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Martin, Geſchäftsſtelle Rathaus ſtr. 36 Rr. 2933 ä— ͤ— Neues in Kürze. : Wie die deutſche Preſſe, einer endgültigen Feſiſetzung der R paration ſumme hin. 16: Das Wirtſchaftskomitee des Völkerbundes hat den ſranzöſiſchen Delegierten Serruys zum Präſideuten und Staatsſekretär Trendelenburg zum Bizepräſiventen für die Dauer eines Jahres gewählt. Nach Ablauf dieſer Zeit foll Trendelenburg den Vorſitz übernehmen. f 16: Die Grubenbeſitzer von Mittelenglaud haben be⸗ oſſen, auf jede im Inland abgeſetzte Kohleumenge einen d ag zu erheben, um ſo Kapital zur Erſchließung neuer elder zu ſammeln. 1: In einer Note au deu chineſiſchen Kommiſſar für auswärtige Angelegenheiten in Schanghai proteſtiert Tſchit⸗ cerin gegen die Schließung der Sowjetkonſulate und die sweiſung der Konſulu. z: Im Pleuum des amerikaniſchen e e 5 18 die Debatte über die Eigentumsvorlage eröffnet n. 1: Wie aus Tokio gemeldet wird, beſagen aus Kau⸗ 2 dort eingetroffene Berichte, daß der ſowjetruſſiſche Vi⸗ ouſul in Kanton erſchoſſen worden ſei. Genkung der Lohnſteuer. Die Schlußſitzung des Reichstags. Berlin, 19. Dezember. Der Reichstag trat am Samstag vormittag 11 Uhr u ſeiner letzten Sitzung vor Weihnachten zuſammen und überwies den erſten Punkt ſeiner Tagesordnung, den Geſetzentwurf zur endgültigen Regelung der Liqui⸗ dat ions⸗ und Gewaltſchäden(Kriegsſchädenge⸗ ſetzz ohne Ausſprache an den Ausſchuß für die Ent⸗ ſchädigungsgeſetze. Die dehatteloſe Ueberweiſung durch das Haus veranlaßte ſodann den Re ichstagspräſiden⸗ ten Löbe darauf hinzuweiſen, daß nicht etwa die merk⸗ lich fühlbare Ferienſtimmung oder Intereſſeloſigkeit die Volksvertreter veranlaßt habe, auf eine Ausſprache zu verzichten, vielmehr ſei der Wunſch maßgebend geweſen, etzt kurz vor Weihnachten der Vorlage keine neuen Schwie⸗ rigkeiten und keine neue Verzögerung zu bereiten, nachdem mit dem Vorſitzenden des Ausſchuſſes jedoch vereinbart worden ſei, daß dieſer ſchon vor dem Wiederzuſammen⸗ tritt e den Gegenſtand in Behandlung neh⸗ men werde. Wichtiger als der erſte erſchien dem Hauſe dann der weite Punkt ſeiner Tagesordnung, nämlich die zweite Beratung des Geſetzentwurfs über die Sen⸗ kung der Lohnſteuer. Hierbei hatte der Ausſchuß in der erſten Leſung an die Stelle der Regierungsvorlage die Beſtimmung geſetzt, daß vom 1. Januar 1928 ab von dem monatlichen Lohnſteuerbetrag ein Abzug von 1.5 Prozent, jedoch höchſtens 2 Mark monat⸗ lich erfolgen ſoll. Dieſe neue Vorlage bezeichnete nun Abg. Keil(S.) als ein Verlegenheitsprodukt, indem man die Koalition unter allen Umſtänden zuſammenhalten wolle. Im übrigen würden auch hier die Großen auf Koſten der Kleinen begünſtigt und der ſoziale Gedanke des Exi⸗ ſtenzminimums ſei ganz verlaſſen worden. Der Redner pro⸗ deſtierte dagegen, daß man die Lohnſteuerzahler an die Länder verkauft habe, damit dieſe der Beſoldungsvor⸗ lage zuſtimmten und lehnte die Ausſchußbeſchlüſſe für ſeine Partei ab. Im Gegenſatz zu dieſen Ausführungen erklärte Abg. Brüning(3.), die Form der Ausſchußvorlage ent⸗ preche zwar nicht dem Wortlaut der lex Brüning, er⸗ lle aber genau ſo den Zweck des Geſetzes, wie eine Her⸗ aufſetzung des Exiſtenzminimums. Die Begünſtigung der höheren Einkommen, welche die Regierungsvorlage bewirkt hätte, werde jetzt durch die Ausſchußbeſchlüſſe vermieden und für die Erhöhung der Maximalgrenze des Lohn⸗ ſteueraufkommens ſeine gerade diejenigen Länder einge⸗ treten, in welchen die Sozialdemokraten und die Demo⸗ kraten, alſo die Opposition im Reichstag, entſcheidend vertreten ſeien, indem ſich beiſpielsweiſe Hamburg gegen ede Senkung der Lohnſteuer überhaupt ausgeſprochen habe. Als nächſter Redner hielt ſodann Abg. Schneider⸗ Berlin(D.) eine Erhöhung des Exiſtenzminimums für notwendig und zwar auf 1440 Mark jährlich. Weiterhin bemerkte der Redner, daß, wenn man bei den Regie⸗ kungsparteien ernſtlich den Willen gehabt hätte, die ler Brüning durchzuführen, ſo hätte man die Widerſtände des Reichsrats leicht durch eine Zweidrittelmehrheit über⸗ winden können. Die Auseinanderſetzung mit den Ländern müſſe jedoch im Finanzausgleich erledigt und dürfe nicht bei jedem Steuergeſetz wiederholt werden. Der Redner ſprach ſten dann noch für die Beſeitigung der Kapital⸗ ertragsſteuer ein und lehnte in ſeinen Schlußausführungen ie neue Vorlage ab. Hierauf erklärte Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler, es ſei unwahr, daß er den Ländern verſprochen habe, die lex Brüning nicht durchzuführen, vielmehr ſei Es richtig, daß er den Ländern geſaat habe. daß ſie im . 0 o weiſen auch die fran⸗ Wfiſchen und engliſchen Blätter de Beſprechung 9 Re⸗ parakionsberichtes beſonders auf die Anregung Gilberts, Montag, den 19. Dezember 1927 neuen Steuerfayr eryoſe Steueruverwerſungen erhalten würden. Dieſe Mehrerträge kämen aber in der Haupt⸗ ſache aus der erhöhten Umſatzſteuer, der Körperſchafts⸗ ſteuer und der Einkommenſteuer, während ihnen mit dem geringen Mehrertrag aus der Lohnſteuer nicht gedient geweſen ſei. Im übrigen ſei die Erhöhung des Lohn⸗ ſteueraufkommens um 100 Millionen Mark ſchon mit Rückſicht auf die Beſoldungserhöhung berechtigt. Der Miniſter wies dann auch den Vorwurf zurück, daß er die Lohnſteuerzahler an die Länder verkauft habe und be⸗ merkte, daß, wenn ſich der Reichsrat geſchloſſen gegen die Erhöhung des Exiſtenzminimums ausgeſprochen habe, man jetzt eine Form finden müſſe, die es auch dem Reichs⸗ rat ermögliche, der abgeänderten Vorlage ſeine Zuſtim⸗ mung zu geben(Zuruſe links:„Eine Zweidrittelmehrheit des Reichstages würde den Einſpruch wirkungslos machen“) Unter Angabe von Zahlen betonte der Miniſter ſodann, daß das heutige Exiſtenzminimum eine viel ſtärkere Er⸗ mäßigung bringe, als ſie die Vorkriegszeit gehabt habe und bemerkte, daß auch der Hinweis auf vermehrte Ver⸗ waltungsarbeit der Wirtſchaft nicht als ſtichhaltig an⸗ zeſehen werden könne, da einfach an die Stelle der