878 in San Franziska geboren wurde, wurde geſtern in Nizza das Opfer eines eigenartigen Autounſalles. Als der Rennwagen, in dem die Duncan Platz genommen hatte, anfuhr, rollte ſich der Zipfel ihres Halsſchales um eines der Hinterräder, ſodaß die Tänzerin erdroſſelt und ihr Körper aus dem Wagen herausgezogen wurde. Be⸗ kanntlich wurden auch ihre beiden Kinder das Opfer eines Autounſalls, da der Wagen über die Böſchung des Pariſer Seine-Ufers in den Fluß rollte, ſodaß beide Kinder ertranken. 8 Saarbrücken.(In die Fremdenlegion ver- ſchleppt.) Seit etwa fünf Wochen iſt ein 21jähriger Eiſenbahner aus Merchweiler, der ſich auf einer Ver⸗ gnügungsreiſe in Fiſchbach aufhielt, ſpurlos verſchwunden. Nun bekam ſein Logiswirt aus Saida eine kurze Notiz, aus der hervorgeht, daß der Mann in die Fremdenlegion verſchleppt worden iſt. Hamburg.(Exploſionsunglück auf einem Dampfer.) Auf dem im Hamburger Freihafen liegen- den Dampfer„Granada“ waren Arbeiter damit beſchäf⸗ kigt, Kiſten mit Sprit zu verladen, als plötzlich eine Kiſte in den unteren Raum fiel und explodierte. Dabei wurden ein Arbeiter ſchwer und acht weitere leicht verletzt. Kaſſel.(Großfeuer) Auf dem Gute Waitzrodt am Rheinhardtswald brach in den Stallungen ein verheeren— des Feuer aus, das mit großer Geſchwindigkeit um ſich ariff. Die Wirtſchaftsgebäude und die umfangreichen Stallungen brannten völlig nieder. Die Entſtehungsur— urſache wird in einer Bruchſtelle der eleltriſchen Zu⸗ leitung zur Dreſchmaſchine erblickt. Limburg.(Eine Kindesmörderin.) Ii hieſigen Stadtwald wurde ein Pappkarton aufgefäͤnden, der die Leiche eines neugeborenen Kindes enthielt. Dis Sezierung ergab, daß das Kind durch Erdroſſeln getötet wurde. Als Täterin wurde nun im benachbarten Frick— hofen die 31jqährige Anna Jung verhaftet. Das Mädchen hatte ſich dadurch verdächtig gemacht, daß es an dem frag⸗ lichen Tage mit einem Karton nach Limburg gefahren war. Die vorgenommene Hausſuchung ergab weitere Verdachts⸗ momente, und nach längerer Vernehmung legte die Ver⸗ haftete ein volles Geſtändnis ab. Bemerkenswert iſt, daß vor einigen Jahren in der Nähe ihres elterlichen Anweſens ſchon einmal die Leiche eines neugeborenen Kin⸗ des gefunden wurde. Ein damals gegen das Mädchen ein⸗ geleitetes Verfahren mußte aber wegen Mangels an Be⸗ weiſen eingeſtellt werden. * Börſe und Handel. Marktberichte vom 15. September. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Wfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 5 bis 6; Grüne Bohner 15 bis 30; Wirſing 10 bis 15: Weißkraut 8 bis 10; Rot. kraut 12 bis 15: Blumenkohl, Stück 20 bis 100; Karotten Büſchel 6 bis 10. Mense Wüben ih, Mate Müben 10 bʃ4 12; Grüne Erbſen 50; Spinat 15 bis 25; Zwiebeln 10 Knoblauch, Stück 5 bis 10; Kopfſalat, Stück 10 bis 15 Endivienſalat, Stück 6 bis 15; Schlangengurken 25 bi 60; Salatgurken, Stück 5; Einmachgurken, 100 Stück 164 bis 300; Kohlraben, Stück 6 bis 81 Mangold 10 bis 12 Rettich, Stück 5 bis 12; Meerrettich, Stück 30 bis 50 Suppengrünes, Büſchel 5 bis 10; Schnittlauch, Büſchel“ bis 83 Peterſtlie, Büſchel 4 bis 8; Sellerie, Stück 15 hi. 50; Aepfel 12 bis 35; Birnen 15 bis 40; Zwetſchgen 1 bis 20; Trauben 40 bis 50; Mirabellen 40; Pfirſiche 35 bis 465; Brombeeren 50: Preiſelbeeren 70; Nüſſe 45 bis 60 Pfifferlinge 20 bis 30; Süßrahmbutter 200 bis 240; Land⸗ butter 190 bis 220; Weißer Käſe 50 bis 55; Honig mit Glas 140 bis 190; Eier, Stück 10 bis 18: Hahn, lebend, Stück 150 bis 350; Hahn, geſchlachtet, Stück 150 bis 600: Huhn, lebend, Stück 150 bis 350; Huhn, geſchlachtet, Stüc 200 bis 800; Enten, geſchlachtet, Stück 450 bis 650: Tauben, geſchlachtet, Stück 80 bis 120; Gänſe, lebend, Stück 700; Gänſe, geſchlachtet, Stück 900 bis 1500 Rind⸗ fleiſch 120; Kuhfleiſch 76: Kalbfleiſch 140; Schweinefleiſch 120; Gefrierfleiſch 70; Rehragout 90; Rehbug 150: Feld⸗ hühner 150 bis 250. Mannheimer Produktenbörſe. Bei großem Angebote 11 Auslande verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung. an nannte: Weizen, inländiſcher 27,50 bis 28, Weizen ausländiſcher 30,50 bis 33; Roggen, inländiſcher 25 bis 25,50, Roggen, ausländiſcher 25,50 bis 26,50 Hafer, in⸗ ländiſcher 21,50 bis 23, Hafer, ausländiſcher 24 bis 24,50 Braugerſte, inländiſche 27 bis 28,75; Futtergerſte 22 bis 24; Mais mit Sack 19,75; Weizenmehl, Spezial Null, 39,50; Brotmehl 31,50; Roggenmehl 35,25 bis 36,50! Kleie 13 bis 13,25; Biertreber 16,25 bis 17; Raps 34; alles in Reichsmark per 100 Kilo waggonfrer Mannheim. Maunheimer Kleinviehmarkt. Für den Kleinvieh⸗ markt am Donnerstag betrug der Auftrieb: 1 Schafe, 253 Schweine, 516 Ferkel und Läufer. Bezahlt vurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber —. 