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Prelſen waltung** NN Jakob Bayer. e eee eee ſſſſſſſſſſdſſſſaſſſſaſſſaaſaaſſaſſſſſeſſſſſſadſaſaſſſadſaccſſſſcaaaſcaſſ Der hieſigen Einwohnerſchaft zur Lebensmittel⸗ Geſchäft Ich werde ſtets bemüht ſein, meine wi. Kund⸗ ſchaft reell zu bedienen und bitte, mir das ſeitherige Vertrauen weiter entgegenbringen zu wollen. Achtungsvoll Franz Hofmann 7. Lebensmittelhaus— am Haltepunkt Daſelbſt einige Zentner Futter- gelber üben abzugeben. Sonntag, 23. Oktober 1. Verbandsrückſpiel gegen 5„Fortuna Heddesheim Spielaufang: 3. Mannſchaft: 2. Mannſchaft: 1. Mannſchaft: Freitag Abend ½9 Uhr Vorſtand⸗Ber⸗ 10.30 Uhr, 12.30 Uhr 2.30 Uhr ſizung. Ebenſo aften.(1. Mann⸗ ie Sportlettung. Jenhene GSternhetmer Zeitung— Bternheimer Nachrichten) eint täglich att Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 120 57 frei 55 Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte rplan ſowie einen Wand⸗ iu ber Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Frſes, illeßes 1. erſolgreichſtes Lbal⸗Auzeigeblatt in Viernheim ſprecher 1171.— c Anzeiger, Biernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt erlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. ntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Wa— Unkhahme ven Abonnements 1 ankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Neues in Kürze. 26: In Großkayna im beſtreikten Braunkohlengebiet hat ſich in einer Brikettfabrik eine Kohlenſtaubexploſion er⸗ eignet, bei der zahlreiche Perſonen verletzt wurden. e: Wie an zuſtändiger Stelle erklärt wird, ſollen alle Gerüchte, daß neue Auslandkredite anf Grund einer , ee geplant ſeien, jeder Grundlage ent⸗ behren. ze: Der Prozeß gegen den Mörder des albaniſchen Geſandten in Prag wird vorausſichtlich im Dezember ſtatt⸗ finden. 18: Die gegenwärtigen Auslandsſchulden Poleus be⸗ tragen mit der neuen Anleihe insgeſamt 439 Millionen Dollar. 8: Nach einer Meldung aus Warſchau, wurde die außerordentliche Seſſion des Sejm und des Senats durch Dekret des Präſident der polniſchen Republik geſchtoſen. Arſachen der Cohnbewegung. * Es wäre ſicherlich zu viel behauptet, wenn man ſagen wollte, die Beamtenbeſoldungsreform ſei die Ur⸗ ſache für die zur Zeit beſtehende ſtarke Lohnbewe⸗ gung im Reiche. Immerhin hat ſie den Anlaß dazu gegeben, daß gerade jetzt überall Streiks ausbrechen, die zweifellos eine ernſte Gefährdung für die ge⸗ ſamte deutſche Wirtſchaft bedeuten. In urſächlichem Zuſammenhange ſteht ſie aber mit der Teuerungs⸗ welle, die prompt einſetzte, als die Oeffentlichkeit erfuhr, daß die Beamtenbeſoldungsreform durch Reichs⸗ regierung und Reichsrat genehmigt ſei. Reichsfinanzmi⸗ niſter Köhler erklärte darauf in ſeiner Magdeburger Rede und wiederholte dieſe Erklärung dann gelegentlich der badiſchen Zentrumstagung, daß die Reichsregierung keineswegs es dulden würde, wenn die Erhöhung der Beamtengelder den Anlaß zu Preisſteigerungen gebe und kündigte ſchärfſte Maßnahmen gegen irgend eine ungerechtfertigte Verteuerung der Lebens⸗ haltung an, die ja die Beſoldungsreform illuſoriſch machen müßte. Wir hörten ſchon damals mit einem gewiſſen Skeptizismus dieſe ſchönen und ſicherlich wohlgemeinten orte, denn in unſerer aller Erinnerung iſt noch der Satz des früheren Reichskanzlers Dr. Luther, der eine Preisſenkung als logiſche und daher wünſchens⸗ werte Folge ſeiner Steuerermäßigung bezeich⸗ nete, die, falls ſie ſich von ſelbſt einſtellen ſollte, durch regierungsſeitlichen mehr oder minder ſanften Druck er- d wungen werden müßte. Der Aktion des Herrn Dr. Luther war damals leider kein Erfolg beſchieden. Die erwartete Preisreduktion blieb aus und auch heute müſſen wir die betrübliche Tatſache feſtſtellen, daß zwar die efürchtun gen des Herrn Reichsfinanzminiſters ein⸗ getroffen ſind, die Preiſe haben auf allen Gebieten angezogen, aber von„Maßregeln“ der Reichsregie⸗ rung verſpüren wir nicht eines Atomes Hauch. di Die ſich aufwärts entwickelnde Preisgeſtaltung be⸗ angt naturgemäß die Lohnbewegungen. Wenn man die für die Lebenshaltung der breiten Maſſe wichtigſten Nahrungsmittel in Betracht zieht, ſo muß man ſagen, daß 1 Erhöhung von 25 Prozent für Brot, 20 Prozent für Kartoffeln, 25 Prozent für Eier, Butter und Milch bei gleichgehliebenen Einkünften allerdings es als ein Kunſt⸗ fü, erſcheinen läßt, den Haushaltungsetat zu balanzieren. N iſt noch unberücksichtigt geblieben, daß auch Beklei⸗ dung und Ausſtattung ſich ganz bedeutend verteuert haben, 1 5 unter anderem die Erhöhung der Miete um 10 Pro⸗ zent am 1. Oktober den meiſten Familienvätern nicht gekinge Kopfſchmerzen bereitete. 9 Man wird alſo erkennen müſſen, daß eine gewiſſe Berechtigung in der Forderung liegt, ſeine Lebenshaltung 10 gegebenen Verhältniſſen anzupaſſen. Es fragt ſich rie ob für die verſchiedenen Wirtſchaftskörper in Indu⸗ rie und Handel die Möglichkeit gegeben iſt, die ache nach höheren Bezügen zu erfüllen. Die An⸗ 1 nur ſchnöde Gewinnſucht ſei der Grund jeder Ver⸗ Geſchäfte iſt unhedingt irrig. Die Mehrzahl unſerer 195 Gir neute itt beſtimmt nicht auf Roſen gebettet und 55 chritt, höhere Preiſe zu erzielen, iſt häufig der letzte, ber eſfelſe Verſuch, dem drohenden Ruin zu entgehen. f 1 1 liegt denn nun eigentlich der Grund der gan⸗ l ſig kswirtſchaftlichen Schwierigkeiten, die ſich zwangs⸗ ufig eine aus der anderen ergeben? Es gibt nur eine Urſache! Sie drückt ſich welt⸗ austſchaftlich durch eine Teuerung in allen Kulturſtaaten w 18 Folge des unſeligen Weltkrieges, ſie weil von uns doppelt und dreifach ſchwer empfunden, e dieſen Krieg perloren haben, weil die La⸗ ſie f die aus ihm reſultieren und uns erdrücken, weil 0 ur uns allmählich durchaus und unter allen Umſtän⸗ 5 untragbar geworden ſind. Wir waren ſeinerzeit Wüwungen, das Perſailler Diktat anzunehmen. nach dent n uns verpflichten, die Reparationen en dem Dawesplan zu bezahlen und die Reichs⸗ drüceung hat den ehrlichen Verſuch gemacht, dieſe Ar 7 Verpflichtungen auch zu erfüllen. Der hier⸗ Teil A abel 70 8 7 zum Kuben A andsanleihen behoben. nder nd Gemeinden. Induſtrie und Handel vilgern nach dem . 5 7——— 5— D— 5 2 Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreife: bel 46 5 l ieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Geſchäftsſtekle und don ſümtlichen Annencen⸗ Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Anisblatt der Heſſiſchen Bärgermeiſerei und des Polizeients Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Aufnahme au beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Sewähr nicht übernommen werden. gel (Sternheimer Bürger- Ztg.— Sieunh. Volks slang Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., bie Reklamezeile 60 Naſerate und Notizen vor⸗ Anzeigen in unſerer 1 Freitag, den 21. Oktober 1927 44. Jahrgang l Dorado fur Geio nua) Dolaruag, vem einzigen großen Nutznießer des Krieges. Mit dieſem Gelde befriedigt man die ſteuerlichen Bedürfniſſe des Reiches und dieſes diejenigen der Siegerſtaaten. So entſteht ein gewiſſer Leerlauf in der Wirtſchaft, der die zegenwärtige Nöte verſtändlich macht. Gelingt es, die früheren Gegner von der Undurchführbarkeit der in gutem Glauben und mit gutem Willen übernommenen Verpflichtungen zu überzeugen, ſind auch die Wege ge ebnet, um die Lebensbelange des deutſchen Volkes er träglich zu geſtalten. Wahlreform. Muß der Volksentſcheid entſcheiden? d Berlin, 20. Oktober. Die Zentrumsſraltion des Reichstages hat, wie ſchon kurz gemeldet wurde, eine Interpellation einge⸗ bracht, durch die die Regierung um Auskunft erſucht wird, ob ſie bereit iſt, einen Geſetzentwurf, der die Män⸗ gel des jetzigen Wahlverfahrens beſeitigt, ſo rechtzeitig einzubringen, daß er noch von dem jetzi⸗ den Reichstag verabſchiedet werden kann. Damit wird wieder ein Problem in den Vordergrund geſchoben, das die Oeffentlichkeit ſeit langem beſchäftigt, von dem aber im allgemeinen die Reichstagsparteien nicht derne ſprechen. Es unterliegt ja gar keinem Zweifel, daß die heutige Liſtenwahl außerordentliche Mängel hat, hat doch unlängſt der frühere Reichsinnenminiſter Dr. Külz erklärt, daß, ſoweit die Reichsliſte in Frage komme, die jetzige Wahl eine glatte Ernennung durch Parteiinſtanzen ſei, daß die Liſtenwahl alles an⸗ dere als eine unmittelbare Wahl wäre, obwohl die Verfaſſung bekanntlich gleiche und unmittelbare Wahl verlangt. Als vornehmſtes Ziel der Wahlreform hat man es denn auch von jeher bezeichnet, daß das Liſtenſyſtem verſchwindet und daß in den Wahl- kreiſen nur je ein Kandidat durch jede Partei auf⸗ geſtellt wird, wobei allerdings die Wahlkreiſe bis zu einem Umfang verkleinert werden müſſen, der ein per⸗ ſönliches Verhältnis eines Kandidaten zu ſeinem Wäh⸗ ler noch ermöglicht. Alle dieſe Ueberlegungen ſind nicht gerade ſonderlich neu und wer ein wenig in älteren Zeitungen blättert, wird beiſpielsweiſe feſtſtellen können, daß Ende Januar vorigen Jahres berichtet wurde, daß der damalige neue Reichsinnenminiſter Dr. Külz auf beſchleunigten Abſchluß der Vorbereitungen des Wahlreformentwurfes d ra 19 e, ſodaß mit einer baldigen Vorlage zu rechnen ei. Im Sommer des vergangenen Jahres wurde dann dieſelbe Wahlreform für den Herbſt angekündigt, wobei man ſich allerdings ſchon darüber klar war, daß die Aus⸗ lichten recht ungünſtig ſeien. Im Dezember 1926 iſt der Geſetzentwurf über die Reform des Wahlrechts tatſächlich zur Beſchlußfaſſung durch das Kabinett fertig⸗ geſtellt worden, die Regierungskriſe verhinderte es aber, daß er das Licht der Welt erblickte. Das hat die Preſſe nicht gehindert, daß ſie immer wieder auf die Notwendigkeit einer Wahlreform hin⸗ wies, womit ſie allerdings, ſoweit die Parteien in Frage kamen, tauben Ohren predigte. Aus dieſem Grunde iſt denn auch erſt unlängſt betont worden, daß es überhaupt nur ein Mittel gebe, eine Wahlreſorm zu erzwingen, nämlich den Volksentſcheid. Sieht man die Kommentare der Preſſe zu dem Zentrumsvorſtoß an, ſo wird man ſich dieſer Auffaſſung leider anſchließen müſſen, denn ſie laſſen erkennen, daß kaum eine Par⸗ tei gewillt iſt, an die Reform des Wahlrechtes her⸗ anzugehen, in der Furcht, daß dieſe Wahlreform ihr einige Mandate koſten könnte. Die Aus ſich⸗ ten, daß wir in Kürze nach einer beſſeren Wahlrecht wählen werden, ſind unter dieſen Umſtänden recht gering. Reichstagsſchluß am Gamstag. Der Beſchluß des Aelteſtenrats. Berlin, 21. Oktober. Der Aelteſtenrat des Reichstages hat am Donners⸗ tag den Arbeitsplan für den Reſt dieſer Woche feſt⸗ gelegt. Darnach iſt für Freitag die erſte Beratung des Beſoldungsgeſetzes in Ausſicht genommen, für Samstag die Beratung über die Erhöhung der Kriegsbeſchädigtenbezüge. Außerdem ſollen noch einige kleinere Vorlagen auf die Tagesordnung kom⸗ men, die ohne Ausſprache den Ausſchüſſen überwieſen werden können. Darunter auch das von den Demokraten beantragte Rentnerverſorgungsgeſetz. Für Samstag ſind ferner Beſprechungen der Interpella⸗ tionen und Anträge zum Bergarbeiterſtreil in Ausſicht genommen, wenn nicht inzwiſchen der Streik beendet ſein ſollte. 5 Die r der ſozialdemokratiſchen Interpel⸗ lation zur irtſchaftslage wurde vom Aelteſten⸗ rat abgelehnt, weil ſie bei der Fülle des übrigen Stoffes nicht mehr in dieſer Moche behandelt merden 1onnte und ber uclucſrenrat daran feſthält, am Sams⸗ tag eine Pauſe in den Verhandlungen eintreten zu laſſen. Wie wir hören, werden ſich die Sozialdemokraten zedoch damit nicht zufrieden geben, ſondern im Plenum noch einmal die Beratung dieter Interpellation be⸗ antre egen. Ein Nachſpiel zu den Reichsratsverhandlungen Der preußiſche Miniſterpräſident verzichtet auf Vorver⸗ handlungen mit den preußiſchen Provinzialvertretern. N d Berlin, 21. Oktober. Anläßlich der Anweſenheit der preußiſchen Pro⸗ vinzialvertreter des Reichsrats im preußiſchen Staatsminiſterium wurde dieſen ein Brief des Mini⸗ ſterpräſidenten Braun überreicht, in dem der Mi⸗ niſterpräſident mitteilt, daß er auf die ühliche Vor⸗ beſprechung mit den preußiſchen Provinzialvertretern über bevorſtehende Reichsratsverhandlungen bis auf weiteres verzichte. Dieſer Brief ſteht im Zuſammenhang mit den A b⸗ ſt immungen im Reichsrat über das im Sinne der preußiſchen Anträge abgeänderte Reichsſchulgeſetz. wobei bekanntlich die preußiſchen Provinzialvertreter ge⸗ gen das Geſetz und lediglich die Vertreter des preu⸗ ßiſchen Staatsminiſteriums, ſowie die Vertreter von Ver⸗ lin und Sachſen dafür geſtimmt hatten. — * 4 Entſpaunung im Kohlenſtreit Der Bericht der Kreishauptmannſchaft Leipzig n Streiklage. L Leipzig, 20. Oktober. Die Kreishauptmannſchaft Leipzig gibt bekannt: Die Lage im Streikgebiet der Amtshauptmannſchaften Borna, Leipzig und Grimm hat ſich bis heute faſt nicht ver⸗ ändert. Es herrſcht überall noch völlige Ruhe, wie auch Ausſchreitungen weiterhin nicht vorgekommen ſind. Die begonnenen Verhandlungen im Reichs⸗ arbeitsminiſterium Berlin haben eine ſichtliche Ent⸗ ſpannung der Lage gebracht, da allerſeits die Hoff⸗ nung beſteht, daß dieſe zu einem baldigen und gu⸗ ten Abſchluß der Bewegung führen. f In Kulkwitz iſt am 19. Oktober nachmittags, der Einſatz der Techniſchen Nothilfe erfolgt. Die Bemühungen der Behörden, durch Verhandlungen die Uebernahme dieſer Notſtandsarbeiten durch die Strei⸗ kenden zu erreichen, blieben leider ergebnislos. Die Streikleitung hielt in Anbetracht der vorhandenen Koh⸗ lenmenge im Kraftwerk einen Notſtand vor Freitagnach⸗ mittag nicht für gegeben und erklärte ſich bereit, am Freitagnachmittag für die Stellung von Arbeitern einzu⸗ treten. Andererſeits beharrte die Werkleitung auf der Notwendigkeit desſofortigen Einſatzes der Teno. Wie aus Merſeburg mitgeteilt wird, iſt die Verwendung von Teno in den Werken Golpa-Zſchornewitz bisher noch nicht notwendig geweſen, weil die Kohlenförderung und Stromerzeugung in vollem Umfange von den or⸗ dentlichen Belegſchaften dieſer Werke bis heute noch auf⸗ rechterhalten wird. Auch ſonſt herrſcht im Ge⸗ biete des Geiſeltals abſolute Ruhe. Das Reichsſchulgeſetz. Aeberweiſung an den Ausſchuß. Berlin, 21. Oktober. Der Reichstag ſetzte am Donnerstag die erſte Bera⸗ tung des Reichsſchulgeſetzentwurfes fort, doch zeigte das Intereſſe der Volksvertreter, das ſchon am Mittwoch zum Abflauen gekommen war, keine Auffriſchung, zu⸗ mal auch die erſte Rednergarnitur der zweiten Platz ge⸗ macht hat. Rein äußerlich kam das ſchon dadurch zum Ausdruck, daß zu Beginn der Sitzung zunächſt einmal das Heſetz über den deutſch⸗franzöſiſchen Rechts⸗ derkehr, ſowie eine Reihe anderer Verträge mit dem Ausland in allen drei Leſungen angenommen wurden. Sodann erſt trat man in die Weiterberatung über das Reichsſchulgeſetz ein, zu der dieſesmal Abg. Schulze⸗Frankfurt(Du.) den Reigen eröffnete. Wie ſein Fraktionskollege am Dienstag, ſo betonte der Redner auch jetzt, daß die Erziehungsſchulen auf einer gemein⸗ ſamen Weltanſchauungsbaſis aufgebaut ſein müßten, daß aber auch der Grundſatz der Gewiſſensfreiheit klar zum Ausdruck kommen müſſe. Die Deutſchnationalen ſeien gleichfalls gegen die Wiederkehr der geiſtlichen Schul⸗ aufſicht, doch könne die im Entwurf vorgeſehene Einſicht⸗ nahme in den Religionsunterricht auch nicht als ſolche an⸗ geſehen werden. Hierauf begründete Abg, Fiſcher⸗Köln(D.) die demokratiſche Interpellation über die Koſten⸗ frage und betonte, daß die bis jetzt in der Oeffentlich⸗ 1 12 ber die keit bekanntgewordenen Einzelheiten ein erſchreckendes Bild abgäben, da die Mehrbelastungen ſtiegen, je kleiner die einzelnen Gemeinweſen ſeien Die Demofraten forder⸗ den daher mit eryohrem veachoruc Ausrunft über die zu erwartenden Laſten, für die nach Auffaſſung ſeiner Freck⸗ tion nirgends Deckungsmöglichkeiten vorhanden ſeien. Als nächſter Redner erklärte ſodann Abg. Dr. Schreiber(3.), für das Zentrum handle es ſich bei der Vorlage nicht um parteipolitiſche, ſondern um ele⸗ mentare Grundforderungen der katholiſchen Welt⸗ anſchauung. Die Bekenntnisſchule habe dem deutſchen Volke erhebliche produktive Werte zu bieten und könne zu einer großdeutſchen Kulturtat erſten Ranges werden. In der Zeit der kulturellen Autonomie für die Minderhei⸗ ten ſei es für den Staat unmöglich, im Innern eine kul⸗ tureile Diktatur gegenüber dem Elternrecht auszuüben. Abg. Schneller(K.) bezeichnete hierauf das Ge⸗ ſetz als ein Inſtrument zur weiteren Verſklavung der ar⸗ beitenden Maſſen, worauf Reichsinnenminiſter v. Keudell die demokratiſche Interpellation beantwortete und hierbei betonte, daß die Koſten für das Schulgeſetz abhängig ſeien von der Geſamtgeſtaltung des Entwurfs und insbeſondere von den Ausführungs⸗ beſtimmungen der Länder. Die Reichsregierung werde grundſätzlich die Frage klären, wie weit ſich das Reich an den Koſten beteilige und berief ſich zum Schluß ſeiner Ausführungen auf die preußiſche Re⸗ gierung, die gleichfalls geſagt habe, daß ein Ver⸗ fuch, die Mehrkoſten feſtzuſtellen, noch nicht hätte ge⸗ macht werden können, da man noch nicht wiſſe, in welchet Form das Geſetz Geſtalt erhalten werde. Abg. Kube(Nat.⸗Soz.) betonte hierauf, es ſei kennzeichnend, wie Zentrum und Sozialdemokratie das Schulgeſetz behandelten. Solange das Zentrum ſeine Machtſtellung in Preußen gegen die Sozialdemokratie nicht ins Feld führe, ſolange müſſe es ſich den Vorwurf einer zweifachen Stellung gefallen laſſen. Um die Koſten für das Geſetz aufzubringen, ſolle man die Bank- und Bör⸗ ſenfürſten kräftig beſteuern. Nachdem Abg. Alspers(Deutſch-Hann.) für volle Gleichberechtigung der Bekenntnis⸗ und Gemeinſchaftsſchu⸗ len eingetreten war, verteidigte Abg. Hofmann⸗Lud⸗ wigshafen(Z.) ſeine Partei gegen die Angriffe der Na⸗ tionalſozialiſten und bemerkte, daß die Sozialdemokratie zuſammen mit dem Zentrum im Weimafker Schulkompro⸗ miß vernünftige Toleranz getrieben habe. Erſt als der Einfluß der demokratiſchen Partei gewachſen ſei, ſei der Brei verdorben worden. Zur Schulfrage ſelbſt über⸗ gehend, bemerkte der Redner, daß der Lehrer nur in konfeſſionellen Schulen wirklich Erzieher ſein könne. Im übrigen habe bei einer Probeabſtimmung die Bekenntnis⸗ ſchule in Bayern 76 Prozent aller Stimmen der wahlbe⸗ rechtigten Katholiken erhalten, in Baden 76,3 Prozent und in Heſſen 66,7 Prozent und zwar in allen Fällen mehr Stimmen als für das Zentrum bei den letzten politi⸗ ſchen Wahlen abgegeben worden ſeien. Das ſei ein Be⸗ weis dafür, daß in Schulfragen das Gewiſſen ent⸗ ſcheide und nicht die politiſche Ueberzeugung. Als letzter Redner des Tages kritiſierte ſodann Abg. Rönneberg(D.) die Verwendung der Probeabſtim⸗ mungen in Bayern und Baden zur Propaganda für die Bekenntnisſchule. Die einzelnen Lehrfächer hätten mit der konfeſſionellen Grundlage gar nichts zu tun und die Fach⸗ wiſſenſchaften lehnten ſchon längſt den konfeſſionellen Zwang ab. Die pädagogiſche Arbeit des Lehrers laſſe ſich nicht kommandieren. a Damit ſchloß die erſte Leſung des Reichsſchulgeſetz⸗ entwurfs und die Vorlage wurde dem Bildungs aus⸗ ſchuß überwieſen. Sodann vertagte ſich das Haus auf Freitag mittag 1 Uhr. Auf der Tagesordnung ſteht der demokratiſche Antrag auf Einführung der R ent⸗ nerverſorgung, ſowie die Beratung des Beſol— dungsgeſetzes. 2 5 Aus dem In⸗ und Auslande. Eine peinliche Interpellation in der franzöſiſchen Kammer. Paris, 20. Okt. Der elſäſſiſche kommuniſtiſche Ab⸗ geordnete Charles Huber erklärte, daß er beabſichtige, beim Wiederzuſammentritt der franzöſiſchen Kammer den Miniſterpräſidenten über„die Diktatur. die im Elſaß 2 nicht mehr. Die Regierung habe die Zeitung Bulachs ver⸗ boten weil ſie in fremder Sprache gedruckt ſei. Sie wolle die ganze oppoſitionelle Preſſe verbieten. Die kommuni⸗ ſtiſchen und autonomiſtiſchen Zeitungsdruckereien werden Tag und Nacht von einer vollkommen organiſierten ben ſtiſchen Polizei überwacht. Der Abgeordnete will den Präſident befragen, ob eine Sprache, die von 90 Prozent der Bevölkerung geſprochen wird, als eine fremde Sprache bezeichnet werden kann. N Rücktritt des franzöſiſchen Generalreſidenten von Marolko? Madrid, 20. Okt. Die Preſſe meldet aus Rabat, daß der franzöſiſche Generalreſident in Marokko, Steeg, ſein Amt verlaſſen wolle. Steeg hatte ſich während ſei⸗ nes Beſuches in Tanger energiſch gegen eine Reviſion des Tangerſtatuts zugunſten Spaniens ausgeſprochen und hatte die von ihm abhängige Preſſe in Marokko eine we⸗ nig freundſchaftliche Sprache gegen Spanien geführt. Wieder rote Hoſen für franzöſiſche Truppen. Paris, 20. Oktober. Die Feſte der amerikaniſchen Legion in Paxis, deren farbige Uniformen die Pariſer entzückten, ſcheinen Kriegsminiſter Painleve zu der Be⸗ ſtimmung veranlaßt zu haben, daß die afrikaniſchen Trup⸗ pen die frühere traditionelle Uniform(rote Hoſe und blauer Waffenroch wieder erhalten ſollen. Allerdings ſoll die Uniform nur außerhalb des Dienſtes getragen wer⸗ den. Man glaubt, daß eine ähnliche Regelung mit der Zeit auch für die Heimattruppen Platz greifen wird. Die Reorganiſation des belgiſchen Heeres. Brüſſel, 20. Okt. In gutunterrichteten Brüſſeler Kreiſen ſpricht man davon, daß der Heeresentwurf des Kriegsminiſters die belgiſche Heeresſtärke auf 49 000 Mann und die Dienſtzeit auf ſechs Monate feſtſetzen wird. Die Dienſtzeit für Kapitulanten, deren Zahl auf 20 000 Mann gemeſſen wird, ſoll jedoch auf zwölf Monate aus⸗ gedehnt werden können. Die Kapitulanten ſollen einen Sold bekommen, der den Löhnen der Arbeiter in der Pri⸗ vatinduſtrie gleichkommt. Der Geſetzentwurf ſieht auch eine Verſtärkung der belgiſchen Oſtbeſeſtigungen vor. Aus Nah und Fern. Rieſenunterſchlagungen in Düſſeldorf. Düſſeldorf, 20. Oktober. Zwei Kaſſierer der Stadt⸗ hauptkaſſe von Düſſeldorf wurden wegen Unterſchlagungen in Höhe von 120000 Mark verhaftet. Eine unvorher⸗ geſehene vorgenommene Prüfung der Regierungshaupt⸗ kaſſe hatte das Ergebnis, daß auch hier von einem Kaſ— ſenbeamten umfangreiche Unterſchlagungen vorgenommen worden ſind. Dieſe belaufen ſich auf etwa 200 000 Mark. In beiden Fällen ſollen die erſten Unterſchlagungen be⸗ reits zwei Jahre zurückliegen. Zwölf unvermutet vorge⸗ ee Kaſſenprüfungen hatten bisher nichts aufdecken önnen. 32 Perſonen nach dem Genuß von Torte erkrankt. „Hagen i. W., 20. Okt. Auf einer ſilbernen Hoch⸗ zeit erkrankte an dem Genuſſe ſelbgemachter Naſtorte der der größte Teil der Feſtteilnehmer unter Vergiftungser⸗ ſcheinungen. Bis jetzt wurden ins Marienhoſpital 19 Perſonen, ins ſtädtiſche Krankenhaus 13 Perſonen ein⸗ geliefert. Die UAnbrſuchung, iſt noch im Gange. Bis zur Stunde liegt ein abſchließendes ärztliches Gurachten noch nicht vor. N Typhus in Regensburg. Regensburg, 20. Okt. Sier wurde eine Reihe von Thyphusfällen feſtgeſtellt. Die Zahl der Erkrankten be⸗ trägt jetzt 16, von denen drei bereits geſtorben ſind. Ueber den Krankheitsherd beſtehen noch Zweifel, auffällig iſt jedoch, daß die Erkrankungen, von drei Fällen abgeſehen, gänzlich in den dichtbevölkerten Stadtteilen Reinhauſen und Sallern vorgekommen ſind, wo noch keine Kanali⸗ ſation beſteht und die Abortgruben mangelhaft ſind. Neue Banditenüberfälle auf einen Eiſenbahnzug in Mexiko. London. 20. Okt. Mie aus Laredo in Toras be⸗ N eee herrſche“, zu inrerpeineren. Vie Vereinsfreihett exiſtiere 9 eee richtel wird, ſſt ian von San vout bahnzug von mexrikaniſchen Banditen über und al geraubt worden. Die Banditen brachtef i Bomben zur Exploſion. wodurch der Zug 525 5 ten gebracht wurde. Von den Paſſagieren wurden acht getötet und zahlreiche andere verletzt. Den Räubern fielen etwa 50000 Dollar in die Hände. In dem Zug befanden ſich auch mehrere Angehörige des mexrikaniſchen Präſidenten Calles, die nicht beläſtigt wurden. Den Banditen gelang es, zu entkommen.— Nach einer weiteren Meldung aus Mexiko wurde im ee Najarti ein von einer Militäreskorde begleiteter Geldtransport von Banditen überfallen. Die Banditen töteten vier Mann und raub⸗ ten eine Kaſette von 2000 Dollar. Auch hier konnten die Räuber entkommen. Große Ueberſchwemmungen in Südſlawien. Belgrad, 20, Okt. Aus dem weſtlichen Teil Süd⸗ ſlawiens kommen Meldungen über große Ueberſchwemmun⸗ gen iert wolkenbruchartiger Regenfälle. Viele Häuſer ſollen zerſtört worden ſein. Zwei Eiſenbahnbrücken ſind 1 Der Eiſenbahnverkehr iſt ſtellenweiſe unter⸗ hen. ö Frankfurt a. M.(Von einer Gußplatte er⸗ ſchlagen.) In den Heddernheimer Kupferwerken wa⸗ ren mehrere Arbeiter damit beſchäftigt, eine hundert Zentner ſchwere Gußplatte mit einem beweglichen Dampf⸗ kran fortzuſchaffen. Die Platte ſchwebte bereits 15 Zen⸗ timeter über der Erde, als plötzlich das Drahtſeil des Kranarmes, der ſogenannte Ausleger, riß. Die Guß⸗ platte ſchlug zu Boden und nach ihr der Ausleger. Da⸗ bei wurde der 19jährige Arbeiter Ernſt Dippel aus Ober⸗ Eſchbach erſchlagen. Ein zweiter Arbeiter trug einen Unter⸗ arm⸗ und Handbruch davon. „Frankfurt a. M.(Gräßliches Ende.) Der 66⸗ jährige und ſeit fünf Jahren arbeitsloſe Fuhrmann Hein⸗ rich Neun aus der Großen Rittergaſſe entfernte ſich vor einigen Tagen aus ſeiner Wohnung und irrte ſeitdem an⸗ ſcheinend in der Umgebung der Stadt umher. Nun er⸗ litt er in aller Frühe wahrſcheinlich— er iſt Epileptiker — beim UVeberſchreiten der Straßenbahn am Riederwald einen Anfall und blieb zwiſchen den Gleiſen liegen. Kurz nach 5 Uhr fuhr der erſte Straßenbahnzug nach der Stadt. Der Führer ſah bei der großen Dunkelheit unmittelbar vor ſich einen dunklen Gegenſtand auf den Gleiſen liegen und überfuhr ihn. Als man den Wagen zum Stehen gebracht hatte, entdeckte man, daß der Zug den Neun über⸗ fahren und gräßlich verſtümmelt hatte. 5 Wiesbaden.(Wegen Raubmordverſuchs verurteilt.) Anfangs September d. J. hatte auf der Steaße Diedenbergen— Weilbach der Arbeiter Otto Ludwig Müller aus Marxheim eine Frau mit einem Re⸗ volver angeſchoſſen in der Abſicht, ſie zu berauben. Auf die Hilferufe der verletzten Frau ergriff der Täter beim Herannahen von Hilfe auf ſeinem Rade die Flucht. Das Schwurgericht verurteilte den ſchon vorbeſtraften An⸗ geklagten wegen Mordverſuchs in Tateinheit mit ver⸗ ſuchtem Raub zu ſieben Jahren Zuchthaus. Düſſeldorf.(Der frühere Direktor der Däſſeldorfer Kunſthalle verurteilt.) Der frühere Direktor der Düſſeldorfer Kunſthalle, Martin Hak⸗ kenbroich, wurde nach zweitägiger Verhandlung wegen fort⸗ geſetzter Untreue und gewinnſüchtiger Privaturkunden⸗ fälſchung in zwei Fällen zu neun Monaten Gefängnis und zur Tragung der Koſten des Verfahrens verurteilt. Das Gericht bezeichnete die Unterſchlagungen des Hackenbroich als eine infame Tat, die die notleidende Künſtler während ihres Ruhrkampfes ihrer kargen Unterſtützung beraubt habe. Nur weil Hackenbroich nicht vorbeſtraft war, wurde von einer Zuchthausſtrafe abgeſehen. Darmſtadt.(“Der Alkoholteufel.) Der Eigen⸗ zer eines im Woog gefundenen Mantels wurde als Leiche im Woog gelandet. Es handelt ſich um den 2% jährigen Mechaniker Specht, der die Schlußfeier der Han delsſchau im Rummelbräu mitmachte und im angetrun⸗ kenen Zuſtande zweifellos unter der Einwirkung des Al⸗ kohols in das Weſſer gegangen iſt. g n o Vom Leben geheizf i Roman von J. S chneider- Foersfl Urheberrechtsschutz 1926 durch Verlag Oskar Meister, Werdau ö (667. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) , Bon Hammerſtreet? Neu, mein Herr, ein ſolcher wohnt nicht bei uns.“ a „Nicht,“ machte Hellmuth enttäuſcht. „Ich glaubte ihn ganz ſicher zu erkennen. Aber ich muß ihn wohl verwechſelt phaben.“ Er lächelte verlegen. wer es war, das kann ich wohl nicht erfahren?“ „Doch!— Es iſt ja ſonſt niemand hereingekommen in den letzten zehn Minuten als—“ Der Portier beſann ſich und zählte dann die Gäſte auf, die als letzte den Windfänger paſſiert hatten. In Hellmuths Geſicht blitzte es auf. „Ich danke Ihnen,“ ſagte er höflich,„ich danke Ihnen vielmals! Ich habe mich alſo doch getäuſcht. Verzeihen Sie die Störung!“ . Als er wieder auf der Straße ſtand, lachte er vor ſich hin. Glänzend war das! Da ſage einer noch, daß ein Weib ſich nicht zu verſtellen wüßte. Er blieb ſtehen und ſteckte ſich eine Zigarette in Brand, dann ſtellte er ſich vor die Fenſter eines großen Kaufhauſes, beſah ſich die Auslagen, trat ein und erſtand allerlei Luxus⸗ dinge für ſein Junggeſellenheim. Heute konnte er ſich aller⸗ hand erlauben. So einen Fang wie geſtern machte man nur alle zehn Jahre einmal. e Was Sanders wohl geſagt hatte? Und ob er kommen ae— Zweifelsohne!— Vorausgeſetzt, daß das Tele⸗ gramm noch rechtzeitig bei ihm eingetroffen war. Als der Schnellzug einlief, ſtand er ſchon auf dem Bahn⸗ teig und muſterte die Ankommenden. Dann begann er lötzlich ſeinen Hut zu ſchwenken. Sanders kam mit einer Reiſedecke und einer Taſche am rm durch die Sperre. ee, eee Ee ö f 8. „Da ſind Sie ja, lieber Doktor,“ ſagke Hellmuth erfreut, exblüſſt Jah dieſer den ktemden⸗Menſchen an ehr. belatige! „Den Namen des Herrn und „Geſtatten Sie verwechſeln mich wohl mit einem anderen.“ „Nein, nein, Sie ſind ſchon der, den ich erwarte,“ lachte der Detektiv und nahm die Brille ab. „Herr Hellmuth! Verzeihen Sie, weiß Gott, ich habe Sie nicht erkannt!“ „Das iſt ſehr ſchmeichelhaft für mich in dieſem Falle,“ meinte Hellmuth.„Bei uns Polizeimenſchen iſt das Nicht⸗ erkennen in der Regel von größter Wichtigkeit. Laſſen Sie mich Ihnen die Decke abnehmen oder die Taſche. Einen Wagen habe ich draußen ſtehen. Es iſt nicht weit.“ „Zuerſt eine Frage!— eine einzige!“ „Jede!— und ſoviel Sie wollen!“ lachte Hellmuth. „Sie iſt es wirklich?“ „Wirklich!“ bekräftigte der Detektiv. „Und Sie haben ſich nicht getäuſcht?“ „Ausgeſchloſſen!“ „Und ſie iſt hier?“ „Ja! 3 3 „Wo?“ kam es aufgeregt. Hellmuth faßte ihn unterm Arm und ging mit ihm durch den Nordbau nach der Arnulfſtraße.„Faſſen Sie ſich noch eine Viertelſtunde in Geduld, lieber Herr Doktor, ich bin nämlich begierig, ob Sie auch ein zweites Mal an ihr vor⸗ übergehen, ohne ſie zu kennen.“ „Sie ſpannen mich auf die Folter!“ klagte Sanders. „Dafür kommt hernach auch die Seligkeit,“ ſcherzte dieſer. Sie ſtiegen beide in die Autodroſchke, die Hellmuth bereits beſtellt hatte, und fuhren zum Stachus. Dort ließ der De⸗ tektiv halten, bezahlte und ging mit Sanders die andere Strecke zu Fuß weiter.. „Ich habe gelernt, vorſichtig zu ſein,“ erklärte er lächelnd. „Ihre Braut iſt nämlich ein ganz gewiegter Verbrecher.“ Vor dem Hotel, in dem er vor zwei Stunden Nachfrage gehalten hatte, blieb er ſtehen. Dann drehte er entſchloſſen den Windfänger und trat als erſter ein. Die große Halle tat ſich vor ihm auf, dahinter lag der geräumige Speiſeſaal. Hellmuths Blick glitt raſch durch den Raum. Eilig ſchob er den Doktor in eine noch freie halbdunkle Niſche nahe der Tür, von wo aus man das ganze Getriebe durchblicken Sie— ich hatte noch nie das Vergnügen— un lag die Niſche in beinah völligem Dunkel. Das Lokal war ſtark beſucht, lauter Geſellſchaft erſter Kreiſe und Hochſchulſtudenten— Söhne bemittelter Eltern. die ſich einen Mittagstiſch in einem erſtklaſſigen Reſtaurant erlauben konnten. Lachen, Plaudern, Tellerklappern und Gläſerklirren ſchwamm durcheinander. Immer neue Gäſte kamen und ſuchten Platz. Andere erhoben ſich, bezahlten und ließen ſich in ihre Mäntel helfen. Sanders ſah ungeduldig in all das Getriebe. Der Lärm und das ewige Hin und Her machten ihn nervös. Er war es nicht mehr gewohnt, und auf die Stille ſeines Doktor⸗ hauſes hin war es ihm beinahe etwas Läſtiges. Er beſtellte eine Flaſche Wein für ſich und den Detektiv und ließ ſich die Speiſekarte geben. Hellmuth blickte voll regſtem Intereſſe in das Getriebe, als hätte er in ſeinem ganzen Leben noch niemals etwas Aehnliches geſehen. Seine Augen gingen hin und her wie Fackeln, liefen vor und zurück und ſahen alles und jedes. N Dag wiſchen trank er, ſtieß mit dem Doktor an und ſteckte ſich eine Zigarette in Brand— die zehnte an dieſem Vor⸗ mittag. Von der Halle her kam ein Trupp junger Leute in treff⸗ lichſter Stimmung. Sie fielen wie ein Heuſchreckenſchwarm auf den großen, viereckigen Tiſch dem Eingang gegenüber, ſchälten ſich aus ihren Mänteln und hingen die Hüte über die Haken des Ständers. Mit viel Geräuſch, Gelächter und einem nicht endenwollenden Redeſchwall ließen ſie ſich nieder. Einer von ihnen griff nach der Speiſekarte und fing an zu ſuchen. Sie ſteckten die Köpfe zuſammen. Ein Gericht ſchien zuerſt ihre Aufmerkſamkeit zu erregen, dann ihre Lachluſt. Sie kicherten auf. f Ein Ober kam herbei und frug nach ihren Wünſchen. Geſtikulierend zeigten ſie nach der unbekannten Speiſe, die auf der Karte verzeichnet ſtand. N f „Iſt das ein Huhn— oder ein Fleiſch— oder ein Ge⸗ müſe?“ frugen ſie durcheinander. konnte. Den herbeleilenden Kellner erſuchte er, die Flamme F Ober lachte, daß die Zähne blitzten. über dem Tiſch zu löſchen, weil das Licht ſeine Augen zu „Eine Mehlſpeiſe, meine Herren!“ ſagte er erzläreul Gorleben bins Ade det Nellie übliche Angebote: öntel, die modelliert schön, die ausge- zeichnet guf und in unserem ante dleauf für Sie vorhanden sind 5 7 VE gps POOL ——— Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 20. Oktober. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. Holland 168,31— 168,651 Brüſſel 58,23— 58,35: Danzig 81,42—. 81,58; Italien. 22,885— 22,925; Ko⸗ penhagen 112,19— 112,41; Liſſabon 20,78— 20.823 Oslo 110,96— 110,28; Paris 16,425— 16,465; Prag 12,403— 12,423; Schweiz 80,71— 80,87; Spanien 71,99 — 72,13: Stockholm 112,71— 112,93; Wien 59/05— 59,17; London 20,383— 20,423; Newyork 4,1835— 4,1915. Berliner Effektennotierungen. Hapag 144,50, Nordd. Lloyd 146,25,„Berliner Handelsgeſellſchaft 236, Comm.⸗ un ivatbank 169, Darmſtädter-⸗ und ö Nationalbank 21 Deutſche Bank 158,50, Dresdner Bank 155,50, Sc. 6 Patzenhofer 423, A. E. G. 110,75, J. G. Farben 282,5, Gelſenkirchen 169,50, Daimler 143,25, Th. Goldichmidt 119,125, Ph. Holzmann 179, Metallbank 135, Oſtwerke 403, Phönix 106,50, Rhein. Braunkohlen 231,50, Rheinſtahl 193, Ver. Glanzſtoff 632, Ver. Stahl 120, Weſteregeln 176, Zellſtoff Waldhof 297. Frankfurter Getreidebörſe. un der Frankfurter Ge⸗ treidebörſe notierten bei ruhiger Tendenz: Weizen 2 bis 26, Roggen 24,75 bis 25, Gerſte 26 bis 28, Hafer 22,50 bis 24, Mais 19, Weizenmehl 38,25 bis 38,50, Roggenmehl 34,25 bis 34,75, Weizenkleie 12,50, Roggen⸗ kleie 13,50: alles in Goldmark per 100 Kilogramm. Mannheimer Produktenbörſe. Infolge der reduzierten Offerten vom Auslande und der Zurückhaltung der Käufer verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung. Man nannte: Weizen, inländiſchen 26 bis 27; ausländiſchen 29 bis 31,75 Roggen, inländiſchen 25 bis 25,25; ausländiſchen 25,25 bis 25,50; Hafer, inländiſchen 21,50 bis 23,50; auslän⸗ diſchen 24,25 bis 25,50: Braugerſte 26 bis 30; Fut⸗ tergerſte 22 bis 24; Mais mit Sack 19,50 bis 19,75; Weizenmehl, Spezial Null, 38,50; Brotmehl 30,50; Rog⸗ genmehl 34 bis 36; Kleie 12,25 bis 12,75; Biertreber mit Sack 16,50 bis 17; alles in Reichsmark pro 100 Kilo waggonfrei Mannheim. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag waren zugeführt: 92 Kälber, 80 Schafe, 213 Schweine, 539 Ferkel und Läufer, 2 Ziegen. Bezahlt wur⸗ den pro 50 Kilogramm Lebendgewicht für Kälber—, 76 bis 80, 72 bis 7/6, 62 bis 68; Schafe 42 bis 48: Schweine 71 bis 72, 71 bis 72, 70 bis 71, 69 bis 70, 67 bis 69: Ferkel und Läufer 7 bis 24 Rm. pro Stück.— Markt⸗ verlauf: mit Kälbern ruhig, langſam geräumt; mit Schwei⸗ nen ruhig, Ueberſtand; mit Ferkeln und Läufer ruhig. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 5 bis 6,5: Salatkartoffeln 15; Grüne Bohnen 30 bis 60; Roſenkohl 35 bis 50: Wir⸗ ſing 8 bis 12: Weißkraut 7 bis 8; Rotkraut 10 bis 15 Blumenkohl, Stück 20 bis 100; Karotten, Büſchel 8; Gelbe Rüben 8 bis 10; Rote Rüben 10 bis 12; Spinat 15 bis 20; Zwiebeln 12 bis 15; Knoblauch, Stück 5 bis 10; Kopf⸗ ſalat, Stück 7 bis 20: Endivienſalat, Stück 7 bis 15: Salatgurken 5 bis 20; Schlangengurken 300 bis 80: Kohl⸗ raben, Stück 5 bis 8; Mangold 12 bis 15; Rettich, Stück 8 bis 15: Meerrettich, Stück 20 bis 40; Suppengrünes, Büſchel 8 bis 10; Schnittlauch, Büſchel 8 bis 100: Peter⸗ ſilte, Büſchel 5 bis 8; Sellerie, Stück 10 bis 40 Aepfel 10 bis 35: Birnen 15 bis 40; Zwetſchgen 25 bis 30: Trauben 35 bis 55: Pfirſiche 35; Brombeeren 60; Preißel⸗ beeren 75; Nüſſe 25 bis 40; Kaſtanien 20 bis 35 Pfif⸗ ferlinge 40 bis 55: Grünreizker 20 bis 40: Süßrahm⸗ butter 220 bis 260; Landbutter 200 bis 210, Weißer Käſe 50; Honig mit Glas 140 bis 280; Eier, Stück 11 bis 20; Quitten 30 bis 40; Schwarzwurzeln 35 bis 603 Tomaten 20 bis 35; Hahn, lebend, Stück 150 bis 350, Hahn, geſchlachtet, Stück 200 bis 750; Huhn, lebend, Stück 150 bis 350; Huhn, geſchlachtet, Stück 300 bis 6505 Enten, lebend, Stück 300 bis 400: Enten, geſchlachtet, Stück 500 bis 1200: Gänſe, lebend, Stück 600 bis 800; Gänſe, geſchlachtet, Stück 1200 bis 1800; Tauben, geſchlachtet, Stück 120: Feldhühner, Stück 200 bis 250; Faſanen, Stück 350 bis 450; Rindfleiſch 130; Kuhfleiſch 76; Kalb⸗ fleiſch 140; Schweinefleiſch 130; Gefrierfleiſch 72; Reh⸗ ragout 100; Rehbug 150 bis 160; Rehrücken und ⸗Keule 200 bis 250: Haſenragout 120; Haſenbratfleiſch 180. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 21. Oktober. f „In den Alpenvorländern iſt es zur Entwicklung eines größeren Teilhoches gekommen, unter deſſen Einfluß bei uns allgemeine Aufheiterung eingetreten iſt. Auf der Rückseite eines über dem Baltikum liegenden Tiefdruck⸗ gebietes iſt Kaltluft bereits bis zur Nordſee vorgedrungen und bringt vorausſichtlich auch bei uns Abkühlung. Nie⸗ derſchläge ſind vorerſt nicht zu erwarten. Vorausſichtliche Witterung bis Sams⸗ tag: Zeitweiſe heiter, meiſt trocken, etwas kühler. — Die Vermögensſteuer der Ehegatten. Ehegatten werden zuſammen zur Vermögenssteuer veranlagt. Vom Geſamtvermögen beider Ehegatten wird die Steuer nicht erboben, wenn es 5000 Mark nicht überſteiat oder falls das letzte Jahreseimtommen 3000 Mart nicht ſofern das Vermögen nicht mehr als 10000 trägt. Prächtig mit Pelzdecke und Kragen. Onomane. Ganz Ottomane ganz geſüttert. Moderne Wickel form. Reich mii Pelz. Pelz-Besotz. Ganz gefüttert Ottomone. gefüttert. NModepelz- Besatz. Bubi- Kragen. Genz gefüttert. Otto · mane. Echter Fuchs. Otto- mane. Ganz auf Crepe de Chine. Überſteigt, Mark be⸗ Vom Arbeitsgericht. Bei dem an die Stelle der Gewerbes und Kaufmannsgerichte getretenen Arbeitsge⸗ tichte muß die Klage entweder ſchriftlich oder mündlich zur Niederſchrift angebracht werden. Es wird eine einmalige nach dem Wort des Streitgegenſtandes erhoben. Eine Berufung iſt nur möglich, wenn der vom Arbeitsgericht feſtgeſetzte Wert des Streitgegenſtandes 300 Mark über⸗ ſteigt. — Der gefährliche„Neue.