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Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 56 Nr. 283 1 — e Neues in Kürze. 2 In einer Rede in Berlin hob der frühere Finauz⸗ miniſter Reinhold die Bedeutung der Erfüllung des Da⸗ wesplanes als Grundlage für ſeine Reviſion hervor. 1: In Genf bahnt ſich eine Einigung über Litauen au, die von einem Völkerbundskomitee, dem auch Deutſchland beitreten kaun, vermittelt werden ſoll. 15: Wie aus Genf berichtet wird, hat der italieniſche Delegierte Seialoja Briand offiziell mitgeteilt, daß Muſ⸗ ſolini eine perſönliche Unterhaltung über die franzöſiſch⸗ italieniſchen Beziehungen mit ihm wünſche. Briand habe der Einladung zugeſagt. 8 Wie aus London berichtet wird, iſt der Rücktritt Maecvonalds als Führer der Arbeiterparten in ſehr naher Zukunſt wahrſcheinlich. Der Geſundheitszuſtaud Macvo⸗ nalds ſei derart, daß er den Anſtrengungen ſeiner parta⸗ mentariſchen Verpflichtungen nicht mehr gewachſen iſt. n Laut einem Dekret des polniſchen Staatspräſidenten ſind die Neuwahlen zum polniſchen Sejm auf den 4. März 1928, zum Senat auf den 11. März 1928 ſeſtgeſetzt worden. : Der memelländiſche Landtag ſprach dem neuge⸗ bildeten Direktorium gegen die Stimmen der Sozialdemo⸗ kraten und„Kommuniſten das Vertrauen aus. Die Groß⸗ litauer enthielten ſich der Stimme. : Der„chriſtliche“ General Feng hat eine großan⸗ bet Offenſive gegen die Hauptſtadt der Provinz Schauſt egonnen. Rieſenausſperrung in der Eiſeninduſtrie. n. Dr. Ernſt Poensgens, der Generaldirektor der Vereinigten Stahlwerke ſetzte den Reichsarbeits mi- niſter Dr. Brauns davon in Kenntnis, daß die Schwereiſenindu ſtrie ſich veranlaßt ſieht, die Stillegung ihrer Betriebe zum 1. Januar 1928 anzuzeigen. Dieſe Ankündigung erfolgte nicht nur im Namen der nordweſtlichen Gruppe des Arbeitgeber⸗ verbandes der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie, ſondern namens ſämtlicher Werke der deutſchen Großeiſeninduſtrie, ſo daß auch die übrigen Teile des Reiches, insbeſondere Oberſchleſien und Mitteldeutſchland, von der angekündigten Ausſperrung betroffen werden. Außer⸗ dem hat ſich die weiter verarbeitende Metall- induſtrie Rheinlands und Weſtfalens größtenteils dem Vorgehen der Schwerinduſtrie angeſchloſſen. Von der ange⸗ drohten Ausſperrung werden nach den erſten Meldungen etwa 250 000 Arbeiter betroffen. Dieſe Zahl iſt aber tat⸗ ſächlich, viel zu niedrig gegriffen, da in der geſamten Eiſen⸗ induſtrie und in der weiterverarbeitenden Induſtrie Rhein⸗ lands und Weſtſalens anna hernd eine halbe Mil⸗ lion Arbeiter und Angeſtellte beſchäftigt ſind. Nimmt man ihre Familienan gehörigen hinzu, ſo werden von dieſer Maßregel nahezu 2 Millionen Men⸗ ſchen betroffen. der Lohnausfal! allein errechnet ſich monatlich für die Schwereiſeninduſttie a uf 120 bis 125 Millionen Mark. Es iſt nun nicht ganz leicht, ſich von dem Konflikt 0 klares Bild zu machen, zumal zweuverſchledene Momente, die Lohn⸗ und die Arveitszeitfrage nebeneinander laufen und gegenſeitig die Löſung erſchwe— ren. Einmal handelt es ſich mithin um reine Lohn⸗ forderungen, wobei die Gewerkſchaften eine Erhö⸗ hung des geltenden Tariflohnes von 76 Pfennig für die Stunde um 10 Pfennig fordern, was mit den geſtie⸗ genen Lebenshaltungskoſten begründet wird. Allerdings ge⸗ ben die Gewerkſchaften hier nicht ganz einheitlich vor, ihre Lohnforderungen ſtimmen nicht völlig überein. Kompli⸗ niert wird nun die Frage vor allem aber durch die Ver⸗ qufdung mit dem Arbeitszeitproblem. Die Ge⸗ werkſchaften verlangen hier den Uebergang zum gene⸗ rellen Achtſtundentag und damit die Erfüllung eines alten Verſprechens, das der Arbeiterſchaft nach dem Ende des Ruhrkampfes bei der Einführung der jetzt geltenden Sonderregelung für das rheiniſch-weſtfäliſche Gebiet ge— geben wurde. Sie berufen ſich dabei auch darauf, daß am 16. Juli d. Is. der Reichsarbeitsminiſter die ſogenannte Dreiſchichtenverordnung erließ, die die Arbeits— zeit für Schwerarbeiter in den Hüttenwerken auf acht Stunden täglich feſtſetzte, und die am 1. Januar 1928 in Kraft treten ſoll. Dieſe Verordnung iſt auf der Grund- lage eines Gutachtens des Reichswirtſchaftsrates zuſtande gekommen und dies Gutachten wiederum war von einer Kommiſſion ausgearbeitet worden, in der auch Unter⸗ nehmer vertreten waren, und die monatelang die Bezirke der Eiſeninduſtrie beſuchte. Die Einführung des Acht⸗ tundentages, d. h. der Uebergang von der zehnſtündigen zur achtſtündigen Arbeitszeit, bedingt für die Arbeitgeber eine Umſtellung vom Zweiſchichtentag auf das Drei; ſchichtenſyſtem und damit eine entſprechende Vermeh⸗ rung der Belegſchaften. Nun wollen aber die Ge⸗ werkſchaften für die Arbeitnehmer auch einen Ver dienſt⸗ ausgleich für die verminderten Arbeitsstunden erreichen, ſodaß in der Praxis nicht eine Lohnerhöhung 0 10 Pfennig ſondern um 26 Pfennig je Stunde heraus⸗ ommen würde, d. h. daß der Stundenlohn von 76 Pfen⸗ 92 auf 102 Pfennig anſteigen oder um mehr als ein rittel erhöht werden würde. Dabei 5 zu bedenke n, daß es ſich noch um eine ſtark vermehrte Arbeiter- Viernheimer Tageblatt —————— Mittwoch, den 7. Dezember 1927 Anzeigenpreiſe: bei Wiederholung abgeſtuſter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vorm. 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Ge⸗ ſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands⸗ Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei u. Polizeiamt Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. 