SklbSIBöEABäKCäF EEE Geſchäftsempfehlung. Bringe hiermit meiner werten Kund⸗ ſchaft, ſowie der geſchätzten Einwohner⸗ ſchaft meine f Maß⸗ und Reparaturwerkſtätte in empfehlende Erinnerung. m beſonderen empfehle ih mich im Aufertigen und Reparieren von orthopäbiſchen Schuhwaren. Maß⸗ und Reparaturwerkſtätte Otto Mandel J., Schuhmacher? Friedrichſtraße 44. EL Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Den Ausſchlag und die Erhebung der Beiträge der Viehbeſitzer zu den Koſten der Entſchädigung für Vieh verluſte für das Rechuungsjahr 1927. Die Hebliſte über die Beiträge der Wbber- Int Solbdln-Uorah 9 Aus“ Einladung. FF A bean berein Llederkragr dernhelm N Gegr. 1888 Mitglied des Heſſ. Sängerbundes Gegr. 1888 49 9 zeiger (Sternhetmer Bürger- Zig.— Biernd. Volksblatt A Den Mitgl., Freunden u. Gönnern des Vereins zur gefl. N 7 Kenntnisnahme, daß am Sonntag, den r 22. Jauuar 1928, abends ½8 Uhr Im Saale zum„Goldenen Engel“ eine Wiederholung 8* 7 2 2 2 7 2 KN Sonntag, den 22. Januar, abends 8 Uhr ab, findet unser Unter-Verpnügen im Gasthaus„Zum Fürsten Alexander“ statt, bestehend in Theater, Konzert, Ball und Verlosung. 4 7 4 650 84 Viernheimer der dreiaktigen Operette Nernhe nat ckung— Bternheimer Nachrichten) E EEA — Viernheimer Tageblatt N zeln tazuch att Ausnahme ber Sonn- und Fetertage.— Peingapzeis monatl. 00 ie f. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte * Fenntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ EAA A „ die winzerprinzeſſin 7 vom Rhein 5 An A Ole einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezetle 80 i 0 bei Es ladet hierzu herzlichſt ein iederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für e uſerate und Notizen vor mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeren Geſchäftsſtelle und von ſümtlichen Annencen⸗Expebitionen Deutſchlanbs und des Aus lands Antsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiamtz Slatvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkett berückfichtigt.— Für die Aufnabm an deſtiamt vorgeſchriedenen Tagen, kann jeboch eine Gewähr nicht übernommen werden uder.— Uunahme von Abennements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger kes, ältetes u. erfolgreiches Lobal⸗Auzeigeblatt in Vieruheln ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Biernheim— Woſtſchecktonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. N.— Schriftleitung, Druck u. Berlag: Joh. Martin, Geſchüftsſtelle Rathaus ſtr. Unsere sämtlichen Mitglieder und deren Familienange- hörigen laden wir hierzu freundlichst ein. ſtattfindet. Verlosungsstiftungen am 22. Januar bis 2 Uhr erbeten. 0 Der Vorſtand. N Offene Getränke. Kein Trinkzwang⸗ 0 5 NB. Freien Eintritt haben nur Vereins mitglieder. Für Nichtmit⸗ 9 Rr. 16 ut 1 donnerstag, den 19. Januar 1928 be — Der Vorstand. eee 45. Jahrgang glieder Eintritt 1 Mu. Karten im Vorverkauf erhältlich im Lokal 6 NB. Samstags und Sonntags, wie gewöhnlich im Lokal zum„Prinz Friedrich“ und bei Valentin Müller, Neubauſtr. 4. „zum Schützenhof“ Uebungsschiehen pp. einer Reihe von Werfaſſungsveſtimmungen mm Richtung Die Bühnenprobe nach Verabredung. Sccococc och .———— Viehbeſitzer zur Deckung der gezahlten Ent⸗ ſchädigungen für an Maul- und Klauen⸗ ſeuche gefallene Rinder u. für an anſtecken⸗ Unser achhnneeene FF Halh. Arbeiler-Verein Wiernhelmt Familien-Abend findet am Sonntag, den 22. Januar 1928, der Gehirn⸗ und Rückenmarkentzündung gefallener Pferde für das Rechnungsjahr 1927 liegt von Donnerstag, 19. Jan. 1928 ab eine Woche lang zur Einſicht der Beteiligten auf unſerem Büro Nr. 27 offen. Einwendungen können während dieſer Zeit bei uns erhoben werden. Betr.: Allgemeine Werizuwachsſteuer. Die vom Gemeinderat beſchloſſene Orts⸗ ſatzung über die Erhebung einer allgemeinen Wertzuwachsſteuer iſt mit Verfügung des Herrn Minister des Innern vom 21. 12. 1927 zu Nr. M. d. J. 17 405 genehmigt worden. Fesscccccceesceceee eee 0 99 ese 6 3665686636506 . L. PI 8 0 66 Brieftauben- Verein„Einigkeit ſſſicaaſſti ifrs iſsssüffneſqeſſſſſſpſſg gnstig Motto: Kimmſcht waet gegrugſt Kimmſcht net waet a gegrugſt Samstag, den 21. Jaunar, abends 201 Uhr großer Maskenball ſſſſüſſſaiaaat nnn ü ngdgd ggg ngtggüntmünaggröga ada dtanhuantültan abends 8 Uhr im Gasthaus„Zum Freischütz“ statt. Hierzu laden wir alle Mitglieder, Ehren- mitglieder und deren Angehörigen freundlichst ein. Di ſe Satzung lieg den 18. bis Dienstag, den 24 Januar t vom Mittwoch, mit Prämiierung in den Lokalitäten des Mitgliedes Becken bach zum 4 Saaleröffnung 7 Uhr. W e eee Das: Umlegen von Stühlen ist nicht gestattet. Au 0 d 8 ſcht Der Vorstand. jedermanns Ginſicht off ö Lamb 1928 beide Tage einſchließlich bel uns zu Die Oste ſatzung tritt mit dem Tag der Veröffentlichung im Kreſsblatt i Kraft. Viernheim, den 16. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim en. Januar 1928 erth. Jurnerhund Viernheim Heute Mittwoch Abend 5 Uhr vollzähl. Schülerturnſtunde Die Eltern werden gebeten, ihre Kinder Nrechtzeitig zu ſchicken, damit die Turn⸗ fſtunde beizeiten beginnen kann, und die Kinder nicht ſo ſpät nach Hauſe kommen. Die Turnwarte. Große verſteigerung! U 1, Nr. 1 Grünes Haus U 1, Nr. 1 Mit behördlicher Genehmigung verſtet⸗ gern wir im Auftrag am Freitag, den 20. Januar, nachm. 2½ Uhr in unſerem Vokal UI, 1 Grünes Haus gegen bare Zahlung: 3 kompl. 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Dell-Eintagen Wonnschlauehe Sowie alle Mrankenarttel Kauft man am besten Im Bummiwarenhaus Val. Hock VII. Telefon 68. eo ,d, Hickrüben % Große Ueberraſchungen Saftladen Grünen Laub Der Elferrat. NB. Karten im Vorverkauf beim 1. Vorſitzenden Babylon, Blauehutſtr.; Jäger Michael, Kiesſtr. 25; Jak. Buſalt(Schlachter), Ludwigſtr. 33; im Lokal und bei den Mitgliedern. SSS ESE zu verkaufen. Joſef Ecker Mürſtädterſtr. 26. inmer⸗ öfen kaufen Sie blllig bel Pall. Winken bach 4 68 Weinheimerſtraße 53. öchoee 2 per Pfund Mk. 2.— Wollſpinnerei Tirſchenreuth/ Bay. Muſter gratis! 4 (Ortsgruppe Viernheim) Wir beehren uns hiermit unsere werten Mitglieder nebst Angehörigen, sowie Freunde und Förderer unserer Sache, zu dem am kommenden Samstag, 21. Januar, abends 8¼ Unr im Klublokal zum„Löwen“ stattfindenden F. Hande er-Türungstest ergebenst einzuladen. Um zahlreichen Besuch wird gebeten. Mit Wandergruß„Frisch auf“ Der Vorstand. Leeees eee eee Aolnm- U. 9 We . Ringer Ueb „Karnevalsklänge Lustiges Potpourri über 25 der beliebtesten älteren und neueren Karnevalslieder mit überleg- ter Textstrophe zusammengestellt von von Fr. Hannemann Heiteres mehrfarbiges Titelbild debe aul alle Arge 10/ RHaball. Rob. Steiert, Weinhelmerſtraße 62 für Klavier 2-händig Mk. 2.