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Nachrichten) 1 bunneg sdan ng zszun usch! Viernheimer Tageblatt Pee dune-Benggtef — Dezuge preis menatl. Uchentl. bas achtſeitige illuſtrierte 1 ul 2 lies bn Bunl „ug udug ua zue nv ch! ava aun Aqiß uean d ohn Sou se ga une eue piu iS uslle bag“ Bunzuuupſlzzajvua vg 0 fꝙppzgg 10 uus di Ino Simi z pn ue en 581 nz g un neinvq uod zie ee en e en Spee Spnacklsnyz 10 uo 80 Anf Lö ul epeidunzch d uv uhu ifi een eee e beine r eee ee eee e e eee menen ee eher diu ueufse une 40 Bunznegeg 100 nz dc a0 geld pi a0 nerbibupgqvun 10 allen a0 susqefs uin Se eee ee unge 0 g gude ne ee n un lc gucplog nee 90 eint tigzuch ait Ausnahme der Sonn- und Ik. us Haus gebracht.— Sratisbeilagen: w ntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen plan ſowie einen Wand⸗ lender.— Unnahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger s, Alletes 1. erfolgreiches Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernhein An Wa enpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Jg., die Reklamezeile 80 ie dei Wiederholung abgetufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vos mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen im unſeren Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗ Expeditionen Deutſchlands und des Aus lands Autsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiantz unſprecher 1171.— Aae amme: Anzeiger, Biernheim— Poſtſcheckkonte Rr. 21577 Amt U ſchriften bei N werb Möglichkeit berü t.— Für die Aufnahme mifurt a. N.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Nartim, Geſchäfts gelle Rathaus ſtr. e vorgeſch.—4 N 222 lebe 1 55 2 ne 3 5 tr. 19 Montag, den 23. Jauuar 1928 T * * * 2 1 bil supg db 5: ⸗qiag did zva spa bung 1 dcplinsg so jjol bu lu zh un ue va d suse aba sv uidlelu Abu p10 uus Bundlozdascpfeg zue bun!glvp 9 ad dgoblnz zd nog bunu ag udp nan andes uod z uuob quiojds a pi om gun uspanng Bunſipzeasspfezg 100 20 gu Icpiu zw s dip cpi ⸗nesnvzog Jog jeh adh gp uda 2d Anz; usb alp ee o ss eilang bundlolndas ch z; Jeet eech e 0 uca jcpeloch sv ꝙpang wa S 1⁰ : ohungß squsbio un spphidnvc 2 un 2026 pi 4% 850 Ucppung uellvj usjo! 3 vag dbu 7 Bunlolzegß 20 26 Iva 8 21 10 74 2 45. Jahrgang zuohbvf ogunzb ne T6 LT dave ma uomo us Aoeuvat 10 d„pepe“ eie ur en eu 10 uebunſlviq id CN eine Ke eee eee uephupn Inv 7 ogebu aun uus! laub 200 Meqad 8 maaszö⸗aeqmefdec 40 Sn un maps jctnohhzsgo spe siv jjol z 88 21 ug sun iq aun 3 usqog Oemqp snosbunllolnd 7 Neues in Kürze ze. ꝛ6: Im Tohnſtreit in der mitteldentſchen Metallindu⸗ ſtrie hat der Reichsarbeitsminiſter den Antrag der Arbeit⸗ geber auf Verbindlichkeitserklärung der Schiedsſprüche vom 12. Januar 1528 nach Lage der Dinge abgelehnt, worauf die Magdeburger Arbeitgeber ihre Belegſchaften zum 24. Januar ausgeſperrt haben. 8: Wie aus Paris gemeldet wird, haben Briand und der ſpaniſche Botſchafter Quinones de Leon einen Freund⸗ chafts⸗ und Schiedsvertrag zwiſchen Spanien und Frauk⸗ reich unterzeichnet. u: Der neue ruſſiſche VBotſchafter in Paris hat das geſamte franzöſiſche Votſchaſtsperſonal entlaſſen, da die ſofden. durch ruſſiſche Staatsangehörige beſetzt werden ollen. : Ueber vie gegen Ungarn gerichtete Demarche beim Völkerbund iſt jetzt zwiſchen den Kabinetten der Kleinen Entente ein nebereinkommen erzielt worden, indem die Regierungen ſeparate Noten beim Völkerbund einreichen werden. ꝛ6: Dem ehemaligen König Ferdinand von Bulgarien,: 7— ö der auf dem Dampfer„Sierra Morena“ in Buenos Aires Reichseiſenbahn Stellung nehmen. Wenn irgend zu einer Reiſe durch Südamerika eingetroffen iſt, iſt das Verlaſſen des Schiſſes und die Landu/ig verweigert worden. 222* i:; a ſej die Refchsregie 1 2% Nr 5 Ktitil am Neichshaushaltsplan. era eee gene sda oeh ee denen „ Ein neuer Keudell⸗Zwiſchenfall. wenn dieſe Angelegenheit im Ausſchuß erörtert worden Suellmech ssd susqnvich sed fegte golech ug 0a megcpielg nog zv u og zwa se ꝛ00 v„ peainv ꝙæpou Jing ei ee dee ehe een en eee eee e. uebunzenncpli us hv ꝙæmppu sjusuwpzog, 80 mega g gur emploi dbsnv aquvalinzz zendu ue eur ava us noa sequpnnnluslogz udp ocpahsjnvgz eicppugoach used dg und ase 800 194 6 7 . Indunrie in Corrous— uber en Sintren ves Be⸗ ſchäftigungsgrades melden. Wenn nun dieſe betrübliche Tatſache zu verzeich⸗ nen iſt, ſo darf nicht gezögert werden mit einer kräf⸗ tigen Gegenaktion. Insbeſondere die zuſtändigen Stellen müſſen beizeiten verſuchen, der Entwicklung Ein⸗ halt zu tun, und auch poſitiv dafür zu ſorgen, daß die Abſatzgebiete für die deutſche Produktion ver⸗ mehrt werden. Notwendig iſt aber auch, daß man ſich — Reichsfinanzminiſterium ſchon jetzt über die Konſe⸗ „ uenzen klar wird, die eine Verſchlechterung der wirt— ſchaftlichen Situation für die Ne ichsfinanzen haben müßte. Das iſt umſomehr erforderlich, als die Schä— I 505 1 gelegten nN zung der Mehreinnahme, die in einer recht op-] nach ſie in der Republik. Staatsform erblickt. auf kimiſtiſchen Weiſe dorgenommen worden iſt, durch den deren Grundlage allein der Piederauſſtieg erreicht wer⸗ Rückgang der Geſchäfte ein ſehr bedenkliches Loch 95 bekommen könnte. Weg mit der Täuſchung! Richten wir uns auf einen Konjunkturum⸗ ſchwung ein! f zu nen wir nicht piulgen. Eine gewiſſe Zuructhaltung der an vorderſter Stelle ſtehenden Repräſentanten des Vol⸗ tes iſt überhaupt unſer Wunſch, wir richten ihn auch an den Reichstagspräſidenten, der nächſt dem Reichspräſi⸗ denten der vornehmſte Vertreter des geſamten deutſchen Volkes iſt. Der Ausſchuß für Reichsreform muß baldige und geſunde Arbeit leiſten. Der großdeutſche Gedanke Verbindung mit dem Blick auf Oeſterreich zwingt uns, vorſichtig weiter zu gehen. Die deutſche Republik, zu der wir ſtehen, marſchiert. Ein müßiges Beginnen iſt es, ſo fuhr der Redner fort, einen Gegenſatz zwiſchen Marz und mir feſtzuſtellen. Die Zentrumspartei ſteht ge⸗ ſchloſſen auf ihrem in Erfurt feſtgelegten Programm, wo⸗ dunv 5 1 165012 uebi Saule CT 1 E jolaeg 10 ob un(2 4 8 dnebup Alvcpleb. „n d aun bunzzvulqu vag Ii dg ehe uda phos un 1 bei Jia sv am usunucusbsnv ol used uled usqunſg bieuvagaunzeia ad foal 10 pin 816% llpnus lv ec use deq ollemsulhvusnv udo aun us Luenuvog ueibnqpezeq ꝙpugs ud ꝙæpang Jo an inv bun aqa 1 och oi dam; 9 ununlog ne espneg H eibreincplebuzz 1220 iges ups 10 lousbsnoc ug labne usponlog nin fag! zu ueland gun usgqogesinv aun aun uod un us u 5 'pubupböne preis uepgeqzoa use! e dn an en eee eee ee Jed u Ain ail ue1251 unde u 1 be u nls ivo g 100 slv! i Hpplusbuvloch u a0 usenet a0 101 145 epnldzza Bunbiapch jus) qun bunnjbnusch ane uesgenegz ⸗usbugu qun objainps 1200 sede o vd sog an! ei Huebner L eipendass qu eln pie u geh eue Bunz nemafur Jen enn 1 quvig siv jean a derben er ee ee ee l; * 5 önzz un Anu igelog 20 uoblolae us va a0 Ser un 0 nieia uenppu a qiogeuu usqunzc nu uecbren Souls o zb lia inv bun heb 202 Bunheſeng mu puun uus Anu bunſpnlsnoc. 