78 bis 82, 74 bis 78, 64 bis 68,—; Schafe 42 bis 48; Schweine 71 bis 72, 71 bis 73, 73 bis 74, 72 bis 73, 70 bis 71, 65 bis 68,—: Ferkel und Läufer 10 bis 27 Reichsmark pro Stück.— Marktverlauf: Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit Ferkeln und Läufern lebhaft. 2 22 Kleine Chronik. b Verjüngeng der Verjüngten.— Eine neue Methode Steinachs. Wie aus Wien gemeldet wird, iſt es Profeſſor Steinach gelungen, eine neue Methode zu finden, die be⸗ reits durch Operation Verjüngten, bei denen die Wirkung der Operation abzuflauen droht, zum zweiten Male zu verjüngen. Er nennt dieſe Methode Repititionstherapie. = Mehrere Todesopfer beim Einſturz eines Getreide⸗ ſpeichers. Infolge übermäßiger Einlagerung von Ge— treide ſtürzte der Speicher einer Mühle in der Provinz Piemont ein. Der Müller, ſein Enkel und einige Bauern wurden unter den Trümmern begraben. Bisher konnten vier Leichen geborgen werden. e Zuſammenſtoß zweier deutſcher Dampfer in Cher⸗ bourg. Im Hafen von Cherbourg erfolgte in der Nacht ein Zuſammenſtoß zwiſchen der„Reſolute“ der Hamburg⸗ Amerika⸗Linie und der„München“ vom Norddeutſchen Lloyd, wobei die letztere vier Meter über der Waſſer⸗ linie Havarien erlitt. Die„München“ konnte nach provi⸗ ſoriſcher Reparatur die Reiſe nach Newyork antreten. a Jagdtragödie in Nordſchweden. Eine furchtbare Jagdtragödie hat ſich in den Wäldern von Nordſchweden in der Nähe von Umea ereignet. Zwei Elchjäger wurden von Jagdkameradeg, die ſie im dichten Wald und bei der Dunkelheit für Wild gehalten hatten, erſchoſſen, ein dritter lebensgefährlich verletzt. Als die unheilvollen Schützen ihren Irrtum erkannten, flüchteten ſie im erſten Schrecken, ohne ſich um ihre Opfer zu kümmern, ſtellten ſich aber ſpäter den Behörden. Das türkiſche Spielkaſino geſchloſſen. Das Pildiz⸗ Kaſino in Konſtantinopel, das Monte Carle der Türkei, iſt in der Nacht auf Anordnung des Generalſtaatsanwal⸗ tes geſch'oſſen worden. Die Hitzewelle in Chicago.— 12 Todesopfer. Aus Thbicago werden bereits 19 Tadesonfer der nöllia uner⸗ 75 Kälber. 45 warteten Hltzewene gemeldet. Zum erſten Mal in der Geſchichte Chicagos ſind die Schulen wegen Hitze geſchloſ⸗ 2 ſen worden. Von den unfreiwilligen Ferien ſind etwa 24000 Kinder betroffen. Meteorologiſche Sachverſtändige erwarten ein Nachlaſſen der Hitze. Die erſchöpfte Be völkerung klammert ſich an die Hoffnung, nur noch einen Tag die Sonnenglut ertragen zu müſſen. In Chicago jeigt das Barometer noch 95 Grad, während die Tem⸗ eratur in Newyork zwiſchen 64 und 72 Grad Fahrenheit ank bc euf die farm Voronoffb bai burt Der in Paris lebende ruſſiſche Gelehrte Profeſſor Dr. Voronoff hat durch experimentale Ueberpflanzungen von tieriſchen Druſen auf alternde menſchliche Körper überraſchende Verjüngungserfolge gezeitigt. Den Aus⸗ gangspunkt ſeiner Unterſuchungen bildete unzweifelhaft das Studium der Zwerge, deren Wachstum infolge Ver⸗ ſagens gewiſſer Drüſen gehemmt wurde. Voronoff hat die Erfahrung gemacht, daß ſich die Drüſen der menſchen⸗ ähnlichen Affen, alſo vornehmlich der Schimpanſen, be⸗ ſonders gut für die Transplantation eignen. Er ſchlägt daher vor, an der Reviera Affenfarmen anzulegen, in denen ane eee für Verjüngungszwecke gezüchtet wer⸗ den ſollen. 5 2 Der akute Muskelrheumatismus. f (Nachdruck verboten.) In den Muskeln kommen ſelbſtändige Erkrankungen ſelten vor. Es gibt aber ein— offenbar entzündliches — Leiden, das im Anſchluß an eine„rheumatiſche Schäd⸗ lichkeit“(Erkältung, Durchnäſſung) auftritt. Mit dem akuten Gelenkrheumatismus hat es nur die Aehnlichkeit der Schmerzen gemein. Eine nähere Beziehung beſteht zwiſchen beiden Krankheiten nicht. Meiſt beſchränkt ſich der akute Muskelrheumatismus auf eine Muskelgruppe, wenn nicht gar auf einen einzigen Muskel. Der Muskel iſt druckempfindlich und geſchwollen. Jeder Verſuch, ihn zu betätigen, verurſacht ſo erhebliche Schmerzen, daß der erkrankte Körperteil in ängſtlicher Ruhe gehalten wird. Fremdtätig laſſen ſich dagegen alle Bewegungen faſt ohne Schmerzen ausführen. N Der Schmerz beim akuten Muskelrheumatismus ſitzt nicht unverrückbar an einer Stelle. Er zieht vielmehr im Muskel herum mit Vorliebe dorthin, wo die Muskel dem Knochen anhaftet. Der häufig und einſeitig auftretende Rheumatismus der Halsmuskeln verurſacht Nackenſteifheit. Ebenſo wohl⸗ bekannt iſt der Schulterrbeumatismus. der um ſo arößere Schmerzen bereiter, wenn er ſich auf e Hinterhaupt nach der ſchmerzenden Seite zur Vermeidung von Schmerzen den Nacken ruhig. ö Als Hexenſchuß gilt im Volksmunde der akute Rheu⸗ matismus der Kreuz⸗ und Lendengegend. Hierbei be⸗ reitet Bücken, Drehen ſowie jede Anſtrengung des Rumpfes ſo ausgeſprochene Schmerzen, daß der Kranke ſich lange in einer unbequemen Stellung hält, um de chmerz nicht zu erneuern. 