Steppdecken steppdlecken mit Halbwollfullung..... 16.—, 13.50, steppdecken mit Wollfüllunnnng.... dil. 25.—, 22.50, 19.50 steppdecken nit weiber Wollftllunz..... N. 39.50, 36.—, 29.59 Steppdecken mit weiber Schaf wollfüllung..... Mk. 62.50, 55.—. 43.00 baunen-Stepp decken.. Mk. 75.—, 65.—, 55.00 baunen-steppde cken. mit Einschütte, Ble. 95.—, S500 Kindersteppdecken Große 100/1580 Mk. 15.—, 12.50, 10. 00 Kindderwagen-Steppdechen. Mle. 3.50, 2.75, 180 alles eigene Fabrike fe Schlafdecken Mc. 3.60, 2.50, 1.50,—. 95 Mk. 7.75, 6.75, 5.25, 3.28 „ Mk. 9.—, 6.75 4.50 9.5 Decken Kraus„„„„ 0 Jlacquarddecken baumwollen Decken kamelhaarfarb inge indanthren- dacquard-Decken 17550 . 0 4 0 0** 0 Allein-Verkauf dieses Eabrikats für Mannheim Wolldecken graue 3... J, 11.78, 9.—, 828 Jacquard- Wolldecken.. F. Mk. 18.75. 14.50, 12.—, 8.75 Kamelhaardecken in der größten Auswahl in allen Preislagen. Bettfedern u. Federbetten Graue Federn.. per Pfund Mk. 4.75, 2.50, 1.25,—.85 Weine redern... per Pfund Mk. 6.78, 5.95, 3.5 Welſde Malbdaune n. per Pfund Nik. 9.—, 7.75 Weine Daunen. ber Pfund Nl. 17.50, 12.00 Kissen mit 2 Pld. Federn Mk. 14.50, 10.50, 6.50, 4.50 Deckbetten nit 6 Ptund Federn Kissenhülten 80/80, fertig genäht. 1. F. KA-T. Ik. 4.50, 3.15, deckbetthüllen 130/180. fertig genälit..:... Mk. 15.75 10.75. 0 0 0* 9 ... Mk. 39.75, 33.—, 22.50, 15.00 3 2.50 8.50 [Mehr als 1000 Bettstellen 0 tur kinder und Erwachsene befinden sich stets aut unseren Lagern. Ausstellung in 15 Schau- fenstern! Verkauf in 3 Geschäfts- näusern. 925 Allein-Verkauf, e von Stelners Paradiesbetten Lletferung. frei Haus, auch nach auswürts 9 8 mit eigen. Aubol 177 D H ͥ l uo a6 fau Pallun. As luma A H J, 14(Breite-Straße) Mouufuiu. 1, 13, H 1, 14[Marktecke) Heute Donnerstag abend 8 Uhr außerordentliche Versammlung 1 nnn der Unterabtenung der Har qunglings-Seualtät im Zöwen. 5 Wegen der Wichtigkeit der Beſprechungen bittet um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen Der Präſes: Hainz, Kpl. Mar. Jünglings⸗Sodalität Uunſtellung. Existenz. Hechlohnende Fabrikation eines räglich unentbehr⸗ lſchen Maſſengebrauchsartikels für Klein⸗ u. Groß⸗ betrieb. Jeder Raum geeignet. Nachweisbar enorme umſätze und Verdienſt. Wenig Konkurrenz. Fach⸗ keuntniſſe nicht erforderlich, nur kleiner Anfangsbe⸗ trag. Aufklärung mit allen Unterlagen kostenlos und unverbindlich. Anfragen zu richten unter L. G. 1555 an Ala, Haaſenstein& Vogler, Leipzig. Friſch vom Seeplatz eingetroffen! Fein ſie Süßbückinge, Bratheringe, Sardinen Rollmops und Bismarckheringe— Delikateßheringe in Majonnaiſe, pickfein] z in Tomatenſauce in Senfſauce Sänger- Einheit. a Samstag ab end 8 Uhr Reife Men- schweine zu verkaufen Gg. Mandel Friedrichſtr. 22. 5 Wochen alte Milch- Schweine zu verkaufen Lampertheimerflr. 13. 6 junge Inier N diesjährige Brut zu kaufen geſucht. Zu erfragen in d. Exped. ds. Blattes. Billige Möbel! Speiſezimmer, eichen 325, Schlafzimmer, eiche und pol. 430, Kucheneinrich⸗ tung 135, 245 bis 330, einz. eichene und pol. Buffets 175, Schreibtiſch 75, 1 u. 2tür. Schränke pol. und lak., gebrauchte Küchenſchränke 18, 25, 35, gebr. Schränke 1 und 2tür. 18, 25, 30, 40, Trümo 68, Chaiſe⸗ lonque 18, 35. 45, Ma- nie:„ Ipcdiren Finige hHanduoli hñento Aleſeſi. (oe den Gegenuerit von efud S Hg qusmochen ug Be. teſfung oer lu ον e ν Hesse, berriiſit bind, men dos Heſſoche ein dureß, Sede ung der UE el. n er biH gung de Leu Hento mocſit os Ubrter e. 1% KE genubctsen ue ge e I, unbeding we no 2% ſecdem Abuchen! ſſen les CNN ———— ffemcoo eit ergiebige, cis ſose Sodd ee Dos sparsome h%scẽ?jͥ Bi 2. tratzen von 25 Mk. an, Flurgarderoben 25, 30, Metall- und Holzbetten, Federbetten. Korbſeſſel⸗ Garnttur, Bücherſchrank 75 und verſchied ſpott⸗ billig zu verkaufen. Klinger, Mannheim S 2, 6 und J 5, 17 im S Besucht dle Beziris-Ausslellung für Honig, Obst, Wein und Landwirtschaft D vom 24. bis 27. September aalbau Weinheim.— Ist Dein Anzug abgeschlissen, Deine Hose gar zerrissen, Gummimantel nichts mehr wert, Ueberzieher schon gekehrt, Kurzum, brauchst Du dieses alles, Und Du sitzt dabei im Dalles— Geh' zu Ringel, Freund, das Stöhnen Wird man Dir dort abgewöhnen. Dort erhältst Du gute Sachen. Die Dir wirklich Freude machen Und auch haltbar sich erweisen, zu den denkbar kleinsten Preisen. Also, laß Dir's nicht entgehen, Dir sein Lager anzusehen, Eile rasch zu Ringel hin, Denn das bringt Dir stets Gewinn, Drum schneide im eigenen Interesse Dir aus die Adresse: Nautpaus Jukob Ringel, 0 J, 48, J. Flage Kein Laden, daher billige Preise. Mannheim(Planken), neb. d. Mohren-Apotheke Oriskartell der chriſtl. Gewerkſchaften Einladung Am Sonntag, den 25. 9. 27, nachm. ½4 Uhr findet in Viernheim im Saale„zum Löwen“ eine Familienfeier verbunden mit Ehrung der Jubilare des chriſil. Bauarbeiter⸗Verbandes ſtatt. Zu dieſer Feier find ſämtliche dem chriſtl. Ortskartell angeſchloſſene Bruderverbände und auch von den übrigen kath. Vereinen die einzelnen Mitglieder und Familien⸗ angehörigen freundlichſt eingeladen. Tagesordnung: 1. Begrüßung durch den Vorfitzenden Kollegt Schmitt. 2. Vortrag des Bezirks. Leiters Kollege Heurich. 3. Geſangs⸗Vortrag. 4. Ehrung der Jubilare(Kollege Kieſſer). 5. Die Frau in der Gewerkſchafts⸗Bewegung (Ammann). 6. Schlußwort(Kollege Winnel.) 7. Gemütlicher Teil. Der Vorſtand Schmitt. Blumen⸗ töpfe in jeder Größe empfiehlt Warenhandlung Jakob Beyer. Einen Haſenſtall mit ſechs Haſen billig abzugeben Aathausſtraße 50. 1 Waschmaschinen and-. Wasser- und K raftantrieh gegen 9-12 monatl. Ziel ohne Anzahlung, und ohne Preisaufschlag, an Private direkt ab Fabrik. s Jahre Garantie Anfragen unter Nr. K 13828 an die Expedit. ds. Blattes — Möbel LE Hering in Gelee Seeagal in Gelee, abgezogen Neue holländer Vollfettheringe Große Norweger Galzheringe Allgäuer Stangenkäſe, Frühſtückskäſe Edamer— Camembert— Gervaiskäſe Schweizerkäſe, ſaftige Ware Pfd. 42 Singstunde. Der Vorſtand. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 24. September Nizowim 27. Elul S tzerkä Rinde G tel teil. 1.. p 8 S wellertaſe 15 Rinde 5 Auſſchnitt Sabbat⸗Anfang 550 Uhr „ Pfd. 50„ Morgen 8e, Süßrahmtafelbutter % Pfd. 1.10 00 Stets jriſche Margarine Pfd. 65, 50 u. 1.. an 1 5 Eier— Feinſte Mehle— Zucker 5 . kiülaften Preiſen. Wochentag⸗Abend 516 0 Alois Walter eee. Mise Börm Vernhelm F U 0 f U E 0 f reitag, 23. September, abends 9 Uhr findet im] Kleie, Maisſchrot, Futtergelbrüben, Haferflocken, Weizen, Gerſte, Mais empfie Helunt Fallernunn Mitglieder⸗ Moltkeſtr. 15. Telefon 76. —— Aa ue 800 Verſammlung an. Senzablges Er- ſſcheinen erwartet Der Borßand. Mannheim, K 1, 4 Glößte Auswahl in Schlalzimme Küchen Weitgehendste Zahlungsetleichterung 1 del billigsten Kassapreisen ohne Zuschläge. —— ̃— Wald- Sportplatz Sonntag, den 25. Sept., 3 Uhr: 4. Ver bandstreffen „Fußballverein 09 Weinheim 1. 2 gegen „Sportvereinigung 06“ Viernheim 1. Vorſpiele: 3. Mannſchaft: 11 Uhr 2. Mannſchaft: 1¼ Uhr Heute Donnerstag Abend ½9 Uhr Jugendſpielerverſammlung. Freitag Abend Singſtunde u. Zuſammenkunſt der 1, 2. und 3. Monnſchaft. Die Sportleitung. Empfehle: 1 Fasten Anzug Sale d rein Kammgarn erſtklaſſige Qualität Ausnahmepreis 15 Mk. per Meter nur ſolange Vorrat reicht bei a Robert Steiert Weinheimerſtraße Helegenhetsbaufl Sternbeimer Nrtt ang.—. Olernbeimer Nachrichten) erſcdeint tegſich att Ausnahme der BGonn⸗ und Feiertage.— Bezugeprets msnatl. 1% Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbetlagen: wöchentl. das achtſeilige iluttrierie Gonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowte einen Wand⸗ kalender.— Unnahme von Abennements täglich in der Weſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erstes, klleſtes u. erfelzreichſtes Letsl⸗Anzeigeblatt in Biernzeln nſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Voßſchecktente Nr. 21577 Aut zankfutt a. N.— Schriftlettung, Druck u. Verlag: Job. Martin, Geſchäftsßelle Rarhausſtr. e Flnzeiger Viernheimer Tageblatt 8 5 Ni. 221 ———— Neues in Kürze. 18: In Berlin fand eine Beſprechung des interfraktio⸗ nellen Ausſchuſſes der Regierungsparteien mit den Reichs⸗ miniſtern ſtatt, in welcher die Neuregelung der Beamten⸗ beſoldungsreſorm eingehend beſprochen wurde. 16: Die Abrüſtungsdebatte im Plenum der Völkerbunds⸗ verſammlung wird nach den bisherigen Dispoſitionen An⸗ fang der nächſten Woche ſtattfinden. 16: Nachdem die amerikaniſche Antwort in der Zoll⸗ frage an Frankreich in Staaten geltend, daß die Gefahr gerückt iſt. 26: Marſchall Pilſudſki hat, nachdem er den poluiſchen Sejm auf 30 Tage beurlaubt hatte, nunmehr auch den Senat auf dieſelbe Zeit nach Hauſe geſchickt, um weiter⸗ hin die Diktatur in Polen aufrechterhalten zu können. ꝛ8: Nach einer Meldung der Litauiſchen Telegraphen⸗ Agentur ſoll der Memelländiſche Landtag auf den 5. Okto ber einberufen werden. 1 Vorſchüſſe auf die Beſoldungsreform. Ein Beſchluß des Haushaltsausſchuſſes des Reichstages. Berlin, 23. September. Im Haushaltsausſchuß des Reichstages wurde geſtern nachmittag nach Ablehnung weitergehender Anträge der Linken einſtimmig folgender Vorſchlag des Reichs⸗ finanzminiſteriums über die Vorſchußzahlungen an die Beamten angenommen: Mit Wirkung vom 1. Oktober ſollen bis zur Verabſchiedung des neuen Beſoldungsgeſetzes an monatlichen Vorſchüſſen erhalten: Die Beamten der Beſoldungsgruppe 1 bis 5: Verheiratete 25 Mk., Ledige 20 Mk., Gruppe 6 bis 8: Verheiratete 30 Mk., Ledige 25 Mk., Gruppe 9 bis 10: Verhei⸗ ratete 50 M., Ledige 40 M., Gruppe 11 und höher: Verheiratete 70 M., Ledige 60 M., außerplanmäßige Be⸗ amte 20 Mk., Wartegeld⸗ und Ruhegehalts⸗ empfänger, ſowie Empfänger von Hinterbliebe⸗ nenbezügen 10 Prozent für Wartegelder uſw. aber unter Ausſchluß der Frauen⸗ und Kinderzuſchläge. Of⸗ fiziere und Soldaten der Reichswehr, ſowie Polizeibeamte des Reichswaſſerſchutzes in Beſol⸗ dungsgruppen 1 bis 2: Verheiratete 5 Mk., Gruppe 3 bis 8: Verheiratete 15 Mk., Gruppe 9: Verhei⸗ ratete 30 Mk. Gruppe 10:(Hauptleute uſw. mit mehr als zwei Dienſtjahren) Verheiratete 50 Mk., Gru p⸗ pe 11: Verheiratete 50 M., Ledige 35 Mk., Gruppe 12 und höher: Verheiratete 70 Mk., Ledige 60 Mk. Die Veröffentlichung der Vorlage wieder verzögert. Wie an zuſtändiger Stelle verlautet, iſt nach dem bis⸗ herigen Stand der Dinge kaum noch mit einer Veröf⸗ fentlichung der Beſoldungsvorlage vor Ende die⸗ ſer Woche zu rechnen, da trotz der amtlichen Feſtſtel⸗ lung, daß das Reichskabinett endgültig die Vorlage ver⸗ abſchiedet habe, immer noch verſchiedene Unklar⸗ heiten zu beſtehen ſcheinen. Bom Reichswirtſchafts⸗ miniſterium wird nämlich erklärt, daß nach Verab⸗ redung zwiſchen den Finanzminiſtern des Reiches und Preußens die Beſoldungsvorlage des Reiches erſt nach Ferkigſtellung auch der Vorlage für Preu⸗ ßen veröffenklicht werden ſolle, während man auf preu⸗ ßziſcher Seite jedoch Wert auf die eſtſtellung legt, daß ſich die preußiſchen Beratungen lediglich noch auf tech⸗ niſche Einzelheiten der Angleichung an die für die Be⸗ ſoldungsreform des Reiches maßgebenden Richtlinien be⸗ zögen, daß alſo einer Veröffentlichung der Reichsbeſol⸗ ungsvorlage von preußiſcher Seite aus nichts im . ſtünde. Es ſcheint demnach, daß die Scheherig⸗ be die einer Veröffentlichung heute noch entgegenſtehen, ediglich auf die vereinzelten noch beſtehenden Unklar⸗ heiten der Reichs beſoldungsreformvorlage zurückzu⸗ führen ſind. ö —:— 2 „ Beratungen des Strafrechtsausſchuſſes. Dr. Hergt berichtet über ſeine Wiener Eindrücke. d Berlin, 22. September. In der heutigen Sitzung des Reichstagsausſchuſſes r die Strafrechtsreform berichtete Reichs juſtizmi⸗ ſters Dr. Hergt über die erfreulichen Eindrücke, e er bei ſeiner Teilnahme an den Verhandlungen 1 Wiener Nationalrats über den Strafgeſetz⸗ be wurf gewonnen habe. Bei den Beratungen ſei klar liioprgetteten, daß alle Parteien, auch die Oppo⸗ ltionsvarteien, mit der öſterxeichiſchen Regierung in em Wunſche einig ſind, die Arbeiten an dem Straf; geſetzbuch zu fördern und ſie, wenn irgend möͤgli zum erfolgreichen Abſchlu ß zn bringen. um die Rechts, Paris überreicht worden iſt, macht ö ſich dort eine ſo ſtarke Mißſtimmung gegen die Vereinigten eines Zollkriegs näher UAnzeigenpreiſe: det Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen N mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeren Geſchäftsſtenle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Aus lands. Antsblatt der Hefſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants Blazvorſchriſten bet Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufname an bepimmi vorgeſchriebenen Tagen, kaun jeboch eine Gewähr nicht nöernommen un. Sernhetmes Bürger- Ztg.