22 Siemm. und Ringklub 1586 Mernheim Am e e abends 8 Uhr findet im großen Karpfen⸗Saal unſere diesjährige Neufahrs⸗Feier ſtatt unter gefälligſter Mitwirkung der be ⸗ liebten und bekannten Maxfnetiys aus Maunhein Hierzu laden wir unſere Mitglieder, ſowie Ehren⸗ mitglieder nebſt Familienangehörigen, ſowie Freunde und Gönner des Bereins höflichſt ein. Der Vorſtand. Wessegces cee Sc Sänger-Einheit Heute abend 8 Uhr Singſtunde Morgen abend 8 Uhr Theaterprobe für ſämtliche Stücke Der Vorſtand. Irlsger-BU. Soldaten-Derein Teutonta Unſer Winterverguügen findet am 22. Jan, im Saale des„Fürſt Alexander“ ſtatt. Anf. Mai 25jähr. Stiftungsfeſt Morg. Freitag 8½¼ Uhr im Schüt⸗ zenhof Leſeprobe der Spieler. Zuvor Unterricht f. Jungſchützen Der Vorſtand. e Bund 1917 Achtung! Freitag, den 30. Dez., abends 8 Uhr finden im Lokal eine wichtige Vorſtands⸗ ſitzung ſtatt. Anſchließend 9 Uhr Mitglieder⸗ Verſammlung Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung bitte ich um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorftand. Mandel. 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Mann⸗ ſchaft und des Spielausſchuſſes im Lokal zur Har⸗ monte, bet der kein Spieler und kein Spielausſchuß⸗ mitglied tehlen darf.— Morgen Freitag von 57 Uhr Schülerturnſtunde. Abends 8 ½ Uhr Zuſammenkunft im Lokal.— Am Sylbeſter⸗ abend von 9½ Uhr ab gemütliches Beiſammen⸗ ſein im Lotal zur Harmonie, wozu wir alle Mit⸗ glieder freundlichſt einladen. Die drei letzten Tage! 5 im alten Jahre 10 Donnerstag, Freitag und Samstag 5 ſtaunend billiger Lot. Verkauf bei B. Mae! 1 Empfehle: Meerrettich, Rotkraut, Weißtraut, Spinat, Gelberüben, Zwiebeln, Orangen, Nülſſe, Mandarinen Birnen, Aepfel, Zitronen, Maronnen, Feigen, Oelnäſſe, Liköre, Weinbrand, Zwetſchenwaſſer peter Roſchauer dun Rebfiog Kopfſalat, Pine. Rosenkohl Weißwein— Rotwein— Malage Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Seitung) Erſche int täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis: monatl. %% Mk., durch die Poſt 2 Mik.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Feitungsträger. Aelteſtes und erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt Fernſprecher 117— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Pofſtſcheckkonto Nr. 21572 Amt Frankfurt/M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 36 Zonntagsblatt„Sterne und Blumen“, N in Kü eues in Kürze. : Reichskanzler Marx hat als Bedingung zu einer vorzeitigen Anflüſung des Reichstags die Erlebigung des Reichsſchulgeſetzes geſtellt. z: Im Anſchluß an die Ernennung eines Militär⸗ attachees für vie ungariſche Geſandtſchaft in London iſt die Frage der Ernennung deutſcher Militärattachees wieder ee : Nach einer Meldung aus Straßburg wurden dort vier 5 88 Hausſuchungen bei Autonomiſten vorgenommen. : Wie aus der Umgebung Poincarees verlautet, hat der Miniſterpräſident die Abſicht, demnächſt eine große e Nede über das von der Regierung ausgearbeitete Programm ale die wirtſchaftliche Wiederaufrichtung Frankreichs zu alteu. Briaud empfing den früheren rumäniſchen Mini⸗ lerpräſtventen Autoneſeu, der ſich gegenwärtig in Son⸗ dermiſſion in Paris aufhält. Autoneſen hat den Auftrag, mit der franzöſiſchen Regierung über die Regelung der rumäniſchen Kriegsſchulden in Frankreich zu verhandeln. 2: Wie aus Moskau gemeldet wird, hat das Voll⸗ zugskomitee der Sowjetunion die Ernennung Lunartſcharſkt zum VBotſckafter in Rom unterzeichnet. Zum Nachfolger r wird vorausſichtlich Pokrowſki ernannt erben. — 9 Der Neichshaushalt 1928. Der endgültige Entwurf dem Reichstag zugegangen. b Berlin, 29. Dezember. Dem Reichstag iſt am Donnerstag der endgültige Entwurf des Haushaltungsplanes für 1928 zugegangen. Nach den Vorſchlägen des Reichsrates beträgt der Mehr⸗ aufwand gegenüber dem Regierungsvorſchlag 31,2 Mil⸗ lionen Mark. Von dieſem Mehraufwand enk, fallen 26 Millionen auf eine einmalige Beihilfe für die bedrängten Gebiete im Osten, Südoſten und Weſten, 1,8 Million Mark für kulturelle Fürſorge und Förderung von Wirt⸗ ſchaft und Arbeit im beſetzten Gebiet, zwei Millionen zur Förderung des Exports und 400 000 Mark zur Bekäm⸗ pfung des Alkohols. Dieſe Mehrkoſten ſollen durch Abſtriche im Wehretat, vor allem durch Jurück⸗ ſtellung des Baues eines Panzerſchifſes, und Verzicht auf eine Reihe von Neubauten für Finanzämter aufge⸗ bracht werden. Die Reichsregierung ſteht dieſem Plan ableh nend gegenüber. Die Entſcheidung dar⸗ über liegt jedoch beim Reichstag. Der ordentliche Haushalt balonciert 9 336 471700 Mark. Die einmaligen Aus⸗ gaben betragen 435 7583 700 Mark. jeſen gegen⸗ über ſtehen 4 445 3171660 Mark dauernde Aus⸗ gaben. Der außerordentliche Haushalt gleicht ſich mit 146 295 410 Mark aus. mii —— 22— 2 Wieder eine Million Arbeitsloſer. Eine Zunahme von 250 000 Anterſtützungsempfänger. % Berlin, 29. Dezember. Amtlich wird mitgeteilt: Die Arbeitsloſigkeit hat in der erſten Hälfte des Monats Dezember weiter zugenommen, wobei die ſtarke Kälte und die dadurch bedingte Unterbrechung faſt jeglicher Außenarbeit eine große Rolle ſpielte. Die Zahl der Hauptunter⸗ tützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung ſtieg von rund 605 000 am 30. November auf 831000 am 15. Dezember, alſo um 226 000 oder 37,4 Prozent. Der Zuwachs entfällt in der Hanptſache auf die männ⸗ lichen Arbeitsloſen, deren Zahl von rund 507000 auf 1709 000 alſo um 202 000 zunahm. Bei den weiblichen Arbeitsloſen betrug die Steigerung nur 24,4 Prozent. Die Zahl der Kriſenunterſtützten nahm im gleichen eitraum um rund 24000(von 147000 auf 171 000) um 16,6 Prozent zu. Die Geſamtzahl der un⸗ e en Arbeitsloſen iſt ſomit von 750 000 auf rund 1000 000 geſtiegen.(Davon 150 000 Frauen). Die Zunahme beträgt alſo insgeſamt rund 250 000 oder 33,3 Prozent. 2 27 Die Beſolbung der Reichsangeſt⸗ Verbeſſerung der Zahlungsmethode? Berlin, 29. Dezember. Am Donnerstag wurden im Reichs ſinanzminiſterium die Beſprechungen über die Neuordnung der Beſoldung für die Angeſtellten bei den Reichsbehörden fortgeſetzt. Dazu wird, gegenüber anderslautenden Darſtellungen, an zu ständiger Stelle erklärt, daß es ſich hei den Verhand⸗ lungen darum handle, die Zahl smethode zu verbeſ⸗ ſern, nicht aber die halbmonatliche durch ganzmonatliche Naflung poſtnumerando zu erſetzen und damit im Ver⸗ laufe von 15 Monaten, wie dieſes dehauptet worden ſei, 5 Angeſtellten um den pra liſcher Gewinn zu bringen, der ihnen aus einer Beſſerſteliung erwachſen würde. gilie dite gemeinſames Programm für einen kampf zu einigen. Nach Meldungen der Pariſer Preſſe binettsbeſprechungen wird Poincaree zöſiſcher Verſuchsballon bezeichnet. herige Politik ändern könne. Freitag, den 30. Dezember 1927 Poincarees eee, Wemühungen um ein gemeinſames Wahlprogramm der Regierung. G Paris, 29. Dezember. Miniſterpräſident W hat es ſich zur Auf⸗ gabe gmacht, die Mitglieder ſeines Kabinetts auf ein Wahl⸗ fand eine gemeinſame Beſprechung zwiſchen Poincacee und den linksgerichteten Mitglledern des Kabinetts, Briand, Painleve, Herriot und Sarraut ſtatt. Die rechtsſtehenden Miniſter waren zu der Beſprechung nicht geladen worden. Die Liberte will wiſſen, daß Poin⸗ caree dabei den Radikalen und republikaniſch⸗ſozialiſtiſchen Miniſtern in großen Zügen ſein Programm entworſen habe, das auf die Erhaltung des politiſchen Burgfriedens abziele. In einer der kommenden Ka⸗ ſeinen Standpunkt dem geſamten Kabinett unterbreiten. 2 2 ** 9 br r 2 Eine einſichtige franzöſiſche Stimme. 550000 Mann in Frankreich unter den Waffen. Paris, 29. Dezember. Die„Volonte“ kommt erneut auf das Hinden⸗ burgplakat zu ſprechen und meint, daß gegenüber allen Angriffen der franzöſiſchen Nationaliſten die beſte Erwiderung die Tatſache ſei, daß nach den Angaben des ſoeben, erſt angenommenen framzöſiſchen Haushalts Frankreich 550000 Mann, Deutſchland da⸗ gegen nur 90000 Mann unter den Waffen halte. Parker Gilbert habe die endgültige Feſtſetzung der deut⸗ ſchen Neparationsſchuld vorgeſchlagen und der Völker⸗ bund werde bald ſelbſt die Initiative ergreifen, um die Räumung des Rheinlandes zu verlan⸗ gen. So werde ſich die mihi i, den Weg bre⸗ chen, trotz aller Verleumdungen der franzöſiſchen Reak⸗ tionäre und Nationaliſten. — 2 888 Waſhington dementiert. Kein Stimmungsumſchwung der Regierung. O Newyork, 29. Dezember. In Wafhington wird die Nachricht von einer ve änderten Haltung der amerilaniſchen Megterung in 318 als ein fran⸗ Es wird dar⸗ auf hingewieſen, daß die amerikaniſche Re gierung ſchon im Hinblick auf die Wahlen keinesfalls ihre bis⸗ Nach wie vor ſeien die Fragen der Kriegsſchulden und der Reparationen für Amerila von einander unabhängige Probleme. Parker Gilbert, der bisher bei Verwandten weilte, dürfte in den kommenden Tagen Beſprechungen m it den höchſten Stellen in Washington führen. In den erſten Tagen der nächſten Woche wird Parker Gübert mit den führenden Finanzleuten Newyorks verhandeln. Am 6. Januar wird er direkt nach Berlin abrei ſen. der Reparations⸗ und Kriegsſchuldenfrage —:— Die deutſch⸗merikaniſchen Verträge. Weitere Verlängerung bis 31. Dezember 1928. Berlin, 29. Dezember. Due) Vereinbarung der deutſchen und mexikaniſchen Regierung iſt der Zeitpunkt für das A ußerkraft⸗ treten des für den 21. Oktober 1926 gekünd igten d deutſch⸗ merilaniſchen Freundſchafts⸗, Handels- und Schiffahrts⸗ vertrages vom 5. Dezember 1882, der zunächſt bis zum 21. April und dann bis zum 31. Dezember 1927 hinaus⸗ geſchoben worden war, bis zum 31. Dezember 1928 weiter hinaus geſchoben. worden. Das lommuniſtiſche Spionageweſen in Litauen Ein neues Komplott aufgedeckt. Warſchau, 29. Dezember. Wie der 00 0 Warßzawti“ aus Köwyo berichtet, hat die litauiſche Polizei wiederum eine große kom- muniſtiſche Spionageaffäre aufgedeckt. Bei der Unterſuchung wurde ein umfangreiches Material gefun⸗ den, 195 insbeſondere das Kommuniquee der litauiſchen kommunſſtiſchen Partei betraf. Ferner iſt eine Druckerei ausgehoben worden, wo kommuniſtiſche Aufrufe angefer⸗ tigt wurden. Wie weiter aus Kowno berichtet wird, beſchloß das litauiſche Kriegsgericht, den e ce iſchen li⸗ tauiſchen Abgeordneten Poplauska s, der gegen⸗ wärtig in Wilna aufhält, auf die Liſte der politiſchen Verbrecher 1 2 10 Der ge 0 Beſitz des Abgeordneten wurde konfisziert. Anzeigenpreiſe: bei Wiederholung abgeſtuſter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vorm, 6s Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Ge⸗ ſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands ⸗ Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei u. Polizeiamt Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahm⸗ an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. Viernheimer Volksblatt (Viernheimer Nachrichten) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., 44. Jahrgang Streldrohung in 1 pomſc⸗ Oberſchleſien. Maßnahme gegen die polniſche Unterdrückung. 2 Kattowitz, 29. Dezember. Ein in Königshütte abgehaltener Betriebsräte kongreß der Eiſen- und Met allhüttenarbeiter der pol⸗ niſch⸗ ſchleſiſchen Eiſeninduſtrie kennzeichnete die erregte. Stimmung, welche unter der Arbeiterſchaft über die Unzulänglichkeit der am 1. 1 1928 in Kraft tretenden Verordnung über di Arbeitszeit in der Eiſen⸗ und Metallinduſtrie 8870 ſcht. Es fielen ſcharfe Worte gegen die Regierung und das Arbeitsmini⸗ ſterium, welche die Arbeiterſchaft in Oberſchleſien ſcheinbar als Menſchen zweiter Klaſſe anſehen. Einſtimmig wurde beſchloſſen, am 2. Januar in den Streit zu treten, um die Reger zum Nachgeben 3 u zwin gen und dadurch auch die beſtehende Si⸗ tuation bei den kommenden Wahlen auszunutzen. Den Gewerkſchaftsfül ern gelang es aber, eine Hinaus⸗ ſchie bung de Streikbeſchluſſes bis zum 9. Januar zu erwir eu, um mit dem Arbeitsminiſterium in Warſchau vorerſt noch in Verhandlungen treten zu kön⸗ nen 5 Vorſchläge für die Regelung der Arbeitszeit zu unterbreiten. * Ken.