die Thea⸗ für Sing⸗ Am Frei⸗ Tenöre. einchores, ollzähliges Dirigent. —— en rhund“ 9 Uhr fue. rden gebelen, AUzählig zu der Vorſtand⸗ — Ulefert ſchuel Buchbruckere! ib. Anzelger“ i Viernheimer Zeitung „ (Viernheimer Bürger⸗Seitung) Erſche int täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis: monatl. 1.80 Mk., durch die Poſt 2 mk.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger. Aelteſtes und erfolgreichſtes Lokal- Anzeigeblatt Fernſprecher 117— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— poſtſcheckkonto Nr. 21572 Amt Frankfurt/ M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 36 Nr. 28 4 0 Neues in Kürze. f 2: Reichsminiſter a. D. Hermes iſt vom Reichspräſi⸗ deuten zum Führer der Delegation für die deutſch⸗polniſchen Wirtſchaftsverhandlungen ernannt worden. 26: Im Proſpekt einer 30 Millionen Dollar⸗Anleihe der Stadt Wien eines amerikaniſchen Bankhauſes wird auf die Möglichkeit des Anſchluſſes Deſterreich an Deutſchland in verhüllter Form hingewieſen. 5 26: Die engliſche Regierung wird auf die polniſche Note über den Kouflikt mit Litauen nur eine Empfangsbeſtäti⸗ gung erteilen, weil ſie in dieſer Frage die Rolle eines neutralen und unintereſſierten Kritikers behalten will. Die litauiſch⸗polniſche Kriſe. England antwortet nicht auf die polniſche Note 0 London, 30. November. Die britiſche Regierung beabſichtigt nicht, auf die geſtern überreichte Note von Polen zu antworten, 0 dern betrachtet ſie nur als Note von informatori⸗ ſchem Charakter. Sie will nur den Empfang be⸗ ſtätigen. er Daily Telegraph meldet, daß die eng⸗ ——————-:.— liſche Regierung es ablehne, ſich in eine Erörterung der polniſchen Note vorgetragenen Argumente der in einzulaſſen. Pilſudſki oder der polniſche Außenminiſter könnten dieſe Argumente ja ausdrücklich dem Völkerbund vortragen. England wünſche nicht in den Streitfall hereingezogen zu werden und würde durch die Be⸗ antwortung der Note zweifelsohne in ungeeigneter Weiſe die Stellung ihres Vertreters in Genf feſtlegen. Die Haltung des engliſchen Vertreters in dieſer Frage werde ſich nach ſtreng unparteiiſchen und rechtlichen Geſichts⸗ punkten regeln. England und Italien ſeien unter den Großmächten die einzigen, die nicht unmittelbar am polniſch-litauiſchen Konflikt intereſſiert ſeien. Eng⸗ land, das nur den Locargo⸗Palt abgeſchloſſen habe, ſei in dieſem Falle dazu berufen, die Rolle eines neu⸗ tralen und unintereſſierten Kritikers zu ſpielen. Frankreich als Mittler. Die franzöſiſche Regierung ſetzt ihre Bemühungen zur Beilegung des polniſch⸗litauiſchen Streites mit gro⸗ zem Eifer fort. Ihr Ziel iſt die Wiederaufnahme un⸗ mittelbarer Beziehungen zwiſchen Polen und Litauen. Briand hat bei den Vertretern beider Länder in Paris großen Nachdruck auf dieſen Wunſch gelegt, der im übrigen auch von der engliſchen Regierung geteilt wird. Die Lage in Litauen. Die Bemühungen um eine Neubildung des litauiſchen Kabinetts und Erweiterung der Regierungsbaſis ſind ge⸗ ſcheitert. Die Schwierigkeiten bei der Regierungs⸗ bildung ſind perſönlicher und ſachlicher Art und ſind offenbar ſehr groß. Auch werden ſie durch die ernſte außenpolitiſche Lage noch vergrößert. Wie weiter erklärt wird, iſt die gegenwärtige litauiſche Regierung bereit, formell den Frieden mit Polen wieder⸗ herzuftellen, wenn die in dem Präliminarfrieden von Su⸗ walki feſtgelegte Frage der„offenen Gebiete“ von Polen anerkannt wird. Die litauiſche Armee iſt nach wie vor ein uverläſſiges Inſtrument in der Hand ihrer Führer und em Staatspräſitenten treu ergeben. 2„. * Ambildung des engliſchen Kabinetts. Wichtige Perſonalveränderungen bevorſtehend. London, 30. November. Ende dieſes Jahres werden mindeſtens zwei, wahr⸗ on⸗ scheinlich aber drei Kabinettsminiſter unter Er⸗ hebung zur Peerswürde aus dem Kabinett aus⸗ ſcheiden und ihren Sitz im Oberhaus einnehmen, näm⸗ lich der Transportminiſter Oberſt Aſhley, der Handels⸗ miniſter Sir Philipp Cunliffe⸗Liſter und wahrſchein⸗ lich auch der erſte Lord der Admiralität, Bridgeman. Der Poſten des Transportminiſters umd nicht wieder beſetzt werden, da das Transportminiſterium mit einer anderen Verwaltungsbehörde zuſammengelegt werden ſoll. Dagegen werden durch die Uebernahme der beiden 2 800 Miniſter ins Oberhaus zuei Poſten im Kabinett Neuer Keudellkonflikt. Emm Beſchwerdeſchreiben des preußiſchen Miniſterpräſidenten. Berlin, 30. November. Reichsinnenminiſter De. Keudell hat der deutſchen Studentenſchaft anläßlich ihrer Proteſtkundge⸗ bung am vergangenen Sonntag ein Telegramm geſchickt, das folgenden Wortlaut hatte:„Im Geiſte unter Ihnen., in innerer Verbundenheit, bekennt ſich hiermit zu Ihnen mit hetzlichen Grüßen von Keudell.