jetzigen Kartelle eine andere trete. Der Kerngedanke der Lohn⸗ teuerſenkung ſei in dem neuen Vorſchlag enthalten. Es beſtehe keine Veranlaſſung, von einer unſozialen Geſtal⸗ tung zu reden. Die Wiedereinführung des dreijährigen Durchſchnitts könne man nicht von einem Tag auf den anderen beſchließen. Die Regierung ſtimme daher dem Ausſchuß⸗Vorſchlag zu, wonach ein Ausſchuß dieſe Frage zunächſt eingehend prüfen ſoll. Abg. Dr. Oberfohren(Dn.) erklärte ſich hier. auf grundſätzlich für eine Veredlung des Tarifs der Ein⸗ kommenſteuer und dem dreilährigen Durchſchnitt. Die Lohnſteuer dürfe man aber im gegenwärtigen Augenblich damit nicht belaſten, es komme darauf an, daß die große Maſſe in den Genuß einer Senkung der Lohnſtéeuer komme. Sodann bezeichnete Abg. Könen(K.) die einzigen pünktlichen Steuerzahler ſeien die Lohnſteuerpflichtigen. Steuerrückſtände kämen nur bei den Kapitaliſten vor. Das Doppelſpiel des Reichsrats hätten auch die Sozialdemo⸗ kraten mitgemacht. Der Redner bezeichnete das ganze Steuerſyſtem als ein Betrugsſyſtem. 5 Als nächſter Redner betonte Abg. Drewitz(Wirt. Vg.), Länder und Gemeinden würden die größten Schwie⸗ rigkeiten haben, um die Mehrkoſten der Beſoldungsvor⸗ lage zu decken. Wenn jetzt auch die Lohnſteuer noch er— mäßigt werde, würde die Erhöhung der Realſteuern nicht mehr zu vermeiden ſein. Die Wirtſchaftspartei lehne da⸗ er die Vorlage ab. Sierauf bedauerte Abg. Dr. Strathmann(Dn.), daß die kinderreichen Familien nicht ſtärker berückſichtigt worden ſeien, worauf Abg. Keil(S.) nochmals die ab⸗ lehnende Haltung ſeiner Fraltion feſtſtellt. Wenn die Vor⸗ lage im Reichsrat ſcheitern ſollte, und die Ermäßigung am 1. Januar nicht in Kraft treten könne, ſo trage die ſo⸗ Hud ente Fraltion dafür gern die Verantwor⸗ ung. Hierauf wurde die Diskuſſion abgebrochen und das Haus ſchritt zur Abſtimmung. . In dieſer wurden die lommuniſtiſchen und ſozial⸗ bemokratiſchen Anträge abgelehnt und auch der volks⸗ parteiliche Antrag auf Wiederherſtellung der Negierungs⸗ vorlage und Lockerung des Steuertarifs, für den auch die Demokraten ſtimmten, wurde in namentlicher Abſtim⸗ mung mit 2983 gegen 31 Stimmen bei vier Enthaltungen abgelehnt. Gleichfalls der Ablehnung verfiel auch der weitere volksparteiliche Antrag auf Wiedereinführung des dreijährigen Durchſchnitts bei der Veranlagung, worauf in namentlicher Schlußabſtimmung die Aus⸗ ſchußbeſchlüſſe mit 193 gegen 161 Stimmen bei drei Enthaltungen angenommen wurden. Da⸗ gegen ſtimmten die Kommuniſten, Sozialdemokraten, De⸗ mokraten und die Wirtſchaftspartei. Annahme fand fer⸗ ner eine Ausſchußentſchließung, welche die Regierung er⸗ ſucht, einen Ausſchuß zur Prüfung der Frage des drei⸗ jährigen Durchſchnitts bei der Veranlagung einzuſetzen. Hierauf ſetzte das Haus die Ausſprache über den Bericht des Ruhrunterſuchungsausſchuſſes fort, mit der die neuen ſozialdemokratiſchen und demokrati⸗ ſchen Anträge verbunden wurden, wonach der Reichstag ſeine Mißbilligung über die im Ausſchuß feſtgeſetzten Tat⸗ ſachen ausſpricht. Allein wie bei dem erſten Punkt ſo konnte das Haus auch dieler Frage kein großes Intereſſe mehr abgewinnen, ſodaß es bereitwilligſt auf den Vor⸗ ſchlag des Präſidenten einging, die Weiterberatung dieſes Gegenſtandes erſt nach den Ferien vorzunehmen. Nach⸗ dem dann noch der Haushaltungsausſchuß ermächtigt wor⸗ den war, die Beratungen für den Etat ſchon während den Ferien zu beginnen, vertagte ſich das Haus auf den 19. Januar, auf deiſen Tagesordnung die erſte Beratun des Haushalts für 1928 ſteht. Beratung der Freigabebill. Anzeigenpreiſe: Viernheimer Volksblatt (Viernheimer Nachrichten) b Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtuſter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vorm, 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Se⸗ ſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei u. Polizeiamt Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnalhme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. 44. Jahrgang O nmewyorr, 17. Dezember. Im Repräſentantenhaus brachte der Abg. Green bei ſchlechter Beſetzung des Hauſes die Vorlage über die Freigabe des deutſchen Eigentums ein. Bei der Berichterſtattung waren wiederholt Zwiſchenrufe der Oppoſition vernehmbar. Der Abg. Cox(Georgien) hielt die Vorlage für nicht weitge hend genug. Ver⸗ ſchiedene andere Miiglieder des Hauſes verlangten Be⸗ kanntgabe der den Vereinigten Staaten unter der gegen⸗ wärtigen Vorlage entſtehenden Laſten. Der Abg. Green erwiderte, daß die Vereinigten Staaten lediglich für Schiffe, Radioanlagen und Patente aufzukommen hätten. Die Abſtimmung über die Vorloge findet wahrſcheinlich am Montag ſtatt. Das Programm der Länderkonferenz. Reichskanzler Dr. Marx überſandte in dieſen Tagen den Miniſterpräſidenten der Länder die Einladung zu der Januarkonferenz der Reichs⸗ und Län⸗ derregierungen, die ſich eingehend und grundſaͤtzlich mit allen einſchlägigen Fragen der Verfaſſungs⸗ und Ver⸗ waltungsreform beſchäftigen ſoll. Dieſe Einladung be⸗ gleitet eine umfangreiche Erläuterung, die es zwar ver⸗ meidet, beſtimmte Vorſchläge zu machen, aber doch in recht unzweideutiger Weiſe andeutet, was die Reichs⸗ regierung mit der Januarkonferenz letztlich bezweckt. Drei Punkte ſtehen auf der Tagesordnung der Länderkonferenz: 1. Veränderungen im gegenwärtigen Verhältnis zwischen Reich und Ländern, 2. Maßnah⸗ men zur Gewährleiſtung ſparſamſter Finanzwirt⸗ lchaft, 3. praktiſche Verwaltungsreform im Reich und in den Ländern. Als Berichterſtatter zum erſten Punſt ſind der Hamburger Bürgermeiſter Peterſen und der Oldenburgische Miniſterpräſident von Finckh vor⸗ geſehen. Die Miniſterpäſidenten von Preußen und Bay⸗ ern, Braun und Held, haben die Korreferate übernommen. Für den zweiten Punkt ſind die Finanzminiſter von Preu⸗ zen und Thüringen, Dr. Höpker⸗Aſchoff und Tölle, in Ausſicht genommen, während die Referate über den dritten Punkt von den Innenminiſtern Sachſens und