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Oktober 5 Uhr nachmittags zu einer Vollſitzung einberufen worden, zuf deren Tagesordnung nur kleinere Vorlagen ſtehen. die Beſoldungsordnung ſteht noch nicht auf der Tages ordnung. zs: Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion iſt zu hrer erſten Sitzung nach den Sommerferien auf Freitag den 7. Oktober einberufen worden. Auf der Tagesordnung ſteht die Stellungnahme zum Reichsſchulgeſetzentwurf. „: Der aus Genf heimgekehrte eſtländiſche Außenmi⸗ niſter Dr. Akel erklärte, ſeine Verhandlungen mit Dr. Streſemann in Berlin hätten den deutſch⸗eſtländiſchen Han⸗ delsvertrag bedeutend gefördert. d: Nach Hankauer Meldungen iſt Swatau nunmehr in den Händen der Kantontruppen des Generals Lihchan ſum, der als ein Anhänger Tſchangkaiſcheks gilt. Die unter kommuniſtiſchem Einfluß ſtehenden Truppen bewegen ſich in ſüdlicher Richtung und man erwartet, daß ſie bald auf gelöſt werden. Diskonterhöhung der Reichsbank. Von 6 auf 7 Prozent. d Berlin, 4. Oktober. Das Reichs banldirektorium hat beſchloſſen, mit ſo⸗ fortiger Wirkung den Bankdiskont von 6 auf 7 Prozent, den Lom bardſatz von 7 auf 8 Pro⸗ zent zu erhöhen. Die Begründung durch Dr. Schacht. In der Zentralausſchußſitzung der Reichsbank führte der Reichsbankpräſident Dr. Schacht zur Be⸗ gründung der Diskonterhöhung u. a. folgendes aus: „Der Ausweis der Reichsbank per 30. Septem⸗ ber zeig!“ eine neue ſtarke Inanſpruchnahme. Die geſamte Anlage iſt gegenüber der Vorwoche um 328 Millionen auf 2992 Millionen Rm. geſtie⸗ gen, der Wechſelbeſtand allein um 510 Millionen Rm. auf 2746 Millionen Nm. Entſprechend iſt der No⸗ ſenumlauf in der letzten Septemberwoche um 635 Nillionen Rm. auf 4182 Millionen Rm., der Um⸗ auf an Rentenbankſcheinen um 49 Milli⸗ 'nen Rm. auf 989 Millionen Rm. geſtiegen. Ein⸗ ſchließlich Privatbanknoten und Scheidemünzen ſind wir hiermit für Ende September auf die bisher nicht zreichte Ziffer von rund 6,15 Milliarden Rm. Zahlungsmittelumlauf gekommen. Die Dek, fungsziffern der Noten durch Gold allein ſind auf 14,3 Prozent, die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Deviſen iſt auf 48,0 Prozent zu⸗ tückge gangen. Die Notenreſerve der Reichs⸗ bank nach Paragraph 28 a N. B. S. beträgt nur noch 332 Millionen Rm. Die geſamte Kapitolanlage, die Ende Mai 1927 unmittelbar vor der letzten Diskonterhöhung 2586 Mill. Nm. betrug, ſtellte ſich Ende September auf 2992 Mill. Rm., es iſt alſo eine Steigerung von 406 Mill. Rm. zu verzeichnen, der Wechſelbe⸗ ſtand allein, der Ende Mai 1927 ſich auf 2421 Mill. Rm. bezifferte, iſt am 30. September 1927 um 325 Mill auf 2746 Mill. Rm. angewachſen. Beſonders bemer⸗ kenswert iſt. daß das Niveau trotz der Auf⸗ und Ab— bewegung ſich ſtändig nach oben verſchoben hat Die Zunahmechegenüber dem Vormonat betrug Ende Juni 73 Mill. Rm., Ende Juli 18 Mill. Rm., Ende Auguſt 149 Mill. Rm. und Ende September 84 Mill m. Die Laufzeit der zum Diskonto eingereichten Wechſel hielt ſich im ganzen ziemlich unverändert auf dei Ende Mai erreichten Höhe. Der Notenumlauf der Reichsbank iſt ſeit Ende Mai 1927 um 463 Mill. Rm. auf 4182 Mill. Rm. Ende September geſtiegen. Auch hier iſt eine ſtändig nach oben gerichtete Tenden; zu erkennen. Die Steigerung jeweils gegenüber dem Vor monat betrug Ende Junj 96 Mill. Rm., Ende Juli 113 Mill. Rm., Ende Auguſt 7 Mill. Rm., Ende Septem⸗ ber 247 Mill. Rm. Der Umlauf an Rentenpank ſcheinen iſt von 1033 Mill. Rm. auf 989 Mill. Rm. Ende September zurückgegangen. Der Umlauf von Pri⸗ batbanknoten zeigt keine weſentlichen Veränderun⸗ gen. Der Umlauf an Scheidemünzen iſt ſeit Ende Mai um etwa 40 Mill. Rm. geſteigert worden. Die Zinsſätze für Monatsgeld und bankgirſerten Waren- wechſeln zeigen ſeit Monaten ſteigende Tendenz. Der Satz für bankairierte Warenwechſel war bis Ende Juni ſtets unter dem Reichsbankſatz ſeitdem bisher da⸗ rüber. Die Entwicklung der Geldverhältniſſe, wie die Geſtaltung der Status zwingen demnach zu einer Diskonterhöhung. Der Diskontſatz der Golddis⸗ en a lebt jedoch einſtweilen unverändert auf 6 Pro⸗ Viernheimer Tageblatt Platzvorſchriften bei Mittwoch, den 5. Oktober 1927 5 Das problem Reich und Länder. Neue Beſprechungen mit den Länderregierungen. d Berlin, 4. Oktober. . In der Reichskanzlei hat am Montag abend eine eingehende Ausſprache zwiſchen der Reichsregie⸗ rung und den in Berlin anweſenden Staats- und Miniſterpräſidenten der Länder ſtattgefunden, in welcher die augenblicklich ſchwebenden politiſchen Pro⸗ bleme, wie die Beratungen über das Reichsſchul⸗ geſetz, die Beſoldungsreform und das Liqui⸗ dation sſchädengeſetz eingehend diskutiert wurden. In dem im Anſchluß an die Sitzung herausgegebenen Kommuniguee wurde dann der Oeffentlichkeit mit⸗ geteilt, daß in den angeführten Fragen eine„allſeitige Uebereinſtimmung darüber erzielt“ worden ſei, daß die einſchlägigen Arbeiten ſo zu fördern ſeien, daß die Arbeiten des Reichstages am 17. Oktober be⸗ ginnen können, während in einem Nachſatz bemerkt wurde, daß das Reichskabinett mit den Vertretern der Länder⸗ regierungen auch in eine„eingehende