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September iſt Verſammlung des Jungmännerbundes im Kettelerſälchen. Vortrags⸗Thema: Die Stigmatiſation von Konnersreuth. Beginn: punkt ½9 Uhr. Der Vorſtand. eee engem Neichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehemal. Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen Ortsgruppe Viernheim Freitag, den 23. September, abends pünktlich 8 Uhr im Gaſthaus„zum Eichbaum“(kleiner Saal) Altgliederperſammlung„ Vortrag. Es ſpricht Herr Geometer Kautzmann⸗ Heppenheim über Bodenpolitik und Heimſtättenweſen. Zu dieſer Verſammlung laden wir alle Mit- glieder herzlichſt ein und bitten um zahlreiches Er⸗ ſcheinen. a Der Vorſtand. Haarbürsten lockenscheeren Zahnbürsten Tollettenseifen Parfüm in großer Auswahl empfiehlt abhannes Schueikart SSS 2 Hofmannſtraße 6. I Diploma. Schreibtische billig zu verkaufen. Ludwigſtr. 12. Klavier SGS Ein guterhaltener Gasherd (zweiflammig) zu verkaufen. Rathansſtraße 25 Entlaufen ein rebhuhnfarbiges junges Huhn. 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September 1927 c: Reichspräſident von Hindenburg iſt von ſeiner Oſtpreußenreiſe wieder in Berlin eingetroffen. 16: Die Außenhandelsbilanz für den Monat Auguſt weiſt gegenüber den Vormonaten eine ſtarke Beſſerung auf. Der Paſſipſaldo iſt auf 292 Millionen Reichsmark gegenüber 430 Millionen im Vormonat zurückgegangen. 2: Am 27. September findet die Erſatzziehung der 5. Klaſſe der vorletzten(28.) preußiſchen Klaſſenlotterie ſtatt. An dieſer Erſatzziehung nehmen ſämtliche Loſe teil, die damais mit einem Gewinn unter 100 000 Mark ber⸗ ausgegangen oder leer ausgegangen ſind. 28: Nach einer Meldung aus Nom iſt dort der Han⸗ dels⸗ und Schiedsvertrag zwiſchen Italien und Litauen unterzeichnet worden. 2: Nach dem neueſten Zählungsergebnis hat die jriſche Regierungsgruppe bei der Landtagswahl 72 Man⸗ date errungen, gegenüber 70 der Oppoſition. Die Ergeb⸗ 16: Ein amtliches Telegramm aus Sitkling beſagt, daß eine europäiſche Neiſegeſellſchaft von 10 Perſonen, offenbar die Geſellſchaft Filchners, in Nagtſchka, 10 Tage⸗ reiſen nördlich von Lhaſa, eingetroffen iſt. 8 15: Amerikas Antwort an Frankreich wegen des Zoll⸗ ſtreites iſt fertiggeſtellt. Sie ſoll in verſöhnlichem Tone 2 88 Könnecke zum Oſtaſienflug geſtarter. In Begleitung des Grafen Solms und des Funkers Hermann. D Köln, 20. September. Könnecke iſt um 14,22 Uhr in Begleitung des Srafen Solms und des Funkers Hermann zus Deſſau zu ſeinem Oſtaſienflug vom Rollfeld des Flugplatzes Butzweilerhof in Köln geſtartet. Auf dem Flugplatz waren nur wenige Zuſchauer anweſend. 8 8 6 1 10 N dd 70 e 1 1 760ł 0 11 N 0 900 6 0 9 600 10 1 7 0 9 ö 0 e 0 0% ö 0 e 0 Beigeordneten der Stadt erſchienen war, wünſchte Kun⸗ neckr einen glüglichen Flug und glückliche Landung. Die „Germania“ erhob ſich innerhalb weniger Sekunden. Die Anweſenden winkten Könnecke noch einmal zu und daz Flugzeug war bald den Blicken entſchwunden. Die erſte Etappe ſoll Angora ſein. Könnecke hofft morgen früh dort einzutreffen. Das Flugzeug hatte bei ſeinem Start ein Geſamt⸗ fluggewicht von 3300 Kg. Die„Germania“ führte 1280 Liter Benzin und 350 Kg Oel mit ſich, An Proviant nahm Könnecke mit einen Liter kalten Kaffee, einen Liter warmen Kaffee, einen Liter Eiswaſſer, fünf Kg Aepfel, fünf Pfund Bananen, ein Pfund Anana⸗ und eine Flaſche Kognak. Eine belgiſch⸗franzöſiſche Minitaralllanz. Der Feſtungswall von Meer zu Meer. f Paris, 20. September. Der Brüſſeler Vertreter des„Journal des Debats“ will auf Grund von Erkundigungen bei durchaus zuver⸗ läſſigen Quellen wiſſen, daß zwiſchen dem franzöſiſchen belgiſchen Generalſtab nunmehr eite völlige und Uebeselnſtimmung übet alle gemeinſamen Sicher beitsmaknabmen eralelt worden zel. Die belgiſche Kommiſſion, die damit beauftragt ſei, die An⸗ wendung des Verteidigungsſyſtems zu prüſen, habe, wie das Komitee Guillaumat in Frankreich, Beſchlüſſe ge⸗ faßt, deren erſter ſich auf die Schaffung eines neuen Re⸗ giments Feſtungsartiller ie in Lüttich beziehe. Die Kommiſſion habe weiter beſchloſſen, das Verteidi⸗ zungsſyſtem für das belgiſche Territorium dirart dem franzöſiſchen Suſtem anzupaſſen, daß die Verteidigungsanlagen in Belgien die Fortſetzung der franzöſiſchen Verteidigungsanlagen darſtell⸗ ten. Aus derſelben Quelle verſichert man, der belgiſche Generalſtab wende ſich kategoriſch gegen die von den Sozialiſten vorgeſchlagene Herabſetzung der Mili⸗ tärdienſtze““ auf ſechs Monate. Auch die belgiſchen Blätter„Soir“ und„Ete“ beſtätigen die Nachricht über das Zustandekommen der Militzralllanz und teilen gleih⸗ falls nit, daß zwiſchen dem franzöſiſchen und dem bel⸗ giſchen Generalſtab eine völlige Uebereinſtimmung über den Ausbau der belgiſchen Verteidigungsanlagen erzielt worden iſt, wodurch en einheitlicher Je⸗ ſtungsgürtel von Meer zu Meer entſtehen wird. Die Vollverſammlung in Genf. Abflauendes Intereſſe. S Genf, 20. eptember. Die heutige Vormittagsſitzung der Vollverſammlung verlief ohne beſonderes Intereſſe. Auf der Tagesordnung ſtand eine große Anzahl von Berichten der zweiten Kom⸗ miſſion über Frauen- und Kinderſchutz, über die Hygiene⸗ Organiſation des Völkerbundes, über den Handel mit Opium und anderen Betäubungsmitteln, Bericht über den Frauen⸗ und Mädchenhandel, Bericht der Kommiſſion für intellektuellen Zuſammenarbeit. Ohne Debatte nahm das Haus bei geringer Beteiligung die Berichte über die ein⸗⸗ zelnen Gebiete der ſozialen Tätigkeit des Völkerbundes