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Brau baus unſere dies ſährz 50 9 General- Nversammlung ſtatt— Tageserdnuß wird im Lokal bekanntge Um vollzähliges Erſcheinen bittet 1 geben. „Mablahrer-Ueren., Fracht“ mittags 2 Uhr findet! Lokal zum grünen Lau unſere diesjährige Generalverſammlun ſtatt.— Tagesordnur wird im Lokal bekann der Mitglieder und Ehrenmitglieder bittet Empfehle Weizenfuttermehl— Kleie— Haferflocken Gerſtenſchrot— Maisſchrot— Weizer gute Qualität, Gerſte und Mais zu den billigſten Tagespreiſen Heinrich Faltermann Telefon 76. Empfehle: Merrettich, Zwiebeln Aepfel, Birnen Gelbfleiſchige Speiſe kartoffeln Lebensmittelhaus zum Rebſtock nmer⸗ öfen kaufen Sie billig bei Vall. Winken bach Weinheimerſtraße 53 Inſerieren bringt Der Sportwart. Gewinn! 44 feibnuon Z 7M ðMAN INNEN empfiehlt für Haussehlaehlungen frisches ausgeb. 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Blumenkohl, Roſenkohl, Feldſalſ Rotkraut, Weißkraut, Gelberüben, Rotrübeſ worden war. Hungen, Banauen, Mandarinen Zitronen, Maronen, Nüſſe, Oelnüſſe, eamten des beſetzten Gebietes und ohne M i„Donnerstag, 26. Jan., vorm. 9 Itimmung der deutſchen Behörden ausführen dürfen, annhe m: Uhr und nachm. 2— 6 Uhr, Freitah 27. Jan., vorm. 9—1 Uhr u. nachm. 2— 6 Uhr, Hotel Stadt Baff „Samstag, 28. Jan., vorm. 8½—1 U einheim ate er i N Gaſthaus Karlsberg er über die Ankunft und den Auftrag der Be⸗ ten Mitteilung zu machen iſt. „Hermes“ Arztliches Junſtitut für orthopädiſche Bruchbehand lu 9 3 0* 5 G. m. b. H. Hamburg, Eſplanade 6.. Aelteſtes und größtes ärztliches Inſtitut dieſer Art. Senne e., Sternheimer Nachrichten) erscheint twizlich att Ausnahme ber Bon- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. % t. frei ins Paus gebracht.— Wratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Kenntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen elender.— Annahme von Abennements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, ältetes 1. erfolgreiches Lokal⸗Anzeigeblatt in Viemheſn rnſprecher 1171.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſſcheckkonto Nr. 21577 Amt 5 erlag: Joh. Martim, Geſchäftstelle Rathaus ſtr. ankfurt a. N.— Schriftleitung, Druck u. bir. 1 meren —— ahrplan ſowie einen Wend⸗ — Viernheimer Tageblatt Geſch — Mittwoch, den 25. Januar 1928 i ernheimerfinzeiger (Sternhetmer Bürger- Ztg.— Siernh. Bolksdlang Anzetgzenpreiſe: Des elnſpaltige Petttzelle koſtet 75 Pfg., die Reklamezeile 60 n bei Wiederholung aßgeſtufter Rabatt.— Annahme ſchluß für Juſerate und Notizen ves . 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerm fts ſtelle und von ſümtlichen Annoncen⸗Erpebitionen Deutſchlands und des Aus laude Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiantt laßvorſchriften bei Anzeigen werben nach Möglichkeit beruckſichtigt.— Für die Aufnahnm en beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kaun jedoch eine Gewähr nicht übernemmen werben 45. Jahrgang Neues in Kürze. 28: Die Rheinlandkommiſſion hat mit dem 20. Jaunar den Film„Der Ritter der Luft“ für das beſetzte Gebiet verbauten, weil dieſer geeignet ſei, die„öffentliche Oronung“ zu ſtören. : Der neuernannte Sowjetbotſchafter Dowgalewſfki hat dem Präſiventen der franzöſiſchen Republik ſein Be⸗ glaubigungsſchreiben überreicht. : Der von der mexikaniſchen Delegation auf der vanamerikaniſchen Konſerenz eingebrachte Vorſchlag auf Neorganiſierung der panamerikaniſchen Union zu Ungun⸗ ſten Amerikas, iſt von den Reduern ſämtlicher Delegatio⸗ nen als unzweckmäßig abgelehnt worden. 1: In Nicaragua befinden ſich 1000 amerikaniſche Marineſoldaten auf dem Vormarſch gegen Sandino, der zweifellos noch am Leben iſt. Die Truppen ſollen der Revolution den letzten Todesſtoß verſetzen. Große Verkehrsſtörungen durch Paraden. a. V Mainz, 24. Januar. Ohne jeden erſichtlichen Grund und ohne die Bevölkerung zu benachrichtigen, hat es die franzöſiſche Beſatzungsmacht für notwendig gehalten, mitten in der Stadt Mainz und dazu noch auf einer der Haupt⸗ berkehrsſtraßen eine Parade abzuhalten, wodurch jeder Verkehr in dieſer, ſowie in den angrenzenden Nebenſtraßen völlig unterbunden wurde, da die geſamte in Mainz ſtehende Truppenmacht aufgeboten . Wie verlautet, ſoll eine militäriſche Feier den Grund zu dieſem Maſſenaufgebot abgegeben haben. Während in den Lüften Geſchwader um Geſchwader kreiſte zogen ſtundenlang in endloſen Kolonnen Infanterie, Kavallerie, leichte und ſchwere Artillerie, Tanks, Schein⸗ 5 werſer und ſonſtige techniſche Truppenteile mit Muſik und Fahnen i Peer inmitten eines großen Offizierſtabes und eskotiert von Peter Roſch auf 35 Rehrsſt örungen hervor, unter denen beſonders der 1 Laſtkraftwag uu⸗ und Straßenbahnverkehr zu leiden hatten. an General Guilleaumat vorüber, Lanzenreitern die Parade abnahm. Auch die abzie⸗ henden Truppen riefen noch lange peinliche Ver— Der Geiſt der„Verſtändigung“. Soeben hat die Interalliierte Rheinland⸗ om mmiſſion dem Reichskommiſſiar für die beſetzten 0 ebiete ihre Stellung zur An wendung des Reſchs⸗ kriminalgeſetzes vom Jahre 1922 im beſetzten Ge⸗ Piet bekannt gegeben. Dabei wurden die Vorbehalte und Einſchränkungen, daß aus dem un beſetz⸗ ten Gebiet keine Polizei amte oder Polizeiagenten im beſetzten Gebiet Aufträg ohne Mitwirkung von Zu⸗ petont. Die zuſtändigen deutſchen Stellen im beſetz⸗ ken Gebiet ſeien für die Tätigkeit dieſer Beamten aus dem unbeſetzten Gebiet verantwortlich. Ferner peirb verlangt, daß der franzöfiſchen Behörde vor⸗ Dieſe Verfügung bedeutend einen neuen ſchwe⸗ e Eingriff in die deutſche Verwaltungshoheit und erfolgt in erſter Linie politiſche Zwecke. 