1 J ib ogelech uled ca qu! S nf piu zeug ueglelneg 309 aoajpuanpzs 25am eis h an e eee. Inv udulhduuv usg a ueuse evo cee eee eee wn pasnv uieufe uga aug a0 aggebuvsswofs use lone inu i bunqpnſsnoc agusd W uca aungvub pipes ei IFS ATX eien nes eule Humzlogaze g 2 -% e e enen wee enen e S aun 01 681 8 zoch uezegugdeg ue een eee eee 881 8 III bung enileß que uolascß 20 28 „0p eue bn ueuveg usunun gale ch so use u id v 0b 8 1e 8 II unn galech ud z0a n — 0 „ pngoneaun 1 Bunugagqd 1c nde nu eee! dome 800 5 da 8 10 ueqogebinv Neichskanzler Or. Marr ergriff hierauf das Wort und erklärte, er wolle gleich zur Frage bezüglich des Verwaltungsrats der N u 8 61 ol uchaeqz zue Punzlogzeg ei pngelsaun 1 uolzcch 2 Reg ei bund used! Muplebqv qu! — — — 1 1 00 Hunz da nduna bun 1 Siobuvagz sed us * * a0 1% ue inden ei ac usqielusd uo suse up neee cue eee eee o ud uequnſg Sikuvakqu c eee e jus sabo usqusbjo! g vate ui ail ug ei sigeleg ususge Aba ur ushscpleb av au! RG s ep un zognv 4 ꝛd00 bunjlpcegz a0 puqus Seo due ue eee euch b ee en ee u anu Buncpnlsnoc ꝛ Bungie wle 180 2 Jaa using aun use 1% iplbangz add uanhnvßß usqus mcg zou bunz leis usbob ji0 udgebaeqn s ⸗unqisa znuz utause uu cpi nenppu 10 qipgaszuu „ad Illenlsöne uon. udushaln Bunjssuzsgaſle; ⸗eBuse a0 2 200 obig usb up; Bunz T lud eig zn! lagebellcb elan IN * O un pnziqqid udufe eqlelsva meglen! ze%% uegny piRuslle I Sunſlenlzd, spnang aun pnacd 2110 nF d n loſt sl Bunzupzpleg usb] N E 16 dT — — deqsswojcg uses udazoqusllo ne 10 4% unn den up dzun u T 100 0 Hupzcpleg pou vil aun uscpizebang eue an qa Spang de zue lg nehlenlgench ef ue e qe 1200 lud! 5 1 piol uv aun uon 00 0 aper ung zue e & Sögel bg Ales uc res due agench ꝛd gen ohne 5 79 sv pan O and u * ‚ungoqiue apfel sio nvogß ad J ezun suche „ denen ee Hash Sens n uein nod a0 bung 991 8 lp 50 1 H que usneguebelssußz unn eee a0chaejun usßgeleßs jovi ud 5 5 * 1 aun sp en qusdsn! Rupzqpleg 46e) uellenneilef Bungebgslec Inqpls nog uszeſun ge Jcpiu used 9 2 aun Juuess dlelß! C deu zs gioq sea luu 5 pupeesbsuoibes 0 Ib S 14 7 L pn. Ioepplebsucibgeng enezg N ueciuellg gun uecpilsnyg + oqun jh och gh S da91 1e een eur eg Regie 10 gebiß aun uspesqao g Junger bel S 1 881 8 281 8 IA bun v np pan nm udn 1610 dbnueß jjvꝛoq olpahs zones pp udg512 N au 9b S hl 8 A Pn Ab S 2 1 Sb S q ue 20 4 4 2 wäre, weil die Reichsregierung Wert darauf legt, daß f Berlin, 22. Januar. 9 4 Hundertfünfzig Prozent! 5 dieſe Auseinanderſetzung mit Preußen in durchaus ruhiger Der Reichstag ſetzte am Samstag mittag 1 Uhr . Inmitten der vielen großen Probleme, um deren und ſachlicher Weiſe gelöſt wird. Es handelt ſich hier Löſung man gegenwärtig ringt und inmitten der wichtigen politiſchen Auseinanderſetzungen, in denen wir uns be⸗ inden, hat man der Entwicklung auf dem Ar⸗ beitsmarkte, die in den letzten Monaten vor ſich gegangen iſt, nicht viel Beachtung geſchenkt. Leider ſehr zu Unrecht. Denn letzten Endes iſt die Geſtaltung dieſes Marktes, da in ihm gewiſſermaßen der Gradmeſ⸗ er für die Bonität der Wirtſchaft zu ſehen ſt, von ausſchlaggebender Bedeutung für die Fundamente des Staatslebens nach der materiellen Seite hin. So iſt denn bisher der Tatſache, daß die Er werbsloſen⸗ ziffer, die Ende Oktober noch 450 000 betrug, anfangs Januar auf 1,4 Miellionen Mann, alſo über hundert⸗ ünfzig Prozent geſtiegen iſt, ſo gut wie gar keine Beachtung geſchenkt worden, obwohl dieſes rapide Anſchwellen des Arbeitsloſenheeres ein außerordentlich be⸗ denkliches Symptom für die Entwicklung unſeres Wirt⸗ ſchaftslebens darſtellt. An ſich iſt ja in den Wintermonaten— durch die Saiſon bedingt— eine Abſchwächung des Arbeitsmark⸗ es vorhanden, ſo daß auch in den beſten Zeiten mit einem Rückgang der Arbeitsmöglichkeiten und Arbeitsgele⸗ genheit gerechnet werden muß. Doch iſt dieſe übliche Verſchiebung durchaus nicht zu vergleichen mit der ganz krorbitanten Veränderung, die ſich ſeit Ende Oktober vollzogen hat. Wenn man den Dingen auf den Grund geht, ſo wird man Urſachen finden, die von den zuſtän⸗ die erſte Leſung des Reichshaushaltsplans für 1928 fort. Als erſter Redner des Tages wies Abg. Müller⸗ Franken(Soz.) darauf hin, daß Reichs miniſter von Keudell auf der Tagung des pommerſchen Land⸗ bundes in Stettin erklärt habe, man werde es verſtehen, daß er es für wichtiger gehalten habe, in dieſe Ver⸗ ſammlung zu kommen und die Grüße der Reichsregie⸗ rung zu überbringen, als im Reichstag ſich anzuhören, wie er perſönlich angegriffen werde.(Lebhaft hört, hört, links.) Iſt dem Reichskanzler dieſe Aeußerung des Herrn von Keudell bekannt? Wir verlangen, daß er ſein Be⸗ dauern über dieſe Herabwürdigung und Verächtlichma⸗ chung des Reichstags ausſpricht.(Beifall links, Lachen rechts.) Der Redner bat ſodann den Finanzminiſter, den noch nicht anweſenden Reichskanzler über die An⸗ gelegenheit zu unterrichten. Abg. von Guerard(3.), der dann das Wort erhielt, erklärte: Ich hoffe, daß uns über das eben geſchilderte Auftreten des Herrn Reichsinnenminiſters von der Reichsregierung die Aufklärung gege⸗ ben wird, die auch meine Fraktion verlangt.