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ROH Mannheimerstraße 11 ———— e Ed r ſweinnachtstisch Herren- Anzug · und Mantelstoffe, Hosenstreifen, Damen⸗Kostüm-, Aus steuerartikel wie Bettdamaste, Bettücher, Inletts, Kissen ud. 0 1 172 Wiernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Seitung) Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis: monatl. 1.50 Mk., durch die Poſt 2 Mk.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrier te Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Feitungsträger. Aelteſtes und erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt Fernſprecher 117— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Ur. 21577 Amt Frankfurt/ MR.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 36 —— —. Unpolitiſche Zeitbetrachtungen Die unt des Schenrens.— perlen und Diamanten.— Im Lichterglanz.— Weihnachten der Aktionäre.— Ein nahrhaftes Preisausſchreiben.— Das warme Eismeer.— Auch ein Weltrekord!— Der Liebling. Schenken iſt keine Kunſt, ſagen die Realiſten, man muß nur Geld haben, um Geſchenke kaufen zu können. Und die ſo ſprechen, haben gewöhnlich kein Geld. Hätten ſie es, würden ſie vielleicht auch bald zugeſtehen: Schenken iſt eine 10 Denn es iſt wirklich nicht nur eine Geldfrage. Auch wertvolle Geſchenke können den Beſchenkten nicht immer erfreuen, ſie werden ja auch meiſt Perſonen gemacht, die 1 ſelbſt in der glücklichen Lage befinden, Wertvolles kaufen zu können und demzufolge verwöhnt ſind. Bei ihnen ſoll man erforſchen, erraten, was ſie ſich wünſchten könnten, und das hat oft ſeine Schwierigkeiten. Es iſt aber auch nicht immer leicht, weniger Verwöhnten das zu ſchenken, worüber ſie eine aufrichtige Freude empfinden. Auch ſie haben ihre beſonderen Wünſche und halten ſie geheim. Bräute und junge Frauen tun es gegenüber dem Bräutigam oder Ehe⸗ mann aus dem pſfuchologiſch merkwürdigen Grunde:„Liebt er mich, muß er meine Gedanken erraten!“ Wir Männer ſind aber ſchlechte Gedankenleſer, und im Zuſtande der Ver⸗ liebtheit ſind wir zuweilen ſogar kopflos und keines ver⸗ nünftigen Gedankens fähig, weſſen ſich mancher zu ſeinem Schrecken erſt nach der Heirat bewußt wird. Doch was das Schenken betrieft— Perlen und Diaman⸗ ten galten einmal als die von weiblicher Seite begehrteſten Geſchenke, und in intereſſanten Roman kapiteln hatten die Bankiers und Grafen ſtets ein Etui mit einer derartigen Koſtbarkeit bei ſich, womit ſie die Frau beglückten, die nicht ihre Frau war. Aber heute gibt es ſo täuſchende Nach⸗ ahmungen, daß die Frau, die nicht die Frau iſt— die rich⸗ tige iſt anſpruchsloſer— ein ſolches Angebinde mit miß⸗ trauiſchen Augen anſchaut. Namentlich bei den„beinahe faſt ganz“ echten Perlen iſt das biſſel Falſchheit mitunter ſchwer zu erkennen. Die Diamanten wären zu Weihnach⸗ ten billiger geworden, aber die Herren Minenbeſitzer haben, um den Markt vor einer Ueberſchwemmung mit den blitzen⸗ den Steinchen zu bewahren, wieder die Produktion ein⸗ geſchränkt. Das machen ſie immer ſo, damit die Preiſe häbſch hoch bleiben, und in Südamerika hat man ein Geſetz angenommen, daß eine Regelung der Marktlage durch Dumping ausdrücklich unterſagt. Geſchäft! Aber es wird ja an den geputzten Weihnachtsbäumen wie von Diamanten glitzern. Dazu haben wir künſtliche Mittel, und es ſieht herrlich aus im Schein des Kezzen⸗ lichts. Kerzen— Stearinkerzen?—— Wie kann man nur ſo rückſtändig ſein! Man benutzt heute doch auch für Weihnachtsbaum elektriſches Licht. Knips, und in allen Glasröhrchen leuchtet es auf; kein umſtändliches An⸗ zünden, keine offene Flamme, keine Feuersgefahr! Stimmt ſchon, aber feierlicher ſind und bleiben die brennenden Ker⸗ zen, und es iſt auch etwas Weihnachtliches, wenn von der Wärme, die ſie ausstrahlen, die Tannennadeln leiſe kniſtern und Harzduft verbreiten. Die Techniſierung des Weih⸗ nachtsbaumes erſcheint mir als ein zweifelhafler Fortſchritt, gerade ſo, als venn der Radio⸗Lautſprecher unſere ſchönen Weihnachtslieder gröhlt, anſtatt daß ſie uns von klaren, ſchlichten Kinderſtimmen unmittelbar vorgeſungen werden. Doch meinethalben, jeder nach ſeinem Geſchmack. Viele Menſchen haben ja auch das Bedürfnis, ſich ſelbſt an den Feiertagen mit den alltäglichen Dingen zu beſchäftigen, ſie können nun mal aus dem gewohnten Werktagsgleiſe nicht herauskommen. Ihre Gedanken ſind im Büro, im Geſchäft, in der Werkstatt, bei den Steuern, der Miete oder beim Kurszettel. Das Börſenbaxometer iſt nach langem Tief⸗ ſtand wieder ein wenig geſtiegen, die Effektenbeſitzer ſoll⸗ ien eine kleine Weihnachtsfreude haben, nachdem ſie wochen⸗ lang Kurseinbußen betrauern mußten. Aber es kann auch wieder fallen, und die Abſchlüſſe der Aktiengeſellſchaften ſind zum Teil ſo ungünſtig, daß die Aktionäre dividenden⸗ los bleiben. Da die Ausſichten für 1928 nicht viel beſſer ſind, ſchenke man zu Weihnachten keine Kuponſcheren. Es könnte für einen ſchlechten Witz genommen werden und man könnte ſich dadurch dauernde Unbeliebtheit zuziehen. Unter den zahlreichen Preisausſchreiben, die in den letz⸗ ten Monaten veranſtaltet wurden und der Poſt Arbeit und Gewinn brachten, war eines der löblichſten das der Groß⸗Berliner Ladenfleiſcher. Man konnte mit einem gan⸗ zen gemäſteten Ochſen, einem lebenden Schwein, Kalb, ge⸗ ſchlachteten Hammel, mit Kalbskeulen, Schweineſchinken, dſeiten uſw. prämjiert werden, und angeſichts ſolcher verlockenden Möglichkeiten war die Beteiligung denn auch ſo lebhaft, daß auf dem zuſtändigen Poſtamt über eine halbe Million Löſungen einliefen, die zuſammen dreiund⸗ zwanzig Zentner wogen. Die Glücksgöttin leiſtete ſich den Scherz, den gemäſteten Ochſen einem jungen Mädchen zu⸗ zuſchanzen. Man ſchickte ihn der Preisträgerin aber nicht ins Haus, weil ein vierbeiniger Ochſe in einer Berliner Mietswohnung ſchlechterdings kein Unterkommen finden könnte, ſondern bot ihr dafür den Wert in barem Gelde an, womit ſie auch einverſtanden war. Mit dem lebenden Schwein und Kalb wurde ebenſo verfabren. denn auch iernheimer — Viernheimer Tageblatt Samstag, den 17. Dezember 1927 damit weiß ein Stabrmenſch nichis anzufangen. Die Kalbs⸗ keulen, Schweineſchinken und anderen ſchmackhaften Sa⸗ chen aber werden, knuſperig gebraten, das Feſt verſchö⸗ nern helfen. Und hoffentlich wird auch denjenigen der weihnachtliche Braten nicht fehlen, die bei der Preisver⸗ teilung leer ausgingen, und das iſt ja die überwältigende Mehrheit von Hunderttauſenden. Im ſonnigen Spanien herrſcht grimmige Kälte, und da man im Lande Carmens keine Oefen hat und nicht einkacheln kann, friert man trotz der Heißblütigkeit zum Gotterbarmen. Das nördliche Eismeer ſoll dagegen um einige Grade wärmer geworden ſein, ſo daß die Eisbären und Walroſſe, denen dieſer Temperaturwechſel nicht paßt, ſich ganz nach dem Nordpol hin verzogen haben. Bei uns hält ſich das Thermometer ſo um Null herum, und wem es in der geheizten Stube noch zu kalt iſt, der gehe in ein