Boörſe und Handel. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. Holland 168,33— 168,67; Brüſſel 58,225— 53,345; Danzig 81,44— 81,60; Italien 22,875— 22,915; Ko⸗ penhagen 112,18— 112,40; Liſſabon 20,709— 20,74; Oslo 110,20— 110,42; Paris 16,425— 16,465; Prag 12,40— 12,42; Schweiz 80,69— 80,85; Spanien 71,98 — 72,12; Stockholm 112,72— 112,94; Wien 59,07— 18915 London 20,382— 20,422; Newyork 4.1835— Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Pfennig berlangt und bezahlt: Kartoffeln 5 bis 61 Salatkartoffeln 15: Grüne Bohnen 40 bis 60; Wirſing 9 bis 14; Weiß⸗ kraut 6 bis 8: Rotkraut 12 bis 15; Blumenkohl, Stück 20 dis 80; Karotten, Büſchel 8 bis 10; Gelbe Rüben 8 bis 10; Rote Rüben 10 bis 12; Spinat 14 bis 15; Zwiebeln 12 bis 15; Knoblauch, Stück 5 bis 10; Kopfſalat, Stück 5 bis 20; Endivienſalat, Stück 7 bis 18; Schlangengurken 40 bis 90; Kohlraben, Stück 5 bis 10; Mangold 10 bis 12; Meerrettich, Stück 20 bis 50: Suppengrünes, Büſchel 5 bis 10; Peterſilie, Büſchel 6 bis 103 Sellerie, Stück 10 bis 40; Aepfel 12 bis 35; Birnen 12 bis 40; Zwetſchgen 30; Trauben 45 bis 65; Brombeeren 50; Preißelbeeren 70: Nüſſe 38 bis 40; Kaſtanien 20 bis 35; Pfifferlinge 50 bis 60: Grünreizker 25 bis 30; Süßrahmbutter 220 bis 260; Landbutter 200 bis 210; Weißer Käſe 50; Honig mit Glas 160 bis 180; Eier, Stück 11 bis 19; Quitten 40; Schwarzwurzeln 35 bis 60; Tomaten 25 bis 40 Hahn, lebend, Stück 150 bis 400; Hahn, geſchlachtet, Stüc 200 bis 700; Huhn, lebend, Stück 150 bis 400; Huhn, geſchlachtet, Stück 300 bis 700; Enten, geſchlachtet, Stüc 600 bis 1100; Gänſe, lebend, Stück 750; Gänſe, ge⸗ ſchlachtet, Stück 900 bis 1500; Tauben, geſchlachtet, Stüc 80 bis 120; Feldhühner, Stück 150 bis 280; Faſanen, Stück 350 bis 600; Rindfleiſch 120 bis 130; Kalbfleiſch 140; Schweinefleiſch 120 bis 130; Gefrierfleiſch 72; Reh⸗ ragout 90 bis 100; Rehbug 160; Rehrücken und ⸗Keule 200 bis 250: Haſenragout 120: Haſenbratfleiſch 189. Mannheimer Produktenbörſe. Bei weiter reichlichem Angebot vom Ausland verkehrte die Börſe in ruhiger Hal⸗ tung. Man nannte: Weizen, inl. 25,50 bis 26, ausl. 28,75 bis 31,50, Roggen, inl. 25 bis 25,25, ausl. 25,25 bis 25,50, Hafer, inl. 21,50 bis 23,50, ausl. 24,25 bis 25,50. Braugerſte 26 bis 28,50, pfälziſche 27 bis 30, Futtergerſte 22 bis 24, Mais mit Sack 19,50, Weizenmehl, Spezial Null 38, Brotmehl 30, Roggenmehl 34 bis 36, Kleie 12,25 bis 12,50, Biertreber mit Sack 16,50 bis 16,75; alles in Reichsmark ver 100 Kilo wagaonfrei Mannheim. Mmannneimer Schrachieymarrt. Fur den Schachtpley⸗ markt am Montag betrug der Auftrieb: 434 Ochſen, 153 Bullen, 227 Kühe, 341 Färſen, 495 Kälber, 56 Schafe, 3366 Schweine, 7 Ziegen. Bezahlt wurden pro 50 Kile Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 59 bis 60, 42 bis 48, 52 bis 54, 40 bis 44, 34 bis 38, 32 bis 34; Bullen 56 bis 59, 52 bis 54, 44 bis 46, 30 bis 34; Kühe 50 bis 52, 40 bis 42, 30 bis 36, 16 bis 22; Färſen 60 bis 61, 50 bis 54, 38 bis 44: Kälber 80 bis 84, 76 bis 80, 68 bis 72, 58 bis 66; Schafe 42 bis 50; Schweine—, 71 bis 72, 69 bis 71, 69 bis 70, 66 bis 68, 60 bis 64, 58 bis 62; Ziegen 10 bis 24.— Marktverlauf: mit Groß⸗ vieh ruhig, kleiner Ueberſtand; mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen ruhig, kleiner Ueberſtand; Fett⸗ ſchweine über Notiz. Mannheimer Pferdemarkt. Dem Pferdemarkt am Mon⸗ tag waren zugeführt: 153 Arbeitspferde und 85 Schlacht⸗ pferde. Bezahlt wurden pro Stück in Reichsmark: Arbeits⸗ pferde 800 bis 1500, Schlachtpferde 40 bis 140 Rm. Der Handel war in Arbeitspferden mittelmäßig, in Schlacht⸗ pferden ruhig. Frankfurter Getreidebörſe. An der Frankfurter Ge⸗ treidebörſe notierten bei ſchwacher Tendenz: Weizen 22,25 bis 25, Roggen 25, Gerſte 26 bis 28, Hafer, inl. 22,5 bis 24, ausl. 24,50 bis 25, Mais 19, Weizenmehl 37,75 bis 38, Roggenmehl 34,25 bis 35, Weizenkleie 12,50, Rog⸗ genkleie 13,50. Frankfurter Viehmarkt. Dem heutigen Viehmarkt wa⸗ ren zugetrieben: 1706 Rinder, 392 Ochſen, 80 Bullen, 749 Kühe, 430 Färſen, 402 Kälber, 219 Schafe und 6010 Schweine. Notiert wurden für die 50 Kilogramm Lebendgewicht: Ochſen 61 bis 63, 57 bis 60, 54 bis 56, 50 bis 53; Bullen 59 bis 60, 49 bis 56: Kühe 49 bis 53, 43 bis 48, 36 bis 42, 30 bis 35; Färſen 59 bis 62, 54 bis 58, 48 bis 53; Kälber 76 bis 80, 68 bis 74, 54 bis 54; Schafe 48 bis 52, 40 bis 47, 28 bis 29; Schweine 67 bis 68, 66 bis 68, 62 bis 65, 58 bis 62. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Meinerd aus Freundſchaft.) An⸗ er der Anklage des Meineids ſtand die bereits erheb⸗ ich vorbeſtrafte 27jährige Frau Ida Petry, geb. Weiß, don hier vor den Geſchworenen. Sie wurde beſchuldigt, dor zwei Jahren zugunſten ihres Freundes einen Meineid geleiſtet zu haben. Nachdem aber das Verhältnis einen Riß bekam, lieferte der„Freund“ die Angeklagte dem Gerichte aus. Die Angeklagte machte einen ſehr beſchränk⸗ ken Eindruck und ſcheint den Meineid unter zwingendem Einftuſſe des„Freundes“ geleitet zu haven. Das erich erkannte deshalb unter Annahme mildernder Umſtände auf die Mindeſtſtrafe von einem Jahr Zuchthaus und b Angeklagten auf Lebensdauer die Eidesfähig⸗ eit ab. Mannheim.(Das Spiel mit dem Revolver! In einer Wirtſchaft in den H⸗Quadraten hantierte em 30 Jahre alter Händler mit einem geladenen Revolver herum, als plötzlich ein Schuß losging und den Mann am linken Oberſchenkel verletzte. Im Allgemeinen Kran⸗ kenhaus fand der Verletzte Aufnahme. Mannheim.(Beim Fußballſpiel verun⸗ glückt.) Von einem bedauerlichen Unfall wurde ein 23. jähriger Monteur betroffen. Er brach beim Fußballſpiel auf einem Sportplatz in Käfertal den rechten Unterſchen⸗ kel 19105 mußte ins Allgemeine Krankenhaus verbracht werden. Neulußheim.(Von einem Hund ſchwer ver⸗ letzt.) Hier wurde ein vier Jahre altes Kind im Hofe des elterlichen Hauſes von einem Schäferhund angefallen und durch mehrere Biſſe in beide Beine ſchwer verletzt. Der Hund, der einem Nachbar gehört, hatte ſich von der Getto lnsgseriſſon Heidelberg.(Sie wollte nein Varietee gran den.) Hier wurden fünf jugendliche Einbrecher im Alten von 17 bis 19 Jahren feſtgenommen, die ſeit dem Som. mer nicht weniger als 25 Einbruchdiebſtähle in Heidelberg verübt haben, um ein Varietee gründen zu können. Die jugendlichen Täter entſtammen angeſehenen Familien. Ihr Beute war ſehr groß; es wurde ein richtiges Warenlager gefunden. An einer Stelle hatten ſie allein 50 Paar Schuh, geſtohlen. Durlach.