(Beifall.) Fortfahrund ſtellte der Redner ſodann feſt, daß ſeine Fraktion dem Etat mit einer gewiſſen Skeptis gegen⸗ überſtehe. Jeder Kunjunktur⸗Rückſchlag könne ſchwere Folgen für die ganze Finanzgebahrung haben. Wenn es nicht gelinge, die heimiſche Erzeugung insbeſondere die der Landwirtſchaft produktiver zu ge⸗ ſtalten, um dadurch die ſtarke Einfuhr an Lebensmitteln zurückzudrängen, und andererſeits die Ausfuhr induſtrieller Erzeugniſſe zu fördern, müſſe das rein zahlenmäßig er⸗ um eine durchaus ſchwierige, ſowohl politiſch wie juri⸗ ſtiſch ſchwierige Frage. Der Staatsgerichtshof hat ein Feſtſtellungsurteil erlaſſen. Das Urteil gibt nach Auffaſſung der Reichsregierung keinen Weg an, um das Ziel zu erreichen. Die Reichsregierung ging von der Annahme aus, daß unter allen Umſtänden der Ent⸗ ſcheidung des Staatsgerichtshofs ſobald wie möglich Rech⸗ nung getragen werden müſſe und zwar bei der näch⸗ ſten Erledigung einer Stelle des Verwaltungsrats. Die preußiſche Staatsregierung hat dieſen Standpunkt nicht geteilt. Die Reichsregierung hat aber keinen Weg gefunden, den preußiſchen Wunſch, die durch den Reichs- kanzler a. D. Dr. Luther beſetzte Stelle frei zu machen, zu erfüllen. Die Reichsregierung ſei auch der Auffaſſung, daß, benn Preußen dieſer Anſpruch zu⸗ ſteht, er ebenſo den übrigen ſogenannten Eiſen⸗ bahnländern Bayern, Württemberg und Sachſen zuſtehe. Preußen habe aber den Vorſchlag der Reichsregierung, eine gemeinſame Beſprechung mit den Eiſenbahn⸗ ländern abzuhalten, abgelehnet und verlangt, daß die Reichsregierung durch moraliſche Einwirkung die Stelle freimache. Auch dieſem Wunſch ſei die Reichsregierung nachgekommen und zwar habe ſie ſich mit allen Vertre⸗ tern der Reichsregierung im Verwaltungsrat in Verbin⸗ dung geſetzt. Loyaler kann man wirklich nicht vorgehen. Sämtliche Herren haben aber abgelehnt, auf ihre Stelle zu verzichten. Unter dieſen Umſtänden konnte eben Preußen nur nochmals den Staatsgerichtshof anrufen, damit dieſer nun auch den Weg zur Erfüllung des preu⸗ ßiſchen Anſpruches weiſe. Der Kanzler erklärte, daß die zoun peu o usnpq 1. J 8 aun ⸗Splaaeun sv 1 1 jpg usleimebqppu sag and please! ulm 18 ꝛalob qu AI enn Ghent cun sj peng spa vg 20 00 Auvs 1 digen Stellen nicht ſtark genug gewürdigt werden kön⸗ en. Von Kennern der Verhältniſſe wird vor allem an⸗ geführt, daß die Entwicklung zum Teil darin begrün⸗ det iſt, daß manche Beſtimmungen der neuen Arbeits⸗ oſenperſicherung, insbeſondere diejenige, über den Fortfall der Bedürftigkeitsprüfung, dazu beigetragen haben, die Zahl der Arbeitsloſen zu vermeh⸗ en. So wird beiſpielsweiſe darauf hingewieſen, daß einem ländlichen Kreiſe, der bisher 875 Erwerbs⸗ ſoſe zählte, innerhalb von ſechs Wochen 13000 eute ohne Arbeit waren, die unterſtützt werden ußten. Da natürlich in dieſem Kreiſe die Verſchlechter⸗ Jung der Wirtſchaftslage nicht ſo rapide ſein kann, Paß ſie die Zahl der Arbeitsloſen verdreizehafacht, wird nan wohl annehmen können, daß die Tatſache, daß die Bedürftigkeit nach der neuen Arbeitsloſenverſicherung nicht ehr geprüft zu werden braucht, viele Landarbeiter, die Vonſt nie in den Genuß einer Unterſtützung wegen Ar⸗ peilsloſigkeit gekommen wären, veranlaßt hat, ihr im Winter ſchmales Einkommen durch den Bezug der Ar⸗ peitsloſenrente etwas aufzubeſſern. Den Kernpunkt der den dürfte aber eine viel ernſtere Angelegenheit bilden. Der koloſſale Rückgang der Arbeitsgelegenheiten iſt icht mehr und nicht weniger als ein Symptom eines i ſchwunges der Konjunktur zu werten. Be⸗ keits ſeit einiger Zeit hört man aus verſchiedenen Bran⸗ en, daß die Aufträge weſentlich zurückgin⸗ gen und daß die Auftragsbeſtände ſich ſehr ſtark lich. eten. Da man aber die Konjunktur nicht einmal kot haben will und glaubt, nach dem Rezept des Vogels Strauß darüber hinweg zu kommen, indem man den Kopf in den Sand ſteckt und nichts ſieht, wurde bisher von den zuſtändigen Inſtanzen immer ängſtlich abgewehrt, wenn darauf hingewieſen wurde, daß die Lage ſich verſchlechtern würde. Nun ſind wir auf dem beſten Wege zur Wirtſchaftsdepreſſion. Beweis dafür ſind die Zahlen, die von den Arbeitsnachweiſen und don der Erwer ee gemeldet werden. Beweis dafür ſind aber auch die ee der verſchiedenen Un⸗ lernehmungen, die— wie erſt kürzſich wieder die Tuch⸗ r 5* 1 5 1 1010 3 pm uonbeie rue bunge ganze Sache überhaupt nicht geeignet ſei, im Ple⸗ num verhandelt zu werden.(Lachen links.) Ich kann alles ertragen, aber einen Vorwurf, daß ich ein Arteil nicht ausführe, nicht. Als der Kanzler ſich darauf hinſetzt, ertönen ſtürmiſche Rufe links:„Und Herr von Keudell?“ Der Reichskanzler erwidert darauf:„Herr von Keudell wird ſelbſt auf die gegen ihn erhobenen Vor— würfe antworten.“ Abg. Dietrich-Baden(D.) erklärte hierauf, es würde unerhört ſein, wenn Herr von Keudell tatſäch⸗ lich ſolche Aeußerungen getan hätte. Er könne es aber garnicht glauben, da ja Herr von Keudell ſelbſt Mitglied des Reichstages ſei. Der Redner iſt der Auffaſſung, daß zu übertriebenem Peſſimismus keine Veranlaſſung vor- liege. Auch das Geſpenſt des Anleihebedarfs könne keine Furcht einjſagen. Die Finanzen hängen von der Entwick⸗ lung der Wirtſchaft ab. Die vom Finanzminiſter als Allheilmittel geprieſene reſtloſe Ausſchöpfung der Steuer⸗ quellen ſei daher nicht richtig. Im Gegenteil ſei eine pflegliche Behandlung der Wirtſchaft erfor⸗ derlich und eine Steuerſenkung, wenn die gegen⸗ wärtigen Einnahmen noch einige Monate anhalten. Als einzige Neuausgabe verlangt der Redner die Durchführung des Rentenverſorgungsgeſetzes. Daß die Re⸗ gierung führerlos ſei, wiſſe man ſchon lange, aber daß es der Redner der Deutſchen Volkspartei hier ausſpreche, ſei immerhin beachtlich. Wenn die Regierung dazu über⸗ leiten ſollte, daß die Volkspartei nunmehr auch das Schulgeſetz ablehne, ſo wäre das zu begrüßen. Der Redner wandte ſich dann dem Problem der Neuord⸗ nung von Reich, Ländern und Gemeinden zu. Die Demokratiſche Partei ſei hier von Anfang an füh⸗ rend geweſen. Die Länder müſſe man zu Reichs⸗ provinzen umwandeln. Die Länderkonferenz habe nichts Poſitives gebracht. Marx habe das Zentrum eine Verfaſſungspartei, Guerard eine republikaniſche Partei genannt. Das eine ſeien die Mußdeutſchen, das andere die Nationaldeutſchen. Bezüglich der beſetzten Gebiete müſſe man ſich auf ben Rechtsſtandpunkt ſtellen, daß die Beſetzung vollkommen widerrechtlich iſt. freuliche Bild des Etats ſich erheblich verwüſten. Obwohl das Reich verpflichtet ſei, der Reichsanſtalt für die Ar⸗ beitsloſenverſicherung Vorſchüſſe zu gewähren, wenn die Arbeitsloſenziffer 700 000 überſteigt, ſeien da⸗ für keine Beträge vorgeſehen. Die Zah⸗ lungspflicht des Reiches ſei fetzt ſchon gegeben. Auch für die Landwirtſchaft ſeien außerordentliche Mittel notwendig. Ein tiefer Gegenſatz habe die Aus⸗ führungen des ſozialdemokratiſchen und des deutſchnationg⸗ len Redners durchzogen. Man müſſe anerkennen, daß die Sozialdemokratie im letzten Jahre im Reichstag eine loyale Oppoſition getrieben habe, während im preußi⸗ ſchen Landtag die dortige Oppoſition immer