Walum geht das Handwerk zutüg Ueber die Unterſuchungen des Enquete⸗Ausſchaſſes über das Handwerk bezw. über einzelne Gruppen dieſes Berufsſtandes wird pom Reichsverband des Deutſchen Handwerks u. a. folgendes mitgeteilt: Im Bäckereige⸗ werbe iſt gegenüber der Vorkriegszeit ein Rückgang des Beſchäftigungsgrades feſtzuſtellen, der im weſentlichen auf das Nachtbackverbot und die dadurch bedingte Verände⸗ rung der Arbeitszeit, die ihrerſeits Verſchiebungen im Brotkonſum der arbeitenden Bevölkerung zur Folge hatte, rückzuführen ſein dürfte. Andererſeits wird aber auch etont. daß gegenüber der Vorkriegszeit der Mehlverbrauch der Bevölkerung überhaupt zurückgegangen ſei. Dieſe An⸗ gaben ſollen durch die Sachverſtändigen nochmals nach⸗ geprüft werden. Die Feſtſtellungen im Elektroinſtallations⸗ gewerbe ſind noch nicht abgeſchloſſen. Das Klempnerhand⸗ werk hat ſich in den letzten Jahrzehnten von der eigent⸗ lichen Klempnerer weitgehend auf die Gas⸗ und Waſſer⸗ Inſtallation umgeſtellt. Dabei hat ſich, ähnlich wie bei der Slektro⸗Inſtallation, ein gewiſſer Gegenſatz zu den Gas⸗ ald Waſſerwerken, die ſich vielfach Inſtallationsmonopole geſichert haben, herausgebildet. Das Sattlerhandwerk er⸗ blickt den Grund für den Rückgang des Beſchäftigungs⸗ grades in der verringerten Verwendung von Pferden. Der Reichsverband der Sattler und Tapezierer ſoll noch um Beantwortung von zuſätzlichen Fragen über den Be⸗ ſchäftigungsgrad erſucht werden. Desgleichen ſollen noch exaktere Feſtſtellungen über den Wettbewerb zwiſchen den Strafanſtalten und dem Sattlerhandwerk getroffen wer⸗ den. Im Schneidergewerbe ſollen Gefangenen⸗ und Schwarz⸗Arbeit den Beſchäftigungsgrad des Handwerk⸗ erhehlich beeinträchtigen. Bemerkenswert iſt noch die durch die Tarifverträge herbeigeführte Schemgtiſierung der Ar⸗ beitskräfte. Intereſſant iſt, daß die Handwerksbetriebe, die ſich genoſſenſchaftlichen Einkaufs oder Verkaufs be⸗ dienen, wettbewerbsfähiger ſind, als Betriebe, die auf ſich ſelbſt geſtellt ſind. Die Erhebungen bei den Handwerks⸗ kammern und Innungen dürften in dieſem Monat abge ichloſſen werden. Herbſinebel. Die Herbſtnebel haben in dieſem Jahre unerfreulich frühzeitig eingeſetzt. Bald wölbt ſich eine trübſelige, blei⸗ graue Hochnebeldecke über der Welt, die ein melancholi⸗ ſches, unfrohes, freudloſes Naturbild ſchafft, bald macht ſich ein unangenehm naſſer Bodennebel breit, der alles vor Näſſe triefen macht und das gelbgewordene Laub der Bäume in großen Mengen von den Aeſten löſt. Wohl kämpft die Sonne oft ſtundenlang mit den Nebel⸗ ſchwaden, aber an ſo manchem Tag kann ſie die graue Schicht gar nicht oder nur auf kurze Zeit ſiegreich durch⸗ ingen. Die häufige Nebelbildung beſchleunigt ſchmerz⸗ lich Abrüſtung der Natur von allen ſpätſommerlichen und frühherbſtlichen Reizen und leitet über zu der Dürftigkeit und Kahlheit des Winters. Sie iſt für viele Menſchen, die zu Erkältungskrankheiten neigen, eine nicht geringe Gefahr und alljährlich um die Zeit der Herbſtnebel pflegt ſich denn auch die Zahl der an Erkältungserſcheinungen aller Art leidenden Menſchen ganz beſonders zu erhöhen. . Iſt ſo die Ebene in die Schleier düſterer Nebel ge⸗ hüllt, ſo erfreuen ſich die Hochlagen und gar die Berges— höhen gerade in dieſen nebeligen Herbſttagen meiſt eines beſonders ſchönen, warmen, fonnigen und wolkenloſen Wetters. Wer jetzt irgendwo auf einer Hachalm ader auf 25 — mem lertunſrspaus em paar Tage verörfnge 1* en ſeltene Stunden von biene li von dem fleckenloſen grünblau 5 f das brauende eh des Tales. ee Der neue Sowjetbotſchaſter in Paris. Als Nachfolger Rakowſkis, deſſen Abberufung die franzöſiſche Regierung durchgeſetzt hat, wurde 00 Bot⸗ —— I ſchafter der Sowjetunion der bisherige Botſchafter in Tokio, Dowgalewſki, beſtätigt. Aus Heſſen. Beſatzungszwiſch fall in Mainz. Mainz. 18. Oktober. Als abends die junge Fran eines deutſchen Feuerwehrmannes das Selterswaſſerhäus⸗ chen ſegenüber dem Teppichhaus von Ganz in der Bin⸗ gerſtraße paſſierte, um ihre in der Görzſtoftung gelegene Wohnung aufzuſuchen, ſprangen plötzlich zwei marokkani⸗ ſche Soldaten hinter dem Häuschen hervor und verſuch⸗ ten die Frau feſtzuhalten. Die Frau ſchrie um Hilfe und lief ſo raſch ſie konnte davon, verfolgt von dem einen Maroklaner. Sie erreichte glücklich ihre Wohnung, wo⸗ ſelbſt ſie einen Nervenzuſammenbruch erlitt. Die Poltzei wurde ſofort von dem Vorfall verſtändigt. 1 Mainz.(Sein Alibi nachgewieſen.) Kürzlich wurde in Bingen ein Mädchen, das ſich zuletzt in Beglei⸗ tung zweier Schiffer in einer dortigen Wirtſchaft auf⸗ hielt, ſeit dieſer Zeit vermißt und nun als Leiche aus dem Rheine geländet. Es wurde nun ein Verbrechen ver⸗ mutet und ein im hieſigen Krankenhauſe befindlicher Ma⸗ troſe als an der Tat beteiligt verhaftet. Durch damals in der Wirtſchaft anweſende Gäſte wurde nun feſtgeſtellt, daß der Verhaftete nicht als Begleiter des Mädchens in Betracht kommt. Auch konnte er ſein Alibi einwandfrei nachweiſen, worauf er jetzt wieder freigelaſſen wurde. Mainz.(Sturz aus dem Fenſter.) Eine 32 Jahre alte Frau aus Koſtheim verlor beim Fenſterputzen in einem oberen Stock der Holztorſchule das Gleichgewicht und ſtürzte ab, wobei ſie innere Verletzungen davontrug. Nes Hanitätsauto verbrachte ſie nach ihren Wohnung. N f kann, u werden de üd ud faſt ebener Wärme erfreuen. Prachtvoll iſt da der Die 75 Jahre alte ie Seibel e Abend in ihrer Wohnung. Was dieſe a ſem Schritt veranlaßte it unbekannt. Oſtpofen.(In der Unterſuchungshaft er⸗ hängt.) Im Amtsgerichtsgefängnis erhängte ſich der in Unterſuchungshaft befindliche Schloſſer Ludwig Eſchen⸗ felder. Eſchenfelder war 32 Jahre alt und hätte am nächſten Tage entlaſſen werden ſollen. Worms.