gahre 1923 entſtanden ſind(allo Lieferungen von Waren des Lieferanten an den Detailiſten oder Gewerbetreiben⸗ den oder Handwerker zum Zwecke des Weiterverkaufs); ferner alle anderen ſtändig wiederkehrenden Leiſtungen Un tungsanſprüche, Pacht⸗ und Mietzahlungen für mmobilien.) 3. Anſprüche gegen die Eiſenbahn wegen Schaden erſatz verjähren in einem Jahr. Die Verjährung beginnt mit dem Tage, an dem abgeliefert worden iſt oder ab, geliefert hätte werden müſſen. Anſprüche gegen die Post verjähren innerhalb ſechs Mongten ſeit der Einlieferugg der betreffenden Poſtſendung. In beiden Fällen gilt fol⸗ gendes: Erfolgte auf die ſchriftlſche Anmeldung des Scha⸗ dens ſeinerzeit ein abſchlägiger Beſcheid, ſo wird die Ver. en für die Zeit zwiſchen der Anmeldung des Scha⸗ us und Erhalts des Beſcheides„gehemmt.“ Alle Anſprüche, die am 31. Dezember 1927 der Ber⸗ jährung anheimfallen, müſſen bis zum 31. Dezember 1927 entweder durch Klage oder Zahlungsbefehl geltend ge⸗ macht worden ſein. Bei einem Antrage aum den Erlaß eines Jahlungsbefehls genügt es, wenn dieſer Antrag bis zu dieſem Tage bei dem Gericht einläuft, denn hier⸗ durch wird die drohende Verjährung unterbrochen(Para⸗ 9115 8 496 Abf. 3 und 693 Abſ. 2 der Zivil⸗Prozeß⸗ rdnung.) Muß der Anſpruch bei dem Gericht geltend gemacht werden, ſo iſt der Antrag um einen Zahlungsbefehl vor⸗ zuziehen, weil das Mahnverfahren billiger iſt als das Prozeßverfahren und dies die dringende Sache beſchleu⸗ nigt. Erhebt der Schuldner wider Erwarten noch Wider; ſpruch, ſo wird dadurch zu ungunſten des Gläubigers nicht verteuert, denn die Koſten des Mahnverfahrens werden dem Prozeßverfahren gutgeſchrieben. Muß Klage bei dem Landgericht erhoben werden, ſo iſt zu beachten, daß die Wirkung den Verjährungsunter⸗ brechung erſt mit dem Zeitpunkte der Zuſtellung der Klage eintritt. Für Zahlungsbefehle ſind die Landgerichte nicht zuſtändig, ſondern nur die Amtsgerichte. Erfolgt ſeitens des Schuldners vor Ausbringung des Zahlungsbefehles eine Abſchlagszahlung, ſo hat es mit der gerichtlichen G ltendmachung des Anſpruches keine Eile, denn hierdurch hat der Schuldner den Anſpruch anerkannt und die Verjährungsfriſt läuft nunmehr in den vorher beſchriebenen Grenzen weiter. Lokales un gemeines. Wetterbericht vom 15. Dezember. Der über dem Kontinent verbliebene Reſt kalter Luft hält vorerſt einer über Irland und Weſtfraukreich liegenden Zyklone ſtand. Wir haben bei leichter Milde— rung des Froſtes wolliges und noch meiſt trockenes Wet— ter zu erwarten. Vorausſichtliche tag: wetters. „Witterung bis Frei- Fortdauer des meiſt trockenen, wolkigen Froſt— * Anwartſchaft in der Angeſtelltenverſicherung. Nach dem Angeſtelltenverſicherungsgeſetz konnten Bei⸗— träge zur Angeſtelltenverſicherung, ſoweit ſolche zur Er⸗ haltung der Anwartſchaft für das Jahr 1924 erforder⸗ lich waren, nur bis zum 31. Dezember 1926 geleiſtet werden. Das Geſetz vom 10. 12. 26, das die Beitrags⸗ leiſtung zur Erhaltung der Anwartſchaft in der Invaliden und Angeſtelltenverſicherung für Erwerbsloſe aus Mit teln der Erwerbsloſenfürſorge anordnete, wurde erſt we nige Tage vor dem 31. 12. 26 bekannt. Die Beitrags⸗ entrichtung konnte ſ. Zt. in größeren Städten nicht mehr reſtlos durchgeführt werden. Das Direktorium der Reichs verſicherungsanſtalt hat ſich auf Antrag des Deutſchen Städtetages bereit erklärt, die von den Arbeitsnachweiſen nach dem 31. 12. 26 für das Jahr 1924 geleiſteten Bei⸗ träge anzunehmen und auch jetzt noch eingehende Beiträge nicht zu beanſtanden, wenn dieſe bis 31. Dezember 1927 entrichtet werden. Hiernach iſt den erwerbsloſen Verſiche⸗ rungsnehmern noch einmal Gelegenheit gegeben die zur Erhaltung der Anwartſchaft für das Jahr 1924 noch fehlenden Beiträge durch die Erwerbsloſenfürſorge ent⸗ richten zu laſſen. Ferner wird darauf hingewieſen, daß die Unterbrechung einer Anwartſchaft dann beſeitig!l iſt, wenn vom erſten Monat des Verſicherungsbeginns an gerechnet, bis zum Eintritt des Verſicherungsfalls dre ö Viertel aller Mongte durch Beiträge oder Erſatzzeiten be legt ſind. Erforderlichenſalls können Beiträge bis zu einen Jahr zurück freiwillig geleiſtet werden. — Schwindelhafte Sammlung. In letzter Zeit haben ſich wiederholt zwei Schwindler umhergetrieben, welche bei verſchiedenen Induſtriellen und Geſchäftsleuten Inter dem Vorgeben, ſie ſammeln für die Reichsbund der Wai⸗ ſenfürſorge, ſich erhebliche Beträge erſchwindelt haben Beide Schwindler führten falſche Papiere bei ſich. Einen dieſer Schwindler konnte jetzt feſtgenommen werden. Der andere ging flüchtig und konnte bis jetzt noch nicht er griffen 1 Vor dieſem Schwindler wird eindringlöick gewarnt. —„Hier“— keine poſtaliſche Bezeichnung. Die Reichs, poſtverwaltung weiſt darauf hin, daß bei Ortsbriefſen⸗ dungen vielfach der Beſtimungsort überhaupt nicht oder nur mit dem Worte„Hier“ angegeben wird. Dieſes mitunter von Behörden geübte Verfahren iſt nicht am Platze. Um Verzögerungen in der Beſtellung oder ſon⸗ hit ſtets der Wei enen dor en muß in der An⸗ ſchrift ſtets der Beſtimmungsort gebraucht„Hier“ It keine voftaliſche Bezeichnung. V — Weihnachtsbeihilfe für die Kleinrentner. Na die in Fürſorge ſtehenden Kleinrentner bereits im Sone dieſes Jahres eine einmalige Sonderbeihilfe aus den vom Reichstag zur Verfügung geſtellten Mittel erhalten haben, kommt nunmehr nunmehr zu Weihnachten eine neuerliche Reichsbeihilfe zur Auszahlung. Dieſe Weih⸗ nachtsbeihilfe erhalten alſe Kleinrentner die bis zum 25. November 1927 in die Kleinrentnerfürſorge aufgenommen wurden und die ſich bis zur Zeit der Auszahlung der Anterſtützung noch in dieſer Fürſorge befinden. Die Höhe der Beihilfe beträgt dreiviertel der im Sommer gewährten Anterſtützung, mindeſtens aber für ein Ehepaar 40 Mark, für Aleinſtehende 20. Mark und für zuſchlagsberechtigte Kinder 10 Mark. Die Fürſorgeſtellen ſind angewieſen worden, die Beihilfen noch vor Weihnachten an die Be⸗ 7 5 zur Auszahlung zu bringen. — Vorſicht Manteldiebe. In der kalten Jahreszeit machen ſich die Manteldiebe allenthalben 1 5 übel bemerkbar. In Reſtaurationen und Cafees hat ſo man⸗ cher einen ſchlechten Tauſch machen müſſen, weil ſtatt des aufgehänaten auten Maſotate ein ahasfragener Meßer⸗ zieher übrig geblteyen war. Aber auch in die Wohn verlegen die Manteldiebe ihr Betätigungsfeld. ſcheinen die Manteldiebe als harmloſe Bettler. In un⸗ beachteten Momenten ſtehlen ſie dann von der Garderobe im Vorplatz einen Mantel und verſchwinden. a — Bezeichnung der Stückgüter. Die e für die noch vorhandenen Beſtände an alten Beklebezet⸗ teln und Anhängern für Stückgut läuft am 31. Dezem⸗ ber ds. Is. endgültig ab. Vom 1. Januar 1928 ab dürfen nur Beklebzettel und Anhänger für Stückgutſen⸗ dungen nach dem neuen Muſter verwendet werden; ſie ſind bei den Güterabfertigungen der Reichsbahn zu haben. Die Ernährung im Winter. Der Eintritt des Winters zwingt den in unſerem Klima lebenden Abd ſich vor den ihm durch die Kälte drohenden Schädlichkeiten zu ſchützen. Das geſchieht rein äußerlich durch die Beheizung der Wohnräume und das Anlegen warmer Winterkleidung. Aber auch das Körperinnere bedarf einer gewiſſen Anheizung. Bekanntlich bedarf der Körper zu ſeiner Erhaltung und Leiſtungsfähigkeit einer beſtimmten Menge Nähr⸗ ſtoffe, deren