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Nächſte Prüfung im Frühjahr.— Die Prü⸗ fungsgebühr beträgt 7 Mark und iſt bei der An⸗ meldung zu entrichten.— Schluß der Meldung 1. Oktober. Viernheim, 25. September 1927. Der Vorſtand. Club der Geflügelzüchter Viernheim 5 Der Verein hat eine (%% größere Anzahl N N 65 Hühner 70 26/27er Brut, preiswert zu verkaufen. — Naäheres beim Unter⸗ a zeichneten. 5 O. Brakhan, Schriftführer Lorſcherſtr. 47. 23,1. 24, Orägoler Da am nächſten Sonntag, den 2. Oktober unſere Denkmal ⸗Ein⸗ weihung ſtattfindet, bitten wir höfl. am Donnerstag abend ½9 Uhr im Gaſt⸗ haus zum Walfiſch zu einer Beſprechung reſtlos zu erſchelnen. 2— Einige Dragoner. Freie Lieferung! 5 haus e Möbel Schlafzimmer, Fiche u. noliert 20 Speisezimmer, Herrenzimmer s MHüchhen sowie Einzelmöbel alles in grober Auswahl, kaufen Sie gut u. billig u. zus ehr günsti- gen Zahlungsbedingungen im W M.Weissberger Iuir Suchen verull. Hauser jeder Art zwecks Un- terbreitung an Kauf- Interessenten. Nur An- gebote v. 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Den zweiten Gewinn von 25 000 Mark erhielt bie Losnummer 273 234. ꝛ6: In der engliſchen Preſſe wird darauf hingewieſen. daß Dawesverpflichtung und Kriegsſchuld nicht im Zu⸗ ſammenhang ſtehen. 14: Ratowſki wird vorausſichtlich nicht aus Paris ab⸗ berufen. Eine Havasmeldung, die die Abberufung enthält, wird von Moskau dementiert. 16: Wegen Attentate auf franzöſiſche Eiſenbahnzüge mit ameritaniſchen Legionären wurden 20 Anarchiſten ver⸗ haftet. Reden und Schweigen. ee Der Kampf um die Kriegsſchuldlüge tobt auf der ganzen Linie. Die Debatte, die ſchon nach der Tannenberg⸗Rede Hindenburgs eingeſetzt hatte, hat neuen Auftrieb erhalten durch das bekannte Interview, das der deutſche Außenminiſter Dr. Streſemann Herrn Sau⸗ erwein, dem Vertreter des„Matin“, gewährte. Mit dieſer Veröffentlichung war einwandfrei feſtgeſtellt, daß der Reichsaußenminiſter in der Kriegsſchuldfrage genau den gleichen Standpunkt einnimmt, den der Reichs⸗ präſident in ſeiner Tannenberg⸗Rede vertreten hat. Auf der Gegenſeite hat man es dann für nötig erachtet, ſchwerſtes Geſchütz gegen die Ausführungen des Reichspräſidenten und des Reichsaußenminiſter aufzufah⸗ ren. Herr Poincaree hat ſich zwar diesmal zurückgehalten, er hat, wohl in der Erkenntnis, daß er in der Verteidi⸗ gung der Kriegsſchuldlüge nicht der richtige Mann iſt, ſeinen Juſtizminiſter vorgeſchickt und dieſer hat ge⸗ glaubt, als Vorbedingung für jede Politik der Annähe⸗ rung des„Stillſchweigen“ bezeichnen zu müſſen. Noch et⸗ was gröber in der Form war der franzöſiſche Genera! Hirſchauer, der die Hindenburg-Rede und das Streſe⸗ mann⸗Interview als„außerordentlich ſchamlos“ bezeich⸗ nete. Der belgiſche Miniſterpräſident, Herr Jaſpar, wollte aber die Franzoſen nicht allein die Koſten der Ab⸗ wehr tragen laſſen, ſondern auch er hat in ganz ungewöhn⸗ lich ſchroffer Form gegen die Ausführungen des Reichs⸗ präſidenten und des Reichsaußenminiſters Stellung ge⸗ nommen. Aber keiner dieſer Redner hat es für nötig erachtet, auf den vom Reichspräſidenten erneut in die Debatte geworfenen Vorſchlag einzugehen, ein neutrales, überparteiliches Gericht mit der Unterſuchung der Kriegsſchuldfrage zu betrauen. Das ſpricht ſicherlich nicht für das gute Gewiſſen der Gegenſeite, denn, wenn man in Brüſſel und Paris wirklich nichts zu befürchten hätte, ſo könnte man ohne weiteres den deutſchen Vorſchlag eines überparteilichen Gerichtes annehmen. Man hat jedoch gute Gründe, dies nicht zu tun und der„Temps ſſt ehrlich genug zu erklären:„Es kann keine überpar⸗ teiiſche Enquete über die Verantwortlichkeit Deutſchlands eingeleitet werden, wenn man ſie jemals zulaſſen wür⸗ de, wäre das die grundſätzliche Repiſion des Verſailler Vertrages mit allen Folgen, die dieſe auf ſämtlichen Gebieten nach ſich ziehen würde.“ Dieſe Worte verraten ſehr deutlich, weshalb man auf der Gegenſeite Lärm ſchlägt, obwohl nichts Neuen geſchehen iſt, denn von jeher hat ſich Deutſchland gegen die Kriegsſchuldlüge gewehrt und ſchon 1919 hat in Verſailles Graf Brockdorff⸗Rantzau nachdrück— lich beſtritten,„daß Deutſchland, deſſen Volk überzeugt war, einen Verteidigungskrieg zu führen, allein mit der Schuld belaſtet iſt.“ N Aber Deutſchland ſoll gleichwohl„ſchweigen“, wie der franzöſiſche Juſtizminiſter Barthou in mehr wie naiver eiſe gefordert hat und zwar ſoll es deswegen ſchweigen, damit dann auch Frankreich dieſes Schweigen ohne Schwie⸗— rigkeiten innehalten könne! Dieſes Verlangen mutet nun mehr wie grotesk an, denn wie ſeltſam kontraſtiert es mit dem Verhalten der franzöſiſchen und der belgiſchen Staatsmänner! Faſt kein Sonntag vergeht ſeit etlichen Jahren ſchon, an dem nicht die ver⸗ ſchiedenen franzöſiſchen Staatsmänner, allen voran der Chef der franzöſiſchen Regierung ſelbſt, bei Denkmalsent⸗ Allungen und Gedächtnisfeiern die Geiſter des eltkrieges heraufbeſchwören und mit einem anatismus ſondergleichen in den Kriegsge⸗ ſchehniſſen wühlen, dabei immer wieder Vorwürfe über orwürfe gegen aa e erhebend. Es wäre daher vielleicht beſſer geweſen, wenn Herr Barthou ſeine Erkenntnis ſeinen franzöſiſchen Miniſterkollegen und auch denen Belgiens gepredigt hätte. Und zwar insbeſon ⸗ ere Belgiens, wo Miniſterpräſident Jaſpar alle Re⸗ giſter gezogen hat, um die ſchon während des Krieges erhobenen Beſchuldigungen gegen die deutſche Kriegs- ührung wieder einmal ſenſationell aufzumachen. All das oll dann„Schweigen“ ſein, allein man kann doch un⸗ möglich verlangen, daß immer nur wir ſchweigen und daß immer und immer wieder nur die anderen deden, zumal in einer Sache, in der man uns mie das Recht zumt hat, uns ſelbſt zu verteidigen und der unſere Ankläger auch aleichseitia Richter 5 verlaſſen, um nach Paris zurückzukehren. Mittwoch, den 28. September 1927 eigenpreife: iederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſümtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme 0 an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewühr nicht übernommen werden.“ (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. 