— Diernh. welegergf Dis einſpaltige Betttzelle kostet 25 Pig, bie Reklamezeile 60 bfg. 5 Freitag, den 23. September 1927 . e einngeit mit Veurſchrand auf dieſem wichtigen Ge⸗ biet ſicherzuſtellen. Der Ausſchuß ſtellte ſodann nach längerer Beratung die Abſtimmung über einen ſozialdemokratiſchen Antrag zurück, der die Einſetzung eines der fraktionel— len Zuſammenſetzung des Reichstagsausſchuſſes für die Strafrechtsreform entſprechenden Ausſchuſſes fordert, dem die Aufgabe zufallen ſoll, mit einem entſprechenden Aus⸗ ſchuß des Rechtsausſchuſſes des öſterreichiſchen Na⸗ tionalrates zu fortlaufenden gemeinſamen Beratun— gen über den Strafgeſetzentwurf zuſammenzutreten. Da⸗ gegen wurde in Aus icht genommen, daß einige Mitglieder des Reichstagsausſchuſſes zunächſt mit entſprechenden Mitaljedern des öſterreichiſchen Na⸗ tionalrates Fühlang zu nehmen ſuchen, um einer er⸗ ſprießlichen Zuſammenarkeit hinſichtlich der Strafrechts⸗ reform die Wege zu ebnen. —— Hindenburgrede und die Abrüſtung. Die tendenziöſe Interpretation durch die franzöſiſche Delegation in Genf. O Genf, 22. September. In Kreiſen der franzöſiſchen Delegation iſt die Rede des Reichspräſidenten von Hindenburg in Tannenberg immer noch Gegenſtand vielfacher Erör— ſerungen, indem man verſucht, dieſe Rede in Gegen⸗ ſatz zu der Haltung der deutſchen Delegation auf der Völkerbundstagung zu bringen, wobei die Rede als unver⸗ einbar mit dem gegenwärtig unter der Mitarbeit Deutſch⸗ lands ſtattfindenden Abrüſtungsverhandlungen hingeſtellt wird. Angeſichts dieſer bedauerlichen Tatſache wird daher heut: von der deutſchen Völkerbundsdeletzatio ö zu der von franzöſiſcher Seite ausgehenden ten denziöſen Interpretation der Hindenburg⸗Rede Stellung genommen und dieſe nachdrücklichſt zurüläk⸗ gewieſen. Hierbei wird vor allen Dingen dargelegt. daß der Reichspräſident in ſeiner Rede lediglich dis⸗ ſelben Gedankengänge zum Ausdruck gebracht hat. welche in der Nachkriegszeit vielfach von Staatsoberhänp⸗ tern der alliierten Länder öffentlich für ihre eigenen Länder in Anſpruch genommen worden ſind. In dieſem Zuſammenhang erſcheint es deher erforderlich, insbeſondere auf die fortgeſetzten Reden Poin⸗ tarees und die häufigen an Kriegs erinnerungen anknüpfenben Feierlichkeiten in Paris hin⸗ zuweiſen, die jedoch dort von der franzöſiſchen Oefſentlich⸗ feit trotz ihres keineswegs auf eine internationalt Verſtändigung gerichteten Charakters nicht als eine Be⸗ hinderung des Abrüſtungswerkes aufgefaßt worden ſind, Das deutſche Volk muß daher auch für ſich die volle Freiheit in Anſpruch nehmen, öffentlich und in aller Form ſeinen Standpunkt zur Kriegsſchuldfrzge zum Ausdruck bringen zu können. Des weiteren wird dann noch aus Kreiſen der deut⸗ ſchen Delegation berichtet, daß ohne Zweifel die fran, zöſiſche Interpretation nur zu dem Zweck unter nommen wurde, um eine beſſere Argumentation für die bisher vergeblich als unzulänglich bezeichnete fran. zöſiſch⸗polniſche Sicherheit zu finden, die wieder einma durch das deutſche Schreckgeſpenſt als gefährdet hinge, ſtellt werden ſoll. Obwohl aber angeſichts des Rüſtungs ſtandes gerade dieſer beiden Mächte kein Menſch mi gutem Gewiſſen an eine Störung des europäiſchen Frie dens durch Deutſchland zu glauben vermag, gewinnt je doch die franzöſiſche Entſtellung der Hindenburgsrede in ſofern au Bedeutung, als augenblicklich die Hauptdis kuſſion der Völkerbundstagung ſich um die Frage de; allgemeinen Abrüſtung dreht, für die jetzt au dieſe Weiſe eine den franzöſiſch⸗polniſchen Wünſcher mehr entgegenkommendere allgemeine Stimmung geſchaf fen werden ſoll. Ob dieſe jedoch angeſichts der Auffaſſunt beſonders der kleineren Staaten herbeigeführt wer ben kann, iſt vorerſt noch ſehr die Frage, doch muf immerhin festgehalten werden, daß augenblicklich dahin zielende Beſtrebungen im Gange ſind. 2 Aus bein In⸗ und Auslande. Zu den deutſch⸗kumäniſchen Verhandlungen. Genf, 22. Sept. Seitens der deutſchen Delegation wird zu Preſſemeldungen, nach denen grundſätzliche Ab⸗ machungen zwiſchen Dr. Streſemann und dem kumäni⸗ ſchen Außenminiſter Titulescu über alle zwiſchen Deutſch⸗ land und Rumänien noch ſchwebenden Fragen getroffen ein ſollen, erklärt, daß lediglich vor 14 Tagen eine Be⸗ prechung zwiſchen Dr. Streſemann und Titulescu ſtatt⸗ gefunden hat, in der weder allgemeine Abmachungen ge⸗ troffen. noch irgendwelche Ginzelfragen berührt worden ſind. Ein weiteres Juſammentreffen zr en den beiden taatsmännern hat ſeitdem nicht mehr ſtattgefunden. doch veſteht die Möglichkeit, daß ein i. Hes in der nächſten Zeit zwiſchen den Miniſtern erfolgen wird. Bei dieſem Zu⸗ ſammentreffen würden dann die die rumäniſch⸗deutſchen Handelsbeziehungen berührenden Trager erörtert werden Der Entſchädigungsanſpruch des Landgerichtsdirektors Jürgens. 0 Berlin, 22. September. Nachdem das Gericht dem Landgerichtsdirektor Jürgens nach ſeiner Rehabilitierung 25 der ſchweren Anklage des Meineides, Verſicherungs⸗ betruges uſw. das Recht auf Entſchädigung für die ihm durch das Verfahren entſtandenen Schäden zugeſprochen hat, iſt nunmehr bei der zuſtändigen Staatsanwaltſchaft der Schadenerſatzanſpruch des Landgerichtsdirektors an⸗ gemeldet worden, und zwar hat Jürgens ſeine Forde- zungen an den Staat mit ca. 30000 Mark beziffert. Die Staatsanwaltſchaft hat dieſen Antrag an das Preu— ziſche Juſtizminiſterium weiterzuleiten, das ſeine Entſchei⸗ dung zu fällen haben wird. Im Falle einer Ablehnung dieſer Forderung ſteht Landgerichtsdirektor Jürgens der Klageweg vor dem ordentlichen Gericht offen. Die britiſchen Herbſtmanöver. . Mainz. 