Erörterung des ſtaats rechtlichen Verhältniſſes zwiſchen Reich und Ländern“ eingetreten ſei, für die dann Sonder⸗ ſitzungen von Vertretern des Reichs und der Länder— regierungen anberaumt wurden. Im großen und ganzen mutet nun dieſes Kommu⸗ niguee ziemlich harmlos an, allein von politiſcher Seite wird doch darauf verwieſen, daß gerade in dem Nach⸗ ſatz von der Anſetzung der Sonderſitzungen zwi⸗ ſchen dem Reich und den Länderregierungen zur Klä— rung der ſtaatsrechtlichen Probleme Dinge angedeu⸗ tet worden ſind, die ſchon in allernächſter Zukunft 7 innerpolitiſche Intereſſe in ſtarkem Maße erregen dürften. Zurückgeführt werden nun dieſe Erörterungen der„ſtaatsrechtlichen Verhältniſſe zwiſchen Reich und Ländern“ auf die Tatſache, daß das Reich bei der jetz zur Beratung ſtehenden Beſoldungsreform ſich nicht bereit erklärt hat, die Mehrkoſten, die auch den Ländern entſtehen, zu übernehmen, mit ande— ren Worten, daß der Reichsfinanzminiſter nicht bereit iſt, den Finanzausgleich abändern zu laſ⸗ ſen. was natürlich den Proteſt der Länderregierungen auslöſen mußte. Tatſächlich ſpricht man denn jetzt auch ſchon ganz offen davon, daß zwiſchen Bayern, Württemberg und Baden in Stuttgart direklte Beſprechungen ſtattgeſfunden haben, als deren Ergebnis eine ge⸗ ſchloſſene Front dieſer Länder gegen das Reich anzuſehen und daß jetzt als Folge dieſer Be⸗ ſprechungen der Vorſtoß der Länder gegen das Reich erfolgt ſei. Darüher ſchweigt ſich nun, wie be⸗ reits bemerkt, das amtliche Kommuniquee über die Be⸗ ratungen der Reichsregierung mit den Staatsminiſtern der Länder aus, doch wird gleichwohl behauptet, daß als Hauptgegenſtand dieſer Beratungen der Wunſch der Länder anzufehen ſei, durch Erweite⸗ tung der Länderrechte die reichsgeſetzliche Steuerregelung zu Gunſten der Länder abzu⸗ ändern. Es wird daher die nächſte Zeit reichliche Verhandlungen über dieſe Frage bringen, zumal die Fragt der Deckung der erhöhten Gehkiter der Länderbeamten brennend iſt und ver⸗ ſchiedentlich iſt man ſogar heute ſchon bereit zu ver⸗ muten, daß unter dieſen Umſtänden der Reichsfinanz⸗ miniſter ſich genötigt ſehen würde, nicht nur den Ent⸗ wurf zum Steuerrahengeſetz, ſondern auch das ganze Kriegsſchäbesg ſetz wieder zurückzu⸗ ziehen. N Ein neuer deutſcher Ozeanſlug Das Junkersflugzeug D 1230 geſtartet. Norderney, 4. Oktober. Das Flugzeug D 1230 iſt heute nachmitlag um 16,45 Uhr zum Atlanticflug geſtartet. Es fliegt zuerſt nach Liſſabon, wo es auf ber Recde eine Zwiſchenlandung vornehmen wird. Weitere Zwi⸗ ſchenlandungen ſind in Fayal auf den Azoren und in Harbour Grace auf Neufundland vorgeſehen. Ar⸗ ſprünglich wollten die Flieger auf St. John nieder⸗ gehen. Bereits am Vormittag war die Poſt und das Gepäck für Amerika an Bord genommen worden. Am Nachmittag von 15,283 Uhr an wurden die Motoren zum Probelauf angelaſſen. Der Start ging außer⸗ ordentlich glatt und ſchnell vonſtatten. Die Be⸗ ſatzung beſteht aus dem Führer Loo ſe, Navigator Stark, einer Dame, die angeblich bis Liſſabon mit⸗ fliegen will, und deren Name noch nicht bekannt iſt, ſowie einem Monteur. Das Flugzeug machte noch eine Schleife um die Inſel und verſchwand dann ſchnell mit Nordweſtwind Stärke 6 in Richtung Kanal. Die Be⸗ laſtuna des Fluazeuges beträat rund acht Tonnen. Anzeigenpreife: iederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeren Geſchäftsſtelle und don ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Anlsblatt der Heſſiſchen Pürgermeiſterei und des Polizeiants Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. (Viernhetmer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 3 e 60 Pfg. Inſerate un otizen vor⸗ 44. Jahrgang darunter 21 Faß Brennſtoff. Die Flugplatzlei⸗ tung Norderney gibt trotz des vollzogenen Starts nach wie vor keine Auskunft. Die lange Reihe der Mißerfolge, die die Verſuche, den Atlantic in oſtweſtlicher Richtung zu überwinden, in dieſem Jahre gezeitigt haben, ſcheinen den AUnterneh⸗ mungsgeiſt der deutſchen Fliegerei doch nicht haben läh⸗ men zu können. Wenigſtens verſucht jetzt die dreimoto⸗ rige Ozeanflugmaſchine des Junkers⸗Typs G. 24 Newyork über Liſſabon— Azoren— Neufundland zu erreichen, um auf dieſe Weiſe die Möglichkeit eines regel⸗ mäßigen Luftverkehrs zwiſchen der alten und der neuen Welt unter Beweis zu ſtellen. Außer dieſem Flugzeug oll angeblich auch in Warnemünde ein Heinkel⸗ Apparat für dieſelbe Aufgabe bereit ſtehen. Dieſen Plänen gegenüber iſt zunächſt feſtzuſtellen, daß die Tei⸗ lung der Flugroute in vier Abſchnitte bezüg⸗ lich der Sicherheit der Durchführung einen entſchiedenen Fortſchritt bedeutet. Die größte Teilſtrecke, die über den offenen Ozean von den Azoren nach Neufund⸗ land, führt zwar auch noch über 2500 Kilometer, wozu bei einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 140 Kilometer pro Stunde etwa 20 Stunden ununterbrochener Flug nötig ſein werden. Die genannte Junkersmaſchine Bet ihrem Faſſungsraum für 1200 Liter Betriebsſtoff dürfte aber einen für dieſe Zwecke ausreichenden und noch einen gewiſſen Kräfteüberſchuß ſichernden Ak⸗ tionsradius haben. 