9 2 1 5 90 1 „ 10 9155 Sehen Sie sich heute noch die beiden großen Meisterfilmwerke der Parufamet im Central-Theater an. Achtung Nur noch neule. 8 „Hotel Stadt Lemberg ul, Die Sronfürstin unu ihr lellner- Eine Sehenswürdigkeit 1. Ranges. Die geſetzliche Miete ab 1. Oktober. Nach reichsgeſetzlicher Vorſchrift beträgt die geſetzliche Miele ab 1. Oktober d. rozent der reinen 4 Friedensmiete. 25 70 miete. rechnet, von Bedeutung. gensſteuer der Friedensmiete. ensmiete. mehr als J. 120 P Hat der Mieter di Schönheitsreparaturen übernommen, ſo beträgt die geſetzliche Miete 116 Prozent der reinen Friedens⸗ Zur Behebung von Zweifeln wird nun darauf hingewieſen, daß im übrigen die Vorſchriften über die Mietzinsbildung auch in f i Kraft bleiben. Dies iſt zunächſt für die Feſtſtellung der reinen Friedensmiete, nach der ſich die geſetzliche Miele er⸗ Ebenſo ſind auch weiterhin neben dem genannten allgemein gültigen Satz von 120(116) v. H. in beſonderen Fällen Umlagen entſprechend dem bisherigen Verfahren zuläſſig. U. a. können daher, wie bisher, die Koſten der Heizſtoffe für Sammelheizung auf die Mieter umgelegt werden. weiterhin berechtigt, in denjenigen Gemeinden, in denen der gemeindliche Zuſchlag zur Grundvermö⸗ 100 v. H. der Grundvermögensſteuer beträgt, den 100 v. H. überſtei⸗ genden Betrag auf die Miete umzulegen. Dieſe Amlage darf lediglich in der tatſächlichen Höhe des Steuerbetrages erfolgen, nicht aber in feſten Hundertſätzen Im übrigen wird darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß bei Feſtſetzung der geſetzlichen bereits der dem Vermieter reichsgeſetzlich zuſtehende Be— trag für die am 1. Januar 1928 von drei auf fünf Prozent ſich erhöhenden Zinſen aufgewerteter Hypotheken Berückſichtigung gefunden hat. gleiche Paragraph 2 Abſ. 3 letzter Satz dis Geſetzes über den Geldentwertungsausgleich bei bebauten Grundſtücken „ vom 1. Juni 1926 und Paragraph 28 des Aufwertuags— geſetzes vom 16. Juli 1925.) Dieſe Zinserhöhung ent⸗ 15 t durchſchnittlich etwa acht Prozent der Frie⸗ Zukunft unve Der Eine Erhöhung des Hauszinsſteuer⸗ anteils tritt nicht ein. 9 Wirtſchaftsumſchau. Wenig veränderte Konjunkturlage.— Gleichbleibender Beſſerung unſerer Auß nhandelsbilanz.— Gründung einer Exportkredit⸗ 25 bank?— Wachſender Kapitalbedarf. die Konjunkturlage Deutſchlands hat ſich in er elaufenen Wirtſchaftswoche wenign verändert. Der Deſchäftigungsgrad innerhalb der Wirtſchaft iſt auch ziemlich der gleiche geblieben, wenn er ſich auch bei den einzelnen Wirtſchaftsgruppen verſchoben hat. So hat bei der Landwirtſchaft im Zuſammenhang mit der Be— endigung der Erntearbeiten die Nachfrage nach Arbeits- kräften nachgelaſſen und auch im Baugewerbe Bedarf zurück. Dagegen hat ſich bei der tung einſchließlich der Eiſen- und Maſchineninduſtrie, bei en und im Spinnſtoffgewerbe Beſchäftigungsgrad. den elektrotechniſchen Fabril 2 — Merkliche der Beſchäftigungsgrad gehoben. Die nunmehr veröffentlichten Außenhandels— zahlen zeigen endlich eine merkliche Beſſerung. Zwar iſt der Außenhandel immer noch paſſiv, doch hat merheblich abgenommen. Wie weit die⸗ ſes Reſultat auf eine rein ſaiſonmäßige Einwirkung zu⸗ rüczufübren ist. läßt ſich beute nuch mitt überleben. Be, der Einfuhrüberſchuß Metallverarbei— e ſogenannten rändert in Vermieter iſt ſtaatlichen Miete (Ver⸗ geht der mNerrenswerr it ebenfalls, vaß die Tebensmttteieinfuhr um rund 109 Millionen zurückgegangen iſt. gelangt die neue Ernte, wenn auch etwas langſam, auf den Markt, wodurch wahrſcheinlich auch die Außenhan⸗ delszahlen für den laufenden Monat, ſoweit die Ein⸗ fuhr von Lebensmitteln in Frage kommt, beeinflußt wer⸗ den. Die Fertigwarenausfuhr iſt allerdings, wenn auch nur in geringem Umfange zurückgegangen. Jedenfalls kann man immer noch feſtſtellen, daß die Exporttätig⸗ keit Deutſchlands im Hinblick auf ſeine hohe Auslands⸗ verſchuldung noch viel zu gering iſt. Daß Deutſchland in nicht genügendem Maße an Auslandslieferungen beteiligt iſt, wird verſchiedentlich darauf zurückgeführt, daß die deutſche Induſtrie nicht in der Lage ſei, den ausländiſchen Abnehmern entſprechend lange Zahlungsziele einzuräumen. Es iſt deshalb immer wieder die Forderung erhoben wor⸗ den, größere Geldmittel für dieſe Zwecke zur Verfügung zu ſtellen. Die damals geſchaffene Exportkreditverſiche⸗ rung dient ja ſchon einem ſolchen Ziele. Offenbar im Zu⸗ ſammenhang mit dieſer Frage iſt neuerdings das Ge— rücht von der Gründung einer Exportkredit⸗ bank aufgetaucht. Ob dieſes Gerücht von der Börſe ſeinen Ausgang genommen hat, läßt ſich ohne weiteres nicht erkennen. Allerdings würde das Zuſtandekommen einer ſolchen Bank, die gleichzeitig eine Auslandsanleihe aufnimmt, ſicherlich ſimulierend auf die Börſe wirken. Mehr als je ſteht die Börſe und auch die Wirt⸗ ſchaft im Zeichen wachſenden Kapitalbedarfes. So kam es denn auch, daß in der abgelaufenen Berichtswoche die eigentlichen Börſenkreiſe garnicht beſonders erfreut auf die erſchiedenen Kapitalserhöhungen der Geſellſchaften rechierten. Wie groß der Geldbedarf der Induſtrie iſt, lennzeichnet eine Kapilalserhöhung, die verſchiedene Ge— ſellſchaften in den letzten Wochen vornahmen, bezw. vor⸗ sehmen werden. Mode und Eigenwille. Was bedeutet eigentlich das kleine Wörtchen Mode? Eine eindeutige und ſcharfumriſſene Deſinition dieſes Be⸗ griffes dürfte nicht nur dem wiſſenſchaftlichen Laien ſchwer⸗ allen, ſondern ſie ſtellt auch eine Aufgabe dar, die für den einſchlägigen Wiſſenſchaſtler nicht leicht zu löſen iſt. Fragt man dagegen eine Frau danach, was die Mode iſt, ſo wird ſie zwar nicht in philoſophiſchen und ſoziologiſchen Fach- ausbrücken eine genaue Erklärung geben können, aber ein Achſelzucken oder ein verzückter Blick auf eine neue Klei— derſchöpfung ſagen klar und deutlich jedem, der es hören will, was die Mode iſt. Die Mode iſt das, was der Frau gegenwärtig gefällt. Und da bekanntlich es eine längſt erkannte Eigenſchaft der Frau iſt,„varium et mutabile“ zu ſein, einen leichten wandelbaren Sinn zu haben und ſtets das Neue zu ſuchen, ſo erleben wir es, daß die Mode eigentlich niemals iſt, ſondern ſtets im Wer— den begriffen iſt, alſo ein Prozeß ſtändigen Neuſchaffens. Wenn hier nun zum Ausdruck kommt, daß gewiſſer⸗ maßen die Frau die Schöpferin der Mode ſei, weil ſie die Geiſtes- und Gemütsanlage hat, die ſtets etwas Neues will, ſo ſtimmt dies ſo direkt für alle Zeiten durchaus nicht. Denn in früheren Zeiten war die Frau nicht die Be⸗ herrſcherin der Mode, ſondern die Mode hat die Frau be⸗ herrſcht. Die Frau war das Objekt eines ſchöpferiſchen Willens, der irgendwo in Paris oder London inmitten von einem Stabe von Künſtlern und Modezeichnern laß Inzwiſchen Ste rrug das, was man vorr wonte, vaß es gerragen werden ſollte, und das Tragen wurde in ſehr vielen Fällen zum Ertragen. Man nehme nur einmal eine Bilder⸗ zeitſchrift aus den Zeiten vor dem Kriege, um ſofort die Laſt zu erkennen. die der Frau, ſchon rein äußerlich ge⸗ ſehen, von der Mode auferlegt worden iſt. Die Wagen⸗ räder von Hüten, von einem nicht unerheblichen Gewicht, die Laſt der langen ſchleppenden Kleider, das Eingeſchnürt⸗ ſein der Hüfte, und damit nicht genug, auch des Halſes; die damalige Mode ein einziger Ausdruck für ein Zwangs⸗ gerüſt, in dem der weibliche Körper ſich zu bewegen hatte, ſollte-er als ſchön gelten. Die Frauen von damals haben das Läſtige dieſes Zwanges auch durchaus empfun⸗ den, aber keine wäre auf die Idee gekommen, ſich da⸗ gegen aufzulehnen. Die Mode wurde zum Tyrannen ge⸗ gen den es keinen eigenen Willen gab. So wie ihr äußeres Bild, ſo war ihr innerer Charakter. Alles war auf Zwang und Unfreiheit abgeſtellt. So war es früher. And wie iſt es heute? Wenn irgendwo von einer Revolution geſprochen werden könnte. ſo iſt dies auf dem Gebiet der Mode der Fall. Dabei braucht man nicht nur an den äußeren Wandel zu denken, den unſere. Mode durchgemacht hat, der ſich in dem Ge⸗ genſatz zwiſchen dem hochgeſchloſſenen Schleppkleid und dem kniefreien luftigen Kleide von heute am klarſten kundtut, ondern auch die Umkehrung des Verhältniſſes zwiſchen Mode und Frau, oder vielmehr gerade dieſe, iſt das Revolutionäre. Heute gelingt es keiner auch noch ſo mäch⸗ tige Gruppe von Schneidern und Künſtlern, eine beſtimmte Richtung zu lancieren. Heute wird nicht mehr die Frau don der Mode beſtimmt, ſondern die Frau beſtimmt die Mode. Es ſpielen ſich da hinter den Kuliſſen allerhand ergötzliche Kämpſe ab, die die Situation bezeichnen. Ein Beiſpiel für viele: Seit Jahren machen die Schneider die unglaublichſten Anſtrengungen, die kürzere Taille wie⸗ der zur Geltung zu bringen. Es iſt bis jetzt nicht geglückt und man hat keinen Grund zu der Annahme, daß es ſo bald glücken wird. Schon aus dem einfachen Grunde dürfte es nicht glücken, weil der ganze Lebensſtil der Frau von Grund auf durch die neue Mode umgewandelt iſt. was ſich ſo ſchnell nicht wird zurückverändern laſſen. Die Frau iſt heute als die eigentliche Beherrſcherin der Mode anzuſehen. Dies kommt auch darin zum Aus⸗ druck, daß alle großen Modeſchöpfungen heute ihrer Idee nach nicht dem Hirn eines Schneiderkünſtlers entſpringen, ſondern der phantaſievollen Schöpferkraft der Frau, die das alte Lied vom Kleid und von der Liebe immer wieder mit neuen reizvollen Variationen zu ſingen verſteht. Die mondäne Frau kann heute gemeinhin als die eigentliche Geſtalterin der Mode angeſprochen werden, und ſie wird dank einer ins Große gewachſenen Produktionsfähigkeit den Textilinduſtrie und der Konfektionsſchneidereien bald von ſehr vielen Geſchlechtsgenoſſinnen nachgeahmt, die heute nicht mehr wie früher mangels Bargeld die Mode von geſtern tragen müſſen, ſondern, weil es verhältnismäßig billig zu erſtehen iſt, das Neueſte und Allerneueſte ſich an⸗ ſchaffen können. Mit dieſem Sieg über die Mode, der gegenüber die Frau ihr eigenes Wollen durchſetzt, um dann mit dieſem Willen die Mode in die Botmäßigkeit zu bringen, wird die Frau ſo recht zur Geſtalterin eines kulturellen Ausdrucks. Und damit hat ſie eine Rang⸗ die ihr ihrer Natur und Weſenheit nach zu ſtellung inne, kommt, ——— Frisierkämme Haarhürsten SS sOOοο,ο,eme eee Hufsteckkämme Haarspangen Haarnadeln Lockenscheeren Zahnbürsten Toilettenseifen in großer Auswahl empfiehlt Abhannes Schwelkart SS 8e SSS SSSSssssde parfüm 96— Dienstag den 27. Sent. u. Mittwoch den 28. sen. hoher feiertage geschlossen Ich bitte meine verehrten Kunden, ihre Einkäufe vorher zu besorgen. Bernhard bppsahelmer Seeed Aan Vegan mohen Felrlagen Hmummmmmmmmm mn mein Geschäft am Dienstag, den 27. Sen. fflitwoch, den 28. Sen. Lee. ders Rob. Weissmann. Einen gebrauchten Küchenſchrauk mit Kredenz zu verkaufen. Wieſenſtr. 23. 8 bleibt A 7 Mileh- Schweine hat zu verkaufen Korneltus Helfrich Alicenſtraße 8 Reife Viernheim Montag, den 26. Sept. abends 8 Uhr findet im 2 Gaſthans„Zum goldenen „Stern“ J— ſtatt. Wegen wicht. fausrat Gemeinnütz. Möbelversorgung für das Rllein-, Main- u. Lahngebiet Gm. b. H. 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Nr. 224 — Neues in Kürze. ꝛ6: Die Beiſetzung des Botſchafters Freiherrn. von Maltzan findet am Dienstag nachmittag in Groß⸗Lockowu bei Vollrathsruhe(Mecklenburg⸗Schwerin) ſtatt. ꝛ6: Die deutſche Völkerbundsdelegation wird nach den bisherigen Tispoſitionen wahrſcheinlich am Mittwoch Genf nerlaſſen und nach Berlin zurückkehren. N z6: Wie Havas aus Straßburg berichtet, fand dort eine Verſammlung bekaunter Autonomiſten ſtatt, um für die kommenden Kammerwahlen eine offizielle elſaß⸗lothringiſch Auto moniſtenparſei zu konſtituieren. 4 5 Gabotieure des Friedens. .. 98 5 5 Her neue franzöſiſche Wortbruch am Rhein. & Koblenz, 26. September. Ueber die Beſprechung, die der Reichskommil⸗ ar für die beſetzten rheiniſchen Gebiete und der Präſi⸗ dent der Reichsvermögensverwaltung in Mainz mit dem Oberbefehlshaber der Beſatzungsarmee, General Guil⸗ laumat, hatten über die Art, wie die Verminde⸗ tung der Beſatzungstruppen durchgeführt werden ſoll, iſt eine reichlich ſeltſame amtliche Mit⸗ teilung ausgegeben worden. Es wird nämlich erklärt, daß Einzelheiten infolge des„vertraulichen Charak⸗ ters“ dieſer Ausſprache und auch im Hinblick darauf, daß „die Dinge völlig im Fluß“ ſind, nicht mitgeteilt wer⸗ den können. Weniger umſtändlich ausgedrückt beſagt dieſe Mitteilung, daß die Beſprechungen ein Ergebnis noch nicht gehabt haben. Man wird eine ſolche Nachricht in ganz Deutſchland nur mit Bedauern und ſtärk⸗ ſtem Befremden aufnehmen können, da ſie wie⸗ der einmal zeigt, welche ſtarken Widerſtände ſelbſt bei der recht geringfügigen Verminderung der Be⸗ ſatzungstruppen zu überwinden ſind. Dieſe Verminderung der Beſatzungstruppen war be⸗ kanntlich ſchon vor der Genfer Tagung beſchloſſen worden, während gleich zu Beginn der Genfer Tagung der deutſchen Delegation die offizielle Mitteilung übermit⸗ telt wurde, daß die Truppenſtärke im beſetzten Gebiet um 10000 Mann auf 60000 Mann herabgeſetzt werden würde. Vorſichtigerweiſe ließ aber ſchon damals die Gegenſeite nichts darüber verlauten, zu welchem Termin dieſe Maßnahme durchgeführt werden ſollte, ſondern erklärte nur, daß die Beſatzungsverminderung „in kürzeſter Friſt“ erfolgen ſolle. Darüber find jetzt rund drei Wochen vergangen und man ſieht wieder einmal, ein wie dehnbarer Begriff die„kürzeſte Friſt“ iſt. Der franzöſiſche Generalſtab wird ſich kaum ein ſo ſchlech⸗ tes Zeugnis ausſtellen wollen, daß er zur Durchfüh⸗ rung der geplanten Maßnahme drei Wochen Zeit ge⸗ braucht! Es handelt ſich alſo darum, daß wieder einmal eine uns gegebene Zuſage nicht innegehal⸗ ten wird, und daß wieder einmal auf der Gegen⸗ ſeite von der Generalität und auch zweifellos von ge⸗ wiſſen politiſchen Kreiſen eine Maßnahme ſabo⸗ tiert wird, für deren Durchführung ſich der Aaßen⸗ miniſter Briand mit ſeiner Unterſchrift verbürgt hat. Das Traurigſte an der ganzen Angelegenheit iſt frei⸗ lich, daß ſelbſt ein Deutſcher, nämlich der berüchtigte Mer⸗ tens, den der Außenminister in Verbindung mit ſeinem Geſinnungsgenoſſen Profeſſor Förſter in ſeiner be⸗ rühmten Teerede genügend gekennzeichnet hat, die Sabo⸗ K der Beſatzungsverminderung durch Artikel unter⸗ kütz l. Bezeichnet doch dieſer Verräter an der deutſchen Sache die Räumung des Rheinlandes als ein„gefährliches Rechenexperiment“ und gibt den Franzoſen den Ratſchlag, entweder das Rheinland ganz zu räumen, oder aber im Rheinland militäriſch ſo ſtark zu bleiben, wie nur möglich, Kein Wunder, daß das nationaliſtiſche e Paris“ zwei Spalten dieſem Mann einräumt, der ſeinem eigenen Vaterland in den Rücken fällt. Auf ſolche Helfershelfer kann man in Frankreich wirklich tolz ſein. Der deutſche Außenminiſter aber wird dafür orgen müſſe, daß nunmehr endlich die angekündigte Beſatzungspernandexung auch durchgeführt wird und nicht auf dem Papier ſtehen bleibt. Neue Kriegsſchuldhetze in Frankreich Barthou als Sonntagsredner. Paris, 26. September. Der letzte Sonntag im September zeichnete ſich in, Frankreich durch einen Rekord an Denkmalsein⸗ weihungen mit Minſſterreden aus. So ſprach Poin: caree auf elſäſſiſchem Boden nicht weniger als 13 e i Mal, während Penſionsminiſter Marin an einem Ne- zirkstongreß der nationalen Fronttämpfervereinigung, ſo⸗ d dee e nne⸗ rkemenk teilnahm. ei 7 einmal in b 270 illes eine Mifſtärdenktafel eingeweibt. Dienstag, den 27. September 1927 fande Viernheimer Tageblatt —— eee deiger (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) ö Anzeigenpreife: Die elnſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vos⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands.“ Amtsblatt der Heſiſchen Vürgermeiſterei und des Polizeiamts Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. ——————— 44. Jahrgang der eine unter dem Protertorat des Generals Guoraud ſtehende Pilgerfahrt nach dem Totenmal der Champagne— Gefallenen parellel lief. Unſtreitig die größte politiſche Bedeutung kommt jedoch einer Rede des Juſtizmini⸗ ſters Barthou zu, die dieſer bei der Einweihung des Denkmals für Bernes Cambot, eines im Rifkrieg gefallenen Sergeanten in deſſen Geburtsort Livron in den Pyrenäen hielt. Bei dieſer Feier vertrat Barthou, der zugleich ſtell⸗ vertretender, Miniſterpräſident iſt, offiziell die fran⸗ zöſiſche Regierung, wobei ihm allem Anſchein nach auch der offizielle Auftrag von Herrn Poincaree zuteil geworden war, die Antwort der franzöſiſchen Regie— rung auf die Hindenburg⸗Rede, ſowie auf das „Matin“ ⸗Interview des Reichsaußenminiſters zur Kriegsſchuldfrage zu erxkeilen, der er ſich in einer Weiſe entledigte, die ſeinem Miniſterpräſidenten voll und ganz entſprach. Hierbei gaben zunächſt Abd el Krim und Wilhelm II., alſo der afrikaniſche und der deutſche „Barbar“, die erſte Parallele ab und was dann noch kam, war nichts weiter als dasſelbe Lied, das Poincaree ſchon ſo oft geſungen, nur daß dieſes Mal einzelne Worte aus der Hindenburg⸗Rede übernommen und entſprechend gloſſiert wurden. Gegen Hindenburg. In dieſer offiziellen Antwort Frankreichs an den deutſchen Reichspräſidenten glaubte der franzöſiſche Juſtiz⸗ miniſter auch eine hiſtoriſche Fälſchung begehen zu dürfen, indem er die Stirn hatte, zu behaupten, daß Deutſchland, wenn es 1914 das„reine Herz“ gehabt hätte, durch Annahme der angebotenen Vermittlung(?) die Kriegsgefahr beſeitigt haben würde, die es durch ſeine auf falſcher(2) Information beruhenden Mobiliſierung her⸗ aufbeſchworen hatte. Das Deutſchland von 1914 hatte keine„reine Hände“ und nachdem wir ſeine Grauſamkeiten erduldet haben, werden wir ihm nicht geſtatten, auch noch unſere Toten zu entehren. Wir wollen den Frieden mit einem Willen, deſſen Aufrichtigkeit die ſchon gebrach— ten Opfer(2) bezeugen, aber wir können nicht das Opfer der Wahrheit bringen, ohne eine demütige Gewiſſens— abdankung. Nach dieſen von Poincarees Geiſt erfüllten Redewendungen leiſtete ſich Barthou dann noch den Satz, daß das Schweigen, zu dem ſich Frankreich verſtehen könne, die notwendige Vorbedingung für die Annäherung ſei, daß Frankreich nur für den Preis des Stillſchwei— gens verſuchen könne zu vergeſſen und daß das franzö⸗ ſiſche Sprichwort„zu viel reden ſchadet“ auch jenſeits der Grenzen Gehör finden ſolle, doch vergaß er vollſtändig, daß nirgends ſo viel über den Krieg geredet wird, wie in Frankreich, dem ja das Sprichwort entſtammt und daß ſein Miniſterpräſident ſchon ſeit Jahren den Beinamen eines„Sonntagsredners“ führt. And die Moral? Alles in allem verſuchte ſich alſo der franzöſiſche Juſtizminiſter krampfhaft. die Verſailler Schuld⸗ theſe gegen Deutſchland aufrechtzuerhalten, doch wird man ſich bei alledem immer wieder daran erinnern müſſen, daß man in Frankreich eben denſelben Schuldparagraphen als die Grundlage der deut⸗ ſchen Reparationsverpflichtungen bezeichnet und daß dieſes eben dadurch, daß es auf ſo gut klingen⸗ der Münze baſiert. entmoraliſiert und in den Be⸗ reich nüchternſten Geſchäftsgeiſtes gerückt wurde Es wäre daher für Frankreichs Preſtige wirklich viel vor⸗ teilhafter, wenn man dort einmal die Frage der Ver⸗ antwortlichkeit am Kriege von der der Repara⸗ tionen trennen und eben einmal! auf das von Deutſch⸗ land ſchon ingſt gemachte Angebot einginge. Denn die Schulden e iſt und bleibt eben trotz Poincaree und Barthon eine Sache unparteiiſchen Studiums und wird rt werden, auch wenn ſich Frankreich aus wohlverſtand n finanziellen Intereſſe noch ſo ſehr da⸗ gegen ſträn! 1 Auch Jaſpar fehlt nicht. — Das Höchſtmaß an Haß und Lüge.— Selbſt Poincaree übertrumpft. ö L Brüſſel, 26. September. Obwohl die belgiſche Regierung erſt vor zehn Tagen durch die Ablehnung der belgiſchen Wiederwählbaskeil für den Rat durch die Vollverſammlung des Völker⸗ bundes die Antwort auf ihr Verhalten in der Frage der deutſch⸗belgiſchen Franktireur⸗Enquete erhalten hatte. glaubte geſtern Miniſterpräſident Jaſpar auch weiterhin in franzöſiſchem Fahrwaſſer ſegeln und in di: Hetzchöre mit aint gen zu müſſen, die ſoeben wieder einmal aus Frankreich herüberklingen. Anläßlich der Weihe eines Denkmals für den früheren belgiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Beernaerts, der im Jahre 1899 eines der tätigſten Mitglieder der Haager Friedenskonferenz geweſen war, hielt Premierminiſter Jaſpar eine„Gedächt⸗ nisrede“, in der er auch auf die Kriegsereigniſſe zu ſpre⸗ chen kam und in plumper Anzüglichkeit auf die Hinden⸗ burg⸗Rede Ausführungen machte. die als den ſchlimm⸗ 1 der Sitzung der ten Ausfluß der„Irriegsgeſprache“ bezeichnet werden müſſen, die jemals die Welt zu hören bekommen hat. Da dieſer Haßgeſang, der noch ſtärker klingt als ſelbſt die Propaganda während des Krieges, in allernächſter Zeit diplomatiſche Schritte nach ſich ziehen wird, bringen wir die Ausführungen dieſes belgiſchen„Friedens⸗ freundes“ ziemlich ausführlich, gleichzeitig aber auch in der Hoffnung, daß ein ſolcher Schmutz ſich ſelbſt niedri⸗ ger hängt. Jaſpar führte aus:. Beerngerts Schmerz wäre uns nicht gleichmütig ge⸗ weſen, wenn er, der ſoviel zur Schaffung des europäiſchen Friedens getan, das„mit reinem Herzen“ begangene Verbrechen gekannt hätte, durch das ſie unſere Neutralität verletzten. Er hat die ſchrecklichen Tage nicht erlebt, in denen die Invaſion mit„reinen Händen“ unſer unſchul⸗ diges Vaterland der Brandſtiftung, dem Mord und der Vernichtung preisgegeben hat. Er kannte nicht die erbarmungsloſe Erſchieß ung der Frauen, Greiſe und der Kinder in den Wiegen. Er nahm in ſeinem Herzen nicht mehr die ſyſtematiſche Aus⸗ beutung unſerer Induſtrieanlagen auf. Er kannte nicht Löwen, Tamines, Aerſchot, Dinant, nicht die vor Auf⸗ regung brennenden Augen, die langen Züge unserer Landsleute, die zu Tauſenden wie Sklaven deportiert wurden. Und ſo hat ihm das beſte Argument gefehlt, um ſein heiß geliebtes Land gegen den Haß zu vertei⸗ digen und die unabläſſigen Schmähungen, durch die ſein Heroismus und ſeine Duldſamkeit lügneriſch und in ſchlechtem Glauben herabgewürdigt werden ſollten. Erregung in Genf. 2: Laufe des geſtrigen Abends iſt in Genf der Wort⸗ laut der Rede des Miniſterpräſidenten Ja⸗ ſpar bekannt geworden. Die Rede hat wegen ihrer agreſſiven dentſchfeindlichen Note in hieſigen politiſchen Kreiſen einen äußerſt ungünſtigen Ein⸗ druck hervorgerufen. Urſprünglich ſollten heute die Verhandlungen mit dem gegenwärtigen erſten belgiſchen Delegierten, Senator de Brouckere, über ein ge⸗ meinſames Kommunique über den vorläufi⸗ gen Verzicht auf den Gedanken einer ſchiedsgericht⸗ lichen Regelung der Franktireur⸗Affäre heginnen. Durch die Rede des helgiſchen Miniſterpräſidenten iſt nun⸗ mehr eine völlig neue Lage geſchaffen worden. Wie beſtimmt verſichert wird, wird nunmehr von deutſcher Seite an die belgiſche Regierung eine kategoriſche Anfrage gerichtet werden, ob ſie ſich angeſichts der neuen Beſchuloigungen gegen die deutſche Kriegsfüh⸗ rung zur Bildung eines Schiedsgerichts be⸗ reit erkläre oder nicht. Weitere Verhandlungen in der Richtung eines Verzichtes auf eine unparteiiſche Unterſuchung dürften unter dieſen Umſtänden kaum mehr möglich ſein. — 9 S Saar⸗Verhandlungen in Berlin. Zwecks vorzeitigen Rückkaufs der Saargruben. D Genf, 27. September. Wie wir erfahren werden Anfang Oktober zwiſchen der deutſchen Reichsregierung und Vertretern des Saargebietes Verhandlungen ſtattfinden, denen all⸗ gemein große Bedeltung zugemeſſen wird. Hierbei wird vorausſichtiich in erſter Linie die Frage eines vor⸗ zeitigen 7 J tzfes der Saargruben er'brtert werden. Streſemann bei Briand. Belgien lehnt abermals ab. S Genf, 26. September. Im Laufe des heutigen Nachmittags fand während Vollverſammlung eine Unterredung zwiſchen Dr. Streſemann und Briand ſtatt. Die Unterredung, die im Vorſaal des Neformationsſaales in aller Oeffentlichkeit erfolgte, dauerte kaum 20 Minuten. In ihr kam insbeſondere die durch die geſtrigen Sonn⸗ tagsreden in Frankreich und Belgien geſchaffene neue Lage in Sprache, doch wurden an die Preſſe keinerlei Informationen gegeben, da damit zu rechnen iſt. doß noch eine weitere Begegnung zwiſchen Streſemann und Briand ſtattfinden wird. n 3 f Die gleichfalls für heute mittag angeſetzt geweſene Verhandlung Dr. Streſemann— de Broucere wurde, wie wit erfahren, wegen den geſtrigen Aus⸗ laſſungen des belgiſchen Miniſterpräſidenten Jaſper ab⸗ geſagt, da dieſe aggreſive Auffriſchung der Kriegs⸗ greuelpropaganda durch Belgien einen beſonderen diplomatiſchen Schritt der Reichsregierung nach ſich ziehen wird. Es fand daher lediglich eine Unter⸗ redung der beiden Diplomaten im Hotel Metropol ſtatt, die jedoch nur eine Wiertelſtunde dauerte und in welche ⸗ Or. Streſemann an den belgiſchen Vertreter ledig⸗ ſich die offizielle Frage richtete, ob ſich die bel⸗ ziſche Regierung mit einer ſchieds gerichtlichen Be⸗ handlung der Franktireurfrage ein verſtanden er⸗ klären könne oder nicht. Wie zu erwarten war, hat der belgiſche Vertreter dem Reichsaußenminiſter den üblehnenden Standpunkt ſeiner Regierung mit⸗ geteilt, worauf Dr. Streſemann ſeine Verwunderung darüber ausdrückte, daß der belgiſche Miniſterpräſident Jaſpar als offizieller Vertreter ſeiner Regierung ſich in der Wiederholung mindeſtens ſehr zweifel⸗ hafter Anſchuldigungen gegen Deutſchland gefalle, leichzeitig aber auch im Namen ſeines Kabinetts eine unparteiiſche Anterſuchung derſelben ablehne. Ausklang in Genf. Der Bericht der Abrüſtungskommiſſion einſtimmig angenommen. D Genf, 26. September. Die Vollberſammlung des Völkerbundes hat heute noch zwei Sitzungen abgehalten, um die noch auf der Ta⸗ gesordnung ſtehenden Fragen zu erledigen. Als erſtes wurde hierbei einſtimmig der Bericht der Abrü⸗ ſtungskommiſſion mit dem großen Reſolutionsent⸗ wurf angenommen. Hierzu ſprachen noch neben dem italieniſchen General de Marinis und verſchiedenen anderen Delegierten Fritjof Nanſen, welcher auf den von der britiſchen Regierung eingenommenen Stand⸗ punkt hinwies, und bemerkte, es ſei verſtändlich, wenn England es gegenwärtig ablehne, weitere Garantien zu übernehmen, da es auf dem Kontinent keine Verpflich⸗ tungen übernehmen könne, die dem engliſchen Weltreich Schwierigkeiten bereiten könnten. Sodann wurde die De⸗ batte über die Abrüſtungsfrage geſchloſſen und der Be— richt der Kommiſſion für angenommen erklärt. Ohne Debatte und Abſtimmungen wurde hierauf ein Bericht über die Durchführung ſchieds richterlichen Ent— ſcheidungen im Auslande angenommen, worauf ſich die Vollverſammlung den reſtlichen Fragen zuwandte, die gleichfalls ohne Diskuſſion erledigt wurden. Morgen findet nunmehr noch eine Sitzung des Rates ſtatt, auf welcher die Salamis⸗ Affäre, ſo⸗ wie die noch nicht geregelte Frage der Exterritorialität auf der Weſternplatte zur Verhandlung gelangen wird. Bei der Salamis-Affäre erwartet man, daß von deutſcher Seite eine Erklärung abgegeben wird, jedoch wird die Regelung der Frage wahrſcheinlich auf die De— zembertagung vertagt werden. eee eee in der Schweiz. ö Rheintal und Graubünden in Waſſernot. e Baſel. 26. September. In der Schweiz haben ungeheure Regen⸗ güſſe, die dort ſeit Samstag ununterbrochen nieder⸗ gingen, furchtbare Verheerungen angerichtet. So wurden im Rheintal von St. Gallen weite Strek⸗ ken durch Hochwaſſer überſchwemmt, während bei Bucks die Waſſermaſſen die Brücke zum Einſturz gebracht haben. Weiterhin iſt die Eiſenbahnlinie nach Oeſter⸗ reich an zwei Stellen unterbrochen und auch der Be⸗ trieb der Rhätiſchen Bahn mußte zwiſchen Reiche⸗ nau und Diſentis eingeſtellt werden. Auch aus Teſ⸗ ſin werden große Aeberſchwemmungen gemeldet und die Gotthardlinie iſt teilweiſe gefährdet. r In Graubünden geſtaltete ſich die Unwekter⸗ kataſtrophe zu der ſchlimmſten Heimſuchung ſeit dem Jahre 18688. In Chur mußte bereits am Vor⸗ mittag ein Sappeur⸗Bataillon aufgeboten werden, um in Trimmin, wo eine gewaltige Steinlawine die Kantonſtraße auf einer Breite von 120 Metern völlig zerſtört und jeglichen Verkehr im Rheintale unterbrochen hatte, die Bahnlinie zu ſchützen. Bei Tavanaſa, wo⸗ hin ebenfalls Hilfe entſandt werden mußte, wurde FTT ein Doppelwohnhaus mit acht Bewohnern 0 uno ein Bahnwärterhäuschen durch Steinſchlag in den Rhein geſchleudert und hinweggeſchwemmt. In Waltensburg wurde die Verbindungsbrücke zum Bahnhof zerſtörk. Ein Feldaufſeher ertrank in den Fluten, während ſein Begleiter ſchwer ve zettet werden konnte. In der Gemeinde Ringens⸗ berg mußte die ganze Bevölkerung vor dem hereinbre⸗ henden Steinſchlag fliehen. Alle Telephonverbindungen lind unterbrochen. In Vals ſteht der untere Teil des Dorfes vollſtändig unter Waſſer. In Reichenau wurde ein großes Holz⸗ und Bretterlager von den Fluten weg⸗ geſchwemmt. In Sargans verwandelte die Unwet⸗ kerkataſtrophe die ganze Gegend in einen See. In Prät⸗ tigäu verſetzte ein Dammbruch des Schraubaches die Einwohner von Schiere in großen Schrecken. Sehr ſchwer wurde auch Bergell heimgeſucht. Der Illsbach er⸗ goß ſich mit großen Geröllmaſſen in das Dorf Ca⸗ ſaccta, ſo daß die Bevölkerung nur mit großer Mühe von der aus St. Moritz herbeigeeilten Feuerwehr ge⸗ rettet werden konnte. — 22 5 Schweres Eiſenbahnunglück im Eiſacktal. 27 Perſonen getötet? UI Trient, 26. September. Im Eiſacktal bei Franzensſeſte ſtürzte ein mit einem Ingenieur, einem Eiſenbahnfunktionär und elf Arbei⸗ tern beſetzter Hilfszug in den Fluß. Nur zwei Perſonen konnten ſich retten, während die übrigen elf Men⸗ ſchen, darunter der Ingenieur, ertranken. Nach teueren Meldungen beläuft ſich die Zahl der Toten auf 20, andere Nachrichten ſprechen ſogar von 27 Opfern. Infolge der ſtarken Regengüſſe der letzten Tage ſchwoll die Eiſack geſtern außerordentlich an und über⸗ ſchwemmte die Eiſenbahnſtrecke bei Franzensfeſte auf der Linie Trient— Brenner. Die Lage an der Eiſenbahn⸗ linie wurde immer verzweifellter. Die Waſſermaſſen ſtie⸗ gen mehr und mehr und die Gefahr wurde immer dro⸗ hender. Gegen 9 Uhr abends wurden die telegraphiſchen und telephoniſchen Verbindungen durch das Unwetter unterbrochen. Inzwiſchen ſetzte das reißende Waſſer ſein Werk fort und unterminierte die Eiſenbahnſtrecke. Ein Hilfszug, beſetzt mit einem Ingenieur, einem Eiſenbahn⸗ funktionär und elf Arbeitern wurde von Trient aus ent⸗ ſandt. Schon eine halbe Stunde ſpäter traf in Trient die Nachricht ein, daß Lokomotive und Beiwagen des Hilfszuges in den Fluß geſtürzt waren und daß ſich nur zwei Perſonen retten konnten. 1 2 2 Furchibarer Taifun in Cching. 5000 Menſchen getötet. O Schanghai, 26. September. Die Gegend bon Mungkong, etwa 150 Meilen ſüd⸗ weſtlich von Hongkong, wurde von einem furchtbaren Taifun in Verbindung mit einer Springflut heimgeſucht. 5000 Menſchen kamen ums Leben. 20 000 Hänfer und hunderte von Dſchunke! wurden zerſtört. Aus dem In⸗ und Auslande. Die Wiener Reiſe Dr. Marx und Dr. Streſemann. Berlin, 26. September. Zu dem Plan einer Reiſe des Reichskanzlers und des Reichsaußenminiſters nach Wien verlautet nunmehr an zuſtändiger Berliner Stelle, daß zwiſchen Reichskanzler Marx und Bundeskanzler Se pel ſozuſagen akademiſche Beſprechungen über die Mög⸗ lichkeit einer ſolchen Reiſe ſtattgefunden haben, daß ein Termin aber noch nicht feſtgeſetzt worden ſei. Wegen an⸗ derweitiger Dispoſitionen iſt kaum damit zu rechnen, daß der Reichskanzler und der Reichsaußenminiſter ſchon in der erſten Oktoberhälfte der Wiener Regierung den vor⸗ geſebenen Beſuch abſtatten worden.— N er verletzt ge⸗ r* 11 a Berlin, 26. September. Wie der„Montag Morger aus Genf berichtet, ſoll Profeſſor Friezrich Wilhelm För⸗ 11 beabſichtigen, wegen der ſcharfen Kennzeichnung ſeines erhaltens durch Dr. Streſemann in einer Verſammlung der Weltpreſſe in Genf en den Reichsaußenminiſter die Beleidigungsklage einzubringen und zwar bei den Gen⸗ fer Gerichten. 05 N Coolibge für mäßiges Weiterrüſten. f London, 25. September. Präſident Coolidge iſt nach Waſhing toner Meldungen weiterhin jeder Ueberſchreitung des von der Genfer Flottenabrüſtungskonferenz feſtgelegten Flottenbauprogramms abgeneigt. Ueber das dem nächſten Kongreß Wee Bauprogramm ſind noch keine end. gültigen Entſcheidungen getroffen, vielmehr beabſichtig! der Präſident den allgemeinen Marinerat hierbei zu Rat! zu ziehen. Es iſt jedoch bekannt, daß ſich Coolidge einem Bauprogramm von ungewöhnlichem Ausmaß widerſetzer wird, und für den Bau von zwei oder drei Kreuzern jährlich während einer Periode von fünf Jahren eintritt. um eine zu ſtarke Budgetbelaſtung durch den von anderen geforderten Bau von 10 bis 15 Kreuzern in einem Jahr zu vermeiden. Die von einigen Seiten angeregte Vereini⸗ gung des Kriegs⸗ und Marineminiſterium wird von dem Präſidenten nicht unterſtützt. Aus Nah und Fern. Großfeuer in Berlin.— Millionenſchaden der A. E. G Berlin, 26. September. Ein Großfeuer kam im Erd⸗ geſchoß des vierſtöckigen Geſchäſtshauſes und Umformer⸗ Werkes der A. E. G. zum Ausbruch, wo Benzin und Benzol lagerte. Das Feuer breitete ſich exploſionsartig innerhalb weniger Minuten bis zum vierten Stock aus und ergriff den Dachſtuhl. Die Löſcharbeiten der Feuer⸗ wehr, die mit zehn Löſchzügen anrückte, waren ſehr ſchwie⸗ rig, weil zeitweiſe Einſturzgefahr beſtand. Nach etwa gcht⸗ ſtündiger Tätigkeit war man des Feuers im weſentlichen Herr geworden. Der Schaden beläuft ſich auf Millionen, ſoll aber durch Verſicherung zum größten Teil gedeckt ſein. Die Stromlieferung war zeitweiſe für die Straßenbahn geſtört. Perſonen ſind, ſoweit bisher bekannt, nicht zu Schaden gekommen. Paderborn.(Todesſturz eines Fallſchirm⸗ piloten.⸗ Bei einem auf dem hieſigen Flugplatz ver. lanſtalteten Flugtag ereignete ſich ein tödlicher Unglücks⸗ fall. Der durch ſeine bisherigen 110 gelungenen Fallſchirm⸗ abſprünge bekannte Fallſchirmpilot Kleinberg aus Biele⸗ feld ſprang in etwa 700 Meter Höhe aus dem Flug⸗ zeug ab. Der Fallſchirm entfaltete ſich jedoch nicht und der Pilot ſauſte blitzſchnell in die Tiefe. 500 Meter von den Zuſchauern entfernt ſchlug der Pilot Kleinberg auf die Erde und war ſofort tot. Seine Gattin, die den Todes⸗ ſtarz ihres Mannes vom Flugzeug aus beobachtet hatte, erlitt einen Nervenſchock. Die Flugveranſtaltung wurde ſo⸗ fort abgebrochen. Frankfurt a. M.(Ein Zug beſchoſſen.) Kurz vor dem Bahnhof Naſſau wurde auf den Triebwagen 449 Koblenz—Naſſau von dem dort liegenden Sportplatz aus geſchoſſen. Ein Kind wurde im Geſicht verletzt und eine Feet zertrümmert. Polizeiliche Unterſuchung iſt ein⸗ geleitet. Kaſſel.(Von einem Schwungrad geköpft.) In Voltmarſen ereignete ſich ein bedauerlicher Unfall. Ein 16jähriger Lehrling war an einer Dreſchmaſchine be⸗ ſchäftigt. Plötzlich wurde er von dem Schwungrad der Maſchine erfaßt und ihm der Kopf abgeriſſen. Bielefeld.(Ein Mord.) Eine grausige Entdeckung machten Arbeiter, die in der Nähe der Spinnerei„Vor⸗ wärts“ mit Ausſchachtungsarbeiten an den Anſchlußgleiſer der Reichsbahn beſchäftigt waren. Neben einem tiefliegen. den Gleis ragten die Beine einer Leiche bis zum Knie und der Unterarm hervor, die dort verſcharrt worden war. Es handelt ſich um eine Frau von etwa 40 Jahren, die dem Befunde nach wahrſcheinlich erſt im Laufe dei Nacht ermordet worden aſt. Der Täter iſt vermutlich ge⸗ ſtört und dadecch verb: dert worden, die Leiche völlig zu dergraben. Ob Rau“ nord oder ein Racheakt vorliegt. wird die Unterſuchung ergeben müſſer ee eee CCC Roman von J. S chneider-Foerstl Urheberreditsschufz 1926 durch Verlag Oskar Meister, Werdau (46. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „Darf ich Sie Ihnen auswaſchen, Herr Doktor?“ frug er bittend, trotz der Schwäche, die ihn kaum aufrecht ſitzen ließ. Sanders fühlte, wie ihm das Blut bis an die Stirn kroch. Dieſer arme, vom Leben und nicht zuletzt von ihm ſelbſt ſo unbarmherzig gehetzte Menſch ſorgte ſich um ihn. Ein neues Rätſel, das er ſich nicht erklären konnte. Warum? Weshalb? Er war wie ein Hund, den man ſchlägt, der dabei auf⸗ winſelt und dann die Hand leckt, die ihn gezüchtigt hatte. „Ich danke Ihnen,“ ſagte er und konnte nicht anders als gütig ſein,„aber es iſt nicht der Mühe wert. An ſo etwas ſtirbt man nicht!“ Martens hob beide Hände.„Nur ein Stück Leinwand von dort, wenn Sie mir geben möchten, Herr Doktor! Es ſchwillt ſchon an, und— ich habe ja auch den Herrn Baron gepflegt.“ Sanders ſchüttelte den Kopf, ging aber trotzdem nach dem Waſchtiſch, nahm einen kurzen Streifen Verbandgaze und brachte ſie ihm ans Bett. Darüber hatte er etwas Waſſer gegoſſen. „Alſo, in Gottes Namen dann,“ ſagte er,„waſchen Sie die Schramme aus! Nein, ſo nicht, Martens, bleiben Sie liegen! Ich beuge mich zu Ihnen herab! Sie ſollen ſich ruhig halten,“ zankte er ſchon wieder.„Ich will Ihnen keine Furcht einjagen, aber Ihr Herzl Das dürfen Sie in acht nehmen. Es wird Ihnen ſonſt noch einmal Geſchichten machen!“ 6 Martens ſagte nichts. ſchrecken darüber. Er wandte kein Auge von ihm, ſo lange er noch in ſeiner Nähe war, wollte er ſich an ſeinem Anblick weiden, wollte Er zeigte auch keinerlei Er⸗ dieſe Augen ſehen, die einmal ſo voll Liebe für ihn geſtrahlt ty geküßt, wollte dem Herzen ſo nahe als möglich fein. ib dieſen Mund ſprechen hören, der den ſeinen oo ndas er ſich lo elt gelehnt hatte.. Sanders fühlte den Blick des jungen Menſchen auf ſich Vom Leben gchefzi ruhen. Er empfand es peinlich und wandte ſich ab. Dann trat er nochmals zu ihm ans Bett. „Wenn es Ihnen ſchlechter gehen ſollte heute nacht—“ „Dann komme ich und ſage es Ihnen,“ machte Martens den Satz fertig. „Unſinn! Dann klopfen Sie Filcher, der ſchläft doch nebenan. Der ſpringt dann ſchon hinauf zu mir. Wün⸗ ſchen Sie noch etwas?“ „Nein, danke, Herr Doktor!“ Sanders fühlte, wie die heißen Hände ſich krampfhaft um die ſeinen ſchloſſen, und dann neigte ſich ein zuckender Mund darüber und küßte ſie. Er fühlte etwas über ſeine Finger rieſeln. Dann ein kurzes Aufſchluchzen, als ſtoße er dem jungen Menſchen das gequälte Herz ab. Gleich darauf wandte ſich. deſſen Kopf zur Seite. „Nerven!— Das ſollte es in Ihren Jahren noch gar nicht geben,“ ſagte Sanders tadelnd.„Aber das geht alles in⸗ und miteinander. Ihre Krankheit jetzt und dann Ihr ganzes zerriſſenes Innere. Sorgen Sie, daß Sie ſich ſelbſt zum Frieden verhelfen. Mehr kann ich Ihnen nicht raten. — Gute Nacht!— Und wenn Sie mich brauchen, dann laſſen Sie mich rufen. Sie brauchen keinerlei Rückſicht zu nehmen.— Haben Sie gehört?“ „Ja, Herr Doktor!“ Und dann war Martens allein. Das Pulver, das Sanders ihm gegeben hatte, tat ſeine Schuldigkeit. Er lag nach kaum einer Stunde bereits in Schweiß gebadet. Aus allen Poren drang er, rann und tröpfelte über die Stirn, ſickerte vom Hals in den Nacken und über Rücken und Bruſt. Von den Schenkeln bis an die Sohlen war er in nichts als dampfendes Naß gehüllt. Als Sanders gegen neun Uhr morgens Nachſchau hielt, ſchlief er noch immer tief und feſt, mit einem glücklichen Ausdruck um den Mund. Mit einem Gefühl der Erleichterung verließ er das Zim⸗ mer. Die Jugend und die geſunde Natur hatten den Aus⸗ bruch der Krankheit, die er ohne jeden Zweifel hatte kom⸗ men ſehen, verhindert. g* 46 Al, Nachinktiag piatzte ein Telegramm in die Ruhe von Schlotz Eck wie eine Krlegserklärung in einen bisher fried⸗ 6 lichen Stagt 15„ f e 0 fred Guben hatte es durch Martens der Köchin herunter⸗ geſchickt, damit ſie ihre Anordnungen treffen könnte. Sie ſtand in der Küche mit den appetitlichen, weißblauen Pfläſterchen und den blinkenden Pfannen und Töpfen und hielt die inhaltsſchwere Depeſche weit von ſich, weil ſie über⸗ ſichtig war. „Komme mit dem Abendzug.— Erbitte Wagen. ziska. Bringe„Siſſi“ mit“ „Die iſt uns gerade noch abgegangen,“ ſagte ſie und ſtemmte die Hände in die Seite.„Da werden wir jetzt unſere blauen Wunder erleben, Martens.“ Er hielt im Putzen des Gemüſes inne und ſah ſie fragend an. „Iſt das die—?“ „Ja, das iſt die, die dicke Salden! Heiliger Chriſtus!— Wenn Sie noch kein Weib geſehen haben, Martens, das es mit allen Höllen und Teufeln aufnimmt, dann können Sie jetzt eins kennen lernen! Wie ſo was des gnädigen Herrn Schweſter ſein kann, das iſt mir unbegreiflich Wenn der Herr Baron ſo wäre, die Burg hätte längſt keinen einzigen Dienſtboten wieder. Es iſt einfach nicht zum Aushalten mit ihr! Die läßt nicht einmal die Hennen ruhig ihr Geſchäft verrichten, weil ſie im vornherein ſchon wiſſen möchte, wie groß die Eier ſind, die ſie ins Neſt legen. Mit dem Henkel⸗ korb ſteht ſie ſchon am früheſten Morgen im Obſtgarten und vor den Spalieren und ſammelt das grüne Zeug, wenn's auch erſt nußgroß iſt, und bringt mir's in die Küche, damit es zu Gelee gemacht wird, weil es ſonſt verdirbt.— Als ob wir nicht zwölf Kobel Schweine im Gutshof drüben hätten, die's freſſen, wenn ſie's ins Futter kriegen.— Und was ich Ihnen noch ſagen wollte, Martens, probieren Sie es ja nicht, daß Sie ſich blicken laſſen, wenn Sie gerade eine Mi⸗ nute verſchnaufen wollen. Bei der muß es immer im Trab gehen. Die Dienſtboten ſind für ſie nur Dampfmaſchinen, die man in der Frühe anheizt, und am Abend läßt man den Dampf aus, weil es ſo Brauch iſt, daß man nachts nichts arbeitet. Sonſt müßte man's auch, wenn's nach ihr ginge. — Schauen Sie nur, daß Sie immer etwas in der Hand haben, und wenn's auch nur ein Beſenſtiel wäre, mit dem ſie eine Bremſe erſchlagen. Zu tun haben müſſen Sie was ſonſt ſitzt ſie Ihnen ſchon am Genick.“ Martens lachte auf. Wenn er in der Küche ſaß, war en Fran⸗ A der glücklichſte anne auf Schloß Eck.; Er fühlte. 908 es di ,, franenkirche zwei einen Wert von 80 Mk. darſtellen. Nach den gemachten Aus Heſſen. N Darmſtadt.(Ein ſauberes Handelsge⸗ Ichgft) Am 14. Juni d 8 5 gericht den Schloſſer Johannes Hartung wegen Juhälterei zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Die⸗ ſer Hartung hatte ſeine eigene Frau den Marokkanern ver⸗ kuppelt und hat für dieſe Schamloſigkeit die Erlaubnis erhalten, auf einem Schießplatz der Beſatzungstruppen in Griesheim Geſchoß⸗Spitzen einſammeln zu dürfen. Vom Verkauf dieſes Metalls friſtete er ſeinen Lebensunterhalt. Hartung hatte gegen das Urteil des Landesgerichtes Berufung eingelegt, weil, wie er behauptete, ſeine Tat verjährt ſei. Der erſte Strafſenat des Reichsgerichtes hat die ein elegle Reviſion verworfen. Worms.(Zwei Zentner Trauben geſtoh⸗ len.) In der Nacht wurden aus dem Weinberg e Zentner Weintrauben geſtohlen, die ee e handelt es ſich um zwei Diebe, die ein; be wöudere Vorliebe für„Liebfrauenmilchtran hen beſoen f Börſe und Handel. Marktberichte vom 26. September. »aunheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 5 bis 6; Salatkartoffeln 16 bis 18; Grüne Bohnen 20 bis 35: Wirſing 10 bis 15 Weißkraut 8 bis 10; Rotkraut 12 bis 15; Blumenkohl, Stück 30 bis 100; Karotten, Büſchel 5 bis 10; Gelbe Rüben 10; Rote Rüben, Büſchel 8 bis 12: Spinat 15 bis 25 Zwiebeln 10 bis 12; Knoblauch, Stück 5 bis 10; Kopfſalat, Stück 6 bis 20; Endivienſalat, Stück 6 bis 15; Schlangen⸗ gurken, Stück 20 bis 80; Salatgurken, Stück 5 bis 15 zinmachgurken, 100 Stück 200 bis 450; Kohlraben, Stück 5 bis 15: Mangold 10 bis 15; Rettich, Stück 5 bis 10: Meerrettich, Stück 20 bis 60; Suppengrünes, Büſchel 3 bis 10; Schnittlauch, Büſchel 8: Peterſilie, Büſchel 5 bis 8; Sellerie, Stück 15 bis 50; Aepfel 10 bis 40; Birnen 12 bis 40; Zwetſchgen 15 bis 20; Trauben 45 bis 55; Pfirſiche 15 bis 40: Brombeeren 50; Preiſelbeeren 60 bis 65: Nüſſe 30 bis 40; Pfifferlinge 30 bis 40; Grün⸗ linge(Pilze) 30 bis 35; Semmelpilze 25 bis 30; Süß⸗ rahmbutter 200 bis 260; Landbutter 200 bis 220; Weißer Käſe 50, 55; Honig mit Glas 140 bis 190; Eier, Stück 11 bis 18: Hahn, lebend, Stück 150 bis 300; Hahn, ge⸗ ſchlachtet, Stück 200 bis 700; Huhn, lebend, Stück 200 bis 300; Huhn, geſchlachtet, Stück 300 bis 1000; Enten, ge⸗ ſchlachtet, Stück 500 bis 1200; Enten, lebend, Stück 350 Tauben, geſchlachtet, Stück 100; Gänſe, lebend, Stück 700 bis 750: Gänſe, geſchlachtet, Stück 1200 bis 1700; Rind⸗ fleiſch 120 bis 130; Kalbfleiſch 130 bis 140; Schweine⸗ fleiſch 120 bis 130 bis 140: Gefrierfleiſch 70; Faſanen 450 bis 500. Mannheimer Produktenbörſe. Infolge der erhöhten Forderungen des Auslandes iſt die Stimmung am hieſigen Markte feſt. Man nannte: Weizen, inländiſchen mit 26,50 bis 27; Weizen, ausländiſchen mit 30,25 bis 32,25; Rog⸗ gen, inländiſchen mit 25 bis 25,50; Roggen, ausländiſchen mit 25,50 bis 86: Hafer, inländiſchen mit 21,50 bis 23 Hafer, ausländiſchen mit 24 bis 251 Braugerſte mit 26,50 bis 28,75; pfälziſche Braugerſte mit 27 bis 30,50; Futter⸗ Hörste mit 22 bis 24; Mais mi! Sack mit 19,50 bis 19,75 Weizenmehl, Spezial 00 mit 39,50; Weizenbrotmehl mit 31,50; Roggenmehl mit 34,50 bis 36,25; Weizenkleie mit 13 bis 13,25; Biertreber mit Sack mit 16,50 bis 17,25 und Raps mit 35,50 bis 36; alles per 100 Kilo in Reichs⸗ mark waggonfrei Mannheim. Mannheimer Schlachtbjehmarkt. Für den Schlachtvieh⸗ markt am Montag waren zugeführt: 388 Ochſen, 171 Bul⸗ len, 233 Kühe, 359 Färſen, 523 Kälber, 48 Schafe, 3720 Schweine, 5 Ziegen. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebend⸗ gewicht in Reichsmark: Ochſen 60 bis 62, 44 bis 50, 50 bis 54, 38 bis 42, 32 bis 35; Bullen 56 bis 58, 46 bis 48, 36 bis 40, 32 bis 34:% 4 bis 52, 34 bis 38, 26 bis 30, 14 bis 20; Färſen 61 bis 63, 48 bis 352, 36 bis 42; Kälber—, 80 bis 85, 75 bis 80, 66 bis 70. 60 bis 66; Schafe 42 bis 48; Schweine 74 bis 75, 74 bis 75, 74 bis 75, 73 bis 74, 70 bis 71, 64 bis 68, 58 bis 62; Ziegen 10 bis 22.— Marktverlauf: Mit Großvieh mittelmäßig, kleiner Ueberſtand; mit Kälbern lebhaft, ge⸗ räumt; mit Schweinen mittelmäßig, kleiner Ueberſtand. . Berliner Effektennotierungen. Hapag 150,50, Nordd. Lloyd 151,75, Darmſtädter und Nationalbank 228,50. Deutſche Bank 164,50, Disconto 156,25, Dresdner Bank 161,50, AEG. 184,50, Daimler 119, J. G. Farben 293,25, Metallbank 140, Oſtwerke 399,75, Phönix 110,6, Rhein. Braunkohlen 243,50, Rhein. Elektrizität 165,50, Salzdet⸗ fürth 247, Ver. Glanzſtoff 640, Ver. Stahl 124,50, Weſteregeln 181, Zellſtoff Waldhof 314,75. Frankfurter Getreidebörſe: An der heutigen Getreide⸗ börſe notierten bei ſtetiger Tendenz: Weizen, gut und ohne Auswuchs 26,5, mit Auswuchs 25,50 bis 25,75; Roggen 24,75 bis 25; Sommergerſte 26 bis 28; Hafer 23,50 bis 24; Mais mit Sack 19 bis 19,25; Weizenmehl 39,25 bis 39,50; Roggenmehl 25 bis 35,50; Weizenkleie 13; Roggen⸗ leie 13,75 Erbſen 40 bis 60; Wicken 50 bis 75: Heu 5,50 bis 6; Stroh, gepreßt 4,5 bis 5; Biertreber 16,50 bis 17 alles in Goldmark je 100 Kilogramm. „Frankfurter Viehmarkt: Der Auftrieb zum Hauptmarkt e aus 1451 Rindern, 375 Ochſen, 79 Bullen, 526 K hen, 386 Färſen, 448 Kälbern, 151 Schafen und 5728 Schweinen. Notiert wurden für die 50 Klg. Lebendgewicht Je nach Klaſſe: Ochſen 47 bis 64, Bullen 51 bis 61, Kühe 28 bis 54, Färſen 47 bis 64, Kälber 60 bis 83, Schafe 41 bis 54 und Schweine 63 bis 76.— Marktverlauf: Mit Rindern ruhig, Schafe und Kälber etwas lebhafter, aus⸗ verkauft, Schweine ſchleppend und Ueberſtand. 2 22 Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 27. September. Der Sturmwirbel iſt von der Nordſee an der noroi⸗ diſchen Küſte entlang in nördlicher Richtung weitergezo⸗ gen, beherrſcht aber noch immer die Wetterlage von ganz kuropa. Insbeſondere dringen kleine Kaltwirbel von der Kückſeite des Sturmwirbels bis ins Feſtland vor. Die Wetterlage wird daher ſoch unbeſtändig N Vorausſichtliche Witterung bis Mitt⸗ woch, den 28. September: Fortdauernd unbe⸗ ſtändig und kühl, mit kurzen Aufheiterungen und ſtrich⸗ weiſen Regenfällen bei auffriſchenden Winden. T. Die Erwerbsloſenfürſorge. Das Reichsarbeits⸗ miniſterium hat angeordnet, daß die Beſtimmungen über die Wartezeit in der Erwerbsloſenfürſorge, die faſt im ganzen Reich auf drei Tage abgekürzt worden iſt, über den J. Oktober hinaus in Geltung bleibt. 5 5 ,Die Aufwertungsnovelle. Am 1. Oktober laufen zwei wichtige e e ee ab. 1 Paragraph 15 der No⸗ velle müſſen bis zum 1. Oktober Anträge auf erhöhte Auf⸗ wertung über 100 Prozent hinaus von im Jahre 1921 be⸗ gründeken Reſtkaufgeldern und Forderungen aus Guts⸗ ber bade ien eſtellt ſein. Nach Paragraph 16 der Novelle können bis zum 1. Oktober Fel nz An⸗ meldungen von Aufwertungsrechten nachgeholt werden. . J. hat das hieſige Land⸗ dann kam auch die Jugend zu ihren Rechten. ſoudere ſei noch den Worten des Herrn Präſes, der Die Süigmatiſierte von Konnersteuth. Die Aerzte ſtehen vor neuen Rätſeln. Eine Kommiſſion von Fachärzten hat bei einer gründ⸗ lichen Unterſuchung der Thereſe Neumann die Feſtſtel⸗ lung gemacht, daß ihre Augen während der Paſſions⸗ exlaſe völlig unempfindlich für Lichteindrücke bleiben. Sie nerese Neumenm, das Wurdcer ven onnersreoth, un Ssgleitung eimer Noam hat mit geöffneten Pupillen das Empfinden nachtſchwar⸗ zer Finſternis gehabt, wiewohl ein ſtarkes elektriſches Licht. das geeignet geweſen wäre, geſunde Augen zeitlebens zu blenden, ihr mitten ins Geſicht fiel. Die Aerzte wiſ⸗ ſen ſich die ſeltſame Erſcheinung nicht zu erklären. G e * Chriſtliche Gewerkſchaften. Die Zahlſtelle Viernheim hat am Sonntag, den 25. September ihre Mitglieder zu einer Familienfeier im Saale zum Löwen eingeladen. Zweck dieſer Feier war die Ehrung von 3 Jubilaren für 20 jährige Mitgliedſchaft im chriſtl. Bau⸗ arbeiter⸗-Verbande. Der langjährige wohlverdiente Vor⸗ ſitzende Kollege Schmitt eröffnete 4.15 Uhr die Feier und begrüßte die erſchienenen Kollegen mit Familienange⸗ hörigen und insbeſondere die Gäſte unſerer Bruderver⸗ bände. Hierauf übergab er dem Kollegen Koch von der Verwaltungsſtelle Freiburg zur Feſtrede das Wort. Kollege Koch ging nun in kurzen klaren Worten auf den Zweck des Tages ein und von dem Worte ausgehend „20 Jahre im Leben des Einzelnen und 20 Jahre im Leben für Alle“ gab er uns ein klares Bild über den Opfermut und die ſelbſtloſe Einſetzung dieſer Helden im gewerk⸗ ſchaftlichen Leben. Hierauf nahm der wohlverdiente Vor⸗ ſitzende der Verwaltungsſtelle Mannheim Kollege Kieſſer die Ehrung der Jubilare vor. Nachdem er den Dank der Verwaltungsſtelle für die tatkräftige Mitarbeit während ihrer 20 jährigen Zugehörigkeit ausgeſprochen hatte über⸗ reichte er den beiden anweſenden Jubilaren Peter Schloſſer und Jakob Sander je ein ſehr ſinn⸗ reich gehaltenes Ehrendiplom. Dem dritten Jubilare dem Kollegen Johann Träger, der leider am 13. Auguſt 1927 tötlich verunglückte widmete er ganz beſondere Worte und forderte die Anweſenden auf zum Andenken ſich von den Sitzen zu erheben. Hierauf wandte er ſich an die anweſende Frau Träger mit warmen herzlichen Worten und überreichte ihr das Diplom ihres verſtorbenen Mannes. Nachdem nun noch die verſchiedenen Kollegen der Bruderverbände den Jubilaren ihren Glückwunſch ausgeſprochen hatten übergab der Vorfitzende dem Kollegen Winkel von der Verwaltungsſtelle Mannheim zu den beiden letzten Punkten der Tagesordnung das Wort. Kollege Winkel ging von den Worten aus„Die Mitarbeit der Frau in der Gewerkſchaftsbewegung“. Auch er kenn⸗ zeichnete kurz und klar die notwendige Mitarbeit der Frau in der Gewerkſchaftsbewegung im allgemeinen ins⸗ beſondere aber für die chriſtl. Gewerkſchaften vom mate⸗ riellen und kulturellen Standpunkte aus. Anſchließend an ſeine Ausführungen ſprach der Kollege Winkel das Schlußwort und forderte noch einmal alle Kollegen auf ihn in ſeiner Arbeit als Vertreter der Verwaltungsſtelle Mannheim voll und ganz zu unterſtützen und mitzuarbeiten an dem Aufſtieg der ganzen Deutſchen Arbeiterſchaft insbeſondere aber dem Aufbau der Verwaltungsſtelle Mannheim beſondere Achtung zu ſchenken d. h. die reſt⸗ loſe Erfaſſung ſämtlicher zu uns gehörenden unorgani⸗ ſierten Kollegen.— Hierauf ging man zum gemütlichen Teile über. Zuerſt fand eine kleine Verloſung ſtatt und Insbe⸗ unſerer Richtung naheſtehenden Vereinen. Auch ihm ſei für ſeine herzlichen und ernſten Worte unſer Dank zu⸗ geſprochen. Beſonderen Dank verdienen noch die Sanges⸗ brüder des Geſangvereins„Harmonie“, die mit ihren ſchönen Geſangsvorträgen weſentlich zur Verſchönerung der Feier beigetragen haben. * Der Polizeibericht der letzten Woche regiſtriert ſich wie folgt: 2 Anzeigen wegen Diebſtahl; 2 Anzeigen wegen Ruheſtörung und 2 Anzeigen wegen Ueber⸗ ſretung der Fahrradordnung. Ferner kamen 3 Perſonen wegen Mißhandlung in Haft. U Gründung des badiſch⸗heſſiſchen Radfahrer⸗ Landesverbandes. Am Sonntag, den 25. Sept. 1927, nachm. 3 Uhr traten die Delegierten der rechtsrheiniſchen Radfahrerver⸗ eine vom Pfälziſchen Radfahrerbund im Lokal Paradies, Mannheim, Schimperſtraße zuſammen zwecks Gründung eines Verbandes mit Hilfe der Vorſtandſchaft des Pfälz. Radfahrerbundes. Die Beteiligung war ſehr zahlreich, ſogar die Delegierten aus dem bad. Odenwald Strümpfel⸗ brunn waren vertreten. Mit Einverſtändnis ſämtlicher anweſenden Vereine kam dann die Gründung unter der Leitung des Herrn Sekretär Wer ry vom Pfälz. Rad⸗ fahrerbund zuſtande. Das Ergebnis der Wahl war: 1. Vorſitzender Herr Joſef Deutſch, Staubwolke⸗ Viernheim 2. Vorſitzender Herr Adamsky, Radfahrervereinigung⸗ Lampertheim 1. Schriftführer Herr Frödert, Radfahrervereinigung⸗ Lampertheim 1. Beiſitzer Herr Steck, Radfahrerverein Strümpfelbrunn 2. Beiſitzer Herr Glasſtetter, Radrennklub Diamant⸗ Mannheim. Der Verband iſt noch dem Pfälz. Radfahrerbund angeſchloſſen, bis er kräftig genug iſt, um ſelbſtändig zu ſein. Sein Bezirk erſtreckt ſich von Karlsruhe nördlich mit Heſſen, und öſtlich des Rheins bis an die bayeriſche Grenze. Wir wünſchen dieſen Sportverband ein gutes Gedeihen und ein zielbewußtes Emporkommen. Am Sonntag, den 2. Oktober 19327, nachm. 3 Uhr findet in Biernheim im Gaſthaus zum „Freiſchütz“ die 1. Werbe⸗Verſammlung ſtatt, wo die nichtorganiſierten Bereine von Viernheim, Heddesheim, Wallſtadt, Weinheim und Lorſch herzlich eingeladen ſind. Sport und Spiel. Kreis Unterbaden. Gportpereinigung Amieitia 1.— F. V. 09 Weinheim 1.(3:0) GSchtes Herbſtwetter mit naßkaltem Regen dokumen⸗ tierten den vorgeſtrigen Sportſonntag, der das große Treffen gegen unſere öſtliche Nachbarn bringen ſollte. Spiele gegen Wemheim haben immer ihren Relz, ſo auch das Geſtrige. Alle Tips und Prophezeiungen der Weinheimer Sportler wurden durch den mächtigen Slegeswillen und der blenden⸗ ten Technik unſerer„Einheimtiſchen“ über den Haufen ge⸗ worfen und mit einem recht ſchmeichelhaften 3:0 kehrten die Gäſte nach Hauſe. Solch ein Spiel, wie es die„Grünen“ hauptſächlich in der 1. Halbzeit zeigten, kann eine Maſſe mitreißen und den größten Skeptiker befrledigen. Ueberhaupt vervollkommet ſich die Elf in der letzten Zeit immer mehr, man fühlt ſie gehören zuſammen, und dieſe Einigkeit macht fie eben ſo ſtakk. Und nun zum Spiele! Das Weinheimer Anſpiel wird abgefangen und ſchon flitzt ein Ball neben das Gäſtegehäuſe. Auch die nächſten Minuten ſehen die Einheimiſchen in Front. Da erhält Kiß K. in der 5. Min. den Ball, alles wird umſplelt, in unheimlichen Tempo raft er dem Tore entgegen und ſchon hängt, durch ſaftigen Schuß das Leder in der Torecke. Die„Grünen“ find nicht zu halten, ein gleicher Angriff von Riaghof H. wird unfair unterbunden — Elfmeter—. Wieder iſt Kiß der Schütze der elegant einſchießt. 2:0 in der 6. Min. Den Gäſten wirds warm. Verzweifelt wehren ſie ſich, im Viernheimer Strafraum iſt die Kunſt zu Ende. Viernheim erringt mehrere Sen und ſchafft brenzliche Situationen vor dem Gäſtetor, aber immer rettet Weinheims Torwart mit großem Glücke. In der 37. Min. kann Ringhof H. in glänzendem Alleingang eine ſchöne Vorlage von Haas Ph. zum 3. Tore verwandeln. Gleich darauf Halbzeit. Nach der Pauſe flaut das Spiel etwas ab. Weinheim kommt ſelten noch über die Mitte hinaus. Der Sturm des Platzbeſitzers wird ziemlich gut bewacht und kommt auch außer einigen Eckbällen, zu keinen Erfolgen mehr und ſo bleibt es eben 3: 0, das gerade ebenſogut 6: 0 heißen könnte. Die 2. Mannſchaft, die ſchon 3: 2 verloren hatte, kämpfte unverdroſſen bis zur letzten Minute und gewann ver⸗ dient mit 4:3. Auch die 3. Mannſchaft gewann 4: 2. Die 2. Jugend weilte in Lindenhof und ſiegte 2: 0, während die 1. Jugend 1:1 ſpielte. Vereins nachrichten der Sportvereinigung. Dienstag: Spielausſchuß. Freitag: 8 Uhr 1. u. 2. Jugend Zufammenkunft. ½9 Uhr 1. Manſchaft 5 9 Uhr alle übrigen Maunſchaften. Dieſen Freitag keine Singſtunde Sonntag, den 2. Oktober. Verbandsſpiele in Heddesheim. Parole für Sonntag: Alle Sportler, Freunde und Gönner, mit einem Wort Alle Viernheimer auf nach eddesheim! 1. Die Sportleitung. Weitere Ergebniſſe: Rheinau— Heddesheim 6:1 V. f. R. Mannheim— Feudenheim 2: 2 Deutſche Jugendkraft! Wochenplan Dienstag Abend 8 Uhr Zuſammenkunft der Warte im Lokal zur Harmonie. Sollte ein Wart verhindert ſein, ſo wird gebeten, daß der Stellvertreter an den Beſprechungen teilnimmt. Mittwoch Abend von 6 Uhr ab Training für alls Leicht⸗ athleten. Punkt 8 Uhr Splelausſchuß⸗Sitzung im Lokal zur Harmonie. Alle Spielausſchuß mitglieder werden gebeten, an dieſer S 10 keiſzunehmen. Donnerstag Abend von 6 Uhr ab Füßdalliraining für die erſte und zweite Mannſchaft. Freitag Abend von 6 Uhr ab Fußballtraining für die übrigen Mannſchaften, Punkt 8 Uhr Zuſammenkunft aller Mitglieder im Lokal zur Harmonie. g Samstag nachm. von 4 Uhr ab Training für Fauſtball⸗ ſpieler. b Bon 5 Uhr ab Aufräumungsarbeiten und In⸗ ſtande ſetzungsarbelten auf dem Sporſplatz. Die am lommenden Sonntag stattfinden zen Splele werden in der nüchſten Zeitungsnummer bekannt gemacht. Die Spo..