weſentlichſte Eiweiß, Fett und Zuckerſtoffe neben wichtigen Salzen und den ſogenannten Ergänzungs⸗ nährſtofſen(Vitamine) ſind. Das jeweilige Mengenver⸗ hältnis iſt dahei hauptſächlich abhängig von Alter, Beruf und Jahreszeit, ſowie vom„Heizwerk“ der einzelnen Nah⸗ rungsmittel. Hinſichtlich des Heizwertes ſtehen die Fette in der Liſte obenan. Während uns aber im Sommer friſches Gemüſe und friſche Milch zur Verfügung ſtehen, deren Gehalt an den notwendigen Ergänzungsſtoffen(Vi⸗ taminen) und Salzen für den Körperbedarf völlig aus⸗ reichen, müſſen wir im Winter darauf bedacht ſein, dieſe Stoffe uns in anderer Weiſe zuzuführen. Hierfür eignen ſich beſonders friſches Obſt(Aepfel, Apfelſinen, Mandari⸗ nen, Bananen, Nüſſe uſw.), ſowie auf kaltem Wege hergeſtellte Fruchtſäfte. Ferner gilt z. B. die Hefe auch für beſonders vitaminreich. Weiterhin iſt wichtig zu wiſſen, daß es zur Ver⸗ meidung des Verluſtes an Vitammen falſch iſt, beim Ko⸗ chen des Gemüſes die Brühe, die die Salze und Vitamine enthält, abzugießen. Karkoffeln koche man ſtets in der Schale, weil durch das Kochen geſchälter Kartoffeln die 19500 reichlich enthaltenen, lebenswichtigen Salze verloren gehen. Deutſchlands Daweszahlungen. Ein Blick auf die durch den Dawes⸗Pakt feſtgelegten Zahlungsverpflichtungen Deutſchlands zeigt, welche Rie⸗ ſenbeträge an direkten und indirekten Steuern des deut⸗ ſchen Arbeiters in die Taſchen des amerikaniſchen Groß⸗ Deutschlend muss zahlen: 928. 55, 8 828.00 199 000 00 47914 000.00 Jede Ninuto: W eden eg: Jecde Woche. 33 883 00999 48 977 000 80 „ ö 0. 10 bauen 0 125 853 500,00 208 348 000, 90 be: 60 1750 000 600000 2 500 550 000,00 kapitals fließen. Da noch immer keine Zeitgrenze beſtimmt iſt, an der dies Ausbeutungsſyſtem auſhören ſoll, wird der Deutſche die vollen Früchte ſeines Fleißes nach wie vor fremden Händen ausliefern müſſen, bis er am Bo⸗ den liegt. 22 9 Das Weihnachtsoratorium, das der Kathol. Kirchenchor„Cäc'lia“ am Sonntag zur Auf⸗ fährung brachte, war für die Zuhörer wirklich zu einem reli⸗ glöſen und künſtlerlſchen Erlebris geworden. In fr ierlich stiller Erwartung richteten ſich aller Außen auf die Bühne, als der Vorhang ſich teilte, und der Chor hervortrat, der in elner dem Werke entſprechenden würdigen Weiſe Auffſtel⸗ lung genommen halte; davor das Orcheſter, das Ganze ab⸗ geſchloſſen durch eine mit Welhnachtsre ſein gezierte Brüſtung, das abgedämpfte Licht, all das führte ſchon ein in die für die Aufnahme des Stückes notwendige Stimmung— Und nun ſetzte das Orcheſter ein mit einem ruhtgen P and und zaubert uns hineln in das Paradteſesglück der erſten Men⸗ ſchen und das Walten des allmächtigen Gottes mit zeitweiſem plötzlich unterbrechendem machtvollen For o. Welter führt uns der Soliſt ein in den Fortgang der Handlung und läßt ung hören von dem Neid des Satans auf das Glück der erſten Menſchen; dle Schlange, die liſtiger als alle Tiere der Erde, wie wird ſie gekennzelchnet von dem Ercheſter in der angepaßten Muſik, in dieſem vibrlerenden, unſtäten, zichelnden, ruh⸗loſen Wirken und Schaffen, ein Bild dieſes heimtücklſchen Dämons. Se ne Ueberliſtung brachte der Menſchheit tlefes Leid— mit brennender Sehnſucht erwartet das Volk den verheſßenen Erlöſer, was ſich in einem ſchönen ſehnſuchtsvollen Adventeruf des Chores kundgibt. Mit viel innerer Te lnahme lauſcht alles der einzigartigen Darbletung. leber jede einzelne Phaſe, die alle aufs feinſte von dem Künſtler ausgearbeitet ſtud, läßt ſich eine muſikaliſch äfthe⸗ tiſche Belrachtung anſlellen, und in den Herzen der Zuhöbrer hat ſich alles in der jedem perſönlich eigenen Weiſe verarbeitet. Unterbrochen waren die herrlichen Darbietungen des Cho es, der Soliſten und des Orcheſters von den lebenden Bildern, die ſich lm Hintergrunde der Bühne dem Auge dar⸗ boten, In künſtleriſch feinem Empfiaden angeordnet löſlen g dieſe Szegeu bei den Anweſenden großes Staunen und Er⸗ arlffenheit aus. Alles wirkte mit und trug dazu bei, dem Ganzen ein ausgeſprochenes welh⸗ volles G prätze zu verleihen die magiſche Beleuchtung, die paſſende Gewandung, die ſinn⸗ volle Anordnung der einz Iaen Perſonen zeigte uns neue Schönheit und Würde. Das Zarte und Edle bei der Verkündigung durch den Erzengel Gabriel, die Ver⸗ 15 1 5 Jedes einzelne Bild künbigung an die Hlrten im Felde, Marla ut betend das göttliche Kind. Einzigartig nahm aus das weſche Wiegenlied der Sopraniſtiy, wechſelnd n der Baritlonſtimme. Daz nächſte Bild zelgte uns die Hirten vor der Krippe in ihrer derben rauhen und doch wieder kind⸗ lich frommen Art, dann die heiligen drei Könige mit ihren Geſchenken in frommer Ergriffenheit und endlich die Anbetung durch die Menſchhelt, verſianbildet durch Niederfallen und An⸗ beten des geſamten Chores; ein weihevoller Moment und wle lieblich das Jeſuskind auf der Mutter Schoß und dapeben die lieben kleinen Eagelein.— Ein wahrer Beifallſturm folgte den herrlichen Darbietungen. Mit dem meiſterhaft vorge⸗ tragenen gemiſchten Chor: O du fröhliche.. fand das herr⸗ liche Werk ſeinen Abſchluß. f Lautloſe Stille herrſchte während der ganzen Auffährung in dem dichtbeſetzten Saal. Bereits zum zweiten Mal ha⸗ ſich der Katholiſche Krchenchor in dieſem Jahr an die Oeffentt lichkeit gewagt mit einem herrlichen Werk unſerer großen Meiſter in der Tonkunſt. Es war auch ſchon ein großer Fortſchritt zu verzeichnen in der Aufnahme bel den Einwohnern Bernheims, was Sinn und Verſtändnuls betrifft in Bezug auf dos Edle und Schöne. In glänzender Weiſe haben ſich aber auch der Dirigent, Chor und Soliſten, ſowle das Orcheſter ihrer geſtellten in Anbetracht der Kürze der Zeit bis zur Auf⸗ führung gewiß nicht leichten Aufgabe entledigt Um nächſten Sonntag wird das herrliche Werk zum zweiten Mal zur Auf⸗ führung gebracht, um ſeinen Genuß noch weiteren Kreiſen zugängig zu machen, die deim erſten Mal verhindert waren zu erſcheinen oder leinen Platz mehr finden konnten; auch ein zweiter Beſuch wird ſich ſehr lohnen und empfehlenswert ſein zur größeren Vertiefung des Dargebotenen. * Weihnachtsfeier. Der Reichs bund der Kriegs⸗ beſchädigten hält ſeine Weihnachtsfeier am kommenden Sonntag Abend im Karpfenſaale ab. Neben einem ab⸗ wechſelungsreichen Programm wird der Geſangverein Liede kranz durch Liedervorträge die Feier mit verſchöneru helfen. Die werten Mitglieder nebſt Familien angehörige, ſowie Freunde und Gönner der Sache ſind zum Beſuche freundlich eingeladen. „ Vei dem Gedränge, das jetzt vielfach in Ge⸗ ſchäſten und den Schaufenſtern herrſcht, machen Taſchen⸗ diebe ihr Geſchäft. Dem Publikum und insbeſondere der M dürfte deshalb größte Borſicht zu empfehlen ein. Der Entſcheidungskampf um die Unterbadenkreis⸗ meiſterſchaft auf dem Waldſportplatze! Am kon menden Soantage fall, die Eaiſcheidung um die Meiſterſchaft des Kleiſes Unterbaden, in dem Troffen gegen Alemania Rheinau auf dem Waldſportplatze. Es iſt dies das letzte Verbandeſpiel in Viernheim, wind aber auch das Intereſſanteſte und Schärſſte der ganzen Verbandsrande ſein Für beide Bereine ſteht vieles auf dem Spiele. Ge- wiant unſere Sportvereinigung ſo wied Wernheim Bezluks⸗ Ugaanwärter und wird in den kommenden Aufftiegsſp elen in aller Munde kommen. Slegt dagegen Rheinau ſo ſteht die Türe zur Melſterſchaft auch noch Ihnen offen. Alſo