( Körperverletzung.) Vom hieſigen Amtsgericht wurde der eee Bäckerlehrling E. Spengler wegen Körperverletzung zu einer Gefänanis⸗ ſtrafe von drei Wochen verurteilt. Da er ſich ſchuldlos fühlte, legte er bei der kleinen Strafkammer in Mainz Berufung ein. Er behauptete, von ſeinem Gegner ange⸗ griffen worden zu ſein und ſich dann mit der Fauſt ver⸗ leidigt zu haben. Die Beweisaufnahme erbrachte jedoch, daß der Angeklagte der Angreifer war und mit einem harten Gegenſtand zugeſchlagen habe, wodurch der Gegner eine ſchwere Kopfverletzung erhalten und dadurch 8 Wochen arbeitsunfähig geweſen ſei. Das Gericht änderte das erſtinſtanzliche Urteil lediglich dahin um, daß die ausge⸗ ſprochene Freiheitsſtrafe in eine Geldſtrafe von 100 Mart verwandelt wurde. „Worms.(Fahrraddiebe an der Arbeit.) Seit einiger Zeit werden hier eine große Anzahl von Fahrraddiebſtählen gemeldet. In den letzten Tagen wurden nicht weniger als ſieben Fahrräder als vermißt gemeldet, was auf die Tätigkeit einer Bande ſchließen läßt. An⸗ dererſeits wurden auch zwei herrenloſe Fahrräder ge⸗ funden, die offenbar auch geſtohlen waren, den Dieben aber nicht gut genug erſchienen. Neckarhauſen.(Tödlicher Unfall beim Ran⸗ gieren.) Auf dem Rangierbahnhof verunglückte der 18 Jahre alte Bahnarbeiter Friedrich Kinzig von hier. Beim Anlegen eines Bremsklotzes kam er zu Fall, und die her⸗ aurollenden Güterwagen fuhren ihm über die Beine und den Arm hinweg. Auf dem Transport nach dem Kran⸗ kenhaus iſt der bedauernswerte junge Mann geſtorben. Der Verunglückte war ein braver und ordentlicher Menſch und die Familie trifft das Geſchick umſo härter, da ſie auch einen Sohn im Weltkriege verloren hat. Harxheim.(Todesſturz in der Scheune.) Ein ragiſcher Fall ereignete ſich in hieſiger Gemeinde. Der 59jährige Makler Deiß, der die Dreſchmaſchin hatte, war n ſeiner Scheune die Leiter hinaufgeſtiegen, um beim Gärbenherunterwerfen behilflich zu ſein. Dabei rutſchte ir aus und fiel vom Gerüſt auf die Scheunentenne, we er bewußtlos liegen blieb. Der herbeigeeilte Arzt ſtellte mnere Verblutungen feſt und wollte den Schwerverletzten in das Städtiſche Krankenhaus Mainz verbringen laſſen, jedoch iſt er inzwiſchen ſeinen Verletzungen erlegen. Gießen.(Aus der Irrenanſtalt entwichen) Hier wurde von der Kriminalpolizei ein Bettler feſtge⸗ nommen. Bei ſeiner Durchſuchung entdeckte man, daß er mit Stempel verſehene Anſtaltskleidung unter dem Man⸗ ſel trug. Nach anfänglichem Verſchweigen der Herkunft der Kleider geſtand er ſchließlich, aus der Irrenanſtalt in Galkhauſen im Rheinland entwichen zu ſein. Der Mann wurde in die Anſtalt eingeliefert. Bauern ⸗Verein. Wir empfehlen zur Saatzeit: 14 Saatroggen 1. Abſaat 14a Winterweizen in beſter Qualität An Dünger Kalkſtickſtoff in hochprozentiger Ware, ſowie Ammoniak und Kali. Sebalberberch Wir machen unſere Mitglieder darauf auf- merkſam, daß der Grumpenverkauf vorerſt nicht Massen- getätigt werden konnte und bitten, die Grumpen Auflagen einer geeigneten Behandlung unterziehen zu wollen. Gleichzeitig weiſen wir darauf hin, daß bei günſtiger Witterung die Sandblätter abgehängt Piernhein. Druch-Arbellen aller Art, prompt und billig Wir geben hiermit auch bekannt, daß im Lager ein Trieur aufgeſtellt ift zum Reinigen von Saat⸗ frucht welcher zur Beuützung empfohlen wird; außerdem iſt auch ein Beizapparat aufgeſtellt. Der Porſtand. 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Auf der Tagesordnung ſteht die Genfer Verhandlung. ze: Die Zentrums fraktion des Reichstags hat an die Reichsregierung die Frage gerichtet, ob ſie bereit ſei, zur Aenderung des Wahlrechts noch vor den Neuwahlen eine Vorlage einzubringen. 12: Die Lage im e ee der Verhandlungsbereitſchaft beider Parteien ein 80 erfahren. Die Streikleitung beabſichtigt, die Grube Golpa, die den Brennſtoff für die Berliner Stromverſorgung liefert, ſtillzulegen. 1: In franzöſiſchen maßgebenden Finanzkreiſen iſt man der Anſchauung, daß die franzöſiſch⸗amerikaniſchen Handelsvertragsverhandlungen langwierig und ſchwierig ſein werden. a 1e: Zwiſchen Belgien und Luxemburg iſt ein Schieds⸗ gerichts⸗ und Freundſchaftsvertrag unterzeichnet worden. 6: Nach Meldungen aus Kapſtadt wurde in erſter Leſung die Vorlage über die Ausdehnung des Parlaments⸗ Wahlrechtes auf Frauen mit 50 gegen 46 Stimmen an⸗ genommen. U Kohlenſtreik. z Seit Montag befinden ſich ungefähr achtzigtauſend Bergarbeiter in den mitteldeutſchen Revieren im Aus⸗ ſtand. Hunderte von Gruben ſind ſtillgelegt. Man kann allerdings nicht ſagen, daß dieſer Bergarbeiterſtreik über⸗ raſchend gekommen iſt. Schon ſeit längerer Zeit kriſelt es in der Braunkohleninduſtrie. Die Erhöhung der Beamtengehälter in Verbindung mit der alljähr⸗ lich auftauchenden herbſtlichen Verteuerung der Lebensmittel haben wohl den letzten Anſtoß dazu gegeben, daß die Bergarbeiter ſich dazu entſchioſſen, das letzte Mittel, den Streik, tatſächlich in Anwendung zu bringen. Die langwierigen Verhandlungen mit den Ar⸗ beitgebern der Braunkohleninduſtrie ſcheiterten an der Unlösbarkeit des Problems, eine Erhöhung der Löhne vorzunehmen, ohne gleichzeitig auch die Koh⸗ lenpreiſe zu erhöhen. Denn eine Erhöhung der Kohlenpreiſe, die insbeſondere bei dem Reichsarbeitsmi⸗ niſterium keine Zuſtimmung finden konnte, könnte unter Umſtänden geradezu kataſtrophale Folgen für die deutſche Wirtſchaft haben. Sie würde das ganze reisniveau von heute ins Wanken bringen. Ge⸗ wiß iſt es nicht leicht, hier einen Ausweg zu finden. Auf der einen Seite iſt es nicht zu verkennen, daß die