5 1 Ihre Durchführung erſchwert in ſtärkſtem Maße die Be⸗ fämpfung des Landesverrats und der Frem⸗ denlegion⸗Werbung, da die Franzoſen nunmehr ie Möglichkeit haben, Perſonen, die in ihren Pienſten ſtehen, zu warnen und rechtzeitig in fächerheit zu bringen. Es zeigt daher auch dieſe Perordnung der Machthaber im beſetzten Gebiet, wie gennig die Beſatzung ſich darum kümmert, den Geiſt der zerſtänd zung zu pflegen und wie ſie ſich im Gegenteil n bemühen, durch alle möglichen Schikanen die ö glich keit zu erhalten, ſich in die deutſche Verwal⸗ ungshoheit einzumiſchen und dieſe zu ſtören. Auch in Mainz abgehaltene Parade in größtem Stil, 1 auch in demſelben Zuſammenhang eingeordnet nd iſt gleichfalls ein Beweis dafür, daß die Anweſen⸗ be der Beſatzungstruppen der ſtörendſte Fattor 105 deutſch⸗franzöſiſchen Annäherungspolitik darſtellt. der ſoll den Einwohnern des beſetzten Rheinlandes auf 110 Weiſe die Liebe und Bewunderung“ für die fran⸗ ische Machtpofikik am Rhein beigebracht werden? Wir zimdgen das kaum zu glauben, vielmehr neigen wir mehr 5 Anſicht zu, daß ein Zuſammenhang zwiſchen 1 er Politik und jener Diplomatie beſtehen nuf lte Paris und in Genf ſo ſchöne Worte für die ber kverſohnung zu finden weiß, gleſchwoh! diefe 8 der Praxis aufs beſte zu ſabotieren ver⸗ — De Koſten des Neichsſchulgeſetzes. Eine Erklärung der Reichsregierung. b Berlin, 24. Jaguar. Der Bildungsausſchuß des Reichstages begann am Dienstag die Ausſprache über die Paragraphe 19 und 20 des Reichsſchulgeſetzs. Reichsinnenminiſter v. Keudell leitete die Ausſprache mit einer Erkläru ng der Reichsregierung über die Koſtenfrage ein. Er erklärte, die Umfrage über die mutmaßliche Höhe der Koſten die die Durchführung des Reichsſchul⸗ geſetzes möglicherweiſe verurſachen werde, habe die ſchon früher vertretene Auffaſſung der Reichsregierung, daß es ſehr ſchwer, wenn nicht unmöglich ſei, dieſe Ko— ſten zu ſchätzen, beſtätigt. Die U nterrichtsminiſte⸗ rien der Länder hätten, ſoweit ſie nicht die Angabe von Zahlen überhaupt für unmöglich erklärten, mehr oder weniger nachdrücklich betont, daß dem von ihnen vor— genommenen Schätzungen eine ſtarke Unſicherheit anhafte, da es völlig unmöglich ſei, vorher zu ſagen, ob und in welchem Umfange die Erziehungsberechtigten von ihrem Recht, die Einrichtung von Schulen zu bean— tragen. Gebrauch machen würden und welche finanziel— len Auswirkungen die Genehmigung ſolcher An— träge haben werde. Die Reichsregierung beſtreite nicht, daß die Einführung des Geſetzes den Lägdern und Gemeinden, denen die Aufbringung der Schullaſten oh⸗ liege, mehr Koſten verurſachen könne. Angeſichts der geſpannten Finanzlage der Länder und Gemeinden ſei ſie bereit, den Ländern eine einmalige Beihilfe bis zu 30 Millionen Mark in Ausſicht zu ſtellen. Dieſe Beihilfe ſoll in erſter Linie dazu dienen, die Ueberleitung der zur Zeit beſtehen⸗ den Schulve hältniſſe, namentlich auch in leiſtungsſchwachen Schulgemeinden, in den neuen Rechtszuſtand zu erleichtern. Ein voller Erſatz der Koſten, die die Durchfüh⸗ rung des Reichsſchulgeſetzes etwa erfordere, oder eine Be⸗ teiligung des Reiches an laufenden Mehrkoſten für das Polksſchulweſen müſſe nicht nur aus grundſätzlichen Erwägungen, ſondern aue deshalb abgelehnt wer⸗ den, weil es kaum m; ch ſein werde. Koſten, die auf Grund der Durch rung des Schulgeſetzes er⸗ wüchſen, von denjeni⸗ Ausgaben zu trennen, die das inſteter Entwickluhn befindliche Vollsſchulweſen auch ohne den Erlaß dieſes Geſetzes verurſachen werde. Zum Schluß erklärte der Miniſter, daß das nähere über die Art der Verteilung der einmaligen Beihilfe von 30 Mil⸗ lionen von der Reichsregierung im Einvernehmen mit dem Reichstag feſtgeſetzt werden werde. Die Länder verlangen volle Koſtenerſtattung. Nach den Ausführungen des Reichsinnenminiſters er— klärte hierauf der preußiſche Vertreter, der preu— ziſche Kultusminiſter vertrete die Auffaſſung, daß es Sache der Reichsregkferung ſei, ſowohl die Ko— ſten zu überſchlagen, als auch zu tragen. Preußen ſei über haupt gegen die Annahme einſtweiliger Zuwen⸗ dungen, da nach den bisherigen Erfahrungen das Reich ſtts verſagt habe. Der Vertreter der baye— riſchen Regierung ſchloß ſich den preußiſchen Aus— führungen über die finanzielle Frage ausdrücklich an. Bayern müſſe auf volle Koſtenerſtattung beſtehen. Die Verhandlungen wurden dann auf Mittwoch vertagt. Auf Wunſch verſchiedener Parteien ſoll der Finanzminiſter erſucht werden, an dieſer Sitzung teilzunehmen. — 2 * Das Neninerverſorgungsgeſetz. Die Beratungen im Sozialausſchuß des Reichstages. b Berlin, 24. Jauuar. Der Sozialpoli iſche Ausſchuß des Reichstages begann am Dienstag die Beratung des demokratiſchen Ent— wurfes eines Rentnerverſorgungsgeſetzes. Miniſterialdirektor Ritter vom Reichsarbeitsmimiſterium wies darauf hin, daß die Reichsregierung an ihrer Erklä— rung feſthalte, wonach eine Stellungnahme der Regierung zu dieſer Frage erſt im Zuſammenhang mit dem Geſamtetat möglich ſei. In der Ausſprache ſtellte ſich die deutſchnationale Fraktion auf den Boden des demokratiſchen Antrages; auch die Deut⸗ ſche Volkspartei bezeichnete den demokratiſchen An⸗ trag als eine brauchbare Grundlage. Die So zialde⸗ mokraten forderten ebenſo wie andere Redner einen ſofortigen Eintritt in die Beratung. Nur die Abg. Frau Teuſch vom Zentrum bedauerte, daß durch die Beratun⸗ gen bei allen beteiligten Kreiſen wieder Hoffnungen ge⸗ weckt würden, deren Erfüllung finanziell noch nicht ſicher⸗ geſtellt ſei. Das Zentrum lehne dafür jede Verantwor⸗ tung ab. Der Ausſchuß begann dann die Ein zelberatun⸗ gen. 1 Die mitteldeutſche Metallarbei kerausſperrung Eine Proteſtkundgebung der ausgeſperrten Arbeiter. Magdeburg, 25. Januar. Der deutſche Metallarbeiterverband, Ortsgruppe Magdeburg hatte anläßlich der Ausſperrung ſämtlicher Metallarbeiter im Bezirl Mitteldeutſchland zu einer Pro⸗ teſttund gebung eingeladen. Im Verlaufe der Kund⸗ gebung fand folgende Entſchließung einſtimmig Annahme: „Die am 24. Januar in der Stadthalle zu Magdeburg berſammelten 6— 7000 ſtreitenden Metallarbeiter begrüße die richtigen Maßnahmen der Organiſatrions⸗ leitung des deutſchen Metallarbeiterverbandes vor und während des Kampfes. Ebenſo wie die Funktionäre des Bezirks und der Verwaltung weiſen die Streikenden di unbefugte Einmiſchung der 40 fu in n t Partei und ihrer Preſſe in die Führung des Kampfes auf das entſchiedenſte zurück. Mit gleicher Entſchiedenhei verurteilen die Metallarbeiter die den Kämpfenden gegen⸗ über eingenommene feindliche Einſtellung und Berichterſtat⸗ tung einzelner bürgerlicher Preſſeorgane. Geſtärkt durch, die von den Arbeitgebern vorgenommenen Ausſperrungen geloben die Verſammelten in muſtergültiger Diſziplin einig und geſchloſſen in unerſchütterlichem Vertrauen zu ihrer Leitung im Kampfe bis zum ſiegreichen Ende auszuharren.