Aus Heſſen. Darmſtadt,(Der Kampf gegen den Meſ⸗ ingkäfer.) Veranlaßt durch das Auftreten des 199 ingkäfers hat das Kreisamt Darmſtadt eine Verord⸗ nung erlaſſen, nach der das Auftreten des Meſſingkäfers 10190 der Ortspolizeibehörde anzuzeigen iſt. Die Unter⸗ aſſung der Anzeige wird beſtraft. Darmstadt.(Großfeuer im Odenwald.) In der Nacht brach in Beerfelden in der Scheune des Buchbin⸗ dermeiſters Reuling Feuer aus. In kurzer Zeit griff erſter das Feuer auf die Scheunen: Brauerei Schmucker, Ma⸗ fiabt e. Edesheim von dem Perſonenzug nufaktuxwarengeſchäft Karl Veith und Maurer Engelter a. d. H. überfahren. Der über. Trotz des ſofortigen Eingreifens der freiwilligen Feuerwehr brannten die Scheunen vollſtändig nieder. Große Mengen Frucht, Heu und Stroh, die in denſelben lagerten, wurden ein Raub der Flammen. Die Feuerwehr hatte große Not, das Feuer von den angrenzenden Ge⸗ bäuden fernzuhalten. Sehr erſchwert waren die Löſch⸗ maßnahmen durch Waſſermangel. Die Urſache des Bran⸗ des iſt noch nicht feſtgeſtellt. Die Staatsanwaltſchaft hat ſich nach der Brandſtelle zur Unterſuchung begeben. Darmſtadt.(Gefängnis für Vernichtung einer Bürgſchaftsur funde.) Vom Amtsgericht wurde eine bieſiae Kontoriſtin wegen Vernichtung einer 9 Am N ö 905 peel Zeitbarchent Mreßbu F a ö auf dem Meolde⸗ felerleinen büro des Polizei⸗ 160130 breit amtes Viernheim. in allen Preislagen Robert Wein. Nobert Weigmann — dasherde der führenden Marken: Maler„per „alt belpsen. (mit den neuesten Messing-Brennern) unbekannter Urſache auf dem nördlichen Stadtteil ben der Fabrikanlage. Durch beiter leicht verletzt. Glaſer von hier, nach kurzem von allen Viernheimer Familien Gesangverein„Sängerbund“ Mittwoch abend ½9 Uhr Abstande. Die Sänger werden gebeten, pünktlich und vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. ——— Wohlgenährte Kinder machen weniger Sorgen als ſchlecht⸗ genährte oder kränkliche. 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JJ bn. örderi icht ließ ſich ein noch unbe⸗ 7 5 5 Mam 1 7 Vahneinſchullt 0 Knö ein⸗ 10 Aus dem badiſchen Lande. annheim. Ludwigshafen.(Exploſion.) Aus bis jetzt noch explodierte in einem Fabrikbetrieb tylenanlage. Der dadurch verurſachte Knall war weithin hörbar und der Luftdruck zertrümmerte einige Fenſterſchei⸗ Ludwigshafen.(Blutiger Streit.) In der Böhl⸗ ſtraße gerieten ein lediger 26 Jahre alter arbeitsloſer Tagner und ein 32 Jahre alter verheirateter arbeitsloſer Streit. Im Verlauf desſelben bearbeiteten ſie ſich gegen⸗ 9. W n ver wehsalen Seren ans gere ngen n e eat. Babe n de Anfallwache ins ſiädtiſch dau—Neu⸗ Tod trat ſofort ein. heim.) Auch der Gasbehälter einer Aze⸗ Glasſplitter wurde ein Ar⸗ Umſchweife die Wortwechſel miteinander in Koſt u. Logie für ein Mädchen geſucht Meldungen werden im Verlag entgegenge⸗. nommen. 2 möblierte Zinner in guter Lage zu ver⸗ mieten. Von wem, zu erfr. im Verlag. 5 de heumasmus Schmerzen in den Glie⸗ dern, gebraucht man Dr. Buflebs die me vertenrem Zu⸗ zankenhaus Stiche N 8 nn 7 I N 4 N r„ dem linken Oberarm, Rücken und Bruſt, der Glaſer 2 Stiche im linken Oberarm bezw. linke Kopfſeite erhalten. Beide vertranken im 6 beitsloſenunterſtützung, die der Tagner in Begleitung des Glaſers in Empfang genommen batte. i Laufe des Tages einen Teil der Ar⸗ (Weibliche Polizei in 12 die Mannheimer Polizei hat drei weib⸗ liche Polizeibeamte erhalten, die ihren Dienſt in Anifo ausüben. Ihr Arbeitsgebiet iſt die Sittenpolizei. Bioher war ſchon dei der Mannheimer Polizeidirektion eine Po⸗ lizeifürſorgerin und eine Aſſiſtentin tätig. Die neue Ord⸗ nung der Sittenpolizei ab 1. Oktober machte eine gründ⸗ liche Umſtellung notmendig. 0 1 Mannheim.(Der Täter des Käfertaler Mordes geſtändig.) g wald iſt zu berichten, daß der Mörder Fritz Kettner ohne Zur Bluttat im Käfertaler⸗ Tat eingeſtanden hat. Er trug bei ſeiner Verhaftung den gelgdenen Revolver, mit dem er die Tat ausführte. noch bei ſich. e Standuhren, Ein Bam. Ketbedtealgong Armbanduhren beste Schweizer Werke laschenuhren Wecker in apartesten Formen Bestecke diane 50 nat dritstn frage! Trauringe ee und Schwere, glatt und Streng reelle Bedienung! Ludwig Grog Mannheim F 2, 4a Junghans- und Schweizer Fabrikate „Rheuma Geiſt“ Rathaus Drogerie Ein ſchönes Moskopp. „ we er 9 Pfd. Mk. 6 30 ſranko zu vermieren Dampfkäsefabrik Wo? ſagt der Verlag. Rendsburg. Schöne gelbfleiſchige Gpeiſekartoffeln ferner Futter kartoffeln, Weizenfutter⸗ mehl, Weizeukleie, Haferflocken und verſchiedene Sorten Hühner ⸗ Futter empfiehlt Heinrich Faltermann Moltkeſtr. 15. Telefon 76. 18 Stets frische Batterien am Lager LI. Hülsen- Birnchen billigst Aug. Speenl. Uhrmachermslr. Rathausstraße 68 Wir liefern schnell und billig jede Art von Druckarhn Eitel Buchdruckerei uiernheimer Anzeiger RnNathausstr. 36 Telefon 117 Verstelperungs-Amzeige. 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Martin, Geſchäftsſtelle Rathaus ftr. b——— Nr. 235 1 0 eee eee eee eee eee Neues in Kürze. 16: Nach den letzten Meldungen liegt über dem Atlan⸗ tiſchen Ozean dichter Nebel, ſo daß ein Start des Junkers⸗ flugzeugs fraglich iſt. 16: Die Antwort Waſhingtons an Frankreich über die Zollfragen zeigt, daß die Vereinigten Staaten zu großem Entgegenkommen geneigt ſind. 12: Sir Auſten Chamberlain iſt von Paris kommend, wieder in London eingetroffen. 15: Bulgarien iſt in dem Komitadſchiſtreit zum Einlen⸗ ken bereit. Von den Mördern des Generals ſind zwei nach längerem Feuergeſecht erſchoſſen, einer verhaftet worden. 1: Aus Peking wird gemeldet, daß die Armee des Marſchalls Tſchangtſolin bei ihrem Sieg über die Schanſi⸗ Truppen über 8000 Gefangene gemacht habe. Bemerkens⸗ wert ſei, daß die erbeuteten Waffen ruſſſiſche Fabrikmarken trügen. —— — 23 Reichskanzler Or. Marx in Koblenz. Gegen das Beſatzungsunrecht. Koblenz, 10. Oktober. i Iaßtch, der Auseſenheit des Reichskanzlers in Koblenz, der in ſeiner Eigenſchaft als Reichsminiſter der beſetzten Gebiete die Rheinlande bereiſt, hielten die Stadt⸗ verordneten eine Feſtſitzung ab, in der Oberbürgermeiſter Dr. Ruſſell den Reichskanzler auf das herzlichſte begrüßte und die Nöte der Stadt Koblenz vortrug. Nach einem Hinweis auf die ſelbſtverſtändliche Opferfreudigkeit, nach der die Stadt Koblenz in den zurückliegenden ſchwe⸗ ren Jahren zum deutſchen Vaterlande geſtanden habe und die auch für die kommenden Zeiten die vollkom⸗ men e Sicherheit für die Treue zum deutſchen Vaterland bietet, kam der Oberbürgermeiſter auf die beiden ſchweren Sorgen, die Beſatzung and die trau⸗ rige Wirtſchaftslage, zu ſprechen, die die Stadt Koblenz heute drückten.