Spleler! Noch einmal die Zähne zuſammengeb ſſen, ſpielt wie es einer Metſtermannſchaft geziemt, ganz Vi⸗ruh im ſchaut auf Euch, kämpft und ſſegt Und Ihe, Jor Spor anhänger die Ihr die Mannſchaft ſchon allſonmäglich zu Hunderten nach auswäls begleitete und auch die anderen die dies und jenes abhielt nach auswärts zu gehen, kommt am Sonntag alle und flärtt ſo das Rückgrat der Mannſchaft. Spielbe⸗ ginn 1/3 Uhr “ Wuunſch und Erfüllung birgt der Monat De · zember mit Wee hnachtsfeſt und Gabentiſch. Mögen die Wunſche auch tauſendfach verſchieden ſein,— gute Laune und ſtohe Stunden möchte j der und ein Absanement auf die Meggendorfer⸗Bläter bedeutet Erfüllung dieſer Seh ſucht für jeden! Dieſes überall bel ebie Famllienwitzblatt erſcheint wöchentlich mit einem Heft, das— reich an Bildern und Iluſtratlonen— heitere Lektüre bringt für alle, ob ſte Witz oder Sattte, Humoresken oder Anekdoten, lpelſche oder heitere Gedichte oder aktuelle Gloſſen und Reime ſuchen und beſonders lieben. Räiſel jeder Art feſſeln den, der gerne grübelt und die alle 14 Tagen erſcheinende Prelsaufgabe bedeutet nicht nur eine anregende Frage an den Humor und die Findig⸗ kelt des Leſers, ſogdern auch anſehnliche Ge dg winne für elnen glücklichen Ennfall. Dabei ſind die Meggendorfer⸗ Blätter parteilos und unpolitiſch und deshalb das Witzblatt ſür alle l. Das Abonnement auf die Meggendorſer Blätter kann jederzeit degonnen werden. Beſtellungen nimmt jede Buchhandlung und jedes Poſtamt entgegen, ebenſo auch der Verlag in München, Reſtdenzſtr. 10. Die feit Beginn eines Vierteljahres bereits erſchienenen Nummern werden neuen Abonnenten auf Wunſch nachgeltefert. Bekanntmachung. Betr: Die Maul- und Klauenſeuche in Blernhelm. Nachdem die Maul und Klauenſeuche in Viernheim erloſchen iſt, wird im Einverſtändnis mit dem Kreisveter⸗ inäramt der gemeinheitliche Faſelſtall ab Dienstag, den 13 des Mts. zur öffentlichen Benutzung wieder frei⸗ gegeben. Viernheim, den 13. Dezember 1927 Heſſiſches Polizeiamt Viernheim: Ludwig. Heute 2 Blätter Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Seitung) Eiſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis: monatl. 1.80 Mk., durch die Poſt 2 Mk.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Zonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wano⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Heitungsträger. Aelteſtes und erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt gernſprecher 117— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 2157 Amt Frankfurt/ M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 56 z: Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages iſt für Montag einberufen worden. Auf der Tagesordnung ſtehen Genfer Abkommen, internationales Seeweſen und Aus⸗ wanderungsfragen. 2: Der Bildungsausſchuß des Reichstages hat ſich bis zum 9. Jaunar vertagt, ohne die erſte Leſung des Schul⸗ geſetzentwurſes zu Ende zu führen. Von den insgeſamt 20 Paragraphen der Vorlage hat der Ausſchuß erſt 13 erledigt. 28: Generaldirektor Dorpmüller hat mit dem Repara⸗ konsagenten Verhandlungen über eine Aufnahme einer amerikauiſchen Anleihe für Reichsbahnzwecke gehabt. 2: Zwiſchen der deutſchen und der jugoſlawiſchen Re⸗ gierung iſt eine Vereinbarung zuſtandegekommen, nach der der deutſch⸗jugoflawiſche Handelsvertrag bereits vor dem Austauſch der Ratifikationsurkunden am 20. Dezember vor⸗ läufig in Kraft treten ſoll. 28: Der litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras wird vorausſichtlich demnächſt in Berlin eintreſſen. Es wird an⸗ genommen, daß er die Verhandlungen über einen Haudels⸗ 5 Litauen und Deuntſchland fortzuſetzen wün⸗ en wird. ze: In einer Erklärung vor internationalen Journali⸗ ſten in Paris betonte Woldemaras, die Regelung ber Wilna⸗ frage werde zufſammen mit der Schaffung eines ukrainiſchen Staates und der Reviſion der deutſchen Oſtgrenze kommen. ꝛ6: In Stockholm wurde der ſchwediſch⸗finnländiſche Handelsvertrag auf der Baſis der Meiſtbegünſtigung unter⸗ zeichnet. Debatte im Reichstag. 0 Berlin, 15. Dezember. Der Reichstag trat am Donnerstag in die zweite Beratung des Reichsverſorgungsgeſetzes ein. Der Entwurf bringt auf Grund der Beſoldungserhöhung für die Beamten auch eine Erhöhung der Kriegsbeſchädigten⸗ und Hinterbliebenenbezüge. Junächſt erhielt Abg. Frau Reitze ö (S.) das Wort. Sie bedauerte die Ablehnung der weiter⸗ gehenden ſozialdemokratiſchen Anträge im Ausſchuß. Mit ö Sympathieerklärungen könne man den Notleidenden nicht helfen. Die Durchſchnittsrente der Kriegsbe⸗ ſchädigten betrug bisher nur 395 Mark. Nach den Ausſchußbeſchlüſſen ſollen die Witwen zwar jetzt 50 Pro⸗ zent bekommen, aber keine Zuſatzrente, ſondern nur Ausgleichszulagen in einigen Ortsklaſſen. Eine Witwe mit zwei Kindern bekommt ohne Ausgleichszulage 118,95 Mark, mit Ausgleichszulage 128,45 Mark. Abg. Dr, Krone(3.) wollte die Heilbehandlung überall gewahrt wiſſen. Bei den Forderungen nach höherem Sterbegeld müſſe man doch auch die finanziellen Wirkungen berück⸗ ſichtigen. Abg. Hülſer(Dn.) wies auf die große Zahl der Kriegsbeſchädigten hin. Es handele ſich um rund 740 000 Kriegsbeſchädigte, 360 000 Wit⸗ wen, 850 000 Halbwaiſen, 62 000 Vollwaiſen, 140 000 Elternteile, 70 000 Elternpaare und 3900 Blinde. Mit den Aufwendungen von 223 Millionen im Etat ſei die Verſorgung natürlich nicht endgültig abgeſchloſſen. So⸗ dann betonte Abg. Thiel(D. Pp.), daß die Finanz⸗ lage den Reichstag nicht hindern dürfe, für die Kriegs. opfer alles zu tun, was getan werden müſſe. Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns äußerte ſtarke f 1 a Sterbegeldern für die Kriegshinterbliebenen. Wir werden damit zu rechnen haben, daß dieſer neue Anſprach auf verwandte Gebiete übergreifen wird. Es beſteht die Gefahr, daß dieſe Zuwendung Perſonen zukommt, die in leinen näheren Beziehungen mehr zu den Kriegshinter⸗ bliebenen ſtehen. Der Miniſter bat daher, dieſen Aus⸗ ſchußbeſchluß wieder aufzuheben. 1 Darauf ſtellte Abg. Sparrer(D.) feſt, daß alle Parteien über die Notwendigkeit der Vorlage einig ſeſen und auch darüber, daß ſie einen weſentlichen Fort⸗ ſchritt bedeute. Der Redner trat für das Sterbegeld ein, während Abg. Weber⸗Düſſeldorf(K.) beträchtliche Er⸗ höhung der Verſorgungsſätze forderte. Für die Wirt⸗ ſchaftliche Vereinigung gab Abg. Kaltenecker(B. B. B.) der Erwartung Ausdruck, daß mit dieſer Vorlage keine abſchließende Verſorgung der Kriegsopfer beahſichtigt ſei. Abg. Loibl(B. Pp.) bedauerte die weitergehenden Anſprüche der Oppoſitionsparteien, die nur aus Agita⸗ tionsgründen geſtellt ſeien. Sodann ſtimmte Abg. Stöhr(N.⸗S.) allen durchführbaren Verbeſſerungs⸗ vorſchlägen zu. Abg. Meyer ⸗Franken(K.) verlangte, daß auch während einer Heilſtaktspflege oder Badekur der Betrag der Vollrente mit allen Zulagen an den Be⸗ ſchädigten oder ſeine Angehörigen bezahlt werde, Der Beamtenſchein ſolle allen ſchweren Kriegsbeſchädigten ge⸗ geben werden. f Einigung in Düſſeldorf. Die Schiebsſprüche für die Eiſeninduſtrie gefällt. 1 O Düſſeldorf, 15. Dezember. Entgegen den urſprünglichen Erwartungen haben die Schlichtungsverhandlungen in der. Eiſeninduſtrie bereits Das Neichsverſorgungsgeſetz. Bedenken gegen die Einführung von Viernheimer Tageblatt ceita g, den 16.. Dezem! ber 1927 1 gel Viernheimer Volksblatt (Viernheimer Nachrichten) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pig, die Reklamezeile o Pfg., bei Wiederholung abgeſtuſter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vorm. 