(Tödlich überfahren.) In der Nach wurde bei Durlach auf der Karlsruher Landſtraße den ledige 54 Jahre alte Hilfsarbeiter Heinrich Weiber roy Stupferich, von einem Straßenbahnwagen überfahren und getötet. Die Feſtſtellungen über die Urſache des Unfalls ſind noch nicht abgeſchloſſen. ö Lahr.(Todesſturz.) Der 47 Jahre alte ledige, in Mannheim gebürtige Hausdiener des Hotels„Sonne“ Robert Lange, brach, als ex auf einem Vordach des Ho tels Wäſche holen wollte, durch ein Oberlichtfenſter und ſtürzte in eine darunter befindliche Autoreparaturwerkſtat auf den zementierten Boden. Er war ſofort tot. ene. Fülci nden PU a eben der Hauptpodt. 72 — 14 14 Winterweizen in beſter Qualität An Dünger Kallſtickſtoff ein frucht welcher zur Beuützung empfohlen außerdem iſt auch ein Beizapparat aufgeſtellt. Wir empfehlen zur Saatzeit: N Saatroggen 1. Abſaat verpachten. in hochprozentiger Ware, ſowie Ammoniak und Kali. 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Amtsblatt der Heſſiſchen Bärgermeiſterei und des Polizeiants Platzvorſchriſten bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Aufnahme an bestimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. Geſchäftsſtelle und von (Sternhetmer Bürger⸗ Ztg.— Sternh. Vollsblattz Die einſpaltige Petitzetle koſtet 75 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. Naſerate und Notizen vor⸗ ——. Nr. 249 Neues in Kürze. 16: Zu der angeblichen Abſicht, das Reichsſchulgeſetz zurückzuſtellen, wird an zuſtändiger Stelle erklärt, daß eine derartige Zurückſtellung von keiner Seite beantragt worden ſei⸗ 16: In einer am Donnerstag ſtattſindenden Kabimetts⸗ ſitzung wird die Frage des deutſch⸗polniſchen Handelsver⸗ trages behandelt werden. 16: Nach Erledigung der notwendigen diplomatiſchen Formalitäten wird die Ernennung des deutſchen Bot⸗ ſchafters in Waſhington noch in dieſer Woche erfolgen. 1: Wie aus Tokio gemeldet wird, hat der geheime Throurat den deutſch⸗japaniſchen Handelsvertrag genehmigt, 2: Tſchangtſolin bereitet eine große Offenſive gegen bie Nankingtruppen vor. In Belgien kriſelts. e Seit langem beſchäftigt man ſich in Brüſſe! mit der Frage, ob die Tage des Kabinetts Jaſpar gezählt ſind, ob es ein Opfer der Herbſtſtür me werden wird, oder ob es auch diesmal wieder gelingt, alle Schwierigkeiten zu überwinden. Dies Kabinett Jaſpar iſt ja nun ſeit dem Sommer 1926 ſ am Ruder, man hat es damals als Regierung des Burgfriedens bezeich⸗ net, da man ähnlich wie in Frankreich zunächſt alle innen⸗ politiſchen Fragen glaubte zurückſtellen zu müſſen, um das finanzielle Problem zu löſen und den wirt⸗ chaftlichen Wiederaufbau des Landes ſicher zu stellen. So gehören dem Kabinett die drei große arteien an, die Katholiken, die Liberalen und die Sozialiſten, wobei man daran exinnern darf, daß es nicht ganz leicht war, ein ſolches Kabinett zu⸗ ſtande zu bringen. Schließlich erwies ſich aber der Zwang der ſich aus der Machtpexteilung im Parla⸗ ment ergab, ſtärker als alle Widerſtände, zählt doch die jetzige Kammer 78 Sozialiſten, 78 Klerikale, 23 Liberale, 6 flämiſche Nationalliſten und 2 Kommuniſten. Hält man ſich dabei vor Augen, daß zwiſchen den Liberalen und den Katholiken erhebliche Meinungsverſchie⸗ denheiten beſtehen, ſo ergibt ſich ohne weiteres, daß die Ausſichten für eine rein bürgerliche Regie⸗ rung außerordentlich gering waren und es auch heute loch ſind. Man hat denn auch den Waffenſtillſtand zu⸗ nächſt gehalten, aber es gewinnt nun mehr und mehr den Anſchein, als ob dieſe Zeit des Waffenſtillſtandes vorüber iſt, nachdem der belgiſche Franken endgültig ſta⸗ biliſiert iſt. Hier droht offenbar keine Gefahr mehr und der Finanzminiſter Baron Houtart hat ja auch erſt unlängſt auf einer Verſammlung des Verbandes der latholiſchen Clubs eine ſehr günſtige Darſtellung er Finanzlage des Landes gegeben und darauf ver⸗ wieſen, daß die Nationalbank eine Metallreſerve beſitze, wie ſie ſie ſeit ihrer Gründung noch nicht gehabt habe. Unter ſolchen Umſtänden iſt es denn nicht weiter verwunderlich, daß man eine Rede, die der ſozialiſti⸗ ſche Außenminiſter Vandervelde unlängſt hielt und in der von einem Ende des Waffenſtillſtandes geſprochen wurde, vielfach als Kampfanſage auf⸗ ſaßte und daß es nach dieſer Rede Leute gab, die das Ende der jetzigen Regierungskoalition ankündigen zu müſ⸗ ſen glaubten. Allerdings wurden die Worte Vanderveldes von Vandervelde ſelbſt ſofort eingeſchränkt und dahin berichtigt, daß er zwar von einem Waffenſtillſtand ge⸗ ſprochen, aber gemeint habe, die Beſchäftigung mit den ſinanziellen Fragen, d.h. die Befeſtigung des Fran⸗ ken, habe die Parteien zur Niederlegung der Waf⸗ ſen in politiſcher und ſozialer Beziehung gezwungen. Das ſei nun nicht mehr nötig, und darum würde nunmehr auch die Frage der Militärdienſtzeit in den Vordergrund treten. Tatſächlich wird ſich um dieſes Problem auch, wenn das Parlament Mitte November ſeine Arböiten wieder aufnimmt, ein heftiger Kampf entbrennen. ie Sozialdemokraten verlangen die Verkürzung der ienſtdauer von zehn auf ſochs Monate, wäh⸗ rend die bürgerlichen Parteien höchſtens auf acht Monate hinuntergehen möchten. Allerdings wollen auch die So⸗ zialdemokraten, die für die Verkürzung der Dienſtzeit unter anderem mit dem Argument arbeiten, daß die un⸗ geheure wir tſchaftliche Macht Deutſchlands Diebach ſen ſei, durch den Fortfall der militäriſchen dienſtpflicht, inſofern einen Ausgleich ſchaffen, als ſie ich bereit erklären, da man nicht leugnen könne, daß die erkürzung der Dienſtzeit eine Verſtärkung des Rahmen⸗ eeres zur Folge haben müſſe. Hier liegen auch offenbar ei allen Meinungsverſchiedenheiten die Verſtändigungs⸗ möglichkeiten, hat doch auch unlängſt Miniſterpräſident aſpar betont, daß er bereit ſei, ſich mit jedem über die Dienſtzeit zu verſtändigen, der dafür genügende Ga⸗ rantien für die Sicherheit des Landes ſchaffe bud eine Reorganiſſerung des Wehr ſyſtem⸗ etreibe. Niemals dber, ſo fügte Jaſpar hinzu, würde er i Formel zuſtimmen, zuerſt die Herabſetzung der Dienſt⸗ zeit, und hernach die Sicherheit des Landes. 