erneut zur Obſtruktion bei wichtigſten Geſetzespvorlagen griff. Das Zentrum laſſe ſich ſeinen Blick durch koalitionsmäßige Liebe nicht trüben und habe immer auf volle Freiheit ſeiner Entſchlüſſe gehalten. Das gelte auch für die Zukunft. Der Redner billigte in ſeinen weiteren Aus⸗ führungen die vom Reichsaußenminiſter geführte Außen⸗ politik, die heute pon einer ſehr großen Mehrheit des Volkes getragen werde. Gewiß ſei Reif über manche Hoffnungen gefallen, die man nach Locarno, Genf und Thoiry hatte. Noch herrſche fremdes Militär am Rhein, eine Herrſchaft, die ſich nicht mehr recht⸗ fertigen laſſe. Hier ſei ein ſtarles Hindernis der endgültigen Verſtändigung mit unſeren weſtlichen Nachbarn. Der Redner wies den Miniſter für die be⸗ ſetzten Gebiete nachdrücklich darauf hin, daß eine Reihe von Städten und Kommunalvperbänden und ſogar das Land Heſſen vor dem Ruin ſtehen. Daneben ſei ſich das Zentrum auch ſeiner vterländiſchen Pflicht ge⸗ genüber dem Oſten bewußt, wo beſondere Hilfeleiſtungen erſorderlich ſeien. Alle Teile Oſtyreußens müßten aber gleichmäßig berückſichtigt werden. Beſondere Fürſorge be⸗ dürften auch Ober⸗ und Niederſchleſien. Es ſei nicht notwendig, daß der preußiſche Misiſterpräſident, wenn er ſich auf den Weg zum Reiche macht, meiſt Waſ⸗ ſerſtiefel anzieht. Andererſeits iſt nicht verſtändlich, daß der rechtliche Anſpruch Preußens auf den Sitz in Reichs⸗ bahnverwaltungsrat noch nicht erfüllt iſt. Auch das Tele⸗ aramm des Peichsinnenm inis“ an die Studenten kön⸗ 1 1 2 lage jppig us Sang dunuueneujz Ipiu uad ol nen zun uses 100 pinebangs zoon die Uecpobangszo a szujuus 5 5 duns c 8 9 nuech 100 ann * 1 zun dei uelec peu aun iclue ohe apeh A szuundgeblenagß sv as due bal Ji ehtealsuelliach aun susan usbunsenegs age uus in usgelncpleh 10 us em ulli Ipnneun us au use Beads squsbn Sd a0 neeep nic a0 aun usqupflun uuf; zk& run 1d gezueb Applule usbunqpn obav 411 c aun»sueqnoſch eq vg D jpc u opang se gelsch mog ou qu! means epa dg wufer be 1% 100 1 oa ug e uellpias preis mog qm geleßgeagh und 1 1 4 bez a bunbigp ui ie eee en bungqusn z eq 9 0 aun une usgogebinv ze 1 a/ nee s usunuune uvhpng Invs jop; (pinueubu 11 d ueſqpulch us pa ad 0% dee ie ee suellime U od 80 ueequv qe n 10 1 Spang qui usbunzupicpleg usiqueagau uenpls benz done ueibipeſeg led usguni g beuvaegunzeza uenlcppu Bunbnekisgen derber aue eee 1 ben 10 qq ee ehe eee ueber ae baup ne usaunzb ne uad dag jehpmzea aun 2 IBurceg ꝛ 0 2 uduvſutemeß r u Rupee nasa uebem sfu ua s ee dos Pang SIG ee uus ueduntc inn eu ping hel queb: ne pez Bunuse 00⁰ eiche) dul v 10 91 8 Ul pape bug nul J 10 1 Dl 7 Sn 915 205 04 d daf S ue pu un 5 NO So ue uscphneg ui Srodagis cpi uspynog pod Ansa (sun la! 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Er erklärte, daß er es angeſichts der großen Not⸗ ſage der Landwirtſchaft für notwendig gehalten habe, jelbſt an der Sitzung des pommerſchen Landbundes in Stettin teilzunehmen. Er habe ſich ſeibſt über die Sac lage unterrichten wollen und dafür in Kauf nehmen müſſen, auch einmal eine Sitzung des Reichstags zu ver⸗ ſäumen, ſelbſt wenn er dadurch in die unangenehme Lage gekommen ſei, auf perſönliche Angriffe ſelbſt nicht ofort antworten zu können.(Lachen links.) Seine eußerung ſei im übrigen aus dem Zuſammen⸗ hang geriſſen und nicht richtig wiedergegeben wor⸗ den. Der Miniſter erklärte weiter, eine Verächtlich⸗ machung des Reichstags, dem er ſelbſt angehöre, habe ihm durchaus fern gelegen.(Erneutes Lachen links.) Auf Vorwürfe des Abg. Severing erwiderte der Mi⸗ niſter, daß er die Kürzung des Fonds zur Bekämpfung des Alkoholmißbrauchs im Etat gleichfalls bedauere. Die Kürzung ſei notwendig geweſen, da bei den Sparſamkeits⸗ maßnahmen des Finanzminiſteriums in erſter Linie Zu⸗ ſchußleiſtungen für die Länder getroffen werden ſollten. Nach dem Innenminiſter ergriff dann noch Abg. Drewitz(Wirtſch. Vgg.) das Wort, der die Fi⸗ nanzpolitik des früheren Finanzminiſters Schlieben ge⸗ gen die Angriffe der Linken in Schutz nahm, worauf Abg. Leicht(Bayer. Vp.) ausführte, daß er in dieſer politiſchen Ausſprache den Auftakt des bevorſtehenden Wahlkampfes erhlicke. Zur Außenpolitik erklärte er, ſeine Freunde hätten den Wunſch, mit allen Völkern in Frie⸗ den zu leben und auch mit Preußen. Als letzter Red⸗ mer ſprach dann noch Abg. Feder(Nat.⸗Soz.) über die drückenden Daweslaſten, für die er Banken, Börſen, Juden und Judengenoſſen haftbar machte, worauf die Beratungen abgebrochen und auf Montag mittag vertagt wurden. — * Schreckens herrſchaſt in Kanton. Mehrere tauſend Kaufleute von Kommuniſten erſchoſſen? SHongkong, 21. Januar. Kanton iſt nunmehr von drei Seiten von kom⸗ muniſtiſchen Aufrührern eingeſchloſſe n. Dies iſt dar⸗ anf zurückzuführen, daß nach der Selbſtſtändigkeitserklä⸗ rung Kantons Tſchangkaiſchek ſeine Truppen aus den Grenzgebieten der Provinzen Kuantung und Honan zurückgezogen hat, worauf dieſe von ko mmuni⸗ ſtiſchen Bauern beſetzt wurden. In mehreren Städten haben die Kommuniſten eine Schreckensherr⸗ ſchaft errichtet. Mehrere tauſend Kaufleute ſollen erſchoſſen und die Geſchäfts viertel nieder⸗ gebrannt worden ſein. In Kanten ſelon hat nich angeſichts der neuen Entwicklung die Unruhe unter der Arbeiterſchaſt ge⸗ ſteigert. In ausländischen Kreiſen Kantons wird der Ausbruch des Konfliktes für nächſte Woche anläßlich des chineſiſchen Neujahrs erwartet, da von den Unternehmern unter Uebergehung des Kündigungsverbotes des bisheri⸗ gen Regimes zu dieſem Termin zahlreiche Entlaſſungen geplant und gewaltſames Vorgehen gegen die Arbeiter beabſichtigt ſein ſoll. General Litſcheiſchen hat alle Maſ⸗ ſenverſammlungen verboten. Die Beſatung sperrt den pfälzer Wald. Von Neuſtadt bis St. Martin Gefahrenzone.