22. Sept. Die engliſchen Beſatzungstruppen werden in den nächſten Wochen im beſetzten Gebiei ihre Manöver abhalten. Als Gelände iſt Rheinheſſen bis zum Regierungsbezirk Koblenz vorgeſehen. Auch auf der rechtsrheiniſchen Seite ſollen Uebungen ſtattfinden, an 78 diesmal ſämtliche britiſchen Truppen teilnehmen werden. f nt Der Schulterror in Oſtoberſchleſien. „Kattowitz, 22. Sept. Bei dem in Koſchen im Kreiſe⸗ Lublinitz im Schulſtreik befindlichen benlſchen nder erſchienen Polizeibeamte, die androhten, daß die Kinder unter polizeilicher Bedeckung in die volniſchen Schulen geführt würden, wenn die Eltern nicht den Schulſtreik auf⸗ geben würden. In vielen Fällen wurden die Eltern ſtun⸗ denlang von der Polizei verhört, warum ſie ihre Kin⸗ der nicht in die polniſche Schule ſchicken wollen. U. a. wurde auch angedroht, daß die Kinder in einer Zwangs⸗ erziehungsanſtalt untergebracht und die Eltern ausgewieſen würden. Der Elternſchaft hat ſich angeſichts dieſer Dro⸗ hungen eine ungeheure Erregung bemächtigt. Weitere Todesurteile in Litauen. Kowno, 22. September. Das Kriegsgericht in Tau⸗ roggen fällte gegen weitere 22 am Taurogger Putſch beteiligte Perſonen das Urteil. 8 Angeklagte wurden zum Tode, 9 zu lebenslänglicher Kerkerarbeit, die übri⸗ gen zu längeren Freiheitsſtrafen verurteilt. Der Staats⸗ präſident hat die Todesſtrafe bei 7 Angeklagten in le⸗ benslängliche Zuchthausſtrafe umgewandelt. Ein Todes⸗ urteil iſt bereits vollſtreckt worden. Carol fechtet das Teſtament ſeines Vaters an. f Berlin. 22. Sept. Nach einer Meldung aus Buka⸗ reſt, läßt der ehemalige Kronprinz Carol das Teſtament jeines Vaters anfechten. Er fordert, daß die Hiaterlaſ⸗ ſenſchaftsbehörde die Abrechnung der königlichen Ver— mögensverwaltung überprüfen laſſe, weil in den letzten zwei Jahren das köſtigliche Vermögen durch Betrügereien gebrandſchatzt worden ſei. N Weiterflug Könneckes am Freitag. Konſtantinopel, 22. September. Wie aus Angora meldet wird, will Könnecke, der in der deutſchen Botſchaft Wohnung genommen hat, am morgigen Freitag den Weiterflug antreten. Die Fluglinie geht über Basra, Bombay, Kalkutta, Schanghai, Tokio, Alaska nach Newyork. Im übrigen ſoll auch die Ozeanüberquerung von Newyork nach Köln bei günſtigem Wetter erfolgen. , 12 7 5 5 a Röngickes Doppelde cher, GSRHANIA N — Der Doppeldecker, von dem wir eine Abbildung bringen, unterſcheidet ſich weſentlich von den Typen der Junkers⸗ werke. Es iſt ein ſchwerer Apparat, deſſen Rumpf zwiſchen den Tragflächen liegt und ganz aus Holz gebaut iſt. Kön⸗ necke führt eine Funkanlage an Bord mit ſich. Der Er⸗ bauer der wiaſchme ur ver Cyeftomtrurteur ver Cappar⸗ Werle Reinhold Mewes. Aus Nah und Fern. Flugzeugabſturz mit tödlichem Ausgang. Berlin, 22. September. Wie die Deutſche Lufthanſa mitteilt, iſt heute zwiſchen 11 und 12 Ahr das Meſſer⸗ ſchmidt⸗Flugzeug D 270 der Nordbayeriſchen Flug⸗ verkehrsgeſellſchaft bei Schwarze in Thüringen abge⸗ ſtürzt, wobei der Flugzeugführer Schnabel und eine der an Bord des Flugzeuges befindlichen Damen den Tod erlitten. Die beiden anderen Damen ſind mit Verletzungen davongekommen. Als Urſache des Unglücks iſt der Umſtand anzuſehen, daß das Flugzeug kurz nach ſeinem Start vom Boden in ungefähr 30. Meter Höhe in eine Sturmboe geriet, durch die es zu Boden gedrückt wurde. Hierbei prallte das Flugzeug hart auf den Boden auf und ging in Trümmer. 8 U Schulen wegen ſpings: Kinderlähmung geſchloſſen. Berlin, 22. Sept. Der Rat der Stadt Leiovzig hat beſchloſſen, die eigentlich am 28. September beginnen⸗ den Herbſtferien wegen der Zunahme der Erkrankungen und Todesfälle an ſpinaler Kinderlähmung bereits heute eintreten zu laſſen. Die Zahl der Erkrankungen beträgt bis jetzt ſchon 82, die der Todesfälle 15. Die Leipziger Der Prozeß gegen die ungetreuen Lotterlebeamten. Berlin, 22. Sept. In Moabit hat heute der Prozeß gegen die beiden ungetreuen Lotteriebeamten Böhm und Schleinſtein begonnen, die ſich durch betrügeriſche Manipu⸗ lationen bei der Ziehung in zwei Fällen unrechtmäßige Gewinne von 100 000 Mark und 25000 Mark verſchafft hatten. Böhm hat ſich außerdem durch einen weiteren Coup noch 80000 Mark unrechtmäßig angeeignet. Die Anklage lautet auf Beſeitigung amtlicher Urkunden zum Zwecke des Vermögensvorteiles, Betrug, falſche Beur⸗ kundung und intellektuelle Arkundenfälſchung. Der Rieſenprozeß gegen die Molbaweer Zigeunerkannibalen. Prag, 22. Sept. Der Rieſenprozeß gegen die Mol⸗ dawaer Zigeuner, die des Kannibalismus beſchuldigt wer⸗ den, wird erſt im nächſten Jahre zur Durchführung kom⸗ men, da die umfangreichen Vorarbeiten noch immer nicht abgeſchloſſen ſind. 48 Zigeuner werden ſich vor Gericht zu verantworten haben. Angeklagten werden 37 Anwälte zur Seite ſtehen. 4000 Anklagen werden den Ge⸗ ſchworenen vorgel zd werdeg. Der Prozeß wird über vier Monate dauern. Für die Verleſung der Anklageſchrift iſt allein ein Monat vorgelehen. Großes Brandunglück in einer katholiſchen Miſſion. Newyork, 22. Sept. Wie aus Prince Albert(Sas kalchewan) gemeldet wird, ſind bei einem Brande, der ii der katholiſchen Miſſion von Beauval a Laplonge aus⸗ brach, eine Schweſter und 19 Kinder in den Flammen um⸗ gekommen. 8 Mannheim.(Ein 15 jähriger Junge durch Blitzſchlag getötet.) Während einem über Mann⸗ heim niedergegangenen Gewitter ſuchten drei Jungen auf dem Phönix⸗Sportplatz auf der Tribüne Schutz vor dem wolkenbruchartigen Regen. Dabei ſchlug der Blitz in einen Eiſenpfoſten der Tribüne und tötete den 15 Jahre alten Heinrich Braun, Elfenſtraße 5 wohnhaft. Die beiden anderen Jungen, die vom Blitz geſtreift wur⸗ den, erlitten Brandwunden, die jedoch nicht lebensgefähr licher Natur ſind. 0 Nürnberg.(ach einer unverhofften Kaſ⸗ lenreviſion erſchoſſen.) Bei einem Poſtamt in Nürnberg fand eine unvermutete e ſtatt. Der Vorſtand, Oberpoſtmeiſter Chriſt, hat ſich kurz darauf im Abort des Amtes durch einen Kopfſchuß getötet. Fürth i. B.(Todesurteil) Das Schwurge⸗ ſicht verurteilte den 25 Jahre alten ledigen Knecht Ehr⸗ linger aus Rottenbach a. d. Aiſch, der am 15. April dieſes Jahres eine alleinſtehende Gütlerin in ihrem eigenen Hauſe ermordet und beraubt hatte, zum Tode. Meiningen.(Ein Todesurteil.) Mai d. J. ſeine Geliebte nach einer Auseingnderſetzung ermordet hatte, wurde vom Schwurgericht Meiningen zum Tode verurteilt. 0 Halle a. d. S.