Bayerns, Apel und Stützel, gehalten werden ſollen. Die Konſerenz wirft ihre Schatten voraus. Sehen wir uns die Tagesordnung etwas eingehender an! Die Veränderungen im gegenwärtigen Verhältnis zwi⸗ ſchen Reich und Ländern, auf die Reichskanzler Dr. Mar in ſeinen Erläuterungen mit großer Vorſicht und Zurück⸗ An Montag vorausſichtlich Abſtimmung über die Vorlaae. haltung hinweiſt, ſind verfaſſungs rechtlicher Art, Die Reichsverfaſſung beſtimmt in Artikel 6 ff., was aus⸗ ſchließlicher Gegenſtand der Geſetzgebung des Reichs iſt und wofür das Reich in einfacher Weiſe oder grundſätzlich die ſogenannte Grundſatzgeſetzgebung beſitzt. Auch das Aufſichtsrecht der Reichsregierung wird im 15. Ar⸗ viſſe der Reichsverfaſſung klar feſtgelegt und ſcharf um⸗ riſſen. f Von entſcheidender Bedeutung erſcheint aber der 18. Artikel der Reichsverfaſſung, der von der Gliederung des Reichs in Länder handelt und beſtimmt, daß ſie unter möglichſter Berückſichtigung des Willens der be⸗ teiligten Bevölkerung, ſowie der wirtſchaftlichen und kulturellen Höchſtleiſtung des Volles erfolgen ſoll. Im einzelnen wird näher beſtimmt, ob und wann ein verfaſſungsänderndes Reichsgeſetz erforderlich iſt oder nicht. Es fehlt aber jede Beſtimmung darüber, daß es einzelnen Ländern möglich iſt, ſich in unmittelbares Reichsgebiet zu verwandeln und den Charalter eines ſelbſtändigen Landes aufzugeben. Das Fehlen dieſer Verfaſſungsbeſtimmung iſt in den letzten Jahren von einigen Ländern peinlich empfunden worden. Die letzten Wahlen in Heſſen zeigen, daß die Schaffung einer derartigen Verfaſſungsbeſtimmung zu einer ſtaatspo⸗ litiſchen Notwendigkeit geworden iſt. Im übrigen fehlt es nicht an verfaſſungsrechtlichen Möglichkeiten, um zu einer Vereinfachung des Reiches in ſtaatspolitiſcher Hinſicht zu kommen. Woran es aber fehlt iſt die Erkenntnis ſtaatspolitiſcher Notwendigleiten auf Grund unſerer wirtſchaftlichen, finanziellen und außen⸗ politiſchen Lage. Noch mehr ſcheint es aber an der nöti⸗ gen Führung im Reiche zu mangeln. Regierung iſt Führung. Entſch ießt ſich die Reich regierung nicht, mit feſter Hand die Reichszügel anzufaſſen, dann erleben wir wiederum große Reden, viele Ausſchußſitzungen, noch mehr Entſchließungen, aber keine Taten. Dies iſt weniger von dem zweiten Punkt der Tages⸗ ordnung der bevorſtehenden Januar konferenz zu erwarten, der Maßnahmen zur Gewährleiſtung ſparſamſter Finanzwirtſchaft verlangt. Hier brennt die Not ſowohl dem Reichsfinanzminiſter als auch den Finanz⸗ miniſtern aller Länder auf die Finger. Aus ſtaatspoliti⸗ ſchen Gründen, die hier nicht erneut herausgeſtellt zu werden brauchen, geht es nicht an, die Anregungen des Entſchädigungsagenten Parker Gilbert erneut auf die lange Bank zu ſchieben und das Problem des endgültigen Finanzausgleichs noch weiter hinauszuzögern. 12155 Nicht minder wichtig iſt aber, daß der Aus gabe⸗ luſt der Parteivolitifer aründlich ein Riegel vor⸗ den win. muen Mer weit vie Berfaſſung eine un⸗ bare Lüdde auf. Im engliſchen Unterhaus, wa Parteiverhältniſſe weſentlich einfacher liegen als bei 8, und wo auf Grund einer jahrhundertelangen Ueber⸗ tung das ſtaatspolitiſche Verantwortlichkeitsbewußt⸗ viel tiefer in den Parteien verankert iſt, wird verfaſ⸗ ngs⸗ und traditionsgemäß den Ausgabeforderungen, die ber den Staatshaushalt hinausgehen, durch den er⸗ rten Widerſpruch des Geſamtkabinetts ein endgülti⸗ es Paxoli geboten. Eine ähnliche Verſaſſungsbeſtim⸗ ung erſcheint, wie die zum Teil recht traurigen Vor⸗ nge parteivolitiſcher Art und Quertreiberei bei der Be⸗ oldungsreform bewieſen, überaus wünſchenswert und weckmäßig. Kein geſundes Staatsleben kann es auf die auer ertragen, daß Regierungsparteien und Oppoſi⸗ ionsparteien aus parteipolitiſchen Gründen usgaben beſchließen, die ſtaatspolitiſch nicht zach allen Seiten hin einwandfrei ſind. Noch unerträg⸗ ſcher freilich iſt eine Regierung, die in ſolchen kritiſchen Zeiten nicht führt, ſondern wie ein Schilfrohr ſich im inde hin und her bewegt und bald nach links und bald ch rechts hinhorcht, um zu hören, was die Parteien ünſchen. Nicht parteipolitiſche Orientierung, ſondern aatspolitiſche Führung und Regierung iſt 8, was unſer Volk braucht. Dieſe Grundſätze ſind auch dritten Punkt der Tagesordnung, der praktiſchen Ver⸗ altungsform im Reich und in den Ländern, durchzu⸗ ren. Das dritte Annultätenzahr. Der Bericht des Neparationsagenten. Berlin, 17. Dezember. Faft zur ſelben Zeit, in welcher der Reparations⸗ gent Parker Gilbert dem franzöſiſchen Miniſterpräſiden⸗ en in Paris ſeinen Höflichkeitsbeſuch abſtattete, wurde in erlin ſein Bericht über das dritte Annuitä⸗ enjahr überreicht. In dieſem ſelbſt wird nun vom eparationsagenten eine Schilderung der Entwicklung er öffentlichen Finanz⸗ und Kreditgeba⸗ ung in Deutſchland gegeben und anerkannt, daß die eichsregierunggenügend Schritte zur Beſſerung er Lage unternommen hat und daß eine loyale L erung der Entſchädigungen beſtehe. eſtellt, daß die ſcharfe Trennung zwiſchen äußerer und nnerer Uebertragung durchgeführt ſei, woran ſich dann ie Berichte der Treuhänder anſchließen, die eine ingehende Würdigung der Finanzgebarung bei et Reichsbahn enthalten und in dem Vorſchlag gipfeln, eine gründliche Reorganiſierung der inanzierungsmethoden dieſer Geſellſchaft herbeizuführen. eber die Haushalte von Reich, Ländern und Gemein⸗ en bemerkt dann der Bericht, daß dieſe bisher nicht ausgeglichen geweſen ſeien und daß insbeſondere iele Gemeinden über ihre Mittel gelebt aben. Dagegen weiſe der Reichsetat für 1928 an⸗ rkennenswerte Fortſchritte auf, indem ernſt⸗ afte Anſtrengungen unternommen worden ſeien, eine 1181 Ausgabenkontrolle und insbeſondere eine 5 prechende Verwaltungsreform herbeizuführen. ieſes Vorgehen des Neiches habe ſich auch auf die Haus⸗ Halte der Länder und Gemeinden ausgewirkt, indem jetzt Auch dieſe beſſer ausgeglichen ſeien und die Defizite Feen herabgedrückt werden konnten. Ueber die öffentliche Schuld läßt ſich der Reparations⸗ agent dahin aus, daß Deutſchland insgeſamt 11 Mil⸗ larden in⸗ und ausländiſche Verpflichtungen habe, daß S aber gleichwohl noch für einige Zeit auslän⸗ iſche Anleihen benötige, um ſeinen Außenhandel weſter ausbauen zu können. Parker Gilberts Schlußfolgerungen. Nach einer eingehenden Schilderung der wirtſchaft⸗ n Entwicklung zieht dann der Reparationsagent aus inen Feſtſtellungen verſchiedene Schlußfolgerun⸗ en, in welchen er zunächſt feſtſtellt, daß Deutſchland al⸗ es in ſeinen Kräften liegende tue und getan habe, um L uuerl Ile Nach dem Roman„Die Elenden“ von Victor Hugo. 12(Nachdruck verboten.) „Du haſt den alten Herrn mit ſeiner Tochter hierher⸗ deführt?