Parlaments⸗, Sport⸗ oder Ballhaus, wo er Siedehitze antreffen kann. Aber auch im Kaffeehaus kann man warm werden, und in dem einer oſtmärkiſchen Stadt iſt das Pub⸗ likum dieſer Tage geradezu Feuer und Flamme geweſen. Warum? woher? Nun, die drei in dem Lokal konzer⸗ tierenden Muſiker ſtellten einen neuen Weltrekord im Dauermuſizieren auf. Sie geigten„mit äuzerſter Ener⸗ gieaufpeitſchung“ ununterbrochen einunddreißig Stunden lang. Man drückte den unverdroſſen Weiterſpielenden Kränze aufs Haupt und ſpendete ihnen nach ihrem Siege über die bisherigen Weltrekordler toſenden Beifall. In Berlin wurde ein junger Filmſchauſpieler, als er ſich in einem der Filmpaläſte perſönlich zeigte, von mehr als tauſend Damen umringt, die ihn mit Blumen, Scho— kolade, Teddybären und ſonſtigen Beweiſen ihrer Huld und Verehrung überhäuften und nicht eher ruhten, als bis er jeder ſeinen Namenszug auf die Viſitenkarte oder ein Blatt Papier geſchrieben hatte. Stundenlang mußte er unter dieſen hitzigen Bewunderern aushalten, und da war er im Schweiß gebadet. Man muß es unſerem geliebten Volke laſſen— zu begeiſtern vermag es ſich noch. Und da⸗ rum wollen wir nicht verzweifeln! Jobs. 2 2 2 Vermiſchtes. das erſte Konfekt. Das erſte wirkliche Konfekt brachte im Jahre 177 v. Chr. ein römiſcher Konditor auf den Markt. Nach ſeinem Namen Dragatus hießen ſie„Dragati“. Seitdem ſind auch die Leckermäulchen in die Welt gekommen, deren es gerade jetzt zur Weihnachts⸗ zeit wieder zahlreiche gibt. RNaſieren mit Eleltrizität. Ein ſmarter Ameri kaner hat jetzt einen elektriſch arbeitenden ſelbſttätigen Raſierapparat palentiert erhalten. Demnächſt werden wir uns auch wohl elektriſch die Fingernägel ſchneiden. Was wir verqualmen. Statiſtiker haben ausge⸗ rechnet, daß auf jeden Deutſchen, ganz gleich welchen Alters und Geſchlechts im Jahre ein Verbrauch von 500 Zigaretten, hundert Zigarren und ein halbes Pfund Pfei⸗ fentabak kommt. Das Land ver Scheidungen. Die Ehe„Reform“, die Sowjetrußland durchgeführt hat, hat eine Wirkung gehabt, die den Vätern dieſer Ehereform beſtimmt nicht ganz angenehm ſein kann. Bekanntlich wurde die kirchliche Heirat, die unter der Zarenherrſchaft die einzig gültige war, nach der Revolution durch einen einfachen Geſell⸗ ſchaftsvertrag erſetzt. Einige Jahre ſpäler hat es ſich als Gewohnheitsrecht bereits herausgebildet, daß die Tatſache des Zuſammenwohnens zweier Perſonen verſchiedenen Ge⸗ ſchlechts als Eheſchließung angeſehen wurde. Zwar hat es einen Proteſt der Frauen gerade aus bäuerlichen Kreiſen gegeben, aber dieſer Proteſt hat ſich vollwertig doch nicht auswirken können, ſodaß praktiſch der Zuſtand beſteht, daß eine Ehe als geſchloſſen gilt, ſofern eine Wohngemeinſchaft vorhanden iſt. Daß dieſe Ehe„Reform“ ein Experiment war, darüber werden ſich die führenden Männer durchaus nicht im Unklaxen geweſen ſein. Wenn ſie aber unbelehr⸗ bar geweſen ſein ſollten, ſo dürften ihnen die Scheidungs⸗ ziffern einigermaßen einleuchten. Die„Kraßnaja Ga⸗ zetta“ veröffentlicht Zahlen über die Scheidung während der erſten 5 Monate dieſes Jahres in Petersburg. In dieſer einen Stadt wurden 9681 Ehen neu geſchloſſen und und nicht weniger als 7255 Ehen geſchieden. Es gehört nicht viel Phantaſie dazu, um ſich die Situation auszu⸗ malen, wenn die Entwicklung nur annähernd in dieſem Tempo weitergeht. Eine der weſentlichen Urſachen für das Scheidungsſieber dürfte vielleicht darin zu ſuchen ſein, daß die Scheidung ungemein erleichtert iſt. Eine einfache diesbezügliche Willenserklärung genügt und Gründe brau⸗ chen nicht angegeben zu werden. Ein ſeltſames Schönheitsideal. Jedes Volk ba: ſo ſein Schönheitsideal für ſich. Oft findet man dabei die merkwürdigſten Angelegenheiten. Beſonders bei den primitiven Völkern findet man beſondere Schönheitsideale. So gilt das Fehlen einiger Vorderzähne bei einem Ein⸗ geborenenſtamm in Rhodeſig als beſonders ſchon. Des⸗ wegen pflegen ſich die Eingeborenen dort auch die Vorder ⸗ zähne auszuſchlagen.. 5 — 9 Heute 3 Blätter de dznd immer wieder ſich ſagen Viernheimer Volksblatt c (Viernheimer Nachrichten) Anzeigenpreiſer Die einſpaltige Petitzeile koſtet 285 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtuſter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vorm. 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Ges ſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands, Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei u. Polizeiamt Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. B 44. Jahrgang eee—— Feſtvorbereitungen. Alterlei Weihnachtsſorgen der Hausfrau. Von Paula Poppe. (Nachdruck verboten.) 8 Niemand hat jetzt mehr Sorgen als die Hausfrau. So ſchön das Weihnachtsfeſt iſt, ſo bringt es ihr doch vorher und nachher eine Menge Arbeit. Aber ſie tut ſie gern, weiß ſie doch, daß es für ihre Lieben geſchieht. Zunächſt einmal bringt das Weihnachtsfeſt in der Woh⸗ nung immer eine große Umwälzung hervor. Ein Raum mindeſtens muß zum Weihnachtszimmer umgeſtaltet wer⸗ den. Bevor das aber geſchieht, kommt erſt einmal eine Generalteinigung der Wohnung an die Reihe, denn an Weihnachten ſollen alle Räume nett und ſauber ſein, zu⸗ mal ſa in den Weihnachtstagen auch Beſuch kommt. Einen großen Teil der Zeit der Hausfrau vor Weih⸗ nachten nehmen die Beſorgungen in Anſpruch. Es gilt richt nur die verſönlichen Geſchenke einzukaufen, auch bitt: derierlei Dinge zur Schmückung des Weihnachtsbaumes 1 1 und pur leiblichen Verſorgung der Familienangehörigen vor Wechnachten müſſen herangeſchafft werden. Verhältnts⸗ mäkig leicht iſt das, wenn man aus dem Vollen ſchöpfen lann, wenn man nicht auf jeden Pfennig zu ſehen braucht. lonbern nur nach dem Grundſatz zu handeln braucht, was m gefat, vas kaufe ich. Leider iſt das den wenigſten er Heusftauen heute vergönnt, denn die Einnahmen nd Gedälzer det reſpeftiven Ehegatten ſind meiſtens ſehr bereſſen, und ſo muß man ſich eben nach der Decke regen. de. Las ſſt nun freilich ſchwer für eine Frau, wenn r Kebeſichs der vielen Herrlichkeiten, die ihr auf ihren Einkaufsdegen von allen Seiten entgegenlachen, immer g jeder. uh: Das it leider zu teuer! Ich muß mich beſcheiden und billiger kauſen. Do wird das Herz manchesmal bluten; aber es iſt nun einmal leider ſo im Leben, daß man ſich manches verſagen mutz. Es gehört viel Einkaufstalent, große Warenkenntnis und unendlich viel Zeit dazu, bis die Weihnachtseinkäufe alle richtig und gut erledigt ſind. J Dann geht es wieder an die Organiſterung des in⸗ neren Betriebes im Haushalt. Die Kinder werden als Hilfsperſonal herangezogen. Sie müſſen Chriſtbaumſchmuck anſertigen, in der Küche helfen, kleine Beſorgungen ma⸗ chen und tun es ja gerne, denn ſie arbeiten ſa mit an der Vorbereitung des Feſtes der Freude und der Liebe, das auch ſie reichlich mit Gaben bedenkt. Vorläufig ſpürt die Hausfrau allerdings nichts von dem Feſtesglanz. Aber wenn dann der heilige Abend immer