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Die Verbandlun⸗ gen werden mehrere Tage in Anſpruch nehmen. ꝛ8: Zur weiteren Förderung der Beratungen über das Beſoldungsgeſetz im Reichshaushaltsausſchuß haben Abge⸗ ordnete der Regierungsparteien Beſprechungen gepflogen. Die Beratungen werden fortgeſetzt. 16: Der deutſche Geſandte in Warſchau, Rauſcher, iſt nach Berlin gereiſt, um der Reichsregierung über ſeine im Zuſammenhang mit der Eröffnung der neuen deutſch⸗pol⸗ niſchen Wirtſchaftsverhandlungen geführten Warſchauer VBe⸗ ſprechungen zu berichtigen. 18: In der ſaarländiſchen Metallinduſtrie droht ein Generalſtreik, nachdem die Arbeitgeber einen Schiedsſpruch auf Lohnerhöhung abgelehnt haben. 16: Die belgiſche Nationalbank hat den Diskontſatz um ein halbes Prozent auf 4,5 Prozent herabgeſetzt. 1: Ju der ungariſchen Auleihe⸗Schieberaffäre iſt der Kaufmann Haas verhaftet worden, der mit den Brüdern Torbini in Geſchäftsverbindung ſtaud. Man hofft, mit dieſer Verhaftung den Einzelheiten bei Ausführung des Betruges auf die Spur zu kommen. Dr. Marx in München. Der Reichskanzler für Aufrechterhaltung der Eigenſtaatlichkeit. U München, 17. November. Reichskanzler Dr. Marx beſichtigte am Donnerstag⸗ vormittag unter Führung Oskar von Millers das Deutſche Muſeum. Im Anſchluß daran fand dann im Miniſterium des Aeußeren eine Beſprechung des Reichskanzlers mit dem bayeriſchen Miniſterpräſidenten Dr. Held über politiſche Fragen ſtatt, bei wel⸗ cher Gelegenheit auch eine Vorſtellung der bayeriſchen Geſamtregierung erfolgte, der ſich eine Begrüßung durch das Präſidium und die Fraktionsvor⸗ ſtände anſchloß. Hierbei hielt Landtagspräſi⸗ dent Königsbauer eine Anſprache, in der er erklärte, daß der Reichskanzler mit ſeinem Beſuch im Landtag eine der in den letzten Jahren traditionell gewordene Uebung aufrecht erhielte, die um ſo notwendiger ſei, als die Be⸗ prechung der Exiſtenzfragen des bayeriſchen Staates eine olche erforderten. In ſeiner Entgegnung hierauf erwiderte Reichs⸗ kanzler Dr. Marx, daß wir alle nur das eine Ziel hätten, dem Volke und dem Staate zu dienen und daß dementſprechend auch nur der eine Gedanke: Vorwärts auf dem Wege zum Wiederaufſtieg, alle be⸗ ſchäftigen müſſe. Die Reichsregierung beſchäftige ſich auch mehr mit Bayern, als man allgemein annehme, denn ſie wiſſe, welche Bedeutung gerade dieſes Land mit ſeiner großen hiſtoriſchen Vergangenheit und ſeinen großen ſtaat⸗ lichen und kulturellen Werten beſitze. Solange nun Bayern den feſten Willen zur Eigenſtaatlich⸗ keit habe, ſei es falſch, irgendwie zu verſuchen, andere Zuſtände herbeizuführen. Denn in erſter Linie müſſe die Reichstreue in den Herzen aller Reichsangehöri⸗ ger geſtärkt werden, was jedoch nicht geſchehen könne, wenn ein dieſem politiſchen Ziel entgegengeſetzter Weg beſchritten werde. Der Reichskanzler ſchloß ſeine Ausführungen mit den beſten Wünſchen für eine erfolg⸗ reiche Arbeit der bayeriſchen Regierung zum Wohle Bayerns. 0 * Schulgeſetz und Reichstagswahlen. Vor entſcheidenden Beratungen. b Berlin, 17. November. In politiſchen Kreiſen ſieht man mit großer Span⸗ nung der Braunſchweiger Tagung der Leitung der Deutſchen Volkspartei entgegen. In dieſen Beſprechungen, die unmittelbar vor der Aufnahme der Vollſizung des Reichstages abgehalten werden, wird bekanntlich die Volkspartei Stellung zu dem Reichs⸗ chulgeſetzentwurf nehmen. Dieſe Stellungnahme der Volkspartei dürfte endgültig Klarheit über das Schick⸗ ſal des Keudell'ſchen Entwurfes bringen. Die in letzter eit immer häufiger in die Erſcheinung tretende ſtarke Anterſtreichung des liberalen Gedankens in volkspartei⸗ n Veranſtaltungen läßt nun die Annahme als ge⸗ rechtfertigt erſcheinen, daß zum mindeſten beſtimmte Kreiſe er Volkspartei die kommenden Wahlen unter einer iberalen Parole zu führen wünſchen und deshalb vermutlich in den Schulforderungen eine intranſi⸗ gente Haltung an den Tag legen werden. 5 Andererſeits iſt von Zentrumsſeite bekanntlich betont worden, daß das Zentrum auf ein Schulgeſetz, das nicht die Erfüllung der weſentlichſten Zentrums⸗ orderungen bringt, lieber verzichten würde. Unter ſuchen mſtänden neigt man vielfach zu der Anſicht, ß. die Neuwahlen nicht mebr allau lange nheim . Viernheimer Zeitung Viernheimer Tageblatt Freitag, den 18. November 1927 eig Viernheimer Volksblatt (Viernheimer Nachrichten) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtuſter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen voem. 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Ge— ſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei u. Polizeiamt Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. 44. Jahrgang auf fich warren raſſen werben. Im deutſch⸗ nationalen Lager hingegen ſteht man nach den Er⸗ fahrungen der letzten Wahlen dem Gedanken an baldige Neuwahlen ablehnend gegenüber und appelliert an die Koalitionsgenoſſen, alles zu tun, um eine vorzei⸗ tige Auflöſung des Reichstages zu verhindern, da ein Wahlkampf im Zeichen des Schulgeſetzes faſt un; mögliche Fronten ſchaffen würde. Beſonders auch im Hinblick darauf, daß die jetzige Regierungskoalition noch kein eigenes größeres Geſetz verabſchieden konnte, wünſcht man den Reichstag bis zu ſeinen alürlichen Ende am Leben zu erhalten. Koalitionsdämmerung? Der Zentrumsabgeordnete von Guerard gegen die Deutſchnationalen. D Aachen, 17. November. Huf einer Wahlkreisverſammlung wandte ſich der ö Zentrumsabgeordnete von Guerard äußerſt ſcharf gegen die Deutſchnatjonalen. Der Redner ver⸗ urteilte die ſchwarzweißrote Flaggenparole, die im Widerſpruch ſtehe zu den Nichtlinien der Koalition. Wenn die ſchwarzweißrote Fahne von den Rechtsparteien als Parteifahne und Symbol im Wahl⸗ kampf entfaltet werde, mit dem Verſprechen einer