Zum 2. Mals Marianiſche J Am Sonntag, den 16. Oktober 1927 Theater⸗Abend im Saſthaus zum Engel. Zur Aufführung kommt: Der Alchimiſt vom Königſtein Schauſpiel in 5 Aufzügen von Ro b. Hillmann Anfang: präzis 8 Uhr. Kaſſeneröffnung: 7 Uhr. 1. Platz: 1.— Mark. 2. Platz: 0.80 Mark. Alle Mitglieder, Ehrenmitglieder, deren Famllienangehörigen, ſowte Freunde und Gönner der Sodalität ſind herzlichſt eingeladen. Der Vorſtand. 5 Dm emeeben esangverein„Sängerbund“ Samstag abend ½9 Uhr N Vorstandssitzung N im Bereinslokal zur Germania. 1 289 Vollzähliges Erſcheinen aller „ Vorſtandsmitglieder erwartet ö Der Vorſitzende. Kabliau— Bratſchellfiſche— Fiſchfilet von ½9 Uhr ab gebackene Kotelett n. Schelfiſche Prima Güßbücklinge und Helſardinen Bratheringe— Rollmöpſe— Fettheringe Lebensmittelhaus ble Roschauer- Zum Rebstock Jportvereingung Amiefua 09' . uhr e abend punkt halb N Spielerverſammlg. aller Mannſchaften. An⸗ ſchließend Aebeitergesangver ein Harmonie Mitglied des Deutsehen Arbeiter- Sängerbundes Singſtunde. Alle Spieler und Sänger werden höfl. gebeten, zu erſcheinen. Sonntag, den 16. Oktob. keine Verbandsſpiele Die Sportleitung; SIERN KEIN ö Lorscherstr. ö. fiathaussir. 50. Empfehle: Ia. sortierte Tol. voneringg, 10 Pg. Naamarchner pe u. Ronmops offen und in Dosen Das Lied von der Glocke wird am kommenden S Onntag Nachm. ½4 Uhr Sehr beliebte Packung Hlsmarckheringe und olmons w Decker 99 Pfg. 15 bei: el darnerte Iülnlbüchunge Pfund 50 Pig. felnsl. Roll. Buller 5 2.25 Ia. Schweleer ls Heute Abend ½9, Uhr im Konzertsaal des„Goldenen Karpfen“ zum leizten Male wiederholt. Numerierte Eintrittskarten zu Mk. 1.50 erhältlich Buchhandlung Schweikart, Friedrichstraße 41 Jakob Martin, und bei den Mitgliedern. Singstunde en en L Marke D. K. W. ſehr guterhalten zu verkaufen des Blattes. Morgen Freitag von nachm, 2 Uhr ab Ia hausgemachte Wurſt u. Fleiſch zu haben bei Adam Faltermaun Goetheſtraße 12. 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Reichsbund der Krlegsbeſchädigten, ehem. Kriegsteilnehmer und Kriegshinterblieben, Ortsgruppe V'heim. Freitag, den 14. Oktober l. Is., abends halb 9 Uhr in der Wrrtſchaft„Zur Eintracht“ Vorſtands⸗Sitzung Wegen wichtiger Beſprechungen wird um voll⸗ zähliges Erſcheinen aller Vorſtandsmitglieder ge⸗ Der Vorſitzende. Der Führer. allerbeste Qualität Rohert Steiert 1 Pfd. Dosebl 1 2 Pfd. Dosel. Id Empfehle: Birnen, Aepfel, Pfirſich Kaſtanien Koſenkohl, Rotkraut, Weißkraut Tomaten, Gelberüben, Zwiebeln Wirſingkraut Gelbfleiſchiche Speiſekartoffel Lebensmittelhaus Viernheim Zwirn⸗ Engl. Leder- Halbhwallene- Herren- und Burschen-Anzüge und Paletots in erstklassiger Verarbeitung. Gummimäntel und Wind- jacken Jehlosser- und Iüncher-Anzüge Hosen in allen Größen zu haben bei Rob. Steiert, Weinheimerstraße 62 Nrieger- U. Solddatenverein, Teutonia Sonntag, den 16. Oktober, nachmittags 2½ Uhr findet in Lampertheim im Gaſthaus 1 4 ö zum Reichsadler Bezirkover⸗ Fertige 8 santen der Kriegs beſchädig⸗ ten, Hinterbliebenen und Kriegs⸗ eltern unſeres Verbandes ſtatt. Vortrag des Kameraden Ritter. r Hierzu laden wir alle K. B. uſw. unſerer Ortsgruppe ſrdl. Schützenabteilung. Soyntag nachmittag von 3 Uhr ab Uebungs⸗ ſchießen pp. im Schützenhof. Der Vorſtand. IS iameUne z Tagespreis. Hch. Peter Roſchaue zum Rebſtock. Nobert Steiert Tel. 76 Empfehle Aima Aeplel und Dirnen ferner ſämtliche Futter mittel zum billigſt. Faltermann NB. Futtergelberüben eingetroffen. Moltkeſtr. 15 Von wem ſagt die Exped Alairüben, Weiß n. ggg Herren-· und Knaben Anzüge Herren- und RKnaben-Mäntel in jeder Ausführung u. Qualität in den modernsten Formen und Farben sehr preiswert und in grober Auswahl im Honfektionshaus adhob He Lampertheimerstr. 3 gegenüber der Schlllerschule klnziges Spezlalgeschalt fur flerren- und knanen-RHostenilon am Platze. e Bauern ⸗Verein. 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Goldbonds des Freiſtaates Preußen zur Zeichnung aufgelegt. 5 2: Wie aus Belgrad gemeldet wird, betrachtet man in Regierungskreiſen von Belgrad den bulgariſch⸗jugoſlaviſchen Zwiſchenfall für erledigt. Man betont jedoch, daß im Falle neuer Provokationen Jugoſlavien ſich an den Völkerbund wenden werde. 5 15 18: Aus den nördlichen Grenzbezirken von Gaaliläa wird der Ausbruch von Unruhen gemeldet. Die Grenz⸗ polizei hatte mehrere Zuſammenſtöße mit Beduinen, wo⸗ bet es Tote und Verwundete gab. Verſtärkungen ſind unterwegs. a Der ſabotierte Truppenabbau. en Die Berliner Wilhelmſtraße dementiert die Nachricht eines franzöſiſchen Blattes, daß der deutſche Botſchafter v. Hoe ſch bei Briand eine Demarche in der Frage der Truppenverminderung im beſetzten Ge— biet unternommen habe. Man betont, daß weder Briand noch ſein Stellvertreter Berthelot zur Zeit in Pa⸗ ris anweſend ſeien, zugleich wird auch in Pariſer Nachrich⸗ ten, die offenbar von der deutſchen Botſchaft in Paris beeinflußt ſind, erklärt, daß kein Anlaß zu einem ſolchen Schritt vorhanden ſei, da ſich die Rückführung der Rhein⸗ landtruppen im Rahmen des jüngſten Beſchluſſes der Botſchafterkonferenz durchaus normal vollziehe. Eine derartige Auffaſſung erſcheint reichlich optimiſtiſch. Tatſächlich liegen die Dinge ſo, daß der franzöſiſche Ober⸗ kommandierende im beſetzten Gebiet, General Guilleau⸗ mat, den deutſchen Stellen eine Mitteilung überſandt hat, die zweifellos zu det Beſorgnis Anlaß gibt, daß die Zurückziehung der Truppen nicht in dem in Genf zuge⸗ ſagten Maße erfolgen wird. Ueber dieſe Mitteilung des Generals