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme ven Anzeigen in unſerer Ge⸗ ſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands⸗ Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei u. Polizeiamt Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden, e eee . Vonnerstag nachmmags zu einer Einigung geſſchrt. Der gefällte Schiedsſpruch für die Eiſeninduſtrie zerfällt in zwei Teile, deren erſter die Frage der Ar⸗ beitszeit in allen Einzelheiten und durchweg bei den einzelnen Werken individuell regelt. Der zweite Teil regelt die Lohnfrage. Der erſte Schiedsſpruch für die Arbeitszeit iſt ein ausführliches Dokument, in dem ſich die von dem Reichsarbeitsminiſter in ſeinem Brief an die Groß⸗ induſtrie feſtgelegten Richtlinien hinſichtlich der prin⸗ zipiellen Durchführung der Verordnung vom 10. Juli Juli 1927 und der in dieſer Verordnung vorgeſehenen Ausnahmemöglichkeiten unter Zuhilfenahme der alten Bundesverordnung über die Beſchränkung der Sonntags⸗ ruhe auf 12 Stunden verwirklicht finden. Die Ausnahmen ſind durchwegs im Sinne von befriſteten Ueber⸗ Für die Mehr⸗ gangsbeſtimmungen feſtgelegt. ehr arbeit und Ueberarbeit gilt die am 11. Mai und 23. Juni 1927 getroffene Regelung; der Zuſchlag erhöht ſich ſedoch mit Wirkung vom 1. Januar 1928 auf 25 Prozent. Dieſe Arbeitszeitregelung gilt vom 1. Januar 1928 bis zum 1. Dezember 1928 und iſt von da ab erſtmals mit einmonatiger Friſt zum Monats⸗ ſchluß kündbar. Die Erklärungfriſt läuft bis zum 19. De⸗ zember. Der zweite Schiedsſpruch regelt die Lohn⸗ frage als ſolche. Die Grundzüge wird eine Lohnerhöhung um zwei Prozent feſt⸗ geſetzt, ferner ein Lohnausgleich für Stunden⸗ köhne um 50 Prozent, ein Lohnausgleich für Akkord⸗ und Prämienarbeiten um 60 Prozent. Die Dauer des Lohnabkommens iſt bis zum 1. Ok- tober 1928 feſtgeſetzt. Von da ab iſt das Abkommen mit einmonatiger Friſt jeweils zum Monatsſchluß kündbar. Die Erklärungsfriſt läuft bis zum 19. Dezember 18 Uhr. — 2 — 22— Am die Genkung der Lohnſteuer. Der Gegenvorſchlag des Ausſchuſſes von der Reichs⸗ regierung gutgeheißen. Berlin, 15. Dezember. Im Steuerausſchuß des Reichstages wurde am Don⸗ nerstag Nachmittag der gemeinſame Antrag des Zen⸗ trums, der Deutſchnationalen und der Bayeriſchen Volks⸗ partei behandelt, der die Regierungsvorlage über die Senkung der Lohnſteuer, die eine Ermäßigung des Steuerſatzes von ſechs auf neun bezw. neuneinhalb Prozent vorſieht durch andere Beſtimmungen erſetzen will. Nach dieſem Antrage ſollen nach der monatlich zu ent⸗ richtenden Lohnſteuer 15 Prozent abgezogen wer⸗ den. Der abzuziehende Betrag ſoll jedoch monatlich zwei Mark nicht überſteigen. Die veranlagte Einkom⸗ menſteuer ſoll gleichfalls um 15 Prozent ge⸗ ſenkt werden, höchſtens jedoch um 25 Reichsmark jähr⸗ lich, wenn das Einkommen den Betrag von 8000 Mark nicht überſteigt. Ferner beſchloß der Ausſchuß eine Er⸗ höhung der abzugsfähigen Sonderleiſtung. Der Lohnſteuerbetrag ſoll nicht erhoben werden, wenn er monatlich eine Mark oder wöchentlich 25 Pfennige nicht überſteigt. Dieſe Beſtimmungen ſollen ah 1. Januar in Kraft treten. Weiter ſieht der Antrag eine Beſtimmung vor, daß die Reichsregierung eine neue Senkung der Lohn⸗ ſteuer herbeizuführen hat, wenn im Kalenderjahr 1928 oder ſpäter die Lohnſteuer 1,3 Milliarden Mark jähr⸗ lich überſteigt.. Von der Reichsregierung wurde erklärt, daß die An. nahme dieſes Antrages einen jährlichen Ausfall! von 180 Millionen Lohnſteuer und von 30 bis 33 Millionen Veranlagungsſteuer bedeutet. Die Reichsregierung ſei damit einverſtanden, daß die bisherige Regierungsvorlage durch dieſen Antrag erſetzt werde. ——. Italienfreundſchaſt Poincarees? Für eine Annäherung Paris— Rom. London, 15 Dezember. Der diplomatiſche Korreſpondent des Daily Tel e⸗ graph berichtet, daß die Wendung in den franzöſiſch⸗ italieniſchen Beziehungen auf die perſönliche Inter⸗ vention Poincarees zurückzuführen ſei. Nach dem Ab⸗ ſchluß des franzöſiſch⸗jugoſlawiſchen Paktes ſei man am Quai d'Orſay ernſtlich beſorgt geweſen über die italieniſche Stimmung gegen Frankreich und habe Chamber⸗ lain um ſeine Intervention in Rom gebeten. Der britiſche Außenminiſter habe aber die Uebernahme einer ſolchen heiklen Aufgabe abgelehnt. Nach dieſer Ablehnung habe Poincaree ſich der Angelegenheit ſelbſt angenom⸗ men und durch ein entſchiedenes Abbrechen der von der franzöſiſchen Linken an Muſſolini und dem faſchi⸗ ſtiſchen Regime geübten Kritik den Boden für eine Ver⸗ beſſerung der Beziehungen vorbereitet. Poincaree habe hinzugefügt, daß die Geſühlsausbrüche der Nadi⸗ kalen und Sozialiſten negen Muſſolini bekämpft werden müßten, da ſie auf lange Sicht nur zu einem Z u⸗ ſind folgende: Es ſammenſchinß zwiſchen Jraiien und DVeutſch⸗ land gegen Frankceich führen müßten. Briands Rede in der Kammer mit der angedeuteten Möglichkeit ner Zuſammenkunft zwiſchen ihm und Muſſolini ſes dann die ſelbſtverſtändliche Konſequenz der ſyſtematiſchen franzöſiſchen Arbeit und d Verbeſſerung der Beziehungen zu Rom geweſen. —.— 1 4* 5 2 2 Die Regierungsbildung in Heſſen. Die Forderungen der Soizaldemokratie. O Darmſtadt, 15. Dezember. In einer Konferenz der ſozialdemokratiſchen Partei⸗ ſunktionäre des Agitationsbezirks Worms— Heppenheim— Bensheim wurde eine Entſchließng einſtimmig angenom⸗ men, in der zum Ausdruck gebracht wird, daß die So⸗ zialdemokraten die Forderung nach Beſetzung des Innen⸗ miniſter⸗Poſtens unbedingt aufrecht erhalten müßten und daß die Landtagsfraktion bei der Regierungsbildung un⸗ erſchütterlich an der dauernden Erhaltung der Simultan⸗ ſchule feſthalten müſſe. Die Sozialdemokratie dürfe ſich an keiner Regierungskoalition beteiligen, die eine Gefähr⸗ dung der Grundlage der heſſiſchen Simultanſchule zu Gunſten der Konſeſſionsſchule bedeute. Die Beſetzung des Innenminiſteriums durch einen Sozialdemokraten wurde im Laufe der Dehatte gerade als Vorausſetzung für die Regierungsbeteiligung genannt. Auch dürfe das Innenminiſterium nicht etwa durch Zugeſtändniſſe in der Schulfrage vom Zentrum verkauft werden. 5 2* Aus dem In⸗ und Auslande. Die ſozialiſtiſche Regierung in Braunſchweig gewählt. Braunſchweig, 15. Dezember. Der braunſchweigiſchg Landtag wählte bei Stimmenthaltung der Demokraten mit 25 gegen 22 Stimmen eine rein ſozialiſtiſche Regie- rung. Sie wird durch die ſozialdemokratiſchen Abgeord⸗ neten Dr. Jaſper, Steinbrecher und Siever gebildet. Die Vertreter der Rechten gaben eine Erklärung ab, in der ſie der neuen Regierung für den Fall, daß ſie nicht ſachlich regiere, den ſchärfſten Kampf anſagten. Der demokratiſche Redner erklärte die neue Regierung für ein Provfſorium das eheſtens durch eine Koalitionsregierung der Mitte ab⸗ gelöſt werden müßte. ö Neue Verhaftung in der Fälſcheraffäre. Paris, 15. Dezember. In der Affäre der Fälſchung ungariſcher Wertpapiere iſt jetzt die 16. Verhaftung vor⸗ genommen worden. Es handelt ſich um einen Angeſtellten des Credit Lyonnais namens Tanguy, der angeblich für die Rechnung des Wiener Bankiers Rizzi ungariſche Pa⸗ piere zur Abſtempelung beim Credit Lyonnais vorlegte. Gegen den Bankier Nicolo Rizzi ſoll ein Haftbefehl er⸗ laſſen ſein. Chamberlain erſtattet Baldwin Bericht über Genf. London, 15. Dezember. Chamberlain hatte eine lange Ausſprache mit Miniſterpräſident Baldwin. Cham⸗ berlain erſtattete ausführlich Bericht über den Verlauf und die Ergebniſſe der letzten Tagung des Völkerbunds⸗ rates und insbeſondere ſeine Beſprechung mit Litwinow. Im Anſchluß an die Ausſprache TChamberlains mit Bald⸗ win fand ein Kabinettsrat ſtatt. Aus Heſſen. Darmſtadt.