For⸗ derungen der Bergarbeiter, ihren 33 Mark be⸗ betragenden Wochenlohn zu erhöhen, unter den jetzigen Verhältniſſen eine gewiſſen Berechtigung hat. Anderer⸗ ſeits iſt an eine Erhöhung der Kohlenpreiſe nicht zuddenken. Die Löſung läge vielleicht darin, daß ie Preisſpanne zwiſchen den Geſtehungskoſten und den Preiſen im Einzelhandel verringert würde. An ſich aber iſt das Problem von einer größeren Bedeutung, was die deutſche Volkswirtſchaft überhaupt be⸗ trifft. Wir brauchen uns nur daran zu erinnern, welch un⸗ geheuere Vorleile uns ſeinerzeit der engliſche Berg⸗ arbeiterſtreik gebracht hat. Es iſt heute ein offenes Geheimnis, daß das ganze Steuerſenkun gspro⸗ gramm des damaligen Reichsfinanzminiſters Dr. Rein⸗ hold geſcheitert wäre, wenn der engliſche Berg⸗ arbeiterſtreik nicht gekommen wäre. Dieſer Streik ermöglichte uns auch eine weitere Exrpan⸗ ion auf dem Gebiete des Welthandels und manche oſition, die wir ſonſt nie zu erobern vermocht hätten, haben wir dem engliſchen Bergarbeiterſtreik zu verdanken. Es wäre für uns kataſtrophal, wenn der Bergar⸗ beiterſtreik in Mitteldeutſchland eine Ausdehnung gewänne, e an die Wurzeln unſerer Volkswirtſchaft rühren würde. „Gerade im gegenwärtigen Moment müſſen alle Lohn⸗ ſtreitigkeiten zurücktreten, bedeuten ſie doch nichts anderes als den Beginn einer Umwälzung auf dem Geld⸗ markt und dem Warenmarkt, die letzten Endes ſich nur dum Nachteile derer auswirken würden, die glauben, mit Lohnerhöhungen ihr Scherflein ins Trockene zu bringen. r muß ſich zuerſt einmal zeigen, in welcher Weiſe die Erhöhung der Beſoldung ſich auswirkt. Die Verbeſſerung des Lebensſtandards der einzelnen Berufsgruppen des deutschen Volkes kann erſt nach und nach vor ſich gehen. Es iſt nicht zu Unrecht der Reichsregierung zum Porwurf gemacht worden, daß ſie in der Beſoldung ihrer Beamten nicht mit der allgemeinen Teue⸗ map lich gent gehalten hat. Sie hätte ſich all⸗ mählich den Forderungen des Tages anpaſſen müſſen und nicht mit einer die ganze Wirtſchaftslage revolutio⸗ 1; e 1 ic 55 ohen einen Ausg u ſchaffen zwiſchen den Preiſen und den Benlaen. ſo ſabr 19 o a auf der anderen . Viernheimer Tageblatt zeige (Biernhetmer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt Anzeigenpreife: Dis einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 80 Pfg. 1 a Rabatt.— Annahmeſchluß für 8 uſerate und Notizen vor mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und don ſümtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Auslands. Amisblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſteret und des Polizeiants latzvorſchriften bet An. igt.— 0 2 W e enen Tagen, kann jedoch eine Jewähr nicht übernommen werden. gen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme Donnerstag, den 20. Oktober 1927 Seite dringend gepoten, bie Angleichung auf der Stufe der Entwicklung zu halten und nicht Hals über Kopf einen großen Sprung zu tun. Es iſt allzu verſtänd⸗ lich, daß in der Induſtrie⸗Arbeiterſchaft das Beſtreben vorherrſcht, nun ebenfalls die Löhne auf einen höheren Standard einzuſtellen, andererſeits aber muß doch geſagt werden, daß es eine Kataſtrophe auf unſerem gan⸗ zen Warenmarkt geben muß, wenn mit einem Male allgemein das Einkommen aller in Induſtrie und Staat beſchäftigten Menſchen erhöht würde. Dieſe Erhöhung üßte unbedingt eine Erhöhung der Produktions⸗ koſten mit ſich bringen und dieſe wiederum müßte zu einer Steigerung der verſchiedenen Preiſe veran⸗ laſſen. Mit einem Worte: Die Schraube ohne Ende würde wieder einmal in Funktion treten. Es iſt darum dringende Pflicht aller derer, die mit dieſen Din⸗ gen zu tun haben, mäßigend einzuwirken. So wie die Dinge jetzt zu laufen beginnen, wird niemand einen Profit davon haben. Auf dem Schlachtfelde werden lauter Beſiegte und keine Sieger zurückbleiben. Das darf nicht ſein. Es geht um unſer aller Exiſtenz. Die Lohnbewegung bei der Reichsbahn. Keine Tariferhöhungen zu erwarten. b Berlin, 19. Oktober. Auch bei der Reichsbahn iſt eine Lohnbe—⸗ wegung im Gange. Der Einheits verband deut⸗ ſcher Eiſenbahn arbeiter hat an die Verwaltung der deutſchen Reichs bahngeſellſchaft die Forderung ge⸗ ſtellt, die Löhne zu erhöhen. Wie es heißt, iſt die deutſche Reichs bahngeſellſchaft nicht abgeneigt, den Eiſenbahnarbeitern Zugeſtändniſſe zu machen. Doch ſteht die Verwaltung der Reichs bahngeſellſchaft auf dem Stand⸗ punkt, daß die Zugeſtändniſſe nicht einen Umfang annehmen dürfen, der zu einer Erhöhung der Ta⸗ rife führen müßte. Der Standpunkt der Reichsbahngeſellſchaft wird nur die allgemeine Billigung finden können. Es kann unmöglich einen Sinn haben, Lohnerhöhungen nur in⸗ ſoweit vorzunehmen, als eine Umlage auf die Kon— ſumenten erfolgt. Das würde die Schraube ohne Ende bedeuten, deren Gewalt ſich letzten Endes wieder bei denen auswirken müßte, die ſich die Lohnerhöhung erkämpft haben. Wenn es nicht gelingt, die Lohner⸗ höhungen auf dem bisherieen Wirtſchaftsſtandard zu halten, wird ein Schreck ne Ende einſetzen, der uns in eine Lage hineintreiht, dere Konſequenzen unabſehbar wären. Verhandlungen im Bergarbeiterſtreik. Die Parteien beharren auf ihrem Standpunkt. - Halle a. S., 19. Oktober. Knit der Einladung des Reichsarbeitsminiſters zur Foriſetzung der Schlichtungsverhandlungen im Braunkoh⸗ lenbergbau iſt der Mitteldeutſche Lohnſtreit in ein neues, entſcheidendes Stadium getreten. Von den bei⸗ den Tariſparteien wird nachdrücklich betont, daß der Schritt des Reichsarbeitsminiſters von Amtswegen, alſo von ſich aus und nicht auf den Wunſch einer der beiden Parteien erfolgt ſei. Beide Parteien be⸗ harren nach wie vor auf ihren Standpunkten und zeigen keinerlei Neigung zum Nachgeben. . N 5— 2 72 WN. Die. af de Zeche, Alwine“, die volstäneig sti e 5 Die Streikleitung erkläzt, daß ſelbſt beim Zu⸗ ſtandekommen einer Einigung mit einer Wiederaufnahme der Arbeit rein techniſch vor Montag kaum gere ch⸗ net werden könne. Die Streikleitung bezw. die Vertreter der Gewerkſchaften, werden, falls eine Einigung zustande kommen ſollte, ſofort in das Streikrevier zurückkehren und eine Delegiertenverſammlung einberufen, die über An⸗ nahme oder Ablehnung des Schiedsſpruches zu entſcheiden hätte. Die Streiklage zeigt kein weſentlich verändertes Bild. Die Grubenverwaltungen beklagen ſich über zunehmenden Terror, während die Zentralſtreik⸗ leitung darauf hinwies, daß ſich der Streik in ruhigen Bahnen abſpiele und von einem Abbröckeln keine Rede ſein könne. . 