2 2 Viernheimer Volksblatt (Viernheimer Nachrichten) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., 2 zayl panden, uno ſo cruaten denn oje Arvengever— und führen auch den Nachweis an einzelnen Beiſpielen— daß eine derartige Mehrbelaſtung untragbar ſei. Wie ſich aus dieſem Tatbeſtand ergibt, iſt ein Aus⸗ gleich und eine Verſtändigung der vorliegenden Intereſ— ſengegenſätze nicht leicht. Die Arbeitgeber ſam⸗ meln ſeit Auguſt ds. Is. durch regelmäßige Abgaben von fünf Mark je Kopf der Belegſchaft einen Kampf— fond. Die jetzige Drohung mit der Ausſperrung iſt eine taktiſche Maßnahme, um ihre Stellung im ſchwebenden Wirtſch skampfe zu ſtärken. Dem gleichen Zwecke dient das E hen der großen Hüttenkonzerne an ihre ausländiſchen(izlieferanten, die Erzverſchiffungen im laufenden Monat tunlichſt einzuſchränken und vom 1. Januar 1928 an gänzlich einzuſtellen. Mit dieſen Maßnahmen wird verſucht, einen Druck auf das Reichsarbeitsminiſte um, den Schlichter und die Arbeiter auszuüben. Die ige iſt ernſt. Im Intereſſe un⸗ ſeres ganzen Volk muß vor der Durchführung der an⸗ gedrohten Ausſp mig gewarnt werden, die Hundert⸗ kauſende von Ar! ern brotlos macht und die Produktion kel. dem N abau wichtigſten Schlüſſelinduſtrie ein⸗ ellt. Der Konflikt in der Eiſeninduſtrie. Die offizielle Kündigung erfolgt Mitte Dezember. f D Eſſen, 6. Dezember. 5 Wie ſoeben mitgeteilt wird, ſollen bereits in den nächſten Tagen die Vorbereitungs maßnahmen der Eiſeninduſtrie zum Kampf in der deutſchen Wirtſchaft führen, indem die Neubauten einge⸗ ſellt und weiterhin auch die Bezüge an Kalk und feuerfeſten Steinen für die Hochofenreparaturen abgeſtoppt werden. Ferner erwartet man die of⸗ fizielle Kündigung für Mitte des Monats, ſodaß eine ſehr weſentliche Verſchärfung der Lage eintreten wird. Infolgedeſſen blickt man mit größ— ter Spannung den am Mittwoch beginnenden Ver⸗ handlungen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitneh— mern entgegen, bei welchen ſich herausſtellen wird, auf welcher Baſis die beiden Parteien zu einer Einigung zu gelangen hoffen. Da jedoch die Spannun g zwi⸗ ſchen dem bisher bezahlten und nunmehr von den Arbei⸗ tern verlangten Stundenlohn in der Praxis 26 Pfennig beträgt, dürfte wohl anzunehmen ſein, daß die Ver- handlungen ſcheitern werden, worauf dann Ober⸗ landesgerichtsrat Dr. Jötten zum ſtaatlichen Schlichter ernannt werden wird. 2 2 Der Konflikt mit Preußen. Die Antwort der Neichsregierung. b Berlin, 6. Dezember. 4 Reichskanzler Dr. Marx ſandte dem preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun auß ſein Schreiben vom 30. November nachſtehende Antwort: Ich beſtätige den Eingang Ihres Schreibens vom 30. v. Mts. bezüglich des Telegramms des Herrn Reichsminiſters des Innern Dr. von Keudell an den Vorſtand der deutſchen Studentenſchaft. Zunächſt weiſe ich gegenüber Ihrer Behguptung, daß es ſich um eine„ſtarke Brüskierung“ und einen oſtenta⸗ tiven Angriff gehandelt habe, darauf hin, daß die Wort⸗ faſſung des Telegramms in keiner Weiſe als agreſ⸗ ſiy bezeichnet werden kann und auch keinerlemamt⸗ lichen Zufatz und Charakter getragen hat. Außer⸗ dem liegt mir daran namens der Neichsreglerung feſtzuſtellen, daß Herrn Miniſter von Keudell ein An⸗ griff gegen die Perſon des Herrn Stagatsmmmiſters Dr. Becker oder gar eine Kränkung völlig ferngelegen hat. Die Reichsregierung glaubt ſich im übrigen mit Ihnen, Herr Miniſterpräſident, darin einig zu wiſſen, daß Ab⸗ geordneten lediglich deshalb, weil ſie gleichzei⸗ tig ein hohes Staatsamt bekleiden, eine nach der Ver⸗ faſſung jedermann zuſtehende politiſche Mei⸗ nungsäußerung, ſofern ſie ſachlich gehalt iſt, nich i verwehrt werden könne. Hinzukommt, daß es ſich bei dem Telegramm um eine Meinungsäußerung zu ener Frage handelt, die von der preußiſchen Staatsregierung ſelber nicht im Wege einer Entſcherdung ge⸗ löſt, ſondern der Abſtimmung und damit der Oef⸗ fentlichkeit unterbreitet war. „Selbſtverſtändlich kann in ſolchen Fällen die Ent⸗ ſcheidung, ob ein perſönlicher oder politiſcher Akt beab⸗ ſichtigt iſt, oft ſchwierig ſein. Die Reichsregierung erklärt deshalb, daß das Telegramm keinen Einfluß auf die Anſichten der Reichsregierung zuläßt, die ihrerſeits zu den in Frage ſtehenden ſtudentiſchen Problemen überhaupt nicht Stellung genommen hat. Sie können, Herr Miniſterpräſident, davon überzeugt ſein, daß ich, wie bisher, alles daran ſetzen werde, ein möglich reibunasloſes und pertrauensvol⸗ les Zuſammenarvpeiten zwiſchen Reich und Preußen zu er⸗ möglichen. Gerade aus dieſem Grunde bedauere ich aber die Veröffentlichung Ihres Briefes, die kaum eine Stunde nach ſeiner Abgabe bei mir ſeitens der preußiſchen Stagalsregierung erfolgt iſt, ſodaß zum Beiſpiel die übrigen Mitglieder des Reichskabinetts von ihm zunächſt aus den Tageszeſtungen Kenntnis beka⸗ men. Eine ſolche Veröffentlichung hat die Reichsregie⸗ rung in Fällen, die ohne Zweifel ſchwerwiegender waren, ermieden. Aus den gleichen Mottwen her⸗ aus, ſehe i; mi th auch auzerſtande, auf den nach Form und Inh alt ungewöhnlichen Schluß⸗ ſatz Ihre Br. efes einzugehen. . Angeſichts de⸗ Veröffentlichune Ihres Briefes, ſehe ich mich ſelbſtreden im vorliegenbe Falle genötigt, auch das Schreiben der Reichsregier gung er Oeffentlichkeit zu übergehen. Antwortet Preußen! g .. Mit der Antwort der Reichsregierung an das preu⸗ ziſche Kabinett iſt hoffentlich eines der unliebſamſten Ka⸗ pitel der Beziehungen dieſer beiden Stellen erledigt wor⸗ den. Und zwar unliebſam inſofern, als gerade das Ver⸗ hältnis des Reiches zum größten Bundesſtaat herzlich ſein ſollte, da es ſich hier um die beiden mächtigſten Fak⸗ toren des kulturellen und politiſchen Deutſchland handelt, Leider aber iſt das im letzten Jahre nicht immer der Fall geweſen, ſo daß wir verſchiedentlich das Schauſpiel er⸗ leben mußten, daß die beiden Regierungen in heftiger Fehde miteinander lagen. Unerquicklich aber iſt und bleib! das auf alle Fälle, zumal der Eindrucl, der ein der⸗ artiger Schriftwechſel im In- und Ausland hinterläßt, immer ein ſchlechter ſein wird. 5 Zu dem Schriftwechſel ſelbſt iſt nun zu ſagen, daß 85 die Reichsregierung zwar vermieden hat, in denſelben Ton zu verfallen, den die preußiſche Regierung glaubte anſchlagen zu müſſen, doch enthielt die Antwort Marx“ gleichwohl eine ziemlich deutliche und ſcharfe Zurechtwei⸗ ſung gegenüber dem preußiſchen Kabinett, indem der Schlußpaſſus