„Lauter denn je fordern wir,“ ſo führte Dr. Ruſſell aus,„ein freies deutſches Reich. Auch wir ſind für ein freundſchaftlich, nachbar⸗ liches Verhältnis zu den Weſtmächten, aber die Beſatzung empfinden wir als ein Anrecht. Man kann von uns nicht ein freundſchaftliches Verhältnis verlangen zu denen, die dieſe Beſatzung ausführen. In der Forderung nach baldiger Befreiung iſt die ganze Be⸗ völkerung in allen Schichten ſich einig. Wir vertrauen Ihrer Umſicht und Staatskraft, Herr Reichskanzler, daß Sie auf dem beſchrittenen Wege der Verſtändigung mit den Weſtmächten und der Befreiung der Rheinlande nicht ermüden. Wir Bürger der ſowohl durch ein Beſatzungsheer wie auch durch den Sitz der Interalliier⸗ ten Rheinlandkommiſſion beſonders bedrückten Stadt Koblenz erklären feierlich, daß wir nur dann be⸗ freit werden wollen, wenn nicht neue Beſatzungs⸗ laſten dem bisher freien Deutſchland dafür aufgezwan⸗ gen werden.“ Der Oberbürgermeiſter beleuchtete dann die augen⸗ blickliche Lage des Wohnungsmarktes in Koblenz und brachte weitere kleine Münſche, insbeſondere hinſichtlich der augenblicklichen finanziellen Lag e der Stadt, vor. Dabet wies er beſonders darauf hin, wie außer · Pe ſich ſchwer es Koblenz falle, die für die ſozialen en und kulturellen Zwecke notwendigen Mittel auf, zubringen. Dr. 9. ſſell ſchloß, indem er für die Stadt Koblenz das Gelöbnis der Treue zum deut chen Vaterlande erneuerte und die Bitte ausſprach.. daß auch das Vaterland Koblenz nicht im Stiche laſſe. wenn es unter dem Drucke der Verhältn!! zuſammen al brechen drohe. In ſeiner Erwiderung Reichskanzler Dr. Marx einem tiefen Bedauern darüber Ausdruck, daß gerade die in der Vorkriegszeit ſo blühenden Städte durch die Beſatzung ſo ſchwer zu leiden haben. Er wandte ſich ann gegen gewiſſe beunruhigende Nachrichten der Preſſe, die in den letzten Tagen erſchienen ſeien und betonte, daß die Abmachungen, die Dr. Streſemann in Genf ge⸗ troffen habe, unverändert beſtünden und be⸗ ſtehen blieben. Die Beſatzungsverminde⸗ rung um 10000 Mann werde durchgeführt. Der deichsregierurg, wie auch beſonders dem Reichsminſſterium für die beſethken Gebiete ſei es eine ſchwere Sorge und unbedingte Pflicht, der Bevölkerung des be⸗ etzten Gebietes in allen Lagen beizuſpringen. Nur bei ortſetzung der Politik der Verſtändigung könne weiteres erreicht werden. Man müſſe an das Gewiſſen Welt appellieren, die nunmehr nach den langen Kriegs⸗ jahren für eine neue Periode des wahren Weltfriedens A. organ habe. Dazu gehöre vor allem auch, daß die ſteiung des Nheinlandes von der Beſatzung voll⸗ ſtändig durchgeführt werde. Zum Schluß dankte der K en beſonders der Bevöllerung des beſetzten Gebie⸗ tes für die unentwegte Treue in der ſchweren Zeit. Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreiſe: iederholung abge mittags 8 Uhr, größere Geſchäftsſtelle und von (Viernhetmer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. ſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer ſümtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amisblatt der Heſſiſchen Pürgermeiſterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. ————— Dienstag, den 11. Oktober 1927 44. Jahrgang e. Eſn Beſatzungszwiſchenfall im Taunus. Ein engliſcher Soldat tötet einen Feldhüter. O Königſtein(Taunus), 10. Oktober. nahen Cronberg ereignete ſich ein folgenſchwerer Zuüſamm ntoß zwiſchen drei engliſchen Soldaten und dem Feldhüter Georg Haas. Die engliſchen Soldaten hatten unberechtigt ein eingefriedigtes Grundſtück betreten, um Obſt zu ſtehlen und der Feldhüter forderte ſie auf, dieſes zu verlaſſen. Daraufhin verſetzte einer der Soldaten dem Haas einen derarti⸗ gen Schlag vor die Bruſt, daß er beſinnungslos zu Boden ſtürzte und in das Krankenhaus Cronberg eingeliefert werden mußte. Dort verſchied er an den Folgen des erlittenen Schlages. Der Täter und ſeine Begleiter ergriffen die Flucht nach der Richtung König⸗ ſtein und konnten noch nicht ergriffen werden. Die deutſchen wie die engliſchen Behörden beſchäftigen ſich mit der Auf⸗ klärung des Vorfalles. 2 2 Die Sabotage des Beſatungsab baus Eim neuer Beirug beabſichtigt. Berlin, 10. Oktober. Wie an zuſtändiger Stelle nunmehr beſtätigt wird, iſt eine Mitteilung der franzöſiſchen Be⸗ ſatzungsbehörden über Einzelheiten der Trup— penherabſetzung dem Auswärtigen Amt zugegangen. Dieſe Mitteilung wird jedoch nicht als die Note angeſehen, die in dem Genfer Kommuniquee vom 5. September ds. Is. von der Botſchafterkonferenz als im Namen der geſamten Beſatzungsmächten über Einzelhei— ten der Truppenherabſetzung um 10000 auf 60 000 Mann in Ausſicht geſtellt worden iſt. Wie dann weiter im Zuſammenhang mit der Herab⸗ ſetzung der Beſatzungsziffern aus Koblenz berichtet wird, ſoll der von Paris aus angebahnte Sabotageakt der Truppenverminderung bedeutend weiter gehen, als man im erſten Augenblick anzunehmen bereit war, indem jetzt abermals der bisher immer zu beobachten geweſene Mißſtand der ungleichen deutſchen und fran⸗ zöſiſchen Angaben über die Stärke der Beſatzungs⸗ trupnen zur Anwendung kommen ſoll. In direkter An⸗ lehnung an die früheren Gepflogenheiten beabſichtigt man nämlich auf franzöſiſcher Seite nur etwa 6000 Mann aus dem Rheinland zurückzuführen und den Reſt von 4000 Mann ols„vorher ſchon Zurückgezo⸗ gene“ auf die zugeſagte Endzahl von 10 000 zu„ver⸗ rechnen“. Mit dieſer Abſicht macht man ſich in Be⸗ ſatzungskreiſen die Erfahrung zu eigen, daß bisher bei allen Truppenaufſtellungen ein großer Unter ⸗ ſchie d beſtand zwiſchen den deutſchen und den fran⸗ zöſiſchen Angaben und daß alle noch ſo dringend von deutſcher Seite erhobenen Vorſtellungen immer wieder unberückſichtigt geblieben ſind. Offenbar greift man ſetzt abermals auf dieſe Methode zurück, doch wird von deutſcher Seite verſichert, daß, nachdem das Genfer Komtmniquee vom 5. September eine Herabſetzung det Truppenzahl auf 60 000 Mann zugeſagt hat, Deutſch⸗ land dieſen ſeinen Anſpruch mit allen Mitteln aufrecht⸗ erhalten und ſich unter keinen Amſtänden damit zu⸗ frieden geben wird, irgend eine frühere ſtille Truppen⸗ reduzierung auf den jetzigen Reſatzungsabbau„verrech⸗ nen“ zu laſſen. 1 a Preußens Dollar⸗ Anleihe. Die Schwierigkeiten behoben. 