5 [ Inm allgemeinen zeigt der akute Muskelrheumatismas einen raſchen Verlauf. Nach wenigen Tagen klingen die Beſchwerden ab, wie wenn der erkrankte Körperteil all⸗ mählich auftaue. In der erſten Zeit nach dem Ueber⸗ ſtehen zeigt ſich noch Neigung zu Rückfällen. Einzelne Fälle von Muskelrheumatismus treten mit großer Hart⸗ näckigkeit auf, wochen⸗ ſelbſt monatelang können ſie be⸗ ſtehen bleiben, namentlich wenn es an ſachgemäßer Be⸗ handlung fehlt. (Salicylpräparaten), die man nur unter ärztlicher Auf⸗ ſicht in den wirkſamen Doſen nehmen ſollte, gilt die Maſſage als erfolgreiches Mittel. Einreibungen(mit Franzbranntwein, Kampferſpiritus, Chloroformöl) wirken nur durch die Maſſage. „Die örtliche Anwendung von Wärme„fHeizliſſen, Breiumſchläge, Glühlichtkaſten) übt einen ſehr wohltuenden Einfluß aus. Auch allgemeine Schwitzkuren, ſei es durch Dampf oder heiße Einpackungen tragen zur Beſſerung ſehr viel bei. In vielen Badeorten bildet der Muskelrheumatismus Gegenstand kurmäßiger Behandlung. Heiße Sandbäder. Moorbäder und elektriſche Behandlungsweiſen finden hier eine ausgedehnte Anwendung. Dr. med. Bach. B 7 1 e N 4„ N — 1 n — Urwolitische geitbetroctuunge r. „Zur Liebe kann ich dich nicht zwingen!“— Liebe und Alkohol.— Die Beruhigungstropfen.— Eine ſchneidige Schupo.— Große und kleine Männer.— Wieder eine 15 e— Die unzufriedenen Einbrecher. „Zur Liebe will ich dich nicht zwingen!“ heißt es im Text der„Zauberflöte“. Wie der edle, baſtgewaltige Sa⸗ raſtro, in deſſen heiligen Hallen man die Rache nicht kennt, denken aber die meiſten Menſchen nicht, ſie hoffen durch ein wenig Zwang doch die Liebe zu erwecken, die ihnen oder der von ihnen vertretenen Sache frerwillig nicht entgegen⸗ gebracht wird. Aber erzwungene Liebe iſt keine wahre Liebe, es iſt die falſche, der man nicht trauen darf. Zur wahren Liebe kann man niemand zwingen. Und damit begründen die amerikaniſchen Frauen, die Gegnerinnen des Alkoholperhots ſind, auch ihren Standpunkt, daß das Ver⸗ bot ſchädlich ſei und wieder aufgehoben werden müſſe. Ihre Führerin, Miß Groß, weilt gegenwärtig in Deutſchland und hat ſich hier in dieſem Sinne geäußert. Kein„Naſſer“ laſſe ſich zur Liebe für das Trockene zwingen, es ſei über⸗ haupt gegen die menſchliche Natur, ſich einem Zwange zu fügen. Wer trinken wolle, der trinke auch. Und verbotener Alkohol reize dazu, wie verbotene Früchte zum Naſchen reizten. und wie würden heute in Amerika Whisky, Brandy und andere Alkoholika getrunken! Miß Groß ſagt, daß man ſich vor Erlaß des Prohibitionsgeſetzes geſchämt habe, ſich ſeine Betrunkenheit merken zu laſſen, heute ſei das ſmart geworden. Alte wie junge Männer röchen nach Alkohol. Und nun kommt ein dickes Lob für uns: in Deutſchland will die Miß noch mit keinem Manne ge⸗ ſprochen haben, der nach Alkohol duftete. Gewiß, es gilt bei uns noch nicht als ſmart, riechbaren Geiſt zu verbreiten, nan atmet eine derartige Aetherwelle, wenn ſie einem un⸗ derſehens in die Naslöcher dringt, nicht mit wonnigem Be⸗ hagen ein. aher mitunter miderfährt es einem doch. Und Vom Leben echetzt Roman von J. S chneider-Foersti Urheberrecilsschutz 1926 durch Verlag Oskar Nleister, Wer dun (37. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Zwiſchen den Wipfeln leuchtete Burg Eck in der Abend⸗ ſonne. Die Fenſter ſpiegelten, der Efeu am Gemäuer war ganz in helles, waſſerfarbenes Grün getaucht. Auf den Parkwegen ſprüht der Glimmer auf wie Funken Goldes, und der Kies leuchtete roſafarben. Nur die Seite nach Norden zu dräute ſchon dunkel und in ſchwarze Schat⸗ ten getaucht. Der Efeu wand ſich um das Gitterwerk der Fenſter und verdeckte ſie beinahe. Es mochte kalt ſein in den Stuben, die dort lagen, und kürzlich hatte der Oheim ihm geſagt, daß in den Gängen ſtellenweiſe der Schwamm wachſe. Die Dicke der Mauern laſſe keine richtige Durch⸗ lüftung zu und er wolle ſehen, ob ſich die Geſindeſtuben nicht verlegen ließen, damit das Perſonal keinen Schaden an der Geſundheit nehme. Für ſeine Leute war Guben beſorgt wie für ſich ſelbſt. Das nötigte Sanders Ehrfurcht ab. Und dort, in einer dieſer Stuben, lag jener Martens, für den er in dieſem Augenblick nichts als Verachtung empfand. Das Tor tat ſich auf, im Hof ſtand der Stallmeiſter und nahm ihm die Zügel ab. Sanders ſah, wie die Anne mit einem Servierbrett nach dem Nordbau ging. Das war wohl der Abendtiſch für dieſen— dieſen Betrüger. Was wohl der Oheim ſagen würde?