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T-—; eee — 2 ·˙ Q ⁰²²——— ͤ—— Neues in Kürze. 1e: Die polniſche Antwort auf des deutſche Memo⸗ randum über Wiederaufnahme der deutſch⸗polniſchen Hau⸗ delsvertragsverhandlungen iſt von dem polniſchen Sonder⸗ e Jackowſei im Auswärtigen Amt überreicht worden. ꝛ8: Nach einer Meldung aus Saarbrücken iſt inſolge Ablehnung des Schiedsſpruches in der Eiſeninduſtrie des Sagrgebietes nunmehr der Streik ausgebrochen. Von dem Streik dürften 35 000 Arbeiter betroffen werden. 16: Der Aelteſtenrat des Reichstages iſt zum Mittwoch einberufen worden, um den Arbeitsplan des Reichstages bis Weihnachten feſtzulegen. : Der Kriegsbeſchädigtenausſchuß des Reichstages be⸗ riet die Novelle zum Verſorgungsgeſetz weiter und beſchloß, daß die Höhe des Sterbegeldes ſich nach dem Wohnort des Verſtorbenen richten ſoll. 2: In aller Kürze wird dem thüringiſchen und ſächſi⸗ ſchen Landtag ein Entwurf zugehen, der den Austauſch N und thüringer Enklaven und Grenzgebiete regeln 0* :: Die Heereskommiſſion der franzöſiſchen Kammer hat die bisher zurückgeſtellten Kredite für 1927 angenom⸗ men di: für den Ausban der Verteidigungsanlagen der Nord⸗ und Nordoſtgreunze Frankreichs beſtimmt ſind. 16: Wie aus Paris berichtet wird, ſoll die Sowjet⸗ regierung bei der franzöſiſchen Regierung eine offizielle Fühlenguahme unternommen haben, um die Anſicht der franzöſiſchen Regierung über die Wiederaufnahme der fran⸗ zößiſch⸗ruſſſſchen Verhandlungen kennen zu lernen. 2 25 Reichsbankpräſident und Städte. ** Reichsbankpräſident Dr. Schacht hat vor wenigen Tagen in Bochum eine Rede gehalten, in der er ſich mit den Finanzfragen und Deutſchlands auseinanderſetzte, eine Rede, die in der Preſſe und in den Wirtſchaftskreiſen ſehr ſtarke Beachtung gefunden hat, und die aller Vorausſicht nach noch längere Zeit den Gegenſtand von Erörterungen! biden dürfte. Dafür wird ſchon unter anderem der Deutſche Städte⸗ tag ſorgen, der ſich mit großem Nachdruck gegen die Ausführungen des Reichsbankpräſidenten wendet, die ſich mit der Finanzgebarung der Städte beſchäftigen, wie denn der Präſident des Städtetages, Dr. Mulert, bereits auf der Tagung des bayeriſchen Städtetages in München ſehr energiſch gegen die Ausführungen des Reichs⸗ bankpräſidenten Stellung genommen hat. Man wird es aber hierbei nicht bewenden laſſen, vielmehr wird der Städtetag auch in einer Denkſchrift den Nachweis führen, daß die Angriffe Dr. Schachts gegen die Städte fehlgehen. Der Reichsbankpräſident hat nämlich den Städten den Vorwurf gemacht, daß ſie ſehr beträchtliche Summen für Lurus ausgaben aufwenden und daß, wenn die Städte jene Ausgaben unterlaſſen hätten, wir wahrſcheinlich nicht eine einzige kommunale Auslands⸗ anleihe hätten aufzunehmen brauchen. d nämlich der Anſicht, daß für den Bau von Stadien, Schwimmbädern, Grünanlagen, Schmuckplätzen, für Ge⸗ lände⸗ und Güterkäufe, Meſſegebäude, Feſthallen. Hotel⸗ bauten, Bürohäuſer, Planetarien, Flugplätze, Theater⸗ und Muſeumsbauten von den Städten ſehr erhebliche Summen ausgegeben werden, Summen, die nicht weit hinter dem Geſamtbetrag der von den Städten aufgenom⸗ menen Auslandsanleihen zurückbleiben. Damit wird in der Tat den deutſchen Städten ein ſehr ſchwerer Vor⸗ wurf gemacht, ein Vorwurf, der freilich nicht ganz neu iſt, denn ſchon ſeit geraumer Zeit finden ſich ja immer wieder Kritiker, die die Anſchauung vertreten, daß die Städte einen Luxus betreiben, der mit der finanziel⸗ len Lage Deutſchlands nicht in Uebereinſtimmung gebracht werden kann. 17 8 ö 80 Nun fol“ teiieswegs gecuonee werben, bab bier und da einige Stadtverwaltungen auch einmal über das Ziel hinausgeſchoſſen ſind, daß man Bauten geſchaffen hat, über deren Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit ſich ſtreiten läßt und daß namentlich, als es im Jahre 1924 im Reich einen Milliardenüberſchuß gab, und auch Länder und Ge⸗ meinden erhebliche Mehreingänge hatten, manche Ge⸗ meindeverwaltungen zu Seitenſprüngen verleitet worden ſind. Es geht aber offenbar nicht an, nun ſämtliche Ausgaben für den Bau von Stadien, Schwimmbädern, die Errſchtung von Grünflächen uſw. als Lurusgusgaben zu ezeſchnen. Ganz abgeſehen davon, daß viele diefer Arbei⸗ ten Wo en wurden, um Erwerbsloſe zu e inge gegen die Vorkriegszeit ſehr weſentlich verändert haben. Vor dem Kriege wurde die deutſche Jugend durch den Militärdienſt geſtählt und geſtärkt. Auf dieſe darf doch au nicht überſehen werden, daß ſich die Art der körperlichen Ertüchtigung haben wir durch das fehr aller wir uns den ſportlichen S oelühe nicht durchführbar ſind. pflicht dem Miniſterrat vorſchlug, grundſätzlicher Meinungsverſchiedenheiten in d Frage lehnten jedoch die ſozialiſtiſchen Miniſter Dr. Schacht iſt kfabinetts Friedensdiktat verzichten müſſen und ſo eute genötigt, Erſatz zu ſchaffen in ranſtaltungen, die nun aber einmal ohne Ebenſo unrichtig iſt wenn man die Schaffung non Grünflächen als Luxus- Biernheimerpiuzeig N Viernheimer Zeitung Viernheimer Tageblatt Mittwoch, den 23. November 1927 e N Viernheimer Volksblatt (Viernheimer Nachrichten) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg. die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtuſter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vorm. 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Ge⸗ ſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei u. Polizeiamt Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. 