Guilleaumat bewahrt man an amtlicher deut⸗ ſcher Stelle Stillſchweigen, doch iſt immerhin ſo viel durchgeſickert, daß Frankreich von den 8000 Mann, die es aus dem beſetzten Gebiet zurückziehen ſoll, 6500 Mann in geſchloſſenen Formationen zurück⸗ ziehen will, während 150 0 Mann aus den einzel⸗ nen Formationen herausgenommen werden ſollen. Wie dieſe Maßnahme durchgeführt werden ſoll, iſt nicht völlig kkRar, es ſcheint, als ob die Franzoſen daran den⸗ ken, das ſonſt fällige Rekrutierungskontingent zu kürzen, ſo daß der Beſatzungsabbau ſich dergeſtalt vollziehen würde, daß ein Teil der Truppen tatſächlich abtransportiert werden würde, während bei ande⸗ ren Formationen die Auffüllung durch Rekruten diesmal nicht vorgenommen würde. Da aber der Wortlaut der Mitteilungen des Generals Guilleaumat nicht bekannt iſt, ſo tappt man einſtweilen im Dun keln. Sicher iſt nur, daß dieſe Mitteilung keineswegs die zuſtändigen Berliner Stellen befrie digt hat, da man ſonſt ja keinerlei Anlaß hätte, mit einer Mitteilung über den Inhalt der Benachrichtigung des franzöſiſchen Generals hinter dem Berge zu halten. Bekanntlich wei⸗ gert man ſich auch im Auswärtigen Amt, die Benachrich⸗ tigung durch den Oberkommandierenden in den Rhein⸗ landen als endgültige amtliche Mitteilung über den Be⸗ ſatzungsabbau anzuerkennen. Man verſchanzt ſich im übrigen dahinter, daß die in Genf angekündigte Mitteilung über die Modalitäten und die Erleichterungen für die Be⸗ völkerung keineswegs überfällig ſei, da ja der Monat Oktober noch drei Wochen habe und da die Zurückziehung der Truppen nach den in Genf gemachten Zuſagen erſt ö bis Ende Oktober erfolgen ſolle. Man ſieht, daß die Berliner amtlichen Sbel⸗ len ſich in der Frage des Beſatzungsabbaues einem ſehr hoffnungsfreudigen Optimismus hingeben, einem Optimismus, der nach den Erfahrungen, die Deutſchland gerade in der Frage der Beſatzungstruppen hat machen müſſen, hier und da ſeltſam berührt. Trotz dieſer Hoffnungsfreudigkeit wird man aber deutſcherſeits doch wohl nicht auf alle weiteren Verhandlun⸗ gen in Paris verzichten wollen und verzichten können, wenn man nicht bei Ablauf dieſes Monats eine herbe Enttäuſchung erleben will. Dabei kommt es viel⸗ leicht weniger darauf an, ob 50 Mann mehr oder weniger aus dem beſetzten Gebiet abtransportiert werden, als darauf, daß die Herabſetzung der Truppenſtärke um beſetzten Gebiet wirklich fühlbar wird, wie das allch in der Note der Botſchafterkonferenz vom 14. November 1925 verſprochen worden iſt. In dieſer Noke hieß es,— und es handelt ſich ja heute immer noch um die Ein⸗ löſung des damals gegebenen Verſprechens „So wird die Verminderung der Beſatzungstruppen, die annähernd auf die normale Stärke herabgeſetzt wer⸗ den, zur Folge haben, daß ein Teil der öffen lichen Ge⸗ häude, Wohnungen und Grundſtücke, die bisher für die Beſatzungstruppen und ⸗behörden verwendet werden muß⸗ len, den Behörden und der Bevölkerung zurückgegeben wer⸗ den kann.“ 90 Man wird mithin abzuwarten haben, inwieweit bei r jetzigen Truppenverminderung das vor zwei Jahren ne Verſprechen katſächlich eingelöſt wird. aber es Viernheimer Tageblatt ſederho mittags 8 An e Jeiger (Sternhetmer Bürger- Ztg.—. Biernh. Bolksblattz Ole einſpaltige Petitzetle koſtet 25 Pfg., bie Reklamezeile 60 Pfg. ung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und hr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von i Geſchäftsſtelle und von ſümtlichen Annoncen⸗Expebittonen Deutſchlands und des Auslands. Auisblatt der Heſfiſchen Vürgermeiſterei und des Polizeiants Plazvorſchriften dei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden, otizen vor⸗ Anzeigen in unſeren Freitag, den 14. Oktober 1927 — 8 2— ee— wird Sache der deutſchen Amtsſtellen ſein, ſich nicht un⸗ angenehm davon überraſchen zu laſſen, daß dies Verſprechen auch fetzt nicht innegehalten wird, ſon⸗ dern man wird rechtzeitig dafür Sorge tragen müſſen, daß dle franzöſiſchen Generäle das Verſprechen einlöſen, das ihre Regierung und die Botſchafterkonferenz Deutſchland gegeben haben. Die Mitteilungen des Generals Guilleau— mat laſſen die Ausſichten hierfür nicht gerade ſehr günſtig erſcheinen. Gegen den Finanzausgleich. Preußen ſchließt ſich dem bayeriſchen Antrag an. b Berlin, 13. Oktober. In ſeiner heutigen Sitzung wird ſich der Reichsrat mit den Anträgen der Länderregierungen zum Fin anz⸗ ausgleich beſchäftigen. Der preußiſche Finanzminiſter Dr. Höple⸗Aſchoff wird dabei eine Erklärung abgeben, daß ſich auch Preußen dem Antrage Bayerns, die Einkommenſteuer anteile der Länder von 75 auf 80 Prozent zu erhöhen, an⸗ ſchließe. Durch dieſe Erklärung wird ſich nun eine voll⸗ kommen veränderte Sachlage ergeben. Es liegt nun nahe, daß ſich eine Anzahl der übrigen Länder dieſem Antrage anſchileßen wird. Dr. Köhler, der bis jetzt an dem Standpunkt feſthielt, daß eine Erhöhung der Länderanteile aus dem Aufkommen der Einkommen⸗ ſteuer nicht möglich ſei, iſt über dieſe neue Wendung wenig erb aut. Auch das Reichskabinett wird ſich heute nachmittag unter dem Vorſitz des eben zurückgekehr⸗ ten Reichskanzlers vor allem mit der VBeſoldungs⸗ frage und insbeſondere mit der Deckungsfrage be⸗ faſſen. Da ſchon jetzt an den zuſtändigen Reichsſtellen be⸗ tätigt wird, daß das geſamte Reichskabinett hinter der Auffaſſung des Reichsfinanzminiſters ſteht, daß an dem Finanzausgleich der Länder mit dem Reich nichts geändert werden dürfe, werde nun äunßerſt langwierige und ſchwierige Verhandlungen des