(Gefährlicher Fahrgaſt.) Ein. Bierfahrer aus Michelſtadt i. O. wurde auf der Heim⸗ fahrt von einer Frau mit einem Korb im Arm gebeten. ſie auf dem Wagen mitfahren zu laſſen. Nach einiger Zeit ſchöpfte der Fahrer Verdacht, daß es ſich um einen der⸗ kleideten Mann handle. Er warf ſeine Peitſche vom Wa⸗ gen herunter und bat die Perſon, die Peitſche aufzuheben. Als dieſe abgeſtiegen war, fuhr er ſchnell davon. Der Korb war auf dem Wagen geblieben: er enthielt, wie ſpäter feſtgeſtellt wurde, zwei geladene Revolver. Manz.(Großer Scheunenbrand in Mainz⸗ Koſtheim.) Aus einer dem in der Mönchhoſſtraße in Mainz⸗Koſtleim wohnenden Spe zereihändle⸗ Andreas Hehn gehörigen, in der Nähe der Donnersmühle liegenden Scheune, die mit Heu, Stroh und Nutzholz gefüllt war⸗ ſchlug plötzlich dicker Rauch hervor, dem unmittelbar hell⸗ lodernde Flammen nachfolgten. Die Mainzer Wehr ging, mit zwei Leitangen zum Angriff über, wie auch die Koſtheimer freiwillige Feuerwehr ſich energiſch an den Löſcharbeiten beteiligte. Jedoch konnte von dem leicht brennbaren Stoffinhalt der Scheune nichts gerettet werden. Die Urſache des Schadenfeuers iſt noch nicht feſtgeſtellt. Rierſtein. Das Meſſer.) Zwei auswärtige Schif⸗ ſer gerieten wegen einer Frau in Streit, wobei der eine dem anderen ein Meſſer in den Leib ſtieß. Das Leben des Verletzten iſt nicht gefährdet. a Worms.(Aus dem 4. Stochgeſprungen.) Ein g5jähriger Arbeiter iſt abends gegen halb 9 Uhr aus dem 4. Stock ſeiner Wohnung in der Röhmerſtraße in den Hof geſprungen. Schwerverletzt wurde er in das Kran⸗ lenhaus gebracht, wo er geſtorben iſt. Groß⸗Getau. einbruch in eine Ortskran⸗ 4 In der Nacht zwiſchen 3 und 4 Uhr haben Einbrecher vom Kaſſenſchrank der Ortskrankenkaſſe, Ge⸗ ſchäftsſtelle Wilhelmſtraße, den oberen Teil abgenommen und ihn ſamt ſeinem Inhalt geſtohlen. Die Einbrecher, drei an der Zahl, öffneten mittels Nachſchlüſſel eine in der Nachbarſchaft der Geſchäftsſtelle ſtehende Bauhütte und entwendeten aus ihr zwei große Brecheiſen. In der eben⸗ ls mittels Nachſchlüſſeln geöffneten Geſchäftsſtelle ver⸗ chten ſie zunächſt den Kaſſenſchrank mit Gewalt zu er⸗ brechen. Als das wegen des ſtarken Geräuſchs nicht ge⸗ lang, nahmen ſie den ſchweren Kaſſenſchrank mit und transportierten ihn auf einem ebenfalls auf der Bauſtelle Rae Drückkarren frühmorgens um vier Uhr mit gutem Gepolter durch die inmitten der Stadt gelegenen Friedrichsſtraße in der Richtung nach Büttelborn. Auf einer abſeits der Stadt gelegenen Wieſe ſchlugen ſie mit den ſchweren Brecheiſen die Rückwand des Kaſſenſchrankes ein und entwendeten daraus den geſamten Barvorrat in Höhe von 1300 bis 1400 Mark. Wörrſtabt.(Wüſte Frevler.) Schwerer Schaden wurde dem Landwirt Jakob Chriſt, ſowie dem Bahn⸗ deamten Wilhelm Kaſper zugefügt. In dem Weingut nde„Im Tale“ wurde von einem Unbekannten enfalls aus Rache eine größere Anzahl Rebſtöcke zer⸗ treten, ſodaß dieſe auf Jahre hinaus tragunfähig ſind. Sulzheim.(Gra bſchänder.) Auf einem Grab, das ſchon wiederholt beſchädigt wurde, brach ein unbekann⸗ zer Täter das Kreuz ab und vernichtete die Blumen. Friedberg.(Tödlich verunglückt.) Bei Aus⸗ ſchachtungsarbeiten für die Waſſerleitung im benachbarten Rodheim v. d. H. brach eine Schachtwand ein und ver⸗ schüttete zwei Arbeiter. Der die Arbeiten leitende Schacht⸗ eiſter Wagner aus Schwalheim wollte den beiden zu Hilfe eilen. Dabei rutſchten jedoch noch weitere Erdmaſſen nach und begruben den Schachtmeiſter unter ſich. Wagner konnte nur noch als Leiche geborgen werden, die beiden Arbeiter erlitten ſchwere innere Verletzungen und wurden dem hieſigen Krankenhaus zugeführt. f Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Straßenbahn und Radfahrer.) Ein Unfall ſtieß einem 18 Jahre alten Maler zu, der mit feinem Fahrrad auf der Breitenſtraße gegen einen Straßen⸗ bahnwagen fuhr. Er erlitt eine Gehirnerſchütterung und mußte dem allgemeinen Krankenhaus zugeführt werden. Karlsruhe.(Abgeſtürzt.) Beim Reinigen der Fenſter ſtürzte ein Dienſtmädchen vom Fenſtergeſimſe des zweiten Stockes eines Hauſes der öſtlichen Kaiſerſtraße herunter auf den Gehweg und zog ſich erhebliche Ver⸗ letzungen am Kopfe und in der Hüftengegend zu. Die Verletzte wurde mit dem Krankenauto nach dem Städti⸗ ſchen Krankenhaus verbracht. Lebensgefahr beſteht nicht. Freiburg.(Amtsunterſchlagungen beider Poſt.) Das Schöffengericht verurteilte den ledigen 25jäh⸗ ffigen Poſtaushelfer Leonhard Hofmeiſter aus Rötenbach (Schwarzwald) wegen fortgeſetzter Amtsunterſchlagung im Betrage von etwa 570 Mark zu einem Jahr Gefängnis. Der Verurteilte war, wie er vor Gericht ſelbſt ein⸗ räumte, durch übermäßigen Wirtſchaftsbeſuch zu den Un⸗ redlichkeiten verleitet worden. Um die Unterſchlagungen zu verdecken, hatte er eine Reihe Zahlkarten, Einſchreibe⸗ Hriefe ſowie auch gewöhnliche Briefe und Poſtkarten bei⸗ ſeitegeſchafft. i Lörrach.(Zu Tode geſtürzt.) In der Kreuz⸗ traße hier ſtürzte in der Nacht der 27 Jahre alte Hermann Röder zu Tode. Röder hatte anſcheinend ſei⸗ zen Hausſchlüſſel vergeſſen. Da die Hausbewohner ſchlie⸗ m, ſuchte er ſein Zimmer, das im letzten Stockwerk lag, vom Dache des Nachbarhauſes zu erreichen. Hierbeiſtürzte 01 10 den Hof hinab, wo man ihn um Mitternacht tot Uüffand. UAntermünſtertal.(Durch einen ſtürzenden Bau m erſchlagen.) Bei Arbeiten im Walde wurde r hier unter dem Namen„Wagner⸗Sepp“ allgemein bekannte Joſeph Pfefferle von einer ſtürzenden Buche zu 8 und ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf werſtarb. Nach dem Roman„Die Elenden“ von Victor Hugo. 101(Nachdruck verboten.) Wahrend Marius ſich ſelbſt dieſe moraliſche Vor⸗ leſung hielt, betrachtete er die Wand, die ihn von der Familie Jondrette trennte, als hätte er einen Blick voll Mitleid hindurchſenden und damit die Unglücklichen er⸗ wärmen können. Auf der Wand befand ſich weder auf seiner Seite noch auf der andern Tapete; man ſah die rohe Mauer. Faſt ohne darauf zu achten, unterſuchte er ſſie jetzt genauer. Plötzlich ſtand er auf und bemerkte oben, mahe an der Decke, ein dreieckiges Loch zwiſchen zwei dün⸗ men Balken. Der Kalkbewurf war abgefallen, und wenn er auf die Kommode ſtieg, konnte er ſicherlich hindurch im die Stube der Familie Jondrette ſehen. Das Mitleid if neugierig und muß es ſein. Das Loch war eine Art ſenſter. Das Unglück darf man belauſchen, um ihm bei⸗ ſtehen zu können. „Ich will doch ſehen, was für Leute es ſind,“ dachte Marius,„und wo ſie ſind.