Wie⸗ der aufrichtung der ü Monarchie, ſo ſei Ende der Koalition da. das ſicht, daß die gierungsfähig ſei. 2 24 Der reparatſonspolitiſche Ausſchuß tagt. Die erſte vertrauliche Beſprechung. d Berlin, 18. November. Der Neichsminiſter der Finanzen hat am Donnerstag mittag mit den Reichstagsabgeord⸗ neten, die er auch in Zukunft bei der Behandlung wich⸗ liger Reparationsfragen heranzuziehen beabſichtigt, Sie diente der allgemeinen Erörterung der laufenden Fra- gen und der Vorbereitung der kommenden Arbeit. Die Beſprechungen, die vertraulich ſind, werden dem⸗ eine einleitende Beſprechung gehabt. nächſt fortgeſetzt werden. — 22— ** Die Novelle zum Neichsverſorgungsgeſetz. Eine Regierungserklärung in der Ausſchuß beratung. % Berlin, 17. November. Der Kriegsbeſchäbigtenausſchuß des Reichstages ſetzte Nopelle zum am Donnerstag die Beratung der Reichsverſorgungsgeſetz mit der Beſprechung der neuen Vorſchläge für die Bemeſſung der lichen Grundrente und der jährlichen Schwer- beſchädigtenzulage fort. Antrag dar, daß die Regierung zun ä ch ſt nach Möglich⸗ keit für die Schwerbeſchädigten hale ſorgen müſ⸗ ſen. Nachdem das Ziel annähernd erreicht worden ſei, habe die Regierung die Beſſerſtellung der Leichtbe⸗ 6 ſchädigten ins Auge gefaßt. Für die neue Vorlage habe man nur mit Mühe und Not zweihundertfünf Millionen bereitſtellen können. Weitergehenden Anträgen könnte die Regierung daher unter keinen Um⸗ ſtänden zuſtimmen. Aniideutſche Zollmaßnahmen Amerikas? Auf Veranlaſſung der exportierenden Automobilinduſtrie. Newyork, 17. November. Nach hier vorliegenden amerikaniſchen Meldungen, ſoll die deutſche Regierung beſchloſſen haben, Zoll⸗ zuſchläge auf die aus Amerika importierten Aut oe mobilzubehörteile zu legen. Wie nun aus Waſhing⸗ ton gemeldet wird, beabſichtigt auch die amerikani⸗ ſche Regierung mit ähnlichen Gegenmaßnahmen gegen die deutſchen Importartikel vorzugehen. Die ameri⸗ kaniſchen Zollbehörden haben angeblich bereits ent⸗ ſprechende Anweiſungen erhalten. * Wie nach Erkundigungen von zuſtändiger Stelle mit⸗ geteilt werden kann, kommt eine Erhöhung der Auto- mobilzölle für Deutſchland überhaupt nicht in Be⸗ tracht, da die jetzigen Zollſätze durch die Handels- verträge mit den verſchſedenen Ländern gebunden ſind. Ebenſo ſind die Zölle für Automobilteile feſtgelegt. Es kann ſich höchſtens darum handeln, daß deutſcher⸗ ſeits Erwägungen darüber beſtehen, wie man der ge⸗ genwärtigen Umgehung dieler Automobilzölle durch die Errichtung der Montagewerkſtätten aus⸗ ländiſche: Autofirmen in Deutſchland und der damit zu⸗ ſammet ängenden Einfubr klein ſter Gi nzel feilt ö 0 Im Gegenſatz zu dem Grafen Weſtarp ſei das Zentrum immer noch der An⸗ jähr⸗ ö„Der Vertreter der Regierung legte gegenüber einem ſozialdemokratiſchen wirtſaut entgegenteten ioönne. Im übrigen würde es mn Deutſchland außerordentliche Ueber raſchung hervorrufen, wenn die amerikaniſche Regierung tatſäch⸗ lich beabſich igen ſoltte, mit Maßnahmen gegen deutſche Omportartite: vorzugehen, da man nicht aunehmen kann, daß die amerilaniſcht Regierung Deutſchland bei der korrekten Durchführung der deutſchen Zollvor⸗ ch efzen i den Am wird fallen wollen. Die obligatoriſche Schiedsgerichtsklauſel. England lehnt ab.— Die Haltung der Dominions als Vorwand. O London, 17. November. Eine Interpellation des Arbeiterparteilers Lord Par⸗ moor gab im Oberhauſe die Peranlaſſung zu einer anußenpolitiſchen Debatte. Lord Parmoor hatte die Regierung gefragt, ob ſie bereit ſei, die Schiedsgerichtsklauſel des Internationa⸗ len Schiedsgerichtshofes anzunehmen und durchweg eine Friedenspolitik im Sinne der Schiedsgerichts barkeit und der allgemeinen Abrüſtung zu treiben. Lord Cecil kam noch ein⸗ mal auf die Gründe zu ſprechen, die ihn zu ſeinem Aus⸗ tritt aus dem Kabinett zwangen. Er ſchioß ſich Lord Parmoors Stanbpunkt an, indem er erklärte, daß eine Einigung Englands und Amerikas in der Seeabrü⸗ ſtüngsfrage für den Weltfrieden von entſcheiden⸗ der Bedeutung fei. Lord Balfour entgegnete namens der Regierung, daß England im Intereſſe ſeiner Sicher⸗ heit auf die Erhaltung der kleineren Schiffs⸗ einheiten bedacht ſein müſſe. Die Interpellation Lord Parmoors, erwiderte Lord Cecils Nachfolger im Völ⸗ kerbund, Mac Neill, dahingehend, daß beſonders die Dominions gegen die Annahme der Schieds⸗ gerichtsklauſel ſeien, da ſie die Ehre and Unab⸗ hängigkeit des Empire gefährde. Mit Lord Parmoor ſtimme er aber darin überein, daß Sicherheit, Schieds⸗ gerichtsbarleit und Abrüſtung als Mittel der Friedens⸗ ſicherung unzerteennbar ſeien. 2 24 Die litauiſche Beſchwerde in Genf. Ein deutſcher Sitz im Dreierkomitee? D Genf, 17. November. Der Generalſekretär des Völkerbundes, Sir Eric Drummond begab ſich am Donnerstag wie vor jeder Ratstagung üblich, nach TLondon und Paris, um mit den maßgebenden Stellen die notwendigen Vorver⸗ handlungen über die auf der Dezembertagung des Rates zur Sprache gelangenden Fragen zu führen. Das Arbeitsprogramm des Rates iſt im Dezember derartig umfangreich, daß allgemein mit einer längeren Dauer der Ratstagung über die übliche einwöchentliche Friſt hinaus gerechnet wird. Nach Meldungen der engliſchen Preſſe ſollen gegen⸗ wärtig zwiſchen den hauptſüchlich intereſſierten Mächten Verhandlungen über die weitere Behandlung des litauiſch⸗polniſchen Konfliltes ſtattfinden, und zwar ſoll die Abſicht beſtehen, ein Dreierkomitee aus Deut ſch⸗ land, Frankreich unter dem Vorſitz von Holland zu bilden, dem die Unterſuchung der ganzen Angelegen⸗ heit übertragen werden ſoll, wobei man rechnet, daß die Unterſuchung mehrere Monate in Anſpruch neh⸗ men wörde. Die engliſche Preſſe erklärt jedoch, daß möglicherwe iſe diefe Abſicht fallen gelaſien würde im Hinblick auf die Verhandlungen Deutſch⸗ lands