„ Eine neue Verſch wörung in Portugal aufgedeckt Zahlreiche Verhaftungen. London, 29. Dezember. Nach Meldungen aus Liſſabon ſind zahlreiche portugieſiſche Armee⸗ und Marineoffiziere we⸗ gen einer Verſchwörung gegen die portugieſiſche Regierung verhaftet warden. General Norton de Mattos⸗ früherer portugieſiſcher Geſandter in London, der in dem Verdacht ſteht, die Verſchwörung angezettelt zu haben, iſt nach den Azoren verbannt worden. * Der Terror in China. Täglich 150 Hinrichtungen. 0 London, 29. Dezember. getroffene Flüchtlinge beſtätigen, du Heifung und Lukſung eine kefgorheerſcha fn ausgeübt rſonen fallen dieſem Terror In Hongkong daß in den Gebieten unbeſchreibliche werde. Etwa 150 Pe täglich zum Opfer. Die engaliſche Preſſe gibt einen ausführlichen Be⸗ richt aus Hongkong wieder, in dem die Zuſtände in dem Gebiet von Swe abue als geradezu unglaublich beſchrieben werden. Die freigelaſſenen europäiſchen Prie⸗ ſter erklären, daß 125 einzige Tag, an dem während der einwöchigen Gefangenſchaft keine Hinrichtungen ſtattfan⸗ den, der der Ankunft des zengliſchen Kanonenbootes war. Die Hinrichtu ngen erfolgten nach den Verſicherungen der Prieſter ot in der grauſamſten Weiſe. Ein Junge von 18 Jahren in Heifung rühmte ſich 90 Per⸗ ſonen hingerichtet zu haben. n Mädch en prahlte da⸗ mit, mindeſtens 10 Perfonen getötet zu haben. Jahlreiche Kommuniſtenverhaffungen. Von der Pekinger Polizei wurden 30 hlreiche Ver⸗ haftungen von Kommuniſten vordenommen. Die Zahl der Verhafteten wird mit über 60 ant gegeben. Auch in der nördlichen Mandſchurei wurden Verhaftungen vorge⸗ nommen. Als Grund für dieſes Vorgehen wird ange⸗ geben, daß die Kommuniſten einen neuen Putſch in der Nähe von Peling beabſichtigt hätten. In der Provinz Schantung werden neue groß Unruhen er⸗ wartet. Sämtliche chineſiſchen und zuslänbiſchen Ban⸗ den haben ihre Filialen in der ganzen rovinz geſchloſſen. Die in Schantung anſäſſigen Japaner fordern ſofortiges Eingreifen der jap aniſchen 1 0 zierung. Der Erſatz der Reichswehr. Eine neue Verordnung des Reichswehrminiſteriums. b Berlin, 29. Dezember. Soeben iſt eine neue Verordnung des Reichswehrminiſteriums erſchienen, die die Heeresergänzungsbeſtimmungen neu re⸗ gelt. Nach dieſer Verordnung liegt die Ergänzung des Heeres bei dem Wehrkreiskommando. Als Werbeſtellen ſind die Truppenteile anzu⸗ ſehen. Truppenteile, die einen ſtarken Zulauf haben, dur⸗ fen für andere werben. Die Truppenteile dürfen, um um Freiwillige zu ermitteln, nichtpolitiſche Vereine und andere gemeinnützige Einrichtungen be⸗ nützen. Die Wehrkreiskommandos ſollen beim Veröf⸗ fentlichen von Hinweiſen auf Einſtellung und von Werbe⸗ aufrufen e aller Richtungen, ſoweit ſie nicht die beſtehende Staatsordnung ablehnen, gleichmäßig be⸗ rüchichtigen. Die Auswahl des Offizierserſatze⸗ kann erſt während der Dienſtzeit erfolgen. Abgeſchloſſene höbere Schulbildung ſchafft aſnſtige Unterlagen für die Befbrderung zum WDitzteer, Von ver Werbung det u. a. ausgeſchloſſen: wer an Beſtrebungen teilge⸗ ommen hat, die auf eine Aenderung der verfaſſungsmä⸗ 111 Zuſtände mit unerlaubten Mitteln gerichtet waren. nter den Ausweispapieren wird ein polizeiliches Füh⸗ rungs⸗ und Leumundszeugnis verlangt, in dem ſich die Behörden darüber ausſprechen müſſen, ob ſich der Bewerber in verfaſſungsfeindlichem Sinne betätigt hat. Das Ein⸗ ziehen von Erkundigungen bei Perſonen, die in volitiſchen Vereinen führend tätig ſind oder ſtaatsfeind⸗ ichen Parteien angehören, iſt zu unterlaſſen. Dem Frei⸗ willigen, der zum Truppenteil einberufen iſt, muß er⸗ öffnet werden, daß er binnen zehn Tagen den Eid auf die Reichsverſaſſung abzulegen hat und daß im Falle der Eidesverweigerung die Einſtellung nichtig wird. Neue Anwetterſchäden. Schwere Sturmſchäden in Portugal.— Viele Tote. Berlin, 29. Dezember. London gemeldet wird, haben die atlanti⸗ ſchen Stürme auf Madeira gewaltige Schäden ver⸗ urſacht. Die Strandbefeſtigungen ſind losgeriſſen. Die hoch angeſtiegenen Bäche riſſen Brücken und Häuſer mit ſich fort. Die Bevölkerung mußte ihre Wohnhäuſer im Stiche laſſen. Funchal iſt überſchwemmt und ohne Licht. In Portugal ſind der Duro und Tajo ſtark geſtiegen und haben große Ueberſchwemmuneen angerichtet. Hunderte von Häuſern ſtürzten ein. In Santarin und Gaia ſteht das Waſſer meterhoch in den Straßen. Viele Perſonen ertranken. Zwiſchen Santarin und Ve⸗ tubal wurde eine Abteilung von Soldaten von den reißenden Fluten erfaßt und fortgeſchwemmt. Alle kamen um. f Springflut in Neapel. Die Hafenquartiere von Neapel überſchwemmte eine Springflut, die den ſteinernen Kai vom Grand-Hotel bis zum Hotel Savoy zertrümmerte. Im Hafen ſelbſi wurden zwei Frachtdampſer von der Ankerkette geriſ⸗ ſen und ſchwer beſchädigt, ebenſo auch die Landungs⸗ brücke. Die Springflut, die den Charakter eines Mee⸗ resbebens hatte, neigte ſich bis nach Pozzi hin und richtete dort ſchwere Schäden an. Viele Perſonen wurden verletzt. Wie aus Aus dem In- und Auslande. Der italieniſche Vizekonſul in Moskau ermordet. g Kowno, 29. Dez. Wie aus Moskau gemeldet wird, ſt in der vergangenen Nacht in der Umgebung der Stadt ie völlig unbekleidete Leiche des italieniſchen Vizekon⸗ uls Kotior gefunden worden. Vertreter der talieniſchen Botſchaft und der ruſſiſchen Behörden beſich⸗ horde den Fundort. Nach Angaben der ruſſiſchen Be- hörden ſoll es ſich um einen Raubmord handeln. Die Unterſuchung iſt im Gange. Die italieniſche Botſchaft hat ſich bisher zu der Angelegenheit noch nicht geäußert. Der neue finnländiſche Außenminiſter über ſeine Politik. Kowno, 29. Dez. Wie aus Helſingfors gemeldet wird, erklärte der neue finnländiſche Außenminiſter Pro⸗ kop, daß die Politik Finnlands gegenüber Ruß and und anderen Ländern unverändert bleiben werde. Die fin⸗ niſche Politik ſei beſtrebt, den Frieden mit allen Ländern aufrecht zu erhalten. Der Außlenminiſter dementierte alk: Gerüchte über die Teilnahme Finnlands an einer Bildung ines antiſowjetiſtiſchen Blockes. ö Nuſſiſch⸗polniſcher Gefangenenaustauſch. ö Kowno, 29. Dez. Wie aus Moskau gemeldet wird, it zwiſchen der polniſchen Regierung und der Sowjetunion