entgegen. Verhandlungen im Abrüſtungsausſchuß. Paul Boncour bei Dr. Streſemann. O Genf, 20. September. Nach der Erledigung des ungariſch-rumäniſchen Streitfalles ſtehen nunmehr die Verhandlungen über den Abrüſtungsausſchuß der Vollrerſamm⸗ lung im Vordergrund des Intereſſes. Heute Vormittag beſuchte der franzöſiſche Delegierte Paul Boncour den deutſchen Außenminiſter Dr. Streſemann im Hotel Metropole. Ferner haben im Laufe des geſtrigen Abends noch längere Unterredungen zwiſchen dem Grafen Bernſtorff und Paul Boncour ſtattgefunden. In den Verhandlungen iſt der geſtern von Graf Vernſtorff eingebrachte neue Antrag über die Weiterführung der vorbereitenden Arbeiten für die Abrüſtungskonferenz ſowie der Antrag Paul Boncours eingehend beſprochen worden. Der franzöſiſche Antrag, der im weſentlichen eine Zuſammenfaſſung der allgemeinen Richtlinien des Genfer Protokolls darſtellt, ſtößt bei verſchiedenen Delegationen auf nicht unerhebliche Schwierigkeiten, ſodaß Verhandlungen über ge— wiſſe Abänderungen des franzöſiſchen Antrages ersartet werden. Man rechnet damit, daß Ende dieſer oder An⸗ ſang nächſter Woche nach dem Abſchluß der Arbeiten des Abrüſtungsausſchuſſes in der Vollverſammlung die große Debatte über das Abrüſtungsproblem ſtattfinden wirn. Hierbei wird Dr. Streſemann in längerer Rede zu dem Abrüſtungsproblem grundſätzlich Stellung nehmen. — 222 * Die Memelwahlen gültig. Alle Proteſte als unbegründet zurückgewieſen. E Memel, 20. September. Die Wahlkreiskommiſſion für das Memel⸗ yt trat heute zu einer Sitzung zuſammen, um über 4%. gegen das Wahlergebnis vorliegenden Prote de ze entſcheiden. Alle fünf Proteſte wurden als un be⸗ e und die Wahl als gül⸗ 7%½ er 0 1 ö e Beſatzungsabbau zunachſt um 4000 Mann Für Mainz keine Erleichterungen vorgeſehen. O Darmſtadt, 20. September. Wie wir aus zuverläſſiger Quelle erfahren, ſteht fü! die allernächſte Zeit eine Verminderung der Be ſatzungstruppen um 4000 Mann bevor. Es werden in Koblenz und Trier Truppen zurückgezogen bezw. Stäbe vermindert. Von Worms ſoll ein Bataillon zurückgezo ßen werden. Die Beſatzung von Mainz, als der am ſtärkſten belegten Garniſon des ganzen beſetzten Gebiets wird leider auf der bisherigen Ho h geiben. 5 ee 44. Jahrgang 2 2 Die deutſche Sprache im Elſaß. Ein Erlaß der oberſten Schulbehörde Elſaß⸗Lothringens. F Straßburg, 20. September. In einem Rundſchreiben an die Schulleitungen weil die oberſte Schulbehörde Elſaß⸗Lothringens darauf hin, daß es notwendig ſei, in der Elementarſchule die deutſche Sprache ſtärker zu pflegen. Es wird daher angeordnet, daß der Unterricht in der deutſchen Sprache nicht mehr wie bisher im dritten Schuljahr be⸗ ginnen ſolle, ſondern ſchon im zweiten Schuljahr und daß die deutſche Sprache für Schüler deutſchſprachiger Ortſchaften auch Prüfungsfach ſein ſoll. 9 Dieſer Erlaß iſt ſehr erfreulich. Er liegt in del Linie der vor einiger Zeit von dem franzöſiſchen Miniſter⸗ präſidenten Poincaree angekündigten Reform des el⸗ faß⸗lothringiſchen Schulweſens. Daß man ſich entſchließen mußte, im elſaß⸗lothringiſchen Schulweſen, der deutſchen Sprache eine ſtärkere Stellung einzuräumen, iſt andererſeits auch ein Beweis dafür, daß die elſaß⸗ lothringiſche Bevölkerung doch nicht ſo franzöſiſch iſt, wie man es von Paris aus immer glauben zu ma⸗ chen verfſuchte. Im Intereſſe der deutſchſprechenden Elſaß⸗ Lothringer kann man den Erlaß der oberſten Schulbehörde in Straßburg nur begrüßen. —2 —— 4 Moskau und London. Vor einem engliſch⸗ruſſiſchen Garantie⸗Pakt? O London, 20. September. Wie verlautet, will die Sowjetregierung England vorſchlagen, einen Garantiepakt zwiſchen den beiden Ländern abzuſchließen und dadurch die ſeit der Arens⸗ Affäre abgebrohenen Beziehungen wieder aufzu⸗ nehmen. In dem Pakt ſoll vor allem die Frage der Einflußſphären im nahen und im fernen Oſten ge⸗ regelt werden. Auch will ſich die Sowjetregierung in Zu⸗ kunft in die inneren Angelegenheiten Englands nicht mehr ein miſchen. Es dürfte kein Zweifel darüber beſtehen, daß Mos⸗ kau die Beziehungen zu London gerne wieder aufneh⸗ men möchte und daß es gewillt iſt, zu dieſem Zwecke auch Opfer zu bringen. Ob es aber ſo weit gehen dürfte, in einem Garantiepakt den Engländern außer⸗ gewöhnliche Zugeſtändniſſe zu machen, iſt noch mehr als fraglich. Tatſache iſt jedenfalls, daß Herr Tichitſche⸗ tin bei einer Unterredung mit dem norwegiſchen Geſandten die Frage der Beziehungen zwiſchen Moskau und London angeſchnitten hat und durch Norwegen vielleicht ſon⸗ dieren läßt, welche Ausſichten ein ruſſiſches Ange⸗ bot in London haben würde. Mehr nationale Würde! Zur Tannenbergrede des Reichspräſidenten. b Berlin, 20. September. Die Erklärungen, welche Reichspräſident von Hinden⸗ burg auf der Tannenbergfeier zur Frage der Kriegsſchuld in feierlicher Weiſe abgegeben hat, geben nach wie vor den Gegenſtand ab, gegen den die Nationaliſten und Chauviniſten der Siegerſtaaten Sturm laufen. Ueber⸗ all begegnet hierbei das deutſche Verlangen nach dem unparteiiſchen Richterſtuhl dem heftigſten Wr⸗ derſtand aller Nutznießer des Verſailler Vertrags und überall fürchtet man, daß Deutſchland auf dieſe Weiſe Mittel und Wege zu finden hoffe, die Reviſion des Verſailler Vertrags, der ja in ſeiner Ge⸗ ſamtheit auf dem Grundſatz der alleinigen Ver⸗ antwortung Deutſchlands an der Kataſtrophe von 1914 aufgebaut iſt, zu betreiben. Daß dann die„territorialen Amputationen“, die das Reich erleiden mußte, u. U. als zu Unrecht geſchehen erkannt würden, daß dann