* N 7 9 N N N N 5 N a 14, J Mangsr-Sasang-Uereſm Merheim . Gegründet 1846 Mitglied des Hessischen Sängerbundes Auf Meujahrstag abends 8 Uhr im Saale des Gasthauses„2. Engel“ „Feischdt“-Aulahrung lediglich für Mitglieder und deren Angehörige Musikalische Leitung: J. Mayr, Ehrenchormstr. lnscenierung: Hans Hoock Bühnenbilder: Karl Bugert Reigenleitung: Frl. Käthe Krimmel Orchester: Kapelle Hanf-Blank und K. Tuba ch Personen: Ottokar, regierender Fürst Cuno, fürstlicher Erbförster Agathe, seine Tochter Aennchen, deren junge Verwandte Caspar, erster 1 5 Ma 5 zweiter Jägerbursch Samiel, der schwarze Jäger Ein Eremit Kilian, ein reicher Bauer Ef ster Zweiter Ee 8 K fürstlicher Jäger Ein Schenkbursche Brautjungfern Jäger u. Gefolge des Fürsten Landleute Ort der Handlung: Deutsche Gebirgsgegend Zelt: Kurz nach dem Ende des Dreibigjährigen Krieges Bauer Für die Oeffentlichkeit findet eine Aufführung am Samstag, den 7. Jan., abends ½9 Uhr und Sonntag, den 8. Jan., abends 8 Uhr statt. Saaleröffnung 1 Stunde zuvor. Eintrittskarten: 1,20 Mark à Person Wir laden unsere verehrlichen Mitglieder und deren Angehörige, sowie die gesamte Einwohner- schaft aufs freundlichste ein und bitten in Anbe— tracht der ungeheuren Unkosten unsere Freunde und Gönner um recht zahlreichen Besuch. Der Vorstand. NB. Um ein Defizit zu verhüten, müssen wir leider das unentgeltliche Einführen von Angehörigen der Mitglieder beschränken. Ein Mitglied hat lediglich das Recht, eine angehörige weibliche Person gegen Lösung einer besonderen Karte zum halben Preis (60 Pfg.) einzuführen. Diese ermäßigte Karte wird an der Kasse gelöst, während die auf den Namen der Mitglieder lautenden freien Eintrittskarten vom Vereinsdiener ins Haus gebracht werden. Weitere Angehörige zahlen volle Eintrittskarten à Mk. 1,20. 0 1. Mittwoch Theaterprobe 2 mit Orchester im„Freiſchutz 2. Donnerstag Geſamt⸗ ſingſtunde. 3. Samstag 8 Uhr Dar⸗ bringung eines Ständchens, anſchließend Sylveſterfeier im Der 1. Vorſitzende. Turnerbund Viernheim. Morgen Mittwoch Abeud Turnſtunde. Der Turnausſchuß. Empfehle Futtermittel Weizenfuttermehl— Kleie— Haferflocken Gerſtenſchrot— Maisſchrot— Weizen, gute Qualität, Gerſte und Mais zu den billigſten Tagespreiſen Heinrich Faltermann Moltkeſtraße 15 Telefon 76 KAFFEE ausgiebig, kräftig, aromatiſch, in eigener Röſterei gebrannt J Pſd. 1,20, 1,—, 0,90 und 0,80 Mk. 1a. friſche Süßrahm Tafelbutter Pfd. 2,25 20% Stangenkäſe, 8 reif, ¼ Pfd. 0,15 Schweizerkäſe ohne Rinde ¼ Pfd. 0,45 Rama, Blauband Frauenlob, ſtets friſch 1a. friſche Vollfett⸗Süßbücklinge Pfd. 0,50 1a. holl. Vollfett⸗Heringe 10 Stck. 0,80 Lachs in Scheiben— Oelſardinen billigſt M. Herschel MSSSesesssdssesse Am 1. und 15. Jauuar 1927 beginnt ein 8 wöchentlicher Kurſus Muſterzeichnen Muſterſchneiden u. 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Martin, Geſchäftsſtelle Rathansſtr. 36 Nr. 300 eee Neues in Kürze. 26: Anfang Januar findet in Berlin die Konferenz der Finanzminiſter der Länder ſtatt, auf der die Forderun⸗ geu beſprochen werden ſollen, die die Länder an das Reich ſtellen. ꝛ6: In Paris hat der Kongreß der franzöſiſchen ſoziali⸗ ſtiſchen Partei begonnen, der ſich hauptſächlich mit dem Fi⸗ nanzprogramm der Sozialiſten beſchäſtigen wird. de: Der neue japaniſche Botſchafter in Paris, Adatſhi, wird Mitte Januar ſeinen Poſten antreten. Er iſt der Nach⸗ folger des in den Genfer Verhandlungen viel genannten Grafen Iſhii, der nach Japan zurückkehrt. 1: Die albaniſche Konkordatskommiſſion iſt von Bari kommend in Rom eingetroffen und wurde vom Papſt em⸗ pfangen. ꝛ6: Nach einer Meldung aus Teheran iſt Naſr⸗ul⸗Mult, Regent von Perſien in den Jahren 1909 bis 1914, ge⸗ ſtorben. Weihnachts botſchaſt des Papſtes. Trauer über die Vorgänge in Mexiko, China und a Rußland. O Rom, 27. Dezember. In ſeiner diesjährigen Weihnachtsanſprache vor dem Kardinalkollegium gab der Papſt zunächſt ſeinem tiefen Schmerz über die traurigen Vorgänge in Mexiko, China und Rußland Ausdruck. In dieſen Ländern hätten ſich ſolche Grauſamkeiten ereignet, daß es faſt un⸗ glaublich ſei, daß die Regierungen keine Schritte dagegen unternahmen. Auch die religiöſe Lage in Frank⸗ reich gäbe zu Betrübnis Anlaß. Wohl ſeien viele Ge⸗ horſamsbezeugungen und der Wahrheit entſpre⸗ chende Veröffentlichungen erfolgt. Aber von einigen Ab⸗ trünnigen würden Behauptungen wiederholt, die der Heilige Vater bereits als Tollheit und als Verleumdung bezeichnet habe. Auch würden dem päpſtlichen Stuhl von einigen Gruppen politiſche Abſichten zugeſchrie— ben. Niemals habe jedoch ein politiſcher Gedanke ſein Werk beſtimmt. Zum Schluß gab der Papſt ſeiner Gen agtuung über die Fortichritte des Religionsunterrichts in Italien Ausdruck. 2** 1.* unabhängigkeit für ganz Indien. Die Voykotibewegung gegen dis engliſche Verfaſ⸗ ſungskommiſſion. O London, 27. Dezember. Wie aus Madras gemeldet wird, iſt dort der indi— ſche Nationalkongreß unter überaus zahlreicher Beleiligung eröffnet worden. Die Unterkomitees des Kongreſſes haben nach lebhaften Debatten mehrere Entſchließungen fertig⸗ geſtellt, über die der Kongreß entſcheiden wird. Dieſe Ent⸗ ſchließungen enthalten u. a. ein vollſtändiges Programm für den Boykott der engliſchen Verfaſſungs⸗ kommiſſion für Indien. Sie ſehen Maſſendemon⸗ ſtrationen vor, verlangen von den Mitgliedern des Na⸗ tionalkongreſſes das Fernbleiben von allen geſetzgebenden Verſammlungen und ſagen der gegenwärtigen engliſchen Verwa tung entſchiedenen Kampf an. Andere Enk⸗ ſchließungen proteſtleren gegen die militäriſche und impe⸗ rialiſtiſche Politik der Regierung in den Grenzgebieten und verlangen Unabhängigkeit für ganz Indien. Die Provinzausſchüſſe werden ſchließlich aufgefordert, eine Boykottbewegung gegen alle britiſchen Wa⸗ ren einzuleiten. * 5 Der Wahnwitz der Ozeanflüge. Frau Grayſon verloren? 179 0 London, 27. Dezember. Miß Grayſon iſt am Freitag nachmittag mit dem Waſſerflugzeug„Dawn“ mit drei Begleitern von Cap Code nach Harbor Grace(Neufundland) geſtartet, um einen Flug nach Europa anzutreten. Von dem Flug⸗ zeug iſt man ohne Nachricht. Das amerikaniſche Ma⸗ rineminiſterium hat angeordnet, daß ſich das Luftſchiff „Los Angeles“ an der Suche nach Frau Grayſon beteiligen ſoll. Zwei Zerſtörer der Boſtoner Ma⸗ rineſtation ſind angewieſen worden, entlang der atlantiſchen Küfte nach dem vermißten Flugzeug zu ſuchen. Die„Los Angeles“ ſtieg zur Suche nach dem ver⸗ ſchollenen Ozeanflugzeug in Lakehurſt auf. Sie überflog Newyork und ſucht jetzt das atlantiſche Küſtengebiet mit Rieſenſcheinwerſern ab. Trotz eifriger Suche konnte auch keine Spur von dem vermißten Flugzeug gefunden wer⸗ den. Man nimmt beſtimmt an, daß das Flugzeug in⸗ Bee Nebels auf dem Ozean hat niedergehen 1111008 e Notlandung dürfte in der Nähe von Neufundland dag ſein. Die Flieger würden dann den Tod erlitten Das Flugzeugwrack gefunden? Wie aus Newyork gemeldet mird. ſollen nach un⸗ den. Mittwoch, den 28. Dezember 1927 5 Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Volksblatt f(Viernheimer Nachrichten) Anzeigenpteiſe: Die einſpaltige Petttzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtuſter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vorm. 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Ge⸗ ſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands⸗ Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei u. Polizeiamt platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahm⸗ an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. 44. Jahrgang beſtätigten Nachrichten aus Jcufandiand das Wrack des Flugzeuges der Miß Grayſon in der Nähe von Cap Grace an den Strand geſpült worden ſein. Vor einem neuen Ozeanflug? Lilli Dillenz, die Looſe und Starke auf ihrem Flugverſuch nach Amerika begleitete, befindet ſich ſeit einigen Tagen in Paris. Sie beſchreibt in einem Interview des„Petit Jornal“ ihre Begeiſterung für das Fliegen und ihre Erlebniſſe auf dem Fluge nach den Azoren. Sie will ſich demnächſt nach den Vereinigten Staaten einſchiffen und dort Vorträge halten und ſodann als zweite Piloſin den Flug Newyork— Paris wa⸗ gen. * Erdbeben in Nom. Mehrere Häuſer eingeſtürzt. % Nom, 27. Dezember. Am Montag nachmittag wurde hier ein heftiger Erd⸗ ſtoß verſpürt. Das Zentrum des Bebens hatte ſich etwa 35 Kilometer von Rom entfernt im Albanergebirge befunden. Beſonders heftig war das Beben in Rocca di Papa, Frascati, Nemi und Velletri. In dieſen Ortſchaften ſtürzten mehrere Häuſer ein, Die Bevölkerung verließ fluchtartig ihre Wohnſtätten. Sie hat die Nacht im Freien verbracht. Drei Perſonen ſind verſchüttet worden. Sie konnten jedoch geborgen wer⸗ den. Eine Perſon hat lebensgefährliche Verletzungen davon getragen. In Rom ſelbſt wurde ein Student von einer herabſtürzenden Steinkugel des Turmes der Kirche des Heiligen Karl getroffen und tödlich verletzt. Das Beben rief auch in Rom Unruhe unter der Bevölkerung hervor. Auf verſchiedenen Sportplätzen entſtand im Publikum große Panik. Alles ſtürzte den Ausgängen zu. Meh⸗ rere Perſonen haben dabei Verletzungen erlitten, Auch im Vatikan wurden die Erdſtöße verſpürt end überraſchten den Papſt bei der Arbeit am Schreibtiſch in ſeiner Privatbibliothek. Gleichzeitig regiſtrierte auch das ſeismographiſche Inſtitut in Bendandi in Faenza Erd⸗ ſtöße. Man nimmt an, daß es ſich um eine Wiederbe⸗ lebung der geodynamiſchen Manifeſtation handelt. Neue Anwetterkataſtrophen. Nieſenüberſchwemmung in Marokko.— Zahlreiche Todesopfer? O London, 27. Dezember. Der nördliche Teil Marokko wird ſeit zwei Tagen von ſintflutartigen Regenfällen heimgeſucht. Kleine Flüſſe haben ſich in reißende Ströme verwandelt und ſind meilenweit über die Ufer getreten. Perſchiedene Eiſenbahnlinien ſind zerſtört wor⸗ Genaue Meldungen über dieſe neue Kataſtrophe ſtehen noch aus, doch hört man von zahlreichen To⸗ des opfern. Schneeſtürme über England.— 4000 Telephon⸗Linien unterbrochen. Ueber England gingen im Laufe des Montag Schnee⸗ ſtürme nieder, die ſchlimmſten, die das Land ſeit 1886 erlebt hat. Durch den Sturm ſind 4000 Telephon⸗ linien unterbrochen. Verſchiedene Perſonen wur⸗ den erfroren im Schnee aufgefunden. Durch den Sturm iſt die Schiffahrt im Kanal teilweiſe ſtillgelegt. Die Schiffe vom Kontinent treffen mit großen Verſpä⸗ tungen ein. Auf vielen Strecken mußte infolge der Schnee⸗ maſſen der Eiſenbahnverkehreu nterbrochen wer⸗ den. Auf den Landſtraßen liegen viele Autos und können ſich nicht fortbewegen. — * Mit dem Gegler um die Welt. Kapitän Kircheis auf der Elbe eingetroffen. Hamburg, 27. Dezember. Abweſenheit iſt am Montag Kircheis mit ei⸗ Nach zweihjähriger der Weltumſegler Kapitän 75 nem Segelkutter„Hamburg“ auf der Elbe eingetroffen. Kapitän Kircheis trat im Januar 1926 ſeine Weltum⸗ ſeglung von Hamburg aus an, die ihn über Spanien durch das Mittelmeer nach Indien, Sumatra, Borneo, Siam, den Philippinen, China und Japan führte. Von dort ging es in 53 Tagen nach Honolulu. Ueber San Franzisco, Mexiko und durch den Panamakanal führte die Reife ſodann nach der Oſtküſte Amerikas und dem letzten überſeeiſchen Hafen Newyork. Von hier aus wurde am 16, November dieſes Jahres die Rückreiſe nach dem Kanal angetreten, der nach ſchweren Winterſtürmen in 18 Tagen erreicht wurde. Hier hielten jedoch Gegenwinde die„Hamburg“ einige Tage auf. Im ganzen warden 34000 Seemeilen zurückgelegt. Dem Weltumſegler und ſeiner Mannſchaft iſt von der Stadt Cuxhafen ein ſeſt⸗ licher Empfang bereitet worden. * ebe eee Wieder ein ſchweres Schiffsunglück. 70 Perſonen ertrunlen. O Galata, 27. Dezember. ö Im Marmarameer ſind aus bisher noch unaufge⸗ flärter Urſache zwei Dampfer zuſammengeſto⸗ ſten. Der Dampfer„Sewingſch“ wurde ſo ſchwer beſchäbigt, daß er ſank. Nach den bisherigen Feſtſtel⸗ lungen ſind etwa 70 Perſonen ertrunken. Dice Schuldfrage iſt im Augenblick noch ungeklärt. Gegen Poincarees Milliarden⸗Taumel. Für die Anhaltbarkeit der Behauptung. Paris, 27. Dezember. Die„Volonte“ nimmt eingehend zu der Behaup⸗ tung Poincarees, daß Deutſchland nach wie vor 132 Milliarden Goldmark ſchulde und der Dawes⸗ plan an den alliierten Forderungen nichts geändert habe, eingehend Stellung und ſetzt ihre Aufklärung über die Unhaltbarkeit dieſer Behauptung fort. Theo⸗ retiſch möge das wohl ſtimmen, aber praktiſch ſei es ein Unding, denn kein vernünftiger Menſch könne glauben, daß Deutſchland mehr als ein Viertel von der urſprünglichen Summe bezahlen werde. Wie wenig Franzoſen anderer Meinung ſeien, beweiſe die große Ueberraſchung, die ſich allgemein nach der Veröffentlichung der Erklärungen Poincarees in der Oeffentlichkeit zeigte. Die Wahrheit ſei eben, daß Frankreich in dem Augen⸗ blick auf die Geſamtſumme von 132 Milliarden verzichtete, als es den Dawesplan unterzeich⸗ nete. Wenn Frankreich trotz des Widerſtandes der Ver⸗ einigten Staaten das alliierte Schuldenproblem mit der Frage einer Reviſion des Dawesplanes verbinde, ſo müßte es viel weiter gehen, und zum Beiſpiel die Frage einer ſchnellen Kommerzialiſierung der Dawes⸗ Obligation im Zuſammenhang mit den alliierten Schulden in Betracht ziehen, was aber ohne eine Ver⸗ minderung der deutſchen Reparationsſchuld nicht zu er⸗ reichen ſein dürfte. Man ſei wohl noch nicht ſoweit, aber auf keinen Fall ſollte man es verſuchen, bereits in den Archiven verſtäubte Akten hervorzuziehen, an deren Wirk⸗ ſamkeit niemand mehr glaube. Die öffentliche Meinung in Frankreich. Die franzöſiſche Oeffentlichkeit beſchäftigt ſich weiter lebhaft mit der Frage einer Reviſion des Dawes⸗ planes und in dieſem Zuſammenhange mit den Er⸗ klärungen Poincarees, wonach die deutſche Reparations⸗ ſchulb bereits endgültig mit 132 Milliarden feſtge⸗ worden ſei. Dabei ſind die Stimmen des Zweifels, die Möglichkeit, eine ſolche Summe von Deutſchland einzutreihen, nicht ſelten. Selbſt der reaktio⸗ näre Gaulois gibt dieſer Auffaſſung Ausdruck und meint, die Löſung des ganzen Problems hänge von Wa⸗ ſhington ab, denn die Alliierten könnten nur nach Maßgabe der deutſchen Zahlungen den Vereinigten Staa⸗ ten ihre Schulden zurückerſtatten. 5 5 1 Briands Jahresbilanz. Ein Interview des Matin. Paris, 27. Dezember. Briand gewährte dem„Matin“ ein Interview, in dem er eine Art Bilanz des Jahres 1927 zog. Er betonte, daß im vergangenen Jahre große Gefah⸗ ren vermieden worden ſeien. Man habe wiederholt ſeſtſtellen müſſen, daß die Lage in Europa noch nicht die nötige Stabilität erreicht habe. Doch ſeien fühl bare Fortſchritte erzielt worden. Vor allem treffe dies für die Beilegung des polniſch-litauiſchen Streitfalles zu. Genf erleichtere die Beziehungen un⸗ ter den Staatsmännern vieler Länder. So ſei es zum Beiſpiel leicht geweſen, mit Streſemann die er⸗ forderlichen Bemerkungen auszutauſchen und ſich ſo die Mitarbeit eines Staatsmannes zu ſichern, deſſen Klugheit und politiſcher Weitblick anerkannt ſeſ. Beſprechungen mit Litwinow hätten zu einer raſchen Löſung des Konfliktes geführt. Auch zwiſchen Frankreich und Italien habe eine bedauerliche Lage beſtanden, die jedoch durch loyale, vom Geiſte aufrichtiger Freundſchaft geleiteten Auseinanderſetzungen zerſtreut worden wären. Sodann wies Briand auf den Wert der Mitarbeit der Vereinigten Staaten des Nichtangriffs⸗ pakten zmiſchen Amerika und Frankreich hin. Zum Schluſſe detonte Briand:„Wenn ich leſe, welchen Geſah⸗ ren wir in den letzten Jahren entgehen konnten, lann ich die Ueberzeugung ausſprechen, daß auch künftig die Ge⸗ müter ſich daran gewöhnen werden, in einer allge⸗ meinen Schiedsgerichts barkeit auf friedliche 0 die Nüdteyr zu emem Woyntande zu ſusen. Man feſtgeſtellt, daß der Krieg ſich nicht bezahlt emacht hat, und daß er niemand wirkliche Vorteil: bracht habe oder noch bringen wird. Man hat ſich nun eutſchloſſen anderen Methoden zugewandt. Man n nur mit Geduld fortfahren, die Völker werden nie deres verlangen.“ 2 * Hoetzſch über Außenpolitik. Interview in franzöſiſchen Zeitungen. Paris, 27. Dezember. 0 Der deutſchnationale Reichstagsabgeordnete Profeſſor betzſch erklärte in einem Interview gegenüber dem Ber⸗ ner Vertreter der Volonte und des Oeuvre, daß die Politik des Reiches durch ſeinen Eintritt in en Völkerbund entſchieden worden iſt. Wenn man in Frankreich dem formellen Verzicht Deutſch⸗ 1955 auf Elſaß⸗Lothringen nicht glauben wolle, o ſei dies nur ein Vorwand für die Aufrecht⸗ erhaltung der Beſetzung. Die franzöſiſche Re⸗ gierung habe ihr Verſprechen eines teilweiſen Rückzuges der Truppen nicht eingehalten. Wenn Vandervelde in, Genf eine Zuſammenarbeit mit Deutſchland auf dem Fuße der Gleichberechtigung begrüßte, ſo könne man ſich über dieſe Erklärung wohl freuen, wenn ſie auch tatſächlich aufrichtig gemeint ſei. Das ſei aber nicht der F all. Wenn an Deutſchland benötige, ſo ſpreche man von der Gleich⸗ berechtigung, aber wenn Deutſchland ſein Recht ſordere, beſtehe ein Unterſchied. —: Gaſſonow 7. Ein Hauptverantwortlicher für den Weltkrieg. Paris, 27. Dezember. 0 Wie aus Nizza gemeldet wird, iſt der frühere ruſ⸗ ſiſche Außenminiſter Sergius Saſſonow geſtorben. Seine Beerdigung fand am Montag von der ruſſiſchen Kirche in Nizza aus ſtatt. Saſſonow hinterläßt eine Witwe und eine Schweſter, die mit dem ermordeten ruſ⸗ ſiſchen Miniſterpräſidenten Stolypin verheiratet war. Mit dem verſtorbenen früheren ruſſiſchen Außenminiſter Saſſonow iſt einer der Hauptverant⸗ wortlichen für den Weltkrieg dahingegangen. Saſſonow hatte im Jahre 1910 den Poſten des ruſſiſchen Außenminiſters übernommen, im Jahre 1914 drängte er in Petersburg zum Kriege, im Jahre 1916 ſchied er aus 15 Regierung aus und wurde 1917 Botſchafter in Lon⸗ Don. Der Ausbruch der Revolution hinderte ihn daran, ſeinen Londoner Poſten anzutreten. In den Jahren 1918/19 vertrat Saſſonow die Denikin-Regierung in Paris. Als Emigrant hat er ſich zumeiſt in Frankreich aufgehalten, wo den 67jährigen auch der Tod ereilte. r—— Aus dem In⸗ und Auslande. Beſchlagnahme von Beſitz des deutſchen Nitter⸗ ordens in der Tſchechei. 15 Prag, 27. Dezember. Wie die Narodny Politica erfährt, wird die dem Deutſchen Ritterorden gehörende Domöne mit der alten Burg Burſau in Nordmähren be— chlagnahmt werden, um die reſtliche Eigentumsſteuer des Ordens in Höhe von 42 Millionen zu decken. Auch an⸗ deres Eigentum des Ordens ſoll konfisziert werden. Sieben Oppoſitionelle in Moskau verhaftet. Warſchau, 27. Dezember. Wie aus Mosſau ge⸗ meldet wird, ſind dort ſieben Oppoſitionelle, welche auf dem letzten 15. kommuniſtiſchen Kongreß aus der kom⸗ tuniſtiſchen Partei ausgeſchloſſen wurden, verhaftet wor⸗ 119 Man erwartet im Zuſammenhang hiermit weitere Verhaftungen von Mitgliedern der Oppoſition. Der ſpaniſch⸗ruſſiſche Oelvertrag unterzeichnet. Paris, 27. Dezember. Die ſpaniſche Regierung hat einen Vertraa mit der Somietregierung über die Liefe⸗ Nach dem Roman„Die Elenden“ von Victor Hugo. 19(Nachdruck verboten.) Sein ganzes Leben faßte ſich jetzt in zwei Worten zuſammen: völlige Ungewißheit in undurchdringlichem Nebel. Sie wiederzuſehen, ſehnte er ſich noch immer, aber er hoffte es nicht mehr. Um das übel voll zu machen, kehrte die Armut wieder zurück. Er fühlte ganz nahe an und hinter ſich ihren eiskalten Hauch. Bei allen dieſen Aufregungen, und ſchon ſeit längerer Zeit, hatte er ſeine Arbeit unter⸗ brochen. Als Marius eines Tages auf einem Spaziergang war, hörte er eine bekannte Stimme ſagen: „Sieh, da iſt er!“ Er ſchlug die Augen auf und erkannte das unglück⸗ liche Kind, das eines Morgens zu ihm gekommen war, die ältere Tochter Thenardiers, Eponine. Sie war vor Marius ſtehengeblieben und etwas Freude lag in ihrem bleichen Geſicht, etwas, das einem Lächeln glich. Es dauerte einige Augenblicke, bis ſie ſprechen konnte. „So treffe ich Sie doch!“ ſagte ſie endlich.„Wie habe ich Sie geſucht! Wenn Sie das wüßten! Wiſſen Sie das? Ich war eingeſperrt; vierzehn Tage. Jetzt haben ſie mich dosgelaſſen, weil nichts gegen mich vorliegt und weil ich micht alt genug zur Zurechnung bin; ſonſt hätte ich wohl zwei Monate bekommen. Ach, wie habe ich Sie geſucht! Sechs Wochen lang! Sie wohnen alſo nicht mehr dort unten?“ „Nein,“ ſagte Marius. „Ach ja, ich kann mir's denken, wegen der Sache. So eiwas iſt unangenehm. Sie ſind ausgezogen. Sagen Sie, wo wohnen Sie jetzt?“ Marius antwortete nicht. Mit einem Ausdruck, der immer düſterer wurde, ſetzte nie hinzu: a „Sie ſehen aber gar nicht aus, als freuten Sie ſich, mich zu ſehen.“ Marius ſchwieg. Sie ſchwieg auch einen Augenblick, Dann rief ſie aus: „Wenn ich wollte, könnte ich Sie doch dahin bringen, wecht zufrieden auszuſehen!“ 10 17 557 fragte Marius,„was wollen Sie damit den?“ rung von Napyra und Napyra⸗Provurte nach Spänſen abgeſchloſſen. Abnehmer iſt die ſtaatliche Monopolver⸗ waltung für Petroleum. Der Vertrag lautet auf zwei Jahre. Seine Unterzeichnung wurde durch die ſcharſe Kampagne hinausgeſchoben, die der Direktor der Shell Royal Dutch, Sir Harry Deterding, gegen den Vertrag entfacht hatte. f Tſchiangkaiſchek entſendet ein Erpeditionsheer nach Kanton. Peking, 27. Dezember. Igchiangkaiſchek hat ein Ex⸗ peditionsheer nach Kanton in Marſch geſetzt, da ihm auch der jetzige Machthaber in Kanton, General Tſchangetak⸗ Wei verdächtig erſcheint, mit den Kommunisten zu ſum⸗ pathiſieren. In Kanton ſoll die kommuniſtiſche Agitation durch wieder zurückgekehrte Ruſſen neu ausgelöſt ſein. Eine neue Nanking⸗Reglerung. London, 27. Dezember. Der Schanghaier Vertei⸗ digungskommiſſar General Pei⸗Chung⸗Hſi iſt nach Be⸗ richten aus Honkong nach Hankau abgereist. In dieſer Reiſe ſieht man ein Wiederaufleben der kommuniſtiſch⸗ freundlichen Bewegung bei der Kuomintang, die in Hankau nach Kantons Fall ihre Hochburg hat. Auch die Abreiſe des früheren Chefs der Kantoner Regierung Wang nach Hankau wird in dieſem Sinne ausgelegt. n Ein Motorkutter geſunken. Wie aus Königsberg gemeldet wird, ſtieß ein mit mit vier Mann beſetzter Motorkutter aus Klein⸗Kuhren in der Nähe von Brüſterort bei dichtem Nebel auf ein Riff und ſank. Drei Mann ſind ertrunken, der vierte konnte unter Lebensgefahr gerettet werden und liegt jetzt ſchwer krank darnieder. —— Rieſenexploſion in Tientſin. 50 Millionen Dollar Schaden. Peking, 27. Dez. Das Hauptd⸗vot der Standard Oil Company in Tientſin iſt am Montag mit ſämt⸗ lichen Tanks und Fabrikanlagen in die Luft geflogen. Die Exploſion wurde dadurch herbeigeführt, daß ein benachbartes Munitionslager wahrſcheinlich infolge [Brandſtiftung in Flammen aufging. Auch in der bel⸗ giſchen Konzeſſion wurden zahlreiche Häuſer zer⸗ ſtört. Tientſin iſt in dichte ſchwarze Rauchwolken ge⸗ hüllt. In der Stadt herrſcht die größte Panik, da man befürchtet, daß der Rieſenbrand weiter um ſich greift. Die Zahl der Verluſte an Menſchen iſt noch unbekannt, jedoch wird der Materialſchaden auf 50 Millio⸗ nen Dollar geſchätzt. Die Standard Dil Compann iſt genötigt, ihre Tätigkeit in Nordchina zunächſt einzu⸗ ſtellen. Aus Nah und Fern. Schweres Brandunglück in Roſtock.— Zwei Tote. Noſtock, 27. Dez. In der Nacht entſtand in dem NRe⸗ ſtaurationsbetrieb„Heldts Wintergarten“ ein Dachſtuhl⸗ brand, der zwei Menſchen das Leben koſtete. Zwei weitere Perſonen wurden verletzt. Getötet wurde eine Hausangeſtellte und ein Brandmeiſter. Der Dachſtuhl brannte vellig nieder. Die Entſtehungsurſache iſt un⸗ kannt. 4 Blutige Weihnachten in Süd⸗Pittsburg.— Sechs Tote, 20 Verwundete. 15 Newybdek, 27. Dez. In Süd⸗Pittsburg(Tenneſſe) kam es an Weihnachten zu blutigen Zuſammenſtößen zwi⸗ ſchen demonſtrierenden Arbeitern und Poliziſten. Die Po⸗ lizei geriet in ſolche Bedrängnis, daß ſie militäriſche Hilfe heranholte. Das Militär machte von der Schußwaffe Gebrauch. Es gab ſechs Tote und zwanzig Verwundete. * 8 Frankfurt a. Mm.(Reiſende Ladendiebin⸗ nen verſchlucken Nadeln,.) Zwei reiſende Laden⸗ diebinnen, die aus dem benachbarten Griesheim ſtammen wollen, wurden auf friſcher Tat in Köln bei Ladendieb⸗ ſtählen abgefaßt. Während der körperlichen Durch⸗ ſuchung verſchluckten die beiden Frauen Stahlfedern und Nadeln und mußten dem Krankenhaus zugeführt wer⸗ ven, Nurz vor ver Operamton e vie eine Frau&. handelt ſich um eine gewerbsmäßige Ladendiebin Anna Dierke und deren Tochter Luiſe Hilbig e Hanau.(Tod durch Gaſe.) In der Zellſtoff⸗ fabrik in Stockheim g. M. erſtidte beim Nachfuen eiges Kolsofens der verheiratete Arbeiter Emge aus Klein⸗ oſtheim in den aus dem Ofen dringenden Kohlengaſen. Bad Homburg v. d. 5.(Nächtlicher Ueber⸗ fall) In der oberen Eliſabethenſtraße hörte nachts ein Polizeibeamter laute Hilferufe und fand nach kurzem Suchen einen jungen Mann blutüberſtrömt am Boden liegend. Er war noch bei Beſinnung und gab an, von drei Männern überfallen, geſchlagen und geſtochen wor⸗ den zu ſein. Als Haupttäter bezeichnete er einen ihm bekannten Raufbold. Dem Beamten und einer Privat- wache gelang es bereits nach kurzer Zeit, dieſen in der Nähe feſtzunehmen. Heringen(Werra).(Große wechſelfälſchun⸗ gen In Herfa iſt der Inhaber einer Zigarrenfabril namens Ahloth nach Wechſelfälſchungen, die ſich auf über 100000 Reichsmark belaufen ſollen, flüchtig gegangen. Ohligs.(Den Poſträubern auf der Spur.) Den Räubern, die auf das Poſtamt Ohligs vor einigen Tagen den Raub ausführten, bei dem bekanntlich zwei Beamte niedergeſchoſſen wurden, iſt man nunmehr auf der Spur. Die Ermittelungen haben ergeben, daß die Täter identiſch mit den beiden Verbrechern ſind, die unter ähn. lichen Umſtänden auf das Poſtamt Kloſterlauſitz einen Raubüberfall ausgeführt haben. Als Haupttäter kommt der in Düſſeldorf⸗Gerresheim am 9. Auguſt 1902 ge. borene Arbeiter Johann Heim in Frage, der zuletzt in Jena, Michelſtraße, wohnte. Heim iſt ein lang ge. ſuchter Verbrecher, der ſich mit größter Rückſichtsloſigkeit über Menſchenleben hinwegſetzt. Sein Komplize it der Melker Rudolf Larm aus Saludaſen der ſeinem Kom. plizen an Roheit in nichts nachſteht. Auf das Konto der beiden ſchweren Jungen kommen noch verſchiedene Geld⸗ ſchrankeinbrüche in Jena und Koburg. Der Zuſtand dir beiden verletzten Beamten hat ſich gebeſſert, jedoch be⸗ ſteht bei dem Poſtaſſiſtenten Schmidt, dem das Rücken⸗ mark verletzt iſt, noch Lebensgefahr. Berlin.(Raubüberfall auf einen Geld⸗ briefträger.) In Schöneberg wurde ein Raubüßher⸗ fall auf einen Geldbriefträger verübt. Als der Geldbrief⸗ träger nach Zuſtellung einer Geldſendung ein Haus ver⸗ laſſen wollte, trat ihm ein junger Mann entgegen and ſchlug mit einem Hammer auf ihn ein. Der Ueberfal⸗ lene wehrte ſich und ſtieß den Attentäter zurück, um dann zuſammenzubrechen. Der Täter flüchtete die Treppea des Hauſes hinauf und verkroch ſich, nachdem ihm auf Klin geln an einer Wohnungstür geöffnet wurde in dieſer Wohnung. Die Wohnungsinhaberin alarmierte das Ueber⸗ fallkommando, das den Täter, der arbeitslos iſt, ver⸗ haftete. Berlin.(Seine Frau er mor det.) Auf der Revierwache erſchien der Invallde Adolf Thome und erklärte, daß feiner Frau etwas paſſiert ſein müſſe. Be⸗ amte, die ſich in ſeine Wohnung begaben, ſtellten ſeſt, daz die Frau tot war. Thome gab an, daß er mit ſeiner Frau Streit gehabt habe und daß ſie mit einem Meſſer auf ihn losgegangen ſei. Es wurde jedoch feſt⸗ geſtellt, daß Thome ſelbſt der Angreifer geweſen ſein muß und ſeine Frau getötet hat. Er de in Haft behalten. Berlin.(Das Verbrechen im Stadkhahn⸗ zug aufgeklärt.) Der Kriminalpolizei iſt es gelungen. den Mordanſchlag auf die 21jährige Dora Perske im Stadtbahnhof raſch aufzuklären. Der Täter, ein 21 Jahre alter früherer Schloſſer mit Namen Horſt Kiebſch iſt verhaftet worden und hat bereits ein Geſtändnis abgelegt. abe gibt an, eine Beute von 55 Markt gemacht zu aben. Leipzig.(Mißglückter Ra un büberfall au! einen Geldtransport.) Früh morgens wurde auf der Straße von Alt⸗Zöſen nach Probſtheide das Geld⸗ transportauto der Leipziger Straßenbahn von zwei mas⸗ kierten Räubern angehalten. Einer der Verbrecher erbat ſich zunächſt Benzin. Als das abgelehnt wurde, rief er: „Hände hach!“ Wer Peifabrer des überfallenen Autos „Ach, ſonſt nannten Sie mich du,“ entgegnete ſie. „Nun, was willſt du damit ſagen?“ Sie biß ſich auf die Lippe und ſchien zu zögern, als kämpfe ſie mit ſich ſelbſt. Endlich hatte ſie wohl einen Entſchluß gefaßt. „Nun, meinetwegen, es iſt einerlei! Sie ſehen traurig aus und möchte Sie gern zufrieden ſehen. Ver⸗ ſprechen Sie mir nur, daß Sie lachen wollen. Ich möchte Sie lachen ſehen und ſagen hören: Das iſt mir lieb! Sie ene Sie ſah Marius ſcharf in die Augen und ſagte:„Ich habe die Adreſſe.“ armer Herr Marius! Wiſſen Sie, Sie verſprachen, mir alles zu geben, was ich wünſchte „Ja, ſo rede nur!“ Sie ſah Marius ſcharf in die Augen und ſagte: „Ich habe die Adreſſe.“ Marius erbleichte. All ſein Blut drängte nach Herzen. „Welche Adreſſe?“ „Die Adreſſe, die Sie von mir wiſſen wollten.“ ſie ſetzte hinzu, als wenn es ihr Anſtrengung koſtete: . Des Fräuleins.“ dem Und 900 Sie ſeufzte tief auf, als ſie dieſes Wort ausgeſprochen atte.. Marius ſprang von der Stelle auf, wo er geſeſſen hatte und faßte entzückt die Hand die Mädchens. „O, führe mich hin. Sage mir, verlange von mir, was du willſt. Wo iſt es?“ „Kommen Sie mit mir,“ antwortete ſie.„Ich kenne die Straße und die Nummer nicht genau. Drüben an der anderen Seite iſt es. Aber das Haus kenne ich wohl; ich will Sie hinführen.