2 * Am die Verminderung der Beſatzungslaſten. Ein heſſiſcher Schritt bei General Guillaumat. Mainz, 4. Oktober. Im Auftrag der heſſiſchen Regierung hat ſich der Landeskommiſſar für die beſetzten heſſiſchen Gebiete, Pro⸗ vinzialdirektor Dr. Uſinger zu dem Oberbefehlshaber der Beſatzungsarmee, General Guillaumat, begeben, um ihm die Wünſche der Bevölkerung des be⸗ ſetzten heſſiſchen Gebietes für die bevorſtehende Verminderung der Beſatzungstruppen zu übermitteln. Der General bekundete ſein Verſtändnis für die Wünſche und insbeſondere für die Wünſche der Stadt Mainz und verſprach ſein Möglichſtes zu tun, um Er⸗ leichterungen zu ſchaffen, ſoweit die militäriſchen Notwen⸗ Men in der am längſten beſetzten dritten Zone es zu— ießen. Der Eindruck auf die Berliner Börſe. Kursverluſte bis 25 Prozent. e Berlin, 4. Oktober. Die plötzliche Diskonterhöhung der Reichsbank hat an der Berliner Börſe naturgemäß eine Senkung der Kurſe zur Folge gehabt. Nach der ſcharfen Aufwärts⸗ bewegung verſchiedener Aktiengruppen in den letzten Ta⸗ gen löſte die Diskonterhöhung eine ſtarke Verkauf⸗ neigung aus. Man war zwar in Börſenkreiſen nicht ganz unvorbereitet, hatte aber nicht mit einer un⸗ mittelbar bevorſtehenden Heraufſetzung der Bankrate gerechnet. Durchſchnittlich betrugen die Kurs verluſte 4 bis 6 Prozent, bei den Elektrowerten bis zu 20 und 25 Prozent. Später trat eine gewiſſe Be⸗ ruhigung ein, jedoch gewann die Baiſſeſpekulation die Oberhand. Infolge der Diskonterhöhung zeigten die Zinsſätze am Geldmarkt eine aufſteigende Linie. — 22 Konferenz der Finanzminiſter der Länder. Auch Jas Reichskabinett tagt. ö „Berlin, 5. Oktober. Unter dem Vorſitz des preußiſchen Finanzmimſters Dr. Höpker⸗Aſchoff fand am Dienstag eine Kon⸗ ferenz der Finanzminiſter der Länder ſtatt, in der die Bedeutung der Beſoldungs reform zur Debatte ſtand. Faſt alle Länder waren vertreten. Uebereinſtimmend wurde der Forderung Aus⸗ druck gegeben, daß das Reich die Pflicht habe, die Länder bei der Aufbringung der Koſten aus rei⸗ chend zu unterſtützen. Auch die Beratungen des Reichskabinetts über Wirtſchafts⸗ und finanzpo⸗ litiſche Fragen wurden fortgeſetzt. Zur Debatte ſtand dabei in erſter Linie die Frage, in welchem Amfang das augenblickliche ſtaats rechtliche Verhältnis zwiſchen Reich und Ländern den Aufgaben der Zukunft entſpricht. Einzelheiten über die Sitzung wurden nicht bekannt. 90 — 2 5 2 Der prozeß gegen die parteſzentrale der Kp d. Die Angeklagten nicht erſchienen. 485 O Leipzig, 4. Oktober. Vor dem Reichsgericht begann Dienstag vormittag der oft vertaate Hochnerratsyprnaek gegen die f Mitglieder der rommuntſti ſchen Parteizen⸗ trale. Ein ſtarkes Polizeikommando ſicherte die Eingänge des Gebäudes; die Kontrolle war ſehr ſcharf. Von den Angellagten war bis zum Beginn der Verhand⸗ lung lediglich Redakteur Lindau⸗ Hamburg angeblich geſehen worden; er hatte aber keinen der für die An⸗ gellagten beſtimmten Plätge eingenommen. Schließlich erſchienen einige der 17 Verteidiger, während die Plätze der Angeklagten auch weiter leer blieben. Kurz nach halb 10 Uhr betrat der Gerichtshof den Saal. Vor⸗ ſitzender Senatspräſident Niedner ſtellte feſt, daß die Angeklagten nicht erſchienen ſind. Von Schu ⸗ mann ſei ſoeben ein Schreiben eingelaufen, worin dieſer erklärt, daß er nicht erſcheinen wolle, da die Hauptver⸗ handlung gegen ihn allein nicht ſtattfinden könne und eine Abtrennung des Verfahrens nach früheren Beſchlüſ⸗ ſen des Reichsgexichtes nicht möglich ſei. Nachdem der Ver⸗ treter der Reichsanwaltſchaft feſtgeſtellt hatte, daß die Angeklagten ordnungsmäßig geladen ſeien, ſtellte Rechtsanwalt Obuch für ſämtliche Angeklagte den An⸗ trag auf Aufhebung des angeſetzten Termins. Zur Be⸗ gründung führte er aus, daß die Verhandlung unzweifel⸗ haft eine mehrmonatliche Dauer bedingen würde. Sechs der Angeklagten ſeien Reichstagsabgeordnete und zum Teil in Ausſchüſſen mit wichtigen Aufgaben betraut, ſodaß ihre Anweſenheit zur Hauptverhandlung eine Beeinträchtigung ihrer Abgeordnetentätigkeit bedeuten würde. Auf Grund eines Reichstagsbeſchluſſes hat die Hauptverhandlung wäh⸗ rend der Sommerpauſe durchgeführt werden ſollen, ſodaß die Anſetzung des Termins kurz vor Reichstagsbeginn unzuläſſig und das Nichterſcheinen der Angeklagten pflicht⸗ gemäß und gerechtfertigt ſei. In der Erörterung über den Antrag der Verteidigung erklärte Oberreichsanwalt Werner, daß die[pätere Anſetzung der Verhandlung durch die Geſchäftsla ze des Reichsgerichts geboten geweſen ſei; beſonders infolge des langen Stuttgarter Prozeſſes. Sodann habe der Reichs⸗ tag ſelbſt, nachdem er einerſeits für Mitte September eine Zwiſchentagung angeſetzt, andererſeits aber einen Antrag der Kommuniſten auf Einſtellung des Verfahrens abgelehnt habe, zum Ausdruck gebracht, daß er das Ver⸗ fahren auch während der Zwiſchentagung durchgeführt ſehen wolle. Auch die am 17. Oktober beginnende Tagung ſei als Zwiſchentagung anzu⸗ ſehen. Der Oberreichsanwalt erklärte, daß er nicht in der Lage ſei, gegen die Abgeordnete Anträge zu ſtellen, aber ſich vorbehalte, dies beim Parlament: zu tun. Was die Angeklagten Schumann und Lindau betreffe, ſo ſei ihr Ausbleiben völlig ungerechtfertigt. Er beantrage daher für die nächſte Sitzung unter Abſtand⸗ nahme von einer Verhaftung die Vorfüh⸗ rung dieſer beiden Angeklagten anzuordnen. Hierauf zog ſich das Gericht zur Beratung zurück und ließ eine einſtündige Pauſe eintreten. Nach längerer Beratung verkündete es dann den Beſchluß, den Prozeß gegen die kommuniſtiſche Parteizentrale bis auf weiteres zu vertagen. 