näher und näher rückt, wenn es im ganzen Haus nach friſch gebackenem Kuchen zu riechen beginnt, ge⸗ miſcht mit dem Duft der Tannenzweige, wenn der Feſtes⸗ braten nur noch darauf wartet, in die Pfanne getan zu werden, wenn der Ehegatte heimlich Pakete ins Haus ſchleppt, und wenn die allerletzten Vorbereitungen be⸗ ginnen, dann fühlt auch die Hausfrau, wie ſie der Zau⸗ ber des Weihnachtsfeſtes wieder überkommt, dann wird auch ſie wieder ergriffen von einer fröhlichen Weihnachts⸗ ſtimmung. Dann iſt der Lohn für ihre viele Mühe und Arbeit, die ſie den Vorbereitungen gewidmet hat, nicht mehr fern. f Nun darf auch ſie ausruhen, nun darf auch ſie ſich ganz der Weihnachtsfreude hingeben. Sie darf ſich ſchmük⸗ ken zum Feſt und wenn dann am Weihnachtsbaum die Lichter glänzen, wenn ſie ihren eigenen Geſchenktiſch vor Augen ſieht, wenn die Liebe der Ihrigen ſie umgibt, dann ſind alle die Vorweihnachtsſorgen längſt vergeſſen. Kettenſchlepper als Schneeſchleuder. Die Schweizer Bahnverwaltung hat jetzt eine An⸗ zahl von„Hanomag⸗Kettenſchleppern“ in Dienſt geſtellt, c 5 1 die 1 nſolge ihres leiſtungsfähigen Motors und der brei⸗ ten Angriffsflächen ihrer Raupen'etten vorzüglich dei der Schnee beſeitigung hewährt haben. i vounvergleichnen bun¹⁰e: Fchcurze Echte Lindener Cöper-Sa ö e e 5. 90 e ue. 90. 98 farbige Cöper-Samte schöne, neue Fatbtone... 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Ge⸗ gen Abend ruckt er aus dem Wald gegen das Feld; Manch⸗ mal geht das gemütlich, dann hoppelt er, iſt irgendwo was„faul im Staate Dänemark“, ſo geht er flüchtig ab, ſchlägt ein paar Hacken und drückt ſich. Ganz wie es der Menſch in ſolchen Lagen auch zu tan beliebt. g Die nächſte Wildart, die oft unſer centzugen erregi. iſt das zierliche Rehwild,„Europas Hirſchgazelle“. Da gibt es einen Bock und eine Ricke oder Gais. dazu im rühjahr Bockliz oder Rehlitz, die über's Jahr. Bock und chmalreh genannt werden. Der Bock hat kein Geweih und keine Hörner, ſondern ein Gehörn, das er im Winter abwirft und es ſchon wenige Tage darauf nen zu bilden anfängt. Die Grundlage des Gehörns ſind die Roſen⸗ ſtöde, darauf ſitzen die Rosen, an die ſich die Stangen beſtimmte Bäume und baumen dort auf, um eine ge⸗ mit Perlen und Enden anſchließen. Auch die Rehe jaſſenruhſame Nacht zu verbringen. Nach Ueberlieferung ein. nicht, ſie ziehen, trollen oder gehen flüchtig ab. in leß. ger, wenig glaubhafter Jäger, ſoll Auſbaumen auch beim terem Falle pflegen ſie ihrem Miißmut Ausprug zu ge. Hafen vorlommen. Man kam in diesem Falle ruhig ben und zu ſchimpfen. Dabei ſchimpft jedes für ſich, der annehmen, daß ſich einen Spaßvogel einen Scherz ge⸗ Bock schreckt, die Nice ſchmält. das ganze glingt wie ein macht und eine Kae in einen Haſenbalg geſteckt hat. Feed iſt geeignet, harmloſe Wanderer mit Wer hätte wohl geglaubt, daß der alte ehrliche use enn e kate ner. 5 ͤ i deutſche Rolfuchs, der zu dieſer oder jener Varität ver⸗ Etwas ſeſtener bekommt, man in freict 1 arbeit 10 en Nacken anche Schönen ziert, einen Hochwild zr, Geiſct Kß wan viel Schwarz Wild): Bau hat, in dem er aus. und einfährt, um ſchließlich beſonders bei letzterem muß man viel Glück haben, um darin zu ſteden und von den frechen Dageln g eſprengt guten. Andlig au haben, Hoch und Rehwild gehören zu pder von ihnen begraben zu werden. Die Jeit ſeiner den Zweihufern und werden Schalenwild genannt. Ihre Liebe ißt die Rollzeit, ein jeder, der dieſes Ver gnügen Fufe beiten eiche e Se Not ziehen, rollen oder einmal miterlebt hat, wird wiſſen, wie ſehr gerade die flüchtig abgehen. Einige Stücke Rot- oder Damwild bil⸗ ſer Ausdruck zutrifft. Der Fuchs hat weder Angen, noch den einen Teurp, siggi mehr als fünf. ſo ſpricht man Ohren, keine Beine und keinen Schwanz. Dafür kaun er von einen. Rudel. Sind dagegen mehrere Sauen ie. aber drünſch kirnde Licher, ein. Paar Lauſcher, denen ſonmen. 0 bebt man mie ae wee otte. fein Geräuſch entgeht, flinte Läufe und eine prächtige Fiche mn auc Laden mit Friſchlingen, einigen Ueber. Lunte aufweiſen. Stirbt der Fuchs, ſo verendet er und bent at dähelen Posen duch grober Neiler oder balerbes dann gilt ſein Balg, der wie geſagt, den Nacken mancher em oder jenen Baſſen, 5 b a. da e die Geſchichte von Schwein genannt, beſtehen. Schönen ziert.... doch haft. da ſchich g a a vorne an und zuviel auf einmal oll mon nie verraten. Letztere ſind alte griesgrämige Herren, deren Wild⸗ N bret nur nach eingehender Behandlung mit Hammer and 4* Beißzange genießbar wird. Im lebenden Zuſtand heißen Winke und Natſchlaͤge. Kürbis in Eſſig. Kürbisſtücke von der Größe dieſe Gewehre, im Oberkiefer Haderer, zuſammen bilden* ſie das Gewaff), manchmal unangenehm empfunden, be⸗ ſonders, wenn ſie angeſchweißt(angeſchoſſen) den un⸗ vorſichtigen Schützen annehmen und dieſer keinen Baum zum Aufbäumen in der Nähe hat. Das gibt für die un⸗ beteiligten Zuſchauer immer viel Spaß und gehört eigent⸗ lich zu jeder beſſeren Saujagd. Bekommt man jemals eine dieſer Wildarten zu Geſicht, ſo iſt dies meiſtens in der Dämmerung, wenn ſie zur Aſung ziehen, d. h. Futter ſuchen. In der Regel ruft man dann, o ſieh mal dal Das i Gonniagsgedanken. Mur noch ſieben Tage trennen uns vom Weihnachts⸗ gen, immer eindringlicher mahnen die Glocken zur Em⸗ hr und zur Vorbereitung auf das Chriſtfeſt. Wir kau⸗ n Geſchenke ein und Tannenbäume, Feſtbraten und hriſtbaumſchmuck. Alles leibliche und wohl zum Weih⸗ nachtsfeſt notwendige Dinge, wir aber ſollten auch einmal an die geiſtigen Dinge dieſes hohen Feſtes denken. Es iſt das Feſt der Liebe das naht, Liebe aber zeigt ſich nicht hur in äußeren Dingen ſondern vielmehr noch in inneren. So viele Menſchenſeelen ſind in Not und Verzweiflung, ſteden in einem Labyrinth, aus dem ſie ſich nicht heraus⸗ en wiſſen, weil ihnen eine mitfühlende Seele fehlt. ie ihnen einen Weg zeigt und die ihnen geiſtige Hilfe und geiſtigen Troſt bringt in ihrer Not. Nicht leicht immer iſt es, an ſolche einſamen Menſchen heran zu kommen. dieſe innerlich Einſamen ſind nicht immer leicht zugänglich, aber wo man einen von ihnen findet, da ſollte man ihm mu raten und zu helfen ſuchen, wie man nur kann. Oft iſt noch etwas zu retten. Worte ſind wenig und ſind viel in unſerem Leben. Sie können enſchenſchickale im rechten Augenblick geſprochen, drehen und wenden. Dieſe Worte ſollte man zu finden wiſſen im Zeichen des großen und frohen Feſtes der Liebe, das wir jetzt begehen überall ene wir Einſame und Verzweifelte finden. Auf dieſe iſe einem Menſchen zu helfen, ihm den Glauben an ſich ſelbſt, an eine glücklichere Wendung ſeines Geſchickes, an das Evangelium der Liebe wieder zu geben, das ist das ſchönſte Weihnachtsgeſchenk, das man einem machen lann und viel mehr wert als der ganze bunte Flitter, als ſauſend äußere Geſchenke, die man ſich gegenſeitig zu Weih⸗ nachten auf den Gabentiſch legt. Gedenket der Einſamen und Verzweifelten in der Weihnachtszeit und helft