mit Litauen über die Meomelfrage und andererſeits mit Rückſicht auf die engen Beziehungen zwi⸗ ſchen Frankreich und Polen, ſodaß es wünſchenswert erſcheine, ein möglich ecutrale, Komitee ein⸗ Aſetzen. In Genf liegen vorläufig noch keinerlei nähere Angaben über derartige Pläne vor, die zweifellos vom deutſchen Standpunkt aus ſorgfältigſte Auf⸗ merkſamkeit verdienen. Es würde zum erſtenmal die Liquidierung eines internationalen Streitfalles gemein⸗ ſam Deutſchland und Frankreich übertragen werden. Zu⸗ nächſt muß jedenfalls im Falle einer Durchführung die⸗ ſer Abſicht genau geprüft werden, ob eine Teil⸗ nahme Deutſchlands an einem ſolchen ſchiedsrichter⸗ lichen Komitee tatſächlich im deutſchen Intereſſe liegt. Deutſchland als Nachbarſtaat Polens und Li⸗ tauens iſt zweifellos unmittelbar an der Geſtaltun der Beziehungen zwiſchen dieſen beiden Staaten ttereſſiert, und kann in keinem Fall an einer Regelung von Kon⸗ flikten zwiſchen den beiden Ländern un heteiliat hleihen. Der Abbau der Beſatzungstruppen. Die engliſche Reduzierung beendet. e London, 17. November. An maßgebender Stelle wird beſtätigt, daß die Re⸗ du zierung der britiſchen Beſatzungstruppen m Rhein auf den in der letzten Note an Deutſchland an⸗ gegebenen Stand nunmehr vollzogen it. Mit der Herabſetzung der engliſchen Truppen um 2890 Mann iſt man nach hieſiger Auffaſſung bereits beträchtlich un⸗ ter die Zahl gegangen, die aus militärtechniſchen Gründen als unbedingt notwendig bezeichnet wurde. Es ſcheint richtig zu ſein, daß man an eine weitere Ver⸗ minderung des britiſchen Beſatzungskontigents nicht denkt. Die 6250 Mann werden im Rheinlande bis zum Augenblick der vollſtändigen Räumung ver⸗ bleiben. In der Frage der en dg ü[tigen Räumung iſt eine Aenderung der früheren Auffaſſung nicht feſt⸗ zu Hellen. 5 Der pariſer Fälſchungsſkandal. Eine neue Verhaftung.— Sowjetrußland im Spiel? O. Patis, 17. November. Im Zuſammenhang mit dem ungariſchen Goldrenten⸗ ſtandal wurde von der Pariſer Polizei der Kaufmann Renee Haas verhaftet. Die Zahl der wegen dieſer Affäre verhafteten Perſonen ſteigt ſomit auf acht. Haas wohnte im gleichen Hauſe wie die Brüder Tombini. Der Unterſuchungsrichter ließ ſich bereits zahlreiche Perſonen aus der Umgebung der Brüder Tombini vorführen, um deren Rolle in der Fälſcheraffäre genau feſtzulegen. Die Beziehungen, die der franzöſiſche Induſtrielle de Fallois zu der ruſſiſchen otſchaft unter⸗ hielt, ſind noch nicht genau geklärt. Aus den bisher vor⸗ gefundenen Dokumenten ſollen aber gewiſſe Machina⸗ tionen, in die auch politiſche Manöver hinein⸗ ſpielen, einwandfrei zu entnehmen ſein. Feſt ſteht bereits, daß de Fallois zweifellos rufſiſcher Agent war, und unmittelbar mit dem früheren ruſſi⸗ ſchen Botſchafter Bratſchin und ſodann mit Ra⸗ kowſki und im allgemeinen mit dem Leiter der ruſ⸗ ſiſchen Handelsdelegakion in Paris, Lomoſki, zu⸗ ſammenarbeitete. 2 r Gegen Trotzki und Ginowjew. Der Kampf der Oppoſition geht weiter. K Kowno, 17. November. Aus Moskau wird gemeldet, daß trotz des Aus⸗ ſchluſſes Trotzkis und Sinowjews aus der kom⸗ muniſtiſchen Partei die Betätigung der Oppo⸗ ition noch nicht aufgehört hat. Die Oppoſition hat verſucht, ſich direkt an die Voltsmaſſen zu wenden ind hat verlangt, daß das Zentralfomitee und die Zen⸗ tralkontrollkommiſſion ihren Beſchluß zurücknehmen. Hierzu ſind jedoch keine Ausſichten vorhanden, da nunmehr auch die ruſſiſchen Gewerkſchaften ſich gegen Trotzki und Sinowjew ausgeſprochen haben. Das Zen⸗ tralkomilee der kommu iſtiſchen Partei Weißrußlands hat die Parteileitung aufgefordert, ſcharfe Maßnah⸗ men gegen die Oppoſition zu ergreifen. In Baku ſoll anläßlich der Eröffnung des Kongreſſes der kommuniſtiſchen Partei, Aſſerbeidſchans, der Vertreter des Zentralkomitees der kommuniſtiſchen Partei, erklärt haben, daß die Partei beſchloſſen habe, die ſchärfſten Maßnahmen gegen die Oppoſitionsbewegung zu ergreifen. Aus dem In⸗ und Auslande. Die Landesratsneuwahlen für das Saargebiet. Saarbrücken, 17. Nov. Die Saarregierungskommiſ⸗ ſion hat die Neuwahlen des Landesrates auf den 25. März 1928 angeſetzt und die Mandatsdauer der jetzigen Mitglieder des Landesrates bis zum 31. März 1928 ver⸗ längert. Die Wablvperiode der neugemählten Landes⸗ am 31. März 1931 beendet ſein. Regierungskriſe in Irland? London, 17. Nov. Die Regierung des iriſchen Frei⸗ ſtaates wurde im Landtag bei der Abstimmung über einen Antrag auf Einſetzung einer Kommiſſion, die die An⸗ ſprüche der Kriegsteilnehmer prüfen ſollte, mit 64 ge⸗ gen 66 Stimmen geſchlagen. Prazident Cosgrave kün⸗ digte an, daß jetzt die Regierung in der gleichen Frage die Vertrauensfrage ſtellen werde. Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Großfeuer.) In dem Lager⸗ ſchuppen der Firma Gebr. Heppenheimer am Bahnhof Mainkur brach ein Brand aus, der in kurzer Jeit den ggroßen Schuppen in Aſche legte. Große Vorräte von Oel und Holz gaben dem Feuer Nahrung, ſodaß trotz des ſofortigen Eingreifens der Feuerwehr nichts mehr zu retten war. Viele Maſchinen, Motoren und anderes Material, das in dem Schuppen lagerte, wurde ein Raub der Flam⸗ 1 900 Entſtehungsurſache des Feuers iſt noch un⸗ annt. Hanau a. M.(Zuſammenbruch einer Ge⸗ werbebank.) Die Gewerhebank in Hanau hat ihre Zahlungen einſtellen müſſen. Es ſchweben Verhandlungen, eine Vergleichsmöglich eit herbeizuführen. Ueber die Aus⸗ icht des Verfahrens läßt ſich jedoch noch nichts beſtimmtes agen, da bis jetzt der Geſchäftsſtand noch nicht genau eſtgeſtellt werden konnte. Jedoch hofft die Verwaltung er Gewerbebank zu einer befriedigenden Löſung zwiſchen den Beteiligten zu kommen. Der Direktor Anger der Gewerbebank wurde in Haft genommen. Würzburg.(Ein Brudermord um das Erbe.) In der Familfe Präßl in Weiding beſtanden zwiſchen den beiden erwachſenen Söhnen, Michael und Alois, ſchon ſeit geraumer Zeit Feindſeligkeiten wegen des Erbgutes. ls nun kürzlich Alois Präßl mit ſeiner erſt kurz ange⸗ trauten Frau ſowie ſeiner Schwiegermutter am elter⸗ ichen Anweſen vorbeiging, ſtürzte Michael Präßl mit einem Kartoffelſtoßeiſen auf die Schwiegermutter des Alois los. Alois ſprang hinzu und kam mit ſeinem Bruder ins Handgemenge bis Michael rief:„Ich bin geſtochen!“ Nach einigen Schritten ſtürzte er auf die Straße. Ein des Weges kommendes Auto nahm den Schwerverletzten mit ins Krankenhaus. Doch iſt er wäh⸗ rend der Fahrt ſchon ſeinen Verletzungen erlegen. Köln.(Attentatsverſuche gegen einen Vorgeſetzten.) Seit anderthalb Jahren litt der Laborant einer Firma in Stolberg an ſchweren Vergif⸗ tungserſcheinungen, die er auf eine S! krevergiftung zu⸗ rückführte. Als eines Abends die Fam je des Laboran⸗ kratsmigheder peginnr mu dem 1. Apru 1928 und ſolt N 1 U ten die Butterbrote aß, die dieſer aus der Fabrik zu⸗ rüdgebracht hatte, ſtellten ſich auch bei ihr ähnliche Ver⸗ giftungserſcheinungen ein. Eine chemiſche Unterſuchung ergab, daß auf die Butterbrote Brechweinſteinpulver ge⸗ treut worden war. Die Kriminalpolizei ermittelte, daß ein Gehilfe des Laboranten der Täter war. Seit andert⸗ halb Jahren hatte er die Giftanſchläge auf ſeinen Vorge⸗ ſetzten verübt, um durch deſſen fortge„ zte Krankheit Ge⸗ legenheit zu haben, Silber aus dem Laboratorium zu ſtehlen. Der Täter geſtand, nach und nach mindeſtens einen Zentner Silber erbeutet zu haben. Frau und Kind des Laboranten liegen ſchwer erkrankt dornieder. Bamberg.(Durch Liebe in Tod vereint.) In einem Walde im benachbarten Schammelsdorf wur⸗ den von einem Holzſammler die Leichen eines jungen Mannes und einer jungen Frau im Alter von 20 bis 23 Jahren aufgefunden. Ein Revolver lag neben den Lei⸗ chen. Man nimmt an, daß es ſich um eine Liebestragödie handelt. Die Toten konnten noch nicht erkannt werden. Dillingen(Saar).(Eine eigenartige Ent⸗ führung.) Ein junger Mann aus„Konz, der hier beſchäftigt iſt, wurde bei einem Morgenſpaziergang von einem fremden Manne angeſprochen und um Auskunft nach dem Wege zum Bahnhof gefragt. Er erhielt eine Zigarre angeboten, die auch angenommen wurde. Von da fehlt dem jungen Manne die Erinnerung. Als er wieder zu ſich kam befand er ſich im Zua auf der Sta⸗ Nach dem Roman„Die Elenden“ von Vietor Hugo. 10(Nachdruck verboten.) „Ich werde jemanden hinſchicken und Coſette holen laſſen!“ ſagte Vater Madeleine.„Wenn es ſein muß, reiſe ich ſelbſt.“ Unteres kam etwas Wichtiges vor. Eines Vor⸗ mittags ſaß Herr Madeleine in ſeinem Bureau, um einige dringende Sachen im voraus zu ord⸗ nen für den Fall, daß er ſelbſt nach Montfermeil reiſen ſollte, als man ihm meldete, der Polizeinſpektor Javert wünſche mit ihm zu ſprechen. „Er ſoll eintreten,“ ſagte er. Javert trat ein und begrüßte ehrerbietig den Bürger⸗ meiſter, der ihm den Rücken zuwendete, ihn nicht anſah und weiterſchrieb. a Endlich legte Madeleine die Feder weg, drehte ſich halb gerum und fragte: „Nun, was iſt's, was gibt's, Javert?“ Javert ſchwieg eine Zeitlang, als ſammle er ſich, dann erhob er ſeine Stimme mit einer gewiſſen traurigen Feierlichkeit: „Ein Subalternbeamter hat in der ernſteſten Weiſe gegen die Achtung gehandelt, die er ſeinem Vorgeſetzten ſchuldig iſt. Ich mache Ihnen, wie es meine Schuldigkeit iſt, Anzeige davon.“ l a„Wer iſt der Beamte?“ fragte Herr Madeleine. „Ich bin es!“ ſagte Javert. „Sie?“ „Ich. f 8 15 welcher Beamte hätte ſich über Sie zu be⸗ klagen?“ „Sie, Herr Bürgermeiſter.“ Madeleine wollte ſeiner Verwunderung Worte geben, Javert aber unterbrach ihn: „Sie werden ſagen, ich hätte um meine Entlaſſung nachſuchen können, aber das genügt nicht. Um ſeine Ent⸗ laſſung nachzuſuchen, iſt ehrenvoll. Ich habe gefehlt; ich muß beſtraft werden. Man muß mich entlaſſen.“ Nach einer Pauſe ſetzte er hinzu: „Herr Bürgermeiſter, Sie ſind letzthin ungerechter⸗ weiſe ſtreng Hefen mich geweſen. Mögen Sie es heute in gerechter Weiſe ſein.“ -Aber warum?“ fragte Herr Madeleine.„Was haben * n Stiermngen. Lem nungen t dan rte es nun, 19 er verſchleppt werden ſollte i egle n als ſein Begleiter nicht zu ſehen war, benutzte er die Gelegenheit zur b die ihm auch gelang. Man geht oh u ſehl 1 2 ichen daß 1 5 5 dich 8 eine n ben* eppung in ranzöſiſche Fremdenlegion elt. Geislautern(Saar).(Ein 1 11 0 Le⸗ bensretter.) Beim Spielen am Sportplatz fiel das Pflegekind des Gerichtsbeamten fer von hier, der fünffäbrige Leopold Bullinger, in die hochgehende No⸗ ſel und war dem Ertrinken nahe. Der 12jährige Hel. muth Heinzelmann, der darauf aufmerkſam wurde, ſprang unter Einſetzung ſeines eigenen Lebens in die hochgehende Flut und retteſe das Kind vor dem Waſſertode. Forbach(Lothr.,(Im Streit erſchoſſen.) Der Taglöhner Martin Schertz gab auf die im gleichen Hauſe wohnende Frau 1 A mit der er ſeit längerer Zeit Streitigkeiten hatte, im Anſchluß an eine erregte Aus- einanderſetzung mehrere Revolverſchüſſe ab, die den Tod der Frau zur Folge hatten. Der Täter wurde verhaftet. Dresden.(6 Perſonen von durchgehenden Pferden verletzt.) Auf dem Jahrmarkt in Reichen⸗ bach i. V. raſten die beiden Pferde eines Gemüſehänd⸗ lers in vollem Lauf durch die Straßen, riſſen auf dem Jahrmarkt zwei Verkaufsbuden um und fügten insgeſamt 16 Perſonen mehr oder minder ſchwere Verletzungen zu, bis ſie durch Polizeibeamte eingefangen werden konnten. Danzig.(Perurteilung eines früheren Sparkaſſen⸗Vorſtehers.) Der früßere Sparkaſ⸗ ſenvorſteher Heuſterberg wurde hier wegen Betrugs und paſſiver Beſtechung, durch die die hieſige Sparkaſſe um 400 000 Mark geſchädigt wurde, zu zwei Jahren und ſechs Monaten Gefängnis verärteilt. Die übrigen Ange⸗ klagten erhielten teils Gefängnisſtrafen, teils wurden ſie freigeſprochen. 