5 In der Beratungspauſe wurden im Verhandlungsſaal Abzüge eines Aufrufes der Zentrale dei K. P. D. verteilt, in der die Angeklagten ausdrücklich aufgefob dert werden, vor dem„Niedner⸗Gericht“ nicht zu ericheinen. 0 5 J Aus dem In⸗ und Auslande. Reichsrat und Beſoldungsreform. Berlin, 5. Okt. Der Reichsrat tritt erſt am Don— nerstag zu ſeiner nächſten Vollſitzung zuſammen. Auf der Tagesordnung ſtehen nur kleine Vorlagen. Die Beſol⸗ dungsneuregelung für die Beamten iſt von den Aus⸗ ſchüſſen des Reichsrates noch nicht abſchließend vorberaten, für ſie wird noch eine beſondere Sitzung des Reichs⸗ rates notwendig werden. 5 General Haller in Thorn. Thorn, 4. Okt. Der polniſche Faſchiſtenführer und Gegner Pilſudſkis, General Joſeph Haller, weilt zwecke Teilnahme an der diesjährigen Tagung des über gan Polen verbreiteten rechtsgerichteten Haller-⸗Nerbandes in — Vom Leben ęchetzt Roman von J. S chneider- Foersfl Urheberrechtsschulz 1926 durch Verlag Oskar Meister, Werdau. (53. Fortſetzung.)[Nachdruck verboten.) Von der Höhe herab kam Guonſki mit einem braunen Lodenhut in der Hand und einer Joppe, die vorne offen hing und eine helle Weſte ſehen ließ, über der eine Kette baumelte, deren Gold in der Sonne außblitzte. % Guonſki! Nun war er doch noch gekommen! Martens ſuchte mit angſtvollen Augen nach einem Ver⸗ ſteck. Aber die Stube hatte keinen Winkel, in dem er ſich verkriechen konnte. Wenn er ſich irgendwo im Hauſe ver⸗ barg, bis er fort war, das konnte gehen. Bis Guonſki am Tor klopfte und Einlaß erhielt, bis er ſagte, zu wem er wollte, und bis der Torwart ihn hierherführte, war es viel⸗ leicht noch Zeit, ſich in Sicherheit zu bringen. Aber er hatte ſich verrechnet! Gerade, als er im Dunkel des Ganges eine Wendeltreppe hinaufeilen wollte, prallte er mit Guonſki zuſammen. „Ich hatte ſchon Sorge,“ kam es mit einem meckernden Lachen, welches das häßliche Geſicht in die Breite zog,„ich könnte Sie etwa verfehlen,— Herr— Herr Martens! Nun iſt es mir doppelt angenehm, daß ich Ihnen ſo unvermutet begegne. Sie hätten wohl——,“ er machte eine nicht miß⸗ zuverſtehende Bewegung nach der Treppe hin, icher ſehr wichtige Geſchäfte zu erledigen gehabt?— Ein paar Minu⸗ ten nur, wenn ich bitten darf. Ich denke, wir werden bald fertig ſein!“ Was will er nur? quälte ſich Martens, während er ihm voran nach ſeiner Stube ſchritt. Guonſti ſah ſich in dem einfach möblierten Raume um, und ein ſchadenfrohes Lächeln ging über ſein Geſicht.„Sie ſind beſcheiden geworden. In der Tat! Auch nicht der ge⸗ ringſte Luxus. Wie es ſich eben gehört für einen Bedienſte⸗ ten. Ich glaube, die Magdſtuben auf Falkenberg ſind freundlicher eingerichtet als die hier— oder?“ »Es— es genügt mir,“ ſagte Martens, ohne dem Be⸗ ſucher einen Stuhl anzubieten. „Thorn. Großes Aufſehen erregte es, als zum gan all⸗ tesdienſt in der Jakobskirche, an dem General g und ſeine politiſchen Freunde aus Pommerellen teilnah. men, auch die franzöſiſche Militärmiſſion mit Gener“ Pujot an der Spitze erſchien, während ſämtliche am: lichen, militäriſchen und a polniſchen Stellen dem Gottesdienſt fernblieben. Auf dem Marktplatz nahmen ie Generale Haller und Pujot anſchließend den Vor⸗ beimarſch der Haller anhängenden Draaniſationen ab % Arbeitsgemeinſchaft Zentrum—Bahyeriſche Volkspartei. Berlin, 4. Okt. Die Verhandlungen zwiſchen Zen⸗ trum und Baneriſche Volksportei haben grundſätzlich zu einer Verſtändigung geführt der Grundlage, die Reichs⸗ kanzler Marx vorſchlug. Darnach ſoll eine Arbeitsgemein⸗ ſchaft gebildet werden, die im Reichstag keinen Verluſt von Sitzen in den Ausſchüſſen mit ſich bringt, alſo eine Fee e auf der Grundlage ſelbſtändiger Frak⸗ ionen. e * „ ö ö Aus Nah und Fern. Weitere Fortſchritte der Kinderlähmungs⸗Epidemie in Sachſen. Leipzig, 4. Okt. Die ſpinale Kinderlähmung macht trotz aller Abwehrmaßnahmen noch weitere Fortſchritte. Bis jetzt ſind zehn neue Fälle zu verzeichnen geweſen, von denen drei auf Leipzig, fünf auf die Amtshauptmann⸗ ſchaft Rochlitz und zwei Fälle auf Grimma bzw. 01 95 entfallen. Im Stadtbezirk Leipzig hat ſich die Zahl der Todesfälle durch ein weiteres Opfer auf 19 erhöht; einige weitere Todesfälle kommen auf die Amtshauptmannſchaf⸗ ten. Am 3. Oktober waren 221 Erkrankungen, von die⸗ ſen 141 in der Stadt Leipzig, zu verzeichnen. Frankfurt a. M.