5 be Berlin, 10. Oktober. Die der Auflegung der preußiſchen Auslands⸗ znleihe von 1927 entgegenſtehenden Schwierigkei⸗ ken ſind jetzt behoben worden. Es iſt eine Faſſung für das Projekt in Bezug auf die Beſtimmungen des Da⸗ wesplanes und des Verſailler Vertrages ge⸗ ſcieden worden, die unter Wahrung der von den ver⸗ chiedenen Seiten geltend gemachten rechtlichen Geſichts⸗ 2 5 eine praktiſche Löſung darſtellt. Die An⸗ eihe ſoll vorausſichtlich noch in dieſer Woche in Newyork zur Emiſſion gelangen. Der Jahresdienſt für die Verzinſung der bisher von Preußen gegebenen fun⸗ dierten Anleihen beträgt mit Einrechnung der jetzt zur Ausgabe gelangenden 30 Millionen Dollaranleihen acht Millionen Reichsmark für innere und 3,1 Millio⸗ nen Dollar gleich 13 Millionen Reichsmark r die äußere Schuld, zuſammen alſo 21 Millionen eichsmark. Das bedeutet eine Zinſenlaſt von noch nicht ganz 0,6 Prozent des Jahresbudgets. 8 2 Moskaus Antwort an Frankreich. . Nakowfki abberufen? * Kowno, 10. Oktober. Wie aus Moskau gemeldet mird. wird ein neues Kommunigue der Sowlerregler ung uver dre ruſſiſch⸗franzöſiſchen Beziehungen herausgegeben werden, in dem die Sowjetregierung erklären wird, daß die ruſ⸗ liſch⸗franzöſiſchen Beziehungen trotz der Forderung Frankreichs auf Abberufung Rakowſkis keine Anter⸗ brechung erfahren werden. In dem Kommuniqué, ſo heißt es, werde die Sowjetregierung erklären, daß ſie be⸗ reit ſei, der Forderung Frankreichs auf Abberufung Rakowſkis nachzukommen, die Sowſfetregierung werde aber betonen, daß die Arbeit Rakowſkis in Pa⸗ ris immer das Vertrauen der Sowjetregie⸗ rung genoſſen habe und daß Rakowſki trotz dieſen Affäre als ruſſiſcher Diplomat ſich weiter an der ruſſi⸗ ſchen Außenpolitik beteiligen werde. Von gut unterrichteter Seite wird mitgeteilt, daf Ralowſli Mittwoch oder ſpäteſtens Donners⸗ tas Paris verlaſſen wird, um ſich nach Moskau zu begeben. Eine offizielle Beſtätigung dieſer Meldung ſeitens amtlicher Kreiſe der Sowjetunion liegt bis jetzt noch nicht vor. ö —:— 2 Völkerbund und Balkankonflikt. Frankreich verlangt ein Eingreifen? ö D Genf, 10. Oktober. Völkerbundskreiſe beginnen ſich mit der Frage zu be⸗ ſchäftigen, ob nicht aus Anlaß der Ermordung des Pene⸗ rals Kowatſcheiwitſch der latente Konflikt Südfla⸗ wiens mit Bulgarien nach Artikel 11 des Vökter⸗ bundspaktes dem Völkerbund übergeben werden unte. Unzweifelhaft würden dieſe Kreiſe einen Völkerbundserfolg wie vor genau zwei Jahren im griechiſch⸗bulgariſchen Kan⸗ flikt gern ſehen. Da es ſich um einen mazedontſchen Konflikt handelt und Griechenland ebenſo wie Süd⸗ ſlawien ein ſchwer ertragbarer Fremdderr⸗ ſcher in Mazedonien iſt, wäre Griechenland gewiß eben⸗ ſo gern mit von der Partie wie Südſlawien. Der een auf Eingre'bden des Völkerbundes geht zweifelless aul franzöſiſche Kreiſe zurück. Engliſcherſaltz ſteht man auf einem anderen Standpunkt. ——— ö ** Jombenexploſion in Newyork. Fünf Tote, zwölf Verletzte. M Newjork, 10. Oktober. Im italieniſchen Viertel von Newyork wurde ein Haus, das an der Weſtſeite der mittleren Stadt ge⸗ legen iſt, durch eine Exploſion völlig in Trümmer gelegt. Fünf Perſonen, darunter zwei Kinder, fanden dabei den Tod. Zwölf Perſonen wurden verletzt. Aus der Heftigkeit der Detonation ſchloß man, daß es ſich um eine Dynamiterploſion handelt. Man nimmt an. daß»wei Italiener, Anhänger von Sacco und Vanzetti, die Erploſien durch unvor⸗ ſichtiges Umgehen mit Bomben verurſacht haben. — Der Flug paris— Buenos Aires angetreten. Coftes und Le Brix geſtartet. O Paris, 10. Oktober. Heute Vormittag ſind die beiden franzöſiſchen Flie⸗ ger Coſtes und Le Ber zu ihrem Flug nach Süd⸗ Camerika geſtartet. e 1 S4* 8 Aus dem In⸗ und Auslande. Ildſtein wird beſatzungsfrei? Wiesbaden, 10. Oktober. Wie an zuſtändiger Stelle verlautet, wird im Einklang mit der bevorſtehenden Be⸗ ſatzungmverminderung auch das Städtchen Ildſtein in aller Kürze beſatzungsfrei werden. Mit dem Abtransport der Engländer dürfte am 18. Oktober begonnen werden. Diez und die franzöſiſche Beſatzung. Diez, 10. Okt. Die Zurückziehung der franzöſiſchen Beſatzung aus Diez iſt, wie uns von maßgebender Seite mitgeteilt wird, auf die Einwirkung holländiſcher Diplo⸗ maten zurückzuführen. Dieſe ſind in Paris wiederholt an den maßgebenden Stellen vorſtellig geworden, um eine Erleichterung der Beſatzungsverhältniſſe für Diez, das ja bekanntlich lebhafte Beziehungen zu den Niederlanden unterhält, herbeizuführen, in erſter Linie, um die Frei⸗ gabe von Schloß Oranienſtein zu erwirken. Das iſt nunmehr geſchehen. Kommuniſtiſche Ausſchreitungen in Wittenberge. Wittenberge, 10. Okt. Bei dem hier ſtattgefundenen Gautag des Roten Frontkämpferbundes kam es zu ſchwe⸗ ren Ausſchreitungen der Kommuniſten. Etwa 100 Kom⸗ muniſten drangen in das Lokal des Stahlhelm, den„Wein⸗ berg“, ein, wo gerade ein Geſelligkeitsverein tagte. Mit Knüppeln, Schlagringen und Meſſern drangen die Kom⸗ muniſten auf die Gäſte ein und verletzten ſieben Teil⸗ nehmer des Vergnügens ſehr. Ein Teilnehmer namens Kauffmann wurde ſo ſchwer nerlent. dak an ſeinem Auf⸗ kommen gezwerfeir wrv. Die Ponzer veryaftere meh⸗ rere Kommuniſten und verbot die Abhaltung des Front⸗ kämpfertages. Die auswärtigen Teilnehmer wurden mit einem Sonderzuge abgeſchoben. Die Landbevölkerung gegen die militäriſchen Uebungen. Metz, 10. Oktober. Aus den in der Umgebung des Bitſcher Truppenübungsplatzes gelegenen Dörfern kommen heftige Klagen über den durch milſtäriſche Uebungen ver⸗ urfachten Flurſchaden. Ein Metzer Blatt veröffentlicht eine Juſchrift, die außerdem über die rückſichtsloſe Störung der Saatarbeiten Beſchwerde führte und die lothringiſchen Parlamentarier zum ſofortigen Einſchreiten erſucht. Da der Bitſcher Truppenübungsplatz eine Fläche von 12 Qua⸗ dratkilometer einnimmt, iſt es weiter nicht verwunderlich, wenn die Landbevölkerung den Uebungen auf bebautem Boden verſtändnislos gegenüberſteht. 1 ** e Aus Nah und Fern. Die ſpinale Kinderlähmung auch in Köln. Köln, 10. Okt. Die ſpinale Kinderlähmung hat in 0 und den Vororten 16 Fälle zu verzeichnen. Die — ötigen Vorſichtsmaßnahmen ſind getroffen worden, ſämt⸗ liche Schulen wurden geſchloſſen. Heftiges Erdbeben in Wien. Wien, 10. Okt. Wien wurde in den ſpäten Abend⸗ unden um 20,51 Uhr von einem ziemlich heftigen Erd⸗ ben heimgeſucht. Ein viele Sekunden dauerndes Be⸗ n brachte die oberen Stockwerke der Häuſer ins Schwan⸗ en. In den unteren Stockwerken krachte das Mauer⸗ erk. Hängelampen ſchwankten heftig hin und her. Dis leuchtungsmaſten in den Straßen gerieten in heftig aulelnde Bewegung. An vielen Stellen der Stadt ürzten die Bewohner erſchreckt aus den Häuſern. Auch den Theatern, in denen um dieſe Zeit gerade die Vor⸗ lungen im Gange waren, wurde das Erdbeben ſtark perſpürt. Im Deutſchen Volkstheater, das gerade eine remiere hatte, brach eine Panik unter dem Publikum aus. Nach Auskunft der Leitung der Erdbebenwarte han⸗ lte es ſich um ein lokales Beben längs der tektoniſchen inje, die ſich von Steiermark bis nach Mähren hinzieht und deren Hauptpunkt an der Thermenlinie, die bei Wien vorüberzieht, liegt. In Schwadorf bei Wien haben ſämtliche Häuſer ziemlich ſchwere Beſchädigungen aufzu⸗ weiſen. Die Feuerwehr mußte in Wien mehrfach aus⸗ rüden, um eingeſtürzte Rauchfänge zu ſtützen. An ſonſti⸗ en Schäden, namentlich an Verletzungen von Menſchen, fiegen bis jetzt keine Nachrichten vor. Feuersbrunſt in einem franzöſiſchen Dorf.