5 f 22 5 28 Kleine Chronik. h Die Typhusepidemſe in Böhmen. Nach einer Pra⸗ ger Meldung beträgt die Zahl der in Tepl bei Marienbad an Typhus Erkrankten 174, die Zahl der Sterbefälle fünf. In Libowitz(Bezirk Kaaden) ſind 13 Typhusfälle und ein Todesfall zu verzeichnen. In das gefährdete W dd ſind Epidemieärzte und Inſektionskolonnen enlſandt worden. i Ein Bergwerk verſchüttet. In dem Schacht der ſüdafrikaniſchen Erown⸗Mine in Johannesburg erfolgte ein ſchwerer Steinſchlag, wodurch ein Eingeborener getötet und ein Europäer und 18 Eingeborene in einer Tiefe von über 1000 Metern eingeſchloſſen wurden. Dieſer Schacht galt als„Schauſchacht“. Er iſt vom Prinzen of Wales beſucht worden und wurde während des Unglücks gerade von einem Inſpektor des Genfer Arbeitsamtes beſucht. i Tragödie in der Gefängniszelle. Im Bezirks- gefängnis von Garslitz bei Eger ereignete U eine fürch⸗ terliche Tragödie. Ein Mädchen namens Anna Hamm war verdächligt worden, einen Mord begangen und einen Brand angelegt zu haben, und dieſerhalb in das Ge⸗ fängnis übergeführt worden. Auf bisher unaufgeklärts Weiſe war es dem Mädchen gelungen, ſich ein langes ſcharfes Meſſer zu verſchaffen. Sie ſtieß ſich das Meſſer tief in den Hals und durchſchnitt ſodann durch eine kräftige Drehung des Meſſers die Halsſchlagader und die Gurgel, ſodaß der Tod nach wenigen Minuten eintrat. Am Tage nach dem Selbſtmord des Mädchens war das Gericht ver⸗ ſtändigt, das eingeleitete Verfahren gegen das Mädchen einzuſtellen, da die gegen ſie erhobene Beſchuldigung nicht ſtichhaltia war. Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 17. Novemver. 3 Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. Jolland 169,21— 169,55; Brüſſel 58,41— 58,53: Danzig 81,61— 81,77 Italien 22,81— 22,85; Ko⸗ penhagen 112,30— 112,52; Liſſabon 20,58— 20,62; Oslo 111,21— 111,73; Paris 16,455— 16,495; Prag 12,411— 12,432; Schweiz 80,775— 80,935; Spanien 71,32— 71, 36; Stockholm 112,78— 113; Wien 59,04 40 London 20,417— 20,457; Newyork 4,1870— ſetzt ſein.“ Javert holte einen Seufzer tief aus der Bruſt und fuhr dann, immer kalt und traurig, fort: „Herr Bürgermeiſter, vor ſechs Wochen, infolge des Auftrittes wegen jenes Mädchens, war ich wütend und ich habe Sie denunziert.“ „Denunziert? Daß ich als Bürgermeiſter mir Ein⸗ griffe in die Polizei erlaubt habe?“ „Nein, als— ehemaligen Sträfling.“ Der Bürgermeiſter erblaßte. Javert fuhr fort: 3 Der Bürgermeiſter erblaßte. „Ich glaubte es. Lange hatte ich ſo meine Gedanken. Eine gewiſſe Ahnlichkeit, Ihre Erkundigungen in Fave⸗ rolles, der Vorgang mit dem alten Fuhrmann.. kurz, ich hielt Sie für einen iriſſen Johann Valjean. Ich hatte einen ſolchen Sträfling vor zwanzig Jahren ge⸗ ſehen, als ich Aufſehergehilfe in Toulon war. Nachdem dieſer Johann Valjean das ede verlaſſen hatte, hatte er, wie es ſcheint, bei einem Biſchof geſtohlen und dann mit Gewalt auf öffentlicher Straße einem kleinen Savoyarden Geld abgenommen. Ich bildete mir ein Kurz, ich habe es getan. Der Zorn riß mich hin; ich denunzierte Sie bei der Polizei räfektur.“ „Und was antwortete man Ihnen?“ Sie mir getan? Sie klagen ſich an; Sie wollen er— „Ich ſei verrückt.“ „Nun?“ „Man hatte recht.“ „Ein Glück, daß Sie es ſelbſt anerkennen.“ „Ich muß wohl, da der wirkliche Johann Valjean gefunden iſt.“ Das Blatt, das Herr Madeleine gefaßt hatte, entfiel ſeiner Hand, er richtete den Kopf empor, ſah Javert feſt an und ſagte in einem unbeſchreiblichen Tone:„Ah!“ Einen Augenblick ſtand Javert nachdenklich da, dann fuhr er fort: „Jetzt, da ich den wirklichen Valjean geſehen habe, begreife ich nicht, wie ich etwas anderes habe glauben können. Ich bitte um Verzeihung, Herr Bürgermeiſter.“ Herr Madeleine erwiderte nichts auf ſeine Bitte als die Frage: „Und was ſagt jener Menſch?“ „Hm! Herr Bürgermeiſter, die Sache ſteht ſchlecht. Wenn es Johann Valjean iſt, ſo iſt's ein Rückfall. Das gibt nicht ein paar Tage Gefängnis, ſondern lebensläng⸗ liches Zuchthaus. Dann die Sache mit dem kleinen Sa⸗ voyarden, der hoffentlich wiederkommt. Da hilft kein Sträuben, nicht wahr? Er kommt vor das Gericht von Arras. Ich werde als Zeuge hingehen. Ich bin ſchon beſchieden.“ N Herr Madeleine hatte ſich wieder an ſeinen Tiſch ge⸗ ſetzt, das Aktenheft von neuem zur Hand genommen, blätterte ruhig darin und las und ſchrieb abwechſelnd wje ein Vielbeſchäftigter. Dann wendete er ſich an Javert: „Genug, Javert! Alles das intereſſiert mich ſehr wenig. Wir verlieren nur Zeit damit und haben noch dringende Geſchäfte. Sagten Sie mir nicht, daß Sie binnen acht oder zehn Tagen nach Arras reiſen würden?“ „Ich glaube dem Herrn Bürgermeiſter geſagt zu haben, daß die Verhandlung morgen ſein würde und daß ich dieſe Nacht noch mit der Poſt abfahre.“ 1 Herr Madeleine machte eine kaum bemerkliche Be⸗ wegung.„Wie lange wird die Sache dauern?“ „Höchſtens einen Tag. Späteſtens morgen abend wird das Urteil geſprochen werden, ſobald ich meine Aus⸗ ſage gegeben habe, kehre ich hierher zurück.“ „Gut!“ ſagte Herr Madeleine und entließ Javert mit einem Winke der Hand.. a „Herr Bürgermeiſter, ich habe Sie an etwas zu er ⸗ innern.“ f N „Au was?“ „De ich abgeſetzt werden muß.“(Fortſetz. folgt.) 1— in Stalle zu ſchlafen; alen gegeben, HBerliner Eſſektennotie rungen. e ag 134,75, Nordd. Lloyd 139, Comm. und Privatbank 55, Darmſtädter⸗ 0 Nationalbank 206,75, Deutſche Bank 151, Diskonto 145, Dresdner Bank 146,25, Schultheiß⸗Patzenhofer 361, A. E. G. 153, Daimler 92,125, J. G6. Farben 260, Gelſen⸗ kirchen 133, Ph. Holzmann 160,25, Metallbank 129,50, Oſtwerke 321,50, Phönix 91,625, hein. Braunkohlen 213,50, Rhein. Elektrizität 141, Rheinſtahl 158,50, L. Tietz 154. Ver. Glanzſtoff 544, Ver. Stahl 100,50, We⸗ ſteregeln 158, Zellſtoff Waldhof 239. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln 5 bis 6; Salatkartoffeln 15; Wirſing 10 bis 15; Weißkr r 8 bis 10; Rotkraut 12 bis 15: Blumenkohl, Stück 15 ois 80: Karotten, Büſchel 8 bis 10; Gelbe Rüben 10 bis 12: Rote Rüben, Büſchel 10 bis 12; Spinat 12 bis 18: Zwiebeln 12 bis 16: Knoblauch, Stück 5 bis 8; Kopfſalat, Stück 15 bis 30 Endivienſalat, Stück 10 bis 15; Kohlraben, Stück 6 bis 10; Rettich, Büſchel 15 bis 12; Meerrettich, Stück 20 bis 60; Aepfel 10 bis 35; Bienen 12 bis 35; Nüſſe 50 bis 55; Kaſtanien 20 bis 40; Süßrahmbutter 220 bis 260 Landbutter 190 bis 210; Weißer Käſe 50: Honig mit Glas 160 bis 180; Eier. Stück 11 bis 22: Hahn, geſchlach⸗ tet, Stück 200 bis 700; Huhn, geſchlachtet, Skück 200 bis 7003; Enten, geſchlachtet, Stück 500 bis 1200; Tauben, eſchlachtet, Stück 100 bis 120; Gänſe, geſchlachtet, Stück 900 bis 1890; Rindfleiſch 120; Kuhfleiſch 76; Kalbfleiſch 130 Zis 140; Schweineflaſſch 110 bis 120; Gefrierfleiſch 72; Feldhaſenragout 12 Feldhaſenbraten 180. Rehra⸗ gout 100; Rebbug 150: nebrücken und Keule 200 bis 250. Mannheimer Kleinvieh narkt. Für den Kleinviehmarkt am Donnerstag betrug der Auftrieb 77 Kälber, 7 Schafe, 201 Schweine, 499 Ferkel und Löufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber —. 75 bis 80, 70 bis 74, 60 bis 68; Schafe 42 bis 48: Schweine—„ 65 bis 66, 35 bis 66, 63 bis 64, 60 bis 62,—,—: Ferkel und Läufer 3 dis 26 Rm. pro Stück. — Marktverlauf: mit Kälbern ruhig, langſam geräumt! mit Schweinen ruhig, langſam geräumt: mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. Mannheimer Produktenbörſe. Bet beſſerer Kaufluſ verkehrte die Börſe in ſtetiger Haltung. Man nannte Weizen inl. mit 26,50 bis 27, Weizen, ausl. mit 28,5 bis 31,50, Roggen, inl. mit 25,75 bis 26, Roggen, ausl, mit 25,75 bis 26, Hafer, inl. mit 22 bis 24, Hafer, ausl, mit 24,50 bis 25,50, Braugerſte mit 26,50 bis 28,50, fälziſche Gerſte mit bis 23,75, Mais mit Sack mit 19,75 bis 20, Wei⸗ zenmehl, Spezial Null, mit 38 bis 38,25, Weizenbrot⸗ mehl mit 29,25 bis 30, Roggenmehl mit 34,50 bis 36, Weizenkleie mit 13 bis 13,25 und Biertreber mit Sack mit 17,26 bis 17,75 Rm.; alles per 100 Kilogramm waggonfrei Mannheim. Frankfurter Getreidebörſe. treidebörſe notierten bei feſter Tendenz: Weizen 22,50 bis 23,50, 24,50 bis 24,75, 26; Roggen 25,50; Sommer⸗ gerſte 26,50 bis 28; Hafer, inl. 33 bis 24,25; Mais 19.7 bis 20; Weizenmehl, Spezial Null, 37,75 bis 38,25; Roggenmehl 35 bis 36; Weizenkleie 13,23: Roggenkleie 14,25 bis 14,50; alles in Goldmark per 100 Kilogramm. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Dem heutigen Schlacht- wiehmarkt waren zugetrieben: 54 Rinder, 985 Kälber. 750 Schafe, 479 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kila Lebendgewicht: Kälber 77 bis 81, 70 bis 76, 60 bis 69: Schafe 42 bis 46,—, 37 bis 41, 30 bis 36; Schweine 61 bis 64, 60 bis 63, 59 bis 62, 54 bis 60.— Markt⸗ verlauf: Kälber und Schafe ruhig, ausverkauft; Schweine langſam, Ueberſtand. 25 5 0 An der Frankfurter Ge⸗ — 2—— Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(In heißes Waſſer geſtürzt.) In der elterlichen Wohnung fiel ein 3 Jahre alter Knabe in einen mit heißem Waſſer gefüllten Kübel, wobei er . ſich am Kücken verbrühte. Im allgemeinen Krankenhaus fand der Kleine Aufnahme. Heidelberg.(Verurteilung eines Autoräu⸗ bers) Vor der Heidelberger Strafkammer hatte ſich der Jährige Lehrling B. aus Mühlhausen i. E. we⸗ gen Diebſtahls im Berufungsverfahren zu verantworten. Der Junge war vom Jugendſchöffengericht für 13 ihm hachgewieſene Diebſtähle zu acht Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt worden. Mit Vorliebe beraubte B. zum Teil ge⸗ meinſchaftlich mit zwei anderen Lehrlingen, unbewacht ſtehende Kraftwagen und erbeutete auf dieſe Weiſe eine große Menge wertvoller Gegenſtände. Die Strafkammer bob das Urteil des Jugendgerichts auf und erkannte auf mine Gefängnisſtrafe von 5 Monaten, die zweimonatige Unterſuchungshaft wurde angerechnet und Strafaufſchub bis 1931 gewährt. 5 Schönau.(Eine gerechte Strafe.) Vor dem Schöſſengericht in Schönau ſtanden die beiden Landwirte Klemens und Leo Schäuble von Waldmatt im hinteren Wieſental. Die Geſchwiſter haben ihre ältere etwas ſchwach⸗ inige Dienſtmagd derart ſchlecht behandelt, daß das Mädchen infolge Entkräftung im Stalle tot aufgefunden wurde. Die Rohlinge haben das Mädchen gezwungen auch haben ſie ihm ſo wenig zu en daß das Mädchen ſich größtenteils von Viehfutter ernähren mußte. Clemens Schäuble erhielt vier . Monate Gefängnis, ſein Bruder Leo zwei Monate. Die Schweſter Emilie Schmidt geb. Schäuble wurde wegen 9 Biebſtahls zu einer Geldſtraſe von 300 Mark verurteilt. Aus der Pfalz. Ludwigshafen.(Selbſtmordverſuch einer 19⸗ jährigen.) Ein 19 Jahre altes berufsloſes Mädchen aus Oggersheim ſprang, in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, in den Rhein. Von einem vorbeikommenden ungen Mann wurde ſie wieder ans Land gebracht und bei antantenhaus überführt. Der Grund zur Tat iſt un⸗ annt. Oppau.(Ein Kind verbrüht.) Das 2 Jahre alte Kind des Metzgers Ludwig Maſſar in Oppau fiel il einem unbewachten Augenblick in die kochende Waſch⸗ tühe und verbrannte ſich derart, daß es ſeinen Verletzun⸗ gen erlag.. 