(Rieſenwarenſchwindler.) Der Inhaber M. einer Frankfurter erſt in der Infla⸗ tionszeit gegründeten Lebensmittelgroßhandlung kämpfte ſchon ſeit Monaten mit erheblichen Zahlungsſchwierigkei⸗ ten, verſtand es aber, durch betrügeriſche Handlungen ſich bedeutende Warenmengen auf Kredit zu verſchaffen. Ob⸗ wohl ihm dann dieſe Waren von anderen Gläubigern ge⸗ pfändet wurden, verkaufte er ſie trotzdem an andere Per⸗ ſonen weiter. Schließlich brach M. doch finanzielle zuſam⸗ men, ſein, Gläubiger erſtatteten, als ſie von der Weiter⸗ verſchleuderung der Waren Kenntnis erhielten, Anzeige wegen Betrugs und veranlaßten die Verhaftung des M., der jedoch nach eingehenden Verhören, da kein Flucht⸗ verdacht vorlag, zunächſt wieder auf freien Fuß geſetzt wurde. Die Verbindlichkeiten der Firma werden auf 60 000 M. geſchätzt. Wohin M. den Erlös aus dem Verkauf der gepfändeten Waren geſchafft hat, konnte bisher nicht er⸗ mittelt werden. Zahlreiche Geſchäftsleute ſind darch M. ſchwer geſchädigt worden. Frankfurt a. M.(Großfeler.) In der Dübelſchen Schreinerei im Vorort Heddernheim entſtand ein Brand, der an den großen Heu⸗ und Strohvorräten im Dachſtock reiche Nahrung fand. Die freiwillige Feuerwehr von Hed⸗ dernheim und den Kupferwerken und die Berufsfeuer⸗ wehr kämpften den Brand in einſtündiger Tätigkeit nie⸗ der. Die Werkſtätte konnte ſchließlich vor der Einäſche⸗ rung bewahrt werden. Mit den Aufräumungsarbeiten batten die Wehren noch mehrere Stunden zu tan. Ueber die Brandurſache konnten endgültige Feſtſtellungen noch nicht gemacht werden. Frankfurt a. M.(Der falſche Angeſtellte des Beſtattung⸗Amtes.) Nach einem neuen Trick ver⸗ ſtand hier ſeit Wochen ein Schwindler Angehörige Ver⸗ ſtorbener dadurch zu ſchädigen, daß er alsbald nach Be⸗ ſtattung der Leiche im Sterbehauſe erſchienen iſt und unter Vorzeigung einer auf das hieſige Beſtattungsamt gefälſchten Quittung Beſtattungsgelder in Höhe von 55 bis 80 Mark erhoben hat. Bei einem erneuten Verſuch wurde er der Polizei übergeben. Frankfurt a. M.(Schwerer Autounfall.) In der Nacht fuhr das Privatauto des Fabrikanten Ar⸗ thur Metzger aus Sprendlingen auf einen Gerätezug der Straßenbahn. Der Fabrikant wurde getötet, ſeine Gat⸗ tin ſchwer verletzt und das Auto zertrümmert. „Natürlich! Wenn man es nicht anders haben kann, dann nimmt man es, wie man es findet! Aber Sie hätten es anders haben können, Gertraud!“ „Herr Guonſkil“ Sie wich einen Schritt vor ihm zurück. „Wer— Wen?“ „Sie meinen,“ warf er dazwiſchen,„warum ich mir er⸗ laube, dieſe Anrede zu gebrauchen? Aber was ſoll ich Martens ſagen wie die anderen? Ich weiß ja, wer in dieſen Kleidern ſteckt. Und um Hilfe rufen, das werden Sie doch auch nicht, wenn ich ein bißchen zärtlich gegen Sie bind Es wäre ja lächerlich! Ein Mann— der ſich vor einem anderen Manne fürchtet! Wie?“ Gertraud wich noch weiter zurück, gegen das Bett zu und lehnte ſich mit dem Rücken gegen den oberen Pfoſten. Guonſki hatte recht. Was half es ſie, wenn ſie um Hilfe ſchreien wollte? Man würde ſie verlachen, oder ſie mußte ſich zu erkennen geben. Aber wenn ſie ihn bat, vielleicht ließ er ſich mit einem guten Wort, mit einer Bitte erweichen, daß er ging und ſie in Zukunft in Ruhe ließ und ihr Geheimnis wahrte? Die Hände ineinander verſchlungen, ſah ſie ihn an:„Ich bitte Sie, Herr Guonſkil“ „Sobo! Sie bitten,“ ſagte er hohnvoll.„Ich hätte gar nicht geglaubt, daß Sie das könnten. Wo haben Sie denn das gelernt? Hier erſt? Oder ſchon früher?“ Sie ſchloß die Augen, um ihn nicht mehr ſehen zu müſſen. Guonſki trat näher an ſie heran, ſah, wie ſie zuſammen⸗ zuckte, und machte in teufliſcher Freude den Abſtand immer noch geringer. Nun ſollte ſie zu fühlen bekommen, daß Kraft in ſeinen Händen und Ausdauer in ſeinem Wollen war. „Möchten Sie nicht die Güte haben, mich anzuſehen, Ger⸗ traud?“ Sie hörte das Drohende des Tones und öffnete die Augen: „Was wünſchen Sie von mir?“ Ich wünſche nichts— ich bitte, wie Sie vorher gebeten haben!— Iſt das nicht genug“ Ihr Arm lag ohne Regung an den Körper gepreßt. Sie konnte kein Glied bewegen, nur den Kopf vermochte ſie ſtatt einer Antwort zu ſchütteln. Draußen am Fenſter, durch das nur mehr eine ſchwache Helle kam, ging Siſſi vorüber. Sie halte den ganzen Nach Vvurnverg. un tn dreie r bensretter.) Das eineinhalbjäh 5 lers Kronhengen in Lichtenau fiel in die hochgel gat und wäre ertrunken, wenn nicht das dre den 1 des b l 7 ſchn d 9 6 en— es hatte ganz kurz geſchnittene Haare— aus dem Waſſer gezogen hätte. Im geen Falle hielt der wackere Bub einen zwei Jahre alten Spielkameraden, der ebenfalls in die Regat gefallen war, ſolange am Arme r bis Hilfe kam. Wohl waren größere Kinder da: ie ſchrien aber lediglich nach Hilfe, ohne zu helfen. Perleberg. Schlägerei mit polniſchen Schnittern.) In Krampfer bei Perleberg kam es zu einer wüſten Schlägerei zwiſchen polniſchen Schnittern und Dorfeinwohnern. Die auf einem Gute beſchäftigten polniſchen Schnitter ſchlugen am Nachmittag einen Knecht ins Geſicht und ſuchten weiter Händel. Die Dorfbewohner nahmen geſchloſſen Stellung gegen die Polen, die ſich in die Schnitterkaſerne flüchteten. Sie erhielten jedoch Ver⸗ ſtärkung und griffen die Dorfeinwohner mit Meſſern und Stöcken an. Im Laufe der Schlägerei wurde ein an der Schlägerei ſelbſt unbeteiligter Arheiter von einem Polen durch einen Dolchſtich ins Herz getötet. Mehrere Dorfein⸗ wohner wurden verletzt. Ein Deutſcher und vier polniſche Schnitter wurden von den Landjägern verhaftet. Bernburg(Anhalt).(Zwei Opfer eines Mo⸗ torradunglücks.) In der Nacht ſtießen auf der Straße bei Latdorf zwei Motorradfahrer, die von einer Geburtstagsfeier kamen, in einer linken Kurve mit dem Trittbrett gegen einen Baum, wodurch die beiden jun⸗ gen Leute, die ſich wegen der Kurve nach links geneigt hatten, ſo heftig mit den Köpfen gegen den Baum ge⸗ ſchleudert wurden, daß ſie ſofort getötet wurden. Der Anprall war ſo ſtark geweſen, daß das Motorrad zehn Meter weit geſchleudert wurde. Halle a. d. S.(Zwei weitere Todesopfer des Ammendorfer Automobilunglücks.) Von den Opfern des ſchweren Automobilunglücks, das ſich in Ammendorf ereignete, ſind inzwiſchen außer dem älteſten Sohn auch die Mutter und ein zweites Kind geſtorben. Das dritte Kind iſt ebenfalls noch nicht außer Lebens⸗ gefahr. Die Mutter erwartete in etwa einem Monat wiederum ein Kind. 22 Kleine Chronik. i Zugzuſammenſtoß in China. Aus Mukden wird gemeldet, daß auf der Strecke Mukden⸗Tientſin zwei Per⸗ ſonenzüge zuſammengeſtoßen ſind. Acht chineſiſche Ku⸗ lis wurden getötet und 34 verwundet. Brückeneinſturz beim rumäniſchen Manöver. Nach einer Meldung aus Bukareſt ſtürzte in der Nähe von Braila bei einer Manöverübung eine Kriegsbrücke über die Donau zuſammen. Zahlreiche Soldaten ſind er⸗ trunken. i Folgenſchweres Autounglück. Wie aus Prag ge⸗ meldet wird, ſtürzte im böhmiſchen Erzgebirge ein Laſt⸗ auto, das mit einer von einem Wettſpiel heimkehrenden Fußballmannſchaft beſetzt war, infolge Verſagens der Bremſe an einer Wegbiegung über die Böſchung und begrub ſämtliche Inſaſſen unter ſich. Zwei der Fuß⸗ baller waren ſofort tot, während acht ſchwer verletzt wurden. Vom Zuge zermalmt. Unweit von Brünn fuhr eine mit vier Perſonen beſetzte Autodroſchke in voller Fahrt in einen vorüberſauſenden Perſonenzug. Das Auto wurde mitgeſchleift und ſchließlich ganz zermalmt. Von den Inſaſſen, die im weiten Bogen aus dem Wagen geſchleudert wurden, war einer ſofort tot, zwei weitere erlagen bald darauf ihren Verletzungen, während der vierte in Lebensgefahr ſchwebt. Der an der Unglücks⸗ ſtelle tätige Bahnwärter wurde wahnſinnig und mußte in Gewahrſam genommen werden. .. k Flugzeugabſturz. Auf dem Flugplatz von Sedan ſtürzte bei Schaufliegen, anläßlich der dort eröffneten Handels- und Induſtrie⸗Ausſtellung, ein Flugzeug, auf dem ein Akrobat während des Fluges an einem Trapei 158 ab. Flieger und Akrobat wurden ſchwer ver⸗ etzt. 1 b rn— 11 U 25 mittag nach einer Gelegenheit gefahndet, den geliebten Mann noch einmal ſprechen zu können. Ein Blick in das Innere der Stube ließ ſie ſtehenbleiben und genauer hinein⸗ ſpähen. Was gab es da drinnen? Wer war dieſer häßliche Menſch, der jetzt eben dicht an den Geliebten herantrat und ihm etwas in das Ohr ziſchte? 1 Sie beobachtete, wie Martens in Furcht und Abwehr beide Hände ausſtreckte. Dann klang ein häßliches Lachen auf. Aber die Worte, die dieſer ſtiernackige Jann ſprach, waren durch das geſchloſſene Fenſter nicht verständlich. „Sie ſollten ja nur froh ſein,“ ſagte Guonſki eben,„wenn ein Mann wie ich Sie noch begehrt. Sie haben ſich ja nur deswegen in Männerkleider geſteckt, weil Sie ſich anders Ihrer Verehrer nicht mehr erwehren konnten!“ Ein heiſerer Aufſchreil Ein Sprung! 0 Martens hielt die Büchſe in der Hand und hob ſie ſchuß⸗ bereit. 0 1 1 Aber ebenſo raſch hatte Guonſki den Lauf derſelben erfaßt und mit der anderen freien Hand preßte er Gertrauds Ge⸗ lenk, daß ſie vor Schmerz aufſtöhnte und die Waffe losließ. Die rohe Kraft blieb Sieger! N Siſſi aber lief, ſo raſch ihre Füße ſie trugen, den Kies⸗ weg entlang und rannte beinahe Sanders über den Haufen, der eben einen Spaziergang durch den Park machte. 0 „Was iſt los?“ forſchte er, als ſie ihn an beiden Armen ſchüttelte. N „Bernhard hilf ihm— hab' Erbarmen!— Er will ihn erſchießen l“ „Wer?— Wen?—“ „Der häßliche Menſch den Martens!— Komml— Ich bitte dich, komm, ehe er ihn niedermachtl“ N Sanders folgte ihr, ſo raſch er konnte, obwohl er von alledem nicht das geringſte verſtand.. Er rannte mit ihr nach dem Fenſter von Martens Stube und drückte gleichzeitig mit ihr das Geſicht gegen die Schei⸗ ben. Sie zitterte für den Geliebten und wußte nicht, daß ſie ihm durch ihr Tun einen Dienſt erwies, wie ſie ihn ſchlechter ihm nicht hätte erweiſen können, und daß ſie da⸗ durch die Kataſtrophe heraufbeſchwor, vor der das Schickſal und ein gütiger Himmel ihn gnädig bisher bewahrt hatten. . Wortſezung delgt⸗ 3 N Sinn 1 l ee 9520 1 1 7 76 1 7 0 e re Handel. f 70 5 tliche Notierungen vom 4. 6 10 rliner Deviſen. Diskonſätze; Reichsb. 6, Lomb. 7 v. H. Holland 168,03— 168,37, Brüſſel 58,36— 58,48, an 99 81,38— 81,54, Italien 22,88— 22,92, Kopenhagen 112,28— 112,50, Liſſabon 20,63— 20,67, Oslo 110,39 — 110,61, Paris 16,445— 16,485, Prag 12,423— 12,443, Schweiz 80,81— 80,97, Spanien 72,81— 72,95, Stockholm 112,78— 113, Wien 59,125— 59,245, Lon⸗ don 20,398— 20,438, Newyork 4,1915— 4,1995. Berliner Effektennotierungen. Hapag 149, Nordd. Lloyd 150, Handels⸗Handels⸗Geſellſchaft 246, Comm.⸗ und Privatbank 174, Darmſtädter⸗ und Nationalbank 231, Deutſche Bank 165,25, Diskonto 156,50, Dresdner Bank 163, Schultheiß⸗Patzenhofer 425, A. E. G. 186, Daimler 117,50, J. G. Farben 296, Gelſenkirchen 152,25, Th. Gold⸗ ſchmidt 127, Oſtwerke 400, Phönix 114,75, Rhein. Braun⸗ kohlen 246,50, Rhein. Elektrizität 161,50, Rheinſtahl 190, Salzdetfurth Kali 251, Ver. Glanzſtoff 656, Ver. Stahl 126,50. Weſteregeln 186, Zellſtoff Waldhof 317. Die aht cldurchs Besen burger cor —2 Aus Heſſen. Heſſens Geburtstagsgeſchenk für Hindenburg. Darmſtadt, 4. Okt. Die heſſiſche Regierung hat dem Reichspräſidenten als Geburtstagsgruß 100 Flaſchen edel⸗ ſter Weine aus den ſtaatlichen Domänen zugehen laſſen. Staatspräſident Ullrich war mit den anderen Chefs der Länderregierungen bei dem großen Gratulationsempfang in Berlin anweſend. Darmſtadt.(Seltſamer Selbſtmordverſuch.) Ein Buffettfräulein verſuchte ſeinem Leben auf eine ſon, derbare Weiſe ein Ende zu ſetzen. Das Mädchen krank 14 Portionen Mokka und mußte in bedenklichem Zuſtande ins Krankenhaus eingeliefert werden. Mainz.(Erfolgloſe Berufung.) Der bereite vorbeſtrafte 25 Jahre alte Bauarbeiter Adam Eberle aus Worms⸗Pfiffligheim legte gegen das Urteil des Amts⸗ gerichtes Worms, das wegen zweier Körperverletzungen und Bedrohungen, die er bei einem Wirtshausſtreit in Pfiffligheim verübte, auf eine Gefängnisſtrafe von 7 Monaten Gefängnis lautete, Berufung bei der hieſigen Kleinen Strafkammer ein. Er wollte angegriffen worden ſein und ſich nur mit der Faust gewehrt haben. Die Zeu⸗ genausſagen brachten jedoch den Beweis, daß der An⸗ geklagte mit dem Meſſer geſtochen hatte. Das Gericht ver⸗ blieb bei der durch die Vorinſtanz verhängten Strafe. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 5. Oktober. Infolge Ausſtrahlung ſanken die Temperaturen nachts ſtark. Unſer Gebiet ſteht unter Hochdruckeinfluß. Bei 905 nehmender Einſtrahlung und ſpäterer Zufuhr ſüdweſtlicher Luft wird daher die Temperatur ſteigen. Später wird Bewölkungszunahme eintreten. Vorausſichttiche Witterung bis Don⸗ nerstag: Meiſt heiter, trocken, wärmer, ſpäter Be⸗ wölkungszunahme. „— Warnung vor Steuerſchwindlern. In letzter Zeit iſt, wie amtlich mitgeteilt wird, von Schwindlern wieder⸗ Holt verſucht worden, durch Vorſpiegelung einer amtlichen Eigenſchaft Geldbeträge von Steuerpflichtigen einzuziehen. Es wird deshalb darauf hingewieſen, daß Zahlungen nur von der Finanzkaſſe, und zwar von den im Kaſſenraum durch Aushang bekanntgegebenen Beamten angenommen werden dürfen. Außerdem ſind zur Zahlungsannahme die Vollziehungsbeamten der Finanzämter berechtigt, die je⸗ doch einen Ausweis des Finanzamts über ihre Perſon und einen den Einzelfall betreffenden Vollſtreckungsauf⸗ trag bei ſich führen müſſen. „ Verjährungsfriſt im Steuerrecht. Es herrſcht noch vielfach Unklarheit über die Beſtimmungen der Reichs⸗ abgabeordnung, die ſich mit den Verjährungsfriſten be⸗ faſſen. Es ſei deshalb darauf hingewieſen, daß das Recht des Steuerfiskus zur Nachforſchung hinterzogener Steuern gemäß Paragraph 121 in 10 Jahren verjährt, die Straf⸗ verfolgung von Steuerzuwiderhandlungen in 5 Jahren, in einem 80 jedoch(Paragraph 384), wenn es ſich um ſolche handelt, die mit Ordnungsſtrafen bedroht ſind. — Anzeigepflicht 3 ges ee daß aph es Strafgeſetzbuches iſt, da 115 i 155 onde Wee ice daß eine ſchuld n et Pflicht mit Strafe e 0 Hanbelt 05 ich füt um eine oder mehrere werſonen, gegen vie ein Verbrechen verübt werden ſoll, daß läßt das Geſetz dem anzeige⸗ pflichtigen Mitwiſſer die Wahl, die Anzeige bei der Be⸗ hörde oder der bedrohten Perſon zu erſtatten. In allen anderen Fällen aber, in denen nicht eine beſtimmte Ein⸗ a don ſondern die Sicherheit des Stagtes oder deſſen ünzhoheit oder das Gemeinwohl bedroht erſcheint, wie beiſpielsweiſe bei Inbrandſetzung eines von Menſchen be⸗ wohnten Gebäudes, liegt ein gemeingefährliches Verbre⸗ chen vor, und hier iſt es Pflicht des Mitwiſſenden, aus⸗ ſchließlich bei der Behörde die Anzeige zu erſtatten. Wenn die Krähen fliegen. Trübe und wenig verlockend wird es jetzt draußen in der Natur. Oede Stoppelfelder bieten ſich dem Auge, umgelegte Aecker, kahl werdende Bäume, dürres Laub und verdorrende Gräſer. Das große Sterben in der Na⸗ tur beginnt. Grau iſt der Himmel. Nicht gern hängt unſer Blick an ihm. Doch, wenn wir durch die Felder wandern, dann veranlaßt uns unwillkürlich mitunter ein ſeltſa mer Laut, den Blick nach oben zu richten:„Krah, krah!