als Folge hiervon die Welt als Deutſchlands Schuldner angeſehen und dieſe Schuld dann entweder freiwillig oder mit Gewalt geregelt werden müſſe, das iſt dann weiterhin die große und immer wiederkehrende Angſt, von welcher die Spalten der franzöſiſchen, belgiſchen, eng⸗ liſchen und polniſchen Preſſe erfüllt ſind und die ſich ledig⸗ lich in gehäſſigen Anſchuldigungen und neuen verleumderi⸗ ſchen Angriffen gegen Deutſchland Luft machen kann. Es kann daher, da all dieſe Anpöbelungen ſchon ſeit Jahren wiederkehren und bekannt ſind, gut und gerne auf eine Wiedergabe verzichtet werden, doch verdient die Tat⸗ ſache eine beſondere Würdigung, daß man in Deutſch⸗ land nunmehr Gefahr zu laufen ſcheint, auch wegen der Frage der Schuld am Kriege in zwei Lager zu zer⸗ fallen, obwohl man hier im Grunde genommen voll; fommen einer Meinung iſt und irgendwelche Differenzen überhaupt nicht beſtehen. Allein da der Reichspräſi⸗ dent als ehemaliger Feldherr von Tannenberg auf dieſer hiſtoriſchen Stätte einen neuen Anſtoß zur Klärung der Ariegsſchuldfrage gegeben hat, glaubt ein Teil der Rechts⸗ oretſe bie ganze Mftian her Pehbühr aufbauſchen müſſen, während andererſens dle Vintspreſſe genetgr t, in der Rede Hindenburgs eine Schädigung der deutſchen Außenpolitik erblicken zu können, ſo daß ſſch jetz! ilſo auch hier ein innerpolitiſcher Hader bemerk⸗ dar macht. Dieſe gegenſätzliche Auffaſſung kann daher aur 1 ſein, die moraliſche Wirkung der deutſchen Forderung nach einem unparteiiſchen Gerichtshof ver⸗ duffen zu laſſen und das recht verſtandene national⸗ Intereſſe, über das ſich gleichwohl alle Parteien einig ind, zu ſchädigen. Denn hämiſch zitieren bereits jetzt die Blätter der Siegerſtaaten die eine Aufmachung unn bemerken, daß es eine deutſche Verſtändigungsbereitſchaft überhaupt nicht gebe, während gleichzeitig der Auf⸗ faſſung Ausdruck gegeben wird, daß auch die deutſch⸗ Linke mit der Forderung des Reichspräſidenten nich! einverſtanden erklären könne. Sollte es nun angeſichts dieſer Sachlage wirklich nicht möglich ſein, auch in der Frage der Schuld am Kriege die bisherige Einheitlichkeit der deutſchen Auffaſſung zu bewahren und auch dieſe Frage zur barteipolitiſchen Hausgebrauch umzabiegen? Wir dächten, hier wäre wirklich mehr nationale Würde am Platz, denn, wenn wirklich der Einbruc er⸗ weckt werden kann, als gäbe es hier überhaupt irgend⸗ welche fachliche Meinungsverſchiedenheiten in Deutſchland. dann wird der Nutznießer dieſes Haders nie man das deutſche Volk ſein, ſondern einzig und aljeir diejenigen, denen wir vorwerfen, daß ſie Furcht bo⸗ ben, vor einem unparteiiſchen Gerichtshof zu erſcheiren und die ſich gleichwohl anmaßen, immer wieder kehaup⸗ ten zu dürfen, daß ſie ſelbſt frei von Schuld feier 22 Die Hotels zur Flaggenfrage. Auf dem Wege zur Beilegung des Konflikts. b Berlin, 20. September. Der Reichsverband der deutſchen Hotels, ah rants und verwandter Betriebe trat heute in Magdebure zuſammen, um ſich mit der Flaggenfrage zu be⸗ ſchäftigen. Es wurde hierbei einmütig beſchloſſen, dem Verlangen des Miniſterpräſidenten Braun und des Ober⸗ bürgermeiſters Böß nicht zu entſprechen. In der Entſchließung heißt es:„Der Reichsverband lehnt als rein wirtſchaftliche Orgamſation jede politiſche Stellungnah- me ab. Er verurteil! aber aufs ſchärfſte die Erklä⸗ rung des Wirtſchaftsboykotts gegen Anterneh⸗ men, bie nachgewie,te aßen im politiſchen Meinungs⸗ kampf neutral bleiben wollen. Der Reichsverband ſtellt feſt, daß die boykottierenden Behörden von unrichtigen Vorausſetzungen ausgegangen ſind, ohne nur den Verſuch einer ſachlichen Aufklärung gemacht zu haben. Der Reichs⸗ verband billigt die Entſchliezung des Berliner Ver⸗ eins und ruft im Sinne dieſer Stellungnahme ſeine Mit⸗ glieder im Reiche auf, die Häuſer am 2. Oktober zu Ehren des Reichsoberhauptes feſtlich zu beflaggen.“ Die Entſchließung des Berliner Vereins auf die in der Entſchließung des Reichsverbandes Bezug genommen wird, hat folgenden Wortlaut: Der Verein Berliner Hotel- und verwandter Betriebe ſieht ſich unter Vorbehalt der Richtigſtellung der von anderer Seite aufgeſtellten unrichtigen Behauptungen zu der Flaggen⸗ frage veranlaßt, an ſeine Mitglieder unter Wahrung der Rechte derſelben aus Paragraph 118 der Reichsverfaſ⸗ ſung folgende Bitte zu richten: Der Geburtstag des Herrn Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchall v. Hinden⸗ burg, darf unter keinen Umſtänden unter dem Flaggen⸗ zwiſt oder dem unberechtigerweiſe verhängten Boykott leiden. Wir rufen daher unſere Mitglieder auf, am 2 Oktober die Häuſer feſtlich zu ſchmücken und zu beflaggen. Keinem zuliebe und keinem zuleide wollen wir in dem großen Deutſchen die ruhm- und ehrenvolle Vergangen⸗ heit und die arbeits⸗ und ſchickſalsſchwere Gegenwart des Deutſchen Reiches ehren. Die wiederholt erwähnte Betei⸗ ligung an der Hindenburgſpende bringen wir nochmals eindringlich in Erinnerung. Vom Leben gehefizf Romoen von J. S chneider-Foersfl . 2 Urheberrechisschutz 1926 durch Verlag Osker Neister, Werdau (41. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Die Schweſter faßte nach ſeinem Arm und zog ihn aufs neue an ſich.„Laſſ' dir noch ſchnell alles erklären, Walter, ehe du gehſt: Er iſt hier! Der Freiherr von Guben iſt ſein Onkel. Bernhard war's auch, der mich angeſchoſſen hat: aber er darf es nicht wiſſen, daß ich es bin.— Bedenke: ich muß doch ſchaffen, daß du deine Studien vollenden kannſt. Die zwei Jahre ſind bald vorüber.