1 Frankenthal. Die Tragödie einer Jagend⸗ lebe.) Hier begann die Verhandlung gegen den 18 Jahte alten Schuhmachergeſellen Rudol Ewers, der ſich un den, der bekannten Bluttat auf der Hardenburg, wo Ttleine Lajährige Geliebte Johanna Gaß durch einen Schuß tödlich verletzte, zu verantworten hatte. Der An⸗ Galagte unterhielt mit der damals erſt 13 Jahre alten desheein Liebesverhältnis mit intimem Verkehr, er wurde deshalb vom Jugendgericht Frankenthal ſchon im Mar r Jes zu einer Woche Gefängnis mit Strafausſetzung ſchurteikt. Der Verzehr blieb jedoch der gleſche bis ſchlie e ngeklagten wiederholt brieflich mit. a 7. Jul. nachdem ſich das 1 nachde im 27,25 bis 30,25, Futtergerſte mii! der wegend von Laumersheim umhergetrieben hatte, er. folgte die Tat auf der Hardenburg. Nach Schilderung des Angeklagten hat er das Mädchen im linken Arm gehen ihr in die Augen geſchaut, ſie hat ſich an ihn gelehnt und aus einer Entfernung von 20 em. die tödliche Ver⸗ wundung erhalten, an der ſie am nächſten Tage im Krankenhaus ſtarb. Sich ſelbſt verletzte der Junge nr leicht. Er beſtreitet nicht, die beiden Schüſſe abgegeben zu haben, behauptet aber, er habe es nicht aus eigenem Antrieb ſondern auf Drängen der Gaß getan. Das Ur⸗ teil lautete auf ein Jahr Gefängnis. Bewährungsfriſt wurde vorläufig nicht gewährt. Der Angeklagte nahm mit Genehmigung ſeines anweſenden Vaters das Arteil an. Franlenthal.(Ein Bankdirektor verhaftet.) Unter dem Verdacht, im Mayerprozeß einen Meineid geleiſtet zu haben, wurde Bankdirektor Dr. Mohr in Unterſuchungshaft genommen. 1 g 8 80 Süddeutſche Leichtathletik⸗Termine 1928. Der Süddeutſche Verband für Leichtathletik hat für 1928 bereits eine vorläufige Terminliſte aufgeſtellt, aus der zu nennen ſind: 28. Januar: Hallenſportfeſt in Stutt⸗ gart.— 1. April: Be iels⸗Waldlaufmeiſterſchaften.— 15. April: Süddeutſche Waldlaufmeiſterſchaften in Nürn⸗ berg.— 16.17. Juni: Bezirksmeiſterſchaften.— 23.24. Juni: Vexeinsneunka o in München.— 30. Juni u. 1. Juli: Süddeutſche Leichtathletikmeiſterſchaften in Lan⸗ dau.— 19. Auguſt: Internationales Leichtathletikfeſt in Frankſurt.— 3. September: Süddeutſche Meiſterſchaften im Zehnlampf in Karlsruhe.— 23. eptember: Süd⸗ deutſche Meiſterſchaften im 50 km⸗Gehen und 25 km⸗ Lauf in Heilbronn.— Daneben gelten die bereits von der D. S. B. feſtgeſetzten Termine. Der Leichtathletik. kampf gegen die Schweiz am 3. September vorausſicht⸗ lich in Frankfurt und die Deutſche Meiſterſchaft im 50 lim⸗Gehen fallen unter ihnen in ſüddeutſches Gebiet. Neuer Weltrekord Arne Borgs. . Arne Borg verbeſſerte in Stockholm ſeinen eigenen Wolcrekord im 300 Meter Freiſtilſchwimmen auf 3:33. Arne Borgs bisheriger Rekord, der im Oktober vorigen 300 0 in Stockholm aafgeſtellt worden war, ſtand auf 3:33,5. — 2 Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 17. November. Von Weſten rückt ein großes Fallgebiet des Luft⸗ drucks gegen das Feſtland vor und führt neue Warm⸗ luftmaſſen heran, ſo daß wir mit weiterer Erwärmung rech⸗ nen müſſen. Vorausſichtliche Witterung bis Sams tag: Wollig, zeitweiſe aufheiternd und keme nennens⸗ werten Niederſchläge, weiterhin etwas milder, auffriſchende ſüdweſtliche Winde. 5 * 1 5 3 1 * 1 b 7 — Die Militärrenten für Dezember.— Nochmalige Vorſchußzahlungen. Da es nicht möglich erſcheint, daß die dem Neichstage vorliegende Abänderung des Reichs⸗ verſorgungsgeſetzes ſo rechtzeitig verabſchiedet werden kann, daß die Ende November fälligen Mililärrenten für De⸗ zember nach dem neuen 92 0 zur Auszahlung gelangen könen, iſt eine nochmalige Vorſchußzahlung angeordnet worden. Wie der Reichsbund der Kriegsheſchädigten mit⸗ teilt, wird die gegenwärtige Zulage auf die bisherigen Grundebträge von 22 von Hundert für alle enten⸗ empfänger für die Zahlung der Dezember⸗Bezüge, bei den Beſchädigten auf 60 v. H., bei Hinterbliebenen aber nur auf 30 v. H. erhöht. Die 90 für Dezember zur Aus⸗ zahlung gelangenden Beträge bewegen ſich in der unge⸗ fähren Höhe der Auswirkung des von den Organiſationen als unzureichend bezeichneten Regierungsentwurfes. Die Zuſatzrenten, die von den Fürſorgeſtellen gezahlt werden, werden nicht erhöht, ſondern kommen in der bisherigen Höhe zur Auszahlung. i ö Verpflichtungen des Erben. Der Erbe trägt die Noſten der ſtandesgemäßen Beerdigung des Erblaſſers, und haftet für die Nachlaßverbindlichkeiten unbeſchränkt, ſodaß er bei überſchuldetem Nachlaß unter Umſtänden aus ſeinem Vermögen zuzuzahlen hat. Es empfiehlt ſich des⸗ halb, Nachlaßverwaltung zu beantragen, da der Erbe dann nur mit den Mitteln des Nachlaſſes haftet, alſo nicht riskiert, aus ſeiner Taſche etwas zuzuzahlen. Im Nebel. Der November iſt der Nebelmonat. Wenn die weiße Giſcht über Felder und Fluren und über die Baumkronen der Wälder rauht, dann iſt es unheimlich und ungeſund draußen. Eine Wanderung im Nebel hat dennoch ihren Reiz. Wie romantiſch unheimlich iſt es, wenn die langer Nebelſtreifen, um alte Weidenſtümpfe geiſtern, wenn ſie wallen und wehen wie rieſige Hexenſchleier, Unheil ver⸗ kündend, Unheil bringend. Die alte„Erlkönigsſage fällt uns ein, von der Goethe ſchon ſo meiſterhaft zu erzählen wußte. Eine unendliche tiefe Melancholie erfaßt uns an⸗ geſichts dieſes alles verhüllenden Lebenmeeres. Wir fön⸗ nen es begreifen, daß dieſer Anblick Peſſimiſten und Me⸗ lancholiker zum Selbſtmord treiben kann. Talſächlich iſt auch der November der Monat, der die höchſte Selbſt⸗ mordziffer aufzuweiſen hat. In England, dem Nebel⸗ lande, iſt es beſonders ſchlimm. 