— Zwei Todesopfer. Paris, 10. Okt. Aus unbekannter Arſache brach in der Gemeinde Puy Saint Andre, etwa ſechs Kilometer von Briancon, Großfeuer aus, durch das 60 Häuſer völlig in Aſche gelegt wurden. Mehr als. 60 Familien und 300 Perſonen wurden obdachlos. Bisher wurden zwei Todesopfer des Eroßfeuers feſtgeſtellt. Man vermutet jedoch, daß die Zahl der Opfer ſich noch erhöhen wird. Der Schaden iſt bedeutend, zumal der ganze Viehbeſtand vernichtet iſt. Von dem Feuer blieben nur das Bürger⸗ meiſteramt, Kirche. Schule und ein außerhalb des Dor⸗ ßes gelegenes Haus verſchont. 1600 Häufer in Peſchawar durch Feuer zerſtört. London, 10. Okt. In Peſchawar(Indien) zerſtörte eine Feuersbrunſt über 1600 Häuſer, zahlreiche Ge⸗ ſchäſtsangeſtellte kamen in den Flammen um. Es ſind 40 Perſonen ums Leben gekommen. Der niedergebrannte Stadtteil beſteht faſt ausſchließlich aus Holzhäuſern, ſodaß die Feuerwehr und das zugezogene Militär dem Element nahezu machtlos gegenüber ſtand. Es ſcheint jedoch ge⸗ lungen zu ſein, den Brand zu lokaliſieren. Der angerich⸗ teie Schaden iſt nur zum geringſten Teil durch Verſiche— rung gedect. Frankfurt a. M.(Selbſtmordwerſuch por dem c te Vor der Strafkammer ollte der aus Naurod gebürtige 1 Rudolf Diefenbach erſcheinen, der vom Schöffengericht wegen Betrugs eine Gefängnisſtrafe von zwei Fahren erhalten und Beraſung angemeldet hatte. Zahlreiche Zeugen waren zu dem Termin erſchienen, aber der aus der ee h e vorzuführende Angeklagte traf nicht ein. Es ergab ſich, daß D. Glasſcherben geſchluckt hatte und nicht verhand⸗ kungsfähig war, ſo daß Vertagung eintreten mußte. Frankfurt a. M.(Schwere Bluttat im Kran leu haus.— Ein Patient mit der Schere er, ſtochen.) Zwei lungenkranke Patienten gerieten in einen Baracke des Siechenhauſes in Streit und bearbeiteten ſich egenſeitig mit Scheren und Meſſern. Der 31jährige Frier Clauſius verletzte dabei den ae Jete⸗ mann ſo ſchwer, daß dieſer kurze Zeit darauf ſtarb. Auch Tlauſius wurde ſchwer verwundet und mußte operiert werden. Er iſt noch nicht vernehmungsfähig, ſo daß die Unterſuchung bis jetzt Emzelheiten über die Tat, die ſich offenbar im Dunkeln abſpielte, noch nicht ergab. Clau⸗ ſius befindet ſich unter ſtrenger Bewachung in einem ab⸗ geſondertem Zimmer. Ein Kriminalbeamter iſt ſtets in ſeiner Nähe. Er durfte einige Beſuche empfangen, es war ihm aber ſtreng verboten, etwas über die Tat zu ſprechen. Die ee en des Clauſius ſind nicht ſchwer. Er behauptet. don Jetemann geſtochen worden zu ſein. es beſteht aber nach dem Befund der Operation die Ver⸗ b daß Clauſius ſich die Verletzungen ſelbſt bei⸗ gebracht bat. Frankfurt a. M.(Elefantenjagd eim Frank⸗ fu 8 Wal d.) Bei der Verladung des Zirkus Krone ſtürzten zwei Wagen mit Elefanten den Bahndamm hinab. Bei der Vornahme der Umladung ergriff ein junger Ele⸗ fant in wilden Sätzen die Flucht in den Biegwald bei Bockenheim. Der Elefant, der nicht nur im Biegwald, ſondern auch in einigen benachbarten Orten zahlreiche Bäume, Zäune und Gärten umgelegt hatte, wurde ſchließ⸗ lich durch die gemeinſamen Bemühungen der Wärter des Zirkus Krone, des Zoologiſchen Gartens und eines ſtarken Polizeiaufgebotes eingefangen und mit ſtarken Sei⸗ len an einige dicke Bäume im Walde gefeſſelt. Er wurde ſpäter mit einem Leitelefanten, der aus Kreuznach mit Sonderzug eintraf, abtransportiert. Haiger.(Tödlicher Fahrradunfall darch Fahrläſſſigkeit.) Als der Bergmann Siegert aus Freudenberg mit ſeinem Sohn auf einem Fahrrad nach Bühl fuhr, kam der Junge mit dem Fuß in die Räder des Rades. Er wurde gegen einen Baum geſchleudert, er⸗ litt dabei einen Schädelbruch und war ſofort tot. Der Vater trug gleichfalls erhebliche Verletzungen davon. Wetzlar.(Ein 73jähriger Teſtamentszäl⸗ ſcher.) Ein 73jähriger Einwohner aus Niederwetz(Kreis Wetzlar) ſtand wegen Teſtamentsfälſchung vor der Großen Strafkammer. Seine Ehefrau war im April d. J. ge⸗ ſtorben. Einige Wochen ſpäter übergab er einem hieſigen Notar das angeblich von der Verſtorbenen eigenhändig geſchriebene und unterſchriebene Teſtament. Da Zoeifel über die Echtheit auftauchten, wurde ein Ermittlungs⸗ verfahren eingeleitet, das ergab, daß der alte Mann das Teſtament ſelbſt geſchrieben hat mit dem Zweg, die ge⸗ ſetzlichen Erben zu benachteiligen. Das Arteil lautete auf vier Monate Gefängnis. 2 Hachenburg.(Der Tod auf der Landſtraze.) Bei Mudersbach fiel der Fuhrmann Molle aus Nieder⸗ ſchelden von ſeinem Fuhrmerk. Er wurde von den Rä⸗ dern des ſchwerbeladenen Magens überfahren und ſofort getötet. Kleine Chronik. Autounfall in Frankreich. Bei Pierrefitte fuhr lan der ſogenannten Teufelsbrücke ein mit vier Perſonen beſetzter Kraftwagen in den Seitenkanal der Loire, wobei zwei Perſonen ertranken. Vulkanausbruch in Chile. Nach Meldungen aus Buenos Aires wirft der chileniſche Vulkan Llaimas große Mengon non Aſche unter gemaltiger Rauchentwicklung aus. Der Ausbruch ur von schweren unrerfroiſchen Erſchutte⸗ rungen begleitet, die in weftem Umkreis bemerkbar find. Die Bewohner der umliegenden Ortſchaften 1 o geflachtet. i Bluttat maroklaniſcher Eingeborener, Aus Nabat wird gemeldet, daß in der Nähe von Kheniffa ein Fran⸗ oſe und ſeine Frau von marokkaniſchen Eingeborenen nie⸗ dergema t, ihre beiden Kinder ermordet und eine ſie be⸗ gleitende Freundin verletzt wurden. * 130 Doppelzentner Salzſäure im Meer. In einer Nene Fabrik in der Nähe der italieniſchen Hafenſtadt ortick floſſen infolge Rohrbruchs 130 Doppelzentner chwefelſäure ins Meer. In einem Umkreis von mehr als einer Meile wurden alle Fiſche getötet. Die am nicht 1 Fiſcherwerkzeuge und Netze wurden ver⸗ nichtet. a Wettrennen zwiſchen Auto und Flugzeug. Der Rennfahrer Materaſſi hat den Sieger im Flugmeeting Magrini zu einer Wettfahrt herausgefordert. Er will mit ihm auf einem geſchloſſenen Ring eine Wettfahrt veranſtalten, an der Magrini mit ſeinem Flugzeug und Materaſſi mit ſeinem Bugatti⸗Wagen teilnehmen ſollen. Magrini ſoll den Ort und die Wektſumme für die Aus⸗ tragung der Wette beſtimmen. a Eine Kirchenmauer eingeſtürzt. Als in einem Dorfe in der ſpaniſchen Provinz Salamanca ein von dort gebürtiger junger Prieſter ſeine erſte Meſſe las und die reichgeſchmückte Kirche gedrängt voll war, ſtürzte ein Teil der Chorwand ein und begrüb viele Gläubiger unter ſich. Eine Perſon wurde getötet, eine ſchwer und viele leicht verletzt, hauptſächlich Kinder. 