— für Salon-Orchester Mk. 3.— für Blasmusik Mk. 4.— für Zither Mk. 1,50 für Mandolinen- Quartett Mk. 1,60 Texte zum Mitsingen Mk, 0,02 Zu bezieh. d. j. Buch- u. Musikalienhandlg. verlag von P. J. Ionger, Köln a. Nu. Ningadud 1696 Uiernneim Betreffs der Bezirks⸗ meiſterſchaft, werden die woch u. Freitag drin⸗ gend die im Lokal zum Stern zu beſuchen. Der 1. Vorſitzende. Empfehle gebeten, Mitt⸗ gute Qualität, Gerſte und Mais zu den billigſten Tagespreiſen ungsſtunden Telefon 76. 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Januar vertagt orden. : Die anläßlich der Tagung des Internationalen Ge⸗ 5 werkſchaftsbundes in Berlin weilenden Perſönlichkeiten wer⸗ den am Donnerstag vormittag vom Reichsarbeitsminiſter mpfangen werden. 16: Nach Meldungen aus Paris wird am 31. Jaunar im Senat der franzöſiſchen Kammer eine allgemeine außen⸗ politiſche Debatte ſtattfinden. 16: Die franzöſiſche Regierung hat in der Kammer inen Geſetzentwurf eingebracht, der Erleichterungen bei Per Durchführung öffentlicher Arbeiten von allgemeinem Jutereſſe mit Hilfe deutſcher Naturleiſtungen vorſieht. 1e: Der neue ruſſiſche Votſchafter in Paris, Dowga⸗ ewſti, iſt ſoeben in Paris eingetroffen. Im allgemeinen ird in vdieſem Zuſammenhang mit einer neuerlichen Be⸗ iſch⸗ruſſiſchen Schuldenverhandlungen gerechnet. 16: Der panamerikaniſche Kongreß in Havanna beſchloß, ämtliche Plenar⸗ und Ausſchußſitzungen unter Zulaſſung ber Deſſentlichkeit ſtattfinden zu laſſen. 16: Die konſervative Majorität des nicaraguaiſchen interhauſes hat einen Antrag angenommen, wonach die enbdgültige Entſcheidung bei den kommenden Wahlen in Nicaragua Sache des nicaraguaiſchen Wahlausſchuſſes und icht des nordamerikaniſchen Ausſchuſſes ſei. 2 22 Der Länderkonferenz dritter Tag. Einſetzung einer Finanzkommiſſion. b Berlin, 18. Januar. Infolge der überaus mangelhaften Preſſe⸗ egie, über die überall nur ein Arteil beſteht, die aber leichwohl direkt beabſichtigt zu ſein ſcheint, war es uch am Dienstag nicht möglich, die am zweiten Tag der Fänderkonferenz gehaltenen Referate der Oeffentlichkeit Nurch die Preſſe zugänglich zu machen. eite wurde dann der ſehr billige Troſt herausgegeben, aß beabſichtigt ſei, die Ergebniſſe der am Dienstag ab⸗ heſchloſſenen Beratung über den erſten Punkt der Tages⸗ Von amtlicher rdnung in einem Kommuniquee niederzulegen, über eſſen Wortlaut am Mittwoch vormittag ein Redaktions⸗ b Pusſchuß beſchließen ſoll. Allein auch das blieb aus, odaß lediglich feſtzuſtellen iſt, daß die Konferenz in die Beratung des zweiten Punktes der Tagesordnung„Spar— amſte Finanzwirtſchaft in Reich und in den Ländern“ ngetreten iſt. Hierüber referierten bereits am Dienstag bend der preußiſche Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff nd der badiſche Finanzminiſter Schmitt, während der ayeriſche Finanzminiſter Dr. Schmelzle ergänzende usführungen machte, ſodaß am Mittwoch auf eine Dis⸗ ſſion verzichtet wurde, zumal ſchon vorher die Ein⸗ etzung einer Finanzkommiſſion beſchloſſen wor⸗ en war. Der letzte Punkt der Tagesordnung. Infolgedeſſen konnte die Konferenz ſofort in die Be⸗ atung des dritten Punktes:„Maßnahmen zur Er⸗ ielung einer ſparſamen Verwaltung im Reich und in den Ländern“ eintreten, wozu der ſächſiſche In⸗ enminiſter Apelt und der bayeriſche Janenminiſter Dr. Stützel Referate erſtatteten. Beide Referenten ſtellten ich im weſentlichen auf den Standpunkt, daß die Frage iner Verwaltungsreform mit der Frage, ob Unitarismus 1 dder Förderalismus, nichts zu tun habe. Prof. Apelt behandelte im erſten Teile ſeines Re⸗ erates die Frage der Verwaltungsreform ſelbſt ind im zweiten Teile die Frage der Rechtsanglei⸗ Pung. Zu dem Problem der ſogenannten D ezentra⸗ lliſierung der Verwaltung wies er darauf hin, Paß die kommunalen Selbſtpverwaltungskör⸗ er bereits heute in ſchwerer Bedrängnis ſeien. 9 i befürwortete er eine Vereinfachung auch 8 0 eichsbürokratie und regte an, daß erfahrene änderbeamte in die Reichsbehörden einziehen ſollten. as den Reichsrat angehe, ſo glaubt er nicht, daß Per Reichsrat wieder im Sinne des früheren Bundesrates mgewandelt werden könne. Die Frage der Rechtsan⸗ zleichung will Prof. Apelt im weſentlichen durch Ver⸗ inbarungen zwiſchen den Ländern ſelbſt ge⸗ ſoſt ſehen. Der bayeriſche Innenminſſter Stützel wies einlei⸗ end darauf hin, daß der Ruf nach einer Verwal⸗ ungsreform zum Teil ſehr künſtlich geführt worden ei und zwar um machtpolitiſcher Ziele willen. Nicht das Vorhandenſein der Länder erſchwere die fentliche Verwaltung, ſondern die unorganiſche und un deſtimmte Abgrenzung der Zuſtändigkeit wiſchen dem Reich und den Ländern. Eine endgültige virklich durchgreifende Bereinigung des Verhältniſſes zwi⸗ chen Reich und Ländern ließe ſich nur durch Aenderung der Stärkung des bundesſtaatlichen Charak- ter des Reiches, aber ohne grundſtürzende Aenderungen herbeiführen. Vor allem müſſe der Grundſatz feſtgelegt werden, daß der Vollzug des Reichsgeſetzes Sache der Länder ſei. Ein Ausbau weiterer Reichsbehörden ſei zu unterlaſſen, weil er zur Aufſplitterung der Länder⸗ verwaltungen führe. Reichsfonds, die zur Zuſtändigkeit der Länder gehören, müſſen beſeitigt werden. Zum Schluß wies Miniſter Stützel auf die ſchon in Angriff genommene bayheriſche Verwaltungsreform hin, über die er ſich trotz der beſtehenden Schwierigkeiten optimiſtiſch äußerte. Reichshaushalt und Beſoldungsreform. Der Nachweis über die Aufteilung der erhöhten Beſoldungsbeträge noch nicht erbracht. Berlin, 19. Januar. Wie wir aus parlamentariſchen Kreiſen erfahren, haf die Tatſache, daß entgegen der vom Haushalt zu ver— langenden Klarheit und der bisher geübten Praxis im Regierungsentwurf zum Reichshaushalt die Beamten⸗ gehälter und Einſtufungen nicht im Einzel⸗ en aufgeführt worden ſind, zu lebhaften Diskuſſio⸗ zen bereits Anlaß gegeben. Von unterrichteter Seite wird darauf hingewieſen, daß allerdings bei Aufſtellung des Haushaltsplanes das neue Beſoldungsgeſetz mit der Gruppeneintei⸗ ſung noch nicht vorgelegen hatte. Da es aber haus⸗ haltsrechtlich