ihnen. Die Sprache des Jägers. Din jeder Beruf hat neben all ſeinen Beſonderheiten vor dllen: im Sprachgebrauch beſtimmte Ausdrücke, die nur den Zunftgenoſſen recht verſtändlich ſind. Jahrhun⸗ derte alte, feſtgefügte Tradition iſt's. die das Weidwerk auch heute noch vor den Jagdgebräuchen anderer Völker auszeichnet. Durch dieſe Ueberlieferung von Geſchlecht zu Geſchlecht, hat ſich auch die Jägerſprache, nicht zu ver⸗ wechseln mit Jägerlatein, unverkümmert erhalten. obwohl io mancher ſie gerne ausgerottet geſehen hätte. Heute 1 0 0 und dann 12 Stunden beiſeite geſtellt. In einer ent⸗ ſprechenden Portion Weineſſig werden einige halbierte Charlottenzwiebeln, 150 Gramm Zucker geſiedet, darauf kommen die Kürbiswürfel hinzu. Nachdem ſie fünf Mi⸗ nuten gelocht haben, ſchichtet man ſie in einen Steintopf mit Meerrettichſcheiben, Lorbeer, Dill, weißen Pfeffer⸗ körnern und etwas Senfkörnern. Darauf kommt kalter 0 Eſſig hinzu. Nachdem der bedeckte Topf acht Tage lang aber gerade verkehrt, denn dieſer Ausruf hat geſtanden hat, wird die abgeſeite Flüſſigkeit gründlich das Wild mittels ſeiner Ohren(Luſer) vernommen, er. durchgekocht. geſchäumt und ausgekühlt, wieder über den äugt es uns dann noch mit ſeinen Lichtern und erhält Kürbis gefüllt und den Topf mit Pergamentpapier end⸗ durch ſeinen Windfang(Naſe) Witterung, dann hat es gültig geſchloſſen. Wind bekommen und ſpringt mit großem Gepolter ab. de Die Beſeitigung von Blutflecken. Um Blutflecke bevor wir es richtig geſehen haben. Für die Saen ſchnell zu beſeitigen, weiche man ſie in kaltem Waſfer hat der Jäger noch einige Spezialausdrücke. Jeder wilde mit Soda auf. Dann waſche man mit lauwarmem Waſ⸗ Watz hat ſein Lager, die in ihrer Geſamtheit einen Keſſel ſer und Seife nach. bi N 5 f ie it Vorlieb Kartoffel⸗ 7 5 5 1 22: bilden. Nachts wechleln, ſie mit Vorliebe auf, Karg X Ein Mittel gegen Heiſerkeit. Einige ganz kleine oder Haferfelder, lediglich in der gemeinen Abſicht, Wild⸗ 1': V l Den rurſ Bei iſt dieſe Sache be⸗ weiße Zwiebeln werden mit Pfeffer und Salz in Milch ſchaden zu verurſacheſ. Bei Sauen 1 1 5 gar gekocht. Man richtet ſie mit einem Stück friſcher ſonders peinlich, weil ſie zur Nahrungsaufnahme den gan⸗ zen Boden mit ihrem Gehroche(Schnauze) aufwüblen J Butter und dem Saft an. ö ift gerade die Beſonderheit dieſer Sprache oft die einzige Möglichkeit, um ſchon nach den erſten Sätzen zu erlennen, wes Geiſtes Kind jener iſt, der uns da mit ſeinen Jagd⸗ berichten zu imponieren verſucht. Wie alſo ſpricht der Jä⸗ ger vom meiſtbekannten Wild?. Die bei braven Staatsbürgern beliebteſte Wildart It zweifellos der Haſe, da zumeiſt der„Haſe im Topf“. Wie hübſch, wenn man bei einem Sommerſpaziergang einen Haſen auf den Hinterbeinen ſitzen ſieht, er dann ein Männchen macht und mit den Ohren wackelt. Ja. fängt's ſchon an. Der Haſe ſetzt ſich nämlich auf die interläufe, er macht dann einen Kegel und ſpielt dazu it den Löffeln. Im übrigen benamſt ſich der Papa: ammler, ſeine beſſere Hälfte: Häſin oder Satzhaſe. Der arme Haſe beſitzt auch keinen Schwanz, ſondern jenes zu uderquaſten mit Vorliebe benutzte Gebilde heißt die lume, ſtatt Augen hat er Seber. Taasüber ſitzt er in n TITLE ee 5 wieder zu verlier et ſte in ſo wunderbacer Weiſe von neuem gefunden hatte. Niemand war auf dem Korridor. Ex ei auch der Treppe. Auch da war niemand. Er ſtieg ſchnen diunnte⸗ und kam auf dem Boulevard noch zeitig zeug au, un einen Fiaker um eine Straßenecke herum noch Warte nach. An der Gch fahren zu ſehen. Marius lief in dieſer Richtuntz. ſah er den Fiaker noch einmal, der aber ſchon wen fort war. Wo ihn einholen!) Nachlaufen? Das war bitch möglich. Und übrigens würde man von dem. Wagen uns gewiß bemerkt haben, daß jemand nacheile, und der Bete erkannte ihn ſicherlich. Verzweifelnd kehrte er 44. In dem Augenblick, als er die Treppe hinaaſgeden wollte, ſah er an der anderen Seite des oulevande Jondrette in dem langen braunen Rock des„Meuſchen⸗ freundes“ mit einem der verdächtig ausſehenden Männer reden, die man„Barrierenvagabunden“ zu gennen pflegte, Leute mit zweideutigen Geſichtern, die ausſeßen, als hätten ſie ſchlechte Gedanken, gewöhnlich am Tue ſchlafen und deshalb die Vermutung erwecken, daß ſte die Nacht über arbeiten. Marius ging langſam die Treppe hinauf und als er in ſeine Stube treten wollte, bemerkte er hinter ſich die ältere Jondrette, die ihm folgte. „Mein Wohltäter!“ rief Jondrette, und leiſe fügte er hinzu:„ſieh ihn genau an, Frau!“ Der Herr hatte den Arm des ſchönen Mädchens nommen und ging nach der Tür zu. „Gute Nacht, gute Leute!“ ſagte er. „Um ſechs Uhr?“ fragte Jondrette. „Um ſechs Uhr.“ tor Hugo. (Nachdruck verboten.) „Dramatiſcher Künſtler, Herr, und kein ſchlechter. Sonſt lächelte mir das Glück. Jetzt freilich hängt ſich das Unglück an mich und läßt mich nicht los. Sehen Sie, Wohltäter, kein Brot, keine Heizung. Meine armen Kinder kein Feuer! Wie ſie frieren!“ Seit einigen Augenblicken betrachtete Jondrette den „Menſchenfreund“ in ganz ſeltſamer Weiſe. Er muſterte ihn mit ſolcher Aufmerkſamkeit, als ſuche er Erinnerun⸗ en zu ſammeln. Schnell trat er zu ſeiner Frau, die im ett lag, und ſagte raſch und leiſe zu ihr: „Sieh dir den Mann genau an!“ Als er ſich wieder umkehrte, fuhr er in ſeinen Klagen fort: „Sehen Sie, Herr, ich habe nichts anzuziehen als ein Hemd von meiner Frau, das zerriſſen iſt. Heute iſt die letzte Friſt, die mir der Hauswirt geſetzt hat. Wenn ich abends die Miete nicht bezahlt habe, werden wir alle vier, ich, die ältere Tochter, die kranke Frau, das ver⸗ wundete Kind, aus dem Hauſe geſtoßen, auf die Straße geſetzt und wir ſtehen draußen, unter freiem Himmel, im 15 einer Nuß werden mit 15 Gramm Salz, je Pfund beſtreut Regen, im Schnee! So iſt es, werter Herr. Ein ganzes Jahr bin ich ſchuldig, ſechzig Frank.“ Jondrette log. Marius hatte vor ſechs Monaten ein rückſtändiges halbes Jahr bezahlt. Der Herr nahm fünf Frank aus der Taſche und warf ſie auf den Tiſch. 5 Jondrette hatte Zeit, ſeiner Tochter zuzuflüſtern: „Der Lump! Was ſoll ich mit den fünf Frank an⸗ fangen?“ Der Herr hatte unterdes einen großen braunen Ubertock ausgezogen, den er über dem blauen Frack trug, und ihn über die Stuhllehne gelegt. „Herr Fabantou,“ ſagte er,„ich habe nur die fünf Frank bei mir, aber ich werde meine Tochter nach Hauſe bringen und abends wiederkommen. Abends müſſen Sie bezahlen, nicht 1*. Das Geſicht Jondrettes beleuchtete ein ſeltſamer Ausdruck. Er antwortete lebhaft: „Ja, mein werter Herr. Um acht Uhr muß ich bei dem Hauswirt ſein.“ „Um ſechs Uhr werde ich Ihnen die ſechzig Frank dringen.“ d e 5 12 Seit einigen Augenblicken betrachtete Jondrette den ä Menſchenfreund in ſeltſamer Weiſe. In dieſem Augenblick fiel der Überzieher, der auf dem Stuhle liegengeblieben war, der älteren Tochter in die Augen und ſie ſagte: „Hert, Sie vergeſſen Ihren Rock.“ Der Herr wendete ſich um und ſagte lächelnd: „Ich vergeſſe ihn nicht, ich laſſe ihn da.