0 Aus der Pfalz. Ludwigshafen.(Neue Straßennamen.) Zu Ehren des Reichspräſidenten wurde die dem Ebertpark entlang führende, bisher im Stadtplan als Auerſtraße bezeichnete Straße in Hindenburgſtraße umgetauft. Fer⸗ ner wurden zwei im Gebiete des Ebertparkes liegenden N der Name Rathenau⸗ und Erzbergerſtraße ge⸗ geben. Ludwigshafen.(Schwerer Verkehrsunfall.) Eine radfahrende 12jährige Schülerin des ſtädtiſchen Mäd⸗ chenlyzeums wurde von einem Perſonenauto in der Bis⸗ marckſtraße überfahren und ſchwer verletzt. Das Auto brachte das Mädchen in das Krankenhaus. Das Rad war vollſtändig demoliert. Oggersheim.(Von der Straßenbahn tot⸗ gefahren.) Der Arbeiter Jakob Rieger von hier wurde bei der Frieſenheimer Straße von der Straßen⸗ bahn erfaßt und eine Strecke weit geſchleift. An den da⸗ bei erlittenen ſchweren Verletzungen ſtarb der Mann bald darauf im ſtädtiſchen Krankenhaus. rünſtadt.(Schwerer Verkehrsunfall An euzung der Vorſtadt— Leiningerſtraße ereignete Zuſammenſtoß zwiſchen einem Motorrad und to. Dabei wurde der Motorradfahrer, der eiter Karl Huß von hier, ſchwer verletzt und mußte ins! Krankenhaus transvortiert werden. Wiriſchaftsumſchau. Die Wirtſchaftslage unverändert.— Einſetzen von Lohn⸗ bewegungen.— Weiter günſtige Arbeitsmarktlage.— Der Meinungsſtreit über Diskonterhöhung und Anleihepolitik. — Tagung des Einzelhandels. Die allgemeine Wirtſchaftslage in Deutſchland joweit man ſie von der Seite der Produktion betrachtet, hat ſich im großen und ganzen wieder wenig geändert. Das Bild, das die Wirtſchaft in dieſer Hiaſicht zeigt, iſt immer noch ganz erfreulich, wenn auch ſtellenweiſe in ein⸗ zelnen Induſtriezweigen ein gewiſſer nachlaſſender Ge⸗ ſchäftsgang gemeldet wird. So hört man aus der Fahr⸗ rad⸗ und Automobilinduſtrie, daß dort die Aufträge einen Rückgang aufweiſen. Allerdings macht ſich inſofern eine gewiſſe Beunruhigung bemerkbar, als an verſchie⸗ denen Stellen Lohnhewegungen einſetzen, die na⸗ türlich den ruhigen Fortgang der Produktion, ſobald es dabei zu Arbeitsniederlegungen kommt, gefährden. So drohen beſonders im Braunkohlenbergbau und im Stein⸗ kohlenbergbau ſowie auch in der Tertilinduſtrie neue Lohnkämpfe. Es iſt zu hoffen, daß es gelingt, dieſe Lohnbewegungen in ruhige Bahnen zu leiten und eine ſtärker einſetzende Streikwelle zu verhindern. Die Arbeitsmarktlage hat ſich weiter gün⸗ ſtig entwickelt. Infolge der vorgeſchrittenen Jahreszeit machen ſich freilich mehr und mehr Zeichen des Rück⸗ gangs bemerkbar, doch gehen die Zugänge langſam vor ſich. Landwirtſchaft, Baumarkt und Nebengewerbe ſind noch gut beſchäftigt, günſtig berichten Eiſen⸗, Metall⸗ Maſchinen⸗, chemiſche und Textilinduſtrie, während aller⸗ dings im Bergbau Verſchlechterungen eingetreten ſind. Der Meinungsſtreit über die Diskonterhöhung der Reichsbank ſowie über die Anleihepolitik der Gemeinden iſt inzwiſchen auch in ruhigere Bahnen geleitet worden und man hat ſich entſchloſſen, die Beratungsſtelle für Anleihegeſuche einräumen will. Dieſe Neuregelung weitergehende Befugniſſe bei der Bewilligungserteilung für Anleihegeſuche einräume nwill. Dieſe Neuregelung bei der Beratungsſtelle bringt es natürlich mit ſich, daß in der Bewilligung neuer Anleihegeſuche natürlich eine gewiſſe Pauſe eintritt. Inzmiſchon if dio Schmieriateit Nie- 1 e bracht. Schließlich hat die Commerz⸗ und 5 reußenaniein e, befand, penoden worden die e ſenzentraß unter Zustimmung der Beratungsſtelle nunme bnd vatban dem Beiſpiel der Deutſchen Bank folgend ebenfalls ein Anleihe in Amerika gufgenommen und zwar im Ge⸗ ſamtwerte von 20 Millionen Dollar. 0 .. In Berlin wurde die Haupttagung des deutſchen Einzelhandels abgehalten. Entſprechend der e. deutung dieſer neuen großen Spitzenorganiſation hat den preußiſche Handelsminiſter Schreiber auf diefer Ta⸗ gung geſprochen, wohei er ſpeziell auf die Wünſche und Probleme des Einzelhandels einging. Bemerkenswert war ſein Appell an den Einzelhandel, möglichſt gegen ein Preisſteigerung im Anſchluß an die Beſoldungsneuordnung einzutreten. Er betonte allerdings dabei, 8 die ſelhſt perſtändliche Vorausſetzung hierfür ſei, daß die ohnehin ſchweren Laſten, die der deutſchen Wirtſchagt auferlegt ſind aus Anlaß der Beſoldungsneuxegelung nicht etwa eine Er⸗ öhung erfahren. Die 0 e Kaufkraft, wie ſie di oldungserhöhung ſchaffe, möge in erſter Linie zu einer Umſatzſteigerung ausgewertet werden. Tragik als Leitmotiv. Zu Kleiſt's 150. Geburtstage am 18. Oktober. Am 1. Oktober gilt es, das Gedächtnis eines Gro⸗ ßen im Geiſt zu feiern, der, obſchon über ein Jahrhundert tot, dennoch der Welt unſerer Tage etwas zu ſagen hat und noch Generationen nach uns etwas zu ſagen haben wird: Heinrich von Kleiſt. Am 18. Oktober be⸗ gehen wir ſeinen 150. Geburtstag. Schon das will Man⸗ chem unwahrſcheinlich erſcheinen, daß eine mehr als hun⸗ dertjährige Zeit zwiſchen heute und Kleiſt's Wirken ver⸗ ſtrichen ſein ſoll. Jung, wie er geſtorben iſt, mutet uns Kleiſt heute noch an. Mag es ſein, daß er uns in Bildern vor Augen legt, die ihn uns als jungen Menſchen zeigen. Aher auch das dürfte nicht die letzte Urſache für dieſes unſer Gefühl ſein, daß ſeine Werke— in einer anderen Zeit und in einer anderen Denkungsart geſchrieben— ſo jung erſcheinen, als ſeien ſie jetzt geſchaffen. Es iſt auch nicht der äußere Stil— der iſt ſelbſtverſtändlich der Stil von vor hundert Jahren und mehr— ſondern es iſt der Geiſt, den dieſe Werke atmen. Heinrich v. Kleiſt war ein Dichter, ein gotthegnadeter Dichter, und das macht ihn zeitlos, das hebt ihn über Jahrhunderte hinweg, das macht ſeine Werke jung— auch heute noch. Di J 0 8 155 0 2 95 U Al. Fach de erleben: Bei Lebzeiten 90 K ver⸗ kannt und gar verachtet; ſein Leben war eine einzige Kette von Spannungen aus ſeeliſcher und materieller Not. Und das Ende ſeines Lebens war ein grauenvoller Abſchluß: der te e die für das Uebermaß dee der letzte Ausweg war. Erſt nach ſeinem Tode erkannte man, welch Geiſt in ihm gelebt hat und die Zahl derer. die ſpäter an ſeinen Werken reich geworden ſind, in jedem Sinne des Wortes, iſt nicht gering. Aber auch die Zahl derer, die ſeine Gemeinde geworden ſind, iſt von Jahr⸗ zehnt zu Jahrzehnt gewachſen. 2s Geburtshaus Heinrichs vori Kleist ſrecnits im ice! in Frankfurt&.., das heute nicht mehr vorhenden E Immer mehr haben wir erkannt, daß Kleiſt mit vollem Recht hineingehört in die Reihen unſerer großen Dichterfürſten, wie Schiller und Goethe. Eine zeitlang war man darüber im Zweifel, welches eigentlich die ſtärkſte Seite des dichteriſchen Könnens Kleiſt's geweſen iſt. Man hat ihn für einen großen Romantiker gehalten, dann ſah man in ihm den von nationaler Leidenſchaft beſeelten Dichter, der mit ſeinem Geiſte das politiſche Schickſal zu geſtalten mithelfen wollte, endlich aber erkannte man in ihm den großen Tragöden, der er, das wird uns heute klar, nach ſeiner ganzen Anlage geweſen ſein muß. Die Geſtalten, die er uns als unſterbliche in ſeinen Werken hinterlaſſen hat, ſind das genaue Widerſpiel ſeiner ſelbſt— ob ein Prinz von Homburg oder ein Michael Kohlhaas oder ein Kätchen von Heilbronn. Sie ſtehen nicht nur in einem Kampf gegen die Umwelt und das Geſchick, ſondern ſie ſtehen im Kampf mit ſich ſelbſt. Den Gegenſatz in ſich ſelbſt konnte Kleiſt zwar dadurch mildern, daß er ihn mit ſeinem dichteriſchen Schaffen ſich gewiſſermaßen von der Seele wälzte, aber ganz üher⸗ winden konnte er ihn nie. Das war zwar nichtsdeſto⸗ weniger groß, aber es hat ihn auch das Leben gekoſtet. Tragik als Schicksal, das iſt das Leitmotio des Lebens eines der größten deutſchen Dichter. Unregelmäßigkeiten in der Zuſtellung unſeres Blattes wollen uns ſofort gemeldet werden damit wir für Abhilfe ſorgen können. Winter⸗ uperepfeflen mit Hornſpitze zum Aus⸗ Saatgetreide Tabake in reicher Auswahl August Specht Rathausſtraße Nr. 68. Petkuſer Saatroggen 1. Abſaat Hickkopf⸗ Winterweizen 1. 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Nr. 242 15 Neues in Kürze. 16: Der Streik im mitteldentſchen und niederſchleſiſchen Braunkohlengebiet iſt ausgebrochen. a :: In Paris beginnt Dienstag der Prozeß gegen den Mörder des Generaks Petljura, der im Jahr 1919 ver⸗ geblich gegen die Sowjetregierung gekämpft hat. 1: Das amerikaniſche Wetterbüro hat durch Funkſpruch allen Schiſſen die Mitteilung zugehen laſſen, daß nach An⸗ ſicht ſeiner Sachverſtändigen die augenblickliche Wetterlage über dem Atlantik jeden Dzeauflug bis zum Frühjahr unmöglich mache. ie: In Plymouth ſind vier engliſche Waſſer⸗Flugzeuge zum Langſtreckenflug Indien— Auſtralien geſtartet. 1: Wie aus Moskau gemeldet wird, erwartet man Rakowſki dort Mittwoch mittag. Rakowſkt wird ſofort dem Außenkommiſſar Tſchitſcherin Bericht über die ruſſiſch⸗fran⸗ zöſiſchen Beziehungen erſtatten. 2 ur Die fünf Tage. Beginnende Reichstagsdebatten. d Berlin, 18. Oktober. Am heutigen Dienstag nimmt der Reichstag ſeine Vollſitzungen wieder auf, jedoch will ſich das Parla⸗ ment bereits am Samstag wieder bis Ende November vertagen. Es wird mithin alſo nur eine ſehr kurze Sitzungs⸗ periode diesmal werden und auch dieſe fünf Sitzungen dürften kaum beſondere Senſationen bringen. Gewiß ſtehen außerordentlich wichtige Vorlagen zur Debatte, ſo das Reichsſchulgeſetz und die Beſoldungs reform, da es ſich in beiden Fällen aber nur um die erſte Leſung handelt, die bekanntlich ſtets damit endet, daß die Vorlage an den zuſtändigen Ausſchuß verwieſen wird, ſo werden die Debatten kaum mehr als ein Vor⸗ poſtengefecht, als der Auftakt zu den eigentlichen Kämpfen ſein, die in den Ausſchüſſen durchgefochten wer⸗ den müſſen. Daß hier ſich ſchwere politiſche Kämpfe abſpielen, ſteht allerdings heute ſchon feſt, denn es iſt ja kein Geheimnis, daß auch innerhalb der Re— gierungskoalition die Meinungen über das Reichsſchulgeſetz auseinandergehen. Allerdings liegen die Dinge ja auch nicht ſo, daß der Reichsinnen⸗ miniſter nun jedes Wort ſeines Entwurfes für unab⸗ änderlich hält, allein es bleibt immerhin die Frage offen, wie weit Deutſchnationale und Zentrum den Forderungen der Volkspartei entgegenkommen werden, betont doch die volksparteiliche Preſſe erneut, daß ver⸗ faſſungsgemäß der Gemeinſchaftsſchule eine gewiſſe bevorzugte Behandeung zuſtehe und unterſtrer⸗ chen doch die volksparteilichen Organe, daß die Siche- rung der Simultanſchule nach volksparteilicher An⸗ ſicht ſtärker gewahrt werden müſſe als es in dem Re⸗ gierungsentwurf der Fall iſt. Wenn dieſe Meinungsverſchiedenheiten wohl auch be⸗ reits bei der erſten Leſung des Geſetzes anklingen werden, ſo werden ſie in ſtärkerem Maße doch erſt bei den Ausſchußberatungen zutage treten und es wird ſich dann zeigen müſſen, ob und inwieweit es dem inter⸗ fraktionellen Ausſchuß der Regierungsparteien gelingen wird, dieſe Meinungsverſchiedenheiten zu beſeitigen. Auch die Beratung der Beſoldungsreform wird Anlaß zu ſchweren politiſchen Kämpfen geben, dürfte doch hier auch das Problem Länder und Reich ein⸗ gehender behandelt werden, da bekanntlich die Länder er⸗ höhte Zuwendungen vom Reich verlangen, eine Forderung. der ſich der Finanzminiſter mit Nachdruck widerſetzt. Aber auch dieſes Thema wird zunächſt nur anklingen und da auch die Oppoſition offenbar entſchloſſen iſt, ihr Pul⸗ ver nicht zu früh zu verſchießen, ſo dürften die fünf Sitzungen des Reichstages, die uns dieſe Woche bringen wird, als Auftakt zu den kommenden Kämpfen egchtung verdienen, wenn ſie auch ſenſationelle eberraſchungen kaum bringen dürften. Sitzung der Reichstags frattion des Zentrums. Interne Ausſprache über das Schulgeſetz. Berlin, 17. Oktober. Als erſte der Reichstagsfraktionen trat Montag vor⸗ mittag die Zentrumsfraktion unter dem Vorſitz des Ab⸗ geordneten von Guerard zu einer Sitzung zuſammen, auf deren Tagesordnung eine Ausſprache über Reichsſchulgeſetz, Beſoldungsvor lage und alle übrigen aktuellen Probleme ſtanden. Die Sitzung dauerte den ganzen Taa über. Gegen den Einheitsſtaat. Gemeinſame Front Bayerns, Württembergs und Badens. München, 17. Oktober. Nachdem die„Münchener Zeitung“ gemeldet hatte, daß ſich Bayern, Württemberg und Baden zu⸗ ſammengeſchloſſen hahen, zur Organiſation des Wi⸗ derſtandes gegen die Zentraliſierung, berichtet jetzt je„Bahyriſche Staatszeitung“, der man offiziellen arakter beilegen muß. daß man tatkichlich von einer ernheimer maehen—— 8 Hie,* * Viernheimer Tageblatt Anzeigenprelſe: bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗ Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants Platzvorſchrften dei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die a eb an beſtimmt vorgeſchriedenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. dein (Biernhelimer Bürger-⸗Ztg.— BViernh. Bolksblam Oie einſpaltige Petitzeile koſtet 25* die Reklamezeile 60 Pfg., 7 uſerate und Notizen vor⸗ Dienstag, den 18. Ontober 1927 eee——— 44. Jahrgang geſchloſſenen Pyalanx der füddeutſchen Staaten der unitariſtiſchen Beſtrebungen gegenüber ſprechen kann. Dieſer Meldung entnehmen wir: In der Konferenz der Miniſterpräſiden⸗ ten, die gelegentlich der Hindenburg⸗Feier in Berlin ſtatt⸗ fand, ift die Reichsregierung keinen Augenblick darüber im Zweifel gelaſſen worden, daß ſie mit dem ſchärfſten Widerſtand nicht nur Bayerns, ſondern auch Wür⸗ ttembergs und Badens zu rechnen hat, ſoßern etwa die von preußiſcher Seite ganz unverhüllt kundgegebene Auffaſſung, daß die Weimarer Verfaſſung ſo geänbect werden müſſe, daß entweder die Länder im Reiche aufgehen, oder doch ihre Fin anzho⸗ heit entkleidet werden können, Gegenliebe bei ihr finde. Die auf den Antrag Preußens beſchloſſene Son⸗ derkonferenz zur Erörterung des Verhältniſſes zwi⸗ ſchen dem Reich und den Ländern, für die auch bei den ſüddeutſchen Regierungen gründliche Vorbereitungen im Gange ſind, wird den Beiweis dafür erbringen, daß die ſüddeutſchen Länder entſchloſſen ſind, den Kampf um ihre Selbſtändigkeit mit aller Energie zu führen, nicht allein um ihrer ſelbſt willen, ſondern auch um des Reiches Willen. — 9— Zur Enteignung der Fürſten vermögen Der Reichstag zur Gültigkeit des Vollsentſcheides. de Berlin, 17. Oktober. Nach mehrſtündiger Beratung faßte das Wahlprü⸗ fungsgericht beim Reichstag in der Frage der Gültigkeit des Volksentſcheides„Enteignung der Für⸗ ſtenvermögen“ folgenden Beſchluß: Die Abſtim⸗ mung bei dem Volksentſcheid von 20. Juni 1926 iſt gültig. An der Abſtimmung hat ſich nicht die Aa der Stimm berechtigten betei⸗ igt. — Neue Kredite an Rußland. Durch ein deutſches Banken⸗Konſortium. Berlin, 17. Oktober. Dem deutſchen Handelsdienſt wird gemeldet, daß die Frage der Gewährung neuer deutſcher Kredite an die Sowjetregierung, wie in unterrichteten Kreiſen verlautet, vor ihrer Löſung ſtehe. Leitende Perſönlichkeiten eines deutſchen Bankkonſortiums ſollen ſich für die Gewährung von Krediten an die Sowjetregierung unter der Bedingung ausgeſprochen haben, daß die Kreditaktion nicht von der deutſchen J n⸗ duſtrie und den Bauken allein getragen werde. Die Sowjetregierung ſoll einen Kredit bis 125 Mil⸗ lionen Mark erhalten. —.— ..* Zehn Jahre Sowjetrußland. Die Feier des Jahrestages der bolſchewiſtiſchen Revolution. O Leningrad, 17. Oktober. Die Feier des 10. Jahrestages der bolſchewiſtiſchen Revolution hat am Sonntag mit der Eröffnung des Roten Parlamentes in Leningrad begonnen. Alle bedeutenden Perſönlichleiten der Sowjet-Verwaltung wa⸗ ren zugegen. Ein Manifeſt zählt die Errungenſchaft der Revolution auf und verkündet die Gin führung des Siebenſtundentages in allen Sowjet-Betrieben und die Abſchaffung der Todesſtrafe. Todesurteile ſollen nur noch für politiſche und militärische Ver⸗ gehen gefällt werden können. Die Einführung des Sie⸗ benſtunden⸗Tages ſoll vom Herbſt 1928 an etappenweiße eingeführt werden. Totaler Slreik im Braunkohlenrevier 90 Prozent der Belegſchaſt nicht eingefahren. ) Halle a. d. S., 17. Oktober. Nachdem die im Neichsarbeitsminiſterium zwiſchen den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern geführten Ver⸗ handlungen im Braunkohlenkonflikt, der ſchon ſeit einigen Wochen anhält, zu keiner Einigung geführt haben, ſind Montagmorgen die mitteldeutſchen und oſtelbiſchen Braunkohlenrevtere in den Streik getreten. Während dann hierbei auf den Braunkohlengruben der Ober⸗ und Niederlau⸗ ſitz 30 bis 40 Prozent der Belegſchaft zur Arbeit nicht erſchienen ſind, ſtreiken in Mitteldentſchland 90 Prozent der Bergarbeiter, während die reſtlichen 10 Prozent lediallch Notſtands arbeiten nerrichten. Nach den bei den einzelnen Landesarbeitsämtern ſowie bei der Regierung eingelaufenen Nachrichten, iſt es zu ernſteren Zwiſchenfällen bis jetzt nirgends gekommen, ſo daß die Lage vorerſt als durchaus ruhig bezeichnet werden kann. Eine Erklärung der Arbeitgeber. Der deutſche Braunkohleninduſtrieverband teilt mit: Die Streiklage im mitteldeutſchen Braunkohlenbergbau iſt zunächſt noch wenig durchſichtig. Es iſt feſtzuſtel⸗ len, daß eine Reihe von Gruben voll oder nahezu voll arbeitet. Andere dagegen den Betrieb mehr oder weni⸗ ger haben einſtellen müſſen. Aus den geſamten be⸗ ſtreiktten Gebieten wird mitgeteilt, daß die Streikenden einen ſehr ſtarken Terror ausüben. Die Straßen werden von Streiktrupps bewacht, ſo daß es den Arbeitswilligen ſchwer iſt, an die Arbeitsſtellen zu kom⸗ men. Es iſt bekannt geworden, daß die Streikenden die Arbeitswilligen mit Gewalt aus den Gru⸗ ben herausgeholt haben. Ein ſtarker und wirk⸗ ſamer Schutz der Arbeitswilligen iſt deshalb im Augenblick als dringendſtes Erfordernis zu bezeichnen. 6 Keine weitere regierungsſeitige Vermittlung. Vom Reichsarbeitsminiſterium wird darauf hingewie⸗ ſen, daß es vorläufig nicht an eine weitere Ver⸗ mittlung im Braunkohlenſtreik herantreten könne, da derartige Bemühungen infolge der Spannung zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Augenblick aus⸗ ſichtslos ſeien. Es müſſe daher erſt abgewartet wer⸗ den, welchen Umfang die Angelegenheit annehme, ehe an eine Wiederholung der Vermittlungsaktton gedacht werden könne. Vorläufig kein Einſatz der Teno. Nach den letzten Erkundigungen iſt der Einſatz der techniſchen Nothilfe noch nicht beabſichtigt, da von der Streikleitung die Fortführung der Notſtands⸗ arbeiten veranlaßt werde. Auf den Werken des Bruck⸗ dorf-Nietlebener Bergwerksvereins wird überwiegend ge— arbeitet. * U Die Auslandsanleihen. Um die Ausgeſtaltung der Beratungsſtelle. b Berlin, 18. Oktober. Die Reichsregierung hat nunmehr in Verfolg ihres lettzen Kabinettsbeſchluſſes den Ländern die Vorſchläge über die Erweiterung der Befugniſſe der Bera⸗ tungsſtelle für Auslandsan leihen zugehen laſ⸗ ſen. Danach ſollen langfriſtige Anleihen durch⸗ ſchnttlch auf zehn Jahre aufgenommen werden. Bei kurz⸗ friſtigen Krediten ſoll die Laufzeit nicht kürzer als ein Jahr ſein. Außerdem ſollen keine Anleihen be⸗ willigt werden dürfen, deren Verwendung nicht aus⸗ ſchließlich produktiven Zwecken dient. Wenn die Beratungsſtelle einen Antrag ablehnt, ſo ſoll die Minderheit, die für dieſen Antrag votiert hat, nochmals den Antrag ſtellen können. Die Entſchei⸗ dung wird dann nicht mehr von der Beratungsſtelle, ſon⸗ dern vom Reichsfinanzminiſter im Benehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter und dem Präſi⸗ denten der Reichsbank gefällt werden. Die geuen Richt⸗ linien gelten zunächſt zwei Jahre. Es beſteht kein Zweifel darüber, daß die Neuorga⸗ niſierung der Beratungsſtelle insbeſondere dadurch, daß anſcheinend auch die kurzfriſtigen Anleihen mit einbezogen werden, ſich günſtig auswirken wird. Vor allem wird das Vertrauen des Auslandes zu den deutſchen Verhältniſſen weſentlich geſt ärkt. Die deutſch⸗polniſchen Verhandlungen. Warſchau will den Zollkrieg beenden? Berlin, 17. Oktober. Nachdem augenblicklich der Leiter der deutſchen De— legation bei den Handelsvertragsverhandlungen mit Po— len, Staatsſekretär a. D. Lehwald, in Danzig weilt, hat ſich der deutſche Geſandte in Warſchau, Rauſcher, gleichfalls dorthin begeben, um in eine Ausſprache über die aktuellen Fragen der deutſch-polniſchen Han⸗ delsvertragsverhandlungen einzutreten. Als Ergebnis dieſer Beſprechung kann nun die Tatſache angeſehen werden, daß über den Zeitpunkt der Wie⸗ deraufnahme der deutſch-polniſchen Verhandlungen im Augenblick noch nichts genaues geſagt werden kann. daß äber allem Anſchein nach auf polniſcher Seite die Geneigtheit beſteht, den Zollkrieg mit Deutſchland zu beenden. Infolgedeſſen wird auch die Reichsregierung in kürzeſter Zeit die Grundla⸗ gen für die Wiederaufnahme der Handelspertragsver⸗ handlungen prüfen, ſodaß in abſehbarer Zeit mit einer neuen Fühlungnahme zu rechnen ſein wird. Wie dann weiter in dieſem Zuſammenhang mitgeteilt wird, glaubt man in informieren dinlomatiſchen Kreiſen. dak ö ver hervortrerenve wine Polens, mit Deutſchländ zu einer Einigung zu gelangen, in erſter Linie auf den Abſchluß der polniſchen Dollaranleihe zurückzuführen iſt, indem von amerikaniſcher Seite darauf ge⸗ drängt wird, daß Polen auch wirtſchaftlich mit ſeinen Nachbarn in Frieden lebe, nachdem ein Zollkrieg die Garantien für die gewährte Anleihe unter⸗ graben müſſe. Schwere Brandlataſttophe bei Augsburg Sechs Tote, zehn Schwerverletzte. D Augsburg, 17. Oktober. In dem aus dem 16. Jahrhundert ſtammenden Schloß Affing, das 30 Kilometer von Augsburg ent⸗ fernt iſt und dem Freiherrn von Gravenreuth gehört, brach, wahrſcheinlich infolge eines ſchadhaften Kamins, ein Großfeuer aus, gerade als der Schloßherr mit leinen Jagdgäſten bei Tiſche ſaß. Innerhalb kurzer Zeit jtand der ganze Dachſtuhl in Flammen. Während der Aufräumungsarbeiten im Manſardenſtock, an denen ſich etwa 40 Perſonen beteiligten, ſtürzte plötzlich der zentral gelegene Schloßtur m, der zugleich als Hauptkamin diente, ein. Um ſechs Uhr abends, als man die Ret⸗ tungsarbeiten für mehrere noch in dem brennenden Schloß befindliche Perſonen faſt vollendet hatte, ſtürzte die Decke des erſten Stockwerkes ein, ſodaß man die Rettungsarbeiten aufgeben und die Anglück⸗ lichen ihrem Schickſal überlaſſen mußte. Ins⸗ geſamt fanden ſechs Perſonen bei dem Brande den Tod, während zehn Perſonen ſchwer verletzt wurden. Eine Reihe Perſonen erlitt Nervenzuſam⸗ menbrüche. Erſchütternde Szenen. Erſchütternd ſind die Einzelheiten der Kataſtrophe. So mußte ein Feuerwehrmann, der bis zur Bruſt zwi⸗ ſchen den Trümmern des eingeſtürzten Turmes ein⸗ geklemmt war, bei lebendigem Leibe verbren⸗ nen. Vier Kameraden konnten den Bedanernswerten, der um Hilfe flehte und bis zum letzten Augenblid bei vollem Bewußtſein war, nicht aus ſeiner ent⸗ ſetzlichen Lage befreien. Ein anderer Feuerwehrmann, der einen an einem Mauervorſprung des Dachgeſchoſſes hän⸗ genden Knaben retten wollte, ſtürzte drei Stockwerke ties hinab und erlitt ſchwere innere Verletzungen. Es brennt immer noch. Die Feuerwehr in Augsburg mußte Montag vor⸗ mittag zum dritten Mal gerufen werden, da das Feuer bedenkliche Ausmaße annahm. Der Brand dürfte noch einige Tage fortdauern, bis er völlig gelöſcht iſt und die unter den Trümmern liegenden Toten herausgeholt werden können. Bei dem Brande iſt auch die ſehr wert— volle Bibliothek mit mehreren tauſend Bänden vernichtet worden. Die Zahl der Opfer ſteht nunmehr feſt. Es ſind ſechs Tote, 10— 12 Schwerverletzte und ungefähr 20 Leichtverletzte zu beklagen. Zwei ode ringen noch im Krankenhaus mit dem Tode. ene——8— eee* Aus dem In⸗ und Auslande. Trotzki ausgepfiffen. Kowno, 17. Oktober. Aus Leningrad wird gemeldet, daß Trotzki vor Arbeitern der Putilow⸗Werke eine Rede über die allgemeine geſamte Politik der ruſſiſchen kom⸗ muniſtiſchen Partei halten wollte. Er wurde von den Arbeitern ausgepfiffen und mußte die Putilow-Werke verlaſſen. Das Zentralkomitee der kommuniſtiſchen Par⸗ tei hat gegen Trotzki und Sinowjew abermals ein Ver⸗ bot erlaſſen, in Arbeiterverſammlungen aufzutreten. eee eee 5 Nalowſtis Akkreditierung in Tolio bevorſtehend? Tokio, 17. Okt. Wie hier halbamtlich verlaatet, ſoll der Geſchäftsträger der Sowjetregierung, Beſadowͤfli, vom Miniſterpräſidenten Tanska empfangen werden. Die Sowjetregierung habe die japaniſche Regierung bereits um das Agrement für Rakowſti erſucht. Wahrſcheinlich werde das Agrement erteilt werden. Die japaniſche Regie⸗ rung wolle bei dieſer Gelegenheit betonen, daß ſie der Ueberzeugung ſei, Rakowſki werde ſich den diplomatiſchen Gebräuchen entſprechend verhalten. Die japaniſche Preſſe nimmt die Nachricht über die bevorſtehende Ernennung Rakowſkis nach Tokio recht kühl auf. Aus Nah und Fern. Schwere Unfälle beim Feldbergrennen. Bad Homburg v. d. H., 17. Oktober. Bei dem Feld⸗ bergrennen ereignete ſich eine Reihe ſchwerer Unfälle. Ein am Rennen beteiligter Motorradfahrer ſauſte mit ſeinem Rade in das Publikum und verletzte zwei Zu⸗ ſchauer ſehr ſchwer.— Bei der Anfahrt von Hom⸗ burg nach der Saalburg rannte eine Frau auf die Bahn und wurde im gleichen Augenblick von einem Motor⸗ radfahrer überrannt. Die Frau wurde dabei der⸗ art ſchwerverletzt, daß ſie nach wenigen Augenblicken ver⸗ ſtar b.— Dann ſtürzten in der gefährlichen Haarklein⸗ ſchneiſe die Fahrer Karrer⸗ Frankfurt, Gaß⸗Fulda und ein gewiſſer Hosbacher von ihren Rädern. Sie erlitten alle drei lebens gefährliche Verletzungen.— Schließlich überſchlug ſich am Start der Fahrer Haus⸗ brenner mit ſeinem Motorwagen und trug dabei ſehr ſchwere Verletzungen davon. Sämtliche Verletzte wurden dem Homburger Krankenhauſe zugeführt. Dreifacher Mord und Selbſtmord. Berlin, 17. Oktober. In Werbig an der Oſtbahn wurde ein dreifacher Mord entdeckt. In einem etwas ab⸗ ſeits gelegenen Hauſe hatte der Arbeiter Oskar Wilde ſeine 74jährige Schwiegermutter, ſeine dreißigjährige Frau und ſein ſechsjähriges taubſtummes Töchterchen erſchla⸗ gen und hierauf Selbſtmord begangen. Aus hinterlaſſenen Briefen geht hervor, daß Wilde die Tat wegen dauern⸗ der Familienſtreitigkeiten begangen hat. Luſtmord an einem vierjährigen Knaben. Dortmund, 17. Oktober. Auf dem Hof des Hauſes Leierweg 39 wurde die entſetzlich zugerichtete Leiche eines vierjährigen Knaben gefunden. Die ſofort alarmierte Mordkommiſſion nahm einen in dem gleichen Hauſe woh⸗ nenden Hüttenarbeiter als der Tat dringend verdächtig feſt. Nach längerem Leugnen geſtand der Verhaftete ſchließ⸗ lich, daß er den Knaben in den Abort gelockt, ihm mit einem Küchenmeſſer die Kehle durchſchnitten und die Leiche dann verſtümmelt habe. Die Leiche habe er in den Hof geworfen und dann die Spuren der grauſigen Tat be— ſeitigt. 4 Frankfurt a. M.(Allerlei Anheil.) Bei einer Schlägerei in der Forſthausſtraße wurde der ſiebzehn⸗ jährige Lehrling Rudolf Wolf durch Meſſerſtiche in den Kopf lebensgefährlich zugerichtet.— In der Eſchershei⸗ mer Landſtraße wurde ein Radfahrer von einem Auto überfahren und ſehr ſchwer verletzt.— Im Oſtpark wurde beim Fußballſpiel einem Spieler das rechte Schienbein zertrümmert.. Frankfurt a. M.(Verhafteter Heirats⸗ ſchwindler.) Die Kriminalpolizei nahm einen vpielge⸗ ſuchten Heiratsſchwindler feſt, der Dutzenden von Frauen und Mädchen die geſamten Erſparniſſe abgenommen hatte. Der ſchon 48jährige Menſch hatte den heiratsluſtigen Frauen vorgeſpiegelt, daß er Leiter eines größeren Be⸗ triebes ſei und erneut eine größere Bürgſchaft ſtellen müſſe. Hierfür opferten die Frauen in Ausſicht auf baldige Heirat natürlich gern ihre letzten Groſchen. Soweit bis jetzt feſtgeſtellt wurde. beläuft ſich die non dem Schwind⸗ 88 2 N ler exbeutete Summe a 10 5 g Frankfurt a. M.(Die Fran münzeraffäre.) Auf Veranlaſſun na ei hatte man in Kaſſel einen Gra t, weil ieſer im dringenden 5 phiker verhaftet, wei dacht ſtand, dee ſeit mehreren Wo⸗ chen hier in den Verkehr gebrachten 10⸗Rentenmarfſcheine angefertigt zu haben. Da die Verdachtsmomente indeſſen nicht aufrecht erhalten werden konnten, wurde der Gra⸗ phiker wieder auf freien Fuß geſetzt. Hanau.(Zigeuner Herzberg vor dem hie⸗ ſigen Schwurgericht.) Der in Pillkallen feſtgenom⸗ mene, zuerſt nach Berlin, dann nach Hanau überführte Zigeuner Herzberg, der im Jahre 1921 bei Salmünſter (Kreis e den Zigeuner Freiwald erſchoſſen, auch noch andere ſchwere Straftaten auf dem Gewiſſen hat, wird ſich, wie jetzt feſtſteht, vor dem Herbſt⸗Schwurgericht in Hanau zu verantworten haben. Limburg(Lahn).(Ein Sepgratiſtenführer vor Gericht.) Der aus der Schreckenszeit der Se⸗ paratiſten bekannte Kaufmann Kaffine aus Bad Ems der während der Separatiſtenzeit ein furchtbares Schrek⸗ kensregiment an der 1 geführt hatte und angeblich eine mehrjährige Zuchthausſtrafe verbüßte, ſtand wiederum vor Gericht. Diesmal hatte er ſich zu verantworten, weil er Briefe geſchrieben hatte, in denen Beamten beleidigt und gegen ſie Drohungen und Nötigungen ausgeſprochen waren. Das Gericht diktierte dem berüchtigten Bur⸗ ſchen drei Monate zwei Wochen Gefängnis. Während der Verhandlung wurde eine Zeugin unter dem Verdacht des Meineids im Sitzungsſagl verhaftet. Kreuznach.(Von der Straßenbahn totge⸗ fahren.) Ueberfahren und getötet wurde von der elek⸗ triſchen Vorortbahn ein 71jähriger Landwirt aus Boſen⸗ heim. Der Wagenführer ſoll ſchuldlos ſein. Aſingen.(Großer Getreidebrand.) In der Nachbargemarkung Hundſtadt wurden auf dem Felde des Landwirts Erle 25 Fuder Getreide, die ausgedroſchen wer⸗ den ſollten, verbrannt. Die Brandurſache konnte noch nicht ermittelt werden. Heiligenſtadt.(Schweres Automobilun⸗ glüd.) Bei Leinefelde ſtieß ein Auto aus Worbis in einer Kurve gegen einen Bordſtein, ſtürzte um und be⸗ grub die Inſaſſen unter ſich. Eine Dame aus Berlin wurde gegen einen Telegraphenmaſt geſchleudert und auf der Stelle getötet. Fünf Perſonen wurden mit ſchweren Knochenbrüchen ins Krankenhaus gebracht. Am Auf⸗ kommen von zwei der Verunglückten wird gezweifelt. Das 900 ſoll eine Geſchwindigkeit von etwa 80 Km gehabt aben. „Eiſenach.(Furchtbares Autounglück.) Ein mit vier Perſonen beſetztes Auto ſtieß bei Etzelbach gegen einen Straßenbaum und wurde vollkommen zertrümmert. Die vier Inſaſſen wurden hinausgeſchleudert. Ein Rei⸗ ſender war auf der Stelle tot. Zwei andere kamen in ſterbendem Zuſtande in das Krankenhaus. Der Wagenführer wurde gleichfalls ſchwer verletzt, batte aber noch die Kraft, ſich nach dem nächſten Dorf, zu ſchleppen und hier Hilfe zu alarmieren. f Mühlbach(Naſſau).(VDas Opfer einer Unſit⸗ te.) Eine 37jährige Ehefrau, Mutter von acht Kindern, wollte Kuchen backen. Da das Feuer nicht recht brennen wollte, goß die Frau Benzin hinein und beſchüttete ſich dabei, ohne das weiter zu beachten. Als ſie am Herd hantierte, fingen die mit Benzin durchtränkten Kleider plötzlich Feuer, und als auf die entſetzlichen Schreie der kleinen Kindern die Nachbarn herbeieilten, ſtand die Frau in hellen Flammen. Die Brandwunden waren ſo ſchwer, daß die Frau nach einigen Stunden ſtarb. „ Siunern. auberbande auf dem Hunsrud.) In der letzten Zeit wurden wiederholt zahlreiche Diebſtähle gepteldet. So wurden in Caſtelaun und Umgegend mehrere Einbrüche verübt. Die Täter, die mit Erfolg arbeiteten, konnten noch nicht gefaßt werden. Saarlouis.(Ueber 600000 Franken unter⸗ ſchlagen.) Bei der hieſigen Kreisſparkaſſe wurden Un⸗ terſchlagungen aufgedeckt, deren Betrag ſich bis jetzt auf rund 610000, Franken beläuft. Die amtliche Reviſion kann noch einige Tage in Anſpruch nehmen, ſodaß das endgültige Ergebnis vielleicht noch eine höhere Summe foſtſtollt 4 D 125 N ee R Vom Leben gehefzi Roman von J. S chneider-Foerstl Urheberrechisschulz 1926 durdi Verleg Oskar NMelsſer, Werdau (64. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Ein tiefes Rot brannte Trude bis in die Haarlöckchen. Sie entzog ihm ihre Finger und neigte leicht den Kopf. „Seien Sie beſtens bedankt! Herr Hellmuth!“ „Es iſt von Herzen gerne geſchehen.“ Er beugte ſich auf ihre Finger, dann zog er mit einer tiefen Verneigung den Hut vor Lene und ſprang in den Wagen. Trude ſah ihm noch nach, bis er um die Ecke bog. Dann ging ſie mit ihrer Kinderfrau langſam die Stufen zu deren Wohnung hinauf. Eine Viertelſtunde ſpäter kam Hellmuth von der anderen Seite wieder in die Bothmerſtraße und beſah ſich die Haus— nummer noch einmal.„Es ſtimmte ſchon, 4 hatte ſie geſagt!“ Er blickte in den kleinen Vorgarten und lächelte zufrieden wie ein Börſianer, dem eine Rieſenſpekulation geglückt iſt. Die Hand in den Taſchen des Mantels vergraben, ſchlenderte er ein paarmal am Haus vorüber. Dann holte er ſich eine Zigarette aus ſeinem Silberetui, um ſie in Brand zu ſtecken. Aber es glückte nicht. Immer blies der Wind das Streich— holz ſchon im erſten Aufflammen wieder aus. 1„Dann nicht!“ ſagte er vergnügt und ſummte ein Liedchen vor ſich hin, das immer wieder den gleichen Refrain hatte: „Ei, ſiehe da— ei, ſiehe dall Guck, Mädel guck,— da biſt du ja!“ Ja, Fräulein Rommelt, lächelte er und ſah nochmal die Straße zurück. Es kommt für jeden ſeine Zeit. Für ihn hatte es ſchon damals im Zweifel geſtanden, ob ſie wirklich im Weiher von Schloß Eck begraben lag. Aber es wäre zu jener Stunde zwecklos geweſen, noch mehr Durch⸗ einander in das Ganze zu bringen. Sie würde ihm ſchon wieder einmal ins Garn gehen. Na, und ein bißchen klüger wenn er's angefangen hätte, wär's ihm vielleicht eher ſchon geglückt. Aber der Menſch kann nicht alles wiſſen! Mit dieſem Ge⸗ Danken ſchlug er den Weg nach dem Zentrum der Stadt ein,] ſaß, dann hörte ſie ihn droben hin und her wandern und ſchwang ſich bei einer Halteſtelle auf die Tram und ver⸗ ließ dieſe erſt an der Hauptpoſt wieder. Were An einem der Schalter erſuchte er um ein Telegramm⸗ formular und warf raſch ein paar Worte darauf. Dann be⸗ zahlte er, ſagte, es ſolle expreß gemacht werden, und ging mit Gott und der ganzen Welt, am zufriedendſten aber mit ſich ſelbſt, nach dem„Fürſtenhof“, um dort eine Taſſe Kaffee zu trinken. 8„ e e Im Hauſe des Sanitätsrates, das nun Eigentum von Dr. Sanders geworden war, herrſchte feierliche Sonntags⸗ ruhe. Die Klingel, die an den Werktagen zur Zeit der Sprechſtunde beinahe alle fünf Minuten anſchlug, ſchwieg an den Feiertagen. Da kam man nur dann zum Arzte, wenn eines im Sterben lag oder irgend jemand verunglückt war. Sonſt behelligte man den Doktor nicht. a Sanders war am Mittag Gaſt ſeines Oheims geweſen und erſt vor einer halben Stunde zurückgekommen. Die Haushälterin hatte den großen Lehnſtuhl vor den Ofen ge⸗ rückt, in dem ein luſtiges Feuer brannte, denn es war ſchon kalt, und draußen fegte der Sturm die letzten Blätter von den Bäumen und die letzten Blüten von den Stengeln. Immer hörte ſie ſeinen Schritt noch oben in ſeinem Schlafzimmer hin und her gehen. Endlich klappte die Tür ins Schloß und ein Fuß kam die Treppe herab, langſam und müde, als hätte er bereits eine weite Strecke Weges zurückgelegt. 55 Haustür klinkte auf. Auf dem Wege Tnirſchte der ies. i Beſorgt ſah die alte Frau durch das Fenſter dem Doktor nach, wie er in den breiten Laubgang einbog, der das Haus entlanglief. Mit müden Händen fuhr er über die Rieſen⸗ blätter ſeiner Agaven, blieb dann vor den Georginen ſtehen, die allein noch von allen in vollem Blühen ſtanden, und ſah eine lange Weile gegen die Richtung, in der Schloß Eck lag. Gott! klagte ſie— ſo ein guter Herr!— So ein guter Herr!— Und ſo voll Unglück ſchon in ſeinen jungen Jahren. Und niemand konnde ihm helfen mehr— gar niemandl Manchmal, wenn ſie des Abends auf ihrem Zimmerchen ſah einen zitternden Lichtſtreifen draußen im Garten über die Wege rinnen, bis tief in die Nacht. Ab und zu kam er wohl auch herunter in das große 1 6 ttinnenmörder Vermande wurde Der. alchldernde Umſtände wurden ihm nicht zuge⸗ billigt. Erkerzimmer, in dem ſein Flügel ſtand, und dann ſetzte er ſich im Dunkel davor und ſpielte. Es waren immer die gleichen Töne, ſo eine einfach traurige Weiſe, die einem das Weinen in die Kehle trieb. „Du haſt doch früher auch geſungen!“ hatte Guben ein⸗ mal zu dem Neffen geſagt.„Willſt du's nicht wieder ver⸗ ſuchen?“ f „Singen?“ meinte Sanders und hatte ihn dabei ganz eigen angeſehen und mit dem Kopf geſchüttelt.„Wie könnte ich je wieder ſingen, Onkel!“ Und Guben verſtand ihn und nickte nur. Nein, der arme Menſch konnte nicht ſingen mehr und nicht lachen, nur noch ſprechen, was gerade notwendig war⸗ Mehr nicht! Einmal erwachte die Haushälterin des Nachts ſo gegen drei Uhr. Da rann das Licht ſeines Arbeitszimmers noch immer draußen über die Gartenwege. Beſorgt, es könnte ihm etwas ſein, ging ſie mit leiſem Schritt nach ſeinem Arbeitszimmer. Da ſaß er vor dem Schreibtiſch und hörte gar nicht, wie ſie eintrat. Er hielt das blaſſe Geſicht über ein Bild geneigt und ſie vernahm ein Schluchzen:„Trude, vergib mir; vergib mir, Trude!“ i i Lautlos war ſie wieder zurückgegangen und hatte am Fenſter gewartet, bis das Licht in ſeinem Zimmer erloſch, aber es hatte wohl noch eine gute Stunde oder länger gedauert. ö Wenn er doch hereinkommen wollte jetzt, dachte ſie be⸗ ſorgt. Es war ſo kalt draußen, und er trug nichts als den leichten Anzug von braunem Tuch. N Endlich kam er den Laubengang' zurück und ging die wenigen Steinſtufen zum Hauſe hinauf und dann hinein in ſein Zimmer. Als ſie zum Nachheizen nach dort hinüber⸗ ging, ſaß er im Lehnſtuhl und hatte einen Stapel Bücher vor ſich liegen. Aber keins von allen war aufgeſchlagen. Sie ſahen ſich beide an!— Er nickte und ſtarrte von ihr hinweg nach einem der Fenſter, an dem der Wind rüttelte. Sie wußte nicht, was ſie ihm hätte ſagen oder erzählen ſollen; ſie fand kein Wort, wenn ſie ihn ſo in ſeiner Not ſah. Helfen konnte Ihm doch keiner. Was nutte dann alles 2 ortſetzung folgt) 8 Der Blaubart von Nancy zum Tode verurteilt. um Tode ver⸗ . 110 billig Als das Urteil verkündet wurde, wankte Ver⸗ mande, die Gendarmen mußten ihn ſtützen. Die Ge⸗ ſchworenen unterzeichneten ein Gnadengeſuch und auch der Vertreter der getöteten Frau ſchloß ſich dieſem an. f Fünf Tote bei einem Flugzeugabſturz in Amerika. Nach einer Meldung aus Newyork iſt in San Antonio Staate Texas ein Paſſagierflugzeug aus 700 Meter Höhe abgestürzt. Die fünf Inſaſſen des Flugzeuges fanden bei dem Abſturz den Tod. f 6„ Zugzuſammenſtoß. Nach einer Meldung aus Amſterdam ſind auf der Strecke Haag⸗Rotterdam zwei Züge zuſammengeſtoßen. Sieben Reiſende wurden ver⸗ letzt, darunter einige ſchwer. Beide Lokomotiven wurden vollſtändig zertrümmert. 5 Durch Brandſtiftung vernichtet. Wie jetzt bekannt wird, iſt ein Brand, der vor einigen Tagen faſt die ge⸗ ſamte Ortſchaft Puy Saint⸗Andree(Oberalpen) vernich⸗ tete, auf Brandſtiftung zurückzuführen. Der Täter, ein Landarbeiter, deſſen Geiſteszuſtand nicht ganz normal ſein ſoll, wurde verhaftet. N Eiſenbahnunglück in Frankreich. Wie aus Mon⸗ tauban berichtet wird, iſt ein Perſonenzug infolge fal— ſcher Weichenſtellung auf einen haltenden Güterzug auf⸗ gefahren, wobei ſechs Perſonen leicht verletzt wurden. Der Sachſchaden iſt bedeutend. i Schiffszuſammenſtoß im Hafen von Newyork. Der norwegiſche Dampfer„Reſſeggen“ ſtieß im Hafen von Newyork mit dem Dampfer„Paris“ zuſammen und wurde ſo ſehr beſchädigt, daß er eine Viertelſtunde nach dem Zuſammenſtoß ſank. Von den 32 Mann der Be⸗ ſatzung ſind bisher 13 gerettet worden. Die anderen ſol— len gleichfalls gerettet und nach Staaten Island ge— bracht worden ſein. Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotter ie. 1. Tag der 1. Klaſſe vom 14. Oktober. Nachmittags⸗Ziehung. 2 Gewinne zu 10000 Mark 19 417. Gewinne zu 3000 Mark 104 896. 2 Gewinne zu 2000 Mark 278 740. 4 Gewinne zu 1000 Mark 41 215, 81756. 8 Gewinne zu 800 Mark 101 724, 242 433, 270 396. 334695. 7 ö 18 Gewinne zu 500 Mark 41763, 61389, 68 225. 94 668, 135561, 179 321, 217524, 218 966, 351 221. 2. Tag der 1. Klaſſe vom 15. Oktober. Vormittags⸗Ziehung. 2 Gewinne zu 5000 Mark 247 1 2 Gewinne zu 2000 Mark 237944. 7 6 Gewinne zu 1000 Mark 177501, 306 326, 326 908. 14 Gewinne zu 800 Mark 37 203, 45 945, 93 837. 150 737, 238 818, 287 523, 329 324.. 18 Gewinne zu 500 Mark 86 654, 140 183, 146 061, 226 618, 297 162, 300 178, 336 337, 362 014, 365 944. * * Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 17. Oktober. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 3 v. H. Holland 168,34— 168,68, Brüſſel 58,26— 58,38, Ita⸗ lien 22,87— 22,91, Kopenhagen 112,17— 112 39, Liſſa⸗ bon 20,73— 20,77, Oslo 110,14— 110,36, Paris 16,425 — 16,465, Prag 12,40— 12,42, Schweiz 80,69— 80,85, Spanien 71,99— 72,13, Stockholm 112,69— 112,91, Wien 59,03— 59,15, London 20,378— 40,418, Newyork 4,1840— 4,1920. Berliner Effektennotierungen. Hapag 146,50, Nordd. Lloyd 148,625, Comm.⸗ und Privatbank, 170,50, Darm⸗ ſtädter⸗ und Nationalbank 221, Deutſche Bank 160, Dis⸗ konto 153, Dresdner Bank 158, Schultheiß⸗Patzenhofer 426, A. E. G. 175,50, Daimler 111,50, J. G. Farben 289, Gelſenkirchen 145,50, Th. Goldſchmidt 121, Ph. Holz⸗ mann 487,25, Metallbank 135, Oſtwerke 403, Phönix 109,59, Rhein. Braunkohlen 237, Rhein. Elektrizität 155. Rheinſtahl 194, Ver. Glanzſtoff 645, Ver. Stahl 123, Weſteregeln 177,50, Zellſtoff Waldhof 306. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtelbungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Pfennig verlang. und bezahlt: Kartoffeln 5 bis 6,51 Salatkartoffeln 15 bis 17; Grüne Bohnen 35 bis 50; Wirſing 10 bis 153 Weißkraut 8 bis 10; Rotkraut 10 bis 15; Blumenkohl, Stück 20 bis 100; Karotten, Büſchel 7 bis 12; Gelbe Rü⸗ ben 10 bis 12; Rote Rüben 10 bis 12; Roſenkohl 45 bis 35; Spinat 12 bis 20; Zwiebeln 12 bis 15; Knoblauch, Stück 4 bis 10; Kopfſalat, Stück 8 bis 15; Endivienſalat, Stück 8 bis 15; Salatgurken 5 bis 20: Kohlraben, Stüc bis 105 Mangold 10 bis 15; Rettich, Stück 8 bis 15 Meerrettich, Stück 20 bis 60: Sellerie, Stück 10 bis 30 Aepfel 10 bis 35; Birnen 15 bis 40; Zwetſchgen 20 bis 28. Trauben 45 bis 55; Pfirſiche 30 bis 35; Nüſſe 350 Kaſtanien 20 bis 35; Süßrahmbutter 220 bis 260; Land⸗ butter 200; Weißer Käſe 50; Honig mit Glas 150 bis 280: Eier, Stück 11 bis 20; Quitten 30 bis 35; Schwarz⸗ wurzeln 45 bis 60; Tomaten 20 bis 40; Hahn, geſchlach⸗ tet, Stück 250 bis 500; Huhn, geſchlachtet, Stück 350 bis 680; Enten, geſchlachtet, Stück 400 bis 600; Gänſe, ge⸗ ſchlachtet, Stück 1400 bis 1700; Tauben, geſchlachtet, Stüc 400; Feldhühner, Stück 200 bis 250; Truthahn, Stüg 3005, Rindfleiſch 130; Kalbfleiſch 140; Schweinefleisch 130. Gefrierfleiſch 72; Rehragout 100; Rehbug 160; Reh⸗ en Schlegel 200 bis 250; Haſenragout 120; Bra⸗ en 180. Mannheimer Produktenbörſe. Schwache Nachfrage und ſtarkes Angebot beeinflußten den Markt. Die Börſe ver⸗ lehrte in ruhiger Haltung. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr; Weizen, inländiſchen 26 bis 27, Weizen, ausländi⸗ ſchen 29,50 bis 31,50, Roggen, inländiſchen 25 bis 25,50. Roggen, ausländiſchen 25,50 bis 26, Hafer, inländiſchen 21,50 bis 23, Hafer, ausländiſchen 24,25 bis 25,25, Brau⸗ gerſte 26,50 bis 30, Futtergerſte 22 bis 24, Mais mit Hack 19,50 bis 13,75, Weizenmehl, Spezial Null, 38,75, Brotmehl 30,75, Roggenmehl 34 bis 36, Kleie 12,50, bis 12,75, Biertreber mit Sack 16,50 bis 17; alles in Reichs⸗ mark per 100 Kilo waggonfrei Mannheim. Mannheimer Schlachtviehmarkt Dem Schlachtviehmarkt waren zugeführt: 509 Ochſen, 164 Bullen, 233 Kühe. 362 Färſen 627 Kälber, 53 Schafe, 3466 Schweine, 7 Ziegen. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 59 bis 61, 42 bis 48, 52 bis 54, 40 bis 44, 35 bis 40, 32 bis 30; Bullen 56 bis 59, 52 bis 54, 44 bis 46, 30 bis 34; Kühe 50 bis 52, 38 bis 42. 28 bis 35, 16 bis 20: Färſen 60 bis 62, 50 bis 54, 38 bis 44; Kälber—, 80 bis 84, 76 bis 80, 60 bis 66: Schafe 42 bis 48; Schweine—, 73 bis 74, 72 bis 733. 70 bis 72, 68 bis 70, 65 bis 67, 58 bis 64; Ziegen 10 bis 24.— Marktverlauf: mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mit Kälbern mittelmäßi eräumt; mit Schweinen ruhig Ueberſtand. 5 5 5 5 f 0 ö Tür hereinkommende 51 jährige Schieferdecker Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Folgenſchwere Spielerei.) Im Bühnenhaus des Roſengartens probierte der 61 Jahre alte Zimmermann Julius Roth eine alte Piſtole aus, die ab und zu bei Theatervorſtellungen Verwendung fand. Als er abdrückte, löſte ſich ein Schuß und der 1908 05 ako Hundsdorf ſank getroffen zu Boden. Der Täter, der nicht wußte, daß ſich noch jemand im Keller befand, wurde ver⸗ haftet. Hundsdorf ſtarb im Krankenhaus trotz ſofort vor⸗ genommener Operation. Die genaue Unterſuchung des Falles iſt noch im Gange. Mannheim.(Aus Eiferſucht.) Die 43 Jahre alte, geſchiedene Ehefrau Roſine Johann hat ihren ge⸗ ſchiedenen Ehemann in der Großen Merzelſtraße hier auf⸗ gelauert und auf dieſen und ſeine Begleiterin 3 ſcharfe Schüſſe abgegeben, die aber ihr Ziel verfehlten. Die Tä⸗ terin wurde feſtgenommen. Mannheim.(Die Frau mit den 115 Schlü!⸗ ſeln.) Einen guten Fang machte die Feudenheimer Po⸗ lizei. Die hieſige katholiſche Pfarrkirche erhielt den Beſuch einer Frau, die ſich den Anſchein gab, als ob ſie eine An⸗ dacht verrichten wollte. Nachdem ſie ſich verſichert hatte, daß ſie allein in der Kirche iſt, verſuchte ſie, die Schlöſſer Opferſtöcke mit mitgebrachten Schlüſſeln zu öffnen. Sie wurde beobachtet, worauf ſie entfloh. Es gelang aber, die Geflüchtete im Kirchfeld einzuholen. Die Opferſtock— marderin heißt Karoline Rauch und iſt in St. Georgen (Bayern) geboren. Sie war im Beſitz von 115 ver— ſchiedenen Schlüſſeln und einer Menge Diebeswerkzeug, das ſie teils in der Handtaſche, teils auf den Leib gebun⸗ den bei ſich trug. Offenbar hat man es mit einer pro⸗ feſſionsmäßigen Diebin zu tun, die das Opferſtockplün— dern als Spezialität betreibt. 85 Stockach.(Eine intereſſante Gerichtsent⸗ ſcheidung.) Die Ehefrau E. Raggl, geb. Riſt in Schwackenreute hat einen kleinen Laden in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs, wo ſie auch Flaſchenbier verkauft. Die am Bahnhof beſchäftigten Arbeiter holten nun bei der Beſchuldigten den Sommer über ihr Flaſchenbier und tranken es auf einer etwa 30 Meter von dem Ladenge— ſchäft 8 Waldrande entfernt ſtehenden Bank. Gegen die Frau wurde Anzeige erſtattet, weil ſie durch einen der⸗ artigen Verkauf ihres Bieres eine Schankwirtſchaft be⸗ treibe. Das Amtsgericht ſtellte ſich auf den Standpunkt einer reichsgerichtlichen Entſcheidung und verurteilte die Frau zu 20 Mark Geldſtrafe oder vier Tage Haft. Gegen dieſes Urteil legte die Beſtrafte Berufung ein. Das Berufungsgericht ſprach die Angeklagte aus ſubjektiven Gründen frei, ſtellte ſich aber ganz auf die Seite des amts⸗ gerichtlichen Urteils und machte der Frau die Auflage, da⸗ für zu ſorgen, daß entweder die Bank am Waldrande ent⸗ fernt, oder das bei ihr gekaufte Flaſchenbier nicht mehr auf dieſer Bank getrunken werde.. Aus der Pfalz. Ludwigshafen.(Leuchtende Hausnummern.) Die Marien⸗, Wrede und Moltkeſtraße in Ludwigshafen haben verſuchsweiſe eine Neuerung erhalten, die in beleuch⸗ teten Straßenſchildern und Hausnummern beſteht. Frankenthal.(Rechtskräftiges Urteil.) Das Landgericht Frankenthal hat am 20. Juni ds. Is. den Betriebsingenieur Kurt Bauer wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung zu 100 Mark Geldſtrafe verurteilt. Gegen dieſes Urteil hatte Bauer Repiſion eingelegt, die vom 1. Straf⸗ ſenat des Reichsgerichtes verworfen wurde. Bauer hatte als Betriebsleiter einer Papierfabrik Dacharbeiten geleitet; dabei waren die Verhältniſſe ſo, daß die Leitungsdräl einer Hochſpannungsleitung in einer Höhe von 50 em bis 1.05 m über dem Dach liefen. Einer der Arbeiter iſt ein⸗ mal auf dem Dach durchgebrochen, iſt in die Drähte ge— fallen und durch den Strom getötet worden. Dem Bauer wurde zur Laſt gelegt, daß er für die von ihm ange⸗ ordnete Arbeit nicht entſprechende Schutzvorrichtungen für die Arbeiter habe anbringen laſſen. Durch Zeugen war dem Vorfall eine Darſtellung gegeben worden, als ob der Verunglückte mutwillig nach dem Draht gegriffen habe: das Gericht hat aber dieſe Verſion als unzutreffend feſt⸗ geſtellt. Das Urteil des Landgerichts Frankenthal iſt da⸗ mit rechtskräftig. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 18. Oktober. Das von Norden nachrückende Tiefdruckgebiet macht ſich durch, hohe Aufgleitbewölkung geltend. Für die nächſte Zeit iſt daher mit zyklonaler Witterung zu rechnen. Vorxausſichtliche Witterung bis Mitt⸗ woch. Meiſt wolkig, ſtrichweiſe Regen, etwas wärmer, bei zeitweiſe auffriſchenden Winden. * — Die Aufwertungsforderungen der Kleinrentger. Der Reichsarbeitsminiſter hat Mittel zur Verfügung geſtellt, durch die Kleinrentnern die Möglichkeit gegeben werden ſoll, noch nicht fällige Aufwertungsforderungen unter ge— wiſſen Bedingungen durch Verkauf oder Beleihung der Forderungen ſchon jetzt zur verwerten. Da die für die Maßnahme bereitgeſtellten Mittel nur beſchränkt ſein kön⸗ nen, wird bei der Prüfung der Anträge ein ſtrenger Maß⸗ ſtab angelegt werden müſſen. Ausſicht auf Bewilligung haben daher nur beſonders bedürftige Kleinrentner. An⸗ träge ſind an die Landesſtellen der Kreditgemeinſchaft zu richten, deren Anſchriften im einzelnen bei den Für⸗ ſorgeſtellen erfragt werden können. eee * Parteitag des heſſiſchen Zentrums. Der Parteitag des heſſiſchen Zentrums findes am kommenden Sonntag den 23. Oktober in Frankfurt a. M. im„Steiner⸗ nen Haus“, Braubachſtraße 35, ſtatt. Der Beglun iſt auf 10 Uhr feſtgeſetzt. Mittagseſſen it im„Steinernen Haus“ zu haben. Das Lokal iſt vom Hauptbahnhof aus mit der Linie 18 zu erreichen. Ausſteigeſtelle Pauls platz. “ Anterhaltungsabend des Radfahrervereins Eintracht. Zur kleinen familären Feler hatte am letzten Samstag der Verein ſeine Mitglieder im Gaſthaus zum grünen Laub vereinigt. Mit dieſer Vereingſeier verband gleichzeitig der Verein die Ehrung von 8 Verein s mitgliedern, welche durch ihre 20 jährige Mitgliedsſchaft zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden. Nach einer Begrüßungsanſprache des 1. Vorſitzenden Überreichte der Ehrenpräſident Herr Glegor Gärt⸗ ner mir anerkennenden Worten des Dankes von Opfer und ſowie verwandte Gewerbe. Treue den Jubilaren je eine Ehrenurkunde. Den unterhalten ⸗ den Teil bildete ein von Jungmitgliedern vorgeführtes exaktes Saaltelgenfahren, dem einige Vorträge eines elnheimtſchen Komikers als Zwiſcheneinlagen, ſich eln improviſtertes Tänz⸗ chen anſchloß. Ein heiterer Stimmungs zauber hielt die Teil⸗ nehmer bei flotten Muſikſtücken der Kapelle Samstag bis zur vorgerückten Stunde zuſammen und mit dem Bewußtſein wieder einmal einige frohe Stunden im trauten Familienkreis des Vereins verlebt zu haben, ſchieden alle voneinander. * Bei eintretender Dunkelheit müſſen die Treppenhäuſer beleuchtet ſein. Es kann nicht genug darauf hingewieſen werden, daß die Treppenhäuſer bei ein⸗ tretender Dunkelheit beleuchtet werden müſſen. Nach ſtändiger Rechtſprechung iſt dafür der Hauseigentumer verantwortlich. Die Verantwortung kann der Eigentümer nur auf einen Ver⸗ walter übertragen, der angehalten werden muß, das Treppen⸗ haus zeitig zu beleuchten. Aber neben den ſtrafrechtlichen Folgen erwachſen möglicherweiſe dem Beſitzer aus eventuellen Unfällen erhebliche zivilrechtliche Verpflichtungen. * Heſſiſcher Handwerkertag. Auf der Tagung am Samstag und Sonntag wurde einſtiumig eine Ent⸗ ſchliezung angenommen in der die heſſiſche Regierung erſucht wird, darauf hinzuwirken, daß bei Wohnungsbauten nur heimatliches Material verwandt wird, ausländiſche Kon⸗ trakte unberückſichtigt bleiben und den Handwerkern und Prlvatarchitekten in allen Wohnungsfragen Gelegenheit ge · geben wird, im Sinne elnes geſunden Fortſchritts weiterzu⸗ urbeiten. Es wurde weiter beſchloſſen, im Jahre 1929 eine Landesgewerbeausſtellung abzuhalten. * Ausſtellung für Hotel⸗ und Gaſtweirtsfach, Ludwigshafen a./ Rhein vom 29. Oktober bis 7. November ds. Js. Die Stadt Ludwigshafen ſtiftete zur Verteilung an Aus ſteller Stadt⸗ medaillen; des weiteren ſtehen zahlreiche wertvolle Ehren⸗ preiſe, goldene und ſilberne Medaillen dem Preisgericht zur Verfügung. Auch der Hausfrauenbund von Ludwigshafen a. Rhein hat ſich ſtark an der Veranſtaltung beteiligt. Da⸗ durch hat die Ausſtellung allgemeines Intereſſe erlangt und wird für Ausſteller beſonders wertvoll. Anmeldungen wer⸗ den noch durch das Büro Siegfriedſtraße 10 bis auf weiteres entgegen genommen. * Der älteſte Schiffspaſſagier der Welt. Im vergangenen Frühjahr blickte die Hamburg⸗Amerika Linie auf ein 80jährtges Veſtehen zurück. Es trifft ſich recht eigen⸗ artig, daß gerade in ihrem Jubiläumsjahr mit dem Dampfer „Deutſchland“ ein Paſſagier reiſte, der vor nahezu 80. Jahren mit dem erſten Schiff der damals vier Jahre alten Hamburg⸗ Amerikaniſchen Paketfahrt⸗Actien⸗Geſellſchaft(Hapag) nach den Vereinigten Staaten auswanderte. Es iſt dies ein Herr WT. C. Quehl aus St. Louis, der 1851 mit ſeinen Eltern die Ueberfahrt von Hamburg nach New York mit dem nur 600 Tonnen großen Segelſchiff„Deut ſchland“, dem erſten Schiff der Hapag. machte. Vor kurzer Zeit, alſs nach 76 Jahren, kehrte Herr Quehl auf dem 20000 B. R. T. großen Zweiſchrauben Turbinen da mpfer „Deutſchland“ in ſeine Heimat zurück. Wohl mit recht kann Herr Quehl für ſich in Anſpruch nehmen, der älteſte Schiffspaſſagier der Welt zu ſein. Ein weiterer Paſſagler, welcher der Hapag ſeit 70. Jahren die Treue hält, iſt ein Profeſor Früauf aus Allentown-Penn. Im Mal 1857fuhr Früauff auf der 2 000 Tous großen„Bor uſſt a,“ dem erſten Dampfer der Hamburg-Amerika-Linie, von New Pork nach Hamburg und vor einiger Zeit legte Früauff die nämliche Strecke auf dem 12000 B. R. T. großen Dampfer „Weſtphalta“ zurück. Die Hamburg⸗Amerika Linie über⸗ raſchte die belden greiſen Paſſagiere, die recht launig von ihrer erſten Seefahrt erzählten, mit einigen Aufmerkſamkeiten. Der 19. Verbandstag der Freiwilligen Feuenwehren der Provinz Starkenburg wird am 19. und 20. Mat 1928 in Heppenheim abgehalten. Es werden rund 160 Feuerwehren erwartet. f » Der Erfinder der Poſtkarte. Der Erfinder der Poſtkarte, war der damalige Miniſterialrat Profeſſor Dr. Emanuel Herman im Haudelsminiſterium zu Wien. Der regte zuerſt in der Neuen Freien Preſſe die Einführung der Poſt⸗ karte an. Das geſchah am 26. Januar 1869. Jetzt will man dem Vater der Poſtkarte in Wien ein Denkmal ſetzen. Ein Denkmalsausſchuß hat ſich bereits gebildet. Wahrſchein⸗ lich wird es ſich um ein Erinnerungsmal in Form eine Plakette handeln. Wochenplan der Deutſchen Jugend kraft. Dienstag Abend von 7—9 Uhr Turnſtunde im Gaſt⸗ haus zum Eichbaum. Mittwoch Zuſammkunft der Leichtathleten im Lokal. Donnerstag Abend von 7—9 Uhr Turnſtunde im Gaſthaus zum Eichbaum. Freitag machm. von 5—7 Uhr Turnſtunde für Schäler im Eichbaum. Abends 8 Uhr Spielausſchuß⸗ Sitzung und Zuſammenkunft der Privatmann⸗ ſchaft im Lokal. Sams ga pee von 4 Uhr ab Training für Fanſtball⸗ pleler. Wegen dem jetzt ſchon zu frühen Dunkelwerden werden Trainingsſtunden für Fußball, Hand ball und für die Leichtathleten an den Werktagen nicht mehr angeſetzt. Nächſten Sonntag, den 23. 10. 27. iſt Spliel⸗ verbot für alle Mannſchaften wegen dem großen Gebet. Dle Sportleitung. Schweinemarkt. Weinheim, 15 Okt. Zugeführt 303 Stück; ver⸗ kauft 243 Stück. Milchſchweine wurden verkauft dus Stück von 5—11 Maik; Läufer das Stück von 14—40 Mark. — Humoriſtiſches. In der Rechenſtunde:„Dein Vater gibt deiner Mutter fünfzig Mark. Dann nimmt er zehn Mark wieder weg. Was gibt das? Einen Mordskrach, Herr Lehrer!“