“ 1 ſie Viernheimer Tageblatt Donnerstag den 1. Dezember 1927 (Viernheimer Nachrichten) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg. die Reklamezeile 60 Pfg bei Wiederholung abgeſtuſter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vorm, 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Gen ſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei u. Polizeiamt platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden, 44. Jahrgang 5 unter, Orzugnu hn auf ozeſes Sympathietelegramm, iſt am Mittwoch dem Herrn Reichskanzler ein Schreiben des preußiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Braun zuge⸗ gangen, in dem dieſer wegen dieſer Angelegenheit beim Reichskanzler Beſchwerde erhebt. Der Miniſterpeäſi⸗ dent betont, daß das Sympathietelegramm des Herrn o. Keudell bei den zuständigen Stellen des Reichsinnen⸗ miniſteriums zwar nicht im Wortlaut bekannt ſei, daß aber die Tatſache der Abſendung des Telegramms zu⸗ treffe. Er müſſe auf das entſchiedenſte dagegen Ver⸗ wahrung einlegen, daß ein Mitglied der Reichsregie⸗ rung in einer Frage, die die preußiſchen Hochſchulen und die Studentenſchaften aufs tiefſte errege und die Hochſchulen in heftige politiſche Kämpfe hmeinzuziehen drohe, gegen die verantwortliche preußiſche Regierungspolitik in einer Weiſe öffentlich Stellung nimmt, die ſich mit den gegen preußiſche Miniſterium für Wiſſenſchaft. Kunſt und Volks⸗ bildung gerichteten Angriffen identifiziert. Er müſſe hierin eine ſtarke Brüskierung der Politik der preußiſchen Re⸗ gierung erblicken. Da eine derartige Einſtellung des Reichsinnenmini⸗ ſters mit ausgeſprochener Spitze gegen die preußiſche Re⸗ gierung ſich ſchon bei anderen Gelegenheiten bemerkbar gemacht habe, ſo bitte er den Reichskanzler, dafür Sorge tragen zu wollen, daß ſich derartige Fälle unter keinen Umſtänden wiederholen, andernfalls ſehe ſich die preußiſche Regierung genötigt, jeden Verkehr mit dem Reichsinnenminiſter Dr. v. Keudell abzubrechen. Am das Steuervereinheitlichungsgeſetz Gegen eine Zurückziehung. Berlin, 30. November. Infolge der Dringlichkeit der Beratung des Etats für 1928 find die Verhandlungen des Reichsrates über das Steuervereinheitlichungsgeſetz unterbro⸗ chen worden. Nachdem bisher lediglich das Grund⸗ ſreuer⸗ und Gewerberahmenſteuecrgeſetz beraten und erledigt wurde, iſt kaum anzunehmen, daß die Fort⸗ beratung des Steuervereinheitlichungsgeſetzes vor Anſang des nächſten Jahres vorgenommen werden kann. Zur Beratung und Erledigung ſtehen noch das Gebäude⸗ entſchuldungsſteuer⸗ und das Steueranpaſ⸗ ſungsgeſetz. In Induſtriekreiſen verlautet jetzt, daß ſich in den Reichsratsberatungen eine Ländermehr⸗ heit gefunden haben ſoll, die ſich für eine Zurück⸗ ziehung des genannten Geſetzentwurfes aus⸗ geſprochen haben ſoll. Es wurden in dieſem Zuſammen⸗ hang Preußen, Bauern, Sachſen und Baden genannt. Wie wir von zuſtändiger Stelle hierzu erfahren, trifft es nicht zu, daß ſich Preußen für eine Zurück ziehung des Geſetzentwurfes ausgeſprochen hat. Die preußiſche Regierung hat ſich vielmehr, wie bisher, auch weiter energiſch für die Erledigung des Stezerverem— heitlichungsgeſetzes ausgeſprochen und eingeſetzt. — 12 * Gteuer⸗ und Zollorganiſation. Beratung im Beſoldungs ausſchuß. Berlin, 30. November. Der Haushaltungsausſchuß des Reichstages ſetzte am Mittwoch die Beratungen der Be oldungsvo lage fort. Zu⸗ nächſt nahm Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler noch ein⸗ mal das Wort zu ſeiner geſtrigen Ausführung, bei det er erklärt hatte, daß die Vorlage der Regierung in wei⸗ terem Umfang verändert worden ſei und er ſich für ver⸗ pflichtet halte, darauf hinzuweiſen, daß die Einſtufung der Penſionäre und Altpenſionäre Gegenſtand beſonderer Sorge und Prüfung der Reichsregierung geweſen ſei. Er erklärte dabei die Auffaſſung des Reichsfinanz⸗ miniſteriums zu den neugeſchaffenen Paragraphen 24 des Beſoldungsgeſezes zum Ausdruck gebracht zu haben. Eine Sitzung des Kabinetts zuſtande zu bringen, ſei geſcheitert, weil zwei Miniſter nicht teilnehmen konnten. Er könne alſo die Stellungnahme der Reichsre⸗ gierung noch nicht zum Ausdruck bringen. Die Reichs⸗ regierung behalte ſich vor, eine Erklärun um Geſamt⸗ komplex des Paragraph 24 vorzulegen. hald ſie die Möglichkeit hat, zu den Fragen Stellun nehmen. Der