“ Er ſtieg auf die Kommode, legte das Auge an die Offnung und ſah hinüber. Marius war arm und ſeine Stube ärmlich, ſeine Ar⸗ mut dagegen edel und ſeine Stube reinlich. Das Loch, in welches ſein Blick jetzt fiel, war ſchmutzig, ekelhaft, Widerlich, dunkel, grauenhaft. Marius ſah nichts als einen Strohſtuhl, einen gebrechlichen Tiſch, einige alte Scherben und in zwei Ecken unbeſchreibliche Lagerſtätten. Die Stube, welche Marius bewohnte, hatte einen Mtterpie von Ziegeln; drüben waren ſchmutzige 8 etterdielen. Sie hatten wahrſcheinlich lange keine Be⸗ kanntſchaft mit einem Beſen gemacht. Darauf lagen um ⸗ ber alte Strümpfe, Holzſchuhe, ſchreckliche Lumpen. Neben dem Tiſche, auf dem Marius eine Feder, Tinte Papier bemerkte, ſaß ein kleiner hagerer, bleicher, 455 ſechzigjähriger Mann von pfiffigem und grauſamem Musſehen, ein häßlicher Menſch. Dr 257 eine Pfeife im Munde und rauchte. Brot * 5 n der ſchrecklichen Stube nicht, wohl aber noch at. a Er ſchrieb, heinlich einen Brit ven an Sede cen den geg n ee den en Eine dicke Frau kauerte auf den bloßen Ferſen an dem ſtamtne. N g Aus der Pfalz. Landau.(Weinfälſchung und Schwarz⸗ brennerei.) Vor dem Großen Schöffengericht Landau ſtanden die Geſchwiſter Bilabel aus Heinfeld, die ſich wegen Weinfälſchung und Monopolſteuerhinterziehung zu verantworten hatten. Der 29 Jahre alte Guſtav, der 32 Jahre alte Otto, der 23 Jahre alte Oskax und die 26 Jahre alte Schweſter Maria Bilabel ſind beſchuldigt, in den Jahren 1926 und 1927 aus der Auskelterung von gezuckerter Maiſche unter Verwendung von Zucker, Roſi⸗ nen, Obſtſaft und Zitronenſäure, ſowie unter Hinzufügung von Traubenſaft eine weinähnliche Flüſſigkeit hergeſtellt und dieſe als reinen Naturwein verkauft zu haben. Nach Prüfung der Weinbücher ergab ſich, daß für eine Menge von 11000 Liter Wein der Nachweis der Herkunft nicht erbracht werden kann. Außer dieſem Vergehen gegen das Weingeſetz wird den Geſchwiſtern Guſtavn, Oskar und Maria Schwarzbrennerei vorgeworfen. Guſtav B. iſt weiter beſchuldigt, 1100 Liter reinen Alkohol gebrannt zu haben. Das Gericht verkündete folgendes Urteil: Frei⸗ geſprochen werden Maria B. von einem Vergehen der Weinfälſchung, des Betrugs, ſowie von der Steuerhin⸗ terziehung, Guſtav B. von einem Vergehen der Mono⸗ polſteuerhinterziehung. Verurteilt werden Guſtav B. we⸗ gen Weinfälſchung und in Verlehrbringung von gefälſch⸗ ten Weinen und falſcher Buchführung zu einer Geſamt⸗ gefängnisſtrafe von drei Monaten und einer Woche unter Anrechnung von einem Monat Unterſuchungshaft. Otto B. wegen eines ſortgeſetzten Vergehens der geſetzwidrigen Herſtellung von Haustrunk zu einem Monat Gefängnis und 500 Mark Geldſtrafe oder 200 Tagen Gefängnis, Oskar B. wegen Weinfälſchung, der Monopolſteuerhinter⸗ ziehung zu vier Monaten Gefängnis und 8000 Rm. Geld⸗ ſtrafe oder drei Wochen Gefängnis, ferner zu einem Wert⸗ erſatz von 2500 Rm. oder zu einer Woche Gefängnis, wegen ungebührlichen Verhaltens vor Gericht wurde der Angeklagte Otto B. zu drei Tagen Haft verurteilt und ſofort verhaftet. Landau.(Schwerer Unglücksfall.) Ein ſchwerer Bauunfall ereignete ſich in den Neubauten der Reichspoſt in der Poſtſtraße. Der Arbeiter Jakob Kirſch⸗ thaler aus Offenbach bei Landau, ſtürzte aus drei Meter Höhe ab und zog ſich eine ſchwere Gehirnerſchütterung zu. Ferner erlitt er lebensgefährliche innere Verletzungen. Die freiwillige Sanitätskolonne verbrachte ihn in das Kran⸗ kenhaus, wo er in bedenklichem Zuſtande vernehmungs— unfähig darniederliegt. n Gimmeldingen.(2000 Mark ver jubelt.) Der ber der hieſigen Weingroßhandlung Stolleis beſchäftigte 21 Jahre alte Kaufmann Daub aus Neuſtadt a. d. Hdt. erhob bei einer Neuſtadter Firma mittels Scheck 2000 Mark. Er lieferte dieſen Betrag jedoch nicht ab, ſondern ging flüchtig. Nunmehr konnte er in Schifferſtadt feſt⸗ genommen werden. In ſeinem Beſitze befanden ſich nur noch wenige Mark, das andere hatte er verjubelt. Germersheim.(Verurteilter Dieb.) Der 27 Jahre alte Krankenpfleger Georg Ebner aus Kirchdorf in Oberbayern, der vor etwa acht Tagen in Bellheim eine Ladenkaſſe plündern wollte, wurde vom hieſigen Amts⸗ gericht wegen verſuchten Diebſtahls im Rückſalle zu vier Wochen Gefängnis und zu den Koſten verurteilt. Aus Nah und Fern. Eiſenbahnunfall des Berlin— Münchener Schnellzuges. Nürnberg, 15. Dez. Einer Mitteilung der Reichs⸗ bahndirektion Nürnberg zufolge iſt Dienstagnachmittag ge⸗ gen 17,30 Uhr die Lokomotive und ein Packwagen des Schnellzuges D 40 in der Nähe von Lichtenfels ent⸗ gleiſt. Der nachfolgende Perſonenwagen wurde Ah Bisher ſind ſieben Perſonen als verletzt gemelder. Als Urſache des Unfalles wurde feſtgeſtellt, daß der von Lichtenfels kommende Eilgüterzug bei der Einfahrt auf einen auslaufenden Leerwagenzug aufſtieß und einen Va⸗ gen dieſes Zuges gegen den Schnellzug warf. Der Präſi⸗ dent und der Betriebsdezernent der Reichsbahndirektion Nürnberg haben ſich an die Anfallſtelle begeben. Auf einem der Lager bemerkte Marius undeutlich ein kleines, lang aufgeſchoſſenes bleiches Mädchen, das mit hängenden Beinen faſt nackt daſaß und weder zu hören, noch zu ſehen, noch zu leben ſchien,— wahrſchein⸗ lich die jüngere Schweſter jener, die bei ihm geweſen war. Übrigens zeigte ſich in der Stube keine Spur von Arbeit, kein Spinnrad, kein Werkzeug. In einer Ecke nur lag einiges Eiſengerät von zweifelhaftem Ausſehen. Es war die verdroſſene Faulheit, welche der Verzweiflung folgt und dem gänzlichen Verkommen vorausgeht. OLS FN „Treten Sie ein.— Haben Sie die Güte, liebenswürdiger Wohltäter Marius wollte bedrückten Herzens von ſeinem Be⸗ obachtungspoſten wieder herunterſteigen, als ein Ge⸗ räuſch ſeine Aufmerkſamkeit erregte und ihn zu bleiben dee de 60 1 e t wurde plötzlich geöffnei und die ältere Tochter erſchien auf der Schwel dann rief ſie im Tone des Triumphes und der „Er kommt!“ „Wer kommt!“ fragte der Vater. „Det Menſchenfreund aus der Kirche!“ „Ei kommt wirklich?“ f „Im Niaker.“ reude: beſch⸗ e. Sie trat ein, die Tür hinter ſich 1 blieb ſtehen, um Atem zu ſchöpfen, Folgenſchweret Zuſammenſtoß zwischen Polſzei und Gefindel 5 3 Jena, 15. Dez. Die hieſige Polizei hatte bei Eie⸗ bruch der Dunkelheit im Glashüttenviertel einen ſchweren Zuſammenſtoß mit zwei verdächtigen Männern. Während einer von ihnen feſtgenommen werden konnte, machte d⸗“ andere von 0 minalpoliziſten nieder, von denen der eine ſofort tot war. Die Wiso Pei Fe, 0 30. 12 Der Er ne hei eß, der Schwe c mann. 2 großes Polizeiaufgebol iſt hinter dem Flüch⸗ tigen her. 100 Kinder in den Flammen umgekommen. Newyork, 15. Dez. In Quebec(Kanada) brach in dem Waiſenhaus Saint⸗Charles⸗Hoſpiz eine Feuersbrunſ aus, wobei eine große Anzahl Waiſenkinder in den Flam⸗ men umkamen. Das Feuer entſtand in der zweiten Etage und breitete ſich raſend ſchnell auf das vierſtöckige Gebäude. das mit 500 Kindern belegt war, aus. Die Anzahl der Toten ſchätzt man auf etwa Hundert. Bis jetzt konnten 60 verkohlte Leichen geborgen werden. Eine große An⸗ zahl anderer Kinder wird nach vermißt. Siegen i. W.(Der Tod im Bergwerk.) Auf der Grube Rhenania bei Meggen hatte ſich nach Spreng⸗ ſchüſſen noch Geſtein gelöſt und brach über zwei junge Bergarbeiter zuſammen. Dabei wurde der Bergmann Karl Wurm ſofort getötet, der andere erlitt ſchwere Ver⸗ letzungen und mußte dem Krankenhaus zugeführt wer⸗ den. Ein Bruder des tödlich Verunglückten hat eben⸗ falls in einem Bergwerk den Tod gefunden. Aachen.(Schweres Unglück.) In Kohlſcheid bei Aachen ſtürzte an einem Neubau bei der Ausführung von Dacharbeiten ein 25 Meter hohes Gerüſt zuſammen, auf dem ſich zwei Arbeiter befanden. Einer wurde getötet, der andere ſchwer verletzt. i Berlin.(Einbruch in das amerikaniſche Konſulat.) Die Viſumabteilung des amerikaniſchen Konſulats in Berlin wurde in der Nacht von Einbrechern heimgeſucht. Die Diebe verſuchten ohne Erfolg, den Geldſchrank aufzubrechen und mußten unverrichteter Dinge wieder abziehen. i Berlin.(Schlägerei im Gerichtsgebäude.) Nach einem Eheſcheidungsprozeß vor dem Berliner Land⸗ gericht lam es vor dem Gerichtsgebäude zwiſchen den Par⸗ teien zu einer Schlägerei, wobei die geſchiedene Frau zu Boden geſchlagen wurde. Sie wurde bewußtlos in das Gerichtsgebäude getragen. Die Schlägers i ſetzte ſich dann im Gebäude fort und nahm einen derartigen Umfang an, daß das Ueberfallkommando alarmiert werden mußte. Sämtliche beteiligten Perſonen wurden zur Feſtſtellung ihrer Perſonalien feſtgenommen. Sonnenburg.(Sämtliche Ausbrecher feſt⸗ genommen.) Nun befinden ſich ſämtliche am 10. De⸗ zember aus dem Zuchthaus Sonnenburg ausgebrochenen Gefangenen wieder hinter Schloß und Riegel. Es war zu⸗ nächſt gelungen, zwei der Flüchtlinge, Hapke und Maß. in Neudorf in der Nähe von Reppen feſtzunehmen. Nun ſind auch die anderen drei wieder verhaftet worden, und zwar Hornig bei Reppen, Bundfuß und Meth kurz vor Droſſen. Schwerin.(Zum Tode verurteilt.) Das Schwurgericht Schwerin verurteilte den Arbeiter Walter Scharnweber aus Dümmerhütte zum Tode. Scharnweber hatte ſeine Ehefrau, als ſie nachts im Bett lag, durch Beil⸗ hiebe ermordet. Brandenburg(Havel).(Mißglückter Flucht⸗ verſuch.) Der vom Potsdamer Schwurgericht für einen Anſchlag auf den Berliner D⸗Zug zu 15 Jahren Zucht- haus verurteilte Eiſenbahnarbeiter Hans Schröder ließ ſich dem Amtsgericht in Brandenburg vorführen, um, wie er angab, ſich zu dem gefällten Urteil zu äußern. Plötzlich lief er durch die Ausgangstür der Kanzlei auf den Hof, ſtolperte hier über einen anweſenden Mann, raffte ſich auf und lief die Straße entlang, von einer großen Men⸗ ſchenmenge verfolgt. Vor einem Geſchäft in der Stein⸗ ſtraße gelang es, den Schwerverbrecher wieder zu faſ⸗ ſen und ins Gefängnis zurückzubringen. „Und woher weißt du, daß er wirklich kommt?“ „Ich ſah den Fiaker ſchon in der Nähe; deshalb lief ich ſo ſchnell.“ Der Mann richtete ſich auf. 5 „Liebe Frau,“ ſagte er,„du hörſt. Der Menſchen⸗ freund kommt. Laß das Feuer ausgehen.“ In dieſem Augenblick wurde leiſe an die Tür ge⸗ klopft, der Mann eilte dahin, öffnete und rief unter tiefen Verbeugungen und anbetendem Lächeln: „Treten Sie ein, Herr. Haben Sie die Güte, ver⸗ e Wohltäter, wie Ihre liebenswürdige ochter..“ Ein Mann in reifem Alter und ein junges Mädchen erſchienen auf der Schwelle. a Marius hatte ſeinen Platz nicht verlaſſen. Was er in dieſem Augenblick empfand, enzieht ſich der menſch⸗ lichen Sprache. Sie war es. Wer geliebt hat, weiß, daß alle Sonnen und alle Wonnen in den drei Buchſtaben liegen: ſie! Marius zitterte vor Wonne und Luſt. Er war daran, in Tränen auszubrechen. Endlich ſah er die wieder, die er ſolange geſucht hatte! Die ältere Jondrette war hinter die Tür getreten und betrachtete mit finſteren Blicken den Samthut, den ſeidenen Mantel und das reizende, glückliche Geſicht. Es war ſo dunkel in der Stube, daß die Leute, die von außen hereinkamen, in eine Höhle zu treten glaubten. Die beiden traten alſo mit einigem Zögern näher, da ft die Geſtalten um ſich her kaum erkannten, während ſie von den Bewohnern, die an das Dunkel gewöhnt waren. deutlich geſehen wurden. Der Herr trat mit ſeinem gutmütigen und traurigen Blicke hinzu und ſagte zu Jondrette: „Sie werden in dem Pakete neue Sachen finden, Strümpfe und wollene Decken.“ „Unſer himmliſcher Wohltäter überhäuft uns,“ ant wortete Jondrette, indem er ſich zu Boden bückte. Dann neigte er ſich zu dem Ohr 0 älteren Tochter, während die beiden Fremden ſich um eg und ſagte leiſe und 1 habe ich geſagt) Sachen! Kein Geld! An⸗ ind ſo. n 11975 Augen dlic wendete ſich der Herr wiede N der Schußwaffe Gebrauch und ſchoß zwei Kri⸗ 1 N * 4 N 2 2. 5* J 1 tisch Für de Name Strümpfe Handschuhe Schlupfhosen Seidene Trikotröcke Strumpfbandgürtel Tag- und NMachthemden Machtjacken Seiden-Schals, modern Ball-Schals Zier- u. Trägerschürzen fir rareralc ian fe Nee 2 8 Jeegeidecke, Tischtücher u. Servietten, Handtücher, Bettücher, Betidamaste“ agen 50 chaehgaaaceaganaddamonananaandmnmwad Für den Herrn Socken Unterhosen und-Jacken Einsatzhemden Zefir-Oberbhemden Selbatbinder Nerrenschals, Woll u. Seide Taschentücher Hosenträger Woll-Westen u. Pullover Handschuhe und Gamaschen m Gamaschen Knaben- Anzüge IHA Ueberjäckchen Taschentücher IIA — Missen, Veherbeitächer, Bettvorlagen, Sofakissen NF e ο⏑. ο⏑ e N Reiche uswahl in Mleiderstoffen, Mantelstoffen, Seidenstoffen ich ſebe daß Sie* Vekla„ 1 A 5. 5 bert Patanſen, If, 8h ere:- Radioſchau. Sendeſtelle Frankfurt a. M.(Welle 458,6). Samstag, den 17. Dezember: 15,30 Uhr: Die Stunde der Jugend: Aus dem deutſchen Liederkranz; 16,30 Uhr: Konzert des Hausorcheſters: 1,45 Uhr: Die Leſeſtunde (für die reifere Jugend). Aus dem Roman: Der Oberhoß von Karl Immermann;: 18,30 Uhr: Der Briefkaſten: 18,45 Uhr: Funkhochſchule: 19,20 Uhr: Vortragszyllus des All⸗ gemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes: Die ſozialen Aus⸗ wirkungen der Konjunkturſchwankungen: 19,45 Uhr: Stunde deß Frankfurter Bundes für Volksbildung: Der Walger⸗ tönig Johann Strauß; 20,15 Uhr: Konzert des Märzſchen Madrigalchors; 21,13 Uhr: Bunter Abend. Anſchließend: llebertragung aus der Tanzklauſe. Sendeſtelle Stuttgart(Welle 379,77. Samstag, den 17. Dezember: 14 Uhr: Jugendſtunde: 15 Uhr: Unterhaltungskonzert des Rundfunkorcheſters; 18,1 Uhr: Freiburg i. Br.: Aus Amerikas Wirtſchaftsleben. 18,45 Uhr: Dr. Kallee, Stuttgart: Aus der Vraris des Arbeitsrechts; 19,15 Uhr: Patentanwalt Schwäbſch, Stuct⸗ art: Ueber das Zeichen⸗ und Markenweſen; 20 Uhr: Oskar⸗ zudwig⸗Brandt⸗Abend. Anſchließend: Funkbrettl. 22,4 Uhr: Nachrichtendienſt. Anſchließend bis 24 Uhr: Reber⸗ tragung aus dem Pavillon Exzelſior, Stuttgart: Tanzmuſik. Lokales und Allgemeines. g Wetterbericht vom 16. Dezember. a Vorerſt iſt mit nachlaſſenden Niederſchlägen und leich⸗ lem Tauwetter in den tieferen Lagen zu rechnen, während bei porausſichtlicher Kaltluftzufuhr dann wieder trockenes Froſtwetter in Ausſicht ſteht. 