Reiches mit den Ländern notwendig werben, um zu einem Reſultat zu kommen. Die erſte Reichstagsſitzung. Eine umfangreiche Tagesordnung. d Berlin, 13. Oktober. Runmehr liegt die Tagesordnung für d erſte Reichstagsſitzung nach der Sommerpaaſe am Diens⸗ tag, den 18. Oktober, nachmittags 3 Uhr vor. Als erſter Gegenſtand ſteht zur Beratung das Reichsſchuͤlge⸗ ſetz, ferner die Beratung des Antrages betreffend Sa ar⸗ gänger⸗Unterſtützung, ſowie die erſte Beratung der Entwürfe über den deutſch⸗franzöſiſchen Verergg über die Feſtſetzung der Grenzen, das Luftverkehrsabkommen zwiſchen Deutſchland und Italien, das Aebereinkommen und Statut über die internationale Rechtsordnang in den Stehäfen, weiter das Uebereinkommen und Statut über die internationale Rechtsordnung der Eiſe ibahnen, das deutſch⸗polniſche Abkommen über die Verwaltung der die Grenze bildenden Strecke der Warthe und den Verkehr auf dieſer Strecke und endlich das deukſch⸗engliſche Luft⸗ abkommen. N Zu Fraktionsſitzungen haben bisher eingeladen das Zentrum und die Kommuniſten zu Montag, den 17. Ok⸗ tober, die Deutſche Volkspartei und die Sozialdemokraten zu Dienstag, den 18. Oktober. Am Dienstag, den 18. Oktober findet die Uebernahme der Standbilder des verſtorbenen Reichspräſidenten Ebert und des Reichs⸗ präſidenten von Hindenburg in der großen Wandel— halle des Reichstages ſtatt. Anleihe der deutſchen Rentenbankkreditanſtalt 50 Millionen Dollar. Berlin, 13. Oktober. Wie der deutſche Handelsdienſt in Beſtätigung an⸗ derer Meldungen erfährt, hat die deutſche Rentenbank⸗ krebditanſtalt mit der National City Company Newyork eine neue landwirtſchaftliche Anleihe, alſo die dritte Aus⸗ landsanleihe in Höhe von 50 Millionen Dollar nunmehr abgeſchloſſen. Die Bedingungen ſind: Jahreszinsſatz ſechs Prozent, Auszahlungskurs 92,5 Prozent, Til⸗ gung ein Prozent ſofort beginnend zuzüglich erſparter Zinſen, Laufzeit 33 Jahre. Die Bedingungen entſprechen im allgemeinen denen der zweiten Amerikganleihe, nur iſt der Auszahlungskurs diesmal ein halb Prozent höher. Die Anleihe iſt ſeitens des Geldgebers unkündbar, hin⸗ gegen kann ſie ſeitens der Rentenbankfreditanſtalt zu jedem Zinstermin— ganz oder in Teilbeträgen— zu pari alſo ohne jedes Aufgeld zurückgezahlt werden. Der Erlös der Anleihe wird in erſter Linie zur Umwandlung von Perſonalkrediten in Realkredite dienen. Die Auflegung der Anleihe fol bereits morgen durch die National City Tompann erfolgen. Die Flaggenfrage. Ausſprache im preußiſchen Landtag. Berlin, 13. Oktober. Im preußiſchen Landtag kam es heute zu einer gro- zen Ausſprache über die Flaggennotverordnung der pre ußiſchen Regierung. Wie erinnerlich, weis gerte ſich der Potsdamer Magiſtrat, bei nationalen Anläſ⸗ en ſchwarz-rot⸗gold zu flaggen. Die preußiſche Regie⸗ rung erließ daraufhin eine Notverordnung, die den Pots⸗ damer Magiſtrat am Verfaſſungstag zwang, die Reichs⸗ flagge zu ſetzen. Daraufhin rief Potsdam nun die Ent- ſcheidung des Staatsgerichtshofes an. ö 1 1 1 Innenminiſter Grzeſinſki ö legte dein Plenum die Entſtehungsgeſchichte des Notge⸗ ſetzes dar. Er beſtand darauf, daß ein Notſtand vorge⸗ legen und daß die Regierung berechtigt war, mit Hilfe des Landtagsausſchuſſes die Notverordnung zu erlaſſen, da der Landtag damals nicht verſammelt war. Nur dadurch hätten Unruhen ver mieden werden kön⸗ nen. Die preußiſche Regierung ſähe mit Ruhe der Ent! ſcheidung des Staatsgerichtshofes entgegen, da Landesrecht immer vor Kommunalrecht ge⸗ hen müſſe. Im Anſchluß daran dankte Grzeſinſki noch dem Berliner Oberbürgermeiſter Böß für ſeinen Eingriff in der Hotelflaggenfrage. Dieſer Eingriff habe ganz im Sinne der Staatsregierung gelegen. Die Angrifſe der Rechten, namentlich ihre beleidigend formulierten kleinen Anfragen, ſeien als unanſtändige politiſche Kampfesweiſe zu brandmarken. Dann erklärte ö Miniſterpräſident Braun, wenn überhaupt eine geſetzliche Baſis für die Verordnun⸗ gen über die Beflaggung zu geben war, dies in Geſtalt. einer Notverordnung geſchehen müſſe. Er glaube nicht, daß es in der Flaggenfrage einen Ausgleich gebe. Als Reichsfarben ſeien ſchwarz⸗rot⸗gold feſtgeſtellt. Man dürfe die alten ſchwerz-weiß⸗roten Farben nicht als Sym⸗ bol für die heute beſtehende Staatsform zu verwenden ſu— chen. Es gäbe nach der Reichsverfaſſung nur eine ſchwarz— rot⸗goldene Nationalflagge und die ſchwarz-weiß⸗rote Handelsflagge mit der Göſch. Alles andere widerſpreche dem klaren Wortlaut der Verfaſſung. Die Staatsregie⸗ rung werde auch in Zukunft jeden Verſuch einer anderen Auslegung entſchieden entgegentreten. Der Miniſterpräſi— dent erklärte zum Schluß: Die ganze Flaggenfrage iſt ja nichts weiter als der Kampf zwiſchen dem alten und neuen Regime, deshalb werden wir die Flagge der Republik beſonders hochhalten und mit unnachſich⸗ tiger Schärfe gegen diejenigen vorgehen, die ſie an⸗ greifen. Jedenfalls wird die preußiſche Staatsres erung ſich in dieſer Haltung nicht irre machen laſſen. 