— Aber wiſſen mußte er es. Er war der Herr auf Eck. Er in erſter Linie mußte ſich vorſehen, mußte acht haben, was für Leute er in ſeinen Dienſt genommen hatte. Guben wunderte ſich, als ſein Neffe mit einem ſo finſteren Geſicht bei ihm eintrat. „Guonſki weiß wohl auch nichts über deine Braut?“ ſagte er und legte ſeine Hand in die dargebotene des Neffen. „Nein, Onkel! Aber der Ritt iſt trotzdem nicht umſonſt geweſen. Vielleicht von größter Wichtigkeit für dich! Die⸗ ſer Martens, den du da im Hauſe haſt, ſcheint ein ganz durchtriebener Spitzbube zu ſein.“ a f „Bernhard!“ und ſah ihn ungläubig an. „Guonſki kennt ihn nicht— er ſtand nie im Dienſt bei ihm— er kennt ihn nicht einmal dem Namen nach! Er hat mir alſo glattweg ins Geſicht gelogen. Es iſt doch ſo, wie ich dir ſchon ſagte! er kann einem nicht ehrlich in die Augen ſehen!“ „Mir ſchon, Bernhard!“ „Mir nicht, Onkel! Das macht, weil er ſich bei dir ſicher fühlt, und weil ich ihn durchſchaute. Er hat falſche Papiere in der Hand!“ „Weißt du das ſicher?“ frug Guben nun doch etwas er⸗ regi. „Ganz ſicher! Er hat ſich im Fieber verraten!“ „Im Fieber, Bernhard, da gaukeln die Worte durchein⸗ ander. Nach dem, was er damals geſagt hat, ſollſt du nicht urteilen! Du als Arzt mußt das doch beſſer wiſſen als alle anderen.“ „Onkel, du verteidigſt ihn, und er ſteckt dir vielleicht ſchon morgen das ganze Haus in Brand!“ „Du tuſt ihm unrecht, mein Junge! Du ſiehſt zu ſchwarz. Ich habe ihn nus ein Vierteljahr, er hat ſich noch nichts zu⸗ ſchulden kommen laſſen außer dem einen damals auf der Bockjagd.“ 5 19 80 hätteſt ihn entlaſſen ſollen, Onkel, ohne jede Rück⸗ icht!“ „Du haſt doch ſelbſt für ihn gebeten, Bernhard!“ „Leider!“ Die Anne, die unterdeſſen zum Servieren gekommen war, wurde rot und blaß während dieſes Geſprächs. Mein Gott, es war ja gar nicht möglich, daß der Mar⸗ tens ein Gauner war, ſo ein durchtriebener, wie man öfters in den Zeitungen las, daß ſie ſich irgendwo einſchlichen und nach Monaten dann alles plünderten und Herrſchaft und Geſinde mordeten. Ein Grauen ſchlich ihr über den Rücken. Sie fuhr mit der Hand den Hals entlang, als drückten ſeine Finger ſich ſchon in ihre Kehle. Wie ſollte ſie nun noch ſchlafen können nachts, wo ſeine Stube doch auf dem gleichen Gang wie die ihre lag. Deshalb hatte er auch wohl am erſten Tag gleich gefragt, ob eines der Mädchen im Nordbau ſchliefe. D guter Gott! Die Dina mußte mit ihr tauſchen! Die Dina Guben batte ſich auf dem Sofa aufgerichtet war alt und bei der ſuchte er nichts. Sie ſann nach, ob ſie doch ſicher den Schlüſſet zu ihrem Schrank abgezogen hatte. Wenn er jetzt den ganzen Tag ſo allein in ſeiner Stube war, konnte er alles ſtehlen, was nicht gerade verſperrt lag. Womöglich hatte er auch einen Nachſchlüſſel und vergrub die Sachen, damit man ihm nicht auf die Spur kam. Sie war immer auf ſeine guten Augen gegangen, aber das war ſicher alles nur Komödie, daß man ihm beſſer traute, daß man ganz ſicher wurde. Und dieſen Menſchen hatte ſie noch bis vor einer halben Stunde geliebt! O Gott! O Gott! Allein würde ſie es nun nimmer wagen, durch den dunk⸗ len Gang des Nordbaues nach ihrem Zimmer zu gehen. Am Ende lauerte er ihr einmal auf und überfiel ſie! Sie hörte ſich jetzt ſchon um Hilfe rufen und fuhr zu⸗ ſammen, als ein Lachen von drunten aus dem Rondell kam. Sie konnte es kaum erwarten, bis ſie wieder in die Küche hinunterlaufen und das Gehörte erzählen durfte. „Der Martens,“ ſagte die Köchin auflachend,„ſolch eß Blödſinn! Dem ſo was nachſagen. Der Herr Doktor ſollt 15 ſchämen, daß er ſo etwas äußert! Der tut keiner Katz etwas. „Falſche Papiere hat er auch,“ ſprach die Anne und ſchauerte zuſammen. 1 „Was hat er?“ fuhr der Torwart auf. 5 „Falſche Papiere! Der Herr Doktor hat es geſagt.“ „Woher weiß er's denn?“ fragte der Stallmeiſter und ſteckte ſeine Pfeife aufs neue in Brand. Aber die Hände waren nicht ganz ſicher dabei. f „Im Fieber hat er's ausgeplaudert!“ „Heiliger Chriſtus!“ klang die reſolute Stimme der Köchin darein.