— Wieder erfolgloſe Proteſte. K Neuſtadt a. d. H., 21. Januar. Ganz im Stillen hat die franzöſiſche Beſatzungsbe⸗ hörde einen Anſchlag auf den 1 0 95 vorbereitet und durchgeführt. der gleichbedeutend iſt mit 1 67 10 o e 910 2 en en 100 Wanderverkehrs en Touriſten am mei Tei des Pfälzer Waldes. f e ee Anter der Angabe. daß am Schießbaus bei Neu⸗ oi Schießubungen avgehalten würden, hat die franzöſiſche Beſatzung die beteiligten Bezirksämter, ſowie die Vertreter der Stadt Neuſtadt zu einer Beſprechung geladen und hier den Antrag unterbreitet, die beſtehende Gefahrenzone um 4.4 Klm. Länge und 750 Meter Breite zu erweitern. Dieſer„Vor⸗ ſchlag“ bedeutete, daß die Gemeinden von Neuſtadt Maikammer— St. Martin hiervon betroffen werden, in⸗ dem ſie einmal eine die Lan d⸗ und Forſtwirtſchaft ſchwer ſchädigende Maßnahme bedeutet und ferner ſämtliche Zufahrtsſtraßen zu den Wie⸗ ſen, Steinbrüchen, ja ſogar den Fahrweg zar Kalmit verſperrt, während gleichzeitig der geſamte Touri⸗ ſtenverkehr dieſes ſchönſten Stückes der Pfalz, das ſehr rege beſucht wird, lahmgelegt iſt. Infolgedeſſen haben die Vertreter der geladenen deutſchen Behörden ſich geweigert, ihre Zuſtimmung zu dieſem Anſuchen zu geben, doch ſtellte ſich zur allgemeinen Ueberraſchung plötzlich heraus, daß dieſe Zuſtimmung nur noch nach⸗ träglich eingeholt werden ſollte, da inſofern von den Beſatzungsſtellen bereits eine vollendete Tatſache geſchaf⸗ fen worden war, als die in Vorſchlag gebrachten Maß⸗ nahmen ſchon durchgeführt und bereits in Kraft getreten ſind. Tatſächlich beſtätigen auch die im Wald aufgeſtellten Warnungstafeln, ſowie die Wachtpoſten die Sperrung dieſes Teiles des Pfälzer Waldes, die als drückendſte Maßnahme unter dem Zeichen von Locarno bezeichnet werden muß. Damit ſtellt ich die„einladung“ der deu len als nichts e denn als enns. aus, da man zur V ſeſer Worfalf eue ohn entſchloſſen war. Dieſer Vorfall beweiſt aufs neue die Rückſichtsloſigkeit, mit der man franzoſiſcher⸗ ſeits die Verſtändigungsarbeit zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſyſtematiſch durchkreuzt und es 190 5 daher erneut die Forderung aufgeſtellt werden, daß die Be⸗ ſatzung endgültig von deutſchem Boden verſchwin⸗ det, zumal ſie nur dazu beiträgt, daß der deutſch⸗fran⸗ zöſiſche Nationalhaß niemals mehr ausſterben wird. 2—— 82 Das Kriegsſchädenſchlußgeſetz. Abſchluß der Generaldebatte im Ausſchuß. Berlin, 23. Januar. Im Entſchädigungsausſchuß des Reichstages ſprachen am Samstag zum Kriegsſchädenſchlußgeſetz die Vertreter der Bayeriſchen Volkspartei und der Wirt⸗ ſchaftlichen Vereinigung, die den Regierungsent. wurf als durchaus unzureichend bezeichneten. Darauf wurde die Generalausſprache abgeſchloſſen. Der Aus⸗ ſchuß tritt am Dienstag wieder zuſammen, voraus⸗ ſichtlich wird ſich dann die Regierung zu den einzelnen Fragen und Wünſchen äußern. ———— Zwei Aufrufe an die Wehrmacht. Oer Abſchied Dr. Geßlers. Berlin, 21. Januar. Der ſcheidende Reichswehrminiſter Dr. Geßler hal den folgenden Aufruf an die Wehrmacht gerichtet: An die Wehrmacht! Der Herr Reichspräſident hat mir auf meinen Antrag den Abſchied bewilligt und ich ſcheide mit dem heutigen Tage aus dem Amte. N aſt acht Jahre hade ich die Ehre gehabt, an der Spitze des Reichswehrminiſteriums zu ſtehen. Es waren ſchwere Jahre, denn in ihnen war die deutſche Entwaffnung nach dem Verſailler Vertrage zu voll⸗ ſtrecken. Wir konnten in dieſen Jahren aber auch ausbauen und die geſetzliche und organiſato⸗ riſche Grundlage für die junge deutſche Wehr⸗ macht ſchaffen. Deutſchlands Heer und Flotte ſind wieder verwendungsfähig im In⸗ und Aus⸗ lande beachtet. 5 f Dieſes Ziel wäre nicht erreicht worden, hätte ich nicht in der hingebenden Arbeit aller Angehörigen der Wehrmacht eine ſo treue und unermüdliche Unterſtützung gefunden. Dafür in dieſer Stunde Dank zu ſagen iſt mir Pflicht. Die beſte Kraft zogen wir alle aus der großen militäriſchen Ueberlieferung, die zu pfre⸗ gen ich mich berufen fühlte und beſonders aus der Ueber⸗ zeunaung. dan es IF aa be des A DlIbafe n ift. ü ber angerechnet wurden. Es ſind bei central-Iheater! Ichtung! Heute letzter Iag! „Mensch unter Menschen“ 2. Teil. r Nach dem Roman von Victor Hugo. Mögen noch Viele die letzte Gelegenheit wahrnehmen, um heute das erfolgreichste Filmwerk der Welt sich ansehen. Dieses Menschheitadrama muß man gesehen haben. Drum muß die Parole heißen: haben, das will ich auch sehen. Heute ab ½8 Uhr, ab 9 Uhr nochmals das ganze Programm zu sehen. Nach dem Roman„Die Elenden“ von Victor Hugo. 71(Nachdruck verboten.) Er machte den kleinen Koffer auf und nahm die Kacider Coſettes heraus. Alles breitete er auf dem Bett aus. Die Leuchter des Biſchofs ſtanden an ihrem Platz auf dem Kamin. Aus einem Kaſten nahm er zwei Wachs⸗ kerzen und ſteckte ſie auf die Leuchter, dann zündete er ſie an. Er rückte mit Mühe einen Tiſch und den alten Seſſel an den Kamin und brachte auf den Tiſch eine Feder, Tinte und Papier. Von Zeit zu Zeit wiſchte er den Schweiß von ſeiner Stirn. Seine Hände zitterten, er ſchrieb langſam die folgen⸗ den Zeilen: „Coſette, ich ſegne dich. Ich werde dir es erklären. Dein Mann hat recht gehabt, mir es bemerklich zu machen, daß ich zu gehen hätte. Etwas Irrtum lag aber in dem, was er glaubte, aber er hat recht gehabt. Er iſt vor⸗ trefflich; liebe ihn immer recht, wenn ich tot ſein werde. Herr Pontmercy, lieben Sie immer mein geliebtes Kind. Coſette, dieſes Papier wird man finden. Ich will dir etwas ſagen: Du ſollſt die Zahlen ſehen; wenn ich die Kraft habe, mich an ſie zu erinnern. Höre wohl. Das Geld iſt wirklich dein. Die Sache iſt ſo: Der weiße Schmelz kommt aus Norwegen, der ſchwarze aus Eng⸗ land, das ſchwarze Glas aus Deutſchland. Der Schmelz iſt leichter, koſtbarer, teurer. Man kann in Frankreich Nachahmungen machen, wie in Deutſchland. Man braucht einen kleinen Amboß von zwei Zoll und eine Spiritus⸗ lampe, um das Wachs weichzumachen. Das Wachs machte man ſonſt mit Harz und Lampenſchwarz und das Pfund koſtete vier Frank. Ich erfand dasſelbe aus Lackgummi und Terpentin zu fertigen, es koſtete nur 30 Sous und iſt beſſer.“ Hier unterbrach er ſich. Die Feder entfiel ſeinen Fin⸗ gern; es überkam ihn verzweiflungsvolles Schluchzen, das bisweilen auf tieſſter Tiefe heraufſtieg. Der arme Mann faßte ſeinen Kopf mit beiden Händen und dachte nach. „Ach!“ rief er in ſeinem 9 Das ſind ga schlimme Klagerufe, die Gott allein hört. „Es iſt vorbei! Ich werde ſie nicht wiederſehen. Sie war ein Lächeln, das an wir vorüberzog. Ich werde in die Nacht hineinireten, ohne ſie noch einmal zu ſehen.“ In dieſem Augenblick klopfte man an ſeine Tür. Marius hatte in Erfahrung gebracht, daß Valjean es war, der ihm das Leben rettete. Bei Marius hatte ſich ein Fremder gemeldet, der vorgab, ein für ihn wich⸗ tiges Geheimnis zu haben. Er nannte ſich Thenard. Gegen Bezahlung einer hohen Summe wollte er das Geheimnis verraten. „Wiſſen Sie auch, daß Valjean ein Mörder iſt?