7 * 9 9 2 14 Landtagauflöſungs⸗Gerüchte in Preußen. Völlig unberechtigt. Berlin, 13. Oktober. Zu den Gerüchten, Miniſterpräſident Braun beabſich— tige eine Auflöſung des Landtages, wird von maßgebender Stelle verſichert, daß eine ſolche Annahme völlig unberechtigt ſei. Bekanntlich beſteht eine Vereinbarung zwiſchen dem Zentrum und den bei— den anderen preußiſchen Koalitionsparteien, daß die Koalition ſolange zuſammenbleibt, bis der Landtag ein natürliches Ende findet. Es haben auch keiner⸗ lei interfraktionelle Beſprechungen über die Frage ſtatt— gefunden. Auch zwiſchen den drei in Frage kommenden Stellen, dem preußiſchen Miniſterpräſidenten, dem Land— tagspräſidenten und dem Präſidenten des preußiſchen Staatsrates iſt eine ſolche Beſprechung nicht erfolgt. Auch die Beratungen der erſten Sitzung der ſozialdemokratiſchen Fraktio nnach Wiederzuſammentritt des Landtagsvple— nums haben nicht etwas zum Gegenſtand gehabt, das zu dem Schluß berechtigte, daß an eine Landtagsauflöſung irgendwie zu denken ſei. Kundgebung des deutschen Außenhandels Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius warnt vor Preiserhöhungen. Berlin, 13. Oktober. Im Rheingold fand eine große Kundgebung der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels ſtatt, auf der zunächſt der Vorſitzende der Hauptgemeinſchaft Hert 9e belt d Grünfeld eine längere Begrüßungsanſpra⸗ che hielt, in der er auf die Beſſerung der Konjunktur und die ſich aus der Gehaltsſteigerung für die Wirtſchaft er⸗ gebenden Fragen einging. Nach ihm ſprach 24610 Reichs miniſter Dr. Curtius. Er befaßte ſich insbeſondere mit den Aufgaben des Einzel, handels, die er mit den Worten:„Möglichſt großer Ame ſatz in Qualitätswaren bei niedrigſten Betriebskoſten“ kennzeichnete. Um dies zu erreichen, müſſe der Einzel⸗ handel vor allem die ſtetia wechſelnden Kon⸗ (unkturerſcheinungen verfolgen und dabef auch or allem die Verhältniſſe und Verſchiehungen in der a re und ihrer Kaufkraft im Auge behalten. ine Steigerung der Kaufkraft bei den weiten Berbraucherſchichten könne ſich der Einzelhandel ebenſo wie die übrige Wirtſchaft durch größtmöglichſte Erhö⸗ 90 des Warenabſatzes zunutze machen. Denn es ei etwas altbekanntes, daß eine Beſſerung der Ein⸗ kommensverhältniſſe zu einer Steigerung in der Warenanſchaffung führe. Es wäre deshalb falſch, und eine Verkennung wichtiger wirtſchaftlichet Grundgeſetze, wenn die durch eine Erhöhung der Ein⸗ kommensverhältniſſe großer Verbraucherſchichten hervor⸗ gerufene Steigerung der Kaufkraſt, Anlaß zu eine t Steigerung der Preiſe geben würde. Die Stei⸗ gerung der Kaufkraft würde dadurch wieder aufgehoben und der Wirtſchaft ginge der Vorteil, der ſich daraus hätte gewinnen laſſen können, wieder verloren, da eine Auswertung des Abſatzmarktes da⸗ mit unmöglich gemacht würde. 5 Nach der Rede des Reichswirtſchaftsminiſters hielt Oberbürgermeiſter Dr. Moſt eine Anſprache über den „Einzelhandel, Staat und Geſamtwirtſchaft“. Die Kund⸗ gebung ſchloß mit dem Schlußwort des Herrn Pro⸗ feſſor Kaſtner, in dem dieſer noch einmal die volkswirt⸗ ſchaftliche Bedeutung des Einzelhandels hervorhob. 5 2 0 N Der Abbau der Nheinlandbeſatzung. Wie Frankreich ſein Verſprechen hält. Paris, 13. Oktober. Die Mitteilung der deutſchen Preſſe, daß in die Zahl der franzöſiſchen Beſatzungsverminderung im Rheinland, die im Monat Juni zurückgezogenen 4000 Mann hinein⸗ gezogen werden ſollen, wird heute vom„Exzelſior“ be⸗ ſtätigt. Das Blatt ſchreibt: Zwiſchen den Monaten No⸗ vember 1925, in dem die Alliierten eine merkliche Verringerung der Beſatzungstruppen verſprachen und dem November 1927 werde die Rheinlandarmee von 72000 auf 60000 Mann verringert ſein. Wenn man die monatlich zwiſchen 1000 und 1500 Mann betragende Schwankung berückſichtige, die aus der Einſtellung neuer Rerruten und dem Abgang der Ausgebildeten herrühre, werde das franzöſiſche Kontingent insgeſamt um wenig mehr als 9500 Mann reduziert ſein. Ein erſter Rück⸗ zug von 4000 Franzoſen ſei im Juni 1927 vorgenommen worden, ſodaß das franzöſiſche Beſatzungskorps noch um 5500 Mann verringert werden müßte. Die Zurüc⸗ ziehung dieſer Truppen werde ſtufenweiſe im Verlauf der zweiten Hälfte des Oktober erfolgen. Das Blatt ſchließt aus dieſer Aufſtellung, daß die Alliier⸗ ten ihr Verſprechen genau eingehalten hätten Am die Nachfolge Maltzans. Froßes Revirement im diplomatiſchen Dienſt? Berlin, 13. Oktober. Das Reichskabinett wird in Kürze die Entſcheidung über die Beſetzung des Waſhingtoner Botſchafterpoſtens treffen. In amtlichen Kreiſen bewahrt man begrefflicher— weiſe Stillſchweigen darüber, welcher der genannten Kandidaten vorausſichtlich der Nachfolger des verunglückten Botſchafters von Maltzan werden wird, da man natar— gemäß abwarten muß, ob die Waſhingtoner Regierung ihr Agrement für die in Ausſicht genommene Perſönlichke erteilt. Ob im Zuſammenhang mit der Neubeſetzung des Waſhingtoner Botſchafterpoſtens bereits jetzt das ſchon vor einiger Zeit angekündigte große Revirement im diplomatiſchen Dienſt eintreten wird, bei dem es ſich um die Neubeſetzung von etwa einem Dutzend di— plomatiſcher Poſten im Auslande handelt, ſteht noch nicht feſt. Sicher iſt, daß bei dieſem Revirement eine Anzahl älterer Diplomaten abberufen und keine weitere Ver⸗ wendung finden wird. So dürfte in abſehbarer Zeit unter anderem ſowohl die Geſandtſchaft in Haag wie in Bue— nos Aires neu beſetzt werden. 7T7TcCrc Die Ozeanflüge. Weiterflug der Liſſaboner Flieger. Berlin, 13. Oktober. Nach einer Meldung aus Liſſabon werden die deut⸗ ſchen Flieger an Bord des Flugzeuges D 1230 heute 190 niktag um 5,30 Uhr bei günſtiger Wetterlage nach Amerika weiterfliegen. Das Heinkelflugzeug in Wilhelmshaven. Das Heinkelflugzeug, das geſtern in Warnemünde jum Fluge nach Amſterdam ſtartete, ſah ſich infolge eines Kühlerdefektes zu einer Notlandung auf der Elbe ge⸗ nötigt. Es wurde zur Reparatur in den Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Kanal geſchleppt, wo eine Notreparatur vorgenommen wurde. Heute früh flog es nach Wilhelmshaven weiter Dort ſoll der Schaden am Waſſerbehälter in der Wil. helmshavener Werft beſeitigt werden. Das Flugzeug wird ſeinen Weiterflug morgen früh antreten. Notlandung Miß Elders. Nach einer neuen Meldung aus Lewyork ſoll Miß Elder auf dem Ozean notgelandet und von einem Dam⸗ pfer aufgenommen worden ſein. In Paris war man bis zur Mittaasſtunde ohne Nach⸗ richt uber vas Schlgfal ver zumeritan Girl“, Aever die drahtloſen Stationen noch die auf See befindlichen Bord des amerikaniſchen Slpaß ug au ſchloß auf den Umſtand, daß Miß 0 ignale ſandte, darauf, daß das Flugzeug ſeinen Weg fortſetzen konnte und mit Verſpätung in Paris eintreffen würde. — 22— Aus dem In⸗ und Auslande. Der Beſatzungszwiſchenfall bei Cronberg. Leben gekommenen Feldhüters Haas aus Cronberg dur den zuſtändigen Kreisarzt ergab eine blaue Stelle 19 0 halb des Nabels. Hier hatte Haas einen Stoß gegen den Magen erhalten, durch den bewußtlos wurde und umfi Im Fallen ſchlug er mit dem Hinterkopf auf, erlitt einen doppelten Schädelbruch, der dann nach kurzer Zeit den Tod herbeiführte. Inzwiſchen wurden auch drei Zeugen bernommen, die den Vorgang aus geringer Entfernung beobachtet haben und den engliſchen Soldaten gegenüber⸗ geſtellt. Ueber das Ergebni i 1 0 5 1 gebnis der Unterſuchung iſt noch Hrhare dee bestimmt Die neussten Mäntel, Paletots und Anzüge für Herbat und Winter sind eingetroffen 1 88 , Wundervolle Sachen! Erstklassige Fabrikate! Miesig miauge Preise! Für jeden Geschmack das Richtige! Hauninreise für Herren- U. Burschen-Amzuge u.- Mäntel 19.28. 38. 48.- 58. 68.70. und höher Für Unaben führe ich die kleidsamen neuen Formen in Mänteln sowohl als in Anzügen. Besichtigung dieser Ab- teilung ohne jeden Kaufzwang. Hauptpreise für Ananen- Mantel und-Anzüge 995 10.80 13.75 16.75 1695 2.50 und höher Uehergangsmäntel, Regenmantel inglaehen, Lodenmantel senr billig, Für Minderbemittelte habe Mäntel zu 10.- 15. 18.- u. Anzüge zu 18. bereitgest. 2 — dn 0 n Jeder Runde erhält ein 1 2 Voi Leben gchefzi Roman von J. S chneider-Foersfl Urheberredhisschutz 1926 durch Verlag Oskar Nelsfer, Werdau (61. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „Nein! Diesmal nicht! Da gebe ich Garantie!— Ich laſſe mich ja auch nicht ſo leicht hinters Licht führen, Herr Doktor. Sonſt käme ich ſchlecht weg bei meinem Geſchäft. Aber wir können ja gleich die Probe machen, ob es ſtimmt und ihre Braut ſelbſt darum fragen, denn ſie dient hier im Schloß unter dem Decknamen: Hans Martens!“ „Martens!“— Der Schrei drang hinunter bis zum Ron⸗ dell und über die Galerie nach dem Burghof. Die beiden Wolfshunde heulten auf und riſſen an den Ketten. Der Turmwart kam herausgeſtürzt und frug, was es ge⸗ geben hätte. Guben hatte ihn ebenfalls vernommen und eilte, ſo raſch es möglich war, die Treppe hinauf. Er war eben im Be⸗ griff geweſen, wieder nach dem Weiher zu gehen, da es ihm keine Ruhe ließ, ob man den Aermſten ſchon gefunden hatte. Als er eintrat, ſtand Sanders mit verzerrtem Geſichte vor dem Detektiv und bat:„Sagen Sie Nein!— Hellmuth, ſagen Sie Nein!— Es iſt nicht möglich!“ „Doch es iſt ſo, nickte dieſer. Laſſen Sie ihn heraufkom⸗ men, Herr Baron!“ wandte er ſich an den Freiherrn,„dann werden Sie ſehen, daß ich recht habe.“ „Wen ſoll ich denn heraufkommen laſſen?“ frug Guben, der keine Ahnung hatte, um was es ſich handelte. „Den Martens!“ „Den Martens?— Der hat heute nacht den Tod im Schloßweiher geſucht und gefunden!“ Hellmuth zuckte zuſammen. Blitzen kam in ſeine Augen. 2 n n n Er war zu ſpät gekommen.— Seine Miſſion war be⸗ endet. Die Toten brachte niemand wieder. Sanders lehnte gegen den Tiſch, beide Hände zu daultg geballt vor das Geſicht gedrückt. Herr Ein heißes Flimmern und Guben winkte dem Detektiv, mit hinauszukommen, damit dieſer ihm die Erklärung von allem geben könne. „Martens!— Martens!“ Der Freiherr ſchämte ſich nicht. Er weinte wie ein Kind.„Nur eine Erklärung, wenn er ſie mir gegeben hätte, wie es ſich verhält. Aber er ſchwieg wie das Grab.— Und mein Neffe, fürchte ich, wird den Schlag nicht überwinden. Er weiß, daß er die größte Schuld an ſeinem Tode trägtl“ „Gehen Sie zu ihm,“ ſagte Hellmuth.„Man ſoll keinen Menſchen in ſolch einer Stunde allein laſſen. Da iſt auch ein Mann wie ein Unmündiger, für den man denken und handeln muß. Er drückte dem Freiherrn die Hand, und ging langſam die Treppe hinab. Guben ſtand gleich darauf ſeinem Neffen gegenüber und ſuchte nach einem Wort des Troſtes, nach irgend etwas, das dieſem eine Erleichterung brachte, und fand nichts, als eine Anklage für ihn in ſeinem Herzen. Die Hände des Doktors fielen ſchwer herab. „Onkel!“ „Ja, mein Junge! Trage es als Mann!“ „Tragen?— Nein, ſühnen will ich es! Die Schuld an ihrem Tode liegt bei mir. Siſſi hatte recht und die anderen auch. Ich habe ſie gehetzt, bis ſie nicht mehr aus und ein wußte und zu dieſem Letzten griff, bis ſie in Verzweiflung den Weg ging, von dem es nun kein Zurück mehr gibt.— Er lachte unheimlich ſchneidend auf.„Durch andere ließ ich ſie ſuchen und ich ſelbſt erkannte ſie nicht! Einen Ver⸗ brecher habe ich ſie geheißen, aber der Verbrecher war ichl“ Der Freiherr legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm. Sanders blickte darauf nieder und preßte die Lippen zu⸗ ſammen. Dieſe Finger hatte Gertraud geſtern abend noch geküßt, zum letzten Male, und dann war ſie wohl hinaus⸗ gegangen mit dem Entſchluſſe, die Schmach, von welcher er in ihrer Gegenwart geſprochen hatte, im Weiher zu be⸗ graben. „Komm mit mir!“ bat Guben:„Wir gehen zuſammen nach dem Park und ich will nichts unverſucht laſſen, ihre Leiche ans Tageslicht zu bringen, damit du ſie wenigſtens im Tode noch einmal küſſen kannſt! Das wird dir Be⸗ ruhigung bringen!“ a „Beruhigung?— Nein, Onke- Mit bringt nichts weh Ruhe, als das eine, das auch ihr den Frieden gegeben hat: Der Tod! Ich habe den ihren verſchuldet, alſo iſt es nicht mehr als billig, daß ich ihr folge!“ Er ſtreifte Gubens Hand ab, ging nach dem Gewehr⸗ ſchrank und nahm eine der Waffen heraus, nachſehend, ob ſie geladen ſei. Der Baron ſprang auf ihn zu und riß ihm den Arm her⸗ unter:„Bernhard!— So tilgt man keine Schuld! Die Qual und der nie ruhende Vorwurf des Gewiſſens wiegen mehr als ein vierfacher Tod!“ Mit einem Stöhnen wandte Sanders ſein Geſicht gegen die Seite des Wandſchrankes. Sein Körper wurde ge⸗ ſchüttelt, als ſtoße es ihm das Herz ab. Guben mußte wegſehen.— Das ging über alles, was er erlebt hatte in ſeinen ſechzig Jahren! Noch ſpät am Abend holte man den Sanitätsrat ins Schloß. Sanders war von einem Nervenfieber befallen worden, das mit ſchrecklicher Gewalt auftrat, ſich immer noch ſteigerte und zu einer Kataſtrophe zu führen drohte. Den ganzen Nachmittag hatte der Doktor mit den Arbei⸗ tern an dem Weiher geſchafft, um die ſterbliche Hülle der Braut dem tückiſchen Schlamm zu entreißen. Aber dieſer ſpottete aller Mühe. Es war ſo, wie der Alte geſagt hatte, der mit Filcher als erſter die Entdeckung von dem Unglück machte. Er war metertief. Man würde Trude Rommelt ſo 90005 herausbekommen wie ſeinerzeit den Mesner vom orf. Nur die Brieftaſche, die in der Joppe geſteckt haben mochte, kam zum Vorſchein, und in ihr lag—— zwar vom Waſſer etwas beſchmutzt, aber ſonſt noch deutlich zu er⸗ 8 das Bild, das Sanders ſeinerzeit ſo ſehr vermißt hatte. Dann ſaß er Stunden in der Nordſtube und ſtrich über das Wenige, das ſie zurückgelaſſen hatte. Kein Wort kam dabei über ſeine Lippen, nur ab und zu murmelte er vor ſich hin. 8 Er brach zuſammen unter der Wucht ſeiner Reue und ſeiner Verzweiflung. Gegen Abend überfiel ihn dann ein Schüttelfroſt, der in das ſchwere Fieber ausartete, das zu dämpfen der Sani⸗ tätsrat alle nur mögliche menſchliche Kunſt anwandte. Es glückte auch, ihn am Leben zu erhalten. (Fortſetzung folgt.) fran iſchen Dampfer haben ede e ders keine Nor Frankfurt a. M., 13. Okt. Die Sektion der Leich des bei dem Zuſammenſtoß mit engliſchen Soldaten 113 Maſſenverhaflungen in Span en. Adon, 13. Okt. In Spanien ſind im Zuſammen⸗ Pang u der kürzlich aufgedeckten Verſchwörang gegen die Regierung Primo de Riveras insgeſamt 500 Per⸗ ſonen verhaftet worden, darunter eine Reihe von Offi⸗ zieren des ſpaniſchen Heeres. Die Verhaftungen wurden hauptſächlich in Madrid, Bilbao und Barcelona vorge⸗ nommen. Gleichzeitig traf die Polizei Vorbereitungen, einen Generalſtreik zu unterbinden, der von den Soziali⸗ ſten in Szene geſetzt werden ſollte. Eine weitere Niederlage der merikaniſchen Rebellen. London, 13. Okt. Nach Meldungen aus Mexiko teilt das mMexikaniſche Kriegsminiſterium mit, daß die Regie⸗ rungstruppen den Rebellen geſtern bei Boquilla eine ſchwere Niederlage zugefügt haben. Drei weitere Rebel, lengenerale ſeien getötet worden. In einer Erklärung des Präſidenten Calles heißt es, er habe bereits ſeit dem 15. September Kenntnis von den revolutionären erhalten. Gleichwohl habe er zu dieſer Zeit alle zweifel, haften Elemente in der Armee gelaſſen, um keine Unruhe unten den Truppen zu ſchaffen. Aus Nah und Fern. Der Eiſenbahnanſchlag bei Altenburg. Weimar, 13. Okt. Die Ermittlungen der Leipziger Bahnpolizei und der Altenburger Bahnpolizei über den Anſchlag auf der Eiſenbahnſtrecke Altenburg—Gößnitz ha⸗ hne ergeben, daß als Täter etwa 25 Jahre alte Bur⸗ ſchen in Frage kommen. Nach ihnen wird eifrig gefahn⸗ get. Die Eiſenbahndirektion Dresden hat zu der von der Altenburger Staatsanwaltſchaft ausgeſetzten Beloh⸗ jung in Höhe von 300 Mark für die Ergreifung der Täter noch eine Belohnung bis zu 500 Mark ausge⸗ ſchrieben. Frankfurt a. M.(Gläubigerverſamm⸗ lung der Bauhütte.) Eine Gläubigerverſammlung der in Zahlungsſchwierigkeiten befindlichen Bauhütt?“, de⸗ ren Bilanz einen Fehlbetrag von 75 000 Reichsmark auf⸗ weiſt, hat einem Vergleichsvorſchlag zugeſtimmt, die Feſt⸗ ſetzung der Vergleichsziffer aber entgegen dem Vorſchlag der Verwaltung einem Ausſchuß übertragen. Die Höhe der bevorrechtigten Forderungen beträgt rund 110000 Mark. Die zahlreichen angefangenen Baaten hofft man zu Ende führen zu können, da man von den Bauherren entſprechende Zahlungen erwartet. Frankfurt a. M,(Katſchis Ueberführung in den Zoo.) Die volkstümlichſte„Perſon“ Franfurts iſt augenblicklich unſtreitig Katſchi, der 12jährige Elefant, der durch ſeine Streiche im Biegwald die ganze Bevölke- rung in Atem hielt. Nun leiſtete er ſich abermals neue Extravaganzen. Es ſollte ſeine Ueberführung vom Oſt⸗ bahnhof nach dem Zoologiſchen Garten erfolgen. Unter ſtarker Bewachung wurde das ſchwergefeſſelte Tier in einen großen Kraftwagen des Elektrizitätswerkes ſorgſam ver⸗ ſtaut. Der Elefant betrat ſichtlich widerwillig den Wa⸗ gen. Als dann der von vier Pferden gezogene Wagen in die Nähe des Zoologiſchen Gartens kam, fing Kalſchi plötzlich aus Leibeskräften an zu trompeten, drückte ſich mit ſeinen 24 Zentnern gegen die Wagenwand, tram⸗ pelte ſie dazu noch entzwei und warf ſeinen Wärter Alt⸗ hoff krachend auf die Straße. Dann wurde es in neue Ketten und Seile gebannt und gefeſſelt. Und nan ging es durch die Tore des Zoologiſchen Gartens hinein in die neue Gefangenſchaft. Raſch wurde der Elefant vom Wagen in das Elefantenhaus befördert. 5 Limburg.(Zweitödliche Unfälle.) Auf der Straße nach Ritzhauſen kam ein 20jährig er Steinbruch— arbeiter, der Begleiter eines Anhängerwagens einer Zugmaſchine war, beim Abſpringen zu Fall. Der mit Steinen beladene Anhänger ging ihm über den Kopf. Der Tod trat auf der Stelle ein.— Auf der Straße nach Bicken ſtieß ein mit zwei Perſonen beſetztes Motor⸗ rad mit einem Laſtkraftwagen zuſammen. Der Motorrad- 61 wurde getötet, ſein Begleiter lebensgefährlich ver⸗ eht. Diez.(Tragiſcher Tod eines 11jährigen Knaben.) In Eiſenhach erlitt ein 11jähriger Knabe einen tragiſchen Tod. Als der Junge nach mehrmaligem Rufen ſeiner Mutter nicht erſchien. wurde nach ihm ge— ſucht. Nach längerer Zeit fand ihn die Mutter in der Scheune unter einem Kartoffelſack. Offenbar iſt der Junge beim Spielen von dem umſtürzenden Kaxtoffelſack derart getroffen worden, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Kreuznach.(Schrecklicher Tod.) In Mühlbach kam eine 37 Jahre alte Frau beim Kochen mit ihren Kleidern der glühend gewordenen Ofentür zu nahe. Die Kleider fingen Feuer und die Frau ſtand alsbald in hel⸗ len Flammen. Auf ihre Hilferufe kamen Nachbarn her⸗ bei und erſtickten das Feuer. Die Frau hatte aber am ganzen Körper ſo ſchwere Brandwunden erlitten, daß ſie ſtarb. Simmern.(Als 73jähriger Greis im Ge⸗ fängnis.) Im Hunsrückdorfe Mengerſchied verging ſich ein 73 Jahre alter Greis in unſittlicher Weiſe an einem zehnjährigen Mädchen. Der alte Sünder erhielt zwei Jahre Gefänanis. 2 —— 7—— 5 Börſe und Handel. Amtliche Notzerungen vom 13. Oktober. Veoerliuer Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 9. H Holland 168,12— 168,46, Brüſſel 58,30— 58,42, Dan⸗ zig 81,31— 81,47, Italien 22,89— 22,93, Kopenhagen 112,24— 112,46, Liſſabon 20,68— 20,72, Oslo 110,8. 2 110,56, Paris 16,44— 16,48, Prag 12,406— 12,426 Schweiz 80,74— 80,90, Spanien 72,90— 13,04, Stock, golm 112,69— 112,91, Wien 59,10— 59,22, Budapeſt 73,20— 73,34, London 20,393— 20,433, Newyork 4,186— 4,194. Verliner Effektennotierungen. Hapag 151, Nordd, Lloyd 152,75, Berliner Handels⸗Geſellſchaft 243, Comm., und Date 173,50, Darmſtädter⸗ und Nationalban! 225, Deutſche Bank 161,75, Diskonto 154, Dresdner Ban! 160, Schultheiß⸗Patzenhofer 237, Daimler 115,50, J. G. Farben 294,25, Gelſenkirchen 149, Metallbank 137, Phö. Hir. 110,25, Rhein. Braunkohlen 240,50, Aheinſtah! 597875, Sadr 2709, eit ade 309,655 Stahl 125, eſteregeln 182, Zellſtoff Waldhof 309,625. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: 0 5 bis 6,5; Salatkartoffeln 16 bis 17; Grüne Bohnen 30 bis 50; Wirſing 10 bis 12 Weißkraut 8; Rofkraut 10 bis 15; Blumenkohl, Stück 23 ois 120; Karotten, Büſchel 5 bis 8; Gelbe Rüben 10 bis 12) Rote Rüben 10 bis 12; Spinat 15 bis 20; Zwtebeln s 157 Knoblauch, Stück 5 bis 10; Kogſſeigt, Lee 20: Endivienſalaf. Stück 7 bis 157 Salataurken 10 unhae, „Mer delbt man stehen“ Wir bitten unsere Kundschaft zwecks Einkauf auch die Vormittagsstunden zu benutzen, da es unmöglich ist, zeden Kunden so zu bedienen, wie wir es Wünschen. Die billigen Damen Spangen- 50 schuhe. zum Preise von M sind wieder eingetroffen. f kbenso Damen- Lackhalbschuhe 90 zum Preise von M. NHerren-Halbschuhe in Godyear 259 Weih gedoppelt, zum Preise von M. Sowie Herren-Lackhalhschuhe 95 „ Zum Preise von M. sind auch wieder da. Kommen Sie, wo Sie auch wohnen mögen, Sie sparen viel Geld! bis 30; Schlangengurren 90 ois; Koylraven, Stud 5 dis 10; Mangold 8 bis 15: Rettich, Stück 7 bis 15; Meer- rettich, Stück 15 bis 40; Suppengrünes, Büſchel 6 bis 10; Schnittlauch, Büſchel 8; Peterſilie, Büſchel 5 bis 6; Sel⸗ lerie, Stück 15 bis 40; Aepfel 10 bis 35; Birnen 10 bis 35: Zwetſchgen 15 bis 30; Trauben 40 bis 60; Pfirſiche 25 bis 30: Prombeeren 60; Preißelbeeren 70; Nüſſe 28 5is 40; Kaſtanien 15 bis 35; Pfifferlinge 40 bis 50; Grünreizker 30 bis 40; Süßrahmbutter 210 bis 260; Landbutter 200: Weißer Käſe 50; Honig mit Glas 150: Eier, Stück 11 bis 20; Quitten 25 bis 35; Schwarzwurzeln 35 bis 60: Tomaten 15 bis 30; Hahn, lebend, Stück 150 dis 500: Hahn, geſchlachtet, Stück 200 bis 700; Huhn, lebend, Stück 150 bis 500; Huhn, geſchlachtet, Stück 300 bis 750; Enten, lebend, Stück 350; Enten, geſchlachtet, Stück 400 bis 700; Gänſe, lebend, Stück 700; Gänſe, geſchlachtet. Stück 900 bis 1600; Tauben, geſchlachtet, Stück 70 bis 120; Feldhühner, Stück 160 bis 300; Faſanen, Stück 400 bis 450; Rindfleiſch 120 bis 130; Kuhfleiſch 76 Kalbfleiſch 140; Schweinefleiſch 120 bis 140; Gefrier- fleiſch 72: Rehragout 100; Rehbug 160; Rehrücken und Keule 200 bis 250. Mannheimer Produktenbörſe. Bei größerem Angebot und billigeren Preiſen vom Ausland ſowie größeren Zu— fuhren von Inlandsweizen verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung. Man nannte: Weizen, inländiſchen mit 27, aus⸗ ländiſchen mit 29,75 bis 31,75; Roggen, inländiſchen mit 25,25 bis 25,50, ausländiſchen mit 25,50 bis 26; Hafer, inländiſchen mit 21,50 bis 23, ausländiſchen mit 24 bis 25: Braugerſte, inländiſche mit 26,50 bis 28, pfälziſche mit 27 bis 30; Futtergerſte mit 22 bis 24; Mais mit Sack mit 19,50 bis 19,75; Weizenmehl, Spezial Null, mit 38,75; Brotmehl mit 30,75; Roggenmehl mit 33,75 bis 36; Kleie mit 12,50 bis 12,75; Biertreber mit Sack mit 16,50 bis 17; alles in Reichsmark per 100 Kilogramm, waggonfrei Mannheim. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag waren zugeführt: 133 Kälber, 209 Schweine. 330 Ferkel und Läufer, 2 Ziegen. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber—, 80 bis 85, 76 bis 80, 68 bis 72,—: Schweine 74 bis 75, 74 bis 75, 74 bis 75, 73 bis 74, 72 bis 73, 64 bis 68, —: Ferkel und Läufer 8 bis 26 Rm. pro Stück.— Markt⸗ verlauf: mit Kälbern mittelmäßig, geräumt: mit Schwei— nen ruhig, rleiner ueverſrano; mit Ferrein und Läufern mittelmäßig. Frankfurter Getreidebörſe. An der Frankfurter Ge⸗ treidebörſe notierten bei ruhiger Tendenz: Weizen 22,5 bis 24, Roggen 24,75 bis 25, Sommergerſte 26 bis 28, Mais 19,25, Weizenmehl 38,75 bis 39, Roggenmehl 34,75 bis 35, Weizenkleie 12,75, Roggenkleie 14,50; alles in Gold⸗ mark je 100 Kilogramm. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 14. Oktober. Der hohe Druck über Europa baut jetzt ab und eine Zyklone dringt von Island in ſüd⸗öſtlicher Richtung nach Südſkandinavien vor. Ein Ausläufer liegt bereits über der Nordſee und dem Kanal. Wir müſſen daher in den nächſten Tagen mit Uebergangswetter zu der in Ausſichl ſtehenden zyklonalen Witterungsperiode rechnen. Vorausſichtliche wech bis Sams! tag: Nachts Frühnebel, wechſelnd wolkig mit Aufhei⸗ terung und meiſt trocken, tagsüber etwas wärmer. »Ein grauenhaftes Unglück hat ſich geſtern in unſerem Ort zugetragen. Das vierjährige Söhnchen des Kaufmanns Herrn Hans Heckmann, Hügelſtraße, wurde bei Eintritt der Dämmerung vermißt. In der Meinung, der Junge würde ſich wie gewöhnlich bei ſeinen Spielkameraden in der Nachbarſchaft aufhalten, gingen die beſorgten Angehörigen auf die Suche nach demſelben. Zum Leidweſen konnte man den Jungen daſelbſt nicht vorfinden. Man kam nachher gleich auf den Gedanken, ob dem Jungen kein Unglück zugeſtoßen ſei. Man ſuchte auch die im Hauſe befindliche Abortgrube ab. In die Grube ſelbſt war ſehr ſchwer heranzukommen. Und richtig, nach langem Abſuchen mit Hilfe der herbeigerufenen Polizeibeamten und eines beherzten Mannes aus der Nachbarſchaft konnte das bedauernswerte Kind nur noch als Leiche geborgen werden. Der ſofort alarmierte Arzt war alsbald zur Stelle. Leider kam die Hilfe zu ſpät. Alle Wiederbelebungsverſuche blieben erfolglos. Der ſchwergeprüften Familie wird allerſeits aufrichtige Teil⸗ nahme entgegengebracht. »Der Provinzialausſchuß, der für morgen Sams ⸗ tag vormittag 9 Uhr eine Tagung angeordnet hat, verhandelt auch einen Antrag der Gemeinde Viernheim auf Gateignung von Straßengelände zur Durchführung des Ortsbauplanz. * St. Gallustag. Viele Wetterregeln ſied mit dem Gallustag, der in vielen Gegenden Deutſchlands noch heute ein Fetertag iſt, verknüpft. So lautet ein altes Sprüchlein:„Wenn St. Gallus Regen fällt, der Regen ſich bis Weihnachten hält“, ein anderes:„Iſt's an Gallut heiter, wird's bis Weihnachten heiter ſein“. Der Landwirt beachtet die Worte:„St. Gall, ernte man die Rüben überall“ und„Nach St. Gall bleibe die Kuh im Stall“. Auch dem Gärtner gilt ein Spruch, der ſagt: Auf St. Gallustag muß jeder Apfel in ſeinen Sac“. * Heſſiſche Konfeſſionsſtatiſtik. Nach der letzten Volkszählung in Heſſen ſind nicht ganz zwei Drittel der Be⸗ völkerung evangeliſchen Bekenntniſſes. Unter 1000 Ein⸗ wohnern ſind 658 evangellſch, 308 römiſch⸗katholiſch, 6 An⸗ gehörige anderer chriſtlicher Kirchen, 15 Juden, 13 Frel⸗ rellgidsſe uſw. Außerdem ſind in Heſſen etwa zwölf Sekten mit rund 10000 Miigliedern vertreten. Konfeſſionsloſe, Freidenker und Diſſtdenten zählt Heſſen etwa 17 000, die beſonders in der Offenbacher Gegend vertreten ſind. Bekanntmachung Betr: Koksabgabe aus dem Gaswerk. Mit Beginn der kältzren Jahreszeit wird auch die Anſchaffung von Brennmaterial notwendig. Wir wollen daher nicht vertäumen, die hieſige Einwohnerſchaft, insbe⸗ ſondere die Gewerbetreibende, auf unſer Kokslager im Jas⸗ werk aufmerkſam zu machen. Ja verſchiedenen Sortierungen iſt der Gaskoks vorrätig. Der Prels iſt ſehr günſtig und beträgt für Koks 1. Körnung 60/90 mm für Induſtriehelzungen pro Ztr. 1,80 RM „ 2. Körnung 40/60 mm für Centratheizungen pro Ztr. 1.90 RM „ 3. Körnung 20/40 mm für kleinere Tentralhel⸗ zungen und Füllöfen pro Ztr. 1,80 RM. Die Koksſcheine für Wagenladungen und für kleinere Mengen werden auf der Bürgermeiſterei Zimmer 23 währ end der üblichen Büroſtunden ausgegeben. Kleine Mengen + ſind ſofort zu bezahlen, während Wagenladungen in Rechnung geſtellt werden. Viernheim, den 11. Oktober 1927 Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Odenwald⸗Klub Viernheim . 7 Sonntag, den 16. Okt. 1927 12. Programmwanderung (Pfalzwanderung) Bad Dürkheim— Peters kopf— Hardenburg— Limburg— Bad Dürkheim. Abfahrt 716 Uhr O. E. G. Perſonal⸗Ausweis mitbringen Gottes dienſt 9½ Uhr in dice 0 badet u zahlreicher Beteiligung ladet ein ee 32 12 Der Führer. Radfahrerverein„Vorwärts“ Gegr. 1906 Samstag, den 15. Okt. abends 8 Uhr findet im skal zum Brauhaus a flitgleder versammlung ſtatt. Die Mitglieder, be⸗ ſonders die 22 Mann, die fich beim Vereinsrennen beteiligen, werden gebeten, vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Iserleren briggl Geuiag. i len Holzarten/ Westmin- Standuhren 5 Bim Bam u. Kathedralgong Armbanduhren beste Schweizer Werke hans- und Schweizer Iaschenuhren fable Wecker in apartesten Formen 15 K in echt Silber und versilbert eStecke beachten Sie meine neuesten Freise! 1 jeder Breit d Schwere, glatt und Trauringe ee Streng reelle Bedienung! Ludwig Grog Mannheim F 2, 4a