“ „Ja.“ ö„Kennſt du ihre Wohnung?“ ö„Nein.“ „Mache ſie mir ausfindig.“ ö„D as wünſchen Sie?“ fragte ſie. „Ja. „Sie ſollen die Wohnung erfahren.“ Sie machte raſch die Tür zu und Marius war allein. Er ſank auf einen Stuhl, ſtützte den Kopf in die deiden Hände auf den Tiſch und verſank in Gedanken, die et nicht feſthalten konnte. Plötzlich wurde er gewaltſam aus ſeinem Sinnen geriſſen. Ex hörte die laute und harte Stimme Jondrettes zolgende Worte ſagen, die für ihn ein ganz beſonderes Intereſſe hatten:„Ich ſage dir, ich bin meiner Sache gewiß und habe ihn wiedererkannt.“ Von wem ſprach Jondrette? Wen hatte er erkannt? Den Herrn? Den Vater„ſeiner“ Geliebten? Dieſer Jondrette kannte ſie alſo? Sollte er, Marius, in dieſer erwarteten Weiſe alles erfahren, ohne daß ſein Leben dunkel für ihn war?. Er ſprang mehr auf die Kommode als er daraufſtieg und nahm ſeinen Platz an dem kleinen Loche in der Wand dben wieder ein. So ſah er in die Stube Jondrettes hinein. In dem Ausſehen der 11 war nichts verändert, 1 daß die Frau und die Töchter das Paket benutzt und Strümpfe und wollene Jacken angezogen hatten. Auf die beiden Betten waren zwei neue Decken gebreitet. ondrette war eben erſt zurückgekommen. 3 ie 8920 die vor 11 Mann ſchüchtern und er⸗ aunend ausſah, wagte zu ihm zu ſagen: f„Wirklich? Biſt du deiner Fache gewiß?“ 0„Gewiß! Es iſt acht Jahre her, aber lch erkannte n. O, ich erkannte ihn, gleich erkannte ich ihn. Du ver ⸗ Nufelter Geheimniskrämer, endlich habe ich dich.“ Ex 4 inne und ſagte zu den Töchtern: 1. ihr.“ Ferner wird feſt⸗ vas Funttiomeren ves Dawespianes zu ermogncen, doch n immer noch Vorſicht bei der Ausgaben⸗ und An⸗ jeihegebarung geboten. Beim Urteil über die Lage müſſ. aber auch die Schwäche des Transferſcheutzes be⸗ kückſichtigt werden, während andererſeits die Un gewiß⸗ beit der Höhe der deutſchen Entſchädigungs⸗ Fuld überall zur Unterdrüdung der normalen Tait ge. und der im eigenen Intereſſe Deutſchlands genden Reformen führe. Das von den Sachverſtändigen vorgeſehene Trans ferſyſtem ſei ein Schutzmittel geweſen. mit deſſen Hilfe man damals ein dringendes Gegenwarts⸗ problem zu löſen beſtrebt war, um dadurch finanzielle Er⸗ gebniſſe zu zeitigen. Um dieſe ſicherzuſtellen, gelte es aber jetzt an die endgültige Feſtſetzung der deutſchen Zahlungsverpflichtungen heranzu⸗ ehen und zwar auf einer abſoluten Baſis ohne jeglichen Trans ferſchutz, ſodaß dann die Garantie der Feſtigkeit der deutſchen Währung nicht mehr von den Alliierten, ſondern von Deutſchland ſelbſt übernommen würde, nach⸗ dem der weſentlichſte Faktor zu einer gegenſeitigen be⸗ friedigenden Endregelung, nämlich das Vertrauen, be⸗ beits beſtehe. Preſſeſtimmen zum Gilberi⸗Bericht. Das Berliner Echo. N Berlin, 17. Dezember. Allgemein ſieht die Berliner Preſſe in den Ausfüh⸗ rungen Gilberts über die Feſtſetzung einer End⸗ ſumme den Kern des Berichtes. Die„Deutſche All⸗ gemeine Zeitung“ ſchreibt, die Darlegungen Gilberts lie⸗ ßen erkennen, daß er volles Verſtändnis für den ſchwer⸗ wiegenden Mangel habe, der darin liege, daß wir im⸗ mer noch nicht die Größe unſerer Geſamtver bind⸗ lichkeiten kennten. Die„Deutſche Tageszeitung“ wirft die 79 10 auf, warum man auf einmal ſo geneigt ſei; den Wert einer Endſumme anzuerkennen. Es bedeute nicht mehr und nicht weniger als daß im Falle eines Nicht⸗ gelingens des Transferſyſtems der Zu ſammenbruch des Dawesplanes an ſeiner eigenen inneren Unmög⸗ lichkeit unter der Verantwortlichkeit unſerer Gläubiger of⸗ fenbar würde. Um das zu vermeiden, werde mit einmal (die Uebertragung der Verantwortlichkeit auf uns propa⸗ giert. Der„Lokalanzeiger“ meint, wer aus dieſem Repa⸗ ;krationsbericht große Offenbarungen erwartet habe, ſehe ſich enttäuſcht. Neu ſei nur das Eingeſtändnis des Gene⸗ ralagenten, daß der Dawesplan in ſeiner heutigen Form auf die Dauer nicht haltbar ſei. Es ſei wohl kein Zufall, daß die Veröffentlichung des Berichtes zeitlich mit dem liner Börſenzeitung“ erwartet eine ſenſationelle Wirkung des Berichtes, weil der Schlußpaſſus einen Hinweis auf grundlegende Fehler des Dawesſyſtems enthalte, der nichts anderes bedeuten könne, als daß der Reparationsagent eine Aenderung des Dawesſyſtems den deutſchen Re⸗ parationsgläubigern zur Erwägung anheim gebe. Die „Voſſiſche Zeitung“ hebt die milde Form des Berichtes hervor und die gleichfalls demokratiſche„Morgenpoſt“ er⸗ wartet eine internationale Diskuſſion über die deutſchen Reparationen und die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands, die hoffentlich nicht zu einer feſten, ſondern auch erträglichen Schuldenregelung führen werde. Die Auffaſſung des„Temps“. Zu dem Bericht Parker Gilberts bemerkt der Temps, daß derartige Würdigungen für die Zukunft von größ⸗ ter Bedeutung ſeien. Die Erfahrung und die Probe⸗ zeit könnten allerdings noch nicht als abgeſchloſſen erach⸗ tet werden. Deutſchland müſſe in der Führung ſeiner Ge⸗ ſchäfte Klugheit an den Tag legen. Deutſchland dürfe ſein Erbgut an Hilfsquellen und Krediten nicht durch über⸗ mäßige Ausgaben und Anleihen der öffentlichen Stellen verſchwenden. Vor der Abreiſe nach den Vereinigten Staaten habe ſich Parker Gilbert wahrſcheinlich auch mit Poincaree über dieſe Zukunftsfragen unterhalten. Die amerikaniſche Preſſe zum Gilbert⸗Bericht. Gilberts Bericht wird in Amerika ſtark beachtet. Die Berliner Berichte der amerifaniſchen Preſſe ſind ſtark Sie gehorchten. Im Augenblick, als ſie durch die Tür ſchreiten wollten, nahm der Vater die ältere am Arm und ſagte in eigen⸗ tümlichem Tone: „Punkt fünf Uhr werdet ihr hier ſein, beide. Ich brauche euch. Marius wurde immer aufmerkſamer. Als Jondrette mit ſeiner Frau allein war, ging er von neuem auf und ab und zweimal ſchweigend rund herum. „Mein Glück iſt gemacht.