“ Als Marius den Fremden näher anſah, erkannte er ſofort in ihm Thenardier, der von der Hochzeit zwiſchen Marius und Coſette gehört hatte. Aus dieſer Verbindung wollte er Kapital ſchlagen. So deutete denn Thenardier an, daß Marius einen Zuchthäusler in ſeinem Hauſe beherberge. Allein Marius zeigte ſich nicht überraſcht, da er von Valjean ſelbſt deſſen Lebensſchickſal ja ſchon erfahren hatte. Thenardier fuhr noch ſchwereres Geſchütz auf: „Wiſſen Sie 5 daß Valjean ein Mörder iſt?“ Und er erzählte ihm, wie er Valjean in der Kloake, in der er ſich vor dem Zugriff der Polizei verborgen hielt, mit einem lebloſen Körper auf dem Rücken ſchleichen ſah. Durch kurze Wiedergabe des 1. Teiles, kann noch jedermann das ganze Stück verfolgen. Heute Montag zum Letztenmal Aufführung dmenteffüme ker Eu, 0 Was Millionen gesehen Durch Marius' Hirn zuckte es. Alſo Valjean hatte er ſein Leben zu verdanken. „Sie ſind ein ehrloſer Wicht,“ gerechtfertigt. Mörder. Ich habe es geſehen. Ich habe Sie geſehen, dier ein Billett von 1000 Frank hin. „Waterloo?“ murmelte Thenardier, 1000 Frank einſteckte. „Ja, Mörder, da haben Sie einem Oberſten das Leben bdeutſchen Exporteuren unmittelbar an den le ſralagenten für Reparationszahlungen bezahlt wer⸗ gerettet. Gehen Sie! Verſchwinden Sie! Mögen Sie glücklich ſein! Das iſt alles, was ich Ihnen wünſche, Sie a ö Nehmen Sie! Neiſen Sie morgen nach Amerika, Sie elender Räuber!“ Ich werde Ihre Abreiſe bewachen und Ihnen die 20 000 Gehen Sie und laſſen Sie ſich Thenardier ging, ohne von all dem etwas zu verſtehen, ſtaunend, aber auch entzückt über das Geld, das über ihn 5 Unmenſch. Da ſind noch 20 000 Frank! Frank auszahlen laſſen. anderswo hängen!“ hereinregnete. Sobald Thenardier hinaus war, lief Marius in den Garten, wo Coſette auf⸗ und abging. „Coſette! Coſette!“ rief er.„Komm! Komm ſchnell! Wir müſſen fort! Baske, ein Fiaker! Coſette, komm! Ach mein Gott! hat! Verlieren wir keinen Augenblick! Nimm deinen Schal um!“ f Coſette hielt ihn für irre, gehorchte aber. Im nächſten Augenblick hielt ein Fiaker vor der Tür. 11 0 ließ Coſette einſteigen und ſprang dann auch Kutſcher, Straße des Bewaffneten Nr. 7.“ Der Fiaker fuhr ab. „Ach, welches Glück! Straße des Bewaffneten? Ich wagte gar nicht mehr, mit dir davon zu ſprechen, Marius.“ Als Valjean an ſeine Tür klopfen hörte, drehte er ſich um. zHerein!“ ſagte er ſchwach. Die Tür ging auf. Coſette und Marius erſchienen. Coſette 001 in das Zimmer hinein. f „Coſette!“ ſaſte Valjean und er richtete ſich auf ſeinem Stuhl auß, die zitternden Arme ausgebdrei et, mit uner⸗ meßlicher Freude in ſeinen Augen.(Schluß folgt. . 0 1 rief Marius,„ein Bandit, ein Lügner, ein Verleumder, ein Böſewicht! Ste kommen daher, 8 Mann e und haben ihn Sie ſind ein Dieb und Sie ſind ein e g 1 öſiſchen Verhandlungen über die neue Art der Er⸗ Thenardier⸗Jondrette, in dem Hauſe Gorbeau. Ich weiß genug von Ihnen, um Sie ins Zuchthaus zu bringen. Hier ſind 1000 Frank, Sie Elender!“ Und er warf Thenar⸗ 0„Machen Sie, daß Sie fortkommen! Vor dem übrigen ſchütze Sie Waterloo!“ indem er die Hünſtig zu bezeichnen, ſo daß man mit dem chluß eines Abkommens noch im Laufe dieſer Woche Er war es, der mir das Leben gerettet 1 16355 alle Parteten hen weg niemans zu Liebe und niemand zu Leide, nur dem Vaterlande 99 1 5 nen. Stolz bin ich die ſolange Jahre Reichswehr⸗ miniſter geweſen zu ſein. Aber am ſtolzeſten darauf, daß 5 ſich in den vergangenen Jahren ein feſtes Band des Vertrauens mit Offizieren und Soldaten, Beamten und Angeſtellten knüpfte, das, ſo hoffe ich, unzerreißbar iſt. ö eer und Marine rufe ich zum Abſchiede zu, Deutſch⸗ land über alles. Der Reichswehrminiſter: (gez.): Dr. Geßler. Groeners Aufruf. Der neue Reichswehrminiſter Groener bat an die Wehrmacht folgenden Aufruf gerichtet: An die Wehrmacht! Durch das Vertrauen des Herrn Reichspräſidenten, an die Spitze des Reichswehrminiſteriums berufen, habe ich heute die Amtsgeſchäfte übernommen. In der feſten Ueberzeugung, daß unſere gemein⸗ ſame Arbeit von rückhaltloſem Vertrauen a e ſein wird, rufe ich allen alten und jungen Komeraden ein herzliches Glückauf zu. Der Reichswehrminiſter: (gez.): Groener. Am die Rheinlandräumung. Eine Bilanz der Gründe und Gegengründe. Berlin, 21. Januar. Im zweiten Januarheft des„Weg zur Freiheit“, der Zeitſchrift des Arbeitsausſchuſſes Deutſcher Verbände, ſind in einer Jahresbilanz die deutſchen und fran⸗ öſiſchen Gründe und Gegengründe zuſammengetragen, die ſich immer wieder zur vergegenwärtigen ſehr nötig iſt, um dem franzöſiſchen Anſturm immer neuer Scheingründe Stand zu halten. Das letzte Jahr hat in vieler Beziehung Klarheit über den franzöſiſchen und deutſchen Standpunkt in Be⸗ zug auf die Rheinlandräumung gebracht. Auf deutſcher Seite ſtehen außer den klaren Rechtsanſprüchen zahlreiche pſychologiſche Gründe, die mindeſtens ebenſo ſchwer wiegen. Nach Locarno und dem Ein⸗ tritt in den Völkerbund kann Deutſchland mit Fug und Recht eine Tat der Verſöhnung, des Entgegenkommens, des Vertrauens erwarten, die mehr als das bloße unendliche Verſtändigungsgerede zur Befriedigung Euro⸗ pas beitragen würde. Die für die Beſatzung in wahrem Sinne des Wortes vergeudeten Summen ſind ganz ungehenerlich. Sie betragen vom Waffenſtill⸗ ſtand bis zum 31. Auguſt 1924, der Unterzeichnung des Dawesplanes rund 54683 Millionen. alſo über 5 Milliarden Woldmark, die Deutſchland allein aufbrin⸗ gen mußte, ohne daß ſie auf die Neparationsleiſtungen Frankre i ch immer neue Geſichtspunkte, die auftauchen, um die Rhein⸗ landbeſetzung zu verlängern, wenn nicht zu ver⸗ ewigen. Militäriſch⸗ſtrategiſch wird die Beſetzung al!“ Garantie der berühmten franzöſiſchen„Sicherheit“ be⸗ trachtet. Alle dieſe Argumente und Forderungen haben weder im Verſailler Vertrag rechtliche Baſis, noch tragen ſie dem tatſächlichen Verhalten Deutſchlands Rechung. Frankenſtabiliſierung nach den Wahlen. Auf ein Fünftel des Vorkriegswertes? O' Paris, 23. Januar. In unterrichteten Kreiſen verlautet, daß die fran⸗ zöſiſche Regierung nach den Parlamentswahlen zur Goldwährung in der Weiſe zurückkehren will, daß ſie den Franken auf ſeinen gegenwärtigen Kurs geſetzlich ſtabiliſiert und die Bank von Frank⸗ reich ſich verpflichtet, für jeden Papierfranken einen Goldwert auszubezahlen, der ein Fünftel des Frankenwertes vor dem Kriege entſpricht. Ueber eine entſprechende Entſchädigung an die Rentner, die als die Sauptleidtragenden angeſehen werden, ſoll ſpät er verhandelt werden. Die 20 prozentige Einfuhrabgabe. Abſchluß der Verhandlungen noch in dieſer Woche? Paris, 23. Januar. Wie verlautet, iſt der Verlauf der deutſch⸗fran⸗ hebung der 26prozentigen Einfuhrabgabe auf deutſche Waren im Sinne des Recovery Acts als A b⸗ lechnet. Die franzöſiſche Regierung hat dem deutſchen Vor⸗ ſchlag zugeſtimmt, wonach die 26 Prozent von 6080 E* den ſollen, der die Transferierung an die betreffenden Regierungen durchzuführen hätte. Nur über die Alt der Garantien, die von der franzöſiſchen Regierung verlangt werden, iſt man ſich noch nicht völlig im kla⸗ een. Frankreich möchte ſich das Recht vorbehalten für den Fall, daß die neue Erhebungsart der Abgaben eine Ver⸗ minderung der Einnahmen infolge ungenügender Erklä⸗ rungen der deutſchen Exporteure verurſachen ſollte, ohne weiteres auf den bisherigen Modus zurück⸗ greifen zu können. Dr. Curtius zur politiſchen Lage. Das Problem Reich und Länder. cy Mannheim, 23. Januar. Im ſtarkbeſetzten Saal des Parkhotels ſprach am Sonntagnachmittag Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Cur⸗ tius über die gegenwärtige politiſche Lage. Der Red⸗ ner kam eingangs auf die Länderkonferenz zu ſprechen. Man habe ſich zur Fortſetzung der Konferenz auf den Verfaſſungsausſchuß des Reichsrates als pari⸗ tätiſche Grundlage der Verhandlungsführun beet Der Redner verwies dann auf das enge g geſetz und die Kämpfe, die in dieſen Tagen zwiſchen Reichsregie⸗ rung und preußiſche Regierung ſtaltgefunden haben. Kom⸗ Die e hinſi 5 der Form könne er nicht gutheißen. Die Form des Bismaräſchen Reiches könne ebenfalls nicht mehr in Fraae kommen. da es nichts anderes aewe⸗ en ſei ais 5955 preußoe Hegemonie. Gunſtiger läge die Sache hei den ſüddeutſchen Staaten, wo man eine evtl. Vereinigung zwiſchen Baden und Württemberg auf preußiſcher Seite ins lade gefaßt habe. g Dr. Curtius kam alsdann auf die Reparationsfragen zu ſprechen. Er warf einen Rückblick auf die Denkſchrift des Reparationsagenten Ende des letzten Jahres. Der künftige Weg der hierzu zu beſchreiten ſei, richte ſich in erſter Linie natürlich nach Wirtſchaftsgeſetzen. Als⸗ dann wären die politiſchen Momente zu nennen. Die Regierungsveränderungen in den Ententeſtagten, die in den nächſten Monaten bevorſtehen, würden die Frage der Regelung verzögern. Der Transferſchutz müſſe aber bis auf das äußerſte verteidigt werden. Der Redner er⸗ wähnte dann die Neuaufnahme von Darlehen ſeit 1924, woraus zu entnehmen war, daß eine Auslandsverſchuldung von 4,5 Milliarden zu verzeichnen ſei. Von Intereſſe war die hier eingeflochtene Bemerkung über die Aeußerung amerikaniſcher Bankiers, die erklärten, daß ſie mit der deutſchen Finanzpolitik durch dick und dünn gehen wür⸗ den. Dr. Curtius behandelte zum Schluß noch verſchie⸗ dene Fragen der Parteipolitik und wünſchte, daß die Neu⸗ wahlen ſchon im Mai 1928 ſtattfinden ſollen. 2 „ Aus bein In⸗ und Auslande. Belgiens Handelsvertragsverhandlungen mit Frankreich. Brüſſel, 21. Januar. Der Kabinettschef des belgi⸗ ſchen Außenminiſteriums, van Langenhove, iſt nach Be⸗ endigung der Verhandlungen über den franzöſiſch- he! giſchen Handelsvertrag nach Brüſſel zurückgekehrt. D Miniſterrat wird alsbald zu dem Ergebnis Stellung neh— men. Wie verlautet, hat Belgien in Paris nicht die ge⸗ wünſchte Befriedigung erhalten, und es fragt ſich, ob es den neuen Vertrag annehmen wird. Deutſchland und die Mailander Meſſe. „Berlin, 21. Januar. Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, wird Deutſchland endgültig an der Mai⸗ lander Meſſe nicht teilnehmen, da nach den offiziellen Mit teilungen der Meſſeleitung während der Meſſe die zehn⸗ jährige Wiederkehr des Sieges gefeiert werden ſoll. Deut⸗ ſcherſeits vertritt man die Auffaſſung, daß Meſſen rein wirtſchaſtliche Veranſtaltungen ſind und in keinerlei Zu⸗ ſammenhang mit vo tiſchen Vorgängen ſtehen. Die deutſche Beteiligung an der Internationalen Kunſtausſtellung in Venedig bleibt jedoch beſtehen. Ob Italien ſeinerſeits ſich nunmehr an der Preſſa beteiligen wird, ſteht vorläufig noch dahin. Zur Belegſchaftsverminderung im Saarbergbau. 5 Saarbrücken, 21. Januar. Die von der franzöſiſchen Saarbergwerksditeltion beabſichtigte Belegſchaftsvermin⸗ derung ſoll, wie verlautet, nur die außerhalb des Saar⸗ gebietes wohnenden Bergleute betreffen. Von 72 500 Bergleuten wohnen etwa 20000 Mann in den benach⸗ barten deutſchen Grenzgebieten. Dieſe würden als erſte dem Abbau zum Opfer fallen. Bereits im letzten Jahre hatte die franzöſiſche Bergwerksverwaltung bedeutende Belegſchaftsverminderungen vorgenommen. Der Rekord⸗ tand im Saarbergbau betrug im Jahre 1924 über 78 000 Bergleute, die zum Teil im Jahre 1926 auf 77470 zu⸗ ückging und im Verlaufe des letzten Jahres um etwa 5000 Mann ſank. Im letzten Vorkriegsjahr betrugen die gelegſchaften der preußiſchen und bayeriſchen Saargruben uſammen 56870 Mann. 8 Jer Separatiſtenprozeß Limbourg⸗Aoſen Belaſtende Ausſagen der ehemaligen Sonderbündler. 5 D Köln, 21. Januar. Der dritte Verhandlungstag im Beleidigungsprozeß Ir. Limbourgs gegen Dr. Roſen ſtand zunächſt im Zei— gen reiner Sachlichke. Als aber Dr. Sack im Ge⸗ zichtsſaale erſchien, entwickelte ſich eine Atmoſphäre gereiz⸗ er Spannung. Eine Vernehmung des ehemaligen Son— derbündlers Blaſius, der aus Luxemburg her— beigeholt worden war, geſtaltete ſich für Dr. Lim⸗ bourg ſehr belaſtend, da ihm dieſer ſehr ein— drucksvoll ſeine ſeparatiſtiſche Haltung vorwarf. Sodann wurde in die Vernehmung einer der berüchtigten Agitatoren für den Separatismus, Pfarrer Bormann, eingetreten. Der Vorſitzende ſah ſich be— dauerlicherweiſe veranlaßt, den Zeugen auf ſeinen geleiſce⸗ len Eid aufmerkſam zu machen. Bormann betonte, daß ihm und ſeinen Anhängern als Ziel der erheiniſche Bundesſtaat vorgeſchwebt habe. Im gleichen Sinne jabe ſich auch Dr. Limbourg geäußert. Der Zeuge Zaumann ſagt aus, daß er von dem Kläger ein Pa⸗ et mit Flugblättern, das aus der Hauptmannſchen )ruckerei, in der damals das Separatiſtenblatt„Rhenniſche tepublik“ gedruckt wurde, zum Verteilen erhalten habe. zm weiteren Verlauf der Verhandlung wurde die Fran— enſpende der Limbourgs an die ſeparatiſtiſche egierung in Koblenz einer Unterſuchung unterzogen, wo⸗ ei die Zeugen Koch und Marx ſehr belaſtende lusſagen für Limbourg machten. 