beſagt, daß es ihm unmöglich ſei, auf den nach Form und Inhalt ungewöhnlichen Schlußſatz des Brieſes Braun einzugehen. Außerdem weißt Marx dar⸗ auf hin, daß es Abgeordneten in hohen Staatsſtellungen keineswegs verwehrt werden könne, in ſachlicher Form zu politiſchen Fragen Stellung zu nehmen und man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß in dieſem Satz eine Spitze gegen den Miniſterpräſidenten Braun erblickt werden kann, der in ſeinem bekannten Rededauell mit dem deutſchnationalen Reichsverkehrsminiſter Dr. Koch deſ⸗ ſen Ausführungen zur Flaggenfrage als„dumm und läp⸗ piſch bezeichnet hatte. Alles in allem iſt daher der Brief des Reichskanzlers an den preußiſchen Miniſterpräſidenten eine Rüge auf deſſen Schreiben an Marx, wobei ſich das Beſamtkabinett gleichzeitig ſchützend vor den Reichs⸗ innenminiſter ſtellte. Ob ſich nun die preußiſche Regierung mit der Antwort des Reichskabinetts zufrieden geben wird, läßt ſich natürlich heute noch nicht beurteilen. Zu hoffen wäre aber, daß dem deutſchen Volke in Zukunft der⸗ artige Auseinanderſetzungen erſpart bleiben und daß künf⸗ tiglich von keiner Seite irgendwelcher Grund zur Klage abgegeben wird. f Auch deutſche A Das„Aufwertungsverfahren“ des Bankiers Blumenſtein. f Paris, 6. Dezember. In dem ungariſchen Wertpapierfälſcherſkandal iſt eine neue Se nſation zu verzeichnen, indem die fran⸗ zöſiſche Kriminalpolizei feſtgeſtellt hat, daß der Wiener Bankier Blum enſtein ſeine Manipulationen auch auf deutſche Effekten ausgedehnt hatte. Wie bei den ungariſchen Wertpapieren, ſo ſollte auch hier eine unzu⸗ läſſige Aufwertung vorgenommen werden, indem Blu⸗ menſtein und ſeine Helfershelfer davon Kenntnis bekom⸗ men hatten, daß das Geſetz über die deutſche Auf⸗ wertung nahe bevorſtünde, worauf ſie ſich zu niedrig⸗ ſten Kurſen in der Hauptſache Hamburger Stadt⸗ an leihen verſchafften und dieſe unter Vorlage fal⸗ ſcher Beſitzzeugniſſe, die auf das Jahr 1920 zu⸗ rückdatiert waren, der Reichsbank präſentierten. Von dieſem Betrugsmanöver hatte jedoch die Reichs⸗ bank ſehr frühzeitig Kenntnis erhalten, ſo daß ſie zur Beſchlagnahme einer ganzen Reihe von Ef; fektenpaketen ſchreiten konnte. Gleichwohl iſt die Ma⸗ nipulation in verſchiedenen Fällen geglückt, die jetzt die franzöſiſche Kriminalpolizei, obwohl eine An⸗ zeige von deutſcher Seite bis jetzt nicht vorliegt, wei, ter verfolgt hat, ſo daß wohl in den nächſten Tagen weitere Enthüllungen in dieſer dunklen Affäre zu erwarten ſind. ————ê Ein Zwiſchenfall im Gteuerausſchuß. Der Antrag auf Lohnſicuerſenkung vertagt. ö% Berlin, 7. Dezember. In der Dienstag ſigßung des Steuerausſchuſſes des Reichstages iam es zu einem Zwiſchen falt, gis auf Vorſchlag des Stagtsſekretärs v. Popitz beſchloſſen wurde, die von ſozialdemokratiſcher Seite eingebrachte Lohnſteuerſenkung zu vertagen. Nach der An⸗ nahme des Regierungsantrages erklärten die Sozial- demokraten, daß ſie ſich an den weiteren Bera- kungen des Steuerausſchuſſes nicht mehr beteiligen würden. Die Kommuniſten ſchloſſen ſich dieſer Er⸗ llärung an, worauf d Vertreter beider Parteien die Sitzung verließen. Der Ausſchuß ging alsdann zur Beratung des Geſetzes über die Kraftfahrzeug⸗ 0 uer über. Doch wurde auf demokratiſchen Antrag auch iele, Angglegenbeit ver tag! Die Sitzung des Völkerbundrates. Die Ein⸗ und Ausfuhrbeſchränkungen.— Maßnahmen gegen internationale Währungsfälſchungen. S Genf, 6. Dezember. Der Völkerbundsrat nahm in ſeiner Dienstag⸗Sitzung zunächſt einen Bericht des Holländers Colijn, des Prä⸗ ſidenten der Konferenz, gegen die Ein⸗ und Ausfuhr⸗ beſchränkungen entgegen. In dem Bericht wird feſt⸗ geſtellt, daß es der Konferenz nicht möglich ge⸗— weſen ſei, zu einer Aufhebung sämtlicher Ein⸗ ſchränkungen der Ein- und Ausfuhr zu gelangen, da von verſchiedenen Staaten Vorbehalte ge⸗ macht wurden. Die Konvention würde vorausſichtlich nicht ſpäter als Anfang 1929 in Kraft treten. Dies würde einen weſentlichen Fortſchritt auf dem Wege der Be⸗ freiung des Handels von den lähmenden Einſchränkungen bedeuten. Zwiſchen dem 15. Juni und dem 15. Juli des nächſten Jahres würden die Signaturſtaaten der auf der erſten Konferenz ausgearbeiteten Konven⸗ tion erneut zuſammentreten, um die Vorbehalte zu prüfen. Die baldige Ratifizierung der Konven⸗ tion ſei erforderlich. Zum Schluß wies Colijn darauf hin, daß es nicht möglich geweſen wäre, den Gedanken einer ſchieds gerichtlichen Regelung von Diffe⸗ renzen voll durchzuſetzen. Die Konvention enthalte aller⸗ dings die fakultative Schiedsgerichtsklauſel, wie ſie auch in den Statuten des Haager Gerichtshofes enthalten ſei. Sodann Streſemann als Bericht⸗ verlas Dr. erſtatter einen kurzen Bericht über die weitere Durch⸗ führung der Konferenzbeſchlüſſe. Er machte dabei den Vorſchlag, den Konventionsentwurf auch der Sowjetunion, Mexiko und Ecuador zuzuleiten. die an der Konferenz nicht teilgenommen hatten. Ferner ſchlug Dr. Streſemann vor, dem Wirtſchaftskomitee den Gedanken der Einberufung einer Konferenz von Sachverſtändigen zu überweiſen, die die Aufgabe haben ſoll, den Schutz der Tiere und Pflanzen gegen Krankheiten zu prüfen. Weiter wies Dr. Streſemann darauf hin, daß die Konferenz beſchloſſen habe, auf der nächſten Tagung im Sommer 1928 eine Prüfung der Vorbehalte vorzunehmen, die verſchiedene Staaten bis zum 1. Februar näher präziſieren ſollen. Der Be— richt Dr. Streſemanns wurde ohne Vorbehalt an⸗ genommen. Es folgte der Bericht der Kommiſſion zur Prüfung won Maßnahmen gegen internationale Wäh— rungsfälſchungen, den der Präſident dieſer Kom⸗ miſſion eröffnete. Es iſt ein Konventionsentwurf aus— gearbeitet worden, der eine internationale Zu⸗ ſammenarbeit ſämtlicher Regierungen zur pfung der Mährungsfälſchungen vorſieht. Die Konven⸗— tion enthält ferner eine genaue Definition der Währungs— delikte. Außerdem wird die Schaffung von beſonde⸗ ren Unterſuchungsbehörden in den einzelnen Län⸗ dern vorgeſchlagen. Der Völkerbundsrat beſchloß auf Antrag des Berichterſtatters, des finnländiſchen Außen⸗ miniſters Voionmaa, den Bericht und den Konven⸗ tionsentwurf ſämtlichen Staaten und Nichtmilgliederſtaa⸗ ſen zuzuleiten und innerhalb eines Jahres eine inter⸗ nationale Konferenz zuſammenzuberufen., die ſo⸗ dann den Konventionsentwurf annehmen ſoll. Der Ge⸗ neralſektetär des Völkerbundes wurde ferner beauftragt, die Stellungnahme des Komitees dem internationalen Sachverſtändigenkomitee für die Kodifikation des int er⸗ natipnalen Rechts zuzuleiten. Bekäm⸗ ———ů— 1 Menſch hein franzöſiſcher Soldat. Vertrauen für die Reichsregierung. Die ſo zjaldemokratiſch⸗kommuniſtiſchen Miß! rauensanträge abgelehnt.