44. Jahrgang ausgabe betrachtet un, es it leider nur allzu berechtigt, wenn ein Blatt in ſehr bitterer Ironie Herrn Schacht vorhält, daß dieſe Frage nur für diejenigen Glücklichen ohne Intereſſe iſt, die, wie Herr Dr. Schacht, einen aus⸗ gedehnten eigenen Park an ihrem Hauſe beſitzen, daß aber für die übrige Bevölkerung die Notwendigkeit von Grünanlagen nicht ohne weiteres von der Hand zu wei⸗ ſen iſt. Die Frage iſt im übrigen auch, ob für dieſe Dinge tatſächlich ſo große Summen aufgewandt werden, wie der Reichsbankpräſident offenbar annimmt. Es gibt Kom— munalpolitiker, die behaupten, daß dieſer ganze Kampf gegen Grünflächen und Sportplätze viel Lärm um nichts ſei und daß beiſpielsweiſe Berlin im letzten Jahre für dieſe Zwecke drei Millionen Mark verausgabt habe, bei einem Geſamtetat von etwa 900 Millionen. Auch ſchon 108 gelegentlich der Magdeburger Tagung des Deut⸗ chen Städtetages, iſt von verſchiedenen Bürgermeiſtern großer Städte darauf verwieſen worden, daß für die Schaffung von Sportanlagen und Stadien im Durch⸗ ſchnitt der deutſchen Großſtädte nur 0,39 Prozent der kommunalen Ausgaben aufgewandt würden. Man kann wohl annehmen, daß die angekündigte Denk⸗ ſchrift des Deutſchen Städtetages hierüber noch weiteres Zahlenmaterial bringen wird. ö Es geht alſo offenbar nicht an, die Finanzpolitik der Gemeinden in Bauſch und Bogen zu verdam⸗ men und damit im Auslande der Eindrug zu erwecken, daß die deutſchen Städte luſtig darauf losleben, ohne ſich irgendwie um die Wirtſchaftslage Deutſchlands zu küm⸗ mern. Auf der andern Seite darf man die Mahnungen des Reichsbankpräſidenten auch nicht in den Wind ſchla⸗ gen, ſie ſind und bleiben beherzigenswert für alle diejenigen Kommunalpolitiker, die im Aufſtellen und Ent⸗ werfen von Plänen allzu großzügig ſind. Die Mahnun⸗ gen Schachts ſind auch nach einer anderen Richtung hin be achtenswert, nämlich inſofern, als ſie den Stadtverwaltun⸗ gen Anlaß bieten ſollten, einmal die Frage nachzuprüfen, . ob nicht die Verwaltung billiger geſtaltet Währungsſorgen werden kann. Daß das nichtunmöglich iſt, iſt bei⸗ ſpielsweiſe für Berlin durch Pläne des Oberbürgermeiſters erſt unlängſt bekundet worden. In allen Fällen aber wird man eine mittlere Linie einhalten und ſich von Uebertreibungen freihalten müſſen. Das gilt ſowohl für den Reichsbankpräſidenten, wie auch für die Stadt⸗ verwaltungen. 2— 5 Kabinettskriſe in Belgien. Die Regierung Jaſper zurückgetreten. i Brüſſel, 22. November. Die bereits ſeit einigen Monaten beſtehende ſchlei⸗ chende Kriſe im belgiſchen Kabinett iſt jetzt offen zum Ausdruck gelommen, indem Miniſterpräſident Ja⸗ ſper bei der Beratung über die Dauer der Wehr⸗ dieſe Frage einer gemiſchten Kommiſſion zu unterbreiten. ie dieſer den Vorſchlag mit aller Entſchiedenheit a b, ſo daß eine Einigung nicht zuſtandekommen konnte. Darauf hat Jaſper dim König die Demiſſion des Geſamt⸗ unterbreitet, der ſeinerfeits den Miniſter⸗ präſidenten mit der Neubildung der Regierung beauftragte. Jaſper wird nun verſuchen, ein Kabinett zu bilden, das ſich auf Katholiken, Liberale, chriſtliche De⸗ mokraten und Vlamen ſtützt, während die Sozia⸗ liſten völlig ausſcheiden werden. Als die neu ein⸗ tretenden Männer werden bereits die Liberalen Janſon chen Demokraten van Obverbergh und Heymann genannt. * Das nunmehr zurückgetretene belgiſche Kabinett war ſeit nunmehr eineinhalb Jahren im Amt und ſtellte ein ſogenanntes Konzentrationskabinett dar, das un⸗ ter der Führung des höchſt betriebſamen Miniſter⸗ präſidenten Jaſper höchſt verdienſtvolle Leiſtan⸗ gen aufzuweiſen hat. Unter dem Druck einer ſchweren Währungskriſe geſchaffen, hat es, nachdem ihm von Kammer und Senat zum Teil diktatoriſche Voll⸗ machten erteilt worden waren, die beſtehenden Schwie⸗ rigkeiten dadurch behoben, daß vor allemneue Steuern ausgeſchrieben wurden, daß die Eiſenbahn und die Nationalbank reorganiſiert wurden und daß bezüg⸗ lich der Schulden ſogar eine Zwangskonſolidie⸗ rung eingeführt wurde. Gemeinſam haben ſo Kalholi⸗ ken, Liberale und Sozialiſten das ſchwierige Werk der Stabiliſierung, wenn auch auf der Grundlage von 175 Franken für das engliſche Pfund, vollendet, doch wurde für die Sozialiſten die Lage immer prekärer, als durch das Steigen der Preiſe und Steuer⸗ laſten die breite Maſſe des Volkes immer mehr betrof⸗ ſen wurde. Machte ſich ſo mit der Zeit eine langſame Mißſtimmung innerhalb der ſozialiſtiſchen Partei ge⸗ genüber der Regierung bemerkbar, ſo kam der eigent⸗ liche Anſtoh au der ſchleichen den Kabinettskriſe doch non ein Ende gefunden habe. ſie nicht billigten. treten für eine Zuſammenarbeit der Klerika⸗ len und der Liberalen ein, in der Hoffnung, daß auf dieſer Grundlage die Frage der Heeresreform„im Sinne der Intereſſen des Landes“ gelöſt werden könne. In die⸗ 1 0e außenpolitiſcher Seue, indem die J. J. viel umſtrittene Franktireurfrage von dem Geſamtkabinett gegen den ſozialiſtiſchen Außenminiſter Vandervelde ent⸗ ſchied. Zur Zeit der Septembertagung des Völkerbundes wurde dann die hieraus reſultierenden Unſtimmigkeiten in⸗ nerhalb des Kabinetts notdürftig beigelegt, bis dann in der Frage der Heeresreform ein neuer Ge⸗ genſatz auftauchte, der ſich nicht mehr überbrücken ließ, da hier elementare Grundſätze der Sozialiſten auf dem Spiele ſtanden. Die nunmehr ausgebrochene Kriſe be⸗ deutet mit dem Ausſchiffen der Sozialiſten naturgemäß die Annahme des bürgerlichen Reformvorſchlags und weiterhin auch eine Aenderung der Außenpolitik, indem nun auch die durch Vandervelde angebahnte Ver⸗ ſtän digung mit Deurſchland unterbrochen werden wird, was auf jeden Fall zu bedauern ſein wird. Ob dieſe Entwicklung der Dinge jedoch von Dauer ſein kann, mag heute ſchon ſehr ſtark bezweifelt werden, denn auch das neue belgiſche Kabineit wird, wie es auch zuſammengeſetzt ſein mag, ſich nicht über den Zwang der Situation hinwegſetzen können und darauf bedacht ſein müſſen, daß Störungen vermieden werden. Belgiſche Preſſeſtimmen. Seuugtuung über das Ausſchekden der Sozialiſten. O Brüſſel, 22. November. Die konſervativen, liberalen und klerikalen Blätter bringen in ihren Kommentaren zu der Regierungskriſe ihre Freude darüber zum Ausdruck, daß die Zu⸗ ſammenarbeit mit den Sozialdemokraten Beſonders begrüßen ſie den Rücktritt Vanderveldes, deſſen Außenpolitik Die Blätter der erwähnten Richtungen ſem Zuſammenhang iſt zu ſagen, daß eine Regierung aus Klerikalen und Liberalen im Parlament eine Mehr⸗ heit von 15 Stimmen haben würde. Die franzöſiſche Nechtspreſſe frohlockt. Die belgiſche Kabinettskriſe findet in Paris lebhaften Wiederhall, wenn auch ihre Gründe und die Ausſichten zu ihrer Löſung recht verſchieden beurteilt werden. In den Linkskreiſen iſt man der Anſicht, der beiſpielsweiſe das„Oeuvre“ Ausdruck gibt, daß ſich die nationale b Einigung überlebt habe, und daß den Sozialiſten, die ſich in der belgiſchen Regierung große Verdienſte erworben hätten, ihr Ausſcheiden aus dem Kabinett nicht zu ver⸗ argen ſei. Eine recht unfreundliche Behandlung wider⸗ fährt jedoch dem bisherigen ſozialiſtiſchen Außenminiſter Belgiens in der franzöſiſchen Rechtspreſſe. Der „Avenir“ bezeichnet Vandervelde als einen Jeſuiten, der ein hinterliſtiger Widerſacher der franzöſiſchen Intereſſen ſei, obgleich er häufig nach Paris komme. Der„Gau— lois“ warnt angeſichts des von Vanderveldes gegebenen Beiſpiels vor der Gefahr, die eine Regierungsbetefligung der, Sozialiſten für Frankreich bringen würde und der „Figaro“ will bezeichnenderweiſe die Gelegenheit nicht vorübergehen laſſen, um einen Seitenhieb gegen Deutſch⸗ land zu führen, indem er den belgiſchen Sozialiſten den Naben macht, nichts aus dem Weltkrieg gelernt zu haben. ese s Ac 1 2 7 Liltwinow nach Genf abge Die ruſſiſchen Pläne. b Berlin, 23. November. Wie aus Moskau ekichtet wird, iſt der ſtellpertte⸗ tende Außenkommiſſar Litwinow nach Berlin ab⸗ gereiſt, von wo er ſich nach einigen Tagen Anfenthalt nach Genf begeben wird. Die Abreiſe erfolgte für das ganze diplomatiſche Korps in Moskau vollſtändig Unerwartet, nachdem die Abreiſe Litwinows und auch die der Delegation erſt am Donnerstag erfolgen ſollte. Wie in dieſem Zuſammenhang weiter mitgeteilt wird, wird Litwinow ſeinen Aufenthalt in Berlin dazu be⸗ nützen, um ſich mit dem ruſſiſchen Botſchafter eingehend über die derzeitige politiſche Lage zu unterhalten und die⸗ ſen weiterhin über ſeine Inſtruktionen zu informieren, zu⸗ mal die Verbindung zwiſchen Genf und Mos⸗ kau über Berlin gehen und die Botſchaft infolgedeſ⸗ ſen als Mittlerin angeſehen werden muß. Im übrigen iſt aus der Einladung des Völkerbundsſekretariats erſicht⸗ lich, daß die Ruſſen nicht nur zu den Beſprechungen über die Abrüſtungen, ſondern auch über die Si⸗ cherheiten zugelaſſen ſind. Es ſteht aber noch nicht feſt, ob ſich Litwinow auch an den Sicherheits⸗ geſprächen zu beteiligen gedenkt. Will man der ruſſiſchen Preſſe glauben, ſo kommt die Sowjet⸗Delegation nach Genf, um die ganze Hohlheit des Genfer Trei⸗ bens in der Abrüſtungsfrage zu entlarven. Ken⸗ ner Sowjiet⸗Rußlands behaupten freilich, daß das herr⸗ ſchende Regime an der Aufrechterhaltung des Friedens aröntes Intereſſe zeiat und gerade deshalb vas litauiſhzpolniſche Veryalrnts zur Sprache bringen wird. In Moskau rechnete man in letzter Zeit ziemlich ſicher mit einer polniſchen Aktion gegen Litauen. Die ſtarke Beſchäftigung der polniſchen Rü⸗ ſtungsinduſtrien, die Einberuſung ſämtlicher Jahr⸗ gänge der polniſchen Reſerven zu den diesjährigen Herbſtmanöbvern und das Erſcheinen von Stoß⸗ trupps an der polniſch⸗litauiſchen Grenze brachte die Ruſſen auf den Glauben, daß Polen eine Aktion gegen Kowno heabſichtige. Sowjet⸗Rußland iſt ebenſo wie Deutſchland für die Unabhängigkeit Litau⸗ ens und gegen die Einverleibung dieſes Landes in Polen. Deshalb iſt es ſehr wohl möglich, daß Lit⸗ inow in Genf nicht nur Reden zum Fenſter hinaus hält, lenden auch mit fübrenden Staatsmännern der Groß⸗ achte Fühlun„um auf diplomatiſchem Wege den volniſch⸗J ht m Re interngfionaliſieren. Auftakt im Reichstag. Das Handelsabkommen mit Frankreich. Berlin, 23. November. Nach langer Sommerpauſe, die nur in den erſten Ok⸗ tobertagen von einer kurzen Sitzungsperiode unterbro⸗ war, hat der Reichstag am Dienstagmittag ſeine Winterſeſſion begonnen. Wie üblich, ſo lag auch dieſesmal dem Hauſe ein Antrag des Oberreichsanwalts vor, in dem die Genehmigung zur Verhaftung und Vorführung eines kommuniſtiſchen Abgeordneten erbeten wurde, welches Erſuchen dem Geſchäftsordnungs⸗ ausſchuß überwieſen wurde. Vor Eintritt in die Tagesordnung kam ſodann Abg. Stöhr(R.⸗S.) auf den Zwiſchenfall zurück, der in der letzten Oktoberſitzung des Reichstages ſo viel Aufſehen er⸗ regt hatte, indem durch ſeinen Widerſpruch die ſofortige Behandlung des Abkommens über die Sozialrentner des Saargebiets verhindert wurde. Der Abgeordnete erllärte jetzt, daß eine beiſpielloſe Hetze gegen ihn bis in das letzte Dorf eingeſetzt habe und daß er nicht aus purer Recht⸗ haberei ſo gehandelt habe, was auch von einer Sozial⸗ ventnerverſammlung im Sagargebiet anerkannt worden ſei. Sodann verlangte Abg. Rädel(K.) die ſofortige Behandlung der Kriſenfürſorge, da die Gefahr beſtehe, daß dieſem vom Arbeitsminiſter abgebaut werde. Nach Ablehnung dieſes Antrags wurde ſodann der deutſch⸗tſchechoſlowakiſche Vertrag zum Bau einer Eiſenbahn durch das Schbweinitztal in allen drei Le⸗ fungen angenommen und der deutſch⸗tſchechoſlowakiſche Ver⸗ trag zur Regelung der Grenzverhältniſſe in erſter und zweiter Leſung gebilligt. Sodann folgte die erſte Leſung des Handelsab⸗ kommens zwiſchen Deutſchland und Frank ⸗ reich. Hierbei erhob Abg. Hörnle(K.) Bedenken gegen den Vertrag, da nur der Bourgeoiſie Vorteile aus ihm erwüchſen, während Abg. Wiſſel(S.) die Auf⸗ faſſung zurückwies, als ob durch das Abkommen das hohe Zollniveau irgend» geſenkt worden ſei. Es könne deshalb keine Induſtr!“ behaupten, daß ſie„geopfert worden ſei. Gleichwoh! ſtimme jedoch die Sozialdemo⸗ kratie im Intereſſe der cbeiterſchaft dem Handelsvertrag zu, wenn er auch nicht in allen Punkten ihren Wünſchen entſpreche. Abg. v. Richthofen(D.) begrüßte ſodann den Vertrag als einen weſentlichen Fortſchritt in den deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen, machte jedoch die ein⸗ ſchränkende Bemerkung, daß im Intereſſe des deutſchen Weinhandels eine Aenderung des Verfahrens bei der Verzollung der Läger notwendig ſei. Sodann bemerkte Miniſterialdirektor Poſſe vom Reichswirtſchafts⸗ miniſterium, daß die im Oktober begonnenen Verhand⸗ lungen über den Warenaustauſch mit dem Saargebiet in den letzten Tagen wieder aufgenommen worden ſejen und daß über die Verzollung der Läger-Weine gerade jetzt Beratungen im Gange ſeien. Hierauf wurde der Ver⸗ trag in erſter und zweiter Leſung angenom⸗ men und das Haus vertagte ſich auf Mittwochmittag, 4 Uhr, mit der gleichen Tagesordnung. Zum Schluß der Sitzung teilte Präſident Loebe moch mit, daß die Regierung die Vorlage über die Ver⸗ einbarung für die Sozialrentner im Saar⸗ gebiet zurückgezogen habe, da die Angelegenheit auf Nach dem Roman„Die Elenden“ von Vietor Hugo. 50(Nachdruck verboten.) Er drehte ſich um und erblickte— Javert, der den Haftbefehl für Madeleine erhalten hatte. 5 Fantine hatte Javert ſeit dem Tage nicht geſehen, an welchem der Herr Bürgermeiſter ſie dieſem Manne ent⸗ riſſen hatte. Ihr kranker Kopf konnte ſich keine Rechen⸗ ſchaft geben, aber ſie zweifelte nicht, daß er ſie holen wollte. Das entſetzliche Geſicht war ihr unerträglich; ſie fühlte ſich dem Tode nahe, bedeckte ihr Geſicht mit beiden Händen und rief angſtvoll: 5 „Herr Madeleine, retten Sie mich!“ Johann Valjean war aufgeſtanden und er ſagte im ruhigſten und ſanfteſten Tone zu Fantine: 8 „Beruhigen Sie ſich. Er kommt nicht Ihretwegen. Zu Javert aber ſagte er: „Ich weiß, was Sie wollen.“ Dieſer antwortete: „Vorwärts! Raſch!“ N Während er ſprach, tat er keinen Schritt, er warf nur Valjean jenen Blick zu, der gewiſſermaßen ein Haken war, mit dem er die Unglücklichen und Elenden gewaltſam an ſich zog, jenen Blick, der Fantine vor zwei Monaten bis in das Mark gedrungen war. 8 Dann ſah ſie etwas Unerhörtes, etwas ſo Unerhörtes, daß ihr ſelbſt in den ſchwärzeſten Fieberphantaſien nichts Ahnliches erſchienen war.. Sie ſah, daß der Polizeimann Javert den Herrn Bürgermeiſter am Kragen faßte, und ſie ſah, daß der Herr Bürgermeiſter den Kopf ſenkte. Es war ihr, als gehe die Welt unter. Valjean verſuchte es nicht, ſich von der Hand loszu⸗ machen, die ihn am Rockkragen hielt. Er ſagte nur: „Jayert Dieſer unterbrach ihn mit den Worten: „Nenne mich Herr Inſpektor.“ Valjean wendete ſich an ihn und ſagte raſch und heimlich: 8 „Bewilligen Sie mir drei Tage! Drei Tage, um das Kind der unglücklichen Kranken zu holen. Ich bezahle alles. Sie können mich begleiten, wenn Sie wollen.“ „Sieh mal an!“ antwortete Javert.„Für ſo dumm ütte ch dich nicht gehalten. Drei Tage verlangſt du. um Die deutſch⸗polniſchen Verhandlungen 4 ö Günſtiger Fortgang der Vorbeſprechungen. ö de Berlin, 22. November. Nachdem Reichs außenminiſter Dr. Streſemann wieder in Berlin eingetroffen iſt, ſind die deutſch⸗ volniſchen Verhandlungen vormittags wieder fortgeſetzt worden. Sie bewegen ſich auf der Grund⸗ lage des deutſchen Memorandums, ſowie der hierauf eingelaufenen polniſchen Antwort. Dieſe ſieht gegenüber den deutſchen Vorſchlägen Abänder⸗ ungen und Gegenvorſchläge vor, im ganzen ge⸗ nommen jedoch hat man den Eindruck, daß die polniſche Antwort die Fortführung der Verhandlungen bis zu einem erfolgreichen Ergebnis ermöglicht. Soweit über Einzelheiten der Verhandlungsmaterie ſelbſt geſprochen worden iſt, beziehen ſich dieſe lediglich auf die Frage der polniſchen Holzausfuhr. Die polniſche Regierung hatte im Zuge ihrer Kampfmaßnah⸗ men die Ausfuhr von Rundholz aus Polen mit einem ſehr hohen Zoll belegt. Als Gegenmaßnahme hatte Deutſchland die Ausfuhr von Schnittholz aus Polen ſtarkggedroſſelt und nur polniſche Rundhölzer hereingenommen. Als Folge dieſer Maßnahme iſt aber das polniſche Holz in Polen ſelbſt außerordentlich im Preiſe geſtiegen. Die polniſche Regierung hat nun den Wunſch, vorzüglich polniſches Schnittholz in Deutſchland abzuſetzen. Hierzu würde man auf deut⸗ ſcher Seite bereit ſein, unter der Vorausſetzung, daß, wenn Deutſchland dieſe Poſition ſeiner Kampfmaßnahmen abbaut, auch Polen ſeinerſeits Kampfmaßnahmen etwa gegen die Einfuhr deutſcher Induſtrieller Erdeugniſſe aufgibt. f —— Aus bem In⸗ und Auslande. Einigung zwiſchen Zentrum und Bayeriſcher Volkspartei. München, 22. Nov. In Regensburg haben abſchlie⸗ zende Beſprechungen der Verſtändigungskommiſſion des Zentrums und der Bayeriſchen Volkspartei ſtattgefunden. Das Ergebnis iſt der von den oberſten Inſtanzen beider Parteien noch zu billigende Entwurf für eine Vereinbarung zwiſchen Zentrum und Bayeriſcher Volkspartei. Dieſer Entwurf nimmt eine engere Zuſammenarheit der parlamen⸗ tariſchen Vertreter der beiden Parteien für große Fragen in Ausſicht und will die Möglichkeit einer gegenſeitigen Be⸗ kämpfung der beiden Parteien bei den Landtags⸗ und Reichstagswahlen in Bayern unmöglich machen. Mit der Stellungnahme der oberſten Organe der beiden Parteien iſt innerhalb kurzer Zeit zu rechnen. Beſchränkte Redezeit in der franzöſiſchen Kammer. Paris, 22. Nov. In der Kammer wurde ein An⸗ trag eingebracht, die Redezeit auf eine Viertelſtunde zu be⸗ ſchränken. Gleichfalls ſollen die Anträge, die von der Finanzkommiſſion verworfen wurden, nicht mehr im Ple⸗ num wieder aufgenommen werden dürfen, wenn ſie nicht die Unterſchrift von mindeſtens 35 anweſenden Deputierten erhalten. Für die Begründung von Abänderungsanträgen be den Rednern nur fünf Minuten zur Verfügung ehen. Eine neue Fährte in der Fälſcheraffäre. Paris, 22. Nov. Dem„Echo de Paris“ zufolge führt die Verhaftung des Marquis de la Horplire die Unter⸗ ſuchungsbehörden auf eine neue Fährte. Die von dem Marquis zur Falſchſtempelung eingereichten ungariſchen Papiere ſcheinen nicht aus derſelben Quelle zu ſtammen, wie diejenigen Blumenſteins. Franzöſiſche Polizeibeamte haben bereits Poris verlaſſen, um über dieſe zweite An⸗ gelegenheit im Auslande Nachforſchungen anzuſtrengen. Tſchiangkaiſhek wieder Oberbefehlshaber der Nanking⸗ Armee. Peking, 22. Nov. Wie aus Schanghai gemeldet wird, hat Marſchall Tſchiangkaiſhek den Oberbefehl der Nanking⸗Armee wieder übernommen. Er verlangt von der Kanton⸗Regierung die Unterwerfung unter den Ober⸗ befehl der Nankina⸗Reaieruna innerhalb der nächſten drei Um das Kind zu holen? Na, das iſt nicht übel, nicht übel!“ Fantine zitterte. „Mein Kind!“ rief ſie. 0 5 iſt alſo nicht hier? Schweſter, antworten Sie, wo iſt Coſette? Ich will mein Kind haben! Herr Madeleine, Herr Bürgermeiſter...!“ Fantine ſetzte ſich raſch auf, ſtützte ſich auf ihre beiden Arme und Hände, ſah bald Valjean, bald Javert, bald die barmherzige Schweſter an und öffnete den Mund, wie „mein Kind holen? Es . 4 eee HOUNN D „Ich rate Ihnen nicht, mich zu ſtören.“ um etwas zu ſagen, aber nur ein Röcheln kam aus ihrer Bruſt, ihre Zähne ſchlugen klappernd aufeinander, ſie ſtreckte angſtvoll die Arme aus, öffnete krampfhaft die Hände, ſah um ſich wie ein Ertrinkender und ſank dann plötzlich auf das Kiſſen nieder. Sie war tot. i Valjean legte ſeine Hand auf die Hand Javerts, die ihn hielt, und öffnete ſie leicht, wie man die geſchloſſene Hand eines Kindes aufmacht, dann ſagte er zu Javert: „Sie haben die Unglückliche umgebracht.“ „Wird's nun bald?“ fragte Javert wütend.„Ich bin icht hier, um Reden zu hören. Erſparen wir das Die Wache iſt unten. Vorwärts oder e' gibt Hank ſchellen.“ inen Auf⸗ Tage. Tſchiangraiſher baaſtehmag ageng e f m in Kanton gegründeten ruf an die Schüler der von i Kadettenſchule Wampog, in dem er dieſe zür Rückkehr unter ſeine Fahne auffordert. Tſchiangkaiſhek empfing Vertreter ausländiſcher Mächte, denen er durchgreifende Maßnahmen zur Bekämpfung der chineſiſchen Piraten zu⸗ ſagte. Das Zentralkomitee der Kuomintang beſtätigt Marſchall Tſchiangkaiſhek in ſeinen Rechten als Mitglied des Zentralkomitees der Kuomintang. Gchwere Schneeſtürme in Dänemark Große Störungen der Schiffahrt und des Bahnverkehrs. Zwei Schiffe geſunken. O Kopenhagen, 22. November. Ueber ganz. Dänemark herrſcht ein ſchwerer Schnee⸗ turm, der ſtändig zunimmt. Der Abendzug von Bryrup nach Horſens iſt im Schneeſturm in einer Schneegrube ſtecken geblieben und mußte ausgegraben werden. Auch der nächſte Jug konnte die Strecke nur mit Mühe paſie⸗ ren. Ebenſo iſt die Schiffahrt in den däniſchen Gewäſſern außerordentlich gefährdet. In allen Häfen ſind Sturm⸗ ſignale gehißt. Das Kopenhagener meterologiſche In⸗ ſtitut meldet Windſtärke acht, doch laufen von der Küſte teilweiſe Orkanmeldungen ein. Geſtern vormittag iſt der aus Stettin kommende Zweimaſter„Glimt“ untergegangen. Die Bemannung, dar⸗ unter ein Deutſcher, konnte ſich im Beiboot retten. An der Küſte von Nordſchleswig hat der Sturm ſchwere Ueber⸗ ſchwemmungen hervorgerufen. Im Hafen von Sonder⸗ burg ſteht das Waſſer 1,15 Meter über Normal und hat bereits mehrere Straßen der Stadt überſchwemmt. Aus Esbjerg an der Weſtküſte von Jütland wird gemeldet, daß der Oſtorkan das Waſſer aus dem Hafenbecken ge⸗ trieben hat. Der Waſſerſpiegel iſt ſo ſtark geſunken, daß mehrere Schiffe im Hafen auf Grund geraten ſind. Wie verlautet, ſoll der norwegiſche Dampfer„Figga“ im Nord⸗ ſkattegat mit 10 Mann Beſatzung untergegangen ſein. In Horſens brach ein Poſtgebäude im Sturm zuſammen und ſchlug einen Arbeiter tot. Der Sturm hält an. Verkehrsſtörungen auch in Mitteldeutſchland. Dresden, 22. November. Infolge der in ganz Mit⸗ teldeutſchland herrſchenden Stürme, die von ſtarken Schnee⸗ fällen begleitet waren, iſt es dort zu erheblichen Verkehrs- ſtörungen gekommen, die vor allem dadurch hervorgerufen wurden, daß die Signale und Weichen verweht und ein⸗ gefroren waren, ſodaß in vielen Fällen die Züge vor den Einfahrtsſignalen ſtehen bleiben mußten, bis die Strecken wieder gangbar gemacht werden konnten. Zu bedeutenden Verſpätungen iſt es beſonders im Dresdener Bezirk auf der Strecke Wurzen— Großboden gekommen, wo ein Per— ſonenzug unterwegs ſtecken blieb und nach Wurzen zu⸗ rückkehren mußte. Ein zweiter Fall von erheblicher Ver— ſpätung hat den beſchleunigten Perſonenzug Berlin—Leip⸗ zig— München betroffen, der infolge gefrorener Signal⸗ zeichen und-Weichen faſt eine Stunde vor dem Leipziger Hauptbahnhof liegen blieb. 2 0 Aus Nah und Fern. Zileberlahnſtein.(Vom Auto totgefahren.) Der Sohn des Mühlenbeſitzers Heidger in Wolken half auf der Straße einem verunglückten Auto. In dem gleichen Augenblick wurde er von einem vorüberfahrenden Laſt— 1510 überfahren, eine Strecke mitgeſchleift und ge⸗ öket. Schönberg(Weſterwald).(Der Tod lauert im Steinbruch.) Im Steinbruch der Gewerkſchaft Alber wurde der Arbeiter Franz Schmidt von abſtürzenden Fels⸗ maſſen lebensgefährlich am Kopfe verletzt. Der Verun⸗ glückte wurde dem Limburger Krankenhaus zugeführt. Betzdorf.(Seltſamer tödlicher Unfall.) In der Wu ſt üche der Wurſtfabrit Saßmannshauſen brach der dreizehnjährige Schüler Chriſtmann mit einem lau⸗ ten Aufſchrei plötzlich tot zuſammen. Die Unterſuchung ergab, daß der Junge vermutlich mit einer ſchadhaften Stelle der Stromleitung in Berührung gekommen war. In einer Ecke des Zimmers ſtand ein altes eiſernes Bett in ziemlich ſchlechtem Zuſtande, auf das die barm⸗ herzigen Schweſtern ſich legten, wenn ſie in der Nacht wachten. Valjean trat an dies Bett, brach in einem Augenblick das allerdings ſchon lockere obere Eiſen, das Kopfende, ab, was für ſeine außerordentliche Muskelkraft ein Spiel war, und ſah Javert an, der nach der Tür zurückwich. 5 Mit dieſem Eiſenſtück in der Hand trat Valjean lang⸗ ſam an das Lager Fantines. Da drehte er ſich um und ſagte zu Javert in einem Tone, den man kaum vernahm: „Ich rate Ihnen nicht, mich in dteſem Augenblick zu tören.“ n g Valjean faßte den Kopf Fautines mit ſeinen beiden Händen, legte ihn auf das Kiſſen, wie eine Mutter etwa ihr Kind, band ihr daun das Bändchen des Hemdes vorn zu und ſtrich ihr das Haar unter das Häubchen. Dann drückte er ihr die Augen zu. f Das Geſicht Fantines ſah in dieſem Augenblicke aus, als falle ein wunderbares Licht darauf. Der Tod iſt ja der Eintritt in helles Licht. Die Hand Fantines hing an dem Bette herunter. Valjean kniete vor dieſer Hand nieder, hob ſie ſacht auf und küßte ſie. Dann ſtand er auf, wendete ſich an Javert und ſagte: „Jetzt folge ich Ihnen.“ Javert brachte Johann Valjean in Gefängnis. Die Verhaftung des Herrn Madeleine erregte in der Stadt nicht bloß außerordentlichſtes Aufſehen, ſondern ſie war eine Art Erſchütterung. Faſt alle Bewohner wandten ſich von ihm ab. Binnen weniger als zwei Stunden war alles Gute, das er getan hatte, vergeſſen. Nur drei oder vier Perſonen in der ganzen Stadt blieben ihm treu. Die alte Frau, die ihn bedient hatte, gehörte dazu..„ Um die Zeit, in welcher Herr Madeleine gewöhnlich nach Hauſe kam, ſtand die alte Frau mechaniſch auf, nahm den Schlüſſel des Zimmers des Herrn Madeleine aus einem Kaſten und den Leuchter, mit dem er jeden Abend hinaufging, hing dann den Schlüſſel an den Nagel, von dem er ihn wegzunehmen pflegie, und ſtellte daneben den Leuchter, als ob ſte ihn erwarte. a a Darauf ſetzte ſie ſich wieder auf ihren Stuhl und über⸗ ließ ſich von neuen ihren Gedanken Die arme Alte hatt“ alles das unwilkß re„„(Fern fol das ſtädtiſche bird auf 46 753 000 1 1 durch eine allz Giunde entſchloß er ſich zum Selbſtmord. pathen 15 hen T Kaſſi J I ei fab Wolfen.) In der Agfa⸗Filmfabr en hel Bitterfeld der 5 a0 e e 0 ſich wahrſcheinlich infolge eines Kurzſchluſſes in der ſoliert von den übrigen Betrieben gelegenen Abfallver⸗ wertung ein Behälter mit loſen Filmſtreifen. Der Brand dehnte ſich ſchnell auf den ganzen Raum aus, der in kurzer Zeit ausbrannte. Der Sachſchaden wird auf etwa 30 000 Mark geſchätzt. Perſonen kamen nicht zu Schaden. ö Eine Betriebsſtörung tritt nicht ein. Dresden.(Großer Juwelendiebſtahl) Einem auswärtigen Juwelenhändler wurden aus dem Fremden⸗ zimmer eines hieſigen Hotels Juwelen im Geſamtwerte von 81000 Mark entwendet. Darunter befinden ſich dre. Smaragdringe, ein Ring mit Perlen und Brillanten, 24 einzelne Smaragde, 52 einzelne Perlen und gegen 7600 einzelne Brillanten. Dresden.(Der Banderolenfälſcher Köhler feſtgenommen.) Kürzlich wurde durch preußiſche Land⸗ ſäger der langgeſuchte Typograph Joſef Köhler aus Bautzen feſtgenommen und dem Unterſuchungsrichter in Görlitz zugeführt. Köhler iſt ein mehrfach genannter Falſchmünzer, der u. g. auch als Herſteller der gefälſch⸗ ten Zigarettenbanderolen in Frage kommt. Mit Köhler konnte auch eine Anzahl ſeiner Komplizen feſtgenommen werden. Sämtliches Fälſchermaterial, Maſchinen uſw. wur⸗ den beſchlagnahmt. 1 Osnabrück.(Zwei Arbeiter tödlich verun⸗ glückt.) Ein ſchweres Unglück ereignete ſich auf dem hie⸗ ſigen Güterbahnhof Fledder. Zwei Arbeiter von hier, die damit beſchäftigt waren, am Hauptablaufwerk die Wei⸗ chen vom Schnee zu reinigen, wurden von ablaufenden Wagen erfaßt, überfahren und ſofort getötet. Der eine der beiden Getöteten iſt Familienvater. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Nürnberg.(Selbſtmord des Direktors des Stadler⸗Konzerns.) Der kaufmänniſche Direktor der Hüttenwerke Stader und Co., Kommanditgeſellſchaft in Nürnberg, Heinrich Sadler ſen., der außerdem führende Stellungen in anderen induſtriellen Anternehmugen inne hatte, hat ſich erſchoſſen. Der Grund zur Tat dürfte darin zu ſuchen ſein, daß die Stadler'ſchen Unternehmungen in letzter Zeit unter Mangel an Betriebsmitteln ſtark zu leiden hatten. München.(Die größte Lokomotive Euro 10 und 20 Mark, Ausgabe vom 11.10.24 werden wieder verbreitet und ſind an nachſtehenden Merkmalen leicht zu, erkennen: Das männliche Bildnis der 10-Marknote mit ſeinen runden großen Augen, der in der Zeichnung verunglückten Naſe, die Schattenlinien dick und verſchmutzt lennzeichnen die Note ſoſort als Fälſchung. Das weib⸗ liche Bildnis der 20-Marknote iſt mit groben Linien nachgebi det. pas.) In der Lokomotivfabrik Maffia wurde die größte Lokomotive Europas fertiggeſtellt. Es handelt ſich um eine für die ſüdafrikaniſche Eiſenbahnverwaltung be⸗ ſtimmte Schnellzug⸗Lokomotive, die größte und ſtärkſte, die bisher in Europa gebaut wurde. Sie hat bei einer Länge von 26,5 Metern und einem Dienſtgewicht von 186000 Kilogramm eine Zugkraft von 27000 Kilo⸗ gramm, während die bisher ſchwerſten deutſchen Schnellzug⸗ Lokomotiven bei 110000 Kilogramm Dienſtgewicht eine Zugkraft von nur 12 000 Kilogramm beſitzen. München.(Das Urteil im Hirſchmann⸗ Prozeß.) Nach fünftägiger Verhandlung wurde in dem Prozeß wegen der Tötung des Nationalſozialiſten Hirſch⸗ mann das Urteil gefällt. Es lautete gegen den Haupt ungeklagten Schott wegen eines Vergehens der Körper⸗ verletzung mit Todesfolge in Tateinheit mit einem Ver⸗ gehen des Landfriedensbruches und einem Vergehen deg Raufhandels auf vier Jahre Gefängnis. Regensburg.(Lebendig im Sarge.) Ein auf. ſehenerregender Vorfall ſpielte ſich in der Vorſtadt Rein⸗ hauſen ab. Dort ſtarb nach längerer Krankheit eine ältere Frau. Der Leichenbeſchauer ſtellte den Tod der Frau ſeſt. Die Frau wurde in den Sarg gebettet und es er⸗ ſchien das Totenauto, um die Verſtorbene in das Leichen⸗ haus zu überführen. Wer aber beſchreibt das Entſetzen der Familienangehörigen, als die„tote“ Frau plötzlich im Sarge zu murmeln, dann zu ſtöhnen anfing und die Augen. aufſchlug. Ein Arzt konnte feſtſtellen, daß die Frau in einem ſtarrkrampfartigen Zuſtand dagelegen habe, Bald darauf ſtarb die Frau dann wirklich. Breslau.(Eine Geldfälſcherbande un ach äd lich gemacht.) Durch die Zuſammenarbeit de Breslauer und Dresdener Polizeibehörden iſt es gelungen eine weitverzweigte Geldfälſcherbande, die ſich mit der Her ſtellung falſcher tſchechiſcher Banknoten befaßte, unſchäd. lich zu machen. Bisher wurden fünf Verhaftungen vor genommen. 44 8 Kleine Chronik. 1 Ein großer Veteugsprozeß in Prag. Vor den Prager Landesſtrafgericht begann der Prozeß gegen füh⸗ rende Perſönlichkeiten der tſchechiſchen nationalſozialiſti ſchen Partei wegen Betrügereien bei der Zeichnung einen lſchechoſlowgliſchen Staatsanleſhe. Der Geſamtſchaden der dem Staat durch dieſe Vetrügereſen erwachſen ſſt 4 Tag d rogen gecchätzt. Der Probeß dürfte Tage dauern. Station motive. Das ind durch Schritte v ſtümmelte Konſul, durch einen Revolverſchuß und richtete hierauf die Waffe gegen ſich ſelbſt. Grebſt, der in ſeiner Jugend auf Drän⸗ batte oft Eltern die diplomatiſche Laufbahn ergriffen chon ihn ſeine Neigungen zu allerlei Erfindungen faligen war in zahlreichen deutſchen Städten als Konſul ten erfand ſchließlich ein chemiſches Produkt. Er e Erftndartal ſeine diplomatiſchen Funktionen, um er mi den lommerziell auszunutzen. Bald aber kam 0 farm Geſchäſten nicht vorwärts. Sein finanzieller Züſanagenbruch erſchien unvermeidlich. Aus dieſem Während in den Kar⸗ Feet herrſcht, hat die Kälte in Warſchau dert 8 erreicht und ſchon mehrere Todesopfer gefor⸗ während 90 9 0 an e 1 af ber Nor ff e rau ein ſchwerer Eiszapfen auf den Kop ſiel und ihr den Schädel zertrümmerte. EN Starke Kälte in Polen. dungen Micr, Hinrichtungen in 20 Minuten. Nach Mel. (Nec aus Newnork würden im Gefängnis von Trenton Jerſey, vier Männer, die vor einem Jahre den eines Fabrilunternehmens ermordet hatten, in enräumen von ſe fünf Minuten bingerichtet. Erploſion in einer ine Dreimarkſtücke feſtgeſtellt worden. ö bis 10.: Naſſes Der Keſſel einer Lokomotive explodiert. Vor der ſſch ei Huedin in der Nähe von Klauſenburg ereignete lab 0 ſeltſamer Eiſenbahnunfall. Knapp vor der Ein⸗ hel in den Bahnhof explodierte der Keſſel der Loko⸗ Lokomotivführerhäuschen und der Tender den Dampfdruck in Trümmer gegangen. Einige on der Lokomotive entfernt, fand man die ver⸗ mit Leiche des Lokomotivführers. Der Heizer wurde Unte ſhweren Brandwunden ins Spital geſchafft. Die allerſuchungskommiſſion ſtellte feſt, daß die Exploſion 54 i uhohe Spannung des Keſſels erfolgt war. disch Famil entragödie in Paris. Ein ehemaliger ſchwe⸗ cer Grebſt, tötete in der Nacht ſeine Frau Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 22. November. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb 8 v. H. Japan 1,917— 1,921; Konſtantinopel 2,158— 2,162; Jondon 20,406— 20,446; Newyork 4,184— 4,192; Amſterdam 169,09— 169,43; Athen 5,544— 5,556; Brüſſel 58.38— 58,50; Danzig 81,55— 81,71; Italien 22,78— 22,82; Kopenhagen 112,21— 112,43; Liſſabon 20,53— 20,57; Oslo 111,14— 111,36; Paris 16,45— 16,49; Schweiz 80,68— 80,84; Spanien 70,88— 71,02; Stockholm 112,74— 112,96; ien 58,97— 59,09; Warſchau 46,90— 47,10. Berliner Eſſektennotierungen. Nordd. Lloyd 136,25, N ö Berliner Handels⸗Geſellſchaft 212,), Comm.⸗ und Privat⸗ bank 152, Darmſtädter⸗ und Nation lbank 199,50, Deutſche Bank 148, Diskonto 142, Dresdner Bank 144, Schultheiß⸗ Patzenhofer 348,50, A. E. G. 148, Taimler 87, J. G. Far⸗ ben 248, Gelſenkirchen 129, Th. Goldſchmidt 100, Ph, Holzmann 153,50, Metallbank 128, Phönix 89, Rhein, Braunkohlen 204, Rhein. Elektrizität 136, Rheinſtahl 148, Ver. Glanzſtoff 512, Ver. Stahl 98, Zelilſtoff Wald⸗ hof 225,50. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 23. November. Ueber dem Baltikum iſt der Druck weiterhin geſtiegen und hat über 789 mm erreicht. Kaltluft fließt in breitem Strom aus dieſem Hochdruckgebiet nach dem faſt aus⸗ gefüllten Kanalwirbel. Ein Wirbel hat ſich nach Frank⸗ reich verlagert und zieht Kaltluft aus Nordoſten her und haben wir mit kaltem Wetter in den nächſten Tagen zu rechnen. 5 Vorausſichttiche Witterung bis Don— nerstag: Zunehmend kälter, auffriſchende Winde, wol⸗ kig, zunächſt leichte Schneefälle, Froſttemparaturen auch in tieferen Lagen. 1* — Gräberfeſtſtellung von Kriegegeſaltenen. Falls Angehörige von Gefallenen wiſſen wollen, auf welchem Sammelfriedhof des Auslandes der betreffende Gefal⸗ lene liegt, empfiehlt es ſich, ſich an den Volksbund Deut⸗ ſcher Kriegsgräberſürſorge Frankfurt a. M., Geſchäfts⸗ ſtelle Münzgaſſe 3, zu wenden. — Achtung. Falſchgeld! Falſche Reichsbanknolen über nag det. Die Note heſteht aus zwei zuſammenge⸗ klebten Blättchen mit dazwiſchengeſtreuten falſchen Faſern, das Waſſerzeichen iſt durch Aufdruck auf der Innenſeite des Grundblattes vorgetäuſcht. Die Reichsbank hat eine Belohnung bis zu 3000 Mark ausgeſetzt, die an die⸗ ienige Perſonen verteilt werden ſoll, die zur Ermittlung und Feſtnahme der Fälſcher beitragen. Sehr ſtark wer⸗ den auch falſche Zweimarlſtücke mit verſchiebenen Münz⸗ zeichen verbreitet, die aus Blei und einer Zinnlegierung hergeſtellt ſind. Die Handriffelung iſt ungleichmäßig und wird zum größten Teil ſchwarz, wodurch die Stücke als Fälſchung leicht zu erkennen ſind. Das Publikum wird erſucht, wenn falſche Scheine und Münzen in Zahlung gegeben werden, die betreffenden Perſonen feſtzuſtellen bezw. ſeſt uhalten und die nächſte Polizeiſtelle zu benach— richtigen. — Falſche Dreimarkſtücke. In letzter Zeit ſind falſche a Das Gepräge der Falſchſtücke iſt unſcharf und macht den Eindruck eines Gu⸗ zes. Der Hals des Adlers iſt oben und unten erheblich dicker als bei den echten Stücken. Die Randſchrift iſt recht unvollkommen mittelſt Punzen eingeſchlagen; der Abſtand zwiſchen den einzelnen Worten iſt viel zu klein, der zwiſchen Anfang und Ende der Schrift viel zu groß. — Wettervorherſage für Dezember. Ein annähernd milder Wintermonat mit mäßiger Temperatur und mä⸗ ßigen Niederſchlägen. Am Anfang ſehr kalt, am Ende ebenfalls, aber geringer. Weiße Weihnachten. Das Wet⸗ ter geſtaltet ſich in den Pentaden wie folgt: 1. bis 5. Veränderlich mit heftigen Winden und Niederſchlägen. 6. Wetter mit zunehmender Kälte. 11. und ſtürmiſch mit gelegentlichen Nieder⸗ 20.: Schönes Wetter(anſangs Störun⸗ bis 15.: Windig ſchlägen. 16. bis gen). 21. bis 25.: Naſſes Wetter mit Wind. 26. bis 31. Windiges Wetter mit gelegentlichem Niederſchlag. — Gegen die Schwarzhöhrer. Das Reichspoſtminiſte⸗ rium richtet an die Schwarzhöhrer neuerdings die drin⸗ gende Mahnung, ihrer Pflicht zur Anmeldung und Zah⸗ lung der Gebühren nachzukommen. Vom 1. Nov. an wird mit ſchärfſten Mitteln vorgegangen und unnachſichtlich An⸗ zeige erſtattet werden. Für Anzeigen von Schwarzhörern bei der Poſt wird eine Belohnung von je 10 Mark gewährt. — Einbehalten der Sachen. Durch Einbehalten der Sachen werden dieſe niemals Eigentum, man hat nur ein geſetzliches Pfandrecht daran. Die Verwendung der. Sa⸗ chen muß im Wege der öffentlichen Verſteigerung durch den zuſtändigen Gerichtsvollzieher erfolgen, jedoch iſt vor⸗ her dem Schuldner der Verſteigerungstermin bekanntzu⸗ geben. Ein Selbſtverkauf iſt alſo nicht zuläſſig. 15 — Gütergemeinſchaft. Soll Gülergemeinſchaft zwiſchen Eheleuten beſtehen, ſo muß vor einem Notar oder Richter ein beſonderer Ehevertrag geſchloſſen werden, durch den das Vermögen beider Ehegalten zum gemenſchaftlichen Vermögen wird. In dieſem Falle haftet die Frau für alle Verbindlichkeiten des Mannes mit, während nach dem geſetzlichen Güterrechte die Frau nicht für Schulden des Mannes in Anſpruch genommen werden kann. — Fremde Hühner im Garten. Ein Nachbar kann verlangen, daß fremde Hühner ſeinen Garten nicht be⸗ treten. Ee kann ſie mit Gewalt aus ſeinem Garten ent⸗ fernen, wenn ſie ſich unberechtigterweiſe darin aufhalten. Man iſt veruflich tek, Vorkehrungen zu treffen, die ein Ueberſchreiten des Gu undſtücks durch die Hühner unmög⸗ lich machen. 1 0 »Der Weihnachtseinkauf. Es mag auf den erſten Blick recht verfrüht erſcheinen, ſchon jetzt, volle 5 Wochen vor dem Weihnachtsfeſt, vom Weihnachtsverkauf zu ſprechen. Aber ſchon haben manche Geſchäfte Weih⸗ nachtsverkäufe begonnen und machen auf beſonders günſtige Einkaufsgelegenheiten aufmerkſam mit der Mahnung, jetzt ſchon mit Einkäufen für das Weihnachtsfeſt zu beginnen. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß der Weihnachtselnkauf für breite Maſſen der Bevölkerung ſich in der Hauptſache nach den verfügbaren Geldmitteln richtet. Soweit aber zu dieſem Zweck Mittel vorhanden ſind, raten wir der Verbraucher- ſchaft in ihrem eigenen Intereſſe dringend, ſchon jetzt den kunden Dauer wahrgenommen. nſeraten und Anbletungen der Geſchäftswelt Aufmerkſam⸗ eit zu ſchenken und zünſtige Einkaufsgelegenheiten wahr⸗ zunehmen. Der frühzeitige Weihnachtseinkauf liegt ja nicht nur im Intereſſe der Geſchäftswelt, die dadurch einen beſſeren Ueberblick über den Gang des Geſchäfts, die not⸗ wendige Nachſchaffung von Waren uſw. erhält, ſondern auch in dem der Käuferſchaft. Wer frühzeitig kauft, der kann naturgemäß ſorgfältiger und beſſer bedient werden, hat eine größere Auswahl und wird infolgedeſſen mit ſeinem Kauf zufriedener ſein, als derjenige, der erſt in Unruhe und in dem Trubel der unmittelbaren Vorweih⸗ nachtszeit ſeine Einkäufe beſorgt. 20 Menſchen von Wölfen zerriſſen. An der chine⸗ liſch- mongoliſchen Grenze wurden mehrere chineſiſche. ſer von Wölfen, die in einem Rudel von 200 Tieren auf⸗ traten, ſchwer heimgeſucht. 16 Erwachſene und vier Kinder wurden von den Wölfen zerriſſen. Zur Vertreibung der Raubtiere wurde Militär aufgeboten. . Eedſtöße in Weſtfrankreich. An verſchiedenen Or⸗ ten Frankreichs wurden mehrere Erdſtöße von 5—6 Se⸗ 8 a 1 In Cgen war das Beben ſo ſtark, daß in den Häuſern Gegenſtände von den Wän⸗ Male i terflesen, ebenſo in Rennes, Evreur und St. Kalo. Dier Menſchen durch Gas vergiftet. In Oslo wurden in einer Garage in einem geſchloſſenen Auto⸗ mobil zwei Knaben durch Gas vergiftet aufgefunden. Die Todes urſachen dürfte in Abgaſen zu ſuchen ſein, die wahrſcheinlich durch Ingangſetzung eines Motors durch ö die Knaben entſtanden ſind. Durch die ſchadhafte Decke ſonen herbei. 0 ö 1 ſtrecken eines oder beider Arme„Halt“. gangen die Gaſe auch in eine über der Garage gelegenen Wohnung ein und führten den Tod zweier weiterer Per⸗ Die allgemeine Straßenverkehrsorduung. Das Heſſiſche Krelsamt Heppenheim gibt folgendes bekannt: Vel den in letzter Zeit mehrfach vorgenommenen poli⸗ zellichen Beobachtungsfahrten auf den Landſtraßen mußte immer wieder feſtgeſtellt werden, daß trotz aller Hinwelſe auf die damit verbundenen Gefahren die Vorſchrlften der allgemeinen Verkehrs ordnung ſowohl von den Kraftwagen⸗ führern und Kraftrodfahrern, als auch von den Radfahrern und den Fiihrwerksbefitzern immer noch nicht genügend beob⸗ achtet werden. Wir müſſen deshalb nochmals auf einzelne wichtige Punkte hinweiſen, damit Verkehrsſtzrungen und Un⸗ fälle auf der Straße mögllichſt vermieden werden. Die Kennzeichnung der Juhrwerke iſt zum Teil noch mangelhaft; die Führer von Fuhrwerken ſind bei der Leltung ihrer Fahrzeuge vielfach recht fahrläſſig und überlaſſen den Zugtieren die Leitung, anſtatt ihr ſtetes Augenwerk auf den Straßenverkebr zu richten. Dle Fahrgeſchwindigkelt iſt viel zu hoch; die Führer unterlaſſen es häufig auch, Perſonen, die ſich in bedenklicher Nähe des Fahrzeuges befinden, durch Zuruf uſw. zu warnen. An Stellen, an denen lebhafter Verkehr herrſcht oder Straßenkrenzungen uſw. ſich befinden, muß ſo langſam gefahren werden, daß das Fahrzeug ſofort zum Stehen gebracht werden kann. Die Verwendung von Hupen iſt außer bei Kraftfahrzeugen unterſagt. Die Ein⸗ haltung der rechten Fahrbahn iſt, wenn nicht beſondere Um⸗ ſtände entgegenſtehen, genaueſtens durchzuführen; das Ein⸗ biegen in einen anderen Weg hat nach links in weitem Bogen, nach rechts in kurzer Wendung zu erfolgen. Vielfach geſchleht das Ueberholen anderer Wegebenutzer auf der rechten Seite, was unterſagt iſt. Das auf einem Hauptwege ſich befiad⸗ liche Fahrzeug hat, wenn nicht beſondere Anordnungen durch Polizeibeamte erfolgen, vor dem aus einem Seitenwetze kommenden das Vorfahrtsrecht. Die Führer von Fahrzeugen haben anderen Perſonen— alſo nicht allein den den Ver⸗ kehr regelnden Polizeibeamten— die Abſicht des Stilhaltens durch ſenkrechtes Hochheben des Armes oder der Peliſche, die Abſicht des Umwendens und des Verlaſſens der bis herlgen Fahrtrichtung durch wagrechtes Halten des Armes oder der Peitſche in der Richtung des Wechſels rechtzeitig zu erkennen zu geben; zum Abgeben von Zeichen kaan auch eine mechaniſche Einrichtung benutzt werden. Den Weiſungen und Zeichen der Polizeibeamten iſt unbedingt Folge zu leiſten. Den zur Reglung des Verkehrs aufgeſtellten Polizetdeamten haden die Führer von Fahrzeugen auszuweichen. Die Zeichen der Be. amten bedeuten: Winken in der Fahrtrichtung„Freie Fahrt“, Hock heben eſnes Armes„Achtung, Halten“, ſeuliches Aus⸗ Bei Verwendung von Lichtzeichen bedeutet grünes Licht„Freie Fahrt“, rotes Licht„Halt“, Blinklicht„Langſam fahren“. Fahrzeuge werden vielfach noch verkehrsſtörend und zur Nachtzeit unbeleuchtet auf den Straßen aufgeſtellt. Das Abſträngen der Zugtiere auf der Deichſelſeite wird auch ſchlecht durchgeführt; die Straßenſperren werden nicht beachtet. Seitens der Radfahrer werden dlegeichen ſchlecht durch- geführt; auch beim Verlaſſen der Fahrtrichtung geben dieſe oſt kein Warungeſiznal. Kinder über 6 Jahren dürfen nicht auf einſitzigen Fahrrädern mitgeführt werden, Kinder bl zu 6 Jahren nur, wenn elne geeignete Sitzgelegenheit auf dem Ride iſt.(feiſſen oder dergl. ſind nich zuläſſig.) Das Feel⸗ haͤndigfahren iſt unterſagt und gefährlich, desgl. das Anhängen an andere Fahrzeuge, beſonders an Laſtkiaftwagen. Das Fohren auf den G hwegen mit Fahrrädern und auch das Schieben der Räder auf den Gehwegen iſt verboten. Es ſollen allerhöchſtens 2 Radfahrer nebeneinander fahren; mehr auf keinen Fall. Zur Beleuchtung des Rades empfiehlt fich eleltriſche Beleuchtung mil entſprechendem Lichtkegel oder mattes Licht; auch eine Hinterbeleuchtung iſt zu empfehlen.(Katze⸗ auge) Vielfach loſſen die Führer von Fuhrwerken auch Steine und dergl. die ſte zum Bremſen benützen, beim weiterfahren liegen, wal unterſagt iſt. Da das Poltzeiperſonal ſtrenge Anwelſung hat, die Durchführung der Allgemeinen Straßen verkehrsbeſtimmungen genau zu überwachen und jeden Verſtoß zur Anzeige zu bringen, wird jedem Straßenbenutzer empfohlen in eigenem Intereſſe und zur Vermeidung von Unannehmlichkeiten ſich mit den beſtehenden Anordnungen zur Regelung des Straßen ver⸗ kehrs genau vertraut zu machen und die Vo ſchriften genauc⸗ ſtens zu beachten, denn nur auf dieſe Welſe können dle nach⸗ gerade überhandnehmenden Unfälle und Ver kehrsfibrungen auf den Straßen erheblich eingeſchränkt und gemindert werden.