“ Die Reichsbeihilfe für die Landwirtſchaſt Die Zinſen für Steuertückſtände werden niedergeſchlagen. Wegfall der Nentenbankſchuldzinſen. de Berlin, 24. Januar. Die Verhandlungen über die Behebung der Agrarkriſe wurden am Dienstag im interfraktionellen Ausſchuß der Regierungsparteien des Reichstages unter Teilnahme des Reichsfinanzminiſters Dr. Köhler fort⸗ geſetzt. Das Ergebnis dieſer Verhandlungen war bisher Uebereinſtimmung über nachſtehende Probleme: 1. Auf ſteuer lichem Gebiete wurde die Zuſti m⸗ mung des Reichsfinanzminiſters zu den von Seſten der Reichsregierung für möglich angeſehenen Maßnahmen er⸗ reicht. Die Rahmengeſetze für die Einkommens⸗ und Umſatzſteuer ſür die nicht buchfſührenden Landwirte werden bei dem Abſchluß und Vorauszahlungen der Ab⸗ ſatzlage angepaßt. Die Zinſen für Steuerrück⸗ ſtände ſollen niedergeſchlagen werden. Bei etwa⸗ igen Pfändungen ſoll ſichergeſtellt werden, daß die Beſtimmung beröcgfichtigt wird, monach Weiterfüh⸗ rung des Betriebes nicht geſtört werden darf. f 2. In der Frage der Nebernahme der Ren tenbankgrundſchuldzinſen werden die Verhand lungen umer Hinzuziehung der ce gane der Preußenkaſſe, ſowie des preußiſchen Landwirtſchaft und Finanzminiſters fortgeſetzt werden. Die Simultanſchule vertagt. Der interfraktionelle Ausſchuß bserſucht eine Löſung zuſtande zu bringen. d Berlin, 25. Januar. In der Behandlung des Schulgeſetzes ſind die Pn 4 teien nunmehr übereingelommen, die Paragraphen, di zu Konflikten Anlaß geben könnten, vorläufig nicht weiter zu beraten und die erſte Leſung des Geſetzes zu Ende zu beingen, ohne dieſe Paragraphen zu erle⸗ digen. Nach einer Pauſe von drei bis vier Tagen wird ſodann der interſraltioneſle Ausſchuß zuſammentreten, um eine Löſung der entſtandenen Schwierigkeiten zu verſuchen. Wie weiter beſtimmt verlautet, gehen in der Zwi⸗ ſchenzeit die Verhandlungen zwiſchen dem Zentrum und der Deutſchen Voltsvartei weiter, doch iſt es ſehr fraglich, ob es den Unterhändlern gelingen wird, eine Einigung herbeizuführen, da die Volkspartei auf ihrer For⸗ derung nach unbegrenztem Schutz der Simultan⸗ ſchulen in Baden und Heſſen zu beharren ſcheint. An⸗ dererſeits verſteift ſich aber auch das Zentrum auf die zeitliche Begrenzung dieſer Schutzfriſt in den beiden genannten Ländern, ſodaß der Entſchluß der Parteien, die ſtrittigen Fragen des Schulgeſetzes vorerſt aus den Beratungen auszuſcheiden, lediglich ein letzter Verſuch iſt, die Schwierigkeiten aus der Welt zu ſchaffen. Sollte dann auch dieſer fehlſchlagen, ſo dürfte damit zu rechnen ſein, daß die durch das Schulgeſetz bereits ſeit längerer Zeit hervorgerufene ſchleichende Kriſis zum Ausbruch kommen wird, was dann das Ende der Koa tft und ſomit Neuwahlen bedeuten dürfte. Aus dem In⸗ und Auslande. Colban und Sugimura nach Prag abgereiſt. Genf, 24. Januar. Zu der am 26. Januax in Prag e Vorlonſerenz für den Sicherheitsausſchuß ind geſtern der Direktor der Abrüſtungsabteilung des Völterbundsſekretariats Colhan, ſowie der Leiter der po⸗ litiſchen Abteilung der Unterageneralſelretär Sugimu m Vegleltung meyrerer yoyerer Beamten, darunter hohe Deuiſcher Beamter, nach Prag abgereiſt. Zu den deutſchen eamten gehört das Mitglied der jüriſtiſchen Abteilung Dr. Barando. 5 Die franzöſiſch⸗belgiſchen Handelsvertragsverhandlungen. Brülſſel, 24. Januar. Der belgiſche Ministerrat be⸗ faßte ſich mit dem Stand der belgiſch⸗franzöſiſchen Han⸗ delsvertragsverhandlungen und beſchloß im Einvernehmen mit Luxemburg der franzöſiſchen Regierung eine Note zu überreichen, in der der belgiſche Standpunkt endgültig klargelegt iſt. Sollte Frankreich den von Belgien in dieſer Note verlangten Begünſtigungen nicht zuſtimmen, ſo ſcheint r des Handelsvertrages ſehr in Frage ge⸗ ſtellt. 2 25 Aus Nah und Fern. Strandung eines Motorbootes.— Vier Menſchen ertrunken. Kopenhagen, 24. Januar. Wie aus Haugeſund ge⸗ meldet wird, iſt dort ein Motorboot infolge Maſchinen⸗ defektes in die Brandung geraten und an Land geworfen worden. Die vier Inſaſſen, darunter ein krankes Kind, das zum Arzt gebracht werden ſollte, kamen ums Leben. Frankfurt a. M.(Der Zuchthäusler als ſtädtiſcher Geldtransporteur.— Zweimal eſehen.) Der„Fall Birr“ erregt nach wie vor in er Stadt das allergrößte Aufſehen. Es erſcheint un⸗ faßlich, daß eine Großſtadt, die über ungezählte Kraft⸗ wagen verfügt, zu Geldtransporten noch Handkarren und elende Holzkiſten verwendet und als Transporteur ſich einen mit fünfzehn Jahren Zuchthaus und Gefängnis vorbeſtraften Menſchen herbeiholt. Bei der Stadtver⸗ ordnetenverſammlung ſind ob dieſer ſchaurigen, kaum glaubhaften Zuſtände ſchon mehrere Dringlichkeitsanträge eingelaufen, die ſchärfſtes Vorgehen gegen die verant⸗ wortlichen Perſonen fordern.— Inzwiſchen iſt der Räu⸗ ber zweimal geſehen worden. Zunächſt hat ihn ein Ar⸗ beitskollege, der von dem Raube aber noch nichts wußte. in der Mörfelder Landſtraße getroffen. Birx hatte ſich neu' eingekleidet und trug zwei braune Aktenmappen bei ſich, in denen er vermutlich das Geld aufbewahrte.— Dann iſt er auf dem Bahnhof Nied von einer früheren Hausgenoſſin im Zuge nach Limburg geſehen worden. Man nimmt jetzt an, daß ſich Birx aber trotzdem noch in Frankfurt bei guten Freunden verborgen hält. Frankfurt a. M.(Der Cronberger Mord aufgeklärt.— Der Mörder aus dem Main geländet.) Der Mord auf der Cronberger Ge— markung, dem die 27jährige Auguſte Gerber aus der Martin Lutherſtraße zum Opfer fiel, hat jetzt ſeine Auf⸗ klärung gefunden. Die Gerber wurde bekanntlich am 30. November an einer entlegenen Stelle zwiſchen Cron— berg und Oberhöchſtadt mit zertrümmertem Schädel und durchſchnittener Kehle als Leiche aufgefunden. Neben der Fundſtelle lagen Hut und Mantel ihres Bräutigams, des gleichaltrigen Arbeiters Peter Müller aus Oberhöchſtadt. Der Täter war unmittelbar nach der Tat verſchwunden. Nun wurde in der Nähe von Griesheim eine von Schiffs⸗ ſchrauben faſt völlig zerfetzte Leiche aus dem Main ge⸗ borgen. An Hand der noch vorhandenen Kleiderreſte konnte die Perſönlichkeit des Toten als die Müllers ein⸗ wandfrei feſtgeſtellt werden. Dem Zuſtand der Leiche nach zu urteilen, kann man mit Sicherheit annehmen, daß Müller unmittelbar nach der Tat den Tod im Main geſucht und gefunden hat. Wiesbaden.(Wegen 40 Pfennig ins Zucht⸗ haus.) Ein 45jähriger Poſtſchaffner aus Bad Schwal⸗ bach iſt von dem erweiterten Schöffengericht zu einem Jahr Juchthaus verurteilt worden, weil er eine Palet⸗ adreſſe, mit 40 Pfennig frankiert, für ſich verwandt und nicht in das Buch eingetragen hatte. Mainz.(1500 Mark unterſchlagen.) 1500 Mark Kundengelder unterſchlagen hat die 20 Jahre alte Buchhalterin eines hieſigen Geſchäftes ſeit längerer Zeit. Als der Geſchäftsinhaber die Veruntreuungen entdeckte aud der Angeſtellten darüber Vorhalt machte, kehrte dieſe⸗ nicht mehr in ihre Stellung zurück, ſondern ſtellte ſich frei⸗ willig der Polizei. Mainz.(Tödlich vom elektriſchen Strom getroffen.) Ein 28jähriger Arbeiter von Mainz⸗Kaſtel erlitt auf ſeiner Arbeitsſtätte in Guſtavsburg einen elek⸗ triſchen Schlag, der den ſofortigen Tod zur Folge hatte. Er hinterläßt Frau und amoi Kinder. Homberg.(Wiederausgrabung einer Leiche. Im Jahre 1921 ſtarb hier ein Fräulein Amalie Blanke im Alter von über 60 Jahren und wurde auf dem hie⸗ ſigen Friedhof beerdigt. 1 Veranlaſſung des Staats⸗ anwalts wurde die Leiche wieder ausgegraben und durch die Kreisärzte von Fritzlar und Ziegenhain unterſucht. Der Staatsanwalt iſt zu dem Schritt veranlaßt worden keines natürlichen Todes geſtorben ſein ſoll. Im Grubenbetrieb der Zeche„Miniſter Stein“ kam es zu einer blutigen Auseinanderſetzung zwiſchen dem Steiger Wibbelitz und dem Wetterkontrolleur Nowickl. Wegen einer nicht ordnungsmäßig ausgeführten Arbeit war der Wetterkontrolleur von dem Steiger gerügt worden. Dar⸗ auf entſpann ſich ein Wortwechſel, der ſchließlich in eine Schlägerei ausartete. Nowicki ergriff ein Beil uno ver⸗ letzte damit den Steiger am Kopf ſchwer. Um weiteren Schlägen zu entgehen, ſtellte ſich der Steiger tot. Nowichf warf nun den vermeintlich Toten in den Brensbergſumpf. Nachdem ſich der ſchwerverletzte Steiger aus dem Sod herausgearbeilet hatte, wurde er von dem Täter noch⸗ mals bedroht. Von herbeieilenden Bergleuten wurde der Steiger dann zu Tage gebracht und dem Krankenhaus zugeführt. Der Wetterkontrolleur wurde verhaftet. werben. Sie Konter zusarrimeg richt Kormert; ces Wasser war Viel zu tief.— Es iſt menſchlich wohl zu verſtehen, daß es immer wieder Leute gibt, die es verſuchen, durch Herſtellung falſcher Münzen und Banknoten zu Reichtum zu gelangen. Um ſo notwendiger iſt es im Intereſſe der Allgemeinheit, daß die ſtaatlichen Behörden aller Länder nachdrücklichſt ihr Augenmerk darauf richten, daß derartige Fälſchungen möglichſt bald entdeckt werden und die Täter zur Rechen⸗ ſchaft gezogen werden. In Deutſchland iſt es die Falſch⸗ geldabteilung der deutſchen Reichsbank der dieſe Kontrolle unterſteht und als deren Leiter ſich der Kriminalkommiſſar Liebermann von Sonnenberg einen weit über die Reichs⸗ grenzen hinausgehenden geachteten Namen gemacht hat. Erſt kürzlich wurde das Intereſſe der Oeffentlichkeit ge⸗ legentlich der Unterſuchung der Tſcherwontzenfälſchung auf dieſe Abteilung der Berliner Polizei gelenkt. Diesmal war es ganz beſonders ſchwierig, den Fälſchern auf die Spur zu kommen, da man keine echten ruſſiſchen Noten beſaß, um ſie zum Vergleich heran zu ziehen. Aber den⸗ noch wurden die Machenſchaften des Herrn Sardatſchiera— ſchili bald aufgedeckt. Das Fälſchen von anfknoten iſt heutzutgge keine durch die aufgetauchte Vermutung, daß Fräulein Blanke Dortmund.(Totſchlagsverſuch in der Grube.) leſchte Arper meyr, venn ver moder ſeine verſchiedenen Feinheiten in ifa bennuancen verlangt die ganze Wiſſenſchaf U gen Fachmanns um zu einem annehmbaren Reſu 5 81 kommen. Der Fälſcher muß die Farbenwahl des Schei⸗ nes auseinanderphotographieren, er muß Licht und Schat⸗ ten auf den Geſichtszugen auf den Figuren richtig vee⸗ teilen können, er muß außerordentlich koſtſpielige Hilfs⸗ mittel beſitzen um den klaren, guten Druck der Emiſſions⸗ banken nachahmen zu können. Eine Zeit lang waren wir in Deutſchland von größeren Nachahmungen verſchont. nur die gefälſchten Dollarnoten ſchädigten die Geſchäftswelt, bei dieſen war nämlich der Nennwert nach ihrer Auf⸗ wertung ausradiert und mit chineſiſcher Tuſche neu hin⸗ eingeſchrieben. Da gab das Schatzamt Waſhington Er⸗ kennungsblätter heraus, aus denen jeder gegenüber die Fälſchungen ſich orientieren konnte. Fälſcher ihre liebenswürdige Aufmerkſamkeit anderen Va⸗ uten zugewendet. Die letzte größere Fälſchung deutſcher Banknoten war eine Aktion zur Herſtellung von Zehnren⸗ tenmarkſcheinen. Das war zwar kein beſonders einträgliches Geſchäft, aber die Maſſe mußte es bringen. Natürlich iſt es viel verlockender, fünfzig engliſche Pfund⸗ oder hol⸗ ländiſche Guldennoten zu fabrizieren, aber die Abſatzmög⸗ lichkeiten ſind viel geringer. Am leichteſten wird man eigent⸗ lich falſche Münzen los, wie ſich zum Beiſpiel die Fünfzig⸗ pfennigſtücke aus Meſſing einer gewiſſen Popularität unter den Falſchmünzern erfreuten. Deshalb hat auch die Reichs. bank die Herſtellung von Fünfzigpfennigſtücken aus Nickel beſchleunigt, die nicht ſo leicht nachgegoſſen werden können. Der Vertrieb der Fälſcher wird gewöhnlich von drei Perſonen beſorat. Der eine geht in eir Geſchäft, am lieb⸗ ſten in ein kleines ſchlecht erleuchtetes und kauft ein Stück Seife oder eine Schachtel Zigaretten, wobei er die größere falſche Note umwechſelt. Der zweite ſteht, anſcheinend völlig unbeteiligt, an der nächſten Straßenecke Schmiere, während der Dritte zu perſönlichem Schutz des einen Ausführenden da iſt. Er betritt nach ſeinen Genoſſen