“ „Trude, du biſt verrückt!“ brauſte er auf.„Verzeih'!“ bat er verlegen und ſchmiegte ſich feſter an ſie.„Wenn du ſeine Frau biſt, kann ich ja auch weiterſtudieren. Er hilft mir doch ſicher durch, bis ich fertig bin.“ „Möchteſt du das?“ frug ſie und hob ſein Geſicht zu dem ihren,„daß du von dem Gelde deines Schwagers lebſt, daß ich jeden Monat vor meinen Mann hintreten muß und ihn bitten, gib mir ſechzig, gib mir ſiebzig oder achtzig Mark, vielleicht noch mehr, für meinen Bruder. Ich weiß nicht, ob er eine Praxis hat, ich glaube nicht. Vielleicht lebt er ſelbſt von dem Gelde ſeines Oheims, und wir beide, du und ich, wären ihm nichts als eine unerträglich drückende Laſt, die er gezwungen iſt, mit ſich zu ſchleppen, die er nicht mehr abzuſchütteln vermöchte.“ Der Junge nickte. Das ſah er ein. Die Schweſter hatte recht. Sch trete aus, Trude!“ ſagte er entſchloſſen. Ich geh' in eine Lehre, in eine Spedition, in irgendein Geſchäft als Schreiber, oder ich trage Zeitungen aus oder mache einen Laufburſchen.“ Sanders Stimme klang wieder in der Nähe auf. „Walter,“ ſagte Trude bittend,„wenn heute noch ein Zug nach München geht, wenn du noch Anſchluß haſt, dann nimm ihn. Ich vergehe ſonſt vor Angſt. Gib mir meinen Rock, dort am Stuhle muß er hängen. So, und nimm die hundert Mark, die in der Brieftaſche liegen, ich habe ſie für dich geſpart. Nimm ſie, bitte, und gib ſie der Lene, und Der Beſchluß der Hoteliers) die Hotels am 2. Okto ber feſtlich ju beflaggen, ſoll in der Form ausgeführt werden, daß ſo wohl ſchwarz⸗weiß⸗ rot, als auch ſchwarzsrot⸗gold gehißt werden wird. — 2— Die polniſche Kriſe. Pilſudſti greift ein? i f O Warſchau, 20. e 1 Da der Konflikt zwiſchen dem volniſchen Minſſter⸗ präidenten Bartel und dem Marſchall des poiniſchen Senats, Drompezynſkiß ſich verſchärft hat, will, wi wir hören, Marſchall Pilſudſki, der dieſer Tage wieder nach Warſchau zurückkehrt, die Vermittlung selbt in 105 Hand nehmen, um den Konflikt aus der Welt 51 ſchaffen. 5 5 Die Verſchärfung kam vor allem daher, daß der polniſche Miniſterpräſident die Frage des Senatsmarſchalls wie ſich die Regierung dem Parlament gegenaber ver. halten wolle, überhaupt nicht beantwortet ak. Man Bat geſpannt ſein, wann Polen überhaupt eimal von den inneren Kriſen befreit wird. i 27 3 Avereseu im Regentſchafisrat! Em Beruhigungsverſuch. O Bukareſt, 20. Seplember. Nach einen: wier unbeſtätigten, aber gartulckaer“ Gerücht ſoll Averescu zum Mitglieds bes Re⸗ gentſchaftsrates ernannt worden fein. Fr fol anſtelle des Patriarchen getreten ſein, deſſen Lenweſenheit! im Nate einen ſtarken Widerstand veranlaßt aßen oll. Im Fall ſich dieſe Meldung beſtätigen fell. ſo kann man in der Berufung Averescus in ben Vegent⸗ ſchaftsrat nur einen Verſuch ſehen, die ſtarben 8. ſätze, die zwiſchen ihm und Bratiauu beſtehen. eie zugleichen. Vielleicht bezweckt man damit eine Ausſo hne zwiſchen den beiden alten Gegnern. Averescu iſt bei ſeiner Stellung in der Oppoſition ein immer noch nicht zu un⸗ terſchäzende⸗ Faktor. Es bleibt abzuwarten, ob ein ſol⸗ ces Vorgehen den erwünſchten Erfolg habe wir; Ein Japandampfer geſunken. Bis ſetzt 159 Leichen geborgen. London, 20. September. Das Motorſchiff„Gentolu Maru“, das ſich mit 400 chineſiſchen Paſſagieren an Bord nach Tſingtau unter⸗ wegs war, wurde plötzlich leck und ſank in kürzeſter Zeit. Von einem amerikaniſchen Schiff konnten 120 Perſonen aufgenommen werden. Bis jetzt wurden 15•.9 Leichen ge borgen, werden die übrigen Paſſagiere vermißt werden. Große Werkſpionage. Die Norma A.⸗G. um Hunderttauſende geſchädigt. Stuttgart, 20. September. Bei der S. K. J. Norma A.⸗G., Stuttgart iſt man einer Werkſpionage größten Stils auf die Spur gekom⸗ men. Ein während des Krieges bei den Werken beſchäftig⸗ tet Arbeiter namens Kohl aus Bietigheim gelang es, ſich aus dem Werke techniſche Zeichnungen und Berechnungen zu verſchaffen. Nach ſeinem Austritt aus dem Werke un⸗ kerhielt er noch weiter Beziehungen mit verſchiedenen Ar⸗ beitern und Angeſtellten, die wertvolle Modelle und Zeich⸗ nungen von Spezialmaſchinen der Normawerke in ſeine Hände gelangen ließen. Dieſe entwendeten Zeichnungen und Pläne verkaufte Kohl auf dem Umweg über die Schweiz an verſchiedene Konkurrenzfirmen, ſo auch an die Riebewerke in Berlin⸗Weißenſee. Wie großzügig Kohl das„Geſchäft“ betrieb, zeigt, daß er zu Reklamezwecken Preisliſten und Katologe über die geſtohlenen Pläne und Modelle anfertiate. und dieſe den Nirmen zuſchickte. Der damit macht ihr beide eine Sommerreiſe, vielleicht in die Nähe hier. Und wenn's mir möglich iſt, dann komme ich an den Sonntagen und beſuche euch. Willſt du, Walter? Haſt du mich ſo lieb, daß du das tun kannſt, um was ich dich bitte?“ „Ich kann nicht! Ich kann einmal nicht, und ich will auch nicht!“ „Du haſt mir aber doch dein Wort gegeben, Walter!“ meinte ſie flehend. „Das haſt du mir abgedrückt, Trude! Das wußteſt du doch ſchon im vorherein, daß ich es unmöglich halten kann!“ „Walter!“ ſagte ſie ernſt,„ich habe es Vater geſchworen, für dich zu ſorgen und zu ſchaffen, und du haſt es ihm in die Hand gelobt, daß du mir gehorchen willſt in allem. Ich halte, was ich dem Toten verſprochen habe. Willſt du dein Wort zurücknehmen? Willſt du mir nicht gönnen, daß ich dir die paar Jahre Vater und Mutter ſein darf?“ „Trude!“ Er warf mit einem heiſeren Laut beide Arme um ihren Hals und drückte ſeinen Kopf gegen ihre Schulter. „Mein Bub! Mein dummer Bub. Was erregſt du dich ſo fürchterlich. Ich habe es ja ſo gut als Mann. Laß dir von Lene ſagen, warum ich Knecht⸗ und nicht Magddienſt leiſte!