44. Jahrgang baren. und was ſur michter! weit Kanonen und Maſchi⸗ nengewehren, mit Flugzeugen und Tanks haben ſie uns ur Unterzeichnung des Schuldparagraphen gezwun⸗ gen, aber trotzdem hat Deutſchland mie in einer ſo agreſſiven Weiſe wie die franzöſiſchen und die belgiſchen Staatsmänner Vorwürfe gegen die ihm angetane Be⸗ handlung und Knebelung erhoben, obwohl es viel mehr Veranlaſſung gehabt hätte, das zu tun. So ſei heute e„i es Martyrium erinnert, das man uns nach dem Kriege auferlegt hat: Wie lange hat es gedauert, bis die Blockade aufgehoben und dadurch die Hun⸗ gersnot von uns genommen wurde, wie lange haben noch nach Kriegsſchluß die deutſchen Soldaten in den fremden Gefangenenlagern ausharren müſſen, was für unſägliche Leiden haben unſere Brüder und Schweſtern im beſetzten Gebiete und in Oberſchleſien er⸗ dulden müſſen? Wenn nun von deutſcher Seite das Wort ge⸗ nommen wurde, um gegen den Vorwurf der Kriegs- ſchuldlüge, wie er im Verſailler Vertrag enthalten iſt, Stellung zu nehmen, ſo geſchah es vor allem deshalb, um gleichzeitig der Welt den Vorſchlag zu unter⸗ breiten, daß eine Kommiſſion unparteiiſcher Männer die Frage, wer ſchuld am Kriege ſei, nach- prüfe. Daß dieſes Angebot ein ſolches Echo finden konnte, beweiſt, wie ſchlecht das Gewiſſen derjenigen ſein muß, die mit Hetzreden darauf antworten. Die Schlußſitzung der Vollberſammlung. „Warten, hoffen und handeln.“ D Genf, 27. September. Heute vormittag 10 Uhr trat die Vollverſammlung des Völkerbundes zu ihrer Schlußſitzung zuſammen, in welcher bei geringer Beteiligung noch eine Reihe von Berichten entgegengenommen wurde. Auch der fran⸗ zöſiſche Außenminiſter nahm an der Sitzung nicht mehr teil, ſondern ließ ſich durch Paul Boncour vertreten. Nach Exledigung der Tagesordnung verlas ſodann Präſident Guani die Schlußanſprache, in wel⸗ cher er ausführte, daß die Völkerbundsverſammlung zu einem Erfolg geführt habe, der bald zur Auswirkung ge⸗ langen werde. So hätten die äußerſt bewegten Dis⸗ kuſſionen gezeigt, daß ein einheitlicher Wille der Bundesmitglieder zur Zuſam menarbeit beſtehe und der Wunſch, den Frieden zu ſichern, habe ſich dieſes⸗ mal ſowohl im Völkerbundsrat, als auch in der Voll⸗ verſammlung in außgrordentlicher Weiſe kundgetan. Auck der Wille, zu einer Beſchränkung der Rüſtunger zu gelangen, habe ſich trotz aller Schwierigkeiten gefe⸗ ſtigt und die Grenzen zwiſchen dem Ideal und dem möglich Erreichbaren ſeien deutlicher geworden, wozu dann noch das Streben nach einer beſſeren Organiſie⸗ rung der Sicherheit, die bereits in den Verträgen von Locarno zum Ausdruck gekommen ſei, hinzutrete, das gleichfalls einen neuen Antrieb erhalten habe. Der Präſident behandelte dann noch die Tätigkeit des Völker, bundes auf wirtſchaftlichem Gebiet, indem er ins⸗ beſondere die Beſchlüſſe der Weltwirtſchafts⸗ konferenz würdigte und ſchloß dann ſeine Ausführungen mit der Parole: Warten, hoffen und handern. Sodann erklärte Guani die Verſammlung für geſchloſ⸗ ſen, womit die 8. Seſſion des Völkerbundes ihr Ende erreicht hatte. 5 Die erſte Kabinettsſthung nach Genf. Keine Wiederaufrollung der Kriegsſchuldfrage. b Berlin, 27. September. Zu ber Meldung einiger Blätter, wonach zu der Rückkehr des Außenminiſters aus Genf eine Kabinettsſitzung ſtattfinden würde, in der eine Wiederaufrollung der Kriegsſchuldfrage beraten werden ſollte, wird von zuſtändiger Stelle er⸗ klärt, daß von derartigen Abſichten bisher nichts bekannt iſt. Der Reichsaußenminiſter wird nach ſeiner Rückkehr aus Genf zwar dem Reichskabinett Vortrag halten, aber nicht über eine Detailfrage, ſondern über den geſamten Fragenkomplex der in Genf be— handelt wurde. —.—— 22 Plötzliche Abreiſe Briands. Von Poincaree zurückgerufen. D Genf, 27. September. Der franzöſiſche Außenminiſter Briand hat un⸗ erwarteter Weiſe bereits heute mittag 12 Ahr Genf Wie noch geſtern abend feſtſtand, beabſichtigte Briand ur⸗ ſprünglich, bis zum endgültigen Abſchluß der Ta⸗ gung in Genf zu blei ben und insbeſondere an der heute nachmittag ſtattfindenden Sitzung des Völtker⸗ bundsrates teilzanehmen, da in dieſer Sitzung der Völterbundsrat die Richtlinien für die vorbereitende Abrüſtungstommifſon feſtſetzen und dieſe ſowie das neugeſchaffene Komitee für die Sicherheits⸗ garantien einberufen wird. 5 Die Gründe für die plötzliche Abreiſe Briands ſind bisher noch nicht bekannt geworden, doch beſteht die Vermutung, daß ſeine Abreiſe von Paris aus ge⸗ wünſcht worden iſt. Die Haltung der franzöſiſchen Delegation auf der diesmaligen Völkerbundstagung ſtellt eine einzige Folge fortlaufender Maßnahmen und Gegenmaßnahmen dar. Hatte urſprünglich Briand die Abſicht, zu Beginn der Ratstagungen bereits in Genf zu ſein und nach herge⸗ brachter Weiſe mit den Locarnopartnern die politiſche Lage eingehend zu beſprechen, ſo mußte er ſich im letzten Augenblick entſchließen, doch noch einige Tage in Paris zu bleib en, um dort, wie ſich dann ſpäter heraus⸗ ſtellte, mit Poincaree jene polniſche Nichtangriffs⸗ reſolution zu beraten, die dann in der Folge zu ſehr erregten Völkerbundsdebatten führte und die ſogenannte Palaſtrevolution der kleinen Staaten auslöſte. Nachdem hier dann die franzöſiſche Haltung in Paris dem Außen⸗ miniſter vorgeſchrieben worden war, kam Briand endlich nach Genf und zwar freundlich und friedliebend, wie im⸗ mer, nur daß er ſich dieſes Mal etwas mehr zurückhielt, wie ſonſt und die eigentliche Führung der franzöſiſchen Politik lieber ſeinem Mitdelegierten Paul Boncour überließ, der dann auch durchaus in poincariſtiſchem Geiſte die franzöſiſch⸗polniſchen Rüſtungsintereſ⸗ ſen verteidigte und überall, wo es eben ging, die wirk⸗ lichen Friedensbeſtrebungen ſabotierte. Währenddem hielt Briand ſchöne Reden, bekannte ſich zu dem Ideal der ſchiedsgerichtlichen Schlichtung der internationalen Streitigkeiten für ſeine Perſon, brachte es jedoch nicht über ſich, dasſelbe auch für Frankreich, das er vertrat, zu erklären, ſo daß es lediglich bei ſchönen Worten geblieben iſt. Dann kam wieder Paul Bon⸗ cour an die Reihe, der franzöſiſche Realpolitik betrieb, bis dann auch von Frankreich aus durch die neuerlichen Hetzreden in der Kriegsſchuldfrage ein ſtarker Ton von Disharmonie in das