nach Anſicht maßgebender parlamen⸗ kariſcher Kreiſe unbedingt erforderlich iſt, daß nach den Vorſchriften der Reichshaushaltsordnung vom 31. Dezember 1922 die im Haushalt zugehenden Be⸗ ſoldungen auf die entſprechenden Beamtenſtellen auf⸗ geteilt werden, ſo wird allerdings damit gerechnet, daß die Reichsregierung die entſprechende Aufteilung nach⸗ weiſt und zu ihrer Entlaſſung für den einmaligen Fall des Etats 1928 einen Geſetzentwurf einbringt, der ſie entgegen der bisherigen Haushaltsordnung von der Pflicht zur genauen Aufteilung dieſer haushalts⸗ mäßig entſcheidenden Beträge entbindet. — * Volkspartei und Schulgeſetz. Dr. Runkel iſt beauftragt, die Zuſtimmung ſeiner Partei zum Konkordatsparagraphen zurückzuziehen. d Berlin, 18. Januar. Wie wir erfahren, hat der Abg. Runkel nunmehr offiziell von ſeiner Partei den Auftrag erhalten, die Zuſtimmung der Deutſchen Volkspartei zum Pa⸗ i 16a des Schulgeſetzes zurückzuzie⸗ en. Der Paragraph 16a beſagt bekanntlich, daß in ſol⸗ hen Gebieten des Reiches, in denen ein Zuſammen⸗ wirken zwiſchen Stgatsbehörden und Religionsbehör⸗ den hinſichtlich der Einrichtung und Erteilung des Neligionsunterrichtes(Konkordat) durch Ge⸗ ſetz oder Vereinbarung bereits feſtgelegt iſt, es bei dieſer Regelung verbleiben kann. U 4 ö* Frankreichs Gewaltpolitik im Elſaß. Ein Manifeſt der flüchtigen Autonomiſtenführer Paris, 18. Januar. Die drei Autonomiſtenführer Dr. Roſſe. Paſtor Hirtzel und der frühere Bankier Pimck, die ſich Zur Zeit in Baſel aufhalten, haben von dort aus ein Ma⸗ nifeſt an das franzöſiſche Volk gerichtet, in dem lebhafter Proteſt gegen die franzöſiſche Ge; waltpolitik in Elſaß⸗Lothringen erhoben wird. Die Weltmeinung wird zum ſchärfſten Einſpruch gegen die Verhaftung von Freunden der Autonomie-Bewegung aufgerufen. Ein neues Autonomiſtengeſetz in Vorbereitung. Die Unterdrückungsmaßnahmen gegen die elſäſſiſche Autonomie-Bewegung ſtützten ſich bekanntlich bisher auf ein franzöſiſches Geſetz vom Juli 1891, das die Beſtrafung von Beſtrebungen vorſieht, die gegen die territoriale Unverſehrtheit des Landes ge⸗ richtet ſind. Die franzöſiſche Regierung hat nunmehr in der Kammer einen neuen Geſetzentwurf einge⸗ bracht, nach dem mit Gefängnis von einem bis fünf Jahren und Geldſtrafen von 100 bis 5000 Franken beſtraft wird, wer ſich„Manöver“ zu ſchulden komnten läßt, die das Ziel verfolgen, einen Teil des franzöſiſchen Gebietes der„Autorität der fran⸗ ſöſiſchen Regierung“ zu entziehen. 3 g Ein Inveſtigatlonsantrag gegen Angarn. Ein Kollektipſchritt der Kleinen Entente beim Völkerbund. D Genf, 19. Januar. Wie ſoeben bekannt wird, hat die ſtändige De⸗ legation der Tſchechoſlowakei beim Völkerbund im Laufe des Mittwoch telegraphiſch von der Prager Regierung die Inſtruktion erhalten, beim General⸗ ſekretariat offiziell eine Unterſuchung des ungari⸗ ſchen Waffentransportes bei der Station St. Gotthard zu beantragen. Die Demarche des tſchecho⸗ ſlowakiſchen Delegierten wird jedoch erſt erſolgen, nach⸗ dem die Delegierten Jugoſlawiens und Rumä⸗ nieenns beim Völkerbunde die gleichen Inſtruktionen von ihren Regierungen erhalten haben. Die drei Dele⸗ gierten der Kleinen Entente werden ſodann beim Völler⸗ bund in einem Kollektioſchritt in gleichlau⸗ tenden Noten den Antrag der Mächte der Kleinen Entente auf Eröffnung des Inveſtigations⸗ verfahrens gegen Ungarn einbringen. Man nimmt an, daß die Demarche noch im Laufe des Don⸗ nerstags erfolgen wird. Die Behandlung des Sicherheitsproblems Das Zögern der Völkerbundsſtaaten ihre Stellungnahme zu unterbreiten. O Genf, 18. Januac. Der Aufforderung des auf der letzten Völkerbunds⸗ tagung eingeſetzten Sicherheitsausſchuſſes, der am 26. Januar in Prag zu einer Vorkonferenz zuſammentritt auf ſchriftliche Stellungnahme haben von den 24 ihm angehörenden Regierungen bisher nur vier Regie⸗ rungen und zwar England, Schweden, Nor⸗ wegen und Belgien Folge geleiſtet. In dem vorbe⸗ reitendem Komitee ſind vier weitere Regierungen ver— treten und zwar die Tſchechoſlowakei, durch den Präſidenten des Sicherheitsausſchuſſes, Beneſch, ſowie Griechenland, Finnland und Holland durch die drei ernannten Berichterſtatter. Bekanntlich vertritt der griechiſche Delegierte Politis den gleichen Stand⸗ punkt, den die franzöſiſche Regierung bisher bei der Behandlung des Sicherheitsproblems eingenommen hat und der im weſentlichen auf die Wiederaufnahme des Genfer Protokolls hinausläuft. Die deut⸗ ſche Regierung hat bisher der Aufforderung auf Eat⸗ ſendung eines vorbereitenden Memorandums für die Si⸗ cherheitsverhandlungen noch nicht entſprochen. Aus dem In⸗ und Auslanbe. Rheinlandfragen vor dem Haushaltsausſchuß. Berlin, 18. Januar. Im Haushaltsausſchuß Reichstages erklärte Staatsſekretär Schmid, die Beſatz verminderung habe keine Erleichterung gebracht, aber da⸗ für die politiſche Bedeutung, daß damit die Zuſagen von Locarno wenigſtens teilweiſe erfüllt worden ſind. Gegen die Schießübungen, die die Landwirtſchaft ſchädigten, habe der Reichskommiſſar Vorſtellungen erhoben. Bedalerlich ſei der Verbleib von 1500 Farbigen als techniſches Per⸗ ſonal der Truppen. Es ſei richtig, daß ſich eine gewiſſe Verſchlechterung der Verhältniſſe in den letzten Monaten geltend mache. Die Regierung hoffe, den Saargängern ſolange mit der Fahrgelderſtattung helfen zu können. bis der Notſtand beſeitigt ſei. Die Beratungen wurden hierauf vertagt. Außerdem ſteht der Etat des Auswärtigen Amtes auf der Tagesordnung. des Ein Rieſenprozeß in Orleans. Paris, 18. Jan. Vor dem Avpellationsgerichts⸗ hof in Orleans ſteht augenblicklich ein Rieſenprozeß zur Verhandlung, in dem ſich die klagende Partei aus nicht weniger als 17 Prinzen und Prinzeſſinnen zuſammenſetzt. Es ſind dies die von den 21 des im Jahre 1907 ver⸗ ſtorbenen Herzog von Parma noch lebenden Kinder. Di, Klage richtet ſich gegen den Prinzen Elias, dem durch den Wiener Teilungsvertrag aus der Erbſchaft von rund 40 Millionen Goldfranken das Schloß Chambord ung der dazu gehörige Grund und Boden, der der Größe von Paris gleichkommt, zugeſprochen wurde. Die Prin; zen und Prinzeſſinnen hatten im April 1915 bei den Gerichten von Blois die Nichtigkeitserklärung des Wiene: Abkommens durchgeſetzt. Sie ſtützen ihre Klage auf Aufhebung der Sequeſter auf die Tatſache, daß Prin; Elias öſterreichiſcher Staatsangehöriger iſt. Die Klage, die ſeit 1920 vor franzöſiſchen Gerichten anhängig iſt erſtrebt die Zuteilung des Schloſſes und des dazu gehö⸗ rigen Gebietes für einen der klagenden Prinzen oder die Aufteilung unter ſämtliche Kinder des Herzogs ven Parma. 