das Geſchäftslokal und tritt, falls der Geſchäftsinhaber irgend⸗ welche Bedenken zeigt, um das Falſchgeld anzunehmen, in Aktion. Er prüft den Schein und nimmt ihn ſelbſt zum Wechſeln an. Nach ſolchem„Geſchäftsabſchluß“ treffen ſich die drei Kavaliere in einem Hausflur und die beiden Schutzengel nehmen das Wechſelgeld ſowie die gekauften Sachen an ſich, um den Dritten vor der Gefahr vor einer Leibesviſitation zu ſchützen. Dann beginnt das Geſchäft! beim nächſten Laden von neuem. Aber wie geſagt, es iſt ein wenig einkömmliches Ge⸗ ſchäft, was die Fälſcher betreiben, denn erſt nach monate⸗ langer intenſiver Herſtellungsarbeit beginnt der tägliche Kampf, um das Falſchgeld los zu werden und meiſtens! werden ſie über kurz oder lang verhaftet. Ein nennbarer Erfolg läßt ſich nur dann erzielen, wenn mit einer weit⸗ verzweigten Organiſation im Vertrieb gearbeitet wird. Meiſt verkaufen die Erzeuger falſcher Noten dieſe an Händler zu etwa 25 Prozent ihres Nennwertes und die Händler verkaufen ſie zu einem Aufſchlag von 10 Prozent weiter. Je größer aber der Perſonenkreis wird, umſo größer wird auch die Gefahr der Entdeckung. Sehr wert⸗ volle Hilfe bietet den Polizeibehörden der Banknotener⸗ kennungsdienſt, der von Wien aus international organiſiert! wurde. Hier werden unter Leitung des Polizeidirektors Schultz ſofort nach Bekanntwerden einer Fälſchung Er⸗ 9 kennungsblätter herausgegeben, die an die Behörden ſämt⸗ licher Länder verſandt werden. Auf dieſe Weiſe wird den Fälſchern das Geſchäft immer ſehr bald verdorben, ſodaß die Herſtellung falſcher Banknoten bereits erheblich zurück gegangen iſt. Man kann ſagen, daß nur ein beſonders tüchtiger Fachmann nennenswerte Erfolge erzielen kann, die ja aber in ehrlicher Arbeit leichter und gefahrloſer,“ erreicht werden kann. pre l, n e Vermiſchtes. Sind Ammoniak Kälteanlagen gefährlich? Das 5 grauenhafte Unglück in der Landsberger Allee hat be-“ greiflicherweie heftige Unruhe bei allen denen hervor⸗ geruſen, die ſen, die ezwungen ſind, in ihrem Hauſe eine Am⸗ moniak⸗Käl Seitdem haben d i. lagen anzulegen, oder zu dulden. Dazu aber! iſt heutzutage eine ſehr große Zahl Gewerbetreibenden, Reſtaurateuren etc. gezwungen, und ſo wird man es be“ 0 nwigen Wewervegufſſchtsamtes, der 5 0 1101 ft und Henna e auch 1 7 Piſſenſchaf 77 B. Geheimrat Lenz von der Chem. echniſchen Reichsanſtalt und Dr. Mathias vom Phyſ. Them. Kaiſer Wilhelm Inſtitut in Dahlem teilgenommen aben, einwandfrei ergeben, daß es ſich ganz zweifellos m eine Leuchtggserploſion handelte. Die Exploſionsge⸗ ahr bei An. Joniakanlagen iſt außerordentlich gering und ätte obend ein niemals die ungeheuerliche Wirkung der ataſtrophe haben können. Nach dem Befund iſt die ühlanlage d. h. das für die Kälteanlage verwendete ältemitte! Ammoniak, unter keinen Umſtänden für die Erploſion ür verantwortlich zu machen. Die allgemeine rage, ob Ammoniak überhaupt Explosionen peranlaſſen ann, muß nerneint werden. Ammoniak iſt faſt nur eine Miſchung wit reinem Sauerſtoff, in Verbindung mit Luft n gewiſſen Grenzen und unter beſonderen Umſtänden ex⸗ ploſibel. Die Entſtehung des hierfür erforderlichen Am⸗ ioniak⸗Luf miſches kommt aber bei Ammoniak⸗Kühl⸗ anlagen übe gupt kaum vor, da die Ammoniakmenge an ich zu gerin ür die Entſtehung der erploſionsgefährlichen Luftgemiſche iſt und andererſeits natürliche und künſtliche üftung bei den Kühlanlagen ſtets für eine geeignete Ver⸗ dünnung ſorgen. Es beſteht alſo keinerlei Veranlaſſung u Beſorgniſſen. — 2 * Winke und Natſchlaͤge. Tintenflecke in Fußböden. Das einfachſte Mittel bekitzen wir in der Salzſäure. Man träufle hiervon etwas auf den Fleck und waſche nachher mit Sand und Salz⸗ vaſſer nach. Bei größeren Flecken wäſcht man vorerſt die⸗ elypen mit warmem Waſſer und etwas Sand ab und gießt hernach verdünnte Schwefelſäure auf den Flecken. Man nimmt etwa 50 bis 60 Gramm Säure auf 0,5 Lr⸗ er MWaſſer. Die Säure muß ſehr vorſichtig und tropfen⸗ deiſe unter das Waſſer gemiſcht werden. 77 Millionäre im Reichstag. Nur ganz verſtiegene Idealiſten glauben heute noch. daß in der Politik das Geld keine Rolle ſpielt. Selbſt bei der Kandidatenaufſtellung pflegen rein finanzielle Er⸗ wägungen mitzuſpielen. Jede Wahl koſtet ja ungeheuer viel Geld. Keine unſerer Reichstagsparteien verfügt aber über einen Kröſus, der aus reiner Selbſtloſigkeit für ſeine parteipolitiſchen Ideale Millionen fließen läßt. Nur ganz wenige Parteien beſitzen einen eingeſpielten Parteiapparat, der die erforderlichen Summen ſelbſt aufbringt. Schauen wir uns einmal die Parteien an, ſo finden wir, daß die Deutſchnationalen eine ganze Menge von Millionären im Reichstag ſitzen haben. Zu ihnen werden gezählt die Rittergutsbeſitzer Fürſt Bismarck, Graf zu Eulenburg, Geheimrat Dietrich, die Induſtriellen Leopold und Hugenberg, ſowie die Abgeordneten von Keudell, von Goldader, Schlange⸗Schöningen, Wormit u. a. mehr. Nach den Deutſchnationalen dürfte wohl die Deutſche Voltspartei die meiſten reichen Männer in ihrer Reichs⸗ tagsfraktion ſitzen haben. Mit Auszeichnung zu nennen wären die Abgeordneten von Raumer, Dr. Kalle, Eng⸗ berding und Dauch. Auch bei den deutſchen Demokraten ſind die Millionäre ſtattlich vertreten. Dr. Dernburg, Dr. Fiſcher, Dr. Hummel, Wieland, Graf Bernſtorff und Freiherr von Richthofen gelten als Millionäre. Im Zentrum ſitzen die Abgeordneten Florian Klöck⸗ mer und len Hompel als ſteinreiche Männer. Auch Dr. Lammers und Dr. Bell ſind zu den Millionären zu rech⸗ ten. Selbſt die Sozialdemokraten verfügen über recht ka⸗ pitalkräftige Herren. In ihren Reihen gelten die Abge⸗ ordneten Hugo Heimann und Dr. Roſenfeld als Millio- näre. Sogar unter den Kommuniſten befinden ſich einige ſchwerreiche Vertreter, wie der Abgeordnete Joſef Herz⸗ feld. Die finanzkräftigen Männer der verſchiedenen Par⸗ teien dürften auch in dem bevorſtehenden Wahlkampf feine untergeordnete Rolle ſpielen. Wahlen koſten eben Geld, unheimlich viel Geld. Die Flugblätter, die Wahl⸗ plakate, die Verſammlungen, die Arbeit der Sekretariate, die ganze öffentliche Propaganda will bezahlt ſein. Hier heizt es, in die Taſchen greifen. greiflich finden, daß die an der Kälteinduſtrie intereſ. ſierten Kreiſe mit einiger Entſchiedenheit darauf beſtehen, daß die Urf hen des furchtbaren Unglücks nicht nur voll lommen gel ärt werden, ſondern daß auch die Reſultate der Unterſuchungen der breiteſten Oeffentlichkeit mitge- leilt werden. Jedenfalls haben die Feſtſtellungen der ver⸗ ſchiedenen amtlichen Kommiffjianen. an denen neben Ver⸗ Aſchenbrödel und Dollarprinz g Roman von H. Courths⸗Mahler. (Nachdruck verboten.) Der bekannte Dollarmillionär John Stratter ſaß ſehr unmutig in ſeinem eleganten Hotelzimmer und ſchaute auf die Linden hinab. Er war vor einigen Tagen mit ſeinem Sekretär Miſter Fogham und ſei⸗ nem Diener in Berlin eingetroffen, nachdem er einige 915 in Hamburg in Geſchäften zu tun gehabt hatte. Hier war ihm nun plötzlich geſtern ſein Sekretär er⸗ krankt und hatte in ein Sanatorium im Weſten Ber⸗ lins geſchafft werden müſſen. Das war John Stratter aus mehr als einem Grunde unangenehm. Der Hauptgrund war, daß ſich 170 Stratter gern in der Offentlichkeit von ſeinem ekretär vertreten ließ. So oft es ihm unangenehm war, als Zielſcheibe unangebrachter Neugier zu die⸗ nen, wechſelte er einfach mit ſeinem Sekretär die Rollen. Aber auch ſonſt hatte er ſich ſehr an Miſter Rane gewöhnt und außerdem tat es ihm auch ehr⸗ ich leid, daß Miſter Fogham leiden mußte. Er hoffte ſehr, daß ſein Zuſtand nicht bedenklich ſein würde. Das ſollte er erſt heute bei ſeinem Be⸗ ſuch im Sanatorium erfahren, denn geſtern war die Unterſuchung noch nicht abgeſchloſſen geweſen. Er ſah nach der Uhr und da er ſich überzeugte, daß es an der Zeit ſei, nach dem Sanatorium hinauszu⸗ fahren, klingelte er nach ſeinem Diener, der auch hier im Hotel ſeine perſönliche Bedienung übernahm. Er befahl ihm, das Auto vorfahren zu laſſen. Miſter Stratter hatte ſich für die Dauer ſeines Aufenthaltes auch hier ein elegantes Auto gemietet. Wenige Minuten ſpäter fuhr er davon und in einer knappen Viertelſtunde ſtand er vor dem Bett ſeines Sekretärs, der in einem hellen freundlichen Raume untergebracht worden war. „Wie geht es Ihnen, lieber Fogham?“ fragte er teilnehmend. Der Kranke ſah mit müden Augen zu der ſtatt⸗ lichen, imponierenden Erſcheinung ſeines Herrn empor. „Leider nicht gut, Miſter Stratter, die Schmerzen haben zugenommen.“ „Das tut mir ſehr leid, mein lieber Fogham. Ab⸗ geſehen davon, daß ich ſehr bedaure, daß Sie leiden müſſen— was tue ich nun hier ohne Sie? Sie ſehlen mir ſehr.“ Der Kranke verſuchte zu lächeln. „Es tut mir natürlich auch ſehr leid, daß ich Ihnen Unbequemlichkeiten verurſache, Miſter Stratter, aber leider kann ich es nicht ändern.“ „Well! Sie können es ſo wenig ändern, wie ich. Iſt ja auch Unſinn von mir, daß ich Ihnen den Kopf nach warm mache. Alſo ſorgen Sie ſich nicht, ich werde ja einen vorläufigen Erſatz für Sie auftreiben. Sie ſind doch hier gut aufgehobern?“ „Sehr gut, Miſter Stratter.“ „Well! Alſo ſorgen Sie ſich nicht und denken Sie an nichts weiter, als daß Sie geſund werden ſollen. Hat Ihnen der Arzt ſchon geſagt, was Ihnen fehlt?“ „Nein, er wollte erſt ſicher gehen, aber— er meint, daß ich wohl längere Zeit hier bleiben muß.“ „Dann iſt es auch nicht zu ändern. Ich kann natür⸗ lich hier nicht auf Sie warten, denn Sie wiſſen, was ich noch zu erledigen habe, Sie dürften den Strapazen einer weiteren Reiſe wohl auch kaum gewachſen ſein und es iſt das Beſte, wenn Sie, ſobald Sie wieder ge⸗ ſund ſind, nach New York zurückkehren und mich dort erwarten.“ Der Kranke ſchloß matt ſeine Augen. Dann ſah er 1575 0 Miſter 1 1 90 10 „Wenn ich nur meine Stellung bei Ihnen nicht ver⸗ liere, Miſter Stratter.“ „Nonſens, mein lieber Fogham! Davon kann doch gar keine Rede ſein. Alſo ich will jetzt erſt einmal den Arzt aufſuchen und ſehe dann wi der el 7 00 1 5: 1 1 b 60 3 ͤ ͤö worden iſt, daß er keinen Namen beſitzt. Das iſt unter Menſchen, beſonders unter Bewohnern unſeres Konti⸗ by bis dahin!“ f „Good by, Miſter Stratter!“ Dieſer verließ das Krankenzimmer und begab ſich zu dem leitenden Arzt des Sanatoriums. Dieſer emp⸗ fing ihn mit ernſtem Geſicht. „Ich möchte mich erkundigen, Herr Doktor, ob das Befinden meines Sekretärs z 0 e 1 0 j ö 5 retärs zu ernſten Beſorgniſſen weit ſeltener, aber es kommt doch gelegentlich vor, wie neulich der Fall des namenloſen Schweden X. Veranlaſſung gibt.“ Der Arzt zögerte eine Weile, dann ſagte er raſch: 5 „Sie wollen die Wahrheit und keine Beſchönigung, wie ich mir denken kann.“ Miſter Stratter hob ſein markantes, großzügiges Geſicht in dem ſeder Zug von Energie und Entſchloſſen⸗ heit zeugte, trotzdem er erſt im Beginn der dreißiger Jahre ſtehen mochte. „Volle Wahrheit, wenn ich bitten darf,“ ſagte er.“ beſtimmt. „Nun denn, Miſter Stratter, Ihr Herr Sekretär hat ein ſchweres Krebsleiden, das durch Nichtbeachtung verſchleppt und verſchlimmert worden iſt. Der Zu⸗ ſtand des Patienten iſt äußerſt beſorgniserregend. Eine Operation hätte ſchon längſt vorgenommen wer⸗ den müſſen, wenn eine Hoffnung auf Beſſerung mög⸗ lich ſein ſollte. Dieſe Operation muß ſchnellſtens ſtatt⸗ finden, ſie iſt unbedingt nötig, aber ſie wird auf Tod und Leben gehen weil der günſtige Zeitpunkt längſt verſäumt worden iſt. 1 Miſter Stratter war blaß geworden. Geſunde, ſtarke Menſchen haben meiſt ein großes Grauen vor allen Krankheiten. Und außerdem war ihm ſein Sekre⸗ tär lieb und ſympathiſch geworden. Er ſiand ſeit Jah⸗ ren in ſeinen Dienſten und hatte noch nie über ſein Befinden geklagt, war nie auch nur einen Tag aus ſeinem Amt geblieben und hatte ſtets zu ſeiner Ver⸗ fügung geſtanden. Immer hatte er in dieſer Zeit in ſeiner Nähe gelebt, gearbeitet a ee ee Heic rechte Hand geworden. Und nun ſollte er ihn vielleicht verlieren?(Fortſetzung folgt.) „Niemand“ zu ſein, iſt „Mann und Vater wieder. So ſiedelte er aus dem nme Mann Viernheim, 25. Januar. »Ein neuer Roman. Wir wollen nicht ver⸗ ſäumen, unſere geſchätzten Leſerinnen und Leſer auf den heute beginnenden neuen Roman„Aſchenbrödel und Dollarprinz“ auch an dieſer Stelle beſonders auf⸗ merkſam zu machen. Derſelbe ſtammt aus der Feder der bekannten Schriftſtellerin Courths⸗Mahler, deren gereifte Begabung ſchon manchen herrlichen Leſeſtoff geſchaffen hat. Freude und Anerkennung wird der neue Roman auch bei allen unſeren Leſern finden. Das Alltags⸗ werk mit ſeinen Spannungen verlangt zur Stunde ſein gebieteriſch Halt, wobei unſer neuer Roman eine wohl⸗ tuende Wirkung mit auslöſen wird. Wer noch Leſer unſerer Zeitung werden will, gebe ſeine Beſtellung in unſerer Expedition oder bei unſern Zeitungsträgern auf, wonach dann prompte Lieferung erfolgt. 80. Geburtstag. Von den elf noch lebenden Altveteranen feiert morgen am 26. Jan. unſer altbekannter Herr Mich. Rößling ſeinen 80. Geburtstag. Er ſelbſt hat die heißen Tage 1870 und 71 bei Sedan und Gravelotte mitgemacht, von wo aus er mit einer Bein⸗ verwundung nach Hauſe zurückkehrte. Ueber 40 Jahre war derſelbe in der Spiegelfabrik Waldhof als tüchtiger Arbeitsmann tätig und noch lange Jahre war er in der Kunſtgärtnerei von Herrn K. Eiſele beſchäftigt. Beide Firmen wiſſen Ihm heute noch Dank zu zollen Wir ſelbſt bringen dem Geburtstagskind die beſten Glückwünſche entgegen und wünſchen Ihm noch viele Jahre im Kreiſe ſeiner Angehörigen zu verleben * Falſches Gerücht. Die hier kurſierenden Gerüchte, wonach ein hiſiger Bürger ſich außer halb des Octes ein Leid zugefügt haben ſoll, entbehren nach eingezogenen amt⸗ lichen Erkundigungen jeylicher Grundlage. Auch war an Amtsſtelle in Heddesheim heute früh derartiges wicht bekannt, obwohl es hieß, der Heddesheimer Feldſchütz hälte in dortiger Gemarkang eine Leiche mit einer Schuß oerletzung vorgefunden Was den Grund zu dieſem Gerüchte veranlaßte, iſt uns bis zur Stunde nicht bekonnt * Zuchthaus ſtrafe. Ein hier wohnender, von aus⸗ wärts ſtammender Händler, hatte ſich wegen betrügeriſchen Vergehens im Rückfalle durch falſche Unterſchriften vor Gericht zu verantworten. Dieſerwegen wurde ihm von dem Gericht eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr aufge⸗ bürdet. * Eine Stromſtörung iſt in den heutigen Mit⸗ tagsſtunden eingetreten. Dadurch waren die hieſigen Betriebe, auch unſere Druckerei, am Weiterarbeiten gehindert. * Schulfreier Tag. Am Samstag, den 28. Jan., an dieſem Tage der Heſſ. Staatspräſident ſeinen 75. Ge⸗ burtstag begeht, ſoll in den Schulen eine ſchlichte Feier abgehalten werden und darauf ſchulfrei ſein. » Maskenball der Turngenoſſenſchaft 1893. Alles zu ſeiner Zeit. Aus dieſem Grunde hat ſich die Turngenoſſenſchaft entſchloſſen, auch in dieſem Jahre wieder einen Maskenball abzuhalten, und zwar am Sonntag, den 12. Februar im Lokal zum Gold. Karpfen. Die ſeitherigen Veranſtaltungen des Vereins ſind ja zur Genüge bekannt, um zu wiſſen, daß jedermann auf ſeine Rechnung kommt, in Bezug auf Unterhaltung. Mit den Vorarbeiten wurde ſchon begonnen, und es verſpricht, ein richtiger Narrenabend zu werden, den niemand verſäumen ſolle. Darum vergeßt auf ein paar Stunden die All⸗ tagsſorgen, über die ihr nachzudenten, das ganze Jahr dann Zeit hat. Deshalb kann am 12. Februar nuc die Parole ſein: Auf, in den Karpfen, auf den Maskenball der Turngenoſſenſchaft! P. Falter, Schriftf. 800 705 01775 0 U Der Niemand. Die Schwiegermutter.— Tempora mutan⸗ tur.— Bahn frei den„Unausſprechlichen“!— Berlin in Pariſer Beleuchtung. 1 90 In Italien lebt ein Mann, dem gerichtlich beſtätigt Seltenheit. Daß jemand angibt, ſeit des alten Odyſſeus Zeiten ja ſchon wiederholt vorgekommen. Aber das hatte meiſt ſeinen beſonderen Grund. Leute, die ihren Namen vergeſſen, und zwar ganz wirklich und wahrhaftig vergeſſen, ſind ſchon nents, immerhin eine bewies. Nun hat alſo auch ein Italiener die Liſte dieſer Menſchen mit der leeren Viſitenkarte ver ängern helfen. Als man ihn in die Irrenanſtalt gebracht hatte, meldete ſich die Fa⸗ milie Canella aus Deſenzano und behauptete, jener Na⸗ menloſe könne kein anderer als ihr verſchwundenes Ober⸗ haupt, der Proſeſſor Guilio Canella, ſein. Seit dem Krieg: ſei er als„vermißt in Mazedonien“ gemeldet worden. Die Gattin und die Kinder erkannten ihn deutlich e rren⸗ haus in ſein altes Heim über. Bald aber meldete ſich eine andere Familie, Brunelli mit Namen, die dasſelbe behauptete. Sie konnte ſogar eine Reihe von Anhalts⸗ punkten geben, die durchaus glaubwürdig erſchienen. Die Sache kam vor den Kadi, Dieſer war nun wirklich vor dl legende e ail As eue cee pile Profeſſor geweſen ſein, während er nbekannte alſo 010 ein mehrfach norbeſtrafter Tunicht⸗ als Mario Bru gur harte fein mußſen, gegen ven drei Hafthbeſehle ſchweb— ten. Der Kadi war kein Salomon, wußte ſich keinen Rat und ſchlug die Reklamation der Familie Brunelli ab. Damit iſt fürs erſte die Streitfrage abgetan, wenn auch nicht gelöſt. Unheimlich auch für die Nichtbeteiligten bleibt die Geſchichte deshalb doch. Aber ſie zeigt wenig⸗ ſtens, welcher Beliebtheit ſich der Familienvater ſchlechthin erfreut— ganz im Gegenſatz zu der Schwiegermutter, die ſich ſeit Menſchengedenken nicht immer des beſteg Leu— munds erfreut. Eigentlich iſt es doch ſonderbar, daß man über den Schwiegervater weit weniger Klagen zu hören bekommt. Vielleicht liegt es daran, daß die jungen Leute meiſtenteils auf den Schwiegervater rechnen, während ſie andernfalls eben nur mit der Schwiegermutter zu rech⸗ men haben. Und bei dieſer zweiten Rechnungsart ſtellen ſich dann oftmals erhebliche Schwankungen des häus— lichen Gleichgewichts heraus, die mindeſtens einem Teile übel bekommen. In Paris klagte jetzt eine Madama Landois auf Auflöſung ihrer Ehe, weil ihr Mann ſie ge— zwungen habe, mit der Schwiegermutter zuſammenzuwirt⸗ ſchaften, die eine unausſtehliche Frau ſei. Die Ehe wurde zu Gunſten der Frau geſchieden, da ſie ein Recht darauf gehabt habe, ohne Bevormundung durch dritte ihre eige— nen Hausſtand zu führen. So leicht geht es bei uns nun denn doch nicht. Und vielleicht iſt es ganz gut, daß man irgendwie miteinander auskommen muß, denn um⸗ ſonſt hat uns die ewige Vorſehung nicht die Möglichkeit der Selbſtbeherrſchung anheimgeſtellt. Wenn wir nur die eigenen Wünſche etwas weniger in den Vordergrund rücken, a— iſt ſchon mancher Zankapfel davongerollt, ehe er auf⸗ gehoben wird. Die Jungen ſollten ſich ſagen, daß die Alten ja auch nicht blind durch die Welt gegangen ſind, und die Alten mögen bedenken, daß Anſichten keine Dog⸗ men ſind, nur weil ſie ihnen einmal maßgebend waren. Tempora utantur— die Zeiten ändern ſich und wir D. J. K.