“ Seine Augen flackerten auf. „Ich erwürg' ihn! den—— den Ringberg! Wenn ich erſt einmal auf der Hochſchule bin, dann ſtelle ich ihn, oder ich paß ihm auf bei Tag oder bei Nacht. Trude, du kannſt dich drauf verlaſſen, daß ich dich räche!“ „Walter! um Gottes willen, ſei doch vernünftig,“ bat ſie und hielt ſeine Hände feſt, die immer wieder durch die Luft fuhren. Es paſſiert jeden Tag, daß ein Mann ein Mädchen küßt, auch wenn ſie es nicht will. Aber ich— ich tauge nun einmal nicht für ſo etwas.“ „Und zur Diebin hat er dich auch gemacht, Trude,“ ſtieß er heraus,„und——“ Die Tür öffnete ſich. Sanders ſah herein und ſchloß ſie ſofort wieder. der Martens Veſuch hatte, dann um ſo beſſer! „Wer war das?“ frug Walter, als die Schweſter beide Hände um die ſeinen klammerte. 8 Wenn „Ja!— das— das war er.“ „Trudel“ — —— . Leimzig, Schaden, ver ſur die S a ü wird in die 91 1 ee 27 i noch ein Techniker, mehrere Meiſter und ein Kopf haftet. Da Niebe⸗Werk in Berlin⸗Weißenſee wu Hausſuchung unterzogen und pere ae Die Durchsuchung förderte viel belaftendes Tage. Es wurden verſchiedene Schriftſtüce, 3 und auch Halb⸗ und Fertigfabritate beſchlagnahmt. Aus dem In⸗ und Auslande. 5 Telefonderbindung Perlin—— Moskau. Berlin, 20. September. Zu den Nachrichten über eine direkte telefoniſche Verbindung zwiſchen Berlin und Moskau erfahren wir an unterrichteter Stelle, dan in der letzten Zeit Sprechverſuche auf den Leitungen Berlin —Warſchau und Warſchau.— Moskau wie Warſchau-Le⸗ ningrad vorgenommen worden ſind, die eine gute Ver⸗ ſtändigung ergaben. Wenn auch damit gerechner werden kann, daß nach dieſen Sprechverſuchen der Telefonverkehr Berlin— Moskau und Berlin— Leningrad über Warſchau in abſehbarer Zeit aufgenommen werden wird, ſo läßt ſich doch im Augenblick über den Termin der Einführang wie auch über die Sprechzeiten und die Gebührenhöhe noch nichts ſagen, da hierüber noch Verhandlungen zwr⸗ ſchen der Reichspoſt, den polniſchen Behörden und den Sowjets ſchweben. Der ruſſiſch⸗türkiſche Freundſchaftsvertrag. Moskau, 20. September. Der türkiſche Botſchafter Zokki Bei hat offiziell alle Meldung über die Nichtver⸗ längerung des ruſſiſch⸗türkiſchen Garantievertrages de⸗ mentiert. Beide Regierungen ſollen beſchloſſen haben, den Vertrag auf zwei Jahre zu verlängern. Der ruſſiſche Botſchafter in Angora, Surrio, iſt ſchon nach Moskau unterwegs, um Tſchitſcherin Bericht über die ruſſiſch⸗ türkiſchen Beziehungen zu erſtatten. Die neue nationaliſtiſche Regierung in Nanking. Paris, 20. September. Nach Meldungen aus Schanghai wird die neue nationaliſtiſche Regierung in Nanking, die heute ihre Geſchäfte übernahm. durch einen aus 5 Mitgliedern der Kumintang⸗Partei beſtehenden Ausſchuß kontrolliert wurden. Die Exekutivmacht iſt an ſieben Miniſter und zwei Räte übertragen worden. 2 5 ö N Aus Nah und Fern. Die ſpinale Kinderlähmung in Leipzig.— 12 Tole. 20. September. In Leipzig hat die Zahl der Fälle von ſpinaler Kinderlähmung in den letzten Tagen zugenommen. Bisher werden 73 Erkran' ungen und 12 Todesfälle gemeidet. 0 Paratyphuserkrankungen in Osnabrück. Osnabrück, 20. September. Bei einer Eskadron der 6. Fahrradabteilung und bei einem Wachtkommando des Ausbildungsbataillons wurden Erkrankungen an Para⸗ * tmwphus feſtgeſtellt, ebenſo wurde auch in der Bevölkerung etwa 80 Fälle ermittelt, die ſich auf den Genuß von Wurſt zurückzuführen laſſen. Es ſind weitgehende Maß⸗ nahmen getroffen worden, um eine Ausdehnung der Seuche zu verhindern. Ein Auto vom D⸗Zug überfahren.— Drei Perſonen getötet. a Hannover, 20. Sept. Der D⸗Zug 147 überfuhr auf 10 J 1 der Strecke Bremen—Wunsdorf kurz vor Wunsdorf einen Perſonenkraftwagen, von deſſen Inſaſſen drei getötet und (zwei ſchwer verletzt wurden. Die Schranke des Bahn⸗ überganges war nicht geſchloſſen. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. Die Getöteten, ſowie die Verletzten ſtammen aus Hannover⸗Minden. Unwetter in Nordoſt⸗Mähren. Pag, 20. September. Im Nordoſt⸗Mähren und den angrenzenden ſchleſiſchen Kreiſen wütete geſtern abend ein „Geh' jetzt, bitte, geh'!“ unterbrach ſie ihn. noch einmal kommt und wenn er dich erkennt!“ „Trude, nur eins noch, tut's nicht weh, wenn er dir ſo nahe ift, und es nicht merken ſoll, daß du es biſt?“ Statt einer Antwort drückte ſie aufweinend das Geſich! gegen ſeine Schulter. N Er ſtreichelte ihren Arm. g „Biſt du dann ruhiger, wenn ich fort bin?“ Sie nickte. Er zog ihr die Hände herab und hielt ſie feſt und küßte ihr Mund, Augen und Wangen und jeden ihrer Finger einzeln. „Küß mich auch, Trude!“ Er weinte hell auf, als ſie ihren Mund auf den ſeinen preßte und dann das Zeichen des Kreuzes über ihn machte. „Vergiß nicht zu beten, Walter, für die Eltern, für dich ſelbſt und für mich! Für mich auch, Walter!“ Sie ſchob ihn von ſich:„Du verſäumſt ſonſt den An⸗ ſchluß,“ ſagte ſie,„und ſchreibe gleich, nein, telegraphiere, ob du gut bei der Lene angekommen biſt. Sie ſoll dich lieb 0— ſag' ihr, daß ich ſie bitten laſſe, daß ſie dich lieb at. Er nickte, ſprang nach der Tür, lief nochmal zurück und ſchloß die Schweſter abermals in beide Arme. Sie mußte die Augen ſchließen, um nicht zu ſehen, wenn er ging. Ein Lufthauch, der vom Gang ins Zimmer flog, drang bis an ihr Bett. Dann klappte die Tür ins Schloß. Gertrauds Kopf ſank gegen die Kiſſen. Unter den ge⸗ ſchloſſenen Lidern rannen die Tränen. Aber es war ihr eine Wohltat, eine Erlöſung. Einmal mußte ja die Ent ⸗ ſpannung kommen. Nach all dem Zweifeln und Ringen der letzten Nächte fe es wiederum klar vor ihr, daß es ſo recht war, was e tat. Sie hielt dem Toten ihr Wort, dafür wird ſein Segen mit ihr ſein. Und wenn ſie morgen aufſtand, war ſie wieder, was ſie ſeit Monaten geweſen: Hans Martens, der ſeine Pflicht tat, ſonſt nichts. Sanders kam von der Galerie und frug, wer der Be⸗ ſucher in der Nordſtube geweſen ſei. g „Sein Bruder,“ gab der Torwart zurſck. 