2 2 0 44. Jahrgang Einſetzung der Teno in Sachſen. Im ſtaatlichen Braunkohlenbergwerk Hirſchfelde iſt nunmehr eine Abteilung der Techniſchen Nothilfe aus Dresden eingeſetzt worden, die beſonders zur Si⸗ cherung der Stromverſorgung des Freiſtaates Sachſen beſtimmt iſt. Die Gewerkſchaften verlangen die ſofortige Zurückziehung der Teno und drohen im Wei⸗ serungsfalle mit der Einſtellung der Notſtands⸗ arbeiten. Augenblicklich finden noch darüber im ſäch⸗ ſiſchen Wirtſchaftsminiſterium Verhandlungen ſtatt. In Hirſchfelde ſind zwei Hundertſchaften Landespolizei aus Dresden eingetroffen, die jedoch vorläufig noch unſichtbar gehalten werden, da Ausſchreitungen der Streikenden noch nicht vorgekommen ſind. die Schüldeballe im Reichstag. f Für und wider den Geſetzentwurf. 0 Berlin, 20. Oktober. Hatte ſchon am erſten Tage der Behandlung des Reichsſchulgeſetzes vor dem Plenum des Reichstages eine geſpannte und ſehr nervöſe Stimmung geherrſcht, die ſich allen Parteien mitgeteilt hat, ſo iſt dieſer Eindruck auch am zweiten Behandlungstag des Geſetzentwurfes zu beobachten. Rein äußerlich kam das ſchon dadurch zum Ausdruck, daß man glaubte, jedem Fraktionsredner zur Begründung ſeiner Auffaſſung eine Redezeit von vollen zwei Stunden zuzubilligen und wenn von dieſem mehr wie reichlichen Ausmaß auch nicht in dem vorgeſehenen Um— fang Gebrauch gemacht wurde, ſo dürfte das lediglich da⸗ rauf zurückzuführen ſein, daß man eben allerſeits beab— ſichtigt, erſt während der Ausſchußarbeiten in das eigent⸗ liche Ringen um die Ausgeſtaltung des Geſetzentwurfs einzutreten. Mit geſteigertem Intereſſe ſah man nun am zweiten Tag der allgemeinen Ausſprache entgegen, da dieſe, nachdem am Dienstag die Redner des Zentrums und der Deutſchnationalen eine gewiſſe Verhandlungswil⸗ ligkeit betont hatten, nunmehr die Haltung der dritten Re⸗ gierungspartei, nämlich der Deutſchen Volkspartei bringen ſollte, die ſich mit dem eingebrachten Geſetzent— wurf in ſehr vielen Beſtimmungen nicht befreunden kann. Zu Beginn der pünktlich um 1 Uhr nachmittags eröffneten Mittwochsſitzung erhielt als erſter Redner das Wort Abg. Dr. Runkel(D. Vyp.) Zu Beginn ſeiner Ausführungen ſtellte der Redner zunächſt feſt, daß die volksparteilichen Miniſter ſich im Kabinett ausdrücklich bezüglich einiger Punkte ihre Stellung vorbehalten und daß ſie dieſe Vorbe— halte im Einverſtändnis mit den übrigen Miniſtern der Oeffentlichkeit bekannt gegeben hatten. Darüber hinaus hätten ſich die beiden Miniſter auch noch die Stellung ihrer Fraktion zu dem Geſamtentwurf vorbehalten. Dieſe Stellung der volksparteilichen Reichstagsfraktion ſei nur dahin zu präziſieren, daß ſie den vorgelegten Ge⸗ ſetzentwurf als brauchbare Grundlage für Ver⸗ handlungen anerkenne, daß ſie aber in der Stel⸗ lung von Abänderungsanträgen und ſomit in ihrer Stellungnahme zur endgültigen Verabſchiedung des Entwurfs frei ſei. Damit habe ſich die Deutſche Volks⸗ vartei auch für eine andere Formulierung des Reichs⸗ ſchulgeſetzes völlig freie Hand vorbehalten. Zu dem vorliegenden Entwurf bemerkte ſodann der Redner, daß auch ſeine Fraktion dafür eintrete. daß der Bekenntnisſchule die verfaſſungsmäßige Grundlage gegeben werde, daß das aber aber nicht auf Koſten an⸗ derer, ebenfalls verfaſſungsmäßiger Schulformen geſchehen dürfe. Dementſprechend fordere die Volkspartei, daß alle Schulen, die ſeit Jahren Gemeinſchaftsſchulen ſind, auch ſolche bleiben und daß alſe neu errichteten Schulen, wenn kein rechtsgültiges Antragsverfahren vorliege, ohne weiteres ebenfalls Gemeinſchaftsſchulen ſein ſol⸗ len. Weiterhin forderte der Redner den chriſtlichen Cha— rakter der Gemeinſchaftsſchulen um dann zu betonen, daß in den Ländern, in welchen die chriſtliche Simultanſchule geſchichtlich geworden ſei, dieſe auch allgemein anerkannt werden müſſe und nicht geändert werden dürfe. Hin⸗ ſichtlich der Auslegung der Verfaſſungsworte, daß jede Schulform ein„geordneter Schulbetrieb“ ſein muß, be⸗ merkte der Redner, daß die Schaffung von Zwergſchulen die Zertrümmerung der Schule zur Folge haben müſſe und daß zu einem ſoſchen Schulchaos die Volkspartei ihre Hand nicht reichen könne. Eine Wiederkehr der geiſtlichen Schulaufſicht müſſe weiterhin ſchon um der Kirche ſelbſt willen vermieden werden. Schließlich betonte der Redner nochmals die Verhandlungsbereitſchaft ſeiner Partei und ſchloß mit dem Wunſche, daß allerſeits dieſe Bereitſchaft vorhanden ſein möge.(Beifall bei der Volks⸗ partei). Abg. Frau Bäumer(D.) bemerkte ſodann als nächſte Rednerin, daß kein Zwei⸗ fel darüber beſtehen dürfe, daß der vorliegende Ge⸗ ſetzentwurf verfaſſungswidrig ſei. Wenn nun die demo⸗ kratiſche Fraktion der Ausſchunübermeiſung zuſtimme. fo ue ſe das nur aus vruaſichr aux die wepflogenheiten des auſes. Durch die Vorlage 1 würden weltanſchauliche egenſätze gewaltſam verſchärft, indem jetzt der Auf⸗ u und das Leben der Einheitsſchule grundſätzlich um, geſtaltet werden ſolle. Dieſes Vorhaben lehne die d mokratiſche Partei ab und ſetze ſich nachdrü 615 dafüt in, daß in den Ländern, in denen die Simultanſchule n irgend einer Form verwirklicht iſt, dieſe vor der Zer. örung geſchützt werde. Elterliche Verantwortung für die lItanſchau une Erziebung in dieſem oder jenem Sinn ei zwar zu respektieren, aber der Geſetzentwurf gebe r Elternſchaft das Recht, durch Mehrheitsbeſchluß auch ber die Kinder anderer Eltern zu entſcheiden, woraus dauernder Unfriede entſtehen müſſe. Wenn die Schule 25 Kampfobjekt der Parteien werde, dann werde es auch Lehrer, der damit unter eine unerträgliche Geſin⸗ ungskontrolle einer kulturpolitiſch fanatiſierten Eltern⸗ chaft gerate.(Beifall links.) 105 Von einigen Parteifreunden zur Rednertribüne gelei⸗ let, ergriff ſodann N 0 Abg. Frau Klara Zetkin(K.) das Wort, um trotz ihres hohen Alters temperamentvoll zu dem Geſetzentwurf Stellung zu nehmen. Sie be⸗ kämpfte ihn, da er die Klerikaliſierung der Schule bringe. Die Kommuniſten verlangten nicht einzelne weltanſchau⸗ liche Schulen, ſondern volle Weltlichkeit aller Schulen, die jetzt nur Ausſätzigenſchulen für Diſſidentenkinder darſtell⸗ ten. Nach einem Hinweis auf die Vorbildlichkeit der ſow⸗ jetruſſiſchen Schule ſchloß die Rednerin mit einem drei⸗ fachen Pfui gegen die Vorlage, welche die Jugend als politiſches Handelsobjekt anſehe. Abg. Dr. Bredt(Wirtſch. Vgg.) bemerkte ſodann in kurzen Ausführungen das deutſche Vol! werde hoffentlich vernünftig genug ſein, um ſich für die chriſtliche Schule zu entſcheiden um dann der Geſamt⸗ tendenz der Vorlage zuzuſtimmen. Auch Abg. Frau Lang⸗Brumann(Bayer. Vyp.) erblickte in der Vorlage eine brauchbare Grundlage zur Weiterarbeit. Keine Schulform ſolle den Vorzug erhalten, dann werde ſich in einigen Jahren herausſtellen, welche Schulform lebensfähig ſei. Abg. Scholem(link. Komm.) erllärte ſodann als nächſter Redner, die Sozialdemokratie habe ſich in der Schulfrage völlig ins. Schlepptau der bürgerlichen Parteien nehmen laſſen. Die ruſſiſche Schule ſei geradezu vorbildlich und entſpreche dem Ideal der revolutionären Arbeiterſchaft. Abg. Dietrich⸗Franken(Nat. Soz.) bedauerte ſodann, daß zu wenig Raſſenkunde in den Schulen getrieben werde. Auch die Gleichſtellung der jü⸗ diſchen Schule müſſe entſchieden abgelehnt werden; ſeine Partei habe gegen den Entwurf ſchwerſte Bedenken und müſſe ihn in ſeiner jetzigen Form ablehnen. Abg. Gräfe(Völk.) betonte ſodann, daß der Zeitpunkt für den Geſetzent⸗ wurf außerordentlich ſchlecht gewählt ſei, da keine Ein⸗ heit im Volke darüber beſtehe und außerdem auch die Re— gierung Gegenſätze aufzuweiſen habe. Der Staat müſſe die Schulhoheit behalten, ſonſt entſtünde die Gefahr, daß im Süden eine römiſch-katholiſche und im Norden eine internationale und Völkerbundsſchule entſtehe. Als letzter Redner des Tages betonte ſodann Abg. Löwenſtein(S) daß die weltliche Schule das Ideal der Sozialdemokratie darſtelle und daß dieſe gleicheitig eine geſchichtliche Entwick⸗ lung ſei, die nicht aufgehalten werden könne. Auch ſeine Partei wolle praktiſch die Mitwirkung der Eltern im Schulleben, lehne aber ein politiſches Elternrecht ab. Der Staatsgerichthof werde nun darüber zu entſcheiden haben, ob das Geſetz verfaſſungsändernd ſei oder nicht. Nach den Ausführungen des ſozialdemokratiſchen Red⸗ ners wurden dann die Beratungen abgebrochen und auf Donnerstag mittag 1 Uhr vertagt. eee D Nur für Her ren 5 empfiehlt es sich ganz besonders, statt der teuren Maßgarderobe gute lertige Kleidung zu tragen, denn dadurch wird es ihnen ermöglicht, häufiger mit ihren Garderoben zu wechseln und stets zeſt⸗ gemäß gekleidet zu gehen. Wir sind in bezug auf Güte und Preisstellung unserer Garderoben ganz besonders leistungs- ühig, da wir durch niedrige Unkosten, Fortfall der hohen Ladenmiete, imstande sind, ganz beispiellos billig zu verkaufen. Mäntel, Paletots 14, 18, 26, 35, 45, 55 und höher, Anzüge 22, 28, 36, 46, 56, Hosen und Wind ackken extra billig, Regenmäntel von 12 M. an. Frack- und Gesellschafts- anzüge werden billigst verliehen. Kauf- haus für Herren-Bekleidung nkob Ringel, Mannheim, nur Planken 0 3, A a, I Treppe, keln Laden, gegen · er dem Münchener Thomas Bräu. Orögtes und leistungsfanigstes Geschält dieser Art. Aus dem In⸗ und Auslande. Die deutſche Währung ſteht feſt. München, 19. Oktober. Der bayeriſche Miniſterpräſi⸗ dent Dr. Held trat bei der Beratung des Handels⸗Etats im Haushalts⸗Ausſchuß des bayeriſchen Landtages auf das entſchiedenſte den Gerüchten über eine Gefährdung unſerer Währung entgegen. Die Art, wie dieſe Frage heute vielfach draußen im Lande behandelt werde, grenze an Leichtſinn und Frivolität. Es ſei ein Verbrechen an unſerem Vaterlande, dem entſchieden entgegengetreten wer⸗ den müſſe. Mit Betonung ſtellte der Miniſterpräſident feſt, daß die deutſche Währung abſolut außer jeder Ge⸗ fahr ſei. Die elſäſſiſchen Katholiken fordern deutſchen Sprach⸗ Unterricht. Straßburg, 19, Okt. Der elſäſſiſche Katholikenbund hat in den letzten Tagen in Schlittſtadt einen Katholiken⸗ tag abgehalten, der in großen Maſſenverſammlungen ſei⸗ nen Höhepunkt und Abſchluß fand. Unter den Beſchlüſſen iſt der wichtigſte derjenige über die Schulfrage, der die alten konfeſſionellen Forderungen über den Aufbau der Volksſchule wiederholt, die Kondukation verwirft, kon⸗ keſſionelle Klaſſen an interkonfeſſionellen Schulen und kon⸗ feſſionelle Schulbücher fordert. Außerdem wird auch die Forderung des deutſchen Sprachunterrichts vom erſten Schuljahr ab wiederholt. Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Die Wohltätigkeitsbe⸗ trügerin entwichen.) Sechs volle Jahre verübte die Helene Berta Kirſte aus Ludwigsburg in nahezu allen Städten Deutſchlands, in Altersheimen und an allein⸗ ſtehenden Frauen die ſchwerſten und gemeinſten Betrüge⸗ reien und Diebſtähle, wobei ſie beſonders hunderten von alten Damen die letzten Erſparniſſe ſtahl. In Schwein⸗ furt wurde die gemeingefährliche Perſon im Frühling er⸗ wiſcht und dort zunächſt zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Dann verbrachte man ſie nach dem Amts⸗ gerichtsgefängnis Meerane zu einer weiteren Verurteilung. Hier iſt die Kirſte in der Nacht aus dem Gefängnis ent⸗ wichen. Sie wird vermutlich ihre verbrecheriſche Tä— tigkeit ſofort wieder aufnehmen. „ Mar Gro 6 r.) I. ein Großfeuer die Wohnhäufer zweier Eir ein. Da die Feuerwehren wegen Wg Feuers nicht Herr werden konnten, erlit f ſtoßende katholiſche Kapelle und mehrere andere Ge⸗ bäude ſchweren Schaden. Außer den Möbeln und dem Vieh iſt alles verbrannt. Der Schaden iſt durch Verſiche⸗ rung gedeckt. Weilmünſter.(Vom Auto getötet.) Der hier anſäſſige Kaufmann Otmar Söhngen fuhr mit ſeinem Motorrad von Weilburg nach Hauſe. In einer Wegbie⸗ gung begegnete ihm der Kaufmann Ebener aus Rende⸗ roth, der mit ſeinem Kraftwagen in übermäßiger Ge⸗ ſchwindigkeit die Kurve links abſchneiden wollte und dabei den Motorradfahrer überrannte. Söhngen wurde vom Rade geſchleudert und ſo ſchwer verletzt, daß er kurz nach der Einlieferung in das Weilburger Krankenhaus verſtarb. Saarbrücken.(Fünf Jahre Gefängnis für einen Totſchlag.) Das Schwurgericht verurteilte den wegen Mordes angeklagten 38 Jahre alten Hüttenar⸗ beiter Auguſt Seibel aus Dillingen unter Annahme des Totſchlags zu fünf Jahren Gefängnis. Seibel erſchoß ſeinerzeit den Fuhrunkernehmer Volz, der ihn mit Tät⸗ lichkeiten verfolgte, weil Seibel mit Frau Volz ein Ver⸗ hältnis unterhielt. Berlin.(Raubüberfall.) Ein ungewöhnlich drei⸗ ſter Raubüberfall geſchah im altbekannten Reſtaurant „Zum Klauhner“ in Berlin. In den im dritten Stock lie⸗ genden Räumen der Hauptkaſſe erſchien, während im Reſtaurant reger Verkehr herrſchte, ein Unbekannter, der ſofort eine Piſtole zog und die vier Anweſenden in Schach hielt, während er mit der linken Hand die Fernſprechlei⸗ tungen durchſchnitt. Angeſichts der überrumpelten Ange⸗ ſtellten brachte er dann aus einer Schublade 3000 Marl an ſich und verſchwand. Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 19. Oktober. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb, 7, Lomb. 8 v. H. Holland 168,08— 168,42; Brüſſel 58,205— 58, 325: Danzig 91,27— 81,43; Italien 22,855— 22,895; Ko⸗ penhagen 112,05— 112,27; Liſſabon 20,73— 20,77: Oslo 109,97— 110,19; Paris 16,40— 16,44; Prag 12,387— 12,407; Schweiz 80,62— 80,78; Spanien 71,61— 71,82; Stockholm 112,58— 112,78; Wien 58,97 — 59,09; London 20,358— 20,398; Newyork 4,1790— 4,1870. Berliner Effekteunotierungen. Hapag 142,25, Nordd. Lloyd 144,5, Berliner Handels⸗Geſellſchaft 236, Comm.⸗ und Privatbank 168, Darmſtädter⸗ und Nationalbank 216, Deutſche Bank 158, Diskonto 150, Dresdner Bank 155, Schultheiß⸗Patzenhofer 411,75, A. E. G. 164,50, Daimler 108, J. G. Farben 280,5, Gelſenkirchen 141,25, Th. Gold⸗ ſchmidt 118, Ph. Holzmann 175, Oſtwerke 398,50, Phö⸗ nix 104, Rhein. Braunkohlen 232, Rhein. Elektrizität 151, Rheinſtahl 188,50, Ver. Glanzſtoff 625,50, Ver. Stahl 117,5, Zellſtoff Waldhof 296,5. Mochbhęllebſes ö Hencihiosf von ſunę und alt freudig begrügt, ist immer ein guter Oetker- Pudding. Mit Milch zubereitet und mit klimpeersaft aufgetragen. schmeckt er delikat und sättigt vollauf, Der Hausfrau ist dieses Abendbrot doppelt angenehm, weil es ihre Wirtschaftskasse nur wenig belastet. Viele Sorten ermöglichen Ihnen reiche Abwechslung. ih lu dem neuen farbig illustrierten Oetker- Rezeptbuch. Ausgabe F sind deben den Se guten Backrezepten auch weitere schöne Rezepte für Süß. und Geleespeisen enthalten. Verlangen Sie das Buch für 15 Pfg. in den einschlägigen Geschäften, wenn ulcht vor- rätig, gegen Einsendung von Marken von Dr. August Oetker, Bielefeld. 1 Ladenverkaufspreise: aesehulver„ Backin“ 1 Stuck 10 Pfg., 3 Stück 25 Pfg., Puddingpulver anilie- Mandel 10 Pig, Vanillin-Zucker 5 Pfg., Vanſhe-Sozenpulver 3 Pig. Dala-Schokoladen- Puddingpulver 15 Pfg., Mandelkeru-Puddingpuſver 20 Fig., Schokoladenspeise mit gehackt. Mandeln 25 Pfg., Krokant-udding- pulver 30 Pfg., Gustin 225 f 35 Pfg., Eiumache-Hülfe 7 Pfg. Deere Vom Leben geheizt Noman von J. 5 chneider-Foersil Urheberredusschufz 1926 durch Verlag Oskar Meister, Werdau (66. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) 5,„Ich habe es verlernt,“ ſagte Sanders. Seine Mund⸗ winkel zuckten heftig. 1 5 „ Ja, wahrhaftig, er hat es verlernt, dachte Guben er⸗ ſchüttert. „„Du fährſt natürlich,“ ſagte er und ſprang vom Stuhle auf und begann hin und her zu gehen. „Ich wollte dich bitten, du ſollteſt für mich reiſen,“ ent⸗ gegnete der Doktor. „Bernhard!— Wenn es ſich doch darum handelt, deine Braut zu ſehen!“ „Sie iſt es ja nicht mehr,“ kam es wehmütig. „Du haſt dich losgeſagt von ihr?“ i „Ich von ihr nicht, aber ſie ſich von mir wohl längſt!“ „Bernhard,“ fiel ihm Guben dazwiſchen. „Onkel, bedenke,“ ſagte Sanders voll Erregung,„möchteſt du wenn du ein Mädchen wärſt, einem ſolchen Menſchen, trie ich, noch Braut ſein und noch Weib werden wollen, der ſoviel an ihr geſündigt hat? Ich könnte ja ein ganzes Leben lang nicht mehr an ihr gut machen, was ich ihr angetan habe!“ „Das war alles ohne deine Abſicht!“ 5„Ohne Abſicht?“ Sanders ſchüttelte den Kopf.„Wenn ich gut geweſen wäre, hätte ſie ſich mir anvertraut. So aber weiß ſie, daß ich ein ſchlechter Menſch bin, der ſchlech⸗ teſte vielleicht, der ihr je im Leben begegnet iſt.“ „Armer Junge!“ ſagte Guben und ſetzte ſich in einen Stuhl neben ihn.„Laß jetzt das Grübeln und die Anklagen gegen dich ſelbſt! Du fährſt morgen früh nach München und biſt um 12 Uhr 25 dort. Hellmuth erwartet dich, und dann, wenn du mich brauchen ſollſt, telegraphierſt du oder läßt mich telephoniſch rufen! Wenn es nottut, nehme ich mir ein Mietauto, damit ich auf keinen Anſchluß zu warten brauche. Willſt du?“ „Da, Onkel!“ Sanders ging nicht zu Bett an dieſem Abend. Er ſaß auf ſeinem Zimmer in der Ecke eines Sofas und brütete vor ſich hin. Um vier Uhr war er ſchon auf dem Wege zum Bahnhof. Die ganze lange Fahrt tat er kein Auge zu. Nur nicht verrückt werden, dachte er voll Schrecken, wenn die Gedanken allzu wirr durcheinander ſprangen Nur nicht verrückt werden!— Trude noch einmal ſehen!— Und dann — und dann——. Wozu eigentlich die ganze Qual noch, wenn ſie ihm doch nie mehr gehören würde, wenn ſie ihm doch für immer ver⸗ loren war. Sie lebte ja—, hatte er ein Recht, mehr zu verlangen? War das nicht über alles Maß von Erbarmen von ſeiten des Geſchickes? Während Sanders in ſeinem Abteil ſich ganz der Qual ſeiner Gedanken hingab und die Maſchine des Schnellzuges ihn immer näher der Hauptſtadt des Landes entgegentrug, ſtand Hellmuth, den Mantelkragen hoch aufgeſtülpt, an der Ecke der Bothmerſtraße und hielt unentwegt die Haustür von Nr. 4 im Auge. Es ging ſchon gegen ein halb acht Uhr, da würde ſie ja wahrſcheinlich bald zum Vorſchein kommen. Sie war ſicher in irgendeinem Büro beſchäftigt und es war Zeit, daß ſie ſich auf den Weg machte. Er hatte ſtatt des hellen Ueberziehers vom Sonntag nach⸗ mittag einen dunklen Lodenmantel gewählt und einen weichen Hut, der tief in die Stirn fiel. Die Augen waren von einer blauen Brille überſchattet, obendrein hatte er ſich noch einen Spitzbart zugelegt. Er war ſicher, ſie würde ihn nicht erkennen. Und darauf kam es auch am hauptſächlichſten an. Sie durfte abſolut nicht Wind bekommen und keinerlei Verdacht ſchöpfen. Eine Menge Paſſanten waren ſchon an ihm vorbei⸗ gegangen und ⸗gefahren, verſchiedene Haustüren hatten ſich ſchon geöffnet, auch die von Nummer 4 war bereits zweimal in den Angeln gegangen, aber immer war es jemand anders geweſen, für den er nicht das geringſte In⸗ tereſſe gehabt hatte. Ungeduldig ſtapfte er den Gehſteig entlang und blinzelte ſtets wieder hinüber nach der anderen Seite, von der ſie kommen mußte. 0 In Nr. 4 öffnete ſich eben die Gartentür. Ein ſchlanker Herr ſchritt heraus, klemmte den Stock unter den Arm und reer er ö 5 ſireiſte die Handſchahe über. Dann ſchlug er den Mantel⸗ kragen hoch und ſah nach den Manſardenfenſtern im dritten Stock. Mit raſchen, elaſtiſchen Schritten ging er den Geh⸗ ſteig entlang der Stadt zu. 5 Hellmuth ſah ihm nach, wie er um die Ecke vog. Plötzlich ging ein Ruck durch ſeinen Körper. f „Eſel!“ ſagte er laut und tippte ſich gegen die Stirn. Dann begann er weit auszuholen. ö Drüben an der Straßenkreuzung hielt eben eine Tram, die ſtadteinwärts fuhr. Er ſah, wie der junge Mann ſich hinauſſchwang. Er ſelbſt konnte gerade noch das Trittbrett erreichen, und dann rollte der Wagen dahin. Er blieb auf der Plattform ſtehen und ſpähte ins Innere. Der junge Menſch ſaß ganz vorne am Eingang. Hellmuths Geſicht war wieder ſo vergnügt wie geſtern nachmittag. En mußte wieder pfeifen, um ſeiner Freude Luft zu machen: „Ei, ſiehe da— ei, ſiehe dal 1 Guck, Mädel guck,— da biſt du ja!“ ſchen ein! Der war ſcheinbar von der äußerſten Provin, oder er hatte von geſtern noch übergenug. f „Hier wird nicht gepfiffen!“ ſagte er tadelnd. „Nicht?“ machte Hellmuth. g Beim Klange dieſer Stimme wandte ſich ein Apache, mit dem er ſchon öfter zu tun gehabt hatte, nach ihm hin: „Gutes Geſchäft gemacht, Herr Detektiv?“ „Ja!“— nickte er.„Brillant.“ Der Frager fluchte leiſe und wandte ihm den Rücken. Gut,; daß die Hauptſtadt nicht viele derartige Spezialiſten auf⸗ wies, wie dieſer Hellmuth eine war! Der war in der Tat zu ſcheuen; wen er einmal in der Naſe hatte, der konnte ſich in ein Mausloch verkriechen, er fand ihn doch. Am Stachus verließ der junge Herr, der vorne am Ein⸗ gang geſeſſen hatte, den Wagen. Hellmuth ſprang ebenfalls gewandt heraus und ſchlug die gleiche Richtung ein. Der junge Menſch bog plötzlich ab und krat in ein Hotel. Hellmuth wartete ein paar Minuten und als er nicht mehr herauskam, ging er zu dem Portier und lüftete den Hut. „Verzeihen Sie, mein Herr, war das nicht der Baron von Hammerſtreet, der eben vorher durch den Windfänger ging?“ Fortſetzung folgt)) 1 Der Schaffner ſah ihn ärgerlich an. Was fiel dem 15 gebackene Kotelett n. Schelſiſche tima Säßbücklinge und Oelſardinen Bratheringe— Rollmöpſe— Fettheringe blen Roschaug- Zum Nehsloct Virnen, Aepfel, Pfirſich und Allgemeines. 15 erbericht vom 20. Oktober. Nach Durchzug der Warmluftfront und Annäherung 5 von Weſten leichte Aufheiterung. Unſer Wetter wird weiterhin von der im Norden vorüber⸗ einer Hochdruckwelle von ziehenden Druckwelle beherrſcht. Vorausſichtliche Witterung bis Frei⸗ tag, den 21. Oktober: Veränderlich mit einzelnen leichten Regenfällen und zeitweiſe auffriſchenden Weſt⸗ winden. — Frühere Auszahlung der Militärrenten. tralperband deutſcher Kriegsbeſchädigter und terbliebener Berlin teilt mit: Die für den vember fälligen Militärrenten werden nach einer Ver⸗ ordnung des Reichsarbeitsminiſteriums bereits vom 27. Oktober an durch die Poſt ausgezahlt. Gleichzeitig gelangen hiermit die Vorſchüſſe auf die zu erwartende Rentenerhöhung für die Monate Oktober und November zur Auszahlung. — Die Verwendung der Hindenburg⸗Spende. Mitteilung, daß der Reichspräſident an ſeinem 80. Ge⸗ burtstag 1500 beſonders ſchwere Fälle aus den Kreiſen der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen mit einem größeren Betrage bedacht hat, hat eine Flut von Geſuchen an die Hindenburg⸗Spende verurſacht. Die Ge⸗ ſchäftsſtelle bittet dringend, von allen Anträgen abzuſehen da es ihr ſchlechterdings ſchon aus techniſchen Gründen unmöglich iſt, die Schreihen zu beantworten. In welcher Form bie Mittel der Hindenburg⸗Spende ſpäter zur Ver⸗ wendung gelangen, muß der Entſchließung des Reichs⸗ iſt deshalb zwecklos, präſidenten überlaſſen bleiben. Es jetzt irgendwelche Anträge zu ſtellen. Der Zen⸗ Kriegshin⸗ Monat No⸗ ausnahmsweiſe Die 0 Kettelerſeier. Schon jetzt wird auf die am 30. Oktober, ½4 Uhr nachm. im Freiſchütz ſtattfindende Kettelerfeier aufmerkſam gemacht, bei welcher der hochw. Herr Pfarrer Blum von Gernsheim ſprechen wird. Das ganze kath. Viernheim iſt zu dieſer Feier, die zugleich auch die Jahresverſammlung des Volksvereins darſtellt, herz⸗ lich eingeladen. Arbeiter⸗Geſaugverein„Harmonie“. Wel⸗ chen Anklang„Das Lied von der Glocke“ bet dem Publikum gefunden hatte, das bewies der überaus ſtarke Beſuch der letzten Aufführung am vergangenen Sonptag. Wohl ſelten dürfte der Karpfenſaal ſo beſetzt geweſen ſein. Wenn nun am Schluß der Arbeiter⸗Geſangverein ohne Defizit abſchlleßen konnte, ſo ſei hierfür der Bevölkerung, lnsbeſondere den titl. Geſangvereinen für die Unterſtützung herzlichſt gedankt. Als der Vorſtand im Januar dg. Js. den Beſchluß faßte, das „Lied von der Glocke“ zur Aufführung zu brintzen, da war er ſich bewußt, welche Arbeit damit verbunden ſein wirb. Wenn uun das Werk ſo erfolgrelch beendet werden konnte, ſo iſt das in erſter Linte das Verdienſt von Herrn Chor⸗ meiſter Eugen Opp, der mit beiſplelloſer Arbeitsfreude und Energie das Ganze leitete. Der geſamte Verein, unter Führung ſeines pflichtelfrigen Vorſitzenden Matthias Mandel, ſtand ihm hierbet ſtets zur Seite. Der Slugſtundenbeſuch war ein äußerſt fleißiger, beſonders im letzten Blertelfahr, wo ſtets 90% der Sängerinnen und Sänger anweſend waren. Für die auszuführenden Arbelten hatten ſich dle Mitglieder ſtets gern zur Verfügung geſtellt; die älteren Sänger den jüngeren mit gutem Beiſpiel vorangehend. Hoffen wir, daß auch in Zu⸗ fernerhin noch größere Aufgaben bewältigt werden können,— Heute Donnerstag abend Singſtunde des Männerchors. Wegen der bevorſtehenden Toten ⸗Ge⸗ denkfeler wird um zahlreiches Erſchelnen gebeten. Süͤnger, die vor der„Glocke“ aktiv waren, ſind ebenfalls Höft. ein⸗ geladen. Die Singſtunde für den Frauenchor fällt dieſe Woche aus.— Am kommenden Sonntag beteiligt dich der Verein bei dem Bühnenſchauturnen der Turngenoſſenſchaft. „Fortuna“ Heddesheim auf dem Waldſportplatz! Schneller als man gedacht, kommt am Sonntag das Rückſpiel gegen Heddesheim auf dem Waldſportplaßz zum Austrag. Und es iſt gut ſo. Ich doch noch Jedem von den Hunderten, die bei dem Vorſpiel nach Heddes⸗ heim pilgerten und ganz beſonders den Spielern in guter Erinnerung, unter welchen Umſtänden und mit welch großem Peche das damalige Spiel verloren ging. Am kommenden Sonntag nun gilt es für unſere Sportver⸗ einigung Revanche zu nehmen, eine ſolche Revanche, die an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig läßt. 3 haus⸗ hohe Siege müſſen dokumentieren, daß die Erfolge der Heddesheimer nur Zufallsſiege waren. Spieler! Kampf bis zur letzten Sekunde! Hinweis. Unſerer heutigen Auflage liegt ein Proſpekt der Fa. Linke u. Herbſt, Mannheim K 2, 23, bei, welches günſtige Angebote in Weihnachts⸗ geſchenken enthält, die in angenehmen Wochenraten von 1.— Mk. abgegeben werden. Wir empfehlen unſeren ge⸗ ſchätzten Leſern, die Beilage gebührend zu beachten. kunft im Arbeiter⸗Geſangverein dieſer Geiſt herrſcht, dann werden Hemdentuch gute Gebrauchsware vollbrelt.. ltr. 0.58, 0.45 Hemdentuch, edle Qualitäten 0 90 hervottagend in der Wäsche. Mtr. 1. 10, 9. ei e Ware. Mtr. 0. 75, 0.635 Mtr. 1.10, 0.90 Croisé-Finette gute, dauerhafte Sorten Mtr. 1.60, 1.40 Croisé-Finette ausgeprobte Edel qualität. — ü Bettuch-Nessel haltbare, starke Sorten Mtr. 1.40, 1.15 Bettuch-Kretonne, blütenweiße, 1 90 Mtr. 2.10, 1. schwere Qualitäten Bettuch-Linon, schwere Qualität 2 35 mit Leinen- Charakter Mtr. 4. Kissen-Halbleinen, ausgezeichn. Sorten 1 10 von grosser Haltbarkeit. Mtr. 1.75, 4. Bettnch-Halhleinen kräftige, solide Ware. 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Wir geben hiermit auch bekannt, daß im Lager ein Trieur aufgeſtellt iſt zum Reinigen von Saat⸗ frucht welcher zur Beuützung empfshlen wird; außerdem iſt auch ein Beizapparat aufgeſtellt. Der Vorſtand. Reiehsbanner Schwarz-Rot-Gold Freitag abend 8 Uhr im Gaſthaus zum Gugel i Vorſtands⸗ und Mitglieder⸗Verſammlung Wegen der Wichtigkeit iſt reſtloſes Erſcheinen notwendig. Der serein beteiligt ſich an der Toten⸗ feier im Ehrenfriedhof am 30. de. Mté. Der Varſtand. Keine Notſchlachtung! Morgen Freitag nachm. von 4 Uhr ab und Gamstag früh von 8 Uhr ab Makulatur⸗ Papier zum Ein wickeln geeignet, 705 4 5 1. frische Batterien abzugeben Viernheimerelnzeiger hausgemachte Fſt. Delikateß⸗Sauerkrant mit Weingärung 1 Pfd. 15 Pfg. Pommerſche Brather inge ohne Kopf und ausgenommen, dilligſt Echter Berliner Rollmops 1 Stück 8 Pfg. HFZriſche Süßbücklinge 1 1 Pfd. 50 Pfg. 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