— Dr. Wirth ſtimmt abermals gegen das ö 0 Zentrum. 5 „Berlin, 7. Dezember. Die Dienstagsſitzung des Reichstages brachte die 10% der Beſprechung der Interpellationen über die otlage im Aachener Gebiet, in der Pfalz und im Rhein⸗ land. Hierbei betonte als erſter Redner Abg. Stelling⸗ Oppeln(S.), daß die Bevöllerung in Oberſchleſien ſchwer leide und daß hier vor allem durch eine Verbeſſe⸗ rung mancher Schaden behoben werden könne. Auch Abg. Wendemuth(S.) betonte denſelben Gedankengang, worauf Abg. Knol!(3.) die Verhältniſſe im Rheinland ſchilderte, wo auf 10000 Einwohner 400 Mann Beſatzung kämen. Als Vertreter der heſſiſchen Staatsregierung erklärte hierauf Oberregierungs⸗ rat Ewald, Heſſen ſei enttäuſcht darüber, daß die Be⸗ ſatzungsverminderung für Heſſen kaum irgendwie fühlbar geworden ſei. So ſei in Main jeder 7. Die heſſi che Regierung bitte die Reichsregierung um vermehrte Zuweiſung von Aufträgen, um der notleidenden heſ⸗ ſiſchen Wirtſchaft Beſchäftigungsmöglichkeiten zu geben. Abg. Schmid t⸗Hirſchberg(D. Vp.) bezeichnete hier⸗ auf Sberſchleſien als das Bollwerk Deutſchlands im Oſten und auch Abg. Schulte Breslau(Z.) unterſtrich die Bedeutung der nationalen und wirtſchaftlichen(Gefähr⸗ dung dieſer Gebiete. Nachdem dann noch Ahg. v. Freytag⸗Lorringhofen(Dn.) ſich kurz zu dem Bahnbauprogramm im Oſten geäußert hatte, wurde ein Antrag angenommen, in dem der Verkehrsausſchuß be⸗ auftragt wurde, einen Bericht über die Verkehrsfragen im Oſten zu erſtatten. Hierauf ſchritt das Haus zur Abſtimmung Über die von den Kommuniſten und Sozialdemolraten einge⸗ brachten Mißtrauensauträge, über die gemeinſam entſchieden wurde. Die Abzählung ergab hierben die A b⸗ lehnung der Anträge mit 229 gegen 192 Stimmen bei 14 Enthaltungen. Für die Miß⸗ trauensvoten ſtimmten die Kommuntiſten, Sozijal⸗ demokraten, Demokraten und Nationalſo⸗ zialiſten, ſowie der Abgeorönete Dr. Wirth, während ſich die Völkiſche und Wirtſchaftsparter ler der Stimme enthielten. Hannoveraner und Baneri⸗ ſcher Bauernbund ſtimmten dagegen mit den Regie⸗ rungs parteien. Nach der Abſtimmung fand dann noch ein ſozial⸗ demokratiſcher Antrag Annahme, welcher ein Verkehrspro⸗ gramm für den Aachener Bezirk vorſieht., worauf die Sitzung auf Mittwoch mittag vertagt wurde. Aus dem In⸗ und Auslande. Ein deutſches Revirement. Berlin, 6. Dez. An Stelle des zum Botſchaſter in Waſhington ernannten Botſchaftsrats von Prittwitz und Graffon iſt Legationsrat Dr. Smend zum. Bot⸗ ſchaftsrat in Rom ernannt worden. Ferner iſt als Nach⸗ folger des deutſchen Geſandten im Haag Freiherr von La⸗ zius⸗Störten, der bereits ſeit längerer Zeit einen Krank⸗ heitsurlaub angetreten hatte, der im Berliner Auswoär⸗ tigen Amt beſchäftigte Geſandte Graf von Zech, ſonſt von Burckersroda genannt, auserſehen. Graf Zech iſt der Schwiegerſohn Bethmann-Hollwegs. Zuſpitzung der Streiklage im Saargebiet. Saarbrücken, 6. Dez. Der Streik der Eiſenbahner nimmt immer ernſtere Formen an. 5 des Betriebes ſtellt die Eiſenbahndireltion Arbeitsloſe ein. Verſchiedene Arbeiter wurden als Anwärter für die Be⸗ amtenlaufbahn zu unverzüglicher Arbeitsaufnahme auf⸗ gefordert.. Der Kreistag Saarbrücken, der Landesrat und der Kreis⸗ e bekundeten den Streikenden ihre Sym⸗ pathie. 2——— Phön: zität 26,50 bis Für die Fortführung! Mehrere Streikpoſten ſind verhaftet worden. 5 Aus Nah und Fern. Unfall des Schnellzuges Berlin—Wieen.— 21 Verletzte. Mien, 6. Dezember. Der Schnellzug Berlin— Dres- den Prag Wien, der um 22,30 Uhr abends hier ein- treffen ſollte, it vor der Station Sigmundsherberg in einen Güterzug hineingefahren. Bei dem Zuſammenſtoß wurden 20 Paſſagiere leicht und einer ſchwerer verletzt. Dr. Richard Strauß und ſeine Gattin, die ſi auf der Fahrt von Dresden nach Wien befanden, ſind augen⸗ ſcheinlich nicht verletzt. Vom Güterzug wurden vier Wa⸗ gen vollſtändig zertrünmert und umgeworſen. Der Dienſtwagen und ein weiterer Wagen des Güterzuges entgleiſten. Vom Schnellzug entgleiſten der Lokomotiv⸗ tender, der Dienſtwagen und ein Perſonenwagen. * Frankfurt a. M.(Opferſtockdieb.) In der Per⸗ ſon des jetzt in Nürnberg feſtgenommenen Steindruckers Ernſt Seiler aus Nürnberg glaubt man nun den Burſchen erwiſcht zu haben, der ſeit dem Jahre 1926 in zahlreichen Kirchen Süddeutſchlands die Opferſtöcke beraubte. Bis jetzt konnte dem erſt 26 Jahre alten Dieb nachgewieſen werden, daß er in Mainz, Frankfurt, Köln, Stuttgart, Mannheim, Würzburg, Schweinfurt, Kaiſerslautern, Pir⸗ maſens, Saarbrücken uſw. Gaſtrollen gegeben hat. Seiler iſt bereits vielfach vorbeſtraſ!. Rothenburg o. T.(Schweres Autounglü cd.) Bei Gammesfeld, in der Nähe von hier, überſchlug ſich an einer Kurve das mit ſieben Perſonen beſetzte Automobil eines Unternehmers von hier. Sämtliche Inſaſſen wur⸗ den mehr oder weniger ſchwer verletzt, während das Auto vollſtändig zertrümmert wurde. Dortmund.(Unglück im hieſigen Hafen⸗ bahnhof.) Im Hafenbahnhof fuhr beim Rangieren ein Zug in eine Arbeiterkolonne. Hierbei wurde ein Ar⸗ beiter getötet. ein anderer ſchwer verletzt Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 5. Dezember. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. Canada 4,179— 4,187: Japan 1,916— 1,922; London 20,393— 20,433; Newyork 4,178— 4,186; Amſterdam ö 168,90— 169,24; Athen 5,544— 5,556; Brüſſel 58,46 bis 58,58; Danzig 81,58— 81,74; Italien 22,645— 22,685; Kopenhagen 112,02— 112,27; Liſſabon 20,63— 20,67; Oslo 111,19— 111,41; Paris 18,44— 16,40; Prag 12,384— 12,404; Schweiz 80,605— 80,265; Sofia 3,022— 3,028; Spanien 69,26— 69,40; Stockholm 112,80 5 G0 Wien 58,91— 59,03; Warſchau 46,82— 47,02. Berliner Eſſektennotierungen. Hapag 141, Nordd. Lloyd 146,875, Berliner Handelsgeſellſchaft 231, Comm. und Privatbank 161,50, Darmſtädter⸗ und Nationalbank 211, Deutſche Bank 151, Diskonto 144,25, Dresdner Baut 147,50 Mitteldeutſche Kreditbank 197,50, Schulth.⸗Patzen⸗ hofer 358,75, A. E. G. 149,525, Bergmann 179, Buderus 83,50, Daimler 76,50, Deutſche Erdöl 114,50, Deutſche Maſchinen 41, Elektr.⸗Liefer.⸗Geſ. 154, Elektr. Licht und Kraft 189, J. G. Farben 244,50, Gelſenkirchen 125,50, Geſ. für elektr. Untern. 263,75, Th. Goldſchmidt 97,75, Ph. Holzmann 152,50, Mannesmann 134, Mansfeld 102,5, Metallbank 133,50, Oberſchtl. Koks 86,125, Oſtwerke 308. 85,625, Rhein. Braunkohlen 212, Rhein. Elektri⸗ 5 12,50, Rheinſtahl 147,50, Siemens und Halske 253,25. Ver. Glanzſtoff 521, Ver. Stahl 96,25, Zellſtoff Waldhof 229,50. Mannheimer Produltenbörſe. Bei großem Angebot von Argentinien verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung ber ziemlich unveränderten Preiſen. Man nannte: Weizen, in. 6 27,50, ausl. 29,25 bis 31,50, Roggen, inl. 25,75 bis 26, ausl. 26 bis 26,50, Hafer, inl. 22 bis 24,25, ausl. 25 bis 26, Braugerſte 27 bis 28,50, pfälziſche 27,50 bis 30,50, Futtergerſte 22,50 bis 23,50, Mais mit Sack 21,25 bis 21,50, Weizenmehl, Spezial Null, 38 bis 38,25, Brotmehl 29 bis 30,25, Roggenmehl. 34,25 bis 36, Kleie 13,75, Biertreber mit Sack 17,75 bis 18,50; deim in Reichsmark per 100 Kilogramm waggonfrei Mann⸗ eim. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Die Zufuhr auf dem heutigen Mannheimer Großviehmarkt betrug: 141 Ochſen, 120 Bullen, 296 Kühe, 293 Färſen, 705 Kälber, 54 Schafe und 3695 Schweine. Beschlt murden vro 50 Kila Nach dem Roman Die Elenden“ von Vietor Hugo. 32)(Nachdruck verboten.) Als es elf Uhr ſchlug, ging er vor dem Bureau des Polizeikommiſſars vorbei. Einige Augenblicke veranlaßte ihn ſein Inſtinkt, ſich umzudrehen. In dieſem Augenblick ſah er im Lichte der Laterne des Kommiſſars, die ſie ver⸗ riet, deutlich drei Männer, die ihm folgten und ziemlich nabe waren. Der eine ging in den Flur des Hauſes des Kommiſſars hinein. Der Vorangehende kam ihm ent⸗ ſchleden verdächtig vor. „Komm, Kind!“ ſagte er zu Coſette; und er beeilte ſich, aus der Straße Pontoiſe herauszukommen. Er machte einen weiten Umweg durch verſchiedene Gaſſen und gelangte in die Poſtſtraße. In dieſe Straße mündet eine andere ein und da entſteht eine Art freier Platz. Auf dieſen Platz ſchien hell der Mond. Valjean drückte ſich an eine Haustür, weil er ſich ſagte, wenn die drei Männer ihn weiter verfolgten, müſſe er ſie deutlich ſehen, ſobald ſie über dieſen hellen Raum gingen. Es waren in der Tat kaum drei Minuten vergangen, ſo erſchienen die Männer. Vier waren es jetzt, alle groß, in langen braunen Röcken und runden Hüten, mit dicken Stöcken in der Hand, Poliziſten. In der Mitte des Platzes blieben ſie beieinander ehen, als beratſchlagten ſie. Sie ſchienen unentſchloſſen zu ſein. Der, welcher offenbar der Führer war, zeigte lebhaft mit der Hand in der Richtung hin, wo Valjean ſich verſteckt hatte; ein anderer deutete hartnäckig nach der entgegengeſetzten Richtung. In dem Augenblick, als der erſte ſich umdrehte, fiel das Mondlicht ihm auf das Ge⸗ cht und Valjean erkannte deutlich Javert. Valjean ſchauderte wie ein wiedergefangenes Wild. Als die vier Poliziſten dann weitergingen, verließ Valjean ſein Verſteck. Er lief mit Coſette kreuz und quer und blieb endlich vor einer Mauer ſtehen. Die Nacht, der Ort, die Dunkelheit, die Unruhe Val⸗ jeans, ſeine ſeltſamen Gebärden, ſein Hin⸗ und Her⸗ gehen, alles dies fing an, Coſette ängſtlich zu machen. „Vater, ich fürchte mich,“ ſagte ſie ganz leiſe.„Was „Es iſt kommt?“ 5 „Still!“ antwortete der unglückliche Mann. Frau Thenardier.“ — Die Kleine zitterte und er ſetzte hinzu: „Sei ganz ſtill und laß mich machen.“ Ohne ſich zu übereilen, aber raſch und mit ſeſter Sicherheit, die um ſo bemerkenswerter in ſolchem Augen⸗ blick war, als die Patrouille und Javert erſcheinen konn⸗ ten, legte er ſein Halstuch ab, band dasſelbe Coſette um den Leib unter den Achſeln, doch ſo, daß er dem Kinde nicht weh tun konnte, befeſtigte daran das Ende eines Stricks mit einem ſogenannten Schwalbenknoten, nahm das andere Ende zwiſchen die Zähne, zog die Schuhe und 28 W. 5 4 9* 9 8 ec eeee eee Er ſtieg auf das Mauerwerk in der Ecke. Strümpfe aus, die er über die Mauer warf, ſtieg auf das Mauerwerk in der Ecke und ſchob ſich dann in derſelben in ſolcher Sicherheit empor, als ob er Stufen unter den Füßen und den Ellenbogen habe. Ehe eine halbe Minute vergangen war, kniete er oben auf der Mauer. Coſette ſah ihm ſtaunend zu, ohne ein Wort zu ſagen. Die Ermahnung Valjeans und der Name der Thenardier hatten hingereicht, ſie ſtumm zu machen. Mit einem Male rief ihr Valjean leiſe zu: „Lehne dich an die Wand.