11 Todesopfer in Völklingen. Völklingen a. d. Saar, 21. Jan. Die Hochofen⸗ kploſion hat zwei weitere Opfer gefordert. Infolge hren ſchweren Verletzungen ſtarben der verheiratete Hüt⸗ tenmeiſter Wilhelm Sellauch aus Völklingen, Vater von vier Kindern und der ebenfalls verheiratete Hüttenarbei— ter Sebaſtian Brenner aus Saarlouis-Roden. Damit iſt die Zahl der Todesopfer auf 11 geſtiegen; für die übrigen Schwerverletzten ſoll keine akute Lebensgefahr beſtehen. 5 Schiffszuſammenſtoß in ͤͤgäiſchen Meer London, 21. Jan. Der engliſche leichte Kreuzer„Ca⸗ ledou“ iſt einem Bericht aus Athen zufolge int ägäiſchen Meer mit einem italieniſchen Oeldampfer zuſammenge⸗ ſtoßen. Der Oeldampfer iſt in das Schlepptau 15 briti⸗ ſchen Kriegsſchiffes genommen worden, das verſucht, den ſchwerheſchädigten italieniſchen Dampfer in den Piräus Sind ed Der 100 0 ee der 4 werden vermißt. Der übrige Teil der Beſatzu befindet ſich in Sicherheit.. 0 0 Wiesbaden.(Keine Strafderfolgung des Vatermörders Manow.) Nach einer Famiiienſtrei⸗ tigkeit hatte der 17jährige Ferdinand Manow ſeinen Va⸗ geſce 88 a 1 e 1 1 55 Beil en. Ferdinand Manow iſt, wie mitgeteilt, Wochen auf ſeinen Geiſteszuſtand untersucht würden 225 In den Großſtädten bewirkte Gutachten uegr nun vor und geyr dahin, daß Wianow der Paragraph 3 des Jugendgexichtsgeſetzeß zur Seite ſteht. Dieſer ſagt:„Ein Jugendlicher, der eine mit Strafe be⸗ drohte Handlung tut, iſt nicht ſtrafbar, wen er zur Zeit der Tat nach ſeiner geistigen und ſittlichen Entwicklung un⸗ lähig war, das Ungeſetzliche der Tat einzuſehen oder ſeinen Willen dieſer Einſicht gemäß zu beſtimmen. Das Vochan⸗ denſein der Willensbeſtimmung muß feſtgeſtellt werden Aus letzterem Grunde wurde das Sachverſtändigenurten eingeholt, das dahin geht, daß Manow für die Tat nicht ſtrafbar iſt, obwohl er wußte, daß er unrecht tat, aber dem Anreiz zu dieſem Tun nicht widerſtehen konnte. Di: Eröffnung des Hauptverfahrens wird abgelehnt werden. Der jüngere Bruder des Ferdinand wird nun auch von einem Pſychiater unterſucht werden. Aus Heſſen. Beſtimmungen zum Reichsviehſeuchengeſetz. Darmſtadt, 21. Januar. Zur Durchführung des Reichsviehſeuchengeſetzes in Heſſen hat das heſſiſche Mi- niſterium des Innern gegen die beſondete Seuchengefahr, die durch Einfuhr von Vieh aus ſtart verſeuchten Gebiets⸗ teilen droht, beſondere Anordnungen getroffen, die am 1. Februar in Kraft treten. Zucht⸗ und Nutzvieh, das aus verſeuchten Gebietsteilen nach Heſſen eingeführt wird, iſt tunlichſt ſchon vor der Einfuhr, ſpäteſtens aber nach 12 Stunden dem zuſtändigen beamteten Tierarzt und de!“ Polizeibehörde des Ein ſtellungsortes anzumelden. Die) Vieh iſt auf die Dauer von 5 Tagen in beſonderen Räu⸗ men abzuſondern. Wenn die Tiere von einem Markt ſtam⸗ men, der der zwangsweiſen amtlichen Impfung unter⸗ ſtellt iſt, ſo kann das abgeſonderte Vieh von einem be⸗ amteten Tierarzt befreit werden. Die verſeuchten Gebiets⸗ teile werden in den Amtsblättern bekannt gegeben. All: im Eiſenbahnverkehr beförderten Klauentiere ſind beim Entladen amtstierärztlich zu unteeſuchen. Die hierauf be⸗ züglichen Vorſchriften finden u. a. keine Anwendung auf Tiere, die unmittelbar von den Schlachtviehmärkten Mainz Darmſtadt, Frankfurt, Offenbach, Mannheim, Wiesba⸗ den, Koblenz und Köln kommen. Seidenbuch.(Helm HDolzfällen verungtuar Beim Holzfällen im ghieſigen Staatswald kam der Wald⸗ arbeiter Guggenberger unter einen umſtürzenden Stamm. Erſt nachdem man dieſen entzwei geſägt hatte, konnte der Verunglückte geborgen und nach Hauſe gebracht werden. Der Juftand desſelben iſt nach Ausſage des zu Hilfe herbeigerufenen Arztes recht bedenklich. 1 Leidenbuch.( Motorradunfall.) Der Forſtwart Kochhafen ſtieß bei einer Fahrt in Darmſtadt mit einem Auto zuſammen, ſo daß das Motorrad erheblich beſchä⸗ digt wurde. Sein Bruder, der auf dem Soziusſitz mit⸗ fuhr. erlitt derartige Verletzungen, daß er ins Kranken- haus verbracht werden mußte. Auch Kochhafen erlitt leichtere Verletzungen an der Hand. * — Süddeutſche Gaſtwictsmeſſe. In der Zeit vom 7. bis 9. Mai wird in Darmſtadt ein Verbandstag des Rheiniſchen Gaſtwirteverbandes in der ſtädtiſchen Feſt⸗ halle ſtattfinden. Während dieſer Zeit ſoll auch die erſte ſüddeutſche Gaſtwirtsmeſſe hier ſtattfinden. 5 Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 22. Januar. Hoher Druck bedeckt die Alpenländer und bringt unſerem Gebiet Föhn⸗Situationen. Ueber den britiſchen Inſeln liegt eine neue Depreſſion, die ſich jedoch nur lang⸗ ſam oſtwärts verlagern wird. Vorausſichtliche Witterung bis Mon⸗ tag: Meiſt trocken und zeitweiſe aufheiternd, in der Ebene Nachtfroſt, ſpäter etwas wärmer, ſüdlich bis ſüd⸗ weſtliche Winde. — Anmeldung von Beſatzungsſchäden. Es wird hin⸗ ſichtlich der Anmeldung von Beſatzungsſchäden erneut dar⸗ auf hingewieſen, daß Beſatzungsleiſtungen und Vermögens⸗ ſchäden nach dem Beſatzungsleiſtungsgeſetz vom 5. 4. 27 innerhalb eines Monats nach dem Eintritt des Schadens angemeldet werden müſſen. Die Anmeldung muß beieiner Gemeindebehörde oder bei einer Feſtſtellungsbehörde ſchrift⸗ lich oder zu Protokoll erfolgen. Eine mündliche Anmel⸗ dung wird nicht anerkannt. „Letzte Gelegenheit. Es bletet ſich heute Montag Abend nochmals Gelegenheit, im Ceutral⸗ Theater das hochintereſſante Filmſchauſpiel„Menſch unter Meuſchen“ zu bewundern. Wer es noch nicht geſehen, verſäume dieſe letzte Gelegenheit nicht, denn Tau⸗ ſende waren bereits Zeuge dieſer grandloſen Filmaufföhrung. dieſes Filmwerk atemloſe Spannung und ausverkaufte Häuſer. Darum auf. heute Abend ins Central Theater! * Wegen Durchbruch des„Kiesſandlanals“ findet heute Montag Abend 7,71 Uhr im„Kalſerhof“ elne große Demonſtratfonsverſammlung ſtatt, zu der alle Kiesſänder, frühere und heutige, eingeladen ſtad. Siehe Inſerat. Sport und Spiel Meiſterſchafts⸗Endſpiele. Runde der Meiſter: F. V. Karlsruhe— Wormatia Worms 9:1(5:1). Spielverein Waldhof— Sp. Vgg. Fürth 0:2(0:1). Runde der Zweiten und Dritten. Gruppe Nordweſt: F S. V. Frankfurt— V. f. L. Neckarau 7:2. f V. f. L. Neu⸗Iſenburg— N00 Neunkirchen 22. Saar 05 Saarbrücken— Not⸗Weiß Frankfurt 1:1. Schweine markt. Weinheim, 21. Jan. Zugeführt 390 Stück; ver⸗ kauft 311 Stück. Milchſchweine wurden verkauft das Stück von 7—13 Mark; Läufer das Stück von 15—30 Mark, N 168 BTEIBTREU Af FEE- Z USATZ HHLA A- 4