“ „O, mein edler Gönner!“ ſagte Jondrette.„Mein erhabener Wohltäter, ich zerfließe in Tränen.“ f Nichts von dieſer Szene war Marius entgangen, und doch hatte er eigentlich nichts geſehen. Seine Augen hatten ſich von dem Mädchen nicht abgewendet; ſein Herz hatte ſie ſozuſagen erfaßt und nicht losgelaſſen, ſeit ſie in die Stube traten.. Als ſie fortging, hatte er nur einen Gedanken: ihr zu folgen, laſſen. bis ihre Spur nicht zu verlieren, ſie nicht zu ver. „Sie ſind es?“ fragte Marius faſt hart. wollen Sie von mir?“ Sie ſchlug ihr trübes Auge zu ihm auf und ſagte: „Herr Marius, Sie ſehen ſo betrübt aus. Sie haben Kummer, das ſehe ich Ihnen an. Ich wünſche ſehr, daß Sie keinen Kummer hätten. Was muß geſchehen? Kann ich etwas für Sie tun? Verwenden Sie mich. Ihre Geheimniſſe will ich nicht wiſſen, Sie brauchen ſie mir nicht zu ſagen, aber nützlich kann ich Ihnen doch ſein. Ich kann Ihnen helſen, da ich ja auch meinem Vater helfe. Wenn Briefe auszutragen ſind, in die Häuſer zu gehen, eine Wohnung auszuforſchen it, ſo tue ich das.“ Das brachte Marius auf einen Gedanken. Welchen unte erfaßt man nicht, wenn man fühlt, daß man ällt Er trat zu Jondrette und ſagte: „Höre einmal“ Mit einem Blitz der Freude in den ſie ihn und ſagte: 1 „Ach ja, nennen Sie mich du. Das habe ich lieber. „Was Augen unterbrach er wiſie. wo ſie wobne. ſie wenigſtens nicht (Fortſetzung folat.) A N ſpielen Meine Her⸗ taufe, t, ob ſie dem gen nicht er republikaniſch keit, von „ſondern wie ſie uns er freien Männern die uns ein oſig 2 5 * 15 chie. terreich ſo richtig aus eigener chlagenen Einrichtun ſie gu publi es zugeben; aber es cht entwurzeln können. 7 1 kann... nicht en Männern Sklaven, denn un eigner Herr n ſt jene Herren! Ich ge f blik und Monar t die wahre Republi! e notwendig, ob ind Die Re n kann bei frei 7 ſi 0 * ie monarchiſch od — Karlsruhe ob childert hat, es i und Sie werden e prech Mathy von mit den Namen der Repu edner aus Oe chend ſ eint, iſt nich meine Herren, ich will 55 * dern darauf, eck entſpre ch Anſchauung ges der man nicht f nur bei freige wird da ſein, ren, ich achte bei den vor darauf, ob man f ehrenwerter 9 Mißtrauen, ier ers ſon Zw 0 Anf 14 1 1 1 laſſenen teht jeder, ſein nich nnt einen den Willen der Ausdruck, das Geſetz 23 — nd erk zu ſein u verf bieter über ſich— 2 chränkten Ge 5. Allein ich wundere mich ni (Bravo von cht, daß SBD 1 * der Rech eimat te ie Selbſt ge 95 0 mich N ines gekrönten In⸗ ſchten übertragen will... + 11 7 U * llt werden..... Ich wundere würde mich über noch Au! derlei Sätze au nicht, daß man d kunde und November 1927 9 lichkeit e bekla herr Die Abgeordneten der Nationalverſammlung in ihrem Wirken, ch, die „und poli⸗ hlich über r zu raf Neulinge te, aber durch das öhnte Männer. zuſtand längerer Bevor⸗ r für gereif N 5 ſallenderes nicht wundern, lbſtbeſtimmung nicht plöt Der Uebergang wa s dem „nicht nu auch für s langen Friedens verw nein, ben, Volk geht au agen eine mundung in den der Se g zu gewaltig ame Sprünge. tiſche Rekru ſellf 1 dividuums auf die eines . 5 te 7 wir ſtehen hier, als Tauſende für das einge⸗ Jah⸗ äſentation ver⸗ atten für d ütterte, ja, damals tie, Aber nach einigen man hielt das zum zweiten man beging aufs neue einen n als Pfand das die Völkerrepr ach, Wort, das man gegeben iheit an die Türen 265 ſch da achtete man dieſe — * n der dritten Periode Wort gegeben; zeit des Volkes zu rea it e 1 4 7 1e 51 und das deutſche Regime Dr — 0 chen Despo 0 rn lage gen! chung üllten ſich die Kerke an ene Wort nicht et f r 1 1— ehen wir a ſch, * — Gut und Blut eingeſetzt h pre f * der franzöſt chtfelde Wort von Kali N 4 — es wird uns aufs neue das um die Frei Völker Schla Als im Jahre 1830 di gegeb das Preßfreiheit ver nicht, da brach man das e 1 ef i den etzte Iprach, Opfer eiung von ren f mal — Treubruch!— — klopfte, gab man auch Ve Hatte. U len meine Herren! wir iſieren, und wir ſol Nein, l 1. 9 1 noch immer ſind g leichtgläu ig, aber l big ſei Meine 00 ind wir nicht. 8 981 läubi ichtg 0 * t Man hat uns geſagt utmũ Herren! 9 die „es ſei einertei, n, oder ob wir(das * 589 — ten und di S Reich n heraus. in derjenige, der von uns ge⸗ Inge 38 en doch dieſelben Per egier R hlten; es k ak da Fürf haupt) w Ich wi 1 am glauben; ſone Bewegu 1 denn ein ohne Ich 2 welcher von uns gewählt es meh Ver⸗ ilfe d det ſein, dieſes! Be 0 4 1 S 9 Mann 1 Wahl nie Mann de er 8 t der chu der * „der nicht von uns oder mit ählt wird, der i ſei! kes, un, 1 0 ze nach denn der N 55 ige, der von der Regierung ge all i Mann des Vol und derjenige „der iſt am Ta ſon; d 1 J 2 11 t wird, und derjen 1 1 hlt wird dieſelbe Per Mißtrauens.(Bravo!) Es mag unve wird, der iſt der der Regierungen gew trauens, wh wã * hren Reden und in der Beurteilung ihrer Amgebung. in i ſagen s Grauens ein, ſo ver Bewunderung nicht. Zerſtörung einen Schauer de wir ihr doch eine g 64 ewiſſe Robert Heller, Bruſtbilder aus der Paulskirche L. Simon⸗Trier zum Septemberaufſtand. „Sie fragen nach d Aufſtand iſt die Folg i 14 t täuſchte Voll die⸗ d u ie k. Moritz ipa. de Israe: t. daz der übel⸗ n Nan⸗ vogel“ Blum ſofor! Eiſenmann(rechts), Rea Reichskanarien erſit Poli t geſeh Deutſch⸗ ſind wir als der Nil⸗ 5 ie will gegen Emanz i chtigen Mo⸗ ſammentritts ſamten deut täglich ver⸗ ie tshyäne f Her Früchten 1 D t zuflogen, 5 ren Gründe der Zuckungen im ge Revolution Bruderhand des lte nächtlich d Blüten und das ge ich die Hände blutig nach verlorenen dienſt allgemeine Diäten“) mit der rwiegen Jetzt ſtens eine Univ eres Zu et, welcher d 77 3 ten der Freihe ſpricht viel, lebt von Heiſt der alten Zeit wande infolgedeſſen ſich ätten. wollen an w Parlamen ereichte Urmee auflöſt — 1 ſig und in ganz gelbe als d endlich entdeckt wenn wir den ri Antrag ſtellen r verleugneten Wir könnten ein Staat ſein, er 0 — em Grunde des Aufſtandes? Den d der Schulter ſitz hr bewaffn ildet h bi en. Wir ſind jetzt höch einer Meinung eine ſehr langweilige D. * 5 * en und dadurch das lit Rießer ſo ruhig auf lands in Frankfurt ge d welchem der ſchwe 11 2 U Augen ohne ſein Ver lcher Reichsämter wurden nun und die Karikaturen ſch ſtrom. Sch tete die 10⁴ un wir zur Zeit un uren, vergif chläge der Einheit begeiſter ſelben warm aufg erregte (radikal) als decken kann un il. enogr. Bericht vom 16. Oktober 1848. ert; welcher die darg Generals ergreift, franzöſiſche mit Fernrohr auf Fernro tion nicht ent 1 0 0 So öffe b 1 — faßt, we 1 chen ... Wir haben die B aber der bö die Fl ſen wir ringt ſ geleſ choren, rothaarig, ſchnabelna Staat verl king gekleidet, wo, nach m ment er als alle Puls tionen der Juden, un ſchen Vaterlande Mohl, welcher einen 0 ſind die wa 0 („Singt wenig, Brille vor den Seiterkeit. geben, als Sir Ro franzöſiſ die ganze Ludwig Simon⸗Trier. t 1804 zu Trier geboren. — le ie Nationalverſammlung. ſie es wirklich iſt, die ſein ſollte, iſoriſchen Zentralgewalt und d Wahl des Reichsverweſers durch d Die Errichtung der pro er ötte 0 n der Nationalverſammlung ge Simon i Ludwig wurde Advokat. er ſtet tu 17 0 er in con⸗ Montreux. 