“ Sie gehorchte. „Sprich kein Wort und fürchte dich nicht,“ fuhr Val⸗ jean fort. Und ſie fühlte ſich emporgezogen. dar Mauer Ehe ſie Zeit hatte, ſich umzuſehen, war ſie oben auf Hier faßte ſie Valjean, nahm ſie auf ſeinen Rücken und ihre beiden kleinen Hände in ſeine linke Hand legte ſich platt auf den Bauch und kroch ſo auf der Mauer hin bis an das Tor. Wie er geahnt hatte, ſtand da ein Gebande, deſſen Dach an den Bretterverſchlag oben anging, ſanft abfallend bis faſt an den Boden hinunterreichte und dabei die Linde berührte. Das war ein glücklicher Umſtand denn die Mauer war auf der inneren Seite um vieles höher als auf der Straßenſeite, wie Valjeen mit Schrecken bemerkte. Valjean glitt, während er Coſetie ſeſthielt, auf dem Dache hinunter, erreichte die Linde und ſprang dann auf den Boden. Coſette hatte ſich, aus Augſt oder Mut, ganz ſtill verhalten und nur die He de etwas geſchunden. Valjean befand ſich in einem ſehr großen Garten. Die erſte Sorge Valjeans war geweſen, ſeine Schuhe und Strümpfe wiederzufinden und anzuziehen und daun mit Coſette in den im Garten befindlichen Schuppen zu gehen. Wer flieht, hält ſich nie für ſicher genung verſteckt Das Kind, das immer an die Thenardier dachte. teilte ſeinen Trieb, ſich ſo gut als möglich zu verbergen. Coſette zitterte und ſchmiegte ſich an ihn. Man hörte den Lärm der Patrouille, welche draußen die Straßer durchſuchte, das Auſſtoßen der Gewehrkolben auf das Steinpflaſter, die Zurufe Javerts an ſeine aufgeſtelllen Leute und ſeine Flüche nebſt Worten, die man nicht ver⸗ ſtehen konnte. Nach einer Viertelſtunde ſchien dies Unwetter ſich ab⸗ mählich zu verziehen. Valjean atmete kaum. Mit einemmal ließen ſich in dieſer tiefen Stille andere Töne hören, himmliſche, göttliche, unbeſchreibliche, ſo ent. zückend, wie die früheren gräßlich geweſen waren. Es war ein Geſang. Der Geſang kam aus einem dunklen Gebäude welches den Garten beherrſchte. Coſette und Valjean ſanken in die Knie. Sie wußten nicht, was es war, ße wußten nicht, we ſie ſich befanden, ſie fühlten aber beide, der Mann und das Kind, der Büßende und die Unſchuldige, daß de nieder. knien müßten. Der Geſang erloſch. Alles war wieder ſtin geworden. Man börte nichts mehr in dem Garten, nichts in der Gaſſe. Das, wee ihn bedrohte, wie das, was ihn beruhigte, war vorſiber Der Wind bewegte nur mit leiſem Rauſchen einige diere Gräſer oben auf der Mauer. 3 (Fortſe uns tolat) Lebenvgewichr in meichsmart: Ochſen% dis 61, 42 die 47, 50 bis 52, 38 bis 43, 34 bis 38, 30 bis 34; Bullen 53 bis 58, 48 bis 52, 40 bis 44, 30 bis 3a; Kuhe 48 bis 51, 35 bis 38, 28 bis 32, 14 bis 20; Färſen 60 bis 62, 48 bis 52, 40 bis 44; Kälber—, 68 bis 72, 62 bis 68, 56 bis 62, 45 bis 52; Schafe 40 bis 46; Schweine 50 62 bis 64, 63 bis 64, 61 bis 63, 59 bis 61, 56 bis 1 0 e ben 1 e Mit Großvieh ruhig, in u langſam geräumt, mit Schweinen ruhig, kleine Meberttand.(Beöbachtüngsmarkt.) 0 9 e Vom einfachen Mönch zum Furſtprimas. Der Papſt hat den Benediktiner Juſtinian Seredy zum Erzbiſchof von Gran und damit zum Fürſtprimas del und Lehrer Jo ſt. Die Handwerkskammer war ver⸗ treten durch Handwerkskammer mitglted Herrn Wun derle. Später kam von auswärts noch Herr Bürgermeiſter Lam ⸗ bert h.— Der Vorſitzende wendete ſich an die Jungge⸗ ſellen und ermahnte ſie, nicht in dem Glauben zu ſein, ſetzt bei Beendigung der Lehre ſei alles abgetan und gebrauchte dazu das Sprichwort: Meiſter iſt, der was erſann, Gſelle, der was kann und Lehrling bleibe Jedermann. Er gab ihnen 3 Punkte mit auf den Weg 1 Das Gebet; 2. Die Arbeit; 3. Die Sparſamk⸗it. Ohne Gebel könnte nichts ge⸗ lingen, ſie kämen auf die ſchlefe Gbene, die alles in die Tiefe reißt; ohne Arbeit, der Müßiggang, aller Laſter Anfang und wenn man keinen Sparpfennig ſich erübrigt hat, kann man⸗ cher Wunſch ewig Wunſch bleiben. Er bedauerte ſehr, daß das Handwerk und der Bauernſtand in der Jetztzeit unge⸗ heuer mit Steuern belaſtet ſeien, aber mit der Zeit wild ſich dies doch ändern. Herr Wunderle, Kammermitalied über⸗ nalttelte den Junggeſellen die Glückwüuſche der Hindwerkz⸗ kammer und unteiſtrich die Mahnungen der Vorſitzenden. Auch er bedauert den ſchlechten Beſuch ſeitens der Muglteder des Octsgewerbe vereins. Es ſei ein Uofug, daß, wenn beute ein Junge ausgelernt hätte, er morgen ſchon ſein⸗ Geſchäftis⸗ eröffnung in der Zeitung brächte. Seinen Metſtertitel, wenn er dieſen erworben, bekäme er doch vor dem 24 Jahre nicht. Auch ſtteifte er die Organiſationen und des Vehrlingsweſen. Herr Rektor Mayr daokte dem Vorſtande des Oresgewerbe⸗ vereins für die Einladung und wünſcht ebenfalls den Jung⸗ geſellen Glück auf ihren ferneren Wegen Er betont feſt⸗ ſtellen zu könneg, daß eine Beſſerung im Betragen und den Leiſtunzen gegen die Vo jahre eingetreten ſel. Herr Bürger⸗ meiſter Lamberth bedauert lebhaft den ſchlechten Be ſuch, auch ſeitens des Origvorſta des. Er wünſcht als Gemeinde- dertteter den Jungseſellen viel Gluck und ermahnt dieſelben, beſtrebt zu ſein, ſpäter auch den Meiſtertitel zu erwerben. Er citierte eine Rolle aus„Der Meiſterſinger“, worin es heißt:„Ehret eure deutſchen Meiſter“. Die Geſellen ſollten ſich immer welter ausbilden; der Kirche treu bleiben, und ſpäter nützliche Mitglieder der menſchl chen Geſellſchaft werden. Voiſitzender Herr Zöller gab dann Aufſchluß über die Prüfung ſelbſt. Derſerben hatten ſich 8 Prüflinge unter ⸗ zogen und zwar: 1. Elektro Jaſtallateur 2. Schloſſer 3. Saſtler ernannt. Der 45jährige Mönch iſt Sohn Dachdeckers. 2 von Ungar eines arme Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 7. Dezember. Durch die atlantiſchen Zyklone fließen die kontinen⸗ alen Kaltluftmaſſen von Oſten her über unſer Gebiet. Starker Druckfall über dem Mittelmeer wird dieſe Be⸗ wegung unterſtützen. Wir haben daher bei Nachtfröſten und örtlichen Morgennebeln tagsüber heiteres und trok— kenes Wetter zu erwarten. Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗— nerstag: Heiter und trocken, bei öſtlicher Luftzu— fuhr Tagestemparaturen unverändert, Nachtfröſte, ört— liche Morgennebel. Jokob Kempf mit der Note Gut Eugen Hofmann mit der Note Sehr gut Jukob Krug mit der Note Gut 4. Satiler Adam Keßler mit der Note Sehr aut 5. Glaſer Johann Faber mit der Note Got 6 Schreiner Ph. Faltermann mit der Note Gut 2. Schreiner Jakob Schmitt mit der Note Gut 8 Schreiner Auguſt Schubert mit der Note Gut Die ausgeführten Arbetten waren ſauber und zeugen von dem Können der Lehrlinge, wie auch der betr. Meiſter. 