0 Aus Nah und Fern. „Karlsruhe.(den Vater erſtochen.) Das Schwur⸗ 11 verurteilte den 22 Jahre alten Wickelmacher Jo⸗ ſeph Haag aus Kirrlach(Amt Bruchſal), der am 2. Okto⸗ ber v. Is. im Hofe des elterlichen Anweſens in Kirrlach in unmenſchlicher Weiſe und ohne jeden Grund ſeinen 50⸗ jährigen Vater niedergeſtochen hat, wegen Totſchlags zu 11 Jahren 3 Monaten Zuchthaus, abzüglich drei Monaten Unterſuchungshaft, und fünf Jahren Ehrverluſt. Kaſſel. Gom Bierfaß erſchlagen.) In einer Brauerei in der Kölniſchen Allee fiel beim Abladen von Bierfäſſern dem Chauffeur Cramme ein großes Faß auf die Bruſt. Dem Manne wurde der Bruſtkorb eingedrückt. Bereits auf dem Transport zum Kranken⸗ haus verſtarb Cramme. Trier.(Unmenſchlicher Vater.) In Rommert im Kreiſe Prüm ſtieß ein Landwirt ſeinem 19jährigen ſchwachſinnigen Sohn, als dieſer ſeiner Aufforderung, ſchneller Rüben zu ſchneiden, nicht ſofort nachkam, ein großes Schlachtmeſſer in den Rücken. Der Sohn wurde 1ödlich verletzt. Der Vater wurde verhaftet. b Fulda.(Große Unterſchlagungen.) Wegen umfangreicher Unterſchlagungen wurden der Geſchäfts⸗ leiter und der Kaſſierer der Verwaltungsſtelle Fulda des Volkswohlbundes, Allgemeiner Beſtattungs- und Verſiche⸗ rungsverein mit dem Sitz in Berlin, durch die Polizei feſtgenommen. Es handelt ſich um Unterſchlagungen von Beiträgen und Kautionsgeldern. Berlin.(Mutter und zwei Kinder mit Gas vergiftet.) Die 30 Jahre alte Frau Olga des Lokomotivführers Bartel und ihre beiden Kinder im Alter von dreizehn und ſieben Jahren wurden in ihrer Wohnung durch Gas vergiftet tot aufgefunden. Wie die Ermittlungen ergaben, hat die Mutter Selbſtmord ver⸗ übt und die beiden Kinder mit in den Tod genommen. Berlin.(Geheimrat von Glaſenapp ſchwer verunglückt.) Der frühere Reichsbankvizepräſident Ge⸗ heimrat von Glaſenapp iſt beim Ueberſchreiten der Straße unter den Linden von einem Laſtkraftwagen ge— ſtreift, zu Boden geworfen und am Kopfe ſchwer ver⸗ letzt worden. Eilenburg.(Von 56 Behörden geſucht.) Im vergangenen Jahr war hier ein Schwindler mit gro— zem Erfolg aufgetreten, jedoch konnte man ſeiner damals nicht habhaft werden. Nun gelang es der Polizei, die— ſen in der Perſon eines gewiſſen Joſeph Heiler aus Borbeck in Weſtfalen feſtzunehmen. Der Gauner wird facht. von 56 Behörden wegen ſeiner Schwindeleien ge— Ucht.. Landsberg a. d. W.(Vom Waſſer und Eis eingeſchloſſen.) Die Bewohner der Orte Allenaug und Marienwieſe ſind ſeit einigen Tagen von Waſſer und Eis eingeſchloſſen. Infolgedeſſen mußte die Schule bereits geſchloſſen werden, und weder Briefträger noch Arzt können die Dörfer beſuchen. Königshütte.(Liebestragödie.) Ein Pho⸗ tograph überſiel ſeine 15jährige Braut und gab auf ſie, ihren Bruder und ihre Mutter fünf Schüſſe ab, durch die die Braut und ihre Mutter ſchwer verletzt und der Bruder leicht verletzt wurden. Die beiden Schwerverletzten lie— gen im Lazärett hoffnungslos darnieder. Der Täter wurde verhaftet; er gibt an, ſeine Tat in einem Wutanfal!l verübt zu haben. Kleine Chronik. Der Ermordete erhebt ſich vom Seziertiſch. Im Schnellzug, der von Hermaagnſtadt nach Kronſtadt fuhr, wurde der Eiſenbahnpoſtſchaffner Hubes während der Fahrt von einem Banditen niedergeſchlagen und der Inhalt des Wagens ausgeraubt. Hubes, deſſen Kopf nicht weniger als 25 Wunden aufwies, wurde bewußtlos nach Kronſtadt gebracht, wo die Aerzte ſeinen inzwiſchen eingetretenen Tod konſtatierten. Hubes lag am Seziertiſch, und gerade, als der Oberarzt das Meſſer anſetzen wollte, begann ſich der angebliche Tote zu bewegen. Hubes kam ſehr raſch ſo weit zu ſich, daß er über den Raubüberfall genaue An⸗ gaben machen lonnte. Auf Grund dieſer Ausſagen konnte em err 4 + Nach den. Roman„Die Elenden“ von Vietor Hugo. 58(Nachdruck verboten.) Von dem Augenblicke an, als Marius den Valjean erſetzte, hatte Coſette den lieben Gott nicht vermißt. Sie tellte ihten niedlichen Heinen Fuß in weißem Atlas auf den Fuß des Marius. Als der Seſſel beſetzt war, war Fauchelevent erſetzt und es fehlte nichts. Fünf Minuten nachher lachte die ganze Tafel von einem Ende bis zum anderen mit aller Luft des Vergeſſens. Was war aus Valjean geworden? Der alte entſetzliche Kampf begann von neuem. Jakob rang mit dem Engel nur eine Nacht, ach, wie oft haben wir Valjean im Dunkeln mit ſeinem Gewiſſen in heftigem Kampfe geſehen! i In dieſer Nacht indes fühlte Valjean, daß er den letzten Kampf kämpfe. ö Es ſtellte ſich ihm eine Frage, eine ſchmerzliche Frage dar. Wie ſollte er ſich zu dem Glück Coſettes mit Marius verhalten? Dieſes Glück hatte er gewollt, hatte er ge⸗ ſchaffen, und er konnte es mit Befriedigung betrachten. Aber was follte er, Valjean, nun mit dieſem Glück tun, da es beſtand, da es da war? Sollte er ſich dieſem Glück aufdrängen, ſollte er es behandeln, als gehöre es ihm? Sollte er ſeine Füße, die den unehrlich machenden Schatten des Geſetzes nachzogen, in dem Salon Gillenor⸗ mand an den Kamin ſtellen? Sollte er teilnehmen mit Coſette und Marius an dem, was geſchehen würde? Sollte er das Dunkel auf ſeiner Stirn und die Wolken auf ihr verdichten? Sollte er mit ihrem zweifachen Glück ſein Unglück miſchen? Sollte er noch ferner ſchweigen? Mit einem Worte, ſollte er neben den beiden Glücklichen der düſtere Stumme des Schickſals ſein? Welchen Entſchluß faßte er? Welche Antwort gab er dem unbeſtechlichen Verhör des Schickſals? Welche Tür ollte er öffnen? Welche Seite des Lebens ſollte er ſcgließen; Einundzwanzigſtes Kapitel. Der letzte Schluck aus dem Kelche. Der Morgen nach der Hochzeit iſt ſtill und einſam. Der Lärm der Beſuche und des Glückwünſchens fängt erſt die woltzel ven Turer auch logleich feſtneymen. Hubes e Sg gene, el aue Je. Wil i Tſchechiſche Flugzeugräuber. Zwei aus n tärfliegerſchule ausgeſchloſſene Flugſchüler überfielen a dem Militärflugplatz in fie den e die Militär⸗ wache am Schuppen, feſſelten den Poſten und pperrten ihn in das Keſſelhaus ein. Sie bemächtigten ſich dann 95 Schlüſſels zum Schuppen, holten das Flugzeug S 282, ein zweiſitziges Schulflugzeug heraus und flogen in der Richtung gegen Nordoſt ab mußten aber in der Nähe von Lublin notlanden, Das Flugzeug wurde beſchlagnahmt und die beiden Flieger interniert. Aus Heſſen. Darmſtadt.(Wegen Lohnſteuer⸗Hinter⸗ ieee beſtraft.) Das Finanzamt hatte die beiden Direktoren der früheren Motorenfabrik Hemag mit einem Strafbeſcheid von je 6000 Mark belegt, weil ſie Lohn⸗ ſteuer in Höhe von über 30 000 Mark nicht abgeführt haben. Gegen den Beſcheid beantragte Hermann Kohl Ge⸗ zichtsentſcheidung, während eine Entſcheidung von Kurt Kohl zu ſpät einging und daher der Strafbeſcheid rechts⸗ mäftig wurde. In erſter Inſtanz wurde die Strafe für Sermann Kohl vom Amtsgericht beſtätigt, das Berufungs⸗ gericht, die Strafkammer, ermäßigte die Strafe mit Rücck⸗ ſicht darauf, daß er ſeine Eltern ernährt, auf 4000 Mark Geldſtrafe, die in monatlichen Raten von 60 Mark zu zahlen iſt. An Verſicherungsbeiträgen haben die Genann⸗ den etwa 40000 Mark, an Lohngeldern etwa 30 000 Mark nicht abgeführt. Darmſtadt.(Jwei Lebensmüde.) In der Nacht verſuchte eine zu Beſuch weilende 23 Jahre alte Arbei⸗ lerin aus Hanau ihrem Leben mit Kleeſalz ein Ende a machen. Die Tat wurde noch rechtzeitig bemerkt.— In den Morgenſtunden trank ein Dienſtmädchen in der Schuſtergaſſe Lyſol. Auch hier konnte die Ueberführung noch rechtzeitig nach dem Krankenhaus erfolgen. Die Anfechtung der heſſiſchen Landtagswahl. Entſcheidung des Staatsgerichtshofes am 30. Januar. 1905 O Darmſtadt, 18. Januar. Das Urteil des Staatsgerichtshofes in Leipzig iſt in Darmſtadt eingetroffen. Es wurde ſofort beſchloſen die Sitzung des heſſiſchen Staatsgerichtshofes, in der über die Gültigkeit der heſſiſchen Landtagswahlen vom 13. * N* 5 November entſchieden wird, auf den 30. Januar anzu⸗ beraumen. Alles mit Maßen. Wenn der alte Turnvater Jahn unſere Zeit erlebt haben würde, ſo hätte er gewiß ſeine helle Freude an dem regen Eifer gehabt, mit dem die deutſche Jugend ſich den Leibesübungen aller Art widmet. Weniger zu⸗ frieden würde er aber wohl ſein, wenn, wenn er ſehen müßte, wie Ehrgeiz und übermäßige Sucht, die Leiſtungen durch Rekordwut und Wettſport auf die Spitze treiben, ohne danach zu fragen, ob ſie dem Körper wirklich dienlich ſind, immer wieder muß man hören, wie da und dort ſich ſchwere Schädigungen bei den jungen Sportbefliſſenen zeigen, bloß deshalb, weil man glaubt, unbedingt mit⸗ tun zu müſſen, auch wenn die Kräfte für das zu Leiſtende bei weitem nicht ausreichen. Denn eines nur muß b“ allem Sport beachtet werden von den Eltern und vor der ſportliebenden Jugend ſelbſt, daß der Sport nicht übertrieben wird...„Halt Maß in allen Dingen“! Die⸗ ſes Sprichwort gilt auch für jeden Sport und wäre es der geſündeſte— das dürfen die jungen Leute, gleichviel ob ſie wandern, rodeln, radeln oder Eislaufen, niemals vergeſſen! Sobald der Sport bis zur völligen Uebermü⸗ dung„gepflegt“ wird, gereicht er dem Körper nicht zum Nutzen, ſondern bewirkt das Gegenteil. Leider, leider wird dies von vielen jungen Leuten nicht beachtet: ſie glauben, ihre Kräfte ſeien unerſchöpflich, und ſie könn⸗ ten maßlos den Sport huldigen. Die einen ſtecken ſich all zuweite Wanderziele. die anderen können ſich als Turner 5 8 f nicht genug run, wiever anvere ſcheuen an chlechle etter nicht, oder fahren mit R je Wette. Das iſt nichts als 0 haben denn auch ſchon viele ſchwer bu ülſſen. 2 aller Sportpflege mußten ſie die Wahrnehmung machen, daß ihre frühere Geſundheit ſchwand, und nur die Er⸗ kenntnis zur rechten Zeit noch und ſchleunige Einſchrän⸗ kung ihrer Paſſion auf das erlaubte Maß konnte ſie vor völligem körperlichen Ruin retten, bei vielen hat freilich auch keine Einſchränkung mehr geholfen und ſie wurden die Opfer ihres Sports. Möge das allen jungen Leuten, die einem Sport huldigen, zur Warnung dienen! Jeder wahre Volksfreund kann nur wünſchen, daß der geſundheitför⸗ dernde Sport überall zahlreiche Anhänger findet und eifrig gepflegt wird.— Aber ebenſo muß die ſportliche Jugend auch überall auf die Gefahren des Uebermaßes aufſmerk⸗ ſam gemacht werden. Immer und immer wieder muß das leichtlebige junge Volk erinnert werden, daß nur eine na⸗ turgemäße, den körperlichen Kräften angemeſſene Sport⸗ pflege der Geſundheit dienlich iſt und ſo der Allgemein. heit zum Segen gereichen kann.— Aller Renomierſport iſt vom Uebel. —2 2 Vermiſchtes. Eleltrizität gegen Krebs. Die Diathermie, jenes Heilverfahren, das durch eleltriſche Durchwärmung auf die erkrankten Organe wirkt, ſoll jetzt auch für die Ve⸗ handlung der Krebskranlheit in Anwendung kommen. So berichtete der bekannte Berliner Chirurg Profeſſor Keyſſer vor einem geladenen Kreiſe von Fachleuten. Nicht mehr wird es unbedingt in allen Fällen nötig ſein, mit dem Meſſer an den Krebs heranzugehen, die Eleltrode wird dieſes erſetzen. Die Anwendung der Diathermie ſolf in viel beſſerer Weiſe als es mit dem Meſſer oder mit der Beſtrahlung möglich iſt, eine Zerſtörung des Krebsge⸗ bildes zur Folge haben. Nach einer Statiſtik des Profeſ⸗ ſors Keyſſer ſollen auf dieſe Weiſe ungefähr 10 Pro. zent gerettet worden ſein, die man ſonſt zu den verzwei⸗ ſelten oder gar hoffnungsloſen Fällen von Krebserkran⸗ ſung gezählt hat. — 2—— * Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 18. Jauuar. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb 8 v. H. Canada 4,185— 4,193; Japan 1,963— 1,967; London 20,44— 20,48; Newyork 4,193— 4,201; Brüſſel 58,44 — 58,56; Danzig 81,72— 81,88; Italien 22,185— 22,225; Kopenhagen 112,33— 112,55; Liſſabon 20,48 — 20,52; Oslo 111,54— 111,76: Paris 16,485— 16,525; Prag 12,42— 12,44; Schweiz 80,77— 80,93; Spanien 71,55— 71,69; Stockholm 112,68— 112,90; Wien 59.68 — 59,20; Warſchau 46,99— 47,19. 5 Berliner Effektennotierungen. Hapag 147,25; Nord loyd 151,375; Berliner Handelsgeſellſchaft 261: Comm. und Privatbank 174,50; Darmſtädter- und Nationalbank 238; Deutſche Bank 165; Diskonto 158,375; Dresdner Bank 158,375; Metallbank 130; Schultheiß⸗Patzonhofer 400; A. E. G. 169,50; Daimler 88,50; J. G. Farben 267: Gelſenkirchen 139; Th. Goldſchmidt 113,875; Ph. Holz⸗ mann 143; Phönix 98,125: Rhein. Braunkohlen 239.50; Rhein. Elektrizität 152,75: Rheinſtahl 172,50: Ver. Glanz ſtoff 580; Weſteregeln 179: Zellſtoff Waldhof 253. Rheumatismus, eine Volkskrankheit. Von Prof. Dr. A. Lewandowſti. In meinem letzten Aufſatz über die Bedeutung der Erkältung bei der Entſtehung von Krankheiten hatte ich! auch der mannigfachen rheumatiſchen Affektionen gedacht, bei denen der Vorgang der Abkühlung eine wichtige, un heilpolle Rolle ſpielt. Ich konnte ferner die immer ha. auffallende Tatſache mitteilen, daß ſich die mediziniſch⸗ Welt in immer ſteigendem Maße der Erforſchung und Bekämpfung des Rheumatismus zugewendet hat, ſogar über die Grenzen der einzelnen Völker und Länder hin- aus. So hat ſich ein internationales Komitee zur wis. ſpäter an. Am Morgen des 17. Februars war es etwas über zwölf Uhr mittags, als der Diener, mit der Ser⸗ viette und dem Federbeſen unter dem Arm im Vor⸗ zimmer beſchäftigt, leicht an die Tür klopfen hörte. Der Mann öffnete und ſah Herrn Fauchelevent. Er führte ihn in den Salon, in dem noch alles drunter und drüber ſtand und ausſah wie ein Freudenſchlachtfeld vom vori⸗ gen Tage. OYNονο „Herr,“ ſagte Valjean,„ich habe Ihnen etwas zu ſagen, ich bin ein ehemaliger Sträfling.“ „Iſt Ihr Herr ſchon auf?“ fragte Valjean. „Welcher? Der alte oder der neue?“ „Herr Pontmerey.“ „Der Herr Baron?“ wiederholte der Diener.„Ich will gleich nachſehen.“ Einige Minuten vergingen. Valjean ſtand unbeweg⸗ lich an der Stelle, wo der Diener ihn verlaſſen hatte. Er ſah bleich aus; ſeine Augen waren ſo ſehr eingeſunken infolge der Schlafloſigkeit, daß ſie faſt verſchwanden; ſein ſchwarzer Frack hatte die zerdrückten Falten eines Klei⸗ dungsſtückes, das man die Nacht über am Körper be⸗ halten hatte. Ein Geräuſch entſtand jetzt an der Tür und er ſah auf. Marius trat ein mit hochgehaltenem Kopfe, lächeln dem Munde, wie mit Licht im Geſicht und triumphieren⸗ den Augen. „Sie ſind es, Vater?“ rief er, als er Valjean bemerkte. „Aber Sie kommen zu zeitig; es iſt ja erſt einhalbein Uhr.“ Coſette ſchläft noch.“ Das Wort Vater, das Marius zu Fauchelevent ge⸗ ſagt hatte, bedeutete höchſtes Glück. Es hatte immer Kälte und etwas Zwang zwiſchen beiden ſtattgefunden, Eis, das brechen oder ſchmelzen mußte. Marius war jetzt, in ſeinem größten Rauſche, ſoweit gekommen, daß das Eis ſich zu löſen begann und Fauchelevent für ihn wie für Coſette Vater war. „Wir haben beide viel von Ihnen geſprochen; Co- ſette hat Sie ſo lieb. Sie werden doch nicht vergeſſen, daß, Sie Ihr Zimmer hier haben? Wir haben uns einmal feſt vorgenommen, recht glücklich zu ſein, und Sie müſſen dabei ſein bei unſerem Glück, hören Sie? Vater, heute frühſtücken Sie doch bei uns?“ „Herr,“ ſagte Valjean,„ich habe Ihnen etwas zu ſagen. Ich bin ein een aliger Sträfling.“ Die Grenze der bemerkbaren grellen Töne kann eben ſo für den Geiſt als für das Ohr überſchritten werden. Die Worte„ich bin ein ehemaliger Sträfling“, die aus dem Munde Fauchelevents in das Ohr von Marius gin⸗ gen, reichten über das Mögliche hinaus. Marius hörte ſie nicht. Er wußte wohl, daß man ihm etwas geſagiß hatte, aber er verſtand nicht, was. Er blieb ſtumm ſtehen Er erkannte nur, daß der Mann, der mit ihm ſprachf entſetzlich ſei. Valjean knüpfte das ſchwarze Tuch auf, in dem et den rechten Arm trug, nahm den Verband um ſeine Hand ab, entblößte ſeinen Daumen und zeigte ihn Marius. „Ich habe nichts an meiner Hand,“ ſagte er. Marius ſah ſich den Daumen an. „Ich habe nie etwas daran gehabt,“ fuhr Valjean fort.„Ich mußte mich von Fhrer Hochzeit fernhalten und habe mich ſo fern gehalten, als es möglich war. Ieh ſchützte dieſe Wunde vor, um kein Falſum zu begehen, un nichts Ungültiges in den Heiratsvertrag zu bringen, un nicht unterzeichnen zu müſſen.“ Marius ſtammelte: Was ſoll denn das alles be⸗ deuten?“ f f i f „Das ſoll bedeuten,“ antwortete Valjean,„daß ich in Zuchthaus war.“ 3 „Sie bringen mich um den Verſtand!“ rief Marius erſchrocken aus. Cortſetzung folgt.) Wandel geſchaſſen werden. gehen. und praltiſchen Rheumalismusbelämpfung as ſogenannte Rheumakomitee. Im Zuſam⸗ mit dieſer doch überraſchenden Gründung einer internationalen Geſellſchaft iſt es von allergrößtem In⸗ kereſſe zu vernehmen, daß ein erfahrener Arzt, der ſeit ſangen Jahren, beſonders als Badearzt, Gelegenheit hatte, giele Rheumatiker zu ſehen und zu behandeln, Herr Prof. Dr. Winckler aus Bad Nenndorf, den Rheumatismus die gerbreitetſte Volkskrankheit genannt hat. Von der inter⸗ nationalen Geſellſchaft zum Studium und zur Befäm⸗ pfung des Rheumatismus, die ihre Zentrale in Holland hat, iſt nun ſoeben eine lehrreiche Fluaſchrift„Rheu⸗ matik“ herausgegeben worden, die äußerſte intereſſante und auch für viele Aerzte gewiß neue Angaben, beſonders aus der internationalen Statiſtik enthält. In Schweden werden über 9 Prozent der Bewohner durch rheumatiſche Leiden dauernd Invalide. Eine lehenslängliche Rente wegen Rheumatismus wird in Schweden jährlich an etwa 1500 Perſonen gezahlt, eine ſtarke Velaſtung für die Staatsfinanzen. In Dänemark waren 12 Prozent aller Krankheitsfälle der Männer rheumatiſcher Natur. In Oeſterreich hat der Profeſſor der inneren Medizin der Wiener Univperſität, Wenkehach, nachprüfen können, daß her 50 Prozent der Kriegsinvaliden an den Folgen von rheumatiſchen Erkrankungen arbeitsunfähig geworden ſind. Von ſozialhy s ieniſchem Standpunkte ſind die Foſtſtellun⸗ gen der allgemeinen Ortskrankenkaſſe Berlin, eine der größten Krankenkaſſen Deutſchlands, ſehr lehrreich. Da— nach entfällt auf einen Tag der Arbeitsunfäh igkeit durch Tuherkuloſe 3.41 Tage Arbeitsverluſt durch die mannig⸗ fachen rheumatiſchen Erkrankungen. Die Invalidiſierungs— zahlen ſind folgende: 24615 Invalidiſierungen durch rheumgtiſche Erkrankungen und 23 376 durch Tuberkuloſe d. h. im Verhältnis 105 Invalidiſierungen durch Rheuma auf 100 durch Tuberkuloſe. Wahrlich! Herr Profeſſor Minckler hat Recht mit ſeiner ſcharfen Charakteriſierung des Rheumatismus als Volksfrankheit. In England ſtirbt jeder achte Menſch an Herzleiden. Von den Herzkranken verdanken die Hälfte ihr Herz⸗ leiden einer rheumatiſchen Erkrankung. Beſonders groß ift die Sterblichfeit der Kinder an dieſem ſogenannten Herzrheuma. Die engliſchen Aerzte ſchätzen die fährliche Anzahl der ſo in den Schuljahren verlorenen Kinder auf 12-15 000. Bei der Erforſchung der Urſachen für die Ausbreitung der ſchädigenden rheumatiſchen Erkranfung in England kommen die Aerzte zu der Aufſaſſung, daß die Karies der Zähne, d. h. die Zerſtörung, das Ab⸗ ſterben, die Zahnfäule und feuchte Wohnungen in erſter Reihe verantwort'ſich gemacht werden müſſen. Bei ſolcher Sachlage und bei der Bewertung des Rheumatismus als Volkskrankheit, moran nach ben ge⸗ wonnenen Statiſt'ken und ſoſchen Feſtſtellungen wobl nicht mehr gezweifelt werden kann, iſt es nun verſtönd' ich ge⸗ worden, daß man mit Ernſt und Umſicht verſucht. hier eine Wand'ung zum Beſſeren zu ſchaffen. Unſer Klima müſſen wir ſchon einmal als eine von der Natur oo— gebene unabänderliche Erſcheinung auf uns nehwen. In füdlichen Ländern ſolſen Fälle von ſchwerem Rhbeumg kaum vorkommen und andere Fälle ſollen einen leichten Vorlauf nehmen. Befanptlich wird der Rheumatiker im allgemei en, be onders aber im Krankenhbausbetriebe manchmal etwas vernachläſſiat. Außerdem geraten die davon Geplagten noch zu allem jbrem verſönlichen Un⸗ gemach oft in den Verdacht der Uebertreibung und Simul— lation. Durch dieſe recht verfehlte Einſtellung ihrer Um— gebung, von der ſich auch manchmal die Aerste, natür⸗ lich unbewußt nicht freimachen können, kann es dazu kom⸗ men, daß die Anwendung der Behandlungsmethoden, überhaupt die geſamte ärztliche Hingabe von Anbeginn an, ſich nicht ſo gründlich, ſorgfältig und nachhaltig aus⸗ wirkt, wie es z. B. bei Beginn der Tuberkuloſe in jedem Falle zu geſchehen pflegt. Herr Profeſſor Winckler macht mit Recht auf Grund ſeiner Erfahrungen auf dieſen be— deutſamen Unterſchied aufmerkſam. Hier wird hoffent⸗ lich durch die Arbeit der internationalen Geſellſchaft zum Studium und zur Bekämpfung des Rheumatismus bald N Der Einzelne mag aber ſchog heute daraus die Lehre ziehen, daß er ſich beſonders im augenblicklichen Uebergangsklima vor Abkühlungen, vor Erkältungen durch naſſe und kalte Füße möglichſt ſchützt. Sollten ſich aber doch rheumatiſche Beſchwerden in Mus- keln und Gelenken uſw. bemerkbar machen, dann ſoll man nicht erſt herumquackſalbern, ſondern ſich einer gründlichen ärztlichen Unterſuchung und Behandlung unterziehen und bdewiſſenhaft alſfe Anordnungen befolgen. Nur auf dieſ— Weiſe laſ en ſich akute Anſälle ſchnell und ſicher beſeitigen und vor Ausartung in einen chroniſchen Zuſtand bewah⸗ zen. Leider iſt der Herbſt⸗Winterübergang für Abhär⸗ phärtungsverſuche und Gewöhnung an klimatiſche Reize recht ungünſtig. Im Frühjahr dagegen kann der Menſch mit dem Erwachen der Natur froh und unbekümmert an ein Uebergangstraining für ſeine Wärmeregulierung Mannheim, K 1, 4 Gtößte Auswahl in Schlalzimmer Rüchen Weitgehendste Zahlungsetleichterung bel billigsten Kassapreisen ohne Zuschläge. Nur Qualiktsware. Die geſtrige Gemeinderatsſitzung, welche die erſte Sitzung im neuen Jahre war, wurde von dem Herrn Bürgermeiſter Lamberth mit einer Glückwunſchrede eingeleitet. Herr Bücgermeiſter wünſchte dem Gemeinde— rat und der ganzen Gemeinde ein glückliches neues Jahr und ſprach die Erwartung aus, daß der Gemeinderat feſt mithelfen wird, alle die großen Projekte, die die Gemeinde auszuführen gedenkt, zum glücklichen Ende zu führen und forderte zur gemeinſamen harmoniſchen Arbeit, zum Beſten der Gemeinde, auf. Eingangs der Tagesordnung wurden einige Be— ſchlüſſe der Kommiſſionen bekannt gegeben, von welchen wir hier die Wichtigſten anführen: Die Geldbeſchaffung zur Enteignung des Ehatt'ſchen Geländes, ca. 28000 Mk., wird vorgenommen.— Zum Zwecke der Urkundenpflege bezw. Bereitſtellung eines entſprechenden Raumes werden 330 Mk. bereitgeſtellt.— Die Einführung der Filtalſteuer wird beſchloſſen.— Eine rechnende Schreibmaſchine ſür die Verwaltung wurde angeſchafft.— Die Beamtenbe— ſoldung wurde den ſtaatlichen Feſtſetzungen entſprechend angepaßt.— Die Winterbeihilfe für Invaliden und Er werbsloſe wurde den geſetzl. Richtlinien entſprechen(20 bis 36 Mk) feſtgeſetzt.— Dem Männer⸗Geſang⸗Vereim wurde anläßlich der Aufführung„Freiſchütz“ die Luſtbar— keitsſteuer erlaſſen.— Ein weiterer Fernſprechanſchluß für die Bürgermeiſterei(Zimmer 23) wurde genehmigt. — Die Beſteuerung des Ortsbürgernutzen wurde um ca. 600 Mk. ermäßigt.— Der Freiw. Feuerwehr wurden für 76 Putzſtunden à 1.— Mk. vergütet, ſowie das Rei— nigen der Helme vergütet.— Die Strompreisregulierung ſoll durchgeſetzt werden, ferner werden die Satzungen für Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrtzitätslieferung erlaſſen werden. — Oen beiden Amtsgehilfen wurde je ein Dienſtanzug genehmigt.— Ein Antrag des Herrn Fieger(Central— Theater) die Luſtbarkeitsſteuer in Pauſchale zu zahlen, wird zwecks näheren Feſtſtellungen abgelehnt und bis zum 1. April 1928 zurückgeſtellt.— Zur Tagesordnung: Punkt 1. Schaffung eines Marktplatzes: Herr Bürgermeiſter Lamberth ſtellte den Antrag im Hinblick auf die vielen notwendigeren Projekte, die da heißen Schulſälebeſchaffung, Gemeindekaſſenerweiterung, Bad und hauptſachlich Snaßenherſtellung, letzteres würde ſicherlich beſonders die Zuſtimmung der Einwohner finden, das Marktplatzprojekt auf unbeſtimmte Zeit zurück zu ſtellen. Dieſer Antrag wurde einſtimmig angenommen. Punkt 2. Vergebung der Wiegenmeiſterſtelle 1. Der ullzugeringen Gebühren wegen hat Herr Adam Klee er— klärt, das Amt niederlegen zu wollen. Daß dieſes be— rechtigt iſt, beweiſt die Gegenüberſtellung der Einnahmen Gemeinderatsſitzung am Mittwoch, den 18. Januar 1928 der Waagen 1 und 2. Die Waage 1 hat im Jahre 1920 186 60 Mk. und die Waage 2 50182 Mk. eingenommen. Die Neubeſetzung bezw. Ervöhung der Wiegenmeiſterge⸗ bühren für die Waage 1 wird bis zum 1. April zurück. geſtellt. Punkt 3. Schaffung von Richtlinien über den Waſſerbezug. Sämtliche Haushaltungen haben die Grund⸗ gebühr von 2.— Mk. monatlich zu zahlen. Einzelne Perſonen mit eigenem Haushalt zahlen 1.— Mk monat⸗ lich; dagegen ſind alleinſtehende Perſonen, die in einer anderen Haushaltung leben, von Zahlung der Gebühr befreit Dieſe Zahlungen ſind unbedingt notwendig, um die Zinſen für die Geſtehungskoſten der Anlage, die ſich auf ca. 600 000 Mk. ſtellt, aufzubringen. Punkt 4. Erhöhung des Vorſchuſſes für die Aus⸗ führung von Hausinſtallationen. Der Vorſchuß wird, damit den Hausbeſitzern die Herftellung der Waſſerlei⸗ tungsanlage leichter fällt, von 36 auf 60 Mk. erhöht. Das Geld iſt in 12 Monatsraten zurück zu zahlen. Punkt 5. Bildung der Landesarbeitsamtsbezirke; hier Zuteilung der Gemeinde Viernheim zum Wirtſchafts⸗ gebiet Frankfurt. Dieſe Sache, die in der hieſigen Ar- beiterſchaft allgemein Unwillen erregte, hat ſich bis jetzt ganz ſchön geklärt Und zwar iſt die Sache, nach den Feſtſtellungen der Gemeindeverwaltung ſo, daß für Süd⸗ deuiſchland 3 Landes arbeitsämter geſchaffen wurden und zwar in Frankfurt, Stuttgart und München. Hier⸗ durch werden die Rechte der Arbeit s ämter wenig oder garnicht berührt. Es iſt zu erwarten, daß zu demjenigen Landes arbeitsamt, dem Mannheim zugeteilt wird, auch Viernheim, ja ſogar der ganze Kreis Heppenheim kommt. Die diesbezüglichen Maßnahmen der Verwaltung, um dieſes zu bewerkſtelligen, werden von dem Gemeinderat gutgeheißen und es wird immer mit Nachdruck betont werden, daß Viernheim zu dem Wirtſchaftsgebiet Mann⸗ heim zählt und auch entſprechend berückſichugt wird. Punkt 6. Feſtſetzung der Holzauflage. Die Holz⸗ auflage für dieſes Jahr wird um die Vorjährige wie folgt erhoht. Großes Losholz um 5.— Mk.; kleines Los⸗ holz um 1.— Mk. und alle Nebenhölzer um 2.— Mk. Auf Wellen wird keine Erhöhung vorgenommen. Gegen die offenſichtliche Doppelbeſteuerung des Holznutzens iſt flammender Proteſt bereſts eingelegt. Es ſoll evtl. ein Steuerſpezialiſt zu Rate gezogen werden, um endlich hier Klarheit zu ſchaffen. Punkt 7. Geſuch der Vereinigten Maurermeiſter, um Gewährung eines Zuſchuſſes wird in die geheime Sttzung verwieſen Desgleichen Friſtgeſuche. Hiermit hatte die erſte Sitzung des Gemeinderats im Jahre 1928, nach ge⸗ leiſteter erſprießlicher Arbeit ihr Ende. Lokale Nachrichten. „Der Brieftauben⸗Verein„Einigkeit“ hält am Samstag 21 1. 2011 Ur ſeinen g oßen Masken oall me Piä nierung ab. Alle Aazel ten deuten ſcbon auf einen großen Beſuch. Berſäſime vi mand dieſe großarlige Veran— ſtaltung in dem ſchönen deckonerten Saale zun Siftladen Alles grugft!(Näheres m Inſerat.) Miskenk rte Mk. 1,20 Der Arbeiter⸗Geſangverein„Harmonie, der ſeither den 11. Beit im Ren Ran, a ang hörte, iſt mit Wirkung des 1. Imuar 1928 dem Gau Bades, 1 Vezirk(Mannheim und Umgebung) des Deulſchen Arbeiter ſangerbundes beigetreten. Mi dieſem U bertritt öffſet ſich dem Verein ein neues Täuk⸗tsgeblet. Wiren es frühe meiſtens kleinere Vereine, mit denen ſich der Verein zu weſſen hatte, ſo kommen fitzt nur die größeren Coöbte von Mannheim, Waldhof, Käfertal, Weir hem uſw in Betrachl Das erſte Wörtungsfingen, an dem ſich der Verein in B. ziütk Gau B. den beieiligt, finder an 22 Apel d Js 1. Welnheim im neuerbauten Saalbau ſtant. Der Männercho b ingt hierbei„Hoch empor“ von Kürti uad der ge iſchie Cor„Du fernes Land“ von G U. Ü hmann zu G höt Auf die Wiederaufgabe des Cgors„Hock empor“, mit dem Zolalverein„Sänger Giuheit“ in Bechtheim den 1 Preis er⸗ rigen konnte, dürfte man in heſigen Sängerkteiſen geſpaan! ſein. * Geſang verein Liederkranz. Aff vielſeitige Wanſch ſiſ ht ſich der Verein veranlaßt, ſeine mit ſo überaus zeſchen Beifall aufgerommene Op rettenaufführung„Di Winzerprinzeſſian vom Rhein“ am komwenden Sonntag zu wiederholen. Und wle bei der e ſten Aufführung, ſo werden auch diesmal alle Beſucher voll und ganz auf ihre Rechnung ſommen. Sie werden ſich im Getſte an die grünen, rebe— bek änzten Geſtaden des alten Vater Rhein hin verſetzt fühlen Dort in jeuem geſegneten Teil unſeres deuiſchen Baterlanden, dolt bei den lieblichen Siudentenſtädtchen Bonn, ſpeit ſi! die Handlung des Werkes ab. Echt rhein. Obe unvefälſch goldnen Humor, zuweilen wie mit emem Silberſt lee duichzoßz ene Szenen, mit tiefen Gruſt et es tragſſchen Ge ſchehens, kennzeichnen den J halt dieſer Op rette. Umtaumt werden dir ei zeinen Handlungen und Szenen mit entſprechen d M ſik. Und es iſt wirk ich ſchwer zu ſagen, wes auf den 3 bbler wehr en wukt, Wort und Bild des Sſück“, oder dle lieblichen Muſitwelſer, die unwibkürlſch den 8 hö er in bren Bann ziehen Erste Kräſſe des Vereins, ſewie die vorzügliche Kap lle Sansa ⸗Serlinger, welche durch M. leder der Straußk pelle, We inh im verſtälkt iſt, ſi d de, Jt ipieten des Werkes Bemeikt ſei noch, doß offene Ge, näck, durchaus ohne Trinkzwang zum Ausſchart komme ſo doß es jeden Muſik. und Sangesfreund mö lich iſt, mi geringen Unkoſten am Sonntag Abend beim Leederkranz einige wirklich ſchöue und genußreiche Stunden zu verleben Sport und Spiel Kreis Unter baden. Dis einzige Sp el in Käfertal gegen Fortuna Heddes⸗ deim b achte dem Plazzbeſitzer einen 3: 1 Sieg, ſodaß Käfer⸗ zal weiterhin den Viernheimern dicht auf den Verſen ſißzt. Das Trainingſpiel auf dem Waldſportplatz 1 Manoſchaft— 2. Mannſchaft 6:3 Un in deſer ſpelarmen Zet die Mannſchaften etwas in Schwung zu halten und auch neue Kräfte auszuprobieren. hitte am veſfloſſenen Sonntage die Verein- leitung der Sport⸗ orelnigang en Traigingſpiel(hrer beiden erſten Mann⸗ ſchoften angeſetzt. Vor ungefähr 300 Zuſchauern entwickelte ſich ein j derzeit ſcharfer Kampf den zum Schluſſe doch die kam pferpiobtert Ef füt ſich e tſcheiden konnte. Zum erſten male ſein langer Zeit ſah man einmal wieder Sölz in der rünen Stürmer ehe, die hierdurch ſelb'tverſtändlich wieder eint größere Durchſchlagsktaft beſitzt, aber auch auf der Ge⸗ genſeste ſtanden zwei„noch nicht Geſehene“ Neis F und Schmitt K. früher Wallſtadt. Beſonders der Erſtgenannte z tate ſchöge Stürmerlekſtungen die große Hoffnungen zulaſſen. Kommenden Sonanteg nun folgt ein weitetes Trainingſpiel und zwar gegen die Erſatz Liga des Voyf 8 Neckarau, die durch einige Spiele die ſchon des Oefteren in der 1 Mann⸗ ſchaft geſptelt haben, verſtärk' iſt Es wi d ſomit eln ſpannen⸗ det Kan pf zu ermarten ſein. Beginn 3 Uhr. N B. Heute abend Jugendverſammlung. Mo gen Freitag abend Vorſtand⸗ und Spielausſchußſitzung im Lokal. IJ K.⸗ Sport. Fußball Großer Eu ſcheidungskampfamaächſten Sonntag! Wu maden heute ſchon auf das größte Treffen der HKerbands⸗Splel⸗Satſon aufmerkſam, das am Son ta, den 22 Januar 1928 nachm ttags 3 Uhr auf dem D. J K. Platz aufſt at. Gehn dieſes Spiel für Viernheim verloren, ſo dürfie die hieſtge 1. Mannſchaft ihre Aus ſich en uf die d sjähr geBezuksme ſterſchaft am Horizont verſchwinden aſſ n. J gegente ligen F Ul errtugt Viernheim dle Führung und. Tabelle. Die D. J. K. Lorſch iſt ſeit ihrem i Lamport⸗ em ſochtenen Sdege gegen Ver heim mit 1 Punke Vor⸗ ſprung Tabellen Führer im Bez erk Südh ſſen. Für die h eſigen gilt es, am nächnen Sonntag einen mit ſämtlichen Negiſtern ezogenen Kampf 80 führen, damit die Ehre Bern heins ge: reitet, und de bee Vertretung für die au ſchlteßenden Kreis⸗ und Gaumeiſterſchafteſpiele auf die D. J. K Viernheim fällt. Bekanntmachung G funden: 1 Herrenfahrrad. Nerahem den 19 Januvar 1928. Heſſiſches Nai Viernheim: