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Volksblug An e reife: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die denen, 60 202 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſeratſe und Notizen mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen m unſere Geſchäftsſtelle und von ſümtlichen Annoncen⸗ Expeditionen Deutſchlands und des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterel und des Polizeiamt⸗ Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahm an Lab vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 45. Jahrgang Neues in Kürze. f 16: Der Schiedsſpruch in der ſächſiſchen Hütteninduſtrie vom 29. Dezember 1927 im Lohn⸗ und Arbeitszeitſtreit vom Reichsarbeitsminiſter für verbindlich erklärt worden. :s: Der Reichskanzler empfing am Dienstag den Bot⸗ after von Prittwitz und Gaffron, der ſich am 12. des onats auf ſeinen Poſten nach Waſhington begeben wird. 1: Die für Dienstag augeſetzten Schlichtungsverhand⸗ lungen in der mitteldeutſchen Metallinduſtrie ſind ausgeſetzt orden. Sie werden vorausſichtlich vor dem mitteldeutſchen chlichter in Magdeburg ſtattfinden. g 1s: Der Freundſchaſtsvertrag zwiſchen Jugoſlawien und talien, der am 27. Junt 1924 in Rom unterzeichnet orden iſt, iſt auf ſechs Monate verlängert worden. Dies ird als eine Vorbereitung zu einer neuen Verſtändigung wiſchen Italien und Ingoflawien angeſehen. : Der rumäniſche Außenminiſter Tituleſeu wird am Februar mit Muſſolini in Rom zuſammentreffen und ſich on dort aus nach Berlin begeben. Wieder Innenpolitik. . Die innenpolitiſche Ruhepauſe, die mit dem Be⸗ nn der Weihnachtsferien des Reichstages einſetzte, hat r Ende erreicht. Am Mittwoch, den 11. d. M., beginnt der Hauptausſchuß des Reichstages ſeine Arbeiten ieder, am 12. folgt der Bildungsausſchuß, aber on vor dieſen Sitzungen, nämlich am Dienstag, hat man ich im gemeinſamen Ausſchuß der Regierungsparteien über i Reichsſchulgeſetz unterhalten. Man muß da knüpfen, wo man vor Weihnachten ſtehen geblieben iſt, ämlich bei dem Artikel 16 der Vorlage, der die Ein⸗ Jichtnahme in den Religionsunterricht regelt. Bei dieſem Artikel waren vor den Weihnachtsferien die Jerhandlungen ins Stocken gekommen, die Meinungs⸗ erſchiedenheiten waren allzu groß und man verſchob us dieſem Grunde die weitere Beratung auf den Ja⸗ Ruar. Kein Wunder, daß unter ſolchen Umſtänden wie⸗ er Kriſengerüchte verbreitet werden. Man will wiſ⸗ n, daß die Meinungsverſchiedenheiten nicht zu überbrük⸗ en ſind, und daß mithin die Koalition auffliegen werde. Solche Gerüchte ſind nicht ganz neu, ſie tauchen in mehr der minder regelmäßigen Abſtänden immer wieder auf, e ſind heute ſo berechtigt und ſo unberechtigt wie vor Wochen. Niemand wird leugnen, daß für die Koalition ſehr eträchtliche Schwierigkeiten beſtehen, daß die Meinungen ſehr weit auseinandergehen. Das wird auch der volksparteilichen„Täglichen Rundſchau“ zugegeben, ie die Lage ſehr klar ſchildert, wenn ſie ſchreibt:„In den ragen der Simultanſchule und der Einſichtnahme in den Religionsunterricht ſtehen ſich die Forderungen des Zen⸗ rums und der Deutſchen Volkspartei nach wie or unverſöhnt gegenüber. Wenn das Zentrum be⸗— ont, daß es von ſeinen Anſprüchen nichts ablaſſen könne, o muß die Deutſche Volkspartei erwidern, daß ſie in erſelben Lage ſei, weil es ſich eben auch bei ihr um rundſätzliche Anſchauungen, nicht um taktiſche Fragen andelt. Gleichwohl wird man nach Wiederbeginn der Tagung ſich wieder zuſammenſetzen und nach einem Aus⸗ gleich ſuchen, da beiden Parteien daran gelegen t, das Geſetzwerk zuſtande zu bringen.“ Ob nun die Verhandlungen zu einem Ergebnis führen werden, läßt ich voretſt ſelbſtverſtändlich nicht übetſehen, doch müſſen die Verhandlungen der nächſten Tage zeigen, ob es mög⸗ ich iſt, ſich auf einer mittleren Linie zu einigon. Aber auch für den Fall, daß eine ſolche Einigung icht möglich ſein ſollte, muß keineswegs mit einer ofortigen Auflöſung des Reichstages gerechnet werden. Ran iſt ſich ſa innerhalb der Regierungskoafition voll⸗ ommen klar darüber, daß der Etat unter allen Um⸗ tänden vom Reichstag verabſchiedet werden muß, und dieſe Auffaſſung würde ſich auch nicht dadurch ändern, daß etwa das Schulgeſetz bereits im Ausſchuß ſcheitert. Die Regierung hätte immer noch die Möglichkeit, ihre Vorlage zurückzuziehen, wenngleich auch dieſe Lö⸗ ſung wohl kaum von irgend einer Koalitionspartei als be⸗ ſonders glücklich und beſonders angenehm empfunden wer⸗ den würde. Vorerſt aber ſind die Dinge auch noch kei⸗ neswegs ſoweit gediehen, man wird ſich zunächſt vielmehr emühen, eine Einigung herbeizuführep, wobei man daran ſchon wieder⸗ 3 holt totgeſagt worden iſt, daß es ihr aber immer wieder 5 gelang, Meinungsverſchiedenheiten zu überbrücken. 1 in der Frage der Abfindung der Allerdings beſtehen Meinungsverſchiedenheiten nicht nur in der Frage des Schulgeſetzentwurfes, ſondern auch Standesher⸗ ren. Hier iſt das Zentrum unter keinen Umſtänden ge⸗ 2 wilt, die von den Deuſſchnationalen verfolgte Politil b St. mitzumachen, ſondern vertritt vielmehr den Standpunkt, 0 8 ler„ daß die Standesherren genau wie alle anderen Volks: 00 auf die Entwicklung, die durch den Krieg und die Inflation bedingt wurde, Nückſicht nehmen müſſen. Gegenüber den allzu weitgehenden Anforderungen der Standesherren hat bereits der ed edo von uerard mit dem Volksentſcheid gedroht, wäh⸗ rend in einer früheren Verſammlung der Zentrumsabae⸗ die vronere Zons umu vurauf verwireſen hat, daß di fur Frage der Standesherren zum Sprengmittel die Koalition werden könnte. Man ſieht, daß es an Schwierigkeiten für die Re⸗ gierungskoalition gewiß nicht fehlt, wobei die Oppoſition ſicherlich das ihre iun wird, um dieſe Schwierigkeiten noch zu erhöhen. Trotzdem wird man bei den ſicherlich nicht ausbleibenden Kumbinationen und Gerüchten über Kriſen und Sprengung der Koalition gut tun, ruhig Blut zu bewahren. Man muß ſich immer wieder vor Augen füh⸗ ren, daß 1928 nun einmal das Wahljahr iſt und daß große Ereigniſſe wie Reichstagsneuwahlen ihre Schatten borauswerfen.! man ſich das beim Leſen beſtimm⸗ ter Artikel un'! zamter Reden vor Augen, ſo wird man im allgen icht ehen ſchlecht beraten ſein. 7 7 e 2 8 Seifenblasen. 5 Hlein Germenis und der gute Onkel Sam. 2 ee Die Auswanderungsländer der Zukunft. Es iſt längſt der Wiſſenſchaft kein Geheimnis mehr, daß über kurz oder lang die mitteleuropäiſchen Länder, insbeſondere Deutſchland, bei dem ſtändigen Wachstum ſeiner Bevölkerung gezwungen ſein wird, Menſchen als Koloniſten in andere Länder zu ſenden, weil die Ernäh⸗ rungsmöglichkeiten zu fehlen beginnen. Schon die zweite bis vierte Generation nach der heute im Tagewerk ſtehen⸗ den, wird als eine der brennenſten Fragen die löſen müſ⸗ ſen, die ſich mit neuen Koloniſationsgebieten beſchäftigt. Nach den letzten Statiſtiken weiſt Europa zwar nur 26 Prozent der geſamten Erdbevölkerung auf, während in Amerika etwa 12 Prozent aller Menſchen leben. Dieſe 26 Prozent ſind auf kleinſtem Raum zuſammengedräagt, und es gibt kaum noch einen größeren Fleck Erde in die⸗ ſen Ländern, der noch ernſthaft für eine umfangreiche Be⸗ ſiedelung in Betracht kommt. Selbſt die Verſuche in den lebten Jahren, Kolonien in der Heimat zu ſchaffen, kön⸗ nen nur das Menſchenmaterial im vorhandenen Raume verteilen, aber den Ueberſchuß nicht ableiten. Von den 1620 Millionen Menſchen, die es auf der Erde gibt, leben heute ungefähr 632 Millionen in Europa. Trotz der Ge⸗ burtenbeſchränkung werden bereits im Jahre 2027 etwa 1048 Millionen ihr Unterkommen finden ſollen und das iſt eine Unmöglichkeit, die die Erſchließung neuer Koloni⸗ ſationsgebiete dringend erfordert. Es haben ſich daher bereits namhafte Gelehrte, unter ihnen vor allem der Fläme Dr. Marc R. Breyne, bemüht, die außereuro⸗ päiſche Welt nach ſolchen Koloniſationsmöglichkeiten zu un⸗ terſuchen. Breyne hat feſtgeſtellt, daß Afrika noch ſehr viel Koloniſten aufnehmen könne, und teilweiſe auch ſchon genügend kulturelle Eigenſchaften, wie z. B. Kapland, auf⸗ weiſe, um dort Handelsleuten und Gelehrten Exiſtenz⸗ möglichkeiten zu bieten. Ein gutes Zukunftsland für Land⸗ wirte aller Arten dürfte Mittelafrika ſein. Eine Kommiſ⸗ ſion, an deren Spitze der bekannte General Herzog, der Vorkämpfer für die Unabhängigkeit der Dominions von England ſteht, hat beſchloſſen, die nördlich ihres Landes gelegene Walihari⸗Wüſte zu bewäſſern, um dadurch Weide⸗ und Ackerland zu gewinnen. Und Profeſſor H. Schwarz von der Grabamſtomn⸗Uninerſität. arbeitete bereits ein Kolontſationsſyſtem as, nach weichem nach Ableitung des Zambeſi und der anderen dortigen großen Ströme in das Wüſteninnere, die Trockenheit überwunden, und dadurch Neuland gewonnen würde. Aber der weitblickende Helehrte hat noch einen weit kühneren Plan gefaßt. Er beabſichtigt eine praktiſche Erſchließung der Sahara ins Werk zu ſetzen, um hier ſpäteren Geſchlechtern Wohn⸗ gelegenheiten zu verſchaffen. Was noch vor hundert Jah⸗ ren als eine Utopie erſcheinen mußte, läßt ſich heute mit⸗ tels der tachniſchen Errungenſchaften durchführen. Prof, Schwarz meint, daß die Bewäſſerung dieſer beiden großen Wüſten nach ſeinem Syſtem eine harke Bindung von Sonnenkraft zur Folge haben würde, di nicht mehr Rückhalt der Welt durchſtrahlte, ſondern die allma, Verdunſtung des eingeführten Waſſers mit übernehmen müßte. Dadurch würden naturgemäß Wolkenbildungen entſtehen, die atmoſphäriſche Schwankungen mit ſich bräch⸗ ten, ſodaß bei ſyſtematiſcher Erſchließung aller Wüſten, end⸗ lich ein Temperaturausgleich auf der ganzen Eroe ein⸗ treten müßte, dies bedeutete nichts Geringeres, als eine Abſchmelzung der Eisſchichten in den Nord- und Süd⸗ ländern, und ſomit Gewinnung weiteren fruchtbaren und wohnlichen Landes in den Arktis- und Anarktis⸗Gegenden, die heute noch völlig verödet ſind. Auch Geheimrat Penk hat darauf hingewieſen, daß die Tropenzonen gerade für Deutſche nördlichen Stammes vorzügliche Koloniſationsge⸗ biete liefern. Im Gegenſatz zu den Franzoſen und Ita⸗ liener, die hier leicht erſchlaffen, hat ſich der Deutſche in jenen Gegenden als glänzender Koloniſator bewährt. Das beweiſt unter anderem das Hochplateau von Braſilien, wo es ganze wohlhabende deutſche Gemeinden gibt, die ſich dort außerordentlich wohlfühlen. „Ein ausgezeichnetes Unterkunftsland, in dem noch Millionen Menſchen eine in jeder Beziehung angenehme Heimat finden können, iſt Neuſeeland. Aber die britiſche Regierung, unter deren Oberhoheit das Land ſteht, er⸗ laubt vorläufig nur die Anſiedlung von eigenen Reichs⸗ angehörigen. Doch hofft man, daß dies Einwanderungs⸗ verbot für die Angehörigen anderer Länder bald aufge⸗ hoben wird, ſodaß hier eine Unterkunft für zirka 5 Mil⸗ lionen vorhanden iſt. Ein Land, welches Einwanderer „ſucht“, iſt Island, das in ſeinen Staatsfinanzen außer⸗ ordentlich günſtig geſtellt iſt, und eine aufſteigende Städte⸗ kultur im eisfreien Süden beſitzt. Etwa 20000 Siedler können hier noch als Landwirte und Fiſcher eine ſichere Exiſtenz finden. Ebenſo dürften Spitzberge und Grön⸗ land in ihren eisfreien Gegenden bald in die Koloniſa⸗ tionspläne der Auswanderungsunternehmen einbezogen werden, weil hier reiche Kohlenſchätze große induſtrielle Unternehmungen ermöglichen, und auch für Viehzucht treff⸗ lich geeignete Gebiete vorhanden ſind. So braucht man durchaus nicht bange zu ſein über die Exiſtenzmöglichkeiten des zukünftigen Menſchenüberſchuſſes, da ja die Technik in ganz anderer Weiſe wie früher, den Auswanderern hilft, die Widerſtände von Klima und Bodeneigentümlich⸗ keiten zu bewältigen. Aus dem In⸗ und Auslande. Immer noch kein Arbeitsfrieden in Mitteldeutſchland. Dresden, 10. Januar. Durch die Verbindlichkeits⸗ erklärung des Schiedsſpruchs iſt in der ſächſiſchen Hütten⸗ induſtrie eine Klärung der Lage nicht eingetreten, da die Arbeiter nach wie vor die Regelung der Sonntagsarbeit als geſetzwidrig ablehnen. Der Verband der Metall⸗ jaduſtriellen wird am Mittwoch zur Beſprechung der neuen Lage zuſammentreten. Am kommenden Montag werden vakteien ſtattfinden. Sollte eine Einigung in den ſtrittigen dann erneut Verhandlungen zwiſchen den beiden Tarif⸗ Frugen nicht erzielt werden, ſo wäre mit der Möglich⸗ keit der Einleitung neuer Schlichtungsverhandlungen zu rechnen. N i Neuer Kommuniſtenaufſtand in China. Peking, 10. Januar. In Nantſchang ſoll kurz nach dem Abſchluß des Waffenſtillſtandes zwiſchen der Zentral⸗ regierung und den Truppen der Schanſi⸗Provinz ein kom⸗ muniſtiſcher Aufſtand ausgebrochen ſein. Die in Nantſchang ſtationierten Schanſitruppen ſeien zu den Auſſtändiſchen übergegangen. Hochwaſſergefahr an der Donau bei Preßburg. Wien, 10. Januar. Wie gemeldet wird, ſchreiten die Eisſprengungen auf der Donau bei Preßburg nur ſehr langſam vorwärts, weil ſich auf dem Fluß hohe Eis⸗ berge gebildet haben; die in den Eisblock geſchlagene Breſche iſt 40 Meter breit und 1,5 Kilometer lang. Die Lage iſt ſehr ernſt, da bei anhaltender Witterung mit einer Ueberſchwemmung zu rechnen iſt. Der kritiſche Augenblick wird für Mittwoch erwartet. N Hochwaſſer in Flandern.. Brüſſel, 10. Januar. Durch das Uebertreten der Flüſſe iſt Flandern zum großen Teil überſchwemmt. Be⸗ ſonders ſtark iſt die Umgebung von Brügge, wo auf den e 1 a 0 85 wie die Sta er monde, igeſucht worden. den Bruch azmeier Dämme der Nethe bei Lierre m a der Nahe von Anrwerpen mo weſte Stregen von Feldern und Wieſen überſchwemmt. —— Aus Nah und Fern. Gaserpleſion auch in Düſſeldorf. Düſſeldorf, 10. Januar. Auf den Rhein⸗Metall⸗ Werlen ereignete ſich am Dienstag eine folgenſchwere Gasexploſion. In einem ſogenannten Wärmeſchrank, in dem Eßtöpfe gewärmt werden, hatte ſich aus einer bisher noch nicht geklärten Urſache Gas angeſammelt, das ex⸗ plodierte, als der mit der Bedienung des Schrankes be⸗ traute Arbeiter ſich mit einer kleinen Zündflamme dem Schrank näherte. Die Exploſion war derartig heftig, daß die ſchweren Türen des Schrankes durch den Raum podert wurden. Sie trafen den Arbeiter ſo unglück⸗ lich, daß er auf der Stelle tot war. * Wieder ein Exploſionsunglück. Hamburg, 10. Jan. In der Nacht auf Dienstag ereignete ſich in einer Parterrewohnung im Stadtteil Ham⸗ merbrock eine überaus heftige Exploſion. In der Woh⸗ ung, die einem Schiffer gehört, befanden ſich zur Zeit der kploſion die Ehefrau des Schiffers, mit ihren ſieben Kindern. Ein Kind bemerkte Gasgeruch und weckte die utter, die mit einer brennenden Kerze den Flur betrat. In demſelben Augenblick erfolgte die Exploſion, durch die die Frau erhebliche Brandwunden an den Händen erlitt. Von den Kindern erlitt ein 15jähriger Knabe Brandver⸗ letzungen, während die übrigen unverletzt ſind. Die Explo⸗ ſion war ſo ſtark, daß die Korridortür aus den Angeln geriſſen wurde und in der dem Hauſe gegenüberliegenden Schule mehrere Fenſterſcheiben zertrümmert wurden. Die Unterſuchung ergab, daß bei der Gasuhr die untere Ver⸗ ae gefehlt hatte, ſodaß das Gas hatte entweichen önnen. * Sechs Tote bei einem Autounfall. Mailand, 10. Januar. Auf der Heimfahrt vom Markte in Madena iſt ein dicht beſetzter Autobus des Dor⸗ fes Villa Margaretha in einer Kurve umgeſtürzt und in einen Kanal längs der Straße gefallen. Obwohl ſofort Hilfe zur Stelle war, konnten ſechs Inſaſſen nur noch als Leichen geborgen werden, ſie waren erſtickt; unter den Opfern befindet ſich der Beſitzer des Wagens, der faſchi— ſtiſche Gewerkſchaſtsſekretär und zwei Familienväter des Dorſes. Außerdem wurden drei Inſaſſen verletzt, davon einer ſchwer, drei Frauen blieben unverſehrt. 25 Todesopfer einer Alkoholvergiftung. Madrid, 10. Jan. Nach dem Genuß von Schnaps der aus Methylaltohol hergeſtellt war, erkrankten in La⸗ rache in Spaniſch-Marokko 40 Perſonen unter ſchweren Vergiftungserſcheinungen. 25 Perſonen ſind bereits ge— ſtorben. E Wiesbaden.(Feuer im fahrenden Zug.) Von einem aus St. Goarshauſen kommenden Perſonen— zug war ein Zweiterklaſſewagen in Brand geraten. Hinter Lorchhauſen wurde der Zug zum Halten gebracht und das Feuer von Bahnbeamten gelöſcht. 5 Eſſen.% nahme wegen Mord verdachts) Der Bergmann Johann K. und ſeine Ehefrau aus Alten⸗ eſſen wurden wegen dringenden Verdachts, ihr ſechs Wo— chen altes Kind vorſätzlich getötet zu haben, feſtgenom⸗ men und dem Amtsgericht zugeführt. Die Ehefrau hatte das an ſich in ſchlechtem Ernährungszuſtand befindliche Kind am fünften des Monats in ein großes Bett ge— legt und vollſtändig in Betten eingehüllt. Die Eholeute begaben ſich alsdann auf den Weg, um Erwerbsloſen⸗ unterſtützung einzuholen. Sie blieben etwa fünf Stun⸗ den aus. Der Ehemann iſt ſtark dem Trunke ergeben. Die Ehefrau iſt in ſittlicher Beziehung nicht einwandfrei. Als die Ehefrau zurückkehrte, war das Kind tot. Sie hatte ſchon vorher zu Hausbewohnern geäußert, daß ſie das Kind nicht lange behalten würde. Remſcheid.(Ehedrama.) Ein etwa 40 Jahre alter Arbeiter erſchoß ſeine von ihm geſchiedene Frau, als dieſe aus dem Hauſe trat. Dann richtete der Mörder die Waffe gegen ſich ſelbſt und ſchoß ſich eine Kugel erer 6s geen debdgeee ena, aue W 2 5 SCS Nach dem Raman„Die Fleuden“ von Bictor Hugo. 31(Nachdruck verboten.) Der Kamp! wogte wüiend hin und der. Die Re⸗ gierungstruppen hatten Verſtärkungen erhalten und Ar⸗ tillerie in Stellung gebracht, die den Aufſtändiſchen, die nur Halder waffen hatten und ihre Kugeln ſelbſt gießen mußten, arg zuſetzten. Die Revolutionäre, um die ſich der Gürtel der Belagerer immer enger zog. machten einen verzweifelten Ausfall. Sie ſtürmter mit der Waffe in der Hand hinaus. Als Valjean mit Javert allein war, löſte er den Strick, welcher dem Gefangenen um die Mitte des Leibes ging und deſſen Knoten ſich unter einem Tiſch befand. Dann winkte er ihm, ſich aufzurichten. Javert gehorchte. Valjean nahm Javert an dem Strick am Halſe wie ein Laſttier am Zügel, zog ihn nach ſich, langſam, denn Javert konnte, auch an den Füßen gefeſſelt, nur ganz Heine Schritte machen. In der Hand hatte Valjean eine Piſtole. So kamen ſie in ein Gäßchen; niemand ſah ſie mehr, die Häuſerecke verdeckte ſie den Aufſtändiſchen. Valjean nahm die Piſtole unter den Arm, heftete auf Javert einen Blick, der nicht zu ſprechen brauchte um zu ſagen: „Javert, ich din's.“ ö Javert antwortete: „übe Vergeltung.“ Valjean nahm aus ſeiner Taſche ein Elnſchlogmeſter und klappte e auf. „Ein Meſſer! ſagn Navert. Du haſt recht, das paßt beſſer für dich“ Balſean ſchnitt den Strick durch, den Javert um den Hals gebunden hatte, daun die Striche, mit deuen ihm die, Hände gebunden woren. daun bückte et ſich und ger⸗ ſchnitt auch den Bindfaden, der iben um die Beine gelegt war. Darauf nicht te er ſich wis ver auf unb ſagte zu ihm: 1 ie sd en ö vert war uicht leit in Erttaunen zu ſetzen, doch konnte or. e ſebe er 1 N vermochte, hiet elner Beweaund ß en lich ai ene Wade da.. 1 ve lub ot: Et ſtand unbeweg ⸗ in ote Schlafe. un feinem mufrommen wird 19 Das Motiv der Tat iſt in der kürzlich erfolgten Eheſchei⸗ dung zu ſuchen, wobei der Mann als der ſchuldige Teil erklärt! wurde und der Frau die Wohnungseinrichtung zugeſprochen worden war. Ludwigsluſt(Mecklenburg).(Den Schwieger⸗ vater erſchlagen.) Hier hat der 40jährige Maler Gehrke ſeinen Schwiegervater, den 71 Jahre alten Land⸗ wirt Kloker erſchlagen. Der Tat ging ein Strein vor⸗ aus. Gehrke war ſtark angetrunken. 5 Immenſtadt.(Ein Todesopfer eines La⸗ winenunglücks.) Vier Herren und eine Dame aus Stuttgart und Heilbronn wurden zwiſchen Ponten und Rhone unter einer Lawine begraben. Während zwei der Verunglückten alsbald mit leichteren Verletzungen aus⸗ gegraben werden konnten, konnte die Dame nur in ſchwer⸗ verletztem Zuſtande geborgen werden. Ihr Bruder, ein Herr Seiler aus Stuttgart, Sohn eines Hotelbeſihers. der zehn Meter tief verſchüttet war, konnte nur noch als Leiche geborgen werden. ö 5 Rudolfſtadt.(Rieſenbrand in Remda.) Ein ſchweres Brandunglück ſuchte in der Nacht das Städt⸗ chen Remda in Thüringen heim. Von einem außerge⸗ wöhnlich ſtarken Nordweſtſturm beeinflußt, fielen dem Feuer drei Hofſtellen mit ſämtlichen Nebengebäuden zum Opfer. Das Feuer griff mit wahnſinniger Schnellig⸗ keit um ſich, ſo daß die Mehrzahl der Bewohner, darunter eine 96 Jahre alte Frau, nur das nackte Leben retten konnten. München.(Die Geliebte und ſich ſelbſt erſchoſſen.) In der Nähe des Ortes Langgrün wurde der dort beſchäftigte 24jährige Dienſtknecht Richard Ba⸗ derſchneider aus Hof erſchoſſen aufgefunden. Wie ſich her⸗ ausſtellte, hat Baderſchneider ſeine Geliebte, die 19 jährige Emma Lenk, mit der er ſeit längerer Zeit ein Liebes. verhältnis unterhalten hatte, erſchoſſen und ſich dann ſelbſt getötet. Die Eltern des Mädchens wollten das Verhält⸗ nis zwiſchen den beiden jungen Leuten nicht dulden, was vermutlich der Grund zur Tat iſt. Ob das Mädchen mit der Tat des jungen Mannes einverſtanden war oder nicht, konnte noch nicht geklärt werden. Oldenburg.(Traurige Folgen politiſcher Meinungsverſchiedenheiten.) In Bad Berge in Südoldenburg gerieten Anhänger zweier politiſcher Parteien in einen Streit, in deſſen Verlauf der Land⸗ wirt Balke in ſein Haus flüchtete und ſich dort verbar⸗ rikadierte. Er wurde von ſeinen Gegnern belagert, ergriff ſchließlich eine Jagdflinte und tötete den Hotelbeſitzer Un⸗ land durch einen Schuß in den Unterleib. Kolberg.(Bei der Entenjagd umgekom⸗ men?) Der Maurer Wilhelm Müller und ſein Sohn, der Tiſchler Kurt Müller, die mit einem kleinen Motor⸗ boot auf die Oſtſee zur Entenjagd gefahren waren, ſind bisher nicht zurückgekehrt. Da am Strand Bootsteile und Ausrüſtungsgegenſtände, die teilweiſe zerſplittert wa⸗ ren, gefunden wurden, nimmt man an, daß der Motor des Bootes explodiert iſt und daß die beiden Bootsinſaſſen den Tod in den Wellen gefunden haben. Kleine Chronik. % Alls Eiferſucht die Zunge abgebiſſen. In Buda⸗ peſt ereignete ſich ein Eiferſuchtsdrama, wie es wohl einzig daſtehen dürfte. Der Schuhmachermeiſter Sos biß ſeiner Frau während er ihr nach einem Streit einen Ver⸗ ſöhnungskuß gab, aus Eiferſucht die Zunge bis zur Wur⸗ zel ab. Das Zungenſtück wurde von der Polizei zu ſpät in das Spital gebracht, ſodaß es nicht mehr angenäht werden konnte. i Flugzeugabſturz beim Empfang des Königs von Afghaniſtan in Rom. Wie aus Rom gemeldet wird, hat ſich dort bei dem Empfang des Königs von Afgha⸗ niſtan ein ſchweres Flugzeugunglück ereignet. Zwei Jagd⸗ flugzeuge, die zu einem über Rom kreiſenden Geſchwader gehörten, ſtießen plötzlich zuſammen, dabei verlor das eine Flugzeug einen Flügel und ſtürzte ab. Der Pilot, ein Sergeant, war ſofort tot. Dem anderen Flugzeug. dem der Propeller abgeriſſen worden war, gelang es, auf einem Hauſe niederzugehen. Der Pilot kam ohne ernſte Verletzungen davon. . Ratten überfallen eine Familie. eber 100 Rat⸗ ten drangen in ein Haus in pem Pgriſer Vorork Vitry⸗ſur⸗ Seine ein und ſprangen, toll vor Hunger auf die Betten. in denen ſieben Kinder schliefen, und zerbiſſen und zerkratz⸗ ten die Kleinen aufs ſchrecklichſte. Auf deren ſämmerliche liche Hilferufe eilten die Eltern aus ihrem Schlafzimmer herbei und wurden nun ebenfalls von den Tieren ange⸗ griffen. Der Vater, und zwei beſonders ſchlimm zuge⸗ richtete Kinder, ein drei Jahre alter Knabe und ein ſechs Jahre altes Mädchen, wurden ſofort in das Paſteur⸗ Inſtitut gebracht. Angeſtellte des Geſundheitsamtes von 2 Vitry füllten das ganze Haus mit giftigen Gaſen ſo lange an, bis ſämtliche Ratten vertilgt waren. a Norwegiſches Schiff geſunken. Das norwegiſche Schiff„De Vang van Haungeſund“, das ſich auf der Reiſe von Antwerpen nach Hamburg befand, iſt in de Nähe von Petten geſtrandet. Die Bemannung wurd gerettet, das Schiff gilt als verloren. b Schwere Grubenezploſion in Schottland. In de Ghenzraig⸗Kohlengrube in der Nähe von Lochgelly ir Schottland ereignete ſich eine Gasexploſion, durch die ſieben Bergarbeiter verletzt wurden, davon vier ſchwer. 1 Infolge h Fünf Oyfer einer Einſturzkataſtrophe. J der andauernden Regenfälle ſtürzte in Tlemceh in Al gerien die Baracke eines mauriſchen Bades ein, wobe zahlreiche badende mauriſche Frauen verſchüttet wurden Fünf maurſſche Frauen wurden aus den Trümmern ge borgen, doch glaubt man, daß bei den Aufräumungs arbeiten noch weitere Opfer zutage gefördert werden —.—:.— Aus Heſſen. Mainz. auf der Straße angehalten und ihm aus der Geldbörſe das Geld geſtohlen, das für Einkäufe beſtimmt war. Da in letzter Zeit Kinder wiederholt in angegebener Weiſe von einer Unbekannten beſtohlen wurden, empfiehlt es ſich für die Eltern, die Kinder entſprechend aufzuklären und ſie anzuweiſen, ſich derartigen Angriffen gegenüber da durch zu ſchützen, daß ſie die Hilfe von Paſſanten in An ſpruch nehmen. Mainz.(Vom Auto erfaßt.) Ein hieſige Rechtsanwalt wollte nach dem Ausſteigen aus der elektri⸗ ſchen Straßenbahn an der Neutorſtraße die Straße über⸗ queren, als unmittelbar hinter dem Straßenbahnwagen ein Lieferauto eines Metzgermeiſters vorfuhr. Noch eh ſich der Rechtsanwalt auf den Bürgerſteig retten konnte wurde er pon dem Auto zu Boden geworfen und über fahren. An Armen und Beinen erheblich verletzt, wurd er nach ſeiner Nohnung verbracht. Griesheim.(Schwere Brandwunden.) einer Autohalle in der Pfützenſtraße war Feuer en ſtanden. Beim Verſuch des Chauffeurs Lippert, das Feue mit Sand zu löſchen, erlitt er ſchwere Brandwunden i Geſicht und an den Händen. Gernsheim.(Hoffnungsvolle Jugend.) Der 19jährige Fürſorgezögling A. Trillon aus Düren, der im vergangenen Jahre wegen eines bei einem hieſige Landwirt begangenen Fahrraddiebſtahles zu vier Mo naten Gefängnis verurteilt worden war, wurde nach ſe ner Entlaſſung in Schutzhaft genommen und der Zwangs erziehungsanſtalt Fichtenhain bei Krefeld, aus der er vor einem Jahre entwichen war, wieder zugeführt. 1— Butzbach.(Schließung von Schuhfabri⸗ ken.) Einige Tage vor Weihnachten ſtellten die hieſigen Schuhfabriken ihren Betrieb ein, ohne ihn bis heute wie⸗ der zu eröffnen. Durch dieſe Betriebsſtillegung iſt die Arbeitsloſenziffer in unſerer Stadt von 80 vor Weih⸗ nachten auf 185 angewachſen. Im Wirtſchaftsleben unſe⸗ rer Stadr macht ſich dieſe Erſcheinung ſehr fühlbar. Lauterbach. kungen.) Seit einigen Mongten werden in den ver⸗ ſchiedenſten Orten unſeres Kreiſes bis in das Schlitzer Land hinein, auch in räumlich weit auseinanderliegen den Gemeinden, leichtere Fälle von Typhuserkrankungen feſtgeſtellt, deren Urſache bisher noch nicht zu ermitteln war. fälle gutartig geweſen. Zu Beſorgniſſen liegt bis heute kein Grund vor. „Ich glaube nicht, daß ich von hier wegkomme. Wenn ich indes zufällig durchkomme, ich wohne unter dem 9 Fauchelevent in der Straße des Bewaffneten L. 7 Javert wiederholte halblaut:„Nr. 7.“ Er knöpfte ſeinen Rock zu, richtete ſich militäriſch ſteif zurecht, machte eine halbe Schwenkung, kreuzte die Arme, ſtützte das Kinn auf eine ſeiner Hände und fing an, nach den Hallen zuzugehen. Valjean ſah ihm nach. Nach einigen Schritten drehte Javert ſich um und rief Val⸗ jean zu: Er durchſchnitt den Bindfaden und ſagte:„Sie ſind frei!“ „Es iſt mir langweilig. Schießen Sie mich lieber nieder.“ Javert bemerkte ſelbſt nicht, daß er Valjean nicht mehr du nannte. „Gehen Sie nur zu,“ ſagte Valjean. Plötzlich rief die Trommel zum Sturm. Der Angriff war ein Orkan. Ein Sturmangriff folgte dem anderen. Das Grauen mehrte ſich. Man 1770 Mann Slen Mann, Heuch Fuß, mit Piſtolenſchiſſen, mit in der elhieben, mit , e, in der Nähe, von oben, von unten, all, Es waren keine Menſchen mehr in dieſem fetzt hölliſchen Kampfe, Rieſen waren es gegen Koloſſe, Dämonen griffen an und Geſpenſter widerſtanden. Es 1 war der zum Ungetüm gewordene Heldenmut.„ Marius war ſo mit Wunden bedeckt, beſonders am Kopf, daß ſein Geſicht im Blute ganz verſchwand und aus⸗ ſah, als wäre es mit einem roten Tuch bedeckt. Eine Kugel hatte ihm das Schlüſſelbein zerſchlagen. Er fühlte, daß er ohnmächtig werden und fallen würd In dieſem Augenblick, als ſeine Augen ſich bereits ge⸗ ſchloſſen hatte, fühlte er, daß eine kräftige Hand ihn faßte, und ſeine Ohnmacht, in welche er verſank, ließ ihm kaum Zeit zu dem Gedanken, in welchen ſich ſeine letzte Erinne⸗ rung an Coſette miſchte:„Ich bin gefangen, ich werde erſchoſſen werden.“ Marius war in der Tat Gefangener, Gefangener Valjeans, der, nachdem er Javert hatte laufen laſſen, wie⸗ der zur Barrikade zurückgekehrt war. Die Lage der Revolutionäre wurde immer ver⸗ zweifelter. Ein ſchneller Entſchluß mußte gefaßt, ein Ret⸗ tungsmittel gefunden werden. Valjean hatte auf der Erde ein Gitter entdeckt, das platt am Boden eingeſetzt war. Die Steine umher, die es gehalten, waren aufgeriſſen. wiſchen den Stäben hindurch ſah man in eine dunkle ffnung binein wie in ein Eſſenrohr oder in eine Brun⸗ nenhöhle. Valjean trat dahin. Laſt hinabſteigen und dabei ſich auf die Ellenbogen und die Knie ſtützen, hinunter in dieſe zum Glück nicht ſehr tiefe Grube, über ſich die ſchweren Eiſenſtäbe wieder zu⸗ latten belegten Fläche etwa drei e unter dem Boden, alles dies ge⸗ m Wahnſinn getan, mit Rieſenkraſt fallen laſſen, feſt auftreten auf einer mit ſchah, als würde es f und Adlerſchnelligkeit. Es dauerte kaum einige Minuten. Valjean befand ſich mit dem noch immer ohnmächtigen 0 wie es ſchien, in einem langen unterirdiſchen ang. 5 Nan war tiefer Frieden, völlige ſtille Nacht. 5 aum hörte er jetzt über ſich wie ein unklares Mur⸗ meln den furchtbaren Sturm genommen war. Gortſetzung folgt.) i„ umult auf der Barrikade, die mit 8 1. Womdun elbach. Nacht brach g 9 (Wieder ein Kind beſtohlen.) Eine unbekannte Frauensperſon hat einen ſechsjährigen Jungen (Rätſelhaſte Typhuserkrau Im Trinkwaſſer iſt der Anlaß zu den Erkrankungen nicht zu ſuchen. Bisher iſt der Verlauf der Krankheits⸗ (In, Aſche gelegt.) In der N n dem Anweſen des Schuhmachermeiſters Ad. Otto im benachbarten Filial Hartenrod Feuer aus, das faſt die ganzen Gebäulichkeiten in Aſche legte; nur wenig konnte gerettet werden. Die Entſtehungsurſache des Brandes konnte bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden. Erbach im Odenwald.(Einbruchsdiebſtahl.) En frecher Einbruch wurde auf dem Schießſtand unſeres Schützenvereins verübt. Die Diebe erbrachen gewaltſam die dreifach geſicherte, extra ſtarke Bohlentüre der Schieß⸗ hütte. Das ſämtliche Inventar war in kunterbuntem Durcheinander auf dem Fußboden zerſtreut. Alles war nach etwaigen Wertgegenſtänden durchſucht. Geſtohlen würde eine Mauſer⸗Sporthüchſe ſowie einige hundert Schuß Munition und ein kleinerer Geldbetrag. Steubach im Odenwald.( Familiendrama.) In der Nacht hat ſich die Ende der 20er Jahre ſtehende Ehefrau des Arbeiters Martin L. in ihrer Wohnung erhängt. Die Frau wurde in den letzten Monaten von ihrem Ehemann völlig vernachläſſigt, ſo daß ſie mit ihren drei kleinen Kindern allergrößte Nahrungsſorgen hatte. Sie bereitete ſich regelrecht auf den Tod vor, indem ſie ſich vorher ordentlich wuſch und Trauerkleider anzog. Als am Morgen ihr älteſtes Kind— ein achtjähriges Mädchen— aufwachte, fand es zu ſeinem Schrecken die Mutter leblos vor. Rheindürkheim.(Raudis.) Zbwiſchen Rheindürk⸗ heim und Ihersheim gerieten im Zuge Fußballſpieler in Streit und ſchlugen die Fenſter des Abteils ein. Es 5 die Notbremſe gezogen, ſo daß der Zug halten mußte. Ober⸗Abſteinach.(Tödlich verunglückt.) Der jährige Taglöhner Bernhard Schmitt von hier fuhr mit ſeinem Enkelkind, auf einem Handwagen ſitzend, die ſtark abfallende, neuerbaute Straße von hier nach Macken⸗ heim, um Holz zu holen. Der Junge, welcher den Wagen lenkte, verlor, nachdem ſie ſchon eine ſcharfe Kurve hinter ſich hatten, die Herrſchaft über den dahinſauſenden Wa⸗ gen und dieſer ſtürzte mit voller Wucht die Straßen⸗ böſchung hinunter. Der alte Mann kam dabei zu Fall und blieb bewußtlos in ſchwerverletztem Zuſtande liegen. Er wurde mit einem Wagen heimgebracht, ſtarb aber am nächſten Morgen. Der Junge kam mit einigen kleinen Verletzungen davon. Laubach.(Vom Zug überfahren laſſen.) Der anfangs der zwanziger Jahre ſtehende Hausdiener Emil Haggenmüller aus Oberbayern, der im„Deutſchen Haus“ in Butzbach bedienſtet war, entfernte ſich früh von dort und begab ſich in die Nähe unſerer Stadt. Hier verſuchte ſich von dem Mittagszug der Strecke Hungen—Laubach Mücke überfahren zu laſſen. Der junge Mann ſprang direkt in den herannahenden Zug hinein; die Lokomotive ſchleuderte ihn jedoch zur Seite, wo er mit ſchweren Kopf⸗ und Bruſtverletzungen bewußtlos liegen blieb. Wie die behördlichen Ermittlungen ergaben, hat der junge Mann die Tat wegen verſchmähter Liebe begangen. Lampertheim.(Selbſttötung wegen Zah⸗ lungsſchwierigkeiten.) Der vor einiger Zeit in zahlungsſchwierigkeiten geratene Bauunternehmer Mai⸗— chein machte ſeinem Leben durch Erſchießen ein Ende. Maiſchein hatte es vom Arbeiter zum wohlhabenden Bau— ernehmer gebracht. Aus dem badiſchen Lande. ö Heidelberg.(Ueberfahren und getötet.) Im Stadtteil Wieblingen wurde der 51 Jahre alte Hotel⸗ befitzer Friedrich Eiſele von einem Perſonenauto überfah⸗ ren und getötet. Der Lenker des Autos, ein Bankdirektor 18 Mannheim, wurde feſtgenommen. 9 Neckarhauſen.(Von der Transmiſſion er⸗ faßt und herſtümmelt.) Der Maſchiniſt Ballmann, er in der Brauerei Wisweſſer hier beſchäftigt iſt, geriet ei Arbeiten an einer Transmiſſion in dieſe. Es wurde im der eine Arm und eine Bruſtſeite verſtümmelt. Er liegt in bedenklichem Zuſtande danieder. Pforzheim.(Das Spiel mit der Schuß⸗ waffe.) Im alten Steinhruch bei der Geſellſtraße han⸗ erte ein 17 Jahre alter Bäckerlehrling mit einem Ter— * Plötzlich ging ein Schuß los und verletzte ihn dan der linken Hand ſo ſchwer, daß er ſich ins Kranken⸗ haus bogeben mußte. Pforzheim.(Aus dem Beiwagen geſchleu⸗ ert.) Zwiſchen Dietlingen und Brötzingen ſtreifte n Auto ein Motorrad mit Beiwagen. Der Inſaſſe des eiwagens, der 38jährige Hermann Speer von Würm, de herausgeſchleudert und erlitt erhebliche Verletzun⸗ en. Außerdem klagte er über Schmerzen im Leib. Nheinbiſchofsheim bei Kehl.(Ein gefährlicher uß.) Wie erſt jetzt bekannt wird, hat auch hier „leidige Unſitte des Neujahrsſchießens einen Unfall ver⸗ rſacht. Ein Landwirt wollte dazu einen alten Vorder⸗ der benutzen. Beim Fertigmachen ging plötzlich der chuß los und verletzte den Mann am rechten Anter⸗ im ſo ſchwer, daß er ſofort ärztliche Hilfe in Anſpruch ehmen mußte. Außer des Arztes, hat ſich nunmehr auch e Gendarmerie ſeiner angenommen. Bühl.(Verurteilter Milchpantſcher.) Durch chtskräftiges Urteil des Amtsgerichts Bühl iſt die Ehe⸗ au Maria Anna Friedmann geb. Küpferle in Ulm we⸗ gen Milchfälſchung zu einer Geldſtrafe von 200 Mark oder zu 20. Tagen Gefängnis verurteilt worden. Bellingen bei Müllheim.(Ein eigenartiger nfall.) Als der von Baſel herkommende Schnellzug er durchfuhr, wurde infolge des Luftdruckes ein kantiger tein beiſeite geſchleudert und flog einem in nächſter ähe ſtehenden Mann an die Schläfe, ſo daß der Ge⸗ roffene bewußtlos in ſeine Wohnung verbracht werden Seine alte Fluchtwiſſenſchaft ſtieg ibm im Kopf auf wie eine Erleuchtung. Die Pflaſter⸗ ſteine wegnehmen und das Gitter aufheben, Marius, der wie eine Leiche dalag, auf den Rücken nehmen, mit dieſer mußte. Antergrombach(Amt Bruchſal). (Folgen des eujahrsſchießens.) Dem 16jährigen Franz Schmitt, der ſich beim Neujahrsſchießen mit einem Flobert a W Bein geſchoſſen hat, iſt dieſes nun abgenommen N en. Grünsfeld b. Tauberbiſchofsheim.(Vom Pferde⸗ huf getroffen.) Der Pferde Bernhard Spitz⸗ agel wurde von einem jungen Pferde geſchlagen, das ihm den Oberſchenkel zerſchmetterte. Dürrenbühl(Amt Bonndorf).(Sturz vom Langholzwagen.) Der Gutspächter Hermann Speck jel beim Langholzladen vom Wagen und 02 ſich er⸗ ebliche Verletzungen am Kopf zu, außerdem Quetſchun⸗ den am Arm, Bruſt und Becken. Auenheim bei Kehl.(Zimmerbrand.) In mem Zimmer des Anweſens des Kaufmannes Jakob Roß brach auf bisher noch unaufgeklärte Weiſe Feuer us. Durch eneraiſches Einareifen der Hausbewohner unv vrachvarn konnte eine großere Ausveynung ves Feuers verhütet werden. Immerhin iſt an den im Zim⸗ mer aufgeſtapelten Warenvorräten durch Feuer und Waſ⸗ ſer beträchtlicher Schaden angerichtet worden. Lörrach.(Beim Spielen verunglückt.) In der Röttlerſtraße in Lörrach ſpielten einige Kinder auf dem Lagerplatz des Sägewerkes Walz und machten ſich dabei an den dort lagernden Bretter⸗ und Balkenſtapeln zu ſchaffen. Plötzlich geriet eine größere Menge Balken ins Rutſchen und begrub die Kinder unter ſich. Ein vier⸗ jähriges Kind erlitt leichtere Verletzungen, ein achtjähriger Knabe einen Oberſchenkelbruch und ſein vierjähriger Spiel⸗ kamerad Quetſchungen. Die beiden letzteren mußten ins Krankenbaus Lörrach eingeliefert werden. Zum Exploſionsunglück in Dahlem. Generalkonſul Weingärtner verhaftet. b Berlin, 10. Januar. ö Die zuſtändige Staatsanwaltſchaft hat ſich auf Grund der Ermittelungen, die ſie bei dem neuen Exploſionsunglück in Dahlem anſtellte, dazu entſchloſſen, ſelbſt einzugreifen und entſandte Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Bürkle zum Schauplatz der Kataſtrophe. Außerdem beſichtigte eine Kommiſſion der Staatsanwaltſchaft in Begleitung von Sachverſtändigen die Unglücksſtelle. Nach der ſtaats⸗ anwaltſchaftlichen Unterſuchung wurde ſodann der Mit⸗ beſitzer der Villa, Generalkonſul Weingärt⸗ ner, einem längeren Verhör unterzogen und im Anſchluß hieran verhaftet, da er ſich wegen fahrläſſiger Tötung und wegen eines Vergehens gegen das Sprengſtoffgeſetz zu verantworten haben wird. Die Vermutung, daß in dem Laboratorium mit Trinitro— toluo! gearbeitet worden iſt, wird von ſachverſtändi— ger Seite als durchaus nicht unwahrſcheinlich be— zeichnet. Letzteres iſt ein gefährlicher Spreng— ſtof ff, eine Salpeterverbindung, die bereits im Kriege verwandt wurde und letzten Endes in jeder Granate und Mine zu finden war, aber auch in der chemiſch-⸗techniſchen Induſtrie als Ausgangsmaterial für beſtimmte Arznei— ſtoffe benutzt wird. 2 ——— * (Schweres Grubenunglück in Amerika 100 Bergarbeiter eingeſchloſſen.— 23 Tote geborgen. D Newyork, 10. Januar. Durch eine Exploſion in einer Kohlengrube ſind in Weſtfrankfort im Staate Illinois 100 Betg⸗ leute eingeſchloſſen worden. Vier Stunden nach der Exploſion, die ſich auf der Peobody⸗Grube ereignete, hatten die Rettungsmannſchaften noch keinen Weg zu dem etwa 120 Meter tief gelegenen Schacht freilegen können und erſt den ununterbrochenen Bemühungen der Rettungs⸗ mannſchaften gelang es, bis zu den eingeſchloſſenen Arbei⸗ tern vorzudringen, wobei 70 Mann lebend befreit tverden konnten, während 23 Tote geborgen wur⸗ den. Ueber das Schickſal der reſtlichen ſieben Arbeiter iſt noch nichts bekannt, doch werden die Rettungsarbeiten fie⸗ berhaft fortgeſetzt. 22 —.— Norddeutſchland unter Waſſernot. Große Aeberſchwemmungen an der Waſſerkante. O Huſum, 10. Januuar. Infolge der Eis- und Schneeſchmelze ſind in den Niederungen der Arl⸗Au, der Huſumer-Au, der Treene und der Eider, ſowie in den Marſchen große Ueber⸗ and eich n die eingetreten. Das Waſſer ſteig! ündlich, da die Flüſſe und Bäche die ungeheuren Waſ⸗ lermaſſen nicht zu faſſen vermögen. Im Uferland der Treene haben ſich in weitem Umkreis große Seen gebildet, die auch ſchon zahlreiche Häuſer umſpülten. Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 10. Januar. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. Holland 169,13— 169,47: Brüſſel 58,55— 58, 67; Danzig 81,81— 81,97; Italien 22,20— 22,24; Süd⸗ ſlawien 7,390— 7,404: Kopenhagen 112,41— 112,63; Liſſabon 20,65— 20,69; Oslo 111,55— 111,77; Paris 16,495— 16,535; Prag 12,435— 12,455: Schweiz 80,89 — 81,05: Spanien 72,22— 72,36; Stockholm 112,89— 113,11; Wien 59,20— 59,32; London 200,458— 20,498: Rewyork 4,196— 4, 204. Berliner Effektennotierungen. l 100,625: Akt. f. Verkehr 176,25: Walüs 1500,75; Hanſa Dampf 218: Nordd. Lloyd 154,50: Allg. Deutſche Kredit⸗ anſtalt 149: Barmer Bankverein 152,50: Berliner Handels⸗ Geſellſchaft 264: Comm.⸗ und Privatbank 178,50; Darm⸗ tädter⸗ und Nationalbank 241: Deutſche Bank 168; Dis⸗ onto 161; Dresdner Bank 162,50: Mitteldeutſche Kredit⸗ bank 224: Schultheiß⸗Patzenhofer 411; A. E. G. 171,50: Bergmann 191; Daimler 94; J. G. Farben 283.25; eser 145; Geſ. f. elektr. Untern. 282,50; Th. Goldſchmidt 119,50; Harpener 198: Hoeſch Eiſen und Stahl 154: Ph. Holzmann 141; Mannesmann 160,25; Metallbank 137,50 Oſtwerke 361,50; Rhein. Braunkohlen 250; Rheinſtahl 184; Schuckert und Co. 191; Siemens und 0 ske 297,25; Ver. Glan feel 587: Ver. Stahl 107,78; Weſteregeln 188,75; Zellſtoff Waldhof 267. 22. Deutſche Reichsbahn Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 11. Januar. Im Grenzgebiet zwiſchen einem über Südweſteuropa liegenden Hochdruckgebiet und dieſem Druck im Norden hält bei ſüdlicher Luftzufuhr die abnorme Winterwitterung an. Weſtlich Schottlands iſt oſtwärts vordringend eine neue Sturmzyklone im Anzug. Ueber den britiſchen In⸗ ſeln wehen bereits ſtürmiſche Südweſtwinde. Vorausſichttiche Witterung bis Don⸗ nerstag: Auffriſchende, ſtürmiſche Südweſtwinde, er⸗ neut Regenfälle, etwas milder. „ Tientravzug vom Arvensioyn. Mit Nucſſich die für 1926 vorgeſchriebene Einreichung der Lohnen überweiſungsblätter uſw. hatte der Reichsfinanzminiſter auf die Ausſchreibung der am Paragraph 66 der Aus⸗ führungsbeſtimmungen zum Einkommenſteuergeſetz vorge⸗ ſehenen Lohnzettel für 1926 verzichtet. Da für 1927 von der Einforderung der Lohnſteuerüberweiſungsblätter ab⸗ geſehen wurde, müſſen für 1927 wieder Lohnzettel eis gereicht werden. Der Arbeitgeber hat Lohnzettel naa, vorgeſchriebenem Muſter für alle Arbeitnehmer auszu- ſchreiben, deren Bruttoarbeitslohn(einſchl. Gratifikationen uſw.) im Kalenderjahr 1927 9200 Nm. überſtiegen hat Die Lohnzettel ſind bis zum 31. Januar 1928 an das 3 l nge teen Finanzamt einzureichen. tucke für die Lohnzettel werde Fi. ämtern. nicht geliefert. 15 e e e e » Anuterſchriften Man bittet um folgende Aufnahme: 129 855 Unterſchriften ſind in Heſſen bel der Uaterſchriften⸗ ſämmlung des Evang Bundes gegen ein Reichs⸗ und Länder⸗ ko kordat abgegeben worden Das bedeutet, daß jeder 6. evangeliche Einwohner Heſſens gegen den Abſchlußz eines Konkordates ſchriftlch ſeine Stimme gab. In ganz Deuiſch⸗ land wurden weit über 3 Millionen Unterſchriften geſammelt, die kürzlich dem Reichstag sorgelegt wurden. »Die Heſſiſche Landes bank— Staatsbank in Darmſtadt empfiehlt im Anzeigenteil ihre reichsmündel ⸗ ficheren 8% Gold- Hypo hekenpfandbriefe und 8% Gold⸗ Schuldverſchreibungen zur Kapftalanlage. 2 D. J. K.⸗ Sport. Fußball Viernheim 1.— Waldhof 1. 2:3 Eine verdiente Niederlage hat am vergangenen Sonntag die hieſtge 1. Mannſchaft hinnehmen wüſſen, die voll und ganz ihre Berechtigung fludet. Im Gegenſatz zum Vor⸗ ſonntag, in welchem die Einheimiſchen gegen Neckarſtadt ein weit beſſeres Spiel lieferten, konnte die Mannſchaft gegen Waldhof die Leiſtungen bel weitem nicht erreichen. Dem recht zahlreich erſchienenem Publikum hinterließen jedoch die Gäſte einen ſehr guten Eindruck. Mit der Verpfichtung dieſer Mansſcheft hat die D J. K. Viernheim keinen Fehl⸗ ar ff getan und wird aus dem glänzend vorgeführten Spiele der Gäſte nur lernen können.— Das Sptel beginnt für beide Teile ſehr ausſichtsvoll, ſchöne Angriffe bedrohen die belderſeitigen Tore in deren Verlauf Waldhof das erſte Tor ſchießt. O: 1. Viernvelm fällt dem Tempo der Vorſtädter zum Opfer und kann nicht den nötigen Gegendruck auf⸗ bringen. Heute war der ſonſt geſehene friſche Zug der Stite⸗ merreihe nicht wiederzufinden. Der Miitelſtürmer Winkler iſt viel zu lahm geweſen. Die ſieges bewußten Wald⸗ höfer erzielen bis Halbzeit 2 weitere Prachttore, denen der Viernhetmer Sturm vur 1 Tor entgegen ſetzen konnte. Halbzeit 1:3— Nach Wiederaaſpiel dasſelbe Bild. Erſt gegen Schluß zu werden ſich die Einheimiſchen ihrer age dewußt, das Reſultat etwas günſt iger zu geſtalten Man merkte ein Abflackern des Kampfes der G äſte, der den hleſigen ſehr zu ⸗ ſtatten kam. Jitzt ſah man ein verteiltes Splel, ja ſogar zeitweiſe leicht überlegen für Riernheim. Eine Flank: von Rechtanßen Adler wird von Mandel prompt verwandelt 2:3— Eine ſchöne Leiſtung. Bet etwas mehr Anſtreng⸗ ung hätte bis zum Schluß noch der Ausgleich erzielt werden können. H. Handball Blernheim 1.— M. T. G M' heim(Privat Mſchft.) 2:1 1 2.— M. T. G. M'heim(Anfänger) 0:8 Dieſes Spiel am Sonntag, war der erſte Erfolg unſerer Handballelf und zugleich das 8. Wettſplel ſeit threm Beſtehen. Mit Befriedigung konnte man feſtſtellen, daß ſelbſtloſe Hingabe und gutes Verſtändnis zum Sieg geführt haben. Hoffen wir, daß ihnen in der Schlußrunde des Verbandes Fortuna auch ein Lächeln ſchenkt. Zum Spiel ſelbſt M T. G. hat Anſpiel, doch die Hintermaun⸗ ſchaft Viernheims iſt auf der Hut. Beſonders die heute in Hochform ſpieleude Läuferreihe ſchickt ihren Sturm immer wieder vor das gegneriſche Tor. Die Ausſichten ſind für beide Mannſchaften gleich. In ſchnellen Läufen wurde der Ball von Tor zu Tor getragen. Ueberraſchend kommt V'heim durch uneigennützige Kombination, von dem freiſtehenden Rudershauſen geſchoſſen, in Führung 1:0.— Nach Anſpiel zeigt M. T. G. ein energiſches, fluſſiges Spiel, das auch den Ausgleich brachte. Halbzeit 1:1.— Nach Seitenwechſel ein ausgeglichener Kampf und gelingt es vorläufig keiner Partei Erfolge zu buchen. Von M. T. G. iſt es beſonders der kleine Mittelſtürmer, ſowie deſſen Gegenſtück der Halbrechte die gefährliche Situationen vor dem Biernheimer Tore ſchaffen, doch B'heims Tor⸗ hüter iſt ſeiner Aufgabe gewachſen. Auch das Innen ⸗Trie der blau- weißen kommt durch raſche Durchbrüche immer wieder in Gegners Toresnähe. Wieder gelingt es Nuders⸗ hauſen zum zweitenmale nach einem 5— Dreleckſpiel den Sieg kurz vor Schluß ſicher zu ſtellen.— Die Tte Mangaſchaft mußte ſich in ihrem erſten Spiel mit 6:0 ezen die techniſch überlegene Maunſchaft v. W. 2. aunßeim geſchlazen bekennen. 5