0 Er dar kie den Lehrmeiſtern für die gehabte Mühe, daß dieſe — Verſendet kein Geld in Briefen. Die Weihnachtszeit die Lehrlinge ſoweit herangeblldet haben: den Mligliedern bietet Anlaß, darauf hinzuweisen, daß es ſich nicht em-[der Prüfungskommiſſlon, die in uneigenütz ger Weſſe die pfiehlt, Geld in gewöhnlichen Briefen oder eingeſchriebenen P üfungsarbeiten überwacht haben. Außer den Geſellen⸗ Briefen zu verſenden. Die Deutſche Reichspoſt und die aus- flücken der heutigen P üflinge waren noch au: geftellt Geſellen⸗ ländiſchen Poſtverwaltungen übernehmen auf Grand der 5 Beſtimmungen des Poſtgeſetzes und des Weltpoſtvertrages Graf cle e, Nee en er een n 7 eren. K Wa dei Verkuſt oder Beraubung von gewöhnlichen Briefen i keine Haft⸗ und Erſatzpflicht; bei Vertuſt von Einſchreibe⸗ 80 Neuerung auf dieſem Gebiete und iſt beſonders zu be achten briefen beträgt die Haftſumme 40 Mark, während für be⸗ raubte Einſchreibebriefe die Haftung ebenfalls gasgeſchloſ⸗ Nachdem den Junggeſellen mit Handſchlag ihre Ge⸗ ſen iſt. Die häufig vertretene Anſicht, daß das Verſchicken ſellenbriefe überreicht waren, dankte im Namen ſeiner Kollen en der Schreinerjunggeſelle Ph Faltermann der Kommiſton von Geld in gewöhnlichen Briefen ſtrafbar ſei, iſt falſch. Man bediene ſich daher zum Verſand von Geldbeträgen und gab das Verſprechen, alle an ſie gerichteten Ermahnungen zu befolgen und gute Menſchen zu bleiben. der volle Sicherheit bietenden Einrichtung der Poſtanwei⸗ Hierauf wurde die ſchön verlaufene Feier mit dem ſung oder des Wertbriefes. 15 Wanſche auf ein geſundes Wiederſehen im nächſten Jahre geſchloſſen. Totale Mondſinſternis am 8. Dezember. „Am 8. Dezember um 16 Uhr 52 Minuten wird der Mond in Oppoſition zur Sonne gelangen. Es wird alſo Vollmond ſein. Gleichzeitig ſteht aber der Mond ſo nahe bei einem der Schnittpunkte von Mondbahn und Ekliptik, daß er nicht wie regelmäßig nördlich oder ſüdlich an dem in der Ekliptik liegenden Erdſchatten vorüberzieht, ſondern durch dieſen hindurchgeht. Es findet alſo eine Mondfinſternis und zwar eine totale ſtatt. Trotzdem wird ſich der Mond nicht volltommen unſerem Auge entziehen. Zunächſt werden wir einen beſtimmten Anflug von Ver⸗ dunkelung durch den Halbſchatten der Erde auf dem Mon⸗ de wahrnehmen können. Während der Totalität wächſt dieſe Trübung und man kann eine ſchmutzig graugelbe Färbung beobachten, die bei trübem Himmel ſogar ins ſchwarze übergeht. Im einzelnen wird die Mondfinſternis wie folgt ver⸗ laufen: Um 16 Uhr 52 Minuten wird der Mond in den Kernſchatten der Erde eintzeten. Die Totalität be⸗ ginnt 17 Uhr 54 Minuten und Mitte der Finſternis wird um 18 Uhr 35 Minuten ſein Ende der Totalität iſt um 19 Uhr 15 Minuten und um 20 Uhr 18 Minuten wird der Mond aus dem Ke hatten austreten. Sodann bleibt noch ein leichter Sch eier des Erdſchattens, der um 21 Uhr 15 Minuten völlig verſchwunden ſein wird. ü Für den empfindlichen Naturbeobachter bedeutet dieſe Beobachtung des als opalene Scheibe im dunklen Aether ſchwebenden Mondes ein ſeltener Genuß. Die nächſte in Deutſchland ſichtbare Mondfinſternis findet erſt wieder am 2. April 1931 ſtatt. Schon aus dieſem Grunde ſoll⸗ ten wir uns die Beobachtung dieſer Mondfinſternis nicht entgehen laſſen. Gemeinderatsſitzung am Dienstag, den 6. Dezember 1927. Das Pleaum war vollzählig. Herr Bürgermelſter Lamberth gab Eingangs der Sitzung einige wicht ge Kommiſſtonsbeſchlüſſe bekannt, von denen wir hier die wich⸗ tigſten anführen.— Die gegen den Feldſchütz Pfenning geſtellte Forderung wegen Zahlung von 57.— Mk., die ein Obſtgeldſchuldner, der das Ooſt, obwohl es noch nicht be⸗ zahlt batte, erntete, wurde auf 20.— Mk. herabg ſetzt Den Reſt von 37.— Mk t äat die Gemelnde.— Ein Beitrag zur Unterftützung des Geflügelzuchtvereins wurde abgelehnt. — Die Echebung einer Filtalſteuer, die der Gemeinde ca. 3000 Mk einbringt, wurde beſchloſſen.— Die Beſeitigung der Hunde, für welche k ige Steuer bezahlt wird, wurde ge⸗ nehmigt.— Der Herberge werden 2 Meter Brennholz zur Verfügung geſtellt.— Der Preis für das Straßengelände an der Wieſenſtraße wird auf 1.— Mk. pro qm. ſiſtgeſetzt. — An die Stelle des ansſcheidenden Jagdpächters Rutz tritt ein Herr Schanzen bacher.— Waſchgeſtelle für bie Schulſäle werden angeſchafft.— Ein Antrag auf Erlaß der Waſſer⸗ geldes wird grundſätzlich abgelehnt.— Die Dachſtänder der elektr. Leitung werden geſtrichen.— Dem Arb ⸗Geſ.⸗Vereſn Humonit“ uad dem Kath Kirchenchor„Cäcilia“ werden anläßlich der Aufführungen„Die Glocke“ und das„Weih⸗ nachteoratorlum“ die Loxusſteuer erlaſſen.— Die Mieten in den Gemeindehäuſern ſollen keinen Schwankungen unter⸗ worfen fein.— Der Sanilätskolonne wird für Uebungs⸗ unterricht ein Schulſaal in der Goetheſchule zur Verfügung geſtellt.— Dle Hundeſteuer wird bei den alten Sätzen 10, 20 und 30 Mk. belaſſen.— Von einer Einladung der Deutſchen Bau und Sledlungsgemeinſchaft zu dem Vortrng heute Abend wird Kenntuls genommen. Zur Tagesordnung: Punkt 1. Antrag der Gemeinde Viernheim auf Gat⸗ eignung von Straßengelände zur Durchführung des Orts⸗ banplans. Es handelt ſich um Ehatt'ſches Gelände. Der Provinztalausſchuß hal für Baugelände 5.— Mk. und für das Gartengelände 2— Mk pro qm feſtgeſetzt. Der Ge⸗ meinderat nimmt Kenntnis u. iſt mit der Feſtſetzung zufrieden. Punkt 2. Den Vlernheimer Waldrezeßderttag. Daß Heſſ. Miniſterlum der Finanzen gibt ein eichs gerichtliches Urteil bekannt, wonach eln ähnliches Projekt abgelehnt wurde. Eine Rom miſſtor wird nochmals Verhandlungen mit Herrn Geheimrat Dr. Helnzhelmer führen und dle evtl. Anſtrengung einen Prozeſſes relflich erwägen. — 2— * * Oeffentlicher Vortrag. Auf den öffentlichen Vortrag, den die deutſche Bau und Siedlungsgenoſſen⸗ ſchaft Darmstadt, heute Mittwoch abend ½9 Uhr im Gaſthaus zum Löwen veranſtaltet, wird auch an dieſer Stelle nochmals aufmerkſam gemacht. Das Thema, „Zinsloſer Wohnungsbau“, dürfte weite Kreiſe intereſſie⸗ ren, ein Beſuch des Vortrages daher empfohlen. Felerlite Ueberreichung der Geſellenbriefe. Verfloſſenen Sonntag Mittog fand im Gngelſaale die ſelerliche Ueberrelchung der Geſelenbriefe an die ade ſtatt. Der Vorſitzende des Pillfungsausſchuſſes Hert Ge⸗ meinderat 