“ Sie zog ihre Hand zurück und fuhr in einem Tone fort, der einen Beobachter ſchmerzlich berührt haben würde, der aber den berauſchten und entzückten Marius kaum berührte:„Ach, wie Sie nun glücklich ausſehen!“ Auf ihren Streifzügen durch Paris war es ihr tat⸗ 5 0 gelungen, den Aufenthalt Coſettes ausfindig zu machen. Zwölftes Kapitel. Das Haus in der Straße Plumet. In der Pariſer Vorſtadt St. Germain befand ſich ein in der Plumetſtraße verſteckt liegendes Häuschen. Dieſes Häuschen hatte Valjean unter dem Namen Fauchelevent gemietet. 5 5 Warum hatte Valjean das Kloſter von Klein⸗Picpus verlaſſen? Ein fünfjähriger Aufenthalt in dieſen vier Mauern. ein fünfjähriges Verſchwinden hatten bei ihm alle Ele⸗ mente der Beſorgnis zerſtreut oder vernichtet. Er konnte ſicherlich wieder ruhig unter die Menſchen treten. Er war alt geworden und alles hatte ſich verändert. Was die Erziehung Coſettes betraf, ſo war ſie ſo ziemlich vollendet und vollſtändig. Als einmal ſein Entſchluß gefaßt war, wartete er nur auf eine Gelegenheit. Sie bot ſich ihm bald dar. Der alte Fauchelevent ſtarb. Valjean bat um Audienz bei der hochwürdigen Priorin und ſagte ihr, er habe bei dem Tod ſeines Bru⸗ ders eine kleine Erbſchaft gemacht, die es ihm erlaube, hinfort ohne Arbeit zu leben, er werde alſo den Dienſt im Kloſter aufgeben und ſeine Tochter mitnehmen; da es aber nicht in der Ordnung ſei, daß Coſette, weil ſie ſpäter nicht den Schleier nehmen würde, unentgeltlich erzogen worden ſei, ſo erſuche er demütig die hochwürdige Priorin, 110 u erlauben, dem Kloſter als Entſchädigung 550 die fünf ahre, welche Coſette da zugebracht, eine Summe von rank zu za 5000 155 a So kam Valfean aus dem Kloſter der ewigen An ⸗ betung. Fortſetzung folgt.) choß foſort auf tyn. Troß ſemer Wertezung gerler der Sage mit dem Beifahrer ins Handgemeüge, wäh⸗ rend der zweite Verbrecher auf ſeinen Gegner, den Chauffeur mit einem Gummiknüppel losging. Infolge des Mißlingens des Ueberfalls und aus Angſt vor hin⸗ zukommender Polizei flüchteten die Räuber mit einer Kraftdroſchke. Das ſofort alarmierte Ueberfallkommando konnte jedoch bald die Verbrecher feſtnehmen. München.(Familiendrama. Am Weihnachts⸗ ſonntag hat ſich die 48 Jahre alte Rechtsanwaltsgattin Magdalena Geiß mit ihren beiden 22 und 23 Jahre alten Töchtern in ihrer Wohnung Obermenzing mit Ve⸗ ronal vergiftet. Nach Einlieferung in das Krankenhaus iſt die Frau und die ältere Tochter geſtorben; die jüngere ſchwebt in Lebensgefahr. Der 58 Jahre alte Ehemann, der ehemalige Rechtsanwalt Geiß wurde bei der Veraus⸗ gabung von falſchen Hundertmarkſcheinen feſtgenommen und in das Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. Als nun um Weihnachtsſonntag früh der Arreſtbeamte in die Zelle des Rechtsanwaltes kam, fand er den Unterſuchungs⸗ gefangenen tot vor. Er hatte ſich vermutlich mit Zyankali vergiftet. Als die Angehörigen von dem Selbſtmord er⸗ fuhren, entſchloſſen ſie ſich, auch aus dem Leben zu ſcheiden. Hamburg.(Ein ſchwediſcher Dampfer vor Curxhafen geſtrandet.) Wies aus Cuxhafen gemel— det wird, iſt ein unbekannter ſchwediſcher Dampfer auf Scharnbern in ſehr kritiſcher Lage in der Brandung ge⸗ ſtrande., Die Schleppdampfer können bei dem harten Nordoſtſturm nicht an das Schiff herankommen. Das e Rettungsboot bemüht ſich jetzt, die Beſatzung zu bergen. Ein franzöſiſcher Dampfer von Piraten überfallen. Wie aus Schanghai gemeldet wird, iſt ein franzöſiſcher Dampfer auf der Fahrt nach Itſchang von Piraten über⸗ fallen worden. Der Dampfer wurde völlig ausgeraubt. Zahlreiche Paſſagiere wurden getötet oder verwundet. Selbſtmord aus Gewiſſenspein. Wie aus Tolio betichtet wird, hat der ſrühere Befehlshaber des japani⸗ ſchen Kreuzers„Jintſu“, Kapitän Miſuki, Selbſtmord begangen, da er ſich für das große Marinenunglück am 24. Auguſt für verantwortlich hielt. „ Newyorks Einwohnerzahl ca, acht Millionen. Wie amtlich mitgeteilt wird, hat die Stadt Newyork im Jahre 1927 eine Einwohnerzahl von 5 970 800 und mit Einſchluß der Vorſtädte eine Einwohnerzahl von 7 426 700 erreicht. Chicago zählt jetzt 3 102 200 Einwohner. 600 000 Lire Brandſchaden. In der Fabrik der bekannten Iſotta Fraſchini-Werke in Mailand brach aus unbekannten Gründen Feuer aus, das nur mit Mühe ge⸗ löſcht werden konnte. Der Schaden wird auf 600 000 Lire geſchätzt. Vier Feuerwehrleute tödlich verunglückt. In Glas⸗ gow brannte ein großes Warenhaus vollkommen nieder. Vier Feuerwehrleute ſtürzten vom Dach in das brennende Gebäude und kamen in den Flammen um. Schreckenstat eines Abgewieſenen. In einem Vor⸗ ort von Nizza hat ſich am Heiligen Abend eine furchtbare Bluttat ereignet, der fünf Perſonen zum Opfer fielen. Ein 22jähriger Armenier, deſſen Braut ſich von ihrem Verlobten trennen wollte, ſchlug aus Rache die Mutter, die Schweſter und einen kleinen Bruder ſeiner Verlobten mit einer Axt nieder, verletzte einen anderen Knaben mit einem Revolverſchuß, ſtach dann ſeine Braut mit einen Meſſer tot und jagte ſich ſchließlich ſelbſt eine Kugel in den Kouf —ů—— Aus Heſſen. Darmstadt.(Aufwertung von Spar gatha⸗ ben kraft Rückwirkung.) Durch Verordnung des heſſiſchen Miniſters des Innern iſt für die Aufwertung von Sparguthaben der Städliſchen Sparkaſſe in Darmſtadt die ſogenannte Rückwirkung eingeführt worden, d. h. die nach dem 14. Juni 1924 ausbezahlten Guthaben werden bei der Aufwertung in der Höhe ihres Goldmarkbetrages am Auszahlungstage angerechnet. N g Mainz.(Durch Schreck geiſtesgeſtört.) Eine Frau von einem Landorke der Nachbarſchaft wurde durch Schreck von plötzlicher Ge Zumnachtung befallen und würde durch ihre Angehörigen nach dem Städtiſchen Kran⸗ lenhaus überführt. Egelsbach.(Viehſeuche.) Die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt hier unter dem Viehbeſtande eines Oe⸗ höfts in der Ernſt⸗Ludwig⸗Straße ausgebrochen. Der Gemeinde-Faſelſtall bleibt bis auf weiteres geſchloſſen. 1 Gedern. lach.) In zahlreichen Familien herrſchen Diphtherie, Maſern und Scharlach. Die Krankheiten nahmen bisher einen guten Verlauf. Wenn auch in einzelnen, beſon⸗ ders den unteren Schulklaſſen, ein größerer Prozentſatz der Schüler durch Erkrankungen dem Unterricht ferngehal⸗ ten wurde, ſo erlitt dieſer doch bisher noch keine Unter⸗ brechung. Hofheim, Ried.(Unglücksfall.) Hier ereignete ſich ein Unglücksfall. Ein Junge aus Bürſtadt, welcher mit einer ſchweren Milchkanne zum Bahnhof gehen wollte, 9 0 unglücklich zu Fall, daß er den rechten Unterarm rach. Gießen.(Heiratsepidemie.) Eine Heirats⸗ epidemie hat ſich in unſerem Nachbardorfe Wieſeck bemerk⸗ har gemacht. Dort wurden an einem Nachmittag in dem Dorfkirchlein fünf Trauungen vollzogen. Ein ſolcher An⸗ drang zum Hafen der Ehe iſt, wie der Pfarrer erklärte, 1 5 Dorfe an einem einzigen Tage noch nie dage⸗ en. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Eineinhalb Jahre Gefäng⸗ nis für einen Poſtmarder.) Der 45 Jahre alte Poſtſchaffner Karl Lörz von Hilsbach hatte ſich in auf⸗ fallender Weiſe dazu gedrängt, den Beſtellungsbeamten beim Sortieren zu helſen. Es war durch die fortgeſetzten Beraubungen und Diebſtähle von Poſtſachen ſoweit ge⸗ kommen, daß ein Beamter den anderen beargwöhnte und ſie einander mißtrauten, weil während der Verteilung jeder in den Verdacht des Diebſtahls kommen konnte. Als verdächtig feſtgenommen, geſtand Lörz ein, 24 Poſt⸗ stücke und Briefe beiseite geſchafft zu haben. Bei der Haus eee eine ganze Menge geſtohlenen Gutes gefunden. 8 Frau des Angeklagten öffnete meh⸗ ker von ibrem Manne mitaenommene Briefe und entnahm Die feierliche Ernennung des Herrn e Am 2. Weihnachtstage nachm, um 2 Uhr fand im Engelſaale die feierliche Ehrung des um den deutſchen Männergeſang, hochverdienten Herrn Rektor Mayr ſtatt. Herr Rektor Mayr, der über 3 Jahrzehnte als Pionier für das deutſche Lied und als Dirigent des Männer, Geſang⸗Vereins wirkte, wurde anläßlich ſeines Ausſcheidens aus der Dirigentenlaufbahn zum Ehren⸗ Chormeiſter ernannt. Dieſe Ehrung wurde durch den Heſſ. Sängerbund vorgenommen. Der Präſident, Herr Jak. Schloſſer, begrüßte in beredten Worten die in großer Anzahl erſchienenen Feſtgäſte aus allen hieſigen Bundesvereinen. Es ſei vorweg erwähnt, daß dieſes ſchöne einträchtige Bild, das die hieſigen Sangesbrüder gegeben haben, in jedem echten Sängerherzen große Freude ö hervorgerufen hat. Möge doch dieſe Feier in jedem Sänger nachklingen, mögen doch alle ſagen:„Weg mit dem kleinlichen Neid, weg mit jeder Mißgunſt“, denn wir ſind doch alle einig in unſerem Streben, das deutſche Lied zu hegen und zu pflegen Wollen wir doch nach Schillers Wort in der Pflege des Volksgeſunges bleiben „ein einig Volk von Brüdern“. Herr Bürgermeiſter L amberth wußte Herrn Rektor Mayr den Dank der Sänger und auch den der Gemeinde für ſein treues Wirken in Viernheims Mauern zu ſagen, als Vertreter des Heſſ. Sängerbundes beglückwünſchte Herr Uhr⸗ ma ch e r Krug den neuen Ehren Chormeiſter und überreichte als Zeichen der Ehrung eine Ehrennadel mit der Inſchrift:„Ehren Chormeiſter H. B.“ und eine Urkunde mit folgendem Text: Heſſ. Sängerbund Darmſtadt, 25. Dez. 27. Beſitz⸗Zeugnis Dem Herrn Rektor Mayr, Viernheim, wird hiermit die von dem Heſſ. Sängerbund eigens geſchaffene Ehren⸗ auszeichnung für 25jährige ununterbrochene Tätigkett als Dirigent in der Pflege des deutſchen Männergeſangs zuerkannt. Wir freuen uns außerordentlich, ihm für ſeine Treue und Ausdauer dieſe Auszeichnung verleihen zu können. Der Bundesvorſitzende gez. Dr. Sieger Herr Dölcher überbrachte, von großer Sängerzahl begleitet, die Grüße der Sänger ⸗ Einheit. Herr Georg Hoock, Dirigent des M.⸗G. V. Harmonie gratulierte in ſeinem und ſeines Vereins ⸗Namen recht herzlich. Herr Peter Müller beglückwünſchte im Namen des Sängerbundes. Der Geſangverein Liederkranz ſandte ein Glückwunſchſchreiben und der Geſangverein Flora ein Glückwunſchtelegramm.— daraus einen d-untart- und einen 10⸗Wlarl⸗Schein. In ſechs Fällen charakteriſierten ſich die Veruntrewungen als Amtsunterſchlagungen, da der Angeklagte als Hilfsträger für Paketchen dem Briefträger beigegeben war, bei den übrigen kommt, weil er ſie aus dem Verteilungsſaale ſtahl, (Diphtherie, Maſern und Schar⸗ 0 Diebſtahl in Betracht. Das Gericht verurteilte den An⸗ geklagten zu eineinhalb Jahren Gefängnis, die Frau zu drei Monaten Gefängnis. Mannheim.(Große Schlägerei in der Chriſt⸗ nacht.) In der Chriſt-Nacht nach 12 Ahr ſind auf der Waldhofſtraße, Ecke Mittelſtraße, etwa 50 Hamburger Zimmerleute und Maurer zuſammengeſtoßen, die teils der blauen, teils der ſchwarzen Zunft angehören. Die beiden Parteien bekämpfen ſich ſchon jahrelang. Es kam zu einer Schlägerei, bei der das Meſſer eine große Rolle ſpielte. Sieben Perſonen mußten wegen Stichverletzungen in das allgemeine Krankenhaus eingeliefert werden. Einer die übrigen weniger geſährlich verletzt ſind. 22 der Be⸗ teiligten wurden feſtgenommen und in das Bezirksgefäng— nis eingeliefert. Mannheim.(Chronik der Unfälle.) Jahre alter Straßenbahnführer, der im Straßenbahn— ſtürzte, und ein 79 Jahre alter Schiffer, der auf dem Marktplatz zu Fall kam, wurden mit Kopfverletzungen ins allgemeine Krankenhaus eingeliefert.— Eine 84 Jahre alte Witwe, die auf der Seckenheimerſtraße aus⸗ rutſchte und mit dem Kopf gegen den Randſtein auf ſchlug, mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Bei ſechs Zuſammenſtößen entſtand nur Sachſchaden. ö Wieder ein Beſatzungszwiſchenſall. Kaiſerslautern, 27. Dez. Ein franzöſiſcher Offizier ließ ſich eine ſchwere Ausſchreitung einem Arbeiter gegen⸗ über zuſchulden kommen. Der Arbeiter war in der fran⸗ zöſiſchen Kaſerne mit Ausbeſſerungsarbeiten beſchäftigt, als er plötzlich von einem hinter ihm vorbeigehenden franzöſi— ſchen Offizier heftig geohrfeigt und mit Füßen getreten wurde. Dazu ſchrie der Offizier:„Ihr Dreckſäcke, könnt Ihr nicht die Mütze vor mir abnehmen?“ Als der Ar⸗ beiter ſich bückte, um ſeine ihm vom Kopf herunterge⸗ ſchlagene Mütze wieder aufzunehmen, trat der Offizier nochmals nach ihm. Dieſem brutalen Vorgang wohnten einige franzöſiſche Sergeanten bei, ſowie ein Arbeits- kollege des Geſchlagenen. Proteſt gegen eine Aufhebung des Finanzamtes Dahn. Dahn, 27. Dez. Nachdem bekannt geworden iſt, daß das Finanzamt Dahn aufgehoben werden ſoll, faßte der Gemeinderat einmütig eine Entſchließung, in welcher an den Reichs⸗ und Landtag, das Reichsfinanzminiſterium und das bayeriſche Staatsminiſterium der Finanzen, die Regierung der Pfalz, Kammer des Innern, und den Prä⸗ ſidenten des Landesfinanzamtes Würzburg die eindring⸗ liche Bitte gerichtet wird, von der Aufhebungsmaßnahme abzuſehen. 5 Ludwigshafen.(Schwerer Verkehrsunfall.) In der Rheingönheimer Straße wurde der auf Wander⸗ ſchaft befindliche, 70 Jahre alte Witwer Peter Mannin⸗ ger aus Brücken von einem nach Rheingönheim fahren⸗ den Straßenbahnwagen überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er unmittelbar nach feiner Einlieferung in das Kran⸗ davon hat einen lebensgefährlichen Lungenſtich, während Ein 83 depot Hohwieſerſtraße in eine zwei Meter tiefe Grube Ehre, dem Ehre gebührt! Rektor Mayr zum Ehren-Chormeiſter. Herr Rektor Mayr ergriff hierauf das Wort. Der Gefeierte dankte in bewegten Worten für die ihm zuteil gewordene Ehrung und die vielen anerkennenden Worte. Die Ehrung faſſe er nicht als perſönliche, ſondern als ſachliche auf, nämlich als Sängerdank für treues Wirken im Dienſte des deutſchen Chorgeſanges. Der Eifer und die Hingabe für das deutſche Lied ſei ihm und ſeine ehemaligen Studienkollegen von ſeinem Seminar⸗ Muſiklehrer gleichſam als Vermächtnis mit auf den Weg gegeben worden. Es ſei an die Seminar- Abiturienten die dringende Mahnung ergangen, ja ihre Wirkſamkeit nicht einſeitig zu geſtalten, ſie nicht auf die Schulſtube zu beſchränken. Nie dürften ſie vergeſſen, daß ſie im Volke ſtänden und auch dem Volke gegenüber Aufgaben zu löſen hätten. Und da ſei eine der Hauptaufgaben die Pflege des deutſchen Liedes im Volke und mit dem Volke. „In der Pflege des deutſchen Liedes werdet Ihr eine hohe Befriedigung finden und das Volk wird es Euch danken.“ Dieſes Wort habe er in ſein empfängliches Herz eingegraben und es ſei ihm zum Leitſtern geworden. Schon als Achtzehnjähriger habe er den Dirigentenſtab geſchwungen, als Neunzehnjähriger bereits 2 und als Zwanzigjähriger gar 3 Vereine geleitet. Stets habe er hohe Befriedigung in ſeinem Dirigentenberuf gefunden. Nachdem er eine Anzahl intereſſanter Epiſoden aus ſeiner Dirigententätigkeit zum Beſten gegeben hatte, ſchloß Herr Rektor Mayr mit der Verſicherung, daß wohl ſeine müde Hand jetzt den Dirigentenſtab niederlege, daß aber ſein Herz wetter dem deutſchen Lied gehöre und daß ihn der Männergeſangverein auch ferner als getreuen Ekkard an ſeiner Seite finden werde. N Langanhaltender Beifall bekundete das Einiggehen der Sänger mit ihrem Führer und bewies, wie ſehr Herr Rektor Mayr in den hieſigen Sängerkreiſen geliebt, ge⸗ achtet und geſchätzt wird. Auch wir wollen nicht ver⸗ ſäumen, Herrn Rektor Mayr zu ſeiner Ehrung unſere allerherzlichſten Glückwünſche auszuſprechen und wünſchen ihm, daß er noch lange in der Mitte der Viernheimer Sängerwelt ſtehen kann und als treuer Berater und er⸗ fahrener Führer noch mithelfen kann das deutſche Lied weiter zu hegen und zu pflegen: O deutſches Lied edler Hort Dir bleiben treu wir fort und fort Wir ſchwören hoch mit Herz und Hand Hoch deutſches Lied und Vaterland. K— — ——— Wetterbericht vom 28. Dezember. Von Norden her ſtrömt Kaltluft nach Süden und bildet eine ausgedehnte Antizyklone aus. Die auf ihrer Vorderſeite herrſchende Nordoſtſtrömung wird durch einen Wirbel über dem Mittelmeer beeinträchtigt. Wir erwarten daher bei nordöſtlicher Luftzufuhr weitere Abkühlung mit zeitweiſen Niederſchlägen. Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: Wolkig und kühler, zeitweiſe Niederſchläge, im Gebirge Froſt und Schneefälle. — Neue Entſcheidungen des Reichsverſicherungs amtes. Der Weg von und zur Arbeit endet an der Wohnungstür, nicht an der Haustür. Bei der Rücklegung des Weges von und zur Arbeitsſtätte oder eines Betriebsweges kommt es nicht darauf an, ob ſich der Verſicherte eines allge⸗ mein anerkannten Beförderungsmittels bedient oder ſich durch die Wahl ſeines Beförderungsmittels beſonderen Gefahren ausſetzt.— Vorausſetzung für die Wiedergewäh⸗ rung einer Rente iſt, daß durch die Verſchlimmerung der, Unfallfolgen die Erwerbsfähigkeit wenigſtens um weitere 15 Prozent gemindert wird.— Die Entſchädigung eines auf dem Wege nach oder von der im Deutſchen Reich gelegenen Arbeitsſtätte erlittenen Unfalls wird nicht da⸗ durch ausgeſchloſſen, daß der Unfall ſich auf auße mut⸗ ſchem Gebiet ereignet hat. —— Steuerkalender für Monat Jauuar 1928. Lohnſteuer für di? Zeit vom 16.—31 Dezember, ſowie Abgabe der Beſchriuigung über die G ſſamtſumme der im Monat Dezember einbehaltenen Lohnſteuerbeträge. Umſ ktzſteuervoranmeldung und Umſetzſteuervorauszahlung für das 4 Kalendervierteljahr 1927. Scko friſt bis 16 Januar. Einkommenſleuervorauszohlung für das 4 Kalendervler⸗ teljahr 1927 in Höhe von einem Viertel der im letzten Steuerbeſche nd feſtgeſetzten Steuerſchuld. Ausgenommen Landworte. Keine Schonfeiſt. „Kö perſchaftsſteuervorauszahlung für das 4. Kolender⸗ vert ljahr 1927 in Höhe von einem Viertel der im letz⸗ ten Steuerbeſcheid feſtgeſetzten Steuerſchuld. Keine Schonfriſt „Lohnſteuer für die Zeit vom 1.— 15. Januar, ſofern der Lohnabzug den Betrag von 200 RM. überſteigt. Keine Schonfrlſt. f N Reuhinzutretende Abonnenten erhalten den „Viernheimer Anzeiger“ bis Ende dieſes Monats kenhaus ſtarb. Gratis!