0 0(Fortſetzung folgt.) 1 „Wenn er a. eltſame Entführungsgeſchichte erregt in Paris Aufſehen. eee eee ee ERSTRUREfF. fag Der rügte Indlanerfim aer Talten. Widtöterkampt am das Blockhaus im 880 Mur 2 Tagel nebst ralchhaligem Belprogramm Nur 2 Tagel Donnerstag und Frenag im Central- Theater furchtvarer Sturm, ber im Woerberg von emem Wolken⸗ bruch begleitet war. Die Dächer zahlreicher Häuſer wurden abgedeckt, große Bäume entwurzelt. Die elektriſchen Lei⸗ tungen wurden vielfach unterbrochen, ſodaß zahlreiche Ort⸗ schaften völlig im Dunkeln lagen. 108 Frankfurt a. M.(Tödlicher Autounfall bei Fechenheim.) Auf der Frankfurter Landſtraße in Fechenheim ereignete ſich ein ſchwerer Autounfall, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Ein Arbeiter wollte die Straße überſchreiten, wurde aber in dieſem Augenblick von einem aus Richtung Frankfurt kommendes Perſo⸗ nenauto, das ein anderes Auto überholen wollte, erfaßt und überfahren. Dabei wurde ihm die Bruſt völlig eingedrückt. Nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus verſtarb der Ueberfahrene. Frankfurt a. M.(Der Franfurter Juwelen⸗ diebſtahl.) Der verhaftete Juwelendieb Otto Preß iſt in Gegenwart ſeines Vaters erneut von der Polizei ver⸗ nommen worden. Die geſtohlenen Juwelen wurden non der Polizei an der von Preß angegebenen Stelle in Biſch⸗ walde gefunden. Sie waren in einer in einen Strumpf geſteckten Blechkaſſette verpackt, doe wiederum in einen Sack eingenäht war. Wölflingen.(Tödlicher Abſturz zweier franzöſiſcher Militärflieger.) Ein franzöſi⸗ ſches Militärflugzeug, das zu den Manövern bei Saarge⸗ münd abkommandiert war, ſtürzte bei Wölflingen ab. In⸗ folge des dichten Nebels war das Flugzeug zu tief geflo⸗ gen und an den Bäumen hängen geblieben. Der Pilot wurde mit zertrümmerter Schädeldecke und der Beobachter als verkohlte Leiche geborgen. Koblenz.(Großer Diebſtahl von Ausſtel⸗ lungsgegenſtänden.) Auf der Ausſtellung:„Der Rhein, ſein Werden und Wirken“, in der zur Zeit die Aus⸗ ſtellungsobjekte verpackt und ihren Beſitzern wieder zuge⸗ führt werden, iſt ein großer Diebſtahl verübt worden. Eine ganze Anzahl wiſſenſchaftlicher Inſtrumente, hiſtoriſche Kunſtſtücke und ein wertvolles Gemälde ſind ſpurlos ver⸗ ichwunden. Die Diebe, die nur auf Grund beſonderer Ortskenntniſſe die Spitzbübereien ausführen konnten, ſind unbekannt. Kaſſel.(Die einträglichen Güterzugbe⸗ zaubungen.) Bei den Nachforſchungen nach den bereits helannten Güterzugberaubungen ſind drei neue große Die⸗ beslager aufgedeckt worden und zwar bei einem Hotel⸗ Heſitzer und bei einem Fahrradhändler in Rothenburg an der Fulda. Die in dem Hotel zum Ausſchank gelangten Weine und Liföre ſind ſeit längerer Zeit ausnahmslos zeſtohlenes Gut geweſen. Ebenſo beſtand die ganze Fahr⸗ kadhandlung aus geſtohlenen Rädern, Autoreifen und anderem Zubehör. Das dritte Diebeslager wurde in einer Gaſtwirtſchaft in Sontra ausgehoben. Von der Räuher⸗ bande ſind bis jetzt drei Perſonen verhaftet und in das Unterſuchungsgefängnis nach Kaſſel verbracht worden. Bad Wildungen.(Ein Stationsräuber feſt⸗ genommen und wieder geflohen.) Ein perwe⸗ gener Raub wurde auf dem hieſigen Bahnhof verübt. Während der Beamte ſpät abends zur Abfertigung eines Zuges auf den Bahnſteig gegangen war, drückte der Ein⸗ brecher das Schalterfenſter ſamt Drahtgitter ein und raubte die Kaſſe mit 500 Mark. Der Täter konnte von dem zurückkehrenden Beamten feſtgenommen und ſchließ⸗ lich als der mit Zuchthaus vorbeſtrafte 33jährige Tiſchler Neſſel aus Duderſtadt feſtgeſtellt worden. In der Ge⸗ fängniszelle des Rathauſes, wohin man ihn verbracht hatte, arbeitete er ſich mit Mühe ein Loch in den Fuß⸗ boden, durch das er ſich hindurchließ. Aus dem Kohlen keller iſt er dann unbemerkt verſchwunden. Hersfeld.(Gegen den Baum gerannt.) Ein ſchwerer Autounfall ereignete ſich bei Dorndorf in der Rhön. Ein Vachaer Auto wollte vor einem entgegenkom⸗ menden Auto in einer Kurve ausbiegen und fuhr dabei mit großer Schnelligkeit gegen einen Baum. Der Wagen Überſchlug ſich. Die Inſaſſen wurden herausgeſchleudert. Der Kaufmann Hermann Katz wurde ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf ſtarb. Der Kaufmann Herbert Ganß wurde lebensgefährlich verletzt. Franlfurt a. d. O.(Vier Opfer einer Pilz⸗ bergiftugg.) Im Krankenhaus zu Wriezen ſtarben dier Angehörige einc. Familie infolge Vergiftung durch ſelbſtgeſammelte Pilze. Zwei weitere Angehörige liegen loch ſchwer krank darnieder; an ihrem Aufkommen wird gezweifelt. . Dresden.(Exploſion in einer Bäckeren.) Aus bisher noch unbekannter Urſache explodierte der im Back⸗ ofen eingebaute Dampfkeſſel einer Bäckerei in der Fiſch⸗ hausſtraße. Dabei erlitt der Bäckermeiſter Paul Klemm o ſchwere Verletzungen, daß er bald nach ſeiner Ein⸗ ſieferung in das Krankenhaus ſtarb. Der durch die Explo⸗ ton verurſachte Sachſchaden iſt erheblich. Stettin.(Eine Mühle eingeäſchert.— 1000 Zentner Getreide verbrannt.) In Königsberg Neumark brannte die Motor⸗ und Waſſermühle des Müh⸗ enbeſitzers Hallier bis auf die Umfaſſungsmauern nieder. 