72 ſtarb er zu Später wurde J 5 zur äußerſten Linken. aciam zum ode verurteilt. 1 T önnen, (Allge⸗ 1 vorhin viel dellatſchen in der Herren — ſt. ürſt iſ Meine einräumen k Es iſt Ihnen — daß die hochſtehende Per⸗ „was auch Sie en und Hän den Galerien.) mmlung). agt worden von den U bgleich es ein F ltes Bravo 1 auf 1 1 ſſe 8, ſondern o Fürſt ſein mũ * meines wiederho erſammlung un ſon ein nicht weil e V Monarchie“ einen 0 — demokratiſch Uiderſpruch. „Freilich enthält die, K ſtül⸗ Tracht, de — 4 — ſehen ie wie eine prie elt das wenig die elementariſche Kraft der te nicht, man wiegte ſich immer U und Ende chen, wie ſener und tapferer preu Schul⸗ Kurzge⸗ Adelstöter, te noch lange es An Das geiſt⸗ die Redner deſetz Die anderen ehr er ſelbſt, n Gewalt iſt. Rede ent ladet ſich wie dieſer Revo 1 1 einen e aus dem tat volution von chmuck, der in der Sommer 1848) ſeinen Kollegen chten und hielt die Sgab ſchon für ſo ſten wie eine S cher Re gentlichen Dranges n ſelbſ 18 fü daß er einen ihrer grimmig iſtig vorgerück t— Ludwig Simon allein Re er nicht m „ohne C trägt s ſche lde franzöſiſ n an d Donner begleitet. opulär zu ma ſchon(im Aber man erkann ken chwarzen Wolke fe Aber gerad itzlicher Widerſprüche entwicke ſä 1 Ideal. ütze auf den Kopf gefä 7 1 0 * t damals Simon ins Parlamentsalbum. imonſchen ete ſich Schran ſtern der Bilderläden. Die Karikatur in der Paulskirche. 1 1 Der Lavaſtrom einer S mel lt, wie einen eichnungen p „ein hochgewach daß er Herrn Rösler, „zu tun began Er ſaß auf der Jet fung aller Standesvorrech 5 0 0 als Kanarienvogel herau erkzeug einer myſti Leben.“ 9 unter deren Weihe fizier Spiegelbi kirche. rend des e lution wäre es keinem Adeligen beigekommen, des Berges durch Herr von Bo 9 latur m, ſein Leben, ſei Symtom bedeute; er Linken ſelb chen iara, ddies of bſchaf den war, li lichen Beſtehen grund ch das fernere 2 Wäß Wetterleuchten in der ſ und flößte uns auch „Die Freiheit ohne iſt ſein Trau Die Kari 77 an den Fen ch Gegenwart ein kühnes und g verleih der Veſuv, von Blitz un reiche pen ſich die rote Auge ren Mode eben ſondern das W Herren auf d welcher mit nicht zufrie lebrer aus Oels, in der Pauls gefährlich, geunoſatz was ſie als noch in dem ßiſcher Reiter ſã li ſterliche 1789. 2 * en N der Volls⸗ d Ver⸗ der Reichsverwe⸗ 9 wi! en und den Uebergang zu „Das ſeres U hi be die⸗ ten nicht mit aufgezogen, und die Aire n. fern ei och, in 130 17 t. — 2 2. 2 ha (Auf der meine Herren, 0 ellen nich! er rer unſerer von Ordnung un 51 1 Stimme Rechten und timmens en s wert ſein L — 5 436 Stimmen gen, ohne die 52 Stim ſſe 3 C, !(Auf der Beifall von al⸗ n den Galerien). geteilt: 7 91 0 hon ſo lange uns 5, nach der wir ſeh her lang and die Einheit un Wahl wurde von ürſten; ich 8 wurde der Reichs- Ich proklamter mögli von Oeſterreich, zum Neichsver— F Aber, onen zu tra ernder S .... Wir ſt chaffen gern mit au Hag terreich . — — )armſie Die Glocken läuteten und Hein dreimalige 11 11 20 U die etwa des Ha den. 0 alt eſ ſich des timmen. r 9 Er bewahre ſeine allezeit b og Johann, ſtän von 6 gende chol d wir u er ) S telle erem großen Vaterland it, der Bewah „der Wiederherf avorufen). lung und vo 8 erf 2 3 0 0 großmütig n war mir immer näher. as Ergebnis der Heinrich (Schluß folgt). ürf ide ſtimmte. ne Genera ihnen, , das iſt nicht land . enſch an D inhe E ö 7 1 7 den 30. Juni 184 og von O ö herzog ch er haben 1 g terla 0 — 160 2 1 ber Deut er oß, un r 2 gegen die Cn 2 o 32 * türmiſe eiten der Ver, Am Freitag, verwefer gewählt. dem Präfidenten Reſultat d * ern iſt, um 4+ en ge lerie 1 Va (Stu was zu opf 0 Nochmals Erzherz „er lebe hoch er Wahl iſt folg das die Galerie ein 0 9 1 5 3 onen zu be; n zu beſſeren Zu Freiheit bl zog Stephan 27 Mitglied ſind alſo im Ganzen 548 tein mit Johann, E u den ter und f 1 et 0 2 9 ebe z r 1 der S ten“. Johann, Erzher inrich von Gagern von b. I. Erzher 17 1 He olle die V ſe len weſer ü eL 1 hn Gründer unſerer E Kanonen gaben Salven. freiheit trauen. Einigen wir uns, ſoweit Rechten lebhaftes B Schlimmes ge. (Zur gan ſen Haß L. einen könnte auf erleid ſer * 5 Reich Schutze einer e ſie die„proviſoriſche ammlung in Ruhe und Si⸗ twas wie eine te ſie dies unter dem 7 ö te ſo e darum errichtet Bei der Beratung dieſer Frage hatten ich nicht weniger a f muß Sie muß ſen, chaf Zentralgewalt“. Wollte die Nationalver regierung cherheit tagen, ſo Regierung tun. dei⸗ 57 f ſe Die lverſammlung verantwortungs⸗ terium ernennen. ** 9 t ſchaf Reichs⸗ t ver ch das 9 fahr e Hand n die Linken f 1 oder auch] wieſene Liebe zu uns lſtimmiges werden müſſe n; denn es elb tänden das J lte ein e die vollziehende gegeben wer ſer ſein. ſcher Zuruf). sverweſer mi 4 1 treit der dem er erklärte Ine der Rechten vie iderſ reiende Löſung in Aus der höchſten Wort gemeldet. und Woh ch ich teile, daß wal In ſein t che Zentralgewalt ach ichsverwe * — + 1 rung taates zufallen. tung der bewaffneten M. int mehr und mehr türmi unden, der der Un te Stelle ſich wert l 1 em W̃᷑ der Mehrheit nach ei er nehme lchen Umf nte, wie vielleicht einze cht haben.(Au ni ſo ich die proviſoriſ es ſo „gef R tern übertragen t, ofe kündigte Präſident vo f Nachdem ich Ihne ſchei „ die au tert habe, wird man(zur ieſem ſo endde ammlung f f che Zentralg 1 vom 23. Ju D wählt werden. tue einen kühnen Griff, und ich e ein Re ori 1 ein der Nationa t der Nation aufgegeben ür die höchf varin wird keine Abdankung dieſes Prinzips nhal er wert zeigen wird. den Reichsverwe edekämp 7 U Vorwurf machen, als habe i ef a die prodi 6 Durch ein 1 men zu ſe! brachte in d chließlich die b uftige Zentralgewalt einem Wir müſſen 3 ör ls 189 Redner zum Heſe r Verf J ön 8 tmann, der unter (Lang a kom J Bunde Meine Herren 1 Das Oberhaupt ſoll iva * len Dingen der Sich den können, wenn etwa meine Meinung, wie n wir ſſe Pr men k Herausgeber: J. Noos, Lehrer m Viernheim(Hellen).— Unberechtigter Nachdruck verboten. der Nation und fern if en. ein Mann, hochſtehend n, wir müſſen f Majorität die 1 der Souveränit nungen Meine Herren! Ich ſage Ihne ſelbſt ſchaf ſel Die h von Gagern Heinrick det) mir nicht den Nach Schluß der R Gagern die Errichtung der Zentralgewalt mit folgenden Worten an ſer ſo u * der Anſicht ge u die k eigt hat Sphäre m ollen wir, wie jetzt unzweifelha ntwortlichen Mini 2 0 des deutſchen ſollte die Ober den. Frage vor Ihnen er gewen 15 ip auch efunden wer oberhaupt ge Gewalt in al nen, ſo iſt terſtützung gibt keinen Amt überneh Parteien geda Bravo) * fen“. volles a ge 2 f * 2 * E — * EI — E 25595959999 959999 85 * Ge- ikel ie im Hans löst Ecke Rathaus- und Wasserstraße Der Vorſtand. Radio-Apparate, erste Fabrikate ortſ. und den Verſammlung im Lokal. in 12 Mo- Kla- Nachttischlampen, zurückgelegt zu Weihnachten? Heizkisse Kochplatten berger raktischen Ge- den S8 3. 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Berichterſtatter Frei⸗ herr von Reden“.—„Zur deutſchen Reichsverfaſſung“. —„Ueber die Mittel zur Pazifikation Mexikos“. „Ueber Verbeſſerungen an Hoſenträgern“.—„Desglei⸗ chen an ſchweres Geſchütz“.—„Ueber das Verhältnis zwiſchen Staat und Kirche“.—„Ueber die Erziehung der Kinder beiderlei Geſchlechts“.— Bewundernd hat er dies durchmuſtert, ſelig und neidiſch entfernt er ſich leiſe, wie er gekommen. Die unerläßliche Zeitungslektüre iſt ſo ſtörſam! Heute nötigt Sie ihn zur Ueberzeugung, ob es in Anbe⸗ tracht der neueſten Zeitereigniſſe nicht zweckmäßiger ſei, mit ſeiner politiſchen Ueberzeugung etwas weiter rechts zu rücken, morgen, ob es nicht zweckmäßiger ſei, etwas weiter links zu rücken“. Inzwoiſchen hat er ſich wiederholt zum Worte gemeldet, immer aber erſt, nachdem die Diskuſſion geſchloſſen und der grimme Gagern berechtigt iſt, ihn ab⸗ zuweiſen. Pflichtſchuldigſt meldet er es jedesmal ſeinen Mählern. Endlich gelangt er zun erſtenmal auf die Tri⸗ büne und— nimmt einen zurückgenommenen Antrag wie⸗ der auf. Dies meldet er ſeinen Wählern und ſeiner Frau. Bei nächtlicher Weile und im Hemde übt er nichtsdeſtowe⸗ niger vor dem Spiegel eine Rede ein nebſt den dazugehöri⸗ gen Redensarten und Geſten. Namentlich folgende Aus⸗ drücke mit den entſprechenden Stellungen empfehlen ſich ſelbſt: Ich interpelliere das Reichminiſterium!— Wii wollen den Wünſchen des Volkes Rechnung tragen.— Von meinem Standpunkte aus.— Der Konvent, meine Herren, der Konvent 1— Reaktion, die offenbare Reak⸗ tion!— Eine verräteriſche Kamarilla, eine brutale Sok⸗ dateska!— Kein Fußbreit deutſchen Bodens!— Das brechende Himmelsauge der Freiheit! Piepmeyerei wurde bald eine Eigenſchaft genannt, welche freilich zu allen Zeiten als Schwäche des Charakters vorhanden, aber beſonders nur zu den Zeiten eines gelin⸗ den Terrorismus ſichtbar iſt. Wer nicht die Kraft hatte, unpopulär zu werden, der piepmeyerte. Bei den De⸗ batten über die Grundrechte entwickelte ſich dies hundert⸗ fältig. Ein Freiheitsbegriff, ein wertvoller, jedem Men⸗ ſchenfreunde teurer Begriff wird aufgeſtellt an falſcher Seite oder in frecher Ausweitung, wie das täglich bei den Debatten geſchah; er wird aufgezündet mit ſauber qual⸗ menden Feuerſtoffen, mit Schwefel und Pech und ſtin⸗ kenden Harzen— wer hat den Mut, ihn abzuweiſen, un⸗ ter Ziſchen und Pfui der Heuſchreckenwolke(der Demo⸗ kratenß? Der Poltron(Haſenfuß) im linken Zentrum nicht; auch der Kurzſichtige nicht und der Weitſichtige nicht, der es nicht ſieht oder wiſſen will: wie weit und tief die Folgen eines grundgeſetzlichen Wortes greifen— ſie piepmeyern alle. Die Linke terroriſiert das linke Zentrum, und das linke Zentrum terroriſiert manchen Schwachen im echten Zentrum. Piepmeyer hier, Piepmeyer da! Ganz ſo geſchieht es um ekehrt von rechts her, wenn die her⸗ 3 an Konſervative als Ränzel an den 50 1 brennende Stadt unter den Füßen. Vorzüglich, die Kirchtürme fallen links und rechts und alle großen Gebäude dazu. Er hatte in der undrechtlichen Kirchenfrage ganz naiv geäußert:„Hier, ann ich ſagen, ſtehe ich wirklich erhaben über allen Parteien, auf einem ſo vollkommen neutralen Stand⸗ 3 ich faſt ſagen möchte, es wäre gar kein Siandp Laube, Das deutſche Parlament. i 8 Serr„Piepmener“. Sämtliche Karikaturen wurden übertroffen durch eine neue Erfindung. Dies war Herr„Piepmeyer“ als Ty⸗ pus des phraſendreſchenden Geſinnungslumpen. „Piepmeyer hat vor der Wahl einen Teil ſeiner Wäh⸗ lex von der Stärke ſeiner konſtitutionell monarchiſchen Ge⸗ ſinnung, und in der anderen Ecke einen anderen Teil ſeiner Wähler von der Reinheit und Kraft ſeiner republikaniſchen Geſinnung überzeugt. Er wird einſtimmig gewählt. Zum erſtenmal in der Paulskirche iſt er ungewiß, ob er auf der Rechten oder Linken Platz nehmen ſoll. In dieſer Lage macht er die Bekanntſchaft eines Journaliſten, der ihn über manches ins klare bringt. Die Neigung nach links ſtellt ſich als zeitgemäß dar und befeſtigt ſich. Er kauft ſich einen Parlamentshut und gibt demſelben durch Fußtritte die nötige parlamentariſche Form. Zur Erklärung diene, daß die Mode der Hüte genau den herrſchenden Grund⸗ ſätzen in Sachen der Politik entſprach während der Jahre 1848 und 49. Der ſteife, unbiegſame Zylinderhut ver⸗ ſchwand mit der Märzrevolution und machte Platz dem weichen, jedem Eindrucke nachgiebigen Filze. Je höher die Revolution ſtieg, deſto verbogener der Hut, je tiefer ſie ſank, anno 1849, deſto feſter wurde auch wieder der Hutſtoff. Hand in Hand ging damit der Bart, deſſen Ueppigleit ein Symtom der üppigen Freiheit wurde. Piep⸗ meyer, kein ganz junger Knabe mehr, beſchließt, der Na⸗ tur freien Lauf zu laſſen auch in dieſem Betrachte, und erreicht bald das Anſehen eines verwogenen Mannes. In⸗ zwiſchen überreicht er Robert Blum ſein Stammbuch, und dieſer ſchrieb ihm den Vers hinein:„Ueb' immer Treu und Redlichkeit“. Sein Freund, der Journaliſt, ferner macht ihn darauf aufmerkſam, daß es noch ſtets an einem eigentlichen ausſchließlichen Nationalgetränk für Deutſchland fehle, und ſtürzt ihn damit in die Wehen einer großen politiſchen Idee.„Die Aufgabe iſt, ein Getränk herzuſtellen, das die richtige Mitte zwiſchen Wein, Bier und Branntwein hält, und damit ſowohl einerſeits den Neigungen und Richtungen der verſchiedenen deutſchen Rechnung trägt,„als andererſeits auch der Idee der deutſchen Einheit entſpricht“. Er macht koſtſpielige, nicht gerade angenehme Verſuche. Zu ſeinem Schrecken hört er, daß der„volkswirtſchaftliche Ausſchuß“ auch mit die⸗ ſer Angelegenheit ſich beſchäftige, ihm alſo leichtlich mit der Erfindung zuvorkommen könne. Moritz Mohl, Philipp Schwarzenberg, Lette Eiſenſtuck führen ein großes Wort in dieſem gefürchteten Ausſchuß; der brennende Wunſch entſteht in Piepmeyer, Mitglied eines Ausſchuſſes zu wer⸗ den, für welchen er ſich durchaus geſchaffen fühlt. Er weiß ſch wenigſtens in die Regiſtratur Eintritt zu verſchaffen. Einſam arbeitet dort ein Mann im grauen Paletot und Fendem Lockenhaupte. Auch von hinten erkennt er den lömmliche Gewalt die Schreckensfäden in der Hand hält. Piepmeyer iſt eben der Gegenſatz zum. wahrhaft ſelbſtändi⸗ gen, zum wahrhaft freien Manne, zu demjenigen, der ſich in ſeinem Votum nicht durch Lob und nicht durch Tadel, nicht durch Lohn und nicht durch Strafe beirren läßt. H. Laube, Das erſte deutſche Parlament II. auge von Breslau: Es handelt ſich darum, ob wir ohne Herren ſein wollen, das heißt freie Männer. Der edle Mann, der hier in meiner Nähe ſitzt,(zu Arndt ge⸗ wendet), Arndt hat geſagt, es wäre ein Unglück, herrenlos zu ſein. Ich ehre meinen Freund und Landsmann, glaube aber, daß er hier eine große Unrichtigkeit ausgeſprochen hat. Denn die Nordamerikaner, die keinen Herren haben, die Schweizer, die keinen Herrn haben wollen, und die Franzoſen, die ihren Herrn davongejagt haben, ſind her⸗ renlos. Wein Freund Arndt hat geſagt, die Franzoſen wären übel dran, aber er wird nicht ſagen, die Schweizer wären übel dran.