⸗Sport. Fußball. 5 Viernheim 1— Lorſch 1 2:0(abgebrochen) Zirka 300 Zuſchauer mögen Zeuge geweſen ſeln des großen entſcheldenden Treffens, am 22. Januar 1928, wel⸗ ches der 1. Mannſchaft der D. J. K. Viernheim die Tabel⸗ lenführung im Bezirk Südheſſen brachte. Der geſamten Mannſchaft gebührt ein hohes Lob zu ihrer Leiſtung; ſie hat voll und ganz ihre Schuldigkeit getan. Daß ſich jedoch die Bäſte nach unterlegenen Spiele 20 Minuten vor Schluß der regulären Spielzeit zu einem Spielabbruch hinreißen ließen, iſt um ſo bedauerlicher, zumal ſich die Leitung der D. J K. Biernheim die größte Mühe gibt, derartige Vor⸗ fälle undedingt zu vermeiden um ſelbſt den verwöhnteſten Sportanhängern von Viernheim in jeder Hinſicht nur das Beſte zu bieten. Die Zuſchauer waren ſichtlich depremiert, als der Spielführer von Lorſch ohne Grund, wohl aber um ether höheren Niederlage zu entgehen, das Spiel abbrach. Der ſeiiherige Bezirksmelſter will anſcheinend keine Nieder⸗ lage hinnehmen. Zum Spiel ſelbſt: Punlt 3 Uhr eröffnete der Schleds⸗ richter Herr Fiſcher, Mannheim(Turn- u. Sportveteis 1846) das Spiel. Die erſte Viertelſtunde gehörte den Lorſchern, welch gleich mit Volldampf einſetzten, um die Hieſigen ins Gewiir zu bringen. Die Gäſte konnten jedoch nichts aus⸗ richten. Mit aller Ruhe entledigte ſich die erſte Mannſchaft dieſes Sturmes. Man ſah allmählich die Kräfte der Gäſte e was ſinken und es ſchälte ſich eine leichte Ueberlegenheit der Viernheimer heraus, die bis zum Spielende anhält. Die Taktik dieſer Spielweliſe von Seiten Viernheims war ſehr kiug Langſam aber wuchtig wurde der Gegner mürbe ge⸗ macht. Die Angriffe der Einheimiſchen werden jetzt häufiger welche manchmal brenzliche Situatlonen vor des Gegners Tor hervorgerufen. Es dauert recht lange bis ein Tor fällt, worauf die Zuſchauer mit Spannung warteten. Ia einem weiteren Angriff verurſacht ein Spieler Lorſch infolge Faul⸗ ſpiels einen 11 Meter, der von Kaſpar Hofmann recht ſcharf verwandelt wird. 1:0. Große Entſpannung unter den Zuaſchauern. Halbzeit 1:0. Nach Wiederbeginn fällt ſchon in der 5. Minute nach einem großangelegten Generalaugriff der fünf brillanten Stürmer durch den Rechtsaußen Kiß, Hans das 2 Tor. Dasſelbe wurde von demſelben ſeitwärts des Tores ſchön eingeſchoben. Ein ſchönes Tor. Siegesſtimm⸗ ung hinter der Rampe. Von dieſem Zeitpunkte wird ſich Lorſch ſeiner Niederlage bewußt und eröffnet jetzt durch Mand⸗ werk des großen Mittelläufers(Spielführer) über Kleinig⸗ keiten, die der Schiedsrichter überſehen haben ſollte, recht beſchämende Bemerkungen. Er wartete nur noch auf einen Grund zum Splelabbruch. Dieſen fand er als bet einem Duell zwiſchen 3—4 Spieler vor dem Viernheimer Tor der Schiedsrichter anſtatt 11 Meter, Hochwurf gibt. Spielab; bruch. Der ſlegreichen Mannſchaft ein dreifach kräftiges Jugendkraft Heil! — Falſchgeld. Falſche Reichsbanknoten über 10 und 20 Rm. von der Ausgabe 11. 10. 24 tauchen in zuneh⸗ mendem Maße im Verkehr auf. Hauptmerkmale der Fäl⸗ ſchungen ſind die verunglückte Naſe des Bildes oom Mann und die zu großen Augen. Ferner ſind die Schat⸗ tenlinien dick und verſchmutzt. Das Geſicht der Frau iſt entgegen dem Bild auf der echten Note hart und alt. Andere Fälſchungen der Zwanzigmarkſcheine haben keine Pflanzenfaſern, dann ſind die Frauenbildniſſe gänzlich mißraten. Auf die Ermittlung der Fälſcher und Verbreiter der Noten iſt eine Belohnung von 3000 Rm. ausgeſetzt. — Kriegsbeſchädigte und Krankenkaſſe. Kriegsbeſchä⸗ digte können von ihrer Krankenkaſſe erhalten: die gewöhn⸗ liche Heilbehandlung, Heilanſtaltspflege an Stelle der ärzt⸗ lichen Behandlung, Badekuren, Hauspflege, Kranlengeld für die Dauer der Erwerbsunfähigkeit außerhalb einer Heilanſtalt oder eines Bades. Hausgeld. Menſchen in ihnen. Wa„ inan noch vor zwanzig Jahren nicht alles für unerhört angeſehen! Welches unge Mädchen hätte damals gewagt, Wangenrot oder Puder anzurühren? Es wäre verfemt worden. Ich berſönlich finde es auch nicht hübſch, beſonders bei denen, die es nicht nötig haben. Aber ſchließlich iſt es nicht viel anders, als ob die Töchter und Frauen von anno dazumal einen falſchen Zopf aufſteckten oder ein Kor⸗ zelt anlegten, Hilfsmittel, die vortäuſchen ſollten. was die Natur verſagt hatte. So lange alles in Maßen geſchieht, d. h. den landläufigen Gebräuchen entſpricht, ſolkte man Nachſicht üben. Der Kern iſt ja doch überall das Entſchei⸗ dende, und nicht die Schale. Und ein bißchen Körperkultur — wollte ſagen: Schönheitspflege— gehört nun einmal zu jeder Evastochter. Denn ſie muß doch in einigen Punkten wenigſtens vom Manne abweichen. Ginge es nach den Wünſchen des Herrn Poiret, der ſchon wiederholt verſucht hat, ſeine ausgefallenen Ideen an den Mann, ſagen wir beſſer: an die Frau zu bringen, ſo müßte jetzt eine höchſt widerſpruchsvolle Frauenmode ihren Einzug halten. Die Röcke ſollen wieder länger und breiter werden, und die Kleiderpreiſe werden dementſprechend ſteigen. Nebenher (oder wie denkt er ſich das ſonſt?) ſoll als Höhepunkt der Eleganz das lange, gutgebügelte Herrenbeinkleid für die Dame obligatoriſch werden. Denn das entſpräche allein der kurzen Herrenfriſur. Gegen ſolche Tollheiten wird ſich hoffentlich der geſunde Geſchmack unſerer deutſchen Frauen ſträuben, die doch weſentlich beſſer ſind, als Moßis Georges Blun behauptet. Denn was er fa doch in der Silveſter⸗ nacht in Berlin erlebt haben will, iſt doch wohl größtenteils ſeiner alkoholiſch verbläuten Geiſtesverfaſſung zuzuſchrei⸗ ben, und es iſt bei weitem wahrſcheinlicher, daß er Later⸗ nenpfähle waren, was ihm da nachts auf off ner Straße in Ni Meme fiol