1000 Zentner Getreide und 100 Zentner Mehl ſind mit⸗ derbrannt. Berlin.(Ein Juwelengeſchäft in Berlin dus geplündert.) Am hellen Tage wurde ein Ein⸗ 5160 in ein Juweliergeſchäft in der Friedrichſtraße ver⸗ 1 0 Mittels Nachſchlüſſel verſchafften ſich die Einbrecher dungen in ein daneben liegendes Lotteriegeſchäft. Hier Vechorschen ſie die Zwiſchenwand, gelangten ſo in den Verkauf raum des Juweliers und raubten faſt die ge⸗ late Schaufenſterauslage im Werte von insgeſamt 75000 Mark. Eine Spur der Diebe hat man bisher noch nicht zuffinden können. gleine Chronik. Vom Zuge zermalmt. An einem Eiſenbahnüber⸗ gang bei Chalons ſur Sonae(Frankreich) Far ein Auto⸗ nobil mit einem Schnellzug zuſamen. Der Chauffeur ade 20 Meter weit aus dem Wagen fortgeſchleudert, blieb aber unverletzt. Die übrigen Inſaſſen des Kraft⸗ 4 bagens, drei Frauen, wurden vom Zuge zermalmt. Opfer eines Mädchenhändlers in Paris. Eine g 1. 2 00 0. i 1 10 11 5 Manne angeſprochen, der ihr mitteilte, daß ihre utter die Waelne binunferaeftürzt ſai und Ichwer ver⸗ nahmen daran teil. A. 7 ett wäre. Vas junge Mavchen ente joſort nach Hauſe, zefslgt von dem Manne, der ſich als Nachbar vorge⸗ tellt hatte. Seitdem fehlt jede Spur; man nimmt an, daß ſie das Opfer eines Mädchenhändlers geworden iſt. i Ein Dampfer auf Grund geraten. Der franzöſiſche Frachtdampfer„Saint Enegat“ iſt in der Nähe von Breſt auf der Fahrt von Spanien nach Le Havre auf ein unterſeeiſches Hindernis geſtoßen. Er wurde ſchwer beſchädigt, und vermochte nicht aus eigener Kraft weiter zu fahren, ſondern mußte von einem Schleppdampfer ins Schlepptau genommen werden. A„Luftſchlacht“ über Warſchau. Ueber Warſchau fand ein großes Flugzeug⸗Manöver ſtatt, daß bis in die ſpäte Nacht hinein dauerte. Ueber 50 Militärflugzeuge ſowie Abwehr⸗Batterien und Scheinwerfer⸗Abteilungen Es wurde ein Luftkampf markiert, bei dem 12 Flugzeuge den Feind darſtellten. Die Uebun⸗ gen. die teilweiſe in geringer Höhe unmittelbar über der Häuſern der Stadt ausgeführt wurden, ſollten gleichzei⸗ tig der Propaganda für den Ausbau des polniſchen Hoe— resflugzeuggeſchwaders dienen. Der tragiſche Tod der Iſadora Duncan. „N N Y* Ise dora. OCS i Ein Name, der im erſten Dezennium dieſes Jahr⸗ hunderts wie ein geflügeltes Wort von Mund zu Mund zig, dann aber während des Krieges von undankbarem Deutſchenhaß verdunkelt wurde, reißt nun zum letztenmale die Aufmerkſamkeit der unraſtvollen Welt auf ſich. Iſa⸗ dora Duncan, einſt der leuchtendſte Stern am Himmel der Tanzkunſt, iſt auf furchtbare Weiſe verunglückt. Viele Dichter hat ſie zu der Zeit ihres Glanzes zu begeiſterten Hymnen entflammt, Künſtler vom Range eines F. A. v. Kaulbach haben ihr den Rhythmus ihrer klaſſiſchen Tänze abgelauſcht. Die graziöſen Linien altgriechiſcher Vaſen⸗ bilder waren durch ſie zu neuem Leben erweckt worden. ihre Kunſt war ein Kultus der Schönheit. Aus Heſſen. 1. Darmſtadt.(Von der Anklage der fahrläſ⸗ ſigen Tötung freigeſprochen.) Unter der An⸗ klage der fahrläſſigen Tötung ſtand der Kraftwagen⸗ führer Karl Rothnagel vor dem Schöffengericht. Er war beſchuldigt, am 5. Juli ds. Is. auf der Mainzer Straße in Rüſſelsheim beim Ueberholen einer Radfahrerin, der Johanna Nägele nicht genügend nach links ausgebogen zu ſein bezw. angehalten zu haben, wodurch die Radfah⸗ rerin an den Randſtein gedrückt wurde und unter den Anhänger geriet und getötet wurde. Das Gericht nahm an, daß eine vernünftige Radfahrerin an der Anfallſtelle hätte vorbeikommen können, denn nur mit ſolchen habe Kraftfahrer zu rechnen, und ſprach den Angeklagten frei. Darmſtadt.(Einbruch und Diebſtähle.) In der Nacht wurde in einer Wirtſchaft in der Waldkolonie eingebrochen und Lebensmittel und Rauchwaren entwen⸗ det.— Geſtohlen wurde einer Händlerin aus dem Oden⸗ wald in einem Metzgerladen im Gedränge die Geld⸗ börſe aus der Schürzentaſche mit der ganzen Tagesein⸗ nahme in Höhe von 45 Mark und Rückfahrtkarte und in der Feſthalle von einem Ausſtellungshalle ein Schul⸗ mikroſkop. Ebersheim.(Ueberfahren und ſchwer ver⸗ letzt.) Hier überfuhr ein Radfahrer, als er von der Hauptſtraße in eine Seitenſtraße einbog, ein vieriähriges Kind, welches ſchwer verletzt wurde. Stadeden.(Wunderbarerweiſe dem Tod entgangen.) Der Mühlbach, eine Abzweigung von der Selz, welcher früher durch das Dorf floß, iſt zuge⸗ ſchleift worden. Durch die Schleifung iſt an dem am Ortsausgange ſtehenden Hügel ein etwa 10 m hoher ſteiler Abhang entſtanden, an deſſen Fuß die Kinder ſpie⸗ len. Infolge des anhaltenden Regenwetters iſt von dem Abhange eine größere Erdmaſſe abgerutſcht. Zwei an dieſem Platze ſpielende Kinder, welche kurz vor dem Ab- ſturz der Erdmaſſe den Platz verlaſſen hatten, blieben wie durch ein Wunder verſchont. Mainz.(An Alkoholvergiftung erkrank⸗ te Frau.) An Alkoholvergiftung erkrankte eine 68jäh⸗ rige Frau aus der Synagogenſtraße. Sie kam durch das Sanitätsauto ins Städtiſche Krankenhaus. Mainz. lee Sohne blutig geſchlagen. Bei Familienſtreitigkeiten in einem Nachbarort wurde der Vater von ſeinem Sohn erheblich am Kopfe ver⸗ letzt, ſodaß eine Verbringung nach dem hieſigen Kran. kenhaus nötig wurde. Nebenbei hat der liebevolle Sohn dem Vater auch einige Zähne eingeſchlagen. Nierſtein.