1 Vorausſichtliche Witterung bis Sams tag: Nachlaſſen der Niederſchläge, vorübergehendes Tau⸗ wetter, beſonders in tieferen Lagen, ſpäter wieder trocken und Froſt. — — Weihnachtsferien in Heſſen. Nach einer Anord⸗ nung des Landesamts für das Bildungsweſen in Darm—⸗ ſtagt beginnen an allen höheren Schulen und öffentlichen Vollsſchulen des Volksſtaates Heſſen die diesjährigen 14. tägigen Weihnachtsferien am Donnerstag, den 22. De⸗ zember. Der Unterricht ſchließt mit der letzten ſtunden⸗ planmäßigen Vormittagsſtunde am 21. ds. Mis. Im neuen Jahre beginnt der Unterricht am Donnerstag, den 5. Januar. — Wieder Maul⸗ und Klauenſeuche in Oberheſſen. Nad dem die Maul⸗ und Klauenſeuche ſeit einigen Wochen im Kreiſe Friedberg wieder aufgetaucht iſt, hat ſie ſich nun auch im angrenzenden Teile des Kreiſes Gießen bemerkbar gemacht. Im Utphe(Kreis Gießen) wurden drei Ge⸗ höfte als verſeucht feſtgeſtellt. Von den ſcharfen Sperr⸗ 155 nahmen erhofft man Schutz vor der weiteren Aus⸗ fung der Seuche. — Feſthalten an dem Grundſatz der Wewer vefrewpen. In Reichs wirtſchaftsminiſterium fanden Vorbeſprechun⸗ gen mit Vertretern der Länder über zahlreiche Anträge Auf Abänderung bezw. Ergänzung der Reichsgewerbeord⸗ nung ſtatt. Es handelte ſich insbeſondere darum, feſt⸗ zuſtellen, inwieweit die Anträge Beſtimmungen betreffen, deren Abänderung als ſo dringlich anzuſehen iſt, daß ie nicht bis zu einer für ſpäter geplanten allgemeinen An⸗ 2 1 der Gewerbeordnung an die veränderten Ver⸗ kEniſſe und die neuere Geſetgebung zurückgeſtellt wer⸗ den können. In der Beſprechung kam allgemein die Auf⸗ 1 aft 1 Ausdruck, daß an dem Grundſatz der Ge⸗ rbefreiheit feſtgehalten werden 11 fe und daß nue oweit Einschränkungen gerechtfertigt ſeien, als dies aus 9 1 öffentlichen Intereſſen erforderlich iſt. Es Einzelberatungen mit den beteiligten Wirtſchafts⸗ Mee ana ſlce. Furman onen Fünfmar„ Fünfma e ha. ie deutſchen Münzen im November etwas über Für die Kinder Mädchen- Schlupfhosen Leib- und Seelhosen Handschuhe u. Strümpfe Schals und Mützen Westen, Swealer, Pullover 9 9 Peihnachtstiſch. bfr 1 Figarraheneluls Qualttät in ſchönen Tahauspeulel in rieſiger Auswahl Wohlſorriertes Lager 40 blgarellen kigarottenmaschinen Weihnachtspackungen außerordentlich billig Cigarrensphzen in ſämtlichen Marken in bekannt auter Tabaksdosen Tabaksplellen Rauchlabake biparettenspitzen Lorscherstraße 44. Kinder-Kleidecbhen, Handarb. Fröbe Menl-bertall Wir verkaufen im Auftrag in unserm Lokal U i Mr. 1(Grünes Haus) an- fangend Samstag, den 17. 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April 1921 hat nachfolgende Ab⸗ änderung erfahren. Die auf jedem Konto zu haltende Stammeinlage beträgt 5 Rm. Verſchriebene oder ſonſt verdorbene Formblätler(zur Ueberweiſung uſw.) ſind nicht an das Poſtſcheckamt einzuſenden, ſondern vom Kunden zu vernichten. Die Ueberweiſungen auf ein anderes Konto ſind im allgemeinen an das Poſtſcheckamt zu ſenden, das das Konto des Ausſtellers führt, wird ſie von dem Em⸗ pfänger der Gutſchrift eingeſandt, ſo hat er am oberen Rande unter der vorgedruckten Kontobezeichnung zu ver⸗ derken: Vom Empfänger eingeſandt. Bisher war die Höhe eines auszuzahlenden Schecks auf 1. Mill. Rm. be⸗ grenzt, jetzt können ſolche auf jeden beliebigen Betrag in⸗ nerhalb des verfügbaren Guthabens ausgeſtellt werden. Bei der Ueberſendung eines Scheckbetrages nach dem Ausland durch die Poſtanweiſung kann der Kunde im Scheck den Betrag in der Währung des Beſtimmungs— landes angeben. * Der Chriſtbaum auf öffentlicher Straße In den benachbarten Gemeinden, in Weinheim u Mann⸗ heim, werden am heiligen Abend auf öffentlicher Straße Chriſtbäume im Lichterglanze erſtrahlen. Weinheim er⸗ ſtellt den Chriſtbaum auf dem Marktplatz, während Mann⸗ heim den Platz vor dem Waſſerturm gewählt hat. Wäre die gleiche Sitte nicht auch für unſeren Ort zu empfehlen? Der Platz vor der neuen Kirche wäre dazu wie gelegen, um auch den hieſigen Einwohnern dieſe ſchöne Weih- nachtsfreude zu bereiten. Vielleicht fällt dieſe Anregung auf fruchtbaren Boden. „50, Jäthrige! Die Mitſpieler des Theaterſtückes „G'nickſtarre“ finden ſich heute Freitag abend pünkt. lich um 7 Uhr im„Karpfen“ ein, um daſelbſt an der Probe teilzunehmen.(Näheres Inſerat) » Mütter, habt Vorſicht! Dieſer Tage berich⸗ teten Mannheimer Zeitungen, daß dort ein 3 ½ jähriges Kindchen in einen Behälter heißen Waſſer geſtürzt ſei. An dem Aufkommen wird gezweifelt. Wie furchtbar für eine Mutter, die ihren Liebling auf ſo gräßliche Art verlieien muß Immer und immer wieder muß gewarnt werden, daß heißes Waſſer, wo Kinder zu Hauſe ſind, nicht auf den Boden geſtellt werden darf; ebenſo auch nicht auf die Kante des Tiſches, da dem Kind auch hier Gefahr droht. Wie mag das Kind, von dem oben be⸗ richtet wird, Qualen ausgeſtanden haben. Mutter, habt Vorſicht! Winter im Land. Feld und Wald haben ſi über Nacht in eine Schneelandſchaft verwandelt. Jubeln begrüßte die Jugend den weihnachtlich ſtimmenden Wintes⸗ morgen. Die alte Frau Holle hat ſomit bewieſen, da ſie noch am Leben ſſt und unſerer Jugend auch noch gerne den geſunden Winterſport gönnt.— Nicht ver⸗ zeſſen dürfen wir bei dem Schnee- und kalte inter; wetter unſere gefiederten Sänger, dle blttend um ein bischen Futter flehen. Berſagt ihnen dieſe Bit nicht: ſie frieren und hungern! verdsten. nechmalige beſon Vom Tabak. In den letzten Tagen wurde in Leutershauſen Tabak angekauft. Der Preis be⸗ trug im Durchſchnitt 65 Mk. pro Zentner. Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Dle Reinhallung und Wegſamk it der Ortsſtraßen. Wir ſehen uns veranlaßt, die Poltzeiverordnung des Kreisamts Heppenheim vom 3. 1. 1898 mit obigem Betreff in Erinnerung zu bringen und empfehlen den Elgentümer von Hofreiten oder der ſonſt hierzu verpflichteten die genaue Einhaltung der dort erlaſſenen Beſtimmungen. Insbeſondere weiſen wir auf die Beſtimmungen der 88 6, 7, 9 und 10 hin, die wir im Abdruck hiermit folgen laſſen. 6 Bei Schneefall muß, ſobald es zu ſchneien aufhört, da wo ein Bankett iſt, bis über die Floßtinne und wo keins, ein 1 bis 1½ Meter breiter Pfad auf der Fahrbahn frei gekehrt werden. Letzterenfalls hoben dle rechts und Inks der Straße zur Reinhaltung Verpflichteten den Pfad je zur halben Breite herzuſtellen. An Straßenübergängen ind ebenſolche Pfäde von den beiderfeits Verpflichteten über die Straße zu führen. Iſt der Schneefall bei Nacht eingetreten, ſo hat dies, ohae daß es hierzu elner beſonderen polizeilichen Aufforderung dedarf, unter allen Umſtäaden bei Tagesan⸗ bruch zu geſchehen. Schnee, welcher bei Tauwetter von Dächern auf Bau- lette und Fußpfade füllt, iſt 97 5 zu entfernen. Bei Glatteis und bet Winterglätte(glatigefrorenem Schnee) ſei es, daß dieſelben nur an einzelnen Stellen oder auch im allgemeinen entſtehen, muß ſogleich nach dem Ent⸗ ſtehen, und falls dies bei Nacht geſchehen iſt, nach Tages⸗ anbruch auf den Bantetten oder wo ſolche nicht vorhanden, auf der Mitte der Fahrbahn und auf den Straßenübergüngen ein 1 bis 1½½ Meter breiter Pfad mit Aſche, Sand oder dergleichen beſtreut werden. Sollen Sägemehl, Spreu oder ähnliche Gegenſtände zum Streuen Verwendung finden, ſo ſind dieſelben dick auf⸗ zuſtreuen, weil ſte ſonſt leicht vom Winde wezgeweht wer⸗ den. Nach Verſchwinden des Glatteiſes pp ſind gepflaſterte Bankette von dem verwendeten Materlal wieder zu reinigen. An der Kreuzung zweier und mehreren Straßen haben die B ſitzer bezw Bewohner pp. der Echäuſer oder Eckplätze ge⸗ faheloſe Uebergänge durch 17 herzuſtellen. Teltt Tauwetter ein, ſo müſſen die Goſſen und Ban⸗ kette alsbald von Schnee und 18 befreit werden. 8 10 Das Schleifen und Schlit ſchuhlaufen auf öffenillch en Plägzen, anf Fahrbahnen und Banketten der Straßen iſt Schleifen, welche auf den Banketten entiſtehen, müſſen von den Biſitzern der angrenzenden Hefratten mit Aſche, Sand oder deraleſchen beſtreut oder aufge hauen wer⸗ den. Das Abwärtsfahren von Schlitten jeder ait ohne Gebrauch einer Delchſel auf abſchüſſtgen Straßen u. Wen und das Ueberſahten der letzteren i unterſagt. Unſete Beamten find angewleſen, den Befolg det Ber ⸗ ordnung treng 5. und 5 1 e ne ere Auſſorderang zut Aazeize zu bringen. u. den 1 W e 1927 5