„Was er im Fieber gepappelt hat, daraus wollen ſie ihm jetzt einen Strick drehen. Als wenn da eins nicht wie ein Narr wäre und nicht weiß, was es redet. Hätte er ihn nicht angeſchoſſen, hätte er ſich nicht verraten können. macht er ihn wieder geſund, und zu guterletzt jongliert er ihn ins Zuchthaus. Weg laufen. Dem werde ich es ſagen, ob das eine Art iſt, einen armen Menſchen g'rad' ſo auf ein Fiebergeſchwätz hin zu verdächtigen.“ 5 Das Waſſer in dem Hafen, darein ſie die Würſte zum Warmmachen warf, ſpritzte hoch auf. (Förtletzung folgt.) a 4 Fin ersten Der geante gaht Vene de 1 5 muskeln erſtreckt. er ranke zie ann ängſtlich das und ſleclt Je Abgeſehen von den gebräuchlichen Medikamenten Erſt bringt er ihn halbwegs unter die Erde, dann Der Herr Doktor darf mir nicht in den en Naſe elner organiſtert it, der lann ſogar die Sorte 5 lüſſi fel beſtimmen, womit ſich ſein Gegenüber inner⸗ der lich befeuchtet hat. Daß Frauen uns ſo lieblich anhauchen, vas in Amerika infolge der Prohibition auch bereits keine Seltenheit mehr ſein ſoll, iſt aber glücklicherweiſe noch ein janz ungewöhnlicher Ausnahmefall. Es läßt ſich aus der Ferne ſchwer beurteilen, oh es zu⸗ rifft, daß die Trockenlegung auch ſchuld daran iſt, daß er Geſundheitszuſtand und die Moral in den Vereinigten Staaten ſich in einem, wie Miß Groß behauptet, erſchrecken⸗ ſem Niedergang befinden, ſie ſolllen doch durch die Unter⸗ orückung des Alkohols gehoben werden. Vie ſchummſten Wirkungen zeitigte die unheimliche Heimlichtrinkerei von minderwertigſtem Hausmacherſchnaps. Daß die Zahl der Eheſcheidungen rieſig geſtiegen, in manchen Staaten der Anion ſchon ebenſo viele Ehen geſchieden als geſchloſſen werden und von einer„Ehe“, einem Lebensbunde, bald nicht mehr ernſthaft geredet werden kann, iſt richtig, aber die Prohibitionsfeinde übertreiben, wenn ſie erklären, daß das nur auf den Umſtand zurückzuführen ſei, daß der heutigen Ehe das bindende Element fehle, das der Alkohol ehemals war. Damals hätte der Mann ſeine 5Beruhi⸗ ungstropfen“ gehabt, die den Aerger, den beruflichen und äuslichen, niederſchlugen, ſeine reizbare Stimmang be⸗ ſänftigten, er habe ſich ein Gläschen voll davon eingeſchenkt und ſei wieder friedlicher, gemütlicher und umgänglicher geworden. Jetzt, wo ihm eine radikale Geſetzgebung die Tropfen genommen und er ſie ſich nur mit Mühe und er⸗ heblichen Koſten hintenherum verſchaffen könne, wachſe ſich fein Aerger ins Ungemeſſene aus und ſeine Reizbarkeit kenne keine Grenzen mehr. Schl.eßlich gerate auch das arme, geduldige, geplagte Weib in den Harniſch, der häus⸗ liche Krieg werde immer hitziger, und eines Tages laufe man wieder auseinander und laſſe ſich ſcheiden. Dar im wieder her mit den Beruhigungstropfen als Bindemittel der Ehen, die ſonſt nicht halten wollen! Der Staat Süd⸗ tarolina will es vorerſt aber mit einem anderen Mittel verſuchen— er hat zum Schrecken ſeiner Einwohner die Eheſcheidungen einfach verboten. Wer verheiratet iſt, ſoll 2s zeitlebens bleiben, Scheidungsklagen werden nicht mehr zledigt. Man darf geſpannt ſein, wie ſich dieſe radikale Maßnahme bewähren wird. Vielleicht wird der Staat Süd⸗ tarolina dadurch entvölkert werden, indem die Scheidungs⸗ züchtigen auswandern und ihren Wohnſitz dorthin ver⸗ legen, wo ihrer Abſicht kein Hindernis entgegenſteht, oder er wird ſich ſtärker bevölkern, dadurch, daß die Ehe wieder beſſer ihren Zweck erfüllt, Grundſtein der Familie zu ſein. Der Repräſentant der Staatsgewalt, den der Bürger am ſichtbarſten vor Augen hat, mit dem er am häufigſten in Berührung kommt, iſt der Schutzmann. Sie vertragen ſich aber nicht überall gleich gut, und nicht überall genießt der Schutzmann beim Publikum dasſelbe Anſehen. Mit am beſten dürfte das Verhältnis zwiſchen beiden Teilen in England ſein. Eine Klaſſe für ſich iſt der Londoner Schutz⸗ mann, der volkstümliche„Bobby“. Er iſt der ſouveräne Beherrſcher der Straße, dem ſich jeder fügt, der aber auch jedem mit Rat und Tat zur Seite ſteht. Und die Londoner Schutzleute ſind ausgeſucht ſtattliche, kräftige Männer, faſt alle von Gardemaß, ſo daß man ſie im dichteſten Gewühl nicht überſehen kann. Und ſo iſt der„Bobby“ in vielen engliſchen Städten. Die Meſſerſchmiedeſtadt Sheffield, das engliſche Solingen, tut dafür noch ein übriges, ſie kleidet ihre Schutzmänner in beſonders ſchmacke Uniformen und hat eine Dampfbügelei eingerichtet, in der ſie den faltig gewordenen Rock wieder glätten und ſich exakte Bügelfalten in die Hoſen plätten laſſen müſſen. Der ſchneidige Schupo mit der tadelloſen Bügelfalte wird den Bürgern Sheffields imponieren, aber erſt recht wird er den jungen Bürgerin nen gefallen, denn für Aniformen und ein ſchneidiges Aeußere ſind Mädchenherzen nun mal ſehr eingenommen. Nach einem Beſchluß des engliſchen Unterhauſes ſoll auck bei den Briefträgern zukünftig eine gewiſſe Ausleſe ſtatt⸗ finden, es ſollen nur Leute angeſtellt werden, die kräftig gebaut und mindeſtens 165 Zentimeter groß ſind. Man has dagegen eingewendet, daß hiernach ja weder Cäſar, Napo leon, noch Nelſo oder Wellington hätten in England Briefträger werden können. Aber dieſe von Statur kleiner Männer waren in anderer Beziehung groß und würden ſich kaum um einen Briefträgerpoſten beworben haben Hütten ſich ſchon früh für lohnendere Berufe entſchieder atten. Es iſt noch nicht lange her, daß eine angebliche Zaren, tochter, die dem Blutbade in Jekaterinburg entronnen ſeir wollte, als Schwindlerin entlarvt wurde, und ſchon tauch eine neue auf, die ſich für die Großfürſtin Olga ausgibt, Sie ſoll eine„gute Erzählerin“ ſein. Das waren ihre Vor. gängerinnen auch, aber leider nur Märchenerzählerinnen. wie die Nachforſchungen ergaben. Der Schwindel dürft noch oft wiederholt werden, man will ſich intereſſan machen, will auch wohl greifbaren Nutzen davon haben, die Entlarvung dürfte jedoch nie lange auf ſich warten laſſen Die Welt läßt ſich noch immer betrügen, aber das Geſchäf will verſtanden ſein und es wird ziemlich ſtreng über. wacht. Wie alle ehrlichen Menſchen über ſchlechte Zeiter klagen, 0 auch die Spitzbuben und Schelme. Am beweg lichſten die Einbrecher, die ſich insbeſondere darüber be ſchweren, daß die ſogenannten Beſitzenden, denen ein Be ſuch abgeſtattet wird, ſo viel Anechtes und ſo wenig Echtes mehr beſäßen, unechte Perlen, unechte Diamanten, kein. goldenen und ſilbernen, ſondern nur vergoldete und ver ülberte Gegenſtände. Das Riſiko habe ſich vergrößert, den Hewinn ſei ſehr gering geworden, und wenn das ſo weiter, zinge, würde man notgedrungen ehrlich werden müſſen. Di irmen Kerle können einem aufrichtig leid tun. Jobs. 1——ñ— 22— 22 Aus Heſſen. Mainz.(Schwere Blutvergiftung bei der Weinbergarbeit.) Einem Landwirt drangen beim Gipfeln der Reben Teilchen eines Vertilgungsmittels für Rebſchädlinge in eine kleine Wunde an der Hand. Da Blutvergiftung eintrat, mußte er ſich in das Städtiſche Krankenhaus begeben. ö 1 Mainz.(Chronik der Unfälle.) Einen böſen Radſturz machte ein Arbeiter auf der Kaiſerſtraße, der auf dem naſſen Gleis mit ſeinem Rade ausrutſchte und zu Fall kam. Er ſchlug dabei mit dem Kopf auf, die Schiene, wodurch eine klaffende Wunde entſtand.— Eine ſchwere Kopfverletzung zog ſich ein 20 jähriger unger Mann in der Zanggaſſe zu, als er über einen Gegenſtand ſtol⸗ perte und bei dem Sturz mit dem Kopf wider einen Kü⸗ chenſchrank rannte. Die Sanitätswache legte einen Not- verband an und verbrachte dann den Verletzten im Auto nach dem Städtiſchen Krankenhaus. Ru im.(Die Bauarbeiten an der Main 16510 Df Arbeiten an der neuen Mainbrücke ſchreiten auf der Rüſſelsbeimer Seite rüſtia vorwärts. Man J 1 Ir epen dabei, die Brugenxampe auf dem Feſtlande dv enk⸗ ſchalen. Die Arbeiten für die Funda mentierung der Brückenpfeiler zeigen auch einen recht guten Fortgang Ob die notwendigen Erdbewegungsarbeiſen noch in dieſem Jahre zu einem beſtimmten Ende geführt werden können, ift fraglich. fe 95 Langenſelbold.(Der Kartoffelkrebs.) 3 hieſige Bürgermeisteramt gibt bekannt, daß infolge Aus- dehnung des Kartoffelkrebſes ein weiterer Teil der Lan⸗ ſenſelbolder Gemarkung als Sperrgebiet erklärt worden t. Gießen.(Neuer Schwindler trick.) In einem hieſigen Nahrungsmittelgeſchäft erſchien eine Frau mit Marktlorb und vorgebundener weißer Schürze und kaufte 200 Eier für einen Gaſtwirt in der Nachbarſchaft. Geld hatte die„Wirtſchafterin“ nicht mit, ſie ließ ſich deshalb eine Rechnung geben und ſagte, daß ſie das Geld in den nächſten Tagen ſchicke. Bis etzt warkete der Geſchäftsmann vergebens auf die Moneten, und als er nun den Gaſtwirt an die Bezahlung mahnte, mußte er zu ſeinem Schreche⸗ feeſtſtellen, daß von dem Wirt gar keine Eier gekauft worden waren, daß vielmehr eine abgefeimte Schwindlerin mit dieſem Trick Erfolg hatte. Wie der Polizeibericht mitteilt, ſind gleiche Schwindeleien auch in letzter Zeit in Frankfurt a. M. vorgekommen, weshalb die Polizei annimmt, daß es ſich um eine reiſende Schwindlerin han⸗ delt, die nun anſcheinend die kleineren Städte und die. Landſtädtchen heimſucht. g. 3 Lokgies und Allgemeines. Wetterbericht vom 16. September. Aus dem Tiefdruck-Ausläufer über Süd⸗England iſt am Aerme.-Kanal⸗Eingang ein heftiger Sturmwirbel ent⸗ ſtanden, der auf ſeiner Vorderſeite warme Luft aus ſüd⸗ lichen Breiten nach dem Feſtlande hereinbringt. Die Er⸗ wärmung beginnt in der Ebene und macht ſich auch bei uns bemerkbar. Es iſt auch in tieferen Lagen mit allge⸗ meinem Temparatur⸗Anſtieg zu rechnen. Die Warmluft⸗ zufuhr wird vorausſichtlich in Kürze noch anhalten. Voraus ſichtliche Witterung bis Sam ⸗⸗ tag, den 17. September: Warm, wechſelnd wolkig e zunächſt trocken, ſpäter zeitweiſe Re⸗ genfälle. — Einheitliche Verkehrsſcheiben in 32 Dentſchiand. Nachdem durch Reichsverordnung vom 8. Juli). J. neue Gefahrenzeichen für den Kraftfahrzeugverkehr mit Wir⸗ kung vom 1. September feſtgelegt worden ſind, haben di: preußiſchen Miniſter für Landwirtſchaft, des Inneren und für Handel und Gewerbe jetzt einen Runderlaß herausge⸗ geben, der eine einheitliche Regelung der Verkehrszeichen für Preußen anordnet. Da dieſer Runderlaß dem Be⸗ ſchluß ſämtlicher Länder entſpricht, ſo wird man von nun kee ganz Deutſchland einheitliche Verkehrszeichen an⸗ reffen. ö Lebensüberdruß und Lebensführung. Die Zeitungen wiſſen heute an jedem Tage von tra⸗ giichen Fällen des Lebensüberdruſſes zu melden, die faſt alle zum Selbſtmord führen. Zumeiſt iſt die Urſache wohl die noch immer ſteigende Wirtſchaftsnot oder die langſame, aber ſtändig fortſchreitende Zermürbung jeder Wide ſtändsfähigkeit im Kampfe ums Daſein. Oft aber auch liegt die Urſache des Lebensüberdruſſes in dem von Grund aus falſchen Ausbau der Lebensführung. Die Un⸗ ruhe des heutigen vielgeſchäftigen Lebens, der harte Wirt⸗ ſchaftskampf tragen eben die Gefahr in ſich, daß der Menſch ſich innerlich verliert und den eigentlichen Sinn ſeines Lebens nicht mehr würdigt. Harmonie, nicht Dis⸗ harmonie ſoll das Leben an ſich ziehen, und wo ſich Dis⸗ harmonien zeigen, der Widerſtreit der Kräfte mit der Lebensaufgabe oder der Widerſtreit zwiſchen den An⸗ ſprüchen an das Leben oder der Möglichkeit, ſie zu befrie⸗ digen, oder der Kampf zwiſchen den zwei Seelen in der menſchlichen Bruſt, dann muß man ſie zu beſeitigen ſtre⸗ ben. Nicht zu hohe Anſprüche an das Leben ſtellen, nicht zu viel vom Leben erwarten, das führt zum innerlichen Ausgleich, zur Harmonie, zur Zufriedenheit. Und darum muß der Menſch auch entſagen lernen, man darf ſeinen Trieben nicht ſo ſehr die Zügel ſchießen laſſen. Auf der anderen Seite ſollen die Gefahren zu großer asketiſcher Strenge durchaus nicht verkannt werden. Eine gewiſſe Stetigkeit und Feſtigkeit im Denken und Handeln muß die Grundlage zu einem harmoniſchen Lebensaufbau bilden. Der Menſch muß zu jeder Zeit und Stunde wiſſen, was er will, ſonſt vermag ihm freu⸗ diges Gefühl nicht aufzukommen. Ebenſo darf ſich der Menſch nicht von dem ſogenannten Kleinkram des alltäg. lichen Lebens unterkriegen laſſen. Die Hauptſache aber iſt und bleibt die Arbeit. Für ſich und für andere, für die Geſamtheit des Menſchentums, für die Kultur der Welt. Wer das alles berüciſichtigt in ſeinem Lebensaufbau, wer ſich täglich über ſich ſelbſt Klarheit ſchafft, wird auc die ſcharfen Klippen vor dem letzten ſchwarzen Tor erken⸗ nen und rechtzeitig Einfehr bei ſich ſelbſt halten. Man glaube nur, es iſt niemals zu ſpät dazu. Nur ein wenig Willenskraft, nur ein weſig Erkenntnis über das Leba⸗ und ſeine Auswirkunge und es wird im Abſtieg zu⸗ Verzweiflung ein Stillſt: eintreten und der letzte Schri vaslan bleiben.. Lebensenergie kann nur vorhanden sein, wenn Geist und Körper gesund sind, nur dann ist der Mensch imstande, seinen Obliegen. neſten richtig nachzukommen und seinen Posten voll auszufüllen Geist und Körper sind nur gesund, Wenn das Blut die richtige Zusammen- detzung hat eln sehr angenehm schmeckendes, gut verträgliches Präparat leistet die her- vorragendsten Dienste, indem es das Blut verbessert und auf diese Weise den Körper widerstandsfählg macht. In Apoth. u. Droger. M. 1.75, gr. Fl. M. 3.— SAlLENMUs chem. Ind., Frankturt a · M Depols: N Apotheke in Wiernheim. athaus⸗ Drogerie, Rathausſtraße 15. . 10 Landesparteitag der heſſiſchen Zentrum“ partei. Der Landesparteſtag der heſſiſchen Zentrumspartei ſindet am 16. Ottober in Frankfurt a. M. ſtatt. Auf ihm wird die Wahlparole für die heſſiſchen Landtagswahlen aus gegeben werden. Der Landesausſchuß tritt am 28. Sep⸗ tember in Mainz im„Frankfurter Hof.“ zuſammen. *Bevorſtehende Wiedereröffung des Mainzer Domes. Die Wiederherſtellungs⸗ und Reitungsarbeiten am Mainzer Dom, die 1925 in Angriff genommen wurden, gehen jetzt ihrer Vollendung entgegen. Der Dom, der zurzeit für das Publikum geſchloſſen iſt, wird vorausſichtlich ſchon in dieſem Herbſt wieder eröffnet und ſeiner Beſtimmung zurück gegeben werden können. Folgen einer leichtſinnigen Wette. Unter mehreren jungen Leuten behauptete in einer Wictſchaft in Hofgeismar ein großſprecheriſcher junger Mann, einen Liter Branntwein in einem Zuge austrinken zu können. Es wurde eine Wette abgeſchloſſen und trotz der warnenden Stimme einiger Beſonnenen eine Flaſche Branntwein gelauft, die der leichtſinnige junge Mann auszutrinken ſich anſchickte. Nachdem er die halbe Flaſche geleert hatte, ſtürzte er bewußtlos zu ⸗ ſammen. Es gelang nicht, ihn wieder zum Leben zu bringen. *Mit dem Rad durch Deutſchland. Der Volon⸗ tär Philipp Riſtuec aus Pfaffen ſchwaber heim legte in 17 Ta⸗ gen mit ſeinem Fahrrad eme Strecke von rund 2500 Km. quer durch Deutſchland zurück und berührte dabei folgende Plätze: Frankfurt, Eiſenach, Leipzig, Berlin, Dresden, Chemnitz, Plauen, Regeusburg, München, Garmiſch Partenkirchen,(Zus⸗ ſpitze), Lindenau, Bregenz, Konſtanz, Friedrichshafen, Stutt- gart, Heidelberg und Neuſtadt. * Die Maul⸗ und Klauenſeuche in Heſſen. Nach der amtlichen Statiſtik vom 1. September iſt in Heſſen nur der Kreis Büdingen mit 2 Gemeinden und 13 Gehöften (davon 6 neu) verſeucht. Alle übrigen Kreiſe ſind ſen⸗ chenfrei. „Tagung des Tierſchutzvereins Heſſen. Die diesjährige Hauptverſammlung(46.) des Tierſchutzverein findet am 16. September nachmittags 2 Uhr in Erbach i. O. im Saale des Schützenhofes ſtatt. Am Schluß der Tagung wird Lehrer Falter Lauterbach einen Vortrag über Vogel⸗ ſchutz halten. »Aus dem Finanzausſchuß des heſſiſchen Landtages. In der vorgeſtrigen Sitzung des Finanzaus⸗ ſchuſſes des heſſiſchen Landtages wurde einer Regierung⸗ vorlage, betreffend Darlehen für Meliorationszwecke im Betrage von ach: Millonen Mark an die Gemeinden und Genoſſenſchaften zugeſtimmt, desgleichen einer Vorlage be⸗ treffend Gewährung von 4 Millonen Mark an die heſſiſche Landesbank zur Durchführung des Wohnungsbaupro⸗ grammes. „Erfolgreiche Mannheimer Firma. Wir be⸗ richteten kürzlich, daß in Halle mit dem Bau eines großen ſtädtiſchen Fernheizungswerkes begonnen worden iſt. Wie wir erfahren, erhielt dieſen Auftrag die Mann⸗ heimer Firma Sulzer, Zentralheizun gen( Gm. b. H.) gegen große norddeutſche Konkurrenz. Zur Zeit führt die Firma auch im benachbarten Ludwigshafen ein Stadt⸗Fernheizwerk aus im Auftrage der Pfalzwerke A.-G., Ludwigshafen. Das Stadt⸗Fernheizwerk Ludwtgs⸗ hafen Süd, ausgehend vom alten Elektrizitätswerk der Stadt Ludwigshafen, verſorgt die ſtädtiſchen, ſowie ſtaat⸗ lichen und privaten Gebäude mit Wärme und Warm ⸗ waſſer in dem Stadtteil Ludwigshafen, der links der Bahn Mannheim⸗Ludwigshafen liegt. Auf zur landwirtſchaſtlichen Landesausſtelung! Die landwirtſchaftliche Landesausſtellung in Darm⸗ ſtadt eröffnete am Donnerstag, den 15. September 8 Uhr vormittags ihre Tore für den allgemeinen Beſuch. Das ganze Gelände macht einen außerordentlich feſtlichen Ein⸗ druck und es iſt nur zu wünſchen, daß der Wettergott die Sonne über dem farbenfrohen Bild lachen läßt. Aber auch vor Regen braucht ſich Niemand zu ſcheuen, denn mit Ausnahme einiger Maſchinen und Geräte iſt die ganze Ausſtellung in feſten Gebäuden oder in geſchloſſenen, waſſer⸗ dichten, geräumigen Zelthallen untergebracht, ſodaß immer nur wenige Schritte von Halle zu Halle durchs Freie zurückgelegt werden müſſen. Auf der Ausſtellung werden alle wiſſenſchaftlichen und techniſchen Errungenſchaften auf dem Gebiete der Landwirtſchaft den Beſuchern vorgeführt. Außerdem iſt ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm vor⸗ geſehen. Beſonderes Intereſſe, auch bei den ſtädtiſchen Beſuchern, dürfte die Trachtenſchau von volkstümlichen heſſiſchen Originaltrachten, und die Vorführung ländlicher Tänze in Trachten finden. Die Trachtenſchau iſt Sams⸗ tag Nachmittag 1⅛ Uhr und Sonntag um dieſelbe Zeit, damit auch Beſucher aus größeren Entfernungen Gelegen⸗ heit haben, ſie zu ſehen. Auch die Vorführungen der heſſiſchen Schutzpolizei uud die Reit⸗ und Fahrturniere im Vorführungsring werden eine große Anziehungskraft auf die Beſucher ausüben. Deshalb auf nach Darmſtadt zur landwirtſchaftlichen Landesausſtellung vom 15.— 20. Sep⸗ tember. .— ̃—„— / Au innen Ine Reuhinzutretende Abonnenten erhalten den „Viernheimer Anzeiger“ bis Ende dieſes Monats Gratis!