“ des neuen Weines hat begonnen; Feller füllt mit der gefährlichen Kohlenſäure. Dieſer Tage konnte ein junges Mädchen, das im Keller Wein holen wollte, nur noch mit Mühe den Kellerausgang erreichen, wo es zuſammenbrach; noch lange hatte ſie unter den Folgen der Kohlenſäurevergiftung zu leiden, ſodaß ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen werden mußte. Alle Vorſicht iſt daher am Platze! a g. Der Gährungsprozeß die Keller ſind ange⸗ * Große Spieltage ſtehen im Central⸗Thea⸗ ter bevor. Heute Freitag und morgen Samstag ein großer Wildweſt⸗Senſationsfilm„Die Abenteuer des Buffalo Bill“. — Am Sonntag und Montag der größte und neueſte Ruſſenfilm„Die Tänzerin des Zaren“. Zahlreiche Luſtſpiel⸗ ſchlager und die neueſte Ufa⸗Woche werden noch dazu bei tragen, dem Publikum genußreiche Stunden zu bieten. » Her Wander⸗ und Vergnügungsklub, der ſeln Lokal jetzt im Gaſthaus zum Ochſen hat, hält heute Freitag Abend daſelbſt eine Mitgliederverſammlung ab, wo⸗ zu alle Mitglieder, auch die früheren, höfl. eingeladen ſind. (Siehe Inſerat.) * Hauptverſammlung der heſſiſchen Bürger⸗ meiſter. Der Landesverband heſſiſcher Bürgermeiſter hält am 7. November im Hotel„Kyffhäuſer“ zu Frank⸗ furt am Main ſeine 21. Hauptverſammlung ab. * Lokaltermin in der Mordſache im Käfer⸗ thaler Wald. Am Samstag fand im Käferthaler Wald ein Lokaltermin in der Mordſache Anna Becker ſtatt. Der Täter, der Arbeiter Friedrich Kettner, mußte am Tatort den Verlauf der Tat ſchildern. Ob die Anklage auf Mord oder Totſchlag lautet, wird die weitere Unter⸗ ſuchung ergeben. g * Rücktritt des Mannheimer Oberbürger⸗ meiſters Dr. Kutzer. Im Frühjahr 1928 wird Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Kutzer von ſeinem Amte zurücktreten. Seine Amtszeit, die 2, für die er am 25. September 1922 wieder gewählt worden iſt, läuft noch bis Ende 1930, Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer ſteht im 63. Lebensjahre und iſt offenbar amtsmüde. * Eine merkwürdige Verwandlung. Vom Schwabenheimer Hoſ bei Ladenburg wird folgen⸗ des ſonderbare Geſchichtchen(mitten im Oktober, nicht am 1. April) von einem Huhn, das ein Hahn wurde, berichtet: Ein Huhn im Hühnerſtall von Stabhalter Hein⸗ rich Zimmermann(Gaſthaus zur Roſe), das ſchon zwei Jahre lang Eier legte, iſt jetzt Hahn geworden. Das Federnkleid iſt prächtig farbig wie bei einem Hahn, nur Kopf und Kamm des Huhns ſind geblieben. Sonderbar iſt, daß das Tier ſeitdem auch keine Eier mehr legt. Es ſcheint ſich alſo ſelbſt für einen Hahn zu halten. Stolz ſchreitet es im Hühnerhof mit den andern Hühnern um⸗ her und ſieht ſehr eigenartig aus: der hintere Teil ein Hahn und der Kopf ein Huhn.— Möglich iſt im großen Reiche der Natur ja vieles. Ob eine ſolche Verwandlung im Hühnerhof vorkommen kann, das mögen die Fachleute entſcheiden. * Nußland⸗Auftrag für Brown Boveri. Die Brown Boveri und Co. A.⸗G., Mannheim, hat, der Frankf. Zeitung zufolge, den Auftraß auf Lieferung für das geſamte Oberbaumaterlal für die zweigletſige, etwa 17 Kilometer lange Strecke Moskau—Myliſchtſcht er⸗ halten. Ebenſo wurde ihr die Lleferung der Gleichrichter⸗ Umformerſtation einſchließlich Schaltanlage übertragen. Bei der Strecke Moskau— Mytiſchtſchi handelt es ſich um elne Moskauer Vorortbahn, die bisher mit Dampf betrieben wurde anummangmangnanaggauaamannhagemaanae Werbel lar den iernhelmer Anzelger! Bühnenſchauturnen der Turngensſſenſchaft 1893 am Samstag, den 22. Oktober. Wie an dieſer Stelle bereits bekannt gegeben, findei am Samstag den 22. ds. Mis. im Karpfenſaale das große Bühnenſchauturnen der Turngenoſſenſchaft ſtatt. Wer ſich die Gelegenheit nicht entgehen ließ, die Schanturnen der Turngenoſſenſchaft in den letzten Jahren zu beſuchen, wird ſicherlich den Eindruck gewonnen haben, daß es dieſer Verein mit ſeiner Aufgabe, der körperlichen Ertüchtigung der Jugend, ernſt nimmt. Die techn. Leitung des Vereins iſt von jeher ſchon bemüht, ſeiner Aktivität ſtets alle Neuerungen auf dem Gebiete der Körperpflege zugänglich zu machen. So ſtehen auch in dieſem Jahre auf dem Programm zum Bühnen⸗ ſchauturnen wieder eine Anzahl Vorführungen, die für manchen der Beſucher etwas Neues ſind, zumal ſolches in Viernheim bis jetzt noch nicht gezeigt wurde. Zu erwähnen ſind hier vor allem die verſchiedenen gymnaſtiſchen Darbietungen, die heute auf dem Gebiete der Körperkultur mit an erſter Stelle ſtehen. Aber auch das alte Geräteturnen hat immer noch zahlreiche Freunde und Anhänger, die bel den Vorführungen der Muſterriege der Turngenoſſenſchaft, die zudem durch einige auswärtige Kräfte noch eine weſentliche Verſtärkung erhält, ſicher auf ihre Rechnung kommen. Alles in Allem lann jetzt ſchon geſagt werden, daß das Schauturnen eine Fülle von turuerlſcher und ſportlicher Betätigung bietet, das auch den verwöhnten Beſucher auf ſeine Koſten kommen läßt. Zum Schluß ſei noch auf die Kapelle Hanf ⸗Blan! hingewieſen, die für das Ganze einen würdigen Rahmen abgiebt. Neuhinzutretende Abonnenten erhalten den „Viernheimer Anzeiger“ bis Ende dieſes Monats Gratis! D N 0 Einige Zentner Futter- Kartoffeln zu verkaufen Lor ſcherſtr 24 1 Hausmeleger empfiehlt ſich Jakob Knapp Lorſcherſtraße 24. Fit Delikateß⸗ Sauerkraut mit Weingärung 1 Pfd. 15 Pfg. Pommerſche Bratheringe ohne Kopf und ausgenommen, btllligſt Echter Berliner Rollmops 1 Stück 8 Pfg. e eee eee eee Friſche Süßbücklinge 1 Pfd. 50 Pfg. In Kilodoſen ſind wieder eingetroffen: Polniſche Bratheringe ohne Kopf und wege eh Doſe feinſte Bismarckheringe 1.20 M. feinſte Kronſardinen Hering in Gelee Feinſte Filetheringe und Remouladenſauce Echter Räucherlachs in Doſen und Pumpernickel Jahob Winkenbach, Telefon 83 Lorſcherſtraße 10