“ ſagte er leiſe. Plötzlich wendete er ſich an die Frau, ſchlug die Arme übereinander und ſagte: 8. „Soll ich dir etwas ſagen? Das Mädchen Marius konnte nicht zweifeln, daß man von ihr a Er horchte mit brennender Spannung. Jondrette abet hatte ſich gebückt und leiſe zu ſeiner Haut; geſprochen. Dann richtete er ſich auf und redete „Sie iſt es“ 5 „Die?“ fragte die Frau. Ja, die,“ ſagte der Mann. Kein Ausdruck könnte den Ton wiedergeben, mit dem die Frau das die ſagte. Es lagen Staunen, Wut, Haß, Zorn zuſammengemiſcht in dem Tone. Einige Worte. ein Beſuch Gilberts bei Poincaree zuſammenfalle. Die„Ber⸗ gema. Der Brun in wayrſchemnch o das Büro des Reparationsagenten den Ber an die amerikaniſche Preſſe gab. Darüber beschwert der Times⸗Korreſpondent, der es gerade war, der bist die übelſte aten aeg betrieb. Die Zeitungen, 9 ſonders Aſſociated Preß, betonen, Gilbert lege Gewicht darauf, daß das Reparatſonsproblem nicht endgültig gelöſt iſt, ſolange Deutſch and von außen finanziell überwacht wird. Auch die Newyork⸗Times kommon zu einer ähnlichen Feſtſtellung. Die Times hebt hervor, daß das Vertrauen wieder her geſtellt ſei, daß ein gebeſſertes Budget und die Gesundheit der deutſchen Währung und des deutſchen Geſchäftes anerkannt werden. Die Newyork Worlds erklärt, daß Gilberts Bericht die Auflegung neuer Deutſchlandsanleihen in Amerika ankündige, da die Zeit der außerordentlichen Ausgaben in Deutſchland abgeſchloſſen ſei. Hearſts„Amo⸗ rican“ betont, daß nach Gilberts Meinung Deutſchland weniger Ueberwachung brauche. Newyork Herald bekont, daß Gilbert die Siſtierung der Kriegsſchuldenſumme verlange. Die Arbeitgeber lehnen ab. Ber bindlichkeitserklärung durch den Neichsarbeitsminiſter? K Düſſeldorf, 17. Dezember. Wie wir erfahren, haben die Arbeitgeber die beiden Schiedsſprüche über Lohn und Arbeitszeit ab⸗ gelehnt. Eine ausführliche Begründung wird noch ver⸗ öffentlicht werden. Falls nun am Montag auch die Ge⸗ werkſchaften, die gleichfalls auf ihrer ablehnenden Haltung zu beharren ſcheinen, die Schiedsſprüche verwerfen wer⸗ den, dürfte damit zu kechnen ſein, daß dieſe durch das Reichsarbeitsminiſterinn für verbindlich erklärt werden, da nur auf dieſe We nie Ausſperrung der ca. 300 000 Mann betragenden B. aften vermieden werden kann. Aus dem In⸗ und Auslande. Erhöhung der Reichstagsdiäten. Berlin, 17. Dez. Durch die neue Beſoldungsord⸗ nung ſind die Miniſtergehälter, die bisher an Grundgehalt 29 700 Mark jährlich betrugen, auf 36000 Mark erhöht worden. Damit ſind die Diäten für die Reichstagsabge⸗ ordneten, die bisher für den Monat rund 620 Mark aus⸗ machten, automatiſch auf 750 Mark erhöht worden. Pogrome in Litauen? Warſchau, 17. Dezember. Wie der Prceglond Wieczorny von der polniſch⸗litauiſchen Grenze meldet, ſoll es im litauiſchen Grenzgebiet in den letzten Tagen angeb⸗ lich zu umfangreichen Judenpogromen gekommen ſein. In dem Städtchen Nanewe, das 60 Klm. von Kowno ent⸗ fernt liegt, ſollen in den letzten Tagen durch das dortige Militär angeblich über 100 Juden getötet worden und das ganze jüdiſche Viertel heruntergebrannt ſein. Der Te⸗ lefon⸗ und Telegrafenverkehr ſoll unterbrochen ſein. Das Präſidium der jüdiſchen Gemeinde in Kowno habe ſich an die litauiſche Regierung um Hilfe gewandt. Eine Be⸗ ſtätigung dieſer Meldung liegt bisher nicht vor. Sie kaum daher beſonders im Hinblick auf die Einſtellung der pol⸗ niſchen Preſſe zu Litauen nur mit größtem Vorbehalt wei⸗ tergegeben werden. Hausſuchung im Hangkauer Sowjetkonſulat.— Das Perſonal verhaftet. London, 17. Dezember. Nach einer Meldung aus Hankau haben die chineſiſchen Behörden das dortige Fpnſche dert durchſuchen und das geſamte ruſſiſche und chineſiſche Perſonal verhaften laſſen. Im Anſchluß daran wurden alle Kommuniſten in der Stadt im VBerkauß einer Razzia verhaftet. 3 vorbeſtrafter Burſche, endgültigen Nl I arkisffrö 5 KAF FEE-Z USATZ Eiche Name wahrſcheinlich, die ihr Mann ihr zugeflüſtert hatte, hatten genügt, die träge Frau zu wecken und ſie aus einer widerwärtigen zu einer entſetzlichen zu machen. Der Mann ging hin und her, ohne auf ſie zu achten. Nach einer Pauſe trat er zu ihr bin, blieb vor ihr mit übereinandergeſchlagenen Armen ſtehen wie kurz vorher und fragte: „Soll ich dir noch etwas ſagen?“ „Wass“ g 5 „Mein Glück iſt gemacht,“ antwortete er leiſe. „Was willſt du damit ſagen?“ fragte die Frau. »Was ich ſagen will? Paß auf!“ „Still!“ fiel die Frau ein.„Nicht ſo laut! Solche Sachen darf man nicht hören laſſen.“ i „Von wem? Von dem Nachbar? Ich habe ihn eden ausgehen ſehen. Und hört denn das Kamel etwas 7 Er iſt übrigens, wie ich dir ſage, ausgegangen.“ 5 Marius hörte folgendes: „Paß auf! Der Kröſus ißt gefangen. Es iſt ſo gut wie geſchehen. Alles haben wir geordnet. Ich fah die Leute. Er kommt abends um ſechs Uhr. Bringt die ſechzig Frank, die Kanaille! Er kommt alſo um ſechz Uhr. Da geht der Nachbar zum Eſſen. Niemand iſt im Hauſe. Vot elf Uhr kommt der Nachbar meiſt nicht nach 0 5 Die Kleinen ſtehen auf der Lauer. Du hilfſt. Es geht.“ „Und wenn es nicht geht?“ fragte die Frau. Jondrette machte eine grauſige Bewegung und ſagte: „Dann muß er daran.“ Er lachte auf. a Marius ſah ihn zum erſtenmal lachen. Es war ein Lachen zum Schaudern. 3 Jondrette öffnete einen Schrank neben dem Kamine und nahm eine alte Mütze heraus, die et aufſetzte, nach⸗ dem er ſie mit dem Armel abgebürſtet hatte. 105 „Jetzt gehe ich aus,“ ſagte er.„Ich muß noch mit Leuten reden, mit ſehr guten. Du wirſt ſehen. es geht. Ich werde nicht lange bleiben; es iſt eine ſchoͤne Arbeit; bewache das Haus.“. Darauf drückte Jondrette die Tür zu und Marius ——— ihn über den Korridor und die Treppe hinunter ⸗ gehen. s i Auf St. Medardus ſchlug es ein Uhr. 55 So mäumeriſch auch Marius erschien, war et doch eine feſte und energ Natur.. Jortſetung ſolgt) ee 7 0 zu Boden geſchleudert. Aus Heſſen. 13 Mieder ⸗Ingeihe lim.(Verhaftung eines Einbre⸗ ers.) Den Nachforſchungen der Kriminalpolizei b Stagtscr waliſchaft Mainz gelang es, einen der beiden Diebe feſtzunehmen, die kürzlich nachts in ein hieſiges Geſchäft eingebrochen waren. Der im Amtsgerichtsgefäng⸗ nis Ober⸗Ing beim eingelieferte Einbrecher iſt ein häufig tafter der zur Zeit der Separatiſtenun⸗ tuhen in Ober⸗ und Nieder⸗Ingelheim eine berüchtigte Rolle pielte und dringend im Verdacht ſteht, an den ſeſt Jahresfriſt hier zahlreich vorgekommenen Einbrüchen beteiligt geweſen zu ſein. Der von dem Verhafteten ge⸗ nannte Komplize ha: ſich bisher der Feſtnahme durch die Fucht entzogen. Er wird von der Staatsanwaltſchaft Mainz ſtedbrieflich verfolgt. Eimbsheim.(G 0 Dieb.) Der Dienſtknecht Karl Kepp, der bei der Witwe Weikert 650 Mark ent⸗ wendet hatte und flüchtig ging, wurde in Hamburg durch die Polizei feſtgenommen. Von dem geſtohlenen Geld N wurde nichts mehr gefunden. a (Feuer durch ſpielende Kinder.) Alzey. In einer Puppenklinik entſtand durch ter e Kinder im Schaufenſter ein Brand, durch den größerer Schaden ange⸗ richtet wurde. Die Kinder hatten von außen durch die Luftlöcher brennendes bengaliſches Feuerwerk geſteckt. Neu⸗Iſenburg.(Mutter und Sohn als Ladendiebe.) Die Ehefrau K. von hier wurde mit ihrem 16jährigen Sohn in dem Kaufhaus„Ehape“ in Frankfurt beim Ladendiebſtahl betroffen und feſtgenom⸗ men. Sie hatten Sachen bei ſich, die ſie in anderen Wa⸗ renhäuſern geſtohlen hatten. Die geſtoh'enen Sachen wur⸗ 1 beſchlagnahmt und den Eigentümern wieder ausgehän⸗ gt. Auerbach.(Autozuſammenſtoß.) Ein Autozu⸗ ſammenſtoß ereignete ſich an der Bachbrückenkurve hierſelbſt, Das aus der Richtung Darmſtadt kommende Perſonen⸗ auto eines Herrn Karl Klein aus Frankfurt a. M. wollte an der fraglichen Kurve einen anderen Wagen überholen, als aus der entgegengeſetzten Richtung ein Poſtauto heran⸗ nahte und den erſtgenannten Wagen ſo heftig anfuhr, daß deſſen 19 00 ſchwer beſchädigt wurde und auslief. Das Poſtauto ſowie auch die Inſaſſen beider Wagen er⸗ litten keinen Schaden. Offenbach.(Strafkammer.) Vor der Strafkam⸗ mer Darmſtadt ſtand ein hier wohnhafter Händler. Er verurſachte am 15. Dez. 1926, am Lämmerſpieler Weg einen großen Menſchenauflauf, bei dem ſich etwa 150 bis 200 Menſchen anſammelten. Als ein Konkurrent dort Obſt verkaufte, ſtellte er, in der Abſicht, dem anderen Käufer abzuſpannen, ſeinen Händlerwagen daneben, in⸗ dem er gleichzeitig den Wagen des Konkurrenten zurück⸗ drückte. Das Amtsgericht Offenbach hatte ihm eine Haft⸗ ſtrafe von 3 Tagen zudiktiert. Mit dem Angeklagten hat auch der Staatsanwalt Berufung eingelegt. Der Staats⸗ Anwalt beantragte Erhöhung der Haftſtrafe auf 10 Tage. Das Urteil erkannte dem ſtaatsanwaltiſchen Antrage gemäß. Ortenberg.(Umfangreiche Kropferkran⸗ kungen.) Der Kreisarzt aus Büdingen ſtellte in der Oberklaſſe unſe er Schule die bedenkliche Tat ache ſeſt, daß von 28 Kindern 23 Kropfbildung bzw. Neigung dazu auf⸗ weiſen. Man erklärt ſich dieſe auffällige Erſcheinung nur mit der Möglich eit mangelnden Jodgehaltes in unſerem Waſſer. Die Kinder machen zur Zeit zur Heilung eine Jodlur durch. Schotten.(Gefaßte Unholde.) Von zwei Män⸗ nern wurden zwei Schulkinder von 9 Jahren aus dom nahen eng, 0 angefallen. Während es dem einen Mädchen gelang, ſortzulaufen, ſchleppten die beiden Un⸗ holde das andere Mädchen ins Gebüſch und vergewaltigten es. Der Polizei gelang es, der beiden Täter habhaft zu Werden. Aus dem badiſchen Lande. Aufhebung eines Finanzamtes. Offenburg, 17. Dez. Dem Badiſchen Landtag wurde Don dem Präſidenten des Landesfinanzamts mitgeteilt, daß mit dem 1. Januar 1928 das Finanzamt Gengen⸗ bach aufgehoben ſei und ſein Dienſt mit dem des Finanz⸗ mts Offenburg vereinigt wird. Mannheim.(Ein Staatsbeamter wegen Wuchers verurteilt.) Eine ſiebenſtündige Verhand⸗ lung des Großen Schöffengerichts Mannheim beanſpruchte eine Klage gegen den Mitbegründer der Mannheimer Be⸗ amtenbank und zugleich deren ehemaliges amtliches Vor⸗ e den 43jährigen Verwaltungsinſpektor Pfeif⸗ zer wegen Betrugs und Bewucherung. Das Gericht ver. urteilte ihn wegen Wuchers zu 1500 Mark Geldſtrafe und einem Monat Gefängnis, die in weitere 1500 Mar Geldſtrafe umgewandelt wird. Von der Anklage des Be⸗ 50 wurde er teils mangels ausreichenden Beweiſes, teils weil die Sache nicht völlig aufgeklärt werden konnte, frei⸗ gesprochen Rarlsruhe.(Beim Rangieren verunglückt.) verheirateter 52 Jahre alter Rangieraufſeher wurde dem Rangierbahnhof von einem Güterwagen erfaßt Er erlitt einen Oberſchenkel⸗ 1——5 1 und mußte ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht ö n. Mühlburg.(Beraubung von Briefſendun. gen.) Verhaftet wurde ein Poſtaſſiſtent von Mühlburg, ſich ſchon ſeit längerer Zeit Beraubung von Briefſen⸗ ngen zu ſchulden kommen ließ. Der Täter iſt zum geſtändig. Weiteres wird die laufende Vorunterſuchung er⸗ f Halsbrecheriſche Lederdieb⸗ dienten Feuerwehrleiter, über die wir berichteten, kamen nun vor dem Einzelrichter des Amtsgerichtes zur Abur⸗ lung. Der in der Schuſterſtraße anſäſſige Schuhmacher Anton F. war beſchuldigt, aus der in einem Nachbarhaus untergebrachten Lederhandlung 190 Lederballen, Gummi⸗ 1 0% Nägel und eine Rinderhaut im Geſamtwert von 7350 Rm. entwendet zu haben. Die immer zur Nachtzeit ausgeführte koſtenloſe Lederbeſchaffung grenzte ſtets an ein halsbrecheriſches Wagnis; das 5 der Woh⸗ des F. war das Fundament der Leiter, auf ihr klet⸗ er acht Meter in die Höhe über die Brandmauer des hauſes. 