Ausſchuß rat dann in die weiteren Beratungen ein. Es fand zunächſt eine Aussprache über die Steuer, und Zollorgauiſation ffatt. Im weiteren Verlauf der kurzen Ausſprache des Haushaltsausſchuſſes erläu⸗ läuterte Miniſterialdirektor Ernſt den Behördenausbau der Reichszollverwaltung. Er verwies auf die gute Note, die die deutſche Zollverwaltung in Genf bekommen habe. Man habe den neuen Vorſchlägen dort zuſtimmen können, weil ſie in dieſer Organifatſon den übrigen Ländern vor⸗ angegangen ſel. Miniſterialdirektor Zarden behandelte ſodann die Frage des Sitzes und der Abgrenzung der Landesfinanzämter. Die enlſtandene Neuregelung der Ab⸗ grenzung der Landesſinanzämter ſei noch nicht ideal, aber ſönne geſetzlich geändert werden. Sie hänge auch um Teil von politiſchen Geſichtspunkten ab. Das Ergebnie der Hindenburg ⸗ Spende. Zehn Millionen Mark. ö Berlin, 30. November. Wie die Hindenburg-Spende bekanntgibt, ſind die Sammlungen der Hindenburg⸗Spende nunmehr abge⸗ ſchloſſen worden. Die gezeichneten Beträge ſind einer auf Wunſch des Reichspräſidenten errichteten beſonderen Stif⸗ tung mit dem Namen„Hindenburg⸗Spende“ überwieſen worden, die die eingegangenen Gelder verwalten wird. Der Geſamtertrag der Sammlung wird auf zehn Mil⸗ lionen Mark geſchätzt, von denen rund ſieben Millionen Mark in bar erbracht worden find. Die Verwaltung der Hindenburg⸗Spende iſt einem 15⸗ gliedrigen Kuratorium übertragen worden, das unter dem Vorſitz des Reichspräſidenten ſteht und in dem u. a. Reichs⸗ arbeitsminiſter Brauns, der Präſident des Reichstages oebe, Geheimrat Duisberg, Direktor v. Stauß, Miniſterpräſident a. D. Stegerwald ſitzen. Die Ver⸗ waltung der Hindenburg⸗Spende wird auf Wunſch des Reichspräſidenten jährlich in Zukunft aus dem geſam⸗ melten Fonds zweimal Zuwendungen an heſonders bedürftige Kriegsbeſchädigte und Kriegshin⸗ terbliebene machen, die hierfür von den zuſtändigen Stellen vorgeſchlagen werden. Die Verteilung wird jeweils am 2. Oktober und Anfang April jeden Jab⸗ res erfolgen. Für den April nächſten Jahres iſt eine Ausſchüttung an Kriegshinterbliebene bereits wieder vor⸗ geſehen. Die Unko ſten der Spende haben ſich auf nicht ganz ein Prozent des geſamten Barbetrages, au 64923 Mark, belaufen. * ö Aus dem In⸗ und Auslande. Die Pariſer Spionageverhaftungen. Paris, 30. November. Die AUnterſuchung gegen die vier in eine Spionageaffäre verwickelten Perſönlichkeiten nimmt ihren Fortgang. Die Beſchuldigten erklären, nie gewußt zu haben, für welche Macht ſie arbeiteten. Wie leichtfertig ein Teil der Pariſer Preſſe Verdächtigungen ausſtreut, beweiſt der Umſtand, daß die beſonders deutſch⸗ feindliche Preſſe behauptet, die fremde Macht, zu deren Gunſten militäriſche Dokumente entwendet worden ſeien, ſei Deutſchland. Dagegen will beiſpielsweiſe die„Li⸗ berte“ wiſſen, daß es ſich um eine Spionage zugunſten der Sowjets handele. Amerikaniſcher 40 Millionen Dollar⸗Kredit für Rußland. Kowno, 30. November. Nach Meldungen aus Moskau iſt zwiſchen dem Hauptkonzeſſionskomitee der Sowiet⸗ union und einer Gruppe amerikaniſcher Firmen ein Ab⸗ kommen zuſtandegekommen, nachdem der Sowjetregierung von den ame ikaniſchen Firmen Kredite im Betrage von 40 Millionen Dollar für die Dauer von ſechs Jahren zur Verfügung geſtellt werden. Aus Nah und Fern. Schwere Exploſion. Hanau, 30. Nov. In den Werken der deutſchen Dunlop⸗Gummi⸗Compagnie Aktiengeſellſchaft in Hanan it Mittwoch früh durch eine Exploſion der Deckel eines Dampfkeſſels abgeriſſen worden. Dabei wurde ein 21jäh⸗ tiger Arbeiter getötet. Fünf Arbeiter wurden ſchwer, nehrere leicht verletzt. Die fünf ſchwer verletzten Arbei⸗ ff i in das Landeskrankenhaus n Hanau einge⸗ liefert. N 1 * Elf Bahnarbeiter verſchüttet. Graz, 30. Nov. Beim Bahndammbau Feldbach Gleichenberg ereignete ſich um 2,30 Uhr nachmittags ein furchtbares Unglück. In der Nähe des Gaſthauſes„Ta⸗ ferl“ waren Arbeiter mit dem Aufbau der Fundamente für eine Betonſtützmauer beſchäftigt. Plötzlich löſte ſich eine Erdmaſſe von 30 Kubikmeter los und verſchüttete ell Arbeiter. Nach zweiſtündigen Rettungsarbeiten konnten die Verſchütteten befreit werden. Acht von ihnen waren bereits erſtickt und hatten mehr oder weniger ſchwere Verletzungen erlitten. Zwei weitere wurden ſchwer und einer leicht verletzt. Die Toten ſtammen alle aus der Umgebung des Kurortes Gleichenberg. Mangelhafte Böl⸗ zung ſoll die Urſache des Unglücks fein. 0 Frankfurt a. M.(Der dritte einer Familie.) Bei den Zuſammenſtößen zwiſchen Rechts⸗ und Linksradi⸗ kalen wurde der Rote Frontkämpfer Karl Neubig aus der Ziegelgaſſe erſtochen. Er hatte vor Jahresfriſt bei einem Zuſammenſtoß mit Nationalſozialſſten in Niederrad einen Gegner erſtochen und dafür ein Jahr Gefängnis erhalten. Man hatte ihm aber Bewährungsfriſt gewährt. Neu⸗ big hatte ſich ſchon zu Bett gelegt, als er von Freun⸗ den geholt wurde. Trotz der Bitten ſeiner Fltern, zurück⸗ zubleiben, ſtürmte er davon und fand nach wenigen Augen⸗ blicken den Tod. Er war erſt 20 Jahre alt, bereits ver heiratet und Vater eines Kindes. Zwei ſeiner Brüder fanden auf ähnliche Weiſe den Tod. Frankfurt a. M.(Der Tod durch Leuchtgas.) In der Laßhnſtraße verübte eine junge Nrau nach einem 7 Sonntag, den 4., Il. und 18. Dezember ist mein Geschäft jeweils von Il—6 Uhr geöffnet Reife hat zu verkaufen Joh. Wiegand Vürſtädterſtraße 29. Fupnenwagen, puppen Babys, Schaukelpferde Teddybären, Hollander sowie größere Spiel. Sachen erhalt. Sie au Ratenzahlung! Zurückstell. o. Aufschl. Linke& Herbst G. m. b. H. Mannheim J 1,8, Breitestrabe d. le 2,23 straße per Pfund Mk. 2.— Tirſchenreuth/ Bay. Muſter gratis! belangloſen Stren mu tyrem wanne Selbſtmord durch Gasvergiftung. Als der Gatte nachmittags aus dem Dienſt nach Hauſe kam, fand er ſeine Frau im Schlaf⸗ zimmer entſeelt vor. Ein Abſchiedsbrief gab ihm die nötige Aufklärung. Cronberg.(Ein Mord an der Geliebten.) Auf der Trieſer Heide, einem Ace ſtack zwiſchen hier und Oberhöchſtadt wurde in einem Geſtrüpp die Leiche eines jungen Mädchens aufgefunden. Die Tote war furchtbar zugerichtet. Der Schädel war mit einem Stein zertrüm⸗ mert, der Hals wies ſchwere Meſſerſtiche auf, das Geſicht war bis zur Unkenntlichkeit zugerichtet. Neben der Leiche lagen Mantel und Hut eines jungen Mannes. Bei der Toten handelt es ſich um die 27jährige Auguſte Gerber aus der Martin Lutherſtraße in Frankfurt. Das Mäd⸗ chen war mit dem 26jährigen Peter Müller aus dem be⸗ nachbarten Oberhöchſtadt verlobt und hatte ihn in ſeiner Wohnung beſucht. Gegen Abend entfernte ſich das Paar, angeblich, um einen Spaziergang durch den Kaiſer Fried. rich⸗Partk zu machen. Nun wurde die Leiche des jungen Mädchens durch Zufall aufgefunden. Mantel und Hut, die neben der Leiche lagen, gehören dem Müller, der als Täter unzweifelhaft in Frage kommt. Er iſt ſeitdem verſchwunden. Die Möglichkeit eines Selbſtmordes iſt nicht von der Hand zu weiſen. Welche Gründe den jungen Mann zu der Ermordung ſeiner Braut veranlaßt haben, darüber ichn hiehen noch nölliges Dunkel. Köln.(Großer Taburneueryinrerzte⸗ hungsprozeß.) Vor dem Erweiterten Schöffenge⸗ richt begann die Verhandlung gegen den Tabakgroßhänd⸗ ler Bergmann und Genoſſen, insgeſamt 11 Angeklagte, darunter vier Zollbeamte und eine Kaſſiererin, die we⸗ gen unberechtigten Handelns mit Zuſchlagsſteuerzeichen im Jahre 1924 für über 40 Millionen Zigaretten, wegen Tabakfteuerbinterziebuna(2500 Reichsmark). wegen Ur⸗ Rach dem Roman„Die Elenden“ von Bieter no. 1(Machbrud verboten.) Bien beneldeten Eponine und Azelma Coſette. ieſe ſetzte ihre Katharina auf einen Stuhl, ſich ſelbſt dor dieſelbe und ſo ſaß ſie lange unbeweglich, ohne ein Wort zu ſagen, in bewunderungsvoller Betrachtung. „Spiele doch, Coſette!“ ſagte der Fremde. „Ach, ich ſpiele ja,“ antwortete die Kleine. Dieſer Fremde, dieſer Unbekannte, der ausſah wie ein Beſuch, welchen die Vorſehung Coſette machte, wurde in dieſem Augenblicke von der Frau Thenardier mehr gehaßt als irgend etwas in der Welt. Indes, ſie mußte ſich zwingen. Aber ſie fühlte mehr in ſich, als ſie ertragen konnte, ſo ſehr ſie auch Verſtellung und Heuchelei gewöhnt wat, um ihren Mann in allem nachzuahmen. So ſchickte ſie denn ihre Töchter ſchnell zu Bett, dann bat ſie den Fremden um die Erlaubnis, auch Coſette fortzuſchicken, die„heute ſehr müde ſei“, ſetzte ſie mit mütterlicher Miene hinzu. Coſette ging zu Bett und nahm ihre Kathorina in ihren Armen mit ſich. Mehrere Stunden vergingen. Die Mitternachtsmeſſe war vorüber, die Zechbrüder hatten ſich entfernt, das Haus war geſchloſſen, die Gaſtſtube leer, das Feuer ausgegangen und der Fremde ſaß noch immer an derſelben Stelle, in derſelben Haltung. Seit Coſette ſich entfernt hatte, hatte er kein Wort mehr geſprochen. Endlich nahm Thenardier ſeine Mütze ab, ging leiſe hin und wagte zu ſagen: „Will der Herr ſich nicht zur Ruhe begeben?“ „Sie haben recht,“ ſagte der Fremde.„Wo iſt Ihr Stall?“ „Ich werde den Herrn führen,“ entgegnete Thenardier lächelnd. Er nahm das Licht, der Fremde ſein Paket und ſeinen Stock, und ſo gingen ſie in ein Zimmer des erſten Stocks hinauf, das koſtbar möbliert war mit Mahagoni und ein Bett mit rotkattunenen Vorhängen hatte. 2„Der Stall wäre mir ebenſo lieb geweſen,“ ſagte der ann. Der Reiſende hatte ſeinen Stock und ſein Paket in eine Ecke gelegt und als der Wirt ihn verlaſſen hatte, ſetzte er ſich auf einen Stuhl. Nach einiger Zeit zog er die runvenvermchrung, umerſchlagung von Steuerzeichen, ar⸗ tiver oder paſſiver Beſtechung und wegen Beiſtandes unter Anklage ſtehen. Die Verhandlung wird mehrere Tage in Anſpruch nehmen. „Bielefeld.(Ein ſchweres Autounglück.) In Milſe bei Bielefeld überfuhr das Auto eines Bielefelder Rechtsanwalts die 17jährige Tochter eines Eiſenbahners aus Brake. Das Auto fuhr in einen Graben und wurde Dellen zertrümmert. Von den Inſaſſen wurden drei verletzt. Hamburg.(Schwere Strafen im Hambur⸗ ger Spritſchmuggelprozeß.) Hier gelangte nach mehrtägiger Verhandlung der Spritſchmuggelprozeß zum Abſchluß, in dem ſich zehn Perſonen zu verantworten hatten, die große Mengen Weinbrand, Weingeiſt und dergleichen aus Holland über Köln nach Hamburg ein⸗ geſchmuggelt hatten. Das Gericht verurteilte den Haupt⸗ angeklagten, Kaufmann Karl Schwartz, zu zwei Jahren Jahren Gefängnis, 5477000 M. Geldstrafe und zum Werterſatz von 812 000 M., den Angeklagten Beſt zu vier Monaten Gefängnis und den gleichen Nebenſtrafen, den Verwalter Schillings zu acht Monaten Gefängnis, 3654000 M. Geldſtrafe und 417000 M. Werterſatz, den Betriebsleiter Friedrich Junker wegen Begünſtigung zu einem Monat Gefängnis und den Kaufmann Wilh. Schneider wegen gewinnſüchtiger Urkundenfälſchung zu vier Monaten Gefängnis. Kleine Fälſchungen und kein Ende. In Budapeſt iſt die Polizei einer großangelegten Fälſchung von Umſatzſteuer— marken auf die Spur gekommen, die ſchon ſeit längerer Neit und in bedeutendem Umfange betriehen wurde. Es Chronik. and, nahm eines der Wachslichter, löſchte das andere aus, öffnete die Tür, verließ ſein Zimmer und ſah ſich um wie jemand, der etwas ſucht. Er ging über den Korridor und gelangte an die Treppe. Hier hörte er ein leiſes Geräuſch, das wie Kindesatmen Aang. Er folgte dieſem und kam an eine dreiſettige Vertiefung unter der Treppe oder vielmehr in dieſer ſelbſt. Es war ein Raum unter den Stufen. Hier, unter allerlei alten Körben und anderem Gerümpel, in Schmutz und Spinnweben, befand ſich ein Bett, wenn man einen zerriſſenen Strohſack mit e „Wenn Sie ſie nun weggeben,“ ſagte der Mann. einer zerriſſenen wollenen Decke, ohne irgend etwas anderes, ein Bett nennen kann. Es lag am Boden. In dieſem Bett ſchlief Coſette. Der Mann trat näher. Coſette lag völlig angekleidet, wie ſie geweſen war, in tiefem Schlafe. Im Winter zog ſie ſich nicht aus, um weniger zu frieren. i Feſt an ſich gedrückt hielt ſie die Puppe, deren große offene Augen im Dunkel glänzten. Von Zeit zu Zeit ſeufzte ſie tief, als wolle ſie erwachen, und drückte die Puppe faſt krampfhaft in ihre Arme. Durch eine offene Tür nehen dem Schlaflokale Coſettes konnte man in ein großes Zimmer ſehen. Der Nudes trat hinein. Im Hintergrunde, vor einer Glastür, ſtanden zwei gleiche, kleine, ſehr weiße Betten. die Betten Eponines lind in dieſer Angelegenheit verens funf Perſonen ver⸗ haftet worden. Schiffsunglück bei Bornholm. In der Nähe von Hasle an der Küſte von Bornholm iſt der ſchwediſche Dampfer„Hera“, der ſich auf der Reiſe von Rotter⸗ dam nach Helſingsfors befindet, geſtrandet. Der Dam⸗ pfer iſt leck, drei Tanks waren bereits mit Waſſer gefüllt. i Sieben Arbeiter verſchüttet. In den Steingruben von Opprebais wurden ſieben Arbeiter von herabſtür⸗ zendem Geſtein verſchüttet. Nur ſechs von ihnen konnten wen lebend, aber mit ſchweren Verletzungen geborgen werden. a Aljechin Schachweltmeiſter. Wie aus Buenos Aires gemeldet wird, iſt das Schachweltmeiſtertournier nunmehr heendet worden. Nliechin bat geſieat. Cana⸗ nu Merwrmeirn, JI, 1 Preifesfr es Hache Wollſpinnerei ——— Verbrecher.. a einer wüſten Schießerei. Nrheinnacmts. Gebdi dk trügt lunen Freude und Anerkennung im Familien- kreise ein, wenn Sie nach Dr. Oetker's belieb- ten Rezepten backen. Gerade für das Weih- nachtsfest bietet Ihnen das neue Rezeptbuch, Ausgabe F mit seinen naturgetreuen farbigen Abbildungen eine reiche Auswahl sorgfäftie ausprobierter Rezepte, die Ihnen stets gelingen erden. Denn darauf kommt es an! Ihre guten Zutaten, Ihre Arbeit und mre Zeit sind niemals bei der Verwendung von Dr. Oetker's Backpulver „ Baclkin“ auf's Spiel gesetzt.— Der vorzügliche [Backapparat„küchen wunder“, mit dem sie auf kleiner Gaskocherflamme backen, braten 9 und kochen können, ist im Rezeptbuch F naher beschrieben.— Sie erhalten Br. 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Der Mann faltete das Papier auseinanden aud ſah es an, aber ſeine Gedanken waren offenbar anderswo „Machen Sie gute Geichäfte in dieſenm Montjermeil, Madame?“ fragte er. „Es geht an,“ antwortete ſie höchſt varwundert über die Ruhe des Mannes. Dann fuhr ſis in(legiſchem und kläglichem Tone fort:„Die Zeiten ſinp leider ſehr ſchlecht, Herr, und dann haben wie auch ſe wenig Wohlbabende hier, lauter kleine und arme Leute ſeben Sie hier. Wenn nicht manchmal reiche Reiſende kämen, wie der Herr! Wir haben ſo große Laſten. Sehen Sie, die Kleine koßel uns jährlich ſo viel!“ „Welche Kleine?“ „Nun, die Kleine, wiſſen Sie? Coſette, vie Lecche, wie die Leute hier ſie nennen.“ „Wenn Sie ſie nun weggeben?“ ſagte der Neun in dem Tone, der gleichgültig klingen sollte, em man aber doch das Zittern anhörte. „Wen? Die Coſette?“ Da. Das blaurote Geſicht der Frau Aberſtrahlte haßliche Freude. „Ach ja, Herr, nehmen Sie ſie, mein guter Herr, be⸗ halten Sie ſie, nehmen Sie ſie mit fort, machen Sie mit ihr, was Sie wollen, und die gute Jungfrau nat allen Heiligen im Paradieſe mag Sie dafür ſegnen.“ „Ich nehme ſie mit.“ i „Sogleich?“ „Sogleich. Rufen Sie das Kind.“ a0 510 ſch 1 8 5 1 „Unterdes w ihnen meine Rechnung bezahlen. Wieviel beträgt ſie?“ N Ex blickte auf die Rechnung und konnte eine Bewegung der Überraſchung nicht unterdrücken.(Fortſetz. f.) ollen. ccaholm 2 e SOS S geeffhhet: VO 1— Up. 71 72 mit Filz- und Ledersohle 1.80, Größe 23/26 1.65 Größe 20/22 von M. Lederkinderstiefel breite, bequeme Form braun 20/22 3.80, 18/19 3.45. schwarz 20/22 2.95, 18/19 0 Geer Ar ANU Sfell ers Wir Bereit willigsf Wcerrer Dis Zur Weirmechifsfesf Zzurdic N Urryfsusch erfl. Sch Gern Fecf. in verschiedenen Modellen mit geradem u. geschweilt. 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Nach wbeiteren Meldungen wurde die Uebergabe erſt durch An— bendung von Tränengas erzwungen. 5 Eine Expedition in 500 Fuß Meerestieſe. Der Nmewyorker G. M. Williamſon, der bereits den Film 20 000 Meilen unter der See“ hergeſtellt hat, heabſich⸗ ligt mit zwei anderen Gelehrten eine Expedition zu unter⸗ nehmen, um das Leben der Tiefſee 500 Fuß unter der Oberfläche des Stillen Ozeans zu ſtudieren. Er will eine Beobachtungen in einem ſtäblernen kugelförmigen Raum anſtellen, der mit Fenſtern aus ſchwerem Glas ausgerüſtet iſt. Zahlreiche Abſtiege in die Tiefe ſollen an den verſchiedenſten Stellen vorgenommen werden. Ein beſonders gebauter Schoner wird mit den Helehrten dem⸗ cht von San Francisko nach der We ite von Mexiko fahren, wo die erſten Beobachtungen zewacht werden Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 30 November. Berliner Effektennotierungen. Deutſche Reichsbahn 98, Hapag 137,75, Hamburg⸗Südamerika Dampf. 208,50, Hanſa Dampf. 207,50, Nordd. Lloyd 143,375, Berliner Landelsgeſellſchaft 222,50, Comm.⸗ und Privatbank 154,73, Darmſtäbter⸗ und Nationalbank 208,25, Deutſche Bank 450,50, Diskonto 145,75, Dresdner Bank 147, Mitteld. Kreditbank 200, Schultheiß⸗Patzenhofer 359, A. C. G. 153,25, ler 79, Dynamit Nobel 117, Eſſener Steinkohlen 50, J. G. Farben 250, Geſellſch. f. elektr. Untern. Harpener 181,25, Holzmann 154, Mannesmann 139, onale Auto 92,75, Oſtwerke 304, Phönix 92,25, Rhein. Fraunkohlen 221,50, Rhein. Elektr. 142,625, Schucker: 5. Co. 162,75, Siemens u. Halske 259, L. Tietz 160, Lek. Glanzſtoff 537, Ver. Stahl 101,50, Weſteregeln 158, Hellſtoff Waldhof 234,50. „Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. Holland 168,98— 169,32; Brüſſel 58,45— 58,57; Dan⸗ big 81,58— 81,74: Italien 22,74— 22,78; Kopenhagen 111— 112,34; Liſſabon 20,58— 20,62; Oslo 111,21 11,43; Paris 16,45— 16,49; Prag 12,398— 12,418; Schweiz 80,655— 80,815; Spanien 69,58— 69, 72; 112,80— 113,02; Wien 58,97— 59,09: 20,401— 20,441; Newyork 4,1820— 4, 1900. London Winke und Natſchlage. 5 Die Uehberwinterung der Geranien. Geranien erden am beſten in einem trolkenen Keller überwintert. n muß ab und zu gelüftet wer zen. Die Pflanzen ſollen Jäglichſt im Lichte ſtehen und wenig begoſſen werden. e genügt eine Befeuchtung der Erde. Die Pflanze 1 00 gal nicht naß gemacht werden. Jedes faulende Blatt iſt fort zu entfernen. 1 a 9 Wie ſchneidet man ſriſches Brot. Es iſt eine ewige Fülage der Hausfrau, daß ſich friſches Brot ſchlecht ſchnei⸗ gen läßt. Am dem abzuhelfen, tauche man das Meſſer hpather in heißes Waſſer. Dann läßt ſich auch friſches Brot gut ſchneiden. Landwirtſchaſtliches. Die Schartigkleit des Roggens. Die Schartigkeit entſteht bekanntlich erſtmalig da⸗ ücch, daß ungünſtige Witterungserſcheinungen während er Blütezeit die Beſtäubung erheblich einſchränken, wo⸗ urch die Befruchtung herabgeſetzt wird, andererſeits d urch, daß die erbliche Veranlagung in Erſcheinung tritt, daß alſo der mechaniſchen bezw. einjährigen Schartig⸗ 1 15 0 die A eee 10 enüberzu wäre. Auf letztere, die individu cbartiafeit. 708 natürlich nur das züchteriſche Augen⸗ melt gerichtet ſein. weeines Erachtens bleibt aver noch eine andere Urſache für die Verbreitung der Schartigkeit offen, indem dieſe auf den Beſtäubungsakt ſelbſt zurückzu⸗ führen iſt. Danach kann eine durch irgendwelche Kom⸗ plikationen gewiſſermaßen gewaltſam herbeigefühcte Selbſtbeſtäubung die normale Konzeption mit fremdbe— ſruchtenden Pollen unterbinden und ſomit zufolge der beim Roggen beobachteten Selbſtſterilität Fehlſtellen im Be— ſatze erzeugen. Die Bekämpfung wäre dann hier— entgegen der für andere Getreidearten(Selbſtbeſtäuber!) gegen Blüteninfektion der Brandſporen gerichteten Ge⸗ ſch'oſſenblüligkeit— auf Offenblütigkeit zu richten. Mög⸗ licherweiſe wären hier die Beobachtungen auch durch ſyſte⸗ matiſche Kaſtrierungen und die auf dieſe Weiſe herbeige⸗ führte Verhütung der Selbſtſterilität zu erweitern und zu präziſieren. . Als äußeres Merkmal für die Art der Schartigkeit gilt bisher deren. Ausbreitung über die einzelne Pflanze. Finden wir an einer ſonſt durch normalen Kornbeſatz ge⸗ kennzeichneten Pflanze nur vereinzelte ſcharfe Aehren, ſo handelt es ſich um die mechaniſche Schartigkeit, während die hereditär erworbene, die individuelle Schartigkeit alſo über ſämt iche Aehren der betreffenden Pflanze verbreitet iſt, da ſie ja aus der im vorigen Jahre infizierten Mut⸗ terkorn, wenn nicht ſogar aus früheren Generationen her⸗ ſtammt. Dieſes bisher als einziges Merkmal anerkannte Kriterium muß natürlich bei ungünſtigen Witterungser— ſcheinungen, d. h. bei mechaniſch ſtark vermehrter Schar⸗ tigkeit mehr oder weniger verſagen. „Ich weiſe nun darauf hin, daß, wenn die Urſache der individuellen Schartigkeit in der ſexuellen Verkümmerung der Befruchtungsorgane zu ſuchen iſt, uns noch ein an— derer Weg zur Charakteriſierung offenſteht. Bereits im zeikigen Frühjahr(ich beobachtete es diesjährig bereits am 9. April) kann man die embryonale Aehre aus dem jungen Roggenhalm herausſchälen und unter dem Mi— kroſkop deren Anlagen zu ihrer ſpäteren Ausbildung be— obachten. Es ſteht zu erwarten, daß, wenn dieſe Unter⸗ ſuchung in einem, weiteren Entwickelungsſtadium erfolgt. alſo etwa im Zeitpunkt kurz vor dem Heraustreten der Aehre aus der Hoſe oder vielleicht noch ſpäter, nach dem Spitzen vor der Pollenreife, ein ganz beſtimmter Auf⸗ ſchluß über die normale Ausbildung des Fruchtbodens bezw. ſeiner Konzeptionsſähigkeit erlangt werden kann. Es wäre zu dieſem Zwecke nur nötig, von den einzelnen, in ſtaenger Individualzucht gebildeten Roggenſtämmen eine entſprechende Anzahl Kontrollpflanzen im Zuchtgarten auszulegen und an einzelnen Aehren deren Intregität feſt⸗ 11 0 0 wobei die Schlußfolgerung ſich dann von ſelbſt ergibt. 9 Vermiſchtes. Wie lange reicht die Holzverſorgung der Welt? Wie Chriſtian Storjohann, einer der früheren ſchwediſchen Holzinduſtriellen, vor kurzem ausführte, hat die Welt in abſehbarer Zeit mit einem ernſten Holzmangel zu rech— nen. Anzuerkennen ſei das energiſche Beſtreben der ſchwe— diſchen Forſtleute, die zukünftige Verſorgung Schwedens mit Holz aufrecht zu erhalten und zu ſichern. Unverant⸗ wortlich ſei dagegen das planloſe Fällen der Bäume in Amerika und in Kanada, wo außerdem die Waldbrände rieſenhaften Schaden verurſachen. Rußland verfügt zwar über ausgedehnte Waldreſerven, doch kann wegen der ſchlechten Verkehrsmöglichkeiten nur ein geringer Teil hier⸗ von verwertet werden. Von den nördlichen Ländern nimmt nur Schweden die Abholzung im Einklang mit der Neu⸗ aufforſtung vor und ſichert ſich dadurch eine gleichbleibende Holzverſorgung. Zurzeit werden außerdem Schritte er⸗ wogen, Sumpfland und andere wertloſe Gebiete in Wald⸗ län eien zu verwandeln. Die Gefahr eines Holzmangels für de ganze Welt iſt auch von dem engliſchen Sachver⸗ ſtän nnen, Profeſſor F. Story, dem Herausgeber des Empire Foreſtry Journal, feſtgeſtellt worden. Aus Heſſen. Darmſtadt.