381 ler eröffnete die Feler und begrüßte die Erſchtenenen, bedauerte aber gleichzeitig, daß der Eil abung nicht mehr nachgekommen ſeien. Bon der Schulleitung waren unweſend die Herten Reklor Mayr ſowie Hauptlehrer Man ⸗ ballmannſchaft, welche mit nur 10 Maun antrat. Punkt 3. Erbauung eines Poltzeiamte. Der Ge⸗ meinderat dringt nach wie vor darauf, daß die Mittel zur Erbauung eines Poſtzeiamts vom Staate zur Verfügung geſtelt werden, damit 1928 mit den Arbeiten begonnen werden kann. Als Plotz ſteht bekanntlich das Gelände der ehem. Schule in der Mannheimerſtr. zur Verfügung. i Punkt 4. Benennung von Straßen. Auf Antrag dez Stenographen⸗Bereins„Gabelsberger“ wird die nächſte neue Straße nach dem Erfinder der Kurzſchrift„Gabels⸗ bergerſtraße benannt. f Punkt 5. Baugeſuch der Gebrüder Brechtel; hier Erteilung der Ausnahmegenehmigung. Der Gemeinderat verwies die Sache an die Baukomicſton zurück, welche in anſchließender Setzung die Ausnahmegenehmigung zur Bebau⸗ ung des Vorgeländes erteilten. Punkt 6. Darlehensgeſuch. Ein diesbezügl. Geſuch des g Neff 6 wurde durch die Finanzkommiſſton abgelehnt. Der Gemeinderat ſchließt dieſem Beſchluſſe an.— Punkt 7. Elekir ſche Zähler u. Dransformatoren. Die Ausſtattung von 100 Elektr Zählern und 3 Transſormatoren (2 koßen a 1300 und eine 1930.— Mk.) wird genehmigt. ein Antrag des Gemeinderats Eckert betr. ſchlechte Beſchaffenhelit des Bürgerholzes, ineb'ſondere der Wellen, wird dahingehend erledigt, daß eine Kommiſſton ſofort Ver ⸗ haudlungen anknüpft und darauf drängt, daß dieſes Jahr die Bürger gut bedient werden. Hiermit hatte die Sitzung ihr Ende erreicht. D. J. K.⸗ Sport. Handball. Freundſchaftsſpiel Viernheim 1.— Seckenheim 1. 3:6. Trotz Nlederlage ein gutes Reſultat für die junge Hand⸗ Viernheim hat Anſpiel, doch ſteht man die Gäſte durch elne gute Kom⸗ bipation ſetzr bald erfolgreich. Nach Wieder⸗Anſpiel drängt B'heim ſtark und kann durch gutes Verſtändnis ſofort aus⸗ gleichen. Bis zur Halbzeit weitere ſchöne Kampfmomente mii wechſelſeitigem, guten Zuſammenſplel und beſonders großer Schußfreudigkeſt, was das Neſultat von 3:4 ble Halbzeit beweiſt. So überzeugend wie das Endreſultat wirkte die Spielweiſe der Gäße in der zweiten Halbzein nicht W'heim ſplielt ſtark überlegen, doch die durch Stürmer⸗ und Läuferreihe verſtärkte Verteldigung des Gegvers macht einen E folg unmöglich. Seckenheim iſt zwar durch einige kurz aufflackernde, temperamentvolle Durchbrüche noch zwel⸗ mal erfolgreich, ſo ſt aber ſtark zurückgefallen. Dieſes Spiel des Neullngs gegen den Tabellenführer des Bezirks N ckar⸗Pfalz überzeugt. daß die Blau Weißen mit ihrer Geſchloſſenheit, eiſernen Ggergle und ihrem Sietzes⸗ willen noch einen beachtenswerten Gegner abgeben werden. El berle. Aus Heſſen. Darmſtadt.(Sühne für die Bluttat von Lengfeld.) Die Geſchworenen verhandelten gegen den Arbeiter Karl Unvericht in Lengfeld⸗Zipfen wegen Kör⸗ perverletzung mit tödlichem Erfolge. Der Angeklagte iſt beſchuldigt in der Nacht vom 6. zum 7. Auguſt ds. Is. den Telegraphenarbeiter Hch. Mayer aus Lengfeld mit einem Meſſer körperlich verletzt zu haben, wodurch der Tod des Genannten verurſacht wurde. Seit 1921 beſtand fan den Beiden eine gewiſſe Spannung, die in ſport⸗ ichen Differenzen zwiſchen dem alten Verein in Lengfeld und der Neugründung eines Vereins in Zipfen ihren Grund hatte. Der Angeklagte will zuſammengeriſſen und mit Kaltmachen bedroht worden ſein, worauf er mit dem Meſſer um ſich geſtochen habe. Der Vorfall hat ſich auf der Hauptſtraße in Lengfeld, unmittelbar vor einer Wirt⸗ ſchaft abgeſpielt. Das Urteil erkannte auf drei Jahre Ge⸗ fängnis und rechnete drei Monate Unterſuchungshaft an. Eine Notwenhr verneinte das Gericht.: Darmſtadt.(Zuſammenſtoß.) In der Neckar ſtraße, Ecke Waldſtraße, ſtieß das Perſonenauto eines Kaufmanns aus Eberſtadt mit einem von Eberſtadt kom⸗ menden Straßenbahnzug zuſammen. Während das Auto erheblich beſchädigt wurde, kam der Lenker mit dem Schrecken davon. Aus dem badiſchen Lande. Heidelberg.(Schwindler.) Letzter Tage wurden angeblich von dem Direktor des hieſigen Gaswerks ver⸗ ſchiedene Perſonen antelephoniert und ihnen mitgeteilt daß eit 1. Dezember ein Geſetz beſtehe, wonach Schulen und Penſionen, die viel Strom verbrauchten, 25—30 Pro⸗ zent Strompreisermäßigung erhalten würden. Die Er⸗ mäßigung würde nach der Birnenzahl eingeſchätzt. Zu⸗ gleich wurde mitgeteilt, daß ein junger Mann käme, der die Birnen abzähle. Einige Zeit nach dem Anruf erſchien bei einer Penſionsinhaberin ein Mann. Er zählte die Lampen ab und ſagte dann, es würde eine Ermäßigung von etwa 25 Prozent erteilt. Zugleich bot er Birnen an mit denen eine Strompreisermäßigung zu erlangen wäre. NN g. e 2 5 6 4* 65— 2 Die Penſionsinhaberin nahm 20 Stück ſolcher Birnen zum Preis von 280 Mark ab. Als ſie ſpäter Erkundi⸗ gungen einzog, mußte ſie erfahren, daß ſie einem Schwind⸗ ler in die Hände gefallen war und die gekauften Birnen nöchſtens einen Wert von einer Mark haben. Aus der Pfalz. Ludwigshafen.(Der Zuckerrübenwerfer feſt geſtellt.) Zu der Meldung, daß auf einen aus der Station Mundenheim ausfahrenden Perſonenzug eine Zuckerrübe geſchleudert wurde, erfahren wir noch, daß der Täter durch die Kriminalpolizei in der Perſon des Georg Hery von Mundenheim feſtgeſtellt werden konnte. Frankenthal.(Beſtrafte Eitelkeit.) Der 23 Jahre alte Eiſendreher Adolf Schanz aus Oppau fuhr mit ſeinem Motorrad freihändig mit großer Geſchwin⸗ digkeit auf der Heßheimer Straße. Ex verlor die Herr⸗ ſchaft über ſein Rad, ſtürzte und erlitt einen ſchweren Schäde bruch mit Gehirnerſchütterung. Der Verunglückte wurde ins hieſige Krankenhaus gebracht. f Pirmaſens.(Wegen Beleidigung in den Tod.) Die 21 Jahre alte Fabrilarbeitenin Lina Roos hat ich im Eisweiher ertränkt, nachdem ſie ſchon früher einmal einen Selbſtmordrerſuch unternommen hatte. Als Grund wird eine ihr zugefügte Beleidigung angenommen. Die Leiche wurde geborgen. ö