(Blutige Schlägerei unter Zi geunern.) Eine Schlägerei zwiſchen Zigeunern ent⸗ ſpann ſich vor dem Geſchäftshauſe der Fahrradhandlung Hartmann. Zigeuner kamen wie verabredet auf Fahr⸗ rädern dort zuſammen und ſieforten ſich eine regelrechte 62 Prügelei, wobel das Blur ſioß und der Arzt zu Hllft eilen mußte. Das Schaufenſter der Firma Hartmann wurde eingedrückt. Die Strom⸗ und die Ortspolizei muß. ten eingreifen. Die Täter wurden in Unterſuchungshaft nach Oppenheim genommen.. Gimbsheim.(Aus der Fremdenlegion zu rückgekehrt.) Der Sohn des Valentin Kölſch, der! Jahre in der Fremdenlegion gedient hatte, iſt nunmehr wohlbehalten in ſeinem Elternhauſe angekommen. Eich.(Im unbewachten Moment Salz, ſäure getrunken.) Das dreijährige Kind des Gärt ners A. Dehn aus Ibersheim, war hier bei ſeiner Groß mutter auf Beſuch. In einem unbewachten Augenblie trank das Kind aus einer Flaſche Salzſäure. In bewußd loſem Zuſtande wurde wurde das Kind ins Wormſet Krankenhaus verbracht. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 21. September. Der Wärmewelle folgt im Weſten eine Hochdruch welle, die uns vorübergehend Aufheiterung brauen wird Jür morgen iſt noch mit Fortdauer der etwas wärmerer Witterung zu rechnen. Voraussichtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: Zeitweiſe Aufheiterung und meiſt trocken mit milden Südweſtwinden. Im grünen Rock. ö Wenn der Herbſtwind über die Stoppeln ſtreicht, iſt Jagdzeit. Freund Mümmelmann ſpitzt die ziemlich langen Löffel. Ihm iſt nicht wohl in ſeinem Fell. Er ahnt, daß jetzt die Zeiten kommen, wo die böſen Men⸗ ſchen Appetit auf Haſenbraten kriegen. Und ihm ſchau⸗ derts. Reinicke Fuchs, der Schlaue, ſtreift jetzt nur noch vorſichtig durch das Gelände, es ſind ſchlechte Tage für ihn, wenn die Büchſe knallt. Auch Hirſch- und Rehböcke ahnen, daß es ihnen jetzt bald an den Kragen geht. Der weidgerechte Jäger aber reibt ſich die Hände, endlich iſt ſeine Zeit wiedergekommen. Jagdhund und Dackel bellen eifrig. Auch ſie freuen ſich auf die Jagd, die ihnen viel Strapazen aber auch viele Freuden bringt. Sind ſie doch ebenſo paſſionierte Jäger wie ihr Herr. Der hat ſein Jagdzeug mit allem was dazu gehört ſelbſt⸗ perſtändlich ſchon lange im lot. Auch über den Wildwechſel iſt er auf dem laufenden. Gleich ihm ziehen jetzt wieder tauſende von deutſchen Jägern hinaus in Wald und Flur zum fröhlichen Jagen. Leider, leider iſt mancher darunter, dem Wageweidge⸗ rechtigkeit noch fehlt. Solche Geſellen ſollten ſich zuſam⸗ men nehmen, damit ſie nicht unſagbaren Schaden anrichten Sicheres Auge und guter Schuß heißt es jetzt. Ihr ſoll! das Wild erlegen, aber nicht zuſammenfetzen und nich unnötig quälen. Was geſchont werden muß, ſoll geſchon werden. Aasjäger ſollen im Deutſchen Wald keine blei dende Stätte haben. Glücklicherweiſe ſind ſolche Geſellen zur Ausnahmen. Der echte deutſche Jäger hatte in den Wald aus meiſten Fällen ein viel zu hohes Verantwor. tungsgefühl, gegen das ihm anvertraute Wild, als daf er ſich durch nicht weitgerächte Taten herabwürdigte. Alſo, wohlauf zum fröhlichen Jagen im deutſchen Wald. Möge allen weidgerechten deutſchen Jägersleuten Weidmanns Heil beſchieden ſein. Oder, wie ſie es liebe .„daß man Warzen an Eutern und Strichen des Milchviehs am deſten mit einer lrummen Schere entfernt, wenn die Tiere trocken ſtehen? 1 ... daß man Erbſen vor der Aueſaat mit Npſulum beizen muß, um ſie nach Aufgehen der Saat vor der Kräuſelkrankheit zu bewahren, die von einem Pilzbefall herrührt?——ê * Vom Obſtbau im Amtsbezirk Weinheim. In der Zet: vom 24. bis 27. September wird in We in ⸗ heim in der Feſthalle des„Pfälzer He“ eine Bezirksausſtellung fürn Dienenzucht mit O bſt, Welnbau und Landwirtſchaft ſtattiſinden 63 ſoll bei dieſer Ausſtellung ſeit langer Zelt zum erſtenmal wieder geztigt werden, was die Landwirtſchaft des Bezirkes leiſtet. Einen Hauptanteil an der Ausſtellung dürfte der Obſt⸗ und Weinbau haben. Wenn auch allgemein bekannt iſt, daß der Bezirk Weinhein ſehr obſtreich iſt, ſo ſing doch die Veſtände der tragbaren Obſtbäume zahlenmäßig bisher ſchwer ſeſtzuſtellen geweſen. Im ſtatiſtiſchen Jahrbuch 1925 für Baden werden folgende Zahlen als Ergebnis der Obſt⸗ baumzüählung vom Jahre 1923 angegeben: 232857 Obſt⸗ bäume davon 69984 Aepfel, 48802 Blenen⸗, 27494 Kirſchen 8958 Pflaumen-, 551 Mlrabellen⸗, 54400 Zwetſchgen⸗, 856 Aprſikoſen⸗, 14679 Pfirſich⸗, 662 Mandel-, 6061 Ruß⸗, und 410 ſonſtige Obſthaume. Obwohl die Zahl an ſich ſehr groß iſt, iſt ſicherlich damit zu rechnen, daß ſich der Baum⸗ beſtand ſenher erheblich vermehrt hat. Schätzungsweiſe dürf⸗ ten heute wohl über 300 000 Obſtbäume im Weinheimer Bezirk ſtehen. Eifreulicherweiſe wird in den letzten Jahren nicht nur Wert auf die beſſere Baumpflege, Düngung und Schüdlingsbekämpfung. Nun ſoll aber auch die Behandlung der Frucht und deren Abſaß die dringend nötige Pflege und Förderung erfahren. Einen wichtigen Schritt nach vorwärts wird gerade auf dieſem Gebiete die geplante Weinhelmer Obſiſchau bedeuten. Die Ausſtellung ſoll allen Beſuchern, dem Erzeuger wle dem Obſtverbraucher zeigen, daß das Obſt von der Bergſtraße bei ſachgemäßer Behandlung einen kriti⸗ ſchen Vergleich mit dem Qbſt aus anderen deutſchen Anbau⸗ gebieten, aber auch mit ſedem Auslands produkt leicht aushält. „ Sute Zwetſchenernte. Gegenwärtig iſt man im Untermalntal mit der Spätzwetſchenernſe beſchäftigt. Unt im Ried werden faſt täglich Zwetſchen in Waggons verladen. Der Preis ſtellt ſich pro Zentner auf 4.50 dis 5.— M. Die Deimler⸗Benz A⸗G. bat nunmehr ihren geſamten Rar sſſerlebetrleb nach Sindelfingen bel Stutt⸗ gart verlegt. Die Arbeiterzahl im Sindelftngever Werk hat ſich in dieſem Jahr um etwa 1800 Mann erhöht.