50 Dabei beſteht heute ſchon kein Zweifel darüber, aß der Krieasminiſter dem Parlament eine Vorlage Mittwoch, den 26. Oktober 1927 1 44. Jahrgang ne— zugehen laſſen wiro, vie vor altem auch durch die Ex⸗ bauung von ſtarken Feſtungen an der Grenze gegen Deutſchland und Holland die nötigen Si⸗ cherheiten zu ſchaffen verſuchen wird. Einzelheiten dieſer Vorlage werden naturgemäß heute noch geheimge⸗ halten, aber ſchon vor längerer Zeit verlantete ja, daß zwiſchen Arlon und Lüttich 70 kleinere abet äußerſt leiſtungsfähige Feſtungen gebaut werden ſollen, wobei die befeſtigte Zone eine Tiefe von 50—100 km erhalten würde. Aber auch die belgiſche Grenze gegen die Nieder lande ſoll mit einem Gürtel von ungefähr 50 Feſtungen geſichert werden, dazu kämen noch umfangreiche ſtrategiſche Arbeiten. um die Städte Cö be ich. Namur ind Ant⸗ werpen widerſtand⸗fahiger zu machen Ebenſo verlautete ja unlängſt, daß dies Befeſtigungsſyſtem in Uebereinſtim⸗ mung mit den Plänen des franzöſiſchen Generalſtabs ge— ſchaffen werden ſolle und man wollte des weiteren auch wiſſen, daß nach den Vereinbarungen mit dem franzöſi⸗ ſchen Generalſtab dem belgiſchen Heer nur die Verteidi⸗ gung der Linie Lüttich— Limburg— Antwerpen übergeben werden würde, während Frankreich die Verteidigung des Abſchnittes Eupen— Luxemburg übernehmen ſollte. Wenn auch nicht anzunehmen iſt, daß alle dieſe Dinge in den öffentlichen Parlamentsverhandlungen be— handelt werden, ſo darf man doch dem Wiederbeginn der Kammerſitzungen mit Intereſſe entgegenſehen, müſ— ſen ſie doch eine Entſcheidung darüber bringen, ob die jetzige Koalition weiter zuſammenarbeiten kann oder nicht. — 148 2 9 1 Am Parker Gilberis Proteſt. Fühlungnahme mit den Parteien. b Berlin, 25. Oktober. Endlich gibt man auch amtlicherſeits zu, daß das Gut⸗ achten des Reparationsagenten Parker Gilbert von außer ordentlicher Bedeutung iſt. Entgegen der Gepflogenheit gingen Abſchriften des Memorandums auch dem Neichskanzler und dem RNeichsaußenmini⸗ ſter zu, wodurch Parker Gilberts ſeiner Mahnung wohl einen größeren Nachdruck verleihen wollte. Ueber die geſtrige Besprechung im Kabinett iſt nur das nach⸗ ſtehende amtliche Kommunique herausgegeben woroen: Das Reichskabinctt beſchäftigte ſich am Montag mit der Prüfung der kürzlich dem Reichsfinanzminiſterium non dem Entſchävigungsagenten übermittelten Denk⸗ ſchrift. Zugleich nahm das Kabinett von den Darlegun⸗ gen Kenntnis, die der Reichsfinanzminiſter am 26. ds. Mts. im Hauptausſchuß des Reichstags über die Finanz⸗ lage des Reiches machen wird. Dieſe amtliche Mitteilung beweiſt von neuem, daß die Reichsregierung ihr Verſteckſpiel weiter fortſetzen will, unbekümmert um die Beſorgniſſe, die in der Oef⸗ fentlichkeit entſtanden ſind. Heute vormittag empfing nun der Reichsfinanzmini⸗ ſter gemeinſam mit dem Reichskanzler Dr. Marx die Führer der Regierungsparteien, um ihnen Mitteilungen über die Beſprechungen mit dem Repara— tionsagenten zu machen. Für die Deutſchnationalen war Graf Weſtarp, für die Bayeriſche Volkspartei der Abg. Leicht, für das Zentrum der Abg. Brüning und für die Deutſche Volkspartei der Abg. Dr. Scholz erſchie⸗ nen. Dieſe Beſprechung dauerte etwa anderthalb Stunden. Im Anſchluß daran wurden die Vertreter der Oppo⸗ ſitionsparteien zu einer gemeinſamen Beſprechung empfangen. Für die Sozialdemokraten waren die Abgg. Wels, Dittmann und Dr. Hilferding, für die Demokraten die Abgg. Koch-Weſer und Dietrich⸗ Baden und für die Wirtſchaftliche Vereinigung der Abg. Drewitz erſchienen. Die Beſprechungen dienten, wie of— fiziös mitgeteilt wird, nur zur Information über die durch die Denkſchrift Parker Gillberts aufgeworfenen Probleme. Echo der amerikaniſchen Preſſe. Die amerikaniſche Zeitungen beſchäftigen ſich ſtarl mit dem Proteſt Parker Gilberts gegen die Erhöhung der Beamtengelder und ſchreiben dabei übereinſtimmend von deutſcher Verſchwendung. So äußert ſich die„Times“ dahin, daß die Möglichkeit eines Kon⸗ fliktes über die Reparationsfrage nicht auf dem Gebiete der deutſchen Reichseinnahmen, ſondern der Ausgaben läge. Parker Gilbert ſei durch das Reich ge⸗ zwungen worden, zenſierend aufzutreten. In Berlin habe man ſich die Warnung Gilberts nicht zu Herzen ge⸗ nommen. Das Ergebnis wäre der jetzige Proteſt Gil⸗ berts gegen die Beamtenerhöhung. Jeder müſſe in ſeinen Grenzen leben.„Newport Herald“ über⸗ ſchreibt ſeinen Leunartnner„Savorage des Lawes⸗ planes.“ Deutſchland ignoriere bei ſeiner Budgetauf⸗ ſtellung die Daweszahlungen des nächſten und übernächſten Jahres. Die reichlichen Reichseinkünfte würden von der Keichsregierung unüberlegt vergeudet. Der Dawesplan könne und dürfe nicht motifizien werden, bis Deutſchland nicht vollen Erfüllungswillen bewieſen habe. 2 Keine Herabsetzung der Beamtenbezuge. Die Reichsregierung hält an der Beſoldungsvorlage feſt. f d Berlin, 25. Oktober. Gegenüber den Gerüchten, daß beabſichtigt ſei, die Beſoldungsvorlage ſo zu verändern, daß eine Herab⸗ etzung der vorgeſehenen Beamtenbezüge erfolge, wird an zuftändiger Stelle erklärt, daß von Seiten der Reichs⸗ tegierung an der Vorlage feſtgehalten werde. Natürlich ſtehe die Vorlage nicht unter dem Zeichen ne varietur, andererſeits aber ſei es klar, daß eine Herauf⸗ ſetzung der von der Reichsregierung virgeſehenen Be⸗ züge durch Reichstagsbeſchlüſſe keinesfalls in Frage kommen könne. 1 1 Der Kampf um die Schulvorlage. Erklärungen der Vertreter Preußens und Bayerns im Ausſchuß. Berlin, 25. Oktober. Im Verlauf der Beratungen über die Schulvorlage im Bildungsausſchuß legte der Vertreter Preußens, Miniſterialdirektor Käſtner, an Hand umfangreichen ſtatiſtiſchen Materials dar, daß in Preußen für die Bekenntnisſchule geſorgt ſei. Dagegen ſei für die weltliche Schule entſprechend der Zahl der für ſie in Frage kommenden Schüler die Parität noch nicht vorhan⸗ den. Der preußiſche Vertreter wies darauf hin, daß die Eltern auch bei dem jetzigen geſetzlichen Zuſtand überall die Mbalichkeit hätten, wenn ſie es wünſchten, Bekenntnis⸗ ſchulen einzurichten; wenn ein ſolcher Beſchluß der Eltern aber nicht gefaßt werde, trete für den Staat die Not⸗ wendigkeit ein, Gemeinſchaftsſchulen einzurichten., Vor allem aber trete für das Schulgeſetz die Koſtenfrage drohend auf. Sie ſei nicht ganz einfach zu löſen, zumal ſchon die Aufrechterhaltung des jetzigen preußiſchen Schul⸗ weſens bei der Finanznot außerordentlich ſchwierig ſei. Der bayeriſche Vertreter, Miniſterialrat von Imhof gab eine Erklärung ab, in der keit betont wurde, der Verfaſſung entſprechend den Wil⸗ len der Erziehungsberechtigten ſtattzuge⸗ ben. Die bayeriſche Staatsregierung müſſe gegen alle Verſuche Widerſpruch erheben, irgendwo und in irgend welchen Fällen ohne Rückſicht auf den Willen der Erzie⸗ hungsberechtigten die irichten. Die bayeriſche Regierung iß unbeſcha⸗ det des Aufſichtsrechtes des Staates die ſachliche Rege⸗ lung und Ueberwachung des Religionsunter⸗ richtes den Kirchen zuerkannt werde. Sie könne daher dem Entwurf der Reichsregierang inſoweit als er dafür nur ſtaatlich beſtellte Perſonen zulaſſen wolle, nicht zu⸗ ſtimmen. Im übrigen erſcheine der bayeriſchen Staats⸗ regierung der Entwurf der Reitsregierung vorbehaltlich einer befriedigenden Löſung der Koſtenfrage als eine g eignete Regelung der in der Reichsverfaſſung d geſehenen Geſetzesaufgabe. Aohd George zur Abrumungsſtage. Eine Aufſehen erregende Kundgebung für den europäiſchen Frieden. 0 London, 25. Oktober. loyd George hielt vor der engliſchen Völker⸗ bundsliga eine Rede über die Abrüſtungsfrage. In ſeiner Rede betonte er zuerſt einmal, daß kein Land ſo unmittelbar an einem erfolgreichen Arbeiten des Völker⸗ bundes intereſſiert ſei, wie gerade Großbritannien. Wenn heute wieder von ernſten Gefahren für den europäiſchen Frieden geſprochen werde, ſo müſſe nian leider feſtſtellen, daß ſogar ſehr ſchwere Gefahren für Europa drohen. Die Demonſtration der kleinen Nationen au der letzten Völkerbundstagung für Schiedsgerichtsbarkeit und Abrüſtung müſſe als ſehr beachtenswert empfun; den werden. Lloyd George erklärte, daß man ſich beim Friedensſchluß des Jahres 1919 in Paris durchaus einig geweſen ſei, ſpäter gewiſſe Ergänzungen noch vor⸗ nehmen zu müſſen. Allein der Völkerbund ſei in der Lage, hie durch die Ziehung der neuen Grenzen entſtan⸗ denen Schwierigkeiten zu beſeitigen. Wohl ſei es unan⸗ genehm und unerwünſcht, immer an den Friedensver⸗ trägen herumzumäkeln. Europa komme dadurch nur in einen Dauer zuſtand der Unruhe. Jeder Verſuch E* or⸗ 17 enter Neon cines Vertrages muſſe vor⸗ licht * 4 ig und diskret unternommen werden. Ein bleiben⸗ der Friede ſei aber für Europa eine Unmöglich⸗ tet, ſolange nicht jedes den Frieden bedrohende Un⸗ recht in obſektiver und rechtlicher Unterſuchung von einem die Weltachtung genießenden Tribunal ge⸗ prüft werde. 5 f Die Hauptſchwierigkeit liege aber nicht darin, dach die Friedensverträge eine ſchroffe Auslegung erfahren, die größte Gefahr liege in der Minderheitenbe⸗ handlung in den annektierten Gebieten und in der noch andauernden Beſetzung des Rheinlan⸗ des. Deutſchland habe den ernſthaften und erfolgreichen Verſuch gemacht, die ihm auferlegten Verpflichtungen zu erfuͤllen. Lloyd George gab ſeiner großen Sorge Ausdruck darüber, daß dieſe Beſatzungsfrage in den nächſten Jahren für den europäiſchen Frieden keine an⸗ genehmen Wirkungen haben werde. Am ſchlimm⸗ ſten aber ſei die flagrante Nichtbeachtung der Verträge im Hinblick auf die allgemeine Abrüſtung. Verſtärktes Rüſten der verſchiedenen Staaten ſtelle tine ſchwere Schwäche des Völkerbundes dar. Der gegenwärtige Umfang der Rüſtungen in Gurgba ſei ein glatter Vertrauensbruch ſeitens der Na. tionen, die nach dem Kriege in den Völkerbund eingetreten ſind, um in erſter Linie die Unverletztheit der Ber⸗ träge zu ſichern. Solange es große N tungen gebe, werde es auch große Kriege geben. Zum Schluß erklärte Lloyd George zur rxuſſiſchen Frag e, daß. wenn ſich Rußland erſt von ſeinen gegenwärtigen inneren Schwierigkeiten erholt habe, dieſes Land das b edeu⸗ tendſte der Erde ſein werde. Aus Nah und Fern. Bad Schwalbach.(Von einem Steinblocker⸗ ſchlagen.) Auf der Schiefergrube„Roſit“ bei Nauroth wurde von einem plötzlich niedergehenden 50 Zentner ſchweren Steinblock der Arbeiter David Geißlinger aus Grebenroth erfaßt und erſchlagen. In ſtundenlanger Ar- beit mußte der Steinblock erſt zerkleinert werden, um die dis zur Unkenntlichkeit entſtellte Leiche zu bergen. Limburg a. d. 2.(Ueberreiche Obſternte— kein Abſatz.) Obwohl die Landleute ihr Obſt maſſen⸗ haft auf den hieſigen Markt bringen und zu bikligen Prei— en anbieten, bleibt das kaufende Publikum dennoch aus. Leider war ein Teil des Obſtes miſerabel verpackt, ſchlecht ortiert und dazu noch unanſehnlich. Andere Züchter da— gegen hatten ihr Obſt ſehr hübſch verpackt und machten auch einige Geſchäfte. Das Obſt der erſten beiden Märkte wurde von Händlern aufgekauft und ſofort verladen. Die Preiſe ſind ſehr niedrig. Oberlahnſtein.(Eine ganze Familie ver⸗ giftet.) Eine Beamtenfamilie von hier erkrankte nach dem Genuß von eingeweckten Dicken Bohnen. Trotz ſo— fortiger Aufnahme in die Klinik ſtarb der Mann, während die Ehefrau und die Kinder noch ſchwer darniederliegen. Sämtliche Erkrankten ſind erblindet, auch können einzelne nicht mehr ſprechen. Baumholder.(Im Steinbruch verſchüt tet und getötet.) Ein bejahrter Steinbrecher wurde, im Steinbruchgebiet von Alsweiler von abſtürzenden Erdmaſ— ſen verſchüttet, wobei er den Erſtickungstod fand. Rengsdorf.(Von einem unbekannten Auto totgefahren.) Auf dem Heimweg mit einem Kar— toffelwerk wurde der Fuhrunternehmer Wilhelm Richt— mann von einem vorbeifahrenden Auto umgeriſſen und dabei vor das eigene Geſpann geſchleudert. Die Räder des ſchwerbeladenen Wagens gingen dem Manne über den Leib und verletzten ihn derart, daß der Tod nach kurzer Zeit eintrat. Das unbekannte Auto kümmerte ſich nicht um den Mann und fuhr weiter. Erſt als die Pferde mit dem Wagen allein zu Hauſe eintrafen, machten ſich die Ange— hörigen auf den Weg und fanden Richtmann bereits in ſterbendem Zuſtand vor. unſer neuer Roman, mit deſſen Abdruck wir demnächſt beginnen, iſt eine Bearbeitung cles berühmten Hugoſchen Werkes „Die Slenden“. Hls dieſer Roman erſchien, eroberte er ſich im Fluge die Welt. In Millionen Huflagen erſchien er in allen Kulturſprachen und erregte das größte Aufſehen. In letzter Zeit iſt der Roman, der neben dem„Glöckner von Notre Dame“ das bekannteſte Merk Hugos ſſt, etwas in den Hintergrund getreten. Ihn wieder der Vergeſſenheit zu entreiſßen und unſere Leſer mit einem der beliebteſten und berühmteſten Merke der Welt- literatur bekanntzumachen, ift der Tweck des Neuabdrucks. CCC ˙·—WAAAAAbbbTbTbTbTbT0TVTbTGTTGTTG'''''' ber Bearbeitung liegt die Ueberſetzung der Schreiterſchen Verlagsbuchhandlung in Berlin zugrunde. Köln.(Ein Poſtſack mit 60000 Mar! Wertſendungen verſchwunden.) Ein Poſtſack, in dem ſich für ungefähr 60000 Mark Wertſend ungen be⸗ fanden, wurde auf der Straßenbahn, mit der er vom Poſtamt im Städtiſchen Schlachthof zum Hauptpoſtamt befördert werden ſollte, mit einem anderen Sack vertaaſcht, der alte Zeitungen und Steine enthielt. Der leere Poſt⸗ ſack wurde ſpäter im Stadtgarten wieder gefunden. Eſſen.(Fünf Perſonen bei einer Schieße⸗ rei verletzt.) In der Nacht wurden in einer Wirtſchaft in Alteneſſen dem Bergmann Brendt, der bis ohr weni⸗ gen Wochen dem Roten Frontkämpferbund angehört hatte, von ſeinen früheren Kameraden Vorwürfe gemacht. Er derließ darauf das Lokal. Seine Widerſacher folgten ihm auf die Straße. Nun gab Berndt aus einem Repol⸗ ber ſechs Schüſſe ab und verletzte fünf ſeiner Angreifer. Langendreer.(Schwerer Grubenunfall.) Auf der Zeche Mansfeld kam eine Strecke zu Bruch. Dabei wurden drei Bergleute verſchüttet. Einer der Verſchütteten wurde ſchwer verletzt; die beiden anderen konnten nur als Leichen geborgen werden. Bad Schönhauſen.(Zwei Todesopfer eines Motorradunglücks.) Auf der Straße Schönhau⸗ ſen— Minden fuhr ein Kaufmann aus Minden mit ſei⸗ nem Motorrad beim Nehmen einer Kurve in den Stra⸗ ßengraben. Die Gattin des Kaufmanns und eine zweite Begleiterin im Beiwagen waren ſofort tot. Der Kauf⸗ mann ſelbſt blieb unverletzt. „Berlin.(Breitenſtriters Ehe geſchieden.) Breitenſträters Ehe iſt vor dem Landgericht 3 geſchieden worden. Als Grund wird Zerrüttung der Eze angenom⸗ men. Beide Ehegatten wurden als ſchuldig erklärt und ihnen die Koſten des Verfahrens auferlegt. Sle erklärten. keinerlei Berufung einlegen zu wollen. . Eine ſenſationelle Entführung. Aus Caſablanca kommt eine aufſehenerregende Meldung, wonach vier Perſonen, darunter zwei Frauen, von marokkaniſchen Auf— ſtändiſchen 200 Kilometer öſtlich von Caſablanca ent— führt worden ſind. Die vier Perſonen hatten der Jagd oblegen und ſind überfallen und entführt worden. Bei der entführten Perſonen handelt es ſich um den Neffen une den Schwiegerſohn des Gouverneurs Steeg, ſowie um zwei Ausländerinnen, eine Ruſſin namens Prokoroff und eine Engländerin namens Steinheil. Die Marokkaner be— abſichtigen wahrſcheinlich ein Löſegeld zu fordern. eee 2 2 ECC e Plan Ein Viermächte⸗Bund geg Die Newyorker Preſſe berichtet v antifuſſiſchen Aktivität Chamber britiſche Außenminiſter ſei beſtrebt, einen Bier mächte⸗ Bund gegen die weitere Ausdehnung der bolſchewiſti⸗ ſchen Propaganda zuſtande zu bringen. Dieſem Bund ſollen Deutſchland, England, Frankreich und Italien angehören. Chamberlain verhandle bereits diplomatiſch Über dieſen Plan. Für dieſe politiſche Neu⸗ orientierung ſoll Deutſchland das Kolonialman⸗ dat über Kamerun erhalten, Frankreich ſoll da⸗ für durch die volle Herrſchaft in Marokko ent⸗ ſchädigt werden, wogegen es das ſyriſche Mandat an Italien abtreten müſſe. Italien müßte ſich dafür auf dem Balkan desintereſſieren. Die Newyorker Preſſe rechnet mit baldigen Ergebniſſen der Chamberlain'ſchen Verhandlungen. 2— Aus Heſſen. Darmstadt.(Gefängnis für einen Quit⸗ tkungsfälſcher.) Ein Landwirt aus dem hohen Oden⸗ wald hatte vom Bezirksſchöffengericht wegen Fälſchung einer Quittung über einen an die Land⸗ und Forſtwirt⸗ ſchaftliche Berufsgenoſſenſchaft geleiſteten Beitrag von 12 Mark zwei Wochen Gefängnis erhalten. Hiergegen hot die Staatsgnwaltſchaft Berufung verfolgt, weil es ſich um eine öffentliche Urkunde handle. Das Gericht hob das Erkenntnis der unteren Inſtanz auf und erkannte auf die Mindeſtſtrafe von drei Monaten Gefängnis. Darmſtadt.(Gefängnis für einen unvor⸗ ſichtigen Fuhrmann.) Ein hieſiger Fuhrmann ſtand unter der Anklage der fahrläſſigen Tötung. Er fuhr am 4. Juli ds. Is. mit einem Bierwagen aus der Holz⸗ ſtraße in die Langgaſſe und wollte, wie ſchon öfter, in der„Löwenſchlucht“ drehen. Dort hielt ein Auto, das er nicht geſehen haben will. Ein kleines Kind, das an der Sauswand ſtand, wurde beim Zurückhufen des Pferdes an die Wand gedrückt, das eine Rad ging ihm über den Kopf. Der Sektionsbefund ſtellt einen Bruch der Schä⸗ delgrundfläche feſt. Auf Grund ſeiner Erfahrung als Fuhrmann mußte er einen möglichen ſchlimmen Erfolg vorausſehen. Der Strafantrag geht auf vier Monate Ge⸗ fängnis, das Urteil lautete dem Antrage gemäß. Rüſſeisheim.[ Großfeuer.) Durch ein Groß⸗ fehter wurden hier die Wirtſchaftsgebäude des Landwirts Heorg Walther und des Landwirts Schneider vernich⸗ kel. Das Großvieh konnte gerettet werden. Den Feuer⸗ wahren von Mainz und der Opel-Werke gelang es nach mehrſtündiger Arbeit, die ſchwergefährdeten Nachbarhäu⸗ er, ein ganzes Scheunenviertel, vor der Einäſcheruu⸗ 1 zewa hren. Gießen.(Verurteilter Hochſtapler.) Vor dem hieſigen erweiterten Schöffengericht hatte iich em Hochſtapler zu verantworten, der mit einein Komplizen eine ganze Reihe von Großſtädten und Badeorten heim⸗ geſucht und ſich unter der Vorgabe, Arzt zu ſein, mit Vorliebe an Patienten und Kurgäste herangemacht harte. In Bad Nauheim konnte ſich der geriſſene Gauner einer adligen Dame nähern und ihr eine Anzahl Wertaegen⸗ ſtände ſtehlen, darunter ein Perlenhalsband im Werte von 3000 Mk. und ein Brillantenarmband im Werte von 1000 Mark. Der Angeklagte, der Kaufmann Kieie wetter aus Ko urg, leugnete hartnäckig, wurde aber traten für ſchn dig erkannt und wegen ſchweren Dießſtahls zu eineinha Jahren Gefängnis und Aberkennung der bar⸗ gerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre verurteilt. ., Das Zweikinderſyſtem in Heſſen. Heſſen iſt bein Zweikinderſyſtem angelangt. Die Zahl der Kinder ſtellt⸗ ſich im Durchſchnitt bei den Frauen von 1880 auf nier, NF 1910 etwa drei, 1925 aber nur noch auf zwei. eee 8 Vom Leben gehefzi RNeoman von J. S chneider-Foersll Uheberrechisschufz 1926 durch Verlag Oskar NMeisfer, Werdau (71. Fortſetzung.) „Wozu?“ kam es eiſig. nur noch ſchwerer.“ „Nein, nein! Ich will ganz vernünftig ſein! Sie dürfen mir glauben!— Geſtatten Sie mir's doch, Herr Detektiv!“ „Dann meinetwegen, ja!— Aber es muß raſch gehen! Meine Zeit iſt koſtbar!“ Walter war ſchon durch die Tür und die Stufen hinab— geſprungen. 12„Trude!“ Er nahm ſie in die Arme und drückte ihren Kopf gegen ſeine Schulter. „Sei nicht bange, Trude, ich werde alles für dich kun. Ich hade Verbindungen von der Hochſchule her. Zu jedem ein⸗ zelnen werde ich laufen, bis ich dich frei habe. Und wenn dann alles nichts nützt, jage ich mir eine Kugel durch den Kopf.“ „Damit würden Sie Ihrer Schweſter den denkbar ſchlech— teſten Dienſt erweiſen,“ ſagte Hellmuth, der dieſes Letzte eben noch gehört hatte.„Wer ſollte dann Zeugenſchaft für ſie ablegen, wenn es darauf ankommt, darzutun, was ſie zu ihrem Handeln bewogen hat? Das können doch nur Siel — Bleiben Sie alſo hübſch am Leben, mein lieber Herr von Rommelt, und damit Sie ſehen, daß ich kein Unmenſch bin, erlaube ich Ihnen, daß Sie bis in einer Stunde in die Hauptpolizei kommen. Vielleicht gelingt es mir, zu be⸗ wirken, daß man Ihre Schweſter auf freiem Fuß läßt!“ „O bitte, Herr Detektiv!— Ich danke Ihnen!“ Walter war darauf und daran, ihm die Hand zu küſſen. Hellmuth wehrte mit einem Lächeln.„Tun Sie das lieber Shrer Schweſter,“ ſagte er gütig,„die alles für Sie aufs Faiel geſetzt vat.“ f (Nachdruck verboten.) „Sie machen es Ihrer Schweſter Der junge Mann hob Trudes Geſicht zu ſich auf und küßte es leidenſchaftlich:„Hab' keine Angſt, Schweſting,“ bat er. „Angſt? Weshalb?“ ſagte Hellmuth.„Es iſt gar keine Veranlaſſung dazu gegeben. Sie können überzeugt ſein, gnädiges Fräulein, daß Ihnen nicht das geringſte paſſiert, ſo lange ſie unter meinem Schutze ſtehen.“ Der Wagen, den Sanders zurückgeſchickt hatte, fuhr eben wieder an den Eingang. Hellmuth öffnete den Schlag und hob Trude in den Fond. Walter drückte nochmals ihre Hand und preßte ſeine Lippen darauf:„Auf Wiederſehen, Trude!“ Sie ſah ihn an, aber ſie fand kein Wort. Dann ſchloß ſie die Augen und lehnte ſich in die Polſter zurück. Auf der Hauptpolizei angekommen, ging Hellmuth mit ihr zuerſt nach ſeinem Arbeitszimmer. Er bot ihr einen be— quemen Stuhl und brachte ihr ein Glas Waſſer mit Arrak gemiſcht. „Sie ſind alſo geſtändig, Fräulein von Rommelt?“ ſagte er, vor ihr ſtehenbleibend. „Ja!“ kam es leiſe. „Dann bitte ich Sie, mit mir zu kommen.“ Sie erhob ſich und folgte ihm, aber jeder Schritt bedeutete eine Anſtrengung für ſie. Er führte ſie durch einen dunklen Gang zu einer anderen Tür, klopfte, öffnete dann und ließ ſie eintreten. Lautlos klinkte er das Schloß wieder ein. Trudes Augen ſtarrten weit geöffnet:„Bernhard!“ Es war ein heller Schrei, ganz durchtränkt von Furcht und Schrecken. „Trude!“ Dr. Sanders ſtand mit dem Rücken gegen das hohe ver— gitterte Fenſter und breitete beide Arme nach ihr aus. Sie kam langſam näher und wandte keinen Blick von ihm. War das der Geliebte, dem ſie ſich vor vier Jahren verlobt hatte? Dieſer ergraute Mann mit dem unſäglich leidenden Ausdruck um Mund und Augen? „Bernhard!— Vergib mir!“ Er griff zögernd nach ihr und zog ſie an ſich. „Trude!— Arme Trude!“ ſagte er und ſtrich behutſam über ihren Scheitel. 4 5* „Ich bin nicht mehr arm. Du haſt mich reich gemacht, da du gekommen biſt.“ Sie zog ſeine Hände an ihre Lippen. „Kind!“ bat er verlegen,„du h dieſe Hände zu küſſen!“ Sie umklammerte ſie nur noch feſter:„Sie haben mich ja gepflegt damals—,“ ſagte ſie und zog ſie von neuem zu ihrem Munde empor,„und mir ſoviel Liebes getan!“ „Soviel Liebes?— Wenn du ſagteſt, ſoviel Leides, dann wäre es richtiger!“ „Nein, ſoviel Liebes!“ beharrte ſie, hob ihr Geſicht zu ihm auf und ſuchte— und fand nichts mehr, was ſie an früher erinnerte.„Bernhard!“ ſchluchzte ſie auf. Ihre Hände taſteten nach ſeinem ergrauten Haar, ſtrichen über ſein blaſſes Geſicht herab und glitten über ſeine heftig atmende Bruſt. Sie legte ihre Wange gegen ſein Hetz. „Wie feſt es ſchlägt,“ ſtammelte ſie leiſe. „Aber hoffentlich nicht mehr lange!“ „Bernhard!“ Sie klammerte ſich aufweinend an ihn. „Warum ſagt du das, Bernhard?“ Ein ſchmerzliches Zucken ging um ſeine Mundwinkel: „Das fragſt du mich. Trude?— Drei Jahre— nein, drei⸗ hundert Jahre trug ich Schuld und Reue! Weißt du, was das heißt?“ i „Vergib mir!“ „Ich habe nichts zu vergeben!“ „Daß ich dir das angetan habe, Bernhard!— Daß ich mich dir nicht anvertraute damals!— Daß ich mich dir nicht zu erkennen gab.— Daß dein Haar ergraut iſt!l— Und daß du alt geworden biſt vor der Zeit!“ „Ja, alt,“ beſtätigte er ſchmerzlich.„Wenn man drei⸗ hundert Jahre gelebt hat, Trude, immer in Schmerz und Verzweiflung, dann iſt man verbraucht. Es will nimmer gehen. Aber dieſer Tag heute, mit dem hat der Himmel alles wettgemacht, was er mir aufgebürdet hatte.“ „Und ich?— Was ſoll ich ohne dich, Bernhard?“ Sie drückte ſich enger gegen ihn. „Du wirſt glücklich werden, Trude, viel glücklicher, als du es je an meiner Seite geworden wäreſt.“ „Nein!“ Mit einem heißen bittenden Flehen zu ihm auf⸗ ſehend, bettelte ſie:„Bleib' bei mir!— Geh' nicht wieder fort!— Ich kann nicht mehr ſein ohne dichl“ „Was haſt du dann bis jetzt getan, Trude, wo du mich nicht hatteſt?“ Gastehung. 1001. ſigen 115 hieſ angab, in igen f zu ſein. Als die vereinbarten Ra⸗ hohen Lohn be 8 ö lungen folgten und Erkundiaungen eingezo⸗ 11 ſtellte 0 heraus, daß das Mädchen mit dem Rad von hier verſchwunden iſt. Zweifellos hat man es mit einer Betrügerin zu tun, was auch daraus hervorgeht, daß die Beſchuldigte vor einiger Zeit in einem anderen Geſchäfte unter ähnlichen Umſtänden ein Fahrrad kaufte. Die Beſatzungsminderung. Beginn der Truppenzurückziehung. O Mainz, 25. Oktober. Die Verminderung der franzöſiſchen Beſatzungsttup⸗ ben bat nunmehr begonnen. Sechs Maſchinengewehrba⸗ 1 il aben das beſetzte Gebiet verlaſſen. Zwei von 0 aus Koblenz, und je eine aus Worms, Ken ſtad t, Speyer und Landau zurückgezogen wor⸗ den. Zwei Bataillose des 52. Eiſenbahnerregiments ha⸗ ben ihre Garniſon in Trier mit Tou! vertauſcht. —2— Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Verſuchter Totſchlag an de: Feliebten.) Das hieſige Schwurgericht hatte ſich mit der Strafſache gegen den 22 Jahre alten Gelegenheits⸗ arbeiter Otto Ludwig Seelberger aus Rheinau zu be⸗ ſchäftigen. Seelberger iſt angeklagt, auf die 22 Jahre alte Fabrikarbeiterin Anna Benz aus Viernheim einen Tot⸗ ſchlagsverſuch begangen zu haben. Seelberger hatte mit der Benz ein Liebesverhältnis. Er hatte das Mädchen vor dreiviertel Jahren auf der Meſſe kennen gelernt und trug ſich mit der Abſicht, es zu heiraten. Da ging das Verhältnis in die Brüche. Eines Nachmittags und zwar am 12. Juni brachte Seelberger das Mädchen an den Bahnhof und nach kurzen Wortwechſel feuerte er auf die Benz, die bereits auf dem Trittbrett des abfahrenden Zuges ſtand, vier Schüſſe ab, von denen einer das Mäd⸗ chen streifte, während die anderen Schüſſe infolge der ſchlechten Beſchaffenheit des Revolvers nicht losgingen. Seelberger ergriff daraufhin die Flucht und ſprang zuletzt in den Neckar. Er konnte aber trotzdem feſtgenommen wer⸗ den. Wegen verſuchten Totſchlags erhielt er 1 Jahr Ge— ängnis. a 1 Mannheim,(Todesſturz vom Dach.) Ein 22 Jahre alter lediger Spengler aus Karlsruhe ſtürzte bei der Arbeit auf dem Dach eines Hauſes am Stephanien⸗ ufer in Mannheim in den Hof. Er hat ſich ſo ſchwere Verletzungen zugezogen, daß er bald nach ſeiner Einliefe⸗ rung in das ſtädtiſche Krankenhaus geſtorben iſt. Der Ver⸗ unglüdte war im Begriff ſich anzuſeilen, hat aber dabei das Gleichgewicht verloren, wodurch der Abſturz erfolgte. Mannheim.(Gift genommen.) In der Schwe⸗ tzingerſtadt verſuchte eine 20. Jahre alte Hausangeſtellte ſich durch Einnehmen einer giftigen Flüſſigkeit das Leben zu nehmen. Grund zur Tat ſoll Schwermat ſein. Mit dem Sanitätswagen wurde die Lebensmüde nach dem Allgemeinen Krankenhaus verbracht. Aus der Pfalz. Speer.(Der Meſſingkäfer auch in der Pfalz.) In der letzten Stadtratsſitzung wurde die Stadt- verwaltung von verſchiedenen Rednern auf das Auftreten des Meſſingkäfers in Speyer hingewieſen, und um Be⸗ kämpſungsmaßnahmen erſucht. 0 Schifferſtadt.(Flüchtiger Brandſtifter.) Der in der Hagengaſſe wohnhafte Leopold Huber zün— dete in angetrunkenem Zuſtande und infolge ehelicher Zwistigkeiten in ſeiner Wohnung ſein Bett, welches er mit Spiritus übergoſſen hatte, an. Das Feuer wurde jedoch bon der Nachbarſchaft bald darauf im Keime erſtickt, ſo daß das Bett nur teilweiſe verbrannte und größerer Scha⸗ den verhütet wurde. Gegen Huber wurde wegen vor⸗ ſätzlicher Brandſtiftung bei der Polizeibehörde Anzeige er⸗ ſtattet. Seiner Verhaftung entzog er ſich durch die Flucht. rik gegen 1 Almliche Not Berliner Deviſen. 700 Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. Holland 168,42— 168,76; Brüſſel 58,23— 58,307 Danzig 81,44 bis 81,60; Italien 22,675— 22,915 Kopenhagen 112,14— 112,36; Liſſabon 20,70— 20,74; slo 110,19— 110,41; Paris 16,42— 16,46: Prag 12,398— 12,418; Schweiz 80,67— 80,83: Spanſen 71,80 — 72; Stockholm 112,71— 112,93: Wien 59,06— 509,18; London 20,377— 20,417; Newyork 4,1830— 4,1910. Berliner Effekten notierungen. Hapag 139, Nordd. loyd 140,375, Berliner Handelsgeſellſchaft 227,25, Comm. und Privatbank 160,25, Darmſtädter⸗ und Nationalbank 212, Deutſche Bank 154, Diskonto 146,75, Dresdner Bank 448, Schultheiß⸗Patzenhofer 397,50, A. E. G. 161,25, Daim⸗ ler 101,50, J. G. Farben 268,875, Gelſenkirchen 136,75, Th. Goldſchmidt 108, Ph. Holzmann 165, Metallbank 131, Oſtwerke 376, Phönix 99,75, Rhein. Braunkohlen 220,50, Rhein. Elektrizität 142,50, Rheinſtahl 177,75. Riebeck Montan 149, Ver. Stahl 112, Weſteregeln 165.56. Zellſtoff Waldhof 277. Lokales und Allgemeines. Wetterberian vom 26. Oktober. Die über Europa hinwegziehende Hochdruckwelle hat auf dem Feſtlande infolge der dort eintretenden Aufher⸗ terung und durch die Ausſtrahlung bedingte Abkühlung zu einer Druckaufwölbung geführt, die die neuen oze mi⸗ ſchen Zyklonen in eine nördliche Zugbahn ablenken. Der Kern des Sturmwirbels liegt bei Schottland, das Sturm⸗ feld reicht nur bis nach Süd⸗Frankreich und an die Nord⸗ e Wir können daher noch mit trockenem Wetter rechnen. Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: Meiſt trocken, etwas milder. — Das Waſchen des Obſtes. Das Waſchen des Obſtes wird leider viel zu oft unterlaſſen. Man kann immer wie— der und gerade jetzt im Herbſt, wo ſo verlockend das ſchöne Obſt zum Verkauf geſtellt iſt, beobachten, wie die Leute von der Straße weg Obſt kaufen, um es unbe— denklich und gedankenlos ſofort zu verzehren. Es iſt aber unäſtetiſch, ſtaubiges Obſt, wie es vom Markt, oder vom Geſchäft, oder von einem Wagen kommt, zu verzehren, es iſt unhygieniſch, ſolch ungereinigtes Obſt ohne weiteres zu genießen. Die Keime der verſchiedenſten Infektionskrankheiten, die Verunreinigungen durch unſau— bere Hände beim Pflücken, durch Transportgefäße uſw., zuweilen aber, wie bei den Trauben, auch durch übliche Behandulng des Obſtes laſſen den Genuß aus der Tüte heraus, als recht unvorſichtig erſcheinen. — Verbotene Nachleſe. Mancher Ernteſegen iſt noch zu bergen, das Obſt von den Bäumen, die Kartoffeln aus der Erde, Blumenkohl und Wirſing, Kraut und Rüben. Da bleibt auch für die Beſitzloſen noch mancherlei übrig und wird von ihnen gerne eingeheimſt. Zu ſolcher Nach— leſe bedarf es jedoch der Erlaubnis des Grundſtückbeſitzers, ſonſt bedeutet ſie ein Vergehen gegen das Feld- und Forſtpolizeigeſetz und iſt ſtrafbar. — Kündigungen im Banlgewerbe. Die„ſchleichende Kriſis“ im Börſengeſchäft ſpiegelt ſich in den zum Jah— reswechſel vorgenommenen Kündigungen im Bankgewerbe wieder. Namentlich bauen die Großbanken teilweiſe wie— der ſcharf ab. Aber auch die kleineren Banken müſſen gleichfalls zu Entlaſſungen ſchrejten. Von den Kündi⸗ gungen werden jetzt aber auch höhere Bankbeamte be— troffen, die nan während der Inflationszeit mit einer ge— wiſſen Kündigungsfriſt anſtellte. Wie ſtark der Rück⸗ gang in der Beamtenſchaft einzelner Banken iſt, beweiſt folgende Tatſache. Während der Hochkonjunktur vor drei Jahren beſchäftigte die Deutſche Bank, Zweiganſtalt Frankfurt a. M., 2300 Beamte. Heute ſind es nur noch 450. 1 — Vom Tauſch. Viele Leute ſind der Anſicht, daß Tauſchen etwas anderes iſt wie Kauf, doch iſt juriſtiſch der Unkerſchied nicht groß. Nach dem bürgerlichen Geſetz— buch unterliegt der Tauſch den Beſtimmungen über den Kauf. Von dieſem unterſcheidet ſich der Tauſch nur da⸗ durch, daß der eine Teil nicht durch Geld bezahlt, ſondern eine Sache dafür her gibt. — Doppelſtücke der Steuererklärungsformulare. Bis⸗ her war es für den Steuerpflichtigen mit gewiſſen Schwie⸗ rigtetten berin b i ein Voppeiſtug ver Steuerertlarang ormulare vom Fi 1857 t zu Belegzwecken zu erhalten. Auf Antrag der Berufsvertretung des Einzelhandels har etzt der Reichsfinanzminiſter die Finanzämter angewie⸗ en, ohne weiteres Dordrucke zu Einko' men⸗, Körper⸗ chafts⸗, Umſatz⸗ und Vermögensſteuererrlarungen in zwei Stücken den Steuerpflichtigen zuzuſenden, 15 dies bei dem zuſtändigen Finanzamt ein für allemal 22 — 2— Fallendes Laub. Jetzt wird das Kleid der Bäume mit jedem Tag lichter. Mit feinem leiſem Raſcheln ſegeln die dürren Blätter zur Erde. Die einen ganz langſam, wie kraftlos und müde, die anderen behend und eilig, wie wenn ſie's nicht erwarten könnten, zur Mutter Erde zurückzukehren, 155 ihnen einſt im Lenz ein friſches, grünes Leben ge⸗ geben. Wie verſchieden doch all dieſe Blätter ſind! Dürr, braun, runzelig und eingerollt, ſaftlos und holzig, die anderen flammend gelb oder rot und wieder andere noch glatt und graugrün, als flöße noch Saft und Leben in ihren Adern. Anabläſſig ſallen die Blätter. Ein dicker Teppich deckl den Raſen und ein eigenartiger, wenig moderiger, aber nicht unſchöner Geruch ſteigt von ihm auf. Kinder tollen umher und bauen ein Neſt, eine Burg, aus alten müden Blättern. Gehr ein Landmann vorüber. Lächelt ein wenig: Recht ſo, werden wir ſchöne Landſtreu haben. Und ſo ſchenkt und nützt und hilft die Natur noch eantragem. in ihrem Sterben. — 2 4 Atientatspläne gegen König Alexander. Aus Belgrad wird gemeldet, daß man Pläne des ma⸗ zedoniſchen Revolutionskomitees aufgedeckt hat, die auf König Alexa en ugesſaVier eine Ermo dung des Königs Alexander von Jugoflawien hinzielten. Auch auf die jugoſlawiſchen Geſandten in Athen, Berlin und Paris ſollen Anſchläge vorbereitet ſein. Winke und Natſchlaͤge. Kriſtalle in Honig. In dünnflüſſigem Honig vil⸗ den ſich häufig große Kriſtalle. Dieſe ſagen dem Ver⸗ raucher häuſig nicht zu. Man verhindert ihre Bildung m eder Zeit des Kriſtalliſierens durch häufiges Umrühret. „ Kupferpatina. Eine ſehr ſchöne Patina auf Kupfer zielt man von einer Löſung mit 3.7 Gramm Kochſalz. 