Genfer Konzert herüber⸗ klang. Dieſer Entwicklung der Dinge ſtand nun Briand durchaus fern, denn ein ſolcher Rückfall in die Kriegs⸗ pſychoſe liegt weder ſeinem Weſen, noch läßt es ſich ver⸗ einbaren mit der bisher von ihm vertretenen politiſchen Linie. Sehr gut liegt es dagegen ſeinem Miniſter⸗ präſidente n und da dieſer eben befürchtet haben mag, daß ſein Außenminiſter in Genf auf eigene Fauſt wie⸗ der gut machen könnte, was auf ſeine Weiſung in un⸗ verantwortlicher Weiſe geſündigt wurde, rief er ihn heute kurzer Hand ab. Nun geht heute die Völterbunds⸗ tagung zu Ende und genau wie zu Beginn, ſo fehlte auch jetzt der franzöſiſche Hauptdelegierte und zwar beide Male mit Abſicht. Denn Pau! Boncou iſt jetzt wieder an der Reihe und was der will, das weiß die Welt ſchon längſt: Nämlich nicht Sicherheit der Völker durch die Abrüſtung, ſondern einzig und allein Sicherheit gegen die Durchführung der Ab⸗ a 8 1 Hor Veröffentlichung der Beſoldungsvorlage Preußen geht dem Reich voran. Berlin, 27. September. . Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, findet di eutſcheidende Kabinettsſitzung über die endgültige G6 ſtaltung der preußiſchen Beamtenbeſoldun morgen ſtatt. Alle bisherigen Veröffentlichungen über di Geſtaltung der preußiſchen Beamtenbeſoldung ſchreite ſomit den Tatſachen voraus. Was die Beſoldungs vorlage des Reiche ingeht, ſo erklärt man im Reichsfinanzminiſterium, da eine Veröffentlichung nur mit Genehmi zung des Reichsrates erfolgen könne. Das vor jeitige Bekanntwerden der preußiſchen Beamtenbeſol zungs⸗Neuordnung dürfte jedoch den Reichsfinanz miniſter beſtimmen den Reichsrat nunmehr zur Frei gabe der Reichsbeſoldungs vorlage zu veranlaſſen, de zwiſchen den Finanzminiſtern des Reiches und Pre die Verabredung beſtand, daß beide Vorlagen g! zeitig veröf' tlicht werden ſollten. Vorauszahlungen zur Beſoldungsreform Auch für die Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen Berlin, 27. September. Der Reichstagsausſchuß für Kriegsbeſchädig enfragen befaßte ſich heute mit der Frage der Ge vährung von Vorſchüſſen auf die nach der No delle zum Reichsverſorgungsgeſetz zu erwartende Erhöhun der Militärrenten. Der Ausſchuß beſchloß, auc den Kriegsbeſchädigten und Kriegshinter liebenen Vorſchüſſe zu zahlen. Zur Vermeidunt don techniſchen Schwierigkeiten ſoll jedoch hier die Re gelung in der Weiſe erfolgen, daß die Vorſchüſſe gleich zeitig für die Monate Oftoßor und Mano mne and zwar zufammen mit der Rente für November ge zahlt werden. Als Zahltag wird in dieſem Falle vor ausſichtlich der 27. Oktober— die Zahlung erfolg alſo einige Tage früher als ſonſt— in Frage kommen 155 Vorſchuß ſelbſt beträgt bei den Beſchädigten monat. lich etwa 25 v. H. der bisherigen Rente. Infolge deſſen erhalten die Beſchädigten Ende Oktober zu dieſen geſetz lichen Rentenbezügen nicht wie bisher eine Rentenerhöhung von 22 v. H., ſondern unter Zuſammenfaſſung del Novemberrente und der Vorſchüſſe für Oktober und N. vember eine ſolche von 80 v. H. der Grundbeträge, Bei den Hinterbliebenen, deren Renten diesmal nicht in dem gleichen Umfange erhöht werden, iſt für die gemeinſame Zahlung eine Rentenerhöhung von 40 v. H. vorgeſehen. Die Zuſatzrentenſätze werden in der bisherigen Höhe weiter gezahlt. 4 0— 22 b Moskau dementiert. 8 Vor der Abberufung Nakowflis? O Kowno, 27. September. Wie aus Moskau gemeldet wird, werden amtlicher⸗ 1770 die franzöſiſchen Meldungen von einer Abberu⸗ ung Rakowſkis nach wie vor dementiert. Auch die Meldung, nach der Rakowſfki der franzöſiſchen Regie⸗ rung bei Ablehnung der letzten Schuldenvorſchläge mit wirtſchaftlichen Repräſalien gedroht habe, wird in Abrede geſtellt. In Moskauer politiſchen Kreiſen erklärt man aber zu der Rakowſli⸗Affäre, daß die Sowjet⸗Regierung ſchor längſt die Abberufung ihres Pariſer Botſchafter: beſchloſſen habe. Falls die franzöſiſche Regierung ge⸗ gen Rakowfſli noch in den nächſten Tagen in Moskau vor ſtellig werden ſollte, dürfte der Botſchafter noch End dieſer Woche Paris verlaſſen. Rußlands franzöſiſche Schulden. Kowno, 27. Sept. Wie aus Moskau gemeldet wird erwartet man dort die Antwort der franzöſiſchen Regierung auf die ruſſiſchen Schuldenregelungsvorſchläge in dieſer Tagen. In ausländiſchen diplomatiſchen Kreiſen Moskaus iſt man der Anſicht, daß eine franzöſiſch⸗ruſſiſche Verſtän⸗ digung gegenwärtig kaum zu erwarten ſei, da die franz fiſchen Forderungen weit über die ruſſiſchen Angebote hin; usgingen. Rakowſki wird, wie in Moskau erklärt wird 110 Laufe dieſer Woche Paris verlaſſen. Wie verlautet. ſoll Tſchitſcherin neue Vollmachten für die Weiterführung ber Verhandlungen mit Frankreich erhalten haben. — 22— Das Hochwaſſer in Tirol. 30 Tote bei dem Zugunglück im Eſſacktal. i O Innsbruck, 27. September. Zu dem Zugunglück im Eiſacktal wird noch gemel⸗ bet, daß ſich Nie Zahl der bei dem Anmwetter 1 Leben gekommenen Perſonen inzwiſazen auf 30 erh N13 hat. Der verunglückte Zug iſt jetzt faſt vollſtän, 10 im Waſſer der Eiſack verſchwunden und von. der 17 155 motive ragt nur noch ein Schornſtein aus den Fluten 955 zus. Bei Brixen wurde jetzt die erſte Leiche der Ver⸗ glückten geborgen. l 5 5 en Nor d'krol, wo das Waſſer jetzt im Zurück zehen begriffen iſt, hat das Hochwaſſer Rach den 9975 herigen Feſtſtellungen vier Todes opfer. gefordert. Südlich von Innsbruck hat ein Erdrutſch Die dein gerſtraße verſchüttet und auch im Stu 218 haben die Fluten große Verheerungen angerichtet. 5 0 ſteht die einzige Verbindungsſtraße des Jemm E tals mit der Reichſtraße unter Waſſer und der Ein⸗ gang zum Zollertal bei Straes gleicht einem großen See. Sterzing war ſtundenlang ganz lb rſchwenunt; ſo daß ſämtliche Einwohner der Stadt zum Waſſerſchutz herangezogen werden mußten. 1 Auch in Süddeutſchland ſchwere Hochwaſſerſchäden. München. 27. Sent. Mus-alleu- Gegenden Baverns mehren um mr meivungen uber jqpwere Hvchwafler⸗ ſchäden. So iſt der Bodenſeeſpiegel innerhalb 24 Stunden um 32. Zentimeter 90 egen. In vielen Gegenden iſt die Grummeternte vollſtändig vernich⸗ tet und die K loffelernte ſtark gefährdet. Gozialdemokratiſche Negierungsfreubigkeit? Sevcring über die Haltung der Sozialdemokratie nach den Wahlen. 8 D RNecklingshauſen, 27. September. Anläßlich einer Heerſchau der Sozialdemokratiſchen Partei in Recklingshauſen ſprach der ehemalige preußi⸗ ſche Innenminiſter Severing im ſtädtiſchen Saalbau. Er gab einen kurzen Ueberblick auf die verſchiedenen Re⸗ gierungskoalitionen im Reiche ſeit 1920 und nahm die jetzige Regierungskoalition unter die Lupe ſeiner Partei. Nach den kommenden Wahlen, die einen Zuwachs für die Sozialdemokratie. mit ſich bringen würde, müſſe die Jozialdemokratie wieder aktiv in der Neichsregierung tätig ſein. Die Tannenberg⸗ Rede des Reichspräſidenten von Hindenburg hezeichnete er als für unſere Außenpolitik gefährlich. Mit einem Appell zu einem einigen Zuſammengehen der Arbeiter⸗ ſchaft bei dem bevorſtehenden Wahlkampf ſchloß Seyering ſeine Ausführungen. . Aus dem In⸗ und Auslande. Die Ausſchußberatung über die Strafrechtsreform. . Berlin, 27. September. Der Reichstagsausſchuß für die Strafrechtsreform ſetzte heute ſeine Verhandlungen fort und erledigte den Paragraphen ſieben des Ent⸗ wurfes. Sozialdemokratiſche Antrage, die Strafverfol⸗ gung ausländiſcher Verbrechen in Deutſchland zu beſchrän⸗ ken, wurden abgelehnt. Der Ausſchuß beriet dann den Paragraphen acht, der Ort und Zeit behandelt. Verbot deutſcher Anleihen in Amerika? Newyork, 27. Sept. In amtlichen amerikaniſchen Krei⸗ ſen ſpricht man von einem ganz allgemeinem Verbot deutſcher Staats⸗ und Kommunalanleihen in Amerika. Das Verbot der Preußen⸗Anleihe ſei erfolgt, um nicht einen Präzedenzfall zu ſchaffen. Die Regierungskreiſe ſtütz⸗ ten ſich auf den Verſailler Vertrag, nach dem die deutſchen Länder zu den Reparationszahlungen verpflichtet ſind. Die einzelſtaatlichen Anleihen müßten nach amerikaniſcher Anſicht auf den Dawesplan ſtörend einwirken. Anleihen wie die Preußen⸗Anleihe würden die auswärtigen Ver⸗ pflichtungen Deutſchlands nur erhöhen. Hindenburg⸗Feier in Chicago. Berlin, 27. Sept. Nach einer Meldung aus Chicago fand dort eine Hindenburg⸗Feier ſtatt, an der etwa 4500 Perſonen teilnahmen. Der amerikaniſche Senator Lewis ſchilderte in einer längeren Anſprache den Reichspräſiden⸗ ten von Hindenburg als eine in Krieg und Frieden gleich ſtarke Perſönlichkeik, die dem deutſchen Volke in ſchwer⸗ ſter Zeit zum Wiederaufſtieg verholfen habe. Sollten je⸗ mals wieder ſchwere Konflikte unter den Nationen ent⸗ ſtehen, ſo könne Amerika ſicher ſein, daß es in Deutſch⸗ land einen treuen Freund finden werde. Der beſte Wunſch für Hindenburgs Geburtstag ſei die Hoffnung, daß dem deutſchen Volke die Laſt des Dawesplanes von den Schul⸗ tern genommen werde. N 22 20 Aus Nah und Fern. Schwerer Eiſenbahnunfall auf dem Hauptbahnhof Halle. Halle a. d. S., 27. Sept. Heute früh 8,20 Uhr fuhr eine Leerlokomotive auf dem Hauptbahnhof Halle auf den dort haltenden Perſonenzug 574. Bei dem Zuſam⸗ menſtoß wurden drei Reiſende ſchwer verletzt, der Loko⸗ motipführer und 13 weitere Reiſende erlitten leichtere Ver⸗ letzungen. Bei keinem der Verletzten beſteht Lebensgefahr. Kinoeinſturz in Argentinien.— Zahlreiche Tote und Verwundete. London. 27. Sent In der Stadt Gaya in der aragen— nz Corxienres murzte ein 0 e Perſonen w Trümmern begraben, und konnte f Schwierigkeiten geborgen it ane ö ſuchern brach eine große Panik aus, zahlreiche litten bei dem en zu entkommen ſchwere gen. 70 Perſonen, me rau kötet bzw. ſchwer 1 Ae ert be, Frankfurt a. M.(Für 10000 Mark Pelze geſtohlen) Aus einer hieſigen Pelzgroßhandlung ſind ſeit Anfang dieſes Jahres aa wertvolle Pelze im Geſamtwerte von rund 10 000 rk geſtohlen worden. Die Kriminalpolizei konnte nunmehr den Täter in der Per⸗ in Haft bringen. Den größten Teil des Diebesgutes hat Krieger an einen hieſigen Reiſenden namens Mohr ver⸗ äußert, der die Pelze wieder weiterverkaufte. Hehler und Stehler werden ſich demnächſt gerichtlich zu verantworten haben., rä ter.) er. Mainz, der vom Schöffengericht wegen Verrats militäri⸗ ſcher Geheimniſſe zu einem Jahr und vier Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt worden war und gegen dieſes Urteil Be⸗ rufung eingelegt hatte, wurde von der Strafkammer zu hatte einem franzöſiſchen Auftraggeber in Mainz Angaben ſich zu dieſem Zweck mit perſchiedenen politiſchen und mili⸗ täriſchen Stellen im Reich in Verbindung geſetzt. . Kaſſel.(Bergmannslos.) Von der Zeche Marie bei Rommerode, wo vor einigen Tagen ein 29jähriger Bergmann verſchüktet und ſchwer verletzt wurde, wird ſchon wieder ein Unglücksfall gemeldet, dem diesmal der Arbeiter Fahrenbach aus Laudenbach, Kreis Witzenhauſen, zum Opfer fiel. Der 28jährige verheirgtete Mann geriet zryi⸗ ſchen die Kettenbahn und wurde ſchwer verletzt. Er ſtarb bei der Ueberführung in ein Kaſſeler Krankenhaus. Berlin.(Martertod eines dreijährigen Kind es.) Unter der Anklage der Kindesmißhandlung ſtand das Ehepaar Kubſch vor dem Gericht. Es hat ſeinen dreijährigen Sohn lange Zeit ſo mißhandelt, daß derſelbe ſchließlich in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte, wo er dann ſtarb. Auffallend war, daß das verſtorbene Kind als einziges Familienmitglied einer Sterbekaſſe ange⸗ hörte. Die Obduktion der Leiche ergab ein ſchreckliches Bild. Der ganze Körper des Kindes war mit blatunter⸗ laufenen Striemen, blauen und roten Flecken überſät. Die Verhandlung mußte vertagt werden, da der Haupt⸗ gutachter nicht erſchienen war. Saarbrücken.(Ein Au to ins Waſſer ge⸗ fallen.) Bei der Ueberfahrt mit der Saarfähre bei Pachten rollte ein mit vier Perſonen beſetztes Auto, das einem zweiten Wagen auf der Fähre Platz machen Wollte. infolge Verſagens der Bremſe in den Fluß. Da das Auto noch einige Augenblicke über dem Waſſer blieb, konnten ſich die Inſaſſen durch Einſchlagen der Fenſter glücklicherweiſe retten. Das Auto ſank ſo tief ins Waſſer, daß die Fähre darüber wegfahren konnte. Leipzig.(Ein beſtechlicher Gerichtsvoll⸗ zieher.) Durchſtechereien beim Amtsgericht Leipzig, bie im Frühjahr aufgedeckt wurden und großes Aufſehen erregten, fanden nunmehr ihre Sühne. Die erſte Ver⸗ handlung fand gegen den Hilfsgerichtsvollzieher Große und den Kaufmann Meyer ſtatt. Große, der in etwa 140 Fällen als Gerichtsvollzieher bei Meyer in Tätigkeit zu treten hatte, pernachläſſigte, veranlaßt durch Geſchenke Meyers, ſeine Pflichten gröblich. Die Pfändungen verliefen immer erfolglos und Haftbefehle wurden nicht vollstreckt. Wegen Amtsvergehens und Annahme von Geſchenken er⸗ hielt Große zwet Jahre Zuchthaus, Meyer wegen Be⸗ Leipzig.(Der verhängnisvolle Likör.) Mäh⸗ rend der ee eines Geſangvereins in Wüſten⸗ brand lud ein Teilnehmer zwei Vereinsmitglieder zu einem Likör ein. Die Sänger tranken die Gläſer aus in der An⸗ Vom Leben gehefzi Roman von J. S chneider- Foersll g Urheberfe lasch 1926 durch verlog Oskar Meister, Werdau (47. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „Wer iſt denn die Siſſi?“ frug er, und ließ ſeine Finger, die Erbſen ausſchoteten, für einen Augenblick ruhen. a „„Das iſt die Tochter.— Die hat ſie das letztemal, wie ie hier war, nicht mit dabei gehabt. Sie iſt in einem Pen⸗ ken geweſen oder ſo! Als Kind war ſie wie ein junger indhund und hat ganz Eck auf den Kopf geſtellt, wenn ſie in die Ferien kam. Ein hübſches Ding! Schade, wenn ſie was von der Mutter geerbt hätte. Wir werden ja ſehen!— nd warum ſie das Gör mitbringt, das iſt auch leicht zum Herunterfingern.— Da ſoll der Doktor damit geködert erden!“ a „Der Doktor?“ „Ja— der Sanders—!“ 1 iſt doch ſchon verlobt!“ ſagte Martens gedrückt. „Das macht nichts,“ ſagte ſie dawider und ſtellte einen Teller Erdbeeren vor ihn hin mit einem dicken Zuckerguß darauf.„Probieren tut ſie's deswegen doch. Der Doktor, das iſt der Sohn von des Herrn Lieblingsſchweſter, die ſchon geſtorben iſt, und Vater hat er auch keinen mehr. Und der Herr Baron, der hat ihn gern, und man ſagt, daß er ein⸗ mal Erbe werden wird auf Eck. Und wenn dann ihre Tochter hier ſitzen könnte ſtatt einer Fremden, das würde ihr paſſen.— Warum eſſen Sie denn nicht, Martens? Laſſen Sie nur jetzt das Ausſchoten gehen, es reicht ſchon. Grüne Erbſen und Speckbraten, das kann ſie ohnedies micht leiden, die Frau von Salden. Die kriegt ſie dann gleich heute als Abendeſſen!“ Ein ſchwaches Lächeln ging über das Geſicht des Mar⸗ ſtens. Er aß die Erdbeeren nur, um die Köchin nicht zu tränken, aber er mußte ſich förmlich dazu zwingen. Aller ppetit war ihm vergangen. Von der Küche weg ſchlich er zurück in ſeine Stube, legte die Arme auf den Tiſch und den Kopf darein und weinte. Fe da joll der Doktor damit geködert werden,“ hallte es in ſeinen Ohren nach. Ob Bernhard über einer anderen die Braut vergaß? Gegen ſechs Uhr rollte der Wagen, der die Gäſte brachte, durch das Tor in den Burghof. Der Kutſcher hatte große Lipree angelegt. Sanders ſtand vor dem Schlag und ließ ſich von der Tante küſſen. Dann hob er ein zierliches, ſchlankes Perſönchen heraus, ganz in helles, lichtes Weiß gekleidet, mit einer überreichen Fülle von Blondhaar unter dem Florentiner. i Zwei weiche, warme Mädchenhände legten ſich um ſein Geſicht, und ein kleiner, roter Mund drückte ſich auf ſeine Lippen. „Berni!— Was biſt du für ein ſchöner Mann geworden!“ „Ganz ſein Vater!“ ſagte Frau von Salden. Meine Schweſter— Gott hab' ſie ſelig, hat einen guten Geſchmack gehabt.“ Ein Lächeln flog von Sanders zu der dicken Frau hin⸗ über, die, trotzdem ſie keinen Schritt zu gehen gebraucht hatte, puſtete und ſich mit dem kleinen Taſchentuch Kühlung zufächelte, als käme man eben von einer Wagenfahrt durch die Wüſte Gobi und nicht durch die abendlich kühle Serpen⸗ tinenauffahrt von Schloß Eck. Als der Kutſcher den Schlag zuklappte, kam ein Kläffen aus dem Fond.„Ach Gott, das Mauſi! Laſſen Sie das Tierchen heraus! Wo iſt es denn, mein Hündchen? Iſt dir auch heiß geworden, mein Puppi? Es iſt ſchrecklich ſchwül hier bei euchl“ Frau von Salden fächelte ſchon wieder. „Gib mir deinen Arm, Bernil Gott, was bin ich froh, daß du Arzt biſt und man nicht immer Sorge zu haben braucht, wenn man nach Eck kommt, daß man ſterben und verderben muß, bis man einen Doktor ins Haus kriegt, wenn einem etwas iſt.— Ich habe in der letzten Zeit immer ſo Migräne, lieber Berni!“ „Aber die hatteſt du ja ſchon immer, liebe Mama!“ ſagte eine lachende Mädchenſtimme „Siſſi!— Sei nicht ſo vorlaut, liebes Kind!— Du weißt, meine Nerven!“ . ee deer ging mit einem Lächeln und wiegend tänzelndem Schritt hinterher und ſah ſich mit flinken Augen im Burghof um. Seit ihrem zwölften Jahr war ſie nicht mehr auf Eck ge⸗ weſen, und jetzt war ſie neunzehn. Aber es ſchien alles noch iaſſen, und die Geſchichte iſt abgetan.“ Sie hing ſich ſchwer an Sanders Arm und die Tochter el cine i ene beim gleichen zu lein. Gläßlich langweilig war das!. Und jetzt konnte man auch nicht mehr wie früher auf dem übermooſten Weiher in einem großen Schiff fahren und mit den Verwalterskindern Vexſtecken ſpielen und auf die Bäume klettern. Sie blieb ein paar Schritte zurück und knickte eine der Kletterroſen, die ſich zwiſchen den wilden Wein drängten. Da fiel ihr Blick auf den vorausgehenden Vetter. Ihre Züge glätteten ſich, ſie hatte ihn ſich nicht ſo vorgeſtellt. Er war ihr nur als Student erinnerlich geweſen, wo er ſie immer bei den Haaren zauſte und ihren Puppen die Arme und Beine ausriß oder den kleinen Hanswurſt, den ſie ſo ſehr liebte, abzunagen begann, wenn er Hunger hatte. Sie ſchrie dann immer jämmerlich, und er lachte— wie ſon des Kraflwagenführers Guſtav Krieger feſtſtellen und a. a e Frankfurt a. M.(Verurteilter Landesver⸗ Der 34jährige Vertreter Robert Winkler aus zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte nahme, es wäre genießbarer Alfopol. In Wrrklichkeit ent⸗ Perſonen er⸗ „ d. Verletzun⸗ iſt Frauen und Kinder, wurden ge⸗ politiſcher Art, auch über die Reichswehr, verſprochen und. ſtechung eines Beamten ein Jahr drei Monate Gefängnis. eben nur ein ungezogener Junge lachen kann, der ein kleines Mädchen necken will. a Aber er hatte ſich wirklich prächtig ausgewachſen! Die Mama behielt recht, man konnte ihn ſich ganz gut als eignen Mann denken. Und wie ritterlich er war! Und dieſe Hal⸗ tung! Und wie knapp der graue Anzug ſaß. Es gefiel ihr alles an ihm. Sie hatte ſich immer geſträubt, wenn die Mutter von einer Heirat mit ihm ſprach. Nun würde ſie nichts mehr dagegen haben, wenn er ſie fragte, ob ſie ſeine Frau werden wolle. 8 e g Er war zwar verlobt, aber es ſchien da etwas nicht ganz zu klappen, die Braut ließ ſich nicht finden. Von ſo einem ähnlichen Unſinn hatte die Mama ihr erzählt. f „Berni!“ ö Sanders blieb ſtehen und wandte ſich nach ihr um. ö „Du wünſcheſt?“ N N 5 1 „Haſt du noch immer nichts von deiner Braut gehört?“ a „Nein!“ 5 „Tut es dir leid?“ „Aber Siſſi!“ mahnte die Mutter,„wo es ſich doch um ſeine Braut handelt! Nicht wahr, Berni, wir wollen ſchon ſorgen, daß ſie wieder zu dir zurückkehrt.— Solche Mäd⸗ chen, die meinen, wenn ſie einen Mann üvberdrüſſig ſind. dann brauchen ſie nur einfach nichts mehr von ſich hören Siſſi wollte etwas widern. Aber die Mutter warf ihr einen durchdringend warnenden Blick zu. Das dumme Ding verdarb womög⸗ lich alles. Man mußte immer und in allem Diplomat ſein, 10 00 es ſich um ein Brautpaar handelte, dann noch viel mehr. 1 5 (Gortſetzung folgt, er wemſaure. An den Folgen des Wefiuſſez 140 Jahre alter Eiſenbahnbeamter, trotz 11 10 laden 9 1 9 5 er 1 00 ein 57 ihre alter ahr oſtſchaffner, ſchwer krank darniederliegt. Die Unterſuchung wird ergeben, ob es ſich um einen verhängnis⸗ bollen Irrtum oder um einen Scherz handelt. —Halberſtadt.(Schweres Automobilunglück.) Fin Halberſtadt durchfahrendes Perſonenauto aus Ham⸗ burg 255 auf der Straße mit einem Radfahrer zuſam⸗ men. Trotzdem der Chauffeur noch in letzter Minute ener⸗ ziſch bremſte, war das Unglück bereits 11 76 75 Der Radfahrer wurde überfahren und blieb ſchwer verletzt tegen. Das Auto ſelbſt war durch das heftige Bremſen ſen ins Schleudern geraten und gegen einen Baum gefah⸗ den. Es überſchlug ſich und begrub die drei Inſaſſen mit ſchweren Wunden unter ſich. ee Eſſen.(Frauen mord.) Ein Holzſammler enk⸗ deckte an der Krupp'ſchen Aſchenkippe in einem Waſſer⸗ Holzwolle, Strauch⸗ Nach den polizeilichen Er⸗ kümpel eine Frauenleiche, die mit werk und Pappe bedeckt war. 1 mittlungen liegt ein Verbrechen vor, da ſich am Hal⸗ Wargeſpuren befinden. München.(mord und Selbſtmord.) Der 35 Jahre alte Schuhmacher Johann Ries lquerte der 30 Jahre alten Strickerin Karoline Bogner, die ſeinen Liebesantrag abgewieſen hatte, in der Hohenzollernſtraße auf und tötete ſie durch zwei Kopfſchüſſe. Der flüch⸗ tende Täter, der ſofort verfolgt wurde, gab auf 11 7 Verfolger einige Schüſſe ab, ohne zu treffen. Er flüch⸗ tete über einen Zaun und erſchoß ſich dann. München.(Hingerichtet.) Im Strafvollſtreckungs⸗ gefängnis Stadelheim wurde der 27 Jahre alte Berg⸗ mann Heinrich Kern mit dem Fallbeil hingerichtet. Kern hatte am 2. Mai den 84jährigen Goldſchmied Chriſtian Schreiber in ſeinem Laden überfallen und durch Schüſſe getötet und beraubt. Regensburg.(Schwere Bluttat.) Im Verlaufe eines Streites kam es in Ehrn zu einer ſchweren Bluttat. Der Häusler Michael Kraus von Wetterſtein ging mi dem Meſſer auf den 21jährigen Bauersſohn Joſeph Stieglbauer von Böhmersried los und durchſchnitt ihm die Halsſchlagader. Der Getroffene war nach wenigen Mi⸗ nuten tot. Der Täter wurde verhaftet. Hamburg.(Tödliches Autounglück.) Das Auto eines Hamburger Kaufmannes, der kurz hinter Bad Ramſtädt ein anderes Auto überholen wollte, geriet ins Schleudern und überſchlug ſich. Der Kaufmann wurde mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus transportiert. Sein 23 Jahre alter Sohn erlitt einen Schädelbruch und 185 ſofort tot, während ſeine Frau ohne Verletzungen ieb. Samburg.(Schauriger Leichenfund.) Als ein Gärtner mit ſeinem Hund durch einen Hamburger Park ſpazieren ging, wurde er durch das unruhige Ge⸗ baren des Tieres auf eine Stelle aufmerkſam gemacht. An dieſer ragte ein Stiefel aus der Erde hervor. Auf ſeine Anzeige nahm die hieſige Kriminalpolizei eine Auf⸗ nahme vor, die den ſtark in Verweſung übergegangenen Leichnam eines faſt unbekleideten Mannes ans Tages⸗ licht beförderte. Die Polizei ſtellte feſt, daß der Tote der aus Remſcheid gebürtige Arbeiter Erwin Wohlan einem Morde zum Opfer gefallen iſt. Sein Mörder wird in der Perſon des ebenfalls aus Remſcheid gebür⸗ tigen Rohrlegers Arthur Thomas geſucht. Man nimmt an, daß dieſer im Beſitz der Papiere des Toten unter dem Namen Wohlan umherreiſt.— N 22 1 5 Kleine Chronik. . Abutokataſtrophe bei Lodz. Auf einer Chauſſee bei Lodz ſtürzte ein Autobus mit 16 Perſonen in ei en tiefen mit Waſſer gefüllten Graben, wobei zwei Perſo⸗ nen auf der Stelle getötet und mehrere andere ſchwer verletzt wurden. Der Chauffeur wurde verhaftet. i Numäniſche Eiſenbahner als Waggonplünderer. Eine gut organiſierte Räuberbande plünderte ſchon ſei einem Jahr die Wagen in der rumäniſchen Eiſenbahn— ſtation Socola. Trotz aller Nachforſchungen der Polize mit Unterſtützung des Bahnperſonals gelang es nicht, die Diebſtähle zu verhindern. Infolge eines anonymen Brie⸗ fes, der der Polizei zuging, ſtellte ſich heraus, daß die Bande niemand anders als das Bahnperſonal ſelbſt un⸗ ter Führung des Stationsvorſtandes war. Die Waren wurden zum größten Teil, in einem in der Nähe der Station gelegenen Wald vergraben aufgefunden. Man and geraubte Waren im Werte von einer Million Lei. Ein Eiſenbahner wurde verhaftet, als er nicht weniger ale 200 Kilogramm geſtohlenes Bronze einem Händler ver⸗ kaufen wollte. Es werden nun auch die benachbarten Sta⸗ nonen durchſucht werden, da die Polizei mit Beſtimmt⸗ beit annimmt, daß es ſich um ein ausgebreitetes Netz von Verbrechern und Plünderern handelt. „„ i 17 junge Mädchen aus Budapeſt verſchwanden. zn der letzten Zeit haben ſich die Fälle vermehrt, daß zunge Mädchen ſpurlos aus Budapeſt verſchwunden ſind Bisher ſind 17 Abgängigkeitsanzeigen erſtattet worden. Man befürchtet, daß die Mädchen einer internationalen Mädchenhändlerbande in die Hände gefallen ſind. Eine neue Hudſon⸗Brücke in Newyork. In New⸗ hork erfolgten die erſten Spatenſtiche für den Bau einer neuen rieſigen Brücke über den Hudſon zwiſchen Fort Lee in drr 089 und Fort Waſhington⸗Park auf dem Pe⸗ biet der Stadt Rewyork. Die Brücke wird nach ihrer Vollendung die längſte Hängebrücke der Welt ſein. Die Koſten der neuen Brücke ſind mit 75 Millionen Doflor veranſchlagt. Ein japaniſches Kriegsſchiff auf rund geraten. 5 Das japaniſche Kriegsſchiff„Koſhu“ lief bei einen, ſchwe⸗ en Sturm in der Nähe der Inſel Waluit auf Grund. je Beſazung konnte ſich in Sicherheit bringen. Dee „Koſhu“ iſt der frühere deutſche Dampfer„Michaei 5 1521 Tonnen groß. Er wurde in ber baranüchen tatins ais Kriegsschiff verwendet. 3 k Ein furchtbarer Racheakt. In Newyork wollte ſich ein 65jähriger Italiener an dem Verführer ſeiner miß⸗ ratenen Tochter rächen. Er drang in die Wohnung ſeines Landmannes ein und drang das im Schlaf liegende ſiebenjährige Töchterchen des Mannes, der nach ſeiner Meiſeeng ane Tochter unglücklich gemacht hatte. i Bluttat eines 14jährigen. In Annaberg(Steier⸗ mark) erſtach der Lajährige Ernſt Wagner den Ver⸗ walter Meierhofer während eines Streites. Der jugend⸗ liche Mörder wurde noch im Laufe des Abends verhaftet, leugnet jedoch die Tat begangen zu haben. Bisher konnte die Mordwaffe nicht gefunden werden. eee 18 5 d ö. 7 Wieder ein Wanonenuperfal auf einen Eiſen⸗ bahnzug in Meriko, Nach Meldungen aus Newer perſuchte eine hundertföpfige Näuberbande bei Barranca in Mexiko einen Paſſagierzug anzuhalten und auszu⸗ rauben. Die Banditen eröffneſen ein heftiges Feuer auf den Zug, das jedoch von einer Abteilung Regferungstrup⸗ pen, die ſich im Zuge befand, ſofort erwidert wurde, ſo⸗ daß der Anſchlag mißlang. Die Banditen lieſſen 30 Tote und zahlreiche Verwundete zurück. Von den Ne dorungs⸗ ſoldaten wurden 10 Mann verwundet. 5 Die deutſchen Städte und ihre Millionäre. Wir ſind zwar im Durchſchnitt ein blutarmes Voll geworden, aber der ſüße Troſt, immerhin noch ein be⸗ ichtliches Häuflein der vielbeneideten Gattung Kröſus unſer eigen zu nennen, uns doch geblieben. Unter den deutſchen Großſtädten 1.«eſchiert Berlin mit ſeinen 525 Nelischlands Millionäre 5 2 I 25 9. 2 — 7. 1 98 88 . 2—.— 5 1 1 9 4— 4 15 N„ erlio Hamburg Leipzig Franhfürt. A Nori Düsseldorf Oresclen 8 Nünchen — — Millionären weitaus an der Spitze. Dann folgen in re⸗ ſpektvollem Abſtand Hamburg und Leipzig. Das Rent⸗ nerideal nach franzöſiſchem Geſchmack erſcheint jedoch allein in Wiesbaden annähernd erreicht zu ſein, denn dort hat im Durchſchnitt jeder einzelne ein Vermögen von 70070 Mark zu verſteuern, womit freilich nicht geſagt ſein ſoll, daß Frau Sorge dort eine unbekannte Perſon iſt Börſe und Handen. Amtliche Notierungen vom 27. Septemher. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 6, Lomb. 7 v. H. Holland 168,08 bis 168,42, Brüſſel 58,39 bis 58,51, ſtalien 22,865 bis 22,905, Kopenhagen 112,31 bis 112,53, Niſſaben 26,57 bis 20,61, Oslo 110,69 bis 110,91, Paris 16,45 bis 16,49, Prag 12,426 bis 12,446, Schweiz 80,835 bis 80,995 Spanien 73,83 bis 73,17, Stockholm 112,79 bis 113,01, Wien 59,10 bis 59,22, London 20,404 bis 20,444, Newyork 4,192 bis 4, 200. Berliner Effektennotierungen. Hapag 147,50, Nordd. Lloyd 149,25, Comm. und Privatbank 171,75, Darmſtädter d Nationalbank 226,50, Deutſche Bank 163,50, Disconto 155,125, Dresdner Bank 160,50, Schultheiß⸗Patzenhofer 48. A. E. G. 181.75, Daimler 114.50, J. G. Farben 290, Gelſenkirchen 149, Th. Goldſchmidt 126,25, Ph. Holz⸗ mann 192,50, Ilſe Bergbau 245, Metallbank 138,25, Phö⸗ nir 109, Rhein. Braunkohlen 240,25, Rheinſtahl 188,50, Ber. Glanzſtoff 728, Ver. Stahl 123,50, Weſteregeln 2,75, Zellſtoff Waldhof 309,50. 1 4 . 2— Cokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 28. September. „Das europäiſche Tiefdruckgebiet hat unter Zurück⸗ laſſung eines ſich auffüllenden Teilwirbels über dem Skan⸗ gerak ſeinen Schwerpunkt nach Nord-Skandinavien ver⸗ legt. Das Feſtland bleibt daher noch auf der Vorderſeite der von Skandinavien bis zum Aermel⸗Kanal ſich er⸗ haltenden Tiefdruckfurche. Ueber dem Feſtlande ſcheint ſich jetzt Hochdruck einzudecken. Für die nächſten Tage iſt 1 10 mit vorwiegend heiterem und warmem Wetter zu rechnen. Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗— nerstag, den 29. September: Ziemlich heiter, meiſt warm, tagsüber mild, in freien Lagen des Gebirges Nachtfroſtgefahr. — Neue Marlen in der Angeſtelitenverſicherung. Mit Wirkung vom 1. Oktober werden neue, techniſch verbeſſerte Marken der Angeſtelltenvperſicherung ausgegeben, die von den jetzigen Marken auch im Ausſehen völlig abweichen. Die Gültigkeitsdauer der alten Marken läuft mit dem 30. September 1927 ab. Sie dürfen alſo für die Zeit nach dem 30. September 1927 nicht mehr verwendet werden. Die alten Marken werden ſowohl von der Poſt wie auch von der Reichsverſicherungsanſtalt nur bis ein⸗ ſchließlich 30. September abgegeben. Alte unbeſchädigte Marken können, ſoweit für die Zeit vor dem 1. Oktober 1927 eine Verwendungsmöglichkeit nicht mehr vorhanden iſt, bei der Poſt bis 31. Dezember 1927 Amgetauſcht werden.. 555 —„Freytags Werle koſtenlos. Vor kurzer Zeit wur⸗ den Freytags Werke von einer auswärtigen Firma koſten⸗ los angeboten. Bei genauerer Prüfung ſtellte es ſich her⸗ aus, daß nur die broſchierte Ausgabe gemeint war und dieſe nur gegen Erſatz eines hohen Anteils der Inſerat⸗ koſten und hoher Verſandſpeſen, die im Voraus gezahlt werden ſollten, geliefert würde. Dem Verlage liegt vor allen Dingen daran, wie auch aus uns vorgelegten Drack⸗ ſachen hervorgeht, Beſtellingen auf die gebundene Aus- gabe zu erhalten. Der Einband wird ſo hoch berechnet, daß zuzüglich Verſandſpeſen für den gleichen Preis im ortsanſäſſigen Buchhandel Freytags Werke in bedeutend beſſerer Ausſtattung, nämlich mit Lederrücken und Gold⸗ ſchnitt, geliefert werden können. — Ein neues Schwindel⸗Manöper. Durch den neuen Trick eines Gauners wurden in letzter Zeit verſchiedene Zigarettengeſchäfte geſchädigt. Der Schwindler verlangt eine Schachtel Zigaretten, die er in einer Aktentaſche ver⸗ ſchwinden läßt. Beim Bezahlen bemerkt er, daß er nicht genügend Geld bei ſich hat und gibt die gekaufte Schachtel wieder zurück. Im Geheimen hat er ſie aber mit einer gleichartigen, mit Papierſchnitzeln gefüllten Schachtel aus⸗ getauſcht. Der Ladeninhaber bemerkt den Betrug mei⸗ ſtens erſt zu ſpäl. — Umtaaſchfriſt für die Neubeſitzanleihen der Länder und Gemeinden. Die Regierungen der Länder haben über⸗ einſtimmende Verordnungen erlaſſen, durch die die Friſt für den Umtauſch der Markanleihen neuen Beſitzes der Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände und der die⸗ ſen aleichgeſtellten öffentſich⸗rechtlichen Körverſchaften auf — die Zeit vom 1. Ottover 194 vis zum 14. Januae 1928 feſtgeſetzt wird. Die Anleihen ſind bei einer Vermittlungs⸗ ſtelle(Bank, Sparkaſſe, Genoſſenſchaft) zum Umtauſch ein⸗ zureichen. Markanleihen, die innerhalb der Umtauſchfriſt 0 nicht zum Umtauſch angemeldet werden, werden wertlos. — Die giftige Herbſtzeitloſe. Auf naſſen Wieſen ſtehen eben ſchwachroſa Blüten ohne grünes Blätterwerk. Das iſt die Herbſtzeitloſe, die ein botaniſches Unikum Apſterbe inſofern, als bei ihr die Blätter erſt nach dem Abſterben der Blüte zum Vorſchein kommen. Sie iſt ſehr giftig, Kühe, die auf der Weide mit dem ſaftigen Gras die Herbſtblume gefreſſen haben, geben mit Blut vermiſchte Milch. Es iſt äußerſt gefährlich, die Blüte in den Mund zu nehmen. Die Kinder ſpielen gerne mit der Samen⸗ kapſel der Herbſtzeitloſe, die das Pflanzengift noch kon⸗ zentrierter enthält, als die Blüte. Iſt die Wirkung dieſes Giftes auch nicht ganz ſo tragiſch, wie etwa bei der Toll⸗ kirſche, ſo ſtellen ſich doch langwierige Magen⸗ und Herz⸗ denen ein. Darum hütet euch vor der Herbſtzeit⸗ 0 e,*.. 5 e 3 „ Poſtkarten nur noch im Ausmaß 14,8: 10,5 em. Gemäß den Beſchlüſſen des Weltpoſtkongreſſes in Stock⸗ holm der im Jahre 1924 ſtattgefunden hat, dürfen auch im inneren deutſchen Verkehr vom 1. Oktober 1927 an Poſtkarten mit Abmeſſungen, die die für die amtlich aus⸗ gegebenen Poſtkarten Woehen Größe von 14,8:10,5 em. überſchreiten, zur Poſtbeförderung gegen die Poſt⸗ kartengebühr nicht mehr zugelaſſen werden. Derartige karten vaterliegen dann der Briefgebühr. — Ho nöhabang der Polizeiſtunde. Durch Vermittelung des Deutſchen Landgemeindetages ſoll nochmals die Auf⸗ hebung des Artikels 1 Paragraph 2 des Notgeſetzes vom 24. Februar 1923 beantragt werden, damit die Ueber⸗ tretungen der Polizeiſtunde nicht mehr als Vergehen durch die Gerichte, ſondern wie in der Vorkriegszeit durch die Fan dee als Ortspolizeibehörde beſtraft wer⸗ en können. 2 Die Ablöſung der Markanleihen der Gemeinden und Gemeindeverbände. „Für die Anmeldung von Neubeſitzanleihen der Ge⸗ meinden und ſonſtigen öffentlichen Körperſchaften iſt durch die vor kurzem veröffentlichte Verordnung über die Durch⸗ führung der Ablöſung der Markanleihen der Gemeinden und Gemeindeverbände eine letzte Ausſchlußfriſt geſetzt worden. Die Friſt läuft vom 1. Oktober 1927 bis zum 14. Januar 1928. Die Anmeldung ſolcher Markanleihen hat, ſoweit ſie in Inhaberſchuldverſchreibungen verbrieft ſind, regelmä⸗ ßig durch eine Vermittlungsſtelle zu erfolgen, als welche Banken, Sparkaſſen und Kreditgenoſſenſchaften nach freier Wahl des Gläubigers in gleicher Weiſe wie für die Ab⸗ löſung der Reichsanleihen uſw. beſtimmt ſind. Die An⸗ meldung hat auf Vordrucken zu erfolgen, die vom Deut⸗ ſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverband ausgegeben werden und bei den Ve⸗mittlungsſtellen erhältlich ſind. Ausnahms⸗ weiſe kann die Anmeldung auch unmittelbar bei der Laſſe des Schuldners angebracht werden. Bezüglich ſolcher Mark⸗ anleihen, die in Namensſchuldurkunden oder Schuldſcheinen verbrieft ſind, ſowie bezüglich ſolcher Anſprüche, die auf⸗ grund eines Voröbehalts bei Annahme der getilgten Mark⸗ anleihen geltend gemacht werden, iſt die Anmeldung un⸗ mittelbar an die Verwaltung des Schuldners zu richten. Auch das weitere Verfahren iſt das gleiche wie bei der Anmeldung von Altbeſitzanleihen. Von beſonderen Fäl⸗ len abgeſehen, iſt es für den Gläubiger frei von Gebühren. Die Vermittlungsſtellen, denen nähere Weiſungen mit den erforderlichen Abdrucken durch den Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverband zugehen, ſind in der Lage und bereit, ere Austürfte zu erteilen. l. 855 3 4 5 Winke und Natſchlaͤge. Dias Kitten von Leder auf Leder. Mit Gutapercha⸗ kitt kann man Leder auf Leder kitten. Man ſtellt ihn her, indem man 10 Teile Gutapercha in hundert Teilen Benzol löſt, die Löſung in hundert Teile Leinölfirnis e.. gießt und gut durchſchüttelt. Man tut gut daran, das Leder vor dem Zuſammenkleben an den betreffenden Stel⸗ „ etmas aufzurauhen. A Gottes dienſt⸗Ordnung. Freitag, 30. Sept. 7 Uhr 1. Seelen⸗Amt für Johannes Schneider 3. * Straßenſperre! Wegen Pflaſterung iſt die Berg⸗ ſtraße zwiſchen Heppenheim(Landesgrenze) bis Lützelſachſen während der Zeit vom 22. September 1927 bis vorläufig 1. November 1927 für den geſamten Fuhrwerksverkehe geſperrt. Der Durchgangsverkehr iſt von Bensheim oder Heppenheim über Lorſch—Hüttenfeld—-Biernheim Heddesheim—Großſachſen bezw. Leutershauſen umgeleitet. * Wiederaufnahme des Kauada- Sienſtes durch die Hamburg⸗Amerika⸗Linie. Bon der hieſigen Vertretung der Hamburg⸗Amerika Linie Herrn J. Schweikart erfahren wir hierzu folgendes: Zum Beginn des nächſten Jahres nimmt die Hamburg ⸗Amerlka Linie durch Anlaufen von Haltfax ihren regelmäßigen Kanada⸗Dlenſt wieder auf. Schon in früheren Jahren wurden viele Tauſende von Paſſa⸗ gieren von der Hapag zwiſchen Europa und Kanada befördert. Die Wiederaufnahme dieſes Dienſtes erfolgt mit den Dampfern „Thuringia“ und„Weſtphalla“, die beide erſt vor wenigen Jahren erbaut wurden und mit allen techniſchen Neuerungen und Reiſebequemlichketten verſehen ſind. Dle Dampfer führen Kajüte und dritte Klaſſe. In beiden Klaſſen find Speiſeſaal, Rauchzimmer, Damenzimmer, geräumige Prome⸗ nadendecks uſw. vorhanden. Sämtliche Paſſagiere der 3. Klaſſe werden in hellen, freundlichen Kammern zu 2, 3 und 4 Betten untergebracht. Die Zulaſſung von deutſchen Staats⸗ angehörigen iſt in Kanada unbeſchränkt, ſedoch kommen hier⸗ für vorwiegend Landwirte, Landarbeiter und welbliche Haus⸗ angeſtellte in Betracht. Solche Perſonen, die nach Kanada auswandern wollen, werden gebeten, ſich wegen Ueberfahrts⸗ gelegenheit und Relſebeſtimmungen möglichſt bald an die Hamburg— Amerlka Linie in Hamburg oder deren örtliche Vertretung zu wenden. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 440 Stück Berkauft: 322 Stüc. Milchſchweine wurden verkauft das Stuck von 6—10, Läufer das Stück von 12—35 Mk.