9 der Leſter ſtieg er wieder in die Tiefe, mit einem Nachſchlüſſel den Lagerraum der Leder. ederballen aus und befeſtigte Freiburg.(H a. e. 1 he.) Die Lederdiebſtähle mit Zuhilfenahme einer aus ndl auf, wählte die n en Strick, der von ſeiner Wobnung berunter⸗ i dbaumene. Auf ver Kelter tit er ben Mudzug m eme Ve⸗ Pa e und zog das Seil mit dem geſtohlenen Leder och, Der Einzelrichter ſprach unter Zubilligung mildern⸗ der Umſtände ein Jahr Gefängnis gegen F. aus. Konſtanz.(Zuchthaus wegen Meineids.) Der 39jährige ledige Dienſtknecht Franz Birthofer von Birkenweiler, zuletzt in Volkertshauſen wohnhaft, wurde wegen Meineids zu einem Jahr Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und dauernder Unfähigkeit, je wieder als Zeuge oder Sachverſtändiger vernommen zu werden, verurteilt. Kudach bei Eubigheim.(Schadenfeuer.) In der Nacht brannte hier die mit Getreidevorräten gefüllte Feldſcheune des der Stadt Heidelberg gehörenden Hof⸗ gutes Kudach vollſtändig nieder. Die Altheimer Feuer⸗ wehr konnte leider nicht in Tätigkeit treten, da kein Waſ⸗ ſer vorhanden war. Die Urſache des Brandes iſt noch unbekannt. Ob der Umſtand, daß am Tage vorher die Außenwände der Scheune friſch mit Karbolineum getränkt wurden und zu dieſem Zweck das Material an einem offenen Feuer in der Nachbarſchaft der Scheune ſtändig dünnflüſſig erhalten wurde, mit dem Brande in Ver⸗ bindung ſteht, muß noch abgewartet werden. Langenſteinbach(Amt Ettlingen.(Nach einem halben Jahr ermittelt.) Einbrecher hatten im Juli ds. Is. verſucht, im hieſigen Rathaus den Kaſſenſchrank eines Sternes erſter Größe habe. der Gemeinde mittels Sauerſtoffgebläſe zu öffnen. Die Täter waren unbekannt. Nunmehr iſt es den Bemühun⸗ gen der Gendarmerie Ettlingen gelungen, die Täter, die leilweiſe ortsanſäſſig ſind zu ermitteln und feſtzunehmen. — 2— Aus der Pfalz. Speyer.(Eine Lebensmüde.) Die 54 Jahre alte Frau Maria Löffel, in der Münzgaſſe 8 wohnhaft, hat ſich in ihrer Wohnung an einem an der Türe ange⸗ brachten Kleiderhaken erhängt. Das Motiv der Tat iſt in einem Nervenleiden zu ſuchen.. Speyer.(Verkehrsunfall bei der Prä⸗ fungsfahrt) In der Wormſer Landſtraße ſtießen ein von dem Fahrſchüler Becker aus Otterſtadt, dem Fahr⸗ lehrer Fix aus Sondernheim und einem amtlichen Fahrt⸗ prüfer gefahrenes Auto und der Kraftwagen des Kauf- manns Leonhard Weber aus Mannheim heftig zuſammen. [Der Wagen von Weber wurde beſchädigt, während Per⸗ ſonen nicht zu Schaden kamen. Mutterſtadt.(Unterſchlagung.) Gegen den früheren Sparkaſſenrechner Th. Schott wurde auf Ver⸗ anlaſſung der Staatsanwaltſchaft ein Unterſuchungsver⸗ fahren wegen einer der Gemeindeſparkaſſe gegenüber be⸗ gangenen Unterſchlagung eingeleitet. Der Fehlbetrag iſt von den Eltern des Genannten bereits gedeckt worden. nachdem Schott von ſeinem Poſten zurückgetreten war. Kaiserslautern.(Wegen verbotenen Waffen⸗ beſitzes beſtraft.) Das franzöſiſche Militärpolizeige⸗ richt ſprach folgende Strafen aus: Gegen den 19jährigen Schäfer Johann Hilſenbeck aus Weſelberg eine Geldſtrafe von 50 Mark und vier Tage Gefängnis mit Bewährungs⸗ friſt, weil er eine Mauſerpiſtole im Beſitz hatte; gegen den 30 Jahre alten Inſtallateur Adolf Förſter von Otter⸗ bach eine 1 Nen von 75 Mark und vier Tage Ge⸗ fängnis mit Walzenrevolvers betroffen wurde; gegen den 37 Jahrt ewährungsfriſt, weil er im Beſitz eines alten Maurer Adam Kächele aus Oppau eine Geldſtrafe von 45 Mark und vier Tage Gefängnis mit Bewährungs⸗ friſt, weil er ebenfalls im Beſitz einer Piſtole war. We⸗ gen des gleichen Vergehens erhielt die 18 Jahre alte be⸗ rufsloſe Berta Siegler von Pirmaſens eine Geldſtrafe von 8 Mark. 5 Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Die tägliche Unter ſ la ⸗ gung.) Der Kaſſierer der Meſſegeſellſchaſt iſt wegen Unterſchlagungen, die aber nicht erheblich ſein ſollen, ſei⸗ nes Amtes enthoben worden. Frankfurt a. M.(Drei ſchwere Jungens ausgebrochen.) Aus dem Zuchthaus Wehlheiden dei Kaſſel ſind die etwa 40 Jahre alten Strafgefangenen Wilhelm Gröninger, Hermann Jung und Karl Titus aus- gebrochen. Alle drei ſind gefährliche Ein⸗ und Aus⸗ brecher, die vor allem auch Frankfurt und ſeine Umge⸗ bung unſicher gemacht haben. Gröninger allein hat nur noch die Kleinigkeit von insgeſamt 26 Jahren Zuchthau⸗ abzubüßen. Die drei Ausbrecher haben ſich wahrſchein⸗ lich wieder nach Frankfurt gewandt, um hier erneut Gaſt⸗ rollen zu geben. Die drei Ausbrecher wurden nun hier geſehen; ſie ſollen auch in der Gneiſenauſtraße nach Quar- tier gefragt haben. Ein großes Polizelaufgebot iſt unter⸗ wegs, um die Leute abzufangen. Frankfurt a. M.(Unter dem Verdachteines dreifachen Mordes verhaftet.) Unter dem Ver⸗ dacht, im Winter 1920 in Leipzig einen dreifachen Mord begangen zu haben, wurde ein wegen Betrugs im hieſigen Unterſuchungsgefängnis befindlicher Kellner Sch. von Leipziger Kriminalbeamten nach Leipeig überführt. Dort widerrief er ſein vor den Beamten und dem Unter⸗ ſuchungsrichter gemachtes Geſtändnis. Der ſchwere Ver⸗ dacht bleibt jedoch beſtehen. Hanau a. M.(Sonderbarer Autounfall.) Ein ſonderbarer Autounfall ereignete ſich an der S⸗Kurve in Dörnigheim, als eine Gans gegen die Schutzſcheibe eines in entgegengeſetzter Richtung fahrenden Perſonenwagens flog. Durch den Anprall wurde die Scheibe total zer⸗ trümmert und die beiden Inſaſſen, insbeſondere der Len⸗ ler, durch Glasſplitter im Geſicht und an beiden Händen nicht unerheblich verletzt. a Braubach.(Geiſtesgegenwart eines Sta⸗ tionsarbeiters.) Am hie igen Baonbof e eignete ſich in den Abendſtunden ein aufregender Vorfall. Ein alter, auf Krücken gehender Mann bewegte ſich mühſam vom Zuge, mit dem er angekommen war, über das Gleis zum Bahnhofsausgang. Da brauſte ein anderer Zug heran, und der alte, hilfloſe Mann wäre überrannt worden, wenn nicht im letzten Augenblick ein Stalionsarbeiter den Mann unter eigener Lebensgefahr von den Gleiſen geriſſen hätte. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 18. Dezember. Infolge nächtlicher t eier im Verein mit an⸗ dauerndem Zufluß kater Luft ſteigt der Druck in Europa anhaltend. Der Fortbeſtand des froſtigen Winterwetters iſt geſichert. Vorausſichtliche Witterung bis Mon⸗ tag: weiterhin Winterwetter mit ſcharfem Froſt. — 1 8 0 zur Feſtzeit. Es empfiehlt ſich, mit der Versendung der Weibnachtsvakete früßzeitia zu beainnen. bekanntlich der letzte Sonntag vor Weihnachten In der 0 Es wird vringend geraten, die Patere unter een 0 Verpadungsſtoffe recht dauerhaft herzuſtellen, d lufſchrift haltbar anzubringen und den Namen des Be⸗ ſtimmungsortes unter näherer Bezeichnung der Lage be⸗ ſonders groß und kräftig niederzuſchreiben. Ferner darf nicht unterlaſſen werden, auf dem Paket auch die voll⸗ ſtändige Anſchriſt des Abſenders anzugeben und in das Paket obenauf ein Doppel der Aufſchrift zu legen. Ebenfo ſind die Päckchen recht haltbar zu verpacken und zu ver⸗ ſchnüren. Am Samstag, den 24. Dezember, werden bei den Poſtanſtalten, wie in den Vorjahren Dienſtbeſchrän⸗ kungen im Verkehr mit dem Publikum vorgenommen. U. a. werden die Poſtſchalter im allgemeinen nur bis 4 Uhr nachmittags offen gehalten werden. Im Telegramm⸗ annahme- und Fernſprechdienſt treten Beſchränlungen nicht ein. — Weihnachtsruhe im Luftverkehr. Nach einer Mit⸗ teilung der Deutſchen Luft⸗-Hanſa ruht von Samstag, den 24. d. M., bis einſchließlich Montag, den 26. d. M., der Luftverkehr auf allen Strecken, während am 31. d. M. der Flugverkehr in vollem Umfange durchgeführt wird. — Ein neuer Komet. Wie die Flugwetterwarte Han⸗ nover mitteilt, iſt kurz nach Sonnenuntergang von ihr ein neuer Komet beobachtet worden, der die Helligkeit Vorerſt ſei nur ein kurzer nach oben gerichteter Schweif zu erkennen. Wie die Sternwarte Hamburg⸗Bergedorf mitteilt, wurde dieſer Ko⸗ met am 3. Dezember in Auſtralien entdeckt und am 8. Dezember in La Plata beobachtet. In diefen Tagen ſollte er auch auf der nördlichen Halbkugel ſichtbar werden. Der Komet iſt in den nächſten Tagen kurz nach Sonnenunter⸗ [gang zu ſehen. Der Schweif wird vorausſichtlich noch an Größe zunehmen. 7 Todesfall Ia Amerika, wo ſte im Dlenſte der Barmhe zaken eine ſegens volle Tätiakett ausübte, verſtarb am 25 Nobember ds. Ihs. die von hier gebürtige Schweſter Marta Laurentia gebotene Kalharina Dewald. Sie war geboren am 22. Auguft 1846 eingekleidet wurde ſi am 19. März 1874 und legte das hl. Gelüubte ab am 9. pal 1877 Schweſter Marta Laurentia wirkte in der Kondregat on der Armen Dienſtnägde Mit 24 Jahre ver⸗ ließ ſie das H imathaus; ein gutes Menſchenalter ſtand ſie im Dienſte der Nächſtenliebe Möge ihr Gott alles Eiden⸗ wallen gütigſt belohnen! » Grimmige Kälte Seit einigen Tagen iſt ganz Südweſtdeuiſchland von einer grimmigen Kälte heimge⸗ ſucht. Die Bautätigkeit iſt dadurch völlig lahmgelegt. Viele Bauhandwerker ſind ſchon arbeitslos geworden. — Ende November hatten wir hier 100 Erwerbsloſe, deren Zahl jetzt auf 400 geſtiegen iſt. e Waſſerleitungsſchäden. Der ſelt eiaigen Tagen eingetretene Harke Fron har ſchon zahlreiche Waͤſſerleitungen außer Betrieb geſetzt Das Beſte iſt, wenn der Haupthahnen det Zulaufs nach Gebrauch wieder ſofort ahgeſtellt wird. Undern falls können ganz empfindliche Schäden eintreten, von ſolchen man auch bereits ſchon gehöit hat. » Eisſport. Der geſtrige Sonntag hat die Eisſportler in groß et Zahl auf den Plan gerufen. Wie uns gemeldet wird, war der Beitteb in den Gewäſſern bei der Lache ein ſeht lebhafter. Die Eisdecken haben ſchon eine zieulſche Slärke erfahren, ſodaß man ohne B.ſorgnie darauf tummeln kann. Über gut wird es deausch ſein, wenn man dle Wetze Vo, ſicht nicht außer Acht läßt. Das gilt beſonders für die Kinder * Gedenket der Vögel. Mit bitterernſter Miene kommen jetzt die Vöglein an die Jenſter geflogen, um da zu ſuchen, was ſie zum Leben ſo dringend benötigen. Streut ihnen täglich ein wenig Futter, damit ſie durch⸗ halten können. Tauſendfältig werden ſie es uns wieder belohnen, ſei es durch Vertilgen ſchadenbringender Jn⸗ ſekten und nicht zuletzt durch ihre herrlichen Weiſen, mit denen ſie uns den kommenden Frühling wieder ankünden. „» Vom Fahrplau. Bei der O.& G. ſind ver⸗ ſchiedene Zuge uber Winter aus gefallen. Zum Beiſpiel der Zug Sonntags 1331 Uhr verkehrt ſeit 30. Oktober nicht mehr. Auch der letzte 8 g Sonntags, der 0,15 Ühe Nachts an N ü ckarſtadt abging, iſt eingeſt lll. An Werktagen iſt der Zug⸗ verkehr wie bisher geblieben. Ab 18. März verkehren dleſe wieder. Wer ganz dringliche Geſchäfte zu erledigen hat tut gut, wenn er ſich vorher orleuttert, da noch weitere Züge an Sanntagen ausgefallen ſtad. Glatteis In den letzten Tagen ſind ſchon ſchwere Stürze infolge Glatteiſes vorgekommen Die Haus beſitzer ſind geſetzlich verpflichtet, ihre Fußſteige mit Aſche, Sand oder dergl zu beſtreuen, daß ſich Unfälle nicht ereignm bafdber Wer es unterläßt, iſt für alle etwaigen Folgen aftbar. 5 „Goldner Sonntag. Der geſtrige Sonntag was Geſchäftswelt be eichnet man ihn als den goldenen Sonn tag. Oo er in Wahrheit dieſes Wortes entſprochen, des werden die Geſchäftsinhaber wohl am beſten wiſſen. J gönnen wäre ihnen eine kräftige Einnahme, denn Unkoſten ſind heute ganz enorm. * Großſtadt und Cheiſtbaum. Geſtern Abend fand der Chi noaum vor dem Woſſeriumm in Nannhein ſeine Uefa uung und Weihe Groß und ſchlank ſteht er de, ſich ſaem haft aus der Nicht abhebend, mehr als 201 Reizen al tern auf ihm, ſie leuchten hinein in die wech⸗ nachilichen Sitaßen. Einen Bombenſtes errang Ne die Spart⸗ vereinigung. Sie ſchlug Alemannia Rheinau mit weniger als 7:0. „Kis cheneinbrecher. In der Nacht von Sanz tag auf Sonntag, kurz nach 12 Uhr, hat in Ma nt heim in der Jeſultenkirche ein Einbrecher ſeh „Handwerk“ aueüben wollen. Er konnte aber noch rech zeitig bemerkt und aus ſeinem Verſteck 08 m B ſtuh e werden. Allerhand Einbrecher führte er bei ſich. Die Poltzet brachte ihn in ſichere⸗ wahrſam. Man glaubt, daß man einen guten a macht hat. f