2 * Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 10. Oktober. i Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. Japan 1.955— 1,859 London 20,402— 20,442, Newyork 2,18%— 4190, Amſterdam⸗Rotterdam 168,04. 168,38, Beüſſen 58,36— 58,4 Danzig 81,33— 81,49, Italien 22,89— 22,93%, Kopenhagen 112,38— 112,50, Liſſabon 20,68— 20,72, Left 107,54— 107,76, Paris 16,45 — 16,49, Prag 12,415— 12,435, Schwetz 80,78— 90,94, Spanien 73,15— 73,29, Stockholm 112,82— 113 04. Budapeſt 73.26— 73,40, Wien 59,13— 59,25. Berliner Effektennotierungen. Hapag 149,125, Nordd. Oloyd 151,25, Berliner Handels⸗Geſellſchaft 239,50, Comm. und Privatbank 174,625, Darmſtädter⸗ und Nationalbank 226, Deutſche Bank 163, Diskonto 153,75, Dresdner Bank 160,75, ACG. 185, Daimler 116, J. G. Farben 297,50, Gelſenkirchen 150, Ph. Holzmann 190,75, Metallbank 139, Oſtwerke 415, Phönix 112,25, Rhein. Braunkohlen 245, Rheinſtahl 195, Ver. Glanzſtoff 651, Ver. Stahl 124,75, Zellſtoff Waldhof 314. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 5 bis 7: Salatkartoffeln 15 bis 17; Grüne Bohnen 28 bis 50: Wirſing 40 bis 12: Weißkraut 6 bis 10: Rotkraut 12 bis 15; Blumenkohl, Stück 20 bis 120; Karotten, Büſchel 7 bis 10; Gelbe Rüben 10; Rote Rüben 8 bis 15: Spinat 15 bis 20; Zwiebeln 12 bis 15; Knoblauch, Stück 5 bis 10; Kopfſalat, Stück 8 bis 15: Endivienſalat, Stück 7 bis 15; Salatgurekn 5 bis 25: Schlangengurken 30 bis 60: eingemachte Gurten, Stück 5 bis 10; Kohlraben, Stück 4 bis 12; Mangold 8 bis 15: Rettich, Stück 10 bis 25; Rettich, Büſchel 8 bis 10; Meer⸗ rettich, Stück 20 bis 50; Suppengrünes, Büſchel 7 bis 103 Schnittlauch, Büſchel 7 bis 8; Peterſilie, Büſchel 7 bis 83 Sellerie, Stück 10 bis 40; Aepfel 8 bis 40; Birnen 10 bis 40; Zwetſchgen 18 bis 25: Trauben 25 bis 55; Pfirſiche 20 bis 40; Brombeeren 60; Preißelbeeren 60; Himbeeren 90; Nüſſe 28 bis 50; Kaſtanien 20 bis 35; Pfifferlinge 35 bis 40; Grünreizker 30: Süßrahmbutter 220 bis 260; Landbutter 180 bis 200; Weißer Käſe 50; Honig mit Glas 140 bis 180; Eier, Stück 11 bis 20; Quitten 25 bis 40; Schwarzwurzeln 50 bis 60; Tomaten 20 bis 30; Hahn, lebend, Stück 150 bis 350: Hahn, geſchlachtet, Stück 180 bis 750; Huhn, lebend, Stück 150 bis 350; Huhn, ge⸗ ſchlachtet, Stück 180 bis 800; Ennten, lebend Stück 250 bis 300! Enten, geſchlachtet, Stück 500 bis 1100; Gänſe. lebend, Stück 700 bis 800; Gänſe, geſchlachtet, Stück 1400 bis 1600; Tauben, geſchlachtet, Stück 100; Feldhühner, Stück 200 bis 250: Faſanen, Stück 300 bis 500; Rind⸗ fleiſch 120 bis 130: Kalbfleiſch 140: Schweinefleiſch 120 Vom Leben gehefzi Roman von J. S chneider-Foersfl Urheberredusschulz 1926 durch Verlag Oskar Meisfer, Werdau 38. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „Was iſt es, Martens? feug Guben.„Sei ſo lieb. Bern⸗ hard, und nimm die Platte ab!“ Weiß wie Kalk leuchtete das Geſicht des Bedienten. Die Hände zitterten, daß die Fleiſchſtücke übereinanderfielen und die Tunke achtlos vom Rande auf das Tiſchtuch träufelte. „Wenn Ihnen nicht wohl iſt,“ ſagte der Freiherr freund⸗ lich,„dann laſſen Sie es nur, es iſt nicht nötig. Wir werden ſchon allein fertig! Haben Sie Schmerzen in der Wunde? — Nein?“ „Das Herz— Herr Baron!“ Gehen Sie wieder zu Bett. Mein Neffe wird dann nach Ihnen ſehen, wo es fehlt!“ e en. d, Man könnte auch einmal den Sanitätsrat holen,“ ſagte Sanders kalt, und maß ihn mit einem verächtlichen Blick. „Ich— ich kann ſchon noch fertig ſervieren, Herr Baron,“ ſagte Martens, ſo laut es ihm möglich war. Aber es war 1 kaum verſtändlich. Guben ſah ihn mitleidig an. „Wenn das ſtimmt,“ fuhr Sanders weiter,„was Guonſki mir geſagt hat, dann glaube ich auch, daß die Sache bei Kommerzienrat Zach ſo iſt, wie Hellmuth ſie mir mitgeteilt hat! Dann hat ſſe auch geſtohlenl“ Ein Klirren, Splittern! Die Schale mit Salat lag zer⸗ trümmert auf dem Parkett und Martens daneben. Guben war aufgeſprungen und half ihm, ſich wieder in die Höhe richten. i „Sol— Nun machen Sie aber Schluß für heute,“ ſagte er und ſah teilnehmend in das fahle Geſicht. „Verzeihen Sie, Herr Baron!— Es— ich bin nur aus⸗ geglitten— ſonſt nichts.“ „Na alſol Sehen Sie, es wäre eben doch beſſer geweſen, Sie hätten ſich wieder zu Bett gelegt. Gehen Sie jetzt! Die Dina ſoll kommen und das Zeug wegnehmen und den Boden wieder blank machen. Wir ſetzen uns hernach in mein Zimmer, da iſt es dann bald erledigt. Sagen Sie dem Torwart, er ſoll dem Sanitätsrat telephonieren, daß er morgen früh nach Ihnen ſieht. Und nun Gute Nacht! Und legen Sie ſich aber auch ſofort!“ Martens nickte, beugte ſich auf den Tiſch herab, auf dem Gubens rechte Hand neben dem Teller lag, und küßte dieſe. „Ich danke Ihnen, Herr Baron!— für alles!“ Dann ging er, ohne noch einen Blick auf Sanders zu werfen, aus dem Zimmer. ee „Er verdient es nicht, daß du ſo gut zu ihm biſt,“ ſagte der Doktor zu dem Freiherrn. „Weshalb?“ Sanders erzählte, was ſich alles in der Stube des Mar⸗ tens zugetragen hatte. e Guben nickte ein paarmal vor ſich hin.„Ich habe mir es ſchon gedacht, daß irgend etwas nicht ſtimmt,“ ſagte er nachdenklich.„Aber ihn verurteilen, das will ich nicht, ehe ich ihn nicht gehört habe. Ich gehe morgen ſelbſt zu ihm. Vielleicht ſchenkt er mir ſein Vertrauen und ſagt mir, was ihn drückt. Wenn es mir möglich iſt, will ich ihm helfen. Und dieſen Guonſki, den werde ich mir in den nächſten Tagen zu leihen nehmen. Der hetzt den armen Menſchen wie ein Stück Wild, bis er zuſammenbricht! Ausſehen tut der Kerl danach.“ Die Dina kam, um wieder Ordnung zu machen, und die beiden Herren gingen nach dem Arbeitszimmer Gubens, um bei ihrem weiteren Geſpräche ungeſtört zu ſein. Gegen elf Uhr nachts fiel der Klopfer gegen das Tor. Die Hunde kläfften und zerrten an den Ketten, ſprangen vor und zurück und verſuchten ſich um jeden Preis loszu⸗ reißen. Der Torwart ſchuf mit einem Pfiff Ruhe. Dann ſchob er den Riegel zurück. Es war der Depeſchenbote, der für Dr. Sanders ein Ex⸗ preßtelegramm abzugeben hatte. »Ich gehe mit Ihnen hinauf,“ ſagte der Torwart.„Ich denke, er wird ohnedies noch wach ſein. Und kommen wird doch in der Zwiſchenzeit wohl niemand. Und außerdem, die Hunde melden's ſchon!