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Viernheimer Tageblatt 2 An We Ote einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Neklamezeils 8 bel Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen ve mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeret Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Erpeditienen Deutſchlands und des Auslande Auntsblutt der Heſſiſchen Bürgermeſſteret und des Polizeiantz Flatvorſchriften dei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahn an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 13 1 Schuhhaus Jak. Hock, Lampertheimerſtraße Baumwolwaren Herren-Artikel Taschentüũcher Leib- und Bettwäsche Handschuhe u. Strümpfe Trikotagen Schürzen Modewaren und Spitzen Tinte Es Soll urbedirigf rruf deri Pesferſder der lefgzfer Selschi geräurmntf Werden, daher sind die Preise gewaliig herabgeseizi! Einzelne Preise hier anzuführen, ist nicht möglich Hommen Sie zu uns! 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Buer: f den bee: Blumenkohl, Noſenkohl, Felpſalat Rotkraut, Weißkraut, Gelberüben, Rotrüben Merrettich, Zwiebeln Oaugen, Bauanen, Mandarinen Zitronen, Maronen, Nüſſe, Oelnüſſe, Aepfel, Birnen f Gelbfleiſchige Speiſe kartoffeln Lebensmittelhaus Peter Roſchauer zum Rebſtock 1 30% N ee empfehle: Tomasmehl —-Halnit 5 3 15 4 neuen Vertrag zwiſchen Frankreich und Amerika auf breiterer Grundlage aufzubauen, dabei aber den 9 ſrag ee ternationalen Vereinbarung gegen Verhandlungen vorläufig nur auf den Abſchluß eines Schiedsgerichtsabkommens zuwiſchen den Vereinigten Staaten und Frankreich beziehen, nachdem das bisherige Abkommen im Februar abläuft. Der weſent⸗ liche Unterſchied zwiſchen dem bisherigen Schiedsgerichts⸗ Kel⸗ logg vorgeſchlagenen neuen Vertrag beſteht darin, daß die Vereinigten Staaten ſich wohl gent zeigen, den Vorbehalt machen, daß das Schiedsgerichtsurteil nur dann die Vereinigten Staaten verpflichte, wenn der ame⸗ tikauiſche Senat den Arteilsſpruch ratifiziere. In fran⸗ zöſiſchen politiſchen Kreiſen zeigt man ſich im Siublick auf dieſen Vorbehalt— der in dem bisherigen Ver⸗ nicht enthalten war— ziemlich ſkeptiſch. ö In der Pariſer Preſſe ſpiegelt ſich deutlich die Enttäuſchung wieder, die in Frankreich die Antwort der Vereinigten Staaten auf Briands Vorſchlag für einen etwaigen Friedenspakt auslöſte. Die Anregungen Briands wurden zwar nicht allein von der Rechtspreſſe in der Hauptſache als eine ſchöne Geſte angeſehen, doch war man immerhin allgemein der Meinung, daß es der Di⸗ plomatie der beiden Länder gelingen werde, eine weitere Sicherung für den Frieden zu ſchaffen. Reſtlos befriedigt über die Antwort Kelloggs iſt nur der„Matin“, der zu dem Schluß kommt, daß die Regierung der Vereinigten Staaten, ohne ihre Haltung gegenüber dem Völkerbund zu ändern, einen großen Schritt zur Annäherung an die Großmächte getan habe. Der offiziöſe„Petit Pariſien“ ſieht in dem Dokument Kelloggs den Beweis dafür, daß Amerika, ohne dem Völkerbund anzugehören. ſich jetzt auf die früher von dem Präſidenten Wilſon vorgezeichneten Wege begeben wolle. Mit Ausnahme die⸗ ſer beiden Blätter übt die Preſſe aber mitunter recht ſtarke Kritik oder beurteilt die Ausſichten eines Paktes recht peſſimiſtiſch. Starke Beachtung in England. Die engliſchen Blätter geben die amerikaniſche Note an Frankreich in großer Auffaſſung wieder. Wäh⸗ rend über die moraliſche Bedeutung des amerikanischen Vorſchlages Einmütigkeit beſteht, iſt man von der pr a k⸗ tiſchen Zwedmäßigkert nicht reſtlos überzeugt. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily, Chro⸗ nicle“ weiſt darauf hin, daß das Prinzip der friedlichen Beilegung aller Konflikte auf dem Wege der Schiedsge⸗ richtsbarkeit bereits in dem Artikel 12 des Völker⸗ bundspaktes niedergelegt iſt. Im Leitartikel ſagt die „Weſtminſter Gazette“, daß der neue Pakt wenig mehr bedeute, als die Anerkennung der Reſolu⸗ tion der letzten Völkerbundsverſammlung. Aber auch das ſei außerordentlich willkommen. Die bin dende Kraft von Verträgen dürſe aber nicht überschätzt werden und es würden immer Gefahren beſtehen, ſolange nicht der Völkerbund ſeine Arbeiten weiterführe, Ame⸗ rikas Eintritt in den Bund wäre das am meiſten ge⸗ wünſchte Ereignis. Von der führenden britiſchen Preſſe enthält ſich de„Times“ einſtweilen der kritiſchen Stellungnahme, während die parteioffiziöſe„Morning⸗ Poſt“ ziemlich peſſimiſtiſch eingeſtellt iſt und die krie⸗ geriſchen Vorgänge in Nicaragua den pazi⸗ fiſtiſchen Vorſchlägen Kellogs gegenüberſtellt. Der Völ⸗ kerbund habe kürzlich eine Neſolution angenommen, die den Krieg als Mittel für die Löſung von Konflikten weit ſtärker ausſchaltet, als das in den amerikaniſchen Vorſchlägen angeſtrebt iſt. Ein neuer Vorſchlag Briands? Wie aus Paris gemeldet wird, ſoll Briand dem Newyork Herald zufolge dem franzöſiſchen Botſchafter in Waſhington Inſtruktionen gegeben haben, in denen er den Wunſch zum Ausdruck gebracht habe. die franzöſiſch⸗ amerikaniſchen Schiedsgerichtsver, ungen von den Ver⸗ handlungen wegen des Abſchluſſe⸗ einer allgemeinen in⸗ den Krieg ollſtändig zu trennen. eee * 2 2 Jrankreich entſchuldigt ſich. Wegen der Vorfälle in Kaiſerslautern und Zweibrücken. O Speyer, 5. Januar. Wie von zuſtändiger Berliner Stelle mitgeteilt wird, hat die franzöſiſche Regierung auf eine deutſche Anfrage wegen des Zwiſchenfalles in Kaiſerslautern geantwortet, daß die Beſchuldigung gegen den franzö⸗ ſiſchen Offizier, der einen Deutſchen geohrfeigt hatte, zu⸗ trifft. Die franzöſiſche Regierung hat eine Unterſuchung des Falles zugeſichert. Auch den Zwiſchenfall in Zweibrücken, wo 15 Offiziere das Bismarckdenkmal verunreinigt haben, gibt die franzöſiſche Regierung zu. Sie hat ſich bei der deutſchen Regierung deswegen ent⸗ ſchuldigt und die Beſtrafung der Täter zugeſagt. Die bis jetzt deutſcherſeits vorliegenden Feſtſtellungen über die Ausſchreitungen in Zweibrücken wurden von den Franzoſen anerkannt und als„exact“ bezeich⸗ net. Dagegen hat ſich ergeben, daß die eidliche Ausſage des Keſſelſchmieds Auguſt Sand aus Rimſchweiler auf Unwahrheit beruht. Sand hatte bei der Vernehmung unter Eid behauptet, von den Franzoſen feſtgenommen und erſt am nächſten Nachmittag wieder freigelaſſen wor⸗ den zu ſein. Er wurde wegen Meineid verhaftet. Die Anterdrückung im Elſaß dauert an. Immer neue Verhaftungen. b Berlin, 5. Januar. In Straßburg wurden auf Antrag des Mühl⸗ hauſener Unterſuchungsrichters drei weitere Ver⸗ haftungen vorgenommen. Die Verhafteten ſind der Bäckermeiſter Emil Klein, der ſchon einmal wegen Be⸗ leidigung eines franzöſiſchen Gendarmen verurteilt wor⸗ den war und ein nicht näher bezeichneter Emil North, der in der autonomiſtiſchen Bewegung aber nur eine un⸗ tergeordnete Rolle ſpielt. Ferner befindet ſich unter den Festgenommenen der 28jährige Eiſenbahnangeſtellte Lob⸗ ſtein, der bei der ſogenannten Autonomiſtengruppe eine Rolle geſpielt hat. 2 2 Die politiſche Lage in Litauen. Politiſche Geſamtſtimmung überaus nervös. O Kowno, 5. Januar. Die allgemeine politiſche Stimmung in Litauen iſt Überaus nervös. Die letzten Nachrichten aus Frankreich, wonach die engliſchen und franzöſiſchen Ge⸗ ſandten in Kowno gegen die Auslegung der Gen⸗ fer Formel durch Woldemaras interveniert haben und auch die Nachricht, daß in Kowno ein Mitglied des Völkerbundes zum gleichen Zwecke eingetroffen ſei, haben dieſe nervöſe Stimmung mit hervorgerufen. Die ſonſt überaus ſtrenge Zenſur hat die Nachricht nicht unterdrückt, was gewiſſermaßen als Beſtätigung dieſer Tatſache aufgefaßt werden kann. Die aus War⸗ ſchau eingetroffenen Nachrichten werden faſt durchweg kommentarlos wiedergegeben und ſcheinen bei der Regie⸗ rung verhältnismäßig geringen Eindruck zu machen. Die Zeitungen, die ſich gegenwärtig in längeren Polemiken uber die Erfolge oder Nichterfolge Woldemaras in Genf auslaſſen, ſpiegeln durchweg dieſe Nervoſität wieder. Das Blatt der Volksſozialiſten ſpricht von politiſchen Seifen⸗ blaſen, die von Woldemaras in Genf als Sieg bezeichnet worden ſeien. Die litauiſch-polniſchen Verhandlungen wür⸗ den zeigen, daß dieſer Sieg nicht vorhanden ſei. „Rytas“, das Blatt der chriſtlichen Demokraten, ſpricht ebenſo wie das Blatt der Volksſozialiſten von den erwar⸗ tenden Neuwahlen und einer Neubildung der Regierung, während das Organ Woldemaras', die„Lietuvis“ erklärt, daß alles in beſter Ordnung ſei. Die Regie⸗ rung wäre ſtark, denn die geſamte Bevölke⸗ rung ſtehe hinter ihr, während die Parteifüh⸗ rer ohne Gefolgſchaft ſeien. Die Wilna⸗ frage ſei nach wie vor als offen zu betrach⸗ ten und bei den kommenden litauiſch⸗polniſchen Ver⸗ handlungen könne zwar über die Löſung ökonomiſcher. wirtſchaftspolitiſcher Fragen verhandelt werden, doch dürfe von Wilna nicht geſprochen werden. Außenpolitiſch und innenvpolitiſch iſt die Geſamt⸗ ſtimmung in Litauen in gleicher Weiſe nervös. Einzig und allein die Regierung bewahrte bisher ihre Ruhe. Ob dieſe nur äußerlich iſt, kann zurzeit ſchwer beurteilt werden. Woldemaras verſucht jedenfalls den Eindruck zu machen, als ob er an einer beſtimmten poli⸗ ſchen Linie mit Zähigkeit feſthalte und ſich durch den Kampf, der ſich um ihn herum abſpielt, von dieſer nicht abbringen laſſen wolle. 9* 1 Der Zwiſchenfall in St. Gotſhard. Kein Grund zu Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Oeſterreich und Ungarn. M Budapeſt, 5. Januar. In maßgebenden Kreiſen in Budapeſt wird feſtge⸗ ſtellt, daß nicht nur die Reichsdeutſche, ſondern auch die deutſche Preſſe in der Tſchechoſlowakei der Anſicht Aus⸗ druck gibt, daß ke in Grund zu irgendwelchen Vorwür⸗ fen gegen die ungariſche Regierung vorhander ſei. Wie offiziell feſtgeſtellt wird, war weder die öſter⸗ reichiſche noch die ungariſche Regierung dar⸗ über aufgeklärt, daß es ſich bei dem für Warſchau beſtimmten Bahntransport nicht um Maſchinenteile, ſon⸗ dern um Maſchinengewehre handelte. Infolgedeſſen ſei die ungariſche Regierung mit der öſterreichiſchen Regierung darüber einig, daß zu irgend welchen Meinungsver⸗ ſchiedenheiten nicht der geringſte Grund vor⸗ handen ſei. Wenn man weder der öſterreichiſchen noch der ungariſchen Regierung mitteilte, wer der Abſender in Verona und wer der Empfänger iſt, ſo läge wohl hier eins diplomatiſche Rückſichtnahme gegen auswärtige Mächte vor, mit denen weder Budapeſt noch Wien einen Konflikl heraufbeſchwören wollen. Wenn man ſich auch weiter für die Angelegenheit intereſſiere, ſo ſeien Ro m und Warſchau eher berufen, hierüber genaue Aufklärung zu geben. Meinungsaustauſch zwiſchen den Staaten der Kleinen Entente. Der Zwiſchenfall in St. Gotthard hat einen leb⸗ haften Meinungsaustauſch zwiſchen den Staaten der Kleinen Entente zur Folge gehabt. Nach Mitteilung von zuſtändiger Stelle wird die tſchechoſlowakiſche Re⸗ gierung erſt nach dem Eintreffen genauer Nachrichten end⸗ gültige Entſcheidungen treffen. Einige Zeitungen erheben heftige Angriffe gegen Ungarn und fordern diplomakliſches Eingreifen. Keine Demarche beim Völkerbund? Franzöſiſche Meldungen aus Genf beſagen, daß dem Völkerbund im Gegenſatz zu den bisherigen Gerüchten keinerlei Proteſtnote über den an der ungariſchen Grenze beſchlagnahmten Wafſentransport zugegangen ſei. Die ſtändige tſchechoſlowakiſche Delegation beim Völker⸗ bund erkläre die Nachricht als unrichtig, daß ihre Negie⸗ rung in der Angelegenheit bereits über ihre Stellung⸗ nahme entſchieden hätte. Andererſeits verlautet aus Gen⸗ fer diplomatiſchen Kreiſen, daß keine der intereſſierten Regierungen auch nur die geringſte Demarche beim Völkerbund unternehmen werde, bevor nicht der Zwiſchen⸗ fall in allen ſeinen Einzelheiten und ſeiner Bedeutung überhaupt aufgeklärt ſei. Allem Anſchein nach wol⸗ len die intereſſierten Regierungen vor einer Stellungnahme das Ergebnis des diplomatiſchen Notenwechſels über die⸗ ſen Gegenſtand und die Unterſuchung des Falles ſelbſt abwarten, ſodaß man die Nachricht als verfrüht bezeich⸗ nen könne, wonach im gegenwärtigen Stand der Ange⸗ legenheit der Völkerbund eingreifen würde. Schanghai wieder im Belagerungszuſtand Ueberfall auf das Kriegsarſenal. Peking, 5. Januar. Wie aus Schanghai gemeldet wird, verſuchten mehrere chineſiſche Soldaten in Zivilkleidern das Kriegsarſena! von Schanghai zu beſetzen. Es kam zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen den Attentä⸗ tern und der Polizei, wobei fünf Soldaten erſchoſſen und vier verhaftet wurden. Ueber Schang⸗ hai iſt der Belagerungszuſtand verhängt. Kommuniſtiſches Attentat auf Tſchiangkaiſcheck. Wie weiter gemeldet wird, ſind auf der Strecke zwiſchen Schanghai und Nanking, die Tſchiangkaiſcheck auf dem Wege nach Nanking paſſierte, zwei Bomben gefun⸗ den worden. Man nimmt an, daß die Bomben, die wahrſcheinlich infolge der feuchten Witterung nicht explo⸗ dierten, von Kommuniſten gelegt wurden, um den Zug Tſchiangkaiſchecks in die Luft zu ſprengen. Tſchiangkai⸗ ſcheck äußerte Preſſevertretern gegenüber Preſſevertretern gegenüber, daß das chineſiſche Volt der Kuomintang keinen Glauben mehr enkgegenbringe. Die Partei habe es nicht verſtanden, das Verkrauen des Vol⸗ kes zu rechtfertigen und werde über kurz oder lang von ſelbſt verfallen. Unſere heutige Nummer enthäl und Heimatpflege„ t das Blatt für Heimatkund Die alte Heimat.“ ä— ̃ ̃————— — ̃— ̃ ͥ———————*—ñ—ñ—ññññ̃̃— ́——u 8