“ Arndt von Bonn(vom Platz):„Aber Arndt wird ſa⸗ gen: die Franzoſen werden bald wieder einen Herrn bekommen.“(Heiterkeit). Ruge von Breslau:„Wollen Sie ſich beruhigen, meine Herren, und mir erlauben, Ihnen zu ſagen, daß ich das nicht glaube..... Die Frage, auf die es ankommt, iſt, ob wir das Recht haben, wieder einen Herren einzuſetzen. Meine Herren! Das einzige, das wir Deutſchen bisher ge⸗ tan, iſt der Sturz des Despotismus. Was wir beibehal⸗ ten müſſen iſt die Fortſetzung dieſes Sturzes des Despo⸗ tismus, wo er noch exiſtiert..... Wir haben im geſam⸗ ten Deutſchland keinen Herrn..... Es iſt dies die Baſis, auf der wir ſtehen..... Die Baſis iſt die Republik, und dieſe Republik iſt dieſe Verſammlung..... Nur auf der republikaniſchen Baſis, die ſie ſelbſt iſt, hat ſie das Recht zu beſchließen; ſie hat nicht das Recht aus ſich hi nauszugreifen..... Jede Gewalttat iſt aber eine fremde, welche ſich nicht hier in dieſem Saale befindet. Hier iſt die deutſche Nation. Wenn wir hinausgreifen, ſo wird aus der deutſchen Nation hinausgegriffen.(Gelächter).(Der Fürſt von Lichnowski, ſpäter ermordet, hat gelacht). Das iſt durchaus nicht lächerlich, und dem, der darüber lacht, ſehe ich die facies Hippocratis an, die Zukunft wird über ihn richten. Es iſt ein Hohngelächter, aber auch ein Ge⸗ lächter des Todeskrampfes. Präſident: Ich glaube nicht, daß Sie das Recht ha⸗ ben, die Verſammlung auf dieſe Weiſe zu apoſtrophieren. (Unruhe). Ruge: Ich habe nur einen einzigen, der mich höhniſch angelacht, angeredet.(Unruhe). Präſident: Das gehört nicht hierher. Wenn Herr Ruge auf die Worte ſeines Vorgängers, die mit Beifall aufgenommen worden ſind, das Gefühl der Bitterkeit weg⸗ zulaſſen, mehr Rücksicht genommen hätte, ſo würden wir nicht ſo oft unterbrochen werden.(Bravo!) Ruge: Sie ſtehen am Scheidewege: Gehen Sie am geſetzlichen Wege vorbei; wird das große Gefühl der Na⸗ tion, das Einheits⸗ und Freiheitsgefühl, jetzt von uns nicht zur Anerkennung gebracht, ſo bricht es ſich Bahn auf unge⸗ ſetzlichen Wegen. a Sonnabend, den 24. Juni 1848. 5 leipzig:.... Wahrſcheinlich vermögen wir noch der Revolution, die tatſächlich da iſt, eine andere Bahn zuzuwzeſen, wenn wir ihr gerecht werden. Man hat geſtern die Freiheit verglichen mit der Liebe zum Weibe, und eine Zeitung unſeres Nachbarſtaates, eine franzöſiſche, hat es jüngſt behauptet, das deutſche Volk ſei zu alt ge⸗ worden, um in kühnem Griffe, in männlicher Umarmung ſich die holdeſte Braut: die Freiheit, zu erobern und ſie unzertrennlich an ſein Herz zu drücken. Man hat geſehen, daß die Schrecken einer einzigen Nacht die Haare bleichen, und den Menſchen zum Greiſe ma hen können. Wie ſollte das Herz eines Volles nicht abſtumpfen können, unter einer dreißigjährigen Tyrannei, wie ſollte es nicht alt merden unter der Knechtſchaft eines Menſchenalters! Aber auh das alte Herz kann lieben, und es liebt inniger, wenn auch ruhiger, als das junge, weil es das Bewußt⸗ ſein trägt, daß der Liebesfrühling ihm nur noch einmal kommt. Es wird für die Erkorene in die Schranken ten, nicht mit der Aufwallung des Jünglings, aber mit d vollen Kraft des reifen Mannes. Ueberliefern Sie die Braut des beſonnenen deutſchen Volkes nicht ihrem Todfeind: der Gewalt.(Von allen Seiten: Bravo Klatſchen auf den Galerien). i J 1 Fürſt von Lichnowski von Ratibor: Es iſt von der Linken beſonders in den erſten Tagen der Debatte, ich möchte ſagen, mit einer gewiſſen Art von Scheu das Wort „Republikaner“ zurückgeſtoßen worden, namentlich, wenn davon die Rede war, daß dieſe Republikaner uns mit der unitariſchen Republik zu beſchenken gedenken. Als Herr v. Radowitz das Wort:„une et indiviſible“ ausgeſprochen hat, erwiderte Herr Weſendock:„Niemand denke an die „Republique une et indiviſible“. Ich freue mich, mit ihm vollkommen einer Anſicht zu ſein, und glaube, daß nie⸗ mand daran denkt, eine von der ruſſiſchen bis zur fran⸗ zöſiſchen Grenze reichende Republik mit der Zentraliſation in Frankfurt auf die Welt zu bringen. Ich glaube, es iſt unmöglich, nachdem Frankfurt glücklicherweiſe nicht eine Million Einwohner hat, und nachdem die Stämme nicht ſo verſchmolzen ſind, als bei unſeren Nachbarn. Es iſt aber unmöglich, aus anderen Gründen, die Sie mir nach 75 Rednern erlaſſen werden..... Wenn ich die Ueberzeu⸗ gung haben könnte, daß als konſtitutionellen Regierungs⸗ formen dadurch untergehen werden, daß man jedes Land frei walten läßt, wie es will, ſo würde ich ſagen, daß mein ganzes Vaterland die Republik haben will, und ich würde mich beugen, wenn auch mit Schmerzen; ich würde mich aber vor dieſem Geſamtwillen beugen, denn ich gehöre nicht zu denen, wie Herr Laſſauls(München) ſagt, welche die Republik als einen Jugendtraum geliebt haben, ich gehöre nicht zu dieſen und habe ſie nie geliebt.(Bravo!) Ich würde mich alſo mit Schmerzen beugen... Abe ich kann dieſen Gedanken nicht in mir aufnehmen; ich kann mich unmöglich demGedanken hingeben, daß die große Mehrheit unſeres Volkes die Republik haben will.. Ich werde Ihnen hier keine Rede halten von der Liebe zu die Rechte deutend): Wir lieben unsere Fürſten.— Das iſt eine individuelle Anſicht, die ich nicht beſtreiten will. den einzelnen Fürſten; es mag in Deutſchland einige Sou⸗ veräne geben, die keinen Anſpruch auf Liebe haben; es gibt ſolche, deren Mediatiſierung ich nicht als ein Unglück anſehen würde(Heiterkeit). Ich rede alſo nicht oon der Liebe zu den Souveränen, ich rede von dem monarchiſchen Prinzip, und wenn durch Gottes Willen die vierunddreißig deutſchen Souveräne und ihre Familien auf einmal hin⸗ weggenommen würden, von dieſer Erde, ſo bin ich der Ueberzeugung, man würde ſich vereinen, und neue an die Spitze dieſes Landes ſtellen, wenn auch nicht in ſo gro⸗ ßer Anzahl.(Gelächter auf der Linken). Ich begreife Ihre Heiterkeit meine Herren! Wenn ich das Gegenteil geſagt hätte, ſo würden meine Freunde gelacht haben.(Allge⸗ meine Heiterkeit)..... Wenn ein Land herrenlos ge⸗ worden iſt,(dieſer Ausdruck iſt übrigens von unangeneh⸗ mem Nachklang), ſo ergibt es ſich keinem Herren mehr, ſagt uns Herr Ruge. Ich begreife nicht, wie man auf dieſen Gedanken kommen konnte, nachdem das einzige ſunf⸗ gliedrige Direktoriure am 18. Brumaire direkt zum Kon⸗ ſulat, zur eiſernen Diktatur Napoleons führte Vogt aus Gießen: Man hat uns hier geſagt(auf deine Herren! Ich ſtehe nicht auf dem Standpunkte des großen Engländers, der da ſagte:„Man könne die Für⸗ ſten nicht anders packen, als am Halſe“. Ich ſtehe auch nicht auf dem Standpunkt des Dichters, der da geſagk hat:„Wir haben lang genug gelebt, wir wollen endlich haſſen!“— Aber das muß ich ſagen: Unſere Fürſten zu lieben, das geht mir denn doch auch etwas zu weit!(Ge⸗ lächter).— Meine Herren! Wir lieben ſie nicht; denn ſie haben uns verraten und betrogen nach dem Jahre 18131