(Opfer der Arbeitsloſig⸗ keit.) Hier hat der 26 Jahre alte ſtellenloſe Zepo aus Neuruppin auf dem Klausberg ſeine zwanzigjährige Braut erſchoſſen und ſich darauf der Polizei geſtellt. Er gab an, daß er infolge ſeiner Stellungsloſigkeit an eine eheliche Verbindung nicht denken konnte. 5 Köln.(Tödliche Folgen jugendlichen Leichtſinns.) Auf der Bonnerſtraße wurde ein ſechs⸗ einhalb Jahre alter Schüler von einem Laſtkraftwagen überfahren und auf der Stelle getötet. Den Führer des Wagens trifft anſcheinend keine Schuld, denn der Junge hatte ſich an ein Fuhrwerk, das aus entgegengeſetzter Rich⸗ tung kam, angehängt und war in dem Augenblick, als die beiden Fahrzeuge in gleicher Höhe waren, abgeſprun⸗ gen und in den Laſtkraftwagen hineingelaufen. Berlin.(Zwölf Jahre Zuchthaus für den Faſſadenkletterer Wald.) Nach längerer Be⸗ ratung verurteilte das erweiterte Schöffengericht Charlot⸗ tenburg den bekannten Faſſadenkletterer Fritz Wald we⸗ gen ſchweren Rückfalldiebſtahls in 19 Fällen, unter Ein⸗ beziehung früherer Urteile, zu einer Geſamtſtrafe von 12 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Wald nahm die Strafe ſofort an. ö Berlin.(Funkturmeinſturz in Geltow.) Auf dem Geltower Funkgelände, wo fünf neue Türme für drahtloſe Fernphotographie errichtet werden, ſtürzte in der Nacht einer der drei bereits fertiggeſtellten Türme zu⸗ ammen. Die Urſache des Einſturzes wird auf den ſtar⸗ fen Sturm zurückgeführt. Da ein anderer Turm ebenfalls bedeutende Schwankungen aufweiſt, wurden die umliegen⸗ den Gerätehäuſer geräumt. Berlin.(Ein Direktor der Riebe⸗Werke verhaftet) Im Zuſammenhang mit den Vorfällen Riebe⸗Werken iſt der Fabrikdirektor Uhlich, einer der Leiter der Riebe-Werke, unter dem Verdacht der Hehlerei und des inlauteren Wettbewerbs verhaftet worden. Küſtrin.(600 Mark Geldſtrafe für einen ſchechiſchen Handelsſpion.) Das hieſige Amts⸗ jericht verurteilte einen tſchechiſchen Handels nion zu 600 Mark Geldſtrafe und 14 Tagen Gefängnis. Er hatte ver⸗ ucht, bei einer Küſtriner Firma ein neuartiges Verfah⸗ zen der Schmelzglaſur auszukundſchaften. Kleine Chronik. Schweres Unglück bei einer ſchwediſchen Militär⸗ übung. Bei einer Linienbauübung des ſchwediſchen, Söder⸗ manland⸗Regiments bei Stockholm ereignete ſich ein ſchwe⸗ res Unglück. Wahrſcheinlich durch Unvorſichtigkeit gerieten zwei Patrouillen mit einer Hochſpannungsleitung von 76 000 Volt in Berührung. Ein Mann wurde augenblick⸗ lich getötet und 15 verletzt, darunter 3 ſchwer. Ein Kino in Flammen. Wie aus Moskau ge⸗ meldet wird, iſt in Sarmakand ein Kinotheater während der Vorſtellung vollſtändig abgebrannt. Bei der Panik wurden zwei Frauen totgetreten. Sieben Perſonen ſind verletzt worden. ½ Ein Schiff in Not. Die Küſtenfunkſtelle Cape Race(Neufundland) fing einen Notruf des holländiſchen Dampfers Amersfoort auf. Das Schiff iſt nach ſeinen ö Der Der 20“ jährige Stanzer Matthes aus Mengersgereuth, der im der vraye der K gelaufen und befindet ſich in große letzten Funkſpruch verläßt ſie Bes N Dampfer war von Hamburg nach im i Kinderlähmungen in Riga. An einer Kinde. mung ſind in R N acht Perſonen erkrankt, denen eine geſtorben iſt. Die Krankheit ſcheint aus Ru⸗ mänien eingeſchleppt zu ſein.„ 5 Eine ruſſiſche Grenzwache ſchießt ein ruſſiſches Flugzeug ab. An der ruſſiſch⸗polniſchen Grenze ſchoß eine ruſſiſche Grenzwache in der Meinung, ein polniſches Flugzeug vor ſich zu haben, ein ruſſiſches Flugzeug ab. Der Apparat wurde völlig zertrümmert, der Flieger hat ſchwere Verletzungen erlitten. Der Komandant der Grenz⸗ wache iſt verhaftet worden. Cin Raffael für 10 Mark. Ein Bilderfreund hat in England das größte Aufſehen erregt. Es handelt ſich um ein Gemälde, das ein Londoner Tierarzt bei einem Ausverkauf für 10 Mk. erſtand. Bei näherer Beſichti⸗ gung erwies ſich das Bild als ein altes Original, es wurde reſtauriert und zeigte ſich von überraſchender Schön⸗ heit. Sachverſtändige behaupten nun, daß das Bild das abhanden gekommene Original von Naffael„Madonna mit dem ſchlafenden Kind und St. Johann“ ſei. Ver⸗ gleiche, die mit einem Gemälde des gleichen Motivs an⸗ geſtellt worden ſind, das ſich im Beſitz des Herzogs von Weſtminſter befindet, haben gezeigt, daß zumindeſten kein Grund gegen die Echtheit vorgebracht werden kann. Ermordung eines Deutſchen in Birma. Der bri⸗ tiſche Geſchäftsträger in Berlin hat der Reichsregierung mitgeteilt, daß in Südbirma ein Deutſcher namens Kum⸗ mer von einem Chineſen ermordet worden ſei. Nach einem Drahtbericht der indiſchen Regierung ſcheint der Ermor⸗ dete einer verhängnisvollen Verwechſelung zum Opfer ge— fallen zu ſein. 2 —:—— Börſe und Handel. Marktberichte vom 22. September. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 5 bis 6; Salatkartoffeln 18; Grüne Bohnen 15 bis 30; Wirſing 10 bis 15: Weiß⸗ kraut 8 bis 10; Rotkraut 12 bis 15; Blumenkohl, Stück 20 bis 100; Karotten, Büſchel 6 bis 7; Gelbe Rüben 10; Rote Rüben, Büſchel 5 bis 10,(Pfund 10 bis 12); Grüne Erbſen 40 bis 50; Spinat 10 bis 20; Zwiebeln 10; Knob⸗ lauch, Stück 5 bis 10: Kopfſalat, Stück 8 bis 25; Endivien⸗ ſalat, Stück 8 bis 15; Schlangengurken, Stück 20 bis 60: Salatgurken, Stück 3 bis 15; Einmachgurken, 100 Stück 200 bis 400; Kohlraben, Stück 5 bis 101 Mangold 10 bis 15; Rettich, Stück 7 bis 15; Meerrettich, Stück 35 bis 50: Suppengrünes, Büſchel 8 bis 10; Schnittlauch, Büſchel 7 bis 8: Peterſilie, Büſchel 5 bis 8; Sellerie, Stück 20 bis 40; Aepfel 10 bis 36; Birnen 15 bis 40; Zwetſchgen 12 bis 18; Trauben 30 bis 50; Mirabellen 30; Pfirſiche 20 bis 60; Brombeeren 50; Preiſelbeeren 60 bis 653 Zitronen, Stück 5 bis 12; Nüſſe 30 bis 60; Pfifferlinge 20 bis 35: Süßrahmbutter 200 bis 260; Landbutter 190 bis 200; Weißer Käſe 35, 50; Honig mit Glas 140 bis 180; Eier, Stück 10 bis 18; Hahn, lebend, Stück 100 bis 350; Hahn, 900600 Stück 200 bis 700; Huhn, lebend, Stück 200 is 350; Huhn, geſchlachtet, Stück 300 bis 800; Enten, geſchlachtet, Stück 500; Tauben, geſchlachtet, Stück 90 bis 120; Gänſe, lebend, Stück 700; Gänſe, geſchlachtet, Stück 1000 bis 1700; Rindfleiſch 130; Kalbfleiſch 140; Schwerne⸗ % bis 130; Gefrierfleiſch 70; Feldhühner 150 8 250. a Mannheimer Produktenbörſe. Zu den vom Ausland ermäßigten Offerten kamen verſchiedene Abſchlüſſe zuſtande. Die Tendenz kann aber als ruhig bezeichnet werden. Man nannte: Weizen, inländiſchen mit 26,50 bis 27, Weizen, ausländiſchen mit 30 bis 32; Roggen, inländiſchen mit 25 bis 25,50, Roggen, ausländiſchen mit 25,50 bis 26; Hafe inländiſchen mit 21,50 bis 23, Hafer, ausländiſchen mit 24 bis 25; Braugerſte, inländiſche mit 26,50 bis 28,75. Futtergerſte mit 22 bis 24; Mais mit Sack mit 19,50 bis 19,75; Weizenmehl, Spezial Null mit 39,25; Brotmehl mit 31,25: Roggenmehl mit 34,75 bis 36,25; Kleie mit 13 bis 13,25: Biertreber mit Sack mit 16.50 bis 17.25: Raps Vom Leben gchefzi Roman von J. S chneider-Foerstl Urheberrechtsschufz 1926 durch Verlag Oskar Meiser, Werdau 143. Fortſetzung!(Nachdruck verboten.) Der ſchüttelte den Kopf. Glatter Unſinn war's. Aber nun war er ſchon einmal da.— Da hatte er recht.„Neh⸗ men Sie drei Arbeiter mit und gehen Sie hinunter ins Tal, wo der Regen die Schleife macht. und ſchauen Sie nach, wie weit es fehlt. Ich glaube ja, daß es da unten weniger arg gewirtſchaftet hat, aber wenn, dann laſſen Sie aufräumen, ſo gut es eben für den Augenblick geht.“ „Ja, ich mache, wie Sie es wünſchen.“ Martens ging mit den Arbeitern quer durch den Wald hinunter nach dem Fluß, der ſich wie ein ungebärdiger Ge⸗ ſelle in ſeinem Bette wälzte. Das ſonſt ſo glockenhelle Waſſer, in dem jeder Kieſel ſicht⸗ bar blieb, war ſchmutziggelb und führte eine ungeheure Menge Bloch⸗ und Aſtholz mit ſich. Das ſtaute, riß ſich los, wurde mitgeriſſen, wenn ſchwere Stücke nachkamen, die Stämme prallten aneinander, verſperrten ſich gegenſei⸗ tig den Weg und fuhren dann wieder pfeilſchnell dahin, von den hüpfenden, ſpringenden Wellen wie ein Kinder⸗ ſpielzeug hin und her geworfen und getragen. Immer neues Treibholz ſchoß an den Ufern vorüber. Die Brücke, die den Regen überquerte, ächzte und ſtöhnte, wenn die Stämme in voller Wucht dagegen prallten. Mehr als hundert Arbeiter waren den Fluß hinauf be⸗ ſchäftigt, die ungewollte Trift zu regulieren. Die Schleuſe weiter unterhalb war hoch aufgezogen. Mit Toſen, Brau⸗ ſen und Ziſchen ſchoſſen die Waſſer mit ihrer Bürde hin⸗ durch. Martens ſchritt mit den Arbeitern durch das Revier, das zu Schloß Eck gehörte. Der Förſter hatte recht gehabt. Hier, wo alles geſchützter lag als auf der Höhe, war der Schaden weniger groß. Da ließ ſich in wenigen Tagen wieder Ordnung ſchaffen. Er gab ſeine Anweiſungen und ging über die Brücke nach der anderen Seite, die mehr ge⸗ litten zu haben ſchien. 0 Es regnete noch immer in Strömen. trockenen Faden mehr am Leib. Aus den Stiefeln quoll das ſchmutzige Naß heraus, wie aus einem Schaff, das kein Waſſer mehr hielt. Klatſchnaß lag das Hemd am Körper. Die Wunde be⸗ gann ſich fühlbar zu machen. Er ſah nach der Uhr und er⸗ ſchrak. War das möglich? Fünf Uhr nachmittag! Er wußte ſelbſt nicht, wo all die Zeit hingekommen war. Aber es herrſchte dafür auch ſchon eine ziemliche Ordnung im Revier! Eben wollte er den Befehl geben, daß die Arbeiter heute es genug ſein laſſen könnten, als er eine Stimme hinter ſich hörte, die ihn zuſammenfahren ließ, wie einen Verbrecher, dem die Polizei in der nächſten Minute auf dem Halſe ſaß. „Herr Forſtgehilfe, hat's bei Ihnen auch ſo gehauſt, wie bei mir oben in Falkenberg?“ Martens mußte ſich umwenden und ſah im nächſten Augenblick in Guonſkis harte, hellgraue Augen, die unter einer Lodenkapuze hervorſtachen. „Es geht,“ ſagte er und nahm alle Selbſtbeherrſchung zu⸗ ſammen. Guonſkis graue Augen forſchten wie die eines Staatsanwaltes im Antlitz des jungen Mannes vor ihm: ſuchten in jedem Zug, in der herben Linie des Mundes, in dem Oval der Wangen, im Anſatz der Stirn, in der Linie des Kinns. Es gab keinen Zweifel mehr, ſie war's! Er war nicht umſonſt ſieben Jahre mit ihr an einem Tiſch geſeſſen! Da prägte man ſich ſolch ein Antlitz ein, daß es ausſehen konnte wie immer, man fand es aus Tauſenden wieder her⸗ aus. Obendrein konnte eine unverfängliche Frage ſeine Ver⸗ mutung ja noch beſtätigen. „Die Blutbuchen vor dem Herrenhaus in Falkenberg hat es auch geworfen heute nacht!“ 9 5 „Beide?“ ſagte Martens, ohne die Worte zu überlegen. „Ja, beide,“ kam es ſpottend. Eine glühende Röte jagte über das Geſicht ſeines Gegen⸗ über. „Reſpekt!“ lachte Auonſki auf,„alſo in Männerkleidern läuft das Fräulein Rommelt!“ Sie warf einen erſchrockenen Blick auf die Arbeiter hin, die in der Nähe ſchafften. f Er hatte keinen „Ich muß wohl ein bißchen leiſer ſein?“ höhnte Guonſki. „Ja?— Na, den Gefallen kann ich Ihnen tun! Sie ſegeln wohl unter dem Namen Martens? Sie ſind alſo derjenige, von dem mir Ihr Verlobter geſprochen hat, daß Sie um Arbeit auf Schloß Eck anfrugen und dabei ſagten, Sie hätten früher auf Falkenberg geſaent?“ Martens ſprach kein Wort. Nur ſeine Augen irrten an dem Peiniger vorüber. Was half das Leugnen? Wenn Guonſki, ſeiner Beute ſicher war, dann nützte alles Zerren und Reißen nichts. Er umklammerte ſie ſo feſt wie eine Hyäne das Lamm, das ſie aus einem Kral geraubt hatte und nicht mehr locker ließ, bis ſie ihm den letzten Tropfen Blutes ausgeſogen hatte. Die Arbeiter riefen herüber, was es noch zu tun gäbe, oder ob man Feierabend machen könne. „Laſſen Sie ſich nicht ſtören, und von Ihrer Pflicht zu⸗ rückhalten,“ lächelte Guonſki mit feinem Spott.„Ich werde mir geſtatten, Sie in der nächſten Zeit auf Schloß Eck zu be⸗ ſuchen. Auf Wiederſehen! Herr—— Herr Martens!“ Er wandte ſich um und trabte über die Brücke auf die Straße, die nach Falkenberg führte. Im ſtillen lachte er vor ſich hin. i Alſo deshalb war Gertraud Rommelt nicht aufzufinden geweſen, weil ſie in Männerhoſen und Schaftſtiefeln ſteckte. weil ſie ein bißchen Schwarz auf die Haare und die Brauen getragen hatte und eine Joppe ſtatt einer Bluſe trug. Aber die Täuſchung war gut. Niemand ſah ihr das Weib an! Und weiß Gott, wenn er ihr nicht ſo nahe gegenüber⸗ geſtanden hätte, wäre er ohne Zweifel auch an ihr vorüber⸗ gegangen. Da hatte ſie alſo damals nicht gelogen, daß ſie dieſem Sanders das Wort zurückgegeben hatte. Ihm konnte es natürlich nur recht ſein. Und wenn ſie ſich dem Verlobten nicht zu erkennen gab, er hatte keinen Grund, dem Doktor die Braut in die Arme zu führen. f Der Narr ſuchte ſie in Weiberröcken und bekam ſie wohl tagtäglich zu Geſicht. Verwunderlich war es eigentlich nicht, daß er den Be⸗ trug nicht entdeckte. Es waren ja nur fünf bis ſechs Tage geweſen, die er ſie damals zu Oſtern um ſich gehabt hatte, und da auch immer nur ein pas: den. ö d Gortſetzung folgt. 2 ebart für einen eleganten Anzug, Uebergangs- Mantel oder sonst ein Mleidungsstück? Immer kann Sie das g für wenig Geld fachgemäß einkleiden! Jouem Geschmack. lade figur trage ich Rechnung! itte besuchen 8e michl Hauptschlager für— Herren- und Burschen. Anzlige 18.— Riesen-Auswahl 2 3 ktisch K f f Mnaben-Anzüge Ae e 1 aus derben, haltbaren kleidsamen Fassens auch für Sonntags, wie Kieler und Schlupfblusen 6.95 6.75 10.50 12.75 15.50 18.75 und höher 3287 fü le Z ke, für 8 t 3 Einige tausend Hosen* este und Spetzwecke, 2.95 3.95 4.95 5.95 7.95 9.95 11.95 13.95 15.95 und höher Schalhosen fur Leib und Knie, aus derben guten Resten 0.95 1.75 2.28 2.95 3.50 4.50 5.25 und höher 22. 28. 32. 38. 44. 54. 64.— und höher II Die bekannt gute und billige Einkaufsquelle! Drotestrasse Mannheim Warausp! Warne hiermit jeder⸗ mann, die gemeine Lügerei, welche Frau Ernſt Oettinger gegen meine Tochter ausge⸗ ſprochen hat, weiter zu verbreiten, andernfalls ich Anzeige wegen Ehren⸗ kränkung erſtatten werde. Jakob Klein Blumen⸗ töpfe in jeder Größe empfiehlt Warenhandlung Jakoh Beyer. Ia. Eiderfettnäſe 20 proz. 9 Pfd. Mk. 6.30 ſranko Dampfkäsefabrik Rendsburg. Eis- Betten Stahlmatratz., Kinderbetten Nunstlg an Private. Kat. frel Fisenmöhelfabr.Sunlrnur.) Endivien- Selzlinge hat zu verkaufen Martin Rathausſtraße 36. Schweine 518 müstet kolossal Freß- pulver„Sul“, LLL e Ratnaus-Urogerie Moskong. mit 39 bis 386 antes in zreichsmarr pro 100 srito waggon. frei Mannheim. 5 Mannheimer Kleinviehmarkt. Für den Kleinviehmarkt am Donnerstag betrug der Auftrieb: 125 Kälber, 30 Schafe, 88 Schweine, 838 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber—, 78 bis 82, 74 bis 78, 64 bis 68,—: Schafe 42 bis 49; Schweine 74 bis 75, 76 bis 77, 74 bis 75, 72 bis 74. 64 bis 68,—;: Ferkel und Läufer 6 bis 24 Rm. pro Stück. — Marktverlauf: mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen ruhig, langſam geräumt; mit Ferkeln und Läu⸗ fern ruhig. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 23. September. In Begleitung eines über England liegenden Wir- bels, der einen Ausläufer über Weſtfrankreich mit ſich führt, zieht bei uns wieder Bewölkung auf. Die auf der Rückſeite des Wirbels befindliche Kaltluft wird auch uns beeinfluſſen. Votrausſichtliche Witterung bis Sams⸗ tag: Etwas kühler, wechſelnd wolkig bei auffriſchenden Weſtwinden, ſtellenweiſe Regen. Der kaufmänniſche Stellenmarkt im September. Der Zugang an offenen Stellen iſt nach der Zählung der Reichsſtellenvermittlung des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten der gleiche wie im Vormonat. Dagegen hel ſich der Bewerberzugang um 10 Prozent erhöht. Da durch die Rationaliſierung der vergangenen Jahre Maſſenkün⸗ digungen innerhalb der Angeſtelltenſchaft begrenzt und einſchneidende Rückschläge für die Wirtſchaft nicht zu er⸗ warten find, liegt für die arbeitsmarktpolitiſche Entwicklung der Hauptwert in einer Vermehrung für Angebote offener Stellen. Dadurch kann der Zugang von Stellenloſen zum Arbeitsmarkt in Kürze nicht nur ausgeglichen werden, ſon⸗ dern ein Ueberwiegen der offenen Stellen führt ſogar eine Senkung der abſoluten Stellenloſenziffern herbei, wie ſie in den vergangenen Monaten tatſächlich auch eingetreten iſt. Nach den bisherigen Ermittlungen wird aber die Sen⸗ kung der Stellenloſenziffern im September nicht weiter fortgeſchritten ſein. Stellenlos ſind heute immer noch etwa 170 000 Angeſtellte, das bedeutet, daß von rund 450 000 Arbeitsloſen in Deutſchland mehr als ein Drittel An⸗ zeſtellte ſind. Mit der ruhigen Entwicklung im September hängt zuſammen, daß die Meldung von Arbeitsplätzen mläßlich der Urlaubszeit ihr Ende gefunden hat. Dieſe Tatſache erklärt auch wie im Vormonat das ſtärkere Zuſtrömen weiblicher Stellenloſer im Arbeitsmarkt. Inner⸗ halb einzelner Berufsgruppen war die Nachfrage gut: ſo herrſcht nach wie vor eine Knappheit an jüngeren männ⸗ lichen und weiblichen Stenotypiſten und branchekundigem Verkaufsperſonal. Der zwiſchenörtliche Stellenausgleich wird aber immer noch dodurch gehemmt, daß das Leben in einer fremden Stadt für den einzelnen, beſonders für die 7 Angeſtellten, kaum erſchwinglich iſt. Es iſt aber auch für September erfreulicher Weiſe zu berichten, daß an Großplätzen vereinzelte ältere Buchhalter und Buch⸗ halterinnen verlangt werden, wenn es ſich um gehobene Poſten handelt, die ein beſonderes Maß von Erfahrun⸗ gen notwendig machen. Eine allgemeine Entſpannung der Lage der älteren Angeſtellten kann dadurch natürlich nicht »intreten. 0. Mit der Erbauung des neuen OEG. Bahn⸗ bofes an der Neckarbrüke ſchelnt es nunmehr ernſt zu werden. Seit geſtern iſt unmittelbar neben dem„Seckemer Bahnhöfel“ ein Bretterzaun erſtanden, hinter deſſen ſchützendem Gehege nunmehr die Bauarbeiten von der Firma F. u. A. Ludwig in Angrißf N werden. Es wird mit einer Bauzell ven 2 bis drel Monaten gerechnet. Wenn ſich zwar auch dei den Arbeiten für die neuen Gleisanlagen auf dem auf⸗ 1 geſchütteten Reckardamm in der letzten Zeit wenig Leben ge⸗ zeigt hat, ſo iſt doch noch mit von Möglichkeit zu rechnen, daß die Seckenheimer noch in dieſem Jahre elektriſch nach Hauſe fahren können. „Bei dem Gewitter das geſtern über die hieſige Gegend niederging, ſchlug der Blitz in Mannheim in elne Kinderſchaar und tötete einen Knaben.— Auch hat der vorausgehende Wirbelſturm vielerorts ganz beträchtlichen Schaden angerichtet Hohes Alter. Morgen Samstag kann Herr Georg Bug ert 7., Alexanderſtraße 18, in körperlicher und geistiger Friſche ſeinen 80. Gehurtstag begehen. Unſerem hoch⸗ detagten Mitbürger unſere beſten Glückwünſche! *Die Tabakſtener erbrachte im Auguſt 657¼ Milionen RM., das iſt der höchſte Betrag aller Ver⸗ brauchsſteuern. Die Bierſteuer erbrachte 34 Mll. RM. und die Zuckerſteuer 32¾ Mill. RM. * Vorſicht Herbſtzeitloſe Auf den Wieſen findet man jetzt ein lila Blümlein, die Herbſtzeitloſe. So ſchön die Blume auch iſt, ſo muß doch vor ihr gewarnt werden, 1 1 iſt ſehr giftig und hat ſchon manches Unglück ge⸗ racht. „Die geſetzliche Miete beträgt vom 1. Oktober ab 120 vom Hundert der Friedensmiete. Die Erhöhung iſt angeordnet worden, weil am 1. Januar 1928 der Zins- fuß für aufgewertete Hypotheken von 3 auf 5 vom Hundert ſteigt. Dieſe Zinsfußerhöhung beträgt, auf die Miete umge⸗ rechnet, ungefähr 8 vom Hundert der Friedensmiete. Die Ab- rundung der Erhöhung von 8 auf 10 vom Hundert wird von der Regierung mit der Erhöhung der Hausausgaben in Verbindung mit der allgemeinen Verteuerung begründet. Schaffung von Radfahrerwegen. Das Zehn⸗ millionenvolk der Radfahrer fordert heute nicht nur im eigenen Intereſſe, ſondern auch im Intereſſe der Aufomobillſten und der ſonſtigen Wegebenutzer dle Einführung von Rad- fahrerwegen. Es hat ſich ein unter dem Schutze der Reichs⸗ regierung ſtehender Verband gegründet, der mii maßgebenden Stellen und Behörden Fühlung nehmen wird. Als Träger dieſer Bewegung zeichnet der deutſche Verkehrsbund, ſowie die führenden Rabfahrer⸗Verbände, Bund deutſcher Nadfahrer, Arbeiter ⸗Radfahrerband Solidarhät, Vereinigung deutſcher Radſportverbände, Verband der Fahrradinduſtrielleu u. a. m. Am Donnerstag, den 22. September fand eine öffentliche Verſammlung ſtatt, bei welcher der Generalſekretär des Ver⸗ bandes Herr Max Truns⸗ Berlin geeignete Vorſchläge zur Er⸗ reichung des Zleles, Schaffung von Radfahrerwegen in Stadt und Land machte. Die in Frage kommenden Behörden waren beſonders eingeladen. Was in vlelen anderen Städten und Provinzen möglich war, muß auch in Darmſtadt und im Heſſenland möglich ſein, Radfahrerwege zu ſchaffen und es Viernheimer Anzeiger 44. Jahrgang Geleſenſte und verbreitetste Zeitung in Viernheim Inſerate beſten Erfolg! Anfertigung von Druckſachen aller Art Faubere Ausführung—: Telefon 117 Villigſte Preiſe Saubere Frau oder Mädchen zum Putzen für Freitags geſu cht. Näheres im Verlag. muß auch den Tauſendenſchaften der heſſiſchen Radfahrer in Darmſtadt Rechnung getragen werden. *Das Arteil im Berliner Lotterieſchwindelprozeß lautete gegen den Lotterieoberinſpektor Rudolf Böhm auf 2 Jahre 3 Monate Zuchthaus, 1000% Geld- ſtrafe, gegen den Lottertesberſekretir Walter Schlein⸗ ſtein auf ein 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus und 500% Geldſtrafe, Die Verurteilung erfolgte wegen er⸗ ſchwerter Aktenbeſeitigung un. Urkundenfälſchung in 3 Füllen. Von elner Beſtrafung wegen Betrugs wurde abgeſehen, da zwar elne unbekannte, nicht zu ermittelnde Perſon, der der Gewinn hätte zufallen müſſen, im Vermögen geſchädigt worden ſet und auch die Vorſpiegelung falſcher Tatſachen vorliege, jedoch fehlte der Cauſalzuſammenhang mit der Tänſchungzs⸗ handlung. Central⸗Theater. Wer hätte noch nichts von Coopers Lederſtrumpf⸗ Erzählungen gehört, der Lektüre ſeiner Jugend. Wer etwas wirklich Schönes ſehen und damit die Träume ſeiner Jugend durchksſten will, der gehe heute Abend in das Central⸗Theater. »Landestagung heſſiſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegerhinterbliebener. Der Zentralverband Deutſcher Kriegsbeſchädigter und Krtegshinterbliebener E. B. (Sitz Berlin) Landesverband Starkenburg Nheinheſſen hält am kommenden Sonntag, den 25. Sept. im Saal Reſtauration „Schützenhof“ in Offenbach a. M. ſeinen 5. ordentlichen Landesverbandstag ab. Der Landesverbandstag iſt mit einer öffentlichen Tagung am Sonntag vormittag 10 Uhr verbunden. Das Referat der öffentlichen Tagung hat der 2. Verbands⸗ Vorſitzends Mitglied des Neichsausſchuſſes ſür Krlegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebenen Fürſorge Herr Dr. Panzer(Berlin) übernommen. Außerdem wird die 2. Votſttzende des Landes⸗ verbandes Rheinland Frau Anna Sötting(Düſſeldorf) ſprechen. Herr Dr. Panzer wird den geſamten Fragenkomplex der Verſorgung und Fürſorge für die Kriegsopfer unter beſonberer Berückſichtigung der vocausſichtlich in Kürze bevorſtehenden Aenderung des Verfahrungsgeſetzes behandeln. Frau Wötting (Düſſeldorf) wird ſich vorwiegend mit den Fragen der Ver⸗ ſorgung und Fürſorge für die Krietgerhinterbliebenen befaſſen. * Ein ergötzlicher Vorgang. Ein in Mann⸗ heim wohnender Oeſterreicher geriet in der Samstag⸗ Sonntag⸗Nacht auf der Rheinbrücke in ein Wachtlokal der franzöſiſchen Beſatzung. Er war angetrunken und ſagte laut:„Guten Abend, Franzoſen!“— Keine Antwort, denn alles ſchlief.() Der Betrunkene nahm nun ein franzöſiſches Militärgewehr an ſich und führte es mit nach Mannheim, wo er es anderen Tages der Polizei aus⸗ händigte. Durch Vermittlung der Ludwigshafener Polizei⸗ behörde konnte das ohne böſe Abſicht entwendete Gewehr dem Eigentümer wieder zugeſtellt werden. Womit wieder einmal treffend die Notwendigkeit der Brückenwache be⸗ wieſen iſt. * Filmſchau. Ein überaus gutes Programm zeigt diesmal ſeinen Beſuchern das Central⸗Theater. Mit dem Filmwerk„Hotel Stadt Lemberg“ hat das Unternehmen einen guten Griff getan, der ſicher dem Publikum zu⸗ ſprechen wird. Das Filmwerk von dem die ganze Welt ſpricht iſt ein Meiſterwerk der deutſchen Filmkunſt. Pola Negris, der gefeierte Filmſtar der Welt verkörpert die Hauptrolle. Erich Pammer der Schöpfer der deutſchen Filmkunſt führt die Regie des Weltfilms, der überall das größte Aufſehen erregte. Als 2. Film des Programms Ein Meiſterluſtſpiel⸗ Schlager wie ihn die Welt noch nicht geſehen hat„Die Großfürſtin und Ihr Kellner.“ Zwei Meiſterfilme in einem Programm. Dem hieſigen Publi⸗ kum wird diesmal was geboten, was es doch noch nicht geſehen hat und wird ihm lange in Erinnerung bleiben. Da das Programm recht reichhaltig iſt möge man früh- zeitig kommen. Da mit einer Ueberfüllung gerechnet wird, ſichere man ſich bei Zeiten Plätze. Heute läuft zum letztenmal das große Indianerdrama„Der Leder⸗ ſtrumpf. * Letzter Sommertag. Nun iſt auch er vordet, des Sommers letzter Tag. Heute, Freitag morgen, um 11 Uhr nahm der Herbſt mit dem Eintritt der Sonne in das der Waage ſeinen offiziellen Anfang. 26 Grad zeigte das Thermometer am Mittwoch und 22 Grad am Donnerg⸗ tag. Mit einem fchweren Gewitter, das glücklicherweiſe über unſeren Ort kein Unheil brachte, nahm der Sommer geſtern von uns Abſchied..