“ Sie ſtiegen beide die Turmtreppe empor und der De⸗ peſchenbote nahm ſchmunzelnd ſein Trinkgeld in Empfang. Sanders riß das Formular auf und überflog die wenigen Worte: Kiel. 1 euren ee N m e N „Habe den Aufenthalt Ihrer Braut ausgekundſchaf⸗ tet. Komme morgen mittag ſelbſt. 1 Hellmuth.“ Er vermochte nicht gleich zu ſprechen, und reichte das Telegramm ſeinem Onkel hinüber. Freude und Furcht ſtritten ſich in ſeinem Innern. Was würde Hellmuth ihm zu melden haben? Ob es ſich mit dem deckte, was Guonſki ihm berichtet hatte? Wie wird der Detektiv daraufgekom⸗ men ſein, wo ſie zu finden war? „Siehſt du,“ ſagte Guben,„nun wirſt du endlich von deinen Zweifeln, Fürchten und Hoffen befreit werden.“ 5 „Aber erſt morgen,“ meinte Sanders ueinmütig. 4 „Du biſt unzufrieden, Bernhard?“ tadelte der Freiherr. „Noch am Nachmittag mußteſt du mit Wochen, womöglich mit Monaten rechnen, um zum Ziele zu gelangen. Und nun wird ſich dir alles ſchon morgen klären!— Das beſte iſt, du gehſt jetzt zu Bett und ſchläfſt dich richtig aus, dabei vergeht die Zeit am allerſchnellſten! Und wenn du wieder 90 dann haſt du in ein paar Stunden ſchon Gewiß⸗ ei Aber Sanders konnte ſeine Nerven erſt zur Ruhe bringen, nachdem er ein Schlafpulver genommen hatte. 8 Bereits um ſieben Uhr wieder ſtand er völlig angekleidelt unten im Burghof und verabſchiedete ſich von Frau von Salden, die eben in den Wagen ſtieg. Siſſi trat dicht an ihn heran und ſuchte den Blick ſeiner Augen. Er wollte ſie wegſchieben, aber ſie klammerte ihre kleine Hand feſt um ſein Gelenk.„Berni, willſt du mir eine letzte Bitte erfüllen und ihn grüßen von mir?— Nur grüßen, Bernil“ 7 „Nein!— ich will nichts mehr zu tun haben mit 905 Menſchen.“ 4 758 „Ich bin geſtern nach Tiſch noch bei ihm geweſen,“ ge 1 fi während ein feines Rot über ihr Geſicht lief. 8 ö 191 4 3 Ein verächtlicher Zug le. ſich um ſeine Mundwinkel. „Er lag vor ſeinem Bette auf den Knien und e 5, eee und beſchwor mich, ich möchte für ihn bitten, daß du ba herzig mit ihm ſeieſt und ihm verzeihſt.“ a Fortſetzung folgt.!. elrierſleiſch 12; zreyragvur loo: neyvug 160; f en ind Keule 200 bis 250. Maunheimer Provnktenbörſe. Die Börſe verkehrte in ruhiger Haltung. Man nannte: Weizen, inländiſchen mit 27 bis 27,25, Weizen, ausländiſchen mit 30 bis 32, Roggen. inländiſchen mit 25,50, Roggen, ausländiſchen mit 25,50 bis 26, Hafer, inländiſchen mit 21,50 bis 23, Hafer, aus⸗ ländiſchen mit 24 bis 25, Braugerſte, inländiſche mit 28,25 und pfälziſche Gerſte mit 27 bis 30, Futtergerſte mit 22 bis 24, Mais mit Sack mit 19,50 bis 19,75, Weizenmehl mit 39, Weizenbrotmehl mit 31, Roggenmehl mit 34 bis 36, Weizenkleie mit 13 bis 13,25 und Biertreber mit Sack mit 16,50 bis 17; alles per 100 Kilogramm in Reichs⸗ mark, waggonfrei Mannheim. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem Schlachtviehmarkt am Montag waren zugetrieben: 346 Ochſen, 117 Bullen, 240 Kühe, 296 Färſen, 587 Kälber, 73 Schafe, 3640 Schweine, 22 Ziegen. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 61 bis 63, 44 bis 50, 52 bis 56, 40 bis 44, 36 bis 40, 32 bis 36: Bullen 57 bis 60, 52 bis 54, 44 bis 48, 30 bis 34; Kühe 52 bis 54, 38 bis 42, 30 bis 36, 16 bis 20; Färſen 62 bis 64, 52 bis 56, 38 bis 44; Kälber—, 84 bis 88, 80 bis 84, 68 bis 72. 62 bis 67: Schafe—, 40 bis 45; Schweine 75 bis 76 73 bis 74, 72 bis 74, 70 bis 72, 70 bis 71, 64 bis 66, 62 bis 66; Ziegen 8 bis 20.— Marktverlauf: mit Großvieb mittelmäßig, geräumt: mit Kälbern lebhaft, geräumt: mit Schweinen mittelmäßig, Ueberſtand. Mannheimer Pferdemarkt. Für den Pferdemarkt betrug der Auftrieb: 13, Arbeitspferde, 56 Schlachtpferde. Bezahlt nmrden für Arbeitspferde 1000 bis 1600, für Schlacht⸗ pferde 50 bis 100 Rm. pro Stück. Der Handel war in Arbeitspferden langſam, in Schlachtpferden lebhaft. Frankfurter Getreidebörſe. An der Frankfurter Ge⸗ treidebörſe notierten bei ruhiger Tendenz: Weizen 22,5 bis 24, Roggen 24,75 bis 25, Sommergerſte 26 bis 8, Mais 19,25, Weizenmehl 38,75 bis 39, Roggenmehl 34,75 bis 35, Weizenkleie 12,75, Roggenkleie 14,50; alles in Gold— mark je 100 Kilogramm. Frankfurter Viehmarkt. Dem Frankfurter Viehmarkt waren zugeführt: 1310 Rinder, 443 Ochſen, 75 Bullen, 524 Kühe, 310 Färſen, 506 Kälber, 254 Schafe und 5703 Schweine. Notiert wurden für die 50 Kilogramm Lebendgewicht je nach Klaſſe: Ochſen 42 bis 45, 51 bis 61, 55 bis 58, 50 bis 54; Bullen 58 bis 62, 55 bis 57: Kühe 51 bis 56, 45 bis 50, 30 bis 36; Färſen 61 bis 65, 55 bis 60, 47 bis 54; Kälber 81 bis 85, 72 bis 79, 62 bis 71: Schafe 48 bis 52, 40 bis 47, 34 bis 37; Schweine 71 dis 73, 68 bis 71, 69 bis 71, 64 bis 69, 60 bis 61.— Marktverlauf: Rinder ruhig, mit Kälber und Schafe ruhig und ausverkauft, Schweine ſchleppend, Ueberſtand. —:— Aus Heſſen. Mainz.(Zwei ehemalige Fremdenlegio⸗ näre verurteilt.) Zwei ehemalige Fremdenlegionäre, der ſtellungsloſe Simons aus Eſſen a. d. Ruhr und der Anſtreicher Walter aus Köln, wurden von dem franzöſi⸗ ſchen Kriegsgericht hier wegen Diebſtahls und Hehlerei zu je zwei Jahren Gefängnis und fünf Jahren Straf— aufſchub verurteilt. Mainz.(Ballonaufſtieg im beſetzten Ge⸗ biet.) Der Heſſiſche Automobilklub Rheinheſſen-Darm⸗ ſtadt peranſtaltete bei prachtvollem, klarem Herbſtwetter eine Freiballonverfolgung, an welcher ein populärer Frankfurter, der Ballon„Drory“, geführt von Direktor Otto Neumann⸗Frankfurt, teilnahm. Im Korh befanden ſich noch als Mitfahrer die Herren Knauer, Müller und Clemm.„Drory“ landete nach einer herrlichen Fahrt glatt bei der Ortſchaft Düngenheim im Kreiſe Cochem. g Rüſſelsheim.(Einem Schwindler in die Hän⸗ de gefallen.) Einem Schwindler in die Hände gefallen iſt ein junger Mann, welcher einem Fremden einen großen Geldbetras leb. Unter dem Vorwand, er wolle ſich hier ein Geschäft gründen und ſuche einen Teilhaber, hat es der Belrüger fertig gebracht, den jungen Mann um alle ſeine Erſparniſſe zu bringen. Nun iſt der Schwindler unter Zurüdlaſſuno von Papieren, die offenbar gefälſcht ſind, von hier wunden. Steckbrief iſt erlaſſen. 5 Rüſſelsheim.(Arbeitseinſchränkung bei den Opelmerken.) Die durch die vorgeſchrittene Jahres⸗ zeit bedingte Verringerung der Produktion hat in den Opelwerken zu einer Verminderung der Belegſchaft von über 10000 auf etwa 9000 Mann geführt. Außerdem wurd. Samstag ein Ruhetag eingeſchaltet. Man trägt ſich au dem mit dem Gedanken, auch am Montag die A:beit ruhen zu laſſen. Möglich iſt ferner weitere Ent⸗ laſſung von Arbeitern in den nächſten Tagen. 8 Gimbsheim.(Vorſicht bei Verletzungen.) Dem Rottenarbeiter Martin Oswald fiel bei ſeiner Ar⸗ beitsſtätte ein ſchwerer Stein auf die linke Hand, wo⸗ durch er Hautabſchürfungen davontrug. Er beachtete je⸗ doch die Wunde nicht, ſodaß inzwiſchen Blutvergiftung eingetreten iſt. „Butzbach.