(maubmordverſuch.) Unter der An klage des Raubmordverſuchs, des Diebſtahls, der Sach⸗ n und des Betrugs ſtand der Gärtner Joh Klein von Oggersheim, wohnhaft in Sprendlingen, vor den Geſchworenen. Es wurde ihm zur Laſt gelegt, am? Juli ds. Is. in Buchſchlag durch Einſteigen über eine Gartenzaun und Einſchleichen durch die offene Waſch⸗ küchentüre verſucht zu haben, ſich Sachen einer Familie B. anzueignen; weiter ſoll er bei dem genannten 121 55 einem Dienſtmädchen. das ihn bei Ausführung des Dieb⸗ Lack-Schnür-Halbschuhe teilweise Wildledet- und 1 7 5 9 Kamelhaar-Laschen und Ohrenschuhe Größe 31/35 1.95. Gr. 27/30 150 an 25⁵ Schw. Lodei-Spangenschuhe 650 800 * 9 2*⁰ . Einige Beispiele: Kamelhaar- Niedertreter mit Filz- und Ledetsohle verschiedene Muster Größe 36/42 von M schwarz. Rindb.-Stiefel sehr krältige Qualität 25/26 4.90, 23/24 Samt-Spangenschune mit amerikanischem oder 90 L. XV-Absatz(neu einge. troffen 35/41 ld. 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Das Urteil erkannte auf 5 Jahre Zuchthaus, die bürgerlichen Ehrenrechte wurden für 5 Jahre aberlbannt. Wegen des Vorgangs am 2. Juli in Buchſchlag wurde vollendeter ſchwerer Diebſtahl und Tot⸗ ſchlagsverſuch angenommen. 4 Darmſtadt.(Ein Xrankenhauslieſerungs⸗ ſchwindel aufgedeckt.) Wegen Unregelmäzigkeiten im Dienſt wurde der Verwalter des Stadtkrankenhauſes Darmſtadt, Berger, ſeines Dienſtes enthoben. Berger ö ſoll mit einer Lebensmittelfirma Lieferungsverträge für das Stadtkrankenhaus abgeſchloſſen haben, in denen höhere Preiſe als allgemein üblich an die betreffende Firma be⸗ zahlt wurden. Der Schaden, den die Stadt dadurch er⸗ die hohen Preiſe zuſtande gekommen ſind. litten hat, ſoll beträchtlich ſein. Es ſchweben zurzeit Un⸗ terſuchungen, ob dieſe Auffaſſung zu Recht beſteht und wie Die Unter⸗ ſuchung wird von der Staatsanwaltſchaft geführt. flaſche.) Butzbach.(Der falſche Dr. rer. pol.) „Verſicherungsagent“ hat mehrere Dörfer der Umgebung abgegraſt, eine Anzahl Verſicherungen aufgenommen und dann in einem Gaſthauſe zu Oberkleen mehrere Tage herrlich und in Freuden gelebt. Als der„D. rer. pol.“, ſo ließ er ſich gern nennen, bezahlen ſollte, verſchwand er. Man war einem Schwindler ins Garn gegangen. Bodenheim.(Exploſion einer Pulver⸗ Ein etwa 20jähriger junger Mann machte ſich an einer Pulverflaſche zu ſchaffen. Durch Unvorſich⸗ tigkeit fiel ein Funken in das Pulver, welches ſofort ex⸗ plodierte. Der Mann wurde im Geſicht und an der Hand ſchwer verletzt, ferner iſt ein Auge ausgelaufen. Der Arzt befürchtet außerdem eine Lähmung des verletzten Armes und ordnete eine Ueberführung in das Mainzer Krankenhaus an. N Niesſtem.(Schwerer Zuſammenſtoß.) Das Perſonenauto der Firma Georg Schmittſches Weingut iſt mit einem Lieferwagen der Firma May von Mörfel⸗ den zuſammengeſtoßen. Beide Autos wurden zertrümmert. Der Chauffeur der Firma May von Mörfelden erlitt Quetſchungen. ö Worms.(Milchpantſcher.) Bei einer Milchrepi⸗ ſion wurde feſtgeſtellt, daß ein Kuhhalter aus der Ge⸗ meinde Dorn⸗Dürkheim in letzter Zeit Vollmilch hier eingeführt hat, die mit einem Waſſerzuſatz bis zu 27 Prozent gefälſcht war. Der Panſcher wird ſich vor Ge⸗ richt zu verantworten haben. N 5 Worms.(Ein Auto vom Zug erfaßt.) Ein von der Straßenbrücke kommendes Laſtauto der Firma Schlebach, das vom Beſitzer ſelbſt gelenkt wurde, fuhr über die Gleiſe am Gymnaſium, als im gleichen Augen⸗ blick das Laſtauto mit Anhänger von einem Hafenbahn⸗ zug erfaßt wurde. Der Anhänger wurde von der Lokomo⸗ tive erfaßt und vollſtändig zertrümmert. Der im An⸗ hänger mitfahrende Beifahrer erlitt bei dem Zuſammen⸗ ſtoß den Tod. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Verbrüht.) Auf dem Lindenhof fie ein drei Jahre altes Mädchen im unbewachten Augenblich in der elterlichen Wohnung in einem auf dem 7 0 ſte⸗ henden mit heißer Waſchhrühe gefüllten Zuber und hat ſich derart verbrannt, daß es am nächſten Morgen im Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus geſtorben iſt. Heidelberg.(Todesſturzvom Königsſtuhl.) Ein Student fand ein etwa 21jähriges Mädchen, das ſich kurz zuvor vom Turm herabgeſtürzt haben dürfte. Oben auf dem Turm fand man den Hut und die Hand⸗ taſche der Unglücklichen. Die Taſche enthielt 30 Mark Bargeld ſowie Papfere, aus denen hervorging, daß es ſich um eine in der Theaterſtraße wohnende Studentin der Philoſophie handelte, die vermutlich direkt vom Kolleg auf den Königsſtuhl ging. Heute 2 Blätter