ein neues Gefangetzenaustauſchabkommen getroffen wor⸗ en. Es handelt ſich dabei um politiſche Gefangene, deren Austauſch am 3. Januar an der ruſſiſch-polniſchen Grenze ſtattfinden ſoll. Venizelos kehrt nicht zur Politik zurück. London, 29. Dez. Wie aus Athen berichtet wird iſt durch den Tod eines Abgeordneten der Parlaments⸗ litz für die Inſel Hydra frei geworden. Die Anhänger Venizelos machen den Verſuch. Venizelos dafür zu ge⸗ U 1 5 winnen, ſich ais Franbidar aufſteuen zu laſſen. Vefi⸗ zelos betont jedoch, daß er im Falle ſeiner Wahl ge⸗ gen ſeinen Willen ſein Mandat im Parlament nicht ausüben würde. Er habe ſich endgültig aus dem poli⸗ tiſchen Leben zurückgezogen. Der Parlaments konflikt in Oklahoma da vert an. Newnork, 29. Dez. Der Parlamentskonflikt in Ok⸗ lahoma 5 eine neue Verſchärfung erfahren, inſofern als das Kapitol von Truppen beſetzt worden iſt. Dieſe Maßnahme iſt darauf zurückzuführen, daß die Kongreß⸗ e beabſichtigen, ohne Erlaubnis des Gouverneurs zu tagen. 25 20 Ein Schiffsunglück in Chile. 80 Indianer ertrunken. 0 London, 29. Dezember. Wie aus Santiago in Chile gemeldet wird. ſind bei der Rückkehr von einer Stammesfeſtlichkeit 80 Indianer, Männer, Frauen und Kinder, im Fluſſe Cau⸗ tin ertrunken. Die Führer des Bootes verloren in einem Strudel die Herrſchaft über das Fahrzeug, das abgetrieben wurde und an einem Felſen zerſchellte. Alle Rettungs⸗ verſuche waren erfolglos. 2 Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Erſchoſſen und als un⸗ bekannt beerdigt.) Im Jahre 1922 wurde in Frankfurt ein junger Mann erſchoſſen aufgefunden. Da jedes Ausweispapier fehlte, wurde er als„unbekannt“ beerdigt. Vorher hatte man natürlich den Vorſchriften entſprechend die Leiche photographiert. Aber kein An⸗ gehöriger des Toten meldete ſich. Nunmehr wurde nach fünf Jahren durch Zufall die Perſönlichteit des Toten feſtgeſtellt. Es handelt ſich um einen gewiſſen Guſtav Textor aus Kaſſel⸗Niederzwehren, der im Sommer 1922 plötzlich verſchwunden war und trotz ausgiebiger Nach⸗ forſchungen als verſchollen galt. An der Hand des den Angehörigen vorgelegten Lichtbildes wurde nun⸗ mehr der Tote von 1922 feſtgeſtellt. Hachenburg.(Gräßlicher Tod.) Auf der Grube Füſſeberg ſtürzte der 18jährige Bergmann Leicher aus Biersdorf in den 260 Meter tiefen Stollen ab und wurde gräßlich verſtünmelt in der Tiefe aufgefunden. Hof.(Aufklärung eines Mordes nach ſie⸗ ben Jahren.) In einer Gaſtwirtſchaft in Münchberg in Oberfranken kam ein Arbeiter mit einem anderen Gaſt in Streitigkeiten; dabei behauptete er, daß er von dem Bruder ſeines Widerſachers einmal Menſchenfleiſch gekauft habe. Dieſer ſolle im Jahre 1920 in der Nähe von Münch⸗ berg eine Frau ermordet haben, von der das Fleiſch ſtamme. Tatſächlich wurde im Februar 1920 in der Nähe von Münchberg eine Frau auf beſtialiſche Weiſe ermordet. Die Staatsanwaltſchaſt hat ſich bereits des Falles an⸗ genommen. Der Arbeiter hält ſeine Bekauptungen auch vor dem Staatsanwalt aufrecht. Kleine Chronik. Heftiger Sturm in Trieſt. In Trieſt wütete ein Sturm, der bis zu 120 Kilometer Stundengeſchwindigkeit erreichte und den Verkehr in den Straßen und im Haſen völlig unterband. Auch die Züge konnten von Trieſt nicht abgehen. . Der Markusplatz in Venedig überſchwemmt. Ir Venedig herrſcht Hochwaſſer. Fahrzeuge in Seenot. a Ein„geſchäftstüchtiger“ Pariſer Arzt verhaftet. Der Pariſer Arzt Dr. Joſeph Liot iſt von der Polizei nach längerer Beobachtung verhaftet worden. Liot ver⸗ abreichte ſeinen Patienten verſchiedene giftige Einſpritzun⸗ gen, um ſie dadurch für langwierige und ſehr koſtſpie⸗ lige Entgiftungskuren an ſeine Klinik zu feſſeln. * Der Dieb als Arzt. elde wird, wurde der dortige praktiſche Arzt Dr. Ludwig Cerney, welcher vor kurzer Zeit in Laibach anſäſſig wurde und ſich einer aroßen Anzahl von Patienten, be⸗ Nach dem Roman„Die Elenden“ von Vietor Hugo. 5¹(Nachdruck verboten.) Da trat ein ſeltſamer Zufall ein. In der erſten Hälfte des April machte Valjean eine Neiſe. Das tat er, wie man weiß, von Zeit zu Zeit, in ngen Zwiſchenräumen. Er blieb einen Tag oder öchſtens zwei abweſend. Wohin er ging, wußte niemand, nicht einmal Coſette. Valjean machte ſolche kleinen Reiſen meiſt, wenn es in dem Hauſe an Geld zu fehlen anfing. Valjean war alſo abweſend. Er hatte geſagt:„In Drei Tagen komme ich wieder.“ Abends befand ſich Coſette allein in dem Zimmer. um ſich die Zeit zu vertreiben, hatte ſie ihr Piano auf⸗ geſchlagen und ſpielte. Plötzlich war es ihr, als höre ſie in dem Garten gehen. Ihr Vater konnte es nicht ſein, er war abweſend; die Magd konnte es nicht ſein, denn ſie hatte ſich zu Bett ge— legt. Es war um 10 Uhr abends. Sie trat an den Fenſterladen, der zu war, und hielt das Ohr daran. Es ſchien der Tritt eines Mannes zu ſein, der leiſe und vorſichtig ging. Sie eilte in den erſten Stock hinauf in ihr Zimmer, öffnete da einen kleinen Schieber in dem Laden und blickte in den Garten hinab. Es war Vollmond. Man ſah ſo deutlich wie am Tage. Niemand war da. Sie öffnete das Fenſter. In dem Garten war es vollſtändig ruhig, wie es ganz ſtill und ruhig war in der Straße wie immer. Coſette glaubte ſich getäuſcht zu haben. Am anderen Tage nicht ſo ſpät, beim Beginn der Dunkelheit, ging ſie in dem Garten umher. In den un⸗ Haren Gedanken, die ſie beſchäftigten, glaubte ſie wohl einen Augenblick ein ähnliches Geräuſch zu bemerken, wie am Abend vorher, als ob jemand im Dunkel unter den Bäumen nicht weit von ihr gehe. Coſette blieb erſchrocken ſtehen. Neben ihrem Schatten zeichnete der Mond deutlich auf dem Raſen einen anderen ſeltſam⸗ſchrecklichen Schatten, einen Schatten, der einen runden Hut trua. Es war wie der Schatten der am Rande des Dickichts einige Schritte hinter Coſette ſtehe. Einige Minuten lang konnte ſie weder ſprechen, noch ſchreien, noch rufen, noch den Kopf umdrehen, noch ſich überhaupt bewegen. Endlich nahm ſie allen ihren Mut zuſammen drehte ſich um. Es war niemand da. Sie blickte an den Boden. Der Schatten war ver⸗ ſchwunden. und ä———ů—⁵E⁊⅛˙—m,—„ 2 Neben ihrem Schatten zeichnete der Mond deutlich einen Schatten, der einen runden Hut trug. Sie kehrte in das Gebüſch zurück, durchſuchte mutig alle Winkel, ging bis an das Gitter und fand nichts. Es überlief ſie eiskalt. „Am nächſten Tage kam Valjean zurück. Coſette er⸗ zählte ihm, was ſie gehört und geſehen zu haben glaubte. Sie erwartete beruhigt zu werden, ſie erwartete, daß ihr Vater die Achſeln zucke und zu ihr ſage:„Du biſt eine kleine Närrin.“ Valjean wurde beſorgt. „Es kann nicht ſein,“ ſagte er zu ihr. Er verließ ſie unter irgendeinem Vorwande und ging in den Garten. Sie bemerkte, daß er das Gitter mit be⸗ ſonderer Aufmerkſamkeit unterſuchte. Der Markusplatz iſt vör⸗ lig überſchwemmt und in den Lagunen gerieten mehrere Wie aus Laibach gemeldet ſonvers von Frauen erfreure, vernafter. E leſr⸗ Fa daß der Arzt ein bekam ter Dich. unter 158 amen Guſtav Nobott ſei. Seine Verhaftung hat in Laibach Ein es Aufſehen erregt.„ ah Eine Fähre geſunken. In Clermont bei Hun ſur Meuſe iſt eine Fähre, welche Arbeiter 0 Fabrik beför⸗ derte, gekentert. Alle Inſaſſen ertranken. Die genaue Zahl der 75 iſt nicht bekannt, da es keine Augenzeu⸗ gen des Vorfalles gegeben hat. Die Fähre iſt gefun⸗ den worden. In der Fabrik werden drei Arbeiter ver⸗ mißt. Borſe und Handel. Am iche Notſerungen vom 29. Dezember. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H ein 169,13— 169,47; Brüſſel 58,50— anzig 81,64— 81,80; Italien 22,075— 22,105; Südſlawien 7,388— 7,402; Kopenhagen 112,13— 112,35; Liſſabon 20,53— 20,62; Oslo 111,29— 111,51; Paris 16,46— 16,50: Prag 12,388— 12,408; Schweiz 80.84 — 81: Spanien 69,93— 70,07; Stockholm 112,92— 113,14: Wien 59,04— 39,16; London 20,412— 20,452; Newyork 4,1790— 4,1870. Berliner Efſektelnotierungen. Deutſche Reichsbahn 101,25; Akt. f. Verkehr 162,25: Hapag 147; Hanſa Damp 212,25; Nordd. Lloyd 152,625; Allg. Deutſche Kreditan⸗ ſtalt 145; Barmer Bankverein 148,25; Berliner Handels⸗ Geſellſchaft 251,25; Comm.⸗ und Privatbank 176,75; Darm⸗ ſtädter⸗ und Nationalbank 238; Deutſche Bank 167,25: Diskonto 159,25; Dresdner Bank 161,25; Metallbank 141: Schultheiß⸗Patzenhoſer 408; A. E. G. 170,50; Daimler 97,75; Gelektr.⸗Lieſer.⸗Geſ. 174,50: J. G. Farben 278: Gelſenkirchen 145,375; Harpener 197; Ph. Holzmann 187: Mannesmann 161,25; Nationale Auto 104,50; Oſtwerke 362: Phönix 105,75; Rhein. Braunkohlen 247,50; Sie⸗ mens und Halske 297; Ver. Glanzſtoff 598; Ver. Stahl 109; Weſteregeln 185; Zellſtoff Waldhof 273,50. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln 5,5 bis 6; Salatkartofſeln 15; Wirſing 20 bis 25; Weißkraut 15 bis 20; Rotkraut 20 bis 25; Blumenkohl, Stück 20 bis 120; Roſenkohl 45 bis 55; Gelbe Rüben 12 bis 15; Rote Rüben 12 bis 15; Spinat 30 bis 35; Zwiebeln 17 bis 20; Knoblauch. Stück 5 bis 10; Endivienſalat, Stück 15 bis 35; Feldſalat 120 bis 160; Aepfel 12 bis 40; Birnen 12 bis 35; Nüſſe 50 bis 80: Kaſtanien 30 bis 35; Trauben 100 bis 110; Süßrahmbutter 220 bis 260; Landbutter 180 bis 200: Weißer Käſe 50 bis 55; Honig mit Glas 160 bis 180: Eier, Stück 11 bis 24; Hahn, geſchlachtet, Stück 200 bis 850; Huhn, geſchlachtet, Stück 200 bis 800; Enten, ge⸗ ſchlachtet, Stück 500 bis 1200; Gänſe, geſchlachtet, Stück 800 bis 2000; Rindfleiſch 110; Kuhfleiſch 76; Kalb⸗ fleiſch 120 bis 130: Schweinefleiſch 100 bis 110; Ge⸗ frierfleiſch 70: Feldhaſenragout 115 bis 120; Feldhaſen⸗ braten 170 bis 180; Rehragout 90 bis 100; Rehbug 150 bis 160; Rehrücken und Keule 200 bis 250; Wildenten, Stück 250 bis 300; Faſanen, Stück 450. Mannheimer Produktenbörſe. Wie immer, ſo kurz vor dem Jahreswechſel, verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung bei ziemlich unveränderten Preiſen. Man nannte: Weizen, inl. mit 25,75 bis 26; Weizen, ausl. mit 28,50 bis 31; Roggen, inl. mit 25,50 bis 25,75; Roggen, ausl. mit 26 bis 26,50: Hafer, inl. mit 22,25 bis 24; Braugerſte mit 28 bis 28,50; pfälziſche Gerſte mit 28,50 bis 30,50; Futtergerſte mit 22,50 bis 23,50; Mais mit Sack mit 31: Weizenmehl, Spezial Null, mit 37,50 bis 37,75: Weizenbrotmehr mit 27,50 bis 29,50; Roggenmehl mit 34,50 bis 36,50; Weizenkleie mit 14; Biertreber mit Sack mit 18 bis 18,50 Reichsmark: alles per 100 Kilogramm, waggonfrei Mannheim. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt am heutigen Donnerstag waren insgeſamt 654 Stück zugeführt. bezahlt wurden per 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichs⸗ mark: 63 Kälber 70 bis 74, 64 bis 68, 56 bis 62; 20 Schafe, das Stück 42 bis 48; 232 Schweine 61 bis 62. 59 bis 60, 36 bis 58, 48 bis 54; 338 Ferkel und Läufer. das Stück 9 bis 26; 1 Ziege 10 bis 24.— Marktverlauf! mit Kälbern ruhig, langſam geräumt, mit Schweinen ruhig, Ueberſtand, mit Ferkeln und Läufern lebhaft. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Dem heutigen Schlacht- vichmarkt waren zugetrieben: 1285 Kälber, 405 Schafe, 4373 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebend⸗ gewicht in Reichsmark: Käſhar d bis 74. 84 his 68. In der Nacht wachte ſie auf und diesmal war ſie über⸗ zeugt, daß ſie ganz deutlich, nahe an den Stufen unter ihrem Fenſter gehen höre. Sie eilte an den Schieber im Laden und öffnete ihn. Im Garten befand ſich wirklich ein Mann, der einen dicken Stock in der Hand hatte. In dem Augenblick, als ſie ſchreien wollte, ſchien der Mond auf das Geſicht des Mannes und ſie erkannte— ihren Vater. Ste legte ſich wieder nieder und dachte:„Er iſt alſo ſehr beſorgt.“ Valjean ging dieſe Nacht und in den beiden folgen⸗ den Nächten in dem Garten umher. In der dritten Nacht nahm der Mond ab und ging ſchon ſpäter auf. Es mochte um 1 Uhr früh ſein, als Coſette laut lachen und die Stimme ihres Vater hörte, der rief: „Coſette!“ Sie ſprang aus dem Bett, über und öffnete das Fenſter. Ihr Vater ſtand unten auf dem Raſenplatz. „Ich wecke dich, um dich zu beruhigen,“ ſagte er. „Sieh einmal her! Da haſt du deinen Schatten mit dem runden Hut.“ Er zeigte ihr auf dem Raſen einen Schatten, den der Mond zeichnete und der wirklich ziemlich genau der Ge⸗ ſtalt eines Mannes mit einem runden Hut glich. Es war der Schatten, den ein Eſſenrohr von Blech mit einem Deckel warf, welches ſich auf einem Nachbardache befand. Auch Coſette lachte. Alle ihre düſteren Vermutungen verſchwanden und am anderen Morgen bei dem Frühſtück mit ihrem Vater machte ſie ſich über den ſchauerlichen Garten luſtig, in dem Eſſenröhrenſchatten umgingen. Einige Tage ſpäter zeigte ſich indes ein neuer Vorfall. In dem Garten, nahe an dem Gitter nach der Straße zu, befand ſich eine ſteinerne Bank, die durch Gebüſche vor den Blicken der Neugierigen verſteckt war, an die in⸗ des im Notfalle der Arm eines Vorübergehenden durch das Gittertor hindurchreichen konnte. Eines Abends in dieſem Monat April war Valjean ausgegangen. Coſette ging nach Sonnenuntergang umher. Sie ging auf die Bank zu. Eben als ſie ſich ſetzen wollte, warf ihren Schlafrock nicht dageweſen war. 5(Fortſetzung folgt.) 58,62: ſcheinen, nicht im Ernſte behaupten wollen. In Ch bemertte ſie einen ziemlich großen Stein, der ſicherlich im Augenblick vorher 5 6 bis 58, 55 bis 57, 54 bis 56, 50 bis 55.—, 47 bis 53.— Marktverlauf: Kälber und Schafe schleppend. ausverkauft; Schweine gedrückt und Ueberſtand. Frankfurter Getreidebörſe. An der Frankfurter Ge⸗ treidebörſe notierten bei feſter Tendenz: Weizen 25 bis 25,25, 23,75 bis 24, 22,25 bis 22,75: Roggen 25; Som⸗ mergerſte 27 bis 28,50; Hafer 22,75 bis 24; Mais 21,50; Weizenmehl, Spezial 0 37,25 bis 37,75; Roggenmehl 34,75 bis 35,75; Weizenkleie 14; Roggenkleie 15,25 bis 15,50. —— 22 — 22 Aus Heſſen. Durmſtadt.(Unregelmäßigkeiten i m Dienſt.) Aus der Haft entlaſſen wurde der ſeit etwa einem halben Jahre wegen zahlreicher Unregelmäßigkeiten im Dienſt feſtgenommene Verwaltungsinſpektor Georg Delp. Er hat ſich beſonders auf dem Gebiet des Woh⸗ nungsweſens bedenklicher Verfehlungen ſchuldig gemacht. Die Vorunterſuchung iſt ſoweit abgeſchloſſen, daß die An⸗ klage erhoben werden kann. Mainz.(Einbruchsdiebſtahl.) Ein Ein⸗ bruchsdiehrtahl wurde in der Nacht in der Privatwohnung eines hieſigen Reſtaurateurs verübt. Der Dieb wußte anſcheinend, daß der Reſtaurateur mit ſeinen Familien⸗ angehörigen durch eine Vereinsfeier in den Reſtaura⸗ tionsräumen feſtgehalten war, daher hatte der Einbre— cher Zeit, im Wohnzimmer das Büfett gewaltſam zu er⸗ brechen, wobei ihm eine Kaſette zur Beute fiel, in dee ſich ein größerer Geldbetrag befand. Der Diebſtahl wurde noch in der Nacht enkdeckt, vom Täter aber hat man bis jetzt noch keine Spur. Bensheim.(Nächtliche Schlägerei.) Im Nachbarorte Fehlheim kam es in der Nacht unter jun⸗ gen Burſchen zu einer Schlägerei, in deren Verlauf ein junger Mann das Meſſer zog und dem Schreiner Drei— ßigacer in den Rücken ſtach. Dem Vernehmen nach iſt der Täler verhaftet worden. Heidelberg.(Gefährliche Kavaliere.) Vor dem Schöffengericht hatte ſich unter Ausſchluß der Oef⸗ fentlichkeit der 24jährige verheiratete Friſeur Karl Ungerer und der 38jährige verheiratete Tüncher Ludwig Caſtritius hier zu verantworten. Sie hatten ſich einer 16jährigen Fabrikarbeiterin gegenüber als Kriminalbeamte ausge⸗ geben und das Mädchen ihren Wünſchen gefügig ge— macht. Wegen Notzucht und Amtsanmaßung erkannte das Gericht gegen Ungerer auf ein Jahr Zuchthaus, Ca⸗ ſtritius wurde zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Weinheim.(Beim Kaffeekochen tödlich vee⸗ unglückt.) In Hornbach bei Birkenau kam ein junges Mädchen beim Kaffeekochen den Flammen eines Spiri— tuskochers zu nahe, ſodaß die Kleider Feuer fingen und das Mädchen ſchwere Brandwunden erlitt. Bald nach ihrer Einlieferung ins hieſige Städtiſche Krankenhaus ſtarb die Unglückliche. * f Ludwigshafen.(Ein alter Gaunertrick.) Der bekannte Betrüger Reinhold Llebſcher erſchien erneut hier in der Wohnung eines Direktors im Stadtteil Nord, machte dem Dienſtmädchen vor, er komme im Auftrag des Direitors, das Bild„Chriſtkindchen“ zu überbrin⸗ gen und dafür 125 Rm. zu faſſieren. Er gab weiter an, daß er noch den Direktor ſprechen müſſe und entfernte ſich dann. Nach einer Viertelſtunde kehrte er dann zurück und teilte dem Mädchen mit, daß er den Direktor ge— ſprochen habe. Das Mädchen, das keine Zweifel mehr hegte, händigte ihm die 125 Rm. ein, wofür der Schwind⸗ ler eine Rolle mit Butterpapier hinterließ. Wie ſich in⸗ zwiſchen herausgeſtellt hat, hat der Betrüger dasſelbe Manöver auch in Mannheim verſucht. Ludwigshafen.(Warnung vor zwei jugend⸗ lichen Betrügern.) Zwei unbelannte junge Bur⸗ ſchen erſchienen in einem Metzgerladen in der Pfalzgrafen⸗ ſtraße und kauften ſich je eine Portion Wurſt. Der eine der Burſchen bezahlte mit einem 20-Mark⸗Schein und ließ ſich das Wechſelgeld herausgeben. Während der andere Burſche ſich mit der Verkäuferin in ein Geſyräch einließ. ee afe an vis a8,—, 37 vis 42, 25 bis 30, f naym ſern Kompitze ven 20⸗Wtarr⸗Schein nepſt Wechſel⸗ geld wieder an ſich. Beide verſchwanden darauf aus ö dem Laden. Wie feſtgeſtellt wurde, haben die Burſchen den gleichen Trick im gleichen Laden vor einigen Tagen ſchon einmal verſucht. Neuſtadt a. d. Hdt.(Schlägerei.) Auf dem Vieh⸗ markt kam es zwiſchen Viehhändlern aus Rülzheim und Kaiſerslautern zu einer Schlägerei, die durch die Polizei geſchlichtet werden mußte. Hierbei erlitt einer der Strei⸗ tenden eine Bißwunde an der rechten Hand. Landau.(Schwerer Betriebsunfall.) In einem hieſigen Metallwerk ereignete ſich beim Guß ein ſchwerer Unfall. Der Former Karl Paul aus Billigheim kam mit einer Pfanne flüſſigen Eiſens zu Fall und ver⸗ brannte beide Füße. 8 Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 30. Dezember. Der Kern des Hochdruckgebietes hat ſich oſtwärts verlagert. In der übrigen Druckverteilung iſt keine we⸗ ſentliche Aenderung eingetre'en. Der Fortbeſtand des Froſtwetters bleibt daher nn für einige Tage geſichert. Vorausſichtliche Witterung bis Sams- tag: Fortdauer des trockenen und zeitweiſe heiteren Froſt⸗ wetters bei ſchwacher nordöſtlicher Luftzufuhr. — Das Abrennen von Feuerwerk. Anläßlich des be⸗ vorſtehenden Neujahrsfeſtes wird darauf hingewieſen, daß das Abrennen von Feuerweckskörpern und das Schießen innerhalb der Straßen und Hofreiten verboten iſt. Zu⸗ widerhandelnde werden nach Paragraph 367 und 368 R. Str. G. beſtraft. Auch iſt das Abgeben von explo⸗ ſiven Stoffen, Feuerwerkskörpern uſw. an Perſonen, durch die ein Mißbrauch zu befürchten iſt, insbeſondere an alle Perſonen unter 16 Jahren verboten. — Der deutſche Postverkehr. Nach dem Geſchäftsbe— richt der deutſchen Reich hoſt beförderte ſie im Berichts⸗ jahr 1926 9 640 300 000 Sendungen. In dieſer ungeheu⸗ ren Zahl, die natürlich nur eine runde Summe anzugeben vermag, befinden ſich rund 2286 000 000 Inlandbriefe und 165 900 000 Aus dsbriefe. Die Zahl der Inland⸗ druckſachen erreicht faſt die Höhe der Inlandbriefe. An Poſtkarten wurden im Inlandsverkehr rund 1.250 Mil⸗ zien eanchſt. — Aebernahme des Firmennamens. Wer ein unter Lebenden erworbenes Handelsgeſchäft unter der bishe— rigen Firma mit oder ohne Beifügung eines das Nach— folgeverhältnis andeutenden Zuſatzes fortführt, haftet gemäß Paragraph 25 HGB. für alle im Betriebe des Geſchäfts begründeten Verbindlichkeiten des früheren In⸗ habers neben dieſem. Die in dem Betriebe begründeten Forderungen gelten den Schuldnern gegenüber als auf den Erwerber übergegangen, falls der bisherige Inhaber oder ſeine Erben in die Fortführung der Firma gewilligt haben. Eine abweichende Vereinbarung iſt einem Dritten gegenüber nur wirkſam, wenn ſie alle in das Han⸗— delsregiſter eingetragen und bekanntgemacht oder von dem Erwerber oder dem Veräußerer dem Dritten mitgeteilt worden iſt. Heute Freitag Kabliau— Bratſchellfiſche Pfund 45 Pfg. Fiſchfilet Pfund 60 Pfg. Lebensmittelhaus r 8 lieb ſeinen Geſchäftsfreunden u. Kunden b. Jahres wechſel einen Glüchwunſch fürs Neue Jahr zu übermitteln. Für wenig Geld(1,50, 2,.—, 2,50 Mk. ufw.) geſchieht dies am beſten durch Aufgabe eines Glück⸗ wunſch⸗Inſerates im„Viernheimer Anzeiger“. Ein der⸗ artiges Inſerat dient auch ausgezeichnet der Reklame, die Ihnen neuen Erfolg ſichert.——— aal dachehdhdtadttdadeeddeattttedtddtettadtactettteeddtettet Tarifänderungen am 1. Januar 1928. Mit dem 1. Januar 1928 treten eine große Anzahl von Tarifänderungen bei der Deutſchen Reichsbahn in Kraft; von den wichtigeren geben wir im Folgenden einige wi der: Der Ka tofſe ausnahmetarif wird verlängert bis zum 31. März 1928, der Eiſenerz-Ausnahmetarif wird verlängert bis zum 31. März 1928, der Weinausnahme⸗ tarif wird verlängert bis zum Jahresſchluß 1928, der Ausnahmetarif 133(Metallegierungen) wird verlängert bis zum 31. März 1928. Neu werden eingeführt mit Gültigkeit vom 1. Januar 1928 bis auf Widerruf ein Ausnahmetarif 5 für Stein⸗ ſchlag, Steinſplitt und Steingrus. Bereits mit Wirkung vom 26. Dezember 1927 trat ein neuer Ausnah netarif Ur für Holz, und zwar für Rol⸗ len⸗ und Prügecholz von Viche, Fichte und Tanne bis zu 1,3 Meter lang bis au Widerruf in Kraft. Mit dem 1. Januar 1928 werden zahlreiche Tarife neu herausgegeben, ſo der Tarif ſür den Oſt⸗Mitteldeutſch⸗ Säch iſchen Güterverkehr; im Weſtdeutſch-Sächſiſchen Gü⸗ terveriehr tritt mit dem 1. Januar ein weiterer Nach⸗ trag in Kraft, der alle bisherigen Ergänzungen umfaßt. Mit dem 1. Januar 1928 werden im deutſch-polni⸗ ſchen Güterverkehr Nachnahmen nach Eingang in der Wäh⸗ rung des Verſandlandes zugelaſſen. Barvorſchüſſe dagegen bleiben weiterhin ausgeſchloſſen. Die bisherigen Verord⸗ nungen werden dementſprechend geändert. Der Ausnahmetarif für Steinkohlen, Steinkohlen⸗ loks und Steinkohlenbriketts von oberſchleſiſchen Gewin⸗ nungsftätten nach den Stationen des Oſtſee⸗Küſtengebietes iſt neu geordnet worden; der bisherige Ausnahmetariſ tritt mit dem 31. 12. 1927 außer Kraft. Das ober⸗ ſchleſiſche Steinkohlenſyndikat hat die in dem neuen Tarif vorgeſchri bene Mindeſtmengenverpflichtungen übernommen. Mit dem 1. Januar 1923 ſind auf den öſterreichi⸗ ſchen Bahnen nicht unbeträchtliche Frachtermäßigungen für die Beförderung von Eiſen und Stahl, Eiſen- und Stahl- waren in Geltung. Dieſe Frachtſätze ſind abgeſtuft und ſtellen gegenüber den bisherigen Tarifen Ermäßigungen von 15 bis zu 20 Prozenk dar. * Techniſche Verbindung. Eine Anzahl tech⸗ niſcher Berufskollegen hat ſich zu einer Vereinigung zu⸗ ſammengeſchloſſen, welche am Neujahrstag 1928 eine Zu⸗ ſammenkunft abhält. Der Leiter ladet hierzu im Inſe⸗ ratenteil beſonders ein. * Aus der Beamtenbewegung. Der„Verein der Strafvollzugsbeamten“ iſt dem Heſſiſchen Beamten⸗ bunde E. V. beigetreten.— Der„Heſſiſche Penſionär⸗ verein“, der etwa 1000 Mitglieder zählt, hat mit dem Heſſiſchen Beamtenbunde und dem Landeskartell Heſſen des Deutſchen Beamtenbundes eine Arbeitsgemeinſchaft abgeſchloſſen. Zeitbetrachtungen. Frauen an die Frontr— Emanzipierte Chineſinnen.— Rundfunkſtunde der Verlobten.— Die böſe Schwiegermut⸗ ter.— Denkſport.— Das Volk der Denkathleten.— Was kaun das ſchlechte Leben nützen?— Noch ein guter Sport. Unſere lieben, liebenswerten Frauenrechtlerinnen laſ⸗ ſen nicht locker, ihr Kampf gilt weiter dem Manne und den Mannesrechten, und ſie ſind augenſcheinlich entſchloſ⸗ ſen, auch 1928 auf dem Kriegspfade zu wandeln und unerbittlich den Tomahawk, ſoll heißen: Zunge und Fe⸗ der zu ſchwingen, damit die letzte Ungleichheit beſeitigt und die vollkommene Gleichberechtigung hergeſtellt werde. Sie gehaben ſich ſo, als wäre es ein furchtbar ſchwerer Kampf, den ſie für ihr unterdrücktes, unterjochtes, ge⸗ knechtetes Geſchlecht führen müſſen, aber er iſt es gar nicht. Die Männer wehren ſich ja kaum und gewähren alles und werden auch die letzten Vorrechte, die ſie von altersher beſitzen, ohne ſonderlichen Widerſtand preis⸗ geben. Vielleicht iſt das nicht richtig, vielleicht wäre es geſche ter von ihnen geweſen— nicht ihrer ſelbſt, ſon⸗ dern der Sache wegen— ſich von Anfang an gegen die Emanzipationsbeſtrebungen etwas mehr auf die Hinter⸗ beine zu ſetzen. Man kann dieſe Auffaſſung bezeich⸗ nenderweiſe gerade auch von klugen, erfahrenen Fra len hören. Das ſind Frauen, die den„Rechten“ kritiſch ge⸗ genüberſtehen und ſich noch nicht für untergeordnet hal⸗ ten, wenn der Mann hier und da ein Wort mehr zu ſagen und auch mal das entſcheidende Wort zu ſprechen hat, Frauen, die nicht jede Unterordnung als einen Schimpf und Schaden für ſich betrachten, für die die naturnot⸗ wendige E neinſchaſt beider Geſchlechter kein kleinlicher Kampf um„Rechte“ iſt und nach deren Gefühl und Ver⸗ ſtand Starkes und Mildes gepaart noch immer den beſten Klang geben. Daß der Schöpfungsplan den milden, ſchwachen Mann und die ſtarke Frau gewollt hat, wird man aber auch heute, wo die Rollen oft vertauſcht zu ſein ina, wo alles drüber und drunter geht, verſucht ſich ein Teil der Frauenwelt ebenfalls zu emanzipieren, und auch dort ollen die Männer dem mit größtem Gleichmut zuſehen. Die Söhne des himmliſchen Reichs verlaſſen 9 wohl darauf, daß in ihrer piertauſendjährigen Geſchichte ſich das Verrenfte noch ſtets wieder eingerenkt hat. 10 Zu Weihnachten war man ver uns friedlich und verträglich und die Spalten von Verlobungsanzeigen in den Zeitungen bewieſen, daß noch ſehr viele der jünge⸗ ren Damen nicht auf den Kampf gegen den Mann ein⸗ geſtellt ſind. Und damit ſie recht begriffen, was es mit dem goldenen Ringelein an der linken Hand auf ſich hat, veranſtaltete ein Rundfunkſender für ſeinen Bereich an einem der Feiertage eine Stunde der Verlobten, in der er allen am Hörer verſammelten Verlobten eine ratung“ zuteil werden ließ, den Bräulen und den Bräu⸗ tigamen. Außerdem wurden 2 öre und Gedichte geſendet und den Schluß bildete ein Tanz der Verlob⸗ ten. Vortrefflich, nur den Tanz hätte man vielleicht weglaſſen ſollen. Denn tanzt einer der Verlobten gern. der andere nicht, konnte hierdurch das erſte Bedenien auftauchen, ob man auch zuemander paßt. Die Ehe iſt zwar kein Tanzſaal und kein Tanzvergnügen, aber man muß im Takt bleiben und darf ſich nicht auf die Füße treten. Manch verlobter junger Mann wird in der Stunde der Verlobten auch das erſte Tänzchen mit der zukünf- tigen Schwiegermutter gewagt haben und es wird ihm hoffentlich ſo hoch angerechnet worden ſein, daß ihm „Tänzchen“ nach der Hochzeit erſpart werden. Ein ande⸗ rer Rundfunkſender hat ſich kürzlich mit dem Thema der „böſen Schwiegermutter“ befaßt, ohne das die Witz⸗ blätter früher nicht leben konnten, und es iſt der Hörer⸗ gemeinde die Frage vorgelegt word a, ob unter„böſer Schwiegermutter“ die Mutter des Mannes oder die der Frau zu verſtehen ſei. Der Rundfunkſachverſtändige ent⸗ ſchied ſich für die Mutter des Mannes, die auf die ange Frau, die ihr den Sohn genommen, gewiſſermaßen eifer⸗ füchtig ſei, wogegen die Mutter der Frau dem Manne Dankbarkeit entgegenbringe, da er ihr die Sorge für die Tochter abgenommen habe. Die Schwiegerſöhne wer⸗ den ſich vernehmlich räuſpern. Ich begnüge mich damit, feſtzuſtellen, daß es in der Praxis mindeſtens ſo oft die Mutter der Frau iſt, der man das Epitheton„böſe“ an⸗ hängt. Ob ſie es verdient, läßt ſich nur von Fall zu Fall beurteilen. 435 a Derſelbe Rundfunkſender ſtellſe ſeinen Hörern eine Reihe von Denkſportaufgaben, woran ſie ihren Scharf. finn erproben ſollten. Wer nicht denkt, der gleicht dem Ochs und Eſelein im Stalle. Und wer will ein Ochs oder Eſel ſein? Aber die Denkfaulheit— ſie iſt noch ſchwerer aufzurütteln als die körperliche Faulheit, und man kann auch manchmal im Zweiſe“ ſein ob einer Bo „5 en Braulchöre die ein gutes Eſſen vorziehen. nicht denken will oder nicht denken kann. Eltern und Lehrer ſind bemüht, den Kindern das Denken beizu— bringen, weil nur der in der Welt vorwärts käme, der zu denken gelernt habe, was aber nicht immer zutrifft, da oft genug die Dummköpfe das Rennen machen. Die ſchlummernde Denkkraft zu wecken und die träge zu be⸗ flügeln, will auch mit noch ſo reichlicher Zuhilfenahme von ungebrannter Aſche häufig nicht gelingen und man muß die Verſuche am untauglichen Objekt einſtellen. Aber nun hat man den Denkſport und ihm wird das ſchein⸗ bar Unmögliche eine Kleinigkeit ſein. Wie jeglicher Sport beliebt iſt und mit Freuden geübt wird, wird auch der des Gehirns begeiſterte Anhänger finden. Wir ſchmei⸗ cheln uns ja ſchon, das Volk der Denker zu ſein, aber ſportlich beſagt das nichts, wir müſſen das Volk der Denkathleten und Denkrekordmänner werden. Plenus venter, nun ſtudet libenter— ein voller Bauch ſtudiert nicht gern und mit einem vollen Bauch läßt ſich auch kein erſprießlicher Denkſport treiben. Lei⸗ besfülle und Fett vertragen ſich mit keinem Sport. Des⸗ halb wird es doch wohl leider immer Drückeberger geben. Wie gut mitunter auch noch im notleidenden Deutſchland gegeſſen wird, mag man aus einer Speiſenfolge erſehen, die letzthin bei einem Herrendiner in einer norddeutſchen Handelsſtadt abſol⸗ viert wurde: Beluga Maloſſol auf Eisblock, doppelte Fraſtbrühe mit Markcroutons, Fri ingsrippchen auf Feinſchmecker Art, Seezungenſchnitte“ nte Carlo, Roue⸗ naiſer Ente, Helgoländer Hummer mil Kräutertunke, fri⸗ ſche Treibhaus⸗Bohnen, Schnepfbrüſtchen, Römiſcher Sa⸗ lat, Batavia Bowle, Früchte, Käſe. Fast unndtig, hin⸗ zuzufügen, daß man hierzu die feinſten Weine trank— acht verſchiedene Sorten. Die achtzehn Teilnehmer an dieſem lutulliſchen Mahle dürften ja, als ſie bei den Früchten angelangt waren, leidlich geſältigt geweſen ſein und am nächſten Tage nur noch den bekannten„Nach⸗ durſt“ gehabt haben. In demſelben Lokal fand eine Woche ſpäter ein Diner zur„Spezialprobe edelſter Weine“ ſtatt, wobei die Speiſen⸗ und Getränkefe ge noch länger und noch erleſener war. Der Eßſport iſt nicht neu, aber er will anſcheinend neue, ſtaunenswerte Höchſtleiſtungen vollbringen. Bedauerlich nur, daß er ſo exkluſiv und auf enge Kreiſe beſchränkt iſt, daß die übrigen alle mit⸗ einander davon ausgeſchloſſen ſind. Doch die Enthalt⸗ ſamkeit von dieſem Sport bekommt am Ende beſſer als die Hingabe daran! o bs.