775 Aber nicht nur in ſeeliſcher Beziehung, auch in ge⸗ ſundheitlicher Beziehung iſt der Nebel gefährlich. Schon mancher hat ſich in der Nebelluft da draußen den Tod geholt, wenn er nicht feſt und warm genug bekleidet war. Darum ſoll man Wanderungen im Nebel nach Möglich⸗ meiden, und wenn man ſie nicht verwenden kann, ſo ſchnell als möglich erledigen. Sitzt man erſt wieder da⸗ heim in ſeiner warmen Klauſe, bei einem heißen Ge⸗ tränk am Ofen, dann mag der Nebel draußen ſein Spie! treiben, wie er will Er kann dann weder unſerem Geiſt noch unſerem Körpe ſchaden. —. Die Kündigung des Fernſprechanſchluſſes. Die Kün⸗ digung erfolgt bei dem Tkelephonanſchluß mit einmonat⸗ licher Friſt bei dem zuſtändigen Fernſprechamt. Die Ein⸗ richtungskoſten und pparatbeiträge werden nich“ erſtattet. Der Verkauf der Poſt eigenen Anlagen iſt unzulä lig. . Der Steuerabzug des Heimarbeiters. Für Heim⸗ arbeiter, deren Arbeitslohn ſich nach der Zahl der ge⸗ lieferten Stücle richtet, beträgt der Steuerabzug ein Pro⸗ ent des Brutt 5 i 5 05 e des,„e Ateuerfreien Einkommensteile 7 . Das Ruhegeld. Ein Verſicherter der Angeſtellten⸗ verſicherung erhält, wenn er alle Bedingungen erfüllt hat, das Ruhegeld mit dem 65. Lebensjahre, auch ohne be⸗ rufsunſähig zu ſein. — Standesgemäße Ausſteuer. Was bei einer Aus⸗ ſteuer als ſtandesgemäß gilt, richtet ſich einerſeits nach den Vermögensverhältniſſen der Eltern der Braut, an⸗ dererſeits nach der Lebensſtellung des Bräutigams. In erſter Linie gehören zur Ausſteuer die zum perſönlichen Gebrauch der Tochter gehörigen Sachen und Haushal⸗ tungsgegenſtände. Die Ausſteuer kann ſowohl in Natur als auch in Geld gewährt werden. Die Kirchenſteuer. Die Kirchenſteuerzahlung lich⸗ tet ſich, wenigſtens ſo weit es ſich um Perſonalſteuer handelt, nach der Einkommenſteuer. Wer nicht zur Ein⸗ kommenſteuer veranlagt iſt, braucht auch keine Kirchen⸗ ſteuer zu zahlen. Unberührt bleibt die Verpflichtung der Realſteuer. — 2— „ Sonne. Jetzt kommt wieder die Zeit, in der ſich die Sonner immer ſeltener macht, in der ſelbſt an freundlichen Tagen nur ein paar kurze Stündlein die wärmenden Sonnen⸗ ſtrahlen die Herbheit herbſt icher Luft liebevoll mildern. Wenn da mit einem Male der Föhn herniederſteigt und ſeinen warmen Hauch der Erde ſendet, wenn Mutter Sonne mit ihrem gütigen Lächeln aus ihrem blauen Him⸗ melskleide ſchaut, dann ſammelt ſich in den Anlagen auf ſonnigen, windgeſchützten Bänken ein beglücktes Völklein ſonnenhungriger Menſchen. Da kommen ſie alle heraus aus den dumpſen Häuſern, die alten Männer und Frauen, denen Sonne und Wärme ſo viel iſt, wie Leben und Be⸗ hagen, da tummeln ſie ſich mit luſtboller Freude, die kleinen Buben und Mädel. Luſtig rollt der Reifen, ſpringt der Ball und die Soſme vergoldet mit milden, gelblichen Strahlen das ganze bunte Bild mit den Alten, die ſtill und verſonnen auf ihren Bänken hockten und mit den Kleinen, die im Eifer des Spiels jauchzen und flohlocken. Und wenn dann ſchon bald am Nachmittag Kühle und Schatten aufſteigen, dann wandern alle heim und den Großen iſt es, wie nach einem Ereignis, einem Erleben, ja faſt nach einem Glück. In dieſe friedlich geſtättigte Stimmung hinein wächſt dann nur die eine Frage, das eine Begehren: Sonne, ach liebe, liebe Sonne, wirſt uns auch morgen wieder ſo warm und freundlich ſcheinen? 2 0— Das Schlagwerk unſerer Kirchenuhr iſt durch den elektriſchen Antrieb der Glocken etwas in Un⸗ ordnung geraten. Es wäre zu begrüßen, wenn die Uhr wieder ſchnellſtens in Ordnung gebracht würde. Der Kath. Kirchenchor„Cäcilia“ hält heute Abend 8 Uhr für den ganzen Chor eine Ge⸗ ſangprobe ab. Der Dirigent bittet um vollzähliges Erſcheinen. Zahlungstermin. f kaſſe hier, erinnert an Zahlung der rückſtändigen Hypothekzinſen und Ackerpachtgelder. Nach dem 25. ds. Mts. erfolgt Klageerhebung.(Siehe Inſerat,) E * Jungbauern. Heute Freitag 8 Uhr Vorſtands⸗ ſitzung 85 des Stadt Mannheim. f Zur Ausſperrung im Zigarrengewerbe. Die Zigarrenfabriken in Hemsbach a. d. B. ſollen, wie überall, infolge Lohndifferenzen am 19. November ge⸗ ſchloſſen werden. Es kämen dadurch über 150 Arbeiter zur Ausſperrung.(Es iſt außerordentlich zu beklagen, daß man einen ganzen Berufsſtand mit Gewalt von der Arbeit verdrängt. Uns will es ſcheinen, daß die ſächſiſchen Zigarrenarbeiter doch wahrlich erſt in höchſter Not zu dem äußerſten Mittel des Streiks geſchritten ſind. Die Verſteifung auf den abgeſchloſſenen Tarifvertrag iſt nicht mehr haltbar. Alle Welt weiß doch, daß ſeit Ma⸗ naten eine ſchleichende Teuerung anhält, die das Ein⸗ kommen der im Tabakgewerbe arbeitenden Perſonen ganz bedeutend herabgemindert hat. Selbſtverſtändlich ſoll nicht verkannt werden, daß gerade das Tabak- und Zi⸗ garrengewerbe ſeit Jahren in einer Kriſe ſteht und ſelbſt die Fabrikanten zu äußerſter Einſchränkung zwingt. Dennoch muß das brutale Vorgehen gegen die Zigarren⸗ arbeiter erbitternd wirken. Es wäre zu wünſchen, duß man auf Arbeitgeberſeite ein Einſehen hätte und den Arbeitern bezüglich des Lohnes entgegenkommt. Mit 20, 25 und 30 Mark Wochenverdienſt kann eine Arbeiter⸗ familie doch wahrlich nicht herumkommen. Die Arbeiterſchaft im Zigarrengewerbe kämpft um ihre Exiſtenz und ohne Zweifel hat dieſe in ihrem Begehren um Lohn⸗ erhöhung auch die große öffentliche Meinung hinter ſich. D. R.) Die Kathol. Kirchen⸗ Was man in Maunheim nicht alle Tage ſiebt. Geſtern mittag begegnete den Paſſanten der Breiteſtraße auf der Seite des Kaufhauſes von Gebrüder Rotſchild ein Brautpaar in vollem Hochzeitsſtaate, das Arm in Arm zu Fuß in der Richtung Marktplatz ging. Die Braut trug ein weißſeidenes Kleid, Kranz und Schleier. Das Hochzeitspaar auf Schuſters rappen erregte großes Aufſehen. Es mag froh geweſen ſein, ſo ſchreibt die Neue M. Ztg., als es an ſeinem Ziele angelangt war. * Kommunales. In Buchen bei Heidelberg ſind von den fälligen Ausſtänden an Steuern, Waſſer⸗ zins, Holzgeld, 50 000 Mark nicht eingegangen, ſo daß die Stadtväter in ſchweren Nöten ſind. Glückliches Viernheim, da geht es dir doch beſſer!(5) * Gute Beſchäftigung der Zuckerfabrik. Schätzungsweiſe wird die Zuckerfabrik Groß ⸗ Gerau in dieſem Jahre mindeſtens 400 000 Zentner mehr ver⸗ arbeiten als im vergangenen Jahr. Was iſt los im Zirkus Beely? Ha Piel in ſeinem 75. Jubiläumsfilm, 10 Rieſenakten. a Piel's größter und beſter Film! Derſelbe überteifft alles, was an Senſationsfilmen auf der Welt jemals hergeſtellt worden iſt. Dazu 2„Er“ Luſtſpiele.„Harry Piel“ ab heute Freitag im Central Theater.