5 Gramm Salmiakgeiſt, 0,5 Liter gutem Weineſſig und Gramm Chloramonium. Man muß die Löſung mehr⸗ mals auftragen. Das Vertreiben von Schwaben. Am Schwaben zu rertilgen, nehme man ein hohes Glas, verhülle es außen mit einem Tuche, um den Tieren das Emporklettern zu reichtern, und reibe eine rohe Kartoffel in das Gla⸗ nein. Dann ſchüttet man Zuckerwaſſer reichlich bis an den Rand. Die Inſekten werden von dem Geruch ange⸗ zogen, klettern empor, fallen in die Flüſſigkeit und ar⸗ v3 757 9 — trinken. Moderne Landsknechte. Geſchichte und Weſen der Fremdenlegion. Von Pitt Olden. (Nachdruck verboten.) Verlorene deutſche Söhne.— In. Strafkompagnie.— „Legiond; nix Geld“.— Eine ehrenvolle aber blutige Re⸗ gimentsgeſchichte.„ Kürzlich iſt in einer angeſehenen juriſtiſchen Zeit⸗ ſchrift Deutſchlands ein aufrehenerregender Aufſatz über das Thema Fremdenlegion und Friedensvertrag erſchienen. der insbeſondere wieder die Tatſache betont, daß 30 Prozent der Fremdenlegionäre Deutſche ſind. Leider iſt die deutſche Oeffentlichkeit trotz allem und allem, was ſchon über die Legion geſchrieben wurde, trotz aller Warnungen von offizieller und privater Seite doch noch nicht genügend aufgeklärt über dieſe moderne Lands⸗ knechtsgruppe. Alljährlich fallen viele junge Deutſche in die Hände der franzöſiſchen Werber, um den unge⸗ heuren Menſchenbedarf der Fremdenlegion zu decken. Sie ind Kanonenfutter für Frankreichs Ko⸗ lonfalkriege, ungeheure Strapazen, brutale Be⸗ handlung, eine wahrhaft lächerliche Löhnung war⸗ ten ihrer. Der Legionär iſt rechtlos! Em drakoni⸗ ches Militärſtrafgeſetz vergilt die leichteſten Verfehlungen mit den ſchwerſten Strafen. Dieſe Stra⸗ ſen beſtehen zunächſt aus dem berüchtigten Priſon, das heißt Gefängnisſtrafe, die ſchon von hängt werden kann. Kein Soldat der Fremdenlegion entgeht ihr auf die Dauer. Die Zahl der Straftage er⸗ höht ſich dabei automatiſch von Fall zu Fall. Ganz ſchwere„Fälle, Deſertionen und dergleichen führen zur Verurteilung, zur Zwangsarbeit, die gewöhnlich in irgend einer Strafkompagnie tief in der Sahara abzu⸗ machen ſind. Wenige überſtehen ſie. Zudem wird die Strafzeit auf die fünf Jahre Dienſtzeit, zu der ſich er Legionär verpflichten muß, nicht angerechnet. Deſertionen ſind ſehr häufig. Da aber die Ueberwachung ehr ſcharf iſt und da außerdem auf den Kopf eines eden Deſerteurs eine anſtändige Geld prämie ge⸗ etzt iſt, ſo gelingen ſie ſelten. zudem die Flüchtlinge nterofftzieren ver⸗ ungeheure Wegſtreden burch wuüſte Gegenden zurückzu⸗ legen haben, ehe ſie in Sicherheit ſind. ö Die Geſchichte der Fremdenlegion iſt mit Blut geſchrieben. 1831 aus unruhigen Köpfen aller Na⸗ tionen gebildet, war ihre erſte Tat die Eroberung von Algier, wo ſie ſich gleich durch Niedermetzelung eines gan- zen Stammes bei den Eingeborenen verhaßt machte. Die Truppe erlitt furchtbare Verluſte. An Spanien gegen Don Carlos abgetreten, wurde ſie gleichfalls entſetzlich deziniert. Auch in der Krim, wo ſie von 3200 Mann 900 verlor, zeichnete ſich die Legion durch unerhörte Toll⸗ kühnheit aus. Die Unterwerfung Kabiliens gelang ihr durch den Sturm auf Iſcheridan, der der Geſchichte der Legion ein neues blutiges Ehrenblatt zufügte. Später hat die Legion dann in Mexiko, in Tonking Verwendung gefunden und auch in Malagaskar kämpfte ſie bis in die neueſte Zeit mit dem gleichen Ruhm und—, den gleichen fürchterlichen Verluſten. Was nicht von Ein⸗ geborenen getötet wurde, ſtarb an Tropenkrank⸗ heiten, durch wilde Tiere oder durch die Quäle⸗ reien von Vorgeſetzten. 5 Die Fremdenlegion, zuſammengewürfelt aus den Außenſeitern aller Nationen, iſt dre Schmach unſeres Jahrhunderts. Sie muß verſchwinden. Insbeſondere aber ſollten unſere jungen deutſchen Männer ſich viel zu gut dazu ſein, ihr Blut, ihr Leben und ihre Geſundheit für Frankreich zu opfern. Lieber hungern im Vaterlande, als das Schickſal eines Le⸗ gionärs erdulden, und für die Trikolore verbluten. * Sport⸗Miszellen. Dr. Peltzers Weltreiſe. Unſer deutſcher Weltrekordläufer Dr. Peltzer. 5: ſich eine eben ſo ſeltſame wie originelle Vorbereitung für die Amſterdamer Olympiade erdacht. Er will vorher eine Weltreiſe machen und zunächſt einmal nach Amerika ſah⸗ ren. Es muß betont werden, daß Dr. Peltzer dieſe Amc⸗ rikareiſe durchaus als Privatmann macht. Wäre er als Sportsmann mit einem entſprechenden Antrag an die deutſche Sportbehörde herangetreten, ſo hätte man ihn wobl unbedinat die Erlaubnis au dieſer Fahrt verweiger!. Anſcheinend fühlt uch Dr. Peltzer vei der Glevetrotteret ſehr wohl. Und doch kann man Bedenken dagegen haben. Man braucht bloß an das Beiſpiel Nurmis zu erinnern, der nach einem halbjährigen Aufenthalt in Amerika ſeh⸗ abſtrappaziert und müde nach Europa zurückkehrte. Hof⸗ Nervenſtärtung bringt, die er gebraucht, um in Amſterdam ſen wir, daß Dr. Peltzers Weltreiſe ihm wirklich die ſein Beſtes, ſein Allerbeſtes zu zeigen. Ringrichter Pippow. .Bei den letzten Titelkämpfen im Berliner Spor(pa⸗ jaſt war der Ringrichter Max Pippow in einer Werts zätig, die nicht gerade auf große Fähigkeiten zur Aus⸗ führung dieſes ſchwierigen Amtes ſchließen laſſen. Insbe⸗ ſondere fiel dies bei dem Kampf um die Fliegengewichts⸗ meiſterſchaft auf. Er miſchte ſich in ganz ungehöriger Weide in den Kampf Kohler— Stein ein. Trotzdem Kohler fabelhaft kämpfte, forderte Pippow dieſen ſtarken Ar⸗ greifer ungerechterweiſe zum kämpfen auf. Mit Stein ur⸗ terhielt er ſich über Kohler und machte dieſen durch un⸗ paſſende Reden verwirrt. Die Folge davon war, daß Kohler den Kampf völlig entmutigt aufgab. Ohne RNing⸗ richter Pippows unqualiftzierbares Benehmen hätte Kob⸗ ler den Meiſtertitel. Es muß wirklich verlangt werden, daß man in Zukunft in Borringen nur Richter ſehen wird, die ihren ſchweren Aufgaben durchaus gewachſen ſind und die, die Borer nicht mit allerlei Redensarten zur Ver⸗ zweiflung und zur Anſicherheit bringen. Die Auswahl dar Ringrichter iſt eines der wichtigſten Momente zur Erzielung einer wirklichen klaren Entſcheidung eines Bor- kampfes.. Vermiſchtes. Das loſtbare Noſenöl. Echtes Roſenöl iſt eine der wertvollſten Eſſenzen, die es überhaupt gibt. Am nur 30 Gramm dieſes köſtlichen Stoffes zu gewinnen, müſſen vierzigtauſend Roſen zerſtampft werden. 5 Der Rekord eines Verſchwenders. Leute, die ihr Vermögen mit beiden Händen verſchwenderiſch verſtreuten, hat es zu allen Zeiten gegeben. Die Rekorde dieſer Be⸗ ziehung hält wohl der römiſche Kaiſer Caligula, der es fertig brachte, während ſeiner noch nicht vier 5 wer⸗ denden Regierungszeit etwa 220 Millionen Goldmark nach heutigem Gelde durchzubrinagen..