“ Und noch einmal„krah, krah“ ertönt ein heißerer Schrei. Wir blicken auf und ſehen ein paar häßliche Vö⸗ gel mit ſpitzem Schnabel und blauſchwarzem Gefieder ſchwer vorüber flattern. Es ſind Krähen, einem Land⸗ mann und dem Jäger verhaßtes Geſindel. Sie ſind Saa⸗ tenzerſtörer und außerdem äußerſt frech und ſchmutzig. In den Wäldchen, in denen ſie ſich anſiedeln iſt kein gutes Spazierengehen., Außerdem fällt ihr mißtönendes Ge⸗ ſchrei auch dem auf die Nerven, deſſen, der ſonſt nicht ſon⸗ derlich nervös iſt. Der Landwirt geht mit aller Macht gegen dieſes Ge⸗ ſindel vor. Mit Giftbrocken und Schrot ſucht er ſo viele von den läſtigen Vögeln zu vertilgen, als er nur kann. Ab und zu wird ſolch ein ſeinem ſchurkiſchen Daſein ent⸗ riſſener Vogel auch zum abſchreckenden Beiſpiel mitten im freien Feld auf einen Pfahl gelegt oder drangehängt. Aber das nützt nichts. Seine Genoſſen kümmern ſich nicht im geringſten darum. Höhniſch krächzend umfliegen ſie den traurigen Leichnam und fahren in ihren räuberiſchen Be— ſchäftigungen fort. Je näher aber der Winter kommt, deſto trauriger wird auch das Los der Krähen. Sie magern ſichtlich ab, zur Freude ihrer Feinde. Der Jäger iſt ihr größter Geg— ner, weiß er doch, daß es den Krähen gar nicht darauf ankommt, auch einmal ein Haſenbaby zu überfallen und zu töten. Aber auch ſeiner Verfolgung entgehen viele der ſchwarzen Vögel. Ihr triumphierendes„kräh, kräh“ ertönt nach wie vor, mit unangenehmem Klang über die kah— len Fluren. 22 * Steueraufklärung. Die Buchführungs⸗Lehran⸗ ſtalt„Gewerbeſchutz“ beabſichtigt, hier in nächſter Zeit einen Kurſus über Steuererklärung und Buchführung abzu⸗ halten. Für jeden ſelbſtändigen Handwerker und Gewerbe⸗ treibenden iſt es von großem Vorteil, beſonders auch bei der Fülle von Steuergeſetzen ſich und dem Finanzamt dle richtigen Unterlagen zu beſchaffen und zu leder Zeit durch Einblick in ſeine Bücher ſich ſelbſt von dem Stand ſeines Ge⸗ ſchäftes zu überzeugen. Der Lehrgang umfaßt ausführliche Erläuterungen aller für Handel und Gewerbe in Frage ke umenden Steuergeſetze. hierzu die geſetzlich zuläſſigen Ab⸗ züge und Vergnuſtigungen. Fernerhin ein praktlſcher, lelqht · verſtändlicher, mit wenig Zeitaufwand verbundener Lehrgang einer gewerblichen Buchführung, welcher für Handwerk und Gewerbe, ſelbſt für den kleinſten Betrieb unbedingt erforderlich iſt. Nur durch eine geordnete Buchführung und den Nachweis ſeines wahren ſteuerpflichtigen Einkommens kann ſich der gewerblichen Mittelſtand vor einer Ueberſteuerung gegenüber der ſchätzungswelſen Annahme ſeines Einlommens ſchützen. Weiterhin ſind dle geſchäftlichen und juriſtiſ chen Fingerzeige und Ratſchläge von großer Bedeutung. Der⸗ artige Rurſe wurden bereits ſeit längerer Zeit mit den beſten Erfolgen in zahlreichen Städten und Ortſchaften der Umgebung veranſtaltet. » Hinweis. Unſerer heutigen Geſamtauflage iſt eine Propekt der Fa, Carl Fritz& Co. Mannheim bei⸗ gefügt. Die Beilage enthält äußerſt günſtige Angebote und iſt zur Durchſicht unſeren geſchätzten Leſern ſehr empfohlen. * Verſteigerung. Bei der geſtern Vorm. ſtattge⸗ habten Verſteigerung eines zur Zucht untauglichen Faſel⸗ ochſen durch die Gemeinde wurden für denſelben 1300.— Mk. erzlelt. Der Ochſe hat das riſpektable Gewicht von 23 Zentner. Geſchäftliches. Weiches Waſſer für die Wäſche! Das Regenfaß mit ſeinem Inhalt an ſchönem wei⸗ chen Waſſer gehört längſt zur Idille der Kleinſtadt. In der Großſtadt mit ihrem Raum- und Wohnungsmangel iſt die Hausfrau beim Waſchen auf das Leitungswaſſer angewieſen. Das Leitungswaſſer aber unterſcheidet ſich in ſeiner Zuſammenſetzung und Beſchaffenheit vom Regen⸗ waſſer ſehr. Vor allem enthält es meiſt in größeren Mengen ſogenannte Kalkſalze, die der Wiſſenſchaftler „Härtebildner“ nennt, weil ſie das Waſſer„hart“ machen. Hartes Waſſer aber— das ſollte jede Hausfrau wiſſen — iſt zum Waſchen ungeeignet, weil es erſtens die Schaumbildung ſtark behindert und ferner das Waſch⸗ mittel in ſeiner Waſchwirkung beeinträchtigt. Hartes Waſſer„frißt“ Seife. Der Vorgang erklärt ſich ſo, daß der Kalk einen Teil der in Waſchmittel enthaltenen Seife an ſich bindet und dadurch die Bildung einer waſchkräf⸗ tigen Lauge verhindert. Das vorherige Weichmachen des Waſſers iſt deshalb dringend erforderlich. Zum Glück gibt es einen ſehr einfachen Weg dazu. Man löſt einfach vor jedem Waſchen, d. h. vor Bereitung der Lauge(das iſt wichtig!) einige Handvoll Henkel's Bleichſoda, die man ja zum Einweichen der Wäſche ohnehin gebraucht, in dem mit kaltem Waſſer gefüllten Keſſel auf und gibt da⸗ nach erſt das Waſchmittel zu. Auf dieſe Weiſe erzielt die Hausfrau das ſchönſte weiche Waſſer. Die Schaumbildung iſt weſentlich höher, und das Waſchmittel erfährt eine ungleich beſſere Auswertung. Inſerieren bringt Erfolg! iſt— wie jedes Leitungswaſſer— hart. Dieſe Härte ift beim Waſchen ſehr ſtörend: 255 fie hemmt die Wirkung des Waſchmittels, verhindert eine kräftige Schaumbildung und erſchwert das Waſchen! eee Verrühren Sie ſedesmal, bevor Sie die Lauge bereiten, eini d Henko⸗SBleich⸗Soda in dem mit kaltem Waſſer geflillten— Dadurch wird alle übermäßige Härte des Waſſers beſeitigt. Sie erhalten das ſchöͤnſte weiche Waſſer und haben die Sicherheit, das Waſchmittel voll auszunutzen. enkels Waſch⸗ no 4 Nele oba; Melss rau und rdubi nen zu verkaufen. Annaſtr. 13. Beſen Bürſten Korb⸗ waren Tür⸗ vorlagen empfiehlt billigſt Jak. Beyer Warenhandlung tötet Motten Packet 20 Pfennig zu haben in der Rathaus- Drogerie Klavier Unterricht erteilt 2 mal wöchent · lich in Viernheim langjährige Lehrerin an der Hochschulefür Lilung — Seit über 50 Jahren bewährt! b Musik. Auch zum Einweichen der Wäſche, zum Putzen und Scheuern gibt es fchts Näheres bei Herrn borteitbafteres als Henke.— Nur in Gelcigeipggaund, ulemalg log. eee