(Auch hier der Meſſingkäfer?) Im hieſigen Rathaus will man zwei Meſſingkäfer gefun⸗ den haben. Es iſt aber noch nicht einwandfrei feſtge⸗ 7 es ſich wirklich um die gefährliche Käferſorte delt. Michelſtadt.(Beim Rangieren zerquetſcht) Der bei der hieſigen Bahnmeiſterei tätige Bahnarbeiter Hübner aus Mümling⸗Crumbach verunalückte beim Ran⸗ gieren derart, daß er zwiſchen zwei Puffer geriet, die ihm den Bruſtkorb eindrückten, ſodaß der Tod auf der Stelle eintrat. Hühner, der im 45. Lebensiahre ſtand, war als else fleißiger und pflichtgetreuer Arbeiter bekannt und ED. 1 5 Lindenfels.(Von der Kuh tödlich verletzt.) cle, Ehefrau des Landwirts und Händlers Bauer von latthach, die vor einigen Tagen durch eine wild gewor⸗ age ſchwer verletzt wurde, iſt nun ihren Verletzungen Beerfelden.(Das Feuer in Beerfelden) Noch e rauchen die Trümmerhaufen der durch Feuer zer⸗ dorken vier Scheunen. Für die hieſige Feuerwehr be⸗ 5 0 die geleiſtete Arbeit ein Ruhmesblatt, und der 5 adtnerwaftung gebührt allgemeiner Dank, daß ſie in 9 9 letzten Jahren in den Ausgaben für Löſchgeräte nicht 10 05 Die vor Jahresfriſt angeſchafften Spritzen und 7 läuche ermöglichten die Bekämpfung des Feuers durch , Stahlrohre. Dieſem Umſtand und der Tüchtigkeit der pee und der Mannſchaften iſt es auch zu danken, daß 10 rbeit ohne fremde Hilfe geleiſtet werden konnte. Als Er Schregckeriſche Scheune auflohte und die Scheune von nötelter Feuer fing, da ſchien für eine Zeit fremde Hilfe ſtadt zu ſein und die Wehren von Eberbach und Michel⸗ ſtelt wurden benachrichtigt, aber auch bald wieder abhe⸗ Uebe da der 11 9 05 Moment überwunden werden konnte. die Entſtehungsurſache iſt man noch im Unklaren, die üblichen geri erfolgten ass pe ötlichen Erhebungen und Feſtſtellungen i Dienheim.(Rekordernte an Kartoffeln.) Eine Rekordernte an Kartoffeln erzielte auf ſeinem 300 Klafter großen Acker ein hieſiger Landwirt, der darauf etwa 80 Sack Kartoffeln(ungefähr 120 Zentner) erntete. Marköbel.(Schaden ue e er Futterküche des Landwirtes Johann Fiſcher hier brach Feuer aus, das ſich raſch über das ganze Wohnhaus mit angrenzen⸗ der Stallung ausbreitete. Troß des ſofortigen Eingrei⸗ fens der herbeigeeilten Ortsfeuerwehr, der Kreisfeuer⸗ wehren wie der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Hanau brannte das Wohnhaus bis zur Hälfte nieder, ebenſo die angrenzende Stallung. Die ausgedroſchene Frucht wurde faſt vollſtändig ein Raub der Flammen. Das Feuer ſpraug auch auf ein Nachbarhaus über, konnte hier aber bald celöſcht werden, ſodaß nur der Giebel be⸗ ſchädigt wurde. * —,Landtags wa Wahlvorſchläge. Am 13. Novenn⸗ ber 1927 finden die Landtagswahlen für den 4. Heſſi⸗ ſchen Landtag ſtatt. Die Auslegung der Wählerliſten und Wahlko een ber ſpäteſtens vom 23. Oktober 1927 al bis einſchließlich 30. Oktober 1927 zu erfolgen. Eine he ondere amtliche Aufforderung zur Einreichung der W Avorſchläge für die Landtagswahl erfolgt nach der Lc, Itagswahlordnung nicht. Die Wahlporſchläge müſſen teſtens am 27. Oktober 1927, abends 7 Uhr, beim Landeswahlleiter eingereicht ſein. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 11. Oktober. ab e ne c e ef 1 1 0 als ſehr „wobei noch Ausſicht au fälne, berbicdetere hefe Fee Vorausſichtliche Witterung bis Mitt⸗ woch: Fortbeſtand des heiteren und Rodenen Verb wetters.. 1 0 * Die Grippe iſt wieder vielerorts eingekehrt Tagtäglich lieſt man in den Zeitungen von Todesfällen, herbeigeführt von dieſer tückiſchen Krankheit. Auch wurde am geſtrigen Tage unſere einheimiſche Bürgersfamilie des Herrn J. J. Kühner durch das Hinſcheiden ihres in Mannheim wohnenden Schwiegerſohnes, des Herrn Joſef Dimer, in tiefe Trauer gebracht. Nach kaum achttägigem Krankenlager ift Herr Dimer im rüſtigen Mannesalter von 36 Jahren plötzlich und unerwartet dahingerafft worden. Allgemeine Teilnahme wendet ſich der betroffenen Familie zu. „Das Lied von der Glocke. Zur Aufführung dieſes erſtklaſſigen Chorwerkes durch den Arbeitergeſang⸗— verein„Harmonie“ ſchreibt der Muſikkritiker Herr Kurt Sonnemann in der Volksſtimme über den Chor ſehr gut. Die Soliſten wurden wie folgt beurteilt: Von den vier Soliſten der Aufführung ſang die Hauptpartie des Meiſters Joſef Kempf vom Stadttheater Heidelberg mit einem vor allem in der Tiefe ausgeglichenen warmen Baß und klarer Deklamation. Künſtleriſch voll auf der Höhe ihrer Aufgabe die ebenſo tonſchön wie mit echter Beſeelung ſingende Elſe Flohr⸗Mannheim als Vertrete⸗ rin der Sopranpartie, von dem wirkſam geſtalten⸗ den Tenoriſten Guſtin Lamberth und dem material- reichen Baß von Georg Ku a p p⸗Viernheim, deſſen ſchöner Tiefe ſich mit der Zeit auch noch die Höhe angleichen wird, hingebend unterſtützt. Da auch das Konzertorcheſter Fritzſche Ludwigshafen ſein Beſtes gab, kam unter der von echter Liebe zur Sache getragenen umſichtigen Leitung von Fugen Lipp eine Aufführung zuſtande, die den ſtarken, nachhaltigen Beifall, den ſie fand, durchaus verdiente. Möge ſie dem Chor, wie ſeinem Führer An⸗ ſporn ſein zur ferneren Arbeit, zu neuen Taten!— Dieſe Ausführungen ſind nicht in allen Teilen mit unſerem geſtrigen Bericht in Einklang zu bringen. Wir laſſen jedoch hier gerne einen erfahrenen Muſikkritiker ſprechen. * Die Pälzer Kriſcher wieder in Viernheim: Dieſes lnſtige Kunſtlervölkchen aus unſerer Pfälzer Nachbar⸗ ſchaft, das in Viernheim bereits durch ſeine vorjährige Aufführung für das Arbeiter Sportkartell bekannt iſt, gaſtiert am kommenden Freitag im Centraltheater, um ſeine urwüchſigen humorvollen Darbietungen dem geſamten Publikum zu er⸗ ſchließen. Dieſes Mal geben dle„Pälzer Krlſcher“ eine tolle Pfälzer Dialektpoſſe mit Geſangs⸗ und Tanzeinlagen„ 3 gſchtohlene Strumpband“ ein luſtiger Pfälzer Kriminalfall aus den Erlebniſſen einer Tänzerin. Mit ihrem köſtlichen Humor und ihrer Pfälzer Urwüchſigkeit werden die Künſtler auch dieſes Mal die Herzen der Viernheimer offen finden und ein mancher wird wieder wie im vorigen Jahr Tränen lachen über dieſes für Viernheim vollkommen neue Stück. „Die Pälzer Kriſcher“ haben inzwiſchen eine überaus rege Gafiſpielicigkeit entfaltet und konuten dieſer Tage das Jubiläum ihrer dreihundertſten aus verkauften Voiſtellung begehen. In Ludwigshafen im Ebertpark konzentrierten ihre Darbletungen 9 000 Zuſchauer an einem Tag! Da iſt es leichtbegrelflich, daß auch in dieſem Jahr in Viernheim die Vorſtellung wieber ausverkauft ſein wird Ein jeder ſorge ſich deshalb bald für eine Eintrittskarte. Vor dem Auftreten der„Pälzer Kriſcher“ läuft noch das prachtvolle Filmwerk: „Riki“ Ein Meiſterwerk in 9 Rleſen⸗Akten ein Großſladt⸗ luſtſpiel 1. Ranges. In der Hauptrolle: die weltberühmte Filmdiva Norma Talmadge. i Kreis Unterbaden! Unſere Sportvergg. ſiegt in Rheinau mit dem Bombenreſultat von 6: 1, Halbzeit 0: 1, und wird hierdurch Tabellenführer. Feudenheim gewinnt gegen„07 Mannheim“ 2:0 Weinheim ſpielt gegen Heddesheim in Weinheim 00 „Sportvergg. Amicitia“ 09 1.— Alemania Rheinau 1. 6 7 5 2.— 5 5 8 1 1 9.—„„ 3.271 Die größte Ueberraſchung in der Kreisliga, brachte 61 0 der haushohe Sieg der Viernheimer am vorgeſtrigen Sonntag, in dem großen l um die Führung des Kreiſes Unterbaden, gegen„Alemania“ Rheinau. Alle Welt tippte auf einem einwandfreien Sieg der Rheinauer, die bisher noch ungeſchlagen waren, doch es ſollte anders kommen. Die„Grünen“ liefen wieder zur Höchſtſorm auf und ſplelten ihren ſonſt gewohnten Fußball. Jetzt fühlt man eigentlich erſt, welch großen Schnitzer ſich die Viernheimer erlaubten, in Heddesheim ſich ſchlagen zu laſſen, demſelben Heddesheim das in Rheinau 1: 6 verlor, alſo gerade umgekehrt! Durch Schaden ſoll man bekannt⸗ lich klug werden, hoffentlich hält dieſe Klugheit der Viern⸗ heimer, die ſie am vorgeſtrigen Sonntage gezeigt haben, an, ſonſt lönnte man eines ſchönen Sonntages doch wieder vor einer Ueberraſchung ſtehen. Das Spiel beginnt mit wuchtigen Angriffen der Viernheimer. Ein Bombenſchuß von Kiß 2 hart am Tore, geht vorbei. Die 10. Minute bringt die 1. Ecke für„Grün“. Rheinau findet ſich nicht und ſpielt zerriſſen, während Viernheim viel einheitlicher kämpft, doch vorerſt vereitelt der ſehr gute Torwart des Platzbeſitzers jeglicken Erfolg. Die 15., 20. und 25. Min. bringt 3 weitere Ecken für Viernheim, nichts will gelingen. Da gibt in der 29. Min. der Halblinke von Rheinau überraſchend durch und ſchießt unhaltbar zum 1. Tore ein. Heftige Gegenſtöße der„Grünen“ iſt die Antwort, aber nur 2 weitere Ecken ſind das Ergebnis. Halbzeit! Nach derſelben ſtellt Viernheim um. Haas Ph. geht als Mittel⸗ läufer zurück und deſſen Bruder Haas St. übernimmt die Führung des Sturmes. Gleich klappt es anders. Flach geſpielt wandert der Ball nun von Mann zu Mann. Schon in der 7. Min. fällt durch Ringhof H. der Aus⸗ gleich. Wenige Min. ſpäter knallt Haas A. ein Straf⸗ ſtoß aufs Tor, der Torwart will halten, kann aber nicht verhindern, daß über ihn hinweg der Ball ins Tor ſpringt. Rheinau reklamiert und der Schiedsrichter entſcheidet Nie⸗ derwurf. Doch die Rache ſoll nicht ausbleiben. In der 12. Min. erzielt Viernheim ſeine 7. Ecke und nicht lange darauf hat wieder Ringhof H. den Ball ins Netz ge⸗ ſchoben. 2:1 Nun ſind die„Grünen“ nicht mehr zu halten. Die 32. Min. bringt die 8 und die 35. Min. die 9. Ecke, die zugleich zum 3. Tore von Pfenning ein⸗ geköpft wurde Auch Rheinau erwacht noch einmal. Auch hier werden 2 Ecken erzielt. In der 38. Min. erzielt Kiß 2 das 4., in der 41. Min. Haas A. das 5.(11 m) und in der 43. Min. Haas St. das 6. und letzte Tor. Die 2. Mannſchaft gewann 3:0 und die 3. Mannſchaft 2:1. Die 1. Jugend ſtegte über Heppenheim 3:0. Jugendkraft⸗Sport. Der verfloſſene Sonntag war für die Deutſche Jugend⸗ kraft ein Sporttag erſter Güte. Die leichtathletiſchen Club⸗ kämpfe nahmen einen alle Zuſchauer vollbefriedigten Ver⸗ lauf. Obſchon die Gaͤſte teilweiſe ausgeblieben ſind, ſo konnte das aufgeſtellte Programm glatt und ohne Unter⸗ brechung abgewickelt werden. Die Veranſtallung lockte eine erfreuliche Anzahl Zuſchauer auf den Sportplatz und wäre es nur zu wünſchen, wenn dieſe für die Zukunft immer mehr zunehmen würde. Iſt doch die D. J. K. ſtets bemüht, Veranſtaltungen zu arrangteren, mit denen ſie Ehre einlegt. An dieſer Stelle ein Wort des Dankes an alle die ge⸗ kommen waren und eine Ermahnung auch fernerhin die D. J K. durch das Erſcheinen tatkräftig zu unterſtützen. Die Fußballer mußten, obwohl man Anſtrengungen machte, mit Rückſicht auf die leichtathleiiſchen Kämpfe den verfloſſenen Sonntag vom Verbande ſpielfrei zu bekommen, zum fälligen Fußball⸗Verbandsſpiele gegen Bürſtadt antreten. Die erſte Elf mußte mit 4 Mann Erſatz das Spielfeld be- treten, lieferte aber ein muſtergült'ges und einzig zuſammen⸗ gefügtes Spiel, das nicht eine ſchwache Stelle zeigte. So gingen auch die 2 wertvolle Punkte an Viernheim über, da das Spiel mit 3:2 für Viernheim ſein Eade nahm. Dem Schiedsrichter ern beſonderes Lob für das einwandfreie Leiten. Zum Spiele ſelbſt iſt zu bemerken: Mit dem Anſtoß von Bürſtadt begann punkt 3 Uhr das Spiel. Sofort ſetzte ein ſcharſer Kampf auf belden Seiten ein, der jedoch durch beiderſeitige allzugroße Aufgeregthelt vorerſt zu keinen Erfolge führte. Ein ſchönes Zuſplel in dem Viernheimer Sturm brachte für die Blau⸗Weißen in der 15. Minute den 1. Treffer. B. ging nun vollkommen aus ſich beraus. Ein ſcharfes anſtreugendes Feldſpiel bis kurz vor Halbzeit, Noch ehe der Schiedsrichter dieſe verkündete war Bürſtadt das Glück holt und konnte das Ausgleichstor erzielen, Die zweite Hälfte brachte eine kleine Ueberlegen ⸗ heit der Viernheimer. Aber trotz der körperlichen Stärke des Gegners, die Bürſtadt leider oft ausnutzte, konnte Biern⸗ heim in kurzem Abſtänden 2 weitere Tore erzlelen. Bürſtadt mendet nun alle Kraft auf, Tore für ſeine Farben zu erzielen, Ein kFernſchuß des B. Mittelftürmers mußte Viernheim paſſieren laſſen. Jedoch jeder weitere Erfolg wurde durch die B. Hintermannſchaſt unterbunden und ſo konnte B'belm beim Schlußpfiff das Feld als Steger varſaſſen. Wochenplan der Deutſchen Ingend kraft. Dienstag Abend 6 Uhr Training für alle Handballſpfeler. Von 7—9 Uhr Durnſtunde im Eichbaum. Mittwoch Abend 6 Uhr Training für abe Leichtathleten. Donnerstog Abend 6 Uhr Fußballtraining für die erſte und zweite Mannſchaft. Von 7—9 Uhr Turn- ſtunde im Eichbaum. Freitag Abend 6 Uhr Fußballtraining für die 3. und die Jugendmannſchaften. Abends punkt 8¼ Uhr Zuſammenkunft aller Mitglieder im Lokal. Samstag Nachm. 4 Uhr Training für alle Fauſtballſpieler. Spiele für Sonntag, den 16. Oktober 1927. 2. Mannſchaft Freundſchaftsſpiel gegen 2. Mann ⸗ ſchaft von Durnverein von 1846. Beginn 3 Uhr. Prtvatmannſchaft Verbandsſpiel gegan 2. Mannſchaft der D. J. K. Heppenheim in Heppeuheim. Die Sportbeltung. Bekanntmachung Zur Fütterung des gemeinheitl. Faſelptehes